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    Andere Länder, andere Sitten........... - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 30.11.01 12:22:47 von
    neuester Beitrag 04.12.01 12:42:50 von
    Beiträge: 14
    ID: 514.862
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     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 30.11.01 12:22:47
      Beitrag Nr. 1 ()
      Stellen Sie sich vor, Sie sitzen gerade mit der Familie beim Kaffee auf der Terrasse in Augsburg oder Zwickau und auf einmal umringt Sie ein Schwarm Touristen, der beginnt, Sie abzulichten. Fänden Sie das nicht unmöglich?


      So und nicht anders fühlt sich vermutlich der Mönch, der täglich zigmal ungefragt an einem Tempel irgendwo in Südostasien fotografiert wird. Oder der arme, aber sehr malerisch abzulichtende Bauer in den Anden, der gerade mit seiner Familie das karge Mahl einnimmt.



      Vermutlich finden Sie es unverschämt, wenn er jetzt die Hand nach ein paar Pfennigen ausstreckt. Aber egal, ob Sie sich weigern, Tempel barfuß zu betreten, ob Sie rücksichtslos „süße, exotische“ Kinder anfassen oder eben nie fragen, ob es dem Objekt Ihrer Linsengier recht ist, fotografiert zu werden: die Fauxpas begehen Sie, nicht der andere.

      Noch nie war Reisen billiger als heute, noch nie sind so viele Menschen in den Urlaub gefahren. Aber mit den wachsenden Touristenzahlen steigt auch die Rücksichtslosigkeit den Gastgeberländern gegenüber. Dabei ist es ganz einfach, sich nicht völlig daneben zu benehmen: Behandeln Sie andere so, wie Sie selbst behandelt werden wollen. Kein Japaner wird es Ihnen übel nehmen, wenn Sie seine Hand schütteln, solange er spürt, dass Sie Ihn respektieren. Und beim nächsten Mal, wenn Sie nicht blind durchs Land gewandelt sind, wird Ihnen aufgefallen sein, dass Händeschütteln in Nippon nicht gerade ein Volkssport ist.




      Es folgen Beispiele aus verschiedene Länder.


      Gruss

      bodin
      Avatar
      schrieb am 30.11.01 12:43:26
      Beitrag Nr. 2 ()
      Nehmen wir nun einige Länder, in Puncto Sitten und Gebräuche, in Visier.


      Beispiel: Ägypten


      Begrüßung

      Ägypten zählt zu den liberalen islamischen Staaten. Ausländer müssen sich also nicht strikt an die islamischen Regeln halten, und in Badeorten wie Hurghada sind sie sowieso unter sich.

      Händeschütteln hat sich auch im Land der Pyramiden eingebürgert. Männer sollten nur darauf achten, tiefverschleierten Frauen nicht die Hand zu geben. In diese Verlegenheit allerdings werden sie selten geraten, denn gewöhnlich werden diese Damen Fremde meiden.

      ---------

      Tisch-Knigge

      Die traditionellen Tee- oder Kaffeerunden ziehen sich gewöhnlich über drei Tassen hin. Wer geschäftlich unterwegs ist, beginnt erst dann mit seinem Anliegen.

      Bei einer privaten Einladung werden nicht mehr automatisch die Schuhe vor dem Haus ausgezogen. Nach dem obligatorischen Kaffee oder Tee folgt das Essen. Davor jedoch wäscht sich jeder die Hände in einer Wasserschüssel, die herumgereicht wird. Am Ende einer Mahlzeit waschen sich alle erneut die Hände.

      Ägypter essen mit Besteck. Nur noch Beduinen essen mit den Fingern. Gegessen wird in so einem Fall mit der rechten Hand, und zwar nur mit Daumen, Zeige- und Mittelfinger. Die Linke gilt als unrein, weil sie zusammen mit Wasser auf der Toilette das Klopapier ersetzt. Brot dient als Ersatzlöffel, mit dem man die einzelnen Speisen in den Mund befördert. Aber Vorsicht, hier lauert ein Fettnäpfchen: Ein- und dasselbe Stück Brot bitte nicht mehrmals in das Gericht tunken!

