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    IRAK SITREP US-Kräfte Middle East (wie versprochen...) - 500 Beiträge pro Seite (Seite 33)

    eröffnet am 01.01.03 18:56:55 von
    neuester Beitrag 19.10.08 00:25:54 von
    Beiträge: 26.722
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      Avatar
      schrieb am 27.10.03 13:30:49
      Beitrag Nr. 16.001 ()
      #45 Knallgas möchte dir in der ganzen linie meinen respekt dafür ausdrücken,es geht nicht an bei verweis auf Israelische untaten in die Antisemitische ecke gestellt zu werden.Die empfindlichkeit von Sep u.a. ist hinreichend bekannt,das verständnis nimmt aber durch dem inflationären gebrauch auch dementsprechend ab.
      #963 Sep Dachau lässdt die greuel dieser zeit nicht mehr richtig zur wirkung kommen,andere sind da viel besser geeignet dazu,falls Buchenwald etc. nicht auch schon renoviert wurden?.Es ist sicherlich schwer, nicht immer an die leiden des Jüdischen Volkes in der vergangenheit hinzuweisen,berechtigt aber nicht selbst sich moralischen fragen in der jetztzeit einseitig zu verschliessen.Vieles wird durch das heutige Israel zum vorgehen gegen die Palästinenser im vergleich gezogen,wobei sich heute die aufklärerische wirkung der nachkriegszeit,eben in Deutschland nach meiner meinung positiv entfaltet.
      Avatar
      schrieb am 27.10.03 13:39:48
      Beitrag Nr. 16.002 ()
      endaxi

      woher willst Du das wissen, daß Dachau die Greuel nicht mehr richtig rüberbringt ?

      Warst Du damals dabei, daß Du Dir auch dazu eine Meinung zutraust ?

      Ich war es nicht.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 27.10.03 13:45:48
      Beitrag Nr. 16.003 ()
      #965 Na vielleicht habe ich verschiedene besichtigt,wobei mir Dachau im verhältnis dazu wie ein "Hotel" vorkam.Liegt aber schon jahrzehnte zurück und so kann ich über dem jetzigen zustand dort und woanders nichts sagen.
      Avatar
      schrieb am 27.10.03 14:21:57
      Beitrag Nr. 16.004 ()
      die Frage war ja auch, wie Du erkennen willst, wer etwas zutreffend rüberbringt.

      Dazu hättest Du Dachau, oder andere KZs zu ihren Wirkunsgzeiten kennenlernen müssen.

      Alles Gesülze.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 27.10.03 16:02:04
      Beitrag Nr. 16.005 ()
      knallgas, #943

      die Veröffentlichung von BMs ist hier im Forum tabu. auch wenn sie von nem MOD kommt.

      du hast den Tadel persönlich genommen - zu Unrecht. dem MOD gings darum, eine zumindest verfängliche Situation zu entkrampfen. hat deswegen auch von "Strafmassnahmen" abgesehen.

      hast du in den falschen Hals bekommen.

      dsR, der trotzdem gerne auch in Zukunft deine Beiträge sehen möchte :D

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      Avatar
      schrieb am 27.10.03 16:27:53
      Beitrag Nr. 16.006 ()
      # 68 - ich weiss schon, dass dies gegen den Comment verstösst.

      Aber der Inhalt war doch auch so sehr von allgemeinem Interesse, dass dies seine Veröffentlichung IMHO rechtfertigt.

      - Ausserdem ist es natürlich auch nicht ganz ohne, wie Modulator meinen Beitrag wertet.

      Für mich ist der Inhalt dieser bm auf jeden Fall Grund, hier nicht weiter meine Zeit zu vertun - sorry.

      Grüsse,
      franz
      Avatar
      schrieb am 27.10.03 16:53:38
      Beitrag Nr. 16.007 ()
      knalli,

      einfach mal ne Nacht darüber schlafen. und nicht alles so wichtig nehmen.

      dsR, selber durchaus hart im Nehmen
      Avatar
      schrieb am 27.10.03 17:00:18
      Beitrag Nr. 16.008 ()
      #67 Sep sicherlich wirst Du mir jetzt über deine eigenen erfahrungen berichten können,oder?,sonst schiebe dir die Sülze in deinem Betonkopf selbst rein.:mad:
      Avatar
      schrieb am 27.10.03 21:10:10
      Beitrag Nr. 16.009 ()
      Blutiger Auftakt zum Ramadan



      © AP Chaos nach den Explosionen vor dem Roten Kreuz in Bagdad

      Bei der blutigsten Serie von Anschlägen seit dem Sturz des irakischen Regimes im April sind am Montag mindestens 42 Menschen innerhalb weniger Stunden in Bagdad getötet worden.
      Das berichtete der arabische Sender El Dschasira. Irakische Behörden sprachen dagegen von 34 Toten und mehr als 230 Verletzten.
      Hauptziel der fünf Selbstmordattentate zum Auftakt des islamischen Fastenonats Ramadan war die Zentrale des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK).
      Als davor ein mit Sprengstoff beladener Krankenwagen explodierte, starben zehn Iraker, darunter zwei IKRK-Mitarbeiter.
      Weitere Autobomben detonierten vor vier Polizeistationen. Wer hinter den Anschlägen steht, wurde zunächst nicht bekannt.

      Die Welt verurteilte das Blutbad auf das Schärfste.
      US-Präsident George W. Bush erklärte, die Angriffe auf das Rote Kreuz oder die Polizeiwachen zeigten, dass es den "kaltblütigen Mördern" nur darum gehe zu töten, gleichgültig wen.
      Die USA würden sich von den Anschlägen im Irak nicht von ihrem Kurs abbringen lassen.
      "Je erfolgreicher wir sind (...), desto verzweifelter werden diese Kriminellen", sagte Bush am Montag in Washington.

      Extra:
      Irak - Der Krieg nach dem Krieg
      "Vorgehen eher amateurhaft"
      Nach Angaben der irakischen Behörden starben insgesamt acht Polizisten und 26 Zivilisten.
      Bei dem Angriff auf eine Polizeiwache seien auch zahlreiche Schulkinder verletzt worden.
      Es war einer der blutigsten Tage seit dem Ende der Kampfhandlungen im Irak.
      Bei einem Bombenattentat auf den einflussreichen irakischen Schiitenführer Ajatollah Mohammed Bakr el Hakim in der Stadt Nadschaf waren Ende August mehr als 80 Menschen getötet worden.

      US-Militärsprecher Mark Hertling erklärte in Bagdad, die Attentäter hätten sich bei der Planung über den Zeitpunkt der Anschläge abgesprochen.
      "Davon abgesehen, war ihr Vorgehen aber eher amateurhaft." Gleichzeitig verdichteten sich die Hinweise, dass ausländische Terroristen an den Anschlägen beteiligt waren.
      Hertling sagte, ein Syrer sei bei dem Versuch festgenommen worden, vor einer fünften Polizeistation einen Sprengsatz zu zünden.

      Auch die Bundesrepublik und ihre europäischen Partner verurteilten die Anschläge scharf.
      Die Attentate, besonders der Anschlag gegen die Rot-Kreuz-Zentrale, seien gegen das Interesse des irakischen Volkes gerichtet, sagte ein Regierungssprecher in Berlin.
      Der britische Premierminister Tony Blair machte
      "Terroristen und Kriminelle" dafür verantwortlich.
      Das französische Außenministerium sagte, es sei dringender denn je, die Souveränität des Iraks wieder herzustellen.

      Fünf Iraker von US-Soldaten erschossen
      Beim IKRK in Genf hieß es, es sei noch zu früh zu entscheiden, ob die Organisation ihre Mitarbeiter aus Bagdad abziehen werde.
      "Wir sind schockiert und verurteilen diesen Anschlag", sagte eine Sprecherin.
      Das Bundesinnenministerium in Berlin prüft nach eigenen Angaben, ob die vier deutschen Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks (THW) aus Bagdad abgezogen werden sollen.
      Die deutsche Hilfsorganisation HELP, die als eine der wenigen deutschen humanitären Organisationen noch im Irak mit internationalen Mitarbeitern vertreten ist, will ihre Arbeit fortsetzen.

      In Falludscha, 70 Kilometer westlich von Bagdad, erschossen US-Soldaten nach Angaben von Augenzeugen fünf Insassen eines Kleinbusses.
      Die Soldaten hätten das Feuer eröffnet, nachdem in der Nähe ein Sprengsatz explodiert sei.
      Die Soldaten hätten wild um sich geschossen und den zufällig vorbei fahrenden Bus getroffen, berichteten Augenzeugen ausländischen Fotografen.

      Wolfowitz entging Anschlag nur knapp Bagdad wurde am Abend von einer weiteren Explosion erschüttert.
      Der Hintergrund war zunächst unklar.
      In der irakischen Hauptstadt war am Sonntag wegen des Fastenmonats die nächtliche Ausgangssperre aufgehoben worden.
      US-Vizeverteidigungsminister Paul Wolfowitz war in der Stadt am selben Tag knapp einem Raketenangriff entgangen. Bei dem Angriff auf das Hotel "Raschid" kam ein US-Oberst ums Leben.

      In der Nacht zum Montag waren zwei US-Soldaten getötet und zwei weitere Amerikaner verletzt worden, als ihre Patrouille in Bagdad mit einem Sprengsatz angegriffen wurde.
      Ferner starb ein US- Militärpolizist bei einem Mörsergranatenangriff auf ein Gefängnis im Westen Bagdads. Zwei Soldaten wurden dabei nach US-Angaben verletzt.

      Quelle: www.stern.de

      ---------------------------------------------------
      Mal sehen wie langs noch dauert, bis die Hippies wieder
      mit den alten "Make LOVE/Peace not War" Postern vorm Kapitol rumrennen.

      Georgie wird auf jeden Fall mit einem kalten Handschlag aus
      dem Irak/Baghdad verabschiedet.
      Avatar
      schrieb am 27.10.03 21:45:26
      Beitrag Nr. 16.010 ()
      @endaxi, wie immer: es lohnt nicht mit Dir.

      Zu 971: Hast Du 965 gelesen ? Verstanden ?

      SEP
      Avatar
      schrieb am 27.10.03 22:43:32
      Beitrag Nr. 16.011 ()
      #973 Sep habe ich wohl falsch interpretiert aufgrund des letzen satzes in #67 den ich als sehr unfreundlich empfunden habe.Nehme hiermit Betonkopf mit bedauern zurück.
      Avatar
      schrieb am 27.10.03 22:46:09
      Beitrag Nr. 16.012 ()
      endaxi

      alles OK.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 00:14:05
      Beitrag Nr. 16.013 ()
      Mal wieder w2as zum Thema Irak. Ich halte Fisk für einen der besten ausländischen Kenner des nahen Osten, der schon seit Jahren bei allen Kriegen und Kämpfen in der Gegend als Reporter dabei war.


      Eins, zwei, drei und vier / Warum sind unsre Truppen hier?
      Das größte Problem für US-Streitkräfte im Irak ist nicht der bewaffnete Widerstand sondern eine Krise der Truppenmoral.
      von Robert Fisk
      Independent / ZNet 26.10.2003


      Kürzlich, in einer Polizeiwache in Fallujah, wurde ich des Ausmaßes der Schizophrenie gewahr. Captain Christopher Cirino von der 82. Luftlandeeinheit versuchte mir zu erklären, was es mit den allzu regelmäßigen Angriffen auf amerikanische Truppen in dieser von sunnitischen Moslems dominierten Stadt im Irak auf sich hat. Seine Männer waren weiter unten an der Straße in einer ehemaligen Präsidialen Erholungsstätte - von den Amerikanern "Dreamland" genannt- einquartiert. Doch ihre Desorientierung ging noch tiefer. "Die Leute, die uns angreifen, sind in Syrien ausgebildete Terroristen und örtliche Freiheitskämpfer," sagte er. Wie bitte? "Freiheitskämpfer." Genau so hat Captain Cirino sie betitelt - zurecht.

      Und das aus folgendem Grund. Alle amerikanischen Soldaten sollen, ja müssen zusammen mit ihrem Präsidenten und seinem Verteidigungsminister Donald Rumsfeld glauben, dass Osama bin Ladens "al-Qa`ida" Guerillas, die von Syrien, dem Iran und Saudi Arabien aus über die irakische Grenze strömen, die Vereinigten Staaten im Rahmen des "Krieges gegen den Terror" attackieren (- Man beachte, dass die Verbündeten unter Iraks Nachbarn, Kuwait und die Türkei, bei diesen Aufzählungen stets fehlen). Offiziere erklären dieser Tage ihren Sondereinsatzkommandos, dass der "Krieg gegen den Terror" nunmehr von Amerika nach dem Irak verlegt worden ist, so als ob auf wundersame Weise der 11. September 2001 nun der Irak des Jahres 2003 geworden ist. Man beachte zudem, wie die Amerikaner niemals Beschuldigungen gegen Irakis aussprechen - es sei denn, der US-Prokonsul Paul Bremer kann sie als "Reste der Baath Partei", "Unverbesserliche" oder "verzweifelt Gestrige" identifizieren.

      Captain Cirinos Problem besteht natürlich darin, dass er einen Teil der Wahrheit kennt. Gewöhnliche Irakis - viele davon seit Langem Feinde Saddam Husseins - attackieren die amerikanischen Besatzer alleine im Bereich Bagdad 35 mal am Tag. Noch dazu arbeitet Captain Cirino in Fallujahs örtlicher Polizeiwache, wo die von den USA neu angeheuerten irakischen Polizisten die Brüder, Onkel und zweifelsfrei auch die Väter einiger derer sind, die nun den Guerillakrieg gegen amerikanische Streitkräfte in Fallujah führen. Ich vermute, dass einige von ihnen selbst unter den "Terroristen" sind. Würde er die Gegenseite also "Terroristen" heißen, wären die örtlichen Polizisten - seine vorderste Verteidigunslinie- in der Tat sehr sauer.

      Kein Wunder,dass es um die Moral so schlecht steht. Kein Wunder auch, dass die amerikanischen Soldaten, die ich auf den Straßen Bagdads und anderer irakischer Städte antreffe, Klartext reden, wenn es um ihre eigene Regierung geht. Die US-Streitkräfte sind angewiesen, in Gegenwart von Irakis oder Reporter (die in den Augen der Besatzungbehörden etwa den gleichen Status haben), kein schlechtes Wort über ihren Präsidenten oder ihren Verteidigungsminister zu verlieren. Aber als ich in der Nähe von Abu Ghurayb einer Gruppe US-Militärpolizisten gegenüber mutmaßte, sie würden bei der nächsten Wahl wohl für die Republikaner stimmen, brachen sie in schallendes Gelächter aus. "Wir sollten nicht hier sein, und man hätte uns nie herschicken sollen," gab mir einer von ihnen mit frappierender Offenheit zur Antwort. "Und vielleicht können Sie mir folgendes verraten: Warum sind wir hergeschickt worden?"

      So bereitet es auch wenig Staunen, dass "Stars and Stripes", die Zeitung des amerikanischen Militärs, diesen Monat berichtet hat, dass ein Drittel der Truppen im Irak unter geringer Moral leidet. Ist es unter diesen Umständen verwunderlich, dass US-Streitkräfte im Irak Unschuldige niederschießen, Gefangene treten und brutal behandeln, Wohnungen verwüsten und - was Augenzeugenberichte hunderter Irakis bestätigen - Geld aus den Häusern stehlen, die sie durchkämmen? Nein, dies ist nicht Vietnam, wo die Amerikaner manchmal 3000 Mann pro Monat einbüßen mussten. Auch mutiert die US-Armee im Irak nicht zu einem Haufen Rabauken. Noch nicht. Auch sind sie weiterhin Lichtjahre von der Mordlust Saddams Henkershelfer entfernt. Aber Menschenrechtsbeobachter, Beamte der zivilen Besatzungsbehörde und Journalisten - ganz zu schweigen von den Irakis selbst - finden das Benehmen der amerikanischen Militärbesatzung zunehmend abstoßend.

      Solche Irakis, die Kontrollpunkte des US-Militärs übersehen, Konvois überholen, die gerade angegriffen werden, oder lediglich an einer amerikanischen Razzia vorbeikommen, werden vorbehaltlos niedergeschossen. Offizielle "Erkundigungen" seitens der US-Behörden bei solchen Tötungsfällen münden für gewöhnlich entweder in Schweigen oder in die Behauptung, die Soldaten hätten ihre "Rules of Engagement" [Verhaltensregeln für militärische Kräfte] befolgt - Regeln, welche die Amerikaner nicht der Öffentlichkeit zugänglich machen.

      Der Unsinn wird von oben verzapft. Selbst während der anglo-amerikanischen Invasion des Iraks weigerten sich die US-Streitkräfte, Verantwortung für die Unschuldigen zu übernehmen, die sie getötet hatten. "Über Tote führen wir nicht Buch," verkündete General Tommy Franks. Als die "Alliierten" - und man beachte, wie wir Briten in diesem irreführenden Titel vereinnahmt werden - in der verfehlten Hoffnung Saddam zu töten, bei Mansur eine Wohngegend bombardierten, gab es denn auch keine Entschuldigung für die 16 Zivilisten, die der Aktion zum Opfer fielen. Als US-Sonderkommandos in eben dieser Gegend vier Monate später auf der Suche nach demselben irakischen Führer eine Razzia durchführten, töteten sie sechs Zivilisten, darunter ein 14-jähriger Junge und eine Frau mittleren Alters. Vier Tage darauf verkündeten sie lediglich, es würde eine "Erkundigung" geben. Keine Untersuchung, wohlgemerkt; nichts das so klänge, als sei etwas daran auszusetzen, wenn sechs irakische Zivilisten abgeknallt werden. Und wenig später war die "Erkundigung" - sicher wie gewünscht - vergessen, und man hat seither nichts davon gehört. -

      Während der Invasion warfen die Amerikaner hunderte Streubomben über den Vororten Hillahs ab. Diese hinterließen einen wahren Metzgerladen mit zerstückelten Leichen. Das Filmmaterial mit halbierten Kleinkindern wurde nicht einmal vom Reuters-Team in Bagdad übertragen. Das Pentagon sagte darauf, es gäbe `keine Anzeichen` dafür, dass Streubomben über Hillah eingesetzt worden wären - und das, obwohl Sky TV Blindgänger gefunden und nach Bagdad gebracht hatte.

      Zum ersten Mal begegnete ich diesem Ausbleiben jeder Reue - oder besser, dem Fehlen eines Verantwortungsgefühls - in einem Slum vor den Toren Bagdads namens Hayy al-Gailani. Zwei Männer hatten einen neuen amerikanischen Kontrollpunkt missachtet - eine Rolle Stacheldraht, die vor Tagesanbruch eines Morgens im Juli über die Straße gezogen worden war - worauf die US-Streitkräfte den Wagen unter Beschuss nahmen. Sie verfeuerten sogar so viel Munition, dass der Wagen sofort in Brand geriet. Und noch während die toten oder sterbenden Menschen im Wageninnern verbrannten, bestiegen die Amerikaner, die den `Checkpoint` errichtet hatten, ihre gepanzerten Wagen und machten sich davon. Sie haben sich nie die Mühe gemacht, die Leichenkammer des Krankenhauses aufzusuchen , um die Identität der Männer festzustellen und die Angehörigen zu informieren. Dies wäre ja naheliegend gewesen, hätten sie geglaubt, gerade "Terroristen" getötet zu haben. Im Irak wiederholen sich Szenen wie diese Tag für Tag.

      Darum üben Human Rights Watch, Amnesty und andere humanitäre Organisationen immer heftigere Kritik an der Praxis der US-Armee, die irakischen Toten nicht einmal zu zählen - von der eigenen Verantwortung beim Tod von Zivilisten ganz zu schweigen. "Es ist eine Tragödie, dass US-Soldaten in Bagdad so viele Zivilisten getötet haben," sagt Joe Stork von Human Rights Watch. "Aber schier unglaublich ist, dass das US-Militär diese Todesfälle nicht einmal zählt" Human Rights Watch hat in der Hauptstadt 94 Fälle gezählt, bei denen Zivilisten von den Amerikanern getötet wurden. Die Organisation kritisierte auch die entwürdigende Behandlung Gefangener durch amerikanische Streitkräfte, etwa deren Gewohnheit, die Köpfe der Gefangenen mit den Fuß am Boden zu halten. Einige amerikanische Soldaten werden nun in Jordanien - von Jordaniern - darin geschult, wieviel "Respekt" gegenüber irakischen Zivilisten angemessen ist. Dort erhalten sie auch Unterricht in Sachen "Kultur des Islams". Das war auch höchste Zeit.

      Vor Ort im Irak aber, da haben Amerikaner die `Lizenz zu Töten`. Disziplinarische Maßnahmen aufgrund der Tötung von Zivilisten wurden nicht gegen einen einzigen Soldaten eingeleitet - selbst wenn unter den Opfern Irakis waren, die für die Besatzungsbehörde gearbeitet hatten. Nichts unternommen wurde zum Beispiel im Falle des Soldaten, der im Nordirak den Übersetzer eines italienischen Diplomaten tötete, als er durch die Fensterscheibe dessen Wagens feuerte. Nichts unternommen wurde auch gegen die Soldaten der 82. Luftlandeeinheit, die letzten April in Fallujah 14 protestierende Sunni niederschossen. (Captain Cirino war hierbei nicht beteiligt.) Nichts unternommen wurde auch gegen die Truppen, die in Mosul weitere 11 Protestierende töteten. Manchmal türmen sich die Hinweise auf geringe Moral mit der Zeit. Die "Coalition Provisional Authority", wie sich die Besatzungsbehörde selbst nennt, hat zum Beispiel die Geldwechsler einer irakischen Stadt angewiesen, keine Dollar im Tausch für irakische Dinar an Soldaten der Besatzungsarmee auszugeben. Zu viele irakische Dinar waren während Razzien von Soldaten gestohlen worden. In Bagdad, Hillah, Tikrit, Mosul und Fallujah haben mir Irakis wiederholt berichtet, sie seien an den Checkpoints oder während Razzien von amerikanischen Soldaten bestohlen worden. Sofern es keine monumentale, landesweite Verschwörung der Irakis gibt, müssen zumindest einige dieser Berichte der Wahrheit entsprechen.

      Und dann war da der Fall des bengalischen Tigers. Eine Handvoll US-Streitkräfte hatten sich in den Zoo von Bagdad aufgemacht, um eine Party mit Sandwiches und Bier zu feiern. Während der Party entschloss sich einer der Soldaten, den Tiger zu streicheln, worauf dieser, zumal als bengalischer Tiger, seine Zähne in das Fleisch des Soldaten schlug. Daraufhin erschossen sie den Tiger. Die Amerikaner versprachen eine "Erkundigung" - von der man seither nichts gehört hat. Nur ein Vorfall hatte disziplinarische Folgen für US-Streitkräfte. Ironischerweise ging es in diesem Fall um eine schwarze Fahne mit religiöser Bedeutung, die eine US-Helikopterbesatzung von einem Fernmeldeturm in Sadr City, einem Stadtteil Bagdads, entfernt hatte. Während der darauf folgenden gewaltsamen Ausschreitungen kam ein irakischer Zivilist zu Tode.

      Selbstmorde unter US-Soldaten im Irak haben in den letzten Monaten zugenommen - sie liegen nun bis zum Dreifachen über dem normalen Wert für amerikanische Streitkräfte. Mindestens 23 Soldaten, so nimmt man an, haben sich seit der anglo-amerikanischen Invasion das Leben genommen, weitere haben sich bei Selbstmordversuchen verletzt. Wie gewöhnlich hat die US-Armee diese Statistik erst nach ständigem Drängen herausgegeben. Über die täglichen Angriffe auf Amerikaner außerhalb Bagdads - bis zu 50 pro Nacht - wird ebensowenig Buch geführt wie über Opfer unter der irakischen Zivilbevölkerung. Als ich letzten Monat nach Einbruch der Dunkelheit von Fallujah nach Bagdad reiste, sah ich Explosionen durch Mörserbeschuss und Leitfeuer bei 13 amerikanischen Militärbasen - die Besatzungsbehörden haben hierzu kein Wort verloren. Letzten Monat schlugen fünf Mörsergranaten am Flughafen von Bagdad nahe der Startbahn ein, als Passagiere gerade eine jordanische Linienmaschine nach Amman bestiegen. Diesen Angriff habe ich mit eigenen Augen gesehen. Am selben Nachmittag behauptete General Ricardo Sanchez, ranghöchster US-Offizier im Irak, er wisse nichts von diesem Angriff. Sofern seine Unteroffiziere nicht allesamt Schlamper sind, musste er von dem Angriff erfahren haben.

      Aber was sollen wir Anderes von einer Armee erwarten, die ihre Soldaten in bewusster Irreführung dazu anhält, "Briefe" an die Zeitungen ihrer Heimatorte zu schreiben, in denen sie die täglichen Verbesserungen ihrer Lebensumstände im Irak beschreiben.

      "Für irakische Bürger sind Lebensqualität und die öffentliche Sicherheit größtenteils wiederhergestellt, und wir hatten großen Anteil daran," prahlte Sergeant Christopher Shelton vom "503rd Airborne Infantry Regiment" in seinem Brief aus Kirkuk and die "Snohomish County Tribune". "Die Mehrheit der Stadtbewohner hat uns mit offenen Armen empfangen." Hat sie leider nicht. Auch hat Sergeant Shelton den Brief nicht geschrieben. Ebensowenig wie Sergeant Shawn Grueser aus West Virginia. Oder Schütze Nick Deaconson. Ebensowenig wie acht weitere Soldaten, die angeblich identische Briefe an die Lokalzeitungen in der Heimat geschrieben haben. Die "Briefe" waren unter den Soldaten mit der Bitte verteilt worden, sie zu unterschreiben - ihr Einverständnis mit dem Inhalt natürlich vorausgesetzt.

      Aber vielleicht sind sie Teil jener Fanasiewelt, die von eben jenen Ideologen der Rechten in Washington inspiriert wurde, die auf diesen Krieg gedrängt haben - obschon die meisten von ihnen ihrem Land nie in Uniform gedient haben. Sie haben diesen Traum gesponnen, einen Traum mit "Massenvernichtungswaffen" und umjubelten amerikanischen Truppen, die zur "Befreiung" der Irakis kommen. Unfähig, ihre Fiktion mit irgendwelchen Fakten auszuschmücken, gestehen sie heute lediglich ein, dass die Soldaten, die sie in das größte Rattennest im Mittleren Osten geschickt haben, nun "eine Menge Arbeit vor sich haben" und dass sie "an der Front im Krieg gegen den Terror kämpfen" - wovon vor und während der Invasion nie die Rede war.

      Welchen Einfluss, so möchte man fragen, hatten die christlichen Fundamentalisten auf die amerikanische Armee im Irak? Nehmen wir mal an, wir könnten Reverend Franklin Graham ignorieren. Dieser hat den Islam als "sehr böse und heimtückische Religion" beschrieben, und daraufhin Pentagonbeamten einen Vortrag gehalten. Aber was sollen wir von Generalleutnant William "Jerry" Boykin halten, jenem Offizier, der die Jagd auf Osama bin Laden leitet? Dieser hat in Oregon vor Publikum verkündet, die Islamisten hassten die USA, "da wir eine christliche Nation sind, denn unsere Wurzeln sind judisch-christlich, und der Feind ist ein Kerl namens Satan." Jüngst zum Abteilungsleiter für Nachrichtendienst im Verteidigungsministerium befördert, sagte Boykin weiterhin über den Krieg gegen Mohammed Farrah Aidid in Somalia -an dem er teilgenommen hatte- er habe gewusst dass "Mein Gott größer war als seiner - Ich wusste, dass mein Gott ein wahrer Gott war und seiner eine Götze.

      Verteidigungsminister Donald Rumsfeld meinte zu diesen außerordentlichen Äußerungen "es sieht nicht danach aus, als läge hier ein Regelverstoß vor." Nun wird uns mitgeteilt, dass es eine "Erkundigung" zu Boykins Bemerkungen geben soll - eine "Erkundigung", die sicherlich ebenso gewissenhaft sein wird wie im Falle getöteter Zivilisten in Bagdad.

      Nimmt es da noch Wunder, dass amerikanische Truppen im Irak, die mit solch einem Unsinn gefüttert werden, weder ihren Krieg verstehen, noch die Menschen in dem Land, das sie besetzt halten? Terroristen oder Freiheitskämpfer ? Wo ist da der Unterschied?

      [* "One, Two, Three, What Are They Fighting For?" lautet die erste Zeile eines populären Protestsongs gegen den Vietnamkrieg: "Feel-Like-I`m-Fixin`-To-Die-Rag" von Country Joe & the Fish. Anm.d.Ü.]





      [ Übersetzt von: Patrick Mueller | Orginalartikel: "One, Two, Three, What Are They Fightin
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 00:37:14
      !
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      Avatar
      schrieb am 28.10.03 09:42:26
      Beitrag Nr. 16.015 ()
      Ein neues Vietnam?
      Von Karl Grobe

      Der Schlüssel zur Stabilisierung Iraks sei die rasche Entwicklung der Demokratie, erläuterte der US-Diplomat James Dobbins. Der Ex-Botschafter, der jetzt für die Rand Corporation Denkarbeit leistet, hat gewiss nicht Unrecht - in der Theorie. In der Bemerkung klingt dennoch ein wenig der Nixon-Satz nach, man könne jetzt das Licht am Ende des Tunnels sehen. Was in den letzten paar Tagen in Irak tatsächlich geschehen ist, lässt vermuten, die USA und ihre Verbündeten hätten gerade erst die Bagdader Tunnel-Einfahrt erreicht.

      Die Anschläge auf das Rote Kreuz und mehrere Polizeistationen in der irakischen Hauptstadt deuten auf eine Intensivierung des bewaffneten Widerstands hin. Die Attacken in Tikrit und auf das Al-Raschid-Hotel belegen offenbar, dass die Urheber aller sicherheitsbedingten Geheimhaltung zum Trotz genau darüber informiert waren, wo sich Paul Wolfowitz aufhielt. Sie dringen in Hochsicherheitsanlagen vor. Und sie sehen Hilfsorganisationen als Besatzungsgehilfen an.

      Das ist noch nicht die Tet-Offensive des Vietnamkriegs, die losbrach, als die Washingtoner Abgesandten, Berater und Soldaten den Krieg für gewonnen hielten. Sie begann an einem hohen Feiertag zum Beginn des Mondjahres 1968. Die augenscheinlich konzertierten Angriffe in irakischen Städten eskalieren zu Beginn des Fastenmonats. Doch damit erschöpfen sich die Parallelen. Vor allem: Hinter den Angreifern in Irak steht kein Nachbarland, das sie unterstützt. So weit zum militärischen Aspekt und zu vermeintlich unvergleichbaren Entwicklungen.

      US-Zeitungen stellen dennoch die Frage, ob ,,wir schon wieder in Vietnam sind". Nicht wegen der Kriegslage, sondern wegen der Systematik, mit der die US-Öffentlichkeit getäuscht wird und die Staatsführung sich als selektiv informiert erweist. Die US-Fernsehanstalten halten es nicht für erwähnenswert, wenn in San Francisco und Washington Hunderttausende gegen den Krieg demonstrieren; Präsident Bush bekundet, er lese keine Zeitung, sondern höre auf Condoleezza Rice. Schon Richard Nixon wollte nicht lesen, nichts sehen und nichts lernen.

      http://www.fr-aktuell.de/ressorts/nachrichten_und_politik/di…
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 10:24:23
      Beitrag Nr. 16.016 ()
      # 978 rv &@all
      nachdem es mich doch allzusehr in den Fingern juckt, zu Sätzen wie :
      Was in den letzten paar Tagen in Irak tatsächlich geschehen ist, lässt vermuten, die USA und ihre Verbündeten hätten gerade erst die Bagdader Tunnel-Einfahrt erreicht.
      meinen Senf zu geben ... und weil mir auch gesagt wurde, ich möge doch hier bleiben - u.a. auch deshalb, weil sich sonst nach z.B. " Mad Henry " schon wieder einer wg.SEP von hier zurückzieht... :D

      und weil ich ein Nacht lang geschlafen habe - @Des :)

      - werde ich mich fürderhin aus dem Thema Nahostkonflikt hier heraushalten !! ( obwohl das zunehmned schwieriger sein wird, je tiefer die Karre iraq im Dreck steckt)

      - Was mich aber nicht daran hindern soll, nach Leibeskräften auf die Neocons einzudreschen .

      Nachdem ich es mir mit denen andernorts schon so verschissen habe - u.a. mit meinen hartnäckigen Hinweisen auf die " Palisades - spikes " ( Kenner werden wissen, was ich meine .. :) )
      -- nachdem mir also von dieser Ecke ohnehin die physische Auslöschung droht, reicht das und ich brauch` nicht auch noch den Mossad.

      Zu meinem Abschied aus Nahost möchte ich aber nicht verabsäumne, auf diese Seiten hinzuweisen :

      http://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/regionen/Israel/bernst…
      Auszug:
      "Mitte der achtziger Jahre vertrat der Jerusalemer Soziologe Meron Benvenisti die Auffassung, dass die "schleichende Annexion" seit 1967 vollendete Tatsachen geschaffen habe und nicht mehr rückgängig zu machen sei. Um das drohende Apartheid-Regime zu verhindern, müsse der Status der vollen Ebenbürtigkeit für das palästinensischen Volk das Ziel sein. Diese Entwürfe sind mit dem Scheitern von Camp David im Sommer 2000 und dem Ausbruch der Al-Aqza-Intifada gründlich gescheitert. "

      knalli b.a.w.
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 11:16:11
      Beitrag Nr. 16.017 ()
      ich glaube nicht, dass sich MadHenry wg. Sep von hier zurückgezogen hat. Wenn ich mich recht erinnere wurde er im Laufe einer Auseinandersetzung mit Sep gesperrt und sah offenbar keine Notwendigkeit, W:0 wg. einer Freischaltung zu kontaktieren.

      Wie dem auch sei - schön, dass Du dableibst! :)
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 11:29:55
      Beitrag Nr. 16.018 ()
      Irak-Krise

      Bushs Vietnam

      Von Marc Pitzke, New York

      Die tödlichen Attacken im Irak stürzen George W. Bush in eine tiefe Krise. Im Weißen Haus macht sich Verzweiflung breit, der US-Präsident schottet sich ab und konzentriert alle Macht im Oval Office. Kritiker warnen vor einem endlosen Krieg und nutzen als Vergleich immer häufiger das berüchtigte "V-Wort": Vietnam.


      ``Newsweek``-Cover: Verschweigen die Medien die Wahrheit?

      New York - Das Lancieren interner Memos gehört in Washington zur hohen Kunst der Politik. Geraten "Geheim"-Papiere in die Presse, so heißt das, dass jemand (meist der Autor selbst) etwas bewegen will. "Wenn du ein Memo an fünf Leute schickst", berichtet der alt gediente Präsidentenberater David Gergen, "dann weißt du genau, dass es rauskommt."

      Manchmal reichen auch vier Adressaten. Etwa bei jenem Memo, das US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld am 16. Oktober unter anderem an Vizeminister Paul Wolfowitz und Generalstabschef Dick Myers abfeuerte. Nur sechs Tage später konnte es die ganze Nation in "USA Today" nachlesen.

      In der seitdem berühmt-berüchtigten Epistel beschreibt der Architekt des Krieges gegen den Terror dessen Verlauf in ungewohntem Moll. Den US-Truppen, prophezeit Rumsfeld (nach außen hin bisher der lauteste Cheerleader), stehe "eine lange, harte Schufterei" bevor.

      Leichensäcke als Wahlkampfproblem

      Das war mehr als eine Ahnung. Die jüngste Anschlagswelle im Irak, die gestern im tödlichsten Tag dieses "Friedens" kulminierte, drängt in den USA immer mehr Beobachtern einen unheilsschwangeren Vergleich auf.

      Vietnam.

      "Warum sind wir wieder in Vietnam?", fragt Frank Rich in der "New York Times". Lange tabu, geistert das "V-word" plötzlich wieder durch die Kommentare - und nicht nur die.

      "Vietnam" war auch ein Schlagwort der ersten Massendemonstration seit dem Krieg, bei der am Wochenende Zehntausende durch Washington zogen. Schon kündigen die Veranstalter an, die Wahlparteitage beider Parteien im Sommer 2004 zu belagern. Das weckt Erinnerungen an den Demokraten-Parteitag von 1968, der in nach massiven Anti-Kriegsprotesten im Chaos versank.

      "Dies ist das erste Mal, dass ich eine Parallele zu Vietnam sehe", sagt sogar der republikanische Senator und Vietnamveteran John McCain. Und, siehe da, auch die erzkonservative "Washington Times" fragt sich, ob die wachsende Zahl der GI`s, die in Leichensäcken heimkehren, nicht zum "Problem im Wahlkampf" werden könnte.

      Rumsfelds Entmündigung

      Das Rumsfeld-Memo ist nicht nur das "bisher wichtigste Dokument zum Krieg" ("Slate"). Sondern auch die erste (bekannte) ehrliche Einlassung aus dem Dunstkreis Bushs zum Irak-Debakel. Und es soll - da sind sich die Kaffeesatzleser einig - dem Verfasser selbst Rückendeckung geben, politisch wie moralisch.

      Der Zeitpunkt war kein Zufall. Rumsfeld zeichnete sein Gewissensängste auf, kurz nachdem bekannt wurde, dass Bush ihm die Oberaufsicht über das Irak-Debakel entzogen und stattdessen eine separate "Iraq Stabilization Group" gebildet hatte. Leitung: Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice.

      Ein Entmündigung, die nach Ansicht des Historikers David Kennedy die wachsende "politische Verzweiflung" im Oval Office offenbart. Bush steigere "sein Risiko beträchtlich", indem sich nun alle Verantwortung im Weißen Haus balle. Das sei schon unter Lyndon B. Johnson schief gegangen, der sich dereinst vorbehielt, die Bomberziele in Vietnam persönlich auszusuchen.

      Die wahren Kosten des Wiederaufbaus

      So war Rumsfelds Denkschrift auch eine Art Rücktrittsversicherung: Was ab jetzt schief geht, könnt ihr mir nicht mehr anhängen - ich habe euch gewarnt. Dabei kamen die ersten Warnungen bereits im April aus dem State Department, das die Nachkriegsfolgen in einer internen, 2000 Seiten starken Langzeitstudie voraussah: "Mord, Diebstahl und Plünderung." Das Pentagon ignorierte das Menetekel.


      Tikrit: US-Soldaten trauern um einen getöteten Kameraden

      Die Berufsdiplomaten am Foggy Bottom behielten Recht. 353 US-Soldaten sind bisher im Irak umgekommen, allein 214 davon seit Kriegsende. Todesrate: fast zwei Amerikaner pro Tag, Tendenz steigend. (In Vietnam waren es zehn pro Tag.) Über 2000 US-Soldaten wurden verletzt und teils grausig verstümmelt - oft vergessene Statistiken, über die aber auch die US-Medien zunehmend berichten.

      "Es kann keinen Spaß machen, besetzt zu sein", grübelt US-Verwalter Paul Bremer kokett. "Aber ehrlich gesagt, es macht auch nicht Spaß, eine Besatzungsmacht zu sein."

      Vergessen die Vorkriegs-Versprechungen: Der Krieg werde ein "Kinderspiel" (Rumsfeld) sein, die Übergangszeit danach höchstens 1,7 Milliarden Dollar kosten. Jetzt sind erstmal 87 Milliarden Dollar avisiert, davon Abermillionen für Aufbaufirmen mit guten Drähten ins Weiße Haus. "Bushs 87-Milliarden-Schlamassel", schrie es den Amerikanern gestern an allen Kiosken vom "Newsweek"-Cover entgegen: "Verschwendung, Chaos und Vetternwirtschaft - die wahren Kosten des Wiederaufbaus."

      Cowboy mit Scheuklappen

      Die Republikaner im Kongress beginnen zu murren. Der Streit um die Finanzen war nur ein Anfang. Senator John Warner, der Chef des Militärausschusses, empört sich hinter verschlossenen Türen über die restriktive Irak-Informationspolitik des Weißen Hauses gegenüber den eigenen Abgeordneten. Andere, wie McCain, schimpfen vor laufenden Kameras über das "zu rosige Szenario", das die Regierung vor dem Krieg gezeichnet habe.

      Aber auch bei den politisch phlegmatischen Wählern kommen die Hiobsbotschaften langsam an. In Umfragen übersteigt die Zahl der Bush-Kritiker inzwischen die der Befürworter - zum ersten Mal, seit er von den Trümmern des World Trade Centers aus zum Krieg rief. Vor allem bei Senioren, einem wichtigen "Wählerblock", verliert Bush rapide.


      Vietnam-Veteranen demonstrieren gegen den Irak-Krieg

      Das Volk verübelt ihm, für einen Feldzug büßen zu müssen, über dessen Folgen es im Dunkeln gehalten wurde. In einer kürzlichen Gallup-Studie beklagten sich mittlerweile 43 Prozent der Befragten darüber, "vor dem Krieg bewusst in die Irre geführt" worden zu sein.

      Das Weiße Haus gibt den Massenmedien die Schuld am Fiasko. Die übertrieben das Negative und verschwiegen der Nation "die Wahrheit", sagt Bush, der selbst keine Zeitung liest und sich lieber auf "objektive Quellen" verlässt (sprich: Rice und Stabschef Andy Card). So hat er wohl auch vorige Woche den "New Yorker" nicht gesehen: Der porträtierte Bush als Cover-Cowboy, der durchs Tal des Todes galoppiert - doch nicht das Pferd trägt die Scheuklappen, sondern der Reiter.

      Bilder von Särgen verboten

      Um die miese Nachrichtenlage in Middle America besser zu steuern, greift Bush zu einer alten Masche Richard Nixons: Er ignoriert die nationalen Medien und gibt statt dessen kleinen TV-Lokalsendern blasige Interviews, ohne hinterfragt zu werden. Unterdessen turnen seine Vasallen durch gehaltsfreie TV-Shows: Condi Rice informierte Talk-Göttin Oprah Winfrey, dass Bush ein schneller Esser sei ("Wenn Sie nicht aufpassen, ist er schon beim Nachtisch"), Außenminister Colin Poweel witzelt mit David Letterman über Kalifornien, was das Außenministerium tags darauf als Pressemitteilung 2003/971 weiterverbreitet.

      Derweil sind TV-Bilder von in Sternenbanner gehüllten Soldatensärgen neuerdings verboten. Ebenso Interviews mit Verwundeten ohne Aufsicht eines Militärvertreters. Und wenn einer mal kritisch dazwischen funkt, wie ABC-Reporter Jeffrey Kofman mit einem Bericht über die rapide schwindende Truppenmoral, verhöhnen ihn die Sprachrohre des Weißen Hauses, in diesem Fall Internet-Klatschmaul Matt Drudge, als schwul und (!) Kanadier.

      Denn viel steht auf dem Spiel. In den nächsten paar Jahren, weiß Ex-General und Irak-Feldherr Tommy Franks, "werden wir die nächsten zwei Jahrhunderte amerikanischer Geschichte entscheiden". So weit mag Rumsfeld allerdings nicht denken. Er weiß nur eins: "So schnell wird das nicht vorüber sein."


      SPIEGEL ONLINE - 28. Oktober 2003, 11:02
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,271610,00.html" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,271610,00.html
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 11:32:02
      Beitrag Nr. 16.019 ()
      soeben habe ich - mangels anderer news - das # 956 @SEP nochmal durchgeschaut :

      Vielleicht solltest Du Deine fragile Balance zwischen großer Klappe und zugebundenen Hosenbeinen nicht dadurch belasten, usw.,usf.

      Wenn ich mir das nochmal so überlege - auch in dem Kontext, der MIR ja durchaus bitterernst war ..

      man sollte IHN nicht überbewerten.

      k.:D
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 11:34:24
      Beitrag Nr. 16.020 ()
      # 81 HOPPLA !
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 11:46:52
      Beitrag Nr. 16.021 ()
      knalli,

      werde ich mich fürderhin aus dem Thema Nahostkonflikt hier heraushalten !! ( obwohl das zunehmned schwieriger sein wird, je tiefer die Karre iraq im Dreck steckt)

      nun, bin sicher, dass Ereignisse vor uns liegen, die dir die Zunge wieder lösen werden....;)
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 11:54:21
      Beitrag Nr. 16.022 ()
      Möchtest Du das jetzt hier ausdiskutieren Knallgas ?

      Gut, ich werde Deine postings hier raussuchen, und dann schaun wir mal weiter.

      Nachdem Dir nun klarzuwerden scheint, daß der Mossad Dir offenbar doch keine überbraten wird, weil Du hier ganz dünnen Senf absonderst, schwillt Dir nun wieder die Brust ?

      Mann, was gibt es hier für Typen.

      Binde Dir die Hosenbeine zu auf dem Wege des Versuchs, erwachsen zu werden. Und achte auch auf kleine, weiße Pandas.

      :laugh: :laugh:

      SEP
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 12:01:26
      Beitrag Nr. 16.023 ()
      NeoCon Logik
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 12:03:11
      Beitrag Nr. 16.024 ()
      # 83
      Auszug :
      Das Rumsfeld-Memo ist nicht nur das " bisher wichtigste Dokument zum Krieg" (" Slate" ). Sondern auch die erste (bekannte) ehrliche Einlassung aus dem Dunstkreis Bushs zum Irak-Debakel. Und es soll - da sind sich die Kaffeesatzleser einig - dem Verfasser selbst Rückendeckung geben, politisch wie moralisch.

      Ha ! - "Kaffeesatzleser"** - DAS Wort mag ich !!

      Also wird sich Euer knalli hier in Zukunft nicht mehr als Verschwörungstheoretiker zu beweisen suchen, sondern als **

      Wetten werden noch angenommen, ob Dschidabbeljuh tatsächlich gegrillt wird - oder ob sie ihn wg IQ = Körpertemperatur in °C - ob sie IHN deshalb nur in den Käfig stecken . .. womit SIE natürlich zugeben müssten, dass SIE IHM eine ganz Weile auf den Leim gegangen sind ..:D

      Hach - es ist einfach eine Freude, in unserer Zeit zu leben ... und ein Grund uralt zu werden - es ist & bleibt spannend !!;)

      - Wobei ich hier nicht zu kaltschnäuzig mich freuen will auf Kosten derer, die in diesem NEUEN VIETNAM gerade umkommen ...:mad:

      Um DAS nochmal DEUTLICH zu sagen : Mit liegt weissgott jede Häme fern, wenn es um die OPFER der NEOCONS geht - dazu zähle ich auch das um einen Al Gore beschissene Amerikanische Volk !!

      Oder glaubt hier IRGENDWER ernsthaft, dass ein Al Gore den Iraq überfallen hätte ??

      In Frage steht allerdings, ob nach seiner Ermordung - am vierten Tag @antigine:) - dann sein Vize - wer wäre das denn eigentlich geworden ?? - ob dann sein Vize den Faschos nicht genauso eingenickt wäre, wie seinerzeit LBJ.

      k.
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 12:06:27
      Beitrag Nr. 16.025 ()
      Sep, worüber bist du denn jetzt so empört?

      Darüber, dass man dich nicht überbewerten sollte? ;) Sollen wir das denn? Verlangst du das wirklich? :D

      Sonst sehe ich in Knalli´s #982 wirklich nichts, was deinen Anstoß erregen könnte.

      rv,
      der am liebsten einen Bogen um die von SEP hinterlassenen Haufen macht - aber nicht, ohne sie mit einem Warnschild zu versehen.
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 12:33:19
      Beitrag Nr. 16.026 ()
      schon interessant, auf welche "Schlüsselworte" Du reagierst, rv.

      "überbewerten" war es in diesem Falle.

      Nein, der Aufruf, mich nicht überzubewerten, damit habe ich keinerlei Probleme.

      Es scheint, daß der gute Knalli jetzt mal zu einer Entscheidung kommen muß, ob er den Deckel auf diese Sache draufmacht, oder ob er hier seine privaten Verletzlichkeiten ausdiskutieren will.

      Ich bin für beide Varianten zu haben.

      Es entspricht Deinem Naturell, RV, nun hier weiter zu intrigieren. Ganz klar.

      Du hast das Defizit bei Knalli klar erkannt, und das baust Du jetzt aus. Du versuchst, hier weiter zu schüren. Knalli ist einer, der ausgezeichnet austeilt, aber ein Hasenherz hat. Der jetzt glaubt, siene Wunden lecken zu müssen, und deswegen noch ein wenig gegen mich nachschwingt.

      Daß er mich nicht "überbewerten" sollte, das würde ich ihm empfehlen, und auch allen anderen hier, soweit sie sich auf sachlicher Ebene auszutauschen wünschen.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 12:33:50
      Beitrag Nr. 16.027 ()
      Wer als mit seinen Augen Sehender in die Scheisse tritt, hat mit meinem Mitgefühl nicht zu rechnen - genausowenig, wie ich es von den Anderen erwarte - oder sie davor warne.
      ( Ein weit verbreiteter Erziehungsfehler - JEDER muss selber in die Scheisse treten, um DAS Gefühl kennenzulernen >> - NEINNN - das KÖNNTE zwar auch Schokolade gewesen sein - aber es riecht anders, was da an meinem Schuh klebt :) )

      - Wenigsten so weit auf den ( Lebens )weg zu schauen, dass sowas nicht passiert, DAS ist das MINDSTE !!

      Und die Scheisse ohne Jammern abzuwischen, wenn es trotzdem (wieder) mal passiert ist, das sollte eigentlich auch selbstverständlich sein.

      - meint ein knalli, dem es zunehmend stink, dass er nicht dem Rat seiner Mutter gefolgt ist und in den öffentlichen Dienst eingetreten ist.
      (Woher denn - nach Südafrika musste er nach dem Abi auswandern, anstatt Beamter zu werden .. haut DAS bitte weg, ist alles hier total OT )

      k.
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 12:46:38
      Beitrag Nr. 16.028 ()
      Aufgrund humoriger einlagen bin ich immer wieder von diesem Thread begeistert.:D
      Muß ich mich jetzt wegen der ernsthaftigkeit des Themas dafür schämen? und mit einer strafe durch dem mossad rechnen.:look: :cool:
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 12:50:05
      Beitrag Nr. 16.029 ()
      servus franz,

      guad dass du dableibst, alter schwede;)

      ciao
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 12:53:21
      Beitrag Nr. 16.030 ()
      SPIEGEL ONLINE - 28. Oktober 2003, 11:02
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,271610,00.html
      Irak-Krise

      Bushs Vietnam


      Von Marc Pitzke, New York

      Die tödlichen Attacken im Irak stürzen George W. Bush in eine tiefe Krise. Im Weißen Haus macht sich Verzweiflung breit, der US-Präsident schottet sich ab und konzentriert alle Macht im Oval Office. Kritiker warnen vor einem endlosen Krieg und nutzen als Vergleich immer häufiger das berüchtigte "V-Wort": Vietnam.



      "Newsweek"-Cover: Verschweigen die Medien die Wahrheit?



      New York - Das Lancieren interner Memos gehört in Washington zur hohen Kunst der Politik. Geraten "Geheim"-Papiere in die Presse, so heißt das, dass jemand (meist der Autor selbst) etwas bewegen will. "Wenn du ein Memo an fünf Leute schickst", berichtet der alt gediente Präsidentenberater David Gergen, "dann weißt du genau, dass es rauskommt."

      Manchmal reichen auch vier Adressaten. Etwa bei jenem Memo, das US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld am 16. Oktober unter anderem an Vizeminister Paul Wolfowitz und Generalstabschef Dick Myers abfeuerte. Nur sechs Tage später konnte es die ganze Nation in "USA Today" nachlesen.

      In der seitdem berühmt-berüchtigten Epistel beschreibt der Architekt des Krieges gegen den Terror dessen Verlauf in ungewohntem Moll. Den US-Truppen, prophezeit Rumsfeld (nach außen hin bisher der lauteste Cheerleader), stehe "eine lange, harte Schufterei" bevor.

      Leichensäcke als Wahlkampfproblem

      Das war mehr als eine Ahnung. Die jüngste Anschlagswelle im Irak, die gestern im tödlichsten Tag dieses "Friedens" kulminierte, drängt in den USA immer mehr Beobachtern einen unheilsschwangeren Vergleich auf.

      Vietnam.

      "Warum sind wir wieder in Vietnam?", fragt Frank Rich in der "New York Times". Lange tabu, geistert das "V-word" plötzlich wieder durch die Kommentare - und nicht nur die.

      "Vietnam" war auch ein Schlagwort der ersten Massendemonstration seit dem Krieg, bei der am Wochenende Zehntausende durch Washington zogen. Schon kündigen die Veranstalter an, die Wahlparteitage beider Parteien im Sommer 2004 zu belagern. Das weckt Erinnerungen an den Demokraten-Parteitag von 1968, der in nach massiven Anti-Kriegsprotesten im Chaos versank.

      "Dies ist das erste Mal, dass ich eine Parallele zu Vietnam sehe", sagt sogar der republikanische Senator und Vietnamveteran John McCain. Und, siehe da, auch die erzkonservative "Washington Times" fragt sich, ob die wachsende Zahl der GI`s, die in Leichensäcken heimkehren, nicht zum "Problem im Wahlkampf" werden könnte.

      Rumsfelds Entmündigung

      Das Rumsfeld-Memo ist nicht nur das "bisher wichtigste Dokument zum Krieg" ("Slate"). Sondern auch die erste (bekannte) ehrliche Einlassung aus dem Dunstkreis Bushs zum Irak-Debakel. Und es soll - da sind sich die Kaffeesatzleser einig - dem Verfasser selbst Rückendeckung geben, politisch wie moralisch.

      Der Zeitpunkt war kein Zufall. Rumsfeld zeichnete sein Gewissensängste auf, kurz nachdem bekannt wurde, dass Bush ihm die Oberaufsicht über das Irak-Debakel entzogen und stattdessen eine separate "Iraq Stabilization Group" gebildet hatte. Leitung: Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice.

      Ein Entmündigung, die nach Ansicht des Historikers David Kennedy die wachsende "politische Verzweiflung" im Oval Office offenbart. Bush steigere "sein Risiko beträchtlich", indem sich nun alle Verantwortung im Weißen Haus balle. Das sei schon unter Lyndon B. Johnson schief gegangen, der sich dereinst vorbehielt, die Bomberziele in Vietnam persönlich auszusuchen.

      Die wahren Kosten des Wiederaufbaus

      So war Rumsfelds Denkschrift auch eine Art Rücktrittsversicherung: Was ab jetzt schief geht, könnt ihr mir nicht mehr anhängen - ich habe euch gewarnt. Dabei kamen die ersten Warnungen bereits im April aus dem State Department, das die Nachkriegsfolgen in einer internen, 2000 Seiten starken Langzeitstudie voraussah: "Mord, Diebstahl und Plünderung." Das Pentagon ignorierte das Menetekel.

      Die Berufsdiplomaten am Foggy Bottom behielten Recht. 353 US-Soldaten sind bisher im Irak umgekommen, allein 214 davon seit Kriegsende. Todesrate: fast zwei Amerikaner pro Tag, Tendenz steigend. (In Vietnam waren es zehn pro Tag.) Über 2000 US-Soldaten wurden verletzt und teils grausig verstümmelt - oft vergessene Statistiken, über die aber auch die US-Medien zunehmend berichten.

      "Es kann keinen Spaß machen, besetzt zu sein", grübelt US-Verwalter Paul Bremer kokett. "Aber ehrlich gesagt, es macht auch nicht Spaß, eine Besatzungsmacht zu sein."

      Vergessen die Vorkriegs-Versprechungen: Der Krieg werde ein "Kinderspiel" (Rumsfeld) sein, die Übergangszeit danach höchstens 1,7 Milliarden Dollar kosten. Jetzt sind erstmal 87 Milliarden Dollar avisiert, davon Abermillionen für Aufbaufirmen mit guten Drähten ins Weiße Haus. "Bushs 87-Milliarden-Schlamassel", schrie es den Amerikanern gestern an allen Kiosken vom "Newsweek"-Cover entgegen: "Verschwendung, Chaos und Vetternwirtschaft - die wahren Kosten des Wiederaufbaus."


      Cowboy mit Scheuklappen

      Die Republikaner im Kongress beginnen zu murren. Der Streit um die Finanzen war nur ein Anfang. Senator John Warner, der Chef des Militärausschusses, empört sich hinter verschlossenen Türen über die restriktive Irak-Informationspolitik des Weißen Hauses gegenüber den eigenen Abgeordneten. Andere, wie McCain, schimpfen vor laufenden Kameras über das "zu rosige Szenario", das die Regierung vor dem Krieg gezeichnet habe.

      Aber auch bei den politisch phlegmatischen Wählern kommen die Hiobsbotschaften langsam an. In Umfragen übersteigt die Zahl der Bush-Kritiker inzwischen die der Befürworter - zum ersten Mal, seit er von den Trümmern des World Trade Centers aus zum Krieg rief. Vor allem bei Senioren, einem wichtigen "Wählerblock", verliert Bush rapide.

      Washington: Vietnam-Veteranen demonstrieren gegen den Irak-Krieg


      Das Volk verübelt ihm, für einen Feldzug büßen zu müssen, über dessen Folgen es im Dunkeln gehalten wurde. In einer kürzlichen Gallup-Studie beklagten sich mittlerweile 43 Prozent der Befragten darüber, "vor dem Krieg bewusst in die Irre geführt" worden zu sein.

      Das Weiße Haus gibt den Massenmedien die Schuld am Fiasko. Die übertrieben das Negative :laugh: und verschwiegen der Nation "die Wahrheit", sagt Bush, der selbst keine Zeitung liest und sich lieber auf "objektive Quellen" verlässt (sprich: Rice und Stabschef Andy Card). So hat er wohl auch vorige Woche den "New Yorker" nicht gesehen: Der porträtierte Bush als Cover-Cowboy, der durchs Tal des Todes galoppiert - doch nicht das Pferd trägt die Scheuklappen, sondern der Reiter.

      Bilder von Särgen verboten

      Um die miese Nachrichtenlage in Middle America besser zu steuern, greift Bush zu einer alten Masche Richard Nixons: Er ignoriert die nationalen Medien und gibt statt dessen kleinen TV-Lokalsendern blasige Interviews, ohne hinterfragt zu werden. Unterdessen turnen seine Vasallen durch gehaltsfreie TV-Shows: Condi Rice informierte Talk-Göttin Oprah Winfrey, dass Bush ein schneller Esser sei ("Wenn Sie nicht aufpassen, ist er schon beim Nachtisch"), Außenminister Colin Poweel witzelt mit David Letterman über Kalifornien, was das Außenministerium tags darauf als Pressemitteilung 2003/971 weiterverbreitet.


      Derweil sind TV-Bilder von in Sternenbanner gehüllten Soldatensärgen neuerdings verboten. :laugh: Ebenso Interviews mit Verwundeten ohne Aufsicht eines Militärvertreters. :eek: Und wenn einer mal kritisch dazwischen funkt, wie ABC-Reporter Jeffrey Kofman mit einem Bericht über die rapide schwindende Truppenmoral, verhöhnen ihn die Sprachrohre des Weißen Hauses, in diesem Fall Internet-Klatschmaul Matt Drudge, als schwul und (!) Kanadier. :laugh:

      Denn viel steht auf dem Spiel. In den nächsten paar Jahren, weiß Ex-General und Irak-Feldherr Tommy Franks, "werden wir die nächsten zwei Jahrhunderte amerikanischer Geschichte entscheiden" :D :D :D . So weit mag Rumsfeld allerdings nicht denken. Er weiß nur eins: "So schnell wird das nicht vorüber sein."
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 12:55:48
      Beitrag Nr. 16.031 ()
      # 92
      eigentlich schon.

      Und wenn da SEP echt** ist, dann läuft er demnächst auf a Stamperl Bluat im Hofbräu auf - ihr könnt`s dann die Sekundanten machen. :D
      k.
      P.S. ** echt = "wenn er einen Arsch in der Hose hat" - was man doch aus Politike(innen)mund alles lernen kann :)
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 12:56:33
      Beitrag Nr. 16.032 ()
      Ach DT,

      dieser Artikel ist sicher interessant. Aber schau dir doch erst mal die letzten Postings an... ;)

      Gruß, rv
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 12:57:45
      Beitrag Nr. 16.033 ()
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 13:00:43
      Beitrag Nr. 16.034 ()
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 13:04:16
      Beitrag Nr. 16.035 ()
      # 93 DEEP
      Condi Rice informierte Talk-Göttin Oprah Winfrey, dass Bush ein schneller Esser sei (" Wenn Sie nicht aufpassen, ist er schon beim Nachtisch" ),

      - Was in mir den Verdacht erhärtet, dass zwischn DEN Beiden was läuft ..:laugh:

      k.
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 13:05:45
      Beitrag Nr. 16.036 ()
      #94, uiui franz

      krasses veto zwengs der location, alder!
      des hofbräu wird nicht durch ein sep`sches kasperltheater
      verschandelt, host mi:D
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 13:09:59
      Beitrag Nr. 16.037 ()
      Will denn niemand die 16000??

      ;):):D:);):):D:);):):D:);):):D:);):):D:);):):D:);):):D:)
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 13:10:49
      Beitrag Nr. 16.038 ()
      dass Bush ein schneller Esser

      es freut mich immer wieder zu erfahren, dass der christlich erweckte Cowboy nicht nur schlechte Seiten hat ;)

      dsR, der festen Meinung, dass jeder Mensch akzeptable Seiten hat, wenn man nur lange genug sucht [/b] :D
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 13:12:17
      Beitrag Nr. 16.039 ()
      woher denn - da brunzen`s am Stammtisch oiwei no mi`m Hacklschtecka - und nach da Sperrstund` spitz`n d`Nega as Bluad und as Gschieb`ne mim Schlauch bei da Dia naus.

      - moaniamoi !
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 13:15:41
      Beitrag Nr. 16.040 ()
      @00rv - dammichaberauch - DAS hab` ich übasehn :O

      here`s 2 U :kiss:

      k.
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 13:20:02
      Beitrag Nr. 16.041 ()
      #01 - da muss ich nochmal nachlegen, lieber Dees ..!
      Frag` einfach mal z.B.@ antigone, was SIE von schnellen Essern hält .. :D

      k.
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 15:55:20
      Beitrag Nr. 16.042 ()
      DER SPIEGEL 44/2003 - 27. Oktober 2003
      URL: http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,271392,00.html


      EU/USA

      Kampf um künstliche Sterne

      Krisenfall Galileo: Die Entwicklung eines eigenen Satelliten-Navigationssystems macht Europa zum strategischen Konkurrenten der USA. Gegen Chinas Teilnahme an dem Hightech-Projekt protestiert Washington - bislang ohne Erfolg.

      George W. Bush schickte Freund Silvio vor: Der italienische Ministerpräsident Berlusconi solle ein Bündnis verhindern, das der Herr des Weißen Hauses als gefährlich für die USA einschätzt.

      Folgsam meldete der amtierende EU-Ratspräsident vorvergangene Woche Bedenken an gegen die für den 1. November terminierte Unterzeichnung eines Rahmenabkommens zwischen der EU und China über eine Zusammenarbeit beim europäischen Satelliten-Navigationssystem "Galileo".


      Europäischer Konkurrent


      Das soll der neuen asiatischen Weltraummacht den Zugriff auf modernste Technologie erlauben, die derzeit von Experten der EU-Kommission und der Europäischen Raumfahrtbehörde Esa entwickelt wird. Schon im nächsten Jahr gehen millionenschwere Produktionsaufträge an die Raumfahrtindustrie.

      Es gebe "technische Probleme", ließ der Italiener im Rat verbreiten und nahm die Unterzeichnung von der Tagesordnung des EU/China-Gipfels. Doch das Gespann Bush/Berlusconi hatte sich zu früh gefreut. Der italienische Premier unterschätzte den Kampfesmut eines Landsmanns.

      Berlusconis Intimfeind, der EU-Kommissionspräsident Romano Prodi, konterte: Es bleibe beim verabredeten Termin, er selbst werde nach Peking reisen. Sollte Berlusconi als zuständiger Ratspräsident tatsächlich die Unterschrift verweigern, werde er ihn im Europäischen Parlament, drohte Prodi, wegen Verstoßes gegen vitale Interessen der Gemeinschaft zur Verantwortung ziehen lassen.

      Der Bush-Komplize knickte ein. Die Unterzeichnung wird durch einen förmlichen Beschluss des EU-Ministerrats in dieser Woche wieder auf die Tagesordnung von Peking gesetzt.

      Aufgelaufen ist Bush vorigen Dienstag auch bei einem anderen Versuch, den Europäern seinen Willen aufzuzwingen. In einer gemeinsamen Sitzung des Nato-Rates mit dem Sicherheitspolitischen Komitee der EU maßte sich der amerikanische Nato-Botschafter Nicholas Burns an, gegen den Entwurf der EU-Verfassung zu Felde zu ziehen, wie er in einer Regierungskonferenz der 25 Staaten beraten wird.

      Weitere Highlights in Burns` Veto-Liste: Nein zu einem eigenen operativen Hauptquartier der EU, Nein zu einer bloß nachträglichen Unterrichtung der USA und der Nato über EU-Militäroperationen, Nein zu einer selbständigen europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Die Nato müsse im EU-Militärstab vertreten und so zur Kontrolle in der Lage sein.

      Javier Solana, außenpolitischer Repräsentant der EU, ließ den US-Botschafter abblitzen. Er überging dessen Forderungen und beließ es bei der Mitteilung, die Europäer betrieben in ihrer Außen- und Sicherheitspolitik "kein Nullsummenspiel". Eine stärkere EU sei im Übrigen auch von Vorteil für die USA.

      Daraufhin beschwerte sich der Bush-Mann, selbst die Vertreter jener EU-Staaten, die im Irak-Krieg zu den USA gehalten hätten, versagten ihm nun die Unterstützung. Die Diplomaten schwiegen.

      Angesichts der immer größer werdenden Sorgen der amerikanischen Wirtschaft, die diplomatischen Friktionen unter der Bush-Regierung könnten das transatlantische Verhältnis völlig ruinieren, bemühte sich Burns daraufhin um Moderation.
      58 Prozent der ausländischen Vermögenswerte der amerikanischen Firmen von insgesamt 5,2 Milliarden Dollar seien in Europa angelegt, hatten Wirtschaftsvertreter im Weißen Haus vorgetragen.

      Diese auch für die Supermacht lebenswichtige Verflechtung mochte der Botschafter nicht weiter belasten und kritisierte Versuche im US-Kongress, den Protektionismus bei der Rüstungsbeschaffung zu verschärfen. Das "buy american"-Programm werde die Konkurrenz nur ermuntern, so Burns, sich ihrerseits abzuschotten. Deshalb rate er Bush, das Gesetz durch sein Veto zu stoppen.

      Mühsam lernt Washington, sich auf neue weltpolitische Koordinaten einzustellen: Den USA wächst mit der Europäischen Union und ihren bald 450 Millionen Bürgern ein Konkurrent heran, der nicht nur wirtschaftlich ebenbürtig ist, sondern in der globalen Politik mitreden will. Der Abfall Frankreichs und Deutschlands im IrakKrieg markierte den Beginn eines tief greifenden Emanzipationsprozesses der Europäer, die strategische Partnerschaften mit Moskau, Delhi und Peking suchen und sich nicht länger von der auf militärische Überlegenheit pochenden US-Diplomatie vereinnahmen lassen wollen.

      Dazu passte jetzt der Erfolg der europäischen "soft policy" in Teheran. Mit jener auf Interessenausgleich und wechselseitige Hilfe bedachten Außenpolitik bewegten die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens Iran zu einer - zumindest öffentlich versprochenen - Suspendierung eines Nuklearprogramms, das zum Bau von Atomwaffen befähigen könnte. Die Drohgebärden Washingtons allein hatten das nicht geschafft.

      Mit Galileo fordert Europa die Weltmacht USA nun auf einem Gebiet heraus, auf dem die Supermacht bislang ein unbestrittenes, immens wichtiges Monopol besitzt. Ein weltweites Satellitensystem soll der EU einen gigantischen Zukunftsmarkt erschließen. Das vorgeblich rein zivile Galileo-Netz liefert zudem Europa mit einem codierten, empfangs- und störungssicheren Navigationssignal den Schlüssel zu militärischer Hightech, über die bislang die Supermacht allein verfügt.


      Auch das konkurrierende amerikanische Global Positioning System (GPS) ist weit mehr als nur ein System zur weltweiten Ortsbestimmung. Die 28 US-Satelliten, die rund um den Globus mit ihren atomuhrgesteuerten Signalen präzise Orientierung erlauben, sind ein technologisches Fun-dament der konkurrenzlosen Dominanz der Militärmacht USA.



      Blitzkriege wie in Afghanistan und im Irak wären ohne die Orientierungshilfe der künstlichen Sterne undenkbar. Weltumspannende Angriffsflüge amerikanischer Kampfflugzeuge, die metergenaue Treffsicherheit gesteuerter Bomben, Marschflugkörper und Raketen, der zielsichere Einsatz von Truppen, Panzern und Geschützen in Nacht und Nebel, Sandstürmen und Qualmwolken - unmöglich ohne die Helfer im Orbit.

      "Wer das All besitzt, beherrscht die Welt" - so oder so ähnlich variieren zahllose Führungsvorschriften und Planungspapiere des Pentagon seit Jahren einen zentralen Glaubenssatz der globalen Vorherrschafts-Ambitionen der Supermacht.

      Dabei verlieren die Polit-Planer der USA einen zweiten, vielleicht sogar wichtigeren Aspekt nicht aus dem Blick - die ungeheure ökonomische Bedeutung der Navigationstechnologie. Sie wird, da sind sich die Experten sicher, wie Wasser und Strom, wie Verkehrs- und Kommunikationsnetze zu einem Pfeiler der wirtschaftlichen Entwicklung werden.

      Euphorisch beschreibt ein Galileo-Prospekt die Marktaussichten für Orientierungssysteme "mit einem weltweiten Umsatz von 15 Milliarden Euro im Jahr 2001 und einem vorhergesagten Anstieg auf 140 Milliarden bis 2015". Fast bescheiden wirken dagegen die Stationierungskosten für Galileo von geschätzten 3,2 Milliarden Euro, die zu einem Drittel aus der Brüsseler Schatulle, zu zwei Dritteln von der Industrie finanziert werden sollen. Bei Wachstumsraten von derzeit "25 Prozent pro Jahr" könnte diese Technik zum "Powerhouse" der Ökonomie des 21. Jahrhunderts werden, heißt es in Unterlagen der Brüsseler Kommission.

      Kein Wunder, dass Washington mit allen Mitteln um die Wahrung seines zukunftsträchtigen Monopols kämpft. In einem Brandbrief warnte US-Vize-Verteidigungsminister Paul Wolfowitz bereits am 1. Dezember 2001 die atlantischen Partner vor "Sicherheitsproblemen bei künftigen Nato-Operationen, falls die Europäische Union mit Galileo fortfährt".

      Ein Warnschuss für ein Projekt, an dessen Realisierung die Amerikaner indes nicht wirklich glauben mochten. Wie schon beim Airbus, bei der europäischen Trägerrakete "Ariane", beim Kampfflugzeug Eurofighter, beim Euro und bei der EU-Erweiterung baute Washington anfangs fest darauf, dass die Pläne für ein Satelliten-Navigationssystem im Getriebe der Brüsseler Bürokratie zermahlen würden.

      "Zwei Jahre lang haben sie uns belächelt, ausgelacht, nicht ernst genommen", erinnert sich ein EU-Verhandlungsführer. Umso größer war in der Neuen Welt dann die Überraschung, als der Ministerrat der EU schließlich vor Jahresfrist Einigung erzielte über Konzept und Kosten. Präsident George W. Bush befahl daraufhin seinen Unterhändlern die Abkehr vom Obstruktionskurs: "Ihr müsst euch mit den Europäern einigen."

      Denn sollten die 30 Euro-Satelliten 2008 am Himmel stehen, dann ist Galileo moderner als GPS, von dessen gut zwei Dutzend Navigationssatelliten zwei Drittel technisch überholt oder gar defekt sind. Es ist zudem leistungsfähiger. "Europa wird den USA um Jahre voraus sein", musste selbst Keith McDonald einräumen, der einst GPS für das Pentagon entwickelte.

      Das EU-System ist genauer und vor allem offener als das aus den USA, das vom Militär betrieben wird.
      Zivile Nutzung, bei GPS eher ein Nebeneffekt, obwohl schon heute 100-mal mehr Zivilisten die Satellitensignale nutzen als Militärs, steht im Zentrum der europäischen Pläne.

      Der Markt für dieses Angebot ist riesig: Navigationssysteme versprechen mit Galileo eine Präzision, die eine Revolution zum Beispiel im kommerziellen Luftverkehr einleiten könnte. Schon im - gebührenpflichtigen - zivilen Teil erreicht Galileo eine Genauigkeit, die GPS allenfalls mit seinem - geheimen - Militärsignal bietet.

      Schiffsführer, Autofahrer, Handybenutzer - kaum ein Lebensbereich wird unberührt bleiben von den europäischen Präzisionsdaten. Das wenigstens hoffen die Galileo-Macher. Zumal die Receiver auch GPS empfangen können - mit weiterem Gewinn an Empfangssicherheit und Genauigkeit.

      Sie bestreiten nicht einmal, dass sich Orwellsche Dimensionen auftun, wenn Ortungssysteme das ganze Menschenleben durchdringen. Schon gebe es arabische Prinzen, die sich Elektronikchips in den Körper verpflanzen ließen, damit sie im Fall eines Unfalls oder einer Entführung rasch aufgespürt werden können.

      Diese Goldgrube wirtschaftlicher Anwendungen wollten die Amerikaner ursprünglich ganz allein ausbeuten. Doch ein Galileo vergleichbares US-System, das GPS-M, ist frühestens 2012 einsatzbereit.

      In Brüssel hört man so etwas gern, denn jedes Jahr Verzögerung verspricht Marktanteile für den Schnelleren. Das versichern die internationalen Unternehmensberater von PricewaterhouseCoopers, die das europäische Konzept für die EU durchgerechnet haben. Von 2015 an winkt, nach Amortisation der Aufbaukosten, satter Gewinn.

