Kooperation mit Marseille - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 25.05.01 12:57:23 von
neuester Beitrag 12.06.01 21:06:19 von
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...also war der gestrige kursanstieg doch nicht so ganze ohne fundament...
Marseille-Kliniken: Prüfung wegen Refugium kurz vor Abschluss
Hamburg (vwd) - Die Marseille-Kliniken AG, Hamburg, steht bei ihrer Prüfung über eine mögliche Zusammenarbeit mit der Refugium Holding AG, Königswinter, kurz vor dem Abschluss. Mit einer Mitteilung sei in der nächsten Woche zu rechnen, sagte ein Marseille-Sprecher am Freitag zu vwd. Bis dahin könnte nichts Konkretes gesagt werden. Beide Unternehmen hatten Ende April die Prüfung einer engen Zusammenarbeit gemeldet. +++ Kirsten Bienk vwd/25.5.2001/kib/mr
25. Mai 2001, 11:26
Marseille-Kliniken AG: 778300,847770
Refugium Holding AG: 700710
Marseille-Kliniken: Prüfung wegen Refugium kurz vor Abschluss
Hamburg (vwd) - Die Marseille-Kliniken AG, Hamburg, steht bei ihrer Prüfung über eine mögliche Zusammenarbeit mit der Refugium Holding AG, Königswinter, kurz vor dem Abschluss. Mit einer Mitteilung sei in der nächsten Woche zu rechnen, sagte ein Marseille-Sprecher am Freitag zu vwd. Bis dahin könnte nichts Konkretes gesagt werden. Beide Unternehmen hatten Ende April die Prüfung einer engen Zusammenarbeit gemeldet. +++ Kirsten Bienk vwd/25.5.2001/kib/mr
25. Mai 2001, 11:26
Marseille-Kliniken AG: 778300,847770
Refugium Holding AG: 700710
Das wurde alles schon wieder relativiert!
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Refugium rechnet mit baldigem Abschluss
Düsseldorf (vwd) - Bei den Sondierungen für eine Zusammenarbeit der führenden deutschen Seniorenheimbetreiber rechnet die Refugium Holding AG, Königswinter, in Kürze mit einem Prüfungsergebnis der Marseille-Kliniken AG in Hamburg. Refugium hoffe bald auf einen positiven Abschluss, sagte ein Sprecher der am Neuen Markt notierten Gesellschaft am Freitag zu vwd. Wie das Ergebnis aussehen werde, könne man derzeit nicht einschätzen. Refugium habe den Eindruck, dass Marseille seine Untersuchung sehr professionell und zügig vornehme. Beide Unternehmen hatten Ende April die Prüfung einer engen Kooperation gemeldet. vwd/25.5.2001/stm/zwi
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Marseille-Kliniken: Prüfung wegen Refugium kurz vor ... (Erg)
Die Prüfung der möglichen Zusammenarbeit mit Refugium ist nicht so schnell abgeschlossen wie angenommen. In der kommenden Woche sei nicht mit einer Erklärung zu rechnen, sagte ein Marseille-Sprecher am Freitag und korrigierte damit seine kurz zuvor gemachten Angaben. Hintergrund seien die unterschiedlichen Miet- und Pachtverträge, die jeweils einzeln geprüft und verhandelt werden müssten. +++ Kirsten Bienk vwd/25.5.2001/kib/mr
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Refugium rechnet mit baldigem Abschluss
Düsseldorf (vwd) - Bei den Sondierungen für eine Zusammenarbeit der führenden deutschen Seniorenheimbetreiber rechnet die Refugium Holding AG, Königswinter, in Kürze mit einem Prüfungsergebnis der Marseille-Kliniken AG in Hamburg. Refugium hoffe bald auf einen positiven Abschluss, sagte ein Sprecher der am Neuen Markt notierten Gesellschaft am Freitag zu vwd. Wie das Ergebnis aussehen werde, könne man derzeit nicht einschätzen. Refugium habe den Eindruck, dass Marseille seine Untersuchung sehr professionell und zügig vornehme. Beide Unternehmen hatten Ende April die Prüfung einer engen Kooperation gemeldet. vwd/25.5.2001/stm/zwi
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Marseille-Kliniken: Prüfung wegen Refugium kurz vor ... (Erg)
Die Prüfung der möglichen Zusammenarbeit mit Refugium ist nicht so schnell abgeschlossen wie angenommen. In der kommenden Woche sei nicht mit einer Erklärung zu rechnen, sagte ein Marseille-Sprecher am Freitag und korrigierte damit seine kurz zuvor gemachten Angaben. Hintergrund seien die unterschiedlichen Miet- und Pachtverträge, die jeweils einzeln geprüft und verhandelt werden müssten. +++ Kirsten Bienk vwd/25.5.2001/kib/mr
...hört sich dennoch nicht schlecht an, sonst würde sich keine der parteien dementsprechend äußern...