      Trotz aller Liberalität kann es bei Einladungen passieren, dass Männer und Frauen sich getrennt unterhalten

      ----------

      Umgangs-Knigge

      Eine Einladung, auch eine spontane, abzuschlagen, ist ein Fauxpas. Zeit für Tee und Konfekt muß immer sein.

      Einer Einladung sollte eine Gegeneinladung folgen.

      Wer eingeladen ist, bringt ein Geschenk mit. Blumen und vor allem Alkohol stehen nicht auf der Hitliste, schon eher Konfekt oder Souvenirs aus Deutschland. Geschenke sollten „angemessen“" sein. Zu teuere würden viele Ägypter angesichts des niedrigen Lohnniveaus in Verlegenheit bringen.

      Wenn Sie auf einem Kissen oder auf dem Boden sitzen, am besten Schneidersitz einnehmen, weil Sie dann dem Gegenüber nicht die blanken Sohlen entgegenstrecken. Das wäre unhöflich.

      Ungeduld verstehen viele Araber nicht. Ihre Uhren gehen einfach anders. Wer gar wütend wird, weil etwas nicht sofort klappt, erntet Unverständnis. Mit Zorn bringt man alle nur aus der Fassung und erreicht nichts.

      Wichtig: Wenn Sie zur Zeit des Ramadan (Fastenzeit) unterwegs sind, dann sollten Sie nicht in der Öffentlichkeit essen. Schließlich dürfen Moslems zu dieser Zeit erst nach Anbruch der Dunkelheit wieder etwas zu sich nehmen.

      Alkohol wird in der Öffentlichkeit nicht getrunken. Privat und in lizensierten Lokalen, Bars und Clubs darf er jedoch ausgeschenkt werden.

      ----------

      Geschlechter-Knigge

      "Oben ohne" zu baden ist an öffentlichen Stränden ein Tabu. In den Gartenanlagen und an den Stränden der Hotels sieht man aber immer öfter Frauen ohne Top. Dagegen sagt keiner etwas.

      Zärtlichkeiten auf offener Straße sind ebenfalls ein Tabu.

      Cafés sind immer noch eine Domäne der Männer. Wer nicht angestarrt oder angemacht werden will, nimmt zu solchen Orten besser einen Mann als Begleiter mit.

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      Fotografieren

      Der Koran verbietet nicht ausdrücklich die Abbildung von Menschen, jedoch sind Porträts selten (es sei denn, es handelt sich um das Regierungsoberhaupt). Moscheen sind mit Ornamenten geschmückt, niemals mit Heiligen. Zudem haben viele einfachere Leute Angst vor dem bösen Blick. Deswegen läßt man sich ungern fotografieren. Fragen Sie also, wenn Sie jemanden ablichten wollen, und respektieren Sie seinen Willen. In Moscheen und an militärischen Anlagen ist es sowieso verboten zu fotografieren. Ignorieren Sie nicht die Anweisungen von Polizisten und Wachpersonal. Das könnte zu Ihren Ungunsten enden.

      Für viele Sehenswürdigkeiten verlangen die Ägypter eine Fotogebühr, andernfalls müssen Sie ihre Kamera abgeben.

      Wenn Sie einen malerischen Kameltreiber vor den Pyramiden sehen und fotografieren, können Sie darauf wetten, dass er ebenfalls nach einer kleinen Gebühr verlangt

      --------

      Besuch von Tempeln, Kirchen, Moscheen

      Wenn Sie eine Moschee besuchen, dann erst einmal Schuhe ausziehen. Frauen dürfen gewöhnlich nicht in den Hauptbereich, wo die Männer beten.

      --------

      Kleidung

      Wie in allen islamischen Ländern gilt: Schultern und Knie sollten bedeckt werden. Daran müssen Sie sich nicht in Großstädten wie Kairo oder den Badeorten halten, aber diese Kleidung ist auf jeden Fall richtig für den Besuch von Tempeln und Moscheen.

