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    Atomwaffen-Programm: Nordkorea verscherzt es sich völlig mit den USA - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 17.10.02 21:34:55 von
    neuester Beitrag 02.08.03 09:55:45 von
    Beiträge: 136
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      schrieb am 17.10.02 21:34:55
      Beitrag Nr. 1 ()
      SPIEGEL ONLINE - 17. Oktober 2002, 17:37
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,218615,00.html

      Atomwaffen-Programm

      Nordkorea verscherzt es sich völlig mit den USA

      Nordkorea hat erstmals zugegeben, heimlich an Atombomben zu basteln. Aus US-Plänen, die Beziehungen zu dem Staat, den
      George W. Bush zur "Achse des Bösen" zählt, zu verbessern, wird nun erst mal nichts. Auch die EU drohte mit Konsequenzen.



      Washington/Seoul/Brüssel - Eine hochrangige US-Delegation habe bei ihrem jüngsten Besuch
      Anfang Oktober in Pjöngjang auf kürzlich gewonnene US-Erkenntnisse hingewiesen, nach
      denen Nordkorea ein Programm zur Anreicherung von Uran für nukleare Waffen betreibe,
      berichtete der Sprecher des US-Außenministeriums, Richard Boucher. Nordkoreanische
      Regierungsbeamte hätten eingeräumt, dass es ein solches Programm gebe.

      Boucher sagte in Washington, damit verstoße die Regierung in Pjöngjang gegen eine
      Rahmenvereinbarung von 1994 und andere Abkommen. Das geplante Entgegenkommen der
      USA gegenüber Nordkorea könne im Lichte dieser Entwicklung nicht weiterverfolgt werden.
      Südkorea, Japan und die EU reagierten mit Überraschung und drohten ebenfalls
      Konsequenzen an.

      Einzelheiten des Umfangs des nordkoreanischen Atomprogramms wurden nicht bekannt. Der
      US-Nachrichtensender CNN berichtete aber unter Berufung auf Washingtoner Regierungskreise,
      Nordkorea verfüge über genügend Plutonium für mindestens zwei Nuklearwaffen. Im Frühjahr
      hatte Präsident George W. Bush Nordkorea zusammen mit Iran und dem Irak zur "Achse des
      Bösen" erklärt.

      In der Vereinbarung von 1994 hatte sich Nordkorea zum Verzicht auf sein Atomwaffen-Programm bereit erklärt. Im Gegenzug
      war Pjöngjang die Lieferung von Technologien für zwei Leichtwasser-Reaktoren zur Energiegewinnung zugesagt worden.

      Wie es in der Boucher-Erklärung heißt, versuchte Nordkorea beim Besuch der US-Delegation Washington die Schuld für die
      Entwicklung in die Schuhe zu schieben. Den Gästen sei bedeutet worden, dass Pjöngjang die Vereinbarung als nicht mehr gültig
      betrachte. Nach Angaben eines US-Regierungsbeamten legte die Delegation unter James Kelly, dem Abteilungsleiter im
      US-Außenministerium für Asien, während des Besuches in Pjöngjang "detaillierte Beweise" für die Existenz des geheimen
      Programms vor. Nordkorea habe das zunächst als "Erfindung" zurückgewiesen.

      Einen Tag später habe dann der stellvertretende Außenminister Kang Sok Joo die US-Darstellung bestätigt. Nach Kangs
      Angaben sei die Entscheidung zur Enthüllung des Projekts in einer Sitzung in der Nacht gefallen. Der Vizeminister habe auch
      gesagt, dass Nordkorea noch andere, stärkere Waffen entwickelt habe. "Er war sehr anmaßend und aggressiv bei diesem
      Thema", zitierte die "Washington Post" den Beamten.

      Das US-Außenministerium betonte, dass Präsident Bush im Laufe des Sommers einen "kühnen Ansatz" zur Verbesserung der
      Beziehungen mit Nordkorea entwickelt habe. Unter anderem seien die USA bereit gewesen, wirtschaftliche und politische Schritte
      zur Verbesserung der Lage des nordkoreanischen Volkes anzubieten. "Im Lichte unserer Besorgnisse bezüglich des
      Atomwaffen-Programms sind wir aber nicht der Lage, diesen Ansatz weiter zu verfolgen", heißt es in der Erklärung weiter. Die
      USA suchten aber eine friedliche Lösung der Situation. "Für jeden in der Region steht etwas auf dem Spiel, und keine
      friedliebende Nation möchte ein nuklear bewaffnetes Nordkorea sehen."

      Südkorea forderte den kommunistischen Nachbarn zur unbedingten Einhaltung internationaler Atomabkommen auf. Nordkorea
      solle sich an das Abkommen mit den USA von 1994 über den Stopp seines Nuklearprogramms, an den Atomwaffensperrvertrag
      und die innerkoreanische Erklärung über eine atomwaffenfreie Halbinsel halten.

      Die EU-Kommission drohte Nordkorea mit Konsequenzen, falls es tatsächlich im Gegensatz zu seinen Zusagen heimlich an der
      Entwicklung von Atomwaffen gearbeitet habe. Sollten die US-Berichte, die man "sehr ernst" nehme, zutreffen, würden alle
      Vereinbarungen über die Zusammenarbeit mit Nordkorea bei der friedlichen Anwendung der Nukleartechnologie in Frage
      gestellt. Die EU hat dafür seit 1996 annähernd 100 Millionen Euro bereitgestellt. Nach Angaben der japanischen Regierung kann
      das nordkoreanische Atomwaffenprogramm eine Normalisierung der Beziehungen zu Pjöngjang behindern.

      Russland hat Nordkorea und die USA zur Einhaltung ihrer Vereinbarung im Nuklearbereich aufgerufen. Moskau hoffe, dass das
      1994 geschlossene Abkommen weiter umgesetzt werde, sagte der russische Vizeaußenminister Alexander Losjukow. "Wir
      hoffen, dass die jüngsten Ereignisse die positive Entwicklung auf der koreanischen Halbinsel nicht negativ beeinflussen", sagte
      er nach Angaben der Agentur Interfax.
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 21:39:25
      Beitrag Nr. 2 ()
      # 1
      Kannst net a fotogeneres Bildl in den Thread da neistelln als des vo` dem Maulaffn?
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 21:42:48
      Beitrag Nr. 3 ()
      jaja

      die amis wissen eben schon warum sie nordkorea als potenziell gefährlich einstufen. glaube das sie in der irak-frage auch recht behalten werden...

      bleibt bloss die frage was dann unser "superkanzler" macht...
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 21:48:43
      Beitrag Nr. 4 ()
      #2 Mei Bua, des g´hert hoit do nei!
      Und sog no oamoi Maulaff zu mia! I gib Da glei an Maulaffn:
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 21:57:20
      Beitrag Nr. 5 ()
      na ja, dann werden sie eben jetzt vom schoß herruntergestoßen?

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      Avatar
      schrieb am 17.10.02 22:06:28
      Beitrag Nr. 6 ()
      Was haben die Amis denn noch zu melden ? Eine Atombombe auf Washington, eine auf New York, Androhung weiterer, dann werden die schon bedingungslos kapitulieren.
      Avatar
      schrieb am 18.10.02 10:02:05
      Beitrag Nr. 7 ()
      http://www.wallstreet-online.de/ws/news/news/main.php?action…
       
      Pakistan lieferte Ausrüstung für Nordkoreas Atomwaffenprogramm

      Nach Angaben der New York Times hat Pakistan an Nordkorea Ausrüstungsgegenstände geliefert, die zur Herstellung von waffenfähigem Uran dienen können, darunter möglicherweise Gas-Zentrifugen.

      Das kommunistische Nordkorea habe im Gegenzug Ende 1990 Raketen an Pakistan bereitgestellt. In diesem Zusammenhang erklärte das US-Präsidialamt, dass es keine Diskussionen über die Rolle von Pakistan oder irgendwelcher Geheimdienst-Erkenntnisse gebe.

      Derweil gab ein Sprecher der pakistanischen Botschaft in den USA bekannt, dass es absolut falsch sei, dass Pakistan an Nordkorea Techniken für den Bau von Atomwaffen geliefert haben soll.

      Nach Angaben der Zeitung geht man in den USA davon aus, dass das Atomwaffenprogramm von Nordkorea im Jahre 1997 oder 1998 bereits wieder aufgenommen wurde. Zu diesem Zeitpunkt habe Pakistan mit Raketentests begonnen.

      US-Präsidenten George W. Bush sieht Nordkorea neben Iran und Irak als Teil einer "Achse des Bösen". Das kommunistische Land hatte sich 1994 in einem Abkommen gegenüber der USA zur Aussetzung seines Atomwaffenprogramms verpflichtet.
      Avatar
      schrieb am 18.10.02 10:55:24
      Beitrag Nr. 8 ()
      SPIEGEL ONLINE - 18. Oktober 2002, 9:12
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,218648,00.html

      Nordkorea
       
      Pakistan soll Atomwaffen-Technik geliefert haben

      Pakistan hat angeblich die Ausrüstung für Nordkoreas geheimes Atomwaffenprogramm geliefert. Die US-Regierung sieht derzeit allerdings keinen Grund für einen Krieg gegen Nordkorea und seinen Führer Kim Jong Il.

      York/Washington- Wie die Zeitung "New York Times" berichtete, habe Pakistan Geräte an Nordkorea geliefert, darunter möglicherweise Gas-Zentrifugen zur Herstellung von waffenfähigem Uran. Im Gegenzug habe Nordkorea Pakistan Ende 1990 Raketen bereitgestellt. Die Zeitung berief sich auf Kreise der US-Regierung und deren Vorgänger.

      Das US-Präsidialamt erklärte dem Bericht zufolge, es werde weder Pakistans Rolle noch irgendwelche Geheimdienst-Erkenntnisse diskutieren. Ein Sprecher der pakistanischen Botschaft in den USA sagte, es sei absolut falsch, dass sein Land Atomwaffentechnik an Nordkorea geliefert haben soll.

      In US-Geheimdiensten nahe stehenden Kreisen hieß es dem Bericht zufolge: "Was wir hier haben, ist das perfekte Aufeinandertreffen von Interessen - Nordkorea hatte, was die Pakistaner brauchten, und die Pakistaner hatten einen Weg, mit dem Kim Jong Il ein Atom-Programm wieder starten konnte, das wir beendet hatten." China und Russland seien weniger bedeutende Lieferanten gewesen.

      In den USA gehe man davon aus, dass Nordkorea sein Atomwaffenprogramm 1997 oder 1998 wieder aufgenommen hat, berichtete die Zeitung weiter. Dies sei etwa zu dem Zeitpunkt geschehen, als Pakistan mit Raketentests begonnen habe.

      Nordkorea, laut US-Präsident George W. Bush neben Iran und Irak Teil einer "Achse des Bösen", hat nach Angaben der US-Regierung eingeräumt, mehrere Jahre lang ein geheimes Atomwaffenprogramm betrieben zu haben. Das kommunistische Land hatte sich 1994 in einem Abkommen mit den USA zur Beendigung seiner Atomwaffen-Entwicklung verpflichtet. Im Gegenzug war dem Land der Bau zweier vom Westen finanzierter Atomreaktoren zur friedlichen Nutzung zugesagt worden. Mit diesen Reaktoren kann kein waffentaugliches Plutonium erzeugt werden.

      Die USA planen laut Außenminister Colin Powell derzeit allerdings keinen Krieg gegen Nordkorea. "Im Augenblick haben wir keine derartigen Pläne", sagte Powell in New York. Er fügte hinzu, dass bei der internationalen Gemeinschaft jedoch Erklärungsbedarf zu dem Atomwaffenprogramm bestehe. Bush hatte das Programm nach Angaben eines Sprechers als beunruhigend bezeichnet. Es müsse jedoch eine diplomatische Lösung gefunden werden, sagte der Sprecher.

      "Nordkorea muss die Wahl treffen, ob es vorwärtskommen will und versuchen will, seinem Volk ein besseres Leben zu bieten, oder ob es seine beschränkten Ressourcen verschwendet, um Massenvernichtungswaffen zu entwickeln, die nordkoreanische Kinder nicht ernähren können", sagte Powell.

      US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld sagte, er gehe davon aus, dass Nordkorea bereits über "eine kleine Anzahl" von Atomwaffen verfüge. Eine Bestätigung für diese Annahme gebe es allerdings nicht, räumte er ein.

      Aus US-Regierungskreisen verlautete, vermutlich hätten auch Russland und China Nordkorea bei der Entwicklung eines Programms zur Anreicherung von Uran unterstützt. Die beiden Länder würden nun aufgefordert, ihre Kooperation mit Nordkorea zu beenden. In US-Regierungskreisen hieß es weiter, die USA würden nach den Erkenntnissen über das Atomwaffenprogramm ein wirtschaftliches Hilfsprogramm für Nordkorea auf Eis legen. Es sei ursprünglich in Erwägung gezogen worden, unter anderem Handelssanktionen gegen Nordkorea zu lockern.
      Avatar
      schrieb am 18.10.02 23:56:14
      Beitrag Nr. 9 ()
      http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/13444/1.html
      (weitere links auf der Original-Seite)

      Nordkorea und Irak

      Florian Rötzer 17.10.2002

      Die Enthüllung, dass Nordkorea seit Jahren unter Verletzung von Abkommen ein
      Atomwaffenprogramm betreibt, während dies beim Irak unsicher ist, dürfte die
      Suche der US-Regierung nach Unterstützung ihrer Irak-Politik behindern

      Gerade hatte US-Präsident Bush die Irak-Resolution unterzeichnet, die ihm freie Hand
      für einen Krieg gegen den Irak lässt, um damit den Sicherheitsrat unter Druck zu
      setzen, da kommt aus dem Außenministerium Ungemach. Dort gab man bekannt,
      Nordkorea, Teil der von Bush ausgemachten "Achse des Bösen", habe zugegeben, seit
      Jahren unter Verletzung von Abkommen an der Entwicklung von Atomwaffen
      gearbeitet zu haben.





      Noch immer lässt sich nicht absehen, ob der Sicherheitsrat, d.h. natürlich die permanenten Mitglieder,
      einer von der US-Regierung gewünschten Irak-Resolution zustimmen wird, die bei Nichteinhaltung mit
      Waffengewalt droht. Bislang scheint der Vorschlag von Frankreich, ein zweistufiges Verfahren
      einzuschlagen, bei dem nach Verletzungen einer ersten Resolution noch einmal über einen möglichen
      militärischen Eingriff verhandeln werden müsste, die Zustimmung der meisten Länder zu finden.


      Die "breite Koalition", von der US-Präsident Bush stets spricht, wenn er mit militärischen
      Konsequenzen droht, ist weit und breit nicht zu sehen, auch wenn die US-Regierung darauf rechnen
      darf, bei einer Invasion, selbst wenn sie nicht von der UN legitimiert wird, zumindest passiv unterstützt
      zu werden. Man will die Supermacht nicht verärgern und auch die wirtschaftlichen Optionen nicht
      verspielen, die bei dem von Bush verlangten Regime-Wechsel ins Spiel kommen. Dieses von Bush
      eigentlich hinter der Durchsetzung der Waffeninspektionen und der Entwaffnung verfolgte Ziel kann,
      auch wenn es politisch im Sinne einer Stärkung der Demokratie und der Menschenrechte wünschbar
      wäre, nicht durch die Irak-Resolutionen legitimiert werden. Das Vorgehen der US-Regierung gleicht
      einer Erpressung der UN, zumal auch eine unmittelbare Bedrohung der USA selbst durch den Irak nicht
      wirklich begründet werden kann.

      Bush hatte gestern bei der Unterzeichnung der Irak-Resolution des amerikanischen Kongresses, die
      parallel zur Aussprache in der UN inszeniert wurde, wieder einmal als Tatsache festgestellt, dass der
      Irak noch chemische und biologische Waffen besitze, überdies über Mittelstreckenraketen verfüge und
      Atomwaffen zu entwickeln versuche. Damit würde der mit Terrororganisationen zusammen arbeitende
      Irak viele Staaten und den Weltfrieden bedrohen. Bush rief daher die Weltgemeinschaft dazu auf, sich
      hinter die Interessen Amerikas zu stellen, da diese eben auch die der freien Welt seien:


      "Jede Nation, die die Vorteile des Friedens genießt, hat auch die Pflicht, den Frieden zu verteidigen.
      Die Zeit ist wieder einmal für die UN gekommen, den Zweck ihrer Gründung einzulösen und unsere
      gemeinsame Sicherheit zu schützen. Die Zeit ist wieder einmal für die freien Nationen gekommen,
      unsere globalen Verantwortlichkeiten wahrzunehmen und sich einer zunehmenden Gefahr entgegen
      zu stellen."



      Nachdem sich nun herausgestellt hat, dass Nordkorea nach der Bekanntgabe von Informationen
      amerikanischer Geheimdienste über verdächtige Orte zugegeben hat, seit Jahren ein
      Atomwaffenprogramm zu verfolgen und in diesem Rahmen Uran anzureichern, ist nun plötzlich das
      zweite Land aus der selbst ernannten "Achse des Bösen" zu einer weit konkreteren Gefährdung des
      Weltfriedens durch Massenvernichtungswaffen geworden. Auch Nordkorea soll biologische und
      chemische Waffen besitzen, eine Diktatur ist es zumal, die keinen Deut besser, sondern eher noch
      schlimmer ist als Husseins im Irak.


      "Denkt der Präsident, dass der Staatschef von Nordkorea ein mörderischer Diktator ist, der süchtig
      nach Massenvernichtungswaffen ist?"

      Scott McClellan, Sprecher des Weißen Hauses: "Sicher, Nordkorea ist ein repressiver - hat seine
      Einwohner verhungern lassen - aber das sind unterschiedliche Regionen, unterschiedliche Umstände
      ..." - Pressekonferenz vom 17.10.2002


      Mit dem wie immer motivierten Eingeständnis, ein Atomwaffenprogramm zu betreiben, hat Nordkorea
      den Atomwaffensperrvertrag, ein 1994 mit den USA geschlossenes Abkommen, das im Gegenzug zur
      Beendigung des Programms den Bau von zwei Leichtwasserreaktoren, aber auch Inspektionen vorsah
      (die von Nordkorea aber noch nicht erlaubt wurden9, und ein Abrüstungsabkommen für Atomwaffen
      mit Südkorea gebrochen. Ein im Januar 2002 veröffentlichter Geheimdienstbericht ging noch davon
      aus, dass Nordkorea über eine oder zwei Atomsprengköpfe verfügen würde, aber nach dem mit den
      USA erzielten Abkommen das Atomwaffenprogramm eingestellt habe ( Ist der von der
      US-Regierung geplante Raketenabwehrschild Unsinn?). Allerdings habe jetzt die Regierung gesagt, so
      die New York Times, dass man sich nicht sicher sei, ob Nordkorea bereits wirklich eine Atomwaffe
      besitze.

      Das Außenministerium ruft Nordkorea auf, die vertraglichen Verpflichtungen einzuhalten und auf
      "verifizierbare Weise" das Atomwaffenprogramm zu beenden. Man suche allerdings, so das
      Außenministerium im Unterschied zur Haltung gegenüber dem Irak, für die Situation eine "friedliche
      Lösung". Richard Boucher, der Sprecher des Außenministeriums, sagte darüber hinaus, dass
      angesichts des Atomwaffenprogramms die wirtschaftliche und politische Unterstützung Nordkoreas
      durch die USA beendet werden müsse. Diese hätte eingeschlossen, dass Nordkorea die Herstellung von
      Massenvernichtungswaffen, die Entwicklung und den Export von Raketen, die Unterstützung des
      Terrorismus und die Unterdrückung des eigenen Volkes einstellt.


      Sie haben uns getroffen. Aber aus dem Bösen entsteht etwas unglaublich Gutes, weil dies die größte
      Nation mit den besten Menschen auf der Erde ist. - Präsident Bush am 17.10.2002


      Sollte nun die US-Regierung im Hinblick auf beiden Staaten mit zweierlei Maß messen, dürfte die von
      Bush gesuchte "breite Koalition" noch weiter schrumpfen, da die Einzigartigkeit des Hussein-Regimes
      damit kaum mehr glaubhaft zu begründen sein dürfte. Noch schwieriger dürfte es werden, gegen zwei
      "Schurkenstaaten" gleichzeitig vorzugehen, während der "Krieg gegen den Terrorismus" ebenso Kräfte
      bindet wie die noch instabile Lage in Afghanistan und - nach der Wahl - in Pakistan. Eine Zwickmühle
      für die Irak-Politik von Bush, zumal Südkorea und Japan weiterhin den eingeschlagenen Prozess der
      Annäherung fortsetzen wollen.
      Avatar
      schrieb am 20.10.02 14:13:17
      Beitrag Nr. 10 ()
      http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/13444/1.html

      Update: Die US-Regierung hat dem Kongress die Informationen über das nordkoreanische Atomwaffenprogramm vorenthalten

      Florian Rötzer   19.10.2002

      Erst sollte die Kriegsermächtigung gegen den Irak über die Bühne gehen

      Gerade hatte US-Präsident Bush die Irak-Resolution unterzeichnet, die ihm freie Hand für einen Krieg gegen den Irak lässt, um damit den Sicherheitsrat unter Druck zu setzen, da kommt aus dem Außenministerium Ungemach. Dort gab man bekannt, Nordkorea, Teil der von Bush ausgemachten "Achse des Bösen", habe zugegeben, seit Jahren unter Verletzung von Abkommen an der Entwicklung von Atomwaffen gearbeitet zu haben.



      Update: Die Gespräche, die Staatssekretär James A. Kelly mit der nordkoreanischen Regierung führte, fanden Anfang Oktober statt. In deren Verlauf legte Kelly Geheimdienstinformationen über das nordkoreanischen Atomwaffenprogramm vor, dass dann, aus welchem Grund auch immer, von den Vertretern der nordkoreanischen Regierung bestätigt wurde. Auf der Hand liegt, dass die Bush-Regierung dies so lange zurückgehalten hat, bis der amerikanische Kongress dem Präsidenten die Ermächtigung zum Krieg auch unter Umgehung der UN ausgesprochen hatte. Man gab die Informationen erst dann der Öffentlichkeit bekannt, als Bush mit einer neuen Irak-Rede die Resolution unterzeichnet hatte, wodurch sie in Kraft getreten ist.

      Diese absichtliche Manipulation der amerikanischen Kongressabgeordneten, vornehmlich natürlich der kritischen Demokraten, ist ein Skandal, zumal Bush den Kongress und die UN derart mit allen möglichen Mitteln und zweifelhaften Beweisen unter Druck gesetzt hat, dass schnell gegen den Irak vorgegangen werden müsse und es keine anderen Möglichkeiten mehr gebe, als einen Sturz der Regierung. Das Atomwaffenprogramm von Nordkorea war und ist wesentlich weiter vorangeschritten als es das des Irak jemals war. Zudem wird schon seit Jahren vermutet, dass Pakistan, der neue Freund der Bush-Regierung im Kampf gegen den Terrorismus, Nordkorea dabei unter die Arme gegriffen hatte. Die vom Irak angeblich ausgehende unmittelbare und einzigartige Bedrohung wird durch das Atomwaffenprogramm Nordkoreas relativiert, zumal das Land auch über ein großes Arsenal an chemischen und biologischen Waffen sowie entsprechende Raketen verfügt. "Wenn der Kongress das gewusst hätte, würde dies meiner Meinung nach zu einem wirklichen Unterschied bei der Abstimmung von Manschen geführt haben", sagte etwa die demokratische Abgeordnete Chaka Fattah. "Es geht um eine wirkliche Bedrohung durch Atomwaffen in Nordkorea gegenüber einer vermuteten, in der ferneren Zukunft liegenden Bedrohung im Irak. Und das Schöne bei der Irreführung des Weißen Hauses ist, dass jetzt unsere Politik kaum mehr zu ändern ist, da er die Abstimmung in Händen hält."

      Während Bush noch schweigt, suchte etwa Richard Armitage, Staatssekretär des Außenministeriums, zu begründen, warum Irak der primäre Feind der USA ist. So habe es nach ihm seit 50 Jahren weitestgehend Frieden auf der koreanischen Halbinsel gegeben, während der Irak zwei Mal seine Nachbarn angegriffen und chemische Waffen eingesetzt habe: "Die Tatsache, dass Saddam Hussein diese Waffen gegen seine Nachbarstaaten und sein eigenes Volk eingesetzt hat, lassen ihn zu einem ein wenig dringlicheren Problem werden." Die Geschichte der amerikanischen Verwicklung unterschlägt Armitage hier ebenso gerne wie Bush und andere Mitglieder seiner Regierung. Andere Regierungsvertreter begründeten das Stillschweigen damit, dass man erst mit anderen Staaten wie Japan, China oder Südkorea sprechen sollte.

      "Wir glauben, dass wir andere Möglichkeiten haben, um mit Nordkorea umzugehen", so Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice. "Wir haben alles mit dem irakischen Präsidenten Saddam Hussein versucht: Sanktionen, begrenzte militärische Aktionen, Inspektoren und alle anderen Dinge, und nichts hat funktioniert."

      Warum aber bei Nordkorea nach diplomatischen Wegen gesucht wird, um Druck auf Nordkorea auszuüben, lässt sich nur aus nationalen und geostrategischen Gründen ableiten, über die die amerikanische Regierung nicht gerne spricht, während sie ihre aggressive Politik mit Moral einhüllt. Abgesehen davon, dass Bush wohl kaum die Amerikaner für einen kostspieligen Schlag gegen Nordkorea begeistern könnte, der dann auch ganz anderen Reaktionen von Russland und vor allem China haben dürfte, ist die nordkoreanische Armee größer und besser gerüstet - und verfügt eben auch tatsächlich zumindest über chemische und biologische Waffen. Der Irak aber liegt im Zentrum des Mittleren Ostens und ist damit schon lange ein wichtiger Faktor für die Energieversorgung, die schon lange ein Kernpunkt der amerikanischen Politik ist. Ansonsten aber ließen sich alle Beschreibungen des Irak ohne Probleme auf Nordkorea übertragen, was nur wieder zeigt, dass es auch nach dem Kalten Krieg natürlich nicht um Freiheit, Frieden und Demokratie geht.

      Aber das wissen eigentlich alle, schließlich spielen auch bei denjenigen Staaten, die sich wie Frankreich oder Russland als permanente Mitglieder des Sicherheitsrats bislang den Kriegswünschen der US-Regierung entgegengesetzt haben, handfeste wirtschaftliche und geostrategische Gründe eine Rolle. Das Fatale aber ist, dass, wie immer auch der Irak-Konflikt ausgehen wird, die Spiele im Sicherheitsrat die Glaubwürdigkeit der UN nachhaltig schwächen werden. Schließlich hat die Weltgemeinschaft auch nicht wirklich etwas zu sagen. Entscheiden wird über Krieg und Frieden von den permanenten Mitgliedern und ihren Interessen, solange sie ihr Vetorecht besitzen. Und hier ist man noch keinen Schritt über den Kalten Krieg hinausgekommen.

      Noch immer lässt sich nicht absehen, ob der Sicherheitsrat, d.h. natürlich die permanenten Mitglieder, einer von der US-Regierung gewünschten Irak-Resolution zustimmen wird, die bei Nichteinhaltung mit Waffengewalt droht. Bislang scheint der Vorschlag von Frankreich, ein zweistufiges Verfahren einzuschlagen, bei dem nach Verletzungen einer ersten Resolution noch einmal über einen möglichen militärischen Eingriff verhandeln werden müsste, die Zustimmung der meisten Länder zu finden.

      Die "breite Koalition", von der US-Präsident Bush stets spricht, wenn er mit militärischen Konsequenzen droht, ist weit und breit nicht zu sehen, auch wenn die US-Regierung darauf rechnen darf, bei einer Invasion, selbst wenn sie nicht von der UN legitimiert wird, zumindest passiv unterstützt zu werden. Man will die Supermacht nicht verärgern und auch die wirtschaftlichen Optionen nicht verspielen, die bei dem von Bush verlangten Regime-Wechsel ins Spiel kommen. Dieses von Bush eigentlich hinter der Durchsetzung der Waffeninspektionen und der Entwaffnung verfolgte Ziel kann, auch wenn es politisch im Sinne einer Stärkung der Demokratie und der Menschenrechte wünschbar wäre, nicht durch die Irak-Resolutionen legitimiert werden. Das Vorgehen der US-Regierung gleicht einer Erpressung der UN, zumal auch eine unmittelbare Bedrohung der USA selbst durch den Irak nicht wirklich begründet werden kann.

      Bush hatte gestern bei der Unterzeichnung der Irak-Resolution des amerikanischen Kongresses, die parallel zur Aussprache in der UN inszeniert wurde, wieder einmal als Tatsache  festgestellt http://www.whitehouse.gov/news/releases/2002/10/20021016-1.h… , dass der Irak noch chemische und biologische Waffen besitze, überdies über Mittelstreckenraketen verfüge und Atomwaffen zu entwickeln versuche. Damit würde der mit Terrororganisationen zusammen arbeitende Irak viele Staaten und den Weltfrieden bedrohen. Bush rief daher die Weltgemeinschaft dazu auf, sich hinter die Interessen Amerikas zu stellen, da diese eben auch die der freien Welt seien:

      "Jede Nation, die die Vorteile des Friedens genießt, hat auch die Pflicht, den Frieden zu verteidigen. Die Zeit ist wieder einmal für die UN gekommen, den Zweck ihrer Gründung einzulösen und unsere gemeinsame Sicherheit zu schützen. Die Zeit ist wieder einmal für die freien Nationen gekommen, unsere globalen Verantwortlichkeiten wahrzunehmen und sich einer zunehmenden Gefahr entgegen zu stellen."

      Nachdem sich nun herausgestellt hat, dass Nordkorea nach der Bekanntgabe von Informationen amerikanischer Geheimdienste über verdächtige Orte zugegeben hat, seit Jahren ein Atomwaffenprogramm zu verfolgen und in diesem Rahmen Uran anzureichern, ist nun plötzlich das zweite Land aus der selbst ernannten "Achse des Bösen" zu einer weit konkreteren Gefährdung des Weltfriedens durch Massenvernichtungswaffen geworden. Auch Nordkorea soll biologische und chemische Waffen besitzen, eine Diktatur ist es zumal, die keinen Deut besser, sondern eher noch schlimmer ist als Husseins im Irak.

      "Denkt der Präsident, dass der Staatschef von Nordkorea ein mörderischer Diktator ist, der süchtig nach Massenvernichtungswaffen ist?"

      Scott McClellan, Sprecher des Weißen Hauses: "Sicher, Nordkorea ist ein repressiver - hat seine Einwohner verhungern lassen - aber das sind unterschiedliche Regionen, unterschiedliche Umstände ..." - Pressekonferenz vom 17.10.2002 http://usinfo.state.gov/cgi-bin/washfile/display.pl?p=/produ…

      Mit dem wie immer motivierten Eingeständnis, ein Atomwaffenprogramm zu betreiben, hat Nordkorea den Atomwaffensperrvertrag, ein 1994 mit den USA geschlossenes Abkommen, das im Gegenzug zur Beendigung des Programms den Bau von zwei Leichtwasserreaktoren, aber auch Inspektionen vorsah (die von Nordkorea aber noch nicht erlaubt wurden9, und ein Abrüstungsabkommen für Atomwaffen mit Südkorea gebrochen. Ein im Januar 2002 veröffentlichter  Geheimdienstbericht http://www.cia.gov/nic/pubs/other_products/Unclassifiedballi… ging noch davon aus, dass Nordkorea über eine oder zwei Atomsprengköpfe verfügen würde, aber nach dem mit den USA erzielten Abkommen das Atomwaffenprogramm eingestellt habe (  Ist der von der US-Regierung geplante Raketenabwehrschild Unsinn? http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/11562/1.html ). Allerdings habe jetzt die Regierung gesagt, so die  New York Times, dass man sich nicht sicher sei, ob Nordkorea bereits wirklich eine Atomwaffe besitze.

      Das Außenministerium ruft Nordkorea auf, die vertraglichen Verpflichtungen einzuhalten und auf "verifizierbare Weise" das Atomwaffenprogramm zu beenden. Man suche allerdings, so das Außenministerium im Unterschied zur Haltung gegenüber dem Irak, für die Situation eine "friedliche Lösung". Richard Boucher, der Sprecher des Außenministeriums,  sagte darüber hinaus http://www.cnn.com/2002/US/10/16/us.statement.nkorea/ , dass angesichts des Atomwaffenprogramms die wirtschaftliche und politische Unterstützung Nordkoreas durch die USA beendet werden müsse. Diese hätte eingeschlossen, dass Nordkorea die Herstellung von Massenvernichtungswaffen, die Entwicklung und den Export von Raketen, die Unterstützung des Terrorismus und die Unterdrückung des eigenen Volkes einstellt.

      Sie haben uns getroffen. Aber aus dem Bösen entsteht etwas unglaublich Gutes, weil dies die größte Nation mit den besten Menschen auf der Erde ist. - Präsident Bush am  17.10.2002 http://www.whitehouse.gov/news/releases/2002/10/20021017-2.h…

      Sollte nun die US-Regierung im Hinblick auf beiden Staaten mit zweierlei Maß messen, dürfte die von Bush gesuchte "breite Koalition" noch weiter schrumpfen, da die Einzigartigkeit des Hussein-Regimes damit kaum mehr glaubhaft zu begründen sein dürfte. Noch schwieriger dürfte es werden, gegen zwei "Schurkenstaaten" gleichzeitig vorzugehen, während der "Krieg gegen den Terrorismus" ebenso Kräfte bindet wie die noch instabile Lage in Afghanistan und - nach der Wahl - in Pakistan. Eine Zwickmühle für die Irak-Politik von Bush, zumal Südkorea und Japan weiterhin den eingeschlagenen Prozess der Annäherung fortsetzen wollen.
      Avatar
      schrieb am 27.12.02 10:58:41
      Beitrag Nr. 11 ()
      Nordkorea will den Irak-Konflikt ausbeuten

      Florian Rötzer   26.12.2002

      Die "Achse des Bösen" fordert die US-Regierung heraus

      Der Kampf gegen den Terrorismus, der von den USA in die Strategie der Sicherung der militärischen Überlegenheit eingelagert wurde, hat die Welt ganz offensichtlich bislang nicht sicherer gemacht. Nicht nur wächst in Reaktion auf das amerikanische Vorgehen die Bedrohung durch den Terrorismus, die durch den geplanten Krieg gegen den Irak noch weiter zunehmen dürfte, im Windschatten der amerikanischen Orientierung auf einen Krieg mit dem Irak ist nun mit Nordkorea ein weiterer Staat der "Achse des Bösen" provokativ auf die Bühne getreten und zwingt die US-Regierung zum Handeln, will sie nicht gänzlich unglaubwürdig werden.



      Zu erwarten ist, dass die Waffeninspekteure, selbst mit der Unterstützung von amerikanischen Geheimdienstinformationen, im Irak keine Massenvernichtungswaffen und auch keine entsprechenden Rüstungsprogramme mehr finden werden. Es lässt sich kaum vorstellen, dass Saddam Hussein sonst die Türen, wie bislang geschehen, derart weit aufgemacht hätte. Anders dürfte der Fall bei Dual-use-Technologien liegen, die bekanntlich für Deutungen offen stehen. Auch der bereits stattfindende Nadelstichkrieg zwischen den amerikanischen und britischen Kampfflugzeugen, die immer wieder Stellungen und auch zivile Strukturen bombardieren, und der irakischen Flugabwehr, die jetzt eine womöglich bewaffnete Drohne abgeschossen hat, könnte zu einer Eskalation führen. Inzwischen sucht auch der israelische Ministerpräsident Scharon die Lage für sich auszunutzen und Syrien mit in den Irak-Konflikt hineinzuziehen. Er beschuldigte [1] das Land, chemische und biologische Waffen aus dem Irak aufgenommen zu haben. Überdies sollen Raketen aus dem Irak über Syrien an die Hisbollah weiter geleitet worden sein.


      Schon lange hatten Kritiker der US-Regierung vorgeworfen, dass im Hinblick auf die Verfügung über Massenvernichtungswaffen und Langstreckenraketen der Nordkorea für die USA und den Weltfrieden sehr viel gefährlicher ist. Doch Präsident Bush, der trotz der anfangs weltweiten Unterstützung im Kampf gegen den Terrorismus schon große Mühe hatte, das schon kurz nach dem 11.9. geplante Vorgehen gegen den Irak ( Bush gegen Hussein, II. Akt? [2]), der keine Beziehungen zu al-Qaida hatte, zu rechtfertigen, scheute wohl davor zurück, auch den bis an die Zähne bewaffneten asiatischen Staat ins Visier zu nehmen. Ein Krieg gegen Nordkorea wäre noch viel weniger mit dem Kampf gegen den Terrorismus zu rechtfertigen, dafür wäre er womöglich weitaus gefährlicher als gegen den geschwächten, militärisch weit unterlegenen Irak. Nordkorea besitzt die viertgrößte Armee der Welt. Zudem verfügt das Land, dessen Regime noch repressiver ist als das Husseins und große Teile der Bevölkerung in Armut und Hunger hält, über große Mengen an biologischen und chemischen Waffen sowie über Mittel- und auch Langstreckenraketen wie die Taepo Dong-2, die auch den USA gefährlich werden könnten. Raketen werden von Nordkorea seit langem an Staaten wie Ägypten, Iran, Libyen, Pakistan, Jemen oder Syrien geliefert.

      Vielleicht weil Diktaturen zu theatralischen Inszenierungen neigen und der nordkoreanische Präsident Kim Jong Il diese auch im Auftreten der US-Regierung spüren konnte, während die bislang guten Beziehungen zwischen den USA und Südkorea schlechter wurden, hat sich das Regime anscheinend entschlossen, auf die Bühne zu treten und mit der Supermacht herausfordernd zu spielen. Welche Absichten wirklich hinter der Taktik und den martialischen Posen stehen, lässt sich bestenfalls erraten, klar ist jedoch, dass damit der Weltfrieden noch unsicherer geworden ist. Pjöngjang [3] will direkt mit der US-Regierung verhandeln, da das Abkommen über die Versiegelung der Atomreaktoren mit den USA, nicht mit der UN geschlossen wurde, und warnt vor einer "Internationalisierung" des Themas. Die US-Regierung verwahrt sich gegen jede "Erpressung" und hat bereits mit Krieg gedroht, Südkorea setzt hingegen auf Verhandlungen. Verteidigungsminister Rumsfeld hatte am Montag erklärt [4], man könne auch gleichzeitig zwei Kriege führen - und überdies sei Nordkorea keineswegs wegen der amerikanischen Irak-Politik gestärkt.

      Taktik und Rhetorik


      Zunächst wurde bekannt, dass Nordkorea gegen ein Abkommen mit den USA aus dem Jahr 1994 verstoßen hat und anscheinend seit einiger Zeit wieder angereichertes Uran herzustellen sucht, mit dem sich auch Atombomben entwickeln ließen ( Update: Die US-Regierung hat dem Kongress die Informationen über das nordkoreanische Atomwaffenprogramm vorenthalten [5]). Dass Nordkorea seine Raketen auch an Länder in die Krisenregion im Mittleren Osten liefert, wurde erst Anfang Dezember wieder bekannt, als von spanischen Kriegsschiffen im Rahmen von Enduring Freedom Scud-Raketen für den Jemen auf einem nordkoreanischen Frachter entdeckt wurden. In Israel [6] geht man allerdings offenbar weiter davon aus, dass die Scuds eigentlich an den Irak geliefert werden sollten. Und die Internationale Atomenergiebehörde IAEA gab bekannt [7], dass von Nordkorea die Versiegelung und die Überwachungstechnik bei drei Nuklearanlagen entfernt wurden. Insbesondere mit der Inbetriebnahme der Wiederaufbereitungsanlage für atomare Brennstäbe in Yongbyon und der Weiterverarbeitung der dort lagernden 8.000 plutoniumhaltigen Brennelemente [8], könnte Nordkorea schnell in der Lage sein, waffenfähiges Plutonium herzustellen. Überdies sollen, wie die südkoreanische Regierung berichtete [9], bereits neue Brennstäbe an den Reaktor geliefert werden. Als Argument für die Wiederinbetriebnahme wurde von Nordkorea angeführt, dass die Reaktoren wieder zur Elektrizitätsgewinnung benötigt würden, nachdem die USA und andere Länder wegen der bekannt gewordenen Fortführung des Atomwaffenprogramms kein Öl mehr liefern. Überdies sei für Nordkorea die Öffnung der Anlagen die Gewähr, seine Souveränität und Sicherheit zu wahren.