      Nicht nur darum geht es den USA. Die Amerikaner fürchten "Schurkenstaaten" oder Terroristen, die mit Hilfe der Galileo-Daten ihre Waffen metergenau ins Ziel steuern könnten. Mit Sicherungen gegen unliebsame Galileo-Nutzer haben die Europäer diese Bedenken der Konkurrenten vorerst zerstreut. In einem - allerdings höchst sensiblen - Sektor steht Einigung indes noch aus, beim "Öffentlich Regulierten Dienst". Für dieses hochverschlüsselte, empfangssichere und störungsresistente Signal, das Notdiensten, letztlich aber auch dem Militär, jederzeit den Empfang der Galileo-Daten garantiert, zivilen Nutzern aber verwehrt bleiben soll, haben sich die Europäer bei der Internationalen Telekommunikationsunion Frequenzen gesichert, auf denen auch die Amerikaner den militärischen Teil ihres GPS-M-Signals senden wollen. Hintergedanke: So kann das Pentagon im Krisenfall Galileo nicht stören, ohne die eigenen militärischen Ortungssysteme zu gefährden.

      Stört aber ein Dritter, sind beide Systeme blockiert. Hier soll am 17. November eine neue Verhandlungsrunde Abhilfe schaffen. "Bleibt Washington allerdings bei seiner Forderung, dass wir das anvisierte Frequenzband ganz verlassen, schaffen wir Fakten", warnt ein führender Galileo-Unterhändler die Gegenseite, obwohl Großbritannien und die Niederlande ihre endgültige Zustimmung zu Galileo an die Einigung mit den USA geknüpft haben. Notfalls wird der Ministerrat Galileo noch einmal beschließen - ohne die Querulanten. Brüssel kann dabei auf weltweite Unterstützung bauen. Nicht nur China, sondern auch Russland, Indien, Japan und sogar Israel wollen bei Galileo mitmachen.

      Im All könnte die Konkurrenz der Alten mit der Neuen Welt so eine ganz neue strategische Qualität erreichen. Erstmals wird in Umrissen greifbar, was der amerikanische Politologie-Professor Charles Kupchan in seinem Buch über "Das Ende der amerikanischen Ära" prophezeit: Europa als globaler Herausforderer der Weltmacht Amerika.


      WINFRIED DIDZOLEIT, SIEGESMUND VON ILSEMANN, DIRK KOCH
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 18:25:55
      Beitrag Nr. 16.043 ()
      [/IMG]
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 21:09:52
      Beitrag Nr. 16.044 ()
      Avatar
      schrieb am 29.10.03 09:18:05
      Beitrag Nr. 16.045 ()
      aus: www.derStadard.at


      Syrien nach den Anschlägen im Zwielicht
      Ausländische Al-Kaida-Kämpfer im Irak sollen aus dem Nachbarland kommen




      Bagdad/Wien - Der letzte von fünf Anschlägen an Bagdads schwarzem Montag schlug fehl und erbrachte ein wichtiges Indiz über die Struktur der Terrorwelle, die seit nun fünf Monaten in regelmäßigen Abständen über die Stadt rollt: Als irakische Polizisten den Fahrer niederschossen, der an jenem Tag kurz nach zehn Uhr auf die Jadida-Polizeistation im Südwesten der Stadt zuraste, machten sie eine Entdeckung. Der Attentäter, der verletzt überlebte, soll einen syrischen Ausweis haben. Vor allem darauf baut nun die These auf, ausländische Terroristen würden den Großteil der Anschläge im Irak ausführen.

      Auf 1000 bis 3000 Kämpfer schätzt das Pentagon die Zahl dieser Terroristen, von "mehreren Hundert" Männern, die in den Irak eingereist sind, sprechen die Ermittler, die sich durch die Trümmer der jüngsten Bombenanschläge arbeiten. Weil das Netz mutmaßlicher Al-Kaida-Mitglieder im Irak für die US-Besatzung und ihre Geheimnisüberbringer offenbar noch undurchdringbar ist, treten die Amerikaner mit gänzlich widersprüchlichen Einschätzungen hervor. Die Anschläge vom Montag seien das Werk von "Ausländern", versicherte US-General Mark Hertling in Bagdad. Der Kommandeur der Vierten US-Infanteriedivision in Tikrit, Raymond Odierno, sieht dagegen nur einen "sehr, sehr kleinen Prozentsatz ausländischer Kämpfer"; "ich habe herausgefunden, dass es Iraker nicht mögen, wenn Leute aus anderen Ländern in irakischen Angelegenheiten herumstochern. Sie mögen hier keine Iraner, sie mögen keine Syrer, sie haben wirklich gern die Vorstellung, dass ihre eigenen Leute an diesen Sachen beteiligt sind."

      Syrien, der Iran und Saudi-Arabien gelten dennoch als potenzielle Herkunfts- oder Transitländer der Al-Kaida-Terroristen im Irak. Halboffizielle oder selbst ernannte Geheimdienstexperten behaupten, die Route über die syrische Grenze sei der "meist benutzte Korridor" nach Bagdad und der Flughafen von Damaskus eine regionale Drehscheibe für die internationale Islamistenkoalition aus Zentralasien, Tschetschenien oder dem Balkan. Attentäter sollen auch aus den Palästinenserlagern im Libanon und in Syrien kommen, Saddam Hussein die Stammeschefs im syrischen Grenzgebiet jahrelang finanziell unterstützt und an sich gebunden haben.

      Die syrische Regierung schwieg am Dienstag noch zu dem Umstand, dass offensichtlich ein Bürger ihres Staates einen Bombenanschlag auf eine Polizeistation in Bagdad verüben wollte. Dass Damaskus die Islamisten als seinen ärgsten innenpolitischen Feind betrachtet, ist seit der blutigen Niederschlagung eines Aufstands der Muslimbruderschaft in der Stadt Hamah 1982 bekannt. (Markus Bernath/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 29.10.2003)
      Avatar
      schrieb am 29.10.03 10:10:12
      Beitrag Nr. 16.046 ()
      noch ein Artikel aus www.derstandard.at :

      ob das die Lösung des Irak-problems sein könnte? Zumindest beleuchtet der Kommentar geschichtliche Hintergründe und die ganz eigenen Interessen der vorhandenen Bevölkerungsgruppen


      Irak neu: Aus eins mach drei
      Ist es vielleicht gar nicht möglich, das devastierte Land als einen Staat wiederherzustellen? Und wenn es so wäre, welche Alternativen gäbe es?
      - Kommentar der anderen von Shlomo Avineri

      (Shlomo Avineri lehrt Politikwissenschaften an der Hebräischen Universität in Jerusalem )




      Wie so viele Probleme im Zusammenhang mit der Wiedererstehung eines Staates nach Jahren der Diktatur - Osteuropa ist ein gutes Beispiel - haben die Schwierigkeiten im Irak geschichtliche Ursachen. Es ist zu vereinfachend und billig, alles nur der Unbeholfenheit der Amerikaner in die Schuhe zu schieben, obwohl ihre Fehler mittlerweile tatsächlich Legion sind.

      Der Staat Irak wurde Mitte der Zwanzigerjahre des vorigen Jahrhunderts von den Briten gegründet, die die Region nach dem Zerfall des Osmanischen Reiches nach dem Ersten Weltkrieg okkupiert hatten. Ihre Politik vertrat die Interessen des britischen Empires. Wünsche, Interessen oder unterschiedliche Charakteristika der lokalen Bevölkerung wurden ignoriert.

      Fatale Kontinuität ... Die Planer des britischen Empire fügten einfach drei ungleiche Provinzen des alten Osmanischen Reiches zusammen - das kurdisch dominierte Mossul, Bagdad mit seiner sunnitischen sowie Basra mit schiitischer Bevölkerungsmehrheit - und unterstellten sie einem Prinzen aus Hedjaz (im heutigen Saudi-Arabien). Durch die Zusammenfassung dreier so unterschiedlicher Gruppen in einem politischen Gemeinwesen waren Jahrzehnte des Kampfes und der Repression in dem neu geschaffenen Land programmiert. Das alte Osmanische Reich regierte diese drei Provinzen - wie alle zum Reich gehörenden Landesteile - in historisch autokratischer Manier. Die Herausforderung für den neuen irakischen Staat bestand darin, eine nicht despotische und relativ repräsentative Regierungsform zu bilden, in der der politische Wille aller Bevölkerungsteile zum Ausdruck kommen sollte. Es stellte sich jedoch heraus, dass dieses Vorhaben undurchführbar war.

      Aus diesem Grund hatte der Irak immer - schon vor Saddam Hussein - unter den repressivsten Regimes aller arabischen Länder zu leiden. In einem Land mit schiitischer Bevölkerungsmehrheit waren die Sunniten noch nie bereit, einem demokratischen Prozess zuzustimmen, der ihre Herrschaft gefährdet hätte. Ein schiitischer Aufstand wurde in den Zwanzigerjahren des vorigen Jahrhunderts brutal (mithilfe der Royal Air Force) niedergeschlagen.

      Ähnlich erging es den Kurden, als sie vor dem Zweiten Weltkrieg versuchten, Autonomie zu erlangen. Auch diese Bestrebungen endeten mit Massakern an Zehntausenden unschuldigen Zivilisten.

      Selbst die assyrisch-christliche Minderheit - eine relativ kleine Gruppe mit keinerlei politischen Ambitionen - blieb in den Dreißigerjahren des 20. Jahrhunderts von Mordanschlägen nicht verschont.

      ... der Repression

      Unter diesen Bedingungen und mit einer sich ständig bedroht fühlenden sunnitischen Minderheit an der Macht war es auch kein Zufall, dass der einzige Versuch in einem arabischen Land, ein faschistisches Pro-Nazi-Regime zu etablieren, in den frühen Vierzigerjahren des letzten Jahrhunderts unter Ali al-Khailani im Irak unternommen wurde. Die Briten beendeten zwar diesen Unglücksfall, jedoch nicht bevor Hunderte Juden aus Bagdad in einem wilden Pogrom der kurzzeitigen Pro-Nazi-Regierung zum Opfer fielen.

      Saddams Regime war nur die extremste Manifestation des bitteren Faktums, dass der Irak aufgrund seiner Geografie und Demografie dazu verdammt ist, mit eiserner Faust regiert zu werden. Auch Saddams Sturz hat daran nichts geändert: Die Gewalt gegen die USA ist nicht nur ein Ausdruck des Zorns über die Besatzung, sondern auch ein Versuch der Sunniten, die Etablierung einer demokratischen Ordnung zu verhindern, die sie - die historischen Herren - in eine untergeordnete Position bringen würde. Ebenso wenig ist aber auch zu erkennen, dass sich die Kurden im Norden bereitwillig einem von Bagdad dominierten arabischen, geschweige denn schiitischen Regime unterwerfen würden (die meisten Kurden sind Sunniten).

      In der westlichen Welt gibt es nur wenig Verständnis für das tiefe Zerwürfnis zwischen Sunniten und Schiiten. Wenn man sich allerdings geistig in das Europa vor 1648 zurückversetzt, als sich Protestanten und Katholiken mit Hingabe gegenseitig abschlachteten, versteht man die Feindschaft sofort. Was kann also getan werden?

      Das Beispiel Jugoslawiens zeigt, dass Teilung und Trennung eines von Konflikten gespaltenen, multiethnischen und multireligiösen Landes die einzigen Möglichkeiten sind, Stabilität und Demokratisierung zu gewährleisten.

      Es besteht heute kein Zweifel, dass Kroatien und Serbien - trotz ihrer Schwierigkeiten - getrennt voneinander bessere Chancen haben, sich zu mehr oder weniger stabilen Demokratien zu entwickeln, als wenn sie noch immer im Prokrustesbett des früheren Jugoslawien um die Vorherrschaft kämpfen würden. Ebenso wenig wäre eine Föderation eine Alternative - da die Bedingungen dafür an sich schon wieder Zündstoff für Streitigkeiten bieten (siehe Bosnien oder Zypern).

      Sogar die friedliebenden Tschechen und Slowaken fanden es einfacher, ihre jeweiligen demokratischen Strukturen durch eine sanfte Scheidung zu formen als in einer nicht funktionierenden Ehe.

      Fragwürdiges Prinzip

      Es ist an der Zeit, das Undenkbare zu denken, nämlich im Norden einen kurdischen Staat zu gründen, im Zentrum rund um Bagdad einen arabisch-sunnitischen und im Süden um Basra einen schiitischen. Die gebetsmühlenartig vorgetragenen Sprüche von der territorialen Integrität - als Grundprinzip in den internationalen Beziehungen - erweisen sich nur so lange als produktiv, als dadurch Stabilität gewährleistet und Chaos vermieden werden kann.

      Um es noch einmal zu betonen: Jugoslawien und die Sowjetunion haben bewiesen, dass territoriale Integrität ihre strategische Bedeutung und Legitimität verliert, sobald Zwistigkeiten an die Stelle der Stabilität treten.

      Hierbei handelt es sich nicht um ein universelles Plädoyer für einen ethnisch homogenen Staat. Der Punkt ist ganz einfach der, dass es in der Geschichte Momente gibt, da Demokratisierung und Nationenbildung zusammenfallen und der für beides nötige Minimalkonsens in tief zerstrittenen Gesellschaften schwierig zu erreichen ist.

      Das alles läuft möglicherweise althergebrachten Überzeugungen zuwider, aber wer hätte gedacht, dass die UdSSR eines Tages zerfallen würde?

      Im Irak sind kreatives und innovatives Denken gefragt, andernfalls wird das Chaos weiter andauern - und noch schlimmer werden. (Project Syndicate, Oktober 2003; Übersetzung: Helga Klinger-Groier/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 29.10.2003)
      Avatar
      schrieb am 29.10.03 10:25:08
      Beitrag Nr. 16.047 ()
      @ jodimin

      Genau die Gefahr eines Zerfallens des Irak mit unabsehbaren Folgen für die Region war doch der Hauptgrund, weshalb Papa Bush davor zurückgeschreckt war, Saddam abzusetzen.

      Jetzt ist das Chaos perfekt - und man kann nur noch Schadensbegrenzung betreiben.

      Anders als seinerzeit in Vietnam ist auch nicht eine regionale Ordnungsmacht in Sicht, die den Scherbenhaufen kitten könnte.
      Avatar
      schrieb am 29.10.03 12:16:08
      Beitrag Nr. 16.048 ()
      Avatar
      schrieb am 29.10.03 12:50:37
      Beitrag Nr. 16.049 ()
      jodimin, #609

      die Meinung des Traumtänzers ist unbeachtlich - die Diskussion darüber hat längst stattgefunden.

      das Kurdenproblem kann nur im Einvernehmen mit den involvierten Staaten (Türkei, Irak, Iran, Syrien) gelöst werden - darüber sollte es keine Meinungsverschiedenheiten geben.

      Die gebetsmühlenartig vorgetragenen Sprüche von der territorialen Integrität - als Grundprinzip in den internationalen Beziehungen - erweisen sich nur so lange als produktiv, als dadurch Stabilität gewährleistet und Chaos vermieden werden kann.

      dass jede einseitig betriebene Lösung erst recht zu einer Destabilisierung der Region führt und chaotische Verhältnisse provoziert, ist offensichtlich.
      der nonchalante Umgang mit Rechtsprinzipien - hier das Recht der territorialen Integrität - erinnert mich doch sehr an einige Diskussionsteilnehmer......:laugh: :laugh: :laugh:
      ist eine Antwort auf diese Frage nicht in allererster Linie eine Angelegenheit eines souveränen Irak ?
      Avatar
      schrieb am 29.10.03 13:04:13
      Beitrag Nr. 16.050 ()
      012

      aha.

      Das "Recht der territorialen Integrität".

      Klingt interessant. Eine Neu- Schöpfung? Wo wäre das ggfs. einklagbar ? Gehst Du jetzt zur freihändigen Rechts- Schöpfung über ?

      SEP
      Avatar
      schrieb am 29.10.03 13:10:59
      Beitrag Nr. 16.051 ()
      #609 Bösartig wie ich bin,würde ich dies als vorgesehenes Ziel ansehen.Nur mit den Schiiten scheint in der Planung etwas schiefgelaufen zu sein,sie legen die erwarteten Blumen lieber auf die Gräber ihrer im Stich gelassenen angehörigen ab.
      Avatar
      schrieb am 29.10.03 13:14:21
      Beitrag Nr. 16.052 ()
      Sep,

      Das " Recht der territorialen Integrität" .
      Klingt interessant. Eine Neu- Schöpfung? Wo wäre das ggfs. einklagbar ?


      nicht bei mir (ich überschätze nich meine Möglichkeiten....;) ).
      nicht bei der UNO.
      aber vielleicht bei der nächsten, pragmatisch orientierten US-Administration :kiss:
      Avatar
      schrieb am 29.10.03 13:22:13
      Beitrag Nr. 16.053 ()
      DsR

      wie im ursprünglichen Beitrag, ist der Begriff "Prinzip" wohl besser geeignet, um zu umschreiben, um was es hier gehen soll.

      Derartige Rechte, falls man sie jetzt hier als solche bezeichnen wollte, also Prinzipien, gehen gelegentlich auch unter. Und nicht immer freiwillg. Das meine ich nicht nur bezogen auf den Irak, wo ja noch andere Prinzipien untergegangen sind.

      U.a. das Prinzip der territorialen Integrität.

      Ein besetztes Land kann schwerlich darauf verweisen, daß es noch "territoriale Integrität" für sich in Anspruch nehmen kann.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 29.10.03 13:26:18
      Beitrag Nr. 16.054 ()
      In Bezug auf den Irak möchte ich an den Ausspruch von Rumsfeld von vor einigen Monaten erinnern. Die Übersetzung ist von Andrea Noll.
      Oder wie ein deutscher Philosoph es ausdrückt:`schaun wir mal`.
      Erste Frage: Wie soll es zu einem souveränen Irak kommen?

      “Es gibt Dinge, die wissen wir. Dann gibt es wissendes Nichtwissen, will heißen, es gibt Dinge, von denen wir im Moment wissen, dass wir sie nicht wissen. Aber es gibt auch nichtwissendes Nichtwissen - also Dinge, von denen wir nicht wissen, dass wir sie nicht wissen... will heißen, die Abwesenheit eines Beweises ist nicht gleichzusetzen mit dem Beweis der Abwesenheit.... nur, weil man keinen Beweis hat, dass etwas existiert, bedeutet das noch nicht, dass man den Beweis hat, dass es nicht existiert.”
      Avatar
      schrieb am 29.10.03 14:14:14
      Beitrag Nr. 16.055 ()
      Sep,

      Ein besetztes Land kann schwerlich darauf verweisen, daß es noch " territoriale Integrität" für sich in Anspruch nehmen kann.

      wir müssen uns schon darauf einigen, welche Art von Recht wir akzeptieren.

      wenn du das Faustrecht postulierst - das respektiere ich. die Keule war schon immer ein durchschlagendes Argument :D

      obs im eigenen Interesse liegt, kurzfristig "recht" zu haben, bezweifele ich - vielleicht sind wir unterschiedlicher Meinung.

      ich habe hier immer unter dem Aspekt pragmatischer Interessen argumentiert - dazu gehört IMO die langfristige Durchsetzbarkeit.

      IMO würde eine Missachtung des Rechts auf territoriale Integrität eine sich verstärkende Isolierung Amerikas bedeuten - und dies sähe ich negativ im Hinblick auf langfristige US-Interessen.
      Avatar
      schrieb am 29.10.03 15:17:58
      Beitrag Nr. 16.056 ()
      @DsR,
      ich habs gelesen, aber ich kommentiere es nicht mehr. Lies vielleicht die von Dir selber eingestellte Passage nochmal durch.

      Wenn die Kurden einen eigenen Staat erhielten, so würde dies deren "Recht auf Selbstbestimmung" erfüllen.

      Da hättest Du aber wohl Vorbehalte dagegen.

      Das von Dir postulierte "Recht auf territoriale Integrität" ist u.a. als Rechtsgut von Milosevic hochgehalten, und verteidigt worden.

      Ich begrüße die Entwicklung, daß sich Ethnien aus dieser Umklammerung haben lösen, und einen eigenen Staat aufbauen können. Mache Deinen Fall aus mit den Slowenen, den Kroaten. Und vielleicht auch mit den Kurden.

      Daß Du den USA was andichten möchtest.

      Ich gesteh den im Irak befindlichen Gruppierungen ebenfalls das Recht auf Selbstbestimmung zu.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 29.10.03 16:26:38
      Beitrag Nr. 16.057 ()
      Sep,

      ich räume ein, nicht im Detail informiert zu sein, aber :

      ist es nicht so, dass man dieses Recht auf Selbstbestimmung nach WK1 postuliert hat und nach WK2 quasi beerdigt hat, indem man dem Recht auf territoriale Integrität den Vorrang gibt ?
      du weisst, dass beide Rechte kollidieren.....
      Avatar
      schrieb am 29.10.03 17:48:49
      Beitrag Nr. 16.058 ()
      Territoriale Integrität räumen sich Staaten gegeneinander ein, oder werden in multinationalen Verträgen aufgenommen.

      Das endet dann in solchen Sezessionen, wie beispeilsweise Jugoslawien, wo die "territoriale Integrität" einfach keine Rolle mehr spielte, und sich Staaten lösten, und bildeten.

      Möchtest Du mich jetzt zwingen, Binsen hier einstellen zu müssen, die Dir allesamt bekannt sind ?

      Damit Du irgendeinen Ansatz für Deine Meinung findest, im Irak haben wir es noch mit "territorialer Integrität" zu tun ?

      Irak ist besetzt.

      Ein Zerfall des Irak kann nur durch die USA sichergestellt werden, nicht durch den Irak selber.

      Aus dem Umkehrschluß ergibt sich, daß sich der Zerfall des Iraks ergeben könnte für den Fall, daß die USA zu der Auffassung gelangen, es wäre den Bewohnern des alten Iraks besser gedient dadurch, daß sie in eigene Staaten entlassen würden.

      Es würde dann etwas in Gang gesetzt, was wir auch schon im Falle des ehemaligen Jugoslawiens haben: ein Staat, der seinen Zusammenhalt hauptsächlich dem Wirken eines einzelnen Mannes verdankte: Tito.

      Der dafür aber weder Jugoslawen schlachten mußte, noch angrenzenden Länder überfiel.

      Wenn die Kurden ihren Traum verwirklichen könnten, einen eigenen Staat zu erhalten, und dieses Gebiet aus dem alten Irak herausgelöst werden wird, dann stünde dem die territoriale Integrität eines bereits untergegangenen Staates nicht im Wege.

      Ebenso ist nicht auszuschließen, daß es an der Grenze zum Iran einen abgeänderten Grenzverlauf geben wird.

      sep
      Avatar
      schrieb am 29.10.03 19:03:01
      Beitrag Nr. 16.059 ()
      dsR,
      SEP postuliert hier das Recht der Besatzungsmacht auf Zerschlagung.

      SEP,
      stell doch mal deine Binsen rein. Vielleicht wird ja ein Körbchen draus.
      Avatar
      schrieb am 29.10.03 19:18:28
      Beitrag Nr. 16.060 ()
      022 einfach nur bösartig.
      Avatar
      schrieb am 29.10.03 20:52:28
      Beitrag Nr. 16.061 ()
      Sep,

      die Abspaltung Sloweniens und Kroatiens vollzog sich letztendlich im Einvernehmen mit einem souveränen Belgrad.

      der fehlende Respekt vor völkerrechtlichen Grenzen, wie er dir zu eigen ist, ist auch das Markenzeichen der NeoCons. aber wer Wind sät......

      glaub mir, die NeoCons werden dort enden, wo auch die ebenso paranoiden Domino-Theoretiker gelandet sind : auf dem Müllhaufen der Geschichte.
      weil Macht nicht nur was mit Bajonetten zu tun hat : eine Politik der "Stärke", die sich ausschliesslich auf Bajonette gründet, lässt sich nie langfristig durchsetzen.
      Avatar
      schrieb am 29.10.03 21:15:53
      Beitrag Nr. 16.062 ()
      da ist Dir aber jetzt doch ganz schön der emotionale Gaul durchgegangen - den ich besser zügeln soll, wie man sagt ;)
      Avatar
      schrieb am 29.10.03 22:43:44
      Beitrag Nr. 16.063 ()
      #23

      Was ist denn daran bösartig, wenn ich erwarte, dass du deine Binsen mal reinstellst.
      Ich halte es keineswegs für selbstverständlich, dass die Besatzungsmacht mit einem eroberten Land nach Gutdünken verfahren kann.

      Untergegangen ist zunächst einmal im Irak nur eine Regierung - nicht ein Staat.
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 00:09:47
      Beitrag Nr. 16.064 ()
      ich soll Binsen reinstellen ?

      Eine Binsenweisheit wäre, daß es wohl ziemlich entbehrlich ist von Dir zu lesen, was Du für selbstverständlich hälst.

      Eine weitere Binsenwahrheit ist, daß Du, rv, nicht bereit bist, in Deinen Antworten auf Unterstellungen zu verzichten.

      Die nächste Binsenweisheit wäre, daß es nicht möglich ist, mit solchen Menschen zu diskutieren.

      DsR, es wird langweilig. Ob mit, ob ohne Zustimmung Belgrads ( as ja wohl die Frage aufwerfen würde, ob diese Zustimmung Belgrads etwas mit der vorangegangenen Kriegen zu tun hatte): Woher weißt Du denn, daß die verschiedenen Ethnien des Irak nicht von sich aus in eigene Staaten flüchten werden.

      Ich bin aber noch gezeichnet von Deinen Keulenschlägen der vorangegangenen Diskussion, KZ und dergleichen mehr, vielleicht wäre es besser, Du tauscht Dich mit rv darüber aus, was es mit dem "Recht" der territorialen Integrität auf sich hat.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 01:49:49
      Beitrag Nr. 16.065 ()
      da bläst dem bush aber wieder mal kräftig der wind ins gesicht:

      http://de.news.yahoo.com/031029/12/3q1dz.html

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 10:25:50
      Beitrag Nr. 16.066 ()
      @ Deeskalation, # 16012:

      "hier das Recht der territorialen Integrität "

      hier tauchen langsam Begriffe auf, die sich allmählich zu richtigen Hirnverzwirnern entwickeln. Jetzt muß ich Dich tatsächlich um Unterstützung bitten. Erklär mir die nachfolgenden Fragen bitte ganz, ganz einfach:

      a) ist das ein Recht, das die Vereinten Nationen irgendwo einmal formuliert haben
      b) ist das evtl. Gewohnheitsrecht?
      c) wie wird das eigentlich angewendet?
      d) wer definiert, wem welches Territorium zusteht?
      e) kann das jeder für sich so anwenden, wie er gerade mag?
      f) wie weit kann man die territoriale Integrität zeitlich zurück verlagern?
      g) welche menschlichen Gruppen haben Anspruch auf territoriale Integrität ?

      jodimin (der durchaus Verständnis zeigt, wenn Du sagst, ich mag das nicht beanworten)
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 10:31:48
      Beitrag Nr. 16.067 ()
      @ endaxi, # 16014:

      Du mußt Deine Bösartigkeit nicht auch noch unterstreichen, einigen Usern ist diese mittlerweile ja schon bekannt.

      Mit Deiner Aussage aber kannst Du durchaus Recht haben. Im Ergebnis dürften wir allerdings übereinstimmen: Es dürfte ein zweiter, guter Schritt in die Befriedung der ganzen Region sein, da es für potentielle Terroristen wesentlich schwieriger ist, sich in diesem geographischen Bereich dann zu bewegen.

      jodimin
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 10:41:58
      Beitrag Nr. 16.068 ()
      @ rv, # 16022:

      ich bin ja gespannt, wie lange Du noch Deine Sinnverdrehungen und Beleidigungen auswerfen kannst, bevor man Dir eine Gedankenpause gönnt.

      jodimin


      nachstehend ein Teil der WO-Boardregeln:

      Bitte beachten sie folgende Regeln beim Schreiben Ihres Beitrages:

      1. Man sollte auch im Internet auf rechtliche Bestimmungen achten. Das Verbreiten von Falschmeldungen etc. ist auch im Internet strafbar und wird ggf. entsprechend geahndet.

      2. Beleidigungen, sexuelle Anspielungen, rechtsradikale Inhalte etc. sind zu unterlassen.

      3. Gerade im Internet ist das Recht auf Meinungsfreiheit von großer Bedeutung. Versuchen Sie deshalb niemandem Ihre Meinung aufzuzwingen.
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 10:42:05
      Beitrag Nr. 16.069 ()
      Meine Hoffnung auf die starken demokratischen demokratischen Strukturen in den USA ist wohl doch nicht ganz umsonst:
      ____________________________________________________________

      Geheimdienst-Material zum Irak

      US-Kongress stellt CIA Ultimatum

      Der Machtkampf zwischen dem US-Kongress und der CIA hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Ein einflussreiches Komitee des Senats hat den Geheimdienst nun aufgefordert, binnen 48 Stunden alle Informationen auf den Tisch zu legen, die bei der Entscheidung für den Irak-Krieg eine Rolle spielten.

      Washington - Senatsmitglieder des Geheimdienstausschusses brüten gerade an einem Bericht über die CIA und deren Direktor George Tenet. Kenner der Szene erwarten, dass dieser Report mit dem teuersten Geheimdienst der Welt scharf ins Gericht gehen wird. Sie rechnen damit, dass Tenet beschuldigt wird, die Gefahr durch Saddam Hussein übertrieben zu haben.

      Um ihren Bericht weiter untermauern zu können, hat das Senats-Komitee die CIA nun aufgefordert, alle Informationen zu übergebe, die bei der Entscheidung, gegen den Irak in den Krieg zu ziehen, eine Rolle spielten. Die Unterlagen sollen bis Freitag, 12.00 Uhr Ortszeit vorliegen, fordert der Senat. Der Ausschuss, dem sowohl republikanische als auch demokratische Senatoren angehören, plant auch, den CIA-Chef persönlich zu befragen.

      "Wir gehen fest davon aus, dass Sie zu einem vom Komitee noch zu bestimmenden Zeitpunkt persönlich erscheinen müssen", schreiben die Senatoren John Rockefeller (Demokraten) und Pat Roberts (Republikaner) an Tenet. Der Brief ist eine Reaktion auf ein Schreiben Tenets, in dem er mitteilt, alle relevanten Ordner "so früh wie möglich" zur Verfügung zu stellen.

      "So früh wie möglich" - das war den Senatoren zu schwammig. Daher entschieden sie sich nun, dem CIA-Chef ein Ultimatum zu stellen.

      Wie auch immer die Beurteilung der Akten und die Befragung Tenets ausfallen wird - einige Demokraten sehen die Kritik am bereits unter dem früheren Präsidenten Bill Clinton berufenen Tenet als geschickten Zug, um von der Kritik am Weißen Haus selbst abzulenken. Es ist weiterhin unklar, inwieweit die Regierung selbst Geheimdienstberichte für ihr politisches Ziel, einen Machtwechsel im Irak herbeizuführen, frisiert hat.

      Die Wochenzeitung "Die Zeit" berichtet in ihrer jüngsten Ausgabe, Geheimdienstberichte seien unter der Regie von Vizepräsident Dick Cheney aufgebauscht worden. Unter Berufung auf Zeugen aus US-Behörden berichtet die Zeitung, ein im Pentagon angesiedeltes geheimes Büro habe das Weiße Haus gezielt mit überzogenen Meldungen über Saddam Husseins Waffenarsenale gefüttert.

      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,271849,00.html" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,271849,00.html
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 10:51:28
      Beitrag Nr. 16.070 ()
      ich bin mir nicht sicher, aber das

      Recht auf territoriale Integrität


      taucht in mjeiner Erinnerung zuerst auf als Dauerfloskel der Staatsführung der DDR, die sich immer Sorgen machte, irgendwann vom Westen kassiert zu werden.

      Jede größere Rede vom Honecker erwähnte deren Recht auf diese territoriale Integrität, als Gegensatz zum Alleinvertretungsanspruch der BRD, und der Forderung nach Wiedervereinigung.

      Im Vertrag von Helsinki taucht dieses "Recht auf territoriale Integrität" dann wieder auf, wohl als Zugeständnis des Westens an den Osten, speziell der BRD an Polen, was deren Westgrenze angeht, und eben auch an die DDR.

      Also eine vertragliche Zusicherung zwischen Staaten, Grenzen nicht streitig zu verändern.

      Ich glaube, was die DDR abgeht, wäre mittlerweile geklärt, daß das "Recht auf territoriale Integrität" hinter dem Willen der dort lebenden Bevölkerung zurückstehen muß.

      Ich kann nicht erkennen, warum dies im Irak anders sein muß.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 10:57:57
      Beitrag Nr. 16.071 ()
      hi jodimin #31,

      könntest du mir >einem extrem einfach strukturiertem blädelbarden*<
      *gruß an Sep:D
      erklären, was da so fürchterlich böse von rv war?

      mittlerweile gleitet der sräd wieder mal in individuelles
      mimosengeplänkel ab,

      ciao
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 10:59:47
      Beitrag Nr. 16.072 ()
      wie gut rv, 032, daß ihr hier rechtzeitig informiert wurdet darüber, daß es weder um Öl, noch um Massenvernichtungswaffen geht, sondern einzig um die Entfernung des Saddam Husseins von der Macht.

      Auch die Begründung, warum dies das einzig relevante Kriegsziel ist, hat man hier lesen können.

      Bestätigt wird dessen Gefährlichkeit durch den Umstand, daß seiner nicht geglückten Ausschaltung nun den Amerikanern jeden Tag vor Augen geführt wird, warum sie eigentlich in den Irak gegangen sind.

      Ihr seid hier nicht nur über die eigentlichen Kriegsziele besser informiert worden, als weite Teile der Öffentlichkeit.

      Ihr habt hier auch einen wesentlich besser fundierten Überblick über die Grundlagen von Guantanamo.

      Soll einer sagen, im Internet, in den Foren stünde nur Blödsinn. Das sicher auch, aber eben nicht nur.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 11:04:31
      Beitrag Nr. 16.073 ()
      Ach jodimin, willst du mich schon wieder sperren lassen?

      Dank dir, dass du alle noch mal an die Board-Richtlinien erinnerst. Die werden bekanntlich nicht immer eingehalten...

      Aber sag mir doch mal in Bezug auf #22:

      - Hab ich Falschmeldungen verbreitet?

      - Wo siehst du rechtsradikale Inhalte?

      - Ist "Binsenkörbchen" vielleicht eine sexuelle Anspielung?

      - Hab ich versucht, dir oder SEP meine Meinung aufzuzwingen?
      (Falls dieser Eindruck entstanden sein sollte, erkläre ich hiermit feierlich, dass ich dies nicht vorhabe. Ich wäre allerdings wirklich daran interessiert, welche ,,Binsen" Sep uns hier vorenthält.)


      Nur zur Erinnerung:

      aus #21 von Sep (an dsR)

      Möchtest Du mich jetzt zwingen, Binsen hier einstellen zu müssen, die Dir allesamt bekannt sind ?
      ...
      Irak ist besetzt.
      Ein Zerfall des Irak kann nur durch die USA sichergestellt werden, nicht durch den Irak selber.
      Aus dem Umkehrschluß ergibt sich, daß sich der Zerfall des Iraks ergeben könnte für den Fall, daß die USA zu der Auffassung gelangen, es wäre den Bewohnern des alten Iraks besser gedient dadurch, daß sie in eigene Staaten entlassen würden.


      #22, von rv

      dsR,
      SEP postuliert hier das Recht der Besatzungsmacht auf Zerschlagung.

      SEP,
      stell doch mal deine Binsen rein. Vielleicht wird ja ein Körbchen draus.
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 11:15:11
      Beitrag Nr. 16.074 ()

      Für alle, die es schon immer mal wissen wollten und sich nicht zu fragen trauten.
      Bin ich ein Neocon?
      Von dem The Christian Science Monitor.
      Auf dem Link kann man die Antworten anklicken und die Antworten werden ausgewertet.
      Kein Joke!
      Mehr über die Neocons auch über den Link am Ende des Postings.

      http://www.csmonitor.com/specials/neocon/quiz/neoconQuiz.htm…

      Neocon quiz

      Are you a neoconservative? Take this quiz to find out.

      1. Which best describes your attitude about US efforts to secure peace between Israelis and Palestinians?

      The US has compelling strategic interests in the region. America must be an "honest broker" between Israelis and Palestinians. By working with regional partners, the US can help bring about a secure Israel and a free state of Palestine. US efforts in the Mideast help its diplomatic standing in the world immensely.

      It`s an arrogant fantasy to think the US can "bring peace" to the Mideast. US reliance on foreign oil has embroiled it in crisis after crisis there. The people of the Middle East must set their own course.

      Recent history shows that Arab countries respect power, not paper treaties that purport to trade "land for peace." In many ways, the road to peace in Jerusalem had to pass through Baghdad. In the wake of America`s victory over Saddam Hussein, US negotiators have new leverage to demand steps toward peace. But the US can never tolerate terror. There will be no compromise on Israel`s borders or security.

      The US is morally obligated to stop Mideast violence. It`s clear there is no military solution to the conflict. In order to broker the peace, the US must be more neutral. This means stop giving billions in aid to Israel, and start condemning its preemptive assassinations of Palestinian leaders.


      2. The US campaign in Vietnam was...

      A disaster. What threat did Vietnam pose to American security? More than 50,000 US troops died in support of a theory about "dominoes."

      A failure. The American objective was strategically and morally bankrupt.

      A quagmire. The US had the right strategy - it was important to contain communist expansion into Asia - but executed the wrong tactics. High casualty rates and low public support put the US in an unwinnable war.

      A hard-won victory. US forces paid a high - but necessary - price to contain Communism in Southeast Asia.


      3. What type of relationship should the US form with China?

      The US must hedge China`s rise to great-power status. The policy of preemption includes China, and US military leaders must strategically contain China`s armed forces, while US policymakers maintain America`s economic preeminence. Above all else, China must not be encouraged to think it can challenge America`s superpower status.

      China`s bullying - of Tibet, Falun Gong, and Taiwan - is atrocious. America`s "normalization" of trade with China has allowed it to continue its human rights abuses, while costing countless American jobs. The US must not sacrifice its moral high ground at the altar of trade.

      China presents great potential dangers - and rewards - to American interests in the 21st century. While the US must affirm China`s progressive steps and opening economy, it cannot ignore its repressive human rights behavior, trade violations, and bullying of Taiwan. Ultimately, opening China to American goods and services spreads American values that will influence China for the better.

      The US should neither appease nor aggravate China. China is a bellicose regional power and its human-rights record is appalling. But it doesn`t threaten US interests. The US must stop giving China preferential trade treatment and do more to protect American jobs, but it needn`t contain or confront China.


      4. How should the US approach relations with Iran?

      The US must remember its history with Iran. Pro-West reform efforts - including the 1953 CIA coup that installed the Shah - incited the Islamic Revolution. US-led regime change would once again empower the most backward and hardline elements of radical Islam. The people of Iran must set their own course for freedom. Meanwhile, the US must turn to its EU partners to push for stricter inspections of Iran`s nuclear facilities.

      The US is simply not positioned to stop Iran`s seemingly inevitable drive to acquire nuclear weapons. But as it did with the Soviet Union and China before, America can contain and deter Iran`s mullahs and their nuclear leverage. Hard-line Islamic rule in Iran is bankrupt and doomed to failure - democratic reformers will eventually seize the day. Patience and pressure, not preemptive war should guide America`s approach toward Iran.

      Iran`s hardline Islamic regime, proven connections to terrorists networks, and obvious desire for nuclear weapons make it a particularly dangerous threat. The mullahs who run Iran have repressed freedom at every turn, and show no evidence of ending ties to terrorism. To ensure that Iran does not threaten US security, American forces must be prepared to do to Tehran what they did to Baghdad.

      Iran presents a serious foreign policy challenge. Most Iranians clearly embrace democratic reform, but its hardline Islamic government seems intractable. Aggressive support for reformer efforts may be unwise at this time. The US must make a concerted effort with its European and regional allies to pressure Iran`s regime to cease its nuclear ambitions.


      5. How should the US deal with the North Korea nuclear threat?

      Seattle or Pyongyang? At some point soon, President Bush must decide which city he values more. The N. Korea nuclear threat is for real, and even tough negotiations with the US, China, Japan, and South Korea won`t deter Kim Jong Il. The unpleasant, but only, option the US has is to prepare to launch a preemptive strike against select N. Korean targets.

      The nature of the North Korea crisis makes the Bush doctrine inoperative. The region is such a tinderbox that military action taken against N. Korea could lead to a full-blown conflagration. However, China, Japan, and South Korea - working together - can apply enough pressure on Kim Jong Il to contain the nuclear threat he poses. For now, the US must rely on multilateral talks while it repositions US forces in the peninsula to make them less vulnerable.

      The US has a moral obligation to battle both the starvation of North Korea`s people and deter Kim Jong Il`s nuclear threats. There`s no easy solution, but the US can make progress with a carrot-and-stick approach of foreign aid and tough diplomacy. The US must work with the UN to keep Pyongyang in check.

      US policy in the Korean peninsula is outdated. Why should US troops be sitting ducks for Kim Jong Il`s million-man army and nuclear threats? After 50 years, it`s time South Korea protected itself. There`s no point in "talking" with N. Korea, and all-out war is unthinkable. The US must move its troops out of the demilitarized zone.


      6. The war against Saddam Hussein`s regime was...

      Not America`s finest hour of diplomacy, but a necessary and righteous action.

      A political and intelligence farce, a diplomatic disaster, a human tragedy, and now, a growing quagmire.

      Another example of America`s costly imperial aims.

      Long overdue. Bringing democracy to Iraq is the first great step in democratizing the Middle East.


      7. What do you think of America`s superpower status?

      Unrivaled US power is crucial to America`s defense. But using power to "Americanize" the world, act as policeman in the far corners of the globe, or to leverage trade agreements is sheer imperialism.

      US superpower status was key to warding off Soviet aggression during the cold war. Today, however, that power is increasingly a liability. 9/11 was a vicious blowback to the US bullying around the world, especially its trampling on the Middle East.

      American power was vital to the victory of freedom over totalitarianism. In the post-cold war world, American power is equally necessary to preserve peace, foster freedom, and expand global trade. To be effective, this power must be used selectively, with clear, pragmatic aims, and carry the weight of allied consensus.

      American power can spread peace and democracy across the globe. The world can`t put its faith in the United Nations to thwart terrorists and tyrants. Diplomatic history shows that all regimes recognize power. Only unrivaled US power, and the demonstrated willingness to use it, can create the conditions that allow peace and prosperity to flourish.


      8. How should the US approach alliances with foreign powers?

      When the US leads, the world follows. The world is too full of danger for the US to take its foreign policy cues from the UN Security Council, or even the consensus of European allies. American security and interests must not be compromised to mollycoddle US allies unwilling or unable to face up to evil threats.

      To preserve this country`s sacred sovereignty, Americans must heed President George Washington`s warning against "entangling alliances." Washington knew then, and we must understand now, that ceding control to foreign nations, let alone a world bureaucracy like the UN, chips away at the essence of the American Republic.

      The US needs its allies now more than ever. The UN may not be perfect, but it remains humanity`s best hope of creating world peace. America`s unilateral actions are hurting vital relationships with traditional allies in Europe, Asia, and across the globe.

      The US must march to the beat of its own drum, but its power is sapped when it marches alone. Healthy multilateral relations are vital to effective US diplomacy. America may not always agree with UN policy or even its best allies, but it can`t afford to act alone.


      9. How can the US win the war on terrorism?

      American hypocrisy and hubris led to the Sept. 11 attacks. To answer the question "Why do they hate us?" Americans must question the "might makes right" approach of US foreign policy. To win the war against terrorism, US leaders must remove the conditions that breed anti-American hatred.

      Terrorists can`t be negotiated with. They must be killed or captured. "They hate us" because they - Muslim extremists - hate freedom. In the post-9/11 world, the US cannot wait for "imminent" threats. It must aggressively - even preemptively and unilaterally, if necessary - wipe out terrorist networks and the governments that support them. At the same time, the US can work to emasculate terrorism by aggressively promoting the cause of freedom and democracy around the world.

      As 9/11 so viciously illustrates, terrorism knows no boundaries. To win the war against terrorism, the US must lead a truly global effort to root out terror networks and compel broad-based reform for regimes that harbor terrorists.

      The US should not apologize for spreading American values around the globe, but its imperial behavior helped inspire the terrible Sept. 11 attacks. The US must relentlessly prosecute terrorists and work to undercut regimes that support them, but to prevent another Sept. 11, the US must stay truer to its founding as a republic by protecting the American people and staying out of other nations` business.


      10. Does the US have the right balance between foreign and domestic priorities?

      President George W. Bush rightly made the nation`s security his No. 1 priority after 9/11. The growing deficit is unfortunate, but increased spending is certainly justified. The US didn`t start the war on terrorism, but it will finish it, even if that moves some domestic concerns to the back burner.

      The US is spending billions per month to help Iraqis, but millions of US workers can`t find jobs. Managing a global empire is unconscionably costly.

      The billions spent on homeland security and far-flung bombing campaigns haven`t made the US any safer. With the money it wastes killing civilians abroad and chipping away at civil liberties at home, the US government could provide health insurance to all Americans.

      If the cold war was World War III, 9/11 began the opening shots of World War IV. This is no time to "go wobbly" by whining about the federal budget deficit. Compared with the sacrifices Americans made in WWII, there is little to complain about. The cost to win the war on terrorism may be quite high, but the US truly cannot afford to lose this fight.



      [ Results are not scientific. ]

      http://www.csmonitor.com/specials/neocon/index.html?story
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 11:19:14
      Beitrag Nr. 16.075 ()
      cool down, rv.

      ich habe dir doch ein paar binsen reingestellt.

      natürlich versuchst du fortwährend, anderen deine meinung aufzuzwingen.

      du verfälscht sogar die aussagen anderer user, um dich hier mit einer vermeintlich richtigeren meinung in den vordergrund zu schieben.

      wenn es einen gibt, der anderen seine meinung aufzuzwingen versucht, dann bist du dies.

      sep
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 11:21:33
      Beitrag Nr. 16.076 ()
      #30 Kann nicht leugnen,dich eigentlich sehr gerne zu lesen und eine gewisse fairnis zu themen zu unterstellen.Nur als mimose bist du mir doch ein bisschen suspekt wie auf 031 gegen rv aufgezeigt.
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 11:33:40
      Beitrag Nr. 16.077 ()
      SPIEGEL ONLINE - 30. Oktober 2003, 7:47
      URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,271829,00.html
      Irak- "Wiederaufbau"

      Benzin-Geschäfte erzürnen US-Abgeordnete

      Die amerikanische Firma Halliburton importiert im Auftrag der US-Regierung Benzin in den Irak, bis dort die Raffinerien wieder arbeiten. Nach Meinung zweier Kongressabgeordneter sind die Preise, die das Unternehmen dafür dem Staat berechnet, viel zu hoch.



      Washington - Die USA bezahlten für aus Kuweit importiertes Benzin bei Halliburton 2,65 Dollar pro Gallone (rund 60 Euro-Cent pro Liter), schreiben die demokratischen Abgeordneten Henry Waxman und John Dingell in einem Beschwerdebrief an die US-Regierung. "Wir wissen, dass jemand damit reich wird, Benzin in den Irak zu importieren", sagte Waxman in einer Mitteilung. "Was wir nicht wissen ist, wer das Geld verdient: Halliburton oder die Kuweiter?" Sollte dem US-Unternehmen eine solche Selbstbereicherung nachgewiesen werden können, so wäre dies für die US-Regierung höchst unangenehm. Vizepräsident Dick Cheney leitete das Unternehmen bis zu seinem Amtsantritt im Jahr 2000. Die Tatsache, dass gerade die Halliburton-Tochter Kellogg Brown & Root mit Wiederaufbau der irakischen Ölindustrie betraut wurde, hat in Washington bereits für viel Ärger gesorgt.

      Dem Brief von Waxman und Dingell zufolge veranschlagen Experten den angemessenen Preis für Benzin-Importe mit höchstens einem Dollar pro Gallone. Die beiden Abgeorndeten fügen als Beleg an, dass die Irakische Mineralölgesellschaft Sumo bei Importen aus Kuweit nur 97 Cent bezahlt. Außerdem kritisieren sie den niedrigen Wiederveraufkaufspreis im Irak, wo die Gallone für vier bis 15 Cent verkauft wird. ""Die US-Regierung bezahlt fast drei Mal mehr für Benzin aus Kuwait als sie sollte und verkauft das Benzin dann mit einem riesigen Verlust im Irak weiter." Bis 19. Oktober, so rechnen Waxman und Dingell vor, habe Halliburton 61,3 Millionen Gallonen importiert und dafür 162,5 Millionen Dollar vom Staat kassiert.

      Wendy Hall, Sprecherin von Halliburton wies die Vorwürfe zurück. Es sei teuer, Treibstoff in eine Kriegsregion zu liefern, nicht zuletzt wegen der kurzen Vertragslaufzeiten, sagte sie. Das Unternehmen verdiene an jedem umgesetzten Dollar nur wenige Cent.
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 11:53:40
      Beitrag Nr. 16.078 ()
      Die US-Soeldner im Irak werden immer nervoeser....




      GIs liquidieren Bus-Insassen

      In Falludscha, 70 Kilometer westlich von Bagdad, erschossen US-Soldaten nach Angaben von Augenzeugen fünf Insassen eines Kleinbusses. Die Soldaten hätten das Feuer eröffnet, nachdem in der Nähe ein Sprengsatz explodiert sei. Die Soldaten hätten wild um sich geschossen und den zufällig vorbei fahrenden Bus getroffen, berichteten die Augenzeugen ausländischen Fotografen.

      Quelle: focus.de
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 11:57:11
      Beitrag Nr. 16.079 ()
      Sep,

      Zum Begriff der territorialen Integrität findest du z.B. von deinem Lieblings,,autor" Radbruch (hier Prof. Dörr) den Hinweis, dass es sich um einen Grundsatz des Völkergewohnheitsrechts handelt:
      http://radbruch.jura.uni-mainz.de/~doerr/lehre/wfg/f3_gletsc…

      In vielen UN-Resolutionen (und in unzähligen Verträgen) wird auf dieses recht Bezug genommen.
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 12:45:53
      Beitrag Nr. 16.080 ()
      @ rv, # 16036:

      rv, wenn Primitivlinge hier im Board solche Aussagen formulieren, wie Du in 16036 und noch in einigen vorangegangenen Postings in diesem Thread und auch in anderen, dann geht mir das gelinde gesagt am A.... vorbei.

      Ich halte Dich aber für durchaus intelligent. Wenn man dann andere User verkehrt zitiert, dieser auf den Fehler hinweist und dann nochmals verkehrt zitiert, dann ist das schon grotesk.

      Wenn man darüberhinaus User, die politisch rechts von der Mitte stehen und eine abweichende Meinung vertreten auch noch als Sympathisanten der Waffen-SS bezeichnen darf, ohne daß eine Entschuldigung kommt und ohne daß das ein Board-Mod nach mehrmaliger Aufforderung ahndet, das ist schon bitter.

      Genügt das, oder muß ich einen eigenen rv-Thread eröffnen, um Dir das vor Augen zu führen. Dieser Thread ist dafür zu schade.

      jodimin
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 13:11:26
      Beitrag Nr. 16.081 ()
      # 43 jodimin
      auch noch als Sympathisanten der Waffen-SS bezeichnen darf,

      Kannst Du DAS bitte nochmal reinstellen ?

      Ich glaube, da ging es um Werte und rv war NICHT derjenige, der bei der besagten Organisation solche vermutet hat.

      Grüsse,
      k.
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 13:16:06
      Beitrag Nr. 16.082 ()
      @ jodimin

      Vielleicht sollte ich dich jetzt mal an die Board-Richtlinien erinnern?

      Auch wenn du mich mit deinen Pöbeleien schwerlich beleidigen kannst: Die Absicht ist unverkennbar.


      Da du an die Geschichte aus dem Guantanamo-Thread erinnerst: Es ging hier um eine ganz bestimmte Handlungsweise, die im 2. Weltkrieg u.A. von der Waffen-SS praktiziert wurde. Diese Handlungsweise wird von Sep immer noch für rechtmäßig erklärt - und du siehst daran nichts Ungewöhnliches...
      Ich wollte diese Geschichte aber nicht noch mal aufwärmen. Ich werde auch nicht in Triumpfgeheul ausberechen, weil der MOD diesen (um mit deinen eigenen Worten zu sprechen) beißenden Sarkasmus eines Users, dem man permanent ans Bein pinkeln möchte, nicht für ahndenswert hält.
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 13:17:56
      Beitrag Nr. 16.083 ()
      @ knallgas, # 16044:

      Thread: Guantanamo
      Posting 444, letzter Satz
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 13:22:08
      Beitrag Nr. 16.084 ()
      @ rv, # 16045:

      DU MACHST MICH GRANTIG !!!!!

      "Diese Handlungsweise wird von Sep immer noch für rechtmäßig erklärt - und du siehst daran nichts Ungewöhnliches..."

      Einen Quatsch tut er das! Das habe ich Dir mehrmals erklärt.
      .....und es ist eine Umverschämtheit mir zu unterstellen, ich sähe daran nichts außergewöhnliches! Jetzt reichts aber! Das habe ich sogar noch explizit formuliert! Und wenn ich es nicht getan hätte, dann könntest Du mir das auch nicht unterstellen! Das grenzt an Rufmord!
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 13:31:26
      Beitrag Nr. 16.085 ()
      Zitat SEP:

      Die Isrealis verzichten darauf, die im Völkerrecht noch als angemessen angesehene Sanktion anzuwenden, wonach für Partisanen- Angriffe aus der Zivilbevölkerung Geiselerschießungen im Verhältnis 1 : 10 als hinnehmbar betrachtet wurde.
      Sie erschießen also nicht für jeweils einen Toten eine Anzahl von 10 Geiseln.
      Sie beschränken sich darauf, die Häuser der Attentäter zu zerstören.


      Zitat jodimin dazu:

      rv, ich gehe einmal davon aus, daß es diese Stelle ist, die Dich an Sep´s Posting stört. Ich kann daraus beim besten Willen nicht erkennen, wo Sep hier eine Geiselerschießung oder Geiselerschießungen im Verhältnis von 10:1 für gut heißt, er verwendet es vergleichend. Wenn er das so formuliert hätte, wie Du das dargestellt hast, dann wäre ich auch auf die Barrikade gegangen.
      Was das Thema Geiseln und Erschießung im Verhältnis 10:1 betrifft, kann jeder selber nachvollziehen, indem er bei Google die Suchbegriffe "Völkerrecht" und dann "10 Geiseln" eingibt


      Du, jodimin hast dich selber von der Rechtfertigung von Geiselerschießungen distanziert - auch wenn du wieder sehr dubiose Quellen zitiert hast, die die Geiselerschießungen im 2.WK rechfertigen. Deine Distanzierung habe ich mit Freude zur Kenntnis genommen. Sep dagegen hat dies noch immer nicht getan; vielmehr hat er versucht, Belege für seine seltsame rechtsauffasung zu finden.
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 13:31:37
      Beitrag Nr. 16.086 ()
      http://www.latimes.com/news/nationworld/world/la-fg-torture3…

      Afghans Tell of Torture During Security Sweep
      Villagers say a militia working for the U.S. went on a rampage while hunting Taliban.
      By Paul Watson
      Times Staff Writer

      October 30, 2003

      DAI CHOPAN, Afghanistan — Villagers with broken limbs, deep cuts and severe bruises say Afghan militia fighters working as guides for U.S. troops went on a spree of looting, beatings and torture here during a military sweep last week.

      The militiamen frequently guide the Americans on missions to search for Taliban and Al Qaeda guerrillas, wear U.S. military camouflage fatigues and carry assault rifles.

      None of about 50 villagers who described the abuses in interviews, or who were questioned at an elders meeting, said U.S. forces witnessed the assaults or thefts during the search for Taliban guerrillas. A U.S. military spokesman said he had no reports of unprofessional conduct by militias operating under U.S. control.

      But villagers here tell another story. Militiamen broke a woman`s shoulder with a rifle butt and tortured her two adult sons until they blacked out, one son said in an interview Saturday. The other son had not regained consciousness.

      Others described assaults and systematic looting by the militia fighters during a weeklong operation in Dai Chopan. The militiamen, loyal to warlords in Kandahar, about 70 miles southwest of here, complain that their commanders rarely pay them. They apparently were intent on seizing whatever they could from people living in what they regard as hostile territory. They allegedly stole cash, jewelry, watches, radios, three motorcycles — even the mud-brick school`s windows and doors — before leaving with U.S. and Afghan troops Saturday.

      "These people are robbing us, torturing us and beating us," said Sultan Mohammed, a village elder. "They are also taking innocent people to jail."

      Dai Chopan is a remote village of about 5,000 people spread across several square miles in the barren mountains of southeastern Afghanistan`s Zabol province. Taliban forces have launched repeated attacks in the area in recent months, killing aid workers and U.S. and Afghan soldiers.

      Outside its dust-covered adobe farmhouses and small shops, burlap sacks bulging with freshly harvested almonds are piled like sandbag bunkers, waiting for shipment to market on the few trucks that venture this deep into Taliban territory.

      Dai Chopan lies near the border between Zabol and Oruzgan provinces, both of which are Taliban strongholds and suspected hide-outs for the Taliban`s Al Qaeda allies. Zabol was the scene of fierce battles between the Taliban and U.S.-led forces in August, the bloodiest month since the Taliban regime was overthrown in December 2001.

      A senior Taliban commander, Maulvi Faizullah, announced last month that he had sent 300 reinforcements into mountainous Dai Chopan district, which surrounds the village, to join 1,000 Taliban fighters already here.

      But residents insist that the village itself isn`t a Taliban or Al Qaeda base, and said men wrongly arrested as Taliban suspects included a shopkeeper and the son of the government vaccination coordinator.

      U.S. troops have conducted three search operations in the village over the past several months, said Mohammed, 50, the village elder. Each time, he said, they brought the militia fighters, who followed Americans` orders during house-to-house searches and arrests and — each time — beat and robbed villagers.

      "They stand with the Americans, and when Americans leave an area, then the militias go by another route and rob the houses," Mohammed said.

      The villagers said assaults and thefts are common when militia members from Kandahar join U.S. troops in raids on the region`s villages, as they have for months. The militia members are loyal to Kandahar warlords Haji Granai, Haji Habibullah Jan and Toar Jan, whose brutality during Afghanistan`s civil war in the early 1990s was among the factors that led Afghans to support the takeover by the hard-line Taliban.

      Mohammed and other elders said the village had no quarrel with the new Afghan army`s Central Corps force, which is dominated by ethnic Tajiks and other northern Afghans. But they regard the militia fighters, who share the same Pushtun blood as the villagers, as vicious criminals.

      Afghan militia members "are placed under the [U.S.-led] coalition`s tactical control from time to time" but are released to their normal militia commanders "upon completion of a predetermined action or time period," said Col. Rodney Davis, the American military`s chief spokesman at Bagram air base, north of Kabul, the capital.

      "The coalition enjoys a great relationship with the Afghan people," Davis added Monday in a brief e-mail reply to a request for a detailed interview on the villagers` allegations. "The coalition is reasonably sure — virtually certain Afghan militia forces conduct themselves in a professional manner while operating under coalition control and we`ve had no reports to the contrary."

      U.S. soldiers who spoke with a reporter in Dai Chopan did not identify their unit, or themselves, but an American military officer later said they were regular Army forces.

      Gen. Mohammed Moin Faqir, commander of the Afghan National Army`s Central Corps, confirmed that the Kandahari militia fighters work as guides for U.S. soldiers.

      "They are given those [U.S. military] uniforms so that in case there is any problem, there should be no doubt whether they are friends or enemies," Faqir said in Kabul. The interview was monitored by a U.S. Army National Guard colonel, who is an advisor to the Afghan army.

      "They know the area very well because that`s their home," the general said. "They don`t understand maps or anything. They just show the path. Nothing else."

      John Sifton, Afghanistan researcher for Human Rights Watch, said U.S. commanders would still be legally responsible if there was a pattern of abuse by the militias and the Americans did nothing to stop it.

      "The question is: Should they have known about it?" Sifton said from New York. "If they were closing their eyes to it willfully, it`s just as if they knew. If they honestly, and earnestly, did not know, that is a defense."

      The U.S.-led operation was part of a sweep that began Oct. 8 in the village of Shahi Gaz, northeast of Dai Chopan, said 1st Sgt. Abdul Bari, one of the first Afghan soldiers to arrive that day on twin-rotor U.S. Chinook helicopters. At its peak, the operation included about 400 troops and militiamen, including up to 50 Americans, said Afghan army Maj. Taza Gul, operations officer for the Central Corps` 1st Battalion.

      Their mission was to find about 300 Taliban guerrillas, who two days earlier had killed eight fighters loyal to the local government in a 2 a.m. attack on Shahi Gaz, then escaped into the mountains, Bari said.

      There was no combat during the 17-day search mission, but Bari said that Mullah Janan, a high-ranking Taliban commander, was captured outside Dai Chopan. Soldiers also seized three truckloads of rocket-propelled grenades, mortars, artillery shells, antiaircraft rounds and other ammunition in the village. The ordnance was destroyed Friday.

      Afghan army troops agreed to allow a reporter to enter the village Friday after reviewing a letter of permission signed by Faqir. But a U.S. soldier intervened and, after making a radio call to his superiors, said Davis, the Bagram base public affairs officer, had ordered that no one be allowed in.

      That evening, about 30 village elders sat in a circle in the home of Dai Chopan`s district commissioner and by the light of an oil lamp, told their stories of attacks and theft by the militiamen.

      Haji Abdul Karim, 40, a delegate to the loya jirga, a traditional grand council that is to decide Afghanistan`s new constitution in December in Kabul, had several cuts above his left eye and raw welts crisscrossing his back. He said the militiamen inflicted the injuries before stealing $220 from him, a year`s income for many Afghans.

      Mohammed and other villagers said the militia forces searched houses and, after arresting villagers accused of being Taliban members, demanded bribes of more than $1,000 to release each one. About 25 men were taken to Kandahar as prisoners, according to villagers.

      They said the U.S. and Afghan National Army soldiers were welcome in Dai Chopan, but they blamed the U.S. troops for allowing the militiamen to abuse them.

      "The Americans are responsible for this. They brought the Kandaharis here," said Shamsullah, whose wife and two sons lay in excruciating pain on the floor of his mud-brick house. Like many Afghans, Shamsullah has only one name.

      His 21-year-old son, Nasrullah, was in a cramped bedroom, softly grunting. His father said a sharp blow had fractured the back of the young man`s skull. His buttocks and back were covered in dark bruises.

      "Nasrullah hasn`t spoken yet. He has been unconscious since he was beaten," his father said. "He is not able to speak or move. He has been beaten on the back of his head with a Kalashnikov [assault rifle] butt.

      "There was no blood on his head," Shamsullah said. "It was just caved in when they found him."

      With the closest doctor a six-hour drive on a bumpy dirt track, the family is depending on the village health worker and pharmacy for medical help.

      Two empty plastic intravenous bottles hung from a nail in the wall above Nasrullah`s head, which the medical worker had administered, along with a few injections, the family said.

      The only other medicines they could get at the pharmacy were over-the-counter remedies, which spilled out of a small blue plastic bag next to the young man`s pillow. There were several brands of headache tablets, a tube of pain-relief gel, a bottle of vitamin syrup and antibiotics.

      Even though Shamsullah feared his son might be slowly dying, he never considered taking him to U.S. troops for medical care.

      "These Americans brought the militias here," said Mohammed, the village elder. "If we take our injured people to them, I don`t think they will help us. We are also afraid of them."

      Abdul Rahim, 25, lay a few feet from his brother, his right arm in a knotted cloth sling. He winced as he rolled over to show his buttocks, hips and back, which were covered with large bruises, deep cuts and lash marks.

      "There were three guys who were beating me," he said. "One was standing behind me. The two others were standing on my feet. They were kicking me, and the one on my back was beating me with sticks."

      "I was still able to get up, and then I tried to go and see my brother. So they hit me with the butt of a Kalashnikov, and I was unconscious after that. I don`t know what happened then."

      Abdul Rahim said he was in his room when the militia fighters arrived at his family`s house and told him to hand over his guns. Like most Pushtun men in Afghanistan`s harsh frontier regions, he had hidden firearms, but tried to lie his way out.

      "I told them that I don`t have guns, but they insisted," Abdul Rahim said. "And I had a pistol and a Kalashnikov, so I gave them those. Then they said again, `You have more guns.` I told them, `No, I don`t have more guns.` They said: `You are feeding the Taliban. You are supporting them. Come with us. We will take you to the Americans.`

      "I didn`t know that they were taking me somewhere else. We were walking toward the Americans, and then they turned me toward a hidden area," he said.

      Abdul Rahim said he and his brother ended up in two empty, roofless rooms, about 3 yards by 2 yards, normally used for storing almonds behind the family orchard. The U.S. soldiers` camp was just a few hundred yards down the hill.

      The militiamen tortured his brother in one room while he waited in the other, Abdul Rahim said. "I heard him shouting, `Don`t hit me, for God`s sake, don`t beat me — if you have a God.` "

      Their younger brother Bakh-tullah, 12, found the men unconscious in the storage rooms. Neighbor Hazrat Gul, 30, said he and two other men wrapped them in blankets and carried them home.

      He said the Kandaharis also came to his house and stole his watch, a chicken and $55 in Pakistani rupees, a common currency in the border regions of eastern Afghanistan.

      On Saturday, the two beaten men`s mother, Doolkhoor, lay alone, outside, on the dirt floor of a small, bare courtyard, hoping the warmth of a mountain dawn would help ease her pain.

      To remove any doubt that Doolkhoor, 40, had been attacked, Shamsullah broke the strict Pushtun taboo against allowing another man to see his wife and lifted a blanket she had pulled up over her face.

      Her right arm was bound tightly to her chest with a strip of cloth, and her face contorted in agony as she turned to the wall to preserve her honor. Militiamen broke her shoulder with a rifle butt, her husband said.

      When they knocked her to the ground, she was carrying $370 in rupees and was ready to pay for her sons` release. The bribe was too small, and the Kandahari militiamen took the money and continued torturing her sons, Shamsullah said.



      Copyright 2003 Los Angeles Times
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 13:36:39
      Beitrag Nr. 16.087 ()
      @ Joerver

      Schön, dass du die Diskussion wieder auf eine sachliche Ebene bringst. Dieser Artikel gehört eigentlich auch in den Guantanamo-Thread, wo sich derzeit Sep, ospower, xylo und jodimin gegenseitig bescheinigen, dass die USA strikt das Völkerrecht beachten.
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 13:40:35
      Beitrag Nr. 16.088 ()
      RV
      Artikel sollte an sich nicht in diesen Thread, aber er passt trotzdem.
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 14:59:44
      Beitrag Nr. 16.089 ()
      jodimin, #029

      zum Recht auf „territoriale Integrität“ äussere ich mich nicht formaljuristisch. warum, dazu nachher.

      in der „ersten“ (westliche Staaten) und „zweiten“ (Ostblock) Welt hat sich der Respekt vor diesem Grundsatz nach WK2 friedenserhaltend ausgewirkt. Dort, wo das damit kollidierende Recht auf Selbstbestimmung (soweit nicht friedlich-vertraglich erkämpft) Vorrang hatte (Drittwelt), hats entsprechend „geknallt“.

      ich bin Wirtschaftsliberaler. die Börse hasst Kriege, sie setzt auf Berechenbarkeit. welcher Investor ist bereit, längerfristig in Regionen von politischer Instabilität zu investieren ? ich nenne als Beispiel den Kosovo.

      man respektiert dieses Recht – oder auch nicht. und wir sind bis ´90 damit gut gefahren. Krisen gabs früher auch !

      zur Frage der Einklagbarkeit : da komme ich auf die pubertäre Formaljuristerei zu sprechen, die sich leider hier breitgemacht hat.
      ich könnte noch eins draufsetzen (Achtung : Satire)
      kein Iraker (= potentieller Terrorist) hat ein Recht auf Leben.
      wenn er von nem Rambo umgenietet wurde (er hat das Recht auf präventives Handeln ;) ), zeigt sich ja offensichtlich, dass er sein Recht auf Leben nicht durchsetzen konnte :laugh:
      und wo sollte er es einklagen ? :D
      ist der Irak nicht quasi ein rechtsfreier Raum (Kriegsrecht !) ? :eek:
      ausserdem kann ein Toter kein Recht mehr einklagen.....;)

      diese Art von Diskussion, die Erstsemester-Jurastudenten noch als Jux führen dürfen, mache ich nicht mit.


      noch ein kurzes Wort, zu deinem Angriff auf @rv (#031), den ich schärfstens zurückweise :
      diese Art der „Lösung“ von Differenzen kommt hier nicht gut an......:mad:
      der persönliche Umgang, den @rv praktiziert, ist weitaus fairer als der der meisten Diskussionsteilnehmer hier (mich ;) eingeschlossen, wie ich offen zugebe).

      aus leidvoller Vergangenheit :laugh: bin ich allerdings nicht berufen, über Verhalten hier an board den grossen Richter zu markieren.......;)
      möchte aber doch die Berechtigung meines Nicks nachweisen

      damit du dir keinen Wolf tippst : für Bekanntebin ich nach wie vor dsR :)
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 15:23:48
      Beitrag Nr. 16.090 ()
      @ dsR (o.k. so?), # 16052:

      Im großen und ganzen kann ich das unterschreiben.
      Eigenrlich wollte ich mit dieser Frage eine Diskussion anstoßen, die gezeigt hätte, wie schwierig eine jetzt im übertragenen Sinn zu verstehende Abgrenzung der territorialen Integrität gewesen wäre, also wo fange ich in der Geschichtsschreibung mit ihrer Berechtigung an.

      Oben steht im großen und ganzen:

      Zitat: "noch ein kurzes Wort, zu deinem Angriff auf @rv (#031), den ich schärfstens zurückweise :
      diese Art der „Lösung“ von Differenzen kommt hier nicht gut an......
      der persönliche Umgang, den @rv praktiziert, ist weitaus fairer als der der meisten Diskussionsteilnehmer hier (mich eingeschlossen, wie ich offen zugebe)."



      Es ehrt Dich zwar, wenn Du ihm zur Seite springst, aber die Beleidigung, um die es geht, die steht nachwievor ihm Raum. rv hat einen sehr gepflegten Umgangston, ich käme nie auf die Idee in mit einem Kaspar wie z.B. ConnorMcLoud oder einem Esotheriker wie DT zu vergleichen. Das ändert aber nichts an den Umstand, daß ich ihn für einen Wortverdreher und Sinnverfälscher im warsten Sinne des Wortes halte. Eigenartigerweise kam das erst zum Vorschein, als er erkennen mußte, daß auch Meinungsgegner hervorragende Argumente haben. Beispiele finden sich sowohl in diesem, als auch im Guantanamo-Thread.

      Ich sitze auch gerne in einer Kneipe und diskutiere. Häufig kommt es zu unterschiedlichen Meinungen (in einer Studentenstadt nichts außergewöhnliches). Wenn ich merke, daß sich die Standpunkte nicht mehr annähern lassen, beende ich die Diskussion und bestelle eine neue Runde Bier.

      Problem am Rande: Bei WO gibt es keine Bar


      jodimin
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 15:42:51
      Beitrag Nr. 16.091 ()
      047

      Rufmord ist das gängige Mittel dieses rv. Nicht nur gegenüber Dir.

      Eine SS- Nähe versucht mir dieser rv bei jeder Gelegenheit unterzujubeln, das letzte Mal, als es um das Aussortieren von Kriegsgefangenen ging.

      Die dazu herangezogenen Kriterien.

      Ich hatte darauf hingewiesen, daß im letzten Weltkrieg in den Gefangenenlagern mit Soldaten der deutschen Seite diejenigen herausgefischt wurden, die eine eintätowierte SS- Nummer auf dem Arm hatte. Und jene, die an dieser Stelle eine Verletzung hatten.

      Aus der vorangegangenen Schilderung, in der es um Taliban ging, machte dieser Meister der Verdrehung dann, daß ich die Taliban mit der SS vergleichen würde.

      Der Gute hat was an der Kirsche, aber äußerst bösartig. .

      Das merken aber diejenigen hier nicht, die sich ihm unterordnen.

      Wie dieser @DsR, der es tatsächlich fertigbringt, hier reinzustellen, dieser rv würde "fair" argumentieren.

      Wer sich mit rv einläßt, und nicht seine Meinung teilt, der wird zugekübelt mit Verdrehungen, Anzüglichkeiten, Falschbehauptungen.

      Die Boradregel, anderen nicht die eigene Meinung aufzwängen zu wollen, von der hat dieser user noch nie etwas gehört.

      Sein Vorgehen:

      Er versucht, Dir eine Äußerungen zu unterstellen, die Du niemals gemacht hast, und dann versucht er, Dich zu zwingen, sich davon zu distanzieren.

      Gehst Du darauf ein, erläuternd womöglich, hält er Dir später vor, daß er Dir schon nachweisen mußte, daß Du Quatsch erzählst, und dies zugeben mußtest.

      Wohl bemerkt, es geht hier um Äußerungen, die Du nie gemacht hast.

      Er versucht, Dich zu dominieren. Zu F++++, auf gut Deutsch. Eine Zierde eines jeden Forums.

      Ein kleiner Irre, mit großen Problemen. Du wirst niemals Ruhe haben, wenn Du Dich mit ihm kontrovers einläßt. Also unterwerfe Dich ihm.

      Wähle die DsR-Variante, oder Du findest raus, wer er ist. Naja, Du hast es ja schon rausgefunden.

      Du hast die Sache völlig richtig verstanden, und mittlerweile bist Du sogar selber Opfer geworden.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 16:15:09
      Beitrag Nr. 16.092 ()
      jodimin,

      ja, Anrede iss so ok :D

      Wortverdreher und Sinnverfälscher

      solche Vorwürfe erhebe ich nie, sondern antworte nur dementsprechend, wenn ich jemand dieser Haltung verdächtige.

      passendes Beispiel : du hast die Parallenziehung Guantanamo zur Errichtung der KZs unter juristischem Aspekt mitbekommen. habe auch klargestellt, dass unter Einbeziehung aller Kriterien die Bezeichnung KZ für Guantanamo nicht verwendet werden darf.