und das man sich verhalten optimistisch äußert, ist immer noch besser, als wenn man sagt, alles sei unter dach und fach und dann war alles nur für die katze...
am 12. juni geht es übrigens weiter gegen die ehemaligen refugium-vorstände vor dem bonner landgericht!!! diesen termin sollte man nicht verpassen...
interessant ist, dass die anwälte der beklagten partei die rolle des ehemaligen aufsichtsrates hinterfragt haben...besonders die rolle des ehemaligen vorsitzenden des refugium-aufsichtsrates: Herrn WALTHER von der gold-(s)zack ag...
wer war denn zu dieser zeit noch so im aufsichtsrat???
und das man sich verhalten optimistisch äußert, ist immer noch besser, als wenn man sagt, alles sei unter dach und fach und dann war alles nur für die katze...
am 12. juni geht es übrigens weiter gegen die ehemaligen refugium-vorstände vor dem bonner landgericht!!! diesen termin sollte man nicht verpassen...
interessant ist, dass die anwälte der beklagten partei die rolle des ehemaligen aufsichtsrates hinterfragt haben...besonders die rolle des ehemaligen vorsitzenden des refugium-aufsichtsrates: Herrn WALTHER von der gold-(s)zack ag...
wer war denn zu dieser zeit noch so im aufsichtsrat???
Hört hört, der Blinde trifft den Lahmen
Hamburg (vwd) - Die Marseille-Kliniken AG, Hamburg, prüft
Möglichkeiten einer Zusammenarbeit mit der Refugium Holding AG,
Königswinter. Die Bewertungen sind weitgehend abgeschlossen, heißt
es in einer Unternehmensmitteilung vom Freitag. Von Anfang an habe
Marseille-Kliniken erklärt, dass eine Kooperation nur möglich sei, wenn
auch von Gläubigern und Verpächtern substanzielle Beiträge geliefert
würden. Diese Gespräche und Verhandlungen gestalteten sich
schwierig, weil einzelne Vermieter, wie zum Beispiel die Pako AG, nicht
bereit seien, von Mietforderungen abzugehen, die im Hinblick auf
vergleichbare Marktpreise sowie Alter und Zustand der Immobilien
überzogen seien.
So liegen, wie es weiter heißt, die derzeit von Pako mit Refugium
vereinbarten Mieten in Einzelfällen bis zu 80 Prozent, im Durchschnitt
um fast 30 Prozent höher, als es die geltenden Vereinbarungen mit den
Pflegekassen und Sozialhilfeträgern abdecken. Darüber hinaus
bestünden bei einigen Häusern der Pako AG, was auch die pro Standort
vorliegenden Gutachten von Roland Berger bestätigten, gravierende
Baumängel, welche nach Einschätzung von Experten einen
Instandsetzungsbedarf in zweistelliger Millionenhöhe erforderlich
machen würden.
Unter diesen Rahmenbedingungen läßt sich den Angaben zufolge aus
Sicht des Vorstandes der Marseille-Kliniken sowie der eingeschalteten
Wirtschaftsprüfer und Finanzberater kein nachhaltig wirtschaftliches
operatives Ergebnis erzielen. Ziel der Marseille-Kliniken war und ist es
weiter, so der Text der Mittteilung, eine Gesamtlösung im Interesse der
Bewohner und Mitarbeiter zu finden. Ein wichtiger Schritt in diese
Richtung sei ein Angebot über eine Sozialpartnerschaft, das unter
anderem eine angemessene Beschäftigungsgarantie vorsehe. Dieses
Angebot habe der Vorstandsvorsitzende der Marseille-Kliniken, Wilhelm
Hecker, am Donnerstag dem Betriebsrat der Refugium Holding AG
gemacht.