      --------

      bodin
      Avatar
      schrieb am 30.11.01 12:50:11
      Beitrag Nr. 3 ()
      Interessanter thread.Mehr davon..1000 Dank

      mfg

      N.N.
      Avatar
      schrieb am 30.11.01 13:02:24
      Beitrag Nr. 4 ()
      Beispiel: China


      Begrüßung

      Chinesen sind keine Japaner, das heißt Händeschütteln gehört durchaus zum Ritual gegenseitiger Wertschätzung. Allerdings: Wundern Sie sich nicht, wenn der Händedruck nicht so fest zupackend ist, wie man das gemeinhin von zu Hause gewöhnt ist.

      Bei der Reihenfolge der Begrüßung wird nicht so streng darauf geachtet, Frauen zuerst zu begrüßen.

      --------

      Tisch-Knigge

      Am liebsten essen Chinesen gemeinsam. Und sie tun das laut, schmatzend, rülpsend und bisweilen auch spuckend. All diese Geräusche sind Ausdruck des Genusses. Jeder darf mit seinen Stäbchen in die große Schüssel fassen, um sich einen Leckerbissen herauszuangeln.

      Wer privat oder zu einem Bankett eingeladen ist, sollte jedoch nicht den Fehler begehen, all das aufzuessen, was der Gastgeber ihm auf den Teller häuft. Mahlzeiten mit mehr als zehn Gängen sind keine Seltenheit, und es ist Pflicht des Einladenden, dem Gast die besten Happen vorzusetzen. Dieser sollte alles probieren, aber was er nicht will, lässt er einfach liegen.

      Wenn Sie bei so einer Einladung auf den Reis warten, dann können Sie lange warten. Der kommt ganz zum Schluss, genauso wie die Suppe. Reis wird als Grundnahrungsmittel betrachtet, das man einem geschätzten Gast nicht unbedingt als erstes vorsetzt.

      Wenn Sie mit dem Essen fertig sind, legen Sie Ihre Stäbchen auf den Tisch oder den Teller, aber spießen Sie sie auf keinen Fall in den übrig gebliebenen Reis.

      Die Reis- sowie die Suppenschüssel dürfen Sie bis zu den Lippen heben, um den Reis schneller in den Mund zu schaufeln bzw. die Suppe zu trinken.

      Bei feineren Essen gibt es für jedes Gericht einen eigenen Löffel oder Stäbchen, mit denen Sie sich bedienen können. Ist dies nicht der Fall, drehen Sie Ihre Stäbchen einfach um und nehmen sich mit den „sauberen Enden&147; aus den Servierschüsseln.

      Erhebt Ihr Gastgeber irgendwann das Gläschen hochprozentigen Maotai (Getreideschnaps), sagt einen Trinkspruch auf und kippt den ganzen Inhalt in sich, dann müssen sie mitmachen. Und als nächster müssen Sie das Glas erheben, einen Trinkspruch rezitieren und ebenfalls die Runde zu „Gan bei“ („Ex“) auffordern.

      Ist das Mahl beendet, bleibt niemand lange am Tisch zu gepflegter Konversation sitzen, sondern man verabschiedet sich zügig und geht nach Hause.

      --------

      Umgangs-Knigge

      Nur sehr gute Freunde lädt man zu sich nach Hause ein. Mit Bekannten geht man zum Essen aus. Wer in eine chinesische Familie eingeladen wird, sollte sich etwas Besseres als Blumen zum Mitbringen einfallen lassen. Mit frischen Blumen hat man bis vor kurzem nur die Toten geehrt. Den Lebenden schenkt man etwas Nützliches. Heute wird auch keine Hausfrau mehr den Blumenstrauß hilflos wegwerfen, aber eine Torte oder Obst als Geschenk wären ihr vermutlich lieber.

      Ein eingewickeltes Geschenk packt kein Gastgeber vor Ihnen aus. Das wäre unhöflich.

      Prinzipiell gilt: Werden Sie eingeladen, wird von Ihnen auch eine Gegeneinladung erwartet.

      --------

      Besuch von Tempeln, Kirchen, Moscheen

      50 Jahre Kommunismus haben gründliche Arbeit geleistet: Die Mehrheit ist atheistisch, das heißt, religiöse Stätten werden eher als Museen und kulturelle Touristenattraktionen betrachtet. Dennoch: Die größere persönliche Freiheit in China erlaubt den Bürgern wieder die freie Ausübung einer Religion. Deswegen sollten Sie Gläubigen in Tempeln und Moscheen nicht zu nahe auf die Pelle rücken.