      Auf die Reaktion der US-Regierung, sich einer Erpressung nicht zu beugen und notfalls zwei Kriege führen zu können, antwortete Nordkorea, dass sich die koreanische Halbinsel "am Rande eines Atomkrieges" wegen der harten Haltung der USA befinde. Die US-Regierung fordert eine sofortige Beendigung des Atomwaffenprogramms, will aber offensichtlich trotz der Äußerung Rumsfelds in keinen militärischen Konflikt zusätzlich zum Irak hineingezogen werden. Es gebe, so versicherte [10] Sean McCormack, der Sprecher des Außenministeriums, keine Absicht, in Nordkorea einzumarschieren. Man wolle eine friedliche Lösung.

      Der nordkoreanische Verteidigungsminister Kim Il Chol hat, wie die nordkoreanische Nachrichtenagentur [11] mitteilte, den USA am Dienstag damit gedroht, dass die nordkoreanische Soldaten sich darauf vorbereiten würden, "menschliche Bomben und Kämpfer zu werden, die sich selbst in die Luft sprengen, um das Hauptquartier der Revolution zu verteidigen". Überdies seien "die revolutionären Streitkräfte unter der weisen Führung von Kim Jong Il unbesiegbar geworden, da sie moderne offensive und defensive Waffen besitzen, mit denen sie alle Feinde schlagen können".

      Überdies wehrt sich Nordkorea dagegen, wegen des Verkaufs von Raketen als Händler von Massenvernichtungswaffen beschuldigt zu werden. Niemand habe das Recht, dagegen vorzugehen, weil der Verkauf von Raketen das Recht eines jeden souveränen Staates sei. Zudem seien die USA selbst der weltweit größte Waffenexporteur.

      Unberechenbarer Spieler


      Das von Diktator Kim Jong Il begonnene Spiel ist auch deswegen gefährlich, weil niemand weiß, wie weit dieser gehen und wie "rational" er handeln wird. Das verarmte Land ist fast hermetisch abgeschlossen. Bei Saddam Hussein lässt sich davon ausgehen, dass er auf Überleben und Machterhaltung setzt und daher mit entsprechenden Mitteln unter Druck zu setzen ist. Allerdings hatte die US-Regierung auch ihren Teil an dem Spiel, denn sie erklärte das Abkommen von 1994 mit Nordkorea als ungültig, nachdem bekannt wurde, dass Nordkorea möglicherweise wieder mit einem Atomwaffenprogramm begonnen hatte. Als Teil der von Bush identifizierten "Achse des Bösen" ( Zehntausende über die Welt verstreute tickende Zeitbomben [12]) will Kim Jong Il aber sicher auch nicht warten, bis die US-Regierung nach dem Irak sich dann möglicherweise Nordkorea zuwendet und dort ebenfalls einen Regimewechsel einfordert. In Südkorea sind überdies noch 37.000 US-Soldaten stationiert - und damit möglicherweise direkt gefährdet.

      1994 hatte sich Nordkorea noch von einer friedlichen Lösung "überzeugen" lassen. Damals hatte Nordkorea noch unter dem Präsidenten Kim Il Sung, der dann aber während der Verhandlungen mit den USA gestorben war, gedroht, Atombomben herzustellen und Südkorea damit anzugreifen. Präsident Clinton hatte für die Beendigung des Atomwaffenprogramms und die Überprüfung durch die IAEA die Lieferung von jährlich einer halben Million Tonnen Öl sowie den Aufbau von zwei Leichtwasserreaktoren und der Erleichterung mancher Wirtschaftssanktionen angeboten, mit denen sich kaum waffenfähiges Material herstellen lässt. Offenbar drohte er aber auch damit, die Anlage von Yongbyon zu bombardieren, falls Nordkorea nicht auf das Geschäft eingehen sollte. Möglicherweise will Kim Jong Il jetzt nur einen besseren Handel mit den USA herausschlagen, weil er denkt, dass diese mit dem Irak genug beschäftigt ist und keinen zweiten ernsthaften Konflikt wünscht.


      Links

      [1] http://www.haaretzdaily.com/hasen/pages/ShArt.jhtml?itemNo=2…
      [2] http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/11166/1.html
      [3] http://www.korea-dpr.com/
      [4] http://www.defenselink.mil/news/Dec2002/t12232002_t1223sd.ht…
      [5] http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/13444/1.html
      [6] http://www.haaretzdaily.com/hasen/pages/ShArt.jhtml?itemNo=2…
      [7] http://www.iaea.org/worldatom/Press/P_release/2002/prn0224.s…
      [8] http://www.iaea.org/worldatom/Press/P_release/2002/prn0223.s…
      [9] http://times.hankooki.com/lpage/200212/kt2002122617113210440…
      [10] http://www.state.gov/r/pa/prs/dpb/2002/16199.htm
      [11] http://www.kcna.co.jp/index-e.htm
      [12] http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/11705/1.html

      Telepolis Artikel-URL: http://www.telepolis.de/deutsch/special/irak/13853/1.html
      Avatar
      schrieb am 27.12.02 16:41:57
      Beitrag Nr. 12 ()
      SPIEGEL ONLINE - 27. Dezember 2002, 11:21
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,228518,00.html

      Nordkorea Plutonium-Politik
       
      Atombehörde IAEA bestätigt Rauswurf ihrer Mitarbeiter

      Der Streit über das Atomprogramm Nordkoreas eskaliert. Pjöngjang hat beschlossen, Mitarbeiter der internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) auszuweisen. Zugleich warnten die kommunistischen Machthaber die US-Regierung vor einer Konfrontation.

      Ihre Aufgabe sei automatisch beendet, da Pjöngjang entschieden habe, seine Atomanlagen wieder in Betrieb zu nehmen, begründete die staatlich gelenkte nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA den Rauswurf. Die Inspekteure hatten in dem kommunistischen Land die nach einem Abkommen von 1994 stillgelegten Atomanlagen in Yongbyon überwacht, die inzwischen wieder mit spaltbarem Material beliefert werden.

      Am Nachmittag bestätigte die Atomkontrollbehörde IAEA in Wien den Eingang eines dementsprechenden Schreibens aus Nordkorea. Bis dahin hatte eine Sprecherin mehrfach erklärt, weder der Behörde in Wien noch den drei im Land befindlichen Kontrolleuren sei etwas über den beabsichtigten Rauswurf bekannt. Das Auswärtige Amt in Berlin bestellte den nordkoreanischen Botschafter förmlich ein. Wie ein Sprecher am Nachmittag mitteilte, machte Außenstaatssekretär Klaus Scharioth dem Diplomaten die Bedenken deutlich, mit denen die Bundesregierung die Aktionen Nordkoreas verfolge.

      Die Nachrichtenagentur KCNA warf den Vereinigten Staaten am Freitag zugleich vor, sie wollten Nordkorea zu Fall bringen, statt auf eine Dialoglösung zu setzen. Die US-Regierung von Präsident George W. Bush stürze sich kopfüber in eine extrem gefährliche Konfrontation. Der Aufruf des Weißen Hauses, Nordkorea solle sein Atomprogramm aufgeben, sei ein Hirngespinst.

      US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hatte Nordkorea jüngst im Streit um dessen Atomprogramm davor gewarnt, den Irak-Konflikt für sein eigenes Streben nach Massenvernichtungswaffen auszunutzen. Die USA seien in der Lage, gleichzeitig zwei Kriege zu führen und zu gewinnen. Im Weißen Haus bezeichnet man Pjöngjangs Vorgehen als Politik am Rande des Abgrunds.

      Nordkorea plant nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) innerhalb von zwei Monaten das Wiederanfahren eines Atomreaktors, der waffenfähiges Plutonium produzieren könnte. Die Anlage bei Pjöngjang war im Rahmen eines 1994 mit den USA geschlossenen Abkommens stillgelegt worden. Damals hatte sich das kommunistische Land zur Aufgabe seines Atomprogramms verpflichtet, und die USA sowie weitere Geber hatten zugesagt, Heizöl zu liefern und beim Bau zweier Reaktoren zur zivilen Nutzung der Atomenergie zu helfen. Im Oktober hatten die USA mitgeteilt, Nordkorea habe den Bruch des Abkommens eingestanden.

      Die Regierung in Pjöngjang erklärte, der Atomreaktor werde zur Stromgewinnung benötigt, weil die USA, Südkorea, Japan und die Europäische Union (EU) ihre Öllieferungen eingestellt hatten. Viele Experten meinen, Nordkorea wolle die USA zur Wiederaufnahme ihrer Hilfslieferungen und zum Abschluss eines Nichtangriffspakts bewegen.

      Südkoreas designierter Präsident Roh Moo Hyun rief Nordkorea unterdessen auf, sein Spiel mit dem Feuer zu beenden und Pläne zur Reaktivierung des stillgelegten Reaktors aufzugeben. Nordkorea untergrabe die Anstrengungen in Südkorea um eine Annäherung. Beide Länder sind seit Ende des Korea-Krieges 1953 geteilt und haben noch keinen Friedensvertrag geschlossen.

      Australiens Außenminister Alexander Downer, erklärte, sein Land werde nicht wie geplant volle diplomatische Beziehungen mit Pjöngjang aufnehmen. Solange Nordkorea internationale Vereinbarungen breche, würden die Pläne auf Eis liegen, sagte er dem australischen Rundfunksender ABC. Es sei allerdings wichtig, weiter auf Dialog zu setzen, betonte der Minister.
       
      Avatar
      schrieb am 29.12.02 00:39:51
      Beitrag Nr. 13 ()
      Für das Nordkorea-Problem soll die UN zuständig sein

      Florian Rötzer   29.12.2002

      Um nicht mit den Kriegsvorbereitungen - und begründungen aus dem Tritt zu geraten, entdeckt die US-Regierung plötzlich wieder die Internationale Gemeinschaft

      Während das Pentagon die Truppen in der Golfregion im Hinblick auf das "Finale" Ende Januar oder Anfang Februar weiter aufstockt [1] und neue Gerüchte [2] über mögliche Massenvernichtungswaffen im Irak lanciert werden, sucht die US-Regierung den zweiten Konfliktherd erst einmal hintanzustellen ( Nordkorea will den Irak-Konflikt ausbeuten [3]). Hatte die US-Regierung die UN im Hinblick auf den Irak zur Kooperation erpresst und bei Unfolgsamkeit der Völkergemeinschaft mit einem militärischen Alleingang gedroht, so soll die UN nun das Problem mit Nordkorea neutralisieren - zumindest solange der Irak die Kräfte bindet.


      Die US-Regierung scheut, auch wenn Verteidigungsminister Rumsfeld schon einmal vorgeprescht ist und verkündet hat, dass das Pentagon zwei Kriege auf einmal führen könne, vor einer direkten Auseinandersetzung mit Nordkorea zurück. Zwar wäre das völlig verarmte Land, in dem vermutlichen Millionen Menschen hungern müssen, sicherlich wegen seines unberechenbaren Diktators und einem großen Arsenal an Massenvernichtungswaffen und Trägerraketen im Augenblick dringender ein Kandidat für Abrüstung und einen Regimewechsel als der Irak. Aber Kim Jong Il ist bislang nicht zu einem medienprominenten Bösewicht wie Saddam Hussein oder Usama bin Ladin avanciert, das Land ist geopolitisch und wegen seiner Bodenschätzen weitaus weniger interessant als der Irak. Zudem könnte es sich mit der viertgrößten Armee der Welt und mit seinen Massenvernichtungswaffen weitaus besser verteidigen. Eine wirkliche Widerstandsbewegung gibt es in dem geknechteten Land nicht, die Beziehungen zwischen den USA und Südkorea sind derzeit angespannt.


      Da die US-Regierung kaum begründen kann, warum der Irak für die Welt und die USA gefährlicher sein sollte als Nordkorea - und beiden Verbindungen zu al-Qaida nicht nachgewiesen werden können -, hatte sie schon einmal im Herbst die Bekanntgabe der Wiederaufnahme des nordkoreansichen Atomwaffenprogramms und damit des Bruchs bilateralen und internationalen Abkommen erst einmal hinausgeschoben, bis der US-Kongress Präsident Bush die Option auf einen Angriff auf den Irak gegeben hatte ( Die US-Regierung hat dem Kongress die Informationen über das nordkoreanische Atomwaffenprogramm vorenthalten [4]). Auch danach wurde versucht, das Thema Nordkorea als völlig unterschiedlich zum Irak darzustellen. Nachdem dies aber jetzt durch das provokative Vorpreschen Nordkoreas, das damit vermutlich eine verzweifelte Erpressungsstrategie verfolgt und natürlich das Regime erhalten will, nicht mehr möglich ist, scheint man jetzt in den Kreisen der Sicherheitsberater um Präsident Bush auf die Völkergemeinschaft zurückzugreifen, die man ansonsten weitgehend zu schneiden sucht. Mit der Internationalisierung des Problems würde natürlich die USA entlastet.

      Die US-Regierung beabsichtigt [5], die Internationale Atomenergiebehörde IAEA zu bestärken oder zu drängen, dass sie den UN-Sicherheitsrat zu einer Resolution bringt, in der festgehalten wird, dass Nordkorea den Atomwaffensperrvertrag und andere internationale Abkommen verletzt hat. Nordkorea hatte nicht nur die Versiegelung von einer nuklearen Anlage geöffnet, die im Zuge eines Abkommens 1994 mit den USA vorgenommen wurde, sondern auch mit der Anlieferung von Brennstäben begonnen - angeblich um Strom zu produzieren, nachdem die USA die Lieferung von Öl eingestellt hat, aber mit der Option, damit auch atomwaffenfähiges Material herstellen zu können.

      Den jeweiligen Interessen entsprechend werden von der US-Regierung die UN und internationale Abkommen herangezogen oder übergangen. "Wir wollen deutlich machen, dass dies jetzt ein internationalisiertes Problem, nicht nur ein Problem zwischen den USA und Nordkorea ist", wird ein hoher Regierungsmitarbeiter von der New York Times [6] zitiert. Erwartet wird, dass die IAEI noch im Januar dem UN-Sicherheitsrat das Thema unterbreiten wird. Bush wolle seine Irak-Politik durch Nordkorea nicht gestört wissen: "Wir können leicht mit beiden gleichzeitig fertig werden."

      Eine militärische Aktion werde, so mehrere Regierungsvertreter, aber nicht erwogen, weil angeblich die Gefahr zu groß sei, dass Nordkorea dann möglicherweise Südkorea oder Japan angreifen könne. Sicher jedenfalls ist, dass Nordkoreas Auftritt den politischen und militärischen Fahrplan der Bush-Regierung empfindlich gestört hat, zumal hier die Interessen Chinas, Russland und Japans direkt berührt werden.

      Die vorsichtige Haltung gegenüber Nordkorea ist überdies angesichts der Kriegstreiberei im Irak-Konflikt kaum zu erklären und offenbart die einseitige Orientierung der US-Politik. Während der Irak bislang die Waffeninspekteure uneingeschränkt alles überprüfen und Wissenschaftler befragen lässt sowie der UN eine Liste mit 500 in der Rüstungsindustrie tätigen Wissenschaftlern übergeben hat, hat Nordkorea jetzt nicht nur die Inspektoren aus dem Land verwiesen und die Versiegelung der Reaktoren aufgebrochen, sondern auch praktisch - zumindest als Provokation - das Atomwaffenprogramm wieder aufgenommen. Damit hatte die US-Regierung offensichtlich nicht gerechnet, als sie in Reaktion auf den Bruch des amerikanisch-nordkoreanischen Abkommens die Lieferung des Öls einstellte. Gleichwohl hat Präsident Bush in seiner Radioansprache [7] vom 18.12. das Thema Nordkorea nicht einmal erwähnt und nur auf den Krieg gegen den Terrorismus sowie auf den Konflikt mit dem Irak hingewiesen.


      Links

      [1] http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/articles/A45792-2002Dec…
      [2] http://www.washingtontimes.com/national/20021228-22052970.ht…
      [3] http://www.heise.de/tp/deutsch/special/irak/13853/1.html
      [4] http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/13444/1.html
      [5] http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/articles/A45828-2002Dec…
      [6] http://www.nytimes.com/2002/12/28/international/asia/28PREX.…
      [7] http://www.whitehouse.gov/news/releases/2002/12/20021228.htm…

      Telepolis Artikel-URL: http://www.telepolis.de/deutsch/inhalt/co/13872/1.html
      Avatar
      schrieb am 30.12.02 14:36:27
      Beitrag Nr. 14 ()
      Im geopolitischen Schachspiel ist die Stellung von Nordkorea gar nicht so übel. Die Optionen der USA sind nicht sehr groß.

      Weiß jemand, ob die koreanischen Trägersysteme "nur" bis nach Südkorea reichen oder auch bis nach Japan oder gar bis in die USA?
      Avatar
      schrieb am 30.12.02 14:42:04
      Beitrag Nr. 15 ()
      Pluto, sieht so aus, als ob sie reichen würden...


      SPIEGEL ONLINE - 30. Dezember 2002, 13:17
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,228871,00.html

      Nordkorea-Krise
       
      Diktator zündet nächste Stufe

      Die Nordkorea-Krise spitzt sich weiter zu: Diktator Kim Jong Il plant möglicherweise, den Atomwaffensperrvertrag zu kündigen. Dennoch halten sich die USA weiter zurück - und geraten damit politisch immer stärker unter Druck. Das stalinistische Regime droht zu einer weitaus größeren Bedrohung zu werden als Saddam Hussein.

      Hamburg - Am Sonntagabend war US-Außenminister Colin Powell allgegenwärtig. In gleich fünf amerikanischen Sonntagstalkshows, von "Meet the Press" (NBC) bis "Late Edition" (CNN), trat der Chefdiplomat auf, um die Gemüter in Sachen Nordkorea zu beruhigen.

      Statt Beruhigendem erzählte Powell jedoch eher Alarmierendes, bisweilen gar Absurdes. Nordkorea, so der Außenminister, könne nach der Wiedereröffnung des Nuklerarreaktors Yongbyon binnen der kommenden sechs Monate vermutlich vier neue Atombomben bauen.

      Experten des US-Geheimdienstes CIA gehen sogar davon aus, dass Nordkorea genug Plutonium für jährlich 55 Bomben hätte, wenn es zwei weitere abgeschaltete Kraftwerke wieder in Betrieb nähme. Dass das Land über Trägersysteme verfügt, welche die Nuklearwaffen über weite Strecken befördern können, hat das stalinistische Land bereits unter Beweis gestellt.

      Diplomatisches Absurdistan

      Anlass zur Sorge besteht nach Powells Ansicht deshalb nicht: "Das ist noch keine Krise, die es notwendig macht, Nordkorea zu drohen. Ganz im Gegenteil." Auch eine Doktrin der Vorgängerregierung wischte Powell im Fernsehen kurzerhand vom Tisch: Der damalige Präsident Bill Clinton hatte Mitte der Neunziger erklärt, dass jedwede Aktivität in Yongbyon zu einem US-Angriff führen werde. "Diese Politik verfolgen wir nicht", so Powell.

      Mit der Entscheidung, sein seit 1994 eingemottetes Nuklearprogramm wieder aufzunehmen, hat der "liebe Führer" Kim Jong Il die Amerikaner kalt erwischt. Nicht nur, dass die Nordkorea-Krise der Bush-Regierung wegen eines immer wahrscheinlicher werdenden Kriegs gegen den Irak aus militärischen Erwägungen denkbar ungelegen kommt - sie offenbart auch die Machtlosigkeit der letzen verbleibenden Großmacht und deckt Widersprüchlichkeiten in der Irak-Politik George Bushs auf.

      Washington will Kim mit wirtschaftlichem und diplomatischen Druck dazu zwingen, klein beizugeben - angesichts der Tatsache, dass Nordkorea nach amerikanischer Einschätzung bereits zwei Atombomben besitzt, bleibt den USA auch kaum etwas anderes übrig. Die Schuld an dieser Patt-Situation tragen die Vereinigten Staaten zu einem großen Teil selbst. Über Jahre hatten sie zugesehen, wie Nordkorea an eigenen Atombomben bastelte - und die dazu notwendige Technologie möglicherweise sogar an andere Atommächte in spe, darunter Pakistan, verkaufte.

      Wo das Weiße Haus den wirtschaftlichen Hebel ansetzen will, bleibt allerdings unklar. Nordkoreas wichtigster Handelspartner ist China. Die Volksrepublik hält das Regime in Pjöngjang mit 200.000 Tonnen Getreide jährlich am Leben und deckt mit Exporten 70 Prozent des Rohölbedarfs. Nur wenn China mitzöge, könnten die USA nennenswerten Druck aufbauen. Experten halten es jedoch für unwahrscheinlich, dass Peking den Genossen Kim fallen lässt. Von den anderen wichtigen Wirtschaftspartnern Nordkoreas hat bisher nur Japan angedeutet, dass es über ökonomische Sanktionen nachdenkt.

      Argumentationsnotstand in Washington

      Besonders widersinnig wirkt die Haltung der USA bezüglich Nordkorea, wenn man sie mit dem Vorgehen gegenüber dem Irak vergleicht. Saddam Hussein hat bisher keine Atomwaffen, aber ihm wird mit einem Militärschlag gedroht. Kim besitzt welche, hat aber schlimmstenfalls Wirtschaftssanktionen einiger zweitrangiger Handelspartner zu befürchten. Geht es um den Irak, erwecken die Amerikaner immer wieder den Eindruck, es gebe keine Zeit zu verlieren. Im Fall der mutmaßlichen Nuklearmacht Nordkorea sieht Powell hingegen überhaupt keine Veranlassung zur Eile: "Wir haben Monate Zeit, um zu schauen, wie sich das entwickelt, um zu sehen, was passiert".

      Möglicherweise ist das eine grobe Fehleinschätzung. Denn Kim, der nach Ansicht vieler Beobachter durch seine Drohungen beim Westen weitere Millionen für sein sieches Regime locker machen will, könnte den Konflikt weiter eskalieren lassen und die Amerikaner damit zum handeln zwingen.

      Erst am Sonntagabend zündete der Diktator die nächste Stufe. In einer Erklärung Pjöngjangs hieß es, die USA hätten mit der Einstellung von Energielieferungen an Nordkorea gegen eine Vereinbarung von 1994 verstoßen und den Sonderstatus des Landes damit in Frage gestellt. Aus südkoreanischen Regierungskreisen verlautete, diese Formulierung könne einen Rückzug vom Atomwaffensperrvertrag einleiten.

      Kein Krieg, kein Dialog

      Direkte Gespräche mit Nordkorea lehnen die USA weiter ab, weil sie damit, so die Logik, ihre Erpressbarkeit offenbaren würden. Stattdessen soll es - vielleicht - informelle Gespräche geben. Was der als unberechenbar geltende Kim tut, wenn ihn die USA weiterhin eisern ignorieren, weiß niemand. Kurzschlussreaktionen seitens Nordkoreas sind nicht auszuschließen.

      Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hatte vor einigen Tagen noch gepoltert, die USA könnten auch an zwei Schauplätzen gleichzeitig operativ tätig sein, sprich: Krieg sowohl gegen Saddam Hussein als auch gegen Kim Jong Il führen. Powell und wohl auch Bush lehnen eine militärische Lösung hingegen ab. "Es ist zwar nicht so, dass wir keine militärischen Optionen hätten", so ein Bush-Berater gegenüber der "New York Times", "aber wir haben keine guten".

      Von Thomas Hillenbrand
      Avatar
      schrieb am 30.12.02 14:45:50
      Beitrag Nr. 16 ()
      oh, Entschuldigung - Plato latürnich ;) sorry!
      Avatar
      schrieb am 30.12.02 14:46:25
      Beitrag Nr. 17 ()
      @ rodex,

      dein # 6 ist so ziemlich der Gipfel der Borniertheit!
      Avatar
      schrieb am 30.12.02 14:55:23
      Beitrag Nr. 18 ()
      Die werden dem amerikanischen Präsidenten auch noch die Füße küssen - so wie es die Kriegsgewinner Nord-Vietnam vor wenigen Jahren getan haben als Präsident Clinton zu Besuch kann.
      Avatar
      schrieb am 02.01.03 23:23:52
      Beitrag Nr. 19 ()
      SPIEGEL ONLINE - 02. Januar 2003, 18:50
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,229067,00.html

      Nordkorea-Krise
       
      Wie ein irrlichternder Diktator dem US-Präsidenten die Glaubwürdigkeit raubt

      Von Alexander Schwabe

      Mit viel Geschrei zieht die amerikanische Regierung gegen den Irak. Das weit gefährlichere Atomrüsten Nordkoreas begleiten die Kriegstreiber in Washington auffällig schweigsam. US-Präsident Bush gerät in Bedrängnis: Seine als Garantie amerikanischer Unverwundbarkeit gedachte Doktrin des Präventivkrieges droht, schon nach wenigen Monaten ihre Glaubwürdigkeit zu verlieren.

      Hamburg - Die Situation für die US-Regierung ist alles andere als bequem. Ihr Präsident George Bush rüstet mit aller Macht gegen den Irak, obwohl es derzeit sehr schwierig ist, einen plausiblen Grund für eine Invasion anzugeben. Gleichzeitig brüskieren die nordkoreanischen Machthaber in Pjöngjang die Supermacht ein ums andere Mal, indem sie ihr Atomprogramm unverhohlen vorantreiben. Mit aller Unverfrorenheit gefährden sie zusehends die Stabilität in Ostasien, die nach der letzten Nordkorea-Krise Anfang der neunziger Jahren hergestellt worden war.

      Seit Nordkorea unverhohlen sein Atomprogramm verfolgt, ist klar: Die amerikanische Isolierungstaktik zeitigte keinen Erfolg. Schon heute ist der Staat in der Lage, Nukleartechnologie an andere Staaten oder an terroristische Gruppen zu liefern. Wenig beruhigend ist dabei die Tatsache, dass das Land bisher nur über Kurzstreckenraketen verfügt hat. Schon morgen könnten nordkoreanische Raketenbauer Langstreckenraketen entwickeln oder diese von anderen Staaten wie etwa Pakistan einkaufen.

      Während des Wahlkampfes hatte US-Präsident George W. Bush immer wieder die nordkoreanische Gefahr heraufbeschworen, um die Anschaffung eines neuen Raketenabwehr-Systems zu begründen. Nordkorea habe, so Bush, ein bedeutendes Arsenal an Raketen, die Südkorea, Japan oder die rund 100.000 Amerikaner, die in Fernost stationiert sind, treffen könnten. (Saddam Hussein dagegen verfügt, soweit bekannt, lediglich über Scud-Raketen mit weit geringerer Reichweite.)

      Heute ist Bush schweigsam geworden, was Nordkorea angeht. So wird jeder weitere Tag der Duldung der Machenschaften der nordkoreanischen Machthaber zu einem Tag, an dem seine Regierung an Glaubwürdigkeit verliert. Denn es ist schwer zu vermitteln, warum die im September ausgerufene Doktrin eines Präventivschlages zum Schutze der Vereinigten Staaten vor Massenvernichtungsmitteln nur auf den Irak, nicht aber auf das weit gefährlicher erscheinende Nordkorea angewandt wird.

      Die US-Regierung setzte sich selbst unter Druck: Noch im Dezember verkündete sie vollmundig: "Wir werden den gefährlichsten Regimen und Terroristen der Welt nicht erlauben, uns mit den zerstörerischsten Waffen der Welt zu bedrohen." Nur: Nordkorea - von Präsident Bush zur "Achse des Bösen" gezählt - scheint davon ausgenommen zu sein.

      Die USA müssen irrlichternden Machthabern wie Nordkoreas Kim Il Sung zusehends als zahnloser Tiger erscheinen. Sie trommeln gegen den Irak, fahren Truppen am Golf auf, doch ihre Rhetorik gegen ähnlich gefährliche oder noch riskantere Staaten hat bisher keine Konsequenzen. Die Rede von der "Achse des Bösen" erscheint wie ein großer Bluff, schreibt Leon Fuerth, Nationaler Sicherheitsberater von Vizepräsident Al Gore von 1993 bis 2000, in der "New York Times". Die Glaubwürdigkeit Bushs und die neue Doktrin des Präventivkrieges verlieren an Wirkung, bevor sie diese entfalten konnte.

      Die Amerikaner befinden sich in einer Zwickmühle. Kommt Nordkorea seinem Ziel näher, sie zu Verhandlungen zu zwingen, oder aber baut es seine Nuklearmacht aus? Sollte sich Bush mit Nordkorea diplomatisch verständigen, signalisiert er den Diktatoren der Welt, sie könnten Verhandlungen mit den USA dadurch erreichen, dass sie diese nur stark genug unter Druck setzen. Sollte er Nordkorea nicht vom weiteren Ausbau des Atomprogramms abbringen, bliebe als einzige wirksame Lösung ein Angriff.

      Unguter Nebeneffekt eines Versagens der US-Regierung in der Nordkorea-Frage: Amerika-befreundete Staaten wie etwa Japan oder Südkorea würden die Sicherheitsgarantie der USA in Frage stellen und sich in Zukunft möglicherweise auf ihre eigene Stärke verlassen - ein Rüstungswettlauf in Asien wäre die Folge.

      Auch innenpolitisch kommt Bush immer stärker in die Bredouille. Der frühere Außenminister Warren Christopher spricht von einer "Fixierung" der Bush-Regierung auf den Irak. Er forderte sie auf, die Karten auf den Tisch zu legen. Sie solle endlich Beweise liefern, aus denen hervorgeht, dass das irakische Waffenarsenal gefährlicher ist als bisher bekannt. Sollte dies nicht der Fall sein, stellen Nordkorea und der internationale Terrorismus ein größeres Risiko dar als Saddam Hussein.

      Christopher zog auch die Ansicht von US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld in Zweifel, wonach die USA fähig seien, an zwei Fronten Krieg zu führen. In seiner Amtszeit, so Christopher, habe sich gezeigt, dass sich das Weiße Haus stets nur auf einen Konfliktherd ausreichend konzentrieren könne.

      Der US-Regierung scheinen die Hände gebunden. Ein zweiter Krieg wäre zu viel. Verhandlungen oder die seit Jahren praktizierte Strategie der Isolierung des kommunistischen Landes sind zu wenig. Ob es anschlägt, die bestehenden Sanktionen gegen das siechende Staatswesen noch einmal zu verschärfen, ist fraglich. Es bliebe ohnehin nicht viel mehr übrig, als Nahrungsmittellieferungen nach Nordkorea zu kappen - auf Kosten des hungernden Volkes. Ein moralisch fragwürdiges Vorgehen.
      Avatar
      schrieb am 04.01.03 13:47:04
      Beitrag Nr. 20 ()
      SPIEGEL ONLINE - 03. Januar 2003, 13:28
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,229117,00.html

      Nordkorea-Konflikt
       
      Der Diktator und sein Sheriff

      Die Korea-Krise wird zu einem immer härteren Prüfstein für die amerikanische Sheriff-Diplomatie, US-Präsident Bush ist gereizt. Doch je stärker die US-Regierung das Regime unter Druck setzt, umso gefährlicher wird die Lage. Nun bieten die Koreaner sich zum Dialog an - und erzürnen damit den Amerikaner noch weiter.

      Hamburg - Die Nordkoreaner sind nach eigenen Angaben bereit, Gespräche mit den USA ohne Vorbedingungen zu führen. Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap zitiert den nordkoreanischen Botschafter in Peking, Choe Jin Su: "Dialog ist der einzige Weg, dieses Problem friedlich zu lösen."

      Choe Jin Su forderte die US-Regierung weiter auf, dem von Nordkorea geforderten Nichtangriffspakt zuzustimmen, sollte sie wirklich an einer friedlichen Lösung interessiert sein. Darüber äußerte er gleichzeitig Zweifel: "Wir können das nicht glauben." Auf die Beteuerungen Bushs bezogen, er wolle den Konflikt mit Pjöngjang friedlich beilegen, sagte Choe Jin Su: "Wer kann diesen Worten glauben?"

      Auf der eilig einberufenen Pressekonferenz in Peking forderte der Botschafter zudem andere Länder auf, sich aus dem Konflikt herauszuhalten. Wer besorgt sei, solle die USA drängen, den Nichtangriffspakt mit Pjöngjang abzuschließen. "Wenn sie das nicht können, sollen sie besser ruhig sein", sagte Jin Su.Das Problem zu internationalisieren, bezeichnete er als "nicht hilfreich". Es müsse allein zwischen den USA und Nordkorea beigelegt werden. Die jetzige Situation sei durch die "feindlichen Absichten der USA" ausgelöst worden, indem sie Nordkorea als "Achse des Bösen" und Ziel für einen Präventivschlag ausgesucht und die Öllieferungen eingestellt hätten.

      Bush hatte sich am Vortag optimistisch geäußert: "Ich glaube, die Situation mit Nordkorea wird friedlich gelöst werden", sagte er auf seiner Ranch in Texas. Es sei eine diplomatische Frage, nicht eine militärische. Ohne mit Nordkoreas Kim Jong-Il, den der "Economist" den "explosiven Mr. Kim" nennt, gesprochen zu haben, bekräftigte Bush, dass Korea eine von Nuklearwaffen freie Zone werden müsse.

      Bisher setzen die USA auf Gespräche mit anderen Staaten aus Fernost. Am Montag und Dienstag nächster Woche werden Abgesandte Südkoreas und Japans mit den USA in Washington über die Krise beraten. Dies teilte US-Außenamtssprecher Richard Boucher mit. Die hohen Beamten hatten sich zuletzt vor zwei Monaten getroffen.

      Im Anschluss daran wird der Ostasien-Abteilungsleiter des US-Außenministeriums, James Kelly, zu weiteren Konsultationen nach Asien reisen. Sprecher Boucher sagte, die USA würden ungeachtet des Konfliktes weiterhin den Nordkoreanern mit Nahrungsmitteln helfen. Die Verteilung durch das Welternährungsprogramm müsse aber besser überwacht werden, damit die Hilfe auch die Bevölkerung erreiche.

      Der Konflikt zwischen Washington und Nordkorea hatte sich verschärft, als Pjöngjang eingestand, ein Programm zur Urananreicherung zu betreiben. Die Lieferungen sind Teil der jetzt ausgesetzten Rahmenvereinbarung von 1994, wonach Nordkorea sein Atomprogramm einfrieren und im Gegenzug zwei Leichtwasserreaktoren bekommen sollte.
      -----
      USA versus Nordkorea - Der Konflikt

      16. Oktober: Nach Angaben der USA gibt Nordkorea zu, dass es an einem geheimen Atomwaffenprogramm arbeitet.

      14. November: Die USA wollen kein Öl mehr an Nordkorea liefern. In einem 1994 unterzeichneten Abkommen war Nordkorea zugesagt worden, dass es aus der EU, den USA, Japan und Südkorea jährlich 500.000 Heizöl kostenfrei erhält, wenn es im Gegenzug sein Atomwaffenprogramm einfriert.

      22. Dezember: Nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) hat Nordkorea Überwachungskameras und Siegel bei dem Yongbyon-Forschungsreaktor entfernt. Dort kann nach Einschätzung der Uno waffenfähiges Plutonium hergestellt werden.

      26. Dezember: Nach Uno-Angaben wurden 1000 Brennstäbe zum Atomkraftwerk gebracht.

      31. Dezember: Uno Waffeninspektoren verlassen Nordkorea. Nordkorea droht mit dem Ausstieg aus dem Atomwaffensperrvertrag. Angesichts der nuklearen Bedrohung durch die USA bleibe dem Land nichts anderes übrig, als sich "Mittel zur Selbstverteidigung" zu beschaffen, hieß es in einer Erklärung des Außenministeriums.
      Avatar
      schrieb am 04.01.03 13:56:20
      Beitrag Nr. 21 ()
      Hawkhead, Respekt saubere, klare Informationen...
      weiter so!

      Gruß,
      SH
      Avatar
      schrieb am 04.01.03 17:59:35
      Beitrag Nr. 22 ()
      Danke! Ich trage nur zusammen. Der Respekt gebührt den Autoren.
      Avatar
      schrieb am 07.01.03 11:32:06
      Beitrag Nr. 23 ()
      SPIEGEL ONLINE - 07. Januar 2003, 9:52
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,229664,00.html

      Sanktionen gegen Nordkorea
       
      "Das bedeutet Krieg"

      Der Ton zwischen den USA und Nordkorea wird schärfer. Zwar spricht US-Präsident George W. Bush von Dialog und einer friedlichen Lösung. Gleichzeitig wird Pjöngjang mit Sanktionen gedroht, sollte es sein Atomprogramm nicht einstellen. Die Nordkoreaner reagieren barsch: "Sanktionen bedeuten Krieg!"

      DPA
      Kim Jong Il: "Der Krieg kennt keine Gnade"Seoul - Die Regierung in Pjöngjang bleibt auf Konfrontationskurs. Sie machte unmissverständlich klar, was sie von etwaigen Wirtschaftssanktionen hält. Diese kämen einer Kriegserklärung gleich: "Sanktionen bedeuten Krieg, und der Krieg kennt keine Gnade", hieß es in einem Bericht der amtlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA.

      Der Bericht ging auch auf einen Vorfall im Dezember ein. Damals war ein Frachter mit nordkoreanischen Scud-Raketen von der internationalen Antiterror-Allianz aufgebracht worden. Ziel der Raketenlieferung war der Jemen. Die Nachrichtenagentur bezeichnete das Abfangen des Frachters als "Piraterie" seitens der USA.

      In dem Bericht der KCNA wurde der Bush-Regierung außerdem vorgeworfen, eine "Eindämmungsstrategie" gegen Nordkorea zu verfolgen und damit auf Sanktionen und eine Isolierung des Landes abzuzielen.

      Gleichzeitig wurde Washington zum Dialog aufgerufen. Kurz zuvor hatte US-Präsident George W. Bush gesagt, der Dialog mit Nordkorea werde wieder aufgenommen. Er knüpfte seine Gesprächsbereitschaft jedoch an Bedingungen. Doch müsse das Land zunächst seiner Verpflichtung nachkommen, das Atomprogramm aufzugeben.

      Die Spannungen zwischen Nordkorea und den USA hatten sich im Oktober verschärft, nachdem die Washington erklärt hatte, dass Pjöngjang die Existenz eines verdeckten Kernwaffenprogramms zugegeben habe. Bush hatte Nordkorea Anfang des vergangenen Jahres zusammen mit dem Irak und Iran zu einer "Achse des Bösen" gezählt. Nordkorea hatte damals als Reaktion darauf mitgeteilt, dass dies beinahe einer Kriegserklärung gleichkomme.
      Avatar
      schrieb am 10.01.03 16:22:22
      Beitrag Nr. 24 ()
      SPIEGEL ONLINE - 10. Januar 2003, 13:37
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,230074,00.html

      Nordkorea kündigt A-Waffen-Sperrprogramm
       
      Fischer erbost, Moskau in Sorge, Tokio in Aufregung

      Die Entscheidung Nordkoreas, den Atomwaffensperrvertrag aufzukündigen, sorgt weltweit für heftigen Protest. Frankreich fordert, dass sich der Uno-Sicherheitsrat einmischen soll. In den USA hingegen wird der Schritt betont nüchtern kommentiert.

      Moskau - Japans Regierungschef Junichiro Koizumi ging die Führung des kommunistischen Nordkorea bei einem Besuch in Moskau scharf an. "Japan fordert mit Entschiedenheit, dass Nordkorea seine Entscheidung sofort zurücknimmt", so der Premier. Er werde das Thema bei seinen Gesprächen mit der russischen Führung in Moskau ansprechen, versicherte Koizumi.

      Bereits zuvor hatte Moskau mit Besorgnis auf die Entscheidung Nordkoreas Reagiert. "Wir müssen nun die Lage genau untersuchen", sagte der Sprecher des Außenministeriums, Alexander Jakowenko. Russland sei "beunruhigt".

      Auch die Bundesregierung forderte Nordkorea auf, die Entscheidung zurückzunehmen. "Ein Rücktritt vom Nichtverbreitungsvertrag wäre eine sehr ernste, folgenschwere Entscheidung mit Auswirkungen für die gesamte internationale Gemeinschaft", erklärte Außenminister Joschka Fischer am Freitag in Berlin. Sie würde die angespannte Situation auf der koreanischen Halbinsel weiter verschärfen. Es gelte jetzt, alles zu unternehmen, um eine diplomatische Lösung herbeizuführen.


      Pjöngjang begründete den Schritt als "legitime Maßnahme zur Selbstverteidigung", wie die amtliche Nachrichtenagentur KCNA am Freitag berichtete. Nordkorea habe aber "im Moment" nicht die Absicht, Atomwaffen zu produzieren.

      Das Atomprogramm beschränke sich im Augenblick auf friedliche Zwecke wie die Stromproduktion, betonte die nordkoreanische Regierung in der von KCNA veröffentlichten Erklärung. Der Austritt aus dem Vertrag über die Nichtverbreitung von Atomwaffen werde das Land jedoch von seinen Verpflichtungen gegenüber der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) befreien. Diese Bindungen seien eine Beeinträchtigung der nationalen Sicherheit und Würde.