Die Verhandlungen mit den Pächtern und Gläubigern würden
fortgeführt.
+++ Bernd Seifert
vwd/12/8.6.2001/sei
Möglichkeiten einer Zusammenarbeit mit der Refugium Holding AG,
Königswinter. Die Bewertungen sind weitgehend abgeschlossen, heißt
es in einer Unternehmensmitteilung vom Freitag. Von Anfang an habe
Marseille-Kliniken erklärt, dass eine Kooperation nur möglich sei, wenn
auch von Gläubigern und Verpächtern substanzielle Beiträge geliefert
würden. Diese Gespräche und Verhandlungen gestalteten sich
schwierig, weil einzelne Vermieter, wie zum Beispiel die Pako AG, nicht
bereit seien, von Mietforderungen abzugehen, die im Hinblick auf
vergleichbare Marktpreise sowie Alter und Zustand der Immobilien
überzogen seien.
So liegen, wie es weiter heißt, die derzeit von Pako mit Refugium
vereinbarten Mieten in Einzelfällen bis zu 80 Prozent, im Durchschnitt
um fast 30 Prozent höher, als es die geltenden Vereinbarungen mit den
Pflegekassen und Sozialhilfeträgern abdecken. Darüber hinaus
bestünden bei einigen Häusern der Pako AG, was auch die pro Standort
vorliegenden Gutachten von Roland Berger bestätigten, gravierende
Baumängel, welche nach Einschätzung von Experten einen
Instandsetzungsbedarf in zweistelliger Millionenhöhe erforderlich
machen würden.
Unter diesen Rahmenbedingungen läßt sich den Angaben zufolge aus
Sicht des Vorstandes der Marseille-Kliniken sowie der eingeschalteten
Wirtschaftsprüfer und Finanzberater kein nachhaltig wirtschaftliches
operatives Ergebnis erzielen. Ziel der Marseille-Kliniken war und ist es
weiter, so der Text der Mittteilung, eine Gesamtlösung im Interesse der
Bewohner und Mitarbeiter zu finden. Ein wichtiger Schritt in diese
Richtung sei ein Angebot über eine Sozialpartnerschaft, das unter
anderem eine angemessene Beschäftigungsgarantie vorsehe. Dieses
Angebot habe der Vorstandsvorsitzende der Marseille-Kliniken, Wilhelm
Hecker, am Donnerstag dem Betriebsrat der Refugium Holding AG
gemacht.
Die Verhandlungen mit den Pächtern und Gläubigern würden
fortgeführt.
+++ Bernd Seifert
vwd/12/8.6.2001/sei
dpa-Artikel:
Dienstag 12. Juni 2001, 17:53 Uhr
HINTERGRUND: Bei Rettung von Refugium gerät Gold-Zack-Chef Walther in Kritik
FRANKFURT (dpa-AFX) - Beim Versuch zur Rettung der Refugium Holding AG gerät der ehemalige Vorstandsvorsitzende Dietrich Walther zunehmend in der Kritik. So wirft die Marseille-Kliniken AG der von Walther geführten PAKO AG vor, durchschnittlich 30 Prozent überhöhte Mieten von Refugium gefordert zu haben und immer noch zu fordern.
Die Marseille-Kliniken können sich vorstellen, "mit einer Gesamtlösung" bei Refugium einzusteigen, fordern aber Opfer von Dietrich Walther. "Unser Einstieg bei Refugium ist nur machbar, wenn Gläubiger und Vermieter einen Beitrag leisten", sagte der mit den Verhandlungen befasste Marseille-Vorstand Thomas Dobernigg im Gespräch mit dpa-AFX.