      --------

      Fotografieren

      Wie immer sollten Sie fragen, wenn Sie jemanden ablichten wollen. Das geht auch mit Zeichensprache. Wenn uniformierte Wachmänner oder Polizisten Ihnen das Fotografieren verbieten, halten Sie sich daran, denn man weiß als Ausländer nicht immer, was man da genau vor die Linse nehmen wollte. Es könnte der diskrete Wohnsitz eines Machthabers sein, eine militärische Anlage und Ähnliches.

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      Geschlechter-Knigge

      Liebesbeweise in der Öffentlichkeit sind nicht unbedingt angebracht. Sie bringen alle Außenstehenden in Verlegenheit. Also zügeln Sie sich einfach ein wenig!

      "Oben ohne" am Strand zu liegen ist kein Thema in China. Sie würden es vermutlich schon allein aus Selbstschutz nicht tun – denn wer will Hunderte von Gaffern um sich herum stehen haben, die einem die Sonne wegnehmen?

      --------



      Es folgt (nicht heute) Brasilien, Indien, Indonesien, Japan, Marokko.............wenn interesse besteht.

      Gruss

      bodin
      Avatar
      schrieb am 30.11.01 13:09:24
      Beitrag Nr. 5 ()
      ja, mach bitte weiter ;)

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      Avatar
      schrieb am 30.11.01 13:32:11
      Beitrag Nr. 6 ()
      JA BITTE, weitermachen!!!

      Super interessant!!!

      :kiss:
      Avatar
      schrieb am 01.12.01 16:06:30
      Beitrag Nr. 7 ()
      Beispiel: Brasilien



      Begrüßung

      Brasilianer begrüßen sich mit Handschlag. Kennt man sich besonders gut, dann küsst man sich auf die Wangen. Zweimal macht man dies bei Eltern, dreimal junge Leute unter sich

      --------

      Tisch-Knigge

      Gegessen wird mit Besteck. Oftmals aber liegt das Messer links und die Gabel rechts neben dem Teller – also umgekehrt wie bei uns. Gegessen wird mit der rechten Hand.

      Ganz ekelerregend ist es für Einheimische, wenn sich jemand am Tisch die Nase schneuzt.

      Auch die Benutzung von Zahnstochern wird nicht unbedingt als "comme il faut" betrachtet.

      Wundern Sie sich nicht, wenn Ihnen beim Zuprosten niemand messerscharf in die Augen blickt. Wie Sie vielleicht schon bei der Begrüßung bemerkt haben, ist der direkte fixierende Blickkontakt nicht üblich. Erst bei einem Gespräch sieht man dem Gegenüber ins Gesicht, aber auch dann eher kurz und flüchtig.

      --------

      Umgangs-Knigge

      Ein bisschen wie in den USA gehen die Brasilianer mit Einladungen nach Hause sehr inflationär um. Deswegen: Ein "Komm doch mal vorbei" heißt nicht viel, es ist eine Höflichkeitsfloskel. Wenn ein Brasilianer es wirklich Ernst mit einer Einladung meint, dann vereinbart man gewöhnlich sofort Termin und tauscht Telefonnummern aus, um das Datum noch einmal rückzubestätigen.

      Auf eine Einladung erfolgt eine Gegeneinladung.

      Kleine Gastgeschenke sind üblich. Mit Blumen, Konfekt und ähnlichem kann man nichts falsch machen. Aber: Rote Blumen verschenkt man nicht!

      Bei der Verabschiedung, achten Sie darauf, dass Sie beim Verlassen des Hauses nicht selber die Türe öffnen. Das ist unhöflich und heißt soviel wie: In dieses Haus kehre ich nie mehr zurück. Warten stattdessen, bis der Gastgeber Ihnen die Türo aufhält.

      Wenn Sie mit Behörden oder Leuten in Uniform zu tun haben: Seien Sie am besten überhöflich, das bringt mehr Resultate als Wutausbrüche und Arroganz.

      Ist man in einer Gruppe und die Rechnung kommt, dann wird sie einfach durch die Anzahl der Personen geteilt. Kleinkrämerisch auseinander zu dividieren, wer was hatte, wie bei uns, ist absolut unmöglich.