      Sep und flitztass haben versucht, mir ans Bein zu pinkeln. na und ? Läbbe gäht waida.....:D

      bist doch keine Pissnelke. hier sind wir nun mal nicht beim Chorknabensingen ;)

      dsR, der manchmal austeilt, aber immer bereit ist einzustecken :cool:
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 16:23:05
      Beitrag Nr. 16.093 ()
      Sep, 054

      warst schon mal besser....:cry:

      es ist dir unbenommen, den Eindruck zu haben, ich würde mich @rv unterordnen.

      seis drum. jeder hat das Recht auf esoterische Meinungen, die ich nicht angreife, sondern belustigt zur Kenntnis nehme.

      auch dein Eindruck von @rv klingt sehr esoterisch......

      dsR, das Ideal an vornehmer Zurückhaltung
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 17:24:53
      Beitrag Nr. 16.094 ()
      Zur Abwechslung mal was für uns alle erfreuliches: ;)

      US-Wirtschaft so stark gewachsen wie seit 1984 nicht mehr


      Washington (Reuters) - Die US-Wirtschaft ist im dritten Quartal nach vorläufigen Berechnungen des Handelsministeriums so stark gewachsen wie seit fast 20 Jahren nicht mehr.


      Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der weltgrößten Volkswirtschaft stieg zum Vorquartal mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 7,2 Prozent nach plus 3,3 Prozent im vorigen Quartal, wie das Ministerium am Donnerstag mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem Wachstum von sechs Prozent gerechnet.

      http://de.news.yahoo.com/031030/71/3q3f7.html
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 17:38:52
      Beitrag Nr. 16.095 ()
      So wird der wirtschaftliche bezug zum Krieg hiermit klargestellt.Da können sie doch die lasten im Irak leicht alleine tragen,statt bei den armen staaten betteln zu gehen.
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 17:45:54
      !
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      Avatar
      schrieb am 30.10.03 17:55:50
      Beitrag Nr. 16.097 ()
      zur US-Wirtschasftslage:

      Smart Investor Weekly 21.10.2003, 17:12  
      Mittendrin... - ...statt außen vor!

      Unsere seit Juli eingeschlagene vorsichtige Haltung gegenüber dem Aktienmarkt geben wir nun auf, denn vieles deutet darauf hin, daß der „Pit Bull Market“ in die nächste Runde geht.

      Die zweite Aktienblase
      Dies bedeutet nicht, daß wir nun zu langfristigen Investments in Blue Chips aus Europa oder den USA raten würden. Vor allem die dortigen High Tech-Titel sind inzwischen schon wieder dermaßen teuer, daß man mit Fug und Recht von einer neuerlichen Aktienblase sprechen kann. Allerdings gehen wir davon aus, daß diese Blase noch weiter aufgepumpt wird, Greenspan und Bush sei „Dank“. Von dieser Seite dürfen wir in den kommenden Monaten noch allerlei Konjunktur-fördernde Maßnahmen erwarten. Auch werden wir noch mit einigen statistischen Tricks konfrontiert werden, die suggerieren sollen, daß die USA ein starkes und gesundes Wachstum aufweisen. Nicht umsonst sind das dritte Jahr und die erste Hälfte des vierten Jahres innerhalb des US-Präsidentschaftszyklus als die beste Zeit für Aktien anzusehen. Die amtierende Regierung will schließlich wiedergewählt werden und wird daher alles tun – wirtschafts- und außenpolitisch –, um dieses Ziel zu erreichen.

      weiter:
      http://www.smartinvestor.de/news/smartinvestor/index.hbs?rec…
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 20:20:08
      Beitrag Nr. 16.098 ()
      060

      irgendwie klingt das wie: "Schade, ich habe den Einstieg verpaßt".

      Naja, macht ja nichts, man kann dann ja ab Mitte nächsten Jahres shorten. :D

      SEP
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 20:21:59
      Beitrag Nr. 16.099 ()
      flitztass, #067

      danke für Info - wunderschön.

      dann kann der Cowboy den Wiederaufbau des demokratischen Iraks, dieses arabischen Musterländle in spe ja aus der Portokasse zahlen - und muss nicht den bankrotten Gerd anpumpen. :D

      als Dank wird der Dabbelju mit Wolfowitz in die Reihe der 12 Imame aufgenommen
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 22:46:19
      Beitrag Nr. 16.100 ()
      servus dsR:)

      so an und ab muss ich dir meinen stabil-krassen Rüspekt für deine
      posts kundtun >>> es is mir ein seelisches fußbad, alder :cool:

      mit ökolibertärem gruß, dolce
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 23:09:39
      Beitrag Nr. 16.101 ()
      hallo DOLCETTO,

      danke, danke - du machst mich erröten :kiss::kiss::kiss:

      ich bitte, mich nicht so zu loben ! :laugh:

      es is mir ein seelisches fußbad, alder

      der Satz zeugt auch von deiner übergrossen Sensibilität und angemessenem Respekt vor @Sep - ein normaler User hätte formuliert : es ist mir ein innerer Reichsparteitag ;).....

      .....und sich damit bös in die Nesseln gesetzt :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 23:28:27
      Beitrag Nr. 16.102 ()
      o.k. dsR,

      deiner bitte kann ich gerne behilflich sein:D
      >bauchpinseln erst wieder nach weihnachten, is versprochen!

      zum thema @Sep:
      du hast recht, es gab mal einen gegenseitig respektierten
      austausch über ein paar interessante thesen!
      jedoch - das "strong ignore" ist mir sehr recht, mehr sog i net!

      ciao
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 23:50:01
      Beitrag Nr. 16.103 ()
      #54

      eigentlich hatte ich keine Lust mehr, auf die ständigen Anwürfe von Sep und seiner Gefolgschaft einzugehen. Aber Sätze wie den folgenden kann ich nicht einfach stehen lassen:

      "Rufmord ist das gängige Mittel dieses rv. "

      Ich bitte SEP doch einmal einen Blick auf die Boardregeln zu werfen.
      Und jodimin: Wäre es nicht an der Zeit, deinen Kumpel mal zur Ordnung zu rufen? Muss ja nicht gleich beim MOD sein ;)

      Eigentlich habe ich ja nicht viel Lust, mich hier mit persönlichen Beschimpfungen herumzuschlagen - aber so lässt sich wohl niemand gerne Titulieren. Zumal es (wenn denn nur ein Körnchen Wahrheit dran wäre) ein Grund für die sofortige Sperre wäre.

      Zur Klarstellung: Ich habe niemals irgend jemandem bewusst etwas unterstellt, was er nicht gesagt hat. Wenn ich eine Äußerung missverstanden habe, habe ich das mit Bedauern zurückgenommen.

      SEP hat früher schon vergeblich versucht, mir Lügen und Rufmord zu unterstellen, weil ich seine Äußerungen beim Wort genommen hatte - jetzt fängt er schon wieder mit dieser Masche an.

      In diesem konkreten Fall hält unser Freund SEP es für Rufmord, wenn ich ihm unterstelle, er habe die Taliban mit der SS verglichen. Sehen wir uns doch mal an, was unser Freundchen da wirklich schreibt (da es in einem anderen Thread war, mit genauer Stellenangabe - es stammt aus dem Guantanamo-Thread #402, Fettung von mir) und geht um die Behandlung von Gefangenen:

      Dann sonderst Du die ab, die Du nicht mehr durchfüttern willst. Zivilisten. Halbwüchsige. Maultiere. Als Männer verkleidete Frauen. Als Maultiere verkleidete Frauen. Am Schluß hast Du nur noch Soldaten im Kriegsgefangenen- Lager, und zwar die normalen Soldaten, und dann die nicht ganz normalen Soldaten. Diejenigen mit einer eintätowierten SS- Nummer unterm Arm. Dann diejenigen, die an der Stelle von Tätowierungen merkwürdige Verletzungen haben. Also die Glaubens- Krieger. Heute glauben die nicht an Adolf Hitler, udn sie sind nicht tätowiert.

      Jetzt will SEP von deinem eigenen Vergleich nichts mehr wissen. Jetzt hast nicht du, sondern ich den Zusammenhang hergestellt zwischen den Taliban und den SS-Gefangenen:

      Ich hatte darauf hingewiesen, daß im letzten Weltkrieg in den Gefangenenlagern mit Soldaten der deutschen Seite diejenigen herausgefischt wurden, die eine eintätowierte SS- Nummer auf dem Arm hatte. Und jene, die an dieser Stelle eine Verletzung hatten.

      Aus der vorangegangenen Schilderung, in der es um Taliban ging, machte dieser Meister der Verdrehung dann, daß ich die Taliban mit der SS vergleichen würde.


      Ich bleibe dabei: Insbesondere im letzten Satz hatte SEP eindeutig ein Vergleich zwischen der SS und den Taliban hergestellt. Ich begrüße es, dass er dies nicht so gemeint haben will. Es gibt aber nicht den geringsten Grund, mir Verdrehung vorzuwerfen, wenn ich auf diese außerordentlich deplatzierten Formulierungen aufmerksam mache.

      Und unser Sensibelchen Jodimin hält diesen deplatzierten Vergleich für beißenden Sarkasmus eines Users, dem man permanent ans Bein pinkeln möchte.
      Ich werde aber jetzt nicht wie andere Zeitgenossen gleich nach dem MOD rufen. Ich ziehe es vor, eine Fahne auf den von dir hinterlassenen Haufen aufzustellen - auch wenn dsR meint, jeder solle selbst aufpassen, dass er nicht reintritt.
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 23:57:24
      Beitrag Nr. 16.104 ()
      die übliche story mit Dir, rv.

      Ich kommentiere es nicht mehr.

      Vor allem Deine Schlußfolgerungen daraus, wir wären Bewunderer der Waffen SS.

      Ohne Worte. Alles bereits dazu gesagt.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 00:10:47
      Beitrag Nr. 16.105 ()
      rv,

      der einzige Vorwurf, den ich dir nicht ersparen kann : lass dich nicht auf die Haarkernspaltungen unserer Freunde ein.
      das Satire-Beispiel, was ich reingestellt habe, beleuchtet ihre Denkweise.

      ansonsten : weiter so ! wer versucht zu mobben, hat einfach nur schlechte Argumente. es zeigt, dass ausser aufgeblasener Rhetorik ( = heisse Luft) inhaltlich von der Gegenseite nix zu erwarten ist.

      was kannst du von jemandem erwarten, der sich im Rektum des schiesswütigen Cowboys wohnlich eingerichtet hat ? :cool:
      die Wahrheit über MWD ? :laugh:
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 00:29:45
      Beitrag Nr. 16.106 ()
      dsR,

      danke für den Hinweis. Ich lasse mich leider immer wieder in diese Gespinste reinziehen, die dann nur sehr mühsam als Lügengespinste entwirrbar sind...

      @ SEP
      Nur eins: Meine Waffen-SS-Aussage stand in einem ganz anderen Zusammenhang - und das weißt du.
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 00:30:58
      Beitrag Nr. 16.107 ()
      ergo muß Sep ein Bewunderer der Taliban sein, oder doch Sarkasmus?
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 00:41:26
      Beitrag Nr. 16.108 ()
      Ich bin ein stiller Bewunderer vom Seppl.

      "Nachdem der leicht verunglückte Schäferhund Barry, dessen eines Ohr nicht stand und den ich wegen seiner Sanftheit sehr mochte, leider in einer vollgelaufenen Baugrube ertrunken war, holte sich Grossvater den Seppl.

      Ein Mittelschnauzer-Rüde, salz-und-pfeffer, ungestüm und ruppig. Als vielleicht zwölfjähriger Bub hatte ich durchaus Appell vor seiner wilden Zärtlichkeit. Die Grosseltern wohnten in einer Wohnung mit herrschaftlichem Flur, an dessen Ende Seppl seine Höhle hatte. Läutete jemand, raste der Hund lautlos die gut acht Meter bis zum Türelement, knallte dagegen und bellte dann wütend.

      Wie oft hab ich gehofft, die Füllung der Türe möge halten.

      Mein Grossvater und Seppl waren eins. Im heimischen Büro, (Grossvater war Herausgeber einer kleinen Tageszeitung), beim gelegentlichen Frühschoppen und beim nachmittäglichen Spaziergang, im Sommer in den Garten.

      Dabei ergab sich eine kleine Schwierigkeit: Seppl mochte keine Radfahrer. Stiegen sie nicht ab, mussten sie einen Schuh hergeben. Da half kein Ausweichen, kein Beschleunigen - Seppl holte sich einen Schuh. Den gab Grossvater dann mit generöser Geste dem Unwissenden zurück.

      Mit der Zeit sprachs sich herum, und die hohe, stattliche Gestalt meines Grossvater war leicht zu erkennen und recht bekannt. Heute wäre das ein Fall für den Staatsanwalt, damals in der kleinen Stadt mussten eben Schäden beglichen werden und ab und zu half ein gutes Wort allzu grossen Ärger zu vermeiden.

      Als später mein Grossvater den Seppl mit dem Auto auf Feldwegen ausführte, waren die Radfahrer ungefährdet, der Hund hatte mit Hinterherrennen genug zu tun. Grossvater fuhr DKW, Zweitakter (randadadanenen, randadadanenen), mit elegant spitz zulaufendem Heck, und der Hund fuhr im Kofferraum mit.

      Dass er nicht ersticke, wurde unter den Kofferraumdeckel ein schwarz-rot- kariertes Kissen gelegt.

      Und dann gings ab: mit weiss-blau wehender Fahne aus dem Auspuff...

      Der Seppl hat`s jedesmal überlebt."













      http://www.hundezeitung.de/geschichten/index21.html :D
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 00:45:57
      Beitrag Nr. 16.109 ()
      Sep #16061 Einstieg verpasst? Guck ma Thread: Hikari Tsushin ??? und hier posting #3. Mit den Smartinvestor-Empfehlungen Gold und Asien konnte ich dieses Jahr sehr geruhsam und vollkommen entspannt den verpassten Einstiegen, die Du da zu sehen glaubst zugucken :)
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 00:57:23
      Beitrag Nr. 16.110 ()
      072

      das bezog sich nicht auf Dich, sondern auf den Text.

      Der klang etwas wie das Pfeifen im Walde. Die Bewertung der Aktien sei schon so hoch etc. Bubble 2 ezc.

      So schreibt jemand, der trösten muß.

      Dieses Jahr war mit Abstand mein bestes Jahr. Und dies, obwohl ich in Gold fast völlig blank bin.

      Das für jemanden, der aus dem Gold- Board kommt. Asien ist vorzüglich gelaufen, besonders wenn man dort in Internet- Aktien investierte.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 08:35:18
      Beitrag Nr. 16.111 ()
      @ SEP, #67


      Ich kommentiere es nicht mehr.
      Und warum kommentierst du mein Posting #66 dann im guantanamo-Thread, wo es niemand vorliegen hat? ;)

      Vor allem Deine Schlußfolgerungen daraus, wir wären Bewunderer der Waffen SS.

      1. Von ,,Bewunderer" hab ich niemals gesprochen. Es ging - wie du weißt - um eine Rechtfertigung von deren Verbrechen.
      2. Mit dem hier diskutierten deplatzierten Vergleich zwischen Taliban und SS hatte dies nichts zu tun. Auch dies weißt du.
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 11:12:30
      Beitrag Nr. 16.112 ()
      Irak-Geschäft
      Wie sich Spenden an Bush für US-Firmen auszahlten

      Lukrative Aufträge im Irak und in Afghanistan hat die Bush-Regierung gezielt an Firmen vergeben, die zuvor den Wahlkampf des US-Präsidenten kräftig unterstützt haben, enthüllt eine neue Studie. Offizielle Ausschreibungen der Aufträge hielt das Weiße Haus demnach nicht für nötig. Die Begründung: zu wenig Zeit.

      Washington - "Es gibt keine einzelne Behörde, die die Auftragsvergabe für die Regierung überwacht hätte", sagte der Direktor des Washingtoner Zentrums für öffentliche Integrität, Charles Lewis, der die Studie am Donnerstag vorstellte. "Dies allein zeigt, wie anfällig das System für Verschwendung, Betrug und Vetternwirtschaft ist." Dass die Aufträge - wie sonst allgemein üblich - nicht offiziell ausgeschrieben worden seien, rechtfertigten die Behörden mit einem simplen Argument: Eine Ausschreibung hätte zu viel Zeit in Anspruch genommen.

      Die Ergebnisse der Studie, die mehr als 70 US-Firmen und Einzelpersonen untersuchte, sind in der Tat alarmierend: Demnach haben am Wiederaufbau in Irak und Afghanistan maßgeblich beteiligte US-Unternehmen den vergangenen Wahlkampf von US-Präsident George W. Bush mit hohen Summen unterstützt.

      weiter:
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,271957,00.html
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 12:30:44
      Beitrag Nr. 16.113 ()
      aus www.derstandard.at: (12.27)


      Starke Explosion in irakischer Stadt Falluja
      Rauch über dem Bürgermeisteramt - Straßen um das abgeriegelt - Noch keine Informationen über Ursache
      Falluja - Eine starke Explosion hat am Freitag das Zentrum der irakischen Stadt Falluja erschüttert. Über dem Bürgermeisteramt stieg dunkler Rauch auf, wie Augenzeugen berichteten. Die Polizei riegelte die Straßen um das Gebiet ab. Näheres war zunächst nicht bekannt. Erst am Dienstag waren bei einem Autobombenanschlag vor dem Elektrizitätswerk von Falluja, rund 60 Kilometer westlich von Bagdad, mehrere Menschen getötet worden. (APA/AP)
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 16:26:41
      Beitrag Nr. 16.114 ()
      @ sep

      Interessant, wie Du Opfer und taeter verwechselst, wie so oft hier....


      "dann die nicht ganz normalen Soldaten. Diejenigen mit einer eintätowierten SS- Nummer unterm Arm. Dann diejenigen, die an der Stelle von Tätowierungen merkwürdige Verletzungen haben. Also die Glaubens- Krieger. Heute glauben die nicht an Adolf Hitler, udn sie sind nicht tätowiert. "

      Die SS-Soldaten hatten die Blutgruppe eintaetowiert und die KZ-Insassen die KZ-Nummer, Du pfeife.
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 16:52:00
      Beitrag Nr. 16.115 ()
      Hat der Leser DT recht ?

      Ich hätte "taeter" und Opfer verwechselt ?

      Es lag mir fern, KZ- Opfer mit SS- Soldaten zu verwechseln dadurch, daß ich formulierte:

      "Diejenigen mit einer eintätowierten SS- Nummer unterm Arm"

      Deswegen bin ich jetzt also eine (warum klein geschrieben, DT ? )Pfeife.

      Ein schönes Beispiel, wie schnell man etwas "verwechseln" kann ? Gar Täter und Opfer ? Wahrscheinlich nicht. Wenn schon Beispiel, dann eher für das, was einen echten DT ausmacht.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 17:45:51
      Beitrag Nr. 16.116 ()
      Fox News zeigt Saddams Folterknechte

      23 Minuten rohe Gewalt

      Während die Unterstützung für den Irak-Krieg in den USA einen neuen Tiefpunkt erreicht, versucht Fox News die Stimmung zu drehen. Der regierungsfreundliche Sender zeigt ein Video, auf dem Gräueltaten von Saddams Schergen zu sehen sind. Blutrünstige Szenen zur Prime Time.

      Washington - Fox News strahlte am Mittwoch und Donnerstag ein 23-minütiges Video aus, auf dem Saddam-Milizen bei der Folter gezeigt werden. Fedajin des ehemaligen irakischen Diktators hacken oder schießen ihren Opfern auf dem Band Finger ab, schneiden Zungenspitzen ab und brechen mit Holzknüppeln Handgelenke. Einen Mann werfen sie von einem mehrstöckigen Gebäude, mindestens eine Exekution wird ebenfalls gezeigt.

      Die Videosequenz ist von äußerst schlechter Qualität. Die gefilmten Szenen finden auf öffentlichen Plätzen und Militäranlagen statt. Oft seien Zivilisten und Kinder unter den Zuschauern. Wie er an die brutalen Videoaufnahmen gelangte, verrät der Fernsehsender nicht. Nur dass das Band im April in Bagdad US-Soldaten überreicht wurde. Im Irak würden solche Bänder jedoch zuhauf angeboten. Auch in den privaten Videosammlungen von Udai und Kussei Hussein, den Söhnen des Ex-Diktators, seien ähnliche Kassetten gefunden worden.

      Nach Angaben des Senders schätzen die US-Militärs, dass die Aufnahmen zwischen 1998 und dem Fall des Regimes gemacht wurden. Es sei jedoch auch möglich, dass sie noch älter seien. An der Authentizität des Bandes hegen die Militärexperten Fox News zufolge jedoch kaum Zweifel.

      Dass das grausame Bildmaterial über den Äther geht, stößt keineswegs auf Ablehnung der US-Regierung. US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld sprach sich bei einem Presse-Briefing für die Ausstrahlung derartiger Videos aus. Er sei zwar nicht sicher, ob er das Band gesehen habe - es gebe ja schließlich "eine Menge" solcher Videos - grundsätzlich bewertete er es jedenfalls als wertvolle Informationsquelle: "Wenn man sieht, wie Leute vor applaudierenden Schaulustigen filmen, wie Menschen anderen den Kopf abhacken, Finger und Hände abschneiden und sie von dreistöckigen Häusern werfen, erfährt man einiges über diese Gruppe von Leute und wie sie leben und Menschen behandeln."

      Laut Fox News dringt das Pentagon sogar auf die Freigabe solcher Videos. Vize-Verteidigungsminister Paul Wolfowitz habe ausdrücklich ihre Veröffentlichung gefordert.
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 18:20:21
      Beitrag Nr. 16.117 ()
      irgendeinen Ausgleich scheint es dafür zu brauchen, dass keine Särge mit US-Soldaten mehr gezeigt werden dürfen ... Fox ist überhaupt ein gar lustig Unternehmen:

      Fox News sollen gedroht haben, Fox Entertainment zu verklagen:
      http://www.telepolis.de/deutsch/inhalt/co/15966/1.html
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 18:29:49
      Beitrag Nr. 16.118 ()
      #80 *lol*

      Nennt man so etwas innerfirmische Pluralität?
      Avatar
      schrieb am 01.11.03 00:27:53
      Beitrag Nr. 16.119 ()
      Wollte auch mal einen Zeitartikel einstellen. Die Zeit hat in den letzten Wochen auch dazugelernt.

      Recht hat sie die Europäer werden nicht daran vorbeikommen sich im Irak zu engagieren. Denn wenn die USA im Irak verliert, wird auch Europa verlieren.

      Jetzt nachdem die Büchse der Pandora geöffnet ist, wird es kaum eine Möglichkeit geben ohne mehr oder weniger Druck durch die Besatzung einen funktionierenden Staat zu errichten.

      Alle Diskussionen über Souveränität, Teilung usw sind überflüssig, solange niemand eine einigmaßen gesicherte Ornung hergestellt hat.

      Die einzige Macht die dazu in der Lage ist, ist die USA.

      Europa wird sich nicht verweigern können, ohne eigene Verluste.

      Auch wenn man den Krieg nicht gewollt hat, und vieles vorausgesehen hat, was kommen wird, kann einem an Schadenfreude, auch wenn sich wohl keiner davon freisprechen kann, nicht gelegen sein, weil im Endeffekt eine gänzliche Destabilisierung der Region für niemanden von Nutzen ist.

      Auch mein Standartsatz der letzten Monate, die USA werden den Tag verfluchen, an dem sie den Irak überfallen haben, wird ohne Bedeutung sein, wie alles andere was als Warnungen von sich gegeben wurde.

      Man kann sich mit der Hilfe noch ein wenig Zeit lassen bis nach der Wahl, das wäre zwar zynisch, würde aber vielleicht eine noch größere Gefahr für den Weltfrieden beseitigen.


      DIE ZEIT
      45/2003
      Irak
      http://www.die-zeit.de/2003/45/Leiter_1_45
      Ein Sieg ohne Sieger

      Wenn Amerika im Irak scheitert, verliert auch Europa

      Von Matthias Naß

      Der Kampf gegen den Terrorismus hat im Irak zu einer beispiellosen Offensive des Terrorismus geführt. Als der erste Tag im Fasten- und Friedensmonat Ramadan sich neigte, hatten Bomben in Bagdad, am Montag dieser Woche, mindestens 34 Menschen zerrissen. Die Sprengsätze trafen vier Polizeistationen und die Zentrale des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz. Wenn es selbst für das IKRK, den zur Neutralität verpflichteten Hüter der Humanität, keinen sicheren Ort mehr gibt, steht es schlecht um die Hoffnung auf Frieden. ©

      Scheitert Amerika im Irak? Und was hieße ein solches Scheitern für die Europäer? Mit einem höhnischen „Das ist Bushs Krieg“ kommen sie jedenfalls nicht davon. Der Krieg fand aus falschen Gründen statt, und er hatte keine völkerrechtliche Legitimation. Doch ein Rückzug der Amerikaner würde jetzt alles noch schlimmer machen. Der Irak versänke in Anarchie und bräche auseinander.

      Das nackte Entsetzen stand Paul Wolfowitz ins Gesicht geschrieben, als er am Sonntagmorgen mit brüchiger Stimme in Bagdad vor die Presse trat. Sein Hotel war soeben von sechs bis acht Katjuscha-Raketen getroffen worden. Niemand hatte den Irak-Krieg drängender gefordert als der stellvertretende US-Verteidigungsminister. Drei Ziele hat Wolfowitz für den „Krieg gegen den Terrorismus“, in dessen Zentrum für ihn der Sturz Saddam Husseins stand, formuliert: Erstens, so viele Terroristen wie möglich zu töten oder zu fangen und dem Terror seine staatliche Unterstützung zu entziehen; zweitens, den Terrorismus für alle Staaten und Individuen angesichts amerikanischer Überlegenheit unattraktiv zu machen; drittens, der islamischen Welt ein Beispiel erfolgreichen Wandels zu Wohlstand und Demokratie zu präsentieren.

      Wettlauf mit den Koranschulen

      Misst man den Irak-Feldzug an diesen Zielen, so hat er keines erreicht. Zum Ersten: Zwar wurde ein Großteil der Al-Qaida-Führung nach der Invasion Afghanistans getötet oder gefasst, zwar wurde dem internationalen Terror mit dem Sturz des Taliban-Regimes sein wichtigstes Refugium genommen. Aber Osama bin Laden entzog sich – wie Saddam Hussein später – dem Zugriff. Inzwischen werden mehrere Provinzen Afghanistans an der Grenze zu Pakistan wieder von den Taliban kontrolliert.

      Zum Zweiten: Jede Bombenexplosion, jeder Anschlag zeigt, dass sich der islamische Fundamentalismus nicht vom Terror abwendet. Im Irak organisiert sich der Terrorismus gerade neu – aus Syrien, Iran und Saudi-Arabien sickern ausländische „Kämpfer“ ins Land.

      Auch der palästinensische Terrorismus ist durch den Sturz Saddam Husseins nicht entmutigt worden. Hamas und Islamischer Dschihad schicken ihre wandelnden Sprengsätze weiter auf Israels Straßen, in seine Busse und Cafés, auch wenn es für die „Märtyrerfamilien“ keine Prämien mehr aus Bagdad gibt. Die Regierung Scharon weiß sich der Mordanschläge nur durch gezielte Tötungen – denen auch viele Unschuldige zum Opfer fallen – und durch den Bau einer unüberwindlichen Grenzmauer zu erwehren.

      Zum Dritten: Die Hoffnung, ein befreiter Irak werde ein Leuchtfeuer der Demokratie für den Nahen Osten sein, hat sich bisher als trügerisch erwiesen. Die Übertragung staatlicher Souveränität, Wahlen und Regierungsbildung – das alles wird viel länger dauern, als von den Neokonservativen prophezeit. „Den US-Soldaten wird es schwer fallen, den Irak zu demokratisieren“, schreibt die frühere US-Außenministerin Madeleine Albright, „solange sie gezwungen sind, hinter Schutzmauern und in Panzern zu verharren.“

      Die Regierung Bush schildert die Lage bisher anders. Es gehe voran, argumentiert sie, die Kinder besuchten wieder die Schule, die Krankenhäuser arbeiteten, Straßen und Brücken würden repariert. All dies stimmt. Auch hat der Präsident früh gewarnt, der Kampf gegen den Terrorismus werde mühsam und langwierig sein. Nur die Einfältigen unter den Falken erwarteten im Irak einen „Spaziergang“.

      Wie groß die Ernüchterung in Washington heute ist, zeigt ein Memorandum des Verteidigungsministers, das vorige Woche publik wurde. „Gewinnen oder verlieren wir den Kampf gegen den globalen Terrorismus?“, fragt Donald Rumsfeld darin zweifelnd. Könne Amerika im Wettlauf mit den Koranschulen und radikalen Klerikern bestehen, die „immer neue Terroristen rekrutieren, ausbilden und auf uns hetzen“? „Lässt sich unsere Situation“, sinniert der Pentagon-Chef, „mit der Formel beschreiben: Je mehr wir uns anstrengen, desto weiter geraten wir ins Hintertreffen?“

      Lauter richtige Fragen. Rumsfeld hätte sie sich, und seinem Präsidenten, eher stellen sollen. Wenig ist geblieben vom Triumphalismus des „Mission Accomplished“, den George W. Bush am 1.Mai auf dem Flugzeugträger Abraham Lincoln zelebrierte. Seither sind mehr als 110 GIs Opfer von Anschlägen geworden. Niemand zählt die toten Iraker.

      Die Stimmung in Amerika schlägt um. Der Kongress fordert eine Internationalisierung des Wiederaufbaus, allein um die gigantischen Kosten mit anderen Nationen teilen zu können. Immer deutlicher wird, dass die Regierung die Geheimdienste unter Druck gesetzt hat, damit diese die „Erkenntnisse“ lieferten, die den Angriff auf den Irak legitimieren sollten.

      Bringt die Jungs nach Hause!

      Die Wählerschaft ist tief gespalten. Bush sackt in den Umfragen ab. Bei den demokratischen Präsidentschaftsbewerbern liegt mit Howard Dean der schärfste Kritiker des Krieges in Front. Eine Minderheit geht sogar auf die Straße, ruft, 30 Jahre nach Vietnam: Bringt die Jungs nach Hause!

      Und die Medien, die sich eben noch einem patriotischen Taumel hingegeben hatten, werden in bester amerikanischer Tradition wieder zu Quälgeistern der Regierung, lassen sich nicht länger einbetten und einwickeln.

      Ohne Kongress, Wähler und Medien aber wird George W. Bush seine Irak-Politik nicht lange durchhalten können. Auch nicht ohne Verbündete. Die zeigen indes wenig Neigung, Bush mit Soldaten oder mit Geld zur Seite zu treten. Dabei wäre alle Schadenfreude über den amerikanischen Schlamassel dumm. Zu Recht haben viele Europäer vor diesem Krieg gewarnt, dessen Gründe sie nicht überzeugten und an dessen Ziele sie nicht glaubten. Nur ist jetzt nicht der Moment, Recht zu behalten, sondern das Richtige zu tun.

      Die finanziellen Hilfen, die Deutsche und Franzosen auf der Geberkonferenz in Madrid angeboten haben, waren beschämend gering. Wohlgemerkt: Es geht nicht um die Finanzierung des Krieges, sondern des Wiederaufbaus. Der Irak schuldet Deutschland vier Milliarden Euro. Ein Schuldenerlass, von dem die Bundesregierung offiziell noch nichts wissen will (den sie aber plant), würde den Neuanfang nach Saddam Hussein erleichtern. Die humanitäre Hilfe muss trotz der prekären Sicherheitslage verstärkt werden. Die Ausbildung von Polizisten und Offizieren sollte rasch angepackt werden.

      Die Uhr kann nicht zurückgestellt werden. Amerika darf im Irak nicht scheitern – vor allem im Interesse der Iraker selbst. Also kann die Maxime der Europäer nur lauten: Hilfe statt Häme. Ja, es war Bushs Krieg. Doch verlieren können ihn Amerikaner und Europäer immer noch gemeinsam.
      Avatar
      schrieb am 01.11.03 00:41:58
      Beitrag Nr. 16.120 ()
      sososo.
      Avatar
      schrieb am 01.11.03 01:22:29
      Beitrag Nr. 16.121 ()
      Joerver,

      ein Zusammenstehen Europas mit einer pragmatischen US-Administration - jederzeit.

      mit den fundamentalistischen NeoCons - nie !
      Avatar
      schrieb am 01.11.03 09:26:54
      Beitrag Nr. 16.122 ()
      DsR
      sag niemals nie!
      Wir wählen nicht den nächsten US-Präsidenten, werden aber mit ihm leben müssen.
      Avatar
      schrieb am 01.11.03 10:07:13
      Beitrag Nr. 16.123 ()
      # 082 joerver
      Alle Diskussionen über Souveränität, Teilung usw sind überflüssig, solange niemand eine einigmaßen gesicherte Ornung hergestellt hat.

      Die einzige Macht die dazu in der Lage ist, ist die USA.


      Genau DAS wird von Scholl - Latour strikt in Abrede gestellt !!

      Die Amerikaner sind im Iraq inzwischen VERHASST -in Gegensatz zu den Engländern, die wenigstens ein Minimum an Umgangsformen haben.

      So seine Aussage bei Kerner, kurz nachdem er von dort zurückgekehrt ist.

      k.
      Avatar
      schrieb am 01.11.03 10:28:44
      Beitrag Nr. 16.124 ()
      Knallgas

      die Alternative ist Chaos und Bürgerkrieg.

      Nenne mir eine andere Möglichkeit, ich sehe keine.

      Die Situation ist so, und nun muß sie aufgelöst werden.
      Avatar
      schrieb am 01.11.03 10:52:14
      Beitrag Nr. 16.125 ()
      Der Ehrbegriff dieser und anderer Ethnien ist den Amerikanern unbekannt,deshalb dürfte ein erfolg im Irak und Afghanistan sehr unwahrscheinlich sein.Die Tücke und List ist dort seit jahrtausenden daheim ,weshalb sich nur despoten, aber niemals ein volk seine Ehre abkaufen lässt.Um Israel für die zukunft zu entlasten werden sie dem Irak 3teilen müßen,ausser einem zeitgewinn wird auch da nichts herauskommen,solange sie uneingeschränkt hinter Israel stehen.Durch Saddams sturz ist den Irakern doch immer weniger klarzumachen,warum er durch eine Herrschaft Amerikas, mit verachtungswürdigen werten ersetzt soll.Die gesetze Hammurabis sind ihnen auch heute noch besser vertraut als die wildgewordenen vorstellugen eines Cowboys.
      Avatar
      schrieb am 01.11.03 11:11:51
      Beitrag Nr. 16.126 ()
      .
      Ich fürchte auch, wir werden uns in eigenem Interesse an der Entschärfung dieses Pulverfasses beteiligen müssen. Sonst besteht die Gefahr, dass die USA dem innenpolitischen Druck folgend sich wie in Vietnam überstürzt zurückziehen - und (anders als in Vietnam) die Region ins Chaos stürzen.

      Niemand kann aber ein Interesse daran haben, dass der Nahe Osten im Chaos versinkt. Der Verweis aufs Verursacherprinzip allein hilft da nicht weiter.

      Wie war es denn in Indochina?
      Ich weiß - dorthin ist ohnehin viel zu wenig Wiederaufbauhilfe geflossen. Aber meines Wissens immer noch deutlich mehr aus Europa als aus Amerika. Selbst am Räumen der US-Minen beteiligt sich zwar Deutschland, nicht aber die USA.

      Der Vergleich mit Vietnam führt allerdings in einem Punkt in die Irre: Im Nahen Osten ist keine lokale Ordnungsmacht in Sicht, die (wie [Nord]Vietnam in Indochina) diese Rolle übernehmen könnte.
      Avatar
      schrieb am 01.11.03 11:15:45
      Beitrag Nr. 16.127 ()
      Joerver,

      der Irak ist kein ungeordnetes Etwas - da gibts klare tribalistische Strukturen.

      unter Zuhilfenahme etwa der Saudis und Syrer ist dort eher Einkehr von "Ordnung" zu erwarten als von der Einflussnahme westlicher Mächte (gleichgültig, ob Deutsche, Briten oder Franzosen).

      der Abzug der US-Truppen und ihrer Hiwis ist eine conditio sine qua non für eine Befriedung des Irak.

      Gespräche über die politische, wirtschaftlich-finanzielle Lösung der Irak-Frage sind ohne einen klar festgelegten Abzug a priori obsolet.
      Avatar
      schrieb am 01.11.03 11:30:21
      Beitrag Nr. 16.128 ()
      .
      dsR

      Partielle Zustimmung.

      Ein konkreter Abzugsplan der USA ist unabdingbare Voraussetzung für eine Befriedung.

      Natürlich wäre es zu begrüßen, wenn sich die Situation unter enger Einbindung der Regionalmächte lösen ließen. Daran wären aber nicht nur die von dir genannten Saudis und Syrer interessiert (fundamentalistisch-sunnitisch bzw. laizistisch-sunnitisch) sondern auch der Iran (schiitisch). Und was ist mit dem Norden? Möchtest du da die Türken als Ordnungsmacht einsetzen?

      Abgesehen davon, dass mir keins dieser Länder als Besatzungs- und Ordnungsmacht sympatisch wäre - eine Teilung des Irak wäre damit höchstwahrscheinlich besiegelt. Für den Norden gibt es dann nur zwei Alternativen: er wird von der Türkei annektiert (vielleicht als ,,Protektorat") oder es etabliert sich ein unabhängiger Kurdenstaat mit schweren Konsequenzen für die Stabilität der Türkei.

      Einen sicheren Ausweg sehe ich auch nicht. Aber Europa wird sich nicht ausklinken können.
      Avatar
      schrieb am 01.11.03 12:22:39
      Beitrag Nr. 16.129 ()
      dsR

      der Irak hat seine Strukturen: Großfamilien, Stämme, Religionen. Eine Ordnung wäre nur innerhalb dieser Strukturen möglich. Alle Angehörigen einer anderen Gruppe wären in dem Gebiet nicht sicher.

      Saddam hat viele Menschen umgesiedelt, so dass keine klaren Abgrenzungen, sondern viele Überschneidungen gibt.

      Jedes freie Spiel der Kräfte würde zum Bürgerkrieg führen.

      Die Nachbarländer sind alle in irgendeiner Form Partei.

      Kurden gibt es in der Türkei, in Syrien, im Iran und ein Kurdenstaat würde auf jeden Fall Vereinigungstendenzen fördern.(Die Türken sollen ihre Truppenzusage zurückgezogen haben)

      Die Sunniten sind mit Syrien verbunden, wenn auch nicht durch die Baath-Partei.

      Die Verbindungen zum Iran sind besonders bei den Schiiten vielfältig.

      Dann gibt es an den Grenzen noch viele locale Konflikte.

      RV hat die Möglichkeit angedeutet, die USA müßten einen exakten Plan vorlegen, zu einem schnellstmöglichen Abzug.

      Aber solange sie im Land sind, müssen sie versuchen die Ordnung herzustellen, in dem sie schnellstmöglich irakische Kräfte mit zunehmenden Sicherheitsaufgaben betrauen.

      Ob das alles was helfen wird, ist zweifelhaft, möglicherweise fliegt bei Auszug der fremden Truppen der ganze Nahe Osten in die Luft.

      Eben hörte ich in den Nachrichten, dass die GSG9 die THW-Mitarbeiter im Irak bewacht.
      Avatar
      schrieb am 01.11.03 13:57:22
      Beitrag Nr. 16.130 ()
      es kehrt Vernunft zurück.

      Zuerst, wenn auch zaghaft, in diesen Thread.

      Und dann auch in den Irak.

      Vergessen wir nicht: der Irak hat seit 30 Jahren nur Unterdrückung gesehen, Kriege, und Sanktionen. Wenn man über solch ein Volk(sgemisch) den Druck wegnimmt, entlädt der sich zunächst in chaotische Aktionen.

      Dazu gibt es eindeutige Verlierer im Irak.

      Das sind zunächst jene Offiziere und höhergestellten Mannschaften der revolutionären Garden des Saddam Hussein.

      Und es scheint ausländische Kräfte zu geben, die im Irak ihr Unwesen treiben. Allen voran 2 Gruppen:

      Kämpfer des Bin Laden, die nach Afghanistan heimaltlos geworden sind, und sich auch auf der Sinnsuche für einen antiamerikanischen Lebensinhalt befinden. Das heißt: sie müssen das, wofür sie leben, trainiert, indoktriniert wurden, nun auch anwenden. Der Sinn ihres Lebens ist also nun der, ihr Leben bei Anschlägen zu geben.

      Drittens: Jene kämpfenden Einheiten, die für die Befreiung Palästinas herangezogen wurden, und ihre materielle Existenz dem Saddam Hussein verdankten. Zum Teil kommen die momentan aus Syrien.

      Es gibt 2 wesentliche Anzeichen dafür, daß Israel in diesen letzten Komplex eingreift:

      Die haben von sich aus, völlig ungewöhnlich, der Hamas Gespräche für Frieden angeboten. Und die Bombardierung eines leeren Trainingscamps in Syrien, nach der letzten Selbstmord- Arie in Haifa.

      Man konnte diesem Vorgang zweierlei entnehmen: Zunächst: der Schröder hat keinen blassen Schimmer, was dort abging, warum dies dort abging, das zeigte seine aus Kairo abgelassene Forderung, den israelischen Angriff stüärker zu sanktionieren.

      Dies ist die milde Form der Beurteilung dessen, was Schröder dort fabrizierte. Die verschärfte Form wäre, daß Schröder sehr wohl über die Hintergründe informiert wäre. Dann wäre es zynisch, sich bei den Ägyptern, Arabern "lieb Kind" zu machen mit einer Forderung, von der man weiß, daß es kasperl- Theater ist.

      Die Prognose, um wieder auf den Irak zurückzukommen, ist jene, daß diese Anschläge zurückgehen werden. Es gibt da ein paar wesentliche Unterschiede zu beispielsweise Vietnam.

      Dazu muß man sich zunächst lösen von eigenen Wunschvorstelluneg, und Freuden, daß es den Amerikanern mal so richtig gezeigt wird. Mit einer solchen Vorstellung können nücjterne Ausblicke nicht gelingen. Hat man dies verstanden, dann zeigt sich, daß die ungebunden agierenden ausländischen Kräfte begrenzt sind.

      Ihnen fehlt der Nachschub an militärischen Gütern, was aber noch wichtiger ist: Ihnen gehen auf lange Sicht die Kämpfer aus. Das m,acht sich zwar nur ganz langsam bemerkbar, weil man für derartige Anschläge außer verfügbaren Sprengstoff, und Freiwillige nichts benötigt. Aber man kann dadurch kein Momentum erzeugen, daß zu immer weiteren und zahlreicheren Anschlägen führt, und damit weitere Freiwillige in den Kampf einbezieht.

      Wenn wir die Ziele der Anschläge analysieren, so wird deutlich, daß es nicht gelungen ist, durch Anschläge die verschiedenen Ethnien des Iraks gegeneinander in Stellung zu bringen. Die verhalten sich wesentlich vernünftiger, als wir das hier unterstellen.

      Damit werden die Anschläge insgesamt verpuffen, weil ein weiteres Moment hinzutritt: den Irakern selber wird das Geknalle bald auf den Senkel gehen. Das heißt, die duldende Unterstützung gegen die Terrortruppen wird nach und nach soweit zurückgehen, daß die Terroristen ihre sicheren Rückzugsgebiete verlieren.

      Die Anzeichen dafür sind auch schon allesamt sichtbar, beispielsweise dadurch, daß zunehmend Anschläge gegen irakische Sicherheitskräfte unternommen werden.

      Die USA werden diesen Krieg auch in dieser Beziehung gewinnen, weil ihnen keine eigene Werte- Ordung entgegensteht. Wir haben es bei der irakischen Bevölkerung nicht mit einer durchgängig islamistischen Welt zu tun, und sie ist ethnisch nicht homogen, es steht auch nach dem Wegfall der Baath- Partei keine verbindende Ideologie zur Verfügung, mal abgesehen davon, daß die Baath- Partei ohnehin hier nur wenig verbindendes zur Verfügung stellte.

      Was also fehlt ist das gemeinsam verpflichtende Element, und es ist nicht zu erkennen, wo dies herkommen sollte.
      Die Chance, daß der Iark zerfallen wird, ist also realistisch.

      Ich halte weder Syrien, noch die Saudis für anziehend genug, hier mit Zuschlägen rechnen zu können. Insgesamt sind die Iraker diesen kulturell, und von der Bildung weit überlegen.

      Ein Zerfall muß jedoch nicht bedeuten, daß wir es mit neuen, voneinander getrennten Staaten zu tun haben werden. Ich rechne eher damit, daß es auf ein föderales System hinausläuft, und die groben Abgrenzungen sind heute schon sichtbar.

      Den Kurden ging es bereits unter den Bedingungen der no - fly- zone wirtschaftlich deutlich besser, als beispielsweise dem unter Sanktionen stehendem Rest- Irak. Vor allem ging es ihnen deutlich besser in Hinsicht auf ihre kurdische Entfaltung. Das könnte sich zum Modell für das weitere Verfahren zur Etablierung eines föderalen Iraks herausbilden. Ob dabei an den Grenzen zum Iran, udn zu Syrien, zur Türkei noch Korrekturen herbeigeführt werden, muß man sehen.

      Abseits aller Überlegungen, den Amis Steine in den Weg legen zu wollen, muß man irgendwann damit beginnen, die Leidensperiode der Iraker zu beenden.

      Ein Abzug der USA würde das schiere Gegenteil davon einleiten.

      Diese Einsicht wird sich durchsetzen.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 01.11.03 16:21:03
      Beitrag Nr. 16.131 ()
      zumindest dürfte klar sein, das ein abzug der amerikanischen truppen in absehbarer zeit illusorisch ist !

      ein abzug würde den irak ins chaos stürzen - alte abrechnungen und ethnisch-religiöse konflikte würden mit archaischer wucht losbrechen.

      die amerikaner müssen, ob sie wollen oder nicht ganze arbeit leisten und so wie es aussieht mehr kraft aufwenden als geglaubt.

      und das ist gut so !

      die amerikaner dürften von bestetzungsträumen bezüglich syrien und iran fürs erste nicht genug stoff inhaliert haben.

      unzweifelhaft ist, das ihre kraft ausreicht um mit jeglicher art von widerstand im irak fertig zu werden - ist nur die frage ob ihre geduld ausreicht.

      eine aktivere hilfestellung der europäer ist unnötig - die art des geführten kampfes dort ist keine frage der truppenstärke, sondern der strategie.

      so wie es aussieht gelingt es den irakis die amerikanischen truppen zu treffen, ohne in gefechte verwickelt zu werden, also ohne nennenswert eigene verluste - allein das würde für einen lang anhaltenden strom von freiwilligen sorgen und die waffen so wie es scheint panzerfäuste, minen und small arms - dafür gibt es keine nachschubprobleme - jedenfalls nicht bei der grenzlage des iraks.

      solange die amerikaner nicht vollständig in die völkergemeinschaft zurückkehren ist ein sich aufdrängen der europäer unangebracht - da ein echter erfolg nicht mit geld oder truppen zu gewährleisten ist.

      die kugel die die amerikaner angestoßen haben rollt und keiner kann sagen wohin - sicher scheint zumindest das es einen ruhigen irak für die nächsten 2-5 jahre nicht geben wird.

      man soll die lage auch nicht über dramatisieren, die verluste der amerikaner sind nicht sehr hoch und einen flächenbrand scheint es auch nicht zu geben, also sollen sie zusehen wie sie dort zurecht kommen.
      Avatar
      schrieb am 01.11.03 17:31:32
      Beitrag Nr. 16.132 ()
      Jetzt wird versucht, die Kollateralschäden der Vetternwirtschaft klein zu reden.

      Sep kann mit seinem Szenario recht behalten. Eine Eskalation ist ebenso denkbar.

      Das Risiko war zu groß und es ging um Bares für den Bush-Clan.
      Avatar
      schrieb am 01.11.03 17:55:53
      Beitrag Nr. 16.133 ()
      #16094
      #16093

      Lächerliches Wunschdenkengelaber was ihr da rumsülzt.

      Die Irakbesetzung ist für die USA nichts als ein Pyhrussieg. Basta und Punktum!

      Es wird in einem neuen Vietnam enden.
      Die Bush-Administration hat kein Konzept und Ihre Truppen stehen mitten auf der Zielscheibe.
      Sie Reagieren bestenfalls auf Attacken aber sie Agieren im Irak nicht.
      Vor 2-3 Wochen patroulierten sie noch mit Humvees und jetzt mit Schützenpanzern durch Baghdad das ist für die "Terroristen" schon ein erster Sieg.

      Im Irak kehrt keine Vernunft zurück die "Unvernunft" (der Fundamentalismus/Antiamerikanismus) ist im Vormarsch.
      Der Angriff auf Wolfowitz neulich war alles andere als chaotisch der war schon höheres Commandounternehmensniveau und zeigt wer in Baghdad agiert, die USA sind klar in der Defensive.

      Das die al Quaeda-Truppe im Irak aufmarschiert ist nur logisch bildet der Irak doch die viel bessere Platform als das abgelegene und ausgeblutete Afghanistan.
      Und der Feind ist freundlicherweise auch gleich vor Ort, bin Laden müsste eigentlich mal ein Dankschreiben an Bush schicken.
      Und die Irakis wissen schliesslich auch wer die Sanktionen gegen sie brutal durchzog.


      Ist das echt von dir Sep? :rolleyes:
      ...Drittens: Jene kämpfenden Einheiten, die für die Befreiung Palästinas herangezogen wurden, und ihre materielle Existenz dem Saddam Hussein verdankten. Zum Teil kommen die momentan aus Syrien....usw.
      :laugh: :laugh:
      Junge du leidest glatt unter Realitätsverlust im Irak sind keine Syrer/Palästinenser/Libanesen nötig auch wenns deinem Freund Sharon prima ins Konzept passen würde.


      @eierdieb
      Der Abzug der US-Truppen ist nicht illusorisch, den US-Amerikanern dämmerts ja schon das Georg W. B. ein dreister Lügner ist.
      In absehbarer Zeit wirds heissen lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
      Man wird nur abwarten müssen, ob es den Demokraten gelingt einen weniger via Öl/Waffen/Industrie/Sonstigelobby-Interressen korumpierbaren Kandidaten ins Oval-Office zu bringen.

      Dann bricht´s eben aus das chaos im mittleren Osten und die US-Amerikaner machen dann halt wieder ein paar Jahre in Isollationismus.
      Avatar
      schrieb am 01.11.03 18:16:54
      Beitrag Nr. 16.134 ()
      Fortsetzung zu 093:

      Dann wären da noch die Folgen des Irak- Krieges zu diskutieren, die unmittelbar für Europa zu beachten sind.

      Ich hatte vor Monaten, ganz zu Anfangs darauf hingewiesen, daß die vor allem durch die BRD verfolgte Nicht- Politik eine Bedrohung der Nato entsteht. Und daß dies die EU selber in Gefahr bringen wird, bis hin zu einem Auseinanderfallen der EU.

      Zunächst Nato:

      Allen hier kolportierten Meinungen zum Trotz hatten die USA den Verteidigungsfall ausgerufen. Und dies zunächst als für die Nato verbindlich angesehen.

      Dies wurde von Nato- Mitgliedern zurückgewiesen, bisher ist undiskutiert geblieben in der Öffentlichkeit, ob ein Angegriffener sich einem Verteidigungspakt einem Mehrheits-Votum zu beugen hat, ob er sich tatsächlich zu Recht angegriffen fühlen darf.

      Strittig ist außerdem, ob der auf die USA gerichtete Angriff tatsächlich zue Ausrufung des Verteidigungsfalles führen kann, da die USA nicht durch einen feindlichen Staat angegriffen wurden.

      Wie auch immer, die sich anschließenden Verweigerungen der Nato- Bündnis- Staaten haben deutlich gemacht, daß die Nato als Militär- Bündnnis nicht mehr funktionsfähig ist, und daß dies auch so hingenommen wird.

      Eines der Ergebnisse, welchen Stellenwert die USA derzeit der Nato noch geben kann man darin beobachten, daß Bush seine Teilnahme an der nächsten Nato- Tagung abgesagt hat, zugunsten einer privaten Feier.

      Deutlicher kann man nicht ausdrücken, was die USA im Moment von der Nato halten.

      Das Problem dabei ist, daß die Nato das gemeinsame Militär- Bündnis der Europäer ist.

      Man darf ausschließen, daß es ein gemeinsames Europa geben wird, welches in 2 verschiedene Militär- Bündnisse zerfällt. Genau dies droht aber.

      Ein Zerfall, verteilt auf jene EU - Mitglieder, die den Nato- Verpflichtungen nicht mehr nachkommen wollen, womöglich ein eigenes Militär- Bündnis hochziehen wollen, und jene, die auf alle Fälle mit den USA in einem Bündnis verbleiben werden.

      Zuz letzteren zählt: Groß Britanien, Polen, die Balten- Staaten, womöglich Tschchien, Ungarn, Italien und Spanien.

      Auf der Seite der USA - Kritiker befinden sich im Moment Frankreich, Deutschland, und womöglich noch einige kleinere Länder.

      Warum ist es auszuschließen, daß sich alle EU- Länder kollektiv aus der Nato verabschieden, und einem EU- Bündnis beitreten werden ?

      Zunächst deshalb, weil es dieses Bündnis nicht gibt. Dann gibt es Staaten, die ihre Unabhängigkeit vor einem Nachbarn besser an der Seite der USA geschützt sehen. Das sind sämtliche Anrainer- Staaten der ehemaligen UdSSR. keiner davon wird die Partnerschaft zu den USA verlassen. Eben solches gilt für Groß Britannien, die seit jeher in einer waffenbrüderschaft zu den USA stehen, egal unter welcher GB - Regierung.

      Das wäre die Spaltung Europas. Mit der deutlichen Option des Verfalls der europäischen Idee.

      Der Irak, so wie er abgehandelt wurde vor allem durch die Deutschen, hat in den USA tiefe Spuren hinterlassen. Auch wenn sie in den Kommentaren aus den USA nicht sichtbar werden, oder sich in erster Linie gegen Frankreich richten, und deswegen bei uns nicht sichtbar werden.

      Wert die Nato tritt, tritt das Lebenslicht der EU aus.

      Es wäre daher in unserem ureigensten Interesse, die hier entstandenen Risse zu kitten, und schnellstens zu untersuchen, was sich in der deutschen Außen- Politik auf so fatale Weise geändert hat, unseren wichtigsten Verbündeten derart vor den Kopf zu stoßen.

      Eine derartige Neuorientierung wäre am Glaubhaftesten durch eine Neuausrichtung unserer Unterstützung für den Irak zu bewerkstelligen.

      Noch besser freilich wäre es, die für diese Politik Verantwortlichen würden ihre Rücktrittsdrohung wahrmachen, und weitsichtigeren Kräften das Handeln überlassen.

      So es solche Kräfte in der BRD überhaupt noch gibt.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 01.11.03 18:41:32
      Beitrag Nr. 16.135 ()
      16096 #

      ich weiß nicht ob du dir nicht falsche vorstellungen darüber machst was ein land welches sich im kampf befindet an opfer gegebenenfalls zu bringen bereit ist.

      wenn du wissen willst was ein einigermaßen intensiver partisanenkrieg an opfer auf beiden seiten bringen kann, ohne das die welt viel davon erfährt dann klicke die seite von The Times of India an und beobachte sie ein paar tage.

      von der militärischen intensität der operationen und anschläge in kashmire ist der irak meilenweit entfernt.

      niemand sollte sich der illusion hingeben die amerikaner könnten eine situation wie im irak nicht generationenlang durchstehen.

      das problem der amis ist die gnadenlose fokuszierung auf jeden ihrer schritte und jeden schnitt in den finger den sich ein ami im irak zu zieht.

      es entsteht - auch in den usa - ein gewaltiger medialer druck auf die amerikanischen truppen und politiker.

      jeder gebrochene fuß eines amerikaners erscheint auf seite 1 in der gesamten weltprsse.

      das garniert mit der bereits fundamental untergrabenen glaubwürdigkeit in bezug auf die kriegsgründe kann auf dauer tatsächlich zu einer - der militärischen situation nicht angemessenen - eskalation der politischen sicht und verantwortung in der us-amerikanischen administration führen.

      jeder gebrochene fuß eines amerikaners erhöht den druck diesen krieg so schnell wie möglich zu beenden - ich denke auch in amerika hat man bald die schnauze voll und will von diesem unseeligen irakkrieg - in den die us-bürger mit lügen und halbwahrheiten getrieben worden sind nichts mehr wissen.

      es lastet somit ein immenser druck auf die amerikanischen politiker das der irak aus den schlagzeilen verschwindet zumindest was negative nachrichten betrifft - leider können sie dies nicht steuern und ihre armee kommt nichtmal dazu zu kämpfen, sondern muß sich mit body-count begnügen.

      fatal ist, das niemand - nicht mal die iraker eine konkrete vorstellung davon haben wie es weitergehen soll - wie ein innerirakischer blutiger kampf um die macht ohne die amerikaner verhindert werden soll.

      die wahrscheinlichkeit, das sich die iraker nach abzug der amis brüderlich in den armen liegen halte ich für geringer wie das erscheinen des echten weihnachtsmannes am 24.12.
      Avatar
      schrieb am 01.11.03 18:56:05
      Beitrag Nr. 16.136 ()
      16097 #

      wir müssen garnichts beweisen - wir wollten den krieg unter den bekannten umständen nicht mitmachen und wir wollten ihn nicht finanziell unterstützen.

      das haben die amerikaner zur kenntnis nehmen müssen, anfangs vielleicht war es ihnen wurscht und jetzt zündet bush vielleicht jeden abend eine kerze an damit die gesamte welt sich zusammenrauft und ihn aus dem schlamassel herauszieht.

      was solls - wenn die verantwortlichen dieses krieges abgewählt werden im nächsten jahr kann sich deutschland wieder an die amerikaner annähern - und ich bin sicher niemand dort würde uns zurückstoßen.

      lieben brauchen sie uns nicht - es hat sich eh eingebürgert uns nicht zu lieben - was solls.

      das muß reichen.

      also die bush-administration sollte auf keinen fall gestützt und so das risiko erhöht werden, das sie noch 4 jahre im amt bleibt.

      deutschland kann in ruhe abwarten wie sich die dinge entwickeln im nächsten jahr.

      und dann die situation gegebenenfalls neu bewerten.
      Avatar
      schrieb am 01.11.03 19:14:27
      Beitrag Nr. 16.137 ()
      "Deutschland kann in aller Ruhe abwarten, wie sich die Dinge entwickeln."

      Heute waren die erste 100 000 auf der Straße, die von Abwarten nichts mehr halten.

      Schaun wir mal, ob in einem Jahr, wenn es in den USA zur Wiederwahl geht, hier überhaupt noch die Leute abwarten dürfen, die uns den ganzen Mist mit den USA einbrocken.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 01.11.03 19:30:56
      Beitrag Nr. 16.138 ()
      ich halte nix davon innenpolitische inkompetenz mit außenpolitischen notwendigkeiten zu vermengen.

      der ein hat pech in der liebe und muß nicht zwangsläufig auch ein mieser skatspieler sein.
      Avatar
      schrieb am 01.11.03 20:24:00
      Beitrag Nr. 16.139 ()
      Allerdings gibt es miese Liebhaber, die auch nicht Skat spielen können.
      Avatar
      schrieb am 01.11.03 20:31:03
      Beitrag Nr. 16.140 ()
      es geht zunächst darum, die Erfolgsaussichten einer Befriedung des Irak durch eine westliche Ordnungsmacht zu bewerten.

      fest steht, dass man im Nahen Osten an die Ehrlichkeit eines Befreiers USA nicht glaubt -> anhaltender Widerstand gegen die Besatzung.

      es ist jedermanns eigene Angelegenheit, das Auftreten und die (angeblichen) Errungenschaften der Besatzungsmacht, als erfolgversprechend anzusehen oder nicht.

      die Europäer sind vom Misserfolg der NeoCons überzeugt - deswegen gibts auch nur symbolisches money.

      in einem Jahr sehen wir weiter. mit McCarthy und den Domino-Theoretikern war in der Vergangenheit keine gemeinsame Politik möglich - mit den NeoCons noch weniger.

      ich habe mich in Diskussionen immer dagegen gewehrt, den Vietnam-Krieg und die innenpolitische Hexenjagd nach WK2 als amerikanisches Phänomen zu sehen. für mich gings ausschliesslich dabei um die Schuld der Domino-Theoretiker bzw. der McCarthy-Gruppe.
      menschenverachtende Ideologen gibts in jedem Volk - wehe, wenn sie die Macht ergreifen !
      Avatar
      schrieb am 01.11.03 22:49:03
      Beitrag Nr. 16.141 ()
      ;) Meine lieben NeoCons!
      Hochmut kommt immer vor dem Fall!

      Also warten wir auf den Aufschlag.
      Avatar
      schrieb am 01.11.03 23:14:13
      Beitrag Nr. 16.142 ()
      @ Sep, #97

      Wann haben die USA den Verteidigungsfall gegen den Irak ausgerufen?
      Mit welcher Begründung?

      Ich kann mich nur an den Verteidigungsfall in Zusammenhang mit 9/11 erinnern - und der wurde von niemandem zurückgewiesen.
      (Dass nicht einmal die USA alle Konsequenzen dieser unüberlegten Handlung bedacht hatten sieht man daran, dass sie trotzdem von den WTC-Versicherungen Leistungen erwartet haben, obwohl Kriegsfolgen nicht versichert waren ;).) Da der Angriff nicht von einem Staat kam, findet das ganze ohnehin in einer völker- und zivilrechtlichen Grauzone statt.

      Der Irak-Krieg hat damit aber gar nichts zu tun und auch die USA haben niemals behauptet, sie seien vom Irak angegriffen worden.
      Avatar
      schrieb am 02.11.03 01:26:19
      Beitrag Nr. 16.143 ()
      Du zitierst korrekt, rv, und versuchst nicht, mir irtgendetwas unterzuschieben.
      Avatar
      schrieb am 02.11.03 02:28:55
      Beitrag Nr. 16.144 ()
      rv,

      lass dich nicht auf formaljuristischen Nonsens ein.

      die "Verteidigungsfälle" der NeoCons nimmt politisch niemand mehr ernst - sind nur was für juristische Haarkernspalter :laugh:

      dsR, der den NeoCons das putative Dauer-Angegriffensein konzediert :cool:
      Avatar
      schrieb am 02.11.03 08:10:29
      Beitrag Nr. 16.145 ()
      # 05 moin rv

      ...dass sie trotzdem von den WTC-Versicherungen Leistungen erwartet haben, obwohl Kriegsfolgen nicht versichert waren

      DAS interessiert mich - hast Du da eine Quelle für mich?

      Danke, k.
      Avatar
      schrieb am 02.11.03 09:06:26
      Beitrag Nr. 16.146 ()
      aktuelle Meldungen:von N-tv.de

      Sonntag, 2. November 2003
      US-Hubschrauber abgeschossen
      Mindestens 20 Opfer im Irak

      Im Irak ist am Sonntag ein US-Hubschrauber abgeschossen worden. Dabei seien mindestens 20 US-Soldaten verletzt oder getötet worden, teilte die US-Armee weiter mit. Der Armeesprecher sagte, er wisse noch nicht, wo der Hubschrauber abgeschossen worden sei. Bewohner der Stadt Falludscha westlich von Bagdad sagten jedoch, dies sei in der Nähe der Stadt geschehen. Falludscha ist ein Brennpunkt des Widerstandes gegen die US-Besatzung.

      An Bord des Hubschraubers vom Typs "Chinook" seien zwischen 32 und 35 Menschen gewesen, teilte die Armee weiter mit. Die Maschine war den Angaben zufolge eine von zwei "Chinooks", die US-Soldaten von einem Ausflug zurückbrachten und auf dem Bagdader Flughafen landen sollten.

      Am vergangenen Wochenende war in der Nähe der Stadt Tikrit nördlich von Bagdad ein US-Kampfhubschrauber des Typs "Black Hawk" durch eine Rakete abgeschossen worden. Bei dem Absturz auf freies Feld wurden fünf Besatzungsmitglieder verletzt. Tikrit ist die Heimatstadt des gestürzten irakischen Präsidenten Saddam Hussein, dessen Anhänger die USA die fast täglichen Angriffe auf ihre Soldaten zur Last legt.

      Seit dem von den USA am 1. Mai erklärten Ende der Hauptkampfhandlungen sind im Irak mehr US-Soldaten getötet worden als zuvor während des Krieges.

      Freitag, 31. Oktober 2003
      In Treue zum Präsidenten
      Fette Aufträge für Bush-Freunde :eek::mad:

      Spenden lohnt sich - zumindest in den USA, wenn man auf den rechten Präsidentschaftskandidaten setzt. Wie eine jüngste Untersuchung nun zeigt, haben US-Unternehmen mit enger Verbindung zur Regierung von US-Präsident George W. Bush die lukrativsten Aufträge im Irak und in Afghanistan erhalten.

      Die über 70 Firmen mit Aufträgen in einem Gesamtvolumen von acht Milliarden Dollar hätten zusammen 500.000 Dollar für Bushs Wahlkampf 2000 gespendet, heißt es in der in Washington veröffentlichten Studie des "Zentrums für Öffentliche Integrität", einer Organisation zur Überwachung politischer Praktiken.

      In dem Report wird allen voran Kellogg Brown & Root mit Aufträgen in Höhe von mehr als 2,3 Milliarden Dollar genannt. Die Ölfirma ist eine Tochter von Halliburton Co., einer einst vom jetzigen Vizepräsidenten Richard Cheney geleiteten Gesellschaft. An zweiter Stelle liegt der Studie zufolge das Bauunternehmen Bechtel Group Inc. mit Aufträgen von über einer Milliarde Dollar. Hier sieht die Organisation einen Zusammenhang damit, dass George Shultz, Außenminister unter dem ehemaligen republikanischen Präsidenten Ronald Reagan, im Vorstand der Bechtel-Gruppe sitzt.

      Fast jeder der zehn größten Aufträge sei an Firmen gegangen, die ehemalige hochrangige Regierungsbeamte oder Personen mit engen Verbindungen zu den Auftrag gebenden Ministerien oder zum Kongress beschäftigten, heißt es in der Studie weiter.

      Außenamtssprecher Richard Boucher erklärte dazu, die Aufträge seien schlicht an die Unternehmen mit den besten Angeboten vergeben worden. Alles sei strikt den Vorschriften entsprechend verlaufen. Auch Halliburton und Bechtel erklärten, die Aufträge hätten nichts mit politischen Verbindungen zu tun. Derartige Darstellungen seien falsch.
      Avatar
      schrieb am 02.11.03 09:08:44
      Beitrag Nr. 16.147 ()
      wenn mir jetzt jemand unterstellt, ich hätte beide meldungen hier zusammen platziert, um den Eindruck zu erwecken, dass im Irak Menschen für den Profit von US-Unternehmen sterben, dann könnte er recht haben ;)
      Avatar
      schrieb am 02.11.03 09:49:53
      Beitrag Nr. 16.148 ()
      Spätestens in 5 Jahren haben die Amis kriegähnliche Zustände im eigenen Land. Bis dahin sind viele, viele verarschte Patrioten aus ihren Wolken gefallen.
      Avatar
      schrieb am 02.11.03 09:50:44
      Beitrag Nr. 16.149 ()
      Kollateralschäden der Vetternwirtschaft!
      Avatar
      schrieb am 02.11.03 09:54:11
      Beitrag Nr. 16.150 ()
      @ knallgas

      Für die ,,Kriegserklärung" gibt es natürlich einige Quellen.
      Erstmals wurde der Begriff übrigens von Schröder verwendet; er sprach am 11.9. von einer ,,Kriegserklärung gegen die gesamte zivilisierte Welt" - und sicherte die ,,uneingeschränkte Solidarität" zu. http://www.bundesregierung.de/artikel,-55734/Erklaerungen-de…

      Erst später am Tag sprach Bush dann vom ,,Krieg gegen den Terrorismus" und von Bestrafung derjenigen, die den Terroristen Zuflucht gewähren. (Wusste er damals schon, dass die Anschläge in Kabul und nicht in Hamburg geplant wurden?)

      Am 12.9. wurde die Nato eingeschaltet. Im Statement vom 12.9. ist von einem bewaffneten Angriff nach Art.5 des NATO-Vertrags die Rede. Dieser wiederum bezieht sich auf Art. 51 der UN-Charta - der jedoch nur militärische Angriffe von Staaten kennt.
      http://www.nato.int/docu/pr/2001/p01-124e.htm

      Die Haltung der US-Regierung zu dem Begriff ,,kriegerischer Angriff" war auch in der Folge ambivalent. Einerseits wurde er propagandistisch benutzt, aber eher im Sinne von ,,Krieg gegen die westlichen Werte" als im juristischen Sinn von ,,militärischer Angriff" - vermutlich, um den Versicherungen keinen eindeutigen Klagegrund zu geben.
      Die Versicherungen (in erster Linie die Münchner Rück) scheuten vermutlich den katastrophalen Ansehensverlust in den USA, der bei einem Prozess mit unsicherem Ausgang (welche Laien-Jury würde schon die Schadenersatzpflicht verneinen?) unvermeidlich wäre.

      Ansonsten: Ich kenne die Policen des WTC und der Fluggesellschaften natürlich nicht. Aber Kriegsfolgen sind m.W. bei solchen Versicherungen immer ausgeschlossen.
      Avatar
      schrieb am 02.11.03 11:11:20
      Beitrag Nr. 16.151 ()
      Rv
      es gibt noch eine Erklärung der Nato vom April 99 (50 Jahre), dass der Bündnisfall auch bei Terror gilt:

      Ursprünglich waren nur bewaffnete Angriffe als Grund für die Ausrufung des Bündnisfalls vorgesehen.
      50 Jahre nach der Gründung der NATO beschlossen die Staats- und Regierungschefs im April 1999, dass auch Akte von Terrorismus, Sabotage, organisiertem Verbrechen und Unterbrechung der Zufuhr lebenswichtiger Ressourcen die Sicherheitsinteressen der Allianz berühren.

      Originallink habe ich nicht.
      Avatar
      schrieb am 02.11.03 12:24:04
      Beitrag Nr. 16.152 ()
      Avatar
      schrieb am 02.11.03 14:14:35
      Beitrag Nr. 16.153 ()
      Joerver, #114

      ich vermute, dass die besagte Erklärung rechtlich unverbindlichen Absichtscharaker trägt. wobei selbst der Begriff Absichtscharakter wohl noch übertrieben ist : eher ein lakaienhafter Kotau kriecherischer Vasallen vor dem Cowboy, morgen schon unbeachtlich.

      der mittlerweile inflationäre :mad: Gebrauch des Begriffs Bündnisfall ist aber besorgniserregend - Wasser auf die Mühlen der politischen Neandertaler, für die nur die normative Rechtskraft der Keule zählt. für die Aussenpolitik quasi ne Westernkulisse ist.
      Avatar
      schrieb am 02.11.03 14:19:05
      Beitrag Nr. 16.154 ()
      dsR

      beachte bitte das Datum dieser Erklärung.

      1999 hat man auch noch in den USA über Bush gelacht!
      Avatar
      schrieb am 02.11.03 15:24:01
      Beitrag Nr. 16.155 ()
      Am 14.9.2001 wurde der Verteidigungsfall der NATO ausgerufen.

      Dies stand unter dem Vorbehalt, dass die USA nachweisen müssten, dass der Angriff aus dem Ausland kam.
      Die USA haben sich in der Folge nicht mehr auf diese Ausrufung des Bündnisfalls bezogen und sie haben keine militärische Unterstützung der NATO angefordert.

      Die Ausrufung des Bündnisfalls basiert auf einer Änderung der NATO-Strategie, deren Pläne erstmals in der Erklärung des Madrid-Gipfels vom Juli 1997 bekannt wurden: http://www.nato.int/docu/pr/1997/p97-081e.htm

      Ausformuliert wurde dies in einem Strategie-Papier des Washington-Gipfels vom April 1999. Ob dies für die Mitglieder verbindlich ist (schließlich beruft sich Art. 5 des NATO-Vertrags noch auf Art. 51 der UN-Charta, die ausschließlich die Verteidigung gegen Angiffe von Staaten deckt) ist nicht klar.

      http://www.nato.int/docu/pr/1999/p99-065e.htm

      The Alliance`s Strategic Concept
      Approved by the Heads of State and Government
      participating in the meeting
      of the North Atlantic Council in Washington D.C.
      on 23rd and 24th April 1999

      1. At their Summit meeting in Washington in April 1999, NATO Heads of State and Government approved the Alliance`s new Strategic Concept.
      ...
      24. Any armed attack on the territory of the Allies, from whatever direction, would be covered by Articles 5 and 6 of the Washington Treaty. However, Alliance security must also take account of the global context. Alliance security interests can be affected by other risks of a wider nature, including acts of terrorism, sabotage and organised crime, and by the disruption of the flow of vital resources. The uncontrolled movement of large numbers of people, particularly as a consequence of armed conflicts, can also pose problems for security and stability affecting the Alliance. Arrangements exist within the Alliance for consultation among the Allies under Article 4 of the Washington Treaty and, where appropriate, co-ordination of their efforts including their responses to risks of this kind.
      Avatar
      schrieb am 02.11.03 15:47:27
      Beitrag Nr. 16.156 ()
      Joerver,

      sorry.

      mir ist ne Verwechslung mit dem Prager Gipfel unterlaufen.

      trotzdem halte ich nach wie vor das Ganze für nicht rechtsverbindlich, solange nicht parlamentarisch ratifiziert.
      Avatar
      schrieb am 02.11.03 15:52:45
      Beitrag Nr. 16.157 ()
      dsR

      sehe es genauso.

      RV hat auch noch weitere Erklärungen geliefert.

      Die NATO hat sozusagen den USA den Verteidigungsfall aufgedrängt, in dem sie auf den Nachweis des Angriffs von außen verzichtet haben.
      Die USA ist niemals, vielleicht auch aus versicherungstechnischen Gründen, auf dieses Angebot eingegangen.
      Avatar
      schrieb am 02.11.03 16:01:16
      Beitrag Nr. 16.158 ()
      Attentate

      US-Hubschrauber bei Bagdad abgeschossen





      © REUTERS/Desmond Boylan Archiv-Aufnahme eines CH-47 Chinook-Helikopters der US-Marines

      Leben mit Terror und BesatzungBeim Abschuss eines US-Militärhubschraubers in der Nähe der Kleinstadt Falludscha westlich von Bagdad sind am Sonntag mindestens 15 US-Soldaten getötet worden.
      Dies bestätigte eine Sprecherin des US-Militärkommandos in Bagdad.
      21 weitere Soldaten an Bord des abgeschossenen Transporthubschraubers vom Typ "Chinook" seien verletzt worden.