      "Der Rückzug vom Atomwaffensperrvertrag ist eine legitime Maßnahme zur Selbstverteidigung gegen die Bemühungen der USA, die Demokratische Volksrepublik Korea zu ersticken", hieß es in der Erklärung. Beobachter vermuteten, dass es das kommunistische Land vor allem darauf anlegt, die USA zu Zugeständnissen zu zwingen - etwa zu einer Wiederaufnahme der Öllieferungen sowie zu einem umfassenden Nichtangriffspakt. Wenn die USA "ihre feindselige Politik" aufgäben, könnte Nordkorea mit einem separaten Abkommen beweisen, dass es keine Atomwaffen produziere, hieß es in der von KCNA verbreiteten Erklärung.


      Im Gegensatz zu Japan, Russland und Südkorea reagierte die US-Regierung bislang betont kühl auf die Entscheidung Pjöngjangs. Der Schritt Nordkoreas sei keineswegs überraschend, erklärte John Bolton, Staatssekretär im US-Außenministerium. Pjöngjang habe sich auch vor seinem Ausstieg nicht an den Atomwaffensperrvertrag gehalten. Dagegen wurden im Süden des geteilten Landes weitaus besorgtere Töne angeschlagen. Der scheidende südkoreanische Präsident Kim Dae Jung nannte ein Ende des Atomstreits eine Sache "von Leben und Tod". Eine Lösung könne jedoch nur im Gespräch gefunden werden, erklärte Kim laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Yonhap. Sein Nachfolger im Amt des Präsidenten, Roh Moon Hyun, sprach sich ebenfalls für eine Fortsetzung des Dialogs aus.

      Am weitesten ging am Freitag Frankreich, das derzeit im Uno-Sicherheitsrat den Vorsitz führt. Außenminister Dominique de Villepin, der sich auf Asien-Reise befindet, verlangte eine Sitzung des Uno-Gremiums. Nordkorea habe eine sehr folgenschwere Entscheidung getroffen, so der Außenminister.
       
      Avatar
      schrieb am 10.01.03 16:47:06
      !
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      Avatar
      schrieb am 12.01.03 12:35:30
      Beitrag Nr. 26 ()
      SPIEGEL ONLINE - 12. Januar 2003, 10:21
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,230387,00.html

      Streit um Atomprogramm
       
      Nordkorea bezichtigt USA der Lüge

      Das kommunistische Regime in Nordkorea verschärft weiter den Tonfall gegenüber der US-Regierung. Kein Vertreter des Landes habe je gegenüber einem US-Gesandten eingeräumt, ein geheimes Atomwaffenprogramm entwickelt zu haben, schreibt eine Staatszeitung.


      AP
      Poster an einer nordkoreanischen Schuhfabrik in Sinuiju: Die USA sind der Hauptfeind

      Pjöngjang - "Die Behauptung, dass wir zugegeben haben, Atomwaffen zu entwickeln, ist eine Erfindung der Vereinigten Staaten", schrieb die staatliche nordkoreanische Zeitung "Rodong Sinmun" in einem Kommentar.


      Das Blatt machte die USA für die gegenwärtige Krise verantwortlich und warnte: "Wenn die Vereinigten Staaten sich ihrer Verantwortung entziehen und uns herausfordern, werden wir die Festung der Imperialisten in ein Flammenmeer verwandeln."

      Die US-Regierung hatte im Oktober bekannt gegeben, Pjöngjang habe während des Besuchs von Unterstaatssekretär James Kelly eingestanden, ein Programm zur Produktion von Atomwaffen zu unterhalten. Dies bedeute den Bruch eines 1994 mit den USA geschlossenen Abkommens. Als Reaktion stellte Washington die damals vereinbarten Öllieferungen an Nordkorea ein.


      Unterdessen bemüht sich Russland um eine Lösung der Krise, nachdem Nordkorea vergangene Woche den Austritt aus dem Atomwaffensperrprogramm bekannt gegeben hatte. Mit einer "Paketlösung" will die russische Führung des Konflikt auf der Halbinsel glätten. Die ersten Details habe Außenminister Igor Iwanow bereits mit seinen Amtskollegen in den USA, Frankreich, China und Südkorea erörtert, teilte am Sonntag Außenamtssprecher Alexander Jakowenko in Moskau der Agentur Itar-Tass mit. Dabei seien drei Grundlinien der Initiative "bereits umrissen" worden.


      EPA/DPA
      Nordkoreas Machthaber Kim Jong Il: Seit Tagen keine eigene Erklärung

      Als erstes gelte es, den "atomfreien Status der koreanischen Halbinsel" zu erhalten, bei strenger Einhaltung aller entsprechender internationaler Vereinbarungen. Der zweite Teil des Pakets sehe einen "bilateralen und multilateralen Dialog" aller interessierter Parteien vor, an dessen Ende Sicherheitsgarantien für Nordkorea stehen müssten. Der dritte Punkt beinhalte schließlich "die Wiederaufnahme der humanitären und wirtschaftlichen Hilfsprogramme für die koreanische Halbinsel".

      Nach Meinung Moskaus sei eine Einberufung des Weltsicherheitsrates der Vereinten Nationen zum koreanischen Problem verfrüht. "Die (bilateralen und multilateralen) Verhandlungsmöglichkeiten sind bei weitem noch nicht erschöpft", sagte Jakowenko. Die Einberufung des Sicherheitsrates hatte als erstes Land Frankreich angeregt, das derzeit den Vorsitz innehat. Wenig später hatte der nordkoreanische Botschafter bei der Uno mit scharfen Worten vor möglichen Sanktionsbeschlüssen des Uno-Sicherheitsrates gewarnt. Dies würde sein Land wie eine "Kriegserklärung" bewerten, so der Uno-Botschafter am vergangenen Freitag in New York.
      Avatar
      schrieb am 12.01.03 21:58:09
      Beitrag Nr. 27 ()
      Im Hungerland Nordkorea droht nun auch Kältetod
      Viele Heizungen außer Betrieb, weil USA und andere Pjöngjang den Ölhahn zugedreht haben
      Die grimmige Winterkälte mit Temperaturen von minus 30 Grad bedroht in Nordkorea tausende Menschenleben. In den Städten des Landes suchen die Bewohner in Luftschutzbunkern Zuflucht vor der bedrohlichen Kälte.

      Von Peter Harmsen (Peking/afp)

      Nur spärlich fließen die Informationen aus Nordkorea, dem isolierten Hungerland. Doch was Hilfsorganisationen und Diplomaten aus der letzten Bastion des Kommunismus stalinistischer Prägung berichten, lässt Schlimmes befürchten: "Viele Leute würden sterben, wenn sie in ihren Wohnungen blieben, denn dort haben sie keine Heizungen", sagt Lee Young Hwa von der in Japan ansässigen Nordkorea-Hilfsorganisation Renk (Rettet das nordkoreanische Volk).

      Schuld an der Kältekrise in Nordkorea ist nicht nur der eisige Wind aus Sibirien, der derzeit mit ungewohnter Härte über die Halbinsel fegt. Die Eiszeit hat auch politische Ursachen: Als vor wenigen Wochen bekannt wurde, dass das nordkoreanische Regime heimlich sein Atomprogramm fortgeführt hatte, obwohl dies dem Abkommen mit den USA von 1994 widersprach, stoppte die erboste Regierung in Washington ihre Schweröllieferungen. Die EU, Japan und Südkorea zogen nach. Vielerorts gingen daraufhin die Heizungen aus, weil das arme Land auf die jährlich 500 000 Tonnen Öl angewiesen war.

      Mögen sich die Machthaber in Pjöngjang von dem politischen Tauziehen mit Washington einen strategischen Vorteil versprechen - für die Menschen hat die Energiekrise Folgen, die sie schmerzhaft am eigenen Leib spüren.

      Die 18 Lebensmittelfabriken, die in Zusammenarbeit mit dem UN-Ernährungsprogramm WFP Nahrungsmittel für die Bedürftigsten produzieren, könnten bald still stehen, wie der WFP-Regionalbeauftragte John Aylieff warnt. Zudem seien die Spenden für die Organisation stark zurückgegangen, so dass sie derzeit nur 3,4 Millionen statt bislang 6,4 Millionen Nordkoreaner versorgen kann. Die Finanzierung des täglichen WFP-Esspakets in der Schule, das für hunderttausende Kinder die einzige regelmäßige Mahlzeit war, steht auf der Kippe. "Dass dies ausgerechnet im Winter kommt, ist besonders schlechtes Timing", beklagt Aylieff. "Es wird immenses Leid geben."
      In den Krankenhäusern Nordkoreas werden nur wenige Zimmer notdürftig beheizt. Auch hier fehlt es an Energiestoffen. Wer nur halbwegs transportfähig ist, wird nach Hause geschickt, berichtet P. G. Jensen, der für das norwegische Rote Kreuz in Nordkorea arbeitet. Dramatisch sei die Situation für die Schwerkranken, die in eiskalten Krankenzimmern kaum Aussicht auf Heilung hätten.

      In dem regierungskritischen Internet-Journal The Chosun Journal berichten nordkoreanische Studenten vom frostigen akademischen Leben bei Temperaturen weit unter Null. "Wir schlafen in Winterklamotten und halten uns nachts im Arm, um wenigstens etwas von der Wärme des anderen abzubekommen", berichtet ein Student. "Es ist schrecklich kalt."
      Die Kältekrise ist allgegenwärtig, nicht einmal die ansonsten gut geölte Propagandamaschine der Regierung kann die Lage schönreden. Staatschef Kim Jong Il habe stundenlang in der Kälte gestanden, um ein Manöver seiner Armee zu beobachten, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA. Danach habe er mit den Soldaten einfache Kartoffelgerichte verspeist. Die Botschaft an die frierenden und ausgehungerten Untertanen lautet: Euer Führer kennt Euer Leid und teilt es mit Euch.

      Dass der Staatschef mit dem Kugelbäuchlein selbst hungert und friert, ist aber unwahrscheinlich. In speziellen Geschäften für die Elite sei fast alles zu bekommen, berichtet ein in Nordkorea lebender Westler, der seinen Namen nicht nennen will. "Es ist sogar möglich, Fleisch zu bekommen, vor allem Geflügel. Aber nur die Reichen können sich das leisten."



      Ich weiß noch zu wenig über den Käptn dort. Er muß mächtig ein Rad ab haben, so steht es vereinzelt geschrieben.
      Mich persönlich interessiert logischerweise das Ende der Misere, sprich die Vorgehensweise der USA.
      Werde mich wieder melden. Tschüß denn :)
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 11:59:34
      Beitrag Nr. 28 ()
      Hi gewinnnix :)

      SPIEGEL ONLINE - 13. Januar 2003, 7:10
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,230434,00.html

      Streit mit Nordkorea
       
      USA wollen mit sich handeln lassen

      Eigentlich möchten sich die USA im Atomwaffen-Streit mit Nordkorea kompromisslos zeigen. Aber nun ist Washington offenbar bereit, der Regierung in Pjöngjang bei der Überwindung ihrer Energieprobleme zu helfen.

      Seoul - Die USA seien zu Energiehilfen für Nordkorea bereit, falls der kommunistische Staat auf sein Atomwaffenprogramm verzichtet. Das kündigte der Sondergesandte James Kelly an. "Sind wir einmal über die nuklearen Waffen hinaus, gibt es vielleicht Gelegenheiten mit den Vereinigten Staaten, mit privaten Investoren und anderen Länder zur Hilfe Nordkoreas im Energiebereich", sagte der Ostasien-Abteilungsleiter im US-Außenministerium.

      Bisher hatte Washington einen Handel im Atomstreit mit Nordkorea kategorisch abgelehnt. Die US-Regierung hatte zwar Gespräche über einen Stopp des nordkoreanischen Atomprogramms angeboten, dabei jedoch stets betont, dass Nordkorea für die Erfüllung internationaler Vereinbarungen nicht belohnt würde. Kelly bekräftigte nun die Dialogbereitschaft seiner Regierung. "Wir sind natürlich bereit, mit Nordkorea über seine Antwort auf die Forderungen der internationalen Gemeinschaft zu sprechen, besonders mit Hinblick auf die Beseitigung von nuklearen Waffen."

      Kelly ist seit Sonntag in Seoul, um mit der südkoreanischen Regierung über den Nordkorea-Konflikt zu sprechen. Am Montag traf er auch mit dem neu gewählten südkoreanischen Präsidenten Roh Moo Hyun zusammen. Dieser bekräftigte dabei, dass die Nuklearfrage in friedlicher Weise durch Diplomatie gelöst werden müsse.

      Im Oktober hatten die USA mitgeteilt, dass Nordkorea die Existenz eines heimlichen Atomwaffenprogramms zugegeben habe. Die USA vermuten, dass Nordkorea bereits im Besitz von einer oder zwei Nuklearwaffen sein könnte.
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 12:45:09
      Beitrag Nr. 29 ()
      Ah, hier kann man den Mittelteil einbauen! ;)

      Am Vorabend des Präventivkrieges
      Rudolf Maresch 12.01.2003

      Quelle:http://www.heise.de/tp/deutsch/kolumnen/mar/13947/1.html

      .
      .

      Nordkorea macht es vor

      Die Rat- und Hilflosigkeit, die das Imperium angesichts des vor Selbstbewusstsein nur so strotzenden Nordkorea und ihres politischen Führers Kim Jong Il befallen hat, ist offensichtlich. Nordkorea ist alles andere als ein Papiertiger. Mit mehr als einer Million Soldaten stellt das Land die viertgrößte Armee der Welt. Und mit ihrer Artillerie und ihren Kurzstreckenraketen, die an der Demarkationslinie stationiert sind und mit atomaren Gefechtsköpfen bestückt werden können, kann sie binnen Minuten Tokio oder Seoul in Schutt und Asche zu legen.

      Die Auseinandersetzung dürfte daher zu einer Art Lehrstück werden, wie man das neue Rom zur Räson bringen kann und es in ihrem Expansionsdrang aufhalten kann. Mit atomarer Bewaffnung und Entschlossenheit kann sogar ein Hungerstaat, wie Nordkorea es ist, die Hypermacht zum Papiertiger machen. Die Angst, dass das Schule machen könnte, ist bis ins Weiße Haus spürbar. Dementsprechend unentschlossen doktert und laviert die Administration des neuen Roms daher auch am Problem herum ( Closing Pandora`s Box).


      Sanktionen bedeuten Krieg, und der Krieg kennt keine Gnade.

      Nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA



      Der Drohung mit einem möglichen Zweifrontenkrieg durch Donald Rumsfeld folgt Tags drauf sofort ein Dementi. Die Empfehlung der
      Sicherheitschefin, das Problem des armen, aber nuklear gerüsteten Nordkoreas vom reichen, davon unversehrten Irak zu trennen und anders zu behandeln, wird von der Anregung des Außenministers gekontert, es gegen Kim mit einer auf das Land eigens zugeschnittenen Eindämmungspolitik ("tailored containment") zu versuchen, mit wirtschaftlichen Sanktionen, dem Aufbrechen nordkoreanischer Schiffe und Kooperation mit den Anrainerstaaten China, Südkorea, Russland und Japan.

      Prompt wird eingesehen, dass Eindämmung und Isolationspolitik fehlschlagen würden, weil sich a) China, Russland und auch Südkorea kaum daran beteiligen würden, weil b) das Land sowieso am Hungertuch nagt und kaum wirtschaftlich erpresst werden könne, und weil c) eine Erhöhung solchen Drucks nur zu einer weiteren Eskalation der Lage führen würde.

      Ein militärischer Showdown mit Nordkorea wäre folgenreich und auch für das neue Rom kein Kinderspiel. Zumal davon auch Hunderttausend GIs betroffen wären, die im Einzugsbereich der Raketen stationiert sind. Grobe Schätzungen besagen, dass bei einem möglichen Krieg mit Nordkorea binnen dreier Monaten mehr als 50 000 US-Soldaten ihr Leben verlieren und fast eine halbe Million Südkoreaner sterben könnten. Und bei einer Zerstörung der Nuklearanlagen durch US-Bomben würde die Halbinsel und Teile Japans auf Jahrzehnte radioaktiv verseucht.

      Wohl oder übel muss sich die US-Regierung auf einen Deal mit einer der "Achsen des Bösen" einlassen. "Wir werden Dialog haben", tönt es bereits kleinlaut aus dem Mund des Präsidenten. Worauf Nordkorea mit der Kündigung des Atomwaffensperrvertrages antwortet. Ein Totschweigen des Problems wäre dem Imperium vermutlich am allerliebsten. Aber das geht nicht mehr. Dafür klappert der kommunistische Erzfeind mit seinen Waffen viel zu laut. Die USA wissen, dass die anderen Staaten aufmerksam und interessiert zuschauen.

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      Avatar
      schrieb am 13.01.03 16:43:48
      Beitrag Nr. 30 ()
      Scharlatan und Lebemann: Nordkoreas Diktator Kim Jong Il
      Sieht von der Welt nur, was er sehen möchte

      Von Daniel Kestenholz / Welt, Okt 2002

      Vor zwei Jahren noch stand Nordkoreas Diktator Kim Jong Il im Ruf, ein Bonvivant und Playboy zu sein. Heuer gilt er als gerissener Staatsmann, ja Realpolitiker geradezu, als Bekehrer des Propagandaregimes seines Vaters. Und wie harmlos er wirkt mit seinen Pausbacken und der Schülerbrille. Verlangt zwar vom Volk Anbetung wie ein Gott, empört Ausländer mit egotistischem Überlegenheitswahn - scheint in Wahrheit aber naiv wie ein Kind zu sein, das eben erst die Welt entdeckt.
      Seit Mitte 2000 reiste Kim mehrmals nach China und Russland und soll sich stumm gestaunt haben beim Anblick Pekings und Schanghais. Von jeder Reise kehrte er eine Spur gewandelt zurück. Kim, der Nordkorea immer als Krone der Schöpfung anpries, dem Barbarentum der Welt enthoben - dieser Kim konvertierte zum heimlichen Kapitalisten, flirtet jetzt sogar mit einer Sonderzone nach Hongkonger Vorbild und bestellt einen der reichsten Jungunternehmer Chinas zu deren Leiter, ja begeht ideologischen Verrat und sagt und will plötzlich, wofür zuvor Abertausende Nordkoreaner durch den Henker sterben mussten.
      Derweil halten Nordkoreas Staatsmedien mit Eifer und Überstunden die Lüge am Leben, der "Geliebte Führer" schufte Tag und Nacht zum Wohle des Volkes. Denn nach und nach dringen auch Berichte nach Nordkorea, wer ihr Übervater tatsächlich sei - so auf der Reise durch Russland im Sommer 2001, bezeugt durch Konstantin Pulikowski persönlich, Moskaus Fernost-Envoyé, der Kim Jong Ils Launen auszuhalten hatte und dessen Suche nach immer neuen Köchen: Das weibliche Personal, so Pulikowski, das der "Gourmet" mit sich führte, "war nicht nur hübsch, sondern konnte auch sehr gut singen".
      Eine Perle über das wahre Leben im Pjöngjanger Labyrinth der Exzesse bleibt der Bericht des italienischen Chefkochs Ermanno Furlanis, den Nordkorea während der Hungersnot 1997 als Pizzameister nach Pjöngjang lockte. Furlanis hatte für Parteielite und Generäle die "perfekte Pizza" und Bankette herzuzaubern - und wurde Zeuge von einer Dekadenz- und Luxusbesessenheit, die Petronius` Satyricon zum harmlosen Picknick degradiert. Soldaten, erinnerte sich Furlanis, "maßen alle meine Bewegungen ab, selbst die Distanz zwischen den Oliven". Kim Jong Il seinerseits, der Autarkie predigende Erznationalist, schwört auf Burgunder, und Deserteure berichten von mit allen Finessen bestückten Vergnügungstempeln einschließlich jener Mädchen, die doch eigentlich Krankenschwestern seien.
      Nicht, dass Lebemann Kim jetzt plötzlich liberaler und näher beim Volk wäre. Die im Juni ausgerufenen "Marktreformen" bedeuten in Wahrheit noch knapperen Reis infolge ausufernder Inflation. Ein endloser Strom von Menschen versucht das Land zu fliehen. Warum aber der - vermeintliche? - Wandel in einen Hungerstaat? Blanke Not einerseits, zweitens Inszenierung.
      Kim erkannte, wie tief das Land unter der Kim-Dynastie sank. Nordkorea ist Wüste. Monumentale, aus italienischem Marmor errichtete Heldendenkmäler gaukeln nie errungene Siege vor, Strom und Heizung sind Luxus, und manchmal gehört Gras gefressen, während im nahen China und Südkorea ein emsiger Markt pulsiert. Neuerdings sind selbst die doppelten Regenbogen und andere Naturphänomene verschwunden, die bislang von der Gottsendung Kims kündeten.
      Mit dem Messer am Hals gaukelt Kim Wandel vor. Kim predigt Frieden - doch nur gegen ausländische Dollar. Ansonsten greift er zur bewährten Erpresserformel zurück: Füttert mich, oder ich töte euch. Der historische Korea-Gipfel im Juni 2000 mit Nobelpreisträger Kim Dae Jung war zuvor in letzter Minute verschoben worden - ein versprochener Scheck über 400 Millionen US-Dollar stand aus. Und von Japan verlangte Kim zehn Milliarden Dollar Entschädigung für Kolonialverbrechen Tokios. Kims Gegenleistung? Das Geständnis, dass Pjöngjang etliche Japaner gekidnappt hat, und die Bereitschaft, den wenigen noch lebenden Entführten dieser Tage einen kurzen Heimatbesuch zu gestatten.
      Der zweite Grund für Kims Wandel: Inszenierung. Kim Jong Ils vom Ausland zelebrierte "Gesinnungsreform" ist mehr potemkinscher Art. Südkorea hat die schwarze Propaganda gegen den Norden eingestellt. War der Norden bislang Feind, gelten plötzlich alle Koreaner als Opfer der koreanischen Teilung. Das weiß Kim Jong Il, der Meister der potemkinschen Vorspiegelung, als gerissener Taktiker auszuspielen. Als Stratege ein Narr, erreicht Kim freilich bloß Pyrrhussiege. Bush tut gut daran, mehr Skepsis zu zeigen als die frühere Außenministerin Albright, die euphorisch meinte: "The former rogue is now in vogue" - der alte Schurke ist jetzt im Schwange. Scharlatan Kim wird noch manchem ein Bein stellen.



      Der geliebte Führer
      Berlin - Kim Jong Il, dessen Name etwa „die im Zenit stehende Sonne“ bedeutet, wurde nach nordkoreanischer Geschichtsschreibung am 16. Februar 1942 in einem Guerillacamp auf dem heiligen Berg Paektu geboren – unter einem Glücksstern und einem doppelten Regenbogen. In Wirklichkeit kam er ein Jahr früher in Sibirien zur Welt, wo sein Vater, der alte Diktator Kim Il Sung, im Exil lebte. Im Herbst 1945, nach der Befreiung Koreas von der japanischen Kolonialherrschaft, kehrte die Familie in die Heimat zurück. Sein Vater, der „große Führer“, baute Kim Jong Il, den „geliebten Führer“, bis zu seinem Tod 1994 systematisch als Nachfolger der Familiendynastie auf. Heute trifft Kim Jong Il alle wichtigen Entscheidungen des kommunistischen Landes. Über sein Privatleben ist so gut wie nichts bekannt. Nur einige Details sind durchgesickert: Er hat sechs Opern komponiert, liebt das Kino, die Frauen und französischen Cognac. som



      Hi hawkhead, meinst Du das mit den verScherzen in der Überschrift ernst? :D

      @Dr.Helmer
      Bau nur zu. Vorderteile, Ersatzteile, Hinterteile ..... ;)
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 17:07:08
      Beitrag Nr. 31 ()
      SPIEGEL ONLINE - 13. Januar 2003, 14:21
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,230505,00.html

      Bushs "Achse des Bösen"
       
      Nordkorea droht USA mit tausendfacher Rache

      Nordkorea lässt im Streit mit den USA einmal mehr die Muskeln spielen. Diesmal geht es bei der neuen Drohgebärde aber nicht um das Atomprogramm der Regierung in Pjöngjang, sondern um ein mit Scud-Raketen beladenes Schiff, das von den Amerikanern gestoppt wurde.

      Seoul - Nordkorea warnte die USA davor, noch einmal eines seiner Schiffe in internationalen Gewässern abzufangen. Die Amerikaner würden in diesem Fall "tausendfache Rache" zu spüren bekommen, hieß es in einem Kommentar der Zeitung "Rodong Sinmun" der herrschenden Arbeiterpartei des kommunistischen Landes. Die spanische und amerikanische Marine hatten im Dezember im Indischen Ozean einen Frachter mit nordkoreanischen Scud-Raketen für den Jemen aufgebracht.

      Nach Protesten des Jemen hatten die USA das Schiff und die beschlagnahmte Ladung jedoch wieder frei gegeben. Nordkorea hatte die USA "Piraterie" vorgeworfen und eine Entschuldigung gefordert. "Die Herzen der Volksarmee und der Nordkoreaner brennen von einem sich auftürmenden Groll gegen die US-Imperialisten, die willkürlich die Souveränität und die Interessen des Landes verletzen", hieß es nun in dem Parteiorgan. Nordkorea hatte wiederholt vor Wirtschaftssanktionen gegen das Land gewarnt, die einer "Kriegserklärung" gleichkämen.

      Im Streit um das Atomwaffenprogramm Nordkoreas signalisierte Washington unterdessen ein Entgegenkommen. Nach Gesprächen mit dem neu gewählten südkoreanischen Präsidenten Roh Moo Hyun sagte der US-Gesandte James Kelly in Seoul, Washington könne Energiehilfen für Nordkorea in Erwägung ziehen, falls die Regierung in Pjöngjang auf die Entwicklung von Atomwaffen verzichteten. Zugleich bekräftigte er das Dialogangebot Washingtons über den Stopp des nordkoreanischen Atomprogramms zu sprechen.
      ======
      Hi Doc :)
      @gewinnnix: dies war nicht meine - sondern die Überschrift des ersten Spiegel-Artikels hier im thread
      Avatar
      schrieb am 14.01.03 10:32:20
      Beitrag Nr. 32 ()
      Oh ja, voll vorbeigeschielt. :rolleyes:

      Die Lösung naht. Amerika bleibt :cool: und in nicht allzuferner Zeit werden alle Beteiligten mit stolzgeschwellter Brust die Bühne verlassen. Vorerst! Der Reissack gibt bestimmt keine Ruhe.


      USA bieten Nordkorea Energiehilfe an
      Washington: Umfassende Unterstützung Pjöngjangs nach Verzicht auf das umstrittene Atomprogramm möglich


      Seoul - Im Konflikt um Nordkoreas Atomprogramm hat der US-Gesandte James Kelly die Gesprächsbereitschaft seiner Regierung bekräftigt und Hilfe bei der Überwindung der Energieprobleme des kommunistischen Landes in Aussicht gestellt. Die Voraussetzung für mögliche Energiehilfen sei jedoch Nordkoreas Verzicht auf die Entwicklung von Atomwaffen, betonte der Ostasien-Abteilungsleiter im US-Außenministerium in Seoul. „Sind wir einmal über die nuklearen Waffen hinaus, gibt es vielleicht Gelegenheiten für die USA, private Investoren und andere Länder zur Hilfe für Nordkorea im Energiebereich“, sagte Kelly.
      Die US-Regierung hatte zuvor Gespräche über eine Beendigung des nordkoreanischen Atomprogramms angeboten, dabei jedoch stets betont, dass Nordkorea für die Erfüllung internationaler Vereinbarungen nicht belohnt würde. „Wir sind natürlich bereit, mit Nordkorea über seine Antwort auf die Forderungen der internationalen Gemeinschaft zu sprechen, besonders mit Hinblick auf die Beseitigung von nuklearen Waffen“, sagte Kelly.
      Russland teilte mit, es habe sich mit den USA auf die Grundzüge eines Plans zur Beilegung des Atomstreits verständigt. Die japanische Nachrichtenagentur Kyodo meldete, Russland werde möglicherweise Diplomaten nach Nordkorea entsenden, die sich um eine Entspannung des Konflikts bemühen sollten. Dies habe der stellvertretende russische Außenminister Alexander Losjukow auf Anfrage angedeutet. Einzelheiten habe Losjukow allerdings nicht genannt. Der internationalen Atomenergie-Behörde (IAEA) zufolge wird es in dieser Woche vermutlich keine Dringlichkeitssitzung zum Atomstreit geben. Der Diplomatie werde eine Chance gegeben, die Krise zu beenden.
      Kelly zeigte sich über Gespräche des früheren US-Diplomaten Bill Richardson im US-Bundesstaat New Mexico mit nordkoreanischen Diplomaten über den Konflikt enttäuscht. Richardson hatte gesagt, Pjöngjang wolle die jüngste Auseinandersetzung über sein Atomprogramm im Dialog lösen. Auch hätten die Nordkoreaner bekräftigt, dass Pjöngjang nicht den Bau von Atomwaffen beabsichtige. „Es war ein bisschen enttäuschend, weil wir wirklich überhaupt nichts Neues von den Nordkoreanern gehört haben, was wir nicht schon in ihren öffentlichen Verlautbarungen zuvor gehört hatten.“
      Kelly ist seit Sonntag in Seoul, um mit der südkoreanischen Regierung über den Nordkorea-Konflikt zu sprechen. Die südkoreanische Regierung hatte Wirtschaftssanktionen gegen Nordkorea abgelehnt. Am Montag traf Kelly auch mit dem neu gewählten südkoreanischen Präsidenten Roh Moo Hyun zusammen.
      Roh tritt sein Amt am 25. Februar an. Nach Angaben seiner Berater erklärte Roh, dass seine Regierung eine führende Rolle bei der Suche nach einer friedlichen Beilegung des Konflikts spielen wolle. Er betonte zudem die Bedeutung des Militärbündnisses mit den USA. Diese haben rund 37 000 Soldaten in Südkorea stationiert, das seit dem Ende des Koreakrieges 1953 noch keinen Friedensvertrag mit dem Norden abgeschlossen hat. Am Dienstag wird Kelly nach China und danach nach Singapur, Indonesien und Japan weiterreisen.
      Im nordkoreanischen Parteiorgan „Rodong Sinmun“ wurde am Wochenende erneut bestritten, dass Nordkorea jemals die Existenz eines Entwicklungsprogramms für Atomwaffen eingeräumt habe. In der gleichen Zeitung wurden die USA am Montag davor gewarnt, erneut ein nordkoreanisches Schiff in internationalen Gewässern aufzubringen. Die USA würden in diesem Fall eine „tausendfache Rache“ zu spüren bekommen. Die amerikanische und spanische Marine hatte im Dezember im Indischen Ozean einen Frachter mit nordkoreanischen Scud-Raketen für den Jemen aufgebracht. DW

      http://www.welt.de/data/2003/01/14/32558.html


      Dann eben keine Scherze, so bierernst ist aber auch nicht mein Bier ;)
      Avatar
      schrieb am 15.01.03 19:02:33
      Beitrag Nr. 33 ()
      Das Feuerwerkssortiment, welches nicht nur Amerika Respekt einflößt:


      Am Anfang stand die Scud
      Nordkoreas Raketenarsenal
      Nordkorea hat am Wochende mit der Wiederaufnahme seiner Raketentests gedroht. Nach dem Ausstieg aus dem Atomwaffensperrvertrag geht Pjöngjang damit weiter auf Konfrontationskurs zur internationalen Staatengemeinschaft. Vor allem die USA befürchten, dass Nordkorea seine Raketentechnologie für den Einsatz von Atomwaffen nutzen könnte.


      Das kommunistische Nordkorea hatte im September 1999 die vorläufige Einstellung seiner Raketentests zugesagt. Zuvor hatten sich die Spannungen in der Region erhöht. Auslöser war der Start einer mehrstufigen Rakete im August 1998 in Nordkorea. Teile dieser Mittelstreckenrakete waren damals über japanisches Hoheitsgebiet hinweg geflogen. Im Mai 2001 sicherte der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Il während des Besuches einer EU-Delegation zu, zumindest bis 2003 keine weiteren Raketen mehr zu testen.

      Nordkorea startete sein Raketenprogramm nach Einschätzung südkoreanischer Experten bereits Ende der 60er Jahre. Inzwischen umfasst das Raketenarsenal Pjöngjangs mehrere Typen. Von den Raketen Frog 5 und Frog 7 mit Reichweiten über 50 beziehungsweise 70 Kilometern hat die nordkoreanische Armee nach Einschätzung des Internationalen Instituts für Strategische Studien in London (IISS) jeweils etwa 50 Exemplare. Nach Erkenntnisssen der privaten US-amerikanischen "Nuclear Threat Initiative" (NTI) hat Nordkorea mittlerweile 600 ballistische Raketen in Stellung gebracht.

      Zu den Hauptexportartikeln des mit stalinistischen Methoden regierten und wirtschaftlich total darnierderliegenden Landes zählen mittlerweile die Scud-B- und Scud-C-Raketen. Die in der damaligen Sowjetunion entwickelten Scud-B-Raketen können bei einer Reichweite von etwa 300 Kilometern Sprengkörper mit einem Gewicht von bis zu 1000 Kilogramm aufnehmen. Nordkoreanische Wissenschaftler haben die Scud-Raketen weiterentwickelt: Die Varianten reichen von Geschossen, die mehrere hundert Kilogramm schwere Sprengköpfe 500 Kilometer und weiter tragen können (Scud-B und Scud-C) bis hin zu den "Nohdong" genannten Scud-D-Raketen, die mit noch größerer Bombenlast Japan erreichen könnten.

      Im August 1998 erprobte Pjöngjang erstmals die dreistufige und 32 Meter lange Rakete vom Typ "Taepodong 1". Nach südkoreanischen Angaben will Nordkorea derzeit die Tests von Raketen vom Typ Taepodong-1 mit einer Reichweite von 2500 Kilometern fortsetzen. Die Entwicklung einer so genannten "Taepodong-2"-Rakete mit einer Reichweite zwischen 4000 und 6000 Kilometern wird möglicherweise noch in diesem Jahr beendet. Die USA schätzen, dass nordkoreanische Raketen dann ihr Territorium in Alaska bereits im Jahr 2005 direkt erreichen könnten.

      Die älteren Raketen vom Typ Scud-D "Nohdong" können nach US-Erkenntnissen sowohl mit konventionellen Sprengköpfen als auch mit Massenvernichtungsmitteln bestückt werden und seien Ländern wie Iran und Libyen zum Kauf angeboten worden. Abnehmer von nordkoreanische Raketen und Knowhow waren in der Vergangenheit Jemen, Ägypten, Iran, Libyen, Pakistan und Syrien. Im Dezember 2002 wurde am Horn von Afrika auf Wunsch der USA ein Frachter aus Nordkorea mit 15 Scud-Raketen für Jemen aufgebracht. Nach jemenitischem Protest gaben die USA den Frachter frei. Die Führung in Pjöngjang bezichtigte daraufhin die USA der "mutwilligen Piraterie" und forderte eine Entschuldigung und Entschädigungszahlungen. (dpa/afp)
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 18:01:08
      Beitrag Nr. 34 ()
      Rumsfeld und der Gottesbeweis

      Florian Rötzer   16.01.2003

      Die wenig überzeugenden rhetorischen Strategien der US-Regierung

      Ginge es nicht um Krieg und Frieden, so könnte man geradezu belustigt dem Treiben auf der Weltbühne zu sehen. Sollte nicht Präsident Bush im nordkoreanischen Diktator Kim Jong Il einen Spielverderber gefunden haben, so scheint es jetzt lediglich noch darum zu gehen, wie die US-Regierung es rhetorisch in allen Eventualitäten bewerkstelligen wird, dennoch den lange geplanten "Regimewechsel" auszuführen.


      Man hat den Eindruck, der Herrscher in Pjöngjang kann machen, was er will, die US-Regierung wird auf jeden Fall nicht mit der Entschlossenheit eine Entwaffnung oder gar einen Regimesturz fordern und mit Waffengewalt drohen. Allein dieses Verhalten entlarvt die Argumente von der Bedrohung der Welt und der USA durch den Irak und seine angeblichen Massenvernichtungswaffen als taktisches Manöver. Nordkorea hat zwar Abkommen gebrochen, besitzt Massenvernichtungswaffen und Trägerraketen, hat damit begonnen, waffenfähiges Plutonium herzustellen, die Armee ist in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt worden, hat mit Übungen begonnen und auch mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht.

      Alles kein wirkliches Problem für die US-Regierung, da man das doch diplomatisch lösen könne. Der Irak ist hingegen für eine Vorführung der amerikanischen Macht geeigneter, weil die irakische Armee schwächer und schlechter ausgerüstet ist, das Land vermutlich über keine gefährlichen Massenvernichtungswaffen verfügt und das Regime relativ isoliert ist. Zudem hat das Land eben riesige Ölvorkommen, während Nordkorea diesbezüglich nichts zu bieten hat.


      Der Termin für den ersten Bericht der UN-Waffeninspekteure an der Sicherheitsrat nähert sich, ohne dass sich zugunsten der US-Regierung etwas wirklich geändert hat. Präsident Bush meinte [1] dennoch, dass für Hussein die Uhr ablaufe, obgleich sein Sprecher Ari Fleischer gleich wieder betonte [2], dass Bush noch nicht entschieden habe, ob die USA in den Krieg ziehen werden. Als würde Bush die eigenen Strategien meinen, fügte er auf der Pressekonferenz hinzu: "Ich habe die Spiele und Irreführungen satt." Natürlich wird der Spieß herumgedreht und stets der Irak für einen möglichen Krieg verantwortlich gemacht, als würde noch jemand glauben, dass es tatsächlich Hussein in der Hand habe (wenn er nicht zurücktritt), die von den USA aufgefahrene Kriegsmaschinerie zu stoppen.

      Hans Blix, der Leiter der UN-Waffeninspekteure, wird zwar vom Irak fordern, neue Dokumente zu liefern, da die Situation sehr gefährlich sei, hat aber auch angekündigt, dass man eine Liste für einen Bericht im März erstellen werde, in der aufgeführt werde, was der Irak im Einzelnen leisten müsse, bevor die Sanktionen aufgehoben werden könnte. Der Termin am 27. Januar sei nicht als Ende der Inspektionen anzusehen, sondern eigentlich erst als deren wirklicher Beginn. Das passt der drängelnden US-Regierung nicht, die Ende Januar Klarheit haben will, weswegen sich nun auch Sicherheitsberaterin Rice direkt eingeschaltet hat. Schließlich hat Bush für den Termin nicht nur militärisch, sondern auch medial vorgesorgt. Am 28. Januar, einen Tag nach Abgabe des Berichts an den Sicherheitsrat hält der Präsident seine "State of the Union"-Rede, danach ist auf Camp David ein Treffen mit seinem treuen Vasallen Tony Blair vereinbart. Inzwischen führt Verteidigungsminister Rumsfeld, der eher fürs Grobe zuständig ist, die US-amerikanische Logik erneut vor. Das Problem ist natürlich, wie es weiter gehen soll, wenn die Waffeninspekteure nichts finden sollten, was sich als schwerwiegender Bruch der UN-Resolutionen werten ließe. Rice drängt darauf, dass irakische Wissenschaftler mit ihren Familien zur Befragung ins Ausland geschafft werden sollen. Nur will bislang freiwillig keiner. Die Frage wäre auch, welches Gewicht überhaupt Aussagen ohne deren Überprüfung haben würden, da sich die Iraker ja durchaus von Angeboten zu Informationen "inspirieren" lassen könnten. Rumsfeld fährt eine andere, wenn auch schon vor dem Beginn der Waffeninspektionen entwickelte Strategie.

      Es gehe bei den Inspektionen gar nicht um das Finden eines "rauchenden Colts", also um Beweise für die Existenz von Massenvernichtungswaffen oder von Programmen zu deren Entwicklung. Gerade wenn die Inspektionen nichts finden, so Rumsfeld am Mittwoch [3], sei dies ein Beleg für einen Bruch, weil dies von mangelnder Kooperation des Regimes zeuge:


      "Die Tatsache, dass die Inspektoren noch keinen neuen Beweis für das irakische Massenvernichtungswaffen-Programm gefunden haben, könnte an sich ein Beleg für Iraks Nichtkooperation sein. Wir wissen, dass der Irak seine Programme so gestaltet hat, dass sie auch in dem Kontext von Inspektionen weiter geführt werden können und dass sie in Strategien des Verbergens und Täuschens geübt sind."