      Lädt ein Mann eine Frau ein, bezahlt er auch.

      --------

      Fotografieren

      Fragen Sie einfach! ;)

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      Geschlechter-Knigge

      Sie können zwar an der Copacabana mit dem knappsten Bikini der Welt herumlaufen. Aber "oben ohne" ist nicht üblich. Das findet man vulgär.

      --------

      Kleidung

      In diesem Land geht es leger zu. Grundsätzlich gilt: Ziehen Sie so wenig wie möglich an. Trägerlose Tops, Oberteile mit tiefem Einblick, kurze Röcke – wenn Sie das alles tragen wollen, dann sind Sie in diesem Land richtig!

      Abends zum Ausgehen putzt man sich heraus. Es darf sexy sein!
      Avatar
      schrieb am 01.12.01 16:32:12
      Beitrag Nr. 8 ()
      Beispiel: Indien


      Begrüßung

      In keinem anderen Land der Erde warten soviele Fettnäpfchen wie in Indien. Das liegt an dem Umstand, dass hier drei Weltreligionen – Hinduismus, Buddhismus und Islam – mehr oder weniger friedlich nebeneinander praktiziert werden. Hinzu kommt, dass es eine verwirrende Zahl von Sekten und Glaubensgemeinschaften gibt, die wiederum ihre eigenen Vorschriften haben.

      In der Regel begrüßen sich Inder mit aneinander gefalteten Händen in Brusthöhe, die bis zur Stirn erhoben werden. Mit Handschlag grüßt man allenfalls Männer. Frauen und Männer schütteln sich so gut wie nie die Hände.

      --------

      Tisch-Knigge

      Traditionell wird mit der Hand, und zwar der rechten, gegessen. Chapatis (Brotfladen) ersetzen das Besteck.

      Alkohol ist in Indien eher verpönt. Vor allem in den islamisch geprägten Bundesstaaten. Aber auch in den Großstädten gibt es sogenannte "dry days", an denen dann auch in den internationalen Hotels keine alkoholischen Getränke ausgeschenkt werden. Allerdings ist der Genuß von Alkohol in der Öffentlichkeit nur in Gujarat gesetzlich verboten. Arrak ist in Kerala untersagt.

      --------

      Umgangs-Knigge

      Füße gelten als unrein. Deswegen benützen Sie nicht ihre Füße, um auf etwas zu deuten. Wenn Sie auf dem Boden sitzen, kreuzen sie die Beine, damit Ihr Gegenüber nicht auf Ihre Sohlen blicken muß.

      Der Kopf eines Menschen, auch der Kinder, sollte nicht berührt werden, um ihn rein zu halten.

      --------

      Besuch von Tempeln, Kirchen, Moscheen

      Hindus betrachten Ausländer als unrein. Ähnlich wie die Kaste der Parias dürften Fremde eigentlich gar nicht in die Hindu-Tempel. Deswegen sollte man nur mit bedeckten Schultern und Knien diese Orte besuchen. Die Schuhe lässt man natürlich vor dem Eingang. Die Tempel der Jains verbieten bei einem Besuch ihrer Tempel sogar das Tragen von Ledersachen. Das heißt für Sie also: auch Gürtel ablegen! Betreten Sie einen Gurdwara der Sikhs, also den Ort, wo diese Volksgruppe ihre heiligen Schriften aufbewahrt, dann müssen Sie sich den Kopf bedecken.

      Aber Sie müssen keine Angst vor Fehlern haben. Vor den meisten Tempeln, die besucht werden dürfen, informieren Schilder in englischer Sprache, wie Sie sich zu benehmen haben.

      --------

      Fotografieren

      Fragen Sie auf jeden Fall! Respektieren Sie eine Ablehnung. Seien Sie darauf gefasst, dass bisweilen die abgelichtete Person nach einem Obolus verlangt. Bei öffentlichen Festen können Sie ohne Probleme fotografieren. Verboten ist das Fotografieren auf Flughäfen und Inlandsflügen. Tempel und Museen verlangen dagegen oft erst einmal gegen Gebühr den Erwerb einer Fotolizenz.