      Dies ist die höchste Zahl von US-Opfern, die es seit dem Einmarsch der Amerikaner in der irakischen Hauptstadt am 9. April bei einem einzigen Angriff gegeben hat.


      Die Soldaten wollten Fronturlaub machen

      Nach Angaben der Militärsprecherin wurde der Hubschrauber vom Typ "Chinook" in der Nähe der Ortschaft Amarija getroffen und stürzte ab.
      Die Soldaten sollten an Bord von zwei Helikoptern nach Bagdad geflogen werden, um einen Fronturlaub anzutreten.
      "Einer der (zwei) Hubschrauber bekam einen Treffer ab und ging dann nieder", sagte die Sprecherin.
      Im abgestürzten Hubschrauber hätten sich 32 bis 35 Soldaten befunden.
      Das Feld, auf dem die rauchenden Trümmer des Transporthelikopters lagen, wurde nach dem Absturz von US-Soldaten abgesperrt.

      Der US-Fernsehsender CNN berichtete unter Berufung auf Augenzeugen, der Hubschrauber sei von einer schultergestützten Rakete getroffen worden.
      Der Anschlag habe sich um 8.00 Uhr morgens ereignet.

      US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld sagte in einer ersten Reaktion, solche Angriffe seien unausweichlich.
      Tragbare Boden- Luft- Raketen, mit denen Hubschrauber abgeschossen werden können, seien leicht erhältlich.
      "Von Zeit zu Zeit passiert das an verschiedenen Orten", sagte Rumsfeld.

      Immer wieder Zwischenfälle auf Bagdader Flughafen
      Der ägyptische Militärexperte und pensionierte Generalmajor Talaat Mossalam sagte in Kairo auf Anfrage, als Besatzungsmacht könne es für die Maschinen der Koalitionstruppen bei Anflug und Landung nur dann Sicherheit geben, wenn sie Flughäfen nutzten, die "auf dem platten Land" weit von Ortschaften entfernt lägen.
      Im Irak sei das nicht möglich, "da dies mit den Zielen der Besatzung nicht zu vereinbaren ist".

      Bereits vor einer Woche war ein US-Kampfhubschrauber in der Nähe von Tikrit, der 160 Kilometer nördlich von Bagdad gelegenen Heimatstadt von Saddam Hussein, von Unbekannten abgeschossen worden.

      Auch in der Nähe des vom US-Militär kontrollierten Bagdader Flughafen war es in der Vergangenheit immer wieder zu Zwischenfällen gekommen.
      Unbekannte hatten mehrfach mit schultergestützten Luftabwehrraketen auf anfliegende Flugzeuge geschossen.
      Die Raketen hatten aber bei diesen Zwischenfällen ihre Ziele stets verfehlt.


      Noch ein Soldat bei Explosion getötet

      Der Transporthubschrauber CH-47 "Chinook" ist seit vielen Jahren bei der US-Armee im Einsatz.
      Der von der Flugzeugfirma Boeing entwickelte Großraum-Helikopter kann mit zwei Mann Besatzung mehr als 40 Soldaten oder gewaltige Lasten befördern.

      Der arabische Fernsehsender El Dschasira berichtete unter Berufung auf die US-Armee vom Tod eines weiteren amerikanischen Soldaten, dessen gepanzertes Fahrzeug am frühen Sonntagmorgen auf einen Sprengsatz gefahren war.
      Der schwer verletzte Soldat sei im Krankenhaus gestorben, hieß es.

      Erst vor zwei Tagen hatte die US-Armee die Ausweitung ihres Heimaturlaub-Programmes bekannt gegeben, das die Moral der seit Monaten im Irak stationierten Soldaten stärken soll.
      Avatar
      schrieb am 02.11.03 16:01:56
      Beitrag Nr. 16.159 ()
      @ dsR

      Ich sehe das ähnlich.

      Die Erklärung kommt daher im Gewand einer Änderung der Interpretation von Art. 5 und 6 des NATO-Vertrags.

      Tatsächlich handelt es sich aber um eine Neudefinition des Begriffs ,,bewaffneter Angriff", die den Inhalt des NATO-Vertrags grundlegend ändert.
      Avatar
      schrieb am 02.11.03 20:54:43
      Beitrag Nr. 16.160 ()
      rv, Joerver,

      es wird natürlich hier auch die Gegenmeinung des w:o-Kronjuristen ;) Sep kommen.....

      .....der diese neuen "Überlegungen" als längst notwendige, den Erfordernissen der neuen Zeit angepasste Präzisierung und Konkretisierung der Vertragsbestimmungen interpretiert. :laugh:

      .....und wer die Macht hat, hat auch die Deutungshoheit ;) :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 03.11.03 13:28:20
      Beitrag Nr. 16.161 ()
      Avatar
      schrieb am 03.11.03 14:39:03
      Beitrag Nr. 16.162 ()
      Irak

      Neue Belege für Saddams Waffenpläne


      03. November 2003 Das Regime Saddam Husseins hat noch bis zum Februar dieses Jahres aktiv versucht, Raketentechnologie von Nordkorea zu beschaffen. Das Geschäft sei letztlich nicht zustande gekommen, weil die Führung in Pjöngjang wegen der verstärkten internationalen Beobachtung seine Vertragsverpflichtungen nicht eingehalten habe, sagte eine hoher amerikanischer Beamter jetzt dieser Zeitung in Bagdad. Diese Beschaffungspläne Saddams seien sowohl den Vereinten Nationen als auch der Regierung in Washington zum damaligen Zeitpunkt nicht bekannt gewesen.

      Wie prekär gegenwärtig die Sicherheitslage im Irak ist, wurde am Sonntag deutlich. Fünfzehn amerikanische Soldaten kamen beim Abschuß eines Transporthubschraubers nahe Bagdad um. Der Hubschrauber war von Falludscha zum Flughafen der irakischen Hauptstadt unterwegs, als er nach Angaben eines Militärsprechers vermutlich von einer Rakete getroffen wurden und abstürzte. An Bord seien Soldaten gewesen, die für einen Erholungsurlaub zunächst nach Kuweit und dann in die Vereinigten Staaten hätten geflogen werden sollen. Dies war der größte Verlust, den die amerikanischen Truppen seit ihrem Einmarsch im Irak bei einem Angriff hinnehmen mußten; der Abschuß folgt auf eine Serie tödlicher Anschläge vor allem in und um Bagdad in der vergangenen Woche.

      Brisante Enthüllung

      Die Enthüllung über irakische Beschaffungspläne ist brisant angesichts der Kontroverse über die Kriegsmotive der Regierungen Amerikas und Großbritanniens, zumal bis jetzt keine Massenvernichtungswaffen gefunden wurden, welche die Vermutung einer "akuten Bedrohung" stützen würden. Die damalige Führung des Iraks habe im Oktober vergangenen Jahres mit Nordkorea über die Lieferung von Raketentechnologie verhandelt, sagte der in die Suche nach Massenvernichtungswaffen eingeweihte Beamte. Es habe sich um Nodong-Technologie gehandelt, die eine Reichweite von 1300 Kilometern erlaubt.

      Der Testflug einer Nodong-Rakete 1998 über japanisches Territorium hatte in Tokio für große Aufregung gesorgt. Die Regierung in Bagdad habe bereits eine Anzahlung von zehn Millionen Dollar geleistet. Als sie im Februar dieses Jahres die Lieferung anmahnte, sei sie mit dem Hinweis auf die verstärkte Beobachtung abgewiesen worden, der Nordkorea wegen seines Atomprogramms ausgesetzt sei. Das Verlangen nach Rückerstattung der Anzahlung sei kalt abgewiesen worden, sagte der Beamte, der angab, sowohl über schriftliche Belege der Verhandlungen zu verfügen als auch die Vertragsbestimmungen zu kennen. Ebenso verfüge man über Dokumente, die belegten, daß Saddam an der Verlängerung der chinesischen Rakete vom Typ Seidenraupe habe arbeiten lassen. Der Krieg habe dem ein Ende gesetzt.

      Aus den Aussagen irakischer Wissenschaftler und Militärs, die sich im Gewahrsam der Besatzungstruppen befinden, gehe hervor, daß Saddam Hussein Ende 1999 begonnen habe, über einen - von diversen UN-Resolutionen untersagten - Neubeginn seiner Raketenprogramme nachzudenken. Dieser Prozeß habe sich bis ins Jahr 2001 hingezogen. In jenem Jahr "haben die Iraker ihre verschiedenen Raketenprogramme aggressiv vorangetrieben". Gleichzeitig habe Saddam seine dafür zuständigen Söhne Udai und Qusai gefragt, wie lange es dauern werde, Programme für biologische und chemische Waffen neu zu beginnen. Er habe vor allem Senfgas und Sarin im Auge gehabt. Sollte dies stimmen, so liegt der Schluß nahe, daß der Irak damals tatsächlich nicht (mehr) über derartige Substanzen in waffenfähiger Form verfügt hat.

      Auffälliger Zeitpunkt

      Auffällig ist der Zeitpunkt, von dem an Saddam Hussein die Anweisung gegeben haben soll, Raketentechnologie zu beschaffen oder bestehende System zu modernisieren. Am 17. Dezember 1999 verabschiedete der UN-Sicherheitsrat bei Enthaltungen Frankreichs, Rußlands und Chinas die Resolution 1284. Diese Resolution sah ein verschärftes Inspektionsregime vor und eine faktische unbefristete Verlängerung der Sanktionen. Sie war weit strenger als die ursprüngliche Waffenstillstandsresolution 687 nach Ende des Golfkriegs 1991. Saddam Hussein sei klar gewesen, daß die Sanktionen, die er zu recht als Hindernis und drückende Last gesehen habe und die er deswegen habe loswerden wollen, unter der Resolution 1284 möglicherweise niemals aufgehoben würden. Von diesem Punkt an habe er sich neuen Trägersystemen und neuen biologischen und chemischen Waffenprogrammen zugewandt.

      In den Befragungen nach den Einsatzdoktrinen haben nach Auskunft des amerikanischen Beamten hohe irakische Militärs und Divisionskommandeure zum Teil überraschende wie merkwürdige Auskünfte gegeben. So hätten sie die Frage, ob die ihnen unterstehenden Truppen über Massenvernichtungswaffen verfügt habe, verneint, aber die Überzeugung hinzugefügt, daß "die anderen" Divisionen über diese Waffen verfügt hätten. Alle seien der Auffassung gewesen, daß wenigstens zur Verteidigung Bagdad Massenvernichtungswaffen eingesetzt würden, nachdem bis dahin noch nicht einmal alle konventionellen Waffen hätten zum Einsatz kommen dürfen. Saddam habe die entsprechenden Einsatzpläne "einfach nicht freigegeben". Möglichweise sei er der irrigen Ansicht gewesen, daß die Vereinigten Staaten letztlich doch nicht angreifen würden.

      Signale aus Paris und Moskau

      In Befragungen soll der frühere stellvertretende Regierungschef Tariq Aziz geäußert haben, daß der Grund für diese Ansicht des irakischen Diktators die Zerstrittenheit und die Auseinandersetzungen im UN-Sicherheitsrat gewesen seien. Zudem habe er Signale aus Paris und Moskau empfangen, daß diese beiden ständigen Ratsmitglieder die Verabschiedung einer Resolution verhindern würden, die den Einsatz militärischer Mittel erlauben sollte. Auch soll Saddam versichert woren sein, daß der Einsatz von Bodentruppen - nach Luftschlägen - verhindert werde. Luft- und Bodenkrieg hatten aber zum gleichen Zeitpunkt begonnen. Die amerikanische Behörde schenkt diesen Behauptungen von Tariq Aziz, für deren Stichhaltigkeit es keine anderen Belege gebe, keinen Glauben; er wolle damit nur seinen Kopf aus der Schlinge ziehen.

      Generell sei die Befragung vor allem von Wissenschaftlern und anderen "potentiellen Quellen" schwierig, weil sie für diese mit einem hohen Risiko verbunden seien und weil ihre Familien bedroht würden. So sei Anfang Juli "eine Quelle" unmittelbar nach der Befragung auf offener Straße erschossen worden. Andere potentiell Aussagewillige würden auf verschiedene Weise davor gewarnt, mit der amerikanischen Übergangsverwaltung zusammenzuarbeiten.

      Text: K.F. / Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.11.2003, Nr. 255 / Seite 1

      http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc…
      Avatar
      schrieb am 03.11.03 15:04:13
      Beitrag Nr. 16.163 ()
      #125
      dieser Artikel scheint wohl zeitgleich in einer Reiher großer Zeitungen zu erscheinen. Gruppe Condi wird aktiv?

      http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/articles/A55022-2003Nov…
      Avatar
      schrieb am 03.11.03 15:10:07
      Beitrag Nr. 16.164 ()
      reiher... bezeichnet das die glaubwürdigkeit hoher amerikanischer regierungsbeamter? ;):laugh:
      Avatar
      schrieb am 03.11.03 15:15:34
      Beitrag Nr. 16.165 ()
      REGIERUNGSAUFTRAG

      US-Forscher züchten tödliche Pockenviren

      Nach der Wiederbelebung der Spanischen Grippe hat die US-Regierung jetzt eine extrem aggressive Variante eines Pockenerregers züchten lassen. Gegen das genmanipulierte Virus war in Experimenten keine Impfung möglich.

      Die Labormäuse hatten keine Chance. Das Mauspockenvirus, das Mark Buller von der University of St. Louis in Washington genetisch konstruiert hatte, raffte jedes der infizierten Tiere dahin - selbst diejenigen, die zuvor geimpft worden waren. Mauspocken können nach bisherigen Erkenntnissen nicht auf den Menschen überspringen - auch wenn die Gründe dafür vollkommen unbekannt sind. Buller aber veränderte auf die gleiche Art auch Rinderpockenviren, wie das Wissenschaftsmagazin "New Scientist" berichtet. Und die können sowohl verschiedene Tierarten als auch den Menschen befallen.
      Buller betonte auf einer Bio-Sicherheitskonferenz in Genf, dass seine gentechnisch modifizierten Pocken nur Mäuse infizieren würden - und rechtfertigte seine Forschung mit dem Argument, man müsse gegen mögliche derartige Entwicklungen von Bioterroristen gewappnet sein. Mit der gleichen Begründung hatten Forscher der US-Armee Anfang Oktober die Wiederbelebung der Spanischen Grippe verteidigt, die zwischen 1918 und 1920 Schätzungen zufolge 20 bis 40 Millionen Menschen weltweit tötete.

      "Inhaltlich überflüssig und gefährlich"
      Kritiker halten die Arbeiten an Maus- und Rinderpocken für inhaltlich überflüssig und gefährlich. "Ich habe große Bedenken gegen solche Versuche mit Viren, die auf andere Spezies überspringen können", sagte Ian Ramshaw von der Australian National University in Canberra. Ramshaw hatte mit seinem Team vor zwei Jahren bei der Suche nach einem Impfstoff durch Zufall eine gefährliche Mauspocken-Variante gefunden, die jedoch nicht derart tödlich war wie die von Buller gezielt hergestellte.

      Buller und seine Kollegen erzeugten die aggressiven Viren, indem sie ein Gen mit der Bezeichnung IL-4 hinzufügten, das zwar eigentlich zum körpereigenen Abwehrmechanismus gehört, tatsächlich aber das Immunsystem an einer zentralen Stelle abschaltete. Das taten die Forscher sowohl mit dem Maus- als auch mit dem Rinderpocken-Erreger, der auf den Menschen überspringen kann. Kritiker sehen darin die Hauptgefahr, da Impfungen derzeit der einzige Schutz gegen Pocken und verwandte Viren sind. Zudem sind die Erkenntnisse nicht neu. Ramshaw und sein Team zeigten schon 2001 die Wirkung des IL-4-Gens.

      Angst vor unberechenbaren Erregern
      Ramshaw bezweifelt auch Bullers Beteuerung, dass das IL-4-Protein das menschliche Immunsystem nicht beeinträchtige: Modifizierte Viren könnten sich unberechenbar verhalten, warnte der Forscher. "Man kann nur hoffen, dass die neue Kombination nur bei Mäusen wirkt."

      Zwar räumte Ramshaw ein, dass Bullers Pockenviren offenbar nicht ansteckend seien und sich keine weltweite Epidemie entwickeln könne. Allerdings könne niemand garantieren, dass dies auch für künftige Pockenviren gelte, wenn sie auf ähnliche Weise modifiziert werden. Zudem seien gerade nicht übertragbare Pockenviren für Bioterroristen möglicherweise reizvoll, denn so könnte die Krankheit nicht auf sie selbst zurückfallen, sondern nur ausgewählte Opfer treffen.

      Ungeachtet der Kritik hält das Pentagon an der Virenforschung fest: Die US-Armee will den genmanipulierten Rinderpocken-Erreger demnächst im Forschungsinstitut für Infektionskrankheiten in Fort Detrick testen. Als Teilnehmer der Genfer Bio-Sicherheitskonferenz die Notwendigkeit solcher Experimente in Frage stellten, kam aus dem Zuschauerraum ein Zwischenruf: "Nine-eleven".

      spiegel.de
      Avatar
      schrieb am 03.11.03 15:21:42
      Beitrag Nr. 16.166 ()
      "Es ist sehr schwierig, zu behaupten, dass wir mit der Befreiung des Irak erfolgreich waren, wenn die Menschen, die wir befreit haben, nicht aufhören, uns umzubringen, oder wegschauen, wenn andere auf uns schießen" sagt Barber im taz-Interview.

      Wie wahr, wie wahr....... :D
      Avatar
      schrieb am 03.11.03 15:24:56
      Beitrag Nr. 16.167 ()
      @ joerver

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 03.11.03 15:28:16
      Beitrag Nr. 16.168 ()
      Dolle Sache, fitztass,

      Der Hinweis auf das Raketen-Programm kam ja nicht nur aus den US, oder GB, sondern lag hier in Deutschland vor. U.a. Wolffson hatte dies referiert, aber auch anderweitig gab es eindeutige Anzeichen.

      Zur Rolle des Sicherheitsrates, und die Einschätzung von Saddam Hussein, daß es keinen Krieg geben würde:

      Genau dies war mein Eindruck: SH baute darauf, daß die Un- Einigkeit in der westlichen Allianz zu seinen Gunsten wirken würde.

      Er hat sich darauf verlassen, das die durch die BRD angefachte Anti- Allianz- Stimmung, und die Entschiedenheit der BRD, sich nicht an den Maßnahmen der UNO zu beteiligen, eine weltweite Stimmung erzeugt, die eine Intervention verhindern würde.

      Er hat vor allem darauf gebaut, (so auch der Text ) daß die hinter dem Rücken der UNO abgeschlossenen Verträge zwischen dem Irak, und Rußland und Frankreich - zur Aufhebung der Sanktionen vereinbart - ihre Wirkung entfalten, und die USA bremsen könnten.

      Saddam Hussein hat falsch eingeschätzt, was der von Bush geklarierte "war on terror" der USA tatsächlich bedeuten. Er hat dies ebenso falsch eingeschätzt, wie auch Schröder, und viele andere. Er hat dies falsch eingeschätzt, weil er an dieser WTC- Schweinerei nicht direkt beteiligt war. Er verdankt seinen Sturz indirekt dem Wirken von Bin Laden.

      Die USA betrachten sich als im Krieg befindlich gegen den Terror, sie haben dies bei allen möglichen Gelegenheiten ausgesprochen und erklärt, daß dies ein lange dauernder Krieg sein wird.

      Die Deklarierung des Verteidigungsfalles, die im übrigen nicht am 14.9.2001, sondern am 12.9.2001 erfolgte, und zunächst sehr wohl so gedeutet wurde, daß die Nato sich dies zu eigen machen würde, (außer der BRD, die sich sofort davon ausklinkte, aus GG- Gründen) hat in der Folge auch zur Zielsetzung geführt, SH entweder zum Einlenken (totale Entwaffnung) zu bewegen, oder aber zu entfernen.

      So sehen es die USA, wenn auch große Teile der Nato aus diesem Pakt zwischenzeitlich bzw anschließend still und leise glauben ausgestiegen zu sein. Bei weitem nicht alle !

      Für die USA ist die Irak- Kampagne eine Fortsetzung ihres Krieges gegen den Terror. Und es wird nicht das Ende dieser Kampagne sein. Die Iraner befinden sich in einem schrecklichen Irrtum, wenn sie nun meinen, in der Frage der Uran- Anreicherung herumtricksen zu können.

      Auch Syrien sollte die mehr als deutlichen Warnungen ernst nehmen, selbst dann, wenn auch hier bereits der Schröder sich wieder auf der falschen Seite positioniert hat.

      Er hat eigentlich sehr gut verstanden, warum die chinesische Botschaft in Belgrad eingeäschert wurde, wie sich jetzt auch wieder in Kairo zeigte. Aber er zieht völlig falsche Schlüsse daraus, im Glauben an eine vermeintliche Stärke der Achse Paris- Berlin.

      Selbst dann, wenn Chirac uns, die BRD im EU- Rat vertritt. Das wird sorgfältig registriert. Aber es hat nicht die nachhaltige Bedeutung. Das wird die BRD, Struck, in der allernächsten Zeit sehr deutlich zu spüren bekommen.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 03.11.03 16:39:33
      Beitrag Nr. 16.169 ()
      flitztass, #125

      ob die neuen "Erkenntnisse" wahr sind oder wieder einmal Fake - die Frage ist müssig.

      es ist offensichtlich, dass im MWD-Komplex gelogen worden ist, dass das Ganze nur Vorwand war.

      bist du Masochist, der gerne in eigenen Wunden rumstochert ? :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 03.11.03 17:17:11
      Beitrag Nr. 16.170 ()
      Zur Information:

      Eurobarometer hat nun den umstrittenen Bericht über den Irak und den Weltfrieden vollständig veröffentlicht.

      Interessant dürfte für einige hier folgende Zahl sein:

      59 % der EU-Bürger glauben, daß Israel eine Bedrohung für den Weltfrieden darstellt, in Deutschland sogar 66%. (Seite 83).

      Man sollte vielleicht das nächste Mal die Frage stellen: "Glauben Sie, daß Israel Frieden will?"


      http://europa.eu.int/comm/public_opinion/flash/fl151_iraq_fu…
      Avatar
      schrieb am 03.11.03 17:40:29
      Beitrag Nr. 16.171 ()
      stirner

      das ist neu.

      Bisher ging es doch darum, ob, oder ob nicht Israel Frieden will.

      Nun lese ich, es ginge darum, was die Leute "glauben" ?

      Na, da hätten wir uns aber schon vor Monaten sofort einigen können.

      Wenn es darum geht, was Leute glauben, daß kannst Du jeden Blödsinn einstellen, und findest Gläubige.

      Und gerade was Israel betrifft, das hat ja viel mit den kleinen und großen Brüdern der Gläubigkeit zu tun, was das Land angeht. Was die Leute dort angeht. Was deren Wünsche und Hoffnungen sind. Auf Israel bezogen. Auf Amerika bezogen. Auf die ganze Welt bezogen.

      Es war immer die besonders starke Seite der Juden, besonders gut einschätzen zu können, was Leute glauben. Übrigens bis zum heutigen Tage. Auch, was die Börse betrifft. Und sich entsprechend zu verhalten.

      Ein Mal allerdings ist das gründlich in die Hose gegangen. Weil viele Leute nicht glauben wollten, daß das, was vor ihren Augen passiert, auch tatsächlich geschieht.

      Das haben sogar viele Juden nicht glauben wollen. Manchen bis unmittelbar kurz vor dem Beginn des Duschgangs.

      Glauben. Das ist so eine Sache. Wenn man sich danach richtet, was die Mehrheit glaubt, dann ist man verloren.

      Das scheint übrigens immer zu gelten.

      Dollar 1,1430. Wollte letzte Woche keiner glauben. Davon lebe ich. War ein guter Tag für mich.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 03.11.03 20:25:43
      Beitrag Nr. 16.172 ()
      Die Amis...

      stets mit dem richtigen Riecher fuer "subtile" Symbole....

      egal, ob man vor den Augen der Irakis eine Sadam-Statue niederreisst und dafuer - folgerichtig - NICHT DIE IRAKISCHE, nein, die US-Flagge hiesst...

      oder ob man auch bei der Quartiersfrage den einen Diktator durch den anderen ersetzt... :laugh: :D

      IRAK

      Explosionen erschüttern Bagdad

      Eine Explosionsserie hat am Montagabend das Zentrum der irakischen Hauptstadt erschüttert. In der Nähe des US-Hauptquartiers in Bagdad auf der der Westseite des Tigris gab es mehrere Detonationen in schneller Folge.

      Bagdad - Nach Angaben des Sprechers schlugen im Bagdader Zentrum drei bis vier Mörsergranaten ein. Nach der Detonation war vom Westufer des Tigris aus Granatfeuer zu hören. Dort ist die US-Zivilverwaltung in einem ehemaligen Palast des gestürzten Präsidenten Saddam Hussein untergebracht. Es sei aber noch nicht klar, ob Gebäude getroffen wurden und ob es Opfer gab.
      In Kerbala wurden unterdessen bei einer Explosion nahe eines schiitischen Heiligtums drei Menschen getötet und zwölf verletzt, wie Augenzeugen berichteten. Offenbar sei eine Bombe in einem parkenden Auto explodiert; bei den Opfern handele es sich um Passanten, sagte der schiitische Geistliche Abu Dschaffar al-Assadi.
      Avatar
      schrieb am 03.11.03 21:21:32
      Beitrag Nr. 16.173 ()
      SPIEGEL ONLINE - 03. November 2003, 19:07
      URL: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,272441,00.h…
      Irak-Krieg

      Struck reanimiert Konfrontation mit USA

      In letzter Zeit hat es kaum mehr offene Kritik der Bundesregierung am Vorgehen der USA im Irak gegeben. Der Wunsch nach Versöhnung stand im Vordergrund. Verteidigungsminister Struck hat das Schweigen gebrochen: In einer sehr Amerika-kritischen Rede bezeichnete er die US-Militärpolitik als problematisch für die Nato.


      DPA

      Peter Struck: "Ein Fragezeichen bei der Legitimität


      Berlin - "Die Frage, ob das völkerrechtlich legitim war, was die USA im Irak gemacht haben, kann man ja durchaus stellen", sagte Peter Struck bei einer sicherheitspolitischen Diskussionsveranstaltung am Montag in Berlin. Er wolle sich mit einer Antwort nicht festlegen, sehe aber Grund, beim Thema Legitimität ein Fragezeichen zu setzen.

      "Koalitionen der Willigen" wie im Irak-Krieg seien schädlich für die Nato. Solche Bündnisse gefährdeten endgültig das Konsensprinzip der Allianz.

      Struck sagte, die Nato sei nicht "Erfüllungsgehilfe für die Umsetzung von in Washington getroffenen Entscheidungen". Die beispiellose militärische Macht der USA habe auch Grenzen. Sie allein befähige noch nicht zum erfolgreichen Wiederaufbau eines Landes wie Afghanistan oder Irak, sagte er mit Blick auf die blutigen Attacken gegen die US-Besatzungsmacht im Irak. Militärtechnologische Überlegenheit verstärke jedoch den Hang, Gewalt als sicherheitspolitisches Handlungsinstrument anzuwenden.

      Struck bezeichnete es als Gebot der politischen Klugheit, zuerst multilateral zu handeln. "Das wäre auch für die Weltmacht USA die beste Option." Der bündnispolitische Wert von Europa und Deutschland richte sich für die USA aber immer mehr danach, inwieweit Hilfe in von ihnen ausgewählten Regionen angeboten werde. Ad-hoc-Verbündete könnten ein festes Bündnis aber nicht ersetzen. Und eine auf die "Werkzeugkasten-Rolle" begrenzte Nato sei nicht lebensfähig.

      Nach Worten Strucks müssen die Lücken in den militärischen Fähigkeiten zwischen den USA und anderen Nato-Staaten beseitigt werden. "Dies ist auch deshalb wichtig, um die Versuchung unseres amerikanischen Bündnispartners zu verringern, auf das für die Allianz insgesamt schädliche Muster der `coalition of the willing` zurückzugreifen."

      Die Bundesregierung hatte im Vorfeld des Kriegs stets ihre politischen und rechtlichen Bedenken deutlich gemacht. In den letzten Monaten jedoch hatte sich auf solche Kritik verzichtet und im Sinne der Wiederannäherung an die USA betont, man wolle nach den Differenzen über den Krieg nun nach vorne schauen.
      Avatar
      schrieb am 03.11.03 22:44:03
      Beitrag Nr. 16.174 ()
      Hier ein aktuelles Foto vom grossen "Seher" ...


      Avatar
      schrieb am 03.11.03 23:00:16
      Beitrag Nr. 16.175 ()
      tja, manchmal ist vorgestern immer noch aktuell.
      Avatar
      schrieb am 03.11.03 23:11:33
      Beitrag Nr. 16.176 ()
      16125 #

      das ist doch völlig bedeutungslos !

      das kann wahr sein, oder es kann auch nicht wahr sein.

      geheimdienstmeldungen speziell amerikanische sind mittlerweile zur lachnummer verkommen, die niemand mehr ernst nehmen kann, einfach weil sich gezeigt hat, das man sich auf sie nicht verlassen kann.

      in den papierkorb damit !
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 09:03:40
      Beitrag Nr. 16.177 ()
      :D:D

      Asis: Irak wurde getäuscht
      "Saddam war ziemlich verwirrt"


      Der im US-Gewahrsam befindliche frühere irakische Vize-Ministerpräsident Tarik Asis soll Russland und Frankreich beschuldigt haben, Iraks Ex-Diktator Saddam Hussein vor dem Ausbruch des Irak-Krieges über die Wahrscheinlichkeit eines Angriffs und des Sturzes des Regimes in die Irre geführt zu haben. Noch im März nach den ersten militärischen Schlägen der USA habe Saddam an einen Trick geglaubt, zitiert die "Washington Post" Asis unter Berufung auf Verhöre der US-Sicherheitskräfte.

      Paris und Moskau sollen demnach der Führung in Bagdad bis Kriegsbeginn versichert haben, sie könnten einen US-geführten Krieg durch Vetos im UN-Sicherheitsrat verhindern. Saddam habe auch nach den ersten Angriffen keine Gegenoffensive befohlen, da er überzeugt gewesen sei, dass seine Macht in Bagdad nicht gefährdet sei, sagte Asis der Zeitung zufolge. Vertreter Russlands und Frankreichs hätten glaubhaft gemacht, dass die US-Truppen nur als eine Art List über die Grenze gekommen wären. Saddam sei in den letzten Wochen vor dem Krieg ziemlich verwirrt gewesen, soll Asis weiter erklärt haben.

      Asis hatte sich im April den US-Besatzungstruppen gestellt und befindet sich seither in Haft. Er versicherte, der Irak habe am Vorabend des Krieges keine Massenvernichtungsmittel biologischer, chemischer oder nuklearer Art besessen.

      In den Verhören mit hohen Vertretern des alten Regimes ist nach Darstellung der "Washington Post" deutlich geworden, dass Saddam mit der Weltöffentlichkeit in Fragen der Rüstungskontrollen nur "Katz und Maus" gespielt habe, um vor den arabischen Nachbarn nicht das Gesicht zu verlieren. Saddam sei wichtig gewesen, dass diese Länder glaubten, er habe weiter Massenvernichtungsmittel. Iraks Ex-Präsident habe sich jedoch entgegen internationalen Abmachungen um den Kauf beziehungsweise Bau von Langstreckenraketen bemüht, soll Asis berichtet haben.

      http://www.n-tv.de/5192255.html
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 09:14:37
      Beitrag Nr. 16.178 ()
      egal was an den meldungen dran ist - sicher scheint jetzt zumindest, das er nichts hatte was in der lage gewesen wäre den luftraum des iraks zu verlassen !

      :laugh: :laugh: :laugh:

      darüber brauchen wir hier also nicht mehr zu diskutieren.
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 09:24:43
      Beitrag Nr. 16.179 ()
      #16140

      sososo.
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 09:30:54
      Beitrag Nr. 16.180 ()
      was wieder einmal zeigt das man sich auf niemanden als sich selbst verlassen kann :laugh: Sie haben zwar dagegen gestimmt, hat nur nix gebracht :D
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 09:47:43
      Beitrag Nr. 16.181 ()
      Ich glaube nicht, dass sadam an einen Bluff dachte.

      Das war das letzte Mal bei seinem ueberfall auf altes Irakisches Gebiet, dass von den englischen Kolonialisten einfach als "Kuweit" deklariert wurde, bevor sie sich wieder auf ihre Insel begaben.

      Damals konnte sadam einfach nicht glauben, dass die Phase der Unterstuetzung bei seinen Ueberfaellen auf andere Laender durch die USA im Gegensatz zu frueher nicht mehr nach Kraeften unterstuetzt werden wuerde.

      Schliesslich hatte diese Achse des Boesen (USA-Irak-Taliban-OsamaBinLaden) ja u.a. gegen den Iran und gegen die Kurden prima funktioniert.

      Aber - wie geschrieben - er hat ja 1991 gelernt, dass sogar die USA Diktatoren fallenlassen, wenn sie nicht mehr genug unter Kontrolle sind und man auf direkterem Weg selber das politische Ziel erreichen kann.

      Und wo wir gerade bei der Lernfaehigkeit sind:

      Da gibt es bei den USA noch viel Nachholbedarf.... :D
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 09:48:32
      Beitrag Nr. 16.182 ()
      ich behaupte ja, daß der Krieg auch eine Konsequenz der Falsch- Einschätzung durch Saddam Hussein war, ob es Krieg geben wird.

      Saddam Hussein hat den Eindruck erhalten, daß die Welt den USA in den Arm fallen wird.

      Angezettelt hat diesen Eindruck.... aber das kann ich mir wohl sparen.

      Wir stecken in dem Ablauf sehr viel tiefer drin, als wir wahrhaben wollen. Gott sei Dank kann uns da niemand etwas beweisen, denn wir sind ja für den Frieden eingetreten.

      Auf irgendeine vertrackte Weise hat der Schröder den Saddam Hussein auf dem Gewissen. Darf man nicht laut sagen, schon klar. Würde ich auch niemals hier so hinschreiben.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 09:54:19
      Beitrag Nr. 16.183 ()
      kann uns da niemand etwas beweisen

      sep du bist ein echter schüler tony blairs :

      wie sagte der sinngemäß so schön :

      ich kanns nicht beweisen, aber ich glaube daran !

      na dann prost !
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 10:01:30
      Beitrag Nr. 16.184 ()
      :laugh::laugh:
      ich behaupte ja, daß der Krieg auch eine Konsequenz der Falsch- Einschätzung durch Saddam Hussein war, ob es Krieg geben wird.

      klar doch, wenn der saddam ne richtige einschätzung gehabt hätte, dann hätte bushieboy auf seinen lang geplanten krieg verzichtet, weil ihn saddams richtige einschätzung vom zugriff aufs öl abgehalten hätte. auch cheney und halliburton hätten angesichts einer richtigen einschätzung saddams auf ihre geschäfte verzichtet. ganz bestimmt :laugh::laugh: bei so viel tiefer einsicht in die dinge kann man nur feststellen: du steckst allerdings in irgendeinem ablauf :laugh:
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 10:06:56
      Beitrag Nr. 16.185 ()
      vielleicht zieht mal jemand die spülung?
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 10:09:20
      Beitrag Nr. 16.186 ()
      Guten Morgen, liebe antigone. Du hast gut geschlafen ? Scheinbar nicht ganz so gut.

      Aber Du hast, wie ich an Der freizügigen Verteilung der smilies in Deinem posting erkennen kann, die feine Ironie in meinem posting wohl verstanden.

      Wie hatte ich geschrieben ?

      Darf man nicht laut sagen, schon klar. Würde ich auch niemals hier so hinschreiben.

      Also, würde ich niemals hier so hinschreiben, antigone. Das geht nicht durch. eierdieb arbeitet ja auch mit hintersinniger Ironie, indem er übersieht, daß nicht ich den Artikel geschrieben, oder hier eingestellt habe. Er möge sich da nicht an mir reiben, sondern bitte an der Quelle trinken.

      Übrigens, antigone: Die Sache mit dem Öl als Kriegsgrund, die ist nicht mehr sexy, die verliert etwas an Zugkraft. Möchtest Du die letzte auf diesem schönen Globus sein, die diese Kriegsgrund- These für Amerikaner vertritt ? Naja, irgendjemand muß auch dasein, um das Licht auszumachen.
      (Um Dir eine Einstiegsmöglichkeit für das nächste Posting zu geben. Licht aus.)

      SEP
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 10:12:43
      Beitrag Nr. 16.187 ()
      16148

      aha, antigone ist mit der Morgentoilette fertig.

      Spülung ziehen.

      In der Regel fühlt sich DsR für Nacharbeiten dieser Art zuständig. Wo bleibt er nur ?

      SEP
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 10:18:13
      Beitrag Nr. 16.188 ()
      ach Leute, lasst doch endlich mal die Vergangenheit ruhen, sie ist wie der Name schon sagt - Vergangenheit :laugh:

      Was zählt ist das hier und jetzt sowie die Zukunft, da sieht es für unsere NWO-Krieger nicht so rosig aus und das Beste ist - es kommt noch viel dicker für Sie. :D
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 10:28:58
      Beitrag Nr. 16.189 ()
      El_Torro, was meinst Du damit:

      Das Beste ist, es kommt noch viel dicker.

      Soll ich das interpretieren, oder wäre es besser, Du würdest dies machen?

      SEP
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 10:32:47
      Beitrag Nr. 16.190 ()
      #52

      ach Sep, das am Wochenende war erst der Anfang, ich habe dies schon vor Monaten prophezeit als ihr euch in eurem Siegswahn geaalt habt. Mittlerweile sind schon mehr unschuldige GI`s im Guerillakrieg gefallen als in den "offiziellen Kampfhandlungen", glaubst du immer noch das sind nur ein paar fanatische ex-Saddamler und ein paar eingeschleuste Terroristen aus anderen islamischen Ländern ?

      Der Widerstand hat noch gar nicht richtig begonnen, die Schiiten rüsten sich noch ;)
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 10:36:47
      Beitrag Nr. 16.191 ()
      sep. ärger dich nicht, du wirst es ja auch weiterhin nicht lassen können, dich selbst immer wieder als intelligiblen hungerkünstler zu präsentieren. deine bühne brauchst du doch, und wenns der ablauf ist :)
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 10:44:01
      Beitrag Nr. 16.192 ()
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 10:57:22
      Beitrag Nr. 16.193 ()
      @153, gut El_torro, das mag ja alles so sein.

      Meine Frage lautete aber, was ich mir unter Deiner Formulierung vorzustellen habe, wonach "das Beste" erst noch kommen wird ?

      @antigone, Danke für die Fürsorge. Ich schätze sowas. Ich darf Dir versichern, daß meine Emotionen völlig entgegengesetzt sind zu dem, wie ich offenbar bei Dir rüberkomme.

      Ich ärgere mich absolut nicht.

      Mein Sohn ärgert sich, daß ich mich hier mit Euch austausche. (Der arbeitet in unserem Büro) Er versteht das nicht. Ich amüsiere mich. Manchmal fällt es schwer, dann beispielsweise, wenn Du solche Wortschöpfungen wie "intelligiblen" verwendest.

      Dann muß ich fragen. Und bekomme geschimpft. Also muß ich dann versuchen nachzusehen, bevor ich weiß, worüber ich dann lachen kann.

      Lachen überwiegt bei weitem. Die schönsten Augenblicke sind, wenn auch mein Sohnemann mitlacht. Der ist Jurist, und findet bei Euch wahrlich nichts zu lachen. hehehe.

      Nochmals, Danke der Nachfrage.

      Bist Du auch der Meinung, das Beste käme erst noch ? Ich hoffe doch sehr, daß Du etwas erwachsener sein wirst. Nicht daß mich noch mehr kids zu trösten versuchen.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 10:58:40
      Beitrag Nr. 16.194 ()
      #56

      was ich mir unter Deiner Formulierung vorzustellen habe, wonach " das Beste" erst noch kommen wird

      na das der Widerstand noch härter wird, was denn sonst ?
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 11:03:10
      Beitrag Nr. 16.195 ()
      aha deine posterei ist reine vergnügliche beschäftigungstherapie !

      na da kann ich deinen sohn verstehen wenn er sich ärgert, das er den ganzen papierkram machen muß während sein alter sich an und in infantilien sandkastenbalgereien ergötzt !

      :D :D :D
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 11:05:26
      Beitrag Nr. 16.196 ()
      xylophon Dein Sohn, Sep? :eek: Da fällt´s mir wie Schuppen aus den Haaren :laugh:
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 11:06:19
      Beitrag Nr. 16.197 ()
      :laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 11:27:33
      Beitrag Nr. 16.198 ()
      @aha, hawkhead hat es übernommen, für antigone, wie verlangt, die Spülung zu ziehen.

      Darfst Du auch abputzen ? Nimm das feuchte.

      @eierdieb. was dachtest Du denn ?

      Könntest Du mal skizzieren, wie Du Deine Tätigkeit hier charakterisieren würdest ?

      Übrigens: Papierkram, sowas haben wir nicht in unserem Büro. Naja, fast nicht. Ich schaue den ganzen Tag, und manchmal auch des Nachts in mehrere Fernseh- Monitore. Und Computer. Ist das nicht doll ? Und es gibt Tage, da gibt es absolut nichts für mich zu tun. Absolut nichts. Und davon leben wir. Verrückte Welt.

      xylo, mein Sohn ? Mein Sohn hat leider nicht so viel Verständnis für mich, wie xylo. Das heißt, eigentlich hat er nicht so viel Verständnis für Euch. Er hält Euch für ziemlich beknackt.

      Man darf halt nicht zu wählerisch sein, und manchmal ist es eben down and low, mit was man sich amüsiert. Immer noch besser, als ein Pferd zu striegeln.

      Ihr seid mein Endemol.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 11:28:45
      Beitrag Nr. 16.199 ()
      sep. analerotiker? ;)
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 11:40:52
      Beitrag Nr. 16.200 ()
      denkst Du an sowas, wenns ans feuchte abputzen geht ?
      Das wäre dann aber erst der Einstieg, nicht wahr ?

      :kiss:

      SEP
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 11:42:08
      Beitrag Nr. 16.201 ()
      sogar bekennender :laugh:
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 11:42:09
      Beitrag Nr. 16.202 ()
      ui hawkhead #159,

      demnach ist die gute frau brüllaffe die schwiegertochter,
      die ihro gnaden den milchkaffee kredenzen darf;)

      Ludwig Thoma:
      "er ist von der Ausbildung her Jurist und sonst auch von mäßigem Verstand."
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 11:45:35
      Beitrag Nr. 16.203 ()
      ich erinnere mich, anigone.

      Vor langer Zeit hattest Du es mal mit Bananen.

      Wolltest das dann aber nicht vertiefen.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 11:54:59
      Beitrag Nr. 16.204 ()
      sep.
      dein coming out solltest du vielleicht nicht unbedingt bei w:o feiern.
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 11:56:41
      Beitrag Nr. 16.205 ()
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 12:24:46
      Beitrag Nr. 16.206 ()
      sep bisher hatte ich immer den eindruck du wärst auf einer mission.

      okay also eher engagierte langeweilebekämpfung - ich denke da haben wir alle hier in etwas die gleiche triebfeder !

      :laugh: :laugh: :laugh:

      dein sohn sei entschuldigt - wahrscheinlich ist er noch so energiegeladen, das er noch etwas erreichen will im leben.

      good man dein sohn !

      für uns die wir schon alles haben bleibt nur der computer wenns denn kein pferd sein soll !

      aber immer noch besser wie nutten und koks - obwohl, naja lassen wir das........!

      :D :D :D
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 12:26:38
      Beitrag Nr. 16.207 ()
      @antigone, heute ein wenig schlaff ?

      Reden wir hier von mir ? Vielleicht ist ja mein Bildschirm kaputt, und wir sitzen vor unterschiedlichen Textversionen.

      Also gut. Gespült wurde. Und ein wenig der Damenbart weggepudert. Das Handtäschchen beschickt, wahrscheinlich ein Rucksack. Schon eine geraucht ?

      Jetzt kann der Tag langsam beginnen, nicht wahr ?

      Ihr habt 2 Stunden frei. Solange gehe ich jetzt zum Essen.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 12:30:00
      Beitrag Nr. 16.208 ()
      eierdieb,

      ob ein Pferd besser wäre, als ne Nutte... naja.

      Auch wenn es blonde Pferde gibt, ist dann halt auch eine Geschmacksfrage.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 12:32:41
      Beitrag Nr. 16.209 ()
      genau hauptsache wir stehen dazu was wir tun.

      wenns dann noch spaß macht - was solls !

      wir tun ja niemandem weh - oder ?

      :look: :look: :look:
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 12:41:22
      Beitrag Nr. 16.210 ()
      New US Attack About to Happen?
      author: Empire Slayer


      From: the Peacewatchers at USAF’s Fairford and Welford bases in the UK

      Since Saturday, people in the Highlands of Scotland have been witnessing large movements of US warplanes overhead. Experienced observers say the large numbers are reminiscent of those that preceded the bombing of Iraq in 1998 and military strikes on Libya in the1980`s as well as the first Gulf War.

      At the weekend warplanes were flying over at a rate of roughly one every 15 minutes. As well as watching them from the ground the plane spotters have also been able to overhear pilots talking by listening to their radio frequencies.

      At this rate some 288 warplanes would have passed over Scotland in three days.

      It is thought that the planes have flown on a route from the US over the North Pole to bases in Europe and the Mediterranean. The size and scale of the movement suggests that the US may be preparing to strike at a country in the Middle East in the next week to ten days.

      Please pass this information on as widely as possible- the US may be planning to use the pretext of "foreign" terrorist attacks on US personnel in Iraq to attack Iran or Syria. Please alert any sympathetic elected representatives, media representatives and other sympathetic organizations. Publicizing this military movement may prevent the air-strikes.

      http://portland.indymedia.org/en/2003/11/274322.shtml
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 12:47:32
      Beitrag Nr. 16.211 ()
      ..oh, neue Verwandtschaft hab ich jetz auch noch???

      Danke SEP, dass ich jetzt wieder einen Vater habe...:D
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 12:49:18
      Beitrag Nr. 16.212 ()
      na also, reicht wieder für ein halbes Jahr :laugh:

      Dienstag, 4. November 2003
      Kongress sagt Ja
      Milliarden für den Irak


      US-Präsident George W. Bush hat einen wichtigen Erfolg in seiner Irak-Politik verbuchen können: Nach einer Vetodrohung des Präsidenten stimmte der US-Senat einem zusätzlichen Finanzpaket über 87,5 Mrd. Dollar zu.

      Mit dem Geld sollen die militärischen Einsätze im Irak und in Afghanistan sowie der Wiederaufbau des Irak finanziert werden. Unterdessen wurden einen Tag nach dem Abschuss eines amerikanischen Hubschraubers bei neuen Angriffen im Irak drei Zivilisten und ein US-Soldat getötet.

      Das Finanzpaket war bereits in der vergangenen Woche vom Abgeordnetenhaus gebilligt worden. Mit dem Votum der beiden Kammern des Kongresses wurden die finanziellen Wünsche des Präsidenten weitgehend erfüllt. 64,7 Mrd. Dollar sind für die militärischen Einsätze im Irak und in Afghanistan und insgesamt für Anti-Terror-Operationen im Ausland vorgesehen. 18,6 Mrd. Dollar sollen für den Wiederaufbau des Iraks verwendet werden - der umstrittenste Teil des Gesamtpakets. Der Senat hatte ursprünglich die Hälfte dieses Betrags nur in Form von Darlehen gewähren wollen.

      Bei einer Bombenexplosion vor einem Hotel in der den Schiiten heiligen Stadt Kerbela kamen drei Menschen ums Leben. Mindestens zwölf weitere Personen wurden verletzt. Nach Angaben des n-tv Partnersenders CNN starb zudem ein US-Soldat, als er mit seinem Fahrzeug in der nordirakischen Stadt Tikrit auf eine Mine fuhr.

      Unbekannte griffen am Montagabend einen US-Militärstützpunkt im Zentrum Bagdads mit Mörsern an. Die US-Zivilverwaltung bestätigte, dass drei Projektile im Südwesten der Stadt abgefeuert wurden. Eines davon sei im Militärstützpunkt eingeschlagen, die beiden anderen im Stadtzentrum. Es lägen keine Informationen über Opfer oder Schäden vor.

      US-Präsident Bush bekräftigte die Entschlossenheit seines Landes, den Einsatz im Irak fortzusetzen. Die USA würden sich von Anschlägen nicht abschrecken lassen, sagte der Präsident am Montag in einer ersten Reaktion auf den Abschuss eines amerikanischen Hubschraubers im Irak, bei dem am Sonntag 16 US-Soldaten ums Leben gekommen waren. "Der Feind im Irak ist überzeugt, dass Amerika fliehen wird. Deswegen sind sie bereit, unschuldige Zivilisten, Mitarbeiter von Hilfsorganisationen, Soldaten zu töten", sagte Bush. "Amerika wird niemals fliehen", setzte er hinzu, ohne ausdrücklich auf den Vorfall am Vortag einzugehen.

      n-tv
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 12:52:29
      Beitrag Nr. 16.213 ()
      Militärische Neuorientierung

      John Horvath   04.11.2003

      Während wirtschaftliche und politische Skandale die Schlagzeilen in den ungarischen Medien beherrschen, haben die neuen Entwicklungen der Situation im Irak zu einer wachsenden Unruhe über die Rolle Ungarns geführt

      Als die Bomben in Bagdad am ersten Tag des Ramadan explodierten und Dutzende von Menschen töteten sowie Hunderte verletzten, begann in Ungarn Unruhe über die Präsenz von eigenen Truppen im Irak zu entstehen. Die Sorge wurde noch von der Regierung bestärkt, die kürzlich bekannt gab, dass das Truppenkontingent nicht wie geplant zurück kehrt, sondern länger im Nahen Osten stationiert bleiben wird.

      weiter:
      http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/16010/1.html
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 15:49:25
      Beitrag Nr. 16.214 ()
      für den krieg hat man mal eben 87,5 Mrd. zur Verfügung :rolleyes::mad:
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 19:47:42
      Beitrag Nr. 16.215 ()
      Bist Du auch der Meinung, das Beste käme erst noch ? Ich hoffe doch sehr, daß Du etwas erwachsener sein wirst. Nicht daß mich noch mehr kids zu trösten versuchen. SEP

      ...

      Sep, dich hat`s erwischt ! Du wirst wohl weiter träumen dürfen. Definitiv. Endemol und so.

      Aber hör` mal, Deinen Sohnemann zu nützen, Deine Dir so geschätzten Disku-Partner auf das Wort beknackt zu reduzieren ... nanana !

      Wenn ich hier auch - gerne - eher Leserin als Diskutantin ;) bin, dieses gebe ich hiermit an diesen, Deinen Sohn zurück !!!
      Ist wohl auch nich nicht erwachsen geworden ?!

      Eviva.
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 19:48:15
      Beitrag Nr. 16.216 ()
      BAGDAD

      Heftige Explosionen beim US-Hauptquartier

      Das Zentrum von Bagdad ist am Abend von mehreren heftigen Explosionen erschüttert worden. In der Nähe des US-Hauptquartiers stiegen dicke Rauchschwaden auf. Drei Menschen wurden dabei verletzt. Wegen der Welle von Anschlägen zog unterdessen Spanien einen Teil seiner Diplomaten aus der irakischen Hauptstadt ab.

      Bagdad - Der arabische Fernsehsender al-Dschasira berichtete, vier Raketen seien auf das Gebiet um den von den Amerikanern genutzten ehemaligen Palast von Saddam Hussein in der Nähe der Brücke al-Dschumharija abgefeuert worden. In dem Saddam-Palast residiert heute US-Chefverwalter Paul Bremer. Das Pentagon gab bekannt, drei Menschen seien verletzt worden. Weitere Einzelheiten gab es zunächst nicht.

      Ein irakischer Wachmann sagte der Nachrichtenagentur Reuters, drei Explosionen seien auf dem Gelände der US-Verwaltung zu hören gewesen: "Da sind viele Soldaten herumgelaufen, es gab eine Menge Panik. Ich habe keine Verletzten gesehen." Journalisten wurde der Zugang zu der Palastanlage verwehrt.

      Am Vorabend waren im selben Viertel, der so genannten "grünen Zone", mindestens drei Mörsergranaten eingeschlagen. Nach Angaben der US-Truppen ging ein Artilleriegeschoss bei einem US-Stützpunkt nieder, richtete aber keinen Schaden an. Die "grüne Zone" erstreckt sich in Bagdad am Westufer des Tigris. Sie umfasst neben dem früheren Saddam-Palast ein großes Konferenzzentrum, in dem unter anderen die US-Pressestelle untergebracht ist, ein US-Militärhospital und das Hotel "Raschid". In diesem Hotel wohnten bis vor kurzem Mitarbeiter der US-Verwaltung und US-Militärs.

      Das "Raschid" war geräumt worden, nachdem es am 26. Oktober von Unbekannten mit einem Raketenwerfer beschossen worden war.....

      Spanien zieht Diplomaten ab
      Die spanische Außenministerin Ana Palacio teilte unterdessen mit, Diplomaten seien nach Jordanien verlegt worden. Vier Angehörige der spanischen Botschaft seien im Irak geblieben, sagte die Ministerin nach Rundfunkberichten am Rande des deutsch-spanischen Gipfeltreffens in Berlin. Der Abzug sei nur eine "vorübergehende Maßnahme". Die Diplomaten sollten möglichst bald in den Irak zurückkehren, sobald dort die derzeitige "heikle Situation" überwunden sei. S

      Ministerpräsident José María Aznar sagte, die Diplomaten seien zu "Konsultationen" zurückgerufen worden. Die Regierung wolle mit dem Personal die Lage im Irak bewerten. Von einem Abzug könne keine Rede sein. Die spanische Vereinte Linke (IU) forderte, Aznar solle das Parlament über den Rückzug der Diplomaten unterrichten.

      ....

      US-Soldat durch Bombe getötet
      Bei der Explosion einer Bombe wurde am Vormittag in Bagdad ein US-Soldat getötet, zwei weitere wurden verletzt. In der nordirakischen Stadt Mossul feuerten militante Gegner der US-Besatzung fünf Granaten auf ein Hotel, in dem amerikanische Soldaten untergebracht waren. Verletzt wurde nach Angaben der US-Armee niemand.

      Ebenfalls in Mossul fiel ein christlicher Richter am Dienstag einem Anschlag zum Opfer. Ismail Jussef war stellvertretender oberster Richter am Berufungsgericht der Provinz Nineweh, wie die Polizei mitteilte. Die britischen Streitkräfte teilten am Dienstag mit, dass bereits am Freitag ein Soldat bei einem Einsatz der Koalitionstruppen ums Leben gekommen sei.
      spiegel.de
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 21:40:45
      Beitrag Nr. 16.217 ()
      eviva,

      Du unterbrichst Deinen status als stille Leserin, um mir eine billige Retourkursche anzudienen ?

      Man muß der Jugend Raum geben.

      Und wo sie recht hat, hat sie ganz offensichtlich recht.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 05.11.03 01:17:33
      Beitrag Nr. 16.218 ()
      sep,

      Satz 1, unterstelle mir keinen "billigen" Stil, Du nennst eine öffentliche Herausforderung eine andienende Retourkutsche ?
      Satz 2, heißt es, aber diese Ebene ?
      Satz 3, viel Glück für "there`s more to come"

      EVIVA
      Avatar
      schrieb am 05.11.03 01:21:40
      Beitrag Nr. 16.219 ()
      hä ?
      Avatar
      schrieb am 05.11.03 01:46:01
      Beitrag Nr. 16.220 ()
      Vier Minuten Antwortszeit und ein Nichtverstehen ?
      Avatar
      schrieb am 05.11.03 03:41:33
      Beitrag Nr. 16.221 ()
      #1677+16175
      kleiner reminder ;-)

      http://www.abendblatt.de/daten/2003/09/20/210286.html 20.09.2003
      ..."Es gab keine unmittelbar bevorstehende Bedrohung", sagte Kennedy. "Das Ganze war ein Betrug!" Zugleich warf der demokratische Politiker der Regierung vor, sie könne über knapp die Hälfte der monatlichen Kriegskosten in Höhe von vier Milliarden Dollar keine Rechenschaft ablegen. Seiner Vermutung zufolge fließe das Geld an Regierungschefs in der ganzen Welt, "um sie zu bestechen, Truppen (in den Irak) zu schicken". ...

      http://kennedy.senate.gov/index_high.html
      ...The Administration had a brilliant plan to fight the war, but no plan to win the peace. ...
      Avatar
      schrieb am 05.11.03 15:28:46
      Beitrag Nr. 16.222 ()
      Immer wieder faszinierend, dass sich halbwegs intelligente oder gar intelligente noch mit einem wie sep befassen.....
      Avatar
      schrieb am 05.11.03 15:31:00
      Beitrag Nr. 16.223 ()
      GIs am Rande des Zusammenbruchs

      Angst, Wut, Selbstmord: Die endlose Anschlagswelle im Irak zerrt an den Nerven der US-Soldaten. In bitteren Briefen an die Heimatfront beklagen sie die rapide sinkende Truppenmoral. Auch die Befehlshaber werden unruhig.

      weiter:
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,272614,00.html
      Avatar
      schrieb am 05.11.03 17:40:35
      Beitrag Nr. 16.224 ()
      Terrorwarnung
      Muslime sollen Washington, New York und Los Angeles verlassen

      Eine bisher unbekannte islamistische Gruppe hat sich im Internet an die Muslime in den USA gewandt. Sie sollen die Großstädte Washington, New York und Los Angeles umgehend verlassen. Die Beziehungen der Gruppe zu islamistischen Terroristen sind unklar.

      weiter:
      http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,272683,00.html
      Avatar
      schrieb am 05.11.03 18:42:46
      Beitrag Nr. 16.225 ()
      freiheit der meinung im zeitalter des neuen weltweiten us-absolutismus:

      Verfahren wegen Protest-Mail
      03.11.2003

      In Neuseeland muss sich ein 38 Jahre alter Friedsaktivist wegen einer Mail rechtfertigen, die er im März an die US-Boschaft geschickt hat. Ihm wird der Missbrauch seiner Telefonleitung nach dem neuseeländischen "Telecommunications Act" vorgeworfen. Eine Straftat, die ihn in die Nähe terroristischer Aktivitäten rückt.

      Der Mann, als Designer tätig, wurde bereits am vergangenen Donnerstag von der Polizei zu einer Befragung auf der Polizeistation abgeführt. Wie er selbst angibt, wirft man ihm vor, eine Protest-Mail an die US-Botschaft geschickt zu haben. Diese Mail soll eine namentlich nicht bekannte Mitarbeiterin der Botschaft so erregt haben, dass sie Anzeige erstattete.

      Die Existenz und der Inhalt dieser Mail werden von dem Studenten nicht verleugnet. Er bestätigt, in dem Schreiben den Vorwurf erhoben zu haben, dass die USA Napalm auf Frauen und Kinder in Afghanistan und Irak geworfen haben. Außerdem hat er geschrieben, dass die USA bereits 72 Länder erobert hat und damit Nazi-Deutschland ähnele.

      Allerdings behauptet der Mann auch, dass seine Mail manipuliert wurde. Das ihm von der Polizei als Beweismittel vorgelegte Schreiben sei hinsichtlich ihrer Layout-Merkmal verändert. Bei einigen Passagen habe man Teile fett gedruckt, bei anderen sei die Zeichengröße verändert worden. Auch inhaltlich habe man den Text verändert. Es tauche unter anderem das Wort "fuck" auf, was vom Urheber heftig bestritten wird.

      Wie die Polizei ihm gegenüber angegeben hat, steht jetzt eine Inspektion seines Rechners an, die auf Grundlage des Counter-Terrorism Act angeordnet wurde. Das erweckt bei anderen Aktivisten Misstrauen, denn dieses Gesetz trat erst vor wenigen Tagen in Kraft. Man befürchtet nun, dass die Polizei auf der Grundlage dieses Gesetzes in den Besitz von Informationen über Aktivitäten der Kriegsgegner kommen möchte.

      Und dass die US-Botschaft den notwendigen Druck ausgeübt hat, um diese Aktion zu starten: "Man würde diesen polizeilichen Aufwand sicher nicht erwarten, wenn eine Person aus Takanini, South Auckland, sich über eine Beleidigung beschwert hätte".


      http://www.intern.de/news/4943.html
      Avatar
      schrieb am 05.11.03 20:35:26
      Beitrag Nr. 16.226 ()
      Ich dachte schon er schmollte; ich irrte, er ist mit seinem Lieblingsthema beschäftigt, der Aufklärung.

      Eviva,
      die sich gerne freiwillig bei den *halbwegs Intelligenten* einordnet. Deshalb, weil mir viele "Intelligente" einfach unsympathisch sind.
      Avatar
      schrieb am 05.11.03 20:57:15
      Beitrag Nr. 16.227 ()
      sep`s verquaste herrenrassenideologie als `aufklärung` zu deklarieren, das kann nur ironie sein :laugh::laugh::laugh:


      05.11.2003


      Die Wut

      Im Irak: Widerstand und Imperium / Von Tariq Ali


      Unlängst wurden Pentagon-Mitarbeiter zu einer Vorführung eines alten Spielfilms geladen. Gezeigt wurde ihnen Gillo Pontecorvos Antikolonialismus-Klassiker „Die Schlacht von Algier“, der ursprünglich in Frankreich verboten war. Der Film sollte wohl als Lehre dienen. Frankreich hat damals die Schlacht gewonnen, doch den Krieg verloren.


      Zumindest dem Pentagon ist klar, dass der Widerstand im Irak einem bekannten antikolonialistischen Muster folgt. In dem Film sind Aktionen zu sehen, die vor fast einem halben Jahrhundert vom algerischen Maquis verübt wurden. Die selben Szenen hätten eben so gut vorige Woche in den Straßen von Falludscha oder in den Alleen von Bagdad gedreht werden können. Damals wie heute bezeichnete die Besatzungsmacht sämtliche dieser Aktivitäten als „Terrorismus“. Damals wie heute wurden Menschen gefangen genommen sowie Häuser zerstört, die ihnen oder ihren Verwandten Schutz boten. Die Repressalien nahmen ständig zu. Am Ende musste Frankreich sich aus dem Land zurückziehen.


      Seit die Zahl der amerikanischen Nachkriegsopfer im Irak die der Opfer während der Invasion übersteigt (bei der auch mindestens 15 000 Iraker ihr Leben ließen), ist in den USA so etwas wie eine Debatte in Gang gekommen.


      Ein nennenswerter Wiederaufbau im Irak findet trotz aller Anstrengung nicht statt. Im Land herrscht Massenarbeitslosigkeit. Not und Elend bestimmen für viele den Alltag, da die Besatzer und ihre Helfer nicht einmal die Grundversorgung mit Strom und sauberem Wasser zu sichern vermögen. Den Irakern wird so wenig vertraut, dass asiatische und philippinische Gastarbeiter zur Säuberung irakischer Kasernen herangezogen werden. Amerikanische Unternehmen und diejenigen „befreundeter“ Verbündeter werden bei Auftragsvergaben bevorzugt. Selbst unter günstigsten Umständen kann ein besetzter Irak sich so allenfalls zu einer Oligarchie mit Vetternwirtschaft entwickeln, in der Firmen wie die US-Konzerne Bechtel und Halliburten die überlegenen Global-Players sind.


      Es ist eine Kombination aus alledem, die den Widerstand im Irak anfacht und viele junge Männer zu Kämpfern für ihr Land werden lässt. Kaum jemand im Irak ist bereit, die Widerstandskämpfer zu verraten. Dies ist ein entscheidender Punkt, denn ohne stillschweigende Unterstützung durch die Bevölkerung wäre ein anhaltender Widerstand praktisch unmöglich. Durch diese irakischen Partisanen wird Bushs Position im eigenen Land geschwächt. Sie helfen den Demokraten in Amerika, ihre Regierung anzugreifen. Howard Dean ging sogar so weit, einen vollständigen Rückzug der Vereinigten Staaten innerhalb von zwei Jahren vorzuschlagen.


      Gaza und Guantanamo


      Vor allem aber hat das Desaster im Irak weitere Kriegsabenteuer in Iran und in Syrien vorerst abgewendet. Einer der eher erheiternden Augenblicke der vergangenen Monate war, als US-Vizeverteidigungsminister Paul Wolfowitz bei einer seiner Pressekonferenzen in Bagdad meinte, das Hauptproblem im Irak seien die vielen Ausländer. Seltsam, dass nur wenige der anwesenden westlichen Journalisten darüber in Gelächter ausbrachen. Aus der Sicht vieler Iraker sind die wahren „ausländischen Terroristen“ keine anderen als die Armeen der Besatzer. Und warum? Weil man bei der Besetzung eines Landes zwangsläufig in die Rolle einer Kolonialmacht gerät. Kommt es zu Widerstand, bleibt als einziger Weg eine Mischung aus Gaza-Streifen und Guantanamo Bay.


      Länder, die zu den Besatzern des Irak zählen, sollten nicht darüber urteilen, unter welchen Bedingungen Iraker Widerstand leisten dürfen. Die Besetzung des Irak ist verwerflich, und entsprechend fällt die Reaktion aus. Über vierzig verschiedene, größere und kleinere Widerstandsgruppen haben sich im Irak gebildet. Unter anderem bestehen sie aus Anhängern der Baath-Partei oder aus kommunistischen Abweichlern, welche die offizielle Kommunistische Partei des Irak wegen ihrer als Verrat empfundenen Unterstützung der Besatzer verabscheuen, darüberhinaus aus Nationalisten, aus Gruppen versprengter irakischer Soldaten und Offizieren sowie aus vorerst noch ziemlich kleinen religiösen Splittergruppen sunnitischen und schiitischen Ursprungs. Die irakischen Dichter Saadi Youssef und Mudhaffar al-Nawab, die einst von Saddam brutal verfolgt wurden und sich noch im Exil befinden, gelten heute als das Gewissen der Nation. Mit ihren wütenden Gedichten klagen sie die Besetzung des Irak an und schleudern Worte der Verachtung gegen die Kollaborateure.


      Youssef schreibt:


      „Ich spucke in die Gesichter der Kollaborateure. / Ich werde auf ihre Listen spucken. / Ich erkläre, wir sind das irakische Volk, / Wir sind der Stammbaum dieses Landes / und stolz unter unserem bescheidenen Bambusdach.“


      Und Al-Nawab schreibt:


      „Und vertraut niemals einem Freiheitskämpfer, / der ohne Waffen auftaucht. / Glaubt mir, ich wurde in diesem Krematorium verbrannt. / Die Wahrheit ist, ihr seid nur so groß wie eure Kanonen. / Die, die nichts als Messer und Gabeln besitzen, / die haben nur Augen für ihren Magen.“


      Das Bezeichnende am derzeitigen Widerstand ist, dass er nicht zentral organisiert ist – die klassische erste Stufe des Guerillakampfes gegen eine Besatzungsmacht. Es bleibt abzuwarten, ob diese Gruppen eines Tages zur nächsten Stufe übergehen und eine Nationale Irakische Befreiungsfront errichten werden.


      Der Gedanke an die Vereinten Nationen als „ehrlicher Makler“ kommt den meisten Irakern nicht mehr. Die UN gelten ihnen als Teil des Problems. Abgesehen von der UN-Geschichte als Verwalter der Sanktionen und Unterstützer anglo-amerikanischer Bombenangriffe, die zwölf Jahre lang gegen den Irak geflogen wurden, hat der Beschluss des Sicherheitsrats vom 16. Oktober 2003 die UN erneut in Misskredit gebracht, indem er die „positive Reaktion der internationalen Gemeinschaft auf die Einrichtung eines provisorischen Regierungsrats in Bagdad, der breite Schichten der irakischen Bevölkerung repräsentiert“, begrüßte.


      Dem charmanten Betrüger Achmed Tschalabi wurde ein Sitz als Vertreter des Irak bei den Vereinten Nationen angetragen. Hier drängt sich die Erinnerung daran auf, wie die Vereinigten Staaten und Großbritannien länger als ein Jahrzehnt darauf gedrungen hatten, Pol Pot nach seinem Sturz durch die Vietnamesen seinen Sitz bei den UN zu belassen. Für den UN-Sicherheitsrat kommt es vor allem auf die herrschaftssichernde Gewalt an, und derzeit gibt es nur eine Macht, die zu ihrer Anwendung in der Lage ist. Nicht zufällig setzen viele in der südlichen Hemisphäre und anderswo auf der Welt die UN mit den USA gleich.


      Der Nahe Osten ist derzeit zweifach Schauplatz ausländischer Besatzung: in den Palästinensergebieten, die von Israelis (unter Mithilfe der USA) besetzt sind, und im Irak. Anfangs waren die Palästinenser durch den Fall Bagdads demoralisiert, doch die Entwicklung des irakischen Widerstandes verlieh ihnen neuen Mut. Nach der Eroberung Bagdads riet der israelische Premierminister Ariel Scharon den Palästinensern, „zur Vernunft zu kommen, jetzt, da euer Beschützer verschwunden ist“ – als ob der Kampf der Palästinenser von einem Diktator wie Saddam oder irgend einer anderen Person abhinge. Die alte koloniale Vorstellung, Araber seien ohne Anführer verloren, wird derzeit in Gaza wie in Bagdad entkräftet. Wenn Saddam Hussein morgen ein toter Mann wäre, würde der Widerstand entgegen amerikanischer Vermutung eher zunehmen als schwinden.


      Und die Zukunft? Früher oder später werden alle ausländischen Truppen den Irak verlassen müssen. Ziehen sie nicht freiwillig ab, werden sie dazu gezwungen werden. Ihre andauernde Präsenz (sowie die in ihrem Tross folgenden Konzerne) verleiht der Gewalt steten Auftrieb. Sobald die irakische Bevölkerung selbst über sich bestimmen kann, wird sie über die inneren Strukturen und die Außenpolitik des Landes entscheiden. Bleibt, trotz aller Gefahren des Chaos und des Zerfalls, die Hoffnung auf Demokratie und soziale Gerechtigkeit auch in diesem Land – eine Formel, deren Feuer einst ganz Lateinamerika erfasst hat. Die Iraker haben, im Unterschied zu Saddams Zeiten, schon heute etwas, worauf sie jenseits aller blutigen Auseinandersetzungen stolz sein können: eine echte Opposition.


      Tariq Alis neues Buch „Bush in Babylon: The Re-Colonisation of Iraq“ wird bei Diederich erscheinen.


      Deutsch von Eva Christine Koppold
      sueddeutsche.de
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 08:27:30
      !
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      Avatar
      schrieb am 06.11.03 08:28:32
      Beitrag Nr. 16.229 ()
      vielleicht braucht er die Truppen aber auch für etwas anderes :laugh:


      06.11 08:05/Rice: Bush kündigt Politikwechsel für Nahen Osten an

      Washington (vwd) - US-Präsident George W. Bush wird nach Angaben seiner
      Sicherheitsberaterin Condoleeza Rice am Donnerstag in einer Rede eine
      Änderung der Nahost-Politik der USA ankündigen. In dieser Rede werde der
      Präsident auf Demokratie-Defizite in asiatischen Ländern wie Burma,
      Nordkorea und China hinweisen, sich aber vor allem auf den Nahen Osten
      konzentrieren, sagte Rice. Er werde vorsichtige Schritte zu mehr Demokratie
      in Bahrain, Jordanien und Saudi-Arabien loben.

      Der Präsident werde sich auf den Fakt konzentrieren, dass der Nahe Osten
      die Region sei, der die Freiheit am meisten fehle, und er werde auf die
      neuen Möglichkeiten einer zukunftsweisenden Strategie für mehr Freiheit im
      Nahen Osten hinweisen, sagte die Sicherheitsberaterin. Damit breche Bush mit
      der sechs Jahrzehnte währenden Politik, die sich hauptsächlich auf die
      Stabilisierung der bestehenden Verhältniss in dieser Region konzentriert
      habe. Diese Politik sei jedoch gescheitert.

      Die USA hätten dort keine Sicherheit oder Stabilität "gekauft", sondern
      nur Frustration und aufgestaute Emotionen. Bush werde in seiner Rede an jene
      Ansprache anknüpfen, in der er den Aufbau von Demokratie in Irak als eines
      der Hauptziele des Krieges bezeichnet hatte.
      vwd/DJ/6.11.2003/hab/gs
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 08:41:01
      Beitrag Nr. 16.230 ()
      Und die Zukunft? Früher oder später werden alle ausländischen Truppen den Irak verlassen müssen. Ziehen sie nicht freiwillig ab, werden sie dazu gezwungen werden.


      Und wenn sie gehen?
      Dann wird es ein großes Morden geben, auch Bürgerkrieg genannt. Wenn antigone das wünscht, bitte schön.
      Sind ja nur Araber....:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 09:51:16
      Beitrag Nr. 16.231 ()
      nein xylo - das haben alle kriegsgegner gesagt !

      auch wenn viele in unkenntnis moderner militärischer möglichkeiten wahrscheinlich in der einschätzung der opferzahlen daneben lagen, so wurde die möglichkeit des auseinanderbrtechens des iraks und einer sunnitisch-schiitischen blutigen machtprobe von auch von allen gesehen.

      noch ist es nicht soweit - es sind nur die amerikanischen truppen die dies verhindern - und diese müssen wie du anmerkst kurz überlang das land verlassen - sei es weil der amerikanische steuerzahler von der irakischen undankbarkeit die schnauze voll hat oder weil das land in folge eines langen abnutzungskrieges völlig zerstört ist und ein machthaber von amerikanischen gnaden den rest mit eiserner faust zusammenhält.

      ich behaupte die demokratie ohne us-truppen wird nicht funktionieren - und wenn dann erst nach zustände wie sie der libanon durchleiden mußte.

      klar wunder gibt es immerwieder - die amis fangen saddam und der irakische widerstand bricht über nacht zusammen und es kommt zu einer öffentlichen massenhochzeit sunnitisch-schiitischer brautpaare - aber darauf würde ich keinen lumpigen euro setzen !
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 10:06:19
      Beitrag Nr. 16.232 ()
      was haben die Kriegsgegner nicht alles gesagt.

      Das die Welt sich einer Welle terroristischer Angriffe ausgesetzt sehen wird.

      Daß die westliche Wirtschaft zusammenbricht, weil der Ölpreis auf 100 Dollar gehen wird.