      Wie religiös Rumsfeld ist oder ob er religionsphilosophische Berater in seinem Stab hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Die Argumentation erinnert gleichwohl an die sogenannten Gottesbeweise, mit denen man Nichtgläubige in einem scheinbar logischen Gedankengang von der Existenz Gottes überzeugen wollte, für die es keine empirischen Belege gibt. Anscheinend neigt Rumsfeld zu den Vertretern des ontologischen Gottesbeweises, da für ihn alleine schon der Begriff Irak oder Saddam die Existenz von Massenvernichtungswaffen beinhaltet. Aber vielleicht ist er auch der Überzeugung, dass dies eine Frage des rechten Glaubens ist.

      Auf jeden Fall müssen weder die UN noch die USA beweisen, dass der Irak Massenvernichtungswaffen besitzt: "Die Beweislast liegt beim Irak-Regime, das beweisen muss, dass es sich entwaffnet, und das den Inspektoren zeigen muss, wo die Waffen sind." Das wäre zwar in einem gewöhnlichen Prozess sehr ungewöhnlich, aber würde auch ansonsten nur überzeugen, wenn es denn tatsächlich stimmt, dass der Irak in seinem Waffen-Dossier geschwindelt und tatsächlich irgendwo solche Waffen oder Waffenprogramme versteckt hat. Ob die amerikanischen Geheimdienste tatsächlich Beweise dafür haben oder nicht, wird die Weltöffentlichkeit bestenfalls zur Zeit der Kriegserklärung erfahren. Das könnte die letzte Rückversicherung der US-Regierung sein, obgleich bislang wenig dafür spricht, dass die Geheimdienste tatsächlich über zwingende Beweise verfügen.

      Kognitive Dissonanz scheint auch für US-Generalstabschef Richard Myers kein großes Problem darzustellen. Die US-Regierung hatte bekanntlich den Krieg erklärt, ist in Afghanistan einmarschiert und jagt im "Krieg gegen den internationalen Terrorismus" al-Qaida-Mitglieder, die gefangen oder auch getötet werden können. Die im von en USA ausgerufenen Krieg Gefangenen erhalten jedoch bekanntlich nicht den Status als Kriegsgefangene, weswegen die US-Regierung sich auch nicht verpflichtet sieht, hier die Genfer Konventionen - oder andere Abkommen oder Gesetze - einhalten zu müssen.

      Dem Irak aber hielt Myers auf derselben Pressekonferenz, in der Rumsfeld seine Beweisführung vorstellte, dem Irak vor, er würde eben diese Genfer Konventionen verletzen und ein "Kriegsverbrechen" begehen, wenn Zivilisten als lebende Schutzschilde im Falle eines Krieges eingesetzt würden. Myers betonte zwar noch, dass es sich nach Presseberichten um Menschen handeln würde, die sich dafür freiwillig aus dem Ausland melden, konstruiert aber daraus, dass das Regime "unschuldige Zivilisten" missbrauche. Danach gefragt, was das Pentagon dann mache, antwortete Myers, dass manchmal die militärische Notwendigkeit vorliege, trotz der Anwesenheit von Zivilisten die Ziele zu bombardieren. In vielen Fällen wisse man das aber nicht, weswegen dies auf das Regime im Irak zurückfalle.


      Links

      [1] http://www.whitehouse.gov/news/releases/2003/01/20030114-2.h…
      [2] http://www.whitehouse.gov/news/releases/2003/01/20030115-5.h…
      [3] http://www.defenselink.mil/news/Jan2003/t01152003_t015sd.htm…

      Telepolis Artikel-URL: http://www.telepolis.de/deutsch/special/irak/13972/1.html
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 23:46:16
      Beitrag Nr. 35 ()
      :D

      Aus dem Reich des lieben Führers: "Hunde, wir haben die Zukunft"
      Die schönsten Anekdoten über den sympathischen Diktator, Lebemann und Brillenträger Kim Jong Il, der es sich in seinem kleinen Nordkorea gemütlich gemacht hat

      ZUSAMMENGETRAGEN VON ARNO FRANK, STEFAN KUZMANY, MICHAEL RINGEL, CORINNA STEGEMANN

      In der vergangenen Woche ergriff der liebe Führer des koreanischen Volkes, Kim Jong Il, die Gelegenheit, um in einer brisanten weltpolitischen Lage mutige Schritte zur Verteidigung der Heimat in die Wege zu leiten. Dieses große historische Ereignis nehmen wir zum Anlass, um die schönsten Anekdoten aus dem Leben Kim Jong Ils zu erzählen.

      Als der liebe Führer Kim Jong Il einmal in Pjöngjang eine Parade seiner begeisterten Landsleute abnahm, wollte er von der Tribüne herabwinken, hob die Hand und schlug sich selbst die Brille von der Nase. Sofort ging ein Raunen durch die Massen, doch Kim verzog keine Miene. Er ließ sich das Gestell reichen, prüfte es kurz, befand, dass es keinen Schaden genommen hatte, und lächelte daraufhin noch eine Stunde. Dann sagte er zum Innenminister: "Gute Arbeit."

      Der große Führer bereiste im Zug des Volkes das befreundete Russland. Da hielt sein Zug unplanmäßig an einem kleinen Dorfbahnhof. Trotz schwerer Bedenken seiner Berater öffnete Kim Jong Il das Abteilfenster und lehnte sich hinaus. Auf dem Bahnsteig saß ein alter Hund, der Kim freundlich betrachtete: "Hund, komm her", grüßte der liebe Führer das betagte Tier, das sich gemächlich erhob und auf den Waggon zutrottete. "Seht", sagte Kim über die Schulter hinweg: "Russland hat Hunde, wir haben die Zukunft." Dann fuhr der Zug des Volkes weiter.

      Da sein Vater die Juche-Theorie erfunden hatte, wollte Kim Jong Il dem koreanischen Volk etwas Vergleichbares schenken. Er fuhr höchstpersönlich mit einer Limousine zur großen Bibliothek des Volkes in Pjöngjang. Am Eingang warteten die Bibliothekare, die ihn mit lauten Rufen empfingen. Kim Il Jong freute sich sehr, ließ das Wagenfenster herab und schenkte dem Direktor für zwei Minuten sein Ohr. Dann fuhr er wieder heim.

      Bei einer Ansprache anlässlich des Empfangs ausländischer Botschafter wurde Kim Jong Il von einem spanischen Diplomaten versehentlich mit "Kim Jong der Zweite" angesprochen. Nachdenklich ließ der Diktator den Gast gewähren, bevor er ihn unter großem Gelächter auf das Missverständnis aufmerksam machte: "Wir leben nicht in einer Monarchie!" Zum Nachtisch gab es fein gedünstete Trüffeln.

      Kim Jong Il interessiert sich sehr für Filme und besitzt eine größere Sammlung als Saddam Hussein. Deshalb ließ der liebe Führer einmal einen japanischen Regisseur entführen, der ihm das Wesen des Kinos näher bringen sollte. Nach fünfzehn Jahren bemerkte er seinen Irrtum und ließ einen französischen Regisseur entführen.

      Unlängst traf Kim Jong Il seinen südkoreanischen Kollegen, um über die Teilung des Landes zu verhandeln. Er eröffnete die Unterredung mit den Worten: "Herr Präsident, Sie haben meine ungeteilte Aufmerksamkeit!" Noch heute schmunzelt Kim Jong Il oft über dieses Wortspiel.

      Kim Jong Il feiert gern geschmackvolle Privatorgien. Als er einmal einige rumänische Prostituierte am Flughafen in Pjöngjang begrüßte, fuhr ihm eines der Mädchen übermütig durchs Haar und flüsterte: "Das ist aber eine lustige Frisur!" Kim Jong Il warf sie übermütig aus seiner Limousine, ließ die Frau überfahren und flüsterte: "Das ist aber eine lustige Leiche!" Dann fuhr er in seiner Limousine wieder nach Hause.

      Kim Jong Il hatte Gäste ins große Haus des Volkes eingeladen. Als die Abendgesellschaft begann, schritt Kim Jong Il die Treppe herab, jedoch ohne Krawatte. Seine Frau bemerkte es gerade noch rechtzeitig und schickte ihn sofort wieder ein Stockwerk höher, damit er sich einen Schlips umbinde. Sie wartete, die Gäste warteten, doch wer nicht kam, war Kim Jong Il. Nach einer Dreiviertelstunde ging sie schließlich ins Obergeschoss und sah ins Schlafzimmer. Da lag Kim Jong Il seelenruhig im Bett und schlief. Was war geschehen? Kim Jong Il war die Treppe hinaufgestiegen, ins Schlafzimmer gegangen und hatte begonnen, sich die Jacke auszuziehen. Ganz in Gedanken hatte er sich dann immer weiter entkleidet. Schließlich hatte er seinen Pyjama angezogen und war ins Bett gegangen. Die Gäste und die Abendgesellschaft hatte er vollkommen vergessen.

      Einmal sagte der liebe Führer Kim Jong Il während einer Ansprache zu seinem Volk: "Ihr solltet keine Zigaretten rauchen. Zigaretten sind gesundheitsschädlich." Darauf hingewiesen, dass er selbst ein starker Raucher sei, drehte er sich mit verlegenem Lächeln und leicht geröteten Wangen zur Seite und murmelte kaum vernehmlich: "Na und?"

      Bei der Taufe eines Kanonenbootes kam es zu einer peinlichen Panne: Kim Jong Il fiel betrunken ins Hafenbecken. Er hatte die Champagnerflasche der Marke "Veuve Clicquot", die eigentlich für die Schiffstaufe vorgesehen war, schon vorher geköpft. Das Kanonenboot wurde kurz darauf versenkt.

      Während der Fußball-Weltmeisterschaft im Jahre 2002 irritierte Kim Jong Il eine Besuchergruppe in der Großen Halle des Volkes mit seinem lauten Jubel für die Mannschaft aus - Südkorea. Erschrocken hielt er inne. "Das war ein Ausrutscher. Niemand darf jemals davon erfahren", murmelte der liebe Führer. Die Besucher sind noch heute da.

      Wenn sich Kim Jong Il mal langweilt, schaltet er, wie die meisten Menschen, das Fernsehgerät ein. Im Gegensatz zu seinen Landsleuten, die nur einen einzigen Kanal empfangen können, der zudem ein verwackeltes Standbild des lieben Führers ausstrahlt, kann Kim Jong Il 283 Programme mit seinem Breitbildgerät von Samsung sehen. "Meine Antenne ist die längste", sagte er einmal stolz seinem TV-Programmberater. Nach kurzem Zögern fügte er lächelnd hinzu: "Und die einzige." Ob des plötzlichen Humors erhitzte sich Kim Jong Il dermaßen, dass seine Rodenstock-Brille beschlug.
      Avatar
      schrieb am 18.01.03 17:10:39
      Beitrag Nr. 36 ()
      Der Koloss schwächelt

      Rudolf Maresch   18.01.2003

      Die neue Koreakrise demonstriert die Unfähigkeit des Neuen Rom zum Zweifrontenkrieg

      Die Ausweisung zweier Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA); die Entfernung der Siegel und Überwachungskameras am Reaktorkomplex von Yongbyon; die Kündigung des Atomwaffensperrvertrages; die Bekanntgabe, mit atomaren Raketentests fortzufahren und Langstreckenwaffen zu entwickeln - diese Eskalationsspirale, die Nordkorea in Gang setzt, hat das Imperium ganz offensichtlich auf dem falschen Fuß erwischt.


      Die hemdsärmelige Politik Washingtons, Nordkorea ausgerechnet zu dem Zeitpunkt als Teil der "Achse des Bösen" zu bezeichnen ( Zehntausende über die Welt verstreute tickende Zeitbomben [1]), als die "Sonnenscheinpolitik" (Aussöhnung mit dem Süden, Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen und Familienzusammenführungen ...) erste Früchte zu tragen schien, erweist sich im nachhinein als schwerer politischer Fehler.

      Es sei denn, man geht davon aus, dass dieser Konflikt von der Regierung Bush bewusst und gezielt provoziert worden ist, um einen Keil zwischen den Norden und den Süden zu treiben. Völlig abwegig ist das indes nicht. Zumal vor allem die Stimmung der Jüngeren im Süden sich Zug um Zug gegen die US-Schutzmacht zu wenden beginnt ( Anti-U.S. Sentiment Deepens in S. Korea [2]) und das Imperium dadurch Gefahr läuft, einen seiner wichtigsten Stützpunkte und Machtpfeiler in Asien zu verlieren. Das scheint auch ein Kolumnist [3] der New York Times zu merken. Er stellt Seoul vor die Wahl: entweder sich den USA oder dem Norden zuzuwenden. Tertium non datur.

      Double Standard



      Wie auch immer man die taktischen Manöver und gegenseitigen Beschuldigungen in diesem Konflikt einschätzt, ob Nordkorea ein geheimes Atomprogramm betreibt, dies gegenüber dem US-Vermittler James Kelly auch zugegeben hat oder die USA in diesem Fall lügen [4]: Das Land, dessen Führer Kim von der Regierung oder den US-Medien schon mal als "Zwerg" (Pygme) bezeichnet wird, fühlt sich von den Bush-Kriegern zu Recht in seinem Existenzrecht bedroht.

      Die Angst, nach Bagdad zu "Gullivers nächstem Halt" zu werden, ist darum riesengroß. Schließlich werden dem Land mit dem Etikett rogue state die Rechte eines "vollwertigen und souveränen Staates" formal abgesprochen. Außerdem droht Nordkorea, Ziel eines möglichen atomaren Erstschlages durch die USA werden. Wider Erwarten und zur Überraschung der Bush-Krieger hat sich Pjöngjang davon aber nicht einschüchtern lassen. Mutig und selbstbewusst bietet es dem Imperium die Stirn und zeigt ihm, was eine Harke ist.

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      Mir wäre es egal, wenn die Amerikaner gehen würden. Wenn Nordkorea Atomwaffen will, soll es sie ruhig haben. Nordkorea würde uns nie angreifen. Wir sind ein und dasselbe Volk. Seine eigene Familie bombardiert man doch nicht.
      Kim Young Ran, 29, Südkoreanerin



      Dementsprechend nervös und unschlüssig reagiert darum auch die US-Regierung; und dementsprechend wirr und vielstimmig fallen die Ratschläge, Pläne und Strategien aus, wie mit Pjöngjang in Zukunft weiter verfahren werden soll. Im fragilen Machtdreieck zwischen State Department, Pentagon und Oval Office, das durch Colin Powell, Donald Rumsfeld und Condi Rice repräsentiert wird, scheint sich wieder mal die Sicherheitschefin durchgesetzt zu haben. Mit ihrer Empfehlung, die Problemfälle Irak und Nordkorea strikt voneinander zu trennen und in je unterschiedlicher Weise zu behandeln, hat sie offenkundig Gehör beim Präsidenten gefunden.

      Um die bevorstehende Irak-Mission nicht in Gefahr zu bringen, beschreitet die Administration wohl oder übel den Weg der Diplomatie. Sie setzt auf Dialog und bietet Pjöngjang erneut Getreide- und Energielieferungen an, wenn das Land im Gegenzug auf sein Atomprogramm verzichtet [5]. Vorbedingungen, wie etwa die Öllieferungen an ihr Wohlverhalten zu knüpfen, lehnt die Regierung in Pjöngjang aber bislang strikt ab. Stattdessen besteht sie auf einem Nichtangriffspakt mit den USA, auf Sicherheitsgarantien und der Anerkennung als legitimer Nuklearstaat durch sie. Kim Jong Il weiß, dass der Fortbestand des Regimes und die territoriale Unversehrtheit des Landes allein auf dieser Drohkulisse ruhen.

      Die Falken schäumen


      Kein Wunder, dass die Hardliner ob dieser Unverfrorenheit Pjöngjangs vor Wut schäumen und ihnen deswegen die Zornesröte ins Gesicht steigt. Dies kann der Beobachter jedenfalls etlichen Kolumnen entnehmen, die beispielsweise Dennis Ross in der Washington Post [6] und Robert Kagan und Bill Kristol [7] sowie Henry Sokolski und Victor Gilinsky [8] im Weekly Standard, der Hauspostille der US-Falken, zum Thema letztes Wochenende verlauten haben lassen.

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      Wenn sie ein paar Bomben mehr haben, dann haben sie eben ein paar mehr.
      Colin Powell


      Richtig ist, dass der Hungerstaat weit gefährlicher für die Pax Americana sein kann, als es der Irak im nächsten Vierteljahrhundert jemals sein wird. Zwar besitzt das Land keine großartigen Bodenschätzen, deren Kontrolle man sich sichern möchte. Doch liegt das Land geostrategisch an einem für das Neue Rom ( Das Neue Rom [9]) eminent wichtigen Ort, inmitten jener aufstrebenden Region, der in diesem Jahrhundert die größten Wachstumsraten vorausgesagt werden. Und da will das Imperium auch weiter vor Ort militärisch präsent sein und mitmischen.

      Anders als der Irak, in dem bislang "nur" ein paar tausend verrostete Bomben mit biologischen und/oder chemischen Inhalt vermutet werden, verfügt Pjöngjang nach Meinung der Amerikaner (nicht der Russen oder Chinesen) bereits über eine oder zwei Atombomben und entsprechende Trägersysteme. Mit dem weitverzweigten unterirdischen Tunnelsystem an der Demarkationslinie, das mit allen Bedarfsmitteln des täglichen Lebens ausgestattet und durch Artilleriestellungen und Scud-Raketen gut gesichert ist, bietet es für jeden potentiellen Angreifer ein nur schwer zu überwindendes Bollwerk. Ein Angriff auf diese Stellungen oder gar auf den Atomkomplex von Yongbyon würde nicht nur massive Gegenschläge auf den Süden der Halbinsel nach sich ziehen, mit einem Blitzangriff seiner über eine Million Soldaten zählenden Armee könnte Nordkorea "die Festung der Imperialisten," so jüngst das Parteiorgan Rodong Sinmun, "in ein Flammenmeer verwandeln."

      Falsche Prioritäten


      Der Versuch der Regierung, den Ball flach zu halten und auf Zeit zu spielen, ist daher verständlich. Dem Problem will man sich offenkundig erst in drei oder sechs Monaten verstärkt widmen, und zwar dann, wenn Saddam "beseitigt ist" und die UN und die Verbündeten anrücken, um die Aufräumarbeiten zu besorgen.

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      Wir wissen zwar nicht, was Saddam hat. Wir wissen aber, dass Nordkorea einen rücksichtslosen Diktator, atomares Potenzial und eine Ein-Millionen-Mann-Armee hat.
      Madelaine Albright



      Diese Haltung könnte sich aber als Bumerang und fatale Strategie erweisen. In diesem halben Jahr könnte Nordkorea, so die Befürchtungen, leicht sechs oder sieben weitere Atombomben produzieren und dazu übergehen, waffenfähiges Spaltmaterial an zahlungswillige Drittländer oder gar an Terroristen verkaufen. Sogar Madelaine Albright, die am Ende ihrer Amtszeit nach Pjöngjang gereist war, um Differenzen auszuräumen, die sich aus der Nicht-Ratifizierung der Vereinbarung von 1994 durch den Senat ergeben hatten, spricht bereits von falschen Prioritäten [10], die sich die Bush-Regierung da setze.

      Doch offenkundig bleibt dem Präsidenten vorerst keine andere Wahl, als zu jener Politik zurückzukehren, die Jimmy Carter seinerzeit für Bill Clinton im so genannten "Agreed Framework" von 1994 mit Kim Il Sung, dem Vater von Kim Jong Il, ausgehandelt [11] hat.

      Laut diesem Abkommen sollte Pjöngjang Heizöl und Getreide sowie zwei von Japan und Südkorea teilfinanzierte Leichtwasserreaktoren erhalten, wenn es im Gegenzug sein Programm zur Herstellung waffenfähigen Plutoniums aufgebe und die Grafit gesteuerte Kernkraftanlage in Yongbyon zugleich schließe. Darüber hinaus stellte Washington Pjöngjang den Abbau von Handelshemmnissen in Aussicht, sowie die schrittweise Aufnahme diplomatischer Beziehungen. Und für die amerikanische Zusage, keine Kernwaffen gegen den kommunistischen Teil der koreanischen Halbinsel einzusetzen, versicherte Nordkorea, am Atomwaffensperrvertrag festzuhalten.

      Auf Schmusekurs


      Mit dieser Haltung, Taktik und Strategie erfreut und überzeugt die Bush-Administration nicht jedermann im Land. Besonders den Falken innerhalb der Regierung schmeckt das überhaupt nicht. Sie sind nicht nur "unglücklich", sondern drücken auch lautstark ihr Missfallen darüber aus.

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      All of them are watching how we handle this [...]. We can be sure Iran is watching.
      Henry Sokolski/Victor Gilinsky



      Robert Kagan und Bill Kristol, beide ehemalige Gefolgsleute der Reagan-Regierung, sehen in dieser Rückkehr zu Dialog, Verhandlungen und Zugeständnissen bereits den machtpolitischen Offenbarungseid und Sündenfall der jetzigen Regierung für gekommen. Sie wittern Appeasement und die Rückkehr zum Schmusekurs der Clinton-Administration. Warum der Präsident mit unterschiedlichen Maßstäben misst und eine Militäroperation ausschließt, hat aber einen simplen Grund. Die Regierung ist in einer akuten "Notlage". Sie hat vor, in den nächsten Monaten den Irak zu entwaffnen. Für einen Zweifrontenkrieg, noch dazu auf diesem hohen Niveau, fehlen ihr aber die militärischen Mittel. Sollte sich die Krise weiter zuspitzen, wäre das Imperium gar nicht in der Lage, auf diese Situation flexibel und entschlossen zu reagieren.

      Dies sei umso ärgerlicher, weil die Plan- und Simulationsspiele der Militärs und Geostrategen der letzten Jahre auf genau dieses Szenario ausgerichtet waren, darauf nämlich, dass in Nordostasien und am Persischen Golf zwei Konflikte gleichzeitig ausbrechen und die USA dafür militärisch gerüstet sein müssen. Jetzt, wo es zu diesem worst case scenario kommt, zeige sich das Land weder militärisch noch politisch oder gar mental darauf vorbereitet.

      Schlimmer noch: die Regierung Bush flirte sogar mit der Idee, den Stalinisten und Erzfeinden einen Nichtangriffspakt anzubieten, ein in sich schrecklicher Gedanke. Jemandem, der seinem Gegenüber ein entsichertes Gewehr an die Schläfe hält, zu versprechen, nicht anzugreifen, wenn er seine Waffe abliefere, sei reinstes Appeasement. Im nuklearen Zeitalter komme das aber einer wahnwitzigen Idee gleich. Die Botschaft, die mögliche Rivalen oder Feinde dieser Haltung entnähmen, könne dann nur lauten: Wer einen Nichtangriffspakt mit dem Imperium wolle, müsse sofort Atombomben bauen.

      Die Androhung "ernsthafter Konsequenzen" kategorisch auszuschließen, sei darum ein grober Fehler. Zumal genau diese Verknüpfung im Falle Iraks erfolgreich gewesen sei. Schon die Drohung, notfalls im Alleingang Saddam aus Bagdad zu verjagen, habe die internationale Gemeinschaft bewegt, dem Kurs der USA zu folgen. Auch Pjöngjang müsse diese Entschlossenheit des Imperiums zu spüren bekommen.

      Neben der (glaubhaften) Ankündigung eines Militärschlages gehöre dazu ein massiver Ausbau der Seepräsenz vor den Küsten Nordkoreas ebenso wie die Erweiterung des Schutzschirmes über Südkorea. Diese Drohkulisse würde den Anrainerstaaten Beine machen. Sie setze Russland und China, die wegen ihres intensiven Handels den größten Einfluss auf die Stalinisten besäßen, gehörig unter Druck und zwänge sie, Nordkorea zum Einlenken zu bewegen. Die Aussicht, dass die USA sich nun anschickten, auch zum Schiedsrichter über Ostasien zu werden, könnte weder Moskau noch Peking gefallen. Der "Schwarze Peter" läge plötzlich nicht mehr in den Händen der USA, sondern wäre an Moskau und Peking weitergereicht.

      Bedauerlicherweise wüssten aber sowohl Nordkorea als auch Russland und China, dass die USA über diese Drohkulisse gar nicht verfügten. Donald Rumsfelds vollmundiges Versprechen ist nichts anderes als ein Bluff ( Für das Nordkorea-Problem soll die UN zuständig sein [12]). Das Neue Rom habe weder die Option noch die Fähigkeit oder gar die Kapazitäten zum Zweifrontenkrieg. Das Imperium habe es im letzten Jahrzehnt schlichtweg versäumt, sich auf die neuen Bedrohungen einzustellen und sich militärisch dagegen zu wappnen.

      Demokraten und Republikaner, Senat und Repräsentantenhaus hätten die notwendigen Mittel dafür nicht bewilligt. Einschnitte in den Verteidigungshaushalt seien vorgenommen oder Mittel nicht im nötigen Rahmen aufgestockt worden. Stattdessen habe man jenen Strategen vertraut, die vom Ende der Geschichte und der großen Staatenkriege faselten und ihr Hauptaugenmerk auf das Intangible (Soft Power) legten, auf die Führung und Abwehr des Cyber- und Infowars.

      Geblendet und getäuscht vom Versprechen auf eine baldige "Revolution in militärischen Angelegenheiten", habe man die Ressourcen und Kräfte der tangiblen Kriegführung (Hard Power) systematisch vernachlässigt und Milliarden von Dollar in solche "Waffensysteme" gesteckt, die für solche Militäraktionen, wie sie jetzt im Irak und Nordkorea anstünden, völlig ungeeignet wären.

      Bye, Bye Clausewitz


      Besonders diese letzte Bemerkung finde ich höchst interessant. Reisen doch auch hierzulande Politikwissenschaftler von Dorf zu Dorf mit der Behauptung, die Clausewitzsche Welt gehöre der Vergangenheit an. Die neuen Kriege seien samt und sonders Kleinkriege, die von Terroristen, Banden und Drogenhändlern geführt würden und die internationale Staatenwelt Schritt für Schritt aushöhlten.

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      Time is running out.
      Neil Young/George W. Bush



      Auf dieser Welle, die Martin van Creveld Anfang der Neunziger ausgelöst und popularisiert hat (seitdem spricht man auch von einer "Creveldisierung" des Krieges) und von Mary Kaldor ("Neue und alte Kriege", Suhrkamp 2000) auf den Balkan übertragen worden ist, reitet gegenwärtig auch der Berliner Politologe Herfried Münkler. Wie man den Rezensionen in den großen Zeitungen entnehmen [13] kann, tut er das mit großem Erfolg. In zwei Büchern: "Die neuen Kriege" (Rowohlt 2002) und Über den Krieg [14] (Velbrück 2002) präsentiert er sich als Eule der Minerva, der das Ende zwischenstaatlicher Kriege verkündet.


      Mit dem Ende des 20. Jahrhunderts, so der Wissenschaftler, ging "nicht die Zeit der Kriege, sondern allenfalls die der zwischenstaatlichen Kriege zu Ende. Der Krieg wechselte, einem Chamäleon gleich, nur seine Erscheinungsform, und an die Stelle der von Staaten geführten Kriege, wie sie die europäische Geschichte von der Mitte des 17. Jahrhunderts ins 20. Jahrhundert hinein bestimmt haben, traten innergesellschaftliche und transnationale Kriege, in denen reguläre Armeen, wenn denn überhaupt, nur noch ein Akteur unter anderen waren und die Bühnen des Kriegsgeschehens sich mit parastaatlichen und privaten Akteuren bevölkerten."


      Das ist nicht nur übertrieben, das ist auch schlichtweg falsch. Nur weil in der Subsahara, auf dem Balkan, in Kaschmir oder Tadschikistan irgendwelche Warlords, Rebellen und Feierabend-Gangster sich mit Menschenhandel, Rauschgift- und Diamantenschmuggel ihren Lebensunterhalt verdienen oder anderen ihre Beute wieder abjagen, Wolkenkratzer von Flugzeugen attackiert oder Menschen zu Geißeln politisierter Fanatiker werden, heißt das noch lange nicht, dass der Krieg entstaatlicht oder gar privatisiert werde und wir alsbald wieder in Verhältnisse eintauchen, wie sie vor dem Westfälischen Frieden von 1648 und dem Aufkommen der Staaten in Europa geherrscht haben.

      Gewiss nehmen die Kleinkriege auf dem Globus zu. Woran das liegt, ist aber strittig. Sind es die asymmetrische Lagen, die Unfähigkeit der Ordnungsmächte oder ist nur die mediale Aufmerksamkeit dafür gewachsen? Wie auch immer: Deswegen gilt aber noch lange nicht der Umkehrschluss. Asymmetrien und die Absenz staatlicher Ordnung in Afrika oder Südamerika bedeuten noch nicht per se, dass der Krieg enthegt und die Zeit der großen Staatenkriege unwiderruflich zu Ende gegangen ist, wie der Autor suggerieren will. Der Luftkrieg über Serbien, die Kampagne über Afghanistan und die Bush-Doktrin sprechen eine deutlich andere Sprache.

      Im Übrigen ist der Klein- und Bandenkrieg der Condottieris, Kriegsherren und Bandenführer überhaupt nichts Neues. Überfälle auf die Zivilbevölkerung, Sachbeschädigungen, Entführungen und Erpressungen, Anschläge auf Thronfolger und Besatzungsmächte, Sabotageakte gegen Eisenbahnlinien, Kasernen und Nachschubwege usw. hat es immer schon gegeben. Ziel solcher Attacken ist weniger die mediale Aufmerksamkeit als das Schüren und die Verbreitung von Angst und Schrecken unter der Bevölkerung.

      Die Bewohner Tel Avivs oder Jerusalems sollte man diesbezüglich mal fragen, um auch mit dieser Legende hier mal aufzuräumen. Darum finden auch Sicherheits- und Überwachungskonzepte wie das "Total Information Awareness" des John Ashcroft den Beifall der Mehrheit der Bevölkerung ( Aufklärung über die Aufklärer [15]). Auch das wird in den Debatten häufig unterschlagen.

      Gewandelt hat sich gewiss die Massivität der Anschläge. Sie nehmen in dem Maße zu, wie die Staaten militärtechnologisch aufrüsten und Waffen ungleich verteilt sind. Gegen Panzer, Hubschrauber und Lenkwaffen sind Steine untaugliche Mittel, Selbstmordbomber [16], die sich unter die Bevölkerung mischen, hingegen nicht.

      Wieder mal scheint Carl Schmitt am Ende recht zu behalten. Gerade in der Orientierung am "ewigen Frieden", den sowohl das neue Rom wie die internationale Gemeinschaft anstrebt, entdeckt er eher die Entfesselung des Krieges als dessen Einhegung und Eingrenzung. Auch das sei allen Gutmenschen und Überzeugungstätern nochmals ins Stammbuch geschrieben.

      Der Kaiser ist nackt


      Dass auch die Bush-Administration noch an diesem Virus krankt, steht für Kagan und Kristol außer Frage. Statt Geld in Krisenreaktionskräfte zu pumpen, die Hardware für solche Schlachten zu modernisieren und das Verteidigungsbudget angesichts der neuen Herausforderungen massiv aufzustocken, mache sie den Leuten Steuergeschenke, indem sie erneut die Steuern senke. Die Lehre vom elften September sei offenkundig, so die bittere Erkenntnis der beiden Bush-Krieger, immer noch nicht richtig im Bewusstsein angekommen.

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      Rom ist gefallen; Babylon auch; Scarsdales Zeit wird kommen.
      George Bernhard Shaw


      Anfang der dreißiger Jahre sei das Land auf so eine Situation, wie sie jetzt heraufbeschworen wurde, vorbereitet gewesen. Auf die Aggressionen der alten "Achsenmächte", den "Schurkenstaaten" Deutschland, Italien und Japan, habe Amerika flexibel, angemessen und entschlossen reagieren können.

      Derzeit müsse man sich aber ernsthafte Sorgen machen, ob das Neue Rom auf solche Krisenlagen und Krisenmomente militärisch und psychologisch wirklich vorbereitet sei. Kagan und Kristol verneinen dies. Der "Kaiser" sei im Grunde nackt.


      Links

      [1] http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/11705/1.html
      [2] http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/articles/A30309-2003Jan…
      [3] http://www.nytimes.com/2003/01/16/opinion/16ALLE.html.
      [4] http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,230387,00.html
      [5] http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/articles/A57001-2003Jan…
      [6] http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/articles/A35860-2003Jan…
      [7] http://www.weeklystandard.com/Content/Public/Articles/000/00…
      [8] http://www.weeklystandard.com/Content/Public/Articles/000/00…
      [9] http://www.heise.de/tp/deutsch/kolumnen/mar/13047/1.html
      [10] http://news.focus.msn.de/G/GN/gn.htm?snr=115498&streamsnr=7
      [11] http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/articles/A52281-2003Jan…
      [12] http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/13872/1.html
      [13] http://www.taz.de/pt/2002/04/09/a0133.nf/text
      [14] http://www.nzz.ch/dossiers/2002/buchmesse2002/2002.10.08-fb-…
      [15] http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/13840/1.html
      [16] http://www.nybooks.com/articles/15979

      Telepolis Artikel-URL: http://www.telepolis.de/deutsch/kolumnen/mar/13984/1.html
      Avatar
      schrieb am 19.01.03 16:49:24
      Beitrag Nr. 37 ()
      SPIEGEL ONLINE - 19. Januar 2003, 14:41
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,231405,00.html

      Tauziehen um Atomprogramm
       
      USA beugen sich Nordkorea

      Mit weitreichenden Zugeständnissen der USA wird eine diplomatische Lösung des Konflikts um Nordkoreas Atomprogramm immer wahrscheinlicher. Washington stellte am Wochenende eine Nichtangriffsgarantie und mehr Wirtschaftshilfe in Aussicht. Damit erfüllte die Bush-Regierung zwei Kernforderungen aus Pjöngjang.

      Pjöngjang/Washington - Die von den USA am Wochenende vorgeschlagenen Vereinbarungen sehen vor, dass Amerika zusagt, keinen Angriff auf das kommunistische Land zu planen. Einen formellen Nichtangriffspakt, wie ihn Nordkorea mehrfach gefordert hat, lehnten die USA weiter ab. Zugleich soll dann eine Ausweitung der Wirtschaftshilfe beschlossen werden. Als Gegenleistung muss Nordkorea auf sein in den letzten Monaten reaktiviertes Atomprogramm verzichten, das weltweit für Besorgnis gesorgt hatte.

      Nordkorea will einen still gelegten Reaktor wieder anfahren und kündigte unlängst seinen Austritt aus dem Atomwaffensperrvertrag an, nachdem bereits die Inspektoren der Atomkontrollbehörde IAEA des Landes verwiesen worden waren. Mit dem neuen Vorschlägen aus den USA wird nun die von US-Präsident George W. Bush angestrebte diplomatische Lösung immer wahrscheinlicher.

      Einen ähnlichen Lösungsvorschlag wie die USA unterbreitete unterdessen auch der russische Vize-Außenminister Alexander Losjukow bei einem Besuch in Pjöngjang. Auch er vermied jedoch das Wort eines Nichtangriffspaktes. US-Vize-Außenminister Richard Armitage erklärte, einem solchen Vertrag würde der Kongress niemals zustimmen. Möglich seien jedoch ein Briefwechsel oder eine offizielle Stellungnahme, in der die Vereinigten Staaten auf eine Invasion verzichteten. "Wir haben keine feindlichen Absichten gegenüber Nordkorea und glauben, dass es einen Weg gibt, dies zu dokumentieren", sagte Armitage und wiederholte damit Äußerungen seines Chefs Collin Powell vom Wochenende.

      Die Entschlossenheit zur friedlichen Beilegung der Atomkrise betonte auch der US-Botschafter in Seoul, Thomas Hubbard. Zugleich wiederholte er das Angebot neuer Wirtschaftshilfen für Nordkorea, wenn das Land sein Atomprogramm aufgebe. "Wir sind bereit, über die Lebensmittellieferungen hinauszugehen", erklärte Hubbard. Ein Lösungspaket aus Sicherheitsgarantien und Wirtschaftshilfen als Gegenleistung für eine atomwaffenfreie koreanische Halbinsel unterbreitete auch Losjukow. Der Nachrichtenagentur ITAR-TASS zufolge fand der russische Vize-Außenminister in Pjöngjang viel Gehör. Eine Antwort sei für Montag zu erwarten.

      Für leichte Verwirrung bei den diplomatischen Unterhändlern sorgte am Wochenende der designierte südkoreanische Präsident Roh Moo Hyun mit seiner Aussage im Fernsehsender KBS-TV, die USA hätten Ende vergangenen Jahres einen Angriff auf Nordkorea erwogen, dann aber davon Abstand genommen. Regierungssprecher Lee Nak Yeon erklärte später dazu, Roh habe sich lediglich auf eine solche Diskussion in den amerikanischen Medien bezogen. Dies sei dann fälschlicherweise so ausgelegt worden, als hätten ranghohe US-Regierungsmitglieder einen Militärschlag erörtert. Ein US-Beamter erklärte ebenfalls, ihm sei von einer Debatte über einen möglichen Angriff auf Nordkorea nichts bekannt.