      --------

      Geschlechter-Knigge

      Wie in vielen anderen asiatischen Ländern ist auch hier die öffentliche Bekundung gegenseitiger Zuneigung nicht üblich. Solche Gesten bringen die Einheimischen in Verlegenheit. "Oben ohne" baden hat sich nur in Goa und Kovalam eingebürgert. Aber das heißt nicht, dass diese westliche Sitte dort nicht das Schamgefühl der Bevölkerung verletzt.

      --------

      Kleidung

      Je bedeckter, desto besser: Männer in Shorts werden nur als lächerlich empfunden, Frauen in Shorts verlieren dagegen den Respekt der Einheimischen.
      Avatar
      schrieb am 01.12.01 16:50:22
      Beitrag Nr. 9 ()
      Es muss gar nicht so exotisch sein! Schreib doch mal was über Italien.
      Avatar
      schrieb am 01.12.01 17:10:23
      Beitrag Nr. 10 ()
      Ciao Juno............

      Apropos Italien: ich habe für den 19.Dez. ein Zimmer in Barolo reserviert (ca. 10 km von Alba entf.).
      Der weisse Trüffel ist auch schon bestellt.
      Danke für Dein Posting im Forum 50er Club......der Thread ist bereits gesperrt.......ich war sehr erbost uber dieses User........was soll`s....für die Primitivität einiger User (Kulturbanause) kann W.O nichts dafür.

      Juno , in diesem Thread geht es ausschliesslich um exotische Länder......Italien od. europ. Länder sind den meisten User bekannt.

      Ciao

      bodin
      Avatar
      schrieb am 01.12.01 17:27:24
      Beitrag Nr. 11 ()
      Beispiel: Indonesien


      Begrüßung

      Indonesien ist einer der bevölkerungsreichsten islamischen Staaten auf der Welt. Allerdings muss sich hier niemand den strengen Regeln der Scharia unterwerfen. Zudem gibt es zahlreiche andere ethnische Gruppen, die dem Inselstaat ihren Stempel aufdrücken. Dies gilt insbesondere für die Urlauber-Insel Bali, die überwiegend hinduistisch geprägt ist.

      Bei der Begrüßung sind Sie dennoch auf der sicheren Seite, wenn Sie Frauen nicht zielstrebig die Hand reichen. Reicht Ihnen die Dame die Hand, dann haben Sie kein Problem. Gibt Sie Ihnen nicht die Hand, dann nicken Sie nur freundlich und verneigen sich leicht.

      Auf Bali dagegen ist Händeschütteln gang und gäbe. Da wird auch kein Unterschied zwischen Männern und Frauen gemacht.

      --------

      Tisch-Knigge

      Stäbchen, Besteck oder Hände – je nachdem bei wem Sie eingeladen sind, Sie müssen auf alles gefasst sein. Allerdings: Niemand nimmt es Ihnen übel, wenn Sie daneben greifen, und – ein Löffel lässt sich in jedem Haushalt finden. Prinzipiell gilt: Essen Sie mit der rechten Hand!

      --------

      Umgangs-Knigge

      Wegen der vielen ethnischen Gruppen warten besonders viele Fettnäpfchen in Indonesien auf ignorante Urlauber. Gemeinsam ist allen Einheimischen jedoch, dass man prinzipiell die Schuhe vor dem Haus auszieht.

      Bei Einladungen bringt man ein kleines Geschenk mit. Aber Achtung, einem Moslem schenken Sie natürlich keinen Alkohol, bei einem Chinesen ernten Sie wenig Dankbarkeit, wenn Sie Blumen überreichen.

      Wenn Ihnen jemand etwas reicht, versuchen Sie, es mit der rechten Hand zu nehmen. Wie gesagt: Die Benutzung der Linken ist unhöflich.

      Furchtbar unhöflich ist es, mit dem Finger jemand heranzuwinken.

      Macht jeden Ausländer wahnsinnig: Wie in den Nachbarländern sagen auch die Indonesier ungern „Nein“. Stattdessen windet man sich und gibt lieber eine falsche Antwort, als zuzugeben, dass man nicht helfen kann. Also nicht böse werden. Das ist eben so.