      Der Knatsch im Irak geht weiter. Wir haben nun bereits mehr tote GIs im Nachkriegs- Scharmüntzel, als durch den Krieg selber. Schon weitere 100 tote Soldaten also.

      Und, wie ich hier lesen durfte: das Beste käme noch.

      Sieht so aus, als ob es zutrifft: Demokratie ist dort eher unwahrscheinlich. Der Start in die Demokratie ist mißlungen. Nicht nur Saddam Hussein hat die Entschlossenheit der USA falsch eingeschätzt, aufgrund der im Westen offen ausgetragenen Opposition zu denen, die unser Werte- System verteidigen wollen.

      So eine Spaltung des Westens muß einen Saddam Hussein natürlich veranlassen, auf eine Aussetzung der Sanktionen zu setzen, auf den Zusammenbruch der Drohkulisse.

      Und die Iraker selber wurden auch nicht davon überzeugt, daß westliche Werte, für die Länder wie die BRD und Frankreich nicht einzutreten vermochten, für sie die richtoige Option darstellen würden.

      Die Ölpreiserhöhung wird also noch kommen. Nicht weil die USA dort reingegangen sind. Sondern weil wir dazu beigetragen haben, daß die dort auf die Fresse bekommen.

      Wie schon hier erwähnt: das Beste kommt noch. Freilich in anderem Gewande.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 10:14:22
      Beitrag Nr. 16.233 ()
      ich behaupte - da die lügen der us-falken und die darauf übergestülpte ungeduld endlich zuzuschlagen die westliche welt gespalten hat - und so das - na debakel will ich es noch nicht nennen - zu verantworten hat.

      nach der derzeitigen sachlage war der westen nicht von saddam militärisch bedroht und ein geschlossenes agieren der westlichen welt gegen saddam - auch wenn es etwas länger gedauert hätte und vielleicht eine anderes gesicht gehabt hätte wäre möglich und meiner meinung nach auch erfolgreicher gewesen.

      die amis haben das versaut und jetzt stecken sie in der scheiße !
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 10:40:10
      Beitrag Nr. 16.234 ()
      geschlossenes Agieren des Westens.

      Sowas zu behaupten, nach einer 12- jährigen Blockade des Irak durch UN- Sanktionen, das nenne ich schon Realitäts- Verweigerung.

      Zumal diese bereits durch Franzosen, Russen etc unterlaufen wurde

      Aber das hatten wir alles schon.

      Ihr habt Recht.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 10:51:35
      Beitrag Nr. 16.235 ()
      normalerweise würde ich unterstellen du wärst mit realen weltgeschichtlichen und bündnispolitischen abläufen vertraut.

      die besagen das geschehnisse der vergangenheit zwar in die bewertung, zielsetzung und strategie der zukunftsplanung miteinfließen, jedoch nicht zwingend sind für eine vorhersehbare lineare zwangsläufige entwicklung.

      wie sich die dinge entwickelt hätten können wir beide nicht sagen - ein geschlossenes vorgehen des westen hätte ich jedoch nicht für ausgeschlossen gehalten.

      leider war den amis dies scheißegal - und eine bestimmte entwicklung mußte ihren lauf nehmen.
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 10:57:14
      Beitrag Nr. 16.236 ()
      ich behaupte sogar die wahrscheinlichkeit das es zu einem geschlossenen vorgehen hätte kommen können war groß.

      die amis hatten die sache bereits derart forciert das aus einem völligen desinteresse an der entwicklung im irak dieser wieder auf die tagesordnung ganz oben gesetzt wurde.

      soweit war man schon, nur sollte es eben nicht alles nach ami-spielregeln ablaufen, die europäer wollten erst noch einwenig die peacefull-arrangement-karte spielen bevor sie ihren truppen order gegeben hätten zu marschieren oder wie deutschland nach schröders statement sonstiges effektive unterstützung gewährt hätten.

      dies haben die amis ihnen in grenzenloser selbstüberschätzung verweigert.

      und wie man in den wald ruft so schallt es zurück.

      jetzt verweigern sich die europäer.

      selbst schuld mr.bush.
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 12:39:53
      Beitrag Nr. 16.237 ()
      xylo. du hast einfach ein rad ab.
      wenn hier einer was gewünscht hat, dann du dieses elend, in das die arroganten us-millionäre, die als politisches personal von lockheed martin, carlyle, halliburton und wie sie alle heißen, die ein weiteres mal den hals nicht vollkriegen konnten... das irakische volk und die dummen jungs aus der amerikanischen unterschicht gestürzt haben.

      nur dummdreistes gewäsch kommt dazu von dir. der herr kriegsbejubler schiebt den kriegsgegnern das desaster in die schuhe, das die zu verantworten haben, die er zu lobpreisen nicht aufhören konnte. widerlich, deine dämliche verdreherei der tatsachen.
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 13:19:47
      Beitrag Nr. 16.238 ()
      rv
      nachdem nun alle threads zu diesem ekelhaften hohmann samt seines unsäglichen redenergusses geschlossen sind und mein längeres posting an dich im nirvana gelandet ist, nochmal kurz einige gedanken zu deiner einlassung, du fändest mich auf der seite der deutschen neocons.

      das gegenteil ist der fall, hohmann ist ein widerlicher populist, der sein rechtskonservatives - und das ist ein freundlicher ausdruck für dieses lager - mit einem dümmlichen verschnitt all dessen bedient, was man in diesen reihen zu hören wünscht. nicht zufällig hat er seine lehr- und wanderjahre im brauen sumpf des bka verbracht.

      etwas anderes stört mich an der diskussion. mich stört die behauptete einzigartigkeit des holocaust. wenn etwas einzigartig ist, dann ist es nicht wiederholbar und möglicherweise eben auch nicht erklärbar. die geschichte aber zeigt uns: es gab eine ganze reihe von verheerenden völkermorden, die denen des holocaust in keiner weise nachstehen. und ich denke, derartige katastrophen sind jederzeit wiederholbar.

      warum also diese behauptung statt einer genaueren betrachtung, die es erlaubt, möglicherweise gemeinsamkeiten zwischen diesen völkermorden zu erkennen? das blinde anstarren dieser tragödie jedenfalls und die aufrechterhaltung einer these, die nicht angezweifelt werden darf, bringt nicht weiter. polymod hat jedenfalls kapituliert, als entsprechende fragen aufgeworfen wurden.

      sollten wir uns nicht vielmehr damit befassen, dass völkermorde regelmäßig organisiert ablaufen. sie sind keine zufälle der geschichte, sie kommen nicht aus ohne organisatoren, profiteure, personal. wer ist das? nicht nur die deutsche industrie, auch amerikanische industrielle haben bestens an der errichtung der arbeitslager, der versorgung mit kostenlosen zwangs- und arbeitsskalven verdient. mr. watson von ibm hat ebenso wie henry ford seine grosse sympathien für den führer geäußert und watson war in vorauseilendem gehorsam und mit dollarzeichen in den augen schon in den erst noch zu unterwerfenden staaten mit seinem holerith-system unterwegs, um die lücklose zählung, die erfassung der bevölkerung nach einschlägigen kategorien vorzunehmen. auf das das folgende mörderische personal nur noch zurückgreifen musste.

      ganz ketzerisch gefragt: ist nicht die organisation eines völkermordes, ganz abgesehen von den schätzen, die den herren organisatoren und ihren profiteuren in die hände fallen, selbst schon ein ausserordentlich ertragreiches geschäft, und nochmals: ganz abgesehen davon, dass einfacher raubkolonialismus immer mit skalvenhaltertum einhergeht? ist nicht der krieg, der völkermord das geschäft schlechthin und daher eine der vordringlichsten und vornehmsten aufgaben, derer sich ein unternehmen, das gewinne machen will, geradezu annehmen muss? nannsen war ein verfechter dieser these. ist es nicht das, was wir angesichts der proklamierten einzigartigkeit vor uns selbst verleugnen? das nämlich die hochform des alltäglichsten business überhaupt ist, die nur auf ihre gelegenheit wartet? ist nicht der (globale) kapitalismus, die raubkoloniale unendliche bereicherungssucht der grossen profiteure die ganz gewöhnliche keimzelle der angeblichen einzigartigkeit?
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 13:57:56
      Beitrag Nr. 16.239 ()
      Geheimverhandlungen
      Saddam wollte Last-Minute-Frieden

      Es ging um demokratische Wahlen, Waffenkontrollen und die Auslieferung eines Terroristen. In Geheimverhandlungen mit dem Pentagon wollte Saddam Hussein US-Medienberichten zufolge den Irak-Krieg in letzter Minute verhindern. Doch der Deal platzte. Kongressabgeordnete prüfen nun, ob Bush den Frieden leichtfertig aufs Spiel setzte.

      weiter:
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,272774,00.html
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 14:13:37
      Beitrag Nr. 16.240 ()
      #202 Bericht in der NYTimes
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 14:31:00
      Beitrag Nr. 16.241 ()
      # 01 antigone

      ... sie kommen nicht aus ohne organisatoren, profiteure, personal. wer ist das? nicht nur die deutsche industrie, auch amerikanische industrielle haben bestens an der errichtung der arbeitslager, der versorgung mit kostenlosen zwangs- und arbeitsskalven verdient. mr.

      Da steckst du doch schon wieder bis zum Hals im Treibsand - WER sind denn die amerikanischen Industriellen alles ? .. da war Kennedy wohl der einzige Katholik .

      - Ich versuche mich da bei heise an einer sine qua non - Bedingung ..

      http://www.heise.de/tp/foren/go.shtml?read=1&msg_id=4506540&…

      Es ist dort übrigens auch interessant zu sehen, dass es durchaus möglich ist, solche Themen in einem *unzensierten* Forum einigermassen vernünftig zu besprechen.

      Hier ist es wirklich um jede Zeile und um jeden Gedanken schad` - für smalltalk unter Ausblendung der Themen, die wohl ein der Finanzwelt verpflichtetes Unternehmen auf seinem Portal nicht dulden kann.

      Grüsse,
      franz
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 14:48:29
      Beitrag Nr. 16.242 ()
      Was spricht denn dann dagegen, dass die Amis jetzt wieder abziehen und den Irak den Irakern überlassen?

      Die Kriegsgegner behaupten doch, dass Hussein früher oder später ohnehin am Ende gewesen wäre. Saddam hätte also noch ein paar 1000 oder ein paar 100.000 Leute umgebracht, aber das kann man für den Frieden ja hinnehmen.
      Und dann wäre der Bürgerkrieg doch ausgebrochen, weil der Stabilitätsfaktor Saddam weg gewesen wäre.

      Der Krieg hat diesen Prozess ein wenig beschleunigt. Also könnte man den Irak doch jetzt sich selbst überlassen, die Bewohner schlagen sich die Köpfe ein und der Stärkste wird am Ende gewinnen.

      Ist es das, wad man sich als Pazifist so wünscht?
      Oder wären die 1000 bis 100.000 Toten Iraker einfach noch besser gewesen als die paar Kriegstoten? Weil dadurch der Bürgerkrieg verzögert worden wäre??
      Oder was sonst??
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 14:52:20
      !
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      Avatar
      schrieb am 06.11.03 14:58:13
      !
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      Avatar
      schrieb am 06.11.03 15:02:09
      !
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      Avatar
      schrieb am 06.11.03 15:05:58
      Beitrag Nr. 16.246 ()
      knalli.
      wieso treibsand?
      das bankhaus kuhn & loeb, wie andere instituitonen des bankgewerbes in jüdischer hand gehören genauso zu den profiteuren wie die rockefellers, die fords undsoweiter.

      schon das ist zeichen genug, dass es zu nichts führt, die diskussion zum holocaust unter dem gesichtspunkt der nationalität zu führen. es geht ums business, um nichts sonst und das funktioniert unter dem gesichtspunkt des größtmöglichen profits. das geld kennt keine nationalität. wer das angesichts des irakkrieges nicht begriffen hat, der hat gar nichts begriffen.
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 15:07:26
      !
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      Avatar
      schrieb am 06.11.03 15:12:30
      Beitrag Nr. 16.248 ()
      und war auch sonst.....

      bzw. und sonst, mein süsser kleiner verbalschläger, wirst du sicher verstehen, bei allem sonstigen unverständnis, dass ich mit deinem verstehenshorizont nicht allzu viel zu tun haben will. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 15:24:04
      Beitrag Nr. 16.249 ()
      09 könntest Du ja mal an Hohmann schicken, für den nächtsten 3.Oktober. Kann er bestimmt gut einarbeiten in seine Rede "Warum die Juden doch ein Tätervolk sind und am Holocaust selbst schuld...."
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 15:29:18
      Beitrag Nr. 16.250 ()
      ...allerdings wird er 09 ein wenig entschärfen müssen, da das typische antisemitische Klische vom geldgierigen Juden, der für ein paar Mark seine Großmutter verkaufen würde - bzw. in die Gaskammer schicken - wohl etwas zu deutlich ausgesprochen wird...

      Lass Dich mal von stirner beraten, wie das etwas dezenter geht...
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 15:32:03
      Beitrag Nr. 16.251 ()
      beweisführung für eingeschränkten verstehenshorizont bereits angetreten. wegtreten :laugh:
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 15:38:18
      Beitrag Nr. 16.252 ()
      "Amerikas Geschäft ist das Geschäft"
      Calvin Coolidge, US-Präsident 1923-1929

      "Die Amerikaner schätzten uns richtig ein - durch das ganze Jahrhundert Sie wußten, auf die Deutschen ist Verlaß Erst konnten sie die Nation 1917/18 kaputtschießen, danach, in den goldenen zwanziger, den braunen dreißiger Jahren, sie wieder auferstehen lassen, in den vierziger Jahren ihr erneut den Rest geben und endlich in den fünfziger Jahren sie abermals aufrüsten - ein wahrhaft wundervolles Geschäft, das Geschäft des Jahrtausends"

      "Schon lange vor der Machtergreifung war die Wiederaufrüstung geplant, hatte das Militär projektiert, die Armee von sieben auf 21 Divisionen zu erweitern Das dürfte den USA schwerlich unbekannt geblieben sein Von 8 1/3 Millionen Reichsmark Gesamtausgaben des Deutschen Reiches entfielen 1928/29 nicht weniger als 65,5% zur Deckung der Folgen des letzten Krieges und zur Vorbereitung eines neuen "

      "Die Staatsausgaben des Deutschen Reiches für Kriegsfolgen und Kriegsvorbereitungen betrugen das Hundertfache seiner Ausgaben für Bildung Warum Leute bilden lassen, die man doch wieder abschlachten läßt?"

      "Die Wallstreet kauft Hitler

      Es waren dieselben Wallstreet-Kreise, die schon 1917 die bolschewistische Revolution finanziert hatten, die auch Hitler beisprangen, in der einzigen Absicht, seine Machtergreifung, seine Aufrüstung sowie den nächsten Weltkrieg zu ermöglichen und damit für sie selbst noch riesigere Gewinne als im letzten Dieselben Wallstreet-Kreise übrigens, die nach 1945 auch den Kalten Krieg schürten und die großen Nutznießer der Remilitarisierung der deutschen Bundesrepublik wurden"

      "Treffend resümiert der Amerikaner HR Knickerbocker in seinem Buch "Deutschland So oder So?" die Lage in Europa im Jahr 1932: "Die amerikanischen Investitionen auf dem europäischen Kontinent sind in einem Schlachtfeld angelegt"

      "Man hat die Summe, mit der Adolf Hitler gekauft worden ist, um den Zweiten Weltkrieg zu inszenieren, auf etwa eineinhalb Milliarden Mark, nach heutiger Kaufkraft, geschätzt So fragwürdig diese Bezifferung sein mag, fest steht, daß Hitler nicht nur der Erfüllungsgehilfe der deutschen Industrie gewesen ist Und wenn diese Industrie selbst während des Ersten Weltkrieges mit Wissen der obersten deutschen Behörden auch die Feindstaaten beliefert hat Thyssen gelegentlich halb so billig wie die eigene Heeresverwaltung, warum sollten amerikanische Banken nicht Hitler finanzieren, noch dazu im Frieden? So "hausgemacht", so ein Produkt bloß des deutschen Mistes, wie immer wieder hingestellt, ist Hitler nicht gewesen"

      "Daß Hitler die Mittel für seine äußerst intensiven Wahlfeldzüge in den frühen dreißiger Jahren weder aus den Beiträgen seiner Genossen noch von den Geldern der deutschen Industrie bestreiten konnte, hatten aufmerksame Beobachter bemerkt Es gab neben der parteikasse noch einen Geheimfonds, und amtliche Stellen Berlins hatten auch Hitlers Finanzierung durch ausländische Geldgeber längst registriert

      Schon ein Prozeß im Sommer 1923 wegen der NSDAP-Finanzierung hatte ergeben, daß der Partei dreimal große Geldbeträge aus dem Saargebiet über die Deutsche Bank zugeflossen waren Nach Überzeugung des Gerichts stammten sie von amerikanischer Seite, dem Großindustriellen Henry Ford, der lebhaft eine deutsche Aufrüstung wünschte

      Agenten des langjährigen preußischen Innenministers Carl Severing hatten seit 1929 aber auch Verhandlungen Hitlers mit US-Bankiers im Berliner Hotel Adlon beobachtet, Verhandlungen, die dort bis 1933 stattfanden Das Resultat dieser Untersuchungen gelangte später ins "Abegg-Archiv" in Zürich, wo es allerdings nicht mehr ist

      Severing beauftragte Ende 1931 seinen Staatssekretär Dr Abegg mit Nachforschungen über ausländische Finanzquellen Dabei ergab sich, das Geld für die aufwendige Nazi-Propaganda stammte "nur aus dem Ausland, insbesondere aus den USA" Überigens hatte Hitler auch einen großen teil der Waffen für SA und SS nicht von der Reichswehr, sondern vom Ausland erhalten

      im Hotel Adlon wren beteiligt: Bankier Warburg als Treuhänder des New Yorker Bankhauses Kuhn, Loeb und Co sowie eine Gruppe der amerikanischen Ölfinanz Auf deutscher Seite haben an den Verhandlungen teilgenommen: Hitler, Göring, Georg Strasser, von Heydt, ein Berliner Rechtsanwalt L "

      Was aber bestimmte Warburg, den Treuhänder von Kuhn und Loeb, von demselben Bankhaus also, das 1917 die bolschewistische Revolution finanziert hatte, nun Hitler zu finanzieren, und zwar mit der beträchtlichen Summe von 32 Millionen Dollar, 128 Millionen Reichsmark 60, 40 und 28 Millionen, die getarnt über verschiedene Banken, die Banca D´Italia, Rom, die Bank Mendelson Co, Amsterdam, uaa in Hitlers Hand gelangten?

      Nicht nur darüber Hinterließ Unterhändler Warburg selbst Aufzeichnungen Daraus ergibt sich, daß die US-Hochfinanz 1929 an ausländische Regierungen und Private Forderungen von etwa 85 Millionen Dollar hatte, und daß sie, wie die US-Regierungen, den Frankreich begünstigenden Versailler Vertrag mißbilligte Und während Frankreich aus SIcherheitsgründen ein schwaches Deutschland wünschte, wollten die USA ein starkes - wie nach 1945 wieder

      Bei Beratungen der Präsidenten der "Federal Reserve" Banken, des eigentlichen Finanzzentrums der Wallstreet, der fünf unabhängigen Banken, Vertreter der Royal Dutch, der STandard Oil, Rockefeller jun u a im SOmmer 1929 wurde Warburg schließlich gebeten zu prüfen, ob Hitler für amerikanisches Geld zugänglich sei Als Gegenleistung hätte dieser gegenüber Frankreich eine aggressive Außenpolitik einzuleiten, sollte aber "in die wirklichen Motive der amerikanischen Unterstützung nicht eingeweiht werden""

      "Hitler seinerseits habe bei den Verhandlungen in Berlin betont, daß "er mit den Arbeitslosen alles machen könne, wenn er ihnen nur Uniformen und Verpflegung gebe Alles hinge vom Geld ab Die USA-Hochfinanz habe doch sicher ein Interesse daran, daß er, Hitler, an die Macht komme, denn sonst hätte sie ihm nicht bereits 10 Millionen Dollar übergeben Wenn er von der USA-Hochfinanz 500 Millionen Mark erhalte, sei er in "sechs Monaten fertig" Hitler habe auch die Kommunisten als erledigt bezeichnet und erklärt, er werde nun die Sozialdemokraten ausschalten, durch Wahlen oder mit Gewalt Eventuell komme noch eine Verhaftung von Hindenburg, Schleicher, Papen, Brüning in Betracht, aber alles koste Geld, und das bisher aus den USA erhaltene sei verbraucht

      Kurz vor Hitler überraschendem Wahlsieg 1930, errungen mit einem für deutsche Verhältnisse ganz ungewöhnlichen Propagandaaufwand, war das große Geld aus dem Ausland gekommen und floß weiter bis zu seiner Machtübernahme 1933 Die Summe von Kuhn, Loeb u Co war sehr stattlich, doch nicht überdimensional Die Wallstreet-Bankiers hatten gut kalkuliert, nicht mehr gegeben als nötig, doch genau so viel......



      http://www.politikforum.de/forum/archive/1/2001/08/2/9819
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 15:38:26
      Beitrag Nr. 16.253 ()
      da bin ich jetzt aber wirklich gespannt, wie der angesprochene RV sich zu 01 äußert.

      Süße, was mich betrifft: Du hast ein Problem mit der Proportionalität.

      Nicht, daß wir uns falsch verstehen, ich sage nicht, dies wäre Dein einziges Problem.

      Beispielsweise Einzigartigkeit nicht an dem bisherigen Ablauf, sondern daran zu messen daß es sich in der Zukunft nicht wiederholen könnte, bedeutet, daß es Einzigartigkeiten nicht geben kann. Nichts mehr als ein Trick, um dem Holocaust das zu nehmen, was ihn in den Augen einer Hannah Arendt einzigartig gemacht hat.

      Es gibt weitere Einzigartigkeiten um den Holocaust, basierend auf dessen einzigartigkeit. Wir, Deutsche, Tätervolk, wir Nachgeborenen, teilweise bereits in der 3 Generation, frei von püersönlicher Schuld daran, und weitestgehend ohne überlebende Täter mittlerweile, reden immer noch über diese Einzigartigkeit, in einer einzigartigen Weise.

      Was sollte wohl geschehen, daß sich diese Einzigartigkeit verflüchtigt in einer weiteren Einzigartigkeit, um diese aufzuheben ?

      Ich habe aber nichts dagegen, daß der Holocaust auf eine Banalität herunterdekliniert wird. Im erweiterten Rahmen dessen, was man unter Meinungsfreiheit moßverstehenmuß. Ich schaue, das muß man, mir jedoch die Leute an, die dergleichen betreiben, ordne sie ein in die vorhandenen Gruppen derer, denen an so etwas gelegen ist.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 15:40:01
      Beitrag Nr. 16.254 ()
      sep, du wirst es nicht glauben, aber deine proportionen interessieren mich kein stück :laugh:
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 15:43:21
      Beitrag Nr. 16.255 ()
      Und mich interessiert im Moment nicht, was Dich nicht interessiert.

      Deswegen hatte ich geschrieben, ich wüßte sehr gerne, was denn RV zu Deinem Posting sagen wird.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 15:55:12
      !
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      Avatar
      schrieb am 06.11.03 16:42:44
      !
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      Avatar
      schrieb am 06.11.03 16:49:49
      !
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      Avatar
      schrieb am 06.11.03 16:51:16
      !
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      Avatar
      schrieb am 06.11.03 16:52:26
      Beitrag Nr. 16.260 ()
      Da mußt Du durch.


      SEP
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 16:54:36
      Beitrag Nr. 16.261 ()
      muss heißen: 17 - bleibt zu ergänzen..falls wieder gelöscht wird und die Zahlen sich noch mehr ändern:

      das letzte Posting von SEP war 18 bzw. jetzt 17.
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 17:01:24
      Beitrag Nr. 16.262 ()
      Also der Holocaust war einzigartig, weil er gut geplant war?

      Naja, das ist halt eher eine gute typisch deutsche Eigenschaft.

      Ähem.
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 17:06:27
      Beitrag Nr. 16.263 ()
      Nwenoises - wer sagt das??

      Eher weil "in deutscher Gründlichkeit" das Morden zum Staatsziel erklärt und entsprechend zielgerichtet und konsequent ausgeführt wurde.

      Oder - wenn ich es mit antigone sagen soll - weil die Juden hier eine besondere Perfektion entwickelt haben, doppelt zu kassieren, erst mit dem Holocaust (vgl. 09, jetzt wohl 07) und danach noch mal Entschädigung für ein Verbrechen, das sie doch selbst begangen haben.
      Ich finde diese Darstellung allerdings widerwärtig und ekelhaft.
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 17:10:47
      Beitrag Nr. 16.264 ()
      schlechter Beitrag, newnoise

      wirft man uns denn gute Planung vor ?

      SEP
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 17:14:38
      Beitrag Nr. 16.265 ()
      @xylophon

      Ihr sucht auch unbedingt das Haar in der Suppe, oder?

      In anderen Ländern waren zum Beispiel die Ermordungsmethoden wesentlich grausamer.

      Auch einzigartig.
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 17:16:00
      !
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      Avatar
      schrieb am 06.11.03 17:19:10
      Beitrag Nr. 16.267 ()
      @sep

      ja, natürlich. das gehört doch zum bösen deutschen Wesen, daß wir selbst beim Morden noch gründlich waren.
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 17:32:22
      Beitrag Nr. 16.268 ()
      "Nicht ganz Amerika ist verrückt"

      Die Koalition der Unwilligen formiert sich. Auch in den USA wendet sich die öffentliche Meinung gegen Präsident Bush

      Von Michael Moore

      Seid gegrüßt, meine deutschen Freunde, stolze Überreste des alten Europa und Anführer der Koalition der Unwilligen! Was zum Teufel ist los mit euch? Habt ihr nicht mehr gewusst, dass ihr gehorchen müsst, wenn die einzige Supermacht der Welt einen Befehl bellt? Wir bellen, ihr springt – das ist die Regel. Hat Mr Bush euch nicht hoch genug bestochen, damit ihr mitmacht und die Bevölkerung des Iraks bombardiert? Habt ihr nicht gewusst, dass Saddam der Übeltäter Massenvernichtungswaffen besaß? Große Waffen! Oh ja! Grausige Waffen! Er … er … er konnte sich unsichtbar machen, und er besaß geheime magische Kräfte, wie dass er, äh, dass er sich in eine Motte verwandeln konnte! Und, und … fliegen konnte er auch! Ich habe gesehen, wie er auf dem Empire State Building landete, und er sah so grimmig drein, als wollte er uns alle töten! Echt!

      Millionen von uns versuchen hier in den USA mit aller Macht zu verhindern, dass das Bush-Regime rund um den Erdball noch mehr Unheil anrichtet. Für uns ist es dringend notwendig, dass ihr Deutschen Bush Widerstand leistet, und ihr sollt wissen, dass wir diesen Widerstand geradezu verzweifelt begrüßen. Es schadet uns sehr, dass Leute wie Tony Blair unsere Anstrengungen sabotieren. Aber zum Glück haben in Frankreich und Deutschland und zahlreichen anderen Ländern einige der größten Antikriegsdemonstrationen aller Zeiten stattgefunden. Ich kann dazu nur sagen: Danke, Danke und nochmals Danke.

      Ein Volk, das den Irak nicht einmal auf der Landkarte findet
      Als ich kürzlich nach Übersee reiste, kamen viele Leute auf mich zu und dankten mir, weil ich „der einzige vernünftige Amerikaner“ sei. Dieses Kompliment entspricht schlichtweg nicht der Realität. Ich kann euch versichern, dass nicht das ganze Amerika verrückt geworden ist. Bitte vergesst niemals die folgende Wahrheit: Die Mehrheit der Amerikaner stimmte nicht für George W. Bush. Es ist nicht der Wille des amerikanischen Volkes, dass er im Weißen Haus sein Amt ausübt. Im Gegensatz zu einem weit verbreiteten Irrglauben ist eine Mehrheit der Amerikaner ziemlich fortschrittlich – ihr würdet es „linksliberal“ nennen –, aber sie hat keine engagierten liberalen Führer. Wenn sich das (hoffentlich bald) ändert, bessert sich die Lage.

      Ich schreibe euch, damit ihr wisst, dass ich keineswegs allein bin, sondern mitten in einer neuen amerikanischen Mehrheit stehe. Viele Millionen amerikanischer Bürger denken wie ich, oder ich denke wie sie. Ihr erfahrt bloß nichts von ihnen, jedenfalls bestimmt nicht aus der Presse. Aber sie sind da draußen – und ihre Wut brodelt dicht unter der Oberfläche. Deshalb mache ich weiter meinen Job und versuche, das eine oder andere Loch zu bohren, damit die Wut sich in einem Geysir demokratischen Handelns entladen kann.

      Ich kann gut verstehen, dass Deutschland und der Rest der Welt über das Verhalten der Vereinigten Staaten von Amerika ausgeflippt sind. Recht hatten sie! Der Haufen, der bei uns regiert, fühlt sich an kein Gesetz gebunden. Ihr braucht euch nur zu fragen, wozu diese Gauner noch fähig sind, wenn sie schon die Wahl gefälscht haben. So viel kann ich euch sagen: Sie haben keine Hemmungen, alles zu zerstören, was sich ihnen in den Weg stellt, besonders wenn sie unterwegs sind, um noch mehr Geld zu machen. Und sie bestrafen euch, auch als alte Verbündete, wenn ihr nicht mit gebeugtem Knie und gesenktem Kopf am Wegrand steht und ruhig zuseht, wie sie zum nächsten Regimewechsel marschieren (vorzugsweise in einem Land, das ein paar profitversprechende Ölfelder hat).

      All dies wird natürlich zu ihrem – und unserem – Untergang führen. Ich glaube, eine knappe Mehrheit der Amerikaner spürt das tief unten in ihren Bäuchen.
      Sie sind nur völlig verwirrt, und zwar nicht zuletzt, weil sie unter einer aufgezwungenen Unwissenheit leiden. Die Grundlage für diese Unwissenheit wird schon in der Schule gelegt, denn in unseren Schulen lernen sie fast nichts über den Rest der Welt. Und sie werden auch ihr ganzes Erwachsenenleben lang unwissend gehalten, weil die Medien kaum noch über das Ausland berichten, es sei denn, die Nachrichten haben etwas mit den USA zu tun. Dass wir nichts über euch wissen, solltet ihr an uns am meisten fürchten. Die meisten von uns finden euch nicht einmal auf der Landkarte. Laut einer kürzlich erschienenen Studie finden 85 Prozent der Amerikaner zwischen 18 und 25 den Irak nicht auf der Weltkarte. Ich meine, die erste Vorschrift des Völkerrechts sollte lauten: Ein Volk, das seinen Feind nicht einmal auf dem Globus findet, darf ihn auch nicht bombardieren.

      Sollte ein derart unwissendes Volk die Welt führen? Wie ist es überhaupt dazu gekommen? 82 Prozent von uns haben nicht einmal einen Pass! Nur eine Hand voll kann eine andere Sprache als Englisch (und auch das sprechen wir nicht besonders gut). George W. sieht den Rest der Welt jetzt zum ersten Mal – weil er muss, weil das Reisen bei einem Präsidenten, verdammt noch mal, zum Job gehört. Vermutlich bekamen wir die Verantwortung für die Welt, weil wir die größten Kanonen haben. Komisch, das funktioniert anscheinend immer. Wir haben den Kalten Krieg gewonnen, weil unser Gegner die Flagge gestrichen hat. Die Sowjetunion beschloss dank Mr Gorbatschow, den Kampf aufzugeben, weil sie sich mit einem System stranguliert hatte, das einfach nicht funktionierte. Das Regime in Ostdeutschland ging zu Ende, weil die Leute auf die Straße gingen und gegen eine Mauer hämmerten. Wow, das muss man sich mal vorstellen, ein Regimewechsel, ohne dass ein einziger Schuss abgefeuert wird!

      Dasselbe passierte in Südafrika – niemand musste das Land bombardieren, um es zu befreien. Tatsächlich gibt es etwa zwei Dutzend Länder, die – grob gerechnet – im letzten Jahrzehnt befreit wurden, einerseits durch den Druck der Weltöffentlichkeit, vor allem jedoch, weil ihre Bevölkerung durch einen gewaltlosen Aufstand die Macht ergriffen hat.

      Aber wir Amerikaner kriegen ja keine Nachrichten aus Gebieten, die jenseits von Brooklyn oder Malibu liegen. Vermutlich haben wir gar nicht erfahren, wie ein richtiger Regimewechsel vor sich geht. Deshalb war es vor dem Irak-Krieg auch so einfach, uns schaufelweise Sand in die Augen zu streuen (meine Lieblingsschaufel war, dass der 11. September mit Saddam Hussein in Verbindung gebracht wurde), und die meisten von uns ließen sich blenden.

      Ein Volk, das George W. Bush nicht noch einmal wählen würde
      Okay, das ist verständlich. Wir wussten es nicht besser, und ich bin sicher, den meisten von euch ist klar, dass wir ein wirklich leichtgläubiger Haufen sind. Wir gehen das Leben ziemlich offen und großzügig und unkompliziert an. Wenn ihr uns um Hilfe bittet, kommen wir euch zu Hilfe. Und wenn ihr uns sagt, dass Esel fliegen können, glauben wir es (wenn ihr es im Fernsehen sagt). So sind wir nun mal, und ihr habt bestimmt schon festgestellt, dass das eine bezaubernde Eigenschaft von uns ist. Na los, gebt’s schon zu, das ist doch der Grund, warum ihr uns so gern habt. Und unseren Unternehmungsgeist nicht zu vergessen! Wir haben die nächste große Erfindung schon gemacht, bevor es 12 Uhr mittags schlägt. Wir haben Drive! Und Ehrgeiz! Und Selbstvertrauen! Klar, wir haben seit sechs Jahren keinen Tag mehr freigehabt, aber was soll’s! Wer braucht schon Schlaf! Wir müssen eine Welt regieren!

      Das erklärt vermutlich, warum wir uns so verhalten haben, wie wir uns verhalten haben. Aber jetzt kommt meine Frage an euch: Welche Entschuldigung habt ihr? Warum habt ihr euren Regierungen im Lauf der Jahre gestattet, immer mehr von dem sozialen Netz wegzuschnippeln, das ihr uns vorausgehabt habt? Ihr Deutschen habt doch immer gesagt: „Wir sind füreinander verantwortlich.“ Deshalb gab es bei euch die Krankenversorgung, die Ausbildung und überhaupt alles, was Alle brauchen, umsonst. Aber jetzt wird das alles immer weniger. Es ist, als ob ihr euch in uns verwandelt, in ein Volk, das glaubt, dass die Reichen immer reicher werden müssten und alle anderen ihnen den Arsch küssen sollten. Ach, kommt schon, ihr Deutschen, ihr wisst es doch besser! Ihr seid belesen. Eure Medien berichten auch, was südlich der Alpen geschieht. Ihr macht Reisen. Ihr wisst Bildung zu schätzen. Und ihr habt im vergangenen Jahr die moralische Führung in der Frage Krieg oder Frieden übernommen. Ich bitte euch inständig, zeigt dieselbe moralische Urteilsfähigkeit, wenn es darum geht, das soziale Netz für jene Deutschen zu erhalten, die in eurem Land die Schwächsten sind. Beschreitet nicht den amerikanischen Weg, wenn es um die Wirtschaft, um Arbeitsplätze und um Dienstleistungen für Arme und Einwanderer geht. Es ist der falsche Weg.

      Okay, jetzt kommt eine gute Nachricht: Während ich dies schreibe, wird über eine neue Meinungsumfrage in den USA berichtet. Ihr zufolge sind die Amerikaner zum ersten Mal mehrheitlich der Ansicht, dass Bush keine zweite Amtszeit mehr regieren sollte. Das ist eine großartige Nachricht, wenn man bedenkt, wie viel Unterstützung er zunächst für seinen kleinen Krieg bekam, der inzwischen zu einem endlosen Krieg geworden ist. Es hat also auch etwas Positives, dass wir Amerikaner uns nicht lange auf eine Sache konzentrieren mögen und immer nach sofortiger Befriedigung streben! Der Irak war kein Grenada, und jetzt ist uns die Sache langweilig geworden! Wir wollen Fernsehshows mit Happy End! Hey, warum schießen die immer noch auf uns? Ich will nach Hause! Hilfäääääääääää!

      Noch eine letzte Bemerkung: Ich bin ganz überwältigt, wie die Menschen auf der ganzen Welt, seit Stupid White Men und Bowling for Columbine erschienen sind, auf meine Arbeit reagiert haben. Besonders aber bin ich von der Reaktion der Deutschen überwältigt. Die deutschsprachige Ausgabe von Stupid White Men wurde über eine Million Mal verkauft, und das Buch stand über sechs Monate auf Platz eins der Bestsellerliste. Zu einem bestimmten Zeitpunkt war es gleichzeitig Nummer eins und sechs – in der deutschen und in der englischen Version! Während ich dies schreibe, stehen Bücher von mir in Deutschland auf Platz eins und zwei (mein erstes Buch, Querschüsse von 1997, belegt den zweiten Platz). Über vier Millionen Exemplare von Stupid White Men sind inzwischen weltweit gedruckt (anscheinend hat sich nur Harry Potter besser verkauft), und Bowling for Columbine war für einen Dokumentarfilm der größte Kassenschlager aller Zeiten. Ich bin dafür sehr dankbar, weil es bedeutet, dass ich ohne Einmischung anderer die Bücher und Filme machen und veröffentlichen kann, die ich will. Dies ist ein Geschenk, das ich keineswegs als selbstverständlich betrachte. Ich nehme es als Zeichen, dass sich die Öffentlichkeit von der Rechten abgewandt hat und dass die Zeit reif ist für eine Bewegung, die sich für ein paar von den guten Dingen einsetzt, die endlich realisiert werden sollten. Ich hoffe, es ist euch ein Trost, dass die Amerikaner letztes Jahr, als Bush (wie die Medien fälschlich berichteten) so populär war, kein Buch öfter kauften und lasen als Stupid White Men, in dem George W. Bush die Hauptrolle spielt. Wie ihr seht, ist nicht alles verloren! Habt Vertrauen! Habt Hoffnung! Und schickt uns eine Zeitung mit interessanten Artikeln!

      zeit.de
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 17:32:45
      Beitrag Nr. 16.269 ()
      newnoise, das ist fast richtig. Ich würde es etwas umstellen.

      Die Fähigkeiten, die Effizienz, die uns Deutschen nachgesagt wird. Die haben wir auch hierbei durchgezogen.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 17:39:26
      Beitrag Nr. 16.270 ()
      Richtig, das ist bloß der Neid der anderen Völkermörder, daß sie das nicht so ordentlich hingekriegt haben.
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 17:52:07
      Beitrag Nr. 16.271 ()
      230

      aber wir haben uns denen deutlich angenähert.
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 18:12:52
      Beitrag Nr. 16.272 ()
      @sep

      Das ist in der Globalisierung nunmal so.
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 18:13:05
      Beitrag Nr. 16.273 ()
      #29 Na na ,wenns so weitergeht wüsste ich schon einen kanditaten,wer als kind geschlagen wurde verfällt oft in die selbe rolle.
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 18:56:31
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 19:06:09
      Beitrag Nr. 16.275 ()
      schade, dass die 10% bei dir keinerlei wirkung zeigen :laugh:
      der rest deines postings entspricht deinem kaum wahrnehmbaren horizont :laugh:
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 19:06:34
      Beitrag Nr. 16.276 ()
      @ antigone, #201

      Wenn man Wert darauf legt, der Holocaust sei nicht einmalig, er sei vergleichbar mit anderen Gräueln der Geschichte, relativiert und verharmlost man ihn damit.
      Dies bedeutet nicht, dass er nicht wiederholbar ist. Allerdings bin ich zuversichtlich, dass dies sich in absehbarer Zeit nicht wiederholt.
      Ich könnte mir sogar vorstellen, dass er (unter etwas veränderten historischen Bedingungen) auch anderswo hätte stattfinden können. Wir müssen aber damit leben, dass er im Namen Deutschlands geschehen ist.

      In diesem Punkt gebe ich Sep in vollem Umfang recht.

      Das berührt nicht meine Differenzen mit ihm in der Bewertung der gegenwärtigen Politik der USA, Europas und Israels.
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 19:09:02
      Beitrag Nr. 16.277 ()
      rv.
      das sehe ich nicht so. eine verharmlosung ist es allerdings, ihn derart zu diskutieren, dass die drahtzieher dabei nicht ins blickfeld geraten. so erst macht man ihn wiederholbar.
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 19:18:29
      Beitrag Nr. 16.278 ()
      Die Drahtzieher des Holocaust sind aber nicht Rockefeller oder Ford oder die Zionisten. Der Holocaust wurde von deutschen Politikern (ich würde das Wort lieber in Anführungszeichen setzen) und Beamten geplant und durchgeführt, die von der national-konservativen Industrie und Presse unterstützt sogar gewählt wurden. Damit müssen wir uns abfinden.

      Die Unterstützung der Nazis durch Amerikaner ist vor allem ein Problem der Amerikaner (oder sollte es sein) und darf auf keinen Fall missbraucht werden, um die deutsche Schuld zu relativieren. Das gleiche gilt für die möglicherweise vorhandene klammheimliche Freude über die Judenvernichtung andernorts.
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 19:23:59
      Beitrag Nr. 16.279 ()
      Respekt
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 19:31:23
      Beitrag Nr. 16.280 ()
      Sep,

      ich habe niemals eine andere Meinung vertreten. Weder hier noch anderswo.
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 19:41:01
      Beitrag Nr. 16.281 ()
      Ich habe einige wechselseite Beleidigungen gelöscht, die inhaltlich nichts zur Diskussion beitragen.
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 19:51:32
      Beitrag Nr. 16.282 ()
      rv,
      "Die Unterstützung der Nazis durch Amerikaner ist vor allem ein Problem der Amerikaner (oder sollte es sein) und darf auf keinen Fall missbraucht werden,..."

      Ich denke mal, das Problem ist Dein und somit unser: oder sollte es sein.
      Die sehen das nämlich mitnichten so.
      Genausowenig wie andere Länder, wie z.B. England -lt. angegebener links- die in Radiosendungen über Ausschwitz berichteten.

      Eviva


      http://www.auschwitz-muzeum.oswiecim.pl/html/de/start/index.…
      Auschwitz wurde für die ganze Welt zum Symbol des Terrors, des Völkermordes und des Holocaust. Das Konzentrationslager wurde im Jahre 1940 von den Nazis vor den Toren der Stadt Oświęcim errichtet, die zusammen mit anderen Gebieten Polens während des Zweiten Weltkrieges von den Deutschten besetzt war. Der Name der Stadt wurde in Auschwitz geändert, nach der auch das Konzentrationslager seinen Namen bekam.
      In den darauf folgenden Jahren wurde das Lager ausgebaut und bestand schließlich aus drei Teilen: Auschwitz I, Auschwitz II-Birkenau, Auschwitz III-Monowitz sowie aus über 40 Nebenlagern. Am Anfang litten und starben Polen im Lager. Später kamen ebenfalls sowjetische Kriegsgefangene, Sinti und Roma und Häftlinge aus anderen Ländern hinzu. Ab 1942 wurde Auschwitz zum Ort des größten Massenmordes in der Geschichte der Menschheit an den europäischen Juden, deren völlige Ausrottung die Nazis sich zum Ziel gesetzt hatten. Die Mehrheit der nach Auschwitz deportierten Juden - Männer, Frauen und Kinder, kamen unmittelbar nach deren Ankunft in den Gaskammern Birkenaus um. ...


      http://www.auschwitz.org.pl/html/de/aktualnosci/news.php
      Zu Beginn des 2. Weltkrieges waren über die Hälfte der 12 000 Einwohner Oświęcims Juden. Im Oktober 1939 annektierte das Dritte Reich Teile Polens, einschließlich des Bielsko Distrikts, zu dem auch Oświęcim gehörte. Die Deutschen schlossen alle jüdischen Mitglieder des Stadtrats aus. Mitte November lösten sie den Rat auf und die Stadt kam völlig unter deutsche Kontrolle.

      1940 zwangen die Deutschen ungefähr 300 oświęcimer Juden dazu, den Ort des zukünftigen Konzentrationslagers Auschwitz vorzubereiten. Alle Juden wurden 1941 aus Oświęcim vertrieben, die meisten von ihnen wurden in die Ghettos von Chrzanów, Sosnowiec und Będzin gebracht, als Teil der Vorbereitungen für den Bau der IG Farben.

      Im September 1945 bestand die jüdische Gemeinde in Oświęcim aus 186 Seelen. Die Juden, die nach dem Krieg hierher kamen, wählten die Emigration, hauptsächlich nach Deutschland, den USA und Israel.

      Szymon Klueger, der letzte lebende Jude in Oświęcim, starb hier im Mai 2000. Vier Monate später, im September 2000, wurde die Chewra Lomdej Misznajot Synagoge, nahe seinem Haus, widereröffnet.

      http://www.joerg-hutter.de/polizei.htm
      http://www.joerg-hutter.de/auschwitz.htm
      Nach Schätzungen sind 5.000 bis 15.000 homosexuelle Männer im Anschluss an eine Justizhaft oder unter völliger Umgehung der Justizbehörden in Konzentrations- oder Strafgefangenenlager verschleppt worden. Nur die wenigsten von ihnen dürften überlebt haben.43
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 19:59:16
      Beitrag Nr. 16.283 ()
      ich habe Deine Meinung hierzu bisher nicht kennenlernen können, deswegen: Respekt

      Ich finde es nicht besonders kompliziert, zu dieser Meinung zu gelangen, aber offenbar fast unmöglich, sich zu ihr zu bekennen.

      Auch ich setze "deutsche Politiker" in Anführungszeichen.

      Ich halte die ganzen Vorgänge, die Vorgeschichte für weitgehend unverständlich, und keineswegs zufriedenstellend dargelegt. Insoweit sind sie auch nicht "Deutsch" Es gibt darin wesentliche Elemente, die niemals vorher in unserer deutschen Kultur, und auch nicht anschließend nochmals auftraten.

      Insoweit ist die Vermutung, etwas derartiges sei wiederholbar, wohl unwahrscheinlich, einfach weil man die notwendigen organisatorischen Rahmenbedingungen nicht reproduzieren kann.

      Die Frage der Finanzierung mag wichtig sein. Dennoch tritt sie sehr schnell völlig in den Hintergrund. Die Heraushebung von Bürgern der USA ist nicht gerechtfertigt, aber sie ist natürlich erwähnenswert.

      Derjenige, der dort am tiefsten eingestiegen ist, ohne daß dies der breiten Öffentlichkeit bekannt ist, war Hubbard. Der eine Analyse vorgenommen hat, und dann später zu dem Schluß kam, Deutschland sei das geeignete Land, seiner Bewegung zum Durchstoß zu verhelfen. Die sogenannte Operation "Schneewittchen", die von seinen in schwarz gekleideten Officers in Clearwater in Gang gesetzt wurde.

      Daß wir es bei ihm mit einer Religion zu tun haben, ist nicht von ungefähr. Man tut gut daran, sowohl die Organisation, als auch das Wirken unter Hitler unter diesem Gesichtspunkt zu betrachten, damit sozusagen einzusteigen. Es öffnet sich ein uns weitestgehend unbekanntes Land.

      Das ist nicht reproduzierbar. Frag mal den stirner über das Sendungsbewußtsein der oberen SS- Führung. Leider versteht stirner nicht, oder ggfs falsch, um was es da ging. Immerhin hatte er gemerkt, daß da etwas Erstaunliches ablief.

      Das 3. Reich, eine ganz merkwürdige Vermählung, mit sehr wenig "deutschen" Elementen. Aber eben auch nicht Elementen einer anderen Kultur, sodaß dies in den uns gesetzten Grenzen von Vermittelbarkeit untergeht.

      Leider an uns hängengeblieben. Oder anders herum: niemand außer die Deutschen (gemeint ist: Elemente davon, oder besser mit denen) hätte dies so durchziehen können.

      Hakenkreuz- Pazifisten. Wers versteht, schnalzt mit der Zunge.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 20:03:36
      Beitrag Nr. 16.284 ()
      Ich muss leider weg. Ich werde auf die letzten Postings später antworten.
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 20:05:31
      Beitrag Nr. 16.285 ()
      rv
      die drahtzieher sind politiker?
      glaubst du ernsthaft an die unabhängige handlungskompetenzen von politikern? zumal in krisenzeiten? meines erachtens sind sie allerhöchstens erfüllungsgehilfen derer, die die wirkliche macht in händen halten. warum wird nicht zur kenntnis genommen, wer die finanziers der herrschaften sind? warum werden die profiteure der arbeits- und vernichtungslager nicht benannt? warum dauert es sechzig jahre und mehr, bis die zusammenhänge geklärt werden, die industrie, banken (schrodersbank - man erinnere sich an baron von schroeder, der ein finanzier der nazis war, an die warburg-bank, an kuhn + loeb) und ns-chargen bewegten?

      warum ist bis heute kaum bzw. nur in einzelfällen untersucht, wie die sogenannte arisierung vonstatten ging und wer sich bereichert hat? oetker, der herrenreiter dr. joseph neckermann, der patront von kohl, pegulan-ries, all diese kriegsgewinnler und bereicherer an jüdischem vermögen.. , die honoratioren der deutschen nachkriegsgesellschaft, warum wurde und wird über sie und ihre machenschaften geschwiegen?

      warum konnte die organisation gehlen komplikationslos in den bnd übergehen? warum ist das bka ein abbild der nazi-ära? aus der rekrutieren sich die hohmanns und konsorten...

      du findest die schrodersbank wieder beim sturz der mossadegh-regierung im iran, die den schah an die macht brachte, von amerikas gnaden... recherchier weiter, dir werden die augen aufgehen... und nicht umsonst kommen zum beispiel 34 hohe regierungsbeamte der bush-administration aus dem business, das jetzt am irak-krieg profitiert.

      der völkermord an den juden wir mit sicherheit immer verbunden bleiben mit dem deutschen namen. aber warum muss das dazu führen, den mund zu halten, angesichts der neuen völkermorde, die eben ablaufen und bereits in planung sind?

      können wir nicht heute schon die profiteure benennen? bechtel, lockheed-martin, halliburton, carlyle und die erschreckende verbindung der bush-familie über generationen hinweg zum kriegsverbrechen, der inszenierung von kriegen und dem unglaublichen profiten, die wieder und wieder generiert werden?

      erscheint es dir vor dem hintergund sinnvoll, irgendwelche marionetten solcher profitgeschäfte zuallererst in den vordergrund zu stellen?
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 20:22:29
      Beitrag Nr. 16.286 ()
      Einzigartig war der Holocaust, in Ordnung.

      Aber gegenüber anderen historischen Verbrechen besonders schlimm?

      Ich denke nicht.
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 21:06:16
      Beitrag Nr. 16.287 ()
      newnoise.
      wir brauchen nicht daran zu glauben. aber im zeitalter der industrialisierung ist die industrielle verwertung des menschen, seiner menschlichkeit und der umwelt in der er sich bewegt, kurz: die endgültige verwertung aller natur unter dem gesichtspunkt des profits die letzte möglichkeit der profiteure, sich zu bereichern.

      und eben das findet statt, das ist globalisierung.
      ihr beginn liegt im zeitalter des raubkolonialismus und die bush-administration hat sich der endlösung vorschworen.

      ich bewundere die indigene bevölkerung boliviens, die begriffen hat, dass der us-amerikanische kapitalismus zum letzten schlag ausgeholt hat. stormy, der leider bei w:o aus sehr verständlichen gründen sein engagement aufgegeben hat, hat einmal gesagt, im gegensatz zur untergegangenen sowjetunion seien die nachfahren des völkermords an den indianern, die daraus die quintessenz ihrer weiteren politik zogen, nicht bereit, zur seite zu treten, wenn ihr stündlein geschlagen hat. im gegenteil, sie würden ohne schuldhaftes zögern die belebte welt in den abgrund treiben, sofern es ihren vordergründigen interessen entspricht. michael moore sagt das gleiche. und ihn kann man nicht als antiamerikaner denunzieren, wie das hier im forum ununterbrochen durch politische kleingeister geschieht.............

      wir haben keine chance, es sei denn, die der gegenwehr.....

      sep und konsorten sind die sänger des untergangs, weil sie auf das letzte engagement hoffen, vergleichbar dem engagement eines gustav gründgens nach der vertreibung der jüdischen kunst + intelligenz aus einem deutschland, das dem des bush-regimes gleicht......

      zu singen bleibt den vertretern des globalen sozialdarwinismus nur noch das hohe lied der endgültigen entrechtung alles dessen, was sich eine unabhängige meinung erlaubt und den widerstand gegen die herrenmenschen anzutreten bereit ist. es werden viele sein. all over the world. das ist meine absolute überzeugung.
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 21:07:52
      Beitrag Nr. 16.288 ()
      zumindest ist auffällig, die thema antisemitismus, juden und holocaust haben hochkonjunktur.

      waren es vor ein paar jahren nur ein paar spinner die sich in den threads hervortaten so ist eine stetige zunahme von "Hohmann oder Friedman-threads" zu beobachten.

      habe mich schon gefragt, ob die möglichkeit der gezielten verbreitung von zumindest "bräunlichem" gedankengut in den diversen foren eine gewisse planung zugrunde liegt, oder ob tatsächlich jede nachkriegsgeneration sich kontovers an diesem thema reiben und im besten falle reifen muß.

      jedenfalls habe ich den eindruck es ist die ganz junge generation die sich zu diesen themen aufmerksamkeit verschafft.

      einwenig hilflos und frech dabei allerdings auch recht respektlos vor historischen grauenhaften tatsachen.

      jedenfalls scheint es mir als ob es darum geht sich von jeglicher verantwortung als nachgeborene zu drücken mit der sache garnichts mehr zu tun haben wollen und die schuld bei denen auszumachen die scheinbar schuld daran sind das man sie nicht aus der verantwortung entläßt : die juden eben.

      das ist bedenklich und wird durch überzeugungstäter die versuchen diesen unmut zu kanalisieren nicht besser.

      leider ist auch die bundesdeutsche kulturelite meilenweit von einem etwas nüchternen überblick entfernt wie das unsägliche hickhack um die degussalackierung der stelen in berlin zeigt.

      ich kann die betreiber der diversen internet-foren nur unterstützen einwenig gartenpflege zubetreiben - meinungsfreiheit hin oder her.
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 21:20:16
      Beitrag Nr. 16.289 ()
      gartenpflege - nett gesagt.
      k.
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 22:12:16
      !
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      Avatar
      schrieb am 06.11.03 22:20:19
      Beitrag Nr. 16.291 ()
      belegt dch nur, was michael moore bereits gesagt hat:

      Der Haufen, der bei uns regiert, fühlt sich an kein Gesetz gebunden. Ihr braucht euch nur zu fragen, wozu diese Gauner noch fähig sind, wenn sie schon die Wahl gefälscht haben. So viel kann ich euch sagen: Sie haben keine Hemmungen, alles zu zerstören, was sich ihnen in den Weg stellt, besonders wenn sie unterwegs sind, um noch mehr Geld zu machen.
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 22:22:25
      Beitrag Nr. 16.292 ()
      @ eierdieb, #246

      Du hast Recht.

      Mit dieser Häufung haben wir uns als MODs in den letzten Tagen sehr intensiv herumschlagen müssen.
      Insgesamt ist das schon seit Monaten zu beobachten.
      Nach der Möllemann-Welle kam die Friedman-Welle und jetzt die Hohmann-Welle.

      Ich würde allerdings nicht so weit gehen, wie Sep die Verweigerungshaltung beim Irak-Konflikt mit Antisemitismus in Verbindung zu bringen.


      @ Sep, #241

      Ich bitte dich, pauschalierende Bezeichnungen wie ,,Hakenkreuz-Pazifisten" in Zukunft zu unterlassen.
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 22:57:52
      Beitrag Nr. 16.293 ()
      Michael Moore live

      Donnerstag, 20.11.2003 um 10:00h
      München, Bayerstraße
      Mathäser Filmpalast

      Der Regisseur, Fernsehmoderator und Schriftsteller Michael Moore wurde durch seinen Dokumentarfilm »Bowling for Columbine« weltbekannt. Sein erstes Buch »Querschüsse – Downsize This!« wurde wie »Stupid White Men« sofort nach Erscheinen ein New York Times Bestseller. Nun kommt der produktive Megastar mit einem weiteren Buch nach München. Sein Beitrag zum amerikanischen Wahlkampf ist eine große Schmährede unter Berücksichtigung der aktuellen Ereignisse im Irak.

      Kartenvorbestellung über Literaturhaus München unter Tel. 089 - 29 19 34 - 27 oder Vorverkauf über Mathäser Filmpalast

      Mit freundlicher Unterstützung der Abendzeitung.
      Veranstalter: Piper Verlag, http://www.piper.de/web/home.html Stiftung Literaturhaus

      Eintritt: Euro 10.- / 8.-

      http://www.literaturhaus-muenchen.de/programm/veranstaltung.…
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 23:10:16
      Beitrag Nr. 16.294 ()
      16250 #

      ach der sep, der hat halt auch seine paranoia !

      aber zumindest ist er in der lage einigermaßen intelligent klingende sätze zu formulieren.

      hakenkreuz-pazifisten - schreibt er ja selbst in 16241 # "wer`s versteht schnalzt mit der zunge" !

      versteht halt keiner nur er selbst und so wird er sich mit dem eigenen schnalzen zufrieden geben müssen.
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 07:46:44
      Beitrag Nr. 16.295 ()
      #16250

      Die Verweigerungshaltung beim Irak- Konflikt steht nicht mit Antisemitismus in Verbindung.

      Ich soll die Verwendung des Begriffs Hakenkreuz- Pazifusmus unterlassen ?

      Wird erledigt.


      SEP
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 08:08:27
      Beitrag Nr. 16.296 ()
      so wird es im Irak auch laufen :D:D

      Wenig bekannt ist der Umstand, daß Deutschland an den Reparationszahlungen für den ersten (!) Weltkrieg noch bis 2020 zu zahlen hat: Obwohl die Frage der deutschen Kriegsschuld bis heute umstritten ist, wird Deutschland als Kriegsverlierer (nicht -beginner!) bis 2020 zu Zahlungen verpflichtet.

      Zunächst hatte der Zwangsfrieden von Versailles keine genaue Reparationsforderung festgelegt. Diese wurde erst später von einer Kommission auf Eintausend Milliarden Mark festgelegt. Bis 1924 folgten noch 25 weitere Konferenzen zur Reparationsfrage. Schließlich legte der Dawes-Plan die Summe auf 132 Mrd. Mark fest und das Young-Abkommen senkte den Betrag 1929 auf 37 Mrd. Goldmark, zahlbar bis 1988. Doch die Zahlungen endeten in der Weltwirtschaftskrise und später im nationalen Sozialismus, der ohne Versailles wohl kaum geworden wäre was er wurde.

      Aber wiederholt sich die Geschichte? Die Siegermächte des zweiten Weltkrieges annullierten das Young-Abkommen und legten Reparationsleistungen von insgesamt 50 Mrd. Dollar (Zeitwert 1949) fest, und zwar zu tragen von Ost- und Westdeutschen zu gleichen Teilen, was die Ostdeutschen viel stärker belastete als den Westen. Doch während die Sowjetunion in der SBZ und später in der DDR alles, was nicht niet- und nagelfest war demontierte, wurden die westdeutschen Kriegsschulden mit geliehenem Geld bezahlt, d.h., in handelbare Wertpapiere umgewandelt. 1953 schloß die damalige westdeutsche Regierung mit den Siegermächten ein Abkommen, das eine Regelung enthielt, daß die Zinsen der Reparationsforderungen erst durch ein vereintes Deutschland getragen werden müßten, die sogenannte Schattenquote, denn sie stand im Schatten der damaligen deutschen Teilung. 1990 trat diese Schattenquote jedoch unverhofft ans Licht, als plötzlich fällige Wertpapiere, gültig und handelbar noch bis 2020, Reparationszahlungen ein Jahrhundert lang, wie es auf einem Plakat von Herbert Rothgängel heißt: "Bis in die dritte Generation müßt Ihr fronen!"

      Doch auch für den Zweiten Weltkrieg hat Deutschland anscheinend noch nicht genug bezahlt. Obwohl der Bundestag im Mai 2001 Rechtssicherheit festgestellt hat und die Auszahlung der Zwangsarbeiter-Entschädigungen freigab, soll Stuart Eizenstat, der US-Unterhändler über die Entschädigung von NS-Zwangsarbeitern, plötzlich die Frage nach Reparationsleistungen wieder aufgeworfen haben. Nur Zwangsarbeit, medizinische Experimente und "Arisierung" von Vermögen dürften fortan als abgegolten gelten. Das "Thema der Reparationen", so hieß es, bleibe vom Vertrag unberührt. Ja, es ist Shoah-Business!

      Das wundert nicht, denn Deutschland hat bis heute, fast ein Menschenalter nach dem zweiten Weltkrieg, noch immer keinen Friedensvertrag, aber Reparationen dürfen nach Völkerrecht erst nach einem Friedensschluß festgelegt werden. Die Zahlungen, die Deutschland dem Grunde nach schon im Potsdamer Abkommen vom Februar 1945 auferlegt wurden, die bis 1954 immerhin 57 Mrd. Mark umfaßten, davon 40% an Israel, waren also völkerrechtswidrig - und der Wert der Demontagegüter und der verlorenen Ostgebiete wurde nie exakt bewertet, wenn das überhaupt möglich ist.

      Ob man überhaupt zu einer "gerechten" Lösung kommen kann, weiß ich nicht. Und eigentlich will ich es auch nicht wissen, denn ich möchte nicht Auschwitz gegen Schlesien abwägen müssen, oder die DDR gegen die BRD. Nein, der Skandal hieran ist, daß spätere Generationen, die schon durch die Gnade der späten Geburt keine Schuld treffen kann, zu Leistungen verpflichtet werden, die Strafcharakter haben. Ein Verstoß gegen das Rechtsstaatsprinzip!

      Dazu fällt mir nur noch ein, daß meine Vorfahren in Kroatien lebten, und ich sollte ein bißchen Ahnenforschung betreiben. Dabei könnte rauskommen, daß irgendwer vom römischen Kaiser Diokletian (245-313, Kaiser 284-305) verschleppt, ermordet oder sonst beschädigt worden ist, denn der hatte seinen Alterssitz in Salona, dem heutigen Split an der dalmatinischen Küste. Und wenn ich was finde, stelle ich entsprechende Ansprüche an den italienischen Staat als Rechtsnachfolger des alten Roms. Mal sehen, wie hoch 1.700 Jahren die Zinsen aufgelaufen sind...

      http://www.bwl-bote.de/20020113.htm
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 09:47:37
      Beitrag Nr. 16.297 ()
      16253 #

      so ist recht !

      seid folgsam und mehret euch !

      :D :D :D
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 10:14:23
      Beitrag Nr. 16.298 ()
      Freitag, 7. November 2003
      Nahe bei Saddams Heimatstadt
      Wieder Hubschrauber abgestürzt


      Beim Absturz eines US-Hubschraubers vom Typ "Black Hawk" sind am Freitag in der Nähe der irakischen Stadt Tikrit vier US-Soldaten ums Leben gekommen. Dies bestätigte eine Sprecherin des US-Militärkommandos in Bagdad. Es sei nach wie vor nicht klar, ob der Hubschrauber abgeschossen wurde oder wegen eines technischen Fehlers niederging, sagte die Sprecherin.

      Tikrit, die Heimatstadt von Saddam Hussein, liegt rund 160 Kilometer nördlich von Bagdad. Am vergangenen Sonntag waren beim Abschuss eines US-Hubschraubers in der Nähe von Falludscha 16 amerikanische Soldaten getötet und weitere 20 verletzt worden.

      Warnung vor "hartem Winter" im Irak

      Der britische Irak-Beauftragte Sir Jeremy Greenstock hat den Koalitionstruppen im Irak einen "harten Winter" vorausgesagt. Terroristen versuchten, den Irak "unregierbar" zu machen, sagte Greenstock der Londoner "Times".

      Möglicherweise müssten die Anti-Terrormaßnahmen verschärft werden. Das brächte aber die Gefahr mit sich, dass sich die irakische Bevölkerung noch weiter von den Koalitionstruppen "entfremdet", fügte der frühere britische UN-Botschafter hinzu.

      Nach Greenstocks Einschätzung werden die Soldaten aus den USA, Großbritannien und anderen Nationen "auch im Jahr 2005 noch im Irak sein". Er zeigte sich zuversichtlich, dass der gestürzte Staatschef Saddam Hussein eines Tages gefunden wird. Er hoffe, dass bis Ende nächsten Jahres im Irak eine Regierung gewählt werden könne. Der Fahrplan dafür sei aber "dehnbar".

      n-tv
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 16:53:50
      Beitrag Nr. 16.299 ()
      hier mal eine meldung, entgegen der verbreiteten unkenrufe, die usa würden sich die gesamte irakische wirtschaft unter den nagel reissen.

      mutmasste der spiegel im märz noch noch hämisch, "america first" ...

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,242294,00.html

      sind die lizenzen im oktober tatsächlich an drei regionale anbieter vergeben worden:

      http://www.teltarif.de/arch/2003/kw41/s11709.html

      womit auch die chancen für den europäischen gsm-standard gross sind.
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 17:09:36
      Beitrag Nr. 16.300 ()
      Freitag 7. November 2003, 13:17 Uhr quelle: yahoo

      Zwei Kriege, viele Gemeinsamkeiten

      Washington (AP) Die USA sind geteilter Meinung über das Vorgehen ihres Präsidenten, die Opposition murrt über die wirtschaftliche Lage, und immer mehr Amerikaner sind der Meinung, dass der Krieg ein Fehler war: Diese Situation gab es schon einmal, als 1967 unter dem damaligen Präsident Lyndon B. Johnson US-Truppen in Vietnam kämpften. Vergleiche zwischen diesem Krieg und dem heutigen in Irak werden in den USA immer lauter und die Umfragewerte für Präsident George W. Bush immer schlechter, zumal Berichte über getötete Soldaten auch nach dem offiziellen Ende der Hauptkampfhandlungen nicht abreißen.

      Jeder vierte Amerikaner sieht die Truppenentsendung nach Irak inzwischen als Fehler an - im Sommer 1967 dachten das ähnlich viele über Vietnam. Johnson zog wenige Monate später die Konsequenzen und kündigte an, er stehe für keine weitere Amtszeit mehr zur Verfügung.

      Während 1965 noch zwei Drittel der vom Gallup-Institut befragten US-Bürger Johnsons politischer Linie zustimmten, schrumpfte die Zahl der Befürworter binnen zwei Jahren auf rund 40 Prozent. Bush verzeichnete in den vergangenen Monaten einen noch rasanteren Abstieg in der öffentlichen Meinung. Noch im April stimmten drei Viertel seiner Kriegspolitik zu, in einer am Donnerstag veröffentlichten Gallup-Umfrage - nur rund ein halbes Jahr später - äußerten sich bereits 54 Prozent dagegen. Die Zahl derer, die die Stationierung von Truppen in Irak als Fehler werteten, hat sich seit Juli fast verdoppelt. Damals hatte nur etwa jeder Fünfte angegeben, die Truppenentsendung sei falsch gewesen.

      Seit Beginn des Irak-Krieges am 20. März kamen mehr als 350 US-Soldaten ums Leben. Kaum ein Vergleich zu den Tausenden, die bis 1967 im Vietnam-Krieg getötet wurden - insgesamt kostete der Krieg 58.000 Menschen das Leben. Trotz dieser unterschiedlichen Zahlen lasse sich jedoch eine bemerkenswerte Ähnlichkeit feststellen, sagte der Politologe John Mueller: Je mehr Todesfälle gemeldet würden, desto weniger Unterstützung gebe es für den Krieg.

      Und anders als im Vietnam-Krieg erfährt die Öffentlichkeit heute dank Fernsehnachrichten und Internet von jedem einzelnen gewaltsamen Zwischenfall. Sollte sich an der Situation nichts verbessern, würden die Umfragewerte für Bush weiter leiden, meint Andrew Kohut, Leiter des Meinungsforschungsinstituts Pew Research Center for the People and the Press in Washington. Bei neuen Berichten über Opfer würden die Menschen gezwungen, sich auf eine Meinung über den Krieg festzulegen, sagt auch der Meinungsforscher Steven Kull.

      Bushs politische Aussichten sind dennoch deutlich besser als die des Demokraten Johnson, der sich heftigem Widerstand der politisch Linken gegen den Vietnam-Krieg und einer immer schlechteren Wirtschaftslage gegenüber sah: Bush kann auf stabile Unterstützung aus den Reihen seiner Republikanischen Partei zählen, und die US-Wirtschaft scheint sich langsam zu erholen.

      Dennoch vergleichen Kritiker inzwischen auch die Informationspolitik der Bush-Regierung mit der zu Vietnam-Zeiten. So werde während zunehmender Eskalation der Gewalt von Fortschritten in Irak gesprochen. Er sehe erstmals durchaus solche Parallelen, sagte der republikanische Senator John McCain, der fünfeinhalb Jahre in Kriegsgefangenschaft in Vietnam war, der Zeitschrift «Newsweek». Und ein weiterer Vietnam-Veteran, der demokratische Präsidentschaftskandidat John Kerry, erklärte: «Das erinnert mich an den Ausdruck vom `Licht am Ende des Tunnels`, der während Vietnam gebraucht wurde.»
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 17:11:27
      Beitrag Nr. 16.301 ()
      @Antigone #16245

      Zu Raubtierkapitalismus.

      Ich finde es könnte schlimmer sein. Der entscheidende Punkt ist auch nicht der Kapitalismus sondern die Freiheit.

      Mir ist eine Vorherrschaft der USA mit dem Mitbringsel der Freiheit lieber als eine Vorherrschaft der Sowjetunion zum Beispiel. Und ich habe beide erlebt.
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 17:15:31
      Beitrag Nr. 16.302 ()
      Username: Sep
      Mitgliedschaft durch User beendet
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 17:19:11
      Beitrag Nr. 16.303 ()
      #..59,

      die "indigene bevölkerung boliviens" wird sicher bald die entdeckung machen, dass das geld auf den bäumen wächst!

      und wenn nicht, sind daran natürlich nur die amerikaner schuld!

      antigone wird uns sicher darüber berichten.

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 17:43:55
      Beitrag Nr. 16.304 ()
      Da Sep seiner Männlichkeit (HKP) beraubt wurde, mochte er wohl als Eunuch nicht weiter posten und hat sich auf seine Ranch in Texas zurückgezogen.
      Keine Angst, wenn es ihm zu langweilig wird, kommt er wieder.
      Man sollte wetten wie lange er diesmal das Wasser halten kann, ich gebe ihm 6 Wochen ;)
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 17:57:25
      Beitrag Nr. 16.305 ()
      Kelly-Affäre erobert die Bühne in London

      Noch bevor der Abschluss-Bericht zur britischen Kelly-Affäre vorliegt, hat ein Londoner Theater die Geschichte auf die Bühne gebracht. "Justifying War" heißt das Stück von Richard Norton-Taylor. Sein Drama fasst die gerichtliche Untersuchung - die im Sommer weltweit für Schlagzeilen sorgte - zusammen.


      Warum beging David Kelly Selbstmord?
      Lordrichter Hutton versucht, die näheren Umstände aufzuklären, unter denen sich der Waffen-Experte und Angestellte des britischen Außenministeriums David Kelly das Leben nahm. Der Wissenschaftler war die Quelle für einen BBC-Bericht, in dem schwere Vorwürfe gegen die Regierung von Tony Blair erhoben wurden: Sie soll die von Saddam Husseins vermeintlichen Massenvernichtungswaffen ausgehenden Gefahren absichtlich aufgebauscht haben. Die Kelly-Affäre führte zu einer tiefen Regierungskrise.

      Stück dokumentiert Ereignisse präzise
      Die Besonderheit des Stücks liegt nicht nur in der Schnelligkeit, mit dem ein Theater auf ein aktuelles Thema reagiert. Außergewöhnlich ist auch der Anspruch, die Ereignisse präzise zu dokumentieren. Regisseur Nicholas Kent erklärte, das Stück wolle so viele Menschen wie möglich am Verlauf der Untersuchung, bei der weder Radio- noch Fernseh-Aufnahmen zugelassen waren, teilhaben lassen.


      "Es kommt nur auf die Worte an"
      Die Handlung auf der Bühne beschränkt sich auf ein Minimum: "Es kommt nur auf die Worte an." Größtmögliche Realitätsnähe und Plausibilität seien dabei angestrebt worden, sagte Norton Taylor. Einige Schauspieler haben sogar als Zuschauer an den Befragungen teilgenommen, um den von ihnen verkörperten Charakteren möglichst nahe zu kommen. Zu den mehr als 70 vor dem Hutton-Ausschuss vernommenen Zeugen - die auch in dem Drama eine Rolle spielen - gehören Verteidigungsminister Geoff Hoon, Kellys Witwe Janice und der mittlerweile von seinem Amt zurückgetretene Kommunikationschef der Regierung Alastair Campbell - ein Vertrauter Blairs.

      Einmaliger Einblick in den Regierungsapparat
      "Justifiying War" solle vor allem zu einem größeren Verständnis dafür führen, "wie wir regiert werden", erklärte Autor Norton-Taylor im "Guardian". Wie der britische Regierungsapparat arbeitet sei durch die Hutton-Untersuchung so deutlich geworden wie nie zuvor in der Geschichte.

      t-online.de


      ospower, es lohnt nicht auf deine dümmlichen einwürfe einzugehen. nur soviel: die indigene bevölkerung boliviens hat von dem wirtschafts- und regierungssystem, das die in der dritten welt übliche bestechliche bande ist, die in lateinamerika lediglich die stellvertreterfunktion der us-interessen einnimmt (auch dort ist halliburton und bechtel am werk) mehr verstanden, als du jemals in deinem leben verstehen wirst. viele indios können nicht schreiben, aber sie haben mehr in der birne, als der schreiberling, der glaubt, sich über diese menschen erheben zu können. und vor allem haben sie eines: würde. das kannst du vielleicht gerade noch schreiben.
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 19:30:36
      Beitrag Nr. 16.306 ()
      APARTHEID-PROZESS IN USA

      Südafrikas Vergangenheit holt Konzerne ein

      Von Marc Pitzke, New York

      In New York beginnt der weltweit erste Wirtschaftsprozess um die Gräuel-Taten unter dem Apartheids-Regime in Südafrika. Wegen Beihilfe angeklagt sind auch deutsche Firmen, darunter Daimler, Rheinmetall und die drei größten Banken. Für die Konzerne steht viel auf dem Spiel.