VERHANDLUNGEN ÜBER MIETMINDERUNG
Dobernigg verhandelt noch über eine deutliche Mietminderung, denn die derzeitigen Mieten seien "in Hinblick auf vergleichbare Marktpreise sowie Alter und Zustand der Immobilien überzogen". "Das ist im Moment der Haupthinderungsgrund für eine Gesamtlösung", sagte Dobernigg. Auch müsse über die aufgelaufenen Mietschulden geredet werden.
Die Mieten kann die an Geldknappheit leidende Refugium schon seit Monaten nicht mehr bezahlen. Mietschulden von neun Monatsmieten sind nach Unternehmensangaben aufgelaufen. Warum Refugium noch unter Geldknappheit leidet, auch wenn diese hohen Kosten nicht gezahlt werden, wollen weder das Unternehmen noch Dobernigg im Detail beantworten. "Marseille hat nachgewiesen, dass wir das Geschäft mit Seniorenheimen profitabel betreiben können", sagte Dobernigg.
KEINER WILL EIN INSOLVENZVERFAHREN EINLEITEN
PAKO-Chef Walther hat mittlerweile die Mietverträge gekündigt, will Refugium aber nicht in die Insolvenz schicken. Ein Insolvenzverfahren will Refugium-Vorstandschef Klaus Küthe ebenfalls nicht einleiten: "Es gibt keine Garantie, dass das Unternehmen dann auch weitergeführt wird", sagte er der dpa-AFX. Er und ein Ausschuss leitender Angestellter verhandelten am Dienstag wieder mit Walther.
Der Vorteil eines Insolvenzverfahrens wäre eine mögliche Entlastung von den Altschulden der Gesellschaft. "Aber es geht vornehmlich um unsere alten Menschen und guten, treuen Mitarbeiter", sagte Küthe. Die warten auf ausstehende Gehälter und sind neben den Pflegeverträgen Küthes bestes Argument, die Refugium Interessen zu wahren.
WALTHER BLEIBT DIE SCHLÜSSELFIGUR FÜR DIE RETTUNG VON REFUGIUM
Klaus Küthe ist sich bewusst, dass er an einer Einigung mit Dietrich Walther, der als Vorstandschef der Gold-Zack AG das Unternehmen an die Börse geführt hat, nicht vorbeikommt. Walther verhandelt Presseberichten zufolge zur Zeit aber lieber mit dem Berliner Unternehmer Peter Dussmann, nachdem sein bisher letzter Anlauf, Refugium zu sanieren, gescheitert ist.
Die Hauptversammlung der Refugium im Januar sollte den großen Wurf bringen: Walther wollte die PAKO AG ein- und Bargeld mitbringen. Zugleich sollte der Seniorenheimbetreiber pro seniore für ein profitables operatives Geschäft sorgen. Diese Lösung scheitert bisher an der Klage zweier Aktionäre, die die Ausführung des mit großer Mehrheit gefassten Beschlusses verhindern. Der Rechtsanwalt Michael T. Bohndorf sieht sich in seinen Rechten verletzt. Die Bewertung der PAKO AG sei zehnfach zu hoch und nur durch Gefälligkeitsgutachten belegt.
PROZESS UM SCHADENSERSATZ
Trotz der Klage hätte der Richter beim Registergericht die Beschlüsse der Hauptversammlung gültig machen können. Dazu hätte Dietrich Walther die Vorschläge aber unterzeichnen müssen. Auch eine von Vorstandschef Klaus Küthe ausgehandelte Vereinbarung mit der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre wäre eine Hilfe gewesen. Da beide nicht von Walther unterschrieben worden seien, habe sich der Registerrichter nicht zur Eintragung ins Handelsregister durchringen können, hieß es aus Kreisen der Refugium.
Mittlerweile hat der Refugium-Aufsichtsrat ein Schadenersatzverfahren gegen die Altvorstände eingeleitet. Die Refugium AG will von Paul Kostrewa, der einst der PAKO den Namen gab, und seinen Kollegen Schadenersatz wegen der Aufstellung falscher Bilanzen erstreiten. Das Landgericht Bonn teilte am Dienstag mit, zunächst einen Wirtschaftsprüfer mit der Prüfung der Bilanzen der Jahre 1997 und 1998 zu beauftragen. Danach wird über das weitere Vorgehen entschieden werden.