      Macht jeden Ausländer noch wahnsinniger: Zeit ist nicht so wichtig. Eile kennt man nicht. Über wütende Ausländer, die auf Biegen und Brechen beharren, amüsiert man sich eher. Die verlieren nicht nur die Fassung, sondern auch das Gesicht. Wenn Sie also etwas erreichen wollen, dann verhandeln Sie besser geduldig.

      --------

      Fotografieren

      Kein Problem, solange Sie fragen. Passen Sie auf, wenn Soldaten oder Polizisten Ihnen signalisieren, nicht zu fotografieren. Bei Nichtbeachtung können die ganz ekelig werden.

      --------

      Besuch von Tempeln, Kirchen, Moscheen

      Schuhe lässt man vor dem Eingang stehen. Ziehen Sie Socken an, wenn Sie Angst vor Fußpilz haben.

      Beim Besuch von Tempeln in Bali wird Ihnen oft am Eingang eine Stoffschärpe umgelegt. Das ist so Sitte. Theoretisch sollten auch menstruierende Frauen das heilige Terrain nicht betreten. Praktisch ist das schwer zu überprüfen.

      --------

      Geschlechter-Knigge

      Indonesien ist ein prüdes Land. Bis vor wenigen Jahren wurden auch Bikinis an öffentlichen Stränden ungern gesehen. "Oben ohne" an öffentlichen Stränden können Sie sich also ganz aus dem Kopf schlagen.

      --------

      Kleidung

      Geachtet wird auf saubere Kleidung. Abends zieht man sich zum Ausgehen gerne fein an. Das allgegenwärtige Hemd (gebatikt oder bestickt) ersetzt Anzug und Krawatte, auch bei offiziellen Anlässen. Frauen, die mit sexy Tops und allzu kurzen Röcken oder Shorts herumlaufen, werden geduldet, aber sicher nicht respektiert. Männer sollten auch trotz Hitze nicht mit freiem Oberkörper durch kleinere Ortschaften spazieren.





      Gruss

      bodin
      Avatar
      schrieb am 01.12.01 17:40:48
      Beitrag Nr. 12 ()
      Klar, bodin, die Inhalte bestimmst Du. Aber ich bin mir sicher, dass in Italien, Frankreich, Finnland etc. viele Fettnäpfchen auf uns lauern.
      Für Deine Reise jetzt schon viel Spaß!
      Avatar
      schrieb am 04.12.01 11:56:17
      Beitrag Nr. 13 ()
      Beispiel: Japan



      Begrüßung

      Das Land der aufgehenden Sonne wird gerne als das Exempel par excellence zitiert, um kulturelle Missverständisse und Fauxpas zu beschreiben. Aber wer wirklich einmal nach Nippon reist, wird feststellen, dass alles halb so schlimm ist. Kein Japaner erwartet, dass ein Ausländer sich in der komplizierten japanischen Gesellschaft auskennt und immer richtig benimmt.

      Das heißt jedoch nicht, dass Sie jede japanische Hand zielstrebig ergreifen sollten. Japaner verneigen sich voreinander. Bei westlichen Besuchern versuchen sie oft den Spagat zwischen Händedruck und gleichzeitig leichter Verbeugung. Das Resultat ist ein weicher Händedruck, bei dem Ihnen das Gegenüber nicht in die Augen sieht, weil es sich gerade noch ein bisschen beugt. Erwidern Sie diesen Händedruck nicht zu hart.

      --------

      Tisch-Knigge

      Grüner Tee wird Ihnen fast immer angeboten. Er wird ungesüßt in einem kleinen Becher getrunken.

      Wenn Sie zum Essen ins Restaurant eingeladen sind, überlassen Sie dem Gastgeber das Bestellen der Gerichte. Bei der Frage, was Sie wollen, sollten Sie keine Extra-Wünsche äußern. Es ist eher eine rhetorische Frage (was Sie nicht mögen, müssen Sie ja nicht essen).

      Vor einem Essen wird Ihnen gewöhnlich ein heißes oder kaltes (je nach Jahreszeit) Tuch gereicht. Damit können Sie sich die Hände reinigen. Nur Männer wischen sich damit übers Gesicht.

      Stäbchen werden in die rechte Hand genommen. Sie nach dem Essen in übrig gebliebenen Reis zu stecken, gehört sich nicht.