      New York - Sie hatten ihn gewarnt. Er sei ein "Schwein", und Schweine würden geschlachtet. Im Fernsehen wurde er als Terrorist gesucht, seine Mutter flehte ihn an zu fliehen. Doch Anton Fransch, gerade 20, dachte nicht daran. Als Mitglied des verbotenen Afrikanischen Nationalkongresses (ANC) hatte sich der Schwarze dem Kampf gegen die Apartheid verschrieben, und er kämpfte bis zum Ende.
      Das kam eines Nachmittags im September 1989. Dutzende weiße Polizisten und Soldaten umstellten das Haus in einem Vorort Pretorias, in dem sich Fransch aufhielt. Einige waren zu Fuß angerückt, andere in einem "Casspir"-Panzerwagen. "Kom uit, jou vark!" brüllten sie auf Afrikaans. "Vandag is jou laaste!" Komm raus, du Schwein, heute ist dein letzter Tag.

      Sieben Stunden dauerte die Schlacht gegen den Unbewaffneten, bei der die Truppen auch Mörsergranaten einsetzten. Am Ende war Fransch tot, sein Körper grausam zugerichtet. In den Polizeiakten wurde der Fall als Selbstmord abgehakt.

      Deutsche Konzerne auf der Anklagebank
      Heute hat Anton Fransch endlich seine Stunde vor Gericht. Sein Bruder Mark, ein Schreiner, ist einer der 91 Kläger im weltweit ersten Entschädigungsprozess um die Apartheids-Gräuel, über den ein New Yorker Gericht heute mit einer Anhörung zu verhandeln beginnt.

      Das Pikante daran: Angeklagt ist nicht die einstige Führung Südafrikas. Sondern, nach losem Vorbild der Holocaust-Verfahren gegen die Schweizer Banken, 22 Weltkonzerne - wegen Unterstützung und Beihilfe.

      Die 170 Seiten lange Anklageschrift - die von den Multis vehement zurückgewiesen wird - liest sich wie ein "Who`s Who" der globalen Großindustrie: IBM, Citigroup, Credit Suisse, BP, Exxon Mobil, Shell, Ford, GM. Auch fünf Deutsche finden sich auf der schwarzen Liste: Deutsche und Dresdner Bank, Commerzbank, Rheinmetall, DaimlerChrysler. (Daimler stellt unter anderem die "Casspir"-Chassis her.)

      Völkermord, Mord, Zwangsarbeit, Folter, Vergewaltigung: Mit den Schandtaten des Apartheid-Regimes, sagt der Washingtoner Star-Anwalt Michael Hausfeld, der die Klägergemeinschaft vertritt, seien die Firmen "integral verbunden" gewesen. "Ohne ihre Beteiligung hätte die Apartheid wahrscheinlich nicht auf die gleiche Weise stattgefunden."

      Ein sensationeller Vorwurf - und juristisches Neuland. Noch nie hat sich jemand derart an die globale Mitverantwortung für Rassismus, Tod und Elend in Südafrika gewagt.

      Doch seit den Holocaust-Prozessen - die in Vergleichen, Regierungsberichten, Milliardenfonds und einem PR-Desaster für die Banken endeten - hat sich das Klima geändert. Großkonzerne sind nicht mehr unangreifbar.

      Zum Beispiel Rheinmetall: Das Düsseldorfer Rüstungsunternehmen, so der Vorwurf, habe in den siebziger Jahren das Waffenembargo verletzt, indem es eine komplette Munitionsfabrik über Paraguay nach Durban geschmuggelt habe. Mehrere Rheinmetall-Manager waren diesbezüglich schon von einem deutschen Gericht verurteilt worden. Außerdem hätten die Rheinländer südafrikanische Militärs trainiert - in der Lüneburger Heide.

      Auch DaimlerChrysler kommen seine "extrem lukrativen Geschäftsverbindungen" mit den Rassisten nun ins Gehege. Beispielsweise durch seine Panzerfahrzeuge "Büffel", über die der Aktionär Joachim Jungbeck der Daimler-Hauptversammlung in Stuttgart 1988 nach einer Reise vor Ort stolz berichtet habe, sie würden "zur Besetzung und Kontrolle schwarzer Stadtviertel" genutzt.

      Größter Zulieferer der Apartheid
      Deutsche und Dresdner Bank und Commerzbank sollen die Apartheid durch Milliardenkredite mitfinanziert haben. Noch schwerere Vorwürfe gehen an die Schweizer Bankhäuser Credit Suisse und UBS, Citibank und den Wall-Street-Riesen J.P. Morgan Chase.

      Das Rassen-Identifizierungssystem, mit dem die Schwarzen kontrolliert wurden, stützte sich der Anklage zufolge auf IBM-Computer. Die USA waren Südafrikas PC-Zulieferer Nummer eins, ganz oben auf der Liste stand IBM. Größter Kunde dort: die Regierung.


      Der Konzern war sich über die Verwendung seiner Produkte bewusst. Auf Seite 146 der Anklage findet sich folgendes Zitat der IBM-Leitung: "Es ist wirklich nicht unsere Art, unseren Kunden vorzuschreiben, wie sie sich zu verhalten haben."

      Im Kern berührt der Prozess eine juristische Frage: Wenn jemand einen Mord begeht, ist der Hersteller der Mordwaffe mitverantwortlich - oder gar derjenige, der das Auto gebaut hat, mit dem der Mörder zum Tatort fährt?

      Wurzeln im Sklavenhandel
      Ja, sagen Hausfeld und seine Anwaltskollegen aus New York, Washington, Florida, Los Angeles und Kapstadt: Wenn er weiß, dass sein Produkt einem Mord dient. "Beihilfe und Begünstigung" heißt das in der Anklage.

      Oder, wie es der südafrikanische Finanzminister Owen Horwood 1983 sagte: "Die Geschichte der wirtschaftlichen Entwicklung dieses Landes ist an ausländisches Kapital, Technologie und Wissen gebunden. Es erlaubt uns, einige Dinge besser zu erledigen, als wir sie sonst erledigen würden."

      Und diese Dinge, so argumentiert die Klage, seien laut offizieller Uno-Lesart "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" gewesen. Es ist allerdings ein Novum, dass sich ein handfestes Zivilgericht mit dieser alten politischen Floskel auseinandersetzt - ein historischer Moment für Menschenrechtsorganisationen weltweit.

      Möglich ist das dank eines US-Gesetzes von 1789, den "Alien Tort Claims Act", wonach Nicht-Amerikaner Firmen wegen Menschenrechtsverletzungen verklagen dürfen, sofern diese Firmen hier Geschäfte machen.

      "Tiefe Taschen, große Klagen"
      Ironie der Geschichte: Es ist ein Gesetz, das seine Wurzeln im Ende des amerikanischen Sklavenhandels hat. Die Formulierung "Beihilfe und Begünstigung" entlehnten Hausfeld & Co. einem Beschluss des US-Kongresses von 1794.

      Solche dramatischen, medienfreundlichen Fingerzeige sind Michael Hausfelds Spezialität. Der hagere, 57-jährige Anwalt, ein Veteran der Holocaust-Prozesse der neunziger Jahre, gilt als Meister der Inszenierung - ohne dabei jedoch wie sein nicht minder berühmter Konkurrent Ed Fagan zunehmend zu hören bekommt, an Seriosität einzubüßen. Das Branchenblatt "National Law Journal" setzte Hausfelds Kanzlei Cohen, Milstein, Hausfeld & Toll (CMHT) im Sommer auf seine "Hotlist" der 25 schärfsten Strafverteidiger-Teams der USA.

      Fagan, der einst die Schweizer Holocaust-Affäre lostrat, war auch hier anfangs dabei. Doch sein aggressiver "Cowboy"-Stil stieß bei der Opfergruppe Khulumani auf Widerstand, sie setzte sich mit Hausfeld ab.

      "Tiefe Taschen, große Klagen", betitelte das "Law Journal" seinen Artikel über CMHT. Hausfeld war ein leitender Anwalt in den Holocaust-Verfahren, die zu einem Vergleich über 1,25 Milliarden Dollar führten. Für 1,9 Millionen ehemalige NS-Zwangsarbeiter erstritt er die Rekordsumme von 5,2 Milliarden Dollar.

      Mit Säure übergossen und verstümmelt
      Und jetzt eben die Apartheid. Allein das Deckblatt der Anklage mit der alphabetischen Namensliste der 91 Kläger ist drei Seiten lang. Einige sind Hinterbliebene von Mordopfern wie Johana Lerutla, deren 15-jähriger Sohn Matthew zusammengeschlagen und dann mit einem Draht erwürgt wurde. Andere sind Überlebende von Folter, etwa Zacharia Fikile Mamba, der mit Elektroschocks gequält wurde, oder Maureen Thandi Mazibuko, die mit Säure übergossen und verstümmelt wurde.

      Alle Kläger gehören der südafrikanischen Opfergruppe Khulumani an, die fast 33.000 Mitglieder hat. Die Anti-Apartheidler haben in den USA zwar keine derartige Lobby-Macht wie die jüdischen Verbände, doch man solle sie auch "nicht unterschätzen", heißt es in Klägerkreisen. "Khulumani" heißt auf Zulu "laut, frei reden"; es wird erwartet, dass die Betroffenen dieser Aufforderung während des Prozesses nachkommen werden.

      Denn den Opfern geht es eher um Ehre, Anerkennung und die Offenlegung von Verantwortlichkeiten denn ums harte Geld. "Über Geld habe ich niemals nachgedacht", erklärt Klägersprecherin Thandiwe Shezi. "Keiner kann mir meine Würde zurückgeben."

      Antrag auf Abweisung
      Eine konkrete finanzielle Forderung enthält die Anklage denn auch nicht. Darüber möge später nachverhandelt werden. Hausfeld denkt, wie bei den Holocaust- und Zwangsarbeiter-Fällen, an einem gemeinsamen Milliardenfonds.

      Doch es könnte gut sein, dass es so weit gar nicht kommt. Die Konzerne haben einen Antrag auf Abweisung der Klage gestellt, über den der Bezirksrichter John Sprizzo heute entscheiden will. Die Vorwürfe seien "unbegründet und ungerechtfertigt", sagt UBS-Chef Peter Wuffli: "Wir werden uns nach Kräften verteidigen".

      spiegel.de
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 22:39:33
      Beitrag Nr. 16.307 ()
      Im Auftrag der Weltgeschichte

      In seiner letzten Rede versuchte Bush den Krieg gegen Terrorismus und das Schüren der Angst hinter sich zu lassen und seine Politik positiver als Beförderung der "globalen demokratischen Revolution" darzustellen

      Mit der Besetzung des Irak, den täglichen Toten, dem wachsenden Widerstand und der geringer werdenden Unterstützung Zuhause schlägt Bush eine etwas andere Strategie ein, um seine Sicherheitspolitik zu rechtfertigen, die ursprünglich primär auf der Präventivdoktrin und dem globalen Krieg gegen den Terrorismus beruhte. Nicht zuletzt aufgrund der irreführenden Behauptungen über die Existenz von Massenvernichtungswaffen im Irak und der Verbindung zwischen dem Regime und al-Qaida sattelt nun Bush ganz auf die Befreiungsrhetorik um. Die militärisch ausgeführten Regimewechsel in Afghanistan und Irak als Etappen werden zum Bestandteil einer "globalen demokratischen Revolution".

      weiter:
      http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/16033/1.html
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 22:59:54
      Beitrag Nr. 16.308 ()
      ganz wie die vorbilder der bushfamilie... klingt die rhetorik von babybush... reich geworden an nazi-verbrechen, will babybush die geschichte wiederholen und mit orwellschen kategorien vernebeln, was für ein prächtiges business der dummdödel der familie sich ausgedacht hat....

      meine vereehrung gilt jessica lynch, die sich dem business, das ganz offensichtlich mit ihr geplant war, entzieht und klartext redet...



      Jessica Lynch kritisiert Pentagon scharf
      Die in den USA als Nationalheldin gefeierte Jessica Lynch hat die Pentagon-Darstellung ihrer Befreiung im Irak-Krieg scharf kritisiert. "Ich glaube nicht, dass es wirklich so passiert ist", sagte die Ex-Soldatin dem US-Fernsehsender ABC. Nach offiziellen Darstellungen des US-Verteidigungsministeriums war die verwundete Gefreite am 1. April in einem dramatischen Feuergefecht befreit worden.

      "Sie haben mich als eine Art Symbol benutzt"
      Offenbar hielten sich in dem Krankenhaus aber keine irakischen Soldaten auf, als die US-Spezialtruppen sie dort aus der Gefangenschaft befreien wollten. "Sie haben mich als eine Art Symbol benutzt", kritisierte die junge Frau. "Ich weiß nicht, warum sie das gemacht haben und warum sie es gefilmt haben." Sie selbst sehe sich nicht als Heldin, sagte Lynch. Das Pentagon nahm zu den Vorwürfen zunächst nicht Stellung. peinlich, peinlich, mr. bush. but i`m sure you will find a interpretation :laugh:


      Bei Verkehrsunfall schwer verletzt
      Jessica Lynch, die inzwischen ehrenhaft aus der Armee entlassen wurde, war zu Beginn des Irak-Krieges bei einem Verkehrsunfall des Konvois ihrer Instandhaltungseinheit schwer verletzt worden. Die Fahrzeuge hatten sich verirrt und waren schließlich unter Beschuss geraten. Mehrere US-Soldaten wurden getötet. Lynch war von Irakern in ein Krankenhaus in Nassirijah gebracht worden, wo sie US-Elitesoldaten schließlich herausholten.


      Mehrheit der US-Bürger gegen Bushs Irak-Kurs
      Lynchs Kritik gibt der Debatte über eine womöglich geschönte Darstellung des Irak-Kriegs durch das US-Verteidigungsministerium neue Nahrung. Einer US-Umfrage des Instituts Harris Interactive zufolge missbilligen mittlerweile 58 Prozent der US-Bürger die Irak-Politik von US-Präsident George W. Bush.

      t-online.de
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 23:38:37
      Beitrag Nr. 16.309 ()
      wie ich gerade lese.... hat sep, der als SEP sein wiedergängertum bereits einmal feierte, sich erneut verabschiedet?
      wie wird der neue Sep/SEp/seP/sEP/.... auftreten?
      gleichviel, man wird ihn zweifelsohne wiedererkennen, er ist unverwechselbar
      in seiner heil(losen) anhängerschaft und seinem kotau, heut halt anderen grössen gegenüber als einstmals :laugh:
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 23:49:10
      Beitrag Nr. 16.310 ()
      Schluss jetzt mit dem Antisepitismus!
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 23:57:13
      Beitrag Nr. 16.311 ()
      ey, ey, sir.
      ich verspreche mich förderhin antiseptisch zu verhalten :laugh:
      Avatar
      schrieb am 08.11.03 00:27:57
      Beitrag Nr. 16.312 ()
      was die hofberichterstattung der deutschen presse anbelangt, muss man sich den teilsatz in der berichterstattung von t-online - nach allem, was definitiv feststeht an lügen der us-administration - auf der zunge zergehen lassen:

      über eine womöglich geschönte Darstellung des Irak-Kriegs durch das US-Verteidigungsministerium

      :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 08.11.03 12:42:55
      Beitrag Nr. 16.313 ()
      die zerstörerische logik usraelischer besatzungspolitik und die eskalation der zerstörung ;)

      USA üben Vergeltung für Hubschrauber-Abschuss


      Nach dem Abschuss eines US-Kampfhubschraubers nahe Tikrit hat die US-Luftwaffe Ziele in der irakische Stadt bombardiert. Dabei seien mehrere Verstecke von Aufständischen zerstört worden, teilte ein US-Armeesprecher mit. Panzer hätten den Einsatz am Boden unterstützt. Mehrere leer stehende Gebäude und ein Lagerhaus wurden aus der Luft bombardiert, berichtet der arabische Fersehsender El Dschasira. Schwer bewaffnete Infanterietruppen patrouillierten in den Straßen, hieß es weiter. In der Stadt wurde erneut eine Ausgangssperre verhängt.


      Helikopter wurde abgeschossen
      Der US-Sprecher bestätigte, dass der am Vortag abgestürzte Hubschrauber abgeschossen wurde. Alle sechs Soldaten an Bord kamen dabei ums Leben. Trikrit ist die Heimatstadt des gestürzten irakischen Machthabers Saddam Hussein. Der Ort gilt als Hochburg des Widerstandes gegen die US-Besatzung. Es war der dritte Hubschrauber-Abschuss im Irak innerhalb von zwei Wochen. Am vergangenen Sonntag starben beim Abschuss eines "Chinook"-Helikopters 16 US-Soldaten.


      Keine türkischen Soldaten in den Irak
      Unterdessen zeigten sich die USA enttäuscht über die türkische Entscheidung, doch keine Soldaten zur Unterstützung der Amerikaner in den Irak zu schicken. Dennoch sagte US-Außenamtssprecher Richard Boucher: "Lassen Sie uns nicht vergessen, dass das Ziel Stabilität im Irak ist." Die Entsendung türkischer Truppen zum gegenwärtigen Zeitpunkt hätte dieses Ziel möglicherweise nicht voran gebracht. Das sei den USA, der Türkei und den Irakern klar gewesen.


      Irakische Führung froh über Entscheidung
      Vor allem die irakischen Kurden und der Regierende Rat im Irak hatten sich gegen einen türkischen Einsatz ausgesprochen. Iraks Außenminister Sebari nannte die türkische Entscheidung klug und rational. Sie werde sich positiv auf die Entwicklung der Beziehungen beider Nachbarstaaten auswirken.


      Rotes Kreuz schließt Büros in Bagdad und Basra
      Aus Sorge um die Sicherheit seiner Mitarbeiter hat das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) angekündigt, die Büros in den Städten Bagdad und Basra zu schließen. "Die Situation ist extrem gefährlich und instabil", sagte IKRK-Sprecher Florian Westphal. Es werde noch beraten, was mit den ausländischen Mitarbeitern geschehen soll. Ende Oktober hatten Selbstmordattentäter das Rote-Kreuz-Büro und mehrere Polizeistationen angegriffen. Dabei starben 35 Menschen.

      t-online.de
      Avatar
      schrieb am 08.11.03 19:04:18
      Beitrag Nr. 16.314 ()
      LAGE IM IRAK

      "Ziemlich nahe an einem Krieg"
      US-Vizeaußenminister Richard Armitage hat eingeräumt, dass seiner Regierung die Kontrolle im Irak zunehmend entgleitet. Die dortigen Truppen seien in einen Aufstand verwickelt, der kriegsähnliche Züge trage.

      Bagdad - "Wir haben ein Sicherheitsproblem", sagte Armitage am Samstag auf einer Pressekonferenz in Bagdad. Er fügte hinzu: "ich bin zugleich davon überzeugt, dass wir einen sehr handfesten Plan haben, um diese Leute zu kriegen, die uns und die Iraker töten ... wir sind in einen Aufstand verwickelt, und das ist ziemlich nahe an einem Krieg."
      Armitage war am Samstag zu einem zweitägigen Besuch in der irakischen Hauptstadt eingetroffen. Er kam mit US-Chefverwalter Paul Bremer, mit Mitgliedern des irakischen provisorischen Regierungsrates und mit dem irakischen Außenminister Hoschiar Sibari zusammen. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die Sicherheitslage, der Wiederaufbau und die politische Situation im Lande. Sein Besuch diene dazu, sagte Armitage, "die Dynamik aufrecht zu erhalten", die in allen drei Bereichen zu verzeichnen sei.

      Armitage sagte, es sei nach wie vor die Linie Washingtons, den Irakern nach und nach die Verantwortung für die innere Sicherheit abzutreten. Es gehe darum, "die Iraker dazu zu bringen, dass sie den Kampf für ihre eigenen Leute aufnehmen". Dieser Prozess sei aber bereits im Gange und werde "nicht über Nacht" abgeschlossen sein.

      Weitere Angriffe auf US-Soldaten
      Unterdessen kamen in Falludscha bei der Detonation einer Bombe am Straßenrand zwei US-Soldaten ums Leben. Auf der Straße von Falludscha nach Ramadi wurde ein US-Konvoi beschossen, drei Fahrzeuge gingen in Flammen auf.
      Auch in der nordirakischen Stadt Mossul wurde nach Berichten von Augenzeugen ein Militärkonvoi beschossen. Die Soldaten seien leicht verletzt geflohen. In Nacht zu Samstag war in Mossul eine Polizeiwache unter Mörserbeschuss geraten, ein Anwohner wurde dabei leicht verletzt. Wie die Besatzungstruppen am Samstag mitteilten, wurde in der Stadt ein Waffenlager mit über 400 Granaten entdeckt. Zudem seien sieben Verdächtige festgenommen worden. Aus der südöstlich von Mossul gelegenen Stadt Kirkuk wurde die Festnahme eines der früheren Leibwächters von Saddam Hussein gemeldet.

      Trotz der zunehmenden Anschläge steht ein Abzug der US-Truppen nach Angaben von US-Außenminister Colin Powell nicht zur Debatte. Entsprechende Spekulationen wies Powell in einem Interview mit der arabischen Zeitung "Asharq al-Awsat" zurück, das am Samstag in London erschien.

      Fast 400 US-Soldaten getötet
      Seit Kriegsbeginn sind in Irak bis zum Samstag 390 US-Soldaten getötet worden, davon 252 seit dem offiziellen Ende der Hauptkampfhandlungen am 1. Mai. Großbritannien beklagt 52 getötete Soldaten, Dänemark, Spanien, die Ukraine und Polen meldeten je einen. Der polnische Ministerpräsident Leszek Miller brach am Samstag zu einer Nahost-Reise auf, die ihn auch nach Irak führen wird. Bislang ist der britische Ministerpräsident Tony Blair der einzige ausländische Regierungschef, der Irak seit Ende der Hauptkampfhandlungen besucht hat.
      spiegel.de
      Avatar
      schrieb am 08.11.03 20:26:13
      Beitrag Nr. 16.315 ()
      In rare Jewish appearance, George Soros
      says Jews and Israel cause anti-Semitism
      By Uriel Heilman



      NEW YORK, Nov. 7 (JTA) — It’s not often that George Soros, the billionaire financier and philanthropist, makes an appearance before a Jewish audience.
      It’s even rarer for him to use such an occasion to talk about Israel, Jews and his own role in effecting political change.

      So when Soros stepped to the podium Wednesday to address those issues at a conference of the Jewish Funders Network, audience members were listening carefully.

      Many were surprised by what they heard.

      When asked about anti-Semitism in Europe, Soros, who is Jewish, said European anti-Semitism is the result of the policies of Israel and the United States.”............

      ............

      http://www.jta.org/page_view_story.asp?intarticleid=13428&in…
      Avatar
      schrieb am 08.11.03 20:35:23
      Beitrag Nr. 16.316 ()
      Die US-Regierung hält weiterhin gegenüber der 9-11 Commission wichtige Dokumente zurück

      Florian Rötzer 08.11.2003
      Beim Weißen Haus ist man noch vorsichtig, das Pentagon aber hat nun eine gerichtliche Vorladung wegen der zurückgehaltenen Dokumente erhalten, die aufklären könnten, warum Abfangjäger die Anschläge nicht verhindern konnten

      Ende Oktober wurde bekannt, dass man in der 9-11 Commission (Nationale Kommission zur Untersuchung der Ereignisse vom 11.9.) verärgert ist über die mangelnde Kooperation der US-Regierung. Der Vorsitzende der Kommission hatte der Regierung angedroht, gerichtlich gegen sie vorzugehen, wenn die angeforderten Dokumente nicht bald übergeben werden. Jetzt erhielt erst einmal das Pentagon eine gerichtliche Vorladung, zurück gehaltene Dokumente über die Luftverteidigung am 11.9.2001 herauszugeben.

      Erst letzten Monat hatte die Kommission zur Aufklärung der Frage, warum die Abfangjäger nicht rechtzeitig gestartet sind, um das zweite WTC-Flugzeug oder das Flugzeug abzuschießen, das in das Pentagon flog, gerichtliche Schritte gegen die Flugbehörde FAA eingeleitet ( Das Weiße Haus zögert Aufklärung über den 11.9. hinaus). Diese will ausgerechnet die Dokumente nicht herausgeben, die mit der Überwachung der entführten Flugzeuge durch die FAA und der Kommunikation mit NORAD zu tun haben.

      Ende Oktober hatte Thomas Kean, der Leiter der Kommission, auch angedroht, Dokumente durch Gerichtsentscheid vom Weißen Haus zur Einsicht einzufordern, die den Kenntnisstand des US-Präsidenten vor dem 11.9. über Anschlagswarnungen betreffen. Bush hat beispielsweise am 6. August einen schriftlichen Geheimdienstbericht erhalten, in dem vor Flugzeugentführungen durch al-Qaida gewarnt wurde..............

      http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/16044/1.html


      kann jemand mal nen chart des dow reinstellen, der diesen zeitraum dokumentiert? wer wohl alles bescheid gewußt hat und seine spekulationen daran ausgerichtet hat? ist ja bis heute auch nicht nachweisbar gewesen :laugh::laugh: einfach nicht zu machen für die herren der welt, solch einfache zusammenhänge zu klären. aber eins war immer klar: bin laden wars und hat im grossen umfang spekuliert und verdient.

      wie war das nochmal?
      " Amerikas Geschäft ist das Geschäft"
      Calvin Coolidge, US-Präsident 1923-1929
      Avatar
      schrieb am 08.11.03 22:43:16
      Beitrag Nr. 16.317 ()
      ich schau mir gerade armitage an im heute-journal....

      der kerl ist vom äußeren her der inbegriff der zusammenarbeit zwischen mafia,
      grosskonzernen und bushistischem politischem personal :rolleyes:

      sieht aus wie ein rausschmeisser in nem treff der ehrenwerten gesellschaft :eek:
      Avatar
      schrieb am 09.11.03 22:53:21
      Beitrag Nr. 16.318 ()
      michael moore now in der ard!
      Avatar
      schrieb am 09.11.03 23:49:14
      Beitrag Nr. 16.319 ()
      US-Truppen nehmen bei Razzien 100 Verdächtige fest

      Bei ihrer Offensive gegen bewaffnete Widerstandskämpfer;) im Irak haben die US-Truppen binnen 24 Stunden mehr als hundert Verdächtige festgenommen. Zudem seien mehrere Waffenverstecke entdeckt worden, sagte ein Militärsprecher.


      Kämpfe in "feindlichem Territorium"
      Zahl und Intensiät der Razzien würden erhöht, die Truppen führten auch Kämpfe auf "Gebieten von Anhängern der Baath-Partei". Gemeint sind Widerstandshochburgen von Anhängern des gestürzten irakischen Machthabers Saddam Hussein und der offiziell verbotenen ehemaligen Baath-Regierungspartei. "Wir wissen, wo die Terroristen sind", betonte der Sprecher.

      Druck auf irakische Übergangsregierung
      Der US-Zivilverwalter Paul Bremer drängte die irakische Übergangsregierung derweil zum Handeln: Das Gremium werde "sehr wichtige" Entscheidungen in den kommenden Wochen treffen müssen, sagte er in Bezug auf die Ausarbeitung einer Verfassung und eines Zeitplans für die Abhaltung von Wahlen.

      USA erwägen Bildung einer neuen Übergangsführung
      Zuvor hatte die "Washington Post" berichtet, die US-Regierung sei zunehmend unzufrieden mit der von ihr eingesetzten irakischen Übergangsregierung. Washington sei enttäuscht, dass das Gremium bei den Beratungen über eine neue Verfassung nicht vorankomme. Die USA erwägen der Zeitung zufolge die Bildung einer neuen irakischen Interimsführung.
      Dabei wolle Washington auch einen Vorschlag Frankreichs und anderer Mitglieder des UN-Sicherheitsrats prüfen, der auf dem Beispiel Afghanistan beruht. Danach solle ein Übergangsgremium die "Regierungssouveränität" erhalten, bevor eine Verfassung verabschiedet und Wahlen abgehalten worden seien.

      Explosionen in Bagdad
      In der irakischen Hauptstadt Bagdad waren am Sonntagabend wieder mehrere laute Explosionen zu hören. Nach Polizeiangaben schlug mindestens eine Werfergranate in ein Haus im Stadtzentrum ein. Informationen über Opfer gibt es zunächst nicht.


      Hilfsorganisation angegriffen
      Auch im Süden des Landes gab es einen Zwischenfall: Ein Wagen von schwedischen Mitarbeitern einer Hilfsorganisation und ihren irakischen Kollegen wurde angegriffen, meldete die schwedische Nachrichtenagentur TT. Unbekannte lieferten sich auf der Straße zwischen Basra und der Grenze zu Kuwait mit den vier Autoinsassen eine wilde Verfolgungsjagd über fünf Kilometer und beschossen den Wagen mit Maschinengewehren, wie die Organisation "Hoppets Stjärna" in Stockholm mitteilte. Die Helfer hätten sich schließlich retten können, als sie auf eine Spezialroute der Besatzungsmächte abbiegen konnten.


      t-online.de



      US-Flugzeuge bombardieren Ziele in Falludscha
      Kriegsähnliche Zustände im Irak: Nach mehreren Anschlägen haben US-Flugzeuge in der Nacht zum Sonntag Ziele in Falludscha bombardiert. Die Kleinstadt, 70 Kilometer westlich von Bagdad gelegen, ist eine der Hochburgen des anti-amerikanischen Widerstands.


      US-Soldaten warfen drei Bomben ab
      Zuvor hatten Aufständische eine US-Patrouille in der Stadt angegriffen, so das Kommando der 82. US-Luftlande-Division in Ramadi. Ein F-16-Kampfjet habe daraufhin eine Bombe auf den "Ausgangsort des Angriffs" abgeworfen. Zwei Bomben wurden auf freiem Gelände nahe eines Hauses gezündet, das "mit erhöhter Feindaktivität in Verbindung gestanden" habe. Bei einem anderen Zwischenfall im selben Ort wurden am Samstagabend drei US-Soldaten verletzt, als Unbekannte die Patrouille mit Panzerfäusten und Gewehren beschossen.

      t-online.de
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 01:50:57
      Beitrag Nr. 16.320 ()
      Einer Deutschen wurde die Einreise in die USA verwehrt, wo sie ihren Verlobten besuchen wollte - zur Entscheidung des Grenzschutzes trugen Amazon-Daten bei

      Bei der Kontrolle am Stuttgarter Flughafen hatte ihr die Sicherheitsangestellte der Delta Airlines noch den Tipp gegeben: "Achten sie darauf, dass die Angaben mit dem übereinstimmen, was sie beim Konsulat angegeben haben." In den vergangenen vier Monaten, erklärte die Flughafenmitarbeiterin der Deutschen Beate Killguss, seien Gästen des Delta-Fluges von Stuttgart nach Atlanta immer wieder die Einreise in die USA verwehrt worden. Was die junge Frau am 6. Oktober am Zielort erwartete, übertraf jedoch alle Befürchtungen über verschärfte Einreisebestimmungen. Gleich bei der ersten Kontrolle wurde sie abgeführt. "Ich wurde sechs Stunden lang verhört, um dann in Handschellen abgeführt zu werden", schilderte die in Pakistan geborene Frau im Gespräch mit Telepolis. Dabei wollte sie nur ihren Verlobten besuchen.

      weiter:
      http://www.telepolis.de/deutsch/inhalt/te/16039/1.html
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 08:48:52
      Beitrag Nr. 16.321 ()
      Todesverachtung

      New Orleans · 9. November · ap · Gertrude Jones hatte für den Fall ihres Todes klare Anweisungen gegeben: Die 81-Jährige wollte keine Blumen für ihr Grab, sondern zum Abgang von US-Präsident George W. Bush beitragen. In ihrer Todesanzeige ließ sie daher um Zuwendungen "an jegliche Organisation, die die Entfernung von Präsident Bush aus dem Amt anstrebt", bitten.

      Seit dem Erscheinen der Todesanzeige in der Zeitung The Times-Picayune in New Orleans hat nun allein Wesley Clark, einer der Präsidentschaftsbewerber der Demokraten, mindestens 15 Spenden in Jones` Namen erhalten. Auf einer Gedenkseite für Jones im Internet kündigten Dutzende Menschen Spenden an. "Das ist ziemlich cool", erklärte eine Frau: "Sie ist nicht mehr unter uns, aber sie lebt weiter in einer Sache, die ihr am Herzen lag."
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 11:58:35
      Beitrag Nr. 16.322 ()
      Lügen, Lügen, Lügen :D


      Über den Wahrheitsgehalt des US-Berichtes

      Am Samstag hat AP in einer Meldung enthüllt, daß ein Eckpfeiler des Berichts der amerikanischen "Iraq Survey Group" (ISG) unter Leitung von David Kay offenbar komplett erlogen ist.


      In dem Anfang Oktober veröffentlichten Bericht der ISG, die sich hauptsächlich aus Angehörigen des US-Militärs und CIA-Mitarbeitern sowie Waffenexperten zusammensetzt und für die Suche nach Massenvernichtungswaffen im Irak aufgestellt worden war, war behauptet worden, daß der irakische Wissenschaftler Khalid Ibrahim Sa`id an der Erforschung von Atomwaffen beteiligt gewesen war. Außerdem sei er getötet worden, als er versuchte, "eine Straßensperre zu durchbrechen".

      Beiden Behauptungen haben eine ganze Zahl von durch AP befragten Zeugen widersprochen.

      Der von Kay vorgelegte Bericht sagt, daß Sa`id im Jahr 2000 "mehrere kleine und technisch ziemlich anspruchslose Forschungsprojekte begann, die der Entwicklung von Atomwaffen dienen können." Allerdings wurden keinerlei Informationen über die Art der Forschungsprojekte gegeben, sondern gesagt, daß "Diese Projekte nicht allein eine Wiederaufnahme eines Atomwaffenprogramms darstellten." Außerdem sei er "bedauerlicherweise" getötet worden, "als das Auto, in dem er unterwegs war, versuchte, eine Straßensperre der Koalition zu durchbrechen."

      Eine Reihe von irakischen Physikern, darunter auch Personen, von denen bekannt ist, daß sie die Regierung von Saddam Hussein oder die Entwicklung von Massenvernichtungswaffen nicht unterstützt haben, bestreiten, daß Sa`id an entsprechenden Projekten gearbeitet habe. Vielmehr soll er an der Entwicklung eines fortgeschrittenen Geschützes gearbeitet haben. Physiker, die seine Forschung überwachten oder mit ihm zusammenarbeiteten sagten, daß er an der Entwicklung eines elektromagnetischen oder Teilchen-Geschützes gearbeitet hat.

      "Sa`id ist ein leichtes Opfer für David Kay weil er tot ist. Er kann sich nicht selbst verteidigen", sagte der Atomwissenschaftler Sabah Abdul Noor, der 30 Jahre lang mit Sa`id befreundet war.

      Der Molekularphysiker und Wissenschaftsdekan der Universität von Baghdad, Abdel Mehdi Talib, lachte, als er von den Vorwürfen in dem Bericht hörte, die sich fast ausschließlich auf Sa`id bezogen. "Was war Khalid, ein Ein-Mann-Orchester? Das Schlagzeug spielend und die Mundharmonika?", fragte er.

      Die in dem Bericht außerdem gemachte Anschuldigung, daß Sa`id "eine Wiederaufnahme des Zentrifugenprogramms in Betracht gezogen hatte" ist anscheinend falsch. Nach Aussage seiner Kollegen hatte Sa`id nie an der Anreicherung von Uran gearbeitet. Dem wurde von einem Mitarbeiter der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien zugestimmt. Sa`id habe nie an dem irakischen Zentrifugenprogramm in der 80er Jahren mitgearbeitet, also "wäre es sehr unlogisch, als würde man das Rad neu erfinden", einen Neustart des Programms ohne Spezialisten aus der damaligen Zeit zu unternehmen, so der IAEA-Mitarbeiter.

      Auch die Behauptung, daß sein Fahrzeug versucht habe, eine Straßensperre zu durchbrechen, entspricht den Aussagen mehrerer Augenzeugen gegenüber AP zufolge nicht der Wahrheit.

      Am Morgen seines Todes war der Nissan Partol Geländewagen mit Sa`id, seinem Fahrer und einem dritten Mann auf die Hauptstraße des Baghdader Stadtteils Khadra eingebogen, offenbar ohne zu wissen, daß vorrückende US-Panzer den Stadtteil bereits erreicht hatten und daß ein Panzer am Ende der Straße stand.

      "Alles, was sich bewegte, wurde von ihnen beschossen", sagte Mohammed Hassan, ein Anwohner der Straße, der Sa`ids Auto hatte kommen sehen. "Leute rannten voller Panik mit Kindern von hier nach da. Leute, die zu Fuß unterwegs waren, wurden erschossen", berichtete Jamal Abbas, ein weiterer Augenzeuge.

      Leute gaben Sa`ids und einem weiteren Auto Zeichen, anzuhalten, zu dem Zeitpunkt war es aber schon zu spät. Aus über 100 Meter Entfernung feuerte der Panzer seine Kanone auf beide Autos ab. Die beiden anderen Fahrzeuginsassen starben sofort, Sa`id vier Stunden später in einem Krankenhaus.

      Auch auf mehrfache Nachfrage seitens AP wollte die ISG keinerlei Kommentare zu den Behauptungen abgeben.

      Quelle: http://www.freace.de/artikel/nov2003/kay091103.html
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 12:00:34
      Beitrag Nr. 16.323 ()
      :D:D

      Die Geister, die sie riefen
      10.11.2003


      Wie die Washington Post am Sonntag meldete, denkt die US-Regierung über "Alternativen" zu dem von den USA eingesetzten irakischen "Regierungsrat" nach.

      Als Begründung hierfür wird angegeben, daß die USA mit den Leistungen des "Regierungsrats" sehr unzufrieden sind. Die Mitglieder würden sich fast ausschließlich um persönliche Geld- und Machtvorteile und nicht um die Entwicklung einer irakischen Verfassung kümmern, so die USA. :laugh::laugh:

      Bei einem Treffen vor zwei Wochen mit dem "Regierungsrat" hat der US-Verwalter des Iraks, Paul Bremer, einem Beamten des US-Außenministeriums zufolge gesagt, daß sie "so nicht weitermachen können" und daß ständig über die Hälfte der Mitglieder sich außerhalb des Landes aufhalten und an Sitzungen teilweise nur vier oder fünf der insgesamt 25 Mitglieder teilnehmen.

      Es stellt sich allerdings die Frage, ob dies tatsächlich der Grund für die offene Drohung der USA ist, den "Regierungsrat" wieder abzuschaffen, da es mehr als unwahrscheinlich sein dürfte, daß angesichts der derzeitigen Sicherheitslage im Irak wie "vorgesehen" Mitte des kommenden Jahres Wahlen im Irak abgehalten werden.

      Mindestens ebenso wahrscheinlich ist es, daß es sich um eine gezielte Drohung an die Ratsmitglieder handelte, um ihnen zu zeigen "wer der Herr im Hause ist", da der "Regierungsrat" sich in den letzten Wochen immer offener kritisch gegen die US-Besatzer geäußert hat und durch seine vehemente Ablehnung der Stationierung türkischer Soldaten im Irak stark zum Scheitern dieses Plans beigetragen hat.

      http://www.freace.de/artikel/nov2003/irak101103.html
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 12:16:59
      !
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      Avatar
      schrieb am 10.11.03 12:38:53
      Beitrag Nr. 16.325 ()
      # 273 @antigone

      - Wenn wir in diesem Punkt mit einem der reichsten Juden der Welt einer Meinung sind, können wir doch so verkehrt nicht liegen ..:D

      When asked about anti-Semitism in Europe, Soros, who is Jewish, said European anti-Semitism is the result of the policies of Israel and the United States.”............


      Grüsse,
      franz
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 12:39:50
      Beitrag Nr. 16.326 ()
      knalli
      seh ich auch so ;)
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 23:19:30
      Beitrag Nr. 16.327 ()
      Dienstag, 11. November 2003
      "Unpopulär und ohne Basis im Land"
      Irakischer Politiker Al Basri kritisiert Verwaltungsrat
      BERLIN, 10. November. Die Mitglieder des von den USA eingesetzten Regierungsrats, sagt Ibrahim Abdel Sattar al Basri, hätten bei freien Wahlen keine Chance. "Sie haben keine Basis im Irak und genießen keinerlei Achtung,", so der irakische Politiker. "Sie sind vor allem wegen ihrer Kooperation mit den Amerikanern unpopulär."

      Al Basri bestätigt zudem die Vorwürfe der US-Regierung gegen das von Washington selbst eingesetzte Gremium. Viele Ratsmitglieder hielten sich kaum in Irak auf, sondern im Ausland. Viele seien zudem korrupt: "Früher haben sich nur drei Leute - Saddam und seine beiden Söhne - den Reichtum des Landes geteilt. Heute gibt es 25 Profiteure", gibt Al Basri die Volksmeinung wieder.

      Al Basri war einst Leibarzt von Saddam Hussein. Anfang der neunziger Jahre fiel er jedoch in Ungnade und verbrachte 13 Jahre im Gefängnis verbracht. Nach dem Sturz von Saddam Hussein gründete der Saddam-Gegner eine Partei sowie eine Vereinigung für die politischen Opfer des Regimes. Er sieht sich nicht als Gegner Amerikas, wohl aber einer dauerhaften Besetzung seines Landes.

      Die Verantwortung für die schlechte Sicherheitslage und die Anschläge trügen die Amerikaner, sagt er. "Die Auflösung der irakischen Armee und Polizei, die Entlassung der Mitarbeiter fast aller Ministerien waren fundamentale Fehler. Dadurch wurde ein Heer von Arbeitslosen geschaffen. Sie haben kein Einkommen, sind verbittert und sinnen auf Rache." Irak sei zudem zu einem Tummelplatz für anti-amerikanische Gruppen geworden. "Die Grenzen sind nicht mehr bewacht,und es ist sehr einfach für die El-Kaida-Leute, ins Land zu kommen", sagt der Politiker. "Die Amerikaner sind im Irak viel leichter zu treffen als anderswo."

      Die feindselige Haltung der Iraker werde durch das Verhalten der US-Soldaten geschürt. "Bei der Jagd auf Terroristen demolieren sie Häuser, die Bewohner werden misshandelt und erniedrigt." Ein Rechtsanwalt habe solche Fälle untersucht und festgestellt, dass bei den Razzien Schmuck und Geld gestohlen wurden. Dies bestätigte unlängst auch ein Bericht der New York Times. Um etwas gegen diese Plünderungen zu tun, befahl die US-Besatzungsmacht nach Angaben der Zeitung den irakischen Geldwechslern, Dinare von US-Soldaten nicht mehr in US-Dollar zu tauschen.

      Al Basri glaubt nicht, dass Saddam und seine Anhänger hinter den Anschlägen stecken. "Der irakische Diktator hat sich doch schon zu Zeiten seiner unumschränkten Herrschaft, trotz seiner Staatssicherheit und Eliteeinheiten wie eine Ratte verkrochen. Wie soll er jetzt eine Rolle spielen, wo ihn alle verlassen haben?" Eine Internationalisierung der Besatzung würde an der Lage nichts ändern. "Sollte Deutschland Soldaten schicken, würden mir die jungen Männer Leid tun. Sie wären genauso Zielscheibe, wie es die Amerikaner sind."

      Die US-Regierung werde dem innenpolitischen Druck bald nicht mehr gewachsen sein und die Truppen abziehen, glaubt Al Basri. "Danach wird in Irak kein Chaos ausbrechen. Die Mär, dass sich Schiiten und Sunniten, Kurden und Araber bekämpfen werden, setzte Saddam Hussein in die Welt, um Unterstützung für sein Regime zu erhalten. Jetzt nutzen die USA das Argument, um ihre Präsenz zu rechtfertigen."

      Spätestens im Juni oder Juli 2004 werden freie Wahlen im Irak stattfinden, sagt Al Basri. Er werde sich dann für das Präsidentenamt bewerben: Als Fernsehmoderator, Maler und Arzt sei er eine bekannte Persönlichkeit und einer der prominentesten Oppositionellen. Die von ihm gegründete Humanitäre Vereinigung der Opfer des Saddam-Regimes habe viel Zulauf. "Es gibt schließlich keine Familie im Irak, die nicht Opfer zu beklagen hat."
      berlinonline.de
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 23:40:15
      Beitrag Nr. 16.328 ()
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 00:13:59
      Beitrag Nr. 16.329 ()
      @antigone, in Zusammenhang mit Deinem neuesten Thread, gebe ich einfach mal den Hinweis auf das vorletzte Posting #16241, Deines ach so Verschmähten ;-)
      "...Das 3. Reich, eine ganz merkwürdige Vermählung, mit sehr wenig " deutschen" Elementen. Aber eben auch nicht Elementen einer anderen Kultur, sodaß dies in den uns gesetzten Grenzen von Vermittelbarkeit untergeht.

      Leider an uns hängengeblieben. Oder anders herum: niemand außer die Deutschen (gemeint ist: Elemente davon, oder besser mit denen) hätte dies so durchziehen können. ...
      "
      .


      Und für den abwesenden @Sep, damit er während seiner Wellness-Phase wieder etwas zu lachen hat, in meinem Lexikon steht:

      Bolschiwiki = die revolutionären Mehrheitler, seit dem Londoner Parteitag 1903 der russ. Sozialdemokraten
      Menschewiki = Ggs. evolutionäre Minderheitler.

      Eviva
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 00:26:00
      Beitrag Nr. 16.330 ()
      Irak ist kein Ausverkaufsobjekt der USA
      Das internationale Recht sagt einhellig, Paul Bremers Wirtschaftsreformen sind illegal
      von Naomi Klein
      Guardian / ZNet 07.11.2003


      Schickt Halliburton nach Hause. Hebt die Verträge auf. Weg mit den Deals. Zerreißt die Regeln. Dies sind nur ein paar Vorschläge für Slogans, die vielleicht helfen, die wachsende Bewegung gegen die Irak-Besatzung unter einen Hut zu bringen. Bislang konzentriert sich die Debatte unter Aktivisten auf die Frage: Sollen wir einen kompletten Truppenabzug fordern, oder sollen die USA die Macht an die Vereinten Nationen abtreten? Die ‘Truppen-raus’-Debatte übersieht aber eine wichtige Tatsache. Selbst wenn morgen der letzte Soldat aus dem Golf verschwindet und eine souveräne Regierung an die Macht kommt, der Irak bleibt besetzt: durch Gesetze, die im Interesse eines anderen Landes gemacht wurden, durch ausländische Konzerne, die entscheidende Dienstleistungen des Landes kontrollieren, durch eine Arbeitslosigkeit von 70%, deren Auslöser Entlassungen im öffentlichen Sektor waren. Jede Bewegung, die es ernst meint mit der Selbstbestimmung des Irak, sollte nicht nur das Ende der Militärokkupation des Irak fordern sondern auch das der Wirtschaftskolonialisierung, soll heißen, Rücknahme der Schocktherapie-Reformen - die von US-Besatzungschef Paul Bremer irreführenderweise als “Wiederaufbau” verkauft wurden -, und Aufhebung sämtlicher Privatisierungsverträge, die aus diesen Reformen hervorgegangen sind.

      Wie ist so ein ehrgeiziges Ziel zu erreichen? Ganz einfach: Man weist nach, dass Bremers Reformen zumindest illegal sind. Sie stellen einen klaren Verstoß gegen jene internationale Konvention dar, die das Verhalten von Besatzungstruppen regelt: das Haager Abkommen von 1907 (ein Pendant zu den Genfer Konventionen von 1949, beides von den USA ratifiziert), und sie sind auch ein Verstoß gegen den Kriegskodex der US-Army. Das Haager Abkommen legt fest: “außer wo dies absolut unmöglich ist”, hat eine Besatzungsmacht “die Gesetze, die im Land in Kraft sind” zu respektieren. In hämischem Trotz hat die Provisorische Behörde der Koalition (CPA) diese simple Regel geshreddert. Laut Iraks Verfassung ist die Privatisierung maßgeblicher staatlicher Aktiva gesetzeswidrig, Ausländern ist es verboten, irakische Firmen zu besitzen. Ich komme auf kein plausibles Argument, warum es der CPA “absolut unmöglich” sein sollte, diese Gesetze zu befolgen. Und dennoch hat die CPA genau das vor zwei Monaten getan - sie unilateral über Bord geworfen. Am 19. September setzte Bremer die inzwischen schon berüchtigte ‘Order 39` inkraft, mit der die Privatisierung von 200 irakischen Staatsunternehmen verkündet wurde. Die Order verfügt, dass ausländische Firmen bis zu 100% an irakischen Banken, Minen und Fabriken halten können, und diesen Firmen ist auch erlaubt, 100% der Profite außer Landes zu schaffen. Der ‘Economist’ erklärt die neuen Regeln zum “kapitalistischen Traum”.

      Aber auch in anderer Hinsicht verstößt ‘Order 39` gegen das Haager Abkommen. Denn in dieser Konvention ist festgelegt, Besatzungsmächte “sind ausschließlich als Verwalter und Nießbraucher von öffentlichen Gebäuden, Immobilien, Wäldern and agrikulturellen Liegenschaften, die dem feindlichen Staat gehören und im besetzten Land liegen zu betrachten. (Die Besatzungsmacht) hat das Kapital dieser Besitztümer zu sichern sowie diese in Übereinstimmung mit den Regeln des Nießbrauchs zu verwalten.” ‘Bouvier’s Law Dictionary’ (Lexikon des Rechts) definiert “Nießbrauch” (‘usufruct’ - das vielleicht hässlichste englische Wort) als Vereinbarung, mit der einer Partei das Recht eingeräumt wird, den Besitz einer andern zu nutzen und daraus Gewinn zu erzielen, allerdings “ohne die Substanz der Sache” zu verändern. Simpler ausgedrückt: Ein Haus-Sitter darf zwar den Kühlschrank leeressen aber nicht das ganze Haus in Ferienwohnungen umwandeln und verhökern. Aber genau das tut Bremer. Wie könnte man “die Substanz” öffentlichen Besitzes wohl tiefgreifender verändern als durch Umwandlung in Privatbesitz? Falls der CPA dieses kleine Detail entgangen sein sollte - im Landkriegsrecht der US-Army (‘Law of Land Warfare’) steht: “der Besatzer hat nicht das Recht, (nicht-militärischen) Besitz zu veräußern oder unqualifiziert zu nutzen”. Eine klare Sache: Wenn man etwas bombardiert, heißt das noch lange nicht, man hat das Recht, es zu verkaufen.

      Sehr vieles spricht dafür, dass der CPA die Ungesetzlichkeit ihres Privatisierungsschemas wohl bewusst war. In einem durchgesickerten Memo vom 26. März warnt der britische Generalbundesanwalt Lord Goldsmith Tony Blair, dass “eine Auferlegung weitreichender struktureller Wirtschaftsreformen nicht durch das internationale Recht autorisiert wäre”. Bislang dreht sich die Kontroverse bezüglich Wiederaufbau des Irak meist um Verschwendung und Korruption bei der Vergabe von Verträgen - am wahren Ausmaß des Missbrauchs geht das aber extrem vorbei. Selbst wenn sich der Ausverkauf des Irak in völliger Transparenz und im offenen Wettbewerb vollzöge, er wäre illegal - aus dem einfachen Grund, der Irak ist kein Verkaufsobjekt der USA. Auch dass der UN-Sicherheitsrat die amerikanische bzw. britische Besatzungsbehörde anerkannt hat, kann hier keine rechtliche Deckung bieten. In der UN-Resolution vom Mai wird von den Besatzungsmächten ausdrücklich verlangt, “ihren Verpflichtungen gemäß internationalem Recht vollständig nachzukommen, einschließlich und vor allem den Genfer Konventionen von 1949 und dem Haager Abkommen von 1907". Eine wachsende Zahl internationaler Rechtsexperten vertritt mittlerweile die Auffassung, sollte sich die nächste irakische Regierung entscheiden, keine reine Filiale von Bechtel und Halliburton sein zu wollen, könnte sie starke rechtliche Argumente haben, eine Renationalisierung der Aktiva durchzuführen - Aktiva, die unter dem Edikt der CPA privatisiert wurden. Juliet Blanch - globaler Kopf einer großen internationalen Anwaltskanzlei (Norton Rose) und im Bereich ‘Energie’ und ‘internationale Schiedsgerichtsbarkeit’ tätig -, sagt, da Bremers Reformen in direktem Widerspruch zur irakischen Verfassung stehen, “verstoßen” sie auch “gegen internationales Recht und sind daher mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht durchsetzbar”. Blanchs Argument, die CPA “ist nicht in der Lage noch besitzt sie die Autorität, jene (Privatisierungs-)Kontrakte zu unterzeichnen”. Somit hätte eine souveräne irakische Regierung “ein ziemlich schlagkräftiges Argument zur Renationalierung ohne Kompensationszahlungen”. Unternehmen, die sich mit einer solchen Enteignung konfrontiert sähen, hätten, so Blanch “keine rechtlichen Mittel”. Einzige Lösung für unsere Administration: dafür Sorge zu tragen, dass die nächste Regierung des Irak alles andere ist als souverän. Sie müsste vielmehr geschmeidig genug sein, die illegale Gesetzgebung der CPA zu unterschreiben. Und das Ganze wird man dann als glückliche Hochzeit des freien Markts mit einem freien Volk feiern. Ist es erst soweit, ist alles zu spät: die Verträge unter Dach und Fach, die Deals durchgezogen, und die Besatzung des Irak permanent. Die Kräfte des Friedens sollten also das sich rasch schließende Fenster noch nutzen und eine künftige irakische Regierung fordern, die frei ist von den Fesseln der Reformen. Es ist zu spät, den Krieg zu verhindern. Aber es ist noch nicht zu spät zu verhindern, dass die Invasoren - myriadenfachen - wirtschaftlichen Lohn einheimsen - Lohn, für den sie diesen Krieg in erster Linie geführt haben. Es ist nicht zu spät, die Verträge zu canceln und die Deals zu stoppen.
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      schrieb am 11.11.03 00:28:15
      Beitrag Nr. 16.331 ()
      Published on Monday, November 10, 2003 by the Christian Science Monitor
      Defining the Resistance in Iraq - It`s not Foreign and It`s Well Prepared

      by Scott Ritter

      DELMAR, N.Y. - In the Baghdad suburb of Abu Ghraib is a compound on an abandoned airstrip that once belonged to a state organization known as M-21, or the Special Operations Directorate of the Iraqi Intelligence Service. As a UN weapons inspector, I inspected this facility in June of 1996. We were looking for weapons of mass destruction (WMD). While I found no evidence of WMD, I did find an organization that specialized in the construction and employment of "improvised explosive devices" - the same IEDs that are now killing Americans daily in Iraq.

      When we entered the compound, three Iraqis tried to escape over a wall with documents, but they were caught and surrendered the papers. Like reams of other documents stacked inside the buildings, these papers dealt with IEDs. I held in my hands a photocopied primer on how to conduct a roadside ambush using IEDs, and others on how to construct IEDs from conventional high explosives and military munitions. The sophisticated plans - albeit with crude drawings - showed how to take out a convoy by disguising an IED and when and where to detonate it for maximum damage.

      Because WMD was what we were charged with looking for, we weren`t allowed to take notes on this kind of activity. But, when we returned to our cars, we carefully reconstructed everything we saw.

      What I saw - and passed on to US intelligence agencies - were what might be called the blueprints of the postwar insurgency that the US now faces in Iraq. And they implied two important facts that US authorities must understand:

      • The tools and tactics killing Americans today in Iraq are those of the former regime, not imported from abroad.

      • The anti-US resistance in Iraq today is Iraqi in nature, and more broadly based and deeply rooted than acknowledged.

      * * *

      IEDs are a terrifying phenomenon to the American soldiers patrolling Iraq. The IED has transformed combat into an anonymous ambush, a nerve-racking game of highway roulette that has every American who enters a vehicle in Iraq today (whether it be the venerable, and increasingly vulnerable, Humvee, or an armored behemoth like the M-1 Abrams tank) wondering if this ride will be their last.

      Far from representing the tactics of desperate foreign terrorists, IED attacks in Iraq can be traced to the very organizations most loyal to Saddam Hussein. M-21 wasn`t the only unit trained in IEDs. During an inspection of the Iraqi Intelligence Service`s training academy in Baghdad in April 1997, I saw classrooms for training all Iraqi covert agents in the black art of making and using IEDs. My notes recall tables piled with mockups of mines and grenades disguised in dolls, stuffed animals, and food containers - and classrooms for training in making car bombs and recruiting proxy agents for using explosives.

      That same month, I inspected another facility, located near the wealthy Al Mansur district of Baghdad, that housed a combined unit of Hussein`s personal security force and the Iraqi Intelligence Service. The mission of this unit was to track the movement and activities of every Iraqi residing in that neighborhood straddling the highway that links the presidential palace with Saddam International Airport.

      A chilling realization overcame us when we entered a gymnasium-sized room and saw that the floors were painted in a giant map of the neighborhood. The streets were lined with stacked metallic "in-box" trays - each stack represented a house or apartment building. A three-story building, for example, contained three levels of trays; each tray contained dossiers on each citizen living on that floor. Similar units existed in other neighborhoods, including those deemed "anti-regime."

      Hussein`s government was - and its remnants are - intimately familiar with every square inch of Baghdad: who was loyal, where they live, and who they associated with. (The same can be said about all of Iraq, for that matter, even the Kurdish and Shiite regions.) This information allows officials from the remnants of Hussein`s intelligence and security services to hide undetected among a sympathetic population. Indeed, a standard quotient among counterinsurgency experts is that for every 100 active insurgents fielded, there must be 1,000 to 10,000 active supporters in the local population.

      Though the Bush administration consistently characterizes the nature of the enemy in Iraq as "terrorist," and identifies the leading culprits as "foreign fighters," the notion of Al Qaeda or Al Ansar al Islam using Baghdad (or any urban area in Iraq) as an independent base of operations is far-fetched. To the extent that foreigners appear at all in Baghdad, it is likely only under the careful control of the pro-Hussein resistance, and even then, only to be used as an expendable weapon in the same way one would use a rocket-propelled grenade or IED.

      The growing number, sophistication, and diversity of attacks on US forces suggests that the resistance is growing and becoming more organized - clear evidence that the US may be losing the struggle for the hearts and minds of the Iraqi people.

      To properly assess the nature of the anti-American resistance in Iraq today, one must remember that the majority of pro-regime forces, especially those military units most loyal to Hussein, as well as the entirety of the Iraqi intelligence and security forces, never surrendered. They simply melted away.

      Despite upbeat statements from the Bush administration to the contrary, the reality is that the Hussein regime was not defeated in the traditional sense, and today shows signs of reforming to continue the struggle against the US-led occupiers in a way that plays to its own strengths, and exploits US weakness.

      For political reasons, the Bush administration and the Coalition Provisional Authority (CPA) haven`t honestly confronted this reality for fear of admitting that they totally bungled their prewar assessments about what conditions they would face in postwar occupied Iraq.

      The failure to realistically assess the anti-American resistance in Iraq means that "solutions" the US and CPA develop have minimal chance of success because they`re derived from an inaccurate identification of the problem.

      The firestorm of anti-US resistance in Iraq continues to expand - and risks growing out of control - because of the void of viable solutions. Unless measures are taken that recognize that the tattered Hussein regime remains a viable force, and unless actions are formulated accordingly, the conflict in Iraq risks consuming the US in a struggle in which there may be no prospect of a clear-cut victory and an increasing possibility of defeat.

      • Scott Ritter, a former UN weapons inspector in Iraq (1991-1998), is author of `Frontier Justice: Weapons of Mass Destruction and the Bushwhacking of America.`

      Copyright © 2003 The Christian Science Monitor
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      schrieb am 11.11.03 00:29:52
      Beitrag Nr. 16.332 ()
      Published on Monday, November 10, 2003 by ZDNet UK
      Michael Moore Attacks E-Voting
      by Andrew Donoghue

      Controversial US documentary maker and author Michael Moore has lambasted electronic voting machines being used in some US states, claiming the technology is inherently open to misuse.

      Speaking at an event to publicize his latest book, Dude, Where`s My Country?, in London`s Palladium theatre on Sunday, Moore attacked one of the main US voting-machine manufacturers, Diebold, for its links to the Bush administration. It has been revealed that the company`s chief executive Walden O`Dell is a major fundraiser for the Republican Party

      O`Dell came in for criticism recently when he claimed in a letter to be "committed to helping Ohio deliver its electoral votes to the president next year".

      Moore ridiculed the variety of voting technologies used in the US, claiming the pencil-and-paper systems used in countries such as the UK and Canada were the still the best method of avoiding vote-rigging.

      "In Canada they mark an X in a box, and then people sit and count the votes by hand with representatives of the various parties watching everything. There are hardly any roads north of Toronto but the Canadians manage to get all their votes in four hours after the ballots close," he said.

      Jokingly, he asked for someone in the UK audience to explain to him in detail how exactly to put a cross in a box so that he could report the intricacies of the system to US authorities.

      Moore also took mobile giant Orange to task, after finding the stage for the book-reading event festooned with banners advertising the UK company. The film maker, who is vocally anti-big business, seemed unaware the mobile operator was sponsoring the event until he came on stage and noticed the banners.

      Moore twisted one of the 20 ft canvas signs around so that the Orange logo was no longer visible, amid cheers from the packed auditorium. He then denied any knowledge of a sponsorship deals with the company.

      "Who the hell are Orange -- are they some kind of phone company? " he said. "No one sponsors me."

      The author, who has seen his personal fortune rocket amid huge sales of his books worldwide, later apologized to the audience for the prominent onstage advertising.

      Later in the hour-long event, Moore revealed he is currently filming another documentary following on from the Oscar-winning "Bowling for Columbine" called "Fahrenheit 9/11," which is due for release next summer.

      Copyright © 2003 CNET Networks, Inc.

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      schrieb am 11.11.03 11:22:12
      Beitrag Nr. 16.333 ()
      Schätzung von Ärzten
      Irak-Krieg forderte weit mehr als 20.000 Tote

      Krieg kann nie ein chirurgischer Eingriff sein, wie es die Propaganda zu vermitteln versucht: Im Kampf um den Irak starben insgesamt weit mehr als 20.000 Iraker, schätzen die Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges. Viele der Opfer waren Zivilisten.

      weiter:
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,273470,00.html
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 11:29:23
      Beitrag Nr. 16.334 ()
      Joerver, Zum Thema Diebold-Wahlcomputer giubt es einige Artikel bei Telepolis:

      http://www.heise.de/tp/deutsch/html/such.html?T=diebold&ok.x…

      Der Aktuellste davon:

      Urheberrecht gegen Kritiker

      Diebold, Hersteller von Wahlcomputern, sucht über das Copyright die Kritik an den Sicherheitsmängeln seiner Systeme mundtot zu machen; es geht um Geld - um die Meinungsfreiheit und um das Vertrauen in die Wahlergebnisse

      weiter: http://www.telepolis.de/deutsch/inhalt/te/15890/1.html
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 13:24:26
      Beitrag Nr. 16.335 ()
      ohne Worte

      http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/16058/1.html
      Auszug :
      Beispielhaft etwa war das Geschehen am 22. Juli 1946, als sich in den frühen Morgenstunden ein Kommando der hebräischen Untergrundbewegung Etzel in einer Schule in Jerusalem traf. Das Ziel des siebenköpfigen Kommandos unter der Führung des späteren israelischen Ministerpräsidenten Menachim Begin war das Hotel "King David", in das sie, als arabische Zivilisten und Hotelangestellte verkleidet, mehrere hundert Kilogramm Sprengstoff einschleusten. Mit dem Anschlag sollte der britischen Mandatsverwaltung ein Schlag zugefügt werden. Es starben 91 Menschen: 28 Briten, 41 Araber, 17 Juden und 5 andere.

      k.
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 13:47:32
      Beitrag Nr. 16.336 ()
      Hawkhead
      In meinem Thread wirst Du alles finden, was in der letzten Zeit über die Diepold Wahlcomputer veröffentlicht wurde.
      Nichts gegen Heise, aber alles über die Wahlcomputer stammt aus US-Quellen und die stehen schon seit längerem bei mir im Thread.
      Das ist die erste Story steht #740 vom 02.04.03
      The Greatest Story Never Told
      Are American elections fixed? Don’t ask the mainstream media.

      By Ernest Partridge
      Co-Editor, " The Crisis Papers."
      March 31, 2003
      Ich habe nicht alle Posting-Nummern aufgeschrieben.
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 18:24:06
      Beitrag Nr. 16.337 ()
      Supreme Court durchleuchtet Guantanamo :D



      Der Oberste Gerichtshof will nicht so agieren, wie es der US-Präsident gern hätte: :D Erstmals wird er sich mit der umstrittenen Inhaftierung mutmaßlicher Terroristen auf dem US-Stützpunkt Guantanamo beschäftigen. Der Supreme Court stimmte am Montag (Ortszeit) in Washington zu, die Anträge mehrerer Anwälte von ausländischen Gefangenen anzunehmen. Die Anwälte halten die Haftbedingungen in Guantanamo für nicht mit dem Völkerrecht vereinbar. Die jetzige Entscheidung des Obersten Gerichts lässt jedoch noch keinerlei Schlüsse auf sein Urteil in der Sache zu.

      Gefängnis ohne Rechte

      „Die Vereinigten Staaten haben in Guantanamo ein Gefängnis errichtet, das völlig außerhalb des Rechts arbeitet“, erklärten die Anwälte der britischen und australischen Kläger. „Innerhalb der Mauern dieses Gefängnisses können Ausländer auf unbestimmte Zeit festgehalten werden, ohne Anklage oder Beweise, ohne Zugang zu ihren Familien oder juristischer Beratung und ohne die Möglichkeit, ihre Unschuld zu beweisen.“ Die US-Regierung verweigert den Inhaftierten den Status und die Rechten von Kriegsgefangenen, die meisten haben keinerlei Rechtsbeistand.


      Die Männer, in deren Namen die Klage eingereicht wurde, wissen davon nichts, wie Anwälte des Zentrums für Verfassungsmäßige Rechte dem Obersten Gerichtshof erklärten. Die Verdächtigen seien keine Mitglieder der El Kaida und auch nicht in die Terroranschläge vom 11. September 2001 verwickelt.

      Im Gefangenenlager von Guantanamo sind derzeit rund 650 Menschen aus 42 Staaten inhaftiert, die im Rahmen des von den USA erklärten „Kampfes gegen den Terrorismus“ festgenommen worden waren. Den meisten Gefangenen werden Verbindungen zu den afghanischen Taliban und zum Terrornetzwerk El Kaida vorgeworfen.

      11.11.03, 9:10 Uhr focus.de
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 18:34:48
      Beitrag Nr. 16.338 ()
      KRITIK AUS SPANIEN :eek:

      Guantánamo ist ein riesiger Fehler :eek: :D

      Ein enger Verbündeter der USA übt scharfe Kritik an Washington: Spanien empfindet die Gefangenschaft von mutmaßlichen Mitgliedern des Terrornetzes al-Qaida im amerikanischen Militärstützpunkt Guantánamo auf Kuba als einen "riesigen Fehler". "So etwas darf es in einem Rechtsstaat nicht geben", sagte Spaniens Außenministerin Ana Palacio am Dienstag in Madrid.
      Spanien bemühe sich in Gesprächen mit den US-Behörden um eine Lösung für den einzigen spanischen Gefangenen in dem Lager. Die spanische Regierung sei allerdings nicht dazu berechtigt, sich auch für die Lagerinsassen aus anderen Staaten einzusetzen.
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 18:38:50
      Beitrag Nr. 16.339 ()
      Alles lief viel harmloser ab


      Die Befreiung der ehemaligen US-Soldatin Jessica Lynch hat sich angeblich ganz anders abgespielt als von den US-Streitkräften dargestellt. Die mit Filmkameras angerückten Truppen hätten keinen Widerstand vorgefunden, als sie Lynch im April aus einem Krankenhaus in der irakischen Stadt Nassirijah befreiten, heißt es in der Biografie
      „I Am a Soldier, Too: The Jessica Lynch Story“ (Ich bin auch ein Soldat: Die Geschichte der Jessica Lynch), die am Dienstag veröffentlicht wurde.

      Gerettet worden sei Lynch vielmehr von den irakischen Ärzten, die sie im Krankenhaus behandelt hätten, schreibt der ehemalige Journalist der „New York Times“, Rick Bragg, in der von Lynch autorisierten Biografie. Irakische Mediziner hätten die Soldatin sogar einmal im Krankenwagen zu einer amerikanischen Kontrollstelle gefahren, um sie an die US-Truppen zu übergeben. Der Wagen sei jedoch von den Streitkräften beschossen worden und habe umkehren müssen.

      Nach Ansicht von Kritikern haben die US-Truppen Lynchs Gefangennahme und Rettung aus Mangel an öffentlicher Unterstützung für den Irak-Krieg aufgebauscht oder zumindest entsprechende Versionen der Geschichte nicht dementiert. Elf US-Soldaten kamen ums Leben, als Lynchs Konvoi am 23. März in Nassirijah angegriffen wurde. Sechs weitere, darunter die damals 19-jährige Soldatin, wurden gefangen genommen.

      Lynch erklärte, sie habe nicht, wie zunächst berichtet, gegen ihre Angreifer gekämpft. Vielmehr habe ihre Waffe wie die vieler Kameraden geklemmt:D :laugh: , und sie habe nicht einen einzigen Schuss abgegeben. :laugh: Lynch wurde nach dem Hinweis eines irakischen Rechtsanwalts von US-Soldaten aus dem Krankenhaus befreit.


      Vergewaltigt oder nicht?

      Nach dem Angriff habe Lynch drei Stunden ihrer Erinnerung verloren, schreibt Bragg. Währenddessen soll sie vergewaltigt worden sein und mehrere Knochenbrüche und Verletzungen der Wirbelsäule erlitten haben, heißt es unter Berufung auf medizinische Unterlagen.

      Irakische Ärzte berichteten Journalisten jedoch, sie hätten keine Anzeichen für eine Vergewaltigung festgestellt. Lynch kann noch immer nicht wieder richtig laufen und wurde inzwischen auf eigenen Wunsch ehrenhaft aus der Armee entlassen. Sie erhält wie Bragg für die Biografie ein Vorschusshonorar von einer halben Million Dollar.

      In dem Buch ist auch ein Liebesbrief von Lynchs jetzigem Verlobten, dem Feldwebel Ruben Contreras, abgedruckt. Lynch habe den Brief jedoch nie bekommen, in dem Contreras der Soldatin Mut gemacht habe. Lynch selbst erklärte, sie würde vieles geben, wenn der Irak-Krieg niemals stattgefunden hätte: „Wir sind da hingegangen und haben unsere Arbeit gemacht“, heißt es in der Biografie. „Aber ich wollte, ich hätte es nie getan, ich wollte, es wäre nie passiert“.



      11.11.03, 16:20 Uhr focus.de
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 18:44:54
      Beitrag Nr. 16.340 ()
      Die unbelehrbaren Amis wiederholen Vietnam:

      Wie mache ich mir schnellstmoeglich viele erbitterte Feinde???


      ____________________________________________________
      Robustere Gangart bahnt sich an



      Angesichts des Dauer-Terrors gegen die [Anm.: Oder besser: "DER" ??? ]Besatzungstruppen in Irak will das Weiße Haus offenbar härter gegen die Aufständischen durchgreifen. Der Kommandeur des US-Oberkommandos Mitte und Befehlshaber der US-Truppen im Nahen Osten, General John Abizaid, drohte den Irakern am Montagabend (Ortszeit) mit drastischen Maßnahmen, wenn sie nicht die Angriffe auf die Besatzungstruppen eindämmten.

      Wie der Bürgermeister von Falludscha, Taha Bedaui, am Montag sagte, äußerte sich Abizaid vor einer Versammlung von Stammesführern und Bürgermeistern des sunnitischen Dreieck, das Zentrum des Widerstands gegen die Besatzungstruppen ist. Die USA hätten die Möglichkeiten und die Ausrüstung, um zu harten Maßnahmen zu greifen, zitierte er den General. Es war der bislang letzte Hinweis darauf, dass die USA angesichts wachsender Verluste bereit sind, härter gegen Aufständische vorgehen wollen.

      Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice erklärte in Washington: „Nichts von Wert ist jemals ohne Opfer gewonnen worden.“ :laugh: Von einer Wiederaufnahme der Kampfhandlungen könne keine Rede sein. Rice sagte, es handele sich in Irak um einen Aufstand in Verbindung mit Terrorismus. Dabei machten Mitglieder des alten Regimes des gestürzten Präsidenten Saddam Hussein gemeinsame Sache mit ausländischen Kämpfern.

      US-Außenminister Colin Powell bekräftigte in einer Rede in New York, die USA müssten an ihrem Kurs in Irak festhalten, „um der Zivilisation willen :laugh: , für unsere Sicherheit“. Powell räumte ein, dafür müssten die USA „einen Preis zahlen“. Es sei „keine Frage, wir werden geprüft“, sagte Powell. Aber er sei vom Sieg überzeugt.

      Bürgermeister erschossen

      Im Bagdader Vorort Sadr City wurde der von der Besatzungsmacht eingesetzte Bürgermeister Muhannad Ghazi el Kaabi von US-Soldaten getötet. Wie das Zentralkommando der US-Streitkräfte mitteilte, fielen die tödlichen Schüsse nach einem Streit Kaabis mit einem US-Sicherheitsoffizier am Gebäude der Stadtteilverwaltung. Zu der Auseinandersetzung sei es gekommen, weil Kaabi sich geweigert habe, den Anweisungen des Soldaten zu folgen. :eek: Die genauen Umstände des Vorfalls würden noch untersucht, hieß es.


      Tote nach Explosion in Basra

      In Basra explodierte am Dienstagmorgen ein Sprengsatz an einer Straße, die häufig von britischen Soldaten benutzt wird. Das Gebiet wurde umgehend abgeriegelt. Irakische Polizisten teilten mit, zwei Wagen seien zerstört worden. Vermutlich seien mindestens drei Iraker bei der Explosion getötet worden.