KÜTHE ERWARTET 40 MILLIONEN
Insgesamt erwartet Refugium-Chef Klaus Küthe bis zu 40 Mio. DM von den Verantwortlichen. Ob diese tatsächlich zusammenkommen, erscheint fraglich: Über das Vermögen Kostrewas ist mittlerweile ein Insolvenzverfahren eröffnet worden.
Geld könnte allerdings von Dietrich Walther zu holen sein. Dieser hatte als Aufsichtsratsvorsitzender der Refugium AG die Bilanzen durchgehen lassen. Deren Nichtigkeit ist bereits gerichtlich festgestellt und neue Bilanzen sind für die betreffenden Jahre aufgestellt worden. Rechtsanwalt Bohndorf prüft Rechtsansprüche gegen Walther. Bei Refugium will man wegen der Verhandlungen mit Walther derzeit davon nichts wissen: "Das ist eine heikle Frage", heißt es aus Unternehmenskreisen.
Mit den Verhandlungen vertraute Personen erwarten bald eine Entscheidung über die Zukunft der Refugium AG. Am 27. Juni muss sich Dietrich Walther auf der Gold-Zack-Hauptversammlung seinen Aktionären stellen. Gold-Zack hält dem Vernehmen nach noch 78 Prozent an der PAKO AG./ts/hn/av
--- von Thomas Siedler, dpa-AFX ---
Dienstag 12. Juni 2001, 17:53 Uhr
HINTERGRUND: Bei Rettung von Refugium gerät Gold-Zack-Chef Walther in Kritik
FRANKFURT (dpa-AFX) - Beim Versuch zur Rettung der Refugium Holding AG gerät der ehemalige Vorstandsvorsitzende Dietrich Walther zunehmend in der Kritik. So wirft die Marseille-Kliniken AG der von Walther geführten PAKO AG vor, durchschnittlich 30 Prozent überhöhte Mieten von Refugium gefordert zu haben und immer noch zu fordern.
Die Marseille-Kliniken können sich vorstellen, "mit einer Gesamtlösung" bei Refugium einzusteigen, fordern aber Opfer von Dietrich Walther. "Unser Einstieg bei Refugium ist nur machbar, wenn Gläubiger und Vermieter einen Beitrag leisten", sagte der mit den Verhandlungen befasste Marseille-Vorstand Thomas Dobernigg im Gespräch mit dpa-AFX.
VERHANDLUNGEN ÜBER MIETMINDERUNG
Dobernigg verhandelt noch über eine deutliche Mietminderung, denn die derzeitigen Mieten seien "in Hinblick auf vergleichbare Marktpreise sowie Alter und Zustand der Immobilien überzogen". "Das ist im Moment der Haupthinderungsgrund für eine Gesamtlösung", sagte Dobernigg. Auch müsse über die aufgelaufenen Mietschulden geredet werden.
Die Mieten kann die an Geldknappheit leidende Refugium schon seit Monaten nicht mehr bezahlen. Mietschulden von neun Monatsmieten sind nach Unternehmensangaben aufgelaufen. Warum Refugium noch unter Geldknappheit leidet, auch wenn diese hohen Kosten nicht gezahlt werden, wollen weder das Unternehmen noch Dobernigg im Detail beantworten. "Marseille hat nachgewiesen, dass wir das Geschäft mit Seniorenheimen profitabel betreiben können", sagte Dobernigg.
KEINER WILL EIN INSOLVENZVERFAHREN EINLEITEN
PAKO-Chef Walther hat mittlerweile die Mietverträge gekündigt, will Refugium aber nicht in die Insolvenz schicken. Ein Insolvenzverfahren will Refugium-Vorstandschef Klaus Küthe ebenfalls nicht einleiten: "Es gibt keine Garantie, dass das Unternehmen dann auch weitergeführt wird", sagte er der dpa-AFX. Er und ein Ausschuss leitender Angestellter verhandelten am Dienstag wieder mit Walther.