       
      Avatar
      schrieb am 20.01.03 07:34:04
      Beitrag Nr. 38 ()
      #37

      :laugh: somit wird nun jeder Popelstaat schauen das er an Atomwaffen herankommt mit denen man die USA erpressen kann. PAX Amercia ! :D:D:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 20.01.03 15:04:29
      !
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      Avatar
      schrieb am 20.01.03 22:35:27
      Beitrag Nr. 40 ()
      Der UN-Sondergesandte Maurice Strong hat nach Gesprächen in Pjöngjang vor einer Eskalation der Atomkrise mit Nordkorea und vor einer neuen Hungersnot gewarnt

      Peking - Sechs bis acht Millionen Nordkoreaner, ein Drittel der Bevölkerung, seien vom akuten Hungertod bedroht. „Die politische Krise überschattet diese humanitäre Krise. Der Nachschub unserer Lebensmittelhilfe läuft aus", warnte der Kanadier Strong: „Wir können Kinder, Kranke und Alte nicht Opfer einer politischen Lage werden lassen, die sie nicht verschuldet haben." Nach Informationen von WELT am SONNTAG lagern derzeit in den nordkoreanischen Depots der internationalen Hilfsorganisationen nur noch 30.000 Tonnen Nahrungsmittelhilfe. Monatlich würden aber mindestens 40.000 Tonnen für die Aufrechterhaltung der dringendsten Nothilfe benötigt. Der 72-jährige Strong war von UN-Generalsekretär Kofi Annan entsandt worden.
      Gestern traf auch der stellvertretende russische Außenminister Alexander Losjukow zu Gesprächen in Pjöngjang ein, um über einen Ausweg aus dem seit Monaten schwelenden Atomstreit zu suchen. erl



      Im Land der verbissenen Ideologen
      Nordkoreas Wirtschaft ist am Ende. Zum Schrecken von Südkorea versucht Kim Jong Il die atomare Erpressung

      von Alexander Gutzmer

      Manchmal hat Hollywood eben doch den richtigen Riecher. Als kürzlich der neue James-Bond-Film in den Kinos anlief, hatten viele Experten einen Bösewicht im Turban erwartet. Doch Hollywood war mal wieder seiner Zeit und den Experten einen Schritt voraus: Die Übeltäter kamen aus Nordkorea.
      Inzwischen hat die Realität die Filmkunst eingeholt. Die Welt fürchtet das atomare Potenzial Nordkoreas. Dessen Staatschef Kim Jong Il benutzt - im Stil der Fieslinge in Bond-Filmen - sein Atomprogramm, um seiner Wirtschaft westliche Finanzhilfen zu beschaffen. Motto: Cash gegen ein Ende der atomaren Forschung.
      Das Geld aus dem Ausland hat Nordkorea bitter nötig. Jahrzehnte der Planwirtschaft haben das Land in Grund und Boden gewirtschaftet. Mickrige 706 Dollar erwirtschaftet der durchschnittliche Nordkoreaner pro Jahr, schätzt Südkoreas Zentralbank. Das sind 249 Dollar mehr als 1996, aber nicht einmal ein Zehntel dessen, was ein Südkoreaner produziert.
      Die bittere Folge: Die 22 Millionen Einwohner sind schlecht ernährt. Die Kindersterblichkeit ist drei Mal so hoch wie in Südkorea. Sechsjährige seien so ausgemergelt, berichtete unlängst die Politikprofessorin Susan L. Shirk aus San Diego nach einem Besuch in Nordkorea, dass sie aussähen wie Dreijährige. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Nordkoreaner sank von 66,8 Jahren im Jahr 1993 auf inzwischen 60,4 Jahre.
      Ohne fremde Hilfe wäre die Lage noch schlechter: Das Land ist jährlich auf eine Einfuhr von 1,5 Millionen Tonnen Getreide angewiesen. Und Geld für die Einfuhr moderner Traktoren und anderer Geräte für die Landwirtschaft, mit denen die Lücke zwischen der eigenen Produktion und dem Bedarf an Nahrungsmitteln geschlossen werden könnte, ist nicht vorhanden.
      Ebenso fatal: Die Infrastruktur im Land ist hoffnungslos veraltet. 1997 kamen auf 1000 Bewohner nur 48 Telefonanschlüsse - drei Jahre später nur noch 45. Ständige Stromausfälle lassen regelmäßig Transportsysteme und die Maschinen in den Fabriken kollabieren. Nach der Arbeit geht es für die Bewohner von Städten wie Pjöngjang nur um eines - möglichst schnell nach Hause zu kommen, damit man den Aufzug im Wohnhaus noch vor dem nächsten Stromausfall erwischt.
      „Vom Welthandel ist Nordkorea faktisch weitgehend abgekoppelt", sagt Adam Ward, Korea-Experte beim Londoner International Institute for Strategic Studies. Mit dem Zusammenbruch des Kommunismus fielen gewohnte Handelspartner weg. Heute exportiert das Land gerade mal Güter im Wert von 708 Millionen Dollar, importiert aber für 1,7 Milliarden Dollar. Den meisten Handel betreibt die „Demokratische Republik Korea" mit Japan und Südkorea: Nach Japan gehen 40 Prozent der Exporte, ins südliche Nachbarland 24 Prozent. Einzige verlässliche Einkommensquelle für Diktator Kim Jong Il: Hilfszahlungen der Kapitalisten. 300 Millionen Dollar zur Volksernährung haben allein die USA, Südkorea, Japan und die EU in 2001 zugeschossen. UNO-Hilfen kommen hinzu. Doch die Gelder leisten nur Nothilfe.
      Deshalb spielt Pjöngjang zur-zeit mal wieder die Atom-Karte: Es droht mit der Erzeugung von Atomwaffen, um mehr Finanzhilfen zu erhalten. „Nordkoreas Nuklearprogramm ist eine wirtschaftliche Frage, keine politische", glaubt Lim Chae Jung, Berater von Südkoreas neuem Präsidenten Roh Moo Hyun.
      Den Zeitpunkt für seine atomare Erpressung hat Kim Jong Il clever gewählt. Die Atmosphäre zu Südkorea hatte sich zuletzt gebessert, der Nachbar hatte an einem Konflikt kein Interesse. Die USA sind mit dem Irak beschäftigt und wollen sich keinen zweiten Brandherd aufhalsen. US-Präsident Bush hat zwar Verhandlungsbereitschaft signalisiert. Allerdings hat Bush zugleich das Abkommen von 1994 für nichtig erklärt, das ein Ende des nordkoreanischen Atomprogramms gegen Hilfszahlungen vorsah.
      Beide Parteien stehen jetzt vor dem Beginn von Neuverhandlungen. Die werden zäh, glaubt Korea-Kenner Ward: „Die USA werden einen konsequenten Rückbau von Nordkoreas Atomressourcen fordern. Dazu wird Pjöngjang kaum bereit sein: Damit würde Kim Jong Il seinen einzigen Trumpf verlieren."
      Und einen potenziellen Exportschlager dazu.
      Innerhalb von fünf Jahren, schätzen Experten, könnte Nordkorea seine Nuklearanlagen fit machen zur Herstellung von Atomwaffen. Das fürchtet Washington - nicht zuletzt, weil neben Kim Jong Il noch andere Unsympathen der Weltpolitik ein Interesse an Nuklearwaffen haben dürften. Und wenn Schurken mit Schurken über Massenvernichtungswaffen verhandeln, dann muss die Weltpolizei eingreifen.
      Die USA setzen dabei auch auf China. Doch das Reich der Mitte hält sich bisher bedeckt. Wie groß Pekings Einfluss auf Pjöngjang tatsächlich ist, weiß niemand wirklich. Ein Blick auf Nordkoreas bisherige Wirtschaftspolitik stimmt skeptisch. Seit einiger Zeit drängt Peking Pjöngjang zu Wirtschaftsreformen nach chinesischem Vorbild. Bisher vergebens: Den Weg zu echten marktwirtschaftlichen Änderungen „hat Nordkorea bis heute nicht beschritten", sagt Alan Dupont, Politikforscher an der australischen Nationaluniversität in Canberra.
      Zurzeit aber sind erste Zeichen einer Kurskorrektur erkennbar. Die Regierung hat ihre Bemühungen um internationale Investoren verstärkt. Im vergangenen Juli haben die staatlichen Planer die Subventionierung von Nahrungsmitteln reduziert und die Rationierung einiger Produkte beendet.
      Beobachter sind skeptisch, ob solch zaghafte Reförmchen mehr sind als kommunistische Beschäftigungstherapie. Vor allem die Konzeptlosigkeit bisheriger Neuerungen nährt Zweifel an der Reformfähigkeit von Kim Jong Il. Ward: „Die Reformversuche waren nicht durchdacht. Es scheint, als spüre die Regierung das Problem, kennt aber die Lösung nicht."
      Die Logik der chinesischen Reformpolitik sehe Kim Jong Il, aber konsequent übernehmen wolle er sie keineswegs, so Ward. „Es gibt zwei grundlegende Unterschiede zwischen China und Nordkorea: Pjöngjang ist ideologisch verbissener, was den Reformwillen minimiert. Und Nordkorea ist kleiner, was etwa das Einrichten von isolierten Sonderwirtschaftszonen erschwert." An vier Sonderwirtschaftszonen hat sich Nordkorea immerhin versucht. Die Ergebnisse jedoch waren enttäuschend: Das westliche Interesse tendierte gegen null. Den Spitzenfunktionär einer Zone hat China wegen Steuerhinterziehung verhaftet.
      Einzige nennenswerte Investoren waren südkoreanische Firmen. Doch auch die sind skeptisch: „Der Norden kann jederzeit einen Rückzieher machen, falls er glaubt, der kapitalistische Einfluss bedroht das Regime", sagt Lee Ju Yeong. Seine Firma Taechang hat 20 Millionen Dollar in ein Joint Venture zum Abfüllen von Mineralwasser gesteckt.
      Dennoch hofft Südkorea auf echten Reformwillen in Pjöngjang. Das staatlich finanzierte Korea Development Institute in Seoul hat einen Rettungsplan für den armen Norden entwickelt. Sieben Prozent Jahreswachstum versprechen die Forscher. Notwendig neben Marktöffnungen und interner Liberalisierung: zwei Milliarden Dollar Hilfe aus dem Ausland - pro Jahr.
      Grundvoraussetzung für die Hilfen sind eine Einigung im Atomstreit und echter Reformwillen Kim Jong Ils. Ansonsten dürfte die interne Wirtschaftsmisere sich weiter verschärfen. Mittelfristig halten Beobachter dann selbst einen Regimewechsel für möglich.
      Der würde die Vereinigung der beiden Koreas ins Spiel bringen. Einem Zusammenschluss mit dem Norden sieht Seoul jedoch mit großem Bangen entgegen - die Integration einer bisherigen Planwirtschaft in eine Marktwirtschaft kostet viel Geld und Anstrengungen. Wie viel, das können die Südkoreaner durch einen Anruf im Berliner Kanzleramt erfragen.


      Die Welt (nicht die Zeitung) ist ganz schön kaputt :(


      #38
      komischer Humor :confused:
      Avatar
      schrieb am 21.01.03 08:46:02
      Beitrag Nr. 41 ()
      #40

      Galgenhumor :D
      Avatar
      schrieb am 31.01.03 02:54:31
      Beitrag Nr. 42 ()
      SPIEGEL ONLINE - 30. Januar 2003, 13:37
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,232962,00.html

      Drohung aus Nordkorea
       
      "Ein Atomkrieg kann jederzeit ausbrechen"

      Während die USA ihre letzten Kriegsvorbereitungen gegen den Irak treffen, werden auch die Drohungen aus Nordkorea wieder lauter. Der Streit um das nordkoreanische Atomprogramm, so Pjöngjang - könnte schnell in einen Krieg münden - einen Atomkrieg.

      Seoul - "Die militärische Situation auf der koreanischen Halbinsel ist so angespannt, dass ein Atomkrieg jederzeit ausbrechen könnte", meldete heute die staatliche Nachrichtenagentur KCNA. Zudem warf das Land den USA einer KCNA-Meldung zufolge vor, für einen akuten Strommangel verantwortlich zu sein, weil sie den zugesagten Bau eines Atomkraftwerkes in Nordkorea bislang verzögert hätten. Die Stromknappheit habe die Industrie und das Transportwesen lahm gelegt.

      In einem Abkommen mit den USA hatte Nordkorea sich 1994 zu einem Stopp seines Atomwaffenprogramms verpflichtet. Im Gegenzug wurden dem Land Öllieferungen zugesagt. Diese stellten die USA jedoch ein, nachdem Nordkorea nach US-Angaben eingestanden hatte, insgeheim sein Atomwaffenprogramm fortgesetzt zu haben. Daraufhin war Nordkorea aus dem Atomwaffensperrvertrag ausgetreten.

      Die Agentur zitierte zudem die Zeitung "Rodon Sinmun", die den USA vorwarf, Nordkorea angreifen zu wollen. Nordkorea hat in dem Streit mit den USA wiederholt einen Nichtangriffspakt gefordert, den diese jedoch abgelehnt haben. Die USA dringen auf die Einschaltung des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Uno).

      Der Vorstand der Internationalen Atomenergie-Behörde (IAEA) plante heute ein informelles Treffen, um über die Einberufung einer Dringlichkeitssitzung zum Thema Nordkorea zu entscheiden. Der IAEA-Chef Mohammed al-Baradei sagte der Zeitung "Le Monde", er hoffe auf eine Sondersitzung am 12. Februar. Es wird erwartet, dass die IAEA wegen Nordkorea den Sicherheitsrat anrufen wird, der Sanktionen und militärische Maßnahmen beschließen kann.
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      schrieb am 31.01.03 14:37:43
      Beitrag Nr. 43 ()
      SPIEGEL ONLINE - 31. Januar 2003, 10:32
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,233063,00.html

      Nordkoreanische Atomanlage
       
      Satellit entdeckt verdächtige Aktivitäten

      Die Befürchtung, dass Nordkorea an der Herstellung von Atomwaffen arbeitet, erhält neue Nahrung: Ein amerikanischer Spionage-Satellit soll aufgezeichnet haben, dass Nordkorea damit begonnen hat, seine rund 8000 Brennstäbe aus der Atomanlage Yongbyon per Lastwagen abzutransportieren.

      REUTERS/ DigitalGlobe
      Satelliten-Aufnahme der Atomanlage von Yongbyon (Archiv)Hamburg - Die "New York Times" berichtet heute unter Berufung auf US-Behörden, die Satelliten hätten den ganzen Januar über Lastwagen auf der Atomanlage beobachtet, die zu dem Gebäude gefahren seien, in dem der nordkoreanische Bestand an nuklearen Brennstäben lagerte. Die Vermutung der amerikanischen Geheimdienstler: Entweder wollte die kommunistische Regierung das waffenfähige Material "außer Sichtweite" bringen oder aber sie bastelt bereits an Atomwaffen.

      Die US-Regierung geht davon aus, dass Nordkorea mit Hilfe der Brennstäbe von Yongbyon in relativ kurzer Zeit ein halbes Dutzend Atombomben herstellen könnte. Noch jedenfalls sei die Auswertung nicht abgeschlossen, werden die anonymen Regierungsquellen in der "New York Times" zitiert. Was diese vor allem irritiert: Warum unternimmt die nordkoreanische Regierung offenbar überhaupt keine Anstrengung, ihre Aktivitäten zu verbergen?

      Als "unverhohlene Erklärung der Aggression" verurteilte Nordkorea indes die Rede von US-Präsident George W. Bush, in der dieser von dem kommunistischen Staat die sofortige Einstellung seines Atomprogramms gefordert hatte. Bush strebe in Nordkorea einen Umsturz an, hieß es in einer Erklärung des nordkoreanischen Außenministeriums, die die amtliche Nachrichtenagentur KCNA in der vergangenen Nacht veröffentlichte.

      Ein Sprecher des Ministeriums bezeichnete Bush als "schamlosen Scharlatan" und die "Verkörperung der Menschenfeindlichkeit". Er bekräftigte den Vorwurf der Führung in Pjöngjang, wonach die USA wegen des Atomstreits einen Angriff planten. Die USA irrten, wenn sie glaubten, dass Nordkorea auf die Umsturzversuche passiv reagieren werde.

      Erneut wies die nordkoreanische Regierung die Vermittlung der internationalen Gemeinschaft im Atomstreit mit den USA zurück. Pjöngjang werde sich keinesfalls an multilateralen Gesprächen beteiligen, sagte der nordkoreanische Botschafter in China, Choe Jin Su, vor Journalisten.

      Wenn andere Regierungen einen Beitrag zur Lösung des Konflikts leisten wollten, sollten sie die Vereinigten Staaten zu direkten und bedingungslosen Gesprächen mit Nordkorea auffordern, sagte Choe. Die USA seien allein für die gegenwärtige Krise verantwortlich. Die Regierung in Washington setzt sich dafür ein, den Atomstreit vor den Uno-Sicherheitsrat zu bringen, und hat internationale Vermittlungsbemühungen ins Gespräch gebracht. Choe bekräftigte weiter die Forderung seiner Regierung nach einem rechtlich bindenden Nichtangriffspakt der USA.

      Bush hatte in seiner Rede zur Lage der Nation am Dienstag Nordkorea vorgeworfen, seine Zusagen zur Einstellung seines Atomprogramms gebrochen zu haben. Mit seinen neuen Versuchen, Atomwaffen zu produzieren, wolle Nordkorea die Welt erpressen, sagte Bush. Vor einem Jahr hatte Bush Nordkorea zusammen mit Irak und Iran als "Achse des Bösen" bezeichnet. Er wirft den Staaten vor, nach Massenvernichtungswaffen zu streben und Terroristen zu unterstützen.

      Nordkorea hatte nach US-Angaben im Oktober eingeräumt, entgegen einem 1994 geschlossenen Abkommen, sein Atomprogramm fortgesetzt zu haben. Die USA stellten daraufhin die im Abkommen zugesagten Öllieferungen an das Land ein, woraufhin Nordkorea aus dem Atomwaffensperrvertrag austrat. Gestern hatte Nordkorea die USA gewarnt, dass der Streit um das Atomprogramm jederzeit in einen Atomkrieg eskalieren könne. Nordkorea hat direkte Verhandlungen mit den USA gefordert, die dies jedoch abgelehnt haben.
       
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      schrieb am 03.02.03 16:13:59
      Beitrag Nr. 44 ()
      Montag, 3. Februar 2003
      Verbalattacken gegen die USA
      Nordkoreas Säbelrassseln

      Nordkorea hat im Streit um sein Atomprogramm erneut von einem möglichen Krieg gesprochen. Ein Militärsprecher erklärte im staatlichen Rundfunk: "Unsere Streitkräfte und unser Volk sind in Kampfbereitschaft gegen kriegshetzerische Schritte der US-Imperialisten." Die USA verfolgten die Absicht, die koreanische Halbinsel zu dominieren.


      Die Vereinigten Staaten sollen nach unbestätigten Berichten des Fernsehsenders ABC die Entsendung eines Flugzeugträgers in die Gewässer vor Nordkorea beschlossen haben. In Südkorea sind schon 37.000 Amerikaner stationiert.

      Soldaten und Volk hätten ihr Schicksal und ihre Zukunft zuversichtlich in die Obhut des nordkoreanischen Führers Kim Jong Il gelegt, sagte der Armeesprecher beim einem Besuches Kims auf einem Militärstützpunkt, wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap meldete.

      Seit Anfang Dezember bereitet Nordkorea die Wiederaufnahme seines Atomprogramms vor, das sich möglicherweise zum Bau von Atomwaffen eignet. Die Regierung in Pjöngjang begründete dies mit der Einstellung von Öllieferungen durch die USA und ihre Verbündeten.

      Nordkorea wehrt sich gegen die Absicht der USA, den Konflikt dem Weltsicherheitsrat vorzulegen. Die Amerikaner versuchten damit, "ihre schmutzigen aggressiven Ziele zu erreichen", hieß es in einem Kommentar von Radio Pjöngjang.
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 19:37:36
      Beitrag Nr. 45 ()
      arte - 20:15

      360° - DIE GEO-REPORTAGE: MISSION NORDKOREA

      Nordkorea, der letzte kommunistische Staat Ostasiens, ist verarmt, isoliert und abgeschottet - eine unbekannte Welt. Nicht jedoch für Christoph Bürk. Der Deutsche verteilt Rindfleisch an die hungernde Bevölkerung. "360º - Die Geo-Reportage" begleitet ihn bei seiner Inspektion der Hilfslieferungen.

      Reportage, Deutschland 2002, ARTE, Erstausstrahlung Von: Elke Werry, Bernd Girrbach
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 12:27:16
      Beitrag Nr. 46 ()
      Dienstag, 4. Februar 2003
      Die zweite Front: Korea
      USA vor Truppenverlegung


      Wegen des Atomstreits mit Nordkorea bereiten die USA eine Verlegung von Truppenverbänden in der Pazifik-Region vor. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Informationen aus den US-Streitkräften.

      Danach könnten Bomber, Kampfflugzeuge oder Kriegsschiffe näher an die koreanische Halbinsel verlegt werden. Dies solle Nordkorea vor aggressiven Handlungen während eines Irak-Kriegs abhalten.

      Der Befehlshaber der US-Truppen im Pazifik-Raum, Admiral Thomas Fargo, hatte bereits eine Verstärkung der Truppen gefordert. US- Verteidigungsminister Donald Rumsfeld habe die Verlegung von B-52-Bombern, F-16-Kampfflugzeugen oder Kriegsschiffen jedoch noch nicht abschließend genehmigt, berichtet Reuters weiter. Eine Aufstockung der 37.000 in Südkorea stationierten US-Soldaten sei ausdrücklich nicht vorgesehen. Weder das US-Verteidigungsministerium noch Südkorea nahmen zu den Angaben Stellung.

      Der staatliche nordkoreanische Hörfunk warf den USA vor, "als Teil ihres Planes, unser Land militärisch zu ersticken", die US-Streitkräfte in Südkorea und Japan verstärken zu wollen. Nordkoreas "lieber Führer" Kim Jong Il besuchte der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA zufolge am Montag eine Einheit der Marine und lobt die Seeleute für ihre "Bereitschaft, zu menschlichen Bomben zu werden und die Bereitschaft, sich für seinen Glauben in die Luft zu sprengen."

      Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat für den 12. Februar eine Dringlichkeitssitzung zu Irak angesetzt. IAEA- Chef Mohamed El Baradei sagte am Montag, vermutlich werde die Frage an den UN-Sicherheitsrat weitergeleitet. "Ich habe die mir zur Verfügung stehenden Mittel erschöpft, Nordkorea zur Einhaltung (seiner internationalen Verpflichtungen) zu zwingen", sagte er. Er erwarte, dass die Vereinten Nationen sich um eine diplomatische Lösung bemühen würden.

      In den vergangenen Monaten hatte sich das Verhältnis zwischen den USA und Nordkorea verschlechtert. Anlass war, dass Nordkorea nach US-Angaben entgegen einem Abkommen von 1994 sein Atomprogramm fortgesetzt hat. Die USA stellten daraufhin ihre in dem Abkommen zugesagten Heizöllieferungen an das Land ein. Nordkorea trat anschließend aus dem Atomwaffensperrvertrag aus.

      Quelle: http://www.n-tv.de/3098180.html


      So, nun wird Nordkorea wohl vollends "isoliert". Man spekuliert bei der US-Regierung offensichtlich wohl darauf, dass es in der hungernden Bevölkerung in nicht mehr allzu ferner Zeit einen Aufstand gibt, der zum Umsturz des Regimes führen könnte. Hoffentlich verspekulieren sie sich da nicht, denn ein verwundetes, in die Enge getriebenes Tier ist bekanntlich am gefährlichsten :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 14:37:58
      Beitrag Nr. 47 ()
      SPIEGEL ONLINE - 04. Februar 2003, 11:52
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,233665,00.html

      Atomstreit
       
      Nordkorea droht USA mit menschlichen Bomben

      Die USA bereiten im Atomstreit mit Nordkorea eine massive Verlegung von Truppen in die Pazifik-Region vor. Die Regierung in Pjöngjang warf den Amerikanern vor, zu einem tödlichen Schlag auszuholen.

      Seoul/New York - Nordkorea warf den USA vor, das kommunistische Land "militärisch ersticken" zu wollen. Staatschef Kim Jong Il besichtigte einen Marinestützpunkt und rühmte die Matrosen nach einer Meldung der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA als "unbezwingbare Kämpfer". Sie seien bereit, im Kriegsfall zu "menschlichen Bomben" zu werden.

      Die kommunistische Regierung Nordkoreas spricht seit Tagen von einem möglichen Krieg gegen die USA. Die Eskalation in den Beziehungen beider Staaten hatte Ende vergangenen Jahres mit der Wiederaufnahme des Atomprogramms in Nordkorea begonnen. Dies dient nach Einschätzung der USA dem Versuch, atomwaffenfähiges Material zu gewinnen. Die USA haben Nordkorea einen Dialog angeboten, dies aber von einem Verzicht auf das Atomprogramm abhängig gemacht. In der staatlichen Zeitung "Rodong Sinmun" wurde das Angebot zum Dialog als "zynisches Spiel" zurückgewiesen.

      US-Bomber, Kampfflugzeuge oder Kriegsschiffe könnten näher an die koreanische Halbinsel verlegt werden, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. Dies solle Nordkorea vor aggressiven Handlungen während eines Irak-Kriegs abhalten. US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hatte kürzlich erklärt, dass er die Entsendung eines Flugzeugträgers in das Seegebiet vor Korea und die Stationierung zusätzlicher Bomber auf dem Stützpunkt Guam im Indischen Ozean erwäge.

      Der Befehlshaber der US-Truppen im Pazifikraum, Admiral Thomas Fargo, hatte eine Verstärkung der Truppen gefordert. Rumsfeld habe die Verlegung von B-52-Bombern, F-16-Kampfflugzeugen oder Kriegsschiffen jedoch noch nicht abschließend genehmigt, hieß es aus Washington. Eine Aufstockung der 37.000 in Südkorea stationierten US-Soldaten sei ausdrücklich nicht vorgesehen.

      Nordkorea hat angekündigt, Sanktionen der Uno als Kriegserklärung zu werten. Die meisten Experten gehen davon aus, dass auch ein präzise ausgeführter Militärschlag gegen die Reaktoranlagen zu einem nordkoreanischen Angriff auf Südkorea führen würde. Die südkoreanische Hauptstadt Seoul liegt in der Reichweite von 10.000 nordkoreanischen Artilleriegeschützen.

      Nach Angaben des südkoreanischen Geheimdienstes NIS hat Nordkorea 1,17 Millionen Soldaten unter Waffen, verglichen mit 690.000 Soldaten in Südkorea. Beide Staaten befinden sich seit dem Koreakrieg 1950 bis 1953 formell noch im Kriegszustand.
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      schrieb am 04.02.03 15:11:08
      !
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      Avatar
      schrieb am 06.02.03 10:42:40
      Beitrag Nr. 49 ()
      SPIEGEL ONLINE - 06. Februar 2003, 7:13
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,233911,00.html

      Provokation
       
      Nordkorea fährt Atomanlage hoch

      Nordkorea hat seine Nuklearanlage in Yongbyon wieder in Betrieb genommen. Der Neustart diene ausschließlich der Stromerzeugung, sagt das Regime - zumindest "zum jetzigen Zeitpunkt". Die USA dagegen sprechen von einer "ernsten Entwicklung" und befürchten, das Land könnte Kernwaffen produzieren.

      Seoul/Washington - Die USA haben auf Berichte über das Wiederanfahren der Anlage mit großer Besorgnis reagiert. "Nach ihrem Neustart normalisiert jetzt Nordkorea den Betrieb seiner Atomanlagen zur Stromproduktion", hieß es gestern Abend in einer von der amtlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA veröffentlichten Erklärung des Außenministeriums in Pjöngjang. Washington nannte dies eine "ernste Entwicklung". Damit würde sich der kommunistische Staat weiter isolieren. US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld verurteilte das Regime in Pjöngjang als "terroristisch".

      Südkorea habe bisher keine "bestätigten Informationen", ob die Atomanlagen in Yongbyon tatsächlich bereits wieder in Betrieb genommen worden seien, sagte heute ein Sprecher des Außenministeriums in Seoul zu den Berichten.

      Nordkoreas Anlagen dienten "zum jetzigen Zeitpunkt" der Stromerzeugung, hieß es weiter in dem KCNA-Bericht. Die Regierung in Pjöngjang habe bereits erklärt, dass ihre Nuklearaktivitäten friedlichen Zwecken dienten. Die USA befürchten dagegen, dass diese Teil eines Kernwaffenprogramms sein könnten. Der Fünf-Megawatt-Versuchsreaktor in Yongbyon ist nach Ansicht von südkoreanischen und US-Experten zur Produktion bedeutsamer Strommengen viel zu klein. Der nordkoreanische Reaktortyp kann kernwaffentaugliches Plutonium produzieren.

      Nach der Einstellung amerikanischer Öllieferungen hatte Nordkorea im Dezember die Wiederinbetriebnahme seiner Atomanlagen angekündigt. Die Anlagen waren nach einem Abkommen mit den USA von 1994 über den Stopp des nordkoreanischen Atomprogramms still gelegt worden. Nordkorea hatte jedoch im Oktober nach US-Angaben zugegeben, entgegen den Abrüstungsvereinbarungen weiter ein geheimes Programm zur Anreicherung von Uran für nukleare Waffen zu betreiben.

      Eine Sprecherin des US-Außenministeriums rief Pjöngjang dazu auf, die Maßnahme zur Reaktivierung seiner Atomanlagen wieder rückgängig zu machen. Die Welt müsse diesen Schritt als etwas "Besorgnis erregendes" begreifen, sagte Rumsfeld. Das US-Außenministerium hatte bereits in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass amerikanische Spionagesatelliten Verdächtiges am Reaktorzentrum in Yongbyon entdeckt hätten. Dort seien offenbar gebrauchte Brennstäbe abtransportiert worden, was die Absicht Nordkoreas unterstreiche, Atomwaffen zu bauen, hieß es.

      Im Atomkonflikt hat Nordkorea bestritten, Kernwaffen herstellen zu wollen. Gleichzeitig unterstellt es den USA, Angriffspläne gegen das Land zu verfolgen. Die USA betonten dagegen, dass sie auf diplomatischem Weg den Nordkorea-Konflikt beilegen wollen. In der nächsten Woche will die Führung der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) in Wien über die Nuklearfrage beraten. Dabei soll auch entschieden werden, ob im Atomstreit der Uno-Sicherheitsrat eingeschaltet werden soll, weil Pjöngjang jede weitere Zusammenarbeit mit der IAEA abgelehnt hat.
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      schrieb am 06.02.03 16:50:07
      Beitrag Nr. 50 ()
      SPIEGEL ONLINE - 06. Februar 2003, 11:42
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,233911,00.html

      Umstrittene Atomanlage
       
      Nordkorea droht mit nuklearem Präventivschlag

      "Die USA sagen, wir sind nach dem Irak als nächste dran." Das behauptet ein führender Vertreter des nordkoreanischen Außenministeriums einer britischen Zeitung zufolge. Sein Fazit: Auch ein Präventivschlag ist möglich. Unterdessen hat Nordkorea seine umstrittene Atomanlage wieder in Betrieb genommen.

      Seoul - Ministeriumsvertreter Ri Pyong Gap sagte der Website des "Guardian" zufolge: "Wir haben unsere eigenen Gegenmaßnahmen. Präventivangriffe sind nicht das alleinige Recht der USA." Damit ging Ri deutlich über die bisherige Position des kommunistischen Landes hinaus.

      Nordkorea hatte gestern angekündigt, mit stärkeren Maßnahmen zur Selbstverteidigung auf US-Pläne zur Aufstockung seiner Militärpräsenz im Pazifik-Raum zu reagieren.

      Der gegenwärtige Streit um das Atomprogramm gehe deutlich über den vor einem Jahrzehnt hinaus, sagte Ri der Zeitung zufolge. "Die derzeitige Lage ist ernster als 1993. Es ist völlig offen." Vor zehn Jahren hatten beide Länder am Rande eines Krieges gestanden, sich dann aber 1994 auf ein Abkommen geeinigt, in dem Nordkorea auf sein Atomprogramm verzichtete. Dieses Abkommen hat Nordkorea nach US-Angaben allerdings gebrochen. Die USA werfen dem Land, das US-Präsident George W. Bush mit dem Irak und Iran zur "Achse des Bösen" zählt, vor, im Rahmen des Atomwaffenprogrammes waffentaugliches Plutonium herzustellen.

      Gestern hatte der frühere Uno-Waffeninspektor und heutige Kritiker der US-Politik gegenüber dem Irak, Scott Ritter, davor gewarnt, dass "Nordkorea, wenn es sieht, wie die Vereinigten Staaten Irak völkerrechtswidrig vernichten, sich nicht zurücklehnt und abwartet, dass die Amerikaner kommen". Nordkorea werde einen Präventivschlag gegen US-Truppen und deren Verbündete in Asien führen, prophezeite er: "Sie werden nicht eher zufrieden sein, bevor Tokio auf ein Stück radioaktiven Abfalls reduziert ist."

      Auch in der Parteizeitung "Rodong Sinmun" gab es heute neue Drohungen gegen die USA - allerdings nur für den Fall eines Überraschungsangriffs auf den gerade wieder in Betrieb genommenen Atomreaktor Yongbyon. "Wenn die USA einen Überraschungsangriff auf unsere friedlichen Atomanlagen starten, dann wird das einen totalen Krieg auslösen", schrieb die Parteizeitung "Rodong Sinmun" in einem Kommentar. "Es ist dumm von den USA zu denken, dass wir still mit verschränkten Armen dasitzen und warten, bis sie den Befehl für einen vorbeugenden Angriff geben."

      Der Neustart diene ausschließlich der Stromerzeugung, sagt das Regime - zumindest "zum jetzigen Zeitpunkt". Die USA haben auf Berichte über das Wiederanfahren der Anlage mit großer Besorgnis reagiert. "Nach ihrem Neustart normalisiert jetzt Nordkorea den Betrieb seiner Atomanlagen zur Stromproduktion", hieß es gestern Abend in einer von der amtlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA veröffentlichten Erklärung des Außenministeriums in Pjöngjang. Washington nannte dies eine "ernste Entwicklung". Damit würde sich der kommunistische Staat weiter isolieren. US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld verurteilte das Regime in Pjöngjang als "terroristisch".

      Südkorea habe bisher keine "bestätigten Informationen", ob die Atomanlagen in Yongbyon tatsächlich bereits wieder in Betrieb genommen worden seien, sagte heute ein Sprecher des Außenministeriums in Seoul zu den Berichten.

      Die Regierung in Pjöngjang habe bereits erklärt, dass ihre Nuklearaktivitäten friedlichen Zwecken dienten, hieß es weiter in dem KCNA-Bericht. Der Fünf-Megawatt-Versuchsreaktor in Yongbyon ist jedoch nach Ansicht von südkoreanischen und US-Experten zur Produktion bedeutsamer Strommengen viel zu klein. Der nordkoreanische Reaktortyp kann kernwaffentaugliches Plutonium produzieren.

      Eine Sprecherin des US-Außenministeriums rief Pjöngjang dazu auf, die Maßnahme zur Reaktivierung seiner Atomanlagen wieder rückgängig zu machen. Die Welt müsse diesen Schritt als etwas Besorgniserregendes begreifen, sagte Rumsfeld. Das US-Außenministerium hatte bereits in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass amerikanische Spionagesatelliten Verdächtiges am Reaktorzentrum in Yongbyon entdeckt hätten. Dort seien offenbar gebrauchte Brennstäbe abtransportiert worden, was die Absicht Nordkoreas unterstreiche, Atomwaffen zu bauen, hieß es.

      Im Atomkonflikt hat Nordkorea bestritten, Kernwaffen herstellen zu wollen. Gleichzeitig unterstellt es den USA, Angriffspläne gegen das Land zu verfolgen. Die USA betonten dagegen, dass sie auf diplomatischem Weg den Nordkorea-Konflikt beilegen wollen. In der nächsten Woche will die Führung der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) in Wien über die Nuklearfrage beraten. Dabei soll auch entschieden werden, ob im Atomstreit der Uno-Sicherheitsrat eingeschaltet werden soll, weil Pjöngjang jede weitere Zusammenarbeit mit der IAEA abgelehnt hat.
       
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      schrieb am 06.02.03 18:00:27
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      schrieb am 07.02.03 10:01:58
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      schrieb am 10.02.03 10:52:06
      Beitrag Nr. 53 ()
      SPIEGEL ONLINE - 10. Februar 2003, 10:40
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,234473,00.html

      Streit mit Nordkorea
       
      Powell setzt China unter Druck

      US-Außenminister Colin Powell hat China aufgefordert, sich in den Streit zwischen Washington und Nordkorea über das Atomprogramm einzumischen. China ist ein traditioneller Verbündeter Nordkoreas.

      Seoul - Die von Nordkorea geforderten Gespräche mit Washington sollten in einem multilateralen Rahmen stattfinden, sagte Powell im US-Fernsehen. Der Konflikt betreffe auch China, Russland, Japan, Südkorea und weitere Länder. Deshalb müsse Peking Druck machen. Nordkorea hat bilaterale Verhandlungen mit den USA verlangt.

      "Wir sollten uns von Nordkorea nicht die Bedingungen für diese Gespräche diktieren lassen", sagte Powell am Sonntag dem US-Sender Fox. Er betonte den wirtschaftlichen Einfluss Chinas auf Nordkorea. "China spielt eine große Rolle, und ich hoffe, China wird diese Rolle auch übernehmen", erklärte der US-Außenminister. China ist ein traditioneller Verbündeter Nordkoreas und hat sich für eine atomare Abrüstung der gesamten koreanischen Halbinsel ausgesprochen. Allerdings haben Pekings Beziehungen zu Pjöngjang in den letzten Jahren nachgelassen. Vermutlich befürchtet die chinesische Regierung außerdem, dass wirtschaftlicher Druck auf ihren Nachbarn den Flüchtlingsstrom nach China verstärken könnte.

      Südkorea rechnet damit, dass die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) den Streit um das Atomprogramm dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen vorlegen wird. Ein entsprechender Beschluss bei der nächsten IAEA-Sitzung am Mittwoch in Wien sei nahezu sicher, sagte am Montag der im Außenministerium in Seoul für internationale Organisationen zuständige Generaldirektor Chun Young Woo.

      Der Sicherheitsrat könnte politische oder wirtschaftliche Sanktionen beschließen, um Nordkorea zum Verzicht auf sein Atomprogramm und die Rückkehr der IAEA-Inspekteure zu bewegen. Nordkorea hat gewarnt, dass es die Verhängung von Sanktionen als Kriegserklärung betrachten würde.


       
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      schrieb am 12.02.03 16:27:05
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      schrieb am 13.02.03 14:43:42
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      schrieb am 16.02.03 15:13:44
      Beitrag Nr. 56 ()
      SPIEGEL ONLINE - 16. Februar 2003, 14:19

      Nordkoreanischer Nationalfeiertag
       
      Geburtstagsständchen und Hetzparolen

      Mit aufwendigen Paraden, Ausstellungen und Festivals ist am Sonntag in Nordkorea der 61. Geburtstag von Staatschef Kim Jong Il gefeiert worden. An dem nationalen Jubeltag riefen die Medien des Landes die Bürger zu Hass und Feindschaft gegenüber den USA auf.

      weiter:
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,236364,00.html
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      schrieb am 17.02.03 04:56:18
      Beitrag Nr. 57 ()
      Erkaufter Frieden - Skandal in Seoul

      Brigitte Zarzer 17.02.2003

      Vor dem legendären Gipfeltreffen zwischen Süd- und Nordkorea im Juni 2000 flossen 200 Millionen Dollar nach Pjöngjang

      Während das Augenmerk der Weltöffentlichkeit am vergangenen Freitag ganz auf den Blix-Bericht gerichtet war, spielte sich in Südkorea ein nationales Drama ab. Kim Dae Jung, Friedensnobelpreisträger und Präsident des Landes, musste sich bei seinem Volk entschuldigen. Der Grund: Wie erst jetzt bekannt wurde, waren kurz vor dem Friedensgipfel 200 Millionen US-Dollar in den Norden geflossen.

      Quelle:Telepolis

      http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/14200/1.html
      Avatar
      schrieb am 17.02.03 13:07:11
      Beitrag Nr. 58 ()


      Montag, 17. Februar 2003
      Nordkorea droht USA
      "Wir gewinnen Atomkrieg"


      Nordkorea hält einen atomaren Krieg gegen die USA offenbar für gewinnbar. Die Regierung in Pjöngjang erklärte am Montag, sie werde "triumphieren", sollte es zu einem Atomkrieg mit den USA kommen.

      Der amtliche nordkoreanische Rundfunk kommentierte, die Welt beobachte die Konfrontation zwischen Pjöngjang und Washington "mit schwitzenden Händen".

      Zum 61. Geburtstag des nordkoreanischen Diktators Kim Jong Il hatte Nordkorea bereits am Sonntag neue Kriegsdrohungen ausgestoßen. In einem Leitartikel der Zeitung "Rodong Shinmun" der Arbeiterpartei Nordkoreas hieß es aus Anlass des Nationalfeiertags, die US-Imperialisten führten die koreanische Halbinsel an den Rand eines Kriegs. Alle Parteimitglieder und Arbeiter müssten vor Hass und Feindseligkeit in ihren Herzen gegen die US-Imperialisten brennen.

      Der scheidende Präsident Südkoreas, Kim Dae Jung, warnte unterdessen vor einem Wettrüsten. Am Montag sagte er: "Falls Nordkorea Nuklearwaffen hat, könnte Südkorea auch solche Waffen besitzen. Und Japan könnte sich damit bewaffnen. Darum sorgen sich viele Menschen, und wir können das nicht dulden." Kim scheidet am 25. Februar aus dem Amt. Weiter sagte er, es gebe "wenig Möglichkeiten" für einen US-Militärschlag gegen Nordkorea. Er rief die USA zu direkten Gesprächen mit Pjöngjang auf. Nur damit könnten die Probleme gelöst werden.

      Die Amerikaner gaben indes bekannt, im kommenden Monat zusammen mit Südkorea zwei Militärübungen durchzuführen. In Südkorea sind 37.000 US-Soldaten stationiert. Bei dem Manöver werde die Verteidigung Südkoreas gegen einen "Angriff von außen" geübt, teilten die US-Streitkräfte in Seoul mit.
      Avatar
      schrieb am 17.02.03 13:26:35
      Beitrag Nr. 59 ()
      ...sie gewinnen den Atomkrieg, so wahr die Erde eine Scheibe ist...
      Avatar
      schrieb am 18.02.03 08:39:58
      Beitrag Nr. 60 ()
      Dienstag, 18. Februar 2003
      Nordkorea verschärft Ton
      Offene Kriegserklärung?


      Nordkorea hat für den Fall von Sanktionen gegen das Land mit der Aufkündigung des Waffenstillstandsabkommens gedroht, das den Korea-Krieg (1950-53) beendet hat. In der am Dienstag vin der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA veröffentlichten Erklärung der Volksarmee wurde den USA außerdem vorgeworfen, ihre Militörpräsenz rund um die koreanische Halbinsel zu verstärken und eine Seeblockade zu planen.

      "Wenn die USA das Waffenstillstandsabkommen weiter verletzen und missbrauchen, gibt es für Nordkorea keine Notwendigkeit, sich an den Pakt weiter gebunden zu fühlen", hieß es. Die Volksarmee werde keine andere Wahl haben, als sich von den Verpflichtungen des Abkommens zu befreien.

      Die koreanische Halbinsel befindet sich formal immer noch im Kriegszustand, weil bisher nach dem Ende des Korea-Kriegs kein Friedensvertrag zu Stande gekommen ist.
      Avatar
      schrieb am 18.02.03 12:26:58
      Beitrag Nr. 61 ()
      Montag, 17. Februar 2003

      Nordkoreakonflikt nimmt skurrile Formen an

      von Jochen Steffens

      Völlig Skurriles hört man aus Nordkorea. Wenn es nicht so ernst wäre,
      müsste man wirklich lachen. Nordkorea hält nach Angaben von N-TV einen
      Atomkrieg gegen Amerika für gewinnbar. Demnach soll die
      nordkoreanische Regierung erklärt haben, sie werde "triumphieren",
      sollte es zu einem Atomkrieg kommen. Sie stehen solchen Aussagen
      sicherlich ebenso fassungslos gegenüber wie ich. Auch wenn es
      wahrscheinlich nur eine leere Drohung, eine Provokation ist.