      Krieg verliert Sympathisanten

      Immer mehr US-Bürger stellen unterdessen den Sinn des Krieges in Irak in Frage. In einer Anfang November durchgeführten und am Montag veröffentlichten Umfrage erklärten 49 Prozent, der Krieg sei es nicht wert gewesen. Nur 48 Prozent unterstützten ihn noch, wie aus der Befragung des Annenberg Public Policy Centers hervorging. Im Oktober hatten noch 52 Prozent erklärt, die Lage in Irak sei es wert gewesen, den Krieg geführt zu haben. 43 Prozent waren gegenteiliger Ansicht.

      Mit der Politik von Präsident George W. Bush in dieser Frage waren 46 Prozent zufrieden, 50 Prozent waren es nicht.

      11.11.03, 10:30 Uhr focus.de
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 23:38:08
      Beitrag Nr. 16.341 ()
      http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,273394,00.h…" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,273394,00.h…

      "Einsetzbare Atomwaffen"

      Forscher entwerfen Bushs nukleare Sense

      Von Markus Becker

      US-Waffentechniker haben erstmals in einem nicht-geheimen Dokument die Anforderungen an eine neue Generation von Atombomben formuliert. Die "Mini-Nukes" sollen präzise und flexibel sein, relativ wenig Menschen töten - und Nuklearwaffen zu einem Teil der "normalen" Kriegführung machen.


      Explosion einer Atomwaffe: Immer größere Sprengkraft aus immer kleineren Bomben

      Bagdad, am 8. April 2003: Die US-Armee bekommt den Tipp, auf den sie lange gewartet hat. Saddam Hussein soll nebst Gefolge und seinen beiden Söhnen in einem Restaurant eingekehrt sein. 45 Minuten später bricht im Stadtteil Mansur die Hölle los: Zwei 900 Kilogramm schwere Bomben des Typs GBU-31 bohren sich metertief in die Erde und pulverisieren das Gebäude. Sekunden später detonierten zwei weitere Bomben gleicher Größe an der Oberfläche und zerreißen jeden in der Nähe. Wo zuvor das Restaurant stand, klafft ein 18 Meter tiefer Krater.

      In gewisser Hinsicht hatte Bagdad Glück an diesem Tag. Wären die Vorhaben der US-Regierung und ihrer Waffenforscher einige Jahre weiter gediehen, wäre der Diktator vielleicht gestorben, mit ihm allerdings auch Tausende Zivilisten. "Führungspersonen und Kommandoeinheiten" gehören in den Szenarien der US-Falken zu den erklärten Zielen der neuen Generation von kompakten, "einsetzbaren" Atomwaffen.

      "Verminderte Kollateralschäden"

      In einem politisch brisanten Dokument haben Wissenschaftler des Los Alamos National Laboratory, einer der führenden Atomwaffenschmieden der USA, erstmals eine detaillierte technische Analyse über die Fähigkeiten und Vorzüge so genannter "Mini-Nukes" vorgelegt - und nebenbei einen neuen Euphemismus kreiert: "Reduced Collateral Damage Weapons", Waffen mit verminderten Kollateralschäden.


      Amerikanischer ``Bunkerknacker`` vom Typ GBU-28: Maximal 18 Meter tief

      Das Papier, veröffentlicht im rechtskonservativen Magazin "Comparative Strategy", ist im Wesentlichen eine Melange aus Ideen der fünfziger Jahre und moderner Waffentechnik: Die Gewinnung immer größerer Vernichtungskraft aus immer kleineren Sprengsätzen wird kombiniert mit moderner Laser- und Satellitentechnik, um mit präzisen Bombardements tief im Erdreich versteckte Kommandobunker und Waffenfabriken zu zerstören.

      Das Hauptargument von Los-Alamos-Forscher Bryan Fearey und seinen Kollegen ist, dass eine Atomwaffe ihr Ziel mit einem relativ kleinen Sprengsatz zerstören kann, wenn sie präzise genug trifft und sich vor der Explosion metertief in die Erde bohrt. Ein seismischer Hammerschlag würde mit seinen Schockwellen jede unterirdische Struktur zermalmen, zugleich gäbe es zehn Mal weniger zivile Todesopfer als bei einer normalen nuklearen Explosion an der Erdoberfläche.

      Sense statt Skalpell

      In einem Rechenmodell erklären die Wissenschaftler, dass auf diese Weise schon eine Atombombe mit einer Brisanz von nur einer Kilotonne TNT einen unterirdischen Bunker genauso "knacken" könne wie ein an der Oberfläche gezündeter 50-Kilotonnen-Sprengsatz. Zum Vergleich: Die Hiroshima-Atombombe, die 1945 rund 100.000 Menschen tötete, hatte eine Sprengkraft von 15 Kilotonnen.


      Bagdader Stadtteil Mansur nach Bombenangriff: Gezielte Attacken auf feindliches Führungspersonal

      Allerdings nähme sich eine derartige "Mini-Nuke" gegenüber einer großformatigen Atomwaffe nicht wie ein Skalpell gegenüber einer Keule aus, wie Fearey suggeriert, sondern noch immer wie eine Sense. Die Ein-Kilotonnen-Bombe, gezündet in zehn Metern Tiefe, würde einen Krater von der Größe eins Fußballfelds reißen und eine Fontäne von 40.000 Kubikmetern verstrahltem Erdreich gen Himmel werfen. Ein Gebiet von 30 Quadratkilometern wäre der Studie zufolge radioaktiv verseucht. Innerhalb eines Umkreises von 700 Metern würde jeder Mensch augenblicklich sterben, noch 1200 Meter entfernt wäre die Strahlendosis tödlich.

      Zu den erklärten Zielen der neuen Atomwaffen gehören der Studie zufolge Führungspersonen und Befehlsstände, Anlagen zur Herstellung und Lagerung von Massenvernichtungswaffen und wichtige Teile der Infrastruktur - mithin Ziele, die oft in dicht bewohnten Gebieten liegen. Die Forscher halten die Vernichtungskraft der "Mini-Nukes" dennoch für gering genug, um ihren eigentlichen Zweck zu erfüllen: die Drohung eines Einsatzes von Atomwaffen glaubwürdig zu machen.

      Nukleare Option soll realistisch werden

      Sie argumentieren, dass ein "Schurkenstaat" nur dann von der Beschaffung von Massenvernichtungswaffen abgehalten werden könne, wenn er einen Atomschlag tatsächlich befürchten müsste. Die Drohung mit den derzeit im US-Arsenal befindlichen Atomwaffen sei dagegen unglaubwürdig: Kein US-Präsident nähme die katastrophalen Opferzahlen unter Zivilisten in Kauf, um ein unschuldiges Volk von einer gefährlichen Führungsclique zu befreien - glauben zumindest Fearey und seine Mitarbeiter.


      US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld: Verfechter der Präventivschlag-Doktrin

      Kritiker halten die "Mini-Nukes" dagegen für eine klassische Erstschlagswaffe, die verdächtig gut in die Präventivschlag-Doktrin der Regierung Bush passt. Sie bewirke das Gegenteil von größerer Sicherheit: Staaten, die sich von den USA bedroht fühlen, würden erst recht dazu getrieben, sich selbst nuklear zu bewaffnen - um ihrerseits die übermächtigen Amerikaner abzuschrecken.

      Abgesehen von fragwürdigen politischen Aussagen enthält die Fearey-Studie auch in technischer Hinsicht gewagte Annahmen. Experten sind etwa der Ansicht, dass biologische und chemische Kampfstoffe in unterirdischen Bunkern keinesfalls durch einen Atom-Angriff unschädlich gemacht werden können. Die Bombe müsse schon direkt im Bunker explodieren, um die Kampfstoffe mit ihrer Hitze zu verzehren. Eine seismische Attacke, wie sie Fearey vorschlägt, würde den tödlichen Inhalt des Bunkers jedoch über ein weites Gebiet verstreuen.

      Um vor einem direkten Treffer geschützt zu sein, muss ein Anlage nicht einmal besonders tief vergraben sein. Die besten "Bunkerknacker" des Pentagon erreichen eine maximale Tiefe von 18 Metern. Größeren Leistungen stehen die Gesetze der Physik im Wege: "Die Tiefe des Eindringens ist von der Stärke der Geschosshülle abhängig. Selbst die stärksten Materialien würden sich verformen oder sogar schmelzen bei Aufschlaggeschwindigkeiten von mehr als einigen Kilometern pro Sekunde", argumentierte der Physiker Robert Nelson in einer von der Federation of American Scientists (FAS) veröffentlichten Studie.

      Ziel: "Einsetzbare" Atomwaffen

      Die National Nuclear Security Administration hat dem Fearey-Papier zufolge dennoch mit einer "Advanced Concept Initiative" begonnen. Das Programm soll "Konzepte für neue Gefechtsköpfe und Modifikationen finden, um die Anforderungen des Verteidigungsministeriums zu erfüllen, die vom aktuellen Arsenal nicht abgedeckt werden". Das Endziel seien "einsetzbare" Nuklearwaffen, zu deren Entwicklung auch über eine Neuaufnahme von Atomtests nachgedacht werden müsse. Vergangene Woche gab das Repräsentantenhaus grünes Licht für die Entwicklung der "Mini-Nukes"; die Zustimmung des Senats wird innerhalb der kommenden zwei Wochen erwartet.

      Dass die Regierung von George W. Bush in den kleinen Atomwaffen mehr als nur ein Mittel zur hypothetischen Abschreckung sehen könnte, befürchten mittlerweile selbst US-Politiker: "Wenn wir sie bauen, werden wir sie auch einsetzen", sagte etwa der demokratische Senator Edward Kennedy. "Das ist eine Einbahnstraße, die nur zu einem Atomkrieg führen kann."

      Fearey und seine Kollegen glauben dagegen, dass der Einsatz von Atomwaffen ungeachtet ihrer Größe immer eine "schmerzhafte Entscheidung" für einen US-Präsidenten wäre - und nur im äußersten Notfall getroffen würde. Allerdings scheinen die Autoren ihrem eigenen Optimismus selbst nicht recht zu trauen. Mancher Gegner könne zwar glauben, dass die USA ihre großformatigen Atombomben niemals einsetzen würde. "Doch ein solches Kalkül", so die Forscher, "könnte unangebracht sein."
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 09:27:12
      Beitrag Nr. 16.342 ()
      #299

      bin ich jetzt immer noch ein Spinner ? :D

      Soll ich das mit dem 3. Weltkrieg noch mal reinstellen ? :D
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 09:41:45
      Beitrag Nr. 16.343 ()
      #300

      nö - lass` mal, mir kommt sonst der Kaffe rückwärts.

      Aber die Hoffnung stirbt zuletzt, dass an einem Punkt VOR dem Gau sich die Finanzwelt besinnt und diese Bande nackter Raubaffen unschädlich macht.

      Das Beispiel von Herrn Soros gibt Hoffnung - der Mann kann rechnen.

      Grüsse,franz
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 09:46:33
      Beitrag Nr. 16.344 ()
      #01

      wo Schatten ist - da ist auch Licht, hoffen wir mal das das Licht diesmal schneller ist :D
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 10:05:26
      Beitrag Nr. 16.345 ()
      na bei Lucky Luke zumindest klappt das - ohne Glück ist alles nichts oder ??
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 11:10:16
      Beitrag Nr. 16.346 ()
      #03

      die Italiener hatten kein Glück heute

      Mittwoch, 12. November 2003
      Anschlag auf Quartier im Irak
      Sechs Italiener getötet


      Mindestens sechs italienische Soldaten sind bei einem Anschlag auf einen italienischen Stützpunkt im südirakischen Nassirija ums Leben gekommen. Dies habe der italienische Armee-General Guido Bellini in Rom mitgeteilt, berichtete die italienische Nachrichtenagentur ANSA.

      Vermutlich handelte es sich um einen Selbstmordanschlag. Ein Zeuge habe gesehen, wie ein Lastwagen vor der Kaserne der Italiener explodiert sei, berichtete Bellini. Zahlreiche Soldaten seien unter den Trümmern des Gebäudes verschüttet. Im Südirak sind rund 2.300 Italiener stationiert.

      Anschlag auf US-Verwaltung

      Am Dienstagabend war das Areal der US-Verwaltung im Zentrum von Bagdad von zwei Geschossen getroffen worden. Wie die US-Verwaltung in der Nacht zum Mittwoch bekannt gab, wurde bei dem Anschlag niemand verletzt. Es seien lediglich einige Fahrzeuge, jedoch keine Gebäude beschädigt worden. Ein weiteres Geschoss sei außerhalb des Geländes eingeschlagen.

      Schon in der vergangenen Woche hatten Aufständische mehrfach mit Mörsern auf das weitläufige Areal der US-Verwaltung im ehemaligen Präsidentenpalast am Westufer des Tigris geschossen. Bei einem dieser Zwischenfälle waren drei US-Soldaten verletzt worden.

      US-Verwalter in Washington

      Nach seiner abrupten Rückkehr nach Washington hat der US-Verwalter für den Irak, Paul Bremer, Gespräche über eine schnellere Übertragung der Kontrolle an die Iraker geführt. Das kurzfristig angesetzte Treffen mit hochrangigen Regierungsvertretern hielt bis in den späten Dienstagabend an. "Wenn Entscheidungen getroffen werden müssen, kommt Bremer", hieß es laut Reuters in Washington. "Es gibt einige Entscheidungen, die getroffen werden müssen."

      Bremer hatte am Dienstag überraschend ein Treffen mit dem polnischen Ministerpräsidenten Leszek Miller im Irak abgesagt und war in die USA gereist. Die US-Regierung nahm dazu nicht Stellung. Die letzte US-Reise Bremers liegt gerade eine Woche zurück. In US-Medien ist von Spannungen zwischen der Regierung und Bremer besonders wegen dessen Widerstands gegen eine schnellere Machtübertragung an die Iraker die Rede.

      Rund ein Jahr vor den Präsidentschaftswahlen in den USA steht Präsident George W. Bush wegen der anhaltenden Angriffe auf US-Truppen im Irak und der hohen Kosten der Besetzung innenpolitisch zunehmend unter Druck. Seit dem Beginn der Invasion am 20. März sind 267 US-Soldaten durch feindliches Feuer getötet worden, mindestens 153 von ihnen nach dem von Bush am 1. Mai ausgerufenen Ende der Hauptkampfhandlungen.

      n-tv
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 12:20:15
      Beitrag Nr. 16.347 ()
      ach, bremer wird wohl der boden zu heiss :laugh:

      ANSCHLAG IM IRAK

      Tote und Verschüttete im Hauptquartier der Italiener

      Katastrophaler Anschlag auf die Zentrale der italienischen Polizei im Irak: Ein Selbstmordattentäter bombte in der Stadt Nassarija mindestens zwölf Menschen in den Tod...

      CIA-Einschätzung: Alles noch schlimmer als bisher erwartet
      ......

      Nach Einschätzung der CIA wird sich die Sicherheitslage demnächst noch weiter verschlechtern - in Bagdad und im ganzen Land. Der Pessimismus des amerikanischen Geheimdiensts ist größer als das von der US-Regierung bisher eingeräumte Ausmaß der Misere, meldet der US-Sender CNN unter Berufung auf namentlich nicht genannte Regierungsvertreter. Details des entsprechenden CIA-Berichts wurden nicht bekannt. Es drang jedoch durch, dass die irakische Guerrilla starken Zustrom hat, und dass der Widerstand leicht an Waffen kommt.

      .....
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 12:22:46
      Beitrag Nr. 16.348 ()
      quelle: spiegel
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 12:24:27
      !
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      Avatar
      schrieb am 12.11.03 13:18:40
      Beitrag Nr. 16.350 ()
      Da kann sich das italienische Volk bei seinem Mafia-Paten Berlusconi bedanken.:mad:
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 13:19:21
      Beitrag Nr. 16.351 ()
      22 Tote laut NTV-Laufband :eek:
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 13:26:13
      Beitrag Nr. 16.352 ()
      die heuchler übern sich in falschem pathos

      ......
      Schweigeminute im römischen Parlament
      Das Parlament in Rom unterbrach auf die Nachricht hin seine Sitzung und gedachte in einer Schweigeminute der Opfer. Staatschef Carlo Azeglio Ciampi erklärte, Italien werde seine "Rolle an der Seite unserer Verbündeten und der Vereinten Nationen im Kampf gegen den internationalen Terrorismus weiter ausüben". Die Polizisten und Soldaten seien getötet worden, während sie der irakischen Bevölkerung dabei geholfen hätten, den "Frieden, die Ordnung und die Sicherheit" wiederzuerlangen.....

      t-online.de
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 13:30:01
      Beitrag Nr. 16.353 ()
      Den Irakern sollten zur Strafe für die eigene Ordnung und Sicherheit sorgen müssen,sie haben es Nachfühlbar nicht Verdient.
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 13:30:52
      Beitrag Nr. 16.354 ()
      #10

      mal seh`n ob das italienische Volk das auf Dauer auch so sieht
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 16:58:13
      !
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      Avatar
      schrieb am 12.11.03 20:32:07
      Beitrag Nr. 16.356 ()
      wenn`s nicht so traurig wäre

      langsam haben die Pro`s der bushisten bei WO wohl die Schnauze voll. Welch endlose Verteidigung, wie im richtigen Leben. :D

      Merke: Mit Krieg löst man keine probs!
      Merke: ans ÖL kommt man dadurch auch nicht
      Merke: Sicherheit schafft man so auch nicht.

      die bushisten sind erledigt, platt und demaskiert,
      bin jetzt gespannt was sie noch alles anstellen. :D
      Eigentlich sollte man diese Bagage direkt in Bagdad abliefern.


      bodo
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 20:39:45
      Beitrag Nr. 16.357 ()
      bodo.
      nutzt nix. der bushismus schreitet voran. der führer wills wissen und unsere kriegsbejubler bereiten sich heimlich auf die übernahme der ämter vor. deswegen haben sie keine zeit zu verlieren. die karriere ruft :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 20:58:54
      Beitrag Nr. 16.358 ()
      sep hat sich vor tagen abgemeldet.
      aus einschlägigen gründen?

      der knabe wäre ein anwärter auf allerlei posten.
      aber ganz sicher speziell im bereich des propagadaministeriums echt super untergebracht :laugh::laugh:

      hinkt er vielleicht deswegen? :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 21:37:55
      Beitrag Nr. 16.359 ()
      Sep!

      Ehrlich das ist Fahnenflucht.
      Richtige Desertation vor dem Feind ist das.

      Du lässt deine Brüder im Geiste im Stich.
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 21:45:01
      Beitrag Nr. 16.360 ()
      hat sich abgesetzt, und sein kombattant xylo muss sich neuerdings beim muslim-forum einbringen,
      um auf seinen erregungspegel zu kommen...
      und das ganze bei w:o mitteilen,
      um lustmässig überhaupt noch auf den höhepunkt zu kommen :laugh::laugh:

      die hauptsache erregung :laugh:
      wenns im einfachen juristen-alltag nicht klappt :laugh:
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 21:52:00
      Beitrag Nr. 16.361 ()
      hey, seid doch ein wenig nett zueinander ...
      ... und das Leben macht gleich vielmehr Spass :laugh:
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 22:02:46
      Beitrag Nr. 16.362 ()
      antigone:kiss:

      du bist und bleibst mein pösestes lieblings-mädel:cool:

      nun, nachdem sich der froind vom kasperl larifari verpisst
      hat, ist es hier a bisserl zu friedlich geworden.

      ist das bekümmern um unsere counterparts auch eine
      negative seite des gutmenschen??

      ciao
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 22:56:11
      Beitrag Nr. 16.363 ()
      "... zu friedlich ..." :look:
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 23:03:48
      Beitrag Nr. 16.364 ()
      :cry:

      Ja man wird von keiner Sau mehr Beleidigt.

      Da is ja auf dem Finanzamt mehr los als hier. :mad:
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 23:07:02
      Beitrag Nr. 16.365 ()
      Auch im virtuellen Leben solltet Ihr stets beherzigen:

      De mortuis nil nisi bene!

      Gruß, rv
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 23:24:10
      Beitrag Nr. 16.366 ()
      Warum hat der alte Bush seinem Sohn nicht mal diesen Text zu lesen gegeben.

      "Why We Didn`t Remove Saddam"

      George Bush [Sr.] and Brent Scowcroft
      Time (2 March 1998)

      The end of effective Iraqi resistance came with a rapidity which surprised us all, and we were perhaps psychologically unprepared for the sudden transition from fighting to peacemaking. True to the guidelines we had established, when we had achieved our strategic objectives (ejecting Iraqi forces from Kuwait and eroding Saddam`s threat to the region) we stopped the fighting. But the necessary limitations placed on our objectives, the fog of war, and the lack of "battleship Missouri" surrender unfortunately left unresolved problems, and new ones arose.

      We were disappointed that Saddam`s defeat did not break his hold on power, as many of our Arab allies had predicted and we had come to expect. President Bush repeatedly declared that the fate of Saddam Hussein was up to the Iraqi people. Occasionally, he indicated that removal of Saddam would be welcome, but for very practical reasons there was never a promise to aid an uprising. While we hoped that popular revolt or coup would topple Saddam, neither the U.S. nor the countries of the region wished to see the breakup of the Iraqi state. We were concerned about the long-term balance of power at the head of the Gulf. Trying to eliminate Saddam, extending the ground war into an occupation of Iraq, would have violated our guideline about not changing objectives in midstream, engaging in "mission creep," and would have incurred incalculable human and political costs. Apprehending him was probably impossible. We had been unable to find Noriega in Panama, which we knew intimately. We would have been forced to occupy Baghdad and, in effect, rule Iraq. The coalition would instantly have collapsed, the Arabs deserting it in anger and other allies pulling out as well. Under those circumstances, furthermore, we had been self-consciously trying to set a pattern for handling aggression in the post-cold war world. Going in and occupying Iraq, thus unilaterally exceeding the U.N.`s mandate, would have destroyed the precedent of international response to aggression we hoped to establish. Had we gone the invasion route, the U.S. could conceivably still be an occupying power in a bitterly hostile land. It would have been a dramatically different--and perhaps barren--outcome.

      We discussed at length forcing Saddam himself to accept the terms of Iraqi defeat at Safwan--just north of the Kuwait-Iraq border--and thus the responsibility and political consequences for the humiliation of such a devastating defeat. In the end, we asked ourselves what we would do if he refused. We concluded that we would be left with two options: continue the conflict until he backed down, or retreat from our demands. The latter would have sent a disastrous signal. The former would have split our Arab colleagues from the coalition and, de facto, forced us to change our objectives. Given those unpalatable choices, we allowed Saddam to avoid personal surrender and permitted him to send one of his generals. Perhaps we could have devised a system of selected punishment, such as air strikes on different military units, which would have proved a viable third option, but we had fulfilled our well-defined mission; Safwan was waiting.

      As the conflict wound down, we felt a sense of urgency on the part of the coalition Arabs to get it over with and return to normal. This meant quickly withdrawing U.S. forces to an absolute minimum. Earlier there had been some concern in Arab ranks that once they allowed U.S. forces into the Middle East, we would be there to stay. Saddam`s propaganda machine fanned these worries. Our prompt withdrawal helped cement our position with our Arab allies, who now trusted us far more than they ever had. We had come to their assistance in their time of need, asked nothing for ourselves, and left again when the job was done. Despite some criticism of our conduct of the war, the Israelis too had their faith in us solidified. We had shown our ability--and willingness--to intervene in the Middle East in a decisive way when our interests were challenged. We had also crippled the military capability of one of their most bitter enemies in the region. Our new credibility (coupled with Yasser Arafat`s need to redeem his image after backing the wrong side in the war) had a quick and substantial payoff in the form of a Middle East peace conference in Madrid.

      The Gulf War had far greater significance to the emerging post-cold war world than simply reversing Iraqi aggression and restoring Kuwait. Its magnitude and significance impelled us from the outset to extend our strategic vision beyond the crisis to the kind of precedent we should lay down for the future. From an American foreign-policymaking perspective, we sought to respond in a manner which would win broad domestic support and which could be applied universally to other crises. In international terms, we tried to establish a model for the use of force. First and foremost was the principle that aggression cannot pay. If we dealt properly with Iraq, that should go a long way toward dissuading future would-be aggressors. We also believed that the U.S. should not go it alone, that a multilateral approach was better. This was, in part, a practical matter. Mounting an effective military counter to Iraq`s invasion required the backing and bases of Saudi Arabia and other Arab states.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 00:04:54
      Beitrag Nr. 16.367 ()
      dolcetto :kiss:

      das sexuelle wohlbefinden ist nicht zu unterschätzen.
      und der gewöhnliche gutmensch hat ein einsehen in die befindlichkeiten, die aus diesen gründen zu ersatzhandlungen führen, sei`s die verweigerung, um später zum grossformat auflaufen zu können ;) oder der besuch anderer bordelle.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 00:42:25
      Beitrag Nr. 16.368 ()
      unglaublich, aber absolut überzeugend. damals, als rumsfeld sich seinen eigenen geheimdienst zaubert, wars schon absehbar:


      Das Prinzip Ofenrohr

      Ein Geheim-Büro im Pentagon schrieb Horrormeldungen über das irakische Waffenarsenal zusammen. Sie landeten direkt beim Präsidenten. Die CIA steuerte politisch maßgeschneiderte Analysen bei. Zum ersten Mal berichten Zeugen

      Von Jochen Bittner und Thomas Kleine-Brockhoff

      Washington
      Im Mai 2002 bezieht Karen Kwiatkowski ihren neuen Schreibtisch im Verteidigungsministerium. Nichts deutet darauf hin, dass sie in der mysteriösesten Abteilung des Pentagons gelandet ist. Sie bekommt kein eigenes Büro, bloß einen Arbeitsplatz mit Sichtblende, ganz hinten im Flur, direkt neben dem Kühlschrank, viertes Geschoss, siebter Korridor, Gebäudering D. Sie wird zu einem Rädchen in einer riesigen Maschinerie. Seit 20 Jahren gehört sie der Luftwaffe an, bekleidete zuletzt den Rang eines Oberstleutnants. Nun zählt sie zur Abteilung Naher Osten und Südasien, Arbeitsgruppe Nordafrika. Sie schreibt Länder-Analysen für die hohen Herren des Pentagons. Ein interessanter Job.

      Regelmäßig kommt die Abteilung im großen Amtszimmer ihres Chefs zusammen. Jede Arbeitsgruppe berichtet. Nur die Irak-Gruppe schweigt jedes Mal. „Merkwürdig“, denkt sich Kwiatkowski zunächst, „gerade jetzt, wo der Irak so wichtig ist.“ Über den Sommer wird es eng im Gang. Die Arbeitsgruppe Irak schwillt auf 20 Mitarbeiter an, und im August gibt der Chef bekannt, die Gruppe heiße ab sofort Office of Special Plans. Name und Aufgabe seien geheim. Wenn jemand nachfrage: Kein Kommentar!

      Das leuchtet Kwiatkowski ein. Krieg liegt in der Luft. Da bedarf es ein wenig Geheimhaltung. Doch die Kollegen von Special Plans verhalten sich merkwürdig. Im Gespräch äußern sie sich herablassend über den Geheimdienst CIA und auch über die DIA, die hauseigene Defense Intelligence Agency. Sie meiden die Flur- und Abschiedspartys der Geheimdienst-Kollegen. Geradezu verächtlich sprechen sie über das Außenministerium. Als jemand sagt, er könne ein Papier nicht abliefern, weil er noch auf einen Kommentar aus dem Außenministerium warte, sagt einer von Special Plans: „Ach was, die vom Außenministerium brauchen wir hier nicht. Wir können das selbst.“

      Allmählich wird Karen Kwiatkowski neugierig. Sie geht an ihren Computer und sucht im Internet Informationen über ihren Chef. Der heißt William Luti, war Berater von Vizepräsident Richard Cheney und hängt dem Neokonservatismus an. Das ist, so findet sie heraus, jene Glaubensrichtung der Rechten, die einen Krieg gegen den Irak zur Demokratisierung des Nahen Ostens für unerlässlich hält. Dann googelt Kwiatkowski ihre anderen Kollegen. Immer findet sie Hinweise auf den Neokonservatismus. Sie stellt fest: „Die gehören alle zu einer kleinen, glücklichen, ideologischen Familie.“ Auch ihr Dienstherr Donald Rumsfeld gehört dazu. Special Plans ist deren verdeckte Zelle. Karen Kwiatkowski hat einen Platz an der Zellwand erhalten.

      Im September greift Special Plans plötzlich über auf Kwiatkowskis Arbeit. Sie erhält Weisung, selbst nichts mehr über den Irak zu schreiben. Für gewöhnlich haben Militäranalysten Zugriff auf verschlüsselte Datenbanken der Geheimdienste. Das ist nun Vergangenheit. Die traditionellen Geheimdienste werden von der täglichen Recherche ausgeschlossen. Dafür ist nun Special Plans zuständig. Kwiatkowski erhält Textbausteine über den Irak. Die soll sie in ihre Berichte kopieren, ohne jede Veränderung. „Prima“, denkt sie, „da nimmt mir jemand Arbeit ab.“ Dann liest sie die Bausteine: Saddam Hussein bildet Al-Qaida-Terroristen aus. Saddam Hussein versucht, sich Uran in Afrika zu beschaffen. Saddam Husseins Geheimdienst hatte Kontakt zu Attentätern des 11. September. Saddam Hussein arbeitet mit Osama bin Laden zusammen. Oberstleutnant Kwiatkowski findet, das gehe zu weit. „Das waren keine Informationen mehr, das war Propaganda.“

      „Sagen Sie mal, wer erzählt dem Präsidenten eigentlich dieses ganze Zeug?“
      Am 7. Oktober 2002 sieht Karen Kwiatkowski im Fernsehen, wie der Präsident in einer Rede in Cincinnati vor der „schweren Bedrohung des Friedens“ durch den Irak warnt. Was er sagt, kommt Kwiatkowski bekannt vor. „Der wiederholt den ganzen Quatsch, den ich aus meinen Textbausteinen kenne.“ In diesem Moment begreift sie, dass das, was ihre Abteilung ausbrütet, direkt bis zu George W. Bush gelangt.

      Ein Jahr später gibt es ein Wort für dieses Prinzip: stovepiping. Vorbei an der vermeintlich trägen CIA, vorbei am vermeintlich friedensliebenden Außenministerium rauschen heiße Informationen über den Irak wie durch ein Ofenrohr direkt ins Ohr des Präsidenten. Ohne Filter. Ohne Überprüfung durch den Apparat. Entscheidend ist, was oben rauskommt.

      Kwiatkowski stellt einen Kollegen von Special Plans zur Rede: „Sagen Sie mal, wer erzählt dem Präsidenten eigentlich dieses ganze Zeug?“ Darauf der Kollege: „Sie interpretieren das falsch. Wir haben Quellen, zu denen Sie keinen Zugang haben. Wenn Saddam erst gestürzt ist, werden Sie sehen, dass wir Recht hatten.“

      Mit 42 hat Karen Kwiatkowski ein neues Leben begonnen. Während sie ihre Geschichte erzählt, sitzt sie am Küchentisch ihrer Farm im Shenandoah-Tal von Virginia, umgeben von einem Ehemann, vier Kindern, drei Pferden, fünfzehn Kühen. Warum sie an die Öffentlichkeit geht? Nicht, so sagt sie, weil sie Pazifistin geworden sei nach 20 Jahren Militär. Auch nicht, weil sie als Linke gegen George Bush opponiert. Politisch, sagt sie, sei sie konservativ. Nein, sie will, dass viele verstehen, „wie verwundbar die Demokratie ist“, wenn „eine kleine Gruppe die offene Gesellschaft“ dominiert.

      Karen Kwiatkowski ist ein whistle-blower, die Erste aus dem Bauch des Pentagons. Eine Offizierin, die den Mut findet, öffentlich Alarm zu schlagen. Vorgesetzte mögen diesen Typus des Aufklärers selten, dafür liebt die amerikanische Gesellschaft sie. Denn whistle-blower symbolisieren den Willen und die Kraft der Demokratie zur Selbstreinigung. Mit jedem Tag, an dem Waffenfunde im Irak ausbleiben und Soldaten sterben, steigt die Zahl derer, die auspacken, was vor dem Krieg auf den Fluren der Macht geschah. Es sind Beamte aus Ministerien und Geheimdiensten. Manche lassen sich anonym zitieren, andere schicken pensionierte Kollegen vor, die niemand mehr maßregeln kann. Aus deren Erzählungen fügt sich jetzt ein Bild über die Methoden zusammen, mit denen die Hardliner innerhalb der amerikanischen Regierung ihren Kriegsplan durchzusetzen suchten.

      Die Geschichte des Office of Special Plans beginnt am 11.September 2001. Wenige Stunden nach den Terror-Anschlägen auf New York und Washington gibt Verteidigungsminister Donald Rumsfeld einen folgenschweren Auftrag: Er fordert Beweise für eine Verbindung zwischen Osama bin Laden und dem irakischen Diktator Saddam Hussein. Rumsfeld scheint vom ersten Augenblick an überzeugt davon, dass in Wahrheit Saddam Hussein hinter dem Massenmord steckt. Diese Hypothese ist der Nukleus aller folgenden Dramen.

      Aber Rumsfeld lässt nicht vom Geheimdienstapparat suchen. Er schickt einen zuverlässigen Hardliner auf Recherche. Der kommt prompt mit dem erwarteten Ergebnis zurück: Die Verbindung zwischen dem Diktator des Iraks und dem Terrornetzwerk gebe es tatsächlich. Der Bericht wird von den Geheimdiensten mit gewaltigem Aufwand geprüft – und als unglaubwürdig verworfen.

      Diese Widerlegung entmutigt Rumsfeld nicht. Sie bestätigt nur sein Bild von den Geheimdiensten. Hardlinern gilt besonders die CIA als Versammlung schlapper Hüte. In ihren Publikationen beklagen sie das „ständige Durchmangeln“ von Informationen im Apparat, den „Obstruktionismus“ gegenüber den Anliegen der Rechten und, ganz im Ernst, den „engstirnigen Realismus“. Der ganze Laden sei „eine betäubende, jede Fantasie erstickende Bürokratie“, klagt Reuel Marc Gerecht, ein Mann mit Geheimdienstvergangenheit, der sich inzwischen niedergelassen hat in der Denkstube der Neokonservativen, dem American Enterprise Institute. Der „Knochenmühle CIA“ (Gerecht) will sich die Avantgarde der Neocons entziehen – durch Gründung eines kleinen und flexiblen Recherche-Kommandos. Konsequenterweise findet sich in einer internen Aktennotiz aus dem Office of Special Plans die Bemerkung, die Terrorismus-Fachleute der Regierung hätten „Vorurteile“. Sie würden die Verbindungen zwischen al-Qaida und Saddam Hussein mutwillig „herunterspielen oder zu widerlegen suchen“. Darum lassen sich die Mitarbeiter von Special Plans sämtliche CIA-Analysen und sogar die unbewerteten Rohberichte von Agenten vorlegen. Sie suchen nach Info-Bröseln, die CIA-Analytiker in ihrem Friedenstaumel kleingeredet haben.

      Die Methode geht zurück auf die Erfahrung der Rechten mit Team B. Das war eine Gruppe von Kalten Kriegern, die 1976 die Annahmen der CIA über die Stärke der Sowjetunion überprüfte und für zu leichtfertig befand. Die CIA sei naiv und entspannungsversessen, urteilten die Kritiker von Team B. Sie unterschätze die Sowjetmacht dramatisch, weil sie nur „harte Daten“, nicht aber „Intentionen“ bewerte. Die Hardliner schließen von der Menschenverachtung eines Regimes direkt auf dessen Gefährlichkeit für die Vereinigten Staaten. Aufgrund solcher Annahmen, diesmal gemünzt auf den Irak, wird 2001 Special Plans gegründet. Gefördert von denselben Leuten, die damals zu Team B zählten: Donald Rumsfeld (inzwischen Verteidigungsminister), Paul Wolfowitz (inzwischen Vizeverteidigungsminister), Richard Perle (inzwischen Berater des Verteidigungsministers).


      Tote Indizien erwachen plötzlich zu neuem Leben
      Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion stellt die CIA in einem internen Bericht fest, sie habe die Bedrohung nicht etwa unterschätzt, sondern „substanziell überbewertet“. Team B hätte demnach, noch schlimmer, grotesk übertrieben. Diese Geschichte scheint sich nun zu wiederholen. Die Scharfmacher stören ihre Fehleinschätzungen keineswegs. Damals nicht, weil Team B nach ihrer Überzeugung die Aufrüstungspolitik Ronald Reagans begründen und damit den Kalten Krieg gewinnen half. Heute nicht, weil sie glauben, Special Plans habe geholfen, einen ohnehin notwendigen Krieg durchzusetzen.

      Judith Yaphe beobachtet die Arbeit der Spezialabteilung aus der Halbdistanz – mit wachsender Bestürzung. Ihr Dienstherr ist Donald Rumsfeld, sie arbeitet in Sichtweite des Pentagons auf der anderen Seite des Flusses Potomac. Dort liegt die National Defense University, an der sie als Professorin den Auftrag hat, strategische Studien für das Pentagon anzufertigen. Jedenfalls theoretisch, wenn denn die Führung des Ministeriums Wert auf ihre Expertise legte. Doch daran zweifelt Yaphe inzwischen. „Die haben eigene Fachleute“, sagt sie spitz. An ihrer Kompetenz kann die Missachtung nicht liegen, denn Yaphe ist Irak-Spezialistin. 24 Jahre lang war sie bei der CIA, überwiegend in der Irak-Abteilung. Vor dem Krieg zählte sie zu denen, die warnten.

      Wie Special Plans „zweifelhafte Quellen“ neu bewertete, hat Yaphe durch ihre Kontakte im Apparat mitbekommen. Die angeblichen Verbindungen der Attentäter vom 11. September zum irakischen Geheimdienst, das angebliche Trainingslager der al-Qaida südlich von Bagdad, der angebliche Uranankauf in Afrika: „Alles falsch, und wir wussten das in der Geheimdienstgemeinde seit Ewigkeiten.“ Doch im Pentagon werden tote Indizien zu neuem Leben erweckt.

      Denn Special Plans tut mehr, als Verteidigungsminister Donald Rumsfeld bis heute zugibt. Die Darstellung, die Abteilung werfe einen „zweiten Blick“ auf alte Erkenntnisse, ist nach Unterlagen aus dem Untersuchungsausschuss des Repräsentantenhauses eine „Verschleierungstaktik“. Tatsächlich führe die Abteilung auch „nachrichtendienstliche Operationen“. Und zwar „mit Geheimdienst-Novizen“, wie Judith Yaphe weiß.

      Während sich die Dienste schwer tun, Neues aus dem Irak zu erfahren, erschließt Special Plans eigene Quellen: Überläufer, die ihr irakischer Lieblings-Oppositioneller Achmed Dschalabi ihnen zuführt. Die CIA, sagt Yaphe, habe diese Berichte voller Skepsis gesehen. Denn Dschalabi verfolgt ein eigenes Interesse: Er will die Vereinigten Staaten davon überzeugen, Saddam Hussein zu stürzen. Trotzdem schießt Special Plans diese Zeugenberichte über die saddamistische Gefahr durch ihr Ofenrohr nach oben ins Weiße Haus. Mehrfach hört Oberstleutnant Karen Kwiatkowski den Chef von Special Plans sagen: „Wir machen das für Scooter.“ So lautet der Spitzname von Lewis Libby, früher Mitglied von Team B und heute Stabschef bei Richard Cheney. Die Amtsräume des Vizepräsidenten werden so zum Briefkasten für Überläufer-Berichte. Der Filter, der das Weiße Haus von Pseudoinformationen abschirmt, ist beseitigt. „Ständig sind Überläufer-Geschichten reingekommen“, berichtet ein inzwischen pensionierter Geheimdienstler der Zeitschrift New Yorker. „Zweifelst du die eine an, ist schon eine andere da. Und dieser ganze Mist wird direkt reingeschaufelt zum Präsidenten.“

      Inzwischen hat sich der offizielle Pentagon-Geheimdienst DIA die Überläufer-Transkripte noch einmal angeschaut. Sie seien aus heutiger Sicht „von geringem oder keinem Nutzen gewesen“, heißt es in einem Pressebericht über das Prüfergebnis. Überläufer hätten ihre eigenen Amtstitel „erfunden“ oder ihre Bedeutung „übertrieben“. Ihre Hinweise hätten sich im Irak überwiegend „als unwahr“ herausgestellt.

      Zum großen Showdown zwischen Hardlinern und Gemäßigten kommt es in den Tagen vor dem Auftritt von Außenminister Colin Powell im Weltsicherheitsrat. Am 25. Januar 2003 erscheint Lewis Libby mit einem Haufen Ringbücher samt Farbcodierungen für Quellenhinweise im überfüllten Lagezentrum des Weißen Hauses. Dort trägt er vor, was Powell seiner Meinung nach der Welt präsentieren soll. Was von nun an geschieht, haben Beamte des Außenamtes jüngst der Washington Post erzählt. Danach will Libby alle längst widerlegten Geschichten über die Verbindungen der Attentäter des 11. September zum irakischen Geheimdienst in Powells Rede packen. „Wow! Jetzt geht das wieder los“, sagt sich einer der Powell-Beamten. Libby habe „mit Zähnen und Klauen um jede Formulierung“ gerungen. „Da haust du was raus aus der Rede“, berichtet der Beamte, „und jedes Mal wird es wieder reingeschrieben.“ Erst nach der Prüfung durch die Dienste seien die meisten Vorschläge Libbys getilgt worden. Noch in der Nacht vor der Präsentation – Powells Leute sind schon im UN-Gebäude – ruft Libby an, um die Rede wieder zu verschärfen.
      Powell wehrt die Versuche ab. Trotzdem überzeichnet seine Präsentation die irakische Gefahr auch ohne die Gerüchte aus dem Pentagon. Und das hat Gründe.

      Die kennt Vincent Cannistraro, der Altmeister der Terror-Bekämpfer. Ein Mann, der nicht mehr im aktiven CIA-Dienst steht und deshalb nichts zu verlieren hat. 27 Jahre Geheimdienst, bei Ronald Reagan im Nationalen Sicherheitsrat, zuletzt bei der CIA Chef der Antiterrorismus-Abteilung. Kurz vor Beginn des Irak-Krieges bitten die Falken Cannistraro ins Pentagon. Sie hoffen, er könne helfen, die Verbindungen zwischen dem Irak und al-Qaida zu finden. Cannistraro sagt, was niemand hören will: „Ich denke, da gibt es keine.“ Als ein Assistent von Vizeverteidigungsminister Paul Wolfowitz ankündigt, Amerika werde die Demokratie in den Nahen Osten bringen, provoziert Cannistraro die Wolfowitz-Mitarbeiter. „Sagt mal, Jungs“, fragt er, „glaubt ihr wirklich, das funktioniert? Raucht ihr eigentlich Dope?“ Eigentlich sollte Cannistraro dem Pentagon zunächst zwei Wochen lang dienen. Nach dieser Unterhaltung wird er nicht mehr gebraucht.

      Cannistraro wohnt in MacLean, nur ein paar Autominuten entfernt vom CIA-Hauptquartier. Die Gartenstadt der Spione vor den Toren Washingtons ist ein idyllischer Ort. Große Häuser schmiegen sich an den Waldrand. Häuser, deren Hypotheken abgetragen werden wollen. Häuser, deren Bewohner für die College-Gebühren ihrer Kinder zahlen müssen. Häuser, in denen Vincent Cannistraro Freunde hat. Die wenigsten dieser aktiven CIA-Leute, glaubt er, legten sich direkt mit den Vorgesetzten oder gar den Machthabenden an. Viele schlössen Kompromisse und sagten immer mal wieder, was politisch gewünscht sei. „Jeden Tag fahre ich an der Agency vorbei“, sagt Cannistraro. „Ich weiß, wie die Stimmung dort ist. Ich kenne den Druck, unter dem die Mitarbeiter stehen.“

      Ein paar Kilometer entfernt wohnt Larry Johnson. Wieder ein großes Haus, wieder ein Waldrand, wieder eine lange CIA-Karriere, wieder ein hoher Dienstrang. Und noch ein Bericht vom Druck auf die Kollegen. Für Johnson sind die Neocons eine große politische Enttäuschung. Bei der vergangenen Wahl hat er für George Bush gestimmt und sogar Geld gespendet. Mittlerweile glaubt er, dass die Regierenden in einer „Fantasiewelt“ leben. „Die hören nur, was sie hören wollen.“ Johnson denkt nach und streichelt seinen Hund. „Ein Nachrichtendienst ist wie ein Rottweiler“, sagt er, „wachsam, aber vor allem loyal. Er will seinem Herrchen gefallen.“ Was heißt das für die CIA? „Dass die Analysen, die nicht auf Linie lagen, gar nicht erst aus dem Haus gelangten.“ Johnson glaubt, was viele Kenner der CIA annehmen: erst kam die Entscheidung zum Krieg, dann die Produktion der Geheimdienst-Dossiers. Die Information sei der Mission gefolgt, nicht umgekehrt.

      Was vom Geheimdienst erwartet wird, erfährt zuerst dessen Chef, und zwar unmittelbar nach dem 11. September. George Tenet sitzt nach den Terroranschlägen jeden Tag mit George Bush im Sicherheitskabinett zusammen. Schon sechs Tage nach den Anschlägen sagt Bush in die Runde: „Ich glaube, dass der Irak beteiligt war, aber ich werde ihn jetzt nicht angreifen. Im Moment habe ich die Beweise noch nicht.“ Von diesem Augenblick an ist George Tenet hin- und hergerissen zwischen widerstreitenden Loyalitäten: zur Regierungsmannschaft und zu seinem Personal. Erstere erhofft passende Nachrichten, Letzteres will seriös arbeiten und erwartet Schutz vor politischem Einfluss.

      Die Politik verschafft sich schließlich selbst Zutritt nach Langley. Es ist eine unmissverständliche Geste, als Vizepräsident Richard Cheney plötzlich in der Auffahrt zum CIA-Hauptquartier auftaucht. Er brütet mit Abteilungsleitern über Irak-Akten, immer wieder. Hat der Mann ein Informationsdefizit? Cheney bekommt, ebenso wie der Präsident, sechsmal pro Woche ein persönliches CIA-Briefing. Falls er Fragen hat, werden sie spätestens am folgenden Tag beantwortet. Die Ausflüge des Vizepräsidenten in die Agentenwelt, sagt ein CIA-Beamter, hätten signalisiert, „dass bestimmte Äußerungen von hier erwünscht sind“. Das radikalste Urteil über den Missbrauch des Geheimdienstes als Legitimationsfabrik fällt der Veteran Vincent Cannistraro. „Die CIA“, sagt er, „ist faktisch nicht mehr der Nachrichtendienst der Vereinigten Staaten.“

      Um sich der Politisierung zu widersetzen, hätte die CIA mehr wissen müssen. Mehr Fakten, um die These von der Terroristenehe zwischen Saddam Hussein und Osama bin Laden zu entkräften. Cannistraro dazu: „You can’t fight something with nothing.“ Die Agency konnte der Bösgläubigkeit der Falken keine Gegenbeweise entgegensetzen. Deren Weltbild stand, unerschütterlich. Daran konnte auch eine kleine, aufrechte Bastion in der Geheimdienstgemeinde nichts ändern.

      Greg Thielmann erlebt im Bureau of Intelligence and Research mit, wie Dissens zur Randbemerkung verkommt. Das Nachrichtenbüro in Colin Powells Außenministerium beschreibt Thielmann als „eine Insel der Seligen, frei von politischem Druck“. Es konzentriere sich „auf das Wahrscheinliche, nicht auf das schlimmstenfalls Mögliche“. Preis dieser Haltung sei manchmal „die Irrelevanz“. So ergeht es Powells Leuten kurz vor Thielmanns Pensionierung im Herbst 2002, als die „Nationale Bedrohungsanalyse Irak“ erarbeitet wird.

      Das ist ein bürokratisches Verfahren, das eine halbe Ewigkeit dauert, weil sich zwölf Geheimdienste auf einen Text einigen müssen. Monatelang vermeidet die Regierung Bush diese Prozedur, weil sie, wie ein Geheimdienstler sagt, „Widerspruch und Ablehnung“ fürchtet. Doch als die Demokraten im Kongress eine Bedrohungsanalyse fordern, bevor sie mehrheitlich der Kriegsresolution zustimmen, wird sie binnen dreier Wochen zusammengeschustert.

      Auch Greg Thielmanns Abteilung leistet einen Beitrag. Im Jahre 2001 hatte sie Informationen erhalten, wonach der Irak versuchte, Aluminiumröhren für Gaszentrifugen zu kaufen. Sofort prüfen seine Mitarbeiter gemeinsam mit auswärtigen Fachleuten die Dokumente. Alle geben Entwarnung: Die Röhren eigneten sich schwerlich für ein Atomprogramm, passten aber millimetergenau in irakische Raketen italienischer Bauart. Diese Bewertung geben sie auch ein Jahr später für die Bedrohungsanalyse ab. Die Hinweise auf ein umfassendes irakisches Atomprogramm, sagen sie, seien „nicht überzeugend“. Dieses Urteil taucht tatsächlich in der Endfassung der Bedrohungsanalyse auf – aber nur als Fußnote. Dafür lautet der maßgebliche Satz, ganz oben im Dokument: „Wenn niemand den Irak daran hindert, wird er wahrscheinlich noch in diesem Jahrzehnt eine Atombombe besitzen.“

      In seiner Rede vor den Vereinten Nationen behauptet auch Außenminister Powell am 5. Februar 2003, Saddam Hussein versuche, Aluröhren für sein Atomprogramm zu kaufen. Er erwähnt zwar, diese Einschätzung sei umstritten. Nicht aber, dass sein eigenes Ministerium anderer Meinung ist und ihn vier Tage lang bedrängt hat, die Passage zu streichen. Alle Warnrufe, auch die der UN-Inspektoren von Hans Blix, stimmen ihn nicht um. Greg Thielmann nennt dies den „Tiefpunkt in der großen Karriere des Colin Powell“.

      Inzwischen ist daraus ein Debakel für die US-Außenpolitik geworden. Nun verlangt die amerikanische Öffentlichkeit Aufklärung und Konsequenzen. Doch so leicht ist das nicht. Zu besichtigen ist kein zweiter Watergate-Skandal. Es wurde, so scheint es gegenwärtig, kein Gesetz gebrochen. Nicht mal die Gründung des Office of Special Plans war illegal. Ob jemand gelogen hat oder nur versagt, ist schwer zu klären. Jedenfalls hat sich die Regierung am Ende auf faith-based intelligence verlassen: auf Behauptungen, an die sie unbedingt glauben wollte. In Kürze will der Geheimdienstausschuss des Senats seinen Untersuchungsbericht vorlegen. Er wird Schuldige benennen wollen. Zwei stehen zur Auswahl: George und George. Bush und Tenet. Da im Senat die Republikaner die Mehrheit haben und zudem ein Wahljahr bevorsteht, dürfte die Antwort klar sein. George Tenet aber allein verantwortlich zu machen wäre so, als würde man dem Wasserkessel einen Vorwurf daraus machen, dass er überkochte, und nicht den Leuten, die die Herdplatte anheizten.




      http://www.zeit.de/2003/45/Amerika_2fIrak
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 00:57:35
      Beitrag Nr. 16.369 ()
      der neu ostfeldzug gegen das `russische untermenschentum` ist auch wieder mal in planung?

      Vorstoß nach Osten

      Jürgen Elsässer 12.11.2003
      Die Schnelle Eingreiftruppe der NATO übt schon bei ihrem zweiten Manöver eine Konfrontation mit Russland

      "Vorwärts Putin, Bolschewik!" titelte die taz nach der Verhaftung des mafiösen Multimilliardärs Michail Chodorkowskij, andere Blätter sprachen von der Etablierung eines Tschekistenregimes und vom Rücksturz in die Stalinzeit. Was tun, wenn der russische Bär grollt? Wer hilft, wenn ein neuer Diktator nach der Macht greift? Ist Berlin wieder bedroht?

      Wie gut, dass es gegen solche und ähnliche Gefahren jetzt endlich die Schnelle Eingreiftruppe der NATO (NRF) gibt. Gerade ein Jahr ist es her, dass die Aufstellung des Interventionsverbandes auf dem Prager Gipfel des Bündnisses beschlossen worden ist. Am 15. Oktober 2003 marschierten im niederländischen Brunssum die ersten Soldaten vor der versammelten Militärspitze des Nordatlantikpaktes auf, 9.000 können ab sofort für "humanitäre Kriseneinsätze" weltweit verlegt werden.

      Insgesamt soll die NRF bis zum Herbst 2006 ihre Sollstärke von 21.000 Mann erreichen. Die deutsche Bundeswehr stellt ein Viertel davon, das ist das vergleichsweise größte Kontingent. Um ein Bild von den Einsatzstrategien der Truppe zu bekommen, lohnt eine Analyse der ersten Manöver. Der überraschende Befund: Es geht auch um Kriege im osteuropäischen Raum, sozusagen unmittelbar vor unserer Haustür.

      Schon Anfang Oktober lehrte Verteidigungsminister Donald Rumsfeld seinen Amtskollegen "mit einer Übung für einen fiktiven Einsatz der NRF ... das Fürchten".Das Szenario: In einem fiktiven Nahost-Staat namens "Corona" hat eine terroristische Organisation die Macht übernommen. Um die im Lande lebenden Bürger aus westlichen Staaten zu schützen - ein Gummi-Argument, das man überall verwenden und schwer widerlegen kann -, muss die NRF eingreifen.

      Als die humanitären Krieger in Corona nicht mit Blumen bekränzt, sondern angegriffen werden, eskaliert die Situation. Die Terroristen bedrohen den NATO-Partner Italien mit chemischen und biologischen Waffen. Was ist zu tun? An dieser Stelle brach Rumsfeld sein Laptop-Manöver ab, nicht ohne darauf hinzuweisen, dass das virtuelle Corona realiter überall sei und deswegen die Beschlussfassung im Bündnis wesentlich beschleunigt werden müsse.

      Das Kommando haben sich die USA gesichert
      Damit die NRF innerhalb von fünf Tagen an jedem Ort der Welt eingreifen kann, dürfen Mitgliedsstaaten, die für ihre Truppenfreigabe länger brauchen, nicht mitmachen. Das ist in sich durchaus schlüssig, denn sonst könnte der Blitzkrieg ja im letzten Augenblick noch gestoppt werden, weil ein Parlament auf ein UN-Mandat besteht oder Beweise für die Unabwendbarkeit eines Militärschlages verlangt.

      Verteidigungsminister Peter Struck sah das sofort ein und forderte, künftig über Kriegseinsätze nur noch im Küchenkabinett ("Bundestagsausschuss") zu Entscheiden ( Schnell in den Krieg). Damit ist er nicht durchgekommen, aber Rot-Grün ist sich einig, das parlamentarische Procedere erheblich zu beschleunigen.

      Wenn Bush oder Blair also das nächste Mal behaupten, dass irgendein Schurkenstaat seine Atomwaffen in 48 Stunden scharfmachen kann, kann die NATO-Feuerwehr ohne demokratische Verzögerung losschlagen. Da sich die USA die Kommandoebene in der NRF reserviert haben - die Europäer dürfen nur das Fußvolk stellen -, ist zu befürchten, dass die Truppe im Zweifelsfall der neuen US-Militärdoktrin folgt und den Milzbrand präventiv mit klitzekleinen Atmbomben ("Mini-Nukes") löscht.

      Schockierend ist, dass sich die NATO-Planungen offensichtlich auch gegen Russland richten. Beim ersten richtigen Manöver der NRF Ende Oktober (GAINFUL SWORD 2003) marschierten im Unterschied zu Rumsfelds Laptop-Szenario nicht nur virtuelle, sondern echte Soldaten auf, und zwar gleich mehr als siebentausend, inklusive 1.750 Panzern und andere Fahrzeugen sowie 48 Hubschrauber. Geübt wurde in Polen, auf dem Truppenübungsplatz Drawsko südöstlich von Szczecin.

      Nach dem Manöver-Planspiel liegt Drawsko in einem fiktiven Staat namens Pommeria. Der Konflikt findet im südlichen Nachbarland Urania statt, das 1920 von dem weiter östlich gelegenen Lopena unabhängig wurde. Lopena hat ein undemokratisches Herrschaftssystem und befindet sich in einer tiefen wirtschaftlichen Krise. Es beginnt, Urania unter Druck zu setzen, und benutzt dazu die dort lebende lopenische Minderheit. Die uranische Regierung ruft die internationale Gemeinschaft um Hilfe.
      Aus einem FAZ-Artikel

      An Stelle der "internationalen Gemeinschaft" kommt wie selbstverständlich die NATO: Die NRF wird in Marsch gesetzt, um den lopenischen Stützpunkt Puma auszuschalten, weil dort - raten Sie mal - Massenvernichtungswaffen gelagert sind. Da Puma "weit hinter den feindlichen Linien" liegt, kann die NATO ihre Luftlandeeinheiten nicht vom pommerschen Drawsko aus starten lassen, sondern muss als logistisches Sprungbrett zunächst den Flughafen Babimost erobern, wo sich zwei vom Deutsch-Niederländischen Korps geführte Divisionen und die Streitkräfte Lopenas gegenüber stehen.

      Man reibt sich die Augen: NATO-Einheiten üben den Showdown mit russischen Verbänden - und das über zehn Jahre nach der Auflösung des Warschauer Paktes und trotz des wortreichen Einvernehmens zwischen Washington und Moskau beim sogenannten Kampf gegen den Terror. Noch verblüffender: Trotz aller Herzlichkeiten zwischen Bundeskanzler Schröder und Präsident Putin ist die Bundeswehr am Aufbau dieser Drohkulisse nicht nur beteiligt, sondern hat sogar eine Leitfunktion inne. Kein Wunder: Das deutsch-niederländische Korps, das die Heimat - im simulierten Ernstfall - vor Babimost und zuvor - ganz im neudeutschen Ernst - am Hindukusch verteidigt hatte, soll in der ersten Hälfte des Jahres 2005 die Führung der NRF übernehmen.

      Von Jürgen Elsässer ist im Mai das Buch "Der deutsche Sonderweg. Historische Last und politische Herausforderung" (Verlag Diederichs/Hugendubel) erschienen.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 10:47:12
      Beitrag Nr. 16.370 ()
      kann jemand die nachricht bestätigen, dass die amis 250 kampfjets nach schottland verlegt haben?



      US-Kongress billigt Rekord-Verteidigungsetat

      12. Nov 23:03

      Die USA wollen im kommenden Jahr über 400 Milliarden Dollar für neue Waffen ausgeben. Mit einer klaren Mehrheit verabschiedete der US-Kongress das größte Militärbudget seit dem Kalten Krieg.

      Zehn Jahre lange waren sie verboten, im kommenden Jahr wird die Entwicklung von Mini-Atombomben wieder erlaubt sein. Der US-Kongress stimmte einem entsprechenden Gesetzentwurf am Mittwoch zu. Der Beschluss billigt überdies mit der Mehrheit von 95 zu drei Stimmen den von der Regierung vorgelegten Rüstungsetat für das Jahr 2004 in der Rekordhöhe von 401,3 Milliarden Dollar (rund 346 Milliarden Euro).

      Nach in Kraft treten des Gesetzes, das jetzt nur noch der Unterzeichnung durch US-Präsident George W. Bush bedarf, sollen 15 Millionen Dollar in den Umbau herkömmlicher Atomsprengköpfe investiert werden, sechs Millionen Dollar stehen für die Entwicklung und Erforschung neuer Bomben bereit.



      Atomtestanlage in Nevada
      Die US-Regierung will die bislang verbotenen Mini-Atombomben mit einer, wie es heißt, Sprengkraft von weniger als fünf Kilotonnen einsetzen, um unterirdische Bunker und Waffenlager zu zerstören. Vor Beginn der Forschungen braucht die Regierung allerdings eine Sondergenehmigung des Kongresses. 34 Millionen Dollar sind in dem Etat für die Verbesserung einer Atomtestanlage in Nevada vorgesehen.

      Eine vom Repräsentantenhaus vorgeschlagene Maßnahme, wonach Militärmaterial hauptsächlich in den USA gekauft werden sollen, war nicht in den zur Abstimmung vorliegenden Gesetzentwurf eingegangen. Das Zurückdrängen ausländischer Produzenten hätte möglicherweise einen neuen Handelsstreit zwischen der EU und den USA auslösen können. In Politik und Wirtschaft war die so genannte «Buy American»-Initiative eines republikanischen Abgeordneten deshalb überwiegend auf Ablehnung gestoßen. (nz)
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 11:05:45
      Beitrag Nr. 16.371 ()
      sep hat seine mitgliedschaft bei w:o beendet,
      weiss hier jemand, warum?
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 11:30:03
      Beitrag Nr. 16.372 ()
      Die Lage der Amis im Irak wird immer prekäer, dabei hatten sie doch gar keinen Guerilla-Krieg geplant. Wie ärgerlich, daß sich die Irakis nicht an diese Vorgaben halten.
      Das schlimmste aber ist: Sie wissen bis heute nicht, wer ihr wirklicher Gegner ist.


      US-Armee und CIA fürchten wachsenden Widerstand in Irak und Verlust der Initiative

      13. Nov 11:23 netzeitung


      Die US-Regierung wollte nie einen Guerillakrieg in Irak führen, nun steckt sie mittendrin. Inzwischen gibt es täglich 30 bis 35 Angriffe auf die US-Armee. Armee und Geheimdienst fürchten bereits, dass der Kampf bald verloren sein könnte.

      Die amerikanischen Soldaten in Irak sind besorgt: «Ich glaube, dass Saddam Hussein schon immer plante, einen Aufstand zu organisieren, wenn Irak fallen sollte.» Das zumindest sagte der kommandierende General der 82. Luftlandedivision Charles H. Swannack Jr., der «Washington Post». Swannack befehligt die Truppe, deren Einsatzgebiet das so genannte sunnitische Dreieck ist, die Region des härtesten Widerstandes gegen die amerikanischen Besatzer.
      Doch nicht nur er ist der Meinung, dass dieser Widerstand inzwischen gut organisiert ist und immer schlagkräftiger wird, und dass Hussein hinter allem steht: «Deswegen sehen wir so viele Waffenverstecke im ganzen Land. Sie hatten geplant, weiter zu machen und den Aufruhr zu organisieren, sollte Irak fallen.»



      Kritische Masse bald erreicht

      Die CIA fürchtet, dass bald auch große Teile des irakischen Volkes diesen Widerstand unterstützen, sollte sich nicht grundlegend etwas an der Situation ändern. Die Lage könne sich in den kommenden Monaten noch weiter verschlechtern, sagen Regierungsbeamte unter Berufung auf einen vertraulichen CIA-Bericht, der vor kurzem in Washington ausgegeben wurde.



      Der Hass auf die Besatzer
      30. Okt 07:54
      US-Truppen in Irak sollen reduziert werden
      19. Okt 2003 17:55

      Immer mehr Iraker seien enttäuscht und könnten sich den bewaffneten Kämpfern anschließen, wenn nicht bald eine Wende erreicht werde. Der Versuch, eine Demokratie zu installieren, könnte dann scheitern.

      Die amerikanische Zivilverwaltung in Irak glaubt noch immer, dass sie die Lage unter Kontrolle hat, doch ihre Meinungsumfragen widersprechen den Berichten von Geheimdienst und Armee. Laut der Zivilverwaltung sind 72 Prozent der Iraker dafür, dass die US-Truppen länger als nur ein paar Monate im Land bleiben.



      Iraker haben Schock der Niederlage überwunden

      Die Armee jedoch spürt jeden Tag, dass der Widerstand härter wird. Die letzten Angriffe seien so gut organisiert und ausgeführt, dass einige Militärs glauben, Saddams Generäle hätten sie geplant.

      Swannack sagte laut der «Post», er glaube, der schnelle Fall von Bagdad habe Hussein möglicherweise überrascht und ihn daher für einige Monate davon abgehalten, einen organisierten Widerstand aufzubauen. Nun aber habe er seine Truppen wieder im Griff. Das würde den seit Anfang August immer stärker werdenden Widerstand erklären, doch gibt es in Irak auch Fraktionen, die glauben, so ein Guerilla-Krieg sei nicht von Anfang an geplant gewesen und erst in den vergangenen Monaten aufgebaut worden.

      Die CIA teilt die Ansicht, dass viele der ehemaligen Mitglieder des Regimes vom Untergang überrascht wurden, sich nun aber neu gruppiert hätten. Und sie bekämen immer mehr Zulauf aus der Bevölkerung.

      «Es gab eine Zeit, in der die Öffentlichkeit glaubte, dass das Hussein-Regime vorbei sei, und in der die Überzeugung vorherrschte, wir seien die stärkste Macht im Land», zitiert die «Post» einen Regierungsmitarbeiter, der mit dem CIA-Bericht vertraut sei. «Aber mehr als über uns sind sie jetzt darüber besorgt, dass von der alten Führung Vergeltung drohen könnte. Wenn diese Gruppe eine kritische Masse erreicht, könnte alles den Bach runter gehen.» Der eingesetzte irakische Regierungsrat genieße schon jetzt nur wenig öffentliche Unterstützung, so der CIA-Report.



      Zu wenig Informationen

      CIA und Armeeführung sind sich darin einig, dass der Widerstand zunimmt, besser organisiert wird, und dass die Anschläge heftiger und zahlreicher werden. Inzwischen wurde das Hauptquartier des Roten Kreuzes angegriffen, dass der Vereinten Nationen, das Hotel, in dem Vize-Verteidigungsminister Paul Wolfowitz schlief, und auch die Botschaften von Jordanien und der Türkei waren bereits Ziel von Anschlägen.

      Der Selbstmordanschlag auf das italienische Hauptquartier am gestrigen Mittwoch ist ein weiterer Beleg. Befindet es sich doch in einer Gegend, die bislang als relativ sicher galt. Ein ungenannter Offizier sagte, dies sei ein deutlicher Hinweis darauf, dass geplant ist, «die Gewalt in jede Ecke des Landes zu tragen».

      Im Mai und Juni registrierte die Armee fünf bis sechs Angriffe am Tag, im August waren es bereits bis zu 15. Wie Ricardo Sanchez, der Oberkommandeur der Truppen in Irak, in dieser Woche sagte, sind es inzwischen «30 bis 35 Angriffe jeden Tag».

      Die Armee hat jedoch noch ein Problem: Sie weiß nicht, gegen wen sie kämpft. Die Geheimdienstinformationen über Hintermänner und Planer der Angriffe seien spärlich und würden immer weniger, so die «Post» unter Berufung auf Offiziere. Zu wenig Übersetzer, Analysten und vor allem Agenten haben die Amerikaner in Irak. «Wir bekommen nicht die menschlichen Quellen, die wir bräuchten, um nur einige dieser Verbindungen innerhalb der Regionen, zwischen den einzelnen Gebieten und im ganzen Land herauszufinden», so General Swannack.

      Die Zeitung zitiert den ehemaligen Colonel Andrew J. Bacevich, der inzwischen an der Boston University Strategie lehrt, mit den Worten: «Der Feind führt einen Krieg gegen die Besetzung. In einiger Hinsicht zeigt ihr Feldzug größeren Zusammenhalt und mehr Logik, als unser eigener.» (nz)
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 11:33:30
      Beitrag Nr. 16.373 ()
      und blair meint, das schlimmste, was man nun tun könne, sei der rückzug. das schlimmste, herr blair, ist mit ihrer tätigen vasallentreue gegenüber einer kriminellen kriegsmafia geschehen.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 11:45:44
      Beitrag Nr. 16.374 ()
      antigone #328
      Habe diese Meldung auch nur hier im Board gelesen.

      Möglicherweise braucht Blair sie um den Besuch von Bush in London in der nächste Woche zu schützen.:laugh:

      Sonst kann ich mir nicht vorstellen, dass Bushco einen neuen Überfall planen, da sie nicht genügend Bodentruppen haben, es sind zu viele Truppen im Irak gebunden.

      Ein reiner Bombenkrieg?
      Wen wollen sie bombardieren? Den Süden Afghanistans, weil dort alles aus dem Ruder läuft.

      Heute wird in der Presse die Entwicklung Afghanistans schon mit der in der Zeit des Kampfes gegen die SU verglichen.

      Hier noch ein guter Bericht aus der WaPo über die Entwicklung des Iraks(Mir Ausnahme der ersten Kapitel, doch zu ausgefallen).

      Wenig Kämpfer aus der Fremde, meist Irakis auch nach Ansicht der CIA und anderer US-Quellen.

      http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/articles/A34071-2003Nov…

      Steht auch in voller Länge in meinem Thread!#9241
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 11:54:27
      Beitrag Nr. 16.375 ()
      Hier noch eine Meldung aus der WaPo von heute. Spiegel ist noch nicht soweit. Also es sieht nach einem Richtungswechsel aus. Bush will seine Wiederwahl retten.

      U.S. to Back Re-Formed Iraq Body
      By Robin Wright and Daniel Williams
      Washington Post Staff Writers
      Thursday, November 13, 2003; Page A01
      The Bush administration plans to support the creation of a reconstituted governing body in Iraq that will assume a large degree of sovereignty by next summer -- and possibly end control by the U.S.-led occupation before the 2004 presidential election.(....)

      The decision represents a major shift in U.S. political strategy. Mirroring the U.S. military strategy of "Iraqification," Washington now wants to hand over as much responsibility for the political process as is feasible, as fast as it is feasible.

      "The focus is how to get to an interim government that can bear the weight of sovereignty and authority -- and to whom we can turn the keys over," said a well-placed U.S. official who requested anonymity.

      http://www.washingtonpost.com/ac2/wp-dyn/A33985-2003Nov12?la…
      Oder in meinem Thread.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 12:23:54
      Beitrag Nr. 16.376 ()
      # 28 # 32
      - vor ein paar Tagen stand hier doch was darüber, dass aus Schottland viele Flieger Richtung Osten abgeflogen sind ..?

      Spätestens seit gestern, eigentlich schon seit den Anschlägen auf UN & Rotes Kreuz ist eines klar : Die Fehler der Amerikaner beim Umgang mit den Iraqis sind nicht mehr gut zu machen.... oder es war von Anfang an egal, die Entwicklung zu der momentanen Situation war unausweichlich, sobald der Iraq destabilisiert wird.

      Auf jeden Fall ist ein`s unausweichlich: Eine Auseinandersetzung der verschiedenen iraqischen Bevölkerungs - und Religionsgruppen.

      - Gemeinhin Bürgerkrieg genannt.

      Jeder Eingriff von aussen verzögert u.U. dessen Ausbruch - verhindern lässt er sich nicht.
      Auch und vor allem nicht durch "Demokratisierung".

      Die Chance einer verhältnismässig unblutigen Konsolidierung - die noch dazu für den Westen einigermassen günstig wäre - die Einigung unter einem gemässigten Religionsführer (Iran -Modell) wird von der Bush Clique torpediert. - Leider setzt sich bei den Faschisten halt stets die Borniertheit und Dummheit durch.
      - Oder eher gottseidank, sonst hätten wir alle einen weltweit gültigen Ausweis mit einem Hakenkreuz d`rauf ...

      Wie auch immer, im Iraq hat der islamische Fundamentalismus die Oberhand gewonnen !!

      Er ist durch nichts aufzuhalten,
      die Selbstmordattentäter stehen Schlange und der Dünger Ammoniumnitrat ist aus der Landwirtschaft nicht wegzudenken - also ist auch ein unerschöpflicher Nachschub an Sprengstoff sichergestellt. Knowhow für diese Bomben ist absolut Null erforderlich, nur ein starker Zünder muss sein, eine Handgranate z.B. - Darum sind`s wohl in letzter Zeit immer zwei Attentäter - einer fährt, der andere zieht die Granate ab und hält sie in den Sprengstoff.

      Was also bleibt dem Westen zu tun ? Raus aus dem Iraq, so schnell wie möglich !

      Und die Neocons werden wohl versuchen, den " Nachschub des Terrorismus " abzuschneiden, indem sie nun auch Syrien und evt. auch noch den Iran überfallen.

      Damit können sie ihren alsbaldigen Abzug aus dem Iraq auch noch rechtfertigen - und wahrscheinlich gibt`s in diesen beiden Kriegen weniger Tote GI`s, als in einem halben Jahr im Iraq.

      So weit so gut - für die Neocons ... damit geht Bush in die zweite Amtszeit.

      so räsonierend - muss am Wetter liegen .. knalli :cry:
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 12:29:18
      Beitrag Nr. 16.377 ()
      kanlli.
      die meldung hatte ich reingestellt. sie stammte von schottischen peacewatchern.
      es gibt aber jetzt wohl eine erste meldung in der englischen presse.
      mehr konnte ich nicht in erfahrung bringen. deshalb meine frage.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 12:39:13
      Beitrag Nr. 16.378 ()
      #35

      Jaja - das sind aber doch zwei verschiedene Flugbewegungen :

      .."dass die amis 250 kampfjets nach schottland verlegt haben?"

      - und vor ein paar Tagen die peacewatcher, die soweit ich erinnere Flieger nach Osten starten sahen ..?

      Grüsse,
      franz
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 12:47:55
      Beitrag Nr. 16.379 ()
      könntest recht haben, knalli...

      16173 von antigone 04.11.03 12:41:22 Beitrag Nr.: 11.226.915 11226915
      Dieses Posting: versenden | melden | drucken | Antwort schreiben
      New US Attack About to Happen?
      author: Empire Slayer


      From: the Peacewatchers at USAF’s Fairford and Welford bases in the UK

      Since Saturday, people in the Highlands of Scotland have been witnessing large movements of US warplanes overhead. Experienced observers say the large numbers are reminiscent of those that preceded the bombing of Iraq in 1998 and military strikes on Libya in the1980`s as well as the first Gulf War.

      At the weekend warplanes were flying over at a rate of roughly one every 15 minutes. As well as watching them from the ground the plane spotters have also been able to overhear pilots talking by listening to their radio frequencies.

      At this rate some 288 warplanes would have passed over Scotland in three days.

      It is thought that the planes have flown on a route from the US over the North Pole to bases in Europe and the Mediterranean. The size and scale of the movement suggests that the US may be preparing to strike at a country in the Middle East in the next week to ten days.