      Auch wenn es Ihnen hervorragend schmeckt: Sich nur auf ein Gericht zu stürzen, gehört sich nicht.

      Die Reis- sowie die Suppenschüssel dürfen Sie bis zu den Lippen heben, um den Reis schneller in den Mund zu schaufeln bzw. die Suppe zu trinken.

      Bei feineren Essen gibt es für jedes Gericht einen eigenen Löffel oder Stäbchen, mit denen Sie sich bedienen können. Ist dies nicht der Fall, drehen Sie Ihre Stäbchen einfach um und nehmen sich mit den „sauberen Enden“ aus den Servierschüsseln.

      Einen Trinkspruch mit einen Glas Sake müssen sie unbedingt erwidern.

      --------

      Umgangs-Knigge

      Die Chancen, privat eingeladen zu werden, sind gering. Allein schon die beengten Wohnverhältnisse in Japan bedingen, dass sich auch Japaner meist nur außerhalb ihrer Häuser treffen. Falls Sie aber wirklich eingeladen werden, gilt wie immer: Schuhe ausziehen!

      Oft bekommen Sie Pantoffeln als Ersatz. Aber die müssen Sie spätestens ausziehen, wenn Sie eine Tatami-Matte betreten!

      In traditionellen japanischen Heimen sitzt man auf dem Boden und schlägt die Füße ein. Männer können sie überkreuzen. Frauen sollten dies nur tun, wenn sie Hosen anhaben.

      Aufpassen: Vor Toiletten (meist Hockklos) stehen oft noch einmal ein paar Pantoffeln. In diese schlüpfen Sie, wenn Sie aufs Örtchen müssen. Vergessen Sie aber nicht, sie auch wieder abzulegen und ihre anderen Hausschuhe anzuziehen, wenn Sie die Toilette verlassen.

      Keine Panik: Viele Toiletten kann man nicht verriegeln. Um festzustellen, ob sie besetzt sind, klopft man vorsichtig an die Türe. Kommt von innen dann ebenfalls ein Klopfgeräusch, wissen Sie, dass Sie warten müssen.

      Gastgeschenke sollten immer eingepackt sein. Sie werden vom Beschenkten allerdings nie vor Ihren Augen ausgepackt werden. Das wäre unhöflich. Beliebt sind typische Souvenirs aus Deutschland. Wer tiefer in die Tasche greifen will, schenkt guten Whisky oder Brandy. Japaner sind äußerst markenbewußt. No-name-Produkte kommen also nicht in Frage.

      Wenn Sie ein Geschenk erhalten, nehmen Sie es auf jeden Fall an. Aber erst nachdem Sie bezeugt haben, dass Sie dies gar nicht verdienen.(Kompliziert:eek: ) Es ist ein kleines Ritual, mit dem Sie sich zieren, die Gabe anzunehmen, und mit dem Sie ausdrücken, dass Sie Ihr Gegenüber wertschätzen.

      Mit dem Finger auf etwas zu zeigen, gar auf Personen, ist ein Fauxpas.

      Auf eine Einladung erfolgt eine Gegeneinladung.

      --------

      Geschlechter-Knigge

      Japan ist ein widersprüchliches Land. In keinem anderen Land kann man explizitere Sex-Comics finden, aber zugleich wird jeder nackte Busen auf Titelblättern zensiert. Öffentliche Bekundungen gegenseitiger Zuneigung unter den Geschlechtern sind verpönt.

      Frauen sollten nicht frustriert sein: Japan ist immer noch Männerland. Hier laufen die Ehefrauen immer noch ein paar Schritte hinter ihrem Gatten her. Wenn Sie beständig ignoriert werden, wenn Ihnen kein Japaner höflich die Tür aufhält und Ihnen den Vortritt läßt oder Ihnen nicht in den Mantel hilft, nicht böse sein.

      ------------------------------------------------------------



      Ps: meine liebe Frauen, wisst ihr überhaupt wie gut es Euch bei uns in Europa geht............und das ist gut so ;)


      Gruss

      bodin
      Avatar
      schrieb am 04.12.01 12:42:50
      Beitrag Nr. 14 ()
      :laugh::laugh: Ja...wir wissen es.


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