      Wenig sinnvoll scheint mir in diesem Zusammenhang allerdings das
      Vorhaben von Amerika und Südkorea zu sein, gemeinsame zwei
      Militäraktionen durchzuführen. Das könnte als Provokation aufgefasst
      werden und ist sicherlich nicht geeignet den Konflikt zu beruhigen.

      Der Koreakonflikt hat eine viel höhere Brisanz als der Irakkonflikt,
      so sehr er auch von diesem überschattet ist. Korea hat die
      hochgerüsteste Arme in der Region. Käme es hier zu einem Krieg, würde
      die gesamte Region unstabil: Sehr schnell wäre sicherlich Japan
      involviert, aber auch China stände in Gefahr einbezogen zu werden. Und
      eins ist sicher: Sollte Nordkorea Atomwaffen haben, dann wird die
      Regierung in Pjönjang diese auch einsetzen.

      Die Auswirkungen eines Krieges in Asien auf die Börsen sind kaum
      abzusehen und noch reine Spekulation. Es könnte jedoch gut sein, dass
      ein solcher Krieg der Weltwirtschaft endgültig das Genick brechen
      würde.
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 15:24:29
      Beitrag Nr. 62 ()
      SPIEGEL ONLINE - 20. Februar 2003, 7:01
       
      Nordkoreanischer Kampfjet dringt in südkoreanischen Luftraum ein

      Nordkorea setzt weiterhin auf Provokation. Für etwa zwei Minuten hielt sich ein nordkoreanisches Kampfflugzeug in südkoreanischem Luftraum auf. Das eindringende Flugzeug wurde von südkoreanischen Jets abgedrängt.

      weiter:
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,236933,00.html
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 15:42:46
      Beitrag Nr. 63 ()
      Freitag, 21. Februar 2003
      Atomstreit mit Nordkorea
      USA mit allen Optionen

      Die USA halten sich bei der Behandlung des Konflikts um das umstrittene nordkoreanische Atomprogramm weiter "alle Optionen" offen. Diese Position Washingtons im Atomstreit mit dem kommunistischen Staat bekräftigte am Freitag der US-Botschafter in Südkorea, Thomas Hubbard, bei einem Seminar in Seoul.

      Im Falle eines Konflikts habe Südkorea am meisten zu verlieren, da es sofort und direkt betroffen sein werde, sagte Hubbard. Bei der Frage nach dem möglichen Einsatz militärischer Gewalt gegen Nordkorea hat dagegen Südkoreas neuer Präsident Roh Moo Hyun ausdrücklich seinen Widerstand gegen "selbst Erwägungen" jeglicher militärischer Optionen erklärt. Roh hatte zuvor betont, dass er gegenüber Washington auch eine unterschiedliche Meinung vertreten werde, falls dies bedeute, einen Krieg zu verhindern.

      Roh, der am nächsten Dienstag seinen Amtseid ablegen wird, will die Annäherungspolitik zu Pjöngjang des noch amtierenden Präsidenten Kim Dae Jung weiter verfolgen und sich während seiner fünfjährigen Amtszeit für einen Friedensvertrag mit Nordkorea einsetzen. Auf der koreanischen Halbinsel herrscht formal immer noch Kriegszustand, weil nach dem Korea-Krieg (1950-53) das Waffenstillstandsabkommen immer noch nicht ersetzt worden ist.

      Die US-Streitkräfte in Südkorea begannen unterdessen mit einem Manöver unweit der innerkoreanischen Grenze. Nach Angaben von US-Militärsprechern handele es sich um halbjährliche "Routineübungen". In einem Bericht der amtlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA hieß es dazu am Freitag, die Manöver in Südkorea würden "die militärische Konfrontation und Spannungen auf der Halbinsel verschärfen".
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 16:27:31
      Beitrag Nr. 64 ()
      DER SPIEGEL 9/2003 - 24. Februar 2003

      Nordkorea
       
      Stalins Schattenreich

      Pjöngjang hat den Atomwaffensperrvertrag aufgekündigt, Inspektoren ausgewiesen. Der US-Geheimdienst ist überzeugt, dass Nordkorea an der Bombe baut. Treibt der "Geliebte Führer" sein isoliertes und hungerndes Volk in einen Krieg? Oder versucht er, Hilfe zu erpressen?

      weiter:
      http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,237538,00.html
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 09:37:03
      Beitrag Nr. 65 ()
      Mittwoch, 26. Februar 2003
      Pjöngjangs Propaganda
      Vorbereitung auf US-Angriff

      Nordkorea hat seine Streitkräfte und die Bevölkerung aufgefordert, sich auf einen Krieg gegen die USA einzustellen. Das geht aus einer Meldung der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA hervor. Wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap zitierte, erklärt das nordkoreanische Außenministerium, die USA könnten „jederzeit mit einem Angriff beginnen“.


      Hintergrund sind offenbar die gemeinsamen amerikanisch-südkoreanischen Manöver im März, die von Nordkorea jedes Jahr kritisiert werden. Die USA haben wiederholt erklärt, dass sie keinen Angriff auf Nordkorea planten und die Krise um das im Oktober bekannt gewordene Atomwaffenprogramm Pjöngjangs diplomatisch lösen wollten.

      Spannungen überschatten Amtsantritt in Südkorea

      Die Erklärung des nordkoreanischen Außenministeriums kam wenige Stunden nach der Vereidigung des neuen südkoreanischen Präsidenten Roh Moo Hyun. In seiner Ansprache sagte Roh, die Möglichkeit, dass Nordkorea Atomwaffen entwickele, stelle eine Bedrohung des Weltfriedens dar. Er sprach sich für einen Dialog mit dem kommunistischen Nachbarland aus.

      Kurz vor Rohs Amtseinführung feuerte Nordkorea eine Rakete ins Japanische Meer ab. Südkorea und die USA reagierten jedoch gelassen. Roh sagte nach seiner Vereidigung, die seit Oktober wegen des nordkoreanischen Atomprogramms angespannte Lage sollte durch Dialog mit dem isolierten Land und der Bildung gegenseitigen Vertrauens entschärft werden.

      Südkorea will Gespräche

      Roh kündigte an, er wolle Meinungsunterschiede mit den USA über den Umgang mit Nordkorea offen ansprechen. Er werde sich jedem US-Plan widersetzen, die umstrittenen Atomanlagen Nordkoreas anzugreifen. Die USA haben erklärt, eine diplomatische Lösung anzustreben. Präsident George W. Bush hat aber hinzugefügt, er halte sich alle Optionen offen. Powell, der an der Amtseinführung teilnahm, hat Roh erneut versichert, dass die USA Nordkorea nicht angreifen wollten.

      Bei der am Montag abgefeuerten nordkoreanischen Rakete handelte es sich nach Angaben des Seouler Verteidigungsministerium um eine Anti-Schiff-Rakete. Die USA und Japan haben Nordkorea aufgefordert, inmitten der Krise um sein Atomprogramm keine Raketentests durchzuführen. Nordkorea erklärte auf dem Gipfel der Blockfreien in Kuala Lumpur, dass es "in dieser Phase" keinen Besitz von Atomwaffen anstrebe und die Kernenergie nur für zivile Zwecke nutzen wolle.
      Avatar
      schrieb am 01.03.03 16:18:13
      Beitrag Nr. 66 ()
      Schrille Töne
       
      Nordkorea erklärt seine Kriegsbereitschaft

      Das Regime des nordkoreanischen Diktators Kim Jong Il ist nach eigenen Angaben bereit für einen Krieg gegen die Vereinigten Staaten. Ein Atomkrieg könne "jeden Moment" auf der koreanischen Halbinsel ausbrechen, berichtet die amtliche Nachrichtenagentur des kommunistischen Landes.

      weiter:
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,238381,00.html
      Avatar
      schrieb am 04.03.03 08:07:25
      !
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      Avatar
      schrieb am 04.03.03 20:28:08
      Beitrag Nr. 68 ()
      #67

      wenn die erste Bombe im Irak fällt, schlägt der Spinner in Nordkorea zu. :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 04.03.03 20:37:34
      Beitrag Nr. 69 ()
      #67, 68 Dem Varianten-Reichtum sind kaum Grenzen gesetzt...
       
      Zuflucht bei den Ajatollahs

      Geradezu zwanghaft versuchen die USA, Beweise für eine Verbindung zwischen al-Qaida und Bagdad nachzuweisen - dabei ist die Terror-Connection nach Iran viel offensichtlicher.

      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,238501,00.html
      Avatar
      schrieb am 04.03.03 20:45:09
      Beitrag Nr. 70 ()
      #69

      nun deshalb wollen die Ami`s ja ums verrecken eine Basis im nahen Osten (Irak). Von dort aus werden sie ihren "Kreuzzug" gemeinsam mit Israel weiterführen. Als nächstes ist Iran und Syrien dran und so nebenbei kriegt man auch noch die Ölquellen, wie praktisch.
      Avatar
      schrieb am 04.03.03 21:09:32
      Beitrag Nr. 71 ()
      Man wird sehen - hoffentlich nicht ganz so schwarz wie es derzeit aussieht...
      Avatar
      schrieb am 04.03.03 21:24:38
      Beitrag Nr. 72 ()
      #71

      ja, hoffen wir mal
      Avatar
      schrieb am 05.03.03 08:18:24
      Beitrag Nr. 73 ()
      Mittwoch, 5. März 2003
      Nach Nordkoreas Drohgebärden
      USA entsenden Kampfjets

      Die USA planen nach Angaben aus Verteidigungskreisen die Verlegung von Kampfflugzeugen in den Westpazifik, um im Falle eines Irak-Kriegs Nordkorea vor militärischen Aktionen abzuschrecken.

      Bei der Entsendung von 24 B-1 und B-52-Bombern auf die Insel Guam handele es sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme, um den Frieden auf der koreanischen Halbinsel zu sichern, verlautete aus den Kreisen. Der jüngste Luftzwischenfall stehe nicht in Zusammenhang mit diesem Schritt.

      US-Angaben zufolge hatten vier nordkoreanischen MiG-Kampfflugzeuge am Sonntag ein US-Aufklärungsflugzeug im internationalen Luftraum 240 Kilometer vor der nordkoreanischen Küste abgefangen. Nordkorea hatte den USA in den vergangenen Tagen wiederholt vorgeworfen, mit Spionageflugzeugen in den nordkoreanischen Luftraum eingedrungen zu sein und einen Atomkrieg gegen Nordkorea vorzubereiten.

      Die USA werfen Nordkorea vor, die Herstellung von Atomwaffen zu planen und haben Öllieferungen an das Land eingestellt. Nordkorea kündigte daraufhin den Atomwaffensperrvertrag auf und fuhr einen Forschungsreaktor wieder an. Nach eigenen Angaben will Nordkorea damit Energieengpässe ausgleichen.
      Avatar
      schrieb am 05.03.03 10:06:05
      Beitrag Nr. 74 ()
      RESPEKT VOR DIESEM MANN !!! :):)

      Donnerstag, 27. Februar 2003
      Vorwurf "Kriegstreiberei"
      US-Diplomat quittiert Dienst


      Vieles hatte er ertragen, doch das ging ihm offenbar zu weit. Aus Protest gegen die Irak-Politik von US-Präsident George W. Bush hat ein langjähriger US-Diplomat seine Kündigung eingereicht. Wie die Botschaft in Athen am Donnerstag bestätigte, schied Brady Kiesling kürzlich "aus persönlichen Gründen" aus dem Dienst aus. Die Tageszeitung "The New York Times" schrieb, Kiesling habe in seinem Rücktrittsschreiben an Außenminister Colin Powell erklärt, er verlasse den diplomatischen Dienst wegen der "Kriegstreiberei" der Regierung.

      Diese Politik führe dazu, dass die USA die internationale Legitimität aufgäben, "die seit den Tagen von (Präsident) Woodrow Wilson (US-Präsident von 1912-1921) unsere stärkste Angriffs- und Verteidigungswaffe war", zitierte die Zeitung den Diplomaten. In Kreisen der Athener Botschaft wurde der Inhalt des Briefs bestätigt. Kiesling war seit etwa 20 Jahren als Diplomat im Nahen Osten, Armenien und Griechenland eingesetzt.
      Avatar
      schrieb am 05.03.03 10:57:06
      Beitrag Nr. 75 ()
      Torro - irgendwo las ich sogar einen offenen Brief von ihm - Klasse!!! Ich such ihn mal...
      Avatar
      schrieb am 05.03.03 11:04:05
      Beitrag Nr. 76 ()
      Süddeutsche Zeitung 1.3.2003

      Wir verraten das amerikanische Volk

      Offener Brief des US-Diplomaten John Kiesling an Colin Powell



      Sehr geehrter Herr Außenminister, hiermit erkläre ich meinen Rücktritt vom diplomatischen Dienst der Vereinigten Staaten und von meinem Amt als politischer Berater in der amerikanischen Botschaft in Athen. Es ist ein Schritt, der mir sehr schwer fällt.

      Bis zur Amtsübernahme der gegenwärtigen Regierung glaubte ich daran, dass ich mit der Politik des Präsidenten auch die Interessen des amerikanischen Volks vertrat. Daran glaube ich nicht mehr.

      Unsere Politik ist nicht nur unvereinbar mit amerikanischen Werten, sondern auch mit amerikanischen Interessen. Mit unserem unermüdlichen Drängen auf einen Krieg gegen den Irak verspielen wir die internationale Reputation, die seit Woodrow Wilson Amerikas wirksamste Waffe war. Wir sind dabei, das weitreichendste und effektivste Netzwerk internationaler Beziehungen zu zerstören, das es je gab. Unser Kurs wird zu mehr Instabilität und Gefahr führen, nicht zu mehr Sicherheit.

      Die Opferung globaler zugunsten innenpolitischer Interessen ist nicht neu und sicherlich kein spezifisch amerikanisches Problem. Dennoch: Seit dem Vietnamkrieg gab es keine so systematische Verzerrung nachrichtendienstlicher Erkenntnisse, keine so systematische Manipulation der öffentlichen Meinung mehr.

      Die Tragödie vom 11. September hat uns stärker denn je gemacht. Eine riesige internationale Allianz stand uns zur Seite, um mit uns gegen den Terrorismus vorzugehen. Doch statt darauf zu bauen, machte die Regierung den Terrorismus zum Werkzeug der Innenpolitik. Wir haben Verunsicherung und übertriebene Furcht in das kollektive Bewusstsein gepflanzt, indem wir Terrorismus und Irak, zwei Probleme, die nichts miteinander zu tun haben, verknüpften. Das Ergebnis, vielleicht auch das Ziel dieser Politik ist eine Umschichtung des schrumpfenden Staatsvermögens zugunsten des Militärhaushalts und die Erosion jener Mechanismen, die die Bürger vor der harten Hand des Staates schützen. Der 11. September hat das Gewebe der amerikanischen Gesellschaft weniger stark beschädigt als wir selbst in dessen Folge. Sollen wir uns wirklich das Russland der Romanows zum Vorbild nehmen, ein egoistisches, abergläubisches Regime, das im Namen eines gefährdeten Status Quo der Selbstzerstörung entgegen jagte?

      Wir sollten uns fragen, warum es uns nicht gelungen ist, die Welt davon zu überzeugen, dass ein Krieg gegen den Irak notwendig ist. Nach welchem Vorbild wollen wir den Mittleren Osten wiederaufbauen? Sind wir wirklich taub geworden, so wie Russland in Tschetschenien und Israel in den besetzten Gebieten – taub für unseren eigenen Rat, dass überwältigende militärische Macht nicht die Antwort auf Terrorismus sein kann?

      Wir haben noch immer viele Freunde. Ihre Loyalität ist beeindruckend, sie ist ein Tribut an das moralische Kapital, das Amerika ein Jahrhundert lang gesammelt hat. Doch Loyalität beruht auf Gegenseitigkeit. Warum duldet unser Präsident die Verächtlichkeit, die einige der höchstrangigen Mitglieder dieser Regierung unseren Freunden gegenüber an den Tag legen? Ist „oderint dum metuant“ unser Motto geworden?

      Ich appelliere an Sie, Amerikas Freunden zuzuhören. Wenn unsere Freunde mehr Angst vor uns als um uns haben, sollten wir beginnen, uns Sorgen zu machen. Wer wird sie davon überzeugen, dass die Vereinigten Staaten auch weiterhin ein Verfechter von Freiheit, Sicherheit und Gerechtigkeit sind?

      Herr Minister, ich habe größten Respekt für Ihren Charakter und Ihre Fähigkeiten. Sie haben uns mehr internationale Glaubwürdigkeit gesichert, als unsere Politik verdient. Aber Ihre Treue zum Präsidenten geht zu weit. Ich trete zurück, weil ich es mit meinem Gewissen nicht länger vereinbaren kann, diese Regierung zu vertreten. Ich bin aber zuversichtlich, dass der demokratische Prozess Fehler selbst korrigiert,und hoffe, in Zukunft von außen zu einer Politik beitragen zu können, die der Sicherheit und dem Wohlstand des amerikanischen Volkes und der Welt eher dient.

      Leicht gekürzte Fassung eines offenen Briefes, der in der Freitags- Ausgabe der „New York Times“ erschien.

      Deutsch von Jörg Häntzschel
      Avatar
      schrieb am 05.03.03 11:09:26
      Beitrag Nr. 77 ()
      Avatar
      schrieb am 05.03.03 16:06:56
      !
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      Avatar
      schrieb am 05.03.03 16:11:28
      Beitrag Nr. 79 ()
      #78

      nun dafür sind die balistischen Raketensysteme umso moderner ;)
      Avatar
      schrieb am 05.03.03 16:21:33
      Beitrag Nr. 80 ()
      Typ Version Stückzahl
      Kampfflugzeuge (Combat Aircrafts)

      MiG-29 : 30
      MiG-23 : 46
      MiG-21 :185
      Su-25 : 35
      J-7 chinesische MiG-21 : 130
      J-6 chinesische MiG-19 : 159
      J-5 chinesische MiG-17 ?ausgemustert? ?107?

      Gesamt 692

      Quelle: Global-Defence

      MiG-29 "Fulcrum"
      Avatar
      schrieb am 05.03.03 17:29:45
      Beitrag Nr. 81 ()
      USA haben sich mit Pjöngjangs Atombombe abgefunden

      Was die Bush-Regierung im Fall des Irak für undenkbar hält, soll nun offenbar für Nordkorea gelten: Die USA wollen angeblich den Bau von Atomwaffen hinnehmen - um anschließend eine wirksame internationale Koalition gegen das Land zu schmieden.

      weiter:
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,238804,00.html
      Avatar
      schrieb am 06.03.03 08:34:42
      Beitrag Nr. 82 ()
      #81

      super Startegie wirklich. Ich kann unserer Regierung und allen anderen Staaten nur empfehlen sich A-Waffen zuzulegen, dann sind wir nicht mehr erpressbar :D:D
      Avatar
      schrieb am 07.03.03 11:07:11
      Beitrag Nr. 83 ()
      Nordkorea
       
      Bush will multilaterale Lösung des Atom-Streits

      In der Irak-Krise nahezu ein Unilateralist, gegenüber Nordkorea das Gegenteil: George W. Bush forderte eine multilaterale Lösung des Atomwaffen-Streits mit Pjöngjang. Die Nachbarstaaten Nordkoreas müssten sich des Problems annehmen, verlangte der US-Präsident.

      weiter:
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,239007,00.html
      Avatar
      schrieb am 07.03.03 11:15:49
      Beitrag Nr. 84 ()
      #83

      :laugh: war doch klar, das ist halt ein anderes Kaliber als der IRAK :D
      Avatar
      schrieb am 07.03.03 16:01:28
      Beitrag Nr. 85 ()
      @ Dr.Helmer
      Hui :eek:


      China verlangt direkte Gespräche
      USA sollen mit Nordkorea Dialog über Atomprogramm führen
      Chinas Regierung hat die USA und Nordkorea aufgefordert, in Gesprächen miteinander ihren Streit über die nordkoreanischen Atomanlagen beizulegen. Auch die US-Opposition verlangte von Präsident George W. Bush, in einen Dialog mit Pjöngjang einzutreten.


      PEKING/WASHINGTON, 6. März (dpa/ap/rtr). Sanktionen der USA gegen Nordkorea würden die Situation auf der koreanischen Halbinsel nur komplizierter machen, warnte der chinesische Außenminister Tang Jiaxuan am Donnerstag in Peking. Zur Sicherung von Frieden und Stabilität in diesem Teil der Welt unterstütze China die Abschaffung aller Atomwaffen in Korea, sagte Tang. Direkte Gespräche zwischen Washington und Pjöngjang seien der beste Weg, dies zu erreichen, bekräftigte der Außenminister.
      Führende Politiker der demokratischen Partei in den USA warfen der Bush-Administration vor, sich zu zögerlich gegenüber Nordkorea zu verhalten. Die Regierung lehne sich zurück und schaue zu, wie die Krise sich verschärfe, rügte der Minderheitenführer des Senats, Tom Daschle, am Mittwoch (Ortszeit) in Washington. Die Administration spiele die Bedrohung herunter und setze auf Zeit, doch die Zeit arbeite nicht für die USA, sagte Daschle. Auch Ex-Außenministerin Madeleine Albright und Ex-Pentagonchef William Perry warnten die Regierung davor, den Konflikt mit Pjöngjang auszusitzen. Bush solle stattdessen mit Nordkorea über die Beilegung des Streits sprechen.
      Das Weiße Haus hatte zuvor klar gemacht, dass der Präsident gemeinsam mit China, Russland, Japan und Südkorea eine Lösung der Situation anstrebe. Anders als früher würden nordkoreanische "Provokationen" aber nicht mehr durch Zugeständnisse honoriert werden, sagte Präsidentensprecher Ari Fleischer.
      Der Konflikt zwischen den USA und Nordkorea über das Atomprogramm Pjöngjangs hatte sich am vergangenen Wochenende weiter zugespitzt, als nordkoreanische Abfangjäger ein US-Aufklärungsflugzeug in internationalem Luftraum zum Abdrehen gezwungen hatten. Washington verlegte nun weitere Kampfbomber vom Typ B-52 auf die Pazifikinsel Guam, in Reichweite Nordkoreas.


      Dieser Meineigenvolkvergewaltiger reitzt sein Blatt wirklich voll aus.
      Avatar
      schrieb am 07.03.03 16:09:11
      Beitrag Nr. 86 ()
      #85

      die Chinesen sind wirklich clever ;)
      Avatar
      schrieb am 07.03.03 16:11:46
      !
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      Avatar
      schrieb am 07.03.03 16:14:24
      Beitrag Nr. 88 ()
      #87

      klar, die sind zu nah am Feuer :laugh:
      Avatar
      schrieb am 07.03.03 16:26:30
      Beitrag Nr. 89 ()
      welches Feuer?
      Avatar
      schrieb am 07.03.03 16:28:51
      Beitrag Nr. 90 ()
      #89

      nordkoranische Artillerie und Raketen natürlich :laugh:
      Avatar
      schrieb am 07.03.03 16:45:02
      !
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      Avatar
      schrieb am 07.03.03 18:24:57
      Beitrag Nr. 92 ()
      #91 - die hier auch :eek:
      ========

      SPIEGEL ONLINE - 07. März 2003, 17:33
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,239266,00.html

      "Earth Penetrator"
       
      Pentagon will unterirdische Atombombe

      Das Pentagon plant laut einem Zeitungsbericht den Bau einer Atombombe, die sich in die Erde bohren und dort explodieren soll. Die Waffe könnte in Nordkorea eingesetzt werden, um unterirdische Atomlabors und Fabriken zu zerstören.

      Washington - Das Verteidigungsministerium wolle Senat und Repräsentantenhaus innerhalb einer Woche einen Bericht der US-Luftwaffe vorlegen. Das berichtet die "Washington Post" unter Berufung auf Mitglieder der Regierung. Der so genannte "Earth Penetrator" hat angeblich die fünffache Stärke der Hiroshima-Bombe. Der Zerstörungseffekt sei noch höher, wenn die Schockwellen die Erdschichten durchdringen.

      Es sei nötig, eine Waffe zu entwickeln, die gefrorenen Boden oder harte Gesteinsschichten durchdringen könne, zitiert die Zeitung den Atomwaffenexperten Everet H. Beckner. "Potenzielle Feinde verstecken ihre Waffenmaschinerien unter der Erde", sagte er.

      Die USA vermuten eine nordkoreanische Anlage zur Anreicherung von Uran unter einem Berg. Drei weitere nukleare Produktionsstätten sollen ebenfalls im Gebirge versteckt sein.
      Avatar
      schrieb am 07.03.03 21:24:30
      Beitrag Nr. 93 ()
      #92

      das wird immer schlimmer :(:(:(:(
      Avatar
      schrieb am 08.03.03 07:54:38
      Beitrag Nr. 94 ()
      @El, bist Du Spanier? Dann tritt Deinem Ministerpräsidenten vor mir mal bitte kräftig in den Arsch. :)


      BERLIN taz Vertreter aus USA und Nordkorea haben sich vor etwa zwei Wochen zu geheimen Gesprächen in der nordkoreanischen Botschaft in Berlin getroffen. Das berichtete gestern die japanische Zeitung Asahi Shimbun. Dem Bericht zufolge scheiterten die Gespräche an der Frage, wie Nordkorea die Einstellung seines geheimen Atomwaffenprogramms nachweisen soll. Pjöngjang schlug vor, US-Inspektoren seine Einrichtungen besuchen zu lassen. Die US-Vertreter bestanden darauf, UN-Inspektoren einzusetzen. US-Regierungsbeamte in Washington versuchten, die Bedeutung der Gespräche herunterzuspielen. Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters sagten sie, die an den Gesprächen beteiligten Amerikaner hätten nicht die Regierung repräsentiert. Bisher lehnte Washington direkte Gespräche mit Nordkorea ab und forderte multilaterale Verhandlungen." JS

      stark, oder?



      Lust auf Urlaub??? :rolleyes:

      Mit einem Erlebnisurlaubsprogramm wollen zwei israelische Siedler mehr Touristen ins Land locken. Diese sollten "lernen, gegen den Terrorismus zu kämpfen", sagte Jay Greenblad aus der Siedlung Gusch Ezion im Westjordanland. Urlauber dürften nachts in jüdischen Siedlungen patrouillieren, die von palästinensischen Extremisten angegriffen werden könnten. Zu den "packenden Erfahrungen" gehörten auch Nahkampf und das Schießen mit Maschinengewehren.
      Avatar
      schrieb am 08.03.03 16:04:02
      Beitrag Nr. 95 ()
      Rumsfeld, Kim und die Nukes

      Nick Luethi   08.03.2003

      US-Verteidigungsminister Rumsfeld war Aufsichtsrat bei ABB, als der Technologiekonzern den Zuschlag für den Bau von zwei Atomreaktoren in Nordkorea erhielt

      weiter:
      http://www.telepolis.de/deutsch/inhalt/co/14332/1.html
      Avatar
      schrieb am 08.03.03 17:38:56
      !
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      Avatar
      schrieb am 08.03.03 20:59:09
      Beitrag Nr. 97 ()
      #94

      nein bin ich nicht, aber ich würde ihm trotzdem gern in den Arsch treten diesem Empokömmling und Speichellecker :laugh:
      Avatar
      schrieb am 08.03.03 21:24:17
      Beitrag Nr. 98 ()
      Gibts einen Thread von @JoeUp. Reintreten und wohl fühlen.



      Die brutalste Nation der Gegenwart
      Der Schlüssel künftigen Friedens in Asien liegt in Nordkorea. Die Lösung: Die freie Welt muss kooperieren, nicht militärisch provozieren

      von :eek:Henry Kissinger:eek:

      Das nordkoreanische Atomwaffenprogramm stellt eine direkte Herausforderung für das internationale Ordnungssystem dar, nicht in erster Linie für die Vereinigten Staaten. Kein Vertrag, der eine Weiterverbreitung von Atomwaffen verhindern soll, wird mehr das Papier wert sein, auf dem er geschrieben ist, wenn eine Nation ganz offen allen freiwillig eingegangenen Verpflichtungen zum Trotz Nuklearwaffen herstellt - eine Nation überdies, die sowieso nach allgemeiner Einschätzung die Grenzen des Erlaubten längst überschritten hat.

      Und wenn eine große Anzahl von Staaten sich erst einmal gegenseitig mit Atomwaffen bedrohen kann, winkt uns eine globale Katastrophe und ein Einsickern dieser Waffen in Operationen des internationalen Terrors. Das ist der Albtraum, dem sich die Welt derzeit gegenübersieht. Aber die öffentliche Debatte darüber hat eine seltsame Wendung genommen.

      Die Krise begann, als Nordkorea den Sonderbeauftragten der US-Regierung für Asien, James Kelly, bei dessen Besuch zur Verbesserung des politischen Dialogs in Pjöngjang darüber unterrichtete, dass es sich nicht mehr an eine acht Jahre alte Vereinbarung mit den USA halten wolle. Diese Vereinbarung sah vor, dass Nordkorea künftig kein waffenfähiges nukleares Material mit Hilfe eines geheimen Uran-Anreicherungsprogramms mehr produzieren werde. Wenig später wies Pjöngjang die UN-Inspektoren aus dem Land und fuhr einen Plutonium-Reaktor wieder an. Am Freitag verkündete Nordkorea dann mit sofortiger Wirkung den Ausstieg aus dem Atomwaffensperrvertrag, der die Verbreitung von Atomwaffen verbietet.

      Zunehmend jedoch richten sich diplomatische und Medien-Angriffe nicht gegen den, der Vereinbarungen mit Füßen tritt, sondern gegen die Regierung Bush, weil sie zögert, den Dialog mit Pjöngjang aufzunehmen, bevor Nordkorea zum nuklearen Status quo ante zurückkehrt.

      Nun ist die Regierung Bush Nordkorea ein Stück entgegengekommen, indem sie der dortigen Führung „Gespräche" über die Erfüllung der unterzeichneten Abkommen angeboten hat - verbunden allerdings mit der Warnung, man werde nicht einem Handel nach dem Motto „quid pro quo" zustimmen. Aber am grundsätzlichen Problem ändert das nichts.

      Wenn die Gespräche nicht zu einem gewaltigen Rückschlag für die Nicht-Weiterverbreitung nuklearer Waffen führen sollen, kann ihr Ergebnis nur darin bestehen: Wiederherstellung des vorherigen nuklearen Status Nordkoreas durch Abschalten aller Plutonium-Reaktoren, Einlagerung aller Brennstäbe unter internationaler Kontrolle und eine Zusage, die Inspekteure der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) sofort wieder ins Land zu lassen. Irgendein „quid pro quo" - wie immer auch man es verbrämen mag - würde einen Triumph für Nordkoreas nukleare Erpressung bedeuten.

      Erpressung allerdings scheint Nordkoreas bevorzugte Verhandlungstaktik zu sein. Hier handelt es sich um ein Regime, das eine Rakete über Japan hinwegschoss, während der Vertrag mit den USA noch in Kraft war - was ganz klar als nukleare Drohung zu verstehen war. Dieses kommunistische Regime begann vor einem halben Jahrhundert einen Angriffskrieg gegen den Süden. Dieses Regime ließ eine Bombe an Bord eines südkoreanischen Passagierflugzeugs schmuggeln, 115 Menschen starben beim Absturz. Dieses Regime hat eingestanden, mehr als ein Dutzend japanische Bürger entführt zu haben, und man vermutet, es seien noch viel mehr gewesen. Entführt wurden zudem Hunderte südkoreanischer Landsleute.

      Während des vergangenen Jahrzehnts hat Pjöngjang immer danach gestrebt, seine nuklearen Fähigkeiten auszubauen. Raketen, die Massenvernichtungswaffen transportieren können, sind zu einem Exportschlager geworden. Wer angesichts der nuklearen Bedrohung durch dieses Regime zu Konzessionen bereit ist, würde atomare Erpressung salonfähig machen nicht nur mit Blick auf die Beziehungen Nordkoreas zum Rest der Welt. Er würde andere Nationen anspornen, einen ähnlichen Weg einzuschlagen.

      Die Schlüsselstaaten der internationalen Gemeinschaft - und insbesondere jene mit spezieller Verantwortung für die internationale Sicherheit - müssen sich zusammentun, um dieser Gefahr zu begegnen. Die Kritiker Amerikas scheinen zu vergessen, dass andere Nationen in erster Linie die Last einer Gefährdung tragen würden, wenn wir hier versagen.

      Die Kombination von Raketenabwehr mit einem umfassenden Waffenarsenal für Vergeltungsschläge erlaubt es den Vereinigten Staaten besser als jedem anderen Land, seine Verbündeten zu schützen und einer weltweiten Verbreitung nuklearer Waffen Einhalt zu gebieten. Jede Diplomatie, welche die Vereinigten Staaten als Hauptverursacher von Spannungen brandmarkt, verschließt vor dieser Einsicht die Augen. Wenn jemals eine Notwendigkeit für multilaterales Handeln bestanden hat, dann im Fall Nordkorea.

      Deshalb sollten die USA umgehend Konsultationen mit Blick auf eine internationale Konferenz über das nordkoreanische Atomwaffen-Programm aufnehmen. Beteiligt werden sollten die am stärksten betroffenen Staaten - die USA, Japan, China, Russland und Südkorea - mit dem Ziel, eine gemeinsame Strategie zu entwickeln.

      In der ersten Phase sollte eine solche Konferenz die Wiederherstellung des nuklearen Status quo ante verlangen. Wenn das erreicht ist, sollte Nordkorea eingeladen werden, an einer Diskussion über die endgültige Zerstörung seines nuklearen Arsenals teilzunehmen. In diesem Kontext sollte auch über die politischen Garantien, die Pjöngjang für seine Sicherheit verlangt, gesprochen werden.

      In der Verfolgung eines solches Kurses müssen die USA zwischen zwei extremen Polen hindurchnavigieren: Drohgebärden verbieten sich, weil Nordkoreas Artillerie Südkoreas Hauptstadt Seoul in Geiselhaft nehmen kann, Beschwichtigung würde andererseits die Weltgemeinschaft zur Geisel des brutalsten Unterdrückungs-Regimes dieser Erde werden lassen.

      Die Herausforderung für die US-Diplomatie besteht darin, das überragende allgemeine Interesse an der Verhinderung einer weiteren Verbreitung nuklearer Waffen von den teilweise konkurrierenden Interessen jener verschiedenen Nationen sauber zu trennen, die von Nordkoreas Nuklearprogramm betroffen sind. Denn es überschneiden sich die lebenswichtigen Interessen vieler Staaten in Nordostasien.

      Bei einer gemeinsamen Grenze mit China liegt Korea anderseits direkt gegenüber von Japan, das seit Jahrhunderten seine Sicherheit immer mit Blick auf die koreanische Halbinsel betrachtet. Für Japan und China ist Korea etwas Ähnliches wie Mexiko für die USA, ein ständiger Unruheherd. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts ist auch Russland in den Wettstreit um Einfluss in Korea eingetreten. Seit Ende des Zweiten Weltkriegs haben die USA die Hauptlast bei der Verteidigung Südkoreas getragen - unter schweren Opfern (40.000 US-Soldaten fielen im Korea-Krieg) und mit Hilfe der Truppen, die dort immer noch stationiert sind.

      Aber für einige der vom Korea-Konflikt berührten Staaten wird die Furcht vor einer Weiterverbreitung von Atomwaffen fast noch übertroffen von der Angst vor den Konsequenzen jenes Chaos, das ausbrechen könnte, wenn Nordkorea in inneren Unruhen versänke. Zwar wird kein Nachbar Koreas sich offiziell gegen eine Wiedervereinigung aussprechen, aber die meisten würden es vorziehen, sie auf den Sankt Nimmerleinstag zu verschieben.

      China etwa wünscht sich alles andere als eine Industriemacht, die auch noch nuklear bewaffnet wäre, an seiner Grenze. Und Peking weiß, dass eine nukleare Wiederbewaffnung Japans fast zwangsläufig wäre, wenn es auf der koreanischen Halbinsel nukleare Kapazitäten gäbe. China würde es vorziehen, die nuklearen Ambitionen Nordkoreas durch einen Prozess zu durchkreuzen, der nicht das Überleben des Regimes in Pjöngjang gefährdet.

      Japans Vorstellungen laufen in eine ähnliche Richtung. Wegen der japanischen Kolonialgeschichte in Korea vermutet Tokio, dass die Außenpolitik eines wiedervereinigten Korea vor allem von Argwohn gegen Japan geprägt sein könnte. Überdies nimmt Japan wahrscheinlich an, dass seine Unabhängigkeit es erforderlich macht, seine durchaus bedeutsame zivile Atomindustrie in Richtung Waffenproduktion auszuweiten, wenn die Welt ein nuklear gerüstetes Nordkorea widerspruchslos hinnimmt und dann - als ein Ergebnis - das Verbleiben amerikanischer Streitkräfte in Südkorea zweifelhaft würde.

      Für Russland hätte der Aufbau nuklearer Waffenfähigkeit in Nordkorea vor allem symbolische Bedeutung. Aber aus geopolitischer Sicht würde Moskau ein geteiltes Korea lieber sehen als ein wiedervereinigtes, das mit den USA oder China verbündet wäre.

      Was die Vereinigten Staaten betrifft, so haben sie ein besonderes Interesse an einem prosperierenden, stabilen Asien. Vor allem, weil die Region im Vergleich zu Europa bei der Entwicklung regionaler Mechanismen zur Lösung von Konflikten weit hinterherhinkt. Washington kann sich auf zwei langjährige Verbündete - Japan und Südkorea - verlassen. Amerika würde zwar eine Wiedervereinigung Koreas und ein Ende nuklearer Proliferation begrüßen, aber nur in einer Weise, die Nordostasien nicht destabilisieren würde.

      Südkorea ist in der schwierigsten Position. Nukleare Waffen in Nordkorea würden seine Gefährdung kaum wesentlich vergrößern angesichts der tausenden von Artillerie-Geschützen entlang der entmilitarisierten Zone, in deren Reichweite Seoul liegt. Unter diesen Umständen erscheint vielen Koreanern die Wiedervereinigung wichtiger als nukleare Abrüstung.

      Linke Gruppen in Südkorea sehen in den USA die Quelle aller Spannungen. Pazifisten rechtfertigen das Atomprogramm des Nordens als Antwort auf die amerikanische Bedrohung. Und die Nationalisten betrachten das nordkoreanische Atomprogramm als Ausdruck koreanischer Würde. Eine Kombination dieser Tatbestände schlug sich schon im Ergebnis der jüngsten koreanischen Wahlen nieder und infiltriert inzwischen sogar das südkoreanische Establishment.

      Die neue südkoreanische Regierung scheint sich eher als Mittler zwischen Nordkorea und den Vereinigten Staaten zu verstehen. Sie hat Gesandte nach China, Russland und Japan geschickt, mit der Bitte um Vermittlung in dem Disput - ganz so, als würde Südkorea unbeteiligt danebenstehen. Das ist Ausdruck einer so genannten Schönwetter-Politik, die - wie es in einigen Formulierung anklingt - eine Wiedervereinigung unter der Ägide Südkorea um den Preis einer Reduzierung des amerikanischen Einflusses in Korea anstrebt.

      Die USA haben keinen Grund, sich einer solchen Schönwetter-Politik zu widersetzen, solange sie auf vernünftiger Gegenseitigkeit beruht; sie ist auf ihre Art ein Zins für den Erfolg Bündnisses mit Südkorea, das ein halben Jahrhundert währt. Vor einer Generation haben die Vereinigten Staaten ein ähnliches Herangehen an die deutsche Wiedervereinigung unterstützt - wenn auch nach einigem Zögern und im Rahmen des bestehenden Bündnisses.

      Aber eine solche Strategie kann nur von Erfolg gekrönt sein auf der Basis eines engen Schulterschlusses zwischen Washington und Seoul, so also, wie das auch im Fall Deutschland gelang. Eine südkoreanische Innenpolitik aber, die eine mittlere Position zwischen Washington und Pjöngjang zu finden versucht, wird die Grundfesten des Bündnisses mit Seoul unterspülen.