Der Vorteil eines Insolvenzverfahrens wäre eine mögliche Entlastung von den Altschulden der Gesellschaft. "Aber es geht vornehmlich um unsere alten Menschen und guten, treuen Mitarbeiter", sagte Küthe. Die warten auf ausstehende Gehälter und sind neben den Pflegeverträgen Küthes bestes Argument, die Refugium Interessen zu wahren.
WALTHER BLEIBT DIE SCHLÜSSELFIGUR FÜR DIE RETTUNG VON REFUGIUM
Klaus Küthe ist sich bewusst, dass er an einer Einigung mit Dietrich Walther, der als Vorstandschef der Gold-Zack AG das Unternehmen an die Börse geführt hat, nicht vorbeikommt. Walther verhandelt Presseberichten zufolge zur Zeit aber lieber mit dem Berliner Unternehmer Peter Dussmann, nachdem sein bisher letzter Anlauf, Refugium zu sanieren, gescheitert ist.
Die Hauptversammlung der Refugium im Januar sollte den großen Wurf bringen: Walther wollte die PAKO AG ein- und Bargeld mitbringen. Zugleich sollte der Seniorenheimbetreiber pro seniore für ein profitables operatives Geschäft sorgen. Diese Lösung scheitert bisher an der Klage zweier Aktionäre, die die Ausführung des mit großer Mehrheit gefassten Beschlusses verhindern. Der Rechtsanwalt Michael T. Bohndorf sieht sich in seinen Rechten verletzt. Die Bewertung der PAKO AG sei zehnfach zu hoch und nur durch Gefälligkeitsgutachten belegt.
PROZESS UM SCHADENSERSATZ
Trotz der Klage hätte der Richter beim Registergericht die Beschlüsse der Hauptversammlung gültig machen können. Dazu hätte Dietrich Walther die Vorschläge aber unterzeichnen müssen. Auch eine von Vorstandschef Klaus Küthe ausgehandelte Vereinbarung mit der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre wäre eine Hilfe gewesen. Da beide nicht von Walther unterschrieben worden seien, habe sich der Registerrichter nicht zur Eintragung ins Handelsregister durchringen können, hieß es aus Kreisen der Refugium.
Mittlerweile hat der Refugium-Aufsichtsrat ein Schadenersatzverfahren gegen die Altvorstände eingeleitet. Die Refugium AG will von Paul Kostrewa, der einst der PAKO den Namen gab, und seinen Kollegen Schadenersatz wegen der Aufstellung falscher Bilanzen erstreiten. Das Landgericht Bonn teilte am Dienstag mit, zunächst einen Wirtschaftsprüfer mit der Prüfung der Bilanzen der Jahre 1997 und 1998 zu beauftragen. Danach wird über das weitere Vorgehen entschieden werden.
KÜTHE ERWARTET 40 MILLIONEN
Insgesamt erwartet Refugium-Chef Klaus Küthe bis zu 40 Mio. DM von den Verantwortlichen. Ob diese tatsächlich zusammenkommen, erscheint fraglich: Über das Vermögen Kostrewas ist mittlerweile ein Insolvenzverfahren eröffnet worden.
Geld könnte allerdings von Dietrich Walther zu holen sein. Dieser hatte als Aufsichtsratsvorsitzender der Refugium AG die Bilanzen durchgehen lassen. Deren Nichtigkeit ist bereits gerichtlich festgestellt und neue Bilanzen sind für die betreffenden Jahre aufgestellt worden. Rechtsanwalt Bohndorf prüft Rechtsansprüche gegen Walther. Bei Refugium will man wegen der Verhandlungen mit Walther derzeit davon nichts wissen: "Das ist eine heikle Frage", heißt es aus Unternehmenskreisen.
Mit den Verhandlungen vertraute Personen erwarten bald eine Entscheidung über die Zukunft der Refugium AG. Am 27. Juni muss sich Dietrich Walther auf der Gold-Zack-Hauptversammlung seinen Aktionären stellen. Gold-Zack hält dem Vernehmen nach noch 78 Prozent an der PAKO AG./ts/hn/av
--- von Thomas Siedler, dpa-AFX ---
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