      Südkoreas Führer sollten nicht vergessen, dass das erste Ziel der Stationierung amerikanischer Truppen dort darin besteht, das strategische Gleichgewicht in Asien zu bewahren und Korea davor zu schützen, in die Konflikte dreier mächtiger Nachbarn hineingezogen zu werden, deren Gegnerschaft im vergangenen Jahrhundert gleich fünf Feuersbrünste auslöste. Die Vereinigten Staaten ihrerseits sollten bereit sein, ihr Engagement in Südkorea an das wachsende Streben ihres Verbündeten nach Unabhängigkeit anzupassen.

      Wenn die südkoreanische Regierung sich selbst in eine Lage manövriert, in der als Preis für das Bündnis eine amerikanische Billigung des nordkoreanischen Atomwaffenprogramms verlangt wird, können wir die Stationierung unserer Truppen nicht mehr aufrechterhalten, weder mit Blick auf die südkoreanische noch die amerikanische öffentliche Meinung.

      Falls Nordkorea einer Rückkehr zum nuklearen Status quo ante zustimmt, und wenn dieser Schritt vollzogen wäre, sollte Pjöngjang zu vorbereitenden Gesprächen über drei grundsätzliche Punkte eingeladen werden:

      * die Zerstörung der nordkoreanischen nuklearen Waffenfähigkeit;

      * falls Nordkorea aufrichtig um seine Sicherheit besorgt ist, muss eine multilaterale Lösung entwickelt werden, wie wir sie ähnlich in der Europäischen Sicherheitskonferenz gefunden haben, wo die Vertragspartner auf die Anwendung jeder Gewalt zur Veränderung von Grenzen verzichten;

      * und falls Nordkorea bereit ist, den Weg zu einer ganz normalen Nation zu beschreiten, die den Lebensstandard ihrer Bevölkerung zu verbessern versucht, sollte möglichst wirtschaftliche Hilfe angeboten werden. Aber es muss auch klar sein, dass es in diesem Punkt Grenzen gibt, die sich nur erweitern lassen, wenn Pjöngjang zu entscheidenden Fortschritten auf dem Gebiet der Menschenrechte für seine Bürger bereit ist. Die freie Welt sollte nicht ersucht werden, eine der brutalsten Diktaturen in der Welt zu stützen.

      Es wird eingewendet werden - wie das schon vor Generationen war - ein solcher Verzicht auf Gewalt schreibe die Teilung Koreas fest. In Wahrheit aber war die Europäische Sicherheitskonferenz ein entscheidender Schritt in Richtung deutscher Wiedervereinigung. Denn das Schlussdokument enthielt die Bestimmung, dass Grenzen verändert werden können in Übereinstimmung mit internationalem Recht durch friedliche Mittel und durch Vereinbarung. Und es ist die friedliche Entwicklung, die den Kollaps der nordkoreanischen Diktatur eher herbeiführen wird als militärische Konfrontation - wie wir das auch in Osteuropa erlebten.

      Was aber, wenn Nordkorea eine solche Lösung zurückweist oder wenn es sich als unmöglich erweisen sollte, einen multilateralen Konsens zu erreichen? Ich mag nicht glauben, dass Staaten, von denen die Sicherheit dieser Welt abhängt, es dulden werden, dass die grausamste Nation der Gegenwart in den Besitz nuklearer Waffen gelangt. Wenn das dennoch geschähe, wären die Vereinigten Staaten verpflichtet, nukleare Partner, wo immer es geht, zu finden und sich ihre Handlungsfreiheit für den Fall zu bewahren, dass ihre fundamentale Sicherheit infrage gestellt wird.

      Und dann wäre die Welt in einer Lage, wie sie vor mehr als zwei Jahrhunderten der Philosoph Immanuel Kant beschrieb. Er sagte voraus, die Welt werde letztendlich universalen Frieden entweder durch die Einsicht der Menschen gewinnen oder - wenn sie das Ziel verfehlte - durch Katastrophen, die ihr keine andere Wahl ließen.

      Welt, 12. Jan 2003


      Schimpf mich nicht @hawkhead. Ich finde den Artikel halt sehr interessant. :)
      Avatar
      schrieb am 08.03.03 21:37:24
      Beitrag Nr. 99 ()
      Schimpfen? Nö! :laugh:
      Avatar
      schrieb am 08.03.03 22:11:04
      Beitrag Nr. 100 ()
      Avatar
      schrieb am 09.03.03 11:41:09
      Beitrag Nr. 101 ()
      al-Baradei
       
      "Nordkorea ist gefährlicher als der Irak"

      Frankreich und die USA betreiben hektische Diplomatie hinter verschlossenen Türen. Die beiden Vertreter der gegnerischen Flügel im Uno-Sicherheitsrat versuchen, die unentschlossenen Länder jeweils auf ihre Sicht einzuschwören. Uno-Atomwaffeninspektor al-Baradei machte indessen klar, dass er die Bedrohung für den Weltfrieden nicht im Irak sieht.

      weiter:
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,239375,00.html
      Avatar
      schrieb am 09.03.03 12:58:03
      Beitrag Nr. 102 ()
      Du hast die iert :D



      Fluch des Bösen
      Das Märchen vom König Kim


      Es war einmal in einem fernen Land, das hieß Korea, da tobte der böse König: "Es geht mit dem Teufel zu, niemand nimmt mich ernst. Ich habe gar schröckliche Atomwaffen, verkaufe fiese Raketen an jeden, der sie bezahlen kann, lasse meine Untertanen zu Tausenden in Kerkern schmachten, Frauen und Kinder verhungern - und der Große Gute König redet nicht einmal mit mir ! Es muss etwas geschehen !" Die Krone wackelte vor Wut.
      Auch in einem anderen fernen Land, dieses hieß Irak, tobte ein böser König. "Es geht mit dem Scheitan zu, mich lassen sie nicht in Ruhe regieren, suchen mit dem Mikroskop die winzigsten Pockenvirchen, fragen jeden Bettler, dem ich einen Kreuzer schenke, ob er je mit Islamisten Tee getrunken hat, schleppen mir Medienpack an - und Kim Jong Il treibt, was er will !"
      Die Berater von König Kim mühten sich redlich. Am ersten Tag rissen sie den Atomwaffensperrvertrag in Fetzen. Der Große Gute König zuckte die Schultern. Am zweiten Tag ließen sie ein Flugzeug über die Grenze nach Süden fliegen. Der Große Gute König wendete den Blick. Am dritten Tag feuerten sie eine Rakete ins Japanische Meer. Niemand sah hin. Am vierten Tag starteten sie einen Atomreaktor. Der Große Gute König gähnte. Am fünften Tag redeten sie zu ihrem Volk vom Krieg gegen das Reich des Guten, doch niemand glaubte ihnen. Am sechsten Tag fingen sie ein Aufklärungsflugzeug des Großen Guten Königs ab. Der G. G. König hob nur kurz den Zeigefinger.
      Am siebten Tage ruhten die Berater und dachten nach. Sie hatten eine Idee. "König Kim soll den König in Bagdad um Rat fragen." Kim rief den anderen bösen König an. Der sagte: "Schau Dich an. Die Frisur, die Kassenbrille, das bartlose Kinn, die Statur, der Wabbelbauch - und sieh meinen blitzenden Blick, mein Wolfslachen, meinen drohenden Schnauz, dann weißt Du, warum der Große Gute König mich für voll nimmt und Dich nicht." Als der arme König Kim das hörte, stieß er mit dem rechten Fuß vor Zorn tief in die Erde, dann packte er in seiner Wut den linken Fuß mit beiden Händen und riss sich selbst mitten entzwei.

      VOLKER SCHMIDT
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 08:33:58
      Beitrag Nr. 103 ()
      :rolleyes::rolleyes:

      Das letzte Kapitel

      (Erich Kästner, geschrieben 1930)

      Am 12. Juli des Jahres 2003
      lief folgender Funkspruch rund um die Erde:
      daß ein Bombengeschwader der Luftpolizei
      die gesamte Menschheit ausrotten werde.

      Die Weltregierung, so wurde erklärt, stelle fest,
      daß der Plan, endgültig Frieden zu stiften,
      sich gar nicht anders verwirklichen läßt,
      als alle Beteiligten zu vergiften.

      Zu fliehen, wurde erklärt, habe keinen Zweck.
      Nicht eine Seele dürfe am Leben bleiben.
      Das neue Giftgas krieche in jedes Versteck.
      Man habe nicht einmal nötig, sich selbst zu entleiben.

      Am 13. Juli flogen von Boston eintausend
      mit Gas und Bazillen beladene Flugzeuge fort
      und vollbrachten, rund um den Globus sausend,
      den von der Weltregierung befohlenen Mord.

      Die Menschen krochen winselnd unter die Betten.
      Sie stürzten in ihre Keller und in den Wald.
      Das Gift hing gelb wie Wolken über den Städten.
      Millionen Leichen lagen auf dem Asphalt.



      Jeder dachte, er könne dem Tod entgehen.
      Keiner entging dem Tod, und die Welt wurde leer.
      Das Gift war überall. Es schlich wie auf Zehen.
      Es lief die Wüsten entlang. Und es schwamm übers Meer.

      Die Menschen lagen gebündelt wie faulende Garben.
      Andre hingen wie Puppen zum Fenster heraus.
      Die Tiere im Zoo schrien schrecklich, bevor sie starben.
      Und langsam löschten die großen Hochöfen aus.

      Dampfer schwankten im Meer, beladen mit Toten.
      Und weder Weinen noch Lachen war mehr auf der Welt.
      Die Flugzeuge irrten, mit tausend toten Piloten,
      unter dem Himmel und sanken brennend ins Feld.

      Jetzt hatte die Menschheit endlich erreicht, was sie wollte.
      Zwar war die Methode nicht ausgesprochen human.
      Die Erde war aber endlich still und zufrieden und rollte,
      völlig beruhigt, ihre bekannte elliptische Bahn.


      aus: Kästner für Erwachsene, S. Fischer Verlag
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 15:58:09
      Beitrag Nr. 104 ()
      Neues von Kissenminister Außeng[tsch]er (ich weiß nicht mehr, wer mir das vor ewigen Zeiten mal ins Prom gebrannt hat)




      Neue Runde atomarer Erpressung
      Wie gefährlich ist Nordkorea? Nur wenn andere Nationen mit den USA Druck ausüben, kann der Konflikt gelöst werden. Die Zeit drängt

      von Henry Kissinger

      Während sich die amerikanische Nation auf einen Krieg gegen den Irak vorbereitet, entwickelt sich eine möglicherweise noch ernstere Krise auf der koreanischen Halbinsel. Das Regime Nordkoreas - unbestreitbar eines der brutalsten und repressivsten der Welt - nutzte die Gelegenheit des Besuches des stellvertretenden amerikanischen Außenministers in Pjöngjang, diesen vom Bau einer Anlage zur Urananreicherung in Kenntnis zu setzen. Damit verletzte Nordkorea das Abkommen von 1994, in dem es sich verpflichtet hatte, sein Atomprogramm einzufrieren.

      Seit diesem Tag im Oktober 2002 hat Pjöngjang seine Unterschrift unter den Atomwaffensperrvertrag widerrufen und die Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) des Landes verwiesen. Es nahm den Betrieb der Plutonium-Wiederaufbereitungsanlage in Jongbjon wieder auf und wird innerhalb der nächsten Monate in der Lage sein, waffenfähiges Material für 20 oder mehr Atomwaffen jährlich zum Eigenbedarf herzustellen und Plutonium an andere Schurkenstaaten oder terroristische Gruppen abzugeben.

      Diese Maßnahmen sind gekoppelt an die Forderung nach bilateralen Verhandlungen mit den USA, und zwar ausschließlich den USA. Vorschläge der südkoreanischen Regierung wurden zurückgewiesen, und andere Staaten wurden entmutigt, ein multilaterales Forum vorzuschlagen. Pjöngjang strebt eine Wiederaufnahme der Verhandlungen von vor mehr als zehn Jahren an.

      Das Angebot trügt offensichtlich. Das stalinistischste Regime der Welt - das gegen alle bestehenden Vereinbarungen mit den USA verstoßen hat, die Hälfte der südkoreanischen Regierung bei einem Attentat in Rangun tötete, über 20 Japaner (und noch viel mehr Südkoreaner) zur Zwangsarbeit nach Nordkorea entführte und ein koreanisches Zivilflugzeug in die Luft sprengte - ist bestimmt nicht durch einen Nichtangriffspakt mit einem Erzkapitalisten ruhig zu stellen.

      In Anbetracht der Vorgeschichte ist nur schwer zu verstehen, warum so viele Nationen - selbst das unerschrockene Australien - auf eine weitere Runde bilateraler Verhandlungen zwischen Amerika und Nordkorea drängen, um eine Krise zu „lösen", die eine ganz eigene Schöpfung Pjöngjangs ist. Was Pjöngjang vorgeblich von den Vereinigten Staaten im Gegenzug, als Bezahlung für ein Stillhalteabkommen, zum zweiten Mal verlangt, sind ein Nichtangriffspakt sowie weitere Forderungen, die erst in den Verhandlungen auf den Tisch gelegt werden sollen.

      Ein solcher Vertrag käme einem Eingeständnis der USA gleich, wonach eine besondere Bedrohung einer besonderen Vereinbarung bedarf. Pjöngjang kalkuliert, dass es durch die Stigmatisierung der USA den Vertrag allein wegen seiner Existenz dazu benutzen kann, die Amerikaner der Verletzung seiner Bestimmungen zu beschuldigen. Jegliche amerikanische Stationierung in einem nahe gelegenen Land wie Japan oder Südkorea, jede normale Truppenbewegung oder welche Politik auch immer die erfinderische nordkoreanische Diplomatie sich aussucht, gerät somit zu einem neuen Spielchen, das eine weitere Runde atomarer Erpressung auslöst.

      Bilaterale Verhandlungen zwischen den USA und Nordkorea bergen zwei weitere Fallen. Berücksichtigt man den zunehmenden Nationalismus in Südkorea, wird jeglicher Stillstand den USA zum Vorwurf gemacht und die Beziehungen zwischen Südkorea und Amerika weiter vergiften. Oder Pjöngjang kann die bilateralen Verhandlungen dazu nutzen, sich als Sprecher des koreanischen Nationalismus aufzuspielen und Südkorea als Marionette der Vereinigten Staaten zu diskreditieren.

      Die USA zu bilateralen Verhandlungen zu veranlassen, würde das Ansehen Nordkoreas heben, den Nuklearstatus Pjöngjangs legitimieren und ihm ein Maximum an Flexibilität und ein Minimum an Verpflichtungen bringen. Es würde überdies Anreize zur nuklearen Proliferation auch anderswo schaffen; und es könnte zu einer Situation führen, in der die Einhaltung jeglicher Vereinbarungen in die Verantwortung Amerikas fiele, ohne dass eines der Nachbarländer in irgendeiner Weise verpflichtet wäre, selbst etwas gegen damit verbundene einschneidende Entwicklungen zu unternehmen.

      Wenn Pjöngjang aus dieser Krise gestärkt durch unverminderte Atom- und Raketenressourcen hervorgeht, werden Tür und Tor für eine nahezu uneingeschränkte globale Atomwaffenausbreitung geöffnet und zu einer großen Herausforderung für das Gleichgewicht der Kräfte in Nordasien führen. Das Ziel der Politik muss ein atomwaffenfreies Korea sein.

      Man muss China, Japan und Russland gemeinsam mit Südkorea dazu bringen, das Atomproblem auf der Halbinsel zu lösen. Ein atomwaffenfreies Korea kann nur geschaffen werden, indem man Pjöngjang mit den Konsequenzen konfrontiert, die es nicht wahrhaben will. Wenn die USA diese Aufgabe allein auf sich nehmen, vergrößert sich die Wahrscheinlichkeit einer militärischen Konfrontation, weil Pjöngjang dann möglicherweise auf die Opposition in Südkorea und mit der Zurückhaltung Chinas, Japans und Russlands rechnen und die amerikanischen Drohungen ignorieren kann.

      China und Japan sind von den nuklearen Fähigkeiten Nordkoreas und den Kapazitäten Pjöngjangs zur nuklearen Erpressung stark tangiert. Japan wird nicht tatenlos zusehen, wenn dort Atomwaffen hergestellt und vielleicht an einen direkten Nachbarn weitergegeben werden. Es wird entweder selbst auf nuklearem Gebiet tätig werden oder aufrüsten oder beides. Im Falle Chinas könnte eine dauerhafte atomare Krise an seinen Grenzen entweder zu einem weiteren Koreakrieg oder zum Kollaps seines nordkoreanischen Puffers oder zu beidem führen; das wäre begleitet von Flüchtlingsströmen über den Jalu-Fluss.

      Russland mit einer instabilen Herrschaft entlang seiner langen Grenzen sollte den Versuch unternehmen, eine Entwicklung zu vereiteln, die der Weitergabe von Atomwaffen zusätzlichen Schub verleiht. Kein anderes Land ist direkter und vielleicht stärker betroffen als Amerikas Verbündeter Südkorea. Während aller vorangegangenen Krisen hat Südkorea fest zur Sicherheitsallianz mit den Amerikanern gestanden und seine eigenen militärischen Kräfte in enger Partnerschaft mit uns aufgebaut.

      Aber zumindest seit der Präsidentschaft Kim Dae Jungs, die 1998 begann, haben sich die Prioritäten verschoben. Seoul ging in der Annäherung an den Norden weit über die früheren Regierungen Südkoreas hinaus (Sonnenscheinpolitik). Diese Politik wurde von der Regierung Clinton unterstützt. Kim Dae Jung wollte ein günstigeres psychologisches Klima für die Sicherheitsangelegenheiten schaffen, indem er sich zuerst auf die so genannten sanften Themen wie Familienzusammenführung und wirtschaftliche Zusammenarbeit konzentrierte.

      Die neue Regierung Südkoreas scheint sich selbst nicht als Verbündeter, sondern als Vermittler zwischen Nordkorea und den USA zu betrachten und drängt Amerika zu einer friedlichen Lösung beim nordkoreanischen Nuklearprogramm. Das würde, gepaart mit dem Verzicht auf Druck, ein Nachgeben gegenüber den Forderungen Pjöngjangs bedeuten.

      Aber für Amerika und hoffentlich auch für die anderen Nationen in Asien ist die Nichtverbreitung von Atomwaffen ein wichtiges Thema. Eine Neubewertung der Allianz und ihrer Strategie ist dringend notwendig. Dazu bedarf es einer sorgfältigeren Analyse der aktuellen Bedrohung Seouls durch Nordkorea. Es ist wahr, Pjöngjang verfügt über die Möglichkeiten, außerordentliche Schäden anzurichten, aber nur um den Preis seiner eigenen Auslöschung.

      Somit kann man auf der koreanischen Halbinsel von der klassischen Sackgasse des Kalten Krieges sprechen. Beide Seiten werden vor dem Einsatz äußerster Gewalt zurückschrecken. Aber sie müssen eine Strategie unterhalb der Atomschwelle finden, um ihre eigenen Interessen zu schützen. Diese Schwelle genau zu berechnen wird eine Aufgabe der amerikanischen Koreapolitik sein, vorzugsweise gemeinsam mit Südkorea.

      Eine ernsthafte Strategie beruht darauf, der Unnachgiebigkeit Nordkoreas entgegenzuwirken und das empörende Ausspielen der nuklearen Karte durch einen eher multilateralen Ansatz zu konterkarieren, der sich der Sicherheitssituation auf der koreanischen Halbinsel insgesamt widmet. Ein solcher Kurs würde es ermöglichen, sich den Zielen aller beteiligten Parteien zuzuwenden: dem nuklearen Thema, dem Versuch zur Beendigung der Isolation Nordkoreas und der wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Das kann aber nur in Zusammenhang mit einem atomwaffenfreien Nordkorea passieren.

      Die Rolle Chinas wird dabei entscheidend sein. Peking kann in diese Anstrengungen nicht nur durch abstrakte Appelle um Unterstützung der Non-Proliferations-Strategie einbezogen werden. Chinas Interessen schließen die Rolle Nordkoreas als Puffer auf traditionellen Invasionswegen und bei der Stationierung von Nuklearwaffen nicht nur in Korea, sondern im ganzen Rest Asiens ein. Nötig ist die sorgfältige Ausarbeitung eines strategischen Dialogs, der bei den Treffen des chinesischen und amerikanischen Präsidenten eingeleitet wurde.

      Der Einsatz ist hoch. Denn sollte eine Verständigung sich als unmöglich erweisen, wird die amerikanische Strategie unausweichlich entweder auf eine gewaltsame Beseitigung der nordkoreanischen Nuklear-Wiederaufbereitungsanlage gerichtet sein oder auf eine, zunehmend Atomwaffen-gestützte Abschreckung entlang der asiatischen Peripherie - eine Welt also, die es in jedermanns Interesse zu vermeiden gilt.

      Eine Methode, um dieses Ziel zu erreichen, wäre eine Konferenz über die Zukunft der Sicherheit auf der koreanischen Halbinsel, an der China, Russland, Japan, aber auch die beiden Koreas und die USA teilnehmen würden.

      In einem solchen Zusammenhang könnten alle Teilnehmer darauf verzichten, die koreanischen Grenzen mit Gewalt zu verändern und eine Nichtangriffsgarantie formulieren, die Pjöngjang angeblich anstrebt. Dies könnte den Rahmen für die Integration Nordkoreas in die Weltwirtschaft bilden. Die Frage nach einer Wiedervereinigung sollte Verhandlungen zwischen den beiden Koreas überlassen bleiben. Was die Konferenz nicht zulassen dürfte, ist die Ratifizierung nuklearer Waffen in Nordkorea.

      Die Zeit drängt. Denn bald wird die Plutoniumproduktion in Nordkorea ein Niveau erreichen, das die Kapazität internationaler Systeme übersteigt, diese ananders als durch militärische Maßnahmen zu kontrollieren.




      Kommentar
      Puzzle der Angst

      Von Karl Grobe

      Die Raketentests Nordkoreas kann man als Übung bewerten, die die Spannungen in Fernost nicht erhöht. Darauf haben sich anscheinend die Regierungen in Tokio, Seoul und Washington festgelegt. Es soll "nichts dramatisiert" werden. Als dramatisierte sich manches nicht auch ohne auswärtige Mithilfe, und als wäre es nicht an der Zeit, den beiläufig angesagten diplomatischen Demarchen Flügel zu verleihen.
      Auch der Luftzwischenfall über dem offenen Meer, bei dem nordkoreanische Jagdmaschinen einem US-Militärflugzeug ein nicht sehr freundliches Geleit gaben, mag der Dramatisierung nicht würdig sein. Und die Äußerung eines nicht offiziellen Interessenvertreters des Kim-Regimes, Nordkorea habe schon über hundert Atomsprengköpfe, mag unbewiesene Prahlerei sein. Alles schön und gut; schön und gut auch der Fund von Resten einer nordkoreanischen Rakete in Alaska. Details, aus denen noch kein fertiges Puzzle wird.
      Besorgt sein darf man gleichwohl. Nicht allein wegen der Atommuskelprotzerei in und für Pjöngjang. Die USA und Südkorea halten ihre alljährlichen Truppenmanöver ab, von denen die Nord-Paranoiker stets annehmen, es sei der Invasionsbeginn; an den schlimmsten Fall zu denken, ist ihnen unbenommen. Es verstärkt aber ihre Einkreisungsangst, wenn die USA unkommentiert Flugzeugträger in die Nähe schicken und von Diplomatie vage reden, ohne mehr als halb offizielle Kontakte - etwa in Berlin - zu pflegen. Wird nicht bald ernsthaft verhandelt, so wird womöglich bald doch geschossen. Auch in Korea.
      Avatar
      schrieb am 13.03.03 13:10:59
      Beitrag Nr. 105 ()
      Nordkorea nur noch Monate vom Bau der Atombombe entfernt?

      Die Krise um Nordkorea schwelt bedrohlich weiter. Nach dem jüngsten Raketentest des kommunistischen Landes hat die japanische Regierung einen Zerstörer ins Japanische Meer entsandt. Der stellvertretende US-Außenminister Kelly befürchtet, dass Nordkorea sein Atomwaffenprogramm viel weiter vorangetrieben haben könnte als bislang vermutet.

      weiter:
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,239941,00.html
      Avatar
      schrieb am 13.03.03 13:31:46
      Beitrag Nr. 106 ()
      #105

      ich dachte immer die haben die "Bombe" schon längst ;)
      Avatar
      schrieb am 13.03.03 18:05:53
      !
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      Avatar
      schrieb am 14.03.03 13:59:21
      Beitrag Nr. 108 ()
      ach nein, da redet man mit Engelszungen, ist schon merkwürdig. :mad:

      Freitag, 14. März 2003
      Nordkorea-Konflikt
      USA setzen auf Diplomatie


      US-Präsident George W. Bush hat Südkorea zugesichert, alle Mittel für eine friedliche Beilegung des Nordkorea-Konflikts auszuschöpfen. Bei einem Telefongespräch mit dem neuen südkoreanischen Präsidenten Roh Moo Hyun sagte Bush, er wisse um die Besorgnis wegen eines möglichen Kriegs auf der Halbinsel. Das teilte eine Regierungssprecherin in Seoul mit.

      Die grundlegende Politik der USA sei es jedoch, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln den Frieden auf der geteilten Halbinsel aufrechtzuerhalten, wurde Bush zitiert. "Die beiden Staatschefs teilten die Ansicht, dass die nordkoreanische Nuklearfrage durch diplomatische Anstrengungen gelöst werden sollte", sagte die Sprecherin.

      In Washington bekräftigte Präsidentensprecher Ari Fleischer, dass sich die USA um Unterstützung weiterer Staaten in der Region bemühten, um eine diplomatische Lösung zu finden. Nordkorea besteht hingegen auf direkten Gesprächen mit den USA.

      Die USA entsandten den Flugzeugträger "USS Carl Vinson" in die Region. Er soll an einem gemeinsamen Manöver der südkoreanischen und der amerikanischen Streitkräfte teilnehmen. Auch sieben Tarnkappenbomber wurden nach Südkorea verlegt.

      Die Spannungen auf der Halbinsel hatten sich nach dem Neustart des umstrittenen nordkoreanischen Atomreaktors in Yongbyon im Februar und einem militärischen Zwischenfall Anfang März verschärft, als Abfangjäger des kommunistischen Landes ein US-Spionageflugzeug über dem Japanischen Meer verfolgt hatten.
      Avatar
      schrieb am 19.03.03 09:47:03
      Beitrag Nr. 109 ()
      SEOUL, 18. März (ap). Südkorea befürchtet nach dem Ultimatum der USA an Irak eine Eskalation des Korea-Konflikts. Ministerpräsident Goh Kun instruierte am Dienstag seine Minister, alles zur Sicherung der koreanischen Halbinsel zu tun. "Wegen des nordkoreanischen Atomkonflikts steigen die Spannungen", sagte Goh. Beobachtern zufolge könnte Nordkorea die mit dem Irak-Konflikt beschäftigten USA mit Scharmützeln an der innerkoreanischen Grenze zu direkten Gesprächen zwingen wollen.
      Ein Sondergesandter von UN-Generalsekretär Kofi Annan sagte in Peking, die Irak-Krise erhöhe den Druck zu Gesprächen zwischen Washington und Pjöngjang. "Während der Krieg im Mittleren Osten offenbar beginnt, ist es unsere Aufgabe zu verhindern, dass die Situation in Korea mit dem gleichen Ergebnis endet", sagte der Diplomat Maurice Strong.
      Südkorea sagte dem kommunistischen Norden die Lieferung von 100 000 Tonnen Nahrungsmitteln sowie Finanzhilfen von mehr als einer Million Dollar zu.
      Avatar
      schrieb am 21.03.03 14:02:54
      Beitrag Nr. 110 ()
      Nordkorea
       
      "Am Rand eines Atomkriegs"

      Luftschutzübungen in Pjöngjang, Manöver der US-Armee in Südkorea. Nach Ansicht Nordkoreas bereiten die Amerikaner einen Präventivschlag auf ihr Land vor. Man sehe sich an der Schwelle zum Krieg, warnen die kommunistischen Machthaber.

      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,241434,00.html
      Avatar
      schrieb am 23.03.03 16:55:51
      Beitrag Nr. 111 ()
      Nordkorea bläst Gespräche ab
       
      Der Krieg in Irak wirft auch einen Schatten auf die innerkoreanischen Beziehungen. Das kommunistische Nordkorea sagte am Wochenende Wirtschaftsgespräche mit Südkorea ab, die in den nächsten Tagen beginnen sollten. Und zwar mit der Begründung, die Regierung in Seoul habe „unter dem Vorwand des Irak-Krieges“ eine erhöhte Alarmbereitschaft gegenüber dem Nachbarstaat ausgerufen. Der nordkoreanische Verhandlungsleiter Pak Chang Ryon erklärte in den amtlichen Medien, Nordkorea habe den geplanten Beginn zweier Treffen am Mittwoch in Pjöngjang auf unbestimmte Zeit verschieben müssen. „Südkorea ist dafür verantwortlich.“

      weiter:
      http://focus.msn.de/G/GN/gn.htm?snr=118107&streamsnr=7
      Avatar
      schrieb am 23.03.03 21:18:55
      Beitrag Nr. 112 ()
      #111

      ich warte eigentlich nur noch auf die Nachricht, dass Irak und Nordkorea einen "Verteidigungspakt" bekannt geben. Na dann gute Nacht USA :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 26.03.03 12:50:51
      Beitrag Nr. 113 ()
      Nordkorea lehnt Treffen mit US-Offizieren ab

      Nordkorea will nicht mehr mit den Verbindungsoffizieren der USA sprechen. Das Land lehnt weitere Treffen in Panmunjom an der Grenze zwischen Nord- und Südkorea ab.

      Bei den bisher regelmäßigen Zusammenkünften unter Leitung eines Kommandos der Vereinten Nationen ging es um Angelegenheiten, die das Waffenstillstandsabkommen von 1953 betreffen.

      Mit seiner Ablehnung protestiert Nordkorea gegen gemeinsame Militärmanöver Südkoreas und der USA, die es als Bedrohung empfindet. Die amtliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA schrieb: „Es ist bedeutungslos, mit den US-Streitkräften irgendwelche Fragen zu diskutieren, so lange sie arrogant bleiben.“

      Quelle: http://www.bild.t-online.de/BTO/Newsticker/ticker/Newsticker…
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 15:53:24
      Beitrag Nr. 114 ()
      Kriegsbeteiligung
       
      Nordkorea wirft Süden "Test für zweiten Korea-Krieg" vor

      Das kommunistische Nordkorea hat Südkorea am Sonntag wegen dessen geplanter Unterstützung des US-geführten Krieges im Irak mit kämpfenden Einheiten scharf kritisiert.

      Seoul - In einem Kommentar der offiziellen nordkoreanischen Parteizeitung "Rodong Sinmun" wurde der Irak-Krieg als "Test für den zweiten Korea-Krieg" bezeichnet. Südkoreas geplante Entsendung von Soldaten sei "eine kriminelle Handlung, die den US-Aggressionskrieg (gegen Nordkorea) willkommen heißt".

      weiter:
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,242725,00.html
      Avatar
      schrieb am 01.04.03 11:02:59
      Beitrag Nr. 115 ()
       
      Nordkorea testet neue Rakete

      Das Verhältnis zwischen Nordkorea und den USA bleibt gespannt. Das wegen seines Atomprogramms ins Zwielicht geratene kommunistische Land soll eine neue Rakete getestet haben. Die Regierung wirft Washington erneut vor, den koreanischen Luftraum verletzt zu haben.

      weiter:
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,242903,00.html
      Avatar
      schrieb am 22.04.03 09:23:07
      Beitrag Nr. 116 ()
      hmmmmm.... ich glaube beide Seiten spielen auf Zeit. Die "Vorbereitungen" für den Showdown ist wohl bei beiden noch nicht abgeschlossen. :eek:

      Dienstag, 22. April 2003
      Atomanlage in Nordkorea
      Planen USA Bombardierung?

      In den USA gibt es nach Ansicht des australischen Außenministers Alexander Downer ein Konzept für die Bombardierung der nordkoreanischen Atomanlage. Die USA hätten für alle möglichen Entwicklungen Pläne, sagte Downer zu einem entsprechenden Zeitungsbericht. Sie würden jedoch alles tun, um eine diplomatische Lösung der Krise zu erreichen.

      Der Kommandeur der US-Truppen in Südkorea, General Leon LaPortes, bezeichnete Nordkorea als "Dorn" in den Friedensbemühungen der Region. Mit der Entwicklung von Atomwaffen, der Weiterverbreitung von Raketentechnik und dem Aufbau einer riesigen Armee an der Grenze zu Südkorea sei das Land zudem eine Gefahr für die Welt, sagte LaPorte, der 37.000 Soldaten in Südkorea befehligt.

      Gespräche ab Mittwoch

      Die Äußerungen fielen einen Tag vor einem in Peking geplanten Treffen zwischen den USA, Nordkorea und China über das nordkoreanische Atomprogramm. Das US-Außenministerium in Washington bestätigte am Montag die Gespräche. Für die US-Regierung nehme daran der für die Region zuständige Unterstaatssekretär James Kelly teil, teilte Außenamtssprecher Richard Boucher mit. Die Beratungen sollen drei Tage dauern.

      Im Vorfeld hatte eine Erklärung Nordkoreas für Irritationen gesorgt. Danach hatte das Land offenbar bereits mit der Wiederaufarbeitung 8000 abgebrannter Brennstäbe begonnen, mit der waffenfähiges Plutonium gewonnen werden kann. Am Montag hatte Nordkorea stillschweigend seine englischsprachige Erklärung geändert. In der neuen, im Internet veröffentlichten Fassung ist lediglich von Vorbereitungen zur Wiederaufarbeitung die Rede.

      Seit Monaten schwelt der Konflikt zwischen den USA und Nordkorea über dessen Atomprogramm. Pjöngjang hatte ursprünglich bilaterale Gespräche mit den USA gefordert. Diese bestanden dagegen darauf, Regionalmächte einzubeziehen. Die USA wollen sich bei dem geplanten Dreier-Treffen in Peking dafür einsetzen, dass sich Südkorea und Japan später an den Verhandlungen beteiligen. US-Präsident George W. Bush hat am Sonntag bekräftigt, er sehe gute Chancen, Nordkorea davon zu überzeugen, sein mutmaßliches Atomprogramm aufzugeben.

      Quelle: http://www.n-tv.de/3155322.html
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 14:43:28
      !
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      Avatar
      schrieb am 24.04.03 14:14:48
      !
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      Avatar
      schrieb am 24.04.03 18:14:51
      Beitrag Nr. 119 ()
      Doch EL_Torro, sehr erfolgreich sogar::eek:

      USA und Nordkorea brechen Gespräche ab

      24. Apr 18:06


      Die USA und Nordkorea haben ihre Gespräche über die Beilegung des Atomkonflikts abgebrochen. Powell kritisierte die harschen Töne aus Pjöngjang.

      Die USA und Nordkorea haben die Gespräche bereits am zweiten Tag vorzeitig abgebrochen. US-Außenminister Colin Powell sagte in einer ersten Stellungnahme, Washington werde nicht auf Drohungen aus Nordkorea reagieren.
      Vertreter der USA und Chinas würden sich möglicherweise noch einmal treffen, Nordkorea werde aber nicht beteiligt. Ursprünglich sollten die Gespräche bis Freitag dauern.

      Nordkorea hatte die USA am Donnerstag mit scharfen Worten vor einem Krieg gewarnt. Auf der Halbinsel könne «wegen der USA jeden Moment ein Krieg ausbrechen», hieß es von Seiten der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA.

      Nähere Angaben zum Inhalt der Gespräche in Peking machte Powell nicht. Er sagte lediglich, alle Seiten hätten ihren Standpunkt mit Nachdruck zur Geltung gebracht. (nz)
      Avatar
      schrieb am 25.04.03 08:20:47
      Beitrag Nr. 120 ()
      #119

      und die "Bombe" hat er also auch, hab ich`s doch gewußt dieser kleine Drecksack. :D Und nu ? Meines wissens nach haben die nur nen Waffenstillstand, es kann also jederzeit losgehen. :cry:
      Avatar
      schrieb am 25.04.03 08:35:36
      Beitrag Nr. 121 ()
      Freitag, 25. April 2003
      Nordkorea-Gespräche
      Atomwaffendrohung


      Nordkorea hat gegenüber den USA nach Angaben aus US-Regierungskreisen bestätigt, über Atomwaffen zu verfügen. "Sie haben gesagt, was wir schon immer wussten - dass sie (Atom-)Waffen haben. Das überrascht uns nicht. Wir haben es immer gesagt. Nun sagen sie es", verlautete nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag aus den Kreisen. Atomwaffentests seien bei den Gesprächen mit Vertretern der USA und Chinas in Peking jedoch nicht erwähnt worden.

      Die Nachrichtenagentur AP berichtet dagegen, nordkoreanische Vertreter hätten während der Gespräche auch die Möglichkeit eines Nuklearwaffentests angedeutet. Es gebe jedoch keine Anzeichen, dass ein solcher Test unmittelbar bevorstehe.

      Das Treffen, das eigentlich bis Freitag gehen sollte, war nach US-Angaben vorzeitig am Donnerstag beendet worden. Als gescheitert wollen die USA die Gespräche aber nicht betrachten. Aus Kreisen des US-Außenministeriums verlautete, möglicherweise werde es am Freitag ein weiteres Treffen geben. Ob Nordkorea allerdings daran teilnehmen wird, ist unklar. Die Delegation aus Pjöngjang hat die Gespräche am Donnerstag vorzeitig verlassen.

      Am Nachmittag hatte US-Außenminister Colin Powell verkündet: "Wir kommen zu einem Abschluss". Alle Parteien hätten ihre Positionen ausgetauscht und eine Einigung sei nahe. Die Beteiligten würden nun zunächst zu Beratungen in ihre Hauptstädte zurückkehren. Die Vertreter Pjöngjangs hätten ihren Standpunkt "sehr energisch" vorgetragen, sagte Powell. Die USA ließen sich durch Drohungen aber nicht abschrecken.

      Bevor die Delegierten aus Pjöngjang die Gespräche verlassen haben, hatten sie erneut vor einem Krieg auf der koreanischen Halbinsel gewarnt. Der Irak-Krieg habe gezeigt, dass sich ein Land nur mit einer starken militärischen Abschreckung schützen könne, meldete die amtliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA.

      Die USA und China wollen Nordkorea bei den Verhandlungen zu einer Aufgabe seines Atomprogramms bewegen. Es sind die ersten direkten Gespräche zwischen den USA und Nordkorea seit Ausbruch der Krise um die atomaren Pläne des isolierten stalinistischen Staates vor einem halben Jahr. Powell sagte, er hoffe, dass auch Südkorea und Japan teilnehmen würden, "wenn und falls " es zu einem weiteren Treffen mit Nordkorea komme.
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 12:18:13
      Beitrag Nr. 122 ()
      Montag, 28. April 2003
      "Kühner Vorschlag"
      Nordkorea bietet Deal an

      Nordkorea ist nach südkoreanischen Zeitungsberichten zur Einstellung seines umstrittenen Atomprogramms bereit, falls die USA Schritte zur Normalisierung der bilateralen Beziehungen unternehmen. Diesen Kompromissvorschlag habe die nordkoreanische Seite bei Gesprächen mit den USA in der vergangenen Woche in Peking unterbreitet, berichtete am Montag die Tageszeitung "JoongAng Ilbo" unter Berufung auf Regierungskreise in Seoul.

      Der nordkoreanische Vorschlag laufe auf ein "Austauschpaket" zur Lösung des Konflikts um das umstrittene nordkoreanische Atomprogramm hinaus. Nach Angaben eines Regierungsbeamten in Seoul sieht das Angebot "gleichzeitige und umfassende " Schritte zur Lösung ausstehender Probleme vor. Nordkorea wolle politische und wirtschaftliche Beziehungen mit den USA knüpfen, hieß es in dem Zeitungsbericht.

      Nordkorea hatte nach den Pekinger Gesprächen über den Atomstreit mit Vertretern der USA und Chinas von einem "neuen und kühnen" Vorschlag gesprochen. Einzelheiten wurden jedoch nicht genannt.

      Südkorea hatte wegen der Weigerung Pjöngjangs nicht an den Verhandlungen in Peking teilgenommen. Nach US-Angaben hatte Nordkorea während der Gespräche zum ersten Mal zugegeben, im Besitz von Nuklearwaffen zu sein. Die USA fordern von dem kommunistischen Land eine überprüfbare Einstellung seines Atomprogramms.
      Avatar
      schrieb am 10.05.03 18:24:42
      Beitrag Nr. 123 ()
      The two faces of Rumsfeld

      2000: director of a company which wins $200m contract to sell nuclear reactors to North Korea
      2002: declares North Korea a terrorist state, part of the axis of evil and a target for regime change

      Randeep Ramesh
      Friday May 9, 2003
      The Guardian

      Donald Rumsfeld, the US defence secretary, sat on the board of a company which three years ago sold two light water nuclear reactors to North Korea - a country he now regards as part of the "axis of evil" and which has been targeted for regime change by Washington because of its efforts to build nuclear weapons.

      Mr Rumsfeld was a non-executive director of ABB, a European engineering giant based in Zurich, when it won a $200m (£125m) contract to provide the design and key components for the reactors. The current defence secretary sat on the board from 1990 to 2001, earning $190,000 a year. He left to join the Bush administration.

      The reactor deal was part of President Bill Clinton`s policy of persuading the North Korean regime to positively engage with the west.

      The sale of the nuclear technology was a high-profile contract. ABB`s then chief executive, Goran Lindahl, visited North Korea in November 1999 to announce ABB`s "wide-ranging, long-term cooperation agreement" with the communist government.

      The company also opened an office in the country`s capital, Pyongyang, and the deal was signed a year later in 2000. Despite this, Mr Rumsfeld`s office said that the de fence secretary did not "recall it being brought before the board at any time".

      Quelle und kompletter Artikel:http://www.guardian.co.uk/korea/article/0,2763,952289,00.htm…
      Avatar
      schrieb am 03.06.03 16:54:59
      Beitrag Nr. 124 ()
      03. Juni 2003

      Südkorea: Rückzug für den Krieg?

      US-Truppenbewegungen schüren Angst vor Präventivschlag

      Die USA ziehen ihre Truppen in Südkorea

      hinter die entmilitarisierte Zone an der Grenze zu Nordkorea zurück. US- Vizeverteidigungsminister Paul Wolfowitz sagte nach Gesprächen mit Vertretern von Seoul, die Truppen sollten so aus der Reichweite nordkoreanischer Artillerie genommen werden. Durch diese Truppenverlagerung der 2. Infanterie-Division kommen die Truppen jedoch auch in eine günstige Position für einen möglichen Präventivschlag gegen das kommunistische Regime im Norden.

      Die "New York Times" berichtet unter Berufung auf das Pentagon, dass die Truppenverlagerung mit dem Gedanken an einen Krieg erfolgt. "Wir können das nordkoreanische Arsenal an der demilitarisierten Zone nicht kompensieren", zitiert das Blatt einen hohen Pentagon-Mitarbeiter. "Aber wir könnten von der ersten Minute des Krieges daran arbeiten, es zu zerstören. Das würde amerikanische Leben retten - und die Abschreckung erhöhen".

      Im Verteidigungsministerium werden mögliche Kriegsszenarien diskutiert. Eines davon sieht vor, US- und südkoreanische Truppen hinter der Grenze abzusetzen, die dann Jagd auf die diktatorische Regierung machen sollen - ganz nach dem Vorbild des Irak-Krieges.

      Südkoreas Befürchtungen

      Bislang hatte Südkorea entsprechende Truppenverlagerungen abgelehnt. Ihre Befürchtung: Das könnte die Spannungen mit dem nördlichen Nachbarn verstärken, einen Krieg wahrscheinlicher machen.

      Wolfowitz trifft sich heute mit japanischen Regierungsvertretern. Thema der Gespräche ist auch hier Nordkorea. Nach einem Bericht der "New York Times" sind die USA zu multilateralen Gesprächen mit Nordkorea bereit.

      Nuklearwaffen oder nicht?

      Und das hat seinen Grund. Nordkorea hat nach US- Angaben bekräftigt, dass es Atomwaffen besitzt und weitere bauen will. Nordkoreanische Regierungsvertreter hätten zugleich gesagt, die Wiederaufbereitung von 8.000 abgebrannten Atombrennstäben sei fast abgeschlossen, sagte der US-Kongressabgeordnete Curt Weldon am Montag in Seoul nach einem Besuch mit fünf weiteren Abgeordnetenkollegen in Pjöngjang. Aus den Brennstäben lässt sich Plutonium zur Kernwaffenherstellung gewinnen. Südkoreaa Präsident Roh Moo Hyun betonte hingegen, sein Land habe keine konkreten Beweise, dass Nordkorea bereits Nuklearwaffen entwickelt habe.

      Roh sagte am Montag bei einer Pressekonferenz aus Anlass seiner ersten 100 Tage im Amt, es gebe keine Veränderung in Seouls offizieller Position, wonach Südkoreas Aufklärungsbehörden keine schlüssigen Beweise für Atomwaffen in Nordkorea hätten. «Wir müssen vorsichtig sein, diese Feststellung auf der Grundlage von Erklärungen durch Nordkorea zu machen, dass es Nuklearwaffen hat», sagte Roh.

      Wolfowitz: Nehmen Nordkorea ernst

      Wolfowitz sagte dagegen, Washington nehme die nordkoreanischen Angaben ernst. "Wir wissen nicht alles", sagte Wolfowitz nach Gesprächen mit Roh und anderen südkoreanischen Regierungsvertretern. "Doch sicherlich legt das, was wir wissen, nahe, dass wir das sehr ernst nehmen sollten, was sie (die Nordkoreaner) sagen."

      Die US-Regierung geht davon aus, dass Nordkorea bereits im Besitz von ein oder zwei Nuklearwaffen ist. Nach US-Angaben hatte Nordkorea bei ersten Gesprächen über den Atomkonflikt im April in Peking erstmals zugegeben, bereits über Atomwaffen zu verfügen.

      (N24.de, dpa)
      Avatar
      schrieb am 12.06.03 16:04:35
      Beitrag Nr. 125 ()
      Präventiver "chirurgischer" Schlag gegen Nordkorea

      Florian Rötzer   12.06.2003

      Sicherheitsberater Richard Perle fühlt vor

      Richard Perle, bis Ende März der Vorsitzende des Defense Policy Board, aber immer noch dessen Mitglied, war schon für einige Aufregungen gut. Perle musste von seinem Posten zurücktreten [1]), nachdem deutlich wurde, dass er seine engen Verbindungen mit dem Pentagon auch geschäftlich auszunutzen versteht ( Richard Perle und die Geschäfte [2]). Er wollte nicht in die Regierungsmannschaft von Bush eintreten, gilt aber als einer der Falken aus der Zeit des Kalten Kriegs, der entscheidend den Irak-Krieg schon seit Jahren mit vorangetrieben hat. Möglicherweise tritt er als Stimmungstester fürs Pentagon auf, wenn er jetzt kundtut [3], dass man einen militärischen Schlag gegen Nordkorea nicht ausschließen dürfe.

      weiter:
      http://www.telepolis.de/deutsch/inhalt/co/14988/1.html
      Avatar
      schrieb am 17.06.03 22:24:52
      !
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      Avatar
      schrieb am 19.06.03 13:21:07
      Beitrag Nr. 127 ()
      Großbritannien fordert Blockade Nordkoreas

      Großbritannien hat die internationale Gemeinschaft aufgefordert, Nordkorea weiter zu isolieren. Schiffe und Flugzeuge, die verdächtigt werden, Material für Massenvernichtungswaffen zu liefern, sollten abgefangen werden, forderte der britische Verteidigungsminister Geoff Hoon.

      weiter:
      http://www.spiegel.de/politik/debatte/0,1518,253641,00.html" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.spiegel.de/politik/debatte/0,1518,253641,00.html
      Avatar
      schrieb am 19.06.03 19:28:42
      Beitrag Nr. 128 ()
      Wird in Nordkorea mit Menschenfleisch gehandelt?
      Flüchtlingshilfswerk berichtet von Kannibalismus. Diplomaten und UNO weisen Berichte als "unvorstellbar" zurück

      von Daniel Kestenholz und Miriam Hollstein

      Die Berichte klingen unvorstellbar grausam: Im von Hunger gezeichneten Nordkorea soll mit Menschenfleisch gehandelt werden. Kinder würden entführt, ermordet und ihr Fleisch verkauft. Tausende von Vermissten seien dieser Praxis vermutlich zum Opfer gefallen. Auch frische Gräber würden ausgehoben und Leichname in Stücke geschnitten, auf Bauernmärkten verkauft oder in Restaurants angeboten. Dies berichtet das Flüchtlingshilfswerk "North Korean Refugees Assistance Fund" (NKRAF). Die von Chinesen und Exilkoreanern geführte Organisation stützt ihre Aussagen auf Interviews mit rund 200 Flüchtlingen.

      Neu sind die Vorwürfe nicht: Bereits 1997 berichtete die Hongkonger Zeitung "South China Morning Post" unter Berufung auf eine Geschäftsreisende, dass in der nordkoreanischen Stadt Hamhung eine Frau hingerichtet worden sei, weil sie 18 Kinder umgebracht und verkauft habe.

      Experten und Diplomaten bezweifeln den Wahrheitsgehalt solcher Horrormeldungen. "Das ist nicht im Entferntesten möglich", sagte Masood Hyder vom UN-Welternährungsprogramm (WFP) zu WELT am SONNTAG. Das WFP überwache 80 Prozent der Ausgabe von Rationen in Nordkorea, so Hyder. Nie sei man auf die geringsten Hinweise gestoßen, dass Menschenfleisch verkauft wurde. Fakt ist allerdings auch: Selbst der UN-Behörde wird der Zugang zu den Bauernmärkten verwehrt.

      Auch Deutschlands Botschafterin in Nordkorea, Doris Hertrampf, hält die Berichte über Kannibalismus für "vollständigen Unsinn und absolut abwegig". Die Versorgungslage bleibe zwar "instabil, ist im Vergleich zu 1998 aber deutlich besser".

      Andere Fachleute sind vorsichtiger in ihrem Urteil. Hanns W. Maull, Asien-Experte und Professor für internationale Beziehungen an der Universität Trier, hält Berichte über Kannibalismus "angesichts der Ernährungssituation in Nordkorea für plausibel". Dass gezielt Menschen getötet werden, um ihr Fleisch zu handeln, klingt für ihn jedoch unglaubwürdig - schon allein, "weil nach wie vor ohnehin viele Menschen verhungern, in Lagern umkommen oder hingerichtet werden". Der deutsche Arzt und Menschenrechtsaktivist Norbert Vollertsen hat eine Zeit lang Flüchtlinge an der nordkoreanisch-chinesischen Grenze betreut. Die meisten stammten aus politischen Lagern im Norden des Landes. Vollertsen ist sich sicher, dass es dort zu Kannibalismus kam. "Ich habe diese Geschichten von siebenjährigen Jungen erzählt bekommen, ebenso wie von ehemaligen Wärtern dieser Lager", sagt er . "Eine Mutter erzählte mir unter Tränen, wie ihre Familie ihr eigenes Kind verspeist hat." Auch habe er einen 43-jährigen Familienvater getroffen, der sich den Arm amputiert hatte, um seine Familie vor dem Verhungern zu bewahren. Dass viele der im Land lebenden Ausländer die Geschichten bezweifeln, führt Vollertsen darauf zurück, dass sie "nie in abgelegene Provinzen hineinkommen, geschweige denn in die Lager".

      Die Ernährungssituation könnte sich in diesem Jahr erneut zuspitzen. Zwar vermeldet das UN-Programm WFP eine "erstaunlich gute Lage" - immerhin betrage die Tagesration von Reis, Weizen und Mais derzeit 250 Gramm. Doch viel wird vom Ergebnis der Ernte abhängen. Erschwerend kommt hinzu, dass die bisherigen Hauptgeber von Hilfsgütern, Japan und die USA, ihre Lieferungen stark zurückgefahren haben, um den Druck auf Pjöngjang zu erhöhen.

      Eine neue Hungersnot würde die Gerüchte über Kannibalismus weiter schüren. Dann könnten sich auch Berichte wie jener häufen, der jüngst in einer chinesischen Zeitung erschien: Darin wurde nicht nur vom Handel mit Menschenfleisch in Nordkorea berichtet. Der Verfasser gab auch noch Tipps, wie man Menschen- von anderem Fleisch unterscheiden könne. Tierfett kristallisiere in runden Tropfen - Menschenfett in Diamantform.
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      schrieb am 27.06.03 16:13:47
      Beitrag Nr. 129 ()
      Einheit statt Multipolarität, Ordnung statt Chaos

      Florian Rötzer   27.06.2003

      US-Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice ruft die Europäer zum Kampf gegen Iran und Nordkorea auf und fordert den Schulterschluss mit den USA

      Condoleezza Rice, die Sicherheitsberaterin des Weißen Hauses, forderte in einer  Rede [1] am International Institute for Strategic Studies in London die Europäer auf, sich nun endlich im Fall von Nordkorea und Iran hinter die USA zu stellen, um die Welt von Massenvernichtungswaffen zu befreien - wenn sie in den Händen der Falschen sich befinden. Ähnlich wie vor dem Irak-Krieg drohte sie mit einem Alleingang der USA, wenn die Europäer nicht mitmachen, wobei sie militärisches Vorgehen nicht ausschloss. Mit deutlichem Wink nach Frankreich geißelte sie die Idee einer multipolaren Weltordnung: Einheit ist verlangt.


      Rice dürfte als "Vorhut" der US-Regierung mit ihrer Rede nicht nur die Reaktion der Europäer austesten, sondern auch Nordkorea, den Iran und andere mögliche Schurkenstaaten warnen wollen, dass man wie im Fall von Irak notfalls militärisch und auch alleine die Sicherheitsinteressen der USA durchsetzen werde. Die Europäer sollten sich zurückhalten, die amerikanische Macht "in Zaum zu halten", sondern lieber entschlossen mit den USA gegen die Bedrohungen der globalen Sicherheit vorgehen.

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      Wir wollen nicht mehr so mit dem Problem der Waffenverbreitung umgehen, wie dies im Fall des Irak geschehen ist. Wenn Sie keine Made-in-America-Lösung haben wollen, dann lassen Sie uns herausfinden, wie wir den Fall Nordkorea und den Fall Iran lösen.

      Rice machte auch deutlich, dass Gewalt von der US-Regierung nicht ausgeschlossen werden: "Die Vermeidung von Gewalt an sich ist kein endgültiges Ziel. Manchmal muss man Kriege kämpfen, um mit Tyrannen umzugehen." Im Fall von Nordkorea und Iran  sagte [2] sie in der anschließenden Diskussion, dass man nicht wissen könne, bis wohin die Initiative gegen diese Länder gehen werden: "Aber es ist extrem wichtig, dass Länder wie Nordkorea merken, dass sie dafür zahlen müssen, wenn sie ihre internationalen Verpflichtungen nicht einhalten. Die Nordkoreaner müssen gestoppt werden, und die Welt muss sie stoppen. Wie weit das gehen wird, kann niemand, denke ich, vorhersagen."

      Man habe bereits "zwei der grausamsten Regime dieser Zeit oder aller Zeiten" entmachtet. Jetzt würden sich wieder "viele Nationen" vereinen, um gegen die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen vorzugehen und sich den von Nordkorea und dem Iran gestellten Problemen zu widmen.

      Einheit ist der Schlüsselbegriff von Rice, mit dem sie den Schulterschluss mit den USA und anderen "freiheitsliebenden Nationen" fordert. Das Ziel sei seit dem plötzlichen Anschlag vom 11.9. klar: "Wir haben beschlossen, dass die einzige wirkliche Verteidigung gegen eine Bedrohung dieser Art ist, sie mit der Wurzel zu vernichten und sich ihrem fundamentalen und ideologischen Kern zuzuwenden."

      Gegen den Hass und die Tyrannen

      Diesem Kern wendet sich Rice allerdings, wie dies Usus bei der US-Regierung zu sein scheint, nur wieder durch Verwendung von einigen Stereotypen zu. Auffällig ist das betonte Fehlen auch nur einer kleinsten Spur an Selbstkritik, die die Politik der USA oder des Westen betrifft. Kritik gibt es nur für eine Politik, die nicht konform mit den USA geht. Möglicherweise will man den "Feind" möglichst verschwommen halten, um nicht festgelegt zu werden. Vor allem ist der Feind von Hass getrieben (im Umkehrschluss müssten die USA dann christlich von Liebe motiviert sein). Die Charakterisierung dient dazu, militärische Gewalt gegen die Bösen zu rechtfertigen, die alle Gute, Freiheitliche und Fortschrittliche hassen, wofür eben die USA stehen.

      Warum der Hass die USA trifft, die doch die Welt nur "sicherer, besser und freier" macht, indem sie "ein globales Handelssystem aufbaut, das mehr und mehr frei ist, um den Kreis des Wohlstands nach Amerika, Afrika und den Nahen Osten zu erweitern", wird nicht beantwortet. Hass ist anscheinend ein grundloses Gefühl. Immerhin sagt Rice, dass Terror dort reift, wo "Fortschritt und Entwicklung" nicht vorhanden sind: "Er gedeiht in dem luftleeren Raum, in dem neue Ideen, neue Hoffnungen und neue Wünsche verboten sind. Terror lebt, wenn die Freiheit stirbt." Neben den Hassenden stehen noch die "Tyrannen" und "die zornigen Wenigen, die ihren Willen der Mehrheit aufzwingen wollen".

      Man müsse, so Rice, die Werte der gemeinsamen Zivilisation nicht nur zu den Menschen auf der ganzen Welt bringen, um den "Krieg der Ideen" durch das Ansprechen der Hoffnung "auf ein besseres Leben und eine bessere Zukunft" zu gewinnen, sondern sie auch verteidigen. Dazu ist strikte Einheit unter allen erforderlich, die diese "Werte der Freiheit" - politisch und wirtschaftlich - teilen. Irgendwie geht es auch um die seit dem 11.9. aufgerissene "tiefe Kluft zwischen den Kräften des Chaos und der Ordnung", und weil der "Krieg gegen den Terror" nur gemeinsam gewonnen werden kann, muss die verteidigte Zivilisation denn auch ordentlich sein, was offenbar heißt: einstimmig.

      Einheit mit den USA als historische Chance

      Rice beschwört die Gefahr der von einigen abtrünnigen Staaten ins Spiel gebrachten Multipolarität, also der Idee, dass es nicht nur eine Supermacht mit ihren wechselnden Koalitionen, sondern mehrere Machtzentren geben sollte, die sich gegenseitig eindämmen. Um die dagegen die (amerikanisch dominierte) Einheit herauszustreichen, greift Rice tief in die Kiste der Geschichte. Die (amerikanische) Einheit schließt nämlich an den Vereinigungsprozess in Europa und das erweiterte transatlantische Bündnis, zu dem als Partner auch Russland gehört, an:

      ------------------------------------------------------------------------
      Dieser Verbindung von gemeinsamen Interessen und gemeinsamen Werten schafft die eine historische Chance, das destruktive Muster der Rivalität von Großmächten zu durchbrechen, das die Welt seit dem Aufstieg der Nationalstaaten im 17. Jahrhundert heimgesucht hat. Das ist in Wirklichkeit mehr als eine Chance. Es ist eine Verpflichtung.


      Jetzt können und sollen die Großmächte zusammen arbeiten, um Konflikte zu lösen. Aber das passt einigen nicht, wie Rice scharf kritisiert und damit vor allem Frankreich meint, das sich nicht ohne weiteres der von den USA definierten Verpflichtung unterordnen will: "Manche haben bewundernd, fast nostalgisch, von `Multipolarität` gesprochen, als wäre das etwas Gutes, das man an sich selbst wünschen müsse." Was jedoch in der (freien) Wirtschaft stimmt, trifft auf die politische Freiheit noch lange nicht zu. Da soll es nämlich keine Konkurrenz geben, wie Rice versichert:

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      Die Wirklichkeit ist, dass `Multipolarität` niemals eine vereinigende Idee oder eine Vision gewesen ist. Sie war ein notwendiges Übel, das den Krieg fernhielt, aber nicht zum Triumph des Friedens führte. Multipolarität ist eine Theorie der Rivalität, von konkurrierenden Interessen - und schlimmstenfalls - von konkurrierenden Werten.


      Macht im Dienst der Freiheit kann nicht schaden


      Man habe dies schon ausprobiert, was irgendwie zum "Großen Krieg" geführt hat, der dann in den "Guten Krieg" und schließlich in den "Kalten Krieg" übergegangen sei. Heute sei Rivalität jedoch hinderlich. Und wer den "Werten der Freiheit" Hindernisse durch Multipolarität auferlegen wolle, der stelle sich auf die Seite der "Feinde der Freiheit". Demokratische Institutionen seien bereits ein Riegel für Machtexzesse.

      Weil aber die große Einheit unter den Fittichen der USA nicht gerade als "demokratische Institution" bezeichnet werden kann, muss Rice doch wieder die amerikanische Macht hervorheben und irgendwie zeigen, dass der Gegensatz zur gegeißelten Multipolarität nicht die Hegemonie einer Supermacht ist. Wenn es um das Gute geht, kann Macht ja nicht schaden: "Macht im Dienst der Freiheit muss begrüßt werden, und Mächte, die eine Verpflichtung für Freiheit teilen, können - und müssen - gegen die Feinde der Freiheit antreten."

      Wie das Modell der Kooperation in einer vereinten, nicht-multipolaren Welt aussieht, macht Rice nicht deutlich. Ideologisch dürfte das wohl so aussehen sollen, dass die Einheit auf den gemeinsamen Werten der Freiheit basiert, die in der Wirtschaft durch Konkurrenz, in der Politik durch Schulterschluss definiert ist. Und da die USA die Verkörperung dieser Werte ist, ist sie als Gruppenführer ausersehen. Abweichende Meinungen sind unerwünscht. Und dafür holt Rice zum Abschluss auch Bundeskanzler Schröder ins Boot, der in seiner Versöhnungsrede am 9. Mai  gesagt [3] hat:

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      Wir alle sind uns doch sicher einig darüber, dass wir in der Weltpolitik nur einen Pol haben wollen, an dem wir uns orientieren: den Pol der Freiheit, des Friedens und der Gerechtigkeit.

      Das Tätscheln von Deutschland und die Abfuhr von Frankreich sind aber auch trotz des zustimmend aufgenommenen Zitats durch interpretationswürdig. Rice hat nämlich durchaus mit Absicht versäumt, den Satz von Schröder weiter zu führen, der sich an die USA gerichtet hatte:

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      Wir sind uns gewiss ebenso darüber einig, dass das Handeln eines Staates, so groß und mächtig er auch sei, nicht ohne Auswirkung auf die Lage seiner Partner und seiner Freunde bleibt und schon deshalb Konsultation immer besser ist als Konfrontation.

      Auch wenn es direkt ums Geschäft geht, sind abweichende Meinungen unerwünscht

      Präsident Bush hingegen hat vor seiner Afrika-Reise deutlich  gemacht [4], dass die US-Regierung sich militärisch nicht an friedensstiftenden Missionen im Kongo oder in Liberia beteiligt. Man werde Afrika helfen, zu mehr Wohlstand und Frieden zu gelangen. Hilfe gibt es in Form von 100 Millionen Dollar für den Kampf gegen den Terrorismus. 15 Milliarden Dollar hat Bush zur Bekämpfung von AIDS versprochen, jetzt will er noch eine Milliarde für die Bekämpfung des Hungers nachlegen. Auch das ist bekanntlich nicht uneigennützig, denn man will den afrikanischen Markt für genetisch veränderte Pflanzen und Lebensmittel öffnen (  "The American Way of Life" achtet den Konsumenten gering [5]). Dadurch würde Afrika "autonom" im Hinblick auf Ernährung werden. Das Problem sei nur - soviel zum Thema Einheit und Multipolarität -, dass Europa die USA daran hindert, den Afrikanern zu helfen (vgl. auch  Bush attackiert "Old Europe" [6]):

      ------------------------------------------------------------------------
      But there`s a problem. There`s a problem. At present, some governments are blocking the import of crops grown with biotechnology, which discourages African countries from producing and exporting these crops. The ban of these countries is unfounded; it is unscientific; it is undermining the agricultural future of Africa. And I urge them to stop this ban.

      Links

      [1] http://www.iiss.org/conferencepage.php?confID=60
      [2] http://www.washingtontimes.com/world/20030627-120954-7952r.h…
      [3] http://www.bundesregierung.de/dokumente/,-485344/Bulletin.ht…
      [4] http://www.whitehouse.gov/news/releases/2003/06/20030626-2.h…
      [5] http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/lis/15055/1.html
      [6] http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/lis/14863/1.html

      Telepolis Artikel-URL: http://www.telepolis.de/deutsch/inhalt/co/15090/1.html
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      schrieb am 11.07.03 18:58:32
      Beitrag Nr. 130 ()
      Seoul über Pjöngjangs neue Kriegsdrohung sehr besorgt

      Singapur - Nordkorea ist bereit zum Krieg gegen die USA. Dies machte Pjöngjangs Abgesandter Kim Ryong Song in Seoul deutlich. Sollte Washington weiter auf Konfrontationskurs gehen, seien die Nordkoreaner zu allem entschlossen: "Wenn äußere Kräfte unsere Position weiter ignorieren, dann werden wir ihnen zeigen, wie stark wir sind." Dennoch suche Pjöngjang eine friedliche Lösung aus der Nuklearkrise, beteuerte Kim vor Gesprächen mit südkoreanischen Delegierten. Beide Staaten haben nach langem Schweigen gestern ihren Dialog wieder aufgenommen.
      Allerdings wurden die Gespräche durch Informationen überschattet, die ein südkoreanischer Spion am Mittwoch bekannt gemacht hatte: Pjöngjang hat angeblich kürzlich "eine kleine Anzahl" seiner 8000 nuklearen Brennstäbe wiederaufbereitet. Das wäre ein erster Schritt zur Herstellung einer Atombombe. Außerdem hat der südkoreanische Geheimdienst in jüngster Zeit im Norden 70 Sprengstoff-Tests beobachtet, die theoretisch nukleare Explosionen auslösen können. Diese Informationen sind der bisher schlagkräftigste Beweis dafür, dass Nordkorea sein Atomprogramm vorantreibt.
      Durch die Wiederaufbereitung der Brennstäbe kann genug Plutonium gewonnen werden, um in wenigen Monaten eine kleine Zahl Atomwaffen bauen zu können. Internationale Geheimdienste waren aber bisher stets unsicher, ob die Drohungen Pjöngjangs nicht nur ein Bluff sind.
      Auch gestern gaben sich die USA wenig überrascht durch die neuen Informationen. Ein Sprecher der US-Regierung sagte lediglich: "Wir verfolgen alle Entwicklungen genau." Die südkoreanischen Abgesandten sehen die Neuigkeiten allerdings weit weniger gelassen: "Es ist leider bittere Realität", so ihr Statement vor Beginn der Gespräche, "dass die schwarzen Wolken eines Atomkriegs sich Minute für Minute mehr über der koreanischen Halbinsel zusammenballen."

      som, Welt.de
      Avatar
      schrieb am 11.07.03 19:33:03
      Beitrag Nr. 131 ()
      Die einzig wichtige Frage ist doch:

      Hat der verrückte Stalinist einsatzfähige Atomwaffen oder nicht ?

      Hat er keine, muss sofort angegriffen werden und das Regime entfernt werden bevor es welche haben würde (und damit Japan und Südkorea bedrohen könnte).

      Hat er bereits einsatzfähige Waffen muss wohl oder übel verhandelt werden und Entwicklungshilfe bereitgestellt werden.
      Genau diese Form der Erpressung strebt Kim Jong Il ja an !
      Avatar
      schrieb am 11.07.03 19:59:04
      Beitrag Nr. 132 ()
      Ja, genau diese.

      Und es gibt nur eine einzig vernünftige Lösung:

      Wiedervereinigung!
      Avatar
      schrieb am 14.07.03 07:52:35
      Beitrag Nr. 133 ()
      Vereinigungsbirne und sein treuer Weggefährte Renten-Nobbi, der für Sicherheit sorgende, müssen reaktiviert werden. Schnellstens!


      München (dpa) - Der frühere nationale Sicherheitsberater der USA, Samuel Berger, hat die Bush-Regierung scharf kritisiert. Er warf ihr indirekt vor, die Weiterverbreitung von Atomtechnologie zu fördern. Dem «Focus» sagte Berger, er befürchte, dass die Doktrin des Präventivschlags den Handel mit Nuklearmaterial eher verstärke als verhindere. Staaten wie Nordkorea würden sich dadurch nur ermutigt sehen, ihre Atomprogramme zu beschleunigen. Nordkorea bezeichnete der Ex- Mitarbeiter von Bill Clinton als «das gefährlichste Land der Welt».
      Avatar
      schrieb am 16.07.03 12:28:30
      Beitrag Nr. 134 ()
      China greift in Koreakonflikt ein

      Präsident Hu drängt Pjöngjang zu multilateralen Gesprächen

      China hat nach Angaben aus Diplomatenkreisen einen Kompromissvorschlag für Gespräche zwischen Nordkorea und den USA vorgelegt. Demnach sollten die Treffen zunächst multilateral, dann bilateral mit den USA verlaufen. Damit steigen die Hoffnungen auf eine Lösung des seit Monaten schwelenden Streits über Pjöngjangs Atomprogramm. Das kommunistische Nordkorea könnte nach Geheimdienstangaben bereits Atombomben besitzen.



      PEKING, 15. Juli (rtr/dpa/FR). Ein Mitarbeiter des chinesischen Außenministeriums habe westlichen Diplomaten den Vermittlungsvorschlag erläutert, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag aus informierten Kreisen. Nordkorea fordert direkte Gespräche mit den USA, diese wollen jedoch eine Einbeziehung weiterer Staaten. Chinas Präsident Hu Jintao und sein südkoreanischer Kollege Roh Moo Hyun hätten sich vergangene Woche in Peking auf die Gespräche verständigt, hieß es: "Die Südkoreaner und Chinesen sind sich darüber einig, dass sie bilaterale Kontakte und Gespräche innerhalb eines multilateralen Rahmens zulassen sollten."
      Am Dienstag traf Chinas Vize-Außenminister Dai Bingguo den nordkoreanischen Staatschef Kim Jong Il und übergab ihm einen persönlichen Brief von Hu, meldete Nordkoreas staatliche Nachrichtenagentur KCNA. Der Inhalt wurde nicht bekannt. Die japanische Zeitung Asahi Shimbun berichtete unter Berufung auf chinesische Quellen, Dai habe Kim gedrängt, multilaterale Gespräche unter der Teilnahme von China, Südkorea und Japan zu akzeptieren. In Diplomatenkreisen hieß es, die USA hätten den Vorschlag bislang nicht abgelehnt und warteten offenbar eine Reaktion Nordkoreas ab.

      "Wenn irgendjemand überhaupt Nordkorea beeinflussen kann, sind es die Chinesen", sagte ein Diplomat in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul. Das wirtschaftlich schwer angeschlagene Nordkorea bezieht 70 bis 90 Prozent seines Öls und etwa ein Drittel seiner Lebensmittelimporte aus China.

      Über den Stand des nordkoreanischen Wiederaufbereitungsprogramms für abgebrannte Atombrennstäbe herrscht in Südkorea weiter Ungewissheit. Es gebe bisher keinen "wissenschaftlichen Beweis" dafür, dass Nordkorea die Wiederaufbereitung aller alten Brennstäbe bereits abgeschlossen habe, sagte der südkoreanische Außenminister Yoon Young Kwan in einem Rundfunkinterview. "Südkorea und die USA versuchen derzeit, gesicherte Daten zu sammeln." Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap hatte am Sonntag berichtet, nordkoreanische UN-Diplomaten hätten in New York die USA darüber informiert, dass die Aufarbeitung aller 8000 im Reaktorkomplex Yongbyon gelagerten Brennstäbe bereits Ende Juni beendet worden sei. Aus den Brennstäben lässt sich nach Angaben südkoreanischer und amerikanischer Experten genügend Plutonium zum Bau von etwa sechs Atombomben gewinnen.
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      schrieb am 30.07.03 07:31:15
      Beitrag Nr. 135 ()
      Die ungleichen Brüder
      Das reiche Südkorea leistet sich aus Angst vor den Kosten einer Wiedervereinigung Wirtschaftshilfe für den armen Norden

      Von Harald Maass (Peking) / FR


      Ein halbes Jahrhundert nach dem Koreakrieg ist Südkorea heute eine wirtschaftlich boomende Industrienation. Trotz der Asienkrise setzt das Land seinen Wachstumskurs fort. Anders sieht die Lage in Nordkorea aus. Nach Jahrzehnten der Isolation und Planwirtschaft leidet die Bevölkerung dort an Unterernährung.

      Wie einst im geteilten Deutschland herrschte auch in Korea nach dem Krieg ein Wettkampf der Systeme. Während der von China und Russland unterstützte Norden auf eine sozialistische Planwirtschaft setzte und Landwirtschaft wie Industrie verstaatlichte, übernahm der Süden das kapitalistische System der Schutzmacht USA. Den größeren Erfolg hatte zunächst Nordkorea. Weil Koreas Norden traditionell stärker industrialisiert war als der Süden, wuchsen unter den Kommunisten Industrie und Wohlstand zunächst schneller.

      Mittlerweile hat der Süden den Norden jedoch weit abgehängt. Nach einem Industrialisierungsprogramm in den 60er Jahren setzte Südkorea zu einem ähnlichen Wirtschaftsboom an wie einst die Bundesrepublik Deutschland. Mit einem durchschnittlichen Wirtschaftswachstum von 8,6 Prozent stieg Südkorea in drei Jahrzehnten zur zwölftgrößten Wirtschaftsmacht der Erde auf. Eine stahlharte Militärdiktatur, Gewerkschaftsverbote und erzwungene Niedriglöhne waren die Rahmenbedingungen. Aus dem ehemals armen Agrarland, das 1953 noch zu den ärmsten Ländern der Welt zählte, wurde die neben Japan erfolgreichste Industrienation Asiens. Südkorea gehört heute zu den weltweit größten Herstellern von Autos, Stahl, Schiffen und Elektronikgütern. Mit einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von rund 19 400 Dollar pro Kopf hat Südkorea ein vergleichbares Wirtschaftsniveau wie manche EU-Staaten erreicht.

      Ohne Hindernisse verlief dieser Aufstieg nicht. In der Asienkrise 1997 stürzten die hoch verschuldeten Chaebols, Südkoreas Großkonzerne, das Land in eine Wirtschaftskrise. Großkonzerne wie Samsung, Hyundai, LG und die SK-Gruppe hatten mit Unterstützung der Regierung in den Boomjahren riesige Firmenkonglomerate gebildet. Die Konzerne waren auf so vielen Wirtschaftsfeldern tätig und so stark miteinander verflochten, dass sie unkontrollierbar geworden waren. In den vergangenen Jahren hat die Regierung zwar mit einer Reform der Chaebols begonnen. 16 der 30 größten Chaebols wurden verkauft oder für bankrott erklärt. Die verbliebenen Großfirmen bestimmen jedoch noch immer Südkoreas Wirtschaft.

      Die Nordkoreaner sind die armen Brüder. Nach Jahrzehnten der Stagnation beträgt die Wirtschaftsleistung pro Einwohner gerade mal ein Zwanzigstel des Südens. Nordkoreas Staatsindustrie, die einst mit großzügiger Hilfe aus China und Russland aufgebaut wurde, liegt am Boden. Weil Nordkorea seit Jahren keine Wirtschaftsstatistiken mehr veröffentlicht, kann das Ausmaß der Misere nur geschätzt werden. Diplomaten in Pjöngjang glauben, dass nur noch 20 Prozent der Industriebetriebe arbeiten. Eine der wenigen Einnahmequellen für Devisen bildet die Rüstungsindustrie.

      In Korea geht es nicht mehr um einen Wettstreit der Systeme - er ist längst entschieden. Seoul unterstützt heute die hungernde Bevölkerung im Norden mit Wirtschaftshilfen. Südkoreanische Konzerne wie Hyundai investierten in Nordkorea in Tourismus und planen den Aufbau von Industriegebieten. Das Engagement der Chaebols wird von der Regierung unterstützt und hat vor allem politische Gründe. Seoul hat erkannt, dass die Not im Norden zum Kollaps des Regimes führen könnte. Früher wäre Südkorea froh darüber gewesen, heute nicht mehr. Eine plötzliche Wiedervereinigung wie einst in Deutschland, glaubt die Regierung, könnte sich ihr Land nicht leisten.
      Avatar
      schrieb am 02.08.03 09:55:45
      Beitrag Nr. 136 ()
      Endlich - Die Russen kommen!


      Aus Angst vor einem Atomschlag Pjöngjangs bringt Moskau seine Zivilschützer auf Trab
      von Manfred Quiring / Welt.de

      Moskau - In Russlands Fernem Osten geht die Angst vor einem Atomkrieg um. Der Streit um das nordkoreanische Nuklearprogramm, um die Kernwaffen, von denen der Diktator Kim Jong Il behauptet, er besitze sie, heizt die Unsicherheit ebenso an wie Forderungen einzelner Politiker, sich des Problems mit einem Präventivschlag zu entledigen.
      Ihren Beitrag dazu leisten russische Diplomaten wie der stellvertretende Außenminister Alexander Losjukow. Er sagte, der Ferne Osten Russlands müsse "zu einem fatalen Ausgang im Zusammenhang mit dem Konflikt auf der Koreanischen Halbinsel bereit sein". Gleichzeitig informierte er über die Entscheidung der Führung in Moskau, die Möglichkeiten der Zivilverteidigung in Fernost wegen der "stufenweisen Verschlechterung der Lage" zu überprüfen.
      Wenn gegenwärtig auch nicht mit endgültiger Sicherheit bekannt ist, ob Kim Jong Il tatsächlich über zumindest einen Kernsprengkopf verfügt, so besteht doch überhaupt kein Zweifel daran, dass genau das sein Ziel ist. Russische Experten gehen davon aus, dass Pjöngjang schon im kommenden Jahr fünf bis sieben Atomsprengköpfe besitzen wird.
      Das löst auch in den in der Nähe befindlichen russischen Regionen starke Besorgnis aus, zumal nach den Ereignissen im Irak jeder einen amerikanischen Präventivschlag, aber auch einen nordkoreanischen atomaren Angriff auf Seoul für möglich hält. Die radioaktive Wolke würde innerhalb weniger Stunden fernöstliche Gebiete Russlands verseuchen.
      In Chabarowsk sprechen dieser Tage russische Zivilschützer über Schutzmaßnahmen. Der Gouverneur von Primorje (Wladiwostok) lässt schon mal alle zivilen Schutzbunker überprüfen. Er räumte gegenüber der Zeitung "Iswestija" ein, dass die Bunker bei weitem nicht alle einsatzbereit sind. "15 Jahre lang hat sich damit niemand beschäftigt, viele sind unbrauchbar geworden." Und in den anderen sitzen inzwischen oft Geschäftsleute, die Autoreparaturwerkstätten betreiben oder Warenlager unterhalten. Insgesamt, so ergaben die Recherchen der "Iswestija", seien lediglich 50 Prozent aller Zivilschutzeinrichtungen in Wladiwostok brauchbar.
      Das verleitet einige hoch gestellte Offiziere der russischen Pazifikflotte zu privaten Gedankenspielen. Auch sie machen sich keine Illusionen über die Aggressivität von Kim Jong Il. Sollte der Diktator seine Raketen mit den Atomsprengköpfen in Stellung bringen lassen, was von der russischen wie der amerikanischen Aufklärung umgehend bemerkt werden würde, empfiehlt ein anonymer hochrangiger Offizier des Pazifikstabes einen Präventivschlag gegen die Abschussvorrichtungen.
      "Es wäre besser, wenn die Amerikaner das täten und wir ihnen unsere Aufklärungsdaten übergeben", sagte er der "Iswestija". Trotzdem besäße die Pazifikflotte mit dem Raketenkreuzer "Warjag" eine Waffe, mit der die nordkoreanischen Abschussrampen ebenfalls zerstört werden könnten.



      WASHINGTON, 1. August (dpa/rtr/ap). US-Präsident George W. Bush hat die Ankündigung Nordkoreas als Fortschritt begrüßt, im Streit über das Atomprogramm Pjöngjangs zu multilateralen Verhandlungen bereit zu sein. Bush äußerte sich am Freitag in Washington optimistisch über eine Lösung des Konflikts. Bisher hatte der kommunistische Staat auf bilateralen Gesprächen mit den Vereinigten Staaten beharrt. Am Freitag aber meldete ein Sprecher des südkoreanischen Außenministeriums, Pjöngjang sei auch zu Gesprächen mit anderen Ländern bereit und habe alle Parteien darüber bereits informiert.
      Am Donnerstag hatte Russland erklärt, Nordkorea habe über seine Botschaft in Moskau vorgeschlagen, den Streit über das Atomprogramm unter Einbeziehung von sechs Staaten zu lösen. An den Verhandlungen sollen demnach neben Nordkorea und den USA noch China, Südkorea, Japan und Russland teilnehmen.


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      Atomwaffen-Programm: Nordkorea verscherzt es sich völlig mit den USA