      Please pass this information on as widely as possible- the US may be planning to use the pretext of " foreign" terrorist attacks on US personnel in Iraq to attack Iran or Syria. Please alert any sympathetic elected representatives, media representatives and other sympathetic organizations. Publicizing this military movement may prevent the air-strikes.

      http://portland.indymedia.org/en/2003/11/274322.shtml
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 12:58:26
      Beitrag Nr. 16.380 ()
      oder so:

      apparently nothing 11.11.2003 14:21

      A friend just rang CND Scotland, who said the story is rubbish.

      brokenyolk



      Aus : http://www.indymedia.org.uk/en/2003/11/279972.html

      k.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 13:06:56
      Beitrag Nr. 16.381 ()
      deswegen war mir die pressemitteilung wichtig.
      bis dahin gilt: nix genaues weiss man nicht.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 13:20:58
      Beitrag Nr. 16.382 ()
      Zwei Artikel zum Thema Krieg in den Medien:
      =====

      Eine gesäuberte Version vom Krieg

      Eine ausführliche britische Studie über eingebettete Journalisten im Irak-Krieg kommt zum Schluss, dass sie zwar relativ objektiv, aber beschönigend gearbeitet haben, während vor allem Fernsehsender sich als unkritisches Sprachrohr der Militärs erwiesen

      Um der Kritik zu entgehen, dass das Pentagon wie im ersten Irak-Krieg und im Afghanistan-Krieg eine objektive Kriegsberichterstattung unmöglich mache, hat das Verteidigungsministerium den Spieß umgedreht und das Konzept der in Truppenverbänden "eingebetteten" (embedded) Journalisten entwickelt ( Der "eingebettete" Reporter). Da man nach Afghanistan und mit der militärischen Überlegenheit von einem schnellen Krieg und einem bejubelten Sturz des Hussein-Regimes ausgegangen war, sollten die gut kontrollierbaren Journalisten das Medienabenteuer oder den Thriller Krieg aus der Perspektive der vorrückenden Koalitionstruppen der Weltbevölkerung offerieren.

      weiter:
      http://www.heise.de/tp/deutsch/special/med/16065/1.html



      Bagdad brennt



      A, 6. April wurde ein Konvoi mit Kurden, Mitglieder von US-Spezialeinheiten und Journalisten im Nordirak durch "friendly fire" beschossen. Blut spritzte bei laufender Kamera auf die Windschutzscheibe des Fahrzeugs, in dem ein BBC-Reporter saß


      Vom Pentagon unerwünschtes Bild eines gefangenen US-Soldaten, das al-Dschasira sendete

      ===========

      IRAK-KRIEG
      Die Fahnenflucht der US-Medien

      Selbst die schießfreudigen US-Medien werden immer kriegskritischer. Tote Soldaten beherrschen die Schlagzeilen, Exposés enthüllen Versäumnisse der Regierung, der Milliardär George Soros finanziert gar eine Anti-Kriegs-Kampagne. Ein Menetekel für Präsident Bush: So begann auch das Ende des Vietnamkriegs.

      weiter:
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,273712,00.html


      Umkehr nach der Tet-Offensive 1968: Einsatz von Agent Orange im Vietnam-Krieg
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 13:21:49
      Beitrag Nr. 16.383 ()
      Die Japaner haben ihre Truppenzusage heute auch zurückgenommen.

      Solange die Amis keine Sicherheit im Irak hergestellt haben, können sie keine weiteren Länder überfallen.

      Sie könnten zwar Syrien ohne große Schwierigkeiten überrollen, aber den Iran?

      In dem Augenblick, wenn sie einen Teilabzug der Truppen aus dem Irak machen würden und dort keinen Ersatz hätten, würde dort alles ihnen um die Ohren fliegen.

      Die Kriegserfolge die sie dann in anderen Ländern hätten, würden dann durch steigende Opferzahlen in der Etappe mehr als ausgeglichen.

      Das wäre keine gute Wahlkampftaktik.

      Das Hauptproblem für die USA ist sie haben nicht genügend gut ausgebildete Bodentruppen.

      Sie haben zwar keine Probleme Nachschub zu bekommen, aber das dauert bis dies ausgebildet sind.

      Also sehe ich i.A. keine Gefahr für neue Abenteuer.

      Falls Bush wiedergewählt würde, müßten wohl noch einige Länder dran glauben.

      400 Mia$ Wehretat für das nächstes Jahr lassen noch einiges erwarten.

      Eine Zahl ist bemerkenswert, die ich heute gelesen habe. Die Zahl der US-Kriegstoten ist im Irak in den ersten Monaten höher, als die Anzahl der Toten in Vietnam in den ersten zwei Jahren.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 14:24:55
      Beitrag Nr. 16.384 ()
      na, dann sind ja jede menge bestechungsgelder für irgendwelche us-treuen staatenlenker in irgendwelchen bananenrepubliken freigeworden, die den amis gegen cash gerne ihre überflüssigen mäuler zum verheizen verkaufen. ganz in alter amerikanischer tradition.

      joerver, der logik nach hätten die bushisten das geplante gemetzel im irak erst gar nicht beginnen dürfen. glaubst du, die sind darob klüger geworden? ;):laugh:
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 14:34:32
      Beitrag Nr. 16.385 ()
      #342
      Klüger nicht, aber vorsichtiger.

      Nebenbei ist Logik nicht die Stärke der NeoClowns.

      Und ohne Kriege kein Cash für die beteiligten Unternehmen.
      nicht umsonst wird für Bush zum Teufel komm raus gespendet.
      Und umsonst ist der Tod (für den einfachen GI).
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 14:41:53
      Beitrag Nr. 16.386 ()
      ja, claro, die offenen hände fordern ein.
      und schliesslich ist rom nicht an einem tage abgerissen worden..
      gut ding will weile haben...
      ist noch jede menge zeit im hundertjährigen krieg gegen den terror.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 15:42:05
      Beitrag Nr. 16.387 ()
      SPIEGEL ONLINE - 13. November 2003, 13:08
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,273740,00.html
      CIA-Bericht

      Immer mehr Iraker werden zu Saddam-Anhängern

      Düstere Worte vom US-Geheimdienst: Präsident George W. Bush könne im Irak scheitern, die Lage gerate außer Kontrolle, der Übergangsrat sei inkompetent und korrupt. Zudem wende sich das Volk zunehmend von den Amerikanern ab.
      Nun will das Weiße Haus die Regierungsgewalt möglichst schnell an die Iraker übergeben.

      Finger am Abzug: Die GIs im Irak verlieren jeden Halt in der Bevölkerung


      Washington/Bagdad - "Wir wollten, dass die USA gegen Saddam kämpfen, und keine Besatzung." Was Ahmed Tschalabi, Mitglied des 24-köpfigen Regierungsrates in Bagdad, am Dienstag gegenüber dem britischen Sender BBC erklärte, denken offenbar immer mehr Iraker. Sie bezweifeln, dass die Amerikaner imstande sind, die Aufständischen zu bekämpfen, die den alliierten Streitkräften mit ihren täglichen Attentaten zusetzen.

      Bislang versuchten US-Präsident George W. Bush und seine wichtigsten Berater der amerikanischen Bevölkerung zu vermitteln, die überwiegende Mehrheit der Iraker sei ihnen für den Sturz Saddam Husseins dankbar. Doch die Stimmung im Zweistromland kippt bedenklich. Das geht aus einem CIA-Bericht hervor, den die US-Zeitung "Philadelphia Inquirer" als erste veröffentlichte: Die irakische Bevölkerung unterstütze immer mehr den Widerstand gegen die US-Besatzungstruppen. Denn sie bezweifle, dass es den amerikanischen Befehlshabern und ihren Soldaten gelänge, den Aufstand der Saddam-Getreuen zu stoppen.

      Es bestehe die Gefahr, dass Bush mit seinem Vorhaben, im Irak einen demokratischen Staat zu formen, scheitere, wenn die Amerikaner die Lage nicht in den Griff bekommen würden, warnt der in Bagdad stationierte CIA-Chef in seinem Bericht. Schuld an der Trendwende sei auch das aggressive Verhalten der US-Soldaten gegenüber den Einheimischen, heißt es in dem Bericht des Geheimdienstes. Wenn die Zahl der Zivilisten unter den Opfern der amerikanischen Militäraktionen weiterhin steige, würden sich immer mehr Iraker auf die Seite der Aufständischen schlagen, heißt es in dem Bericht.



      Der CIA-Chef von Bagdad warnt in seinem Geheimreport auch vor einer neuen Gefahr: Die schiitischen Muslime, die in der irakischen Bevölkerung die Mehrheit haben, könnten sich mit den Sunniten verbünden, um gemeinsam gegen die Besatzer vorzugehen.
      [Klar, demokratie ist fuer die USA wirklich eine schreckliche Gefahr.... :rolleyes: ]
      Das Verhältnis zwischen den Schiiten und den US-Militärs ist äußerst angespannt, seit der von der Besatzungsmacht eingesetzte Bürgermeister des Bagdader Vororts Sadr City, Mohammad Ghasi al-Kaabi, von US-Soldaten erschossen wurde.

      Kaabis soll sich mit einem US-Sicherheitsoffizier am Gebäude der Stadtteilverwaltung gestritten haben. Kaabi sich geweigert habe, den Anweisungen des Soldaten zu folgen.
      Der Kommandeur der US-Streitkräfte im Irak, General Ricardo Sanchez, hatte die Tötung des Bürgermeisters als einen "äußerst unglücklichen Zwischenfall" bezeichnet. Sanchez sagte, der Politiker habe dem Wachsoldaten die Waffe entreißen wollen. :laugh: [Wer es glaubt.... :rolleyes: ]

      Der Geheimdienst warnt, dass es unmöglich sei, an den Grenzen zu Syrien, Saudi-Arabien, der Türkei, Iran, Jordanien und Kuweit das Einsickern von todesbereiten Extremisten zu verhindern.

      In dem CIA-Bericht wird außerdem der von den USA ernannte Übergangsrat kritisiert. Keines der Mitglieder oder ein anderer irakischer Politiker habe die Führungsqualitäten gezeigt, um das Land führen zu können. Der Rat sei nicht nur untätig, sondern betreibe auch Machtkämpfe und Vetternwirtschaft. Dem Gremium sei es bislang nicht gelungen, die Iraker davon zu überzeugen, dass die US-Besatzung nur zeitlich begrenzt und der Irak wieder zu einem souveränen Staat werde.

      Bremer: "Die Iraker lassen sich nicht einschüchtern"

      Der US-Zivilverwalter im Irak, Paul Bremer, soll die Einschätzung des Bagdader CIA-Mannes bestätigt, sich aber auch optimistisch gegeben haben: "Offensichtlich versuchen die Terroristen :laugh: dem irakischen Volk einzureden, dass die USA nicht Kurs halten werden ... Aber das wird nicht funktionieren. Ich glaube nicht, dass sich die Iraker einschüchtern lassen."

      Bremer war kurzfristig nach Washington zu einem Gespräch mit Bush bestellt worden. Bush hatte ihn dazu gedrängt, den Prozess zur Machtübergabe zu beschleunigen. An den Sitzungen nahmen auch Präsident George W. Bush, Vizepräsident Dick Cheney, Verteidigungsminister Donald Rumsfeld und Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice teil. "Wir wollen das Tempo der Reform beschleunigen", bestätigte Powell.

      Die US-Regierung befürworte die Bildung einer reformierten Regierung, die bis zum Sommer einen großen Teil der Machtfülle übernehmen würde, berichtete die "Washington Post" unter Berufung auf gut informierte US-Kreise. Das Hauptaugenmerk liege darauf, "eine Übergangsregierung zu bekommen, die das Gewicht der Souveränität und Autorität tragen kann, und der wir den Schlüssel übergeben können", zitierte die Zeitung die US-Kreise.

      Vorrangiges Ziel der Regierung in Washington sei, eine Exekutive und einen Verfassungsrat zu schaffen, die von der Mehrheit der Bevölkerung als legitim angesehen würden. Der derzeit amtierende Regierende Rat solle aber nicht vollständig aufgelöst werden. "Niemand spricht davon, den Rat aufzulösen", zitierte die Zeitung die US-Kreise. "Aber die Idee ist, dass er letztlich ersetzt wird oder in dem neuen Organ oder den Organen aufgeht."

      Die "New York Times" berichtete, die US-Regierung wolle versuchen, in der ersten Hälfte 2004 Wahlen abhalten zu lassen. Die Zivilgewalt soll demnach an eine Übergangsregierung übertragen werden, bevor eine neue Verfassung geschrieben ist.






      Zum Thema:

      In SPIEGEL ONLINE: · Irak-Einsatz: Tokio kneift, Paris schickt Rosen (13.11.2003)
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,273724,00.html

      · Hilfsorganisationen im Irak: "Jede Nähe zu Amerikanern ist gefährlich" (13.11.2003)
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,273553,00.html





      --------------------------------------------------------------------------------
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 15:49:32
      Beitrag Nr. 16.388 ()
      Bremer: " Die Iraker lassen sich nicht einschüchtern":D

      das sind die ami-beherrscher aus der heimat nicht gewohnt.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 16:00:20
      Beitrag Nr. 16.389 ()
      @ antigone

      Da sind wir am gleichen satz haengengeblieben..... :D
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 16:05:31
      Beitrag Nr. 16.390 ()
      Vielleicht verstehen die Amis Befreiungsbewegungen irgendwann besser als derzeit....

      eigentlich nicht so schwierig, oder?

      Herrenmenschen sind halt nie beliebt, wer koennte das besser wissen als die Deutschen.

      Aber im gegensatz zu uns haben die US-Neokons und die israelischen Fundamentalisten um die Scharons das nicht begriffen - sind halt einfach nicht lernfaehig.

      merke: Lernen ist definiert als "Verhaltensaenderung durch EINSICHT" - und durch Herabsicht... :D
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 16:08:28
      Beitrag Nr. 16.391 ()
      uuuups.. !

      Sollte natuerlich heissen:

      merke: Lernen ist definiert als " Verhaltensaenderung durch EINSICHT" - und nichtdurch Herabsicht...
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 16:21:05
      Beitrag Nr. 16.392 ()
      Wenn Ihr einen soliden Grund fuer ssep`s Ableben hier im Board sucht, hier ist er:

      Selbst die USA haben begonnen, zu begreifen.... da ist kein Platz mehr fuer Fundis wie ssep... den EWIGGESTRIGEN.

      _______________________________________________


      SPIEGEL ONLINE - 13. November 2003, 12:10
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,273712,00.html
      Irak-Krieg

      Die Fahnenflucht der US-Medien


      Von Marc Pitzke, New York

      Selbst die schießfreudigen US-Medien werden immer kriegskritischer. Tote Soldaten beherrschen die Schlagzeilen, Exposés enthüllen Versäumnisse der Regierung, der Milliardär George Soros finanziert gar eine Anti-Kriegs-Kampagne. Ein Menetekel für Präsident Bush: So begann auch das Ende des Vietnamkriegs.





      New York - Die erste Nacht in Bagdad verbrachte Robert Frantz in einem alten Palast Saddam Husseins. "Das Ding war riesig", schrieb der 19-jährige US-Soldat begeistert in einem Frontbrief an seine Mutter. "Ich habe ein paar Bilder gemacht, ich hoffe, die werden was." Dann schloss er mit den Worten: "Sag` allen, dass ich sie gern habe und sie sehr vermisse. Ich liebe dich, auf immer und ewig. Robby."

      Es waren seine letzten Worte nach Hause. Zwei Tage, nachdem er den Brief abschickte, wurde Robby Frantz von einer Granate zerrissen.

      Der Rekrut - der in seinem Heimatstaat Texas nicht mal alt genug war, um Alkohol trinken zu dürfen - ist einer von bisher 470 gefallenen alliierten Soldaten im Irak, 396 von ihnen waren Amerikaner. Im Propagandakrieg an der US-Heimatfront hat Frantz jetzt eine neue Rolle gefunden: Die "New York Times" räumte diese Woche fast ihre gesamte Kommentarseite frei, um seinen letzten Brief abzudrucken, zusammen mit den Briefen und E-Mails anderer inzwischen toter Kameraden.

      Tägliche Totenzählung

      "Blaupause für ein Schlamassel", betitelte die "New York Times" ein langes Exposé über die Versäumnisse der Kriegsplaner; täglich führt sie eine Totenzählung. "Newsnight" - die "Tagesthemen" auf CNN - ehren die Gefallenen des Tages in einem allabendlichen Kurzsegment.

      "Ich hasse ihn", schreibt Jonathan Chait im Wochenblatt "New Republic" über den Oberkommandierenden aller Truppen, US-Präsident George W. Bush. Derweil treibt das Nachrichtenmagazin "Newsweek" in dieser Woche Bushs abgetauchten Vize durchs Dorf: "Wie Dick Cheney den Krieg verkaufte."

      Bilder abgeschossener Hubschrauber und weinender GI-Familien beherrschen die TV-Mattscheiben. Und zuletzt natürlich das Engelsgesicht der Soldatin Jessica Lynch, die sich bitter darüber beklagte, vom Pentagon für PR-Zwecke "benutzt" worden zu sein.

      Menetekel Vietnam



      Düpiert, dass Washington sie anfangs so flagrant manipuliert hatte, schlagen die Medien zurück - mit Fakten. "Die Errungenschaften der Koalition sind weniger eindrucksvoll, als sie klingen", vermeldet "Newsweek" aus Bagdad.

      So hatten sie sich das wohl kaum vorgestellt im Weißen Haus. [/b]Zu Beginn des Krieges, so die Politologin Susan Tifft, vormals Redakteurin bei "Time", "schrieb das Pentagon das Drehbuch" für die Medien, die live dabei sein durften: "Shock and awe" war das Motto, Schock und Ehrfurcht. Inzwischen schreibt sich das Irak-Drehbuch selbst, und Ehrfurcht flößen den Journalisten allenfalls noch der Tod ein.

      Ein Menetekel für Bush. Denn der beharrlich durch die Kommentare geisternde (wenn auch historisch und militärisch hinkende) Vergleich zu Vietnam stimmt zumindest in einem Punkt: Auch damals standen "New York Times", "Washington Post" und "Wall Street Journal" zunächst patriotisch auf Seiten der Regierung. Nach der Tet-Offensive 1968 aber wurde selbst das konservative "Journal" pazifistisch - und es dauerte nicht lange, bis mit den Medien auch die Stimmung im Volk vollends kippte. [/b]

      Diesmal begann die mediale Fahnenflucht am 25. August. Denn das war der Tag, an dem die Zahl der getöteten US-Soldaten seit dem Fall von Bagdad mit der Gefallenenzahl während des eigentlichen Feldzugs zuvor gleichzog. Vorher hatten die TV-Networks ausschließlich Tote durch "Feindfeuer" gezählt, was die Zahl der Opfer um rund die Hälfte untertrieb. [ Haetten die Russen frueher auch nicht anders gemacht... :D ]
      Am 25. August jedoch eröffnete CBS-Anchor John Roberts die Nachrichten mit der revidierten Statistik: "Seit Präsident Bush das Ende der Kampfhandlungen erklärte, sind jetzt genau so viele US-Soldaten gestorben wie während der Kämpfe. Diese Zahl ist übrigens 138." Tags darauf schlossen sich alle Sender dieser Lesart an, der Ton unterschwelliger Kritik war gesetzt. :D

      Selbst wenn es nun einmal etwas Gutes :eek: zu berichten gibt, erstickt das schnell wieder im Grauen. "Es ist hart, an einer Feature-Story darüber zu arbeiten, wie sich das Leben in Bagdad langsam normalisiert", sagt ABC-Korrespondent Neal Karlinsky, "wenn plötzlich nebenan eine Autobombe hochgeht und ein halbes Dutzend Leute umbringt."


      "Lyndon Johnsons Schatten hängt über dem Wahlkampf 2004"

      Auch der Ton auf Bushs Pressekonferenzen hat sich geändert. Die Fragen seines sonst so handzahmen Pressekorps werden immer frecher. :D Vor zwei Wochen, im Rose Garden des Weißen Hauses, hörte sich das etwa so an:

      Norah O`Donnell, "NBC News": "Sie haben erklärt, dass die Kampfhandlungen vorbei seien. Räumen Sie jetzt ein, dass sie voreilig waren, als sie diese Äußerung machten? :laugh:

      Bill Plane, "CBS News": "Es gibt Leute da draußen, die glauben nicht, dass die Regierung mit ihnen ehrlich ist, was die Schwierigkeit und das Ausmaß des Problems im Irak angeht." :D

      Elisabeth Bumiller, "New York Times": "Können Sie versprechen, dass Sie die Zahl der Truppen im Irak in einem Jahr reduziert haben?"

      George W. Bush: "Das ist eine Trick-Frage. Deshalb beantworte ich sie nicht." :laugh: [ KOESTLICH !!!! ]

      Er werde unfair behandelt, klagt Bush: :laugh: Natürlich sei es schwer, den "guten Fortschritt" im Irak :laugh: zu erkennen, "wenn man auf den Filter hört". :laugh: Der (demokratische!) Kongressabgeordnete Jim Marshall geht sogar noch weiter: "Das fälschlich trübe Bild schwächt unsere nationale Entschlusskraft und stärkt unseren Feind." Und: "Ich fürchte, das killt unsere Truppen." Wehr- und Staatszersetzung auf "ABC World News Tonight"?

      Liberale Message für die Talkshows

      Der konservative Kommentator Joe Scarborough wittert eine Verschwörung: "Einige der mächtigsten Medienmacher wollen nicht, dass Amerika im Irak siegt", glaubt er. :laugh: "Amerikas Soldaten müssen wissen, dass ihre größte moralische Herausforderung nicht die Mörderbanden von Saddam und Osama sind, sondern die einseitigen, tendenziösen Berichte der Nachrichtenorganisationen." :laugh: (Eine vielleicht ausgenommen: Fox News, der Bush-nahe Kabelsender Rupert Murdochs, auf dem Scarborough seine eigene Talkshow hat.)

      In einem hat er Recht: Die Opposition versucht, von der Kriegskritik zu profitieren und sie mit Argumenten zu füttern. John Podesta, vormals Bill Clintons Stabschef, hat jetzt den ersten, offen liberalen Think-Tank Washingtons gegründet, das Center for American Progress (CFAP). Ziel: "eine neue Generation liberaler Sprecher zu entdecken, zu trainieren und nach oben zu befördern".

      Mitfinanziert vom Milliardär George Soros, versorgt das CFAP die Hauptstadt-Redaktionen mit frühmorgendlichen E-Mails, die die Argumente des Tages gegen den Krieg und Bush hilfreich zusammenfassen. CNN-Producerin Debbie Berger kümmert sich um telegene "Experten", die diese "message" dann in die politischen Talkshows tragen sollen.


      Johnsons Schatten über dem Wahlkampf


      "Amerikas Soldaten müssen wissen, dass ihre größte moralische Herausforderung nicht die Mörderbanden von Saddam und Osama sind, sondern die einseitigen, tendenziösen Berichte der Nachrichtenorganisationen": Marines vor Saddams Palast in Tikrit


      Vergeblich bemüht sich Bush, die nationale Nachrichtenlage zu steuern - durch Zensur und Ignoranz. Fernsehbilder von Soldatensärgen sind verboten; auch hat sich Bush bisher noch auf keiner Beerdigung eines Gefallenen zeigen lassen. Aus reiner Fairness, behauptet sein Kommunikationsdirektor Dan Bartlett: "Er will nie ein Opfer über ein anderes erheben."

      Auch in Bagdad klagen die US-Reporter über Arbeitseinschränkungen. "Offizielle Kontrolle über die Nachrichten wird strenger", kritisiert "Newsweek". Krankenhäuser seien für die Journalisten inzwischen "off-limits", und auch die Leichenhäuser dürfe man nur noch in Begleitung eines Koalitionsvertreters betreten.


      Noch hält sich das Volk ruhig. Bushs Popularität dümpelt um die 50 Prozent - tief wie selten, aber nicht tief genug, um im Weißen Haus die Alarmglocken schrillen zu lassen. Zu sehr sind die Wähler noch an anderen Sorgen interessiert: Arbeitslosigkeit, die Folgen der Rezession, die Football-Saison.

      Doch das könnte sich bald ändern. Die brummende US-Konjunktur zieht langsam auch den Arbeitsmarkt mit. Damit entfällt die Wirtschaft als Wahlkampfthema. "Irak", ahnt "Newsweek", "könnte das zentrale Thema der Wiederwahl Bushs werden." Selbst das Hausblatt der Konservativen, das "Wall Street Journal", erkennt jetzt: "Lyndon B. Johnsons Schatten hängt über dem Wahlkampf 2004."
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 16:31:38
      Beitrag Nr. 16.393 ()
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 18:10:37
      Beitrag Nr. 16.394 ()
      Bündnis von Schiiten und Saddam-Anhängern droht


      Der US-Geheimdienst CIA malt ein düsteres Bild von der Lage im Irak: Eine wachsende Zahl von Irakern sei enttäuscht von den US-Besatzern und stehe kurz davor, die Waffen zu erheben. Die schiitische Mehrheit der Bevölkerung könnte dann mit den meist sunnitischen Saddam-Getreuen eine bedrohliche Allianz eingehen.

      Demokratisierung bzw. was man neuerdings so nennt kann scheitern
      Es bestehe die Gefahr, dass sich die Lage in dem Land in den kommenden Monaten noch weiter verschlechtere, heißt es nach Angaben von US-Regierungsbeamten in dem vertraulichen CIA-Bericht. Sollte nicht bald ein Wendepunkt erreicht werden, könnten die USA daran scheitern, im Irak eine Demokratie :laugh: aufzubauen. Die US-Regierung weigerte sich, auch nur die Existenz des Papiers zu bestätigen. :laugh::laugh::laugh: wie die drei affen

      Regierungsrat ist ungeeignet
      Der von den USA eingesetzte Regierungsrat sei ungeeignet, da er auf nur wenig öffentliche Unterstützung zählen könne, heißt es in dem CIA-Bericht weiter. Die Mitglieder seien nicht nur inkompetent, sondern auch untätig und korrupt. warum sollte das willige personal anders sein, als die herrschaften? :laugh::laugh:


      Unterstützung durch El Kaida
      ...blablabla
      .... Vermutlich werde es den US-Streitkräften auch nie gelingen, die Grenzen so zu überwachen, dass die Einreise ausländischer Kämpfer verhindert werden kann.


      Bericht widerspricht offiziellen Umfragen
      Der Bericht wurde in Washington ausgegeben, während US-Zivilverwalter Paul Bremer mit Präsident George W. Bush, Außenminister Colin Powell, Verteidigungsminister Donald Rumsfeld und Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice über die fortdauernden Angriffe auf die Besatzungstruppen in Irak beriet. Er widerspricht den Meinungsumfragen, die zuletzt von der US-Zivilverwaltung in Irak veröffentlicht wurden: Angeblich wollen 72 Prozent der Iraker, dass die US-Truppen länger als nur ein paar Monate im Land bleiben.
      man sollte mal recherchieren, wer die umfragen gefälscht hat. möglicherweise eine tochter von bechtel :laugh:

      t-online.de
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 19:54:32
      Beitrag Nr. 16.395 ()
      Kleiner Buchtipp von mir, dies koennte sep, xylo und Konsorten zeigen, dass Fremdenhass vielerlei Formen haben kann und moeglicherweise auch ansatzweise heibar:

      Der Fremde in uns
      von Arno Gruen
      2. Auflage 2001
      Verlag Klett Cotta
      € 19,00
      ISBN 3-608-94282-3


      Begründung der Jury

      Der Geschwister Scholl-Preis 2001 wird vergeben an das Buch "Der Fremde in uns" von Arno Gruen. Der 1923 in Berlin geborene Autor mußte als Kind in die USA emigrieren; dort und in der Schweiz wirkte er jahrzehntelang als Wissenschaftler und Psychotherapeut. Seine zahlreichen Publikationen nehmen den Blickwinkel der Psychoanalyse ein, ohne diese als Patentrezept zu verstehen. Sie suchen nach Wegen, die Ganzheitlichkeit und Autonomie des Menschen zu bewahren oder wiederzugewinnen.

      Gruens "Buch "Der Fremde in uns" ist von bestürzender Aktualität. Sein Thema sind die Wurzeln von Fremdenhaß (vor allem des Antisemitismus) und Terror: "Fremdenhaß hat auch immer etwas mit Selbsthaß zu tun", richtet sich gegen einen entfremdeten, unterdrückten Teil des eigenen Ich und führt zu Lebenslügen, falscher Anpassung an die Macht und Selbstpreisgabe, innerer Leere und Destruktivität. Das Buch erforscht die Herkunft dieses "Verrats am Selbst" in den Erfahrungen der Kindheit und Sozialisation, es zeigt die Mechanismen und Metamorphosen der Täter-Opfer-Beziehung und erhellt die komplexe Dynamik von Selbstentfremdung, Fremdenhaß und destruktiver Gewalt. Die Beispiele reichen von den NS-Tätern bis zu den aktuellen Beispielen von Fanatismus, etwa auf dem Balkan, und Rechtsradikalismus.

      Das Buch ist trotz seiner schwierigen Thematik klar, pointiert und eindringlich geschrieben, wenngleich zuweilen überspitzend und provokant.


      [Also durchaus mit einiger Muehe auch fuer diese ID`s verstehbar... ;) ] Es verharrt nicht bei der Diagnose, sondern zeigt Wege aus der Gewalt auf; es gibt Anstöße zur liebevollen Zuwendung gegenüber Kindern und Erwachsenen und ist ein aufrüttelnder Appell an Empathie und Mitgefühl, die "in uns eingebaute Schranke zur Unmenschlichkeit".
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 20:16:22
      Beitrag Nr. 16.396 ()
      @ antigone # 52

      Regierungsrat ist ungeeignet
      Der von den USA eingesetzte Regierungsrat sei ungeeignet, da er auf nur wenig öffentliche Unterstützung zählen könne, heißt es in dem CIA-Bericht weiter. Die Mitglieder seien nicht nur inkompetent, sondern auch untätig und korrupt.


      Ist schon merkwuerdig, wie ein Teil der Stellenbeschreibung der US-Neokons ploetzlich zum Gegenteil, naemlich zum Ausschlusskriterium werden kann.... :laugh:

      Ich hoffe, beim Chef Dabbeljuh ist das in wenigen Monaten ebenfalls faellig... ist schliesslich die gleiche Stellenbeschreibung... und das gleiche Ausschlusskriterium :D :laugh:



      Die Halbwertzeit der "Zivil"verwalter scheint ebenfalls nur wenige Monate zu betragen, Bremer ist bald als 2. roemischer Statthalter faellig zum Abdanken.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 20:55:03
      Beitrag Nr. 16.397 ()
      gehört auf den ersten blick nicht zum thema, aber nur auf den ersten:

      "Komisches Gefühl"
      Drei Jahre nach den NATO-Bomben beginnt in Pancevo das langsame Sterben

      Von Boris Kanzleiter

      "Immer mehr Leute in der Stadt sterben an Krebs", sagt Ivan Zafirovic fast beiläufig. Der schlacksige junge Mann sitzt in seinem Büro im zweiten Stock des Rathauses von Pancevo und wippt in einem Plastikledersessel. Als einziger Abgeordneter der Grünen Partei im Stadtparlament ist er zuständig für den Umweltschutz. Zafirovic blickt hilflos auf Unterlagen, die sich vor ihm auf dem Tisch stapeln. Es sind Berichte über die ökologischen Folgen der NATO-Bombardements vor drei Jahren. "Heute sterben viel mehr Leute als vor den Bombardements 1999. Aber es ist ein Tabu darüber zu reden", wiederholt er sich.

      An 17 Tagen und Nächten trafen im Frühjahr vor drei Jahren Marschflugkörper und Bomben Ziele in der knapp 100.000 EinwohnerInnen zählenden Stadt. Was Zehntausenden Arbeit und bescheidenen Wohlstand einbrachte, wurde zum Fluch für die BewohnerInnen. Pancevo ist einer der wichtigsten Industriestandorte in Jugoslawien. Hier, nur zwanzig Kilometer die Donau entlang flussabwärts hinter der Zwei-Millionen-Metropole Belgrad, konzentriert sich die petrochemische Industrie des Landes. Benzin, Düngemittel, Kunststoffe, Lacke und Öle stellen die ArbeiterInnen im Industrierevier her. "Am 24. März 1999 um 20:40 Uhr schlugen die ersten Bomben ein", erinnert sich Ivan Zafirovic. Der 24. März war der erste Tag des Krieges, fünf Tage zuvor waren die Hoffnungen auf eine Verhandlungslösung im Kosovo-Konflikt im Schloss Rambouillet bei Paris gescheitert. "Zuerst trafen die Bomben die Fabrik Lola Utva, dort wurden Kleinflugzeuge für die Landwirtschaft montiert", sagt Zafirovic. Dann, in den folgenden Wochen, trafen die Bomben die Raffinerie, die Düngemittelfabrik Azotara und die Kunststofffabrik Petrohjemija. Immer wieder bis zum letzten Tag des Kriegs am 8. Juni, als ein Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet wurde und sich die jugoslawische Armee aus dem Kosovo zurückzog.

      "Es ist ein Tabu darüber zu reden"

      Die Bombenangriffe auf Pancevo wurden akribisch dokumentiert. Schon im Oktober 1999, nur vier Monate nach Ende des Krieges, veröffentlichte das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) einen ausführlichen Bericht über die ökologischen Konsequenzen der Bombardements. Die ExpertInnen der Genfer Behörde hatten in den Wochen nach dem Abschluss der Waffenstillstandsvereinbarung Recherchereisen durch Jugoslawien unternommen und mit WissenschaftlerInnen und AugenzeugInnen vor Ort versucht, eine Bestandsaufnahme durchzuführen. Pancevo identifizierten sie neben der Industriestadt Kragujevac als "am schlimmsten" betroffen.

      "Es war ein Albtraum", sagt Zafirovic und versucht zu lächeln, denn schließlich ist das alles schon so lange her. "Die Bomben haben große Teile der Tanks getroffen, in denen die Grundstoffe für die Produktion gelagert waren." Insbesondere in der Woche zwischen dem 13. und dem 20. April geriet die Bevölkerung in Panik. In jeder Nacht rasten die Cruise Missiles in das Industriegebiet, das direkt an ein Wohnviertel anschließt. Flammen loderten in den Nachthimmel. Tagsüber blieb es dunkel, weil sich eine gewaltige Rauchwolke über die Stadt wölbte. Erst als es anfing zu regnen, lichtete sich der Himmel. "Auf den Autos, auf den Straßen, überall klebte ein schwarzer schmieriger Schleim", erinnert sich der junge Abgeordnete. "Viele Menschen sind damals aus Pancevo zu Freunden oder Verwandten nach Belgrad oder in andere Städte geflüchtet", erzählt er. "Die Menschen hatten Angst. Viele schwangere Frauen haben abgetrieben, weil sie sich vergiftet vorkamen." Dazu hatten ihnen die Ärzte in den Krankenhäusern geraten.

      Die Katastrophe kam unerwartet über die Stadt. Pancevo liegt in der Vojvodina-Region, die Grenze zu Ungarn und Rumänien ist viel näher als Pristina. Von den Auseinandersetzungen im Süden lasen die Menschen nur in der Zeitung. Dass die Fabriken in der Nachbarschaft gefährlich waren, wussten sie allerdings genau. "Die Chemieindustrie war schon immer eine Bedrohung", sagt Zafirovic. "Die Arbeiter hier sterben jung." Beim Aufbau der jugoslawischen Chemieindustrie in den 60er und 70er Jahren spielten Umweltbestimmungen keine wichtige Rolle. Als "Pancevo-Krebs" bezeichneten die Ärzte eine Krankheit, unter der insbesondere die Arbeiter der PVC-Fabrik Petrohjemija litten, ein Krebs, der die Leber befällt. Verantwortlich dafür machten sie hauptsächlich die Chemikalien Ethylen-Dichlorid (EDC) und Vinyl-Chlorid-Monomer (VCM), die Grundstoffe der PVC-Produktion. Der "Pancevo-Krebs" greift nun weiter um sich, denn es sind gerade diese Chemikalien, die durch die NATO-Bomben in großem Umfang freigesetzt wurden.

      Das Umweltlexikon beschreibt die Wirkung von Ethylen-Dichlorid: "Hautreizend, narkotisierend, mutagen und karzinogen" ist der Stoff. Die Vergiftungssymptome bestehen aus "Kopfschmerzen, Übelkeit mit Erbrechen, blutigen Durchfällen, Koliken, tiefer Narkose". Langzeitbelastung verursacht "Depressionen und Magenbeschwerden mit Erbrechen". Es drohen "starke Organschädigungen (Leber, Niere, Blut). Erhöhung der Frühgeburts- und Totgeburtenrate". Auch Vinylchlorid wird als "eindeutig Krebs erzeugender Stoff" ausgewiesen. "Es kann kein medizinisch unbedenklicher Grenzwert festgelegt werden, da jede noch so geringe Konzentration schädigend wirkt", heißt es. Für Arbeitsplätze gilt in Deutschland die Überschreitung einer Konzentration von 3 ppm (ml/m3) als nicht mehr tolerierbar. In Jugoslawien liegt der Grenzwert bei 5 ppm (ml/m3).

      Die Messteams des Institutes für Gesundheitsschutz in Pancevo haben am 18. April 1999, die Fabriken brannten lichterloh, an verschiedenen Punkten der Stadt eine VCM-Konzentration gemessen, die den jugoslawischen Grenzwert um das 7.200- bis 10.600fache überschritt. Der Berichte der UNEP nennt weitere Zahlen. In der Plastikfabrik Petrohjemija flossen 2.100 Tonnen des giftigen Ethylen-Dichlorid (EDC) aus. 460 Tonnen Vinyl-Chlorid-Monomer (VCM) verbrannten.

      Auch andere toxische Substanzen wirbelten mit den Flammen durch die Luft, versickerten im Boden oder flossen in die Donau. Acht Tonnen Quecksilber wurden in Petrohjemija freigesetzt, ein Schwermetall, das sich in der Nahrungskette anreichert. Und in der neben der Plastikfabrik liegenden Raffinerie verbrannten nach Angaben der Genfer ExpertInnen mindestens 80.000 Tonnen Rohöl und Ölprodukte. Dabei entstanden ebenfalls Krebs erregende polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAH).

      "Gesundheitssystem ist pleite"

      Nicht alle Substanzen wurden unmittelbar durch die Bombardierungen freigesetzt. Zwei Tage nachdem am 13. April die massive Angriffswelle eingesetzt hatte, entschlossen sich die Geschäftsführer der Kunstdüngerfabrik Azotara, 250 Tonnen flüssiges Ammoniak in einen offenen Kanal zu leiten, der in die Donau führt. Dort setzte anschließend ein Fischsterben ein, aber die Azotara-Manager hatten Schlimmeres befürchtet, wären Bomben in die vollen Tanks gefallen. Tatsächlich wurden die entleerten Tanks einen Tag später getroffen.

      "Es war gut, dass die UNEP-Experten so schnell vor Ort waren", meint Ivan Zafirovic. "Wir wissen nun, was damals geschah." Aber seitdem sei so gut wie nichts passiert, um die Bevölkerung zu schützen. Zwar könne man die Vergiftung nicht mehr rückgängig machen, aber heute würden die Bauern auf den Feldern Gemüse produzieren, über die damals der schwarze Regen niederging. Noch nicht einmal verlässliche Statistiken über die Todesfälle gibt es, erklärt Zafirovic. "Das Gesundheitssystem ist pleite und es gibt auch keine Vergleichswerte zu früher."

      Roeland Kortas ist Chef des Clean-Up-Programms der UNEP. Mit seinen zehn Mitarbeitern sitzt er in einem Büro im Belgrader Stadtviertel Zemun, dort wo Sava und Donau zusammenfließen, um vereint in Richtung Schwarzes Meer zu fließen. Clean Up ist eigentlich das falsche Wort für Kortas` Arbeit. "Bisher wurden keine Maßnahmen ergriffen, um Wasser und Böden in Pancevo zu entgiften", sagt er. "Wir können uns nur auf die dringendsten Aufgaben konzentrieren." Und diese bestehen momentan beispielsweise darin, einen Abwasserkanal zu sichern, der vom bombardierten Pancevoer Industriegebiet in die Donau führt. In diesem Kanal landeten Tonnen gefährlicher Substanzen, die sich weiter zu verbreiten drohen. "Bei der Bombardierung ist die Kläranlage zerstört worden", erläutert Kortas. An anderen Orten versucht die UNEP ausgelaufene Chemikalien einzusammeln, die Verbreitung von kontaminiertem Grundwasser einzudämmen oder hochgradig vergiftete Böden abzutragen. Es geht darum zu verhindern, dass die Schäden nicht noch größer werden, könnte man den Ansatz der UNEP zusammenfassen.

      "Die UNEP hat nach dem Krieg in Jugoslawien 26 Projekte identifiziert, die dringend durchgeführt werden müssten, um das Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung zu reduzieren. Für die Umsetzung benötigen wir 20 Millionen Dollar", sagt Kortas. Bis jetzt seien bei Sammelaktionen in den europäischen Hauptstädten aber nur 11 Millionen zusammengekommen. Deutschland ist mit 870.000 Dollar dabei. Während die NATO-Staaten in den drei Kriegsmonaten etwa 12 Milliarden Dollar ausgaben, um den Angriff auf Jugoslawien zu führen, scheint nun kein Geld mehr in den Kassen zu sein, um dem Land beim Wiederaufbau zu helfen. "Um wirklich Clean Up durchzuführen, würden wir hunderte von Millionen Dollar benötigen", sagt Kortas. "Aber Umweltschutz ist keine Top-Priorität."

      Im Stadtkern von Pancevo sitzen Jugendliche in den Cafes. Straßenverkäuferinnen versuchen eine Zeitung loszuwerden. Lieferwagen biegen um die Ecke. Die Menschen kaufen ein, gehen zur Arbeit oder fahren ins nahe Belgrad, um ins Kino zu gehen. Drei Jahre nach dem Bombardement simulieren die Menschen Normalität. "Die Leute hier versuchen alles zu vergessen", meint Alexandar Weisner. Er ist Mitglied einer Friedensgruppe und hat mit seinen FreundInnen in den vergangenen zehn Jahren den oft aussichtslos scheinenden Kampf gegen Nationalismus und Krieg geführt. Heute versucht er die Menschen auf die Umweltkatastrophe aufmerksam zu machen. Aber die Bevölkerung ist wie gelähmt. "Die Leute haben andere Probleme. Die Arbeitslosigkeit ist hoch und die Löhne liegen bei 150 Euro im Monat. Alle versuchen irgendwie zu überleben", sagt er.

      Niemand scheint ein Interesse zu haben, über die Folgen der Bombardements zu reden. "Die Regierung käme doch unter den Druck der Bevölkerung etwas zu tun", meint Weisner. "Aber es gibt kein Geld", sagt er. Nach Angaben des serbischen Ministerpräsidenten Zoran Djindjic haben die NATO-Bombardements Schäden in Höhe von fünf Milliarden Dollar verursacht. Von den versprochenen großzügigen Hilfeleistungen nach dem Sturz Slobodan Milosevic` sind bisher gerade 500 Millionen Dollar überwiesen worden. Überall ist dringender Investitionsbedarf. Krankenhäuser und Schulen sind in einem erbärmlichen Zustand, die ohnehin niedrigen Löhne können oft nicht ausgezahlt werden.

      "Fast jeder kennt jemanden, der krank ist

      Auch die internationale Gemeinschaft schweigt lieber. Käme die Zerstörung der Fabriken von Pancevo zur Sprache, müssten viele Fragen beantwortet werden, die man in Brüssel, Berlin oder Washington lieber nicht hören möchte. Warum wurden die Fabriken von Pancevo bombardiert, obwohl dort gar keine Waffen hergestellt wurden? Ging es den NATO-Zielplanern also um die Zerstörung eines wichtigen Industriekomplexes, um die Wirtschaftskraft des Landes zu schwächen? Oder wollten sie nur die Raffinerie zerstören, die immerhin die größte in Jugoslawien war und Treibstoffe herstellte? Warum wurden aber dann die Kunststofffabrik und die Düngemittelfabrik an mehreren aufeinander folgenden Tagen bombardiert? In den Zusatzprotokollen zu den Genfer Konventionen steht, dass "Kriegführung, die ausgedehnte, lang anhaltende oder schwere Schäden der natürlichen Umwelt verursacht", verboten ist. Warum hat das Kriegsverbrechertribunal in Den Haag selbst Ermittlungen gegen die NATO-Planer abgelehnt?

      Alexandar Weisner weiß es nicht. Doch er weiß etwas anderes: "Fast jeder hier kennt jemanden, der krank ist. Das ist ein komisches Gefühl."

      Der Beitrag erschien im Juni-Heft der Zeitschrift analyse & kritik (www.akweb.de)
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 23:15:52
      Beitrag Nr. 16.398 ()
      die amis basteln weiter an der herstellung von noch mehr widerstand und tun das, was sie am besten können. schießen.


      US-ANGRIFFE IN BAGDAD

      Zweite Nacht unter dem Eisenhammer

      Die Angriffe der Amerikaner mit der Operation "Iron Hammer" gehen in die zweite Nacht. Am Abend erschütterten eine Serie von Explosionen Bagdad. Mit ihren Militärschlägen will die US-Armee Stützpunkte von Aufständischen zerstören.

      Bagdad - Am Donnerstagabend war in Bagdad erneut Geschützdonner zu hören. Der Gefechtslärm rührte von der Peripherie der Millionenstadt her, berichteten Korrespondenten. George Krivo, Sprecher des US-Militärs, hatte angekündigt, dass die am Vorabend eingeleitete Operation "Iron Hammer" fortgesetzt werde.
      "Diese offensiven Operationen zielen darauf ab, die Terroristen dort zu treffen, wo sie sind", sagte Krivo auf einer Pressekonferenz in Bagdad. "Wir haben dabei immer mehr Erfolg", ergänzte er.

      US-Truppen hatten bereits in der vergangenen Nacht Einrichtungen im Westen und Süden der irakischen Hauptstadt attackiert. Ihr Ziel war es auch hier Guerillas zu töten und deren Infrastruktur zu zerstören.

      Doch die "Operation Eisenhammer" erschien eher wie ein Stochern im Nebel. Die Aktion war den Angaben zufolge sehr punktuell und in ihrer Wirkung begrenzt. Im Westen Bagdads griffen die US-Truppen eine Gruppe Widerstandskämpfer an, die Besatzungseinheiten mit Mörsern beschossen.

      ... spiegel.de
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 00:25:06
      Beitrag Nr. 16.399 ()
      Rainer Rupp

      50000 im Widerstand

      CIA-Analyse zur militärischen Lage im Irak. Diskussion in den USA um Ausstiegsszenario

      Die Hiobsbotschaften für die Irak-Besatzer reißen nicht ab. Nach dem verheerenden Angriff auf italienische Truppen am Mittwoch zogen sich in den Stunden danach bis zum Donnerstag verschiedene internationale Unterstützer zurück: Japan fror seine Zusage auf Truppenentsendung ein, Südkorea will »deutlich weniger Soldaten« nach Irak schicken, als von Washington erbeten, in Italien ist eine Debatte um den Abzug italienischer Carabinieri entbrannt. Zuvor mußte bereits die Türkei einen Parlamentsbeschluß ad acta legen: Wegen innerirakischer Proteste bleiben 10000 Mann zu Hause. Derweil versuchte am Dienstag Polens Ministerpräsident Leszek Miller, die Moral seiner Truppe zu heben und sprach ihr in Babylon Mut zu. Folglich wächst auch in den USA der Druck auf die Bush-Administration zusehends. Selbst die seit dem 11. September in Kriegstreiberei unübertroffenen US-Medien schalten auf Kritik um und schlagzeilen nun über tote GIs. Den bisherigen Höhepunkt bildete ein der Presse zugespielter CIA-Geheimbericht über die militärische Lage im Irak.

      Zunächst war der oberste zivile Verwalter des Irak, Paul Bremer, zu Beginn der Woche überstürzt nach Washington geflogen, um auf höchster Ebene US-Präsident George W. Bush im Weißen Haus Bericht zu erstatten. In seinem Gepäck befand sich die jüngste, alarmierende Lageeinschätzung des CIA-Chefs von vor Ort in Bagdad. Demnach verfügt der irakische Widerstand in der Gesellschaft über eine breite Grundlage, ist stark und wird immer stärker. »Wir könnten verlieren«, kommentierte ein hoher US-Regierungsbeamter den Bericht. Der militärische Nachrichtendienst schätzt die Zahl der im irakischen Widerstand Aktiven inzwischen auf 50000, wodurch die bisher vertretene offizielle These, in die bewaffneten Aktivitäten seien lediglich einige Saddam-Anhänger sowie Verbrechergruppen und zugereiste Islamisten involviert, nicht länger aufrechtzuerhalten ist.

      Noch wesentlich prekärer allerdings stellt sich für die USA die rapide sinkende Bereitschaft selbst jener Iraker dar, die den Besatzern anfangs freundlich gegenübergestanden hatten und mit ihnen kollaborierten. Statt dessen – so die CIA-Analyse – »unterstützt eine wachsende Zahl von Irakern die Aufständischen, weil sie davon überzeugt sind, daß die von den USA geführte Koalition besiegt werden wird«. Laut CIA-Analyse befindet sich die US-Politik im Irak an einem Wendepunkt. Während die Bush-Regierung den Krieg gegen den Widerstand und die Repression der Bevölkerung eskaliert sowie zugleich eine »Irakisierung« der Konflikte verstärkt beschleunigt, konstatiert die CIA Risiken: Die Zuspitzung der Kriegshandlungen könnte noch mehr zivile Opfer fordern und »noch mehr Iraker auf die Seite den Aufständischen treiben«. Zugleich sorgt sich der Bericht, daß auch die schiitische Bevölkerungsmehrheit verstärkt den Kampf gegen die Koalitionsstreitkräfte aufnehmen könnte.
      Vom US-eingesetzten Übergangsrat in Bagdad könnte Washington, so die CIA, keine Hilfe erwarten. Niemand der 25 als Minister fungierenden Ratsmitglieder habe bisher die Fähigkeit zum Regieren gezeigt. Der Rat verfüge in der irakischen Bevölkerung über so gut wie keine Unterstützung. Auch sei es ihm bisher nicht gelungen, die Bevölkerung davon zu überzeugen, daß die US-Besatzung nur vorübergehend sei und dem Ziel eines vereinten, souveränen Irak diene.

      Die seit Wochen in Bagdad zirkulierenden Spekulationen, daß die Bush-Regierung beabsichtige, den von ihr handverlesenen Interimsregierungsrat wegen »Unfähigkeit« davonzujagen, haben durch entsprechende Äußerungen von US-Regierungssprechern am Rande des Washingtoner Überraschungsbesuchs von Paul Bremer – trotz dessen persönlichen Dementis – neue Nahrung erhalten. Inzwischen ist in der amerikanischen Hauptstadt sogar ein früher bereits zurückgewiesener, französischer Vorschlag wieder ins Gespräch gebracht worden, nach dem in Bagdad eine Übergangsregierung nach afghanischem Vorbild unter Einbindung der UNO zu schaffen sei.

      Der Umstand, daß ein Teil der als »top-secret« eingestuften CIA-Analyse bereits am Dienstag, einen Tag nach ihrer Zustellung an Bush, den Medien zugespielt wurde, deutet auf heftige Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Regierung über die »Exit-Strategie« hin, mit der sich die USA ohne Gesichtsverlust und unter Beibehaltung ihrer politischen Ziele aus dem Irak zurückziehen könnten. Auch dürfte der Anschlag auf eine italienische Militärbasis und dessen internationale Folgen diese Beratungen noch beschleunigen.

      Zugleich mehren sich die Vorwürfe gegen Vizepräsident Richard Cheney und Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, sie hätten vor Kriegsbeginn keine Konzepte für den Nachkiegs-Irak überlegt, erst recht nicht über ein nun drängendes Ausstiegsszenario. Vor dem Angriff hatten sie noch erklärt, daß die US-Streitkräfte für Jahrzehnte auf irakischen Militärbasen verbleiben würden, und bis heute bestätigt Rumsfeld: »Die einzige Exit-Strategie für uns ist der Erfolg.« Und der sei überall im Irak deutlich meßbar. Daher dürfte die schnelle Veröffentlichung der bedrückenden CIA-Analyse hauptsächlich gegen die Schönfärbereien von Cheney, Rumsfeld und deren neokonservatives Umfeld gerichtet gewesen sein.

      jungewelt.de
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 15:25:04
      Beitrag Nr. 16.400 ()
      was oft verschwiegen wird

      hier in Deutschland aber auch in Vietnam und auf den
      Philippienen haben die
      US-Soldaten richtig guten Sex bekommen
      (teilweise gegen Geld )

      jetzt sitzen die im Irak wo nur Moslems sind
      da ist es nicht so leicht am Abend die
      rote Vergnügungsmeile aufzusuchen.

      habe mal einen Bericht zur französichen Fremdenlegion
      gesehen
      da sagte der Reporter die französiche Fremdenlegion
      hat immer ein paar fahrbare Puffs dabeigehabt.

      irgenwie ist es halt "scheisse" wenn man
      ein lasterhaftes rotlicht-Mileu im Vergüngungspark
      gewohnt ist
      und dann plötzlich in islamischer Umgebung wie
      ein Mönch fasten muss.

      Ich will kein Moralapostel sein
      aber ein Mensch lebt nun mal um sich zu vergnügen
      und nicht nur um für andere den Kopf hinzuhalten.

      (man muss sich z.B. auch fragen warum in
      Deutschland so riesige Summen im Rotlicht-Mileu landen)

      bestimmt nicht weil nur dort eine rote Laterne brennt
      oder weil einigen Männern die Möglichkeit fehlt
      intensiv Sport zu betreiben.

      Alleine mit Sport ist also der Hang zur roten Laterne
      nicht aus dem Kopf hinwegzuzaubern.

      Somit haben US-Soldaten auch ein psychisches Problem
      der "roten Laterne"
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 16:59:32
      Beitrag Nr. 16.401 ()
      Username: antigone
      User wurde gesperrt
      Registriert seit: 06.03.2000 [ seit 1.348 Tagen ]
      User ist momentan: Online seit 14.11.2003 11:19:53
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      Avatar
      schrieb am 14.11.03 17:11:00
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 17:14:08
      Beitrag Nr. 16.403 ()
      # 11359 unglaublich!!!:eek::mad:

      vielen Dank an die üblen Demagogen xylophon und for4zim.:mad:

      immer schön andere User bei den Mods denunzieren und schlechtmachen. Aber was soll man auch machen, wenn einem die argumente ausgehen und sich der Gegenpart als intellektuell überlegen erweist :rolleyes:.

      Der redlich bemühte PolyMod fällt auch noch auf sowas rein.:(
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 18:45:37
      Beitrag Nr. 16.404 ()
      ..ach ja, du würdest es also hinnehmen, wenn hier im Board Deine privaten Daten breitgetreten werden...:mad:

      Dass sie nicht mehr ganz aktuell sind, konnte antigone ja nicht wissen, ihr Informant erhält ja seit längerem keinerlei Informationen mehr dazu...:mad:
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 21:11:48
      Beitrag Nr. 16.405 ()
      Tja, der redlich bemühte PolyMod kennt die Verhältnisse hier ganz gut - und weiß auch, dass xylo kein Waisenknabe ist.

      Outen von Usern kann aber nicht hingenommen werden - ebensowenig wie Veröffentlichung von Boardmails o.ä.
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 21:28:20
      Beitrag Nr. 16.406 ()
      #63

      Lieber PolyMod, ich hätte da nur eine Bitte an euch:

      Wenn sich zukünftig wieder einmal 2-3 User in einem Thema über der zulässigen Art und Weise streiten sollten, so sperrt doch bitte die User und nicht das Thema, so bestraft Ihr immer die anderen die gerne diskutieren möchten und nicht die Streithähne, die Ihren Zank auch über BM austragen könnten. ;) Es ist nicht das erst mal das ein ganzer Thread geschlossen wird wegen 2-3 unverbesserlichen.

      Vielen Dank für euer zukünftiges Verständnis :D
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 21:36:04
      Beitrag Nr. 16.407 ()
      El_Torro,

      meinst du den Israel-Thread?
      Da hatte ich wirklich oft genug gewarnt.
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 22:06:39
      Beitrag Nr. 16.408 ()
      #65

      genau den meinte ich und du hast wirklich oft genug gewarnt, aber warum wird dann der Thread gesperrt und nicht die "Unverbesserlichen" ? Was kann denn ich oder andere dafür das es 2 gibt die sich permanent an die Gurgel gehen ? Überlegt euch einfach mal zukünftig die Vorgehensweise in solchen Fällen, mehr verlange ich gar nicht. ;)

      So und nun bin ich von antigone gebeten worden eine Gegendarstellung von xylo`s Vorwürfen hier zu posten, ich denke das sollte man ihr fairerweise zugestehen. Ich weiß zwar nicht worum es genau geht, aber bitte sehr:

      ich lese gerade im board, dass xylophon sich nicht zurückhalten kann, der öffentlichkeit bekanntzugeben, dass er meine sperre gefordert hat, weil ich angeblich von dt mitgeteiltes `geheimwissen`preisgegeben habe. es ist eine unverschämtheit vor allem gegenüber dt und es ist nicht der fall. zwar stehe ich mit dt in kontakt, aber über xylophon hat er mir nichts dergleichen erzählt. so bedeutsam ist herr xylophon nicht.

      jeder im board kann aufgrund seiner ausgeprägten profilierungssucht wissen, dass xylo jurist ist, und die sache mit wuppertal hat er selbst verbreitet, jedenfalls stand das in irgendeinem thread vor kurzem aus anderem munde zu lesen. xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
      xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx (censored by Torro :D)

      soweit zum sperrungsgrund, für den er eine entschuldigung fordert. herr xylophon. sonst noch was? geradezu lächerlich wird das ganze vor dem hintergrund, dass seine persönlichen daten meiner vermutung gar nicht entsprechen, wie er neuerdings der geneigten gemeinde meint, mitteilen zu müssen.
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 01:23:51
      Beitrag Nr. 16.409 ()
      #64, El Torro,
      das ist ja ein SuperVorschlag und so einleuchtend :look:, daß sich PolyMod sicher ärgert, nicht von selber darauf gekommen zu sein :look:


      Ob persönliche Angaben nun noch aktuell sind oder nicht, ich habe Xylo einen Löschungsantrag dieser unsäglichen #110 nahegelegt, daß er wieder mal einen Schritt weiterging, wir können es nicht ändern, doch antigone selbst ging ja nun auch zu weit ! ... gönnen wir ihr nach diesem nervenaufreibenden Thread ein hübsches WE , ja aber dann, PolyMod, spätestens, sollte diese Art der Bestrafungszeit vorbei sein.

      Eviva
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 01:58:20
      Beitrag Nr. 16.410 ()
      Italien weint – und stellt Fragen 14.11. 2003

      Verzicht auf Zank nach Anschlag von Nassirijah

      TAGESTHEMA VON ALESSANDRA RIZZO

      Rom (AP). Nach dem Selbstmordanschlag von Nasirija weicht das ungläubige Entsetzen in Italien einer tiefen Trauer. Der Tod von zwölf Carabinieri und vier Soldaten ist der schwerste Schlag für die italienischen Streitkräfte seit dem Zweiten Weltkrieg. Außerdem kamen bei dem Anschlag vom Mittwoch ein italienischer Dokumentarfilmer, ein weiterer Zivilist und 13 Iraker ums Leben - ein weiterer Italiener wurde gestern für hirntot erklärt.

      Während sich Verteidigungsminister Antonio Martino am Ort des Anschlags an die Terroranschläge vom 11. September erinnert fühlt, wehrt Ministerpräsident Silvio Berlusconi in Rom kritische Fragen nach der Zukunft des italienischen Einsatzes in Irak ab. Angesichts des Leids der Angehörigen bat er die politische Öffentlichkeit, auf jeglichen Parteienzank zu verzichten. Die meisten Oppositionspolitiker folgten der Bitte - deuteten aber an, dass dies zeitlich eng befristet sein wird.

      "Jetzt ist eine umfassende Überprüfung der italienischen Mission erforderlich", erklärte bereits Oppositionsführer Francesco Rutelli vom Mitte-links-Bündnis Democratici per l`Ulivo der Zeitung La Stampa. "Diese Tragödie muss einen radikalen Wandel in Gang bringen." Wenige Oppositionspolitiker sind für einen vollständigen sofortigen Abzug aus Irak. Umso mehr dringen aber auf eine beschleunigte Übergabe der Verantwortung an die Iraker und eine größere Rolle für die Vereinten Nationen.

      Trotz der eindeutigen politischen Unterstützung für die Haltung von US-Präsident George W. Bush schon vor Beginn des Krieges hat Italien keine Truppen an den Golf geschickt. Statt dessen wurde im Juni ein 2.500 Mann starkes Kontingent für den Wiederaufbau nach Irak entsandt - unter ihnen Carabinieri, die sowohl der Polizei- wie der militärischen Führung zugeordnet sind.

      "Die Illusion einer sanften, humanitären Präsenz endete vor den zerrissenen Körpern der Carabinieri", kommentierte La Stampa. Und der Leitartikler der Corriere de la Stampa schrieb: "In Nasirija ist die Illusion eines Landes gestorben, das durch ein mysteriöses Schutzschild vor dem Terrorismus bewahrt wird." Vor der Zentrale der Carabinieri in Rom legen Passanten Blumen ab. An einem Strauß war die handschriftliche Notiz befestigt: "Möge Gott euch im Paradies begrüßen, ihr jungen Soldaten von Italien!"

      Unter den Trauernden ist der 21-jährige Allessandro Ascoli, der sich in der Ausbildung zum Carabiniere befindet. "Wir haben mit unserem Leben für die Freiheit bezahlt", sagt der junge Mann. "Früher oder später musste so etwas passieren." Andere bangen um die Landsleute, die noch am Leben sind. "Sie müssen sicher und gesund zurückkehren", sagte die 51 Jahre alte Lobina Bonaria unter Tränen. "Der Schmerz ist zu groß." Im ganzen Land wurden die Fahnen auf Halbmast gesetzt.

      In einer Blitzumfrage des Instituts Abacus sprachen sich 44 Prozent für den Abzug der italienischen Kräfte aus Irak aus, genau der gleiche Anteil plädierte für eine Fortsetzung des Einsatzes.

      Der letzte größere Verlust der italienischen Streitkräfte liegt schon mehr als 40 Jahre zurück: Bei einem Hilfseinsatz in Kongo im Jahr 1961 kamen 13 Soldaten der Luftwaffe ums Leben. Nach der Katastrophe betrachtet Italien seine Streitkräfte weniger als schlagkräftige Militärmacht denn als Friedenstruppe für Notlagen aller Art. Nach dem Anschlag von Nasirija stellen sich die Fragen nach der Rolle der italienischen Streitkräfte wieder neu.
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 10:10:19
      !
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      Avatar
      schrieb am 15.11.03 10:19:53
      Beitrag Nr. 16.412 ()
      @ALL

      Preisgabe persönlicher Daten - Zitate aus boardmails - alles Sperrungsgründe ...?

      Solange Ihr nicht kapiert, dass das web die reale Welt ist, in der es KEINE Anonymität (mehr) gibt - zumindest dann nicht, wenn man sie sich wünschen würde :) .. vergesst doch den Mummenschanz mit den Nicks und benehmt Euch wie erwachsene Menschen !

      Grüsse, franz hegele , alias knalli, Adresse bekannt.
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 11:52:39
      Beitrag Nr. 16.413 ()
      #69

      ....und das Berufsfeld eines Juristen ist bekanntlich ziemlich groß. Vom Leiter einer JVA - wie TT vermutete - über Rechtsanwalt, Richter, Staatsanwalt, Polizeiverwaltung und so weiter....

      Ja genau. Kann man als Jurist werden. Gerichtsdiener haste vergessen. Aber egal, dann studier mal schön fleissig weiter. Und häng nicht so lange im Internet rum. Vielleicht klappt das dann auch mit der Polizeiverwaltung.
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 11:56:02
      Beitrag Nr. 16.414 ()
      Zynisch gesagt es ist Jubileum im Irak.

      U.S. Soldier Killed in Bombing Is 400th to Die in Iraq

      The Associated Press
      Saturday, November 15, 2003; 3:59 AM


      BAGHDAD, Iraq –– A U.S. soldier was killed Saturday when his vehicle was struck by a roadside bomb, the 400th U.S. serviceman to die in Iraq since hostilities began March 20.



      Two other soldiers were wounded when the device exploded next to a two-vehicle patrol, a military spokesman said.

      The British military has reported 52 deaths so far in Iraq. Sixteen Italians also have died, along with one soldier each from Denmark, Spain, Ukraine and Poland.


      © 2003 The Associated Press
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 15:57:54
      Beitrag Nr. 16.415 ()
      Der einzige, der hier definitiv preisgegeben hat, dass irgendwelche Mutmassungen irgendwelcher User hier zutreffen, ist xylo selber geswesen.

      Ich hoffe, dass seine in posting # 69 BESTAETIGTEN Mutmassungen falsch sind, denn das waere ein harter Schlag fuer Deutschlands Justiz.


      Im selben posting hat er naemlich gezeigt, dass er Vermutungen - ziemlich unprofessionel - unprofessionell Beweisen gleichsetzt.

      Erkenntnistheoretisch ziemlich aberwitzig, ebenso wie seine Entgegnungen gegenueber rv in vielen Threads und es waere glaube ich auch schlecht, wenn nachgewiesenermassen jemand wie er hier im Board nachweislich ( und bestens dokumentiert) hier andere user wiederholt als "ARSCHLOCH" bezeichnet. Interessanterweise bin ICh dafuer damals gesperrt worden und nicht xylo :eek: , aber das ist Geschichte. :D

      Wuerde allerdings gut in ein hochselektives Wahrnehmen und fanatisch-unangreifbare, ja fast fundamentalistische Position passen. Ebenso wie sein chronisches Beleidigen, Intrigieren bei gleichzeitiger Mimosenhaftigkeit was das Einstecken anbelangt.

      Praktisch alles, was er hier im Board als Position vertrat ist mittlerweile durch die geschichte widerlegt.

      Armer Kerl.


      Aber Omega-Typen haben ja auch ihre Funktion im Gesellschaftsleben.

      .
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 16:18:31
      Beitrag Nr. 16.416 ()
      Es wurde nicht gemutmaßt.

      Es wurde reale Daten ins Netz gestellt, die niemanden etwas angehen - ohne mein Einverständnis. Dass sie überholt sind, ändert daran gar nix. Ich bin auch nicht damit einverstanden, dass ehemalige Daten über mich hier öffentlich bekannt gemacht werden, solange ich mich damit nicht ausdrücklich einverstanden erklärt habe. Was hier nicht der Fall war und ist.
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 19:56:38
      Beitrag Nr. 16.417 ()
      SEP, das musst Du hier nicht mehr kommentieren, obwohl das fuer alle ein Festmahl waere, wenn Du mehrere geheimdienstmitarbeiter und sogar 4 Ex-geheimdienstchefs Israels als Antisemiten bezeichnen wuerdest... :D :laugh:

      es gibt eben doch immer mehr friedliebende Israelis, das gibt eine gewisse minimale Hoffnung...


      ______________________________________________

      Exspione gegen Scharon
      Vier ehemalige Chefs von Israels Geheimdienst kritisieren die Politik des Premiers und fordern Ende der Besetzung


      JERUSALEM ap Ungewöhnlich scharf haben vier Exleiter des israelischen Inlandsgeheimdienstes Schin Bet die Haltung der Regierung im Nahostkonflikt kritisiert. Ohne einen Friedensvertrag sei die Existenz Israels gefährdet, warnten sie gestern in der Zeitung Jediot Ahronot. Notwendig seien einseitige Schritte Israels wie ein Rückzug aus Gaza, so Jaakov Perry, einer der Exgeheimdienstchefs.

      In einer Rundfunk-Talkshow sagte Perry weiter, Israel müsse auch seine illegalen Siedlungen abbauen.
      Der Regierung von Premier Scharon warfen er und seine Kollegen Ami Ajalon, Avraham Schalom und Carmi Gilon das Fehlen langfristiger Perspektiven vor. Die Haltung, einen Stopp palästinensischer Anschläge zur Voraussetzung für Friedensgespräche zu machen, sei bestenfalls töricht und schlimmstenfalls eine Taktik, um Zugeständnisse zu vermeiden und jüdische Siedlungen weiter auszubauen. "Wir bewegen uns mit sicheren Schritten auf eine Stelle zu, wo der Staat Israel nicht länger eine Demokratie und eine Heimat für das jüdische Volk ist", erklärte Ajalon. Mit dem palästinensischen Präsidenten der Al-Kuds-Universität, Sari Nusseibeh, hat Ajalon einen inoffiziellen Friedensplan entworfen, der von UN-Generalsekretär Annan gelobt wurde. Auch Perry, Schalom und Gilon setzten ihre Unterschrift unter die Petition, die von 100.000 Israelis und 60.000 Palästinensern unterzeichnet wurde.



      _____________________________________________________


      Haette das einer Im Board geschrieben, waere er vermutlich sofort gesperrt und gesteinigt worden - als Antisemit.
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 21:17:34
      Beitrag Nr. 16.418 ()
      #16375

      Mein Reden ! :cool:
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 00:05:58
      Beitrag Nr. 16.419 ()
      11:21 -- Tages-Anzeiger Online
      Israelische Ex-Geheimdienstchefs warnen
      Frühere israelische Geheimdienstchefs haben in ungewöhnlich deutlicher Form die israelische Besatzung in den Palästinensergebieten kritisiert. Sie fordern die sofortige Räumung der jüdischen Siedlungen in den Autonomiegebieten.

      Genfer Abkommen
      Sackgasse in Nahost

      «Wir rennen ins Verderben, wenn wir nicht auf Gross-Israel verzichten», sagte der Ex-Führer des israelischen Inlandgeheimdienstes Shin Beth, Awraham Shalom, am Freitag der Tageszeitung «Jediot Ahronot».
      Die israelischen Regierungen der vergangenen Jahre hätten selbst dazu beigetragen, dass der Nahost-Friedensprozess in einer Sackgasse stecke. Hinter dem warnenden Appell stehen Shalom, der Shin Beth von 1980 bis 1986 vorstand, und seine Nachfolger Jaakow Peri (1988-1995), Karmi Gilon (1995-1996) und Ami Ajalon (1996-2000).

      Israel drohe eine Katastrophe, falls «wir uns nicht eingestehen, dass es ein anderes Volk gibt, das leidet und gegenüber dem wir uns beschämend verhalten», sagte Shalom laut der Zeitung weiter.
      (sam/sda)

      __________________________________________________________

      Dazu kann ich nur sagen: Shalom - der Mann traegt seinen Namen zu recht.
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 02:12:22
      Beitrag Nr. 16.420 ()
      # 77 deep
      Israel drohe eine Katastrophe, falls «wir uns nicht eingestehen, dass es ein anderes Volk gibt, das leidet und gegenüber dem wir uns beschämend verhalten», sagte Shalom laut der Zeitung weiter. (sam/sda)

      Es wäre schön, wenn eine Mehrheit der Israeli - und der Juden in der Diaspora - sich möglichst bald zu dieser Einsicht durchringen könnten.

      Damit - und NUR DAMIT hätte das Tätervolk - Geschwätz eines Herrn Homann jede Basis verloren.

      Im Moment kommt mir das Kotzen, wenn ich sehe, wie sehr ich in diesem - NUR in diesem Punkt - seiner Meinung bin.

      Wenn auch aus völlig ANDEREN Motiven.

      fh.
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 11:34:06
      Beitrag Nr. 16.421 ()
      @ knalli

      Sehr aehnliche Worte und Einsichten muessen auch aus US-Kreisen kommen, denen droht naemlich das gleiche.

      Ich denke, das wird nicht mehr lange auf sich warten lassen, die US-Presse hat die lange Phase des Kadaver-Patriotismus ja allmaehlich verlassen.

      Eine Phase, in der man in der Presse Idioten zu Patrioten hochstiliierte, die franzoesischen Wein in die Gosse kippten und alle Franzosen als schmutzige Nation bezeichneten, sehr aehnlich auch die Aesserungen aus dem Weissen Haus damals.

      Das erinnert fatal an den Anfang unserer schlimmsten Zeiten als Deutsche nation, als die Gefuehle des Herrenvolkes durch die Nazis hochgepusht wurden. (und ihre Geldgeber, die die Nazis unterschaetzten und diese als Kettenhunde gegen den Sozialismus scharfmachten und instrumentalisierten, gleiches rezept der USA auch nach dem 2. weltkrieg bis heute in vielen aenedrn, derzeit besonders in Zentralasien unter Ausschluss der Oeffentlichkeit)

      Die inszenierten Auftritte von Bush in Lederkluft der "TOP-GUNs" auf Flugzeugtraegern usw. haette Leni Riefenstahl fuer Hitler auch nicht besser hinbekommen.
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 12:56:36
      Beitrag Nr. 16.422 ()
      Wird der große Zapfenstreich für das Irakengagement und das Bush-Regime geblasen.
      Der Leitartikel der NYTimes klingt nach Abrechnung.
      Das Ende der Geschiochte wird sein, die UN wird verzweifelt nach Friedenstruppen suchen, die die kämpfenden Parteien im Irak auseinanderbringen können.
      Und in Washington werden wieder einige Neocons zusammensitzen und planen, welchen anderen Staat sie mit einer Befreiung beglücken können.
      Ich hoffe nur, dass sie dann nicht im Pentagon und sonstwo in der Regierung sitzen.

      November 16, 2003
      Iraq Goes Sour

      The American involvement with Iraq appears to have turned a corner. The Bush administration`s old game plan — drafting a constitution, followed by elections, followed by American withdrawal — has been replaced by a new timetable. It`s a bit cynical to say that the plan is to toss the whole hot potato to whatever Iraqis are willing to grab it. But the White House thinking is veering close.

      President Bush gambled vast amounts of American money, influence and American and Iraqi lives on the theory that toppling Saddam Hussein would make the world safer and make the Mideast a more stable and democratic region. Obviously, the Iraqi people are better off without a vicious tyrant in power. But if the American forces leave prematurely, the country will wind up vulnerable to another dictator and possibly more of a threat to the world than it was before. Yet the administration is giving the impression of having one foot out the door, while doggedly refusing to take the only realistic next step — asking the United Nations to take over the nation-building.

      Blind Intelligence

      It`s useful, at this point, to look back and see how we got here. Most Americans, polls told us, were eager to see Saddam Hussein deposed because they believed he was somehow connected to Sept. 11. The president knew that was not the case, as he acknowledged long after the invasion. But the White House, along with many officials of the Clinton administration, did believe that Saddam Hussein had massive supplies of biological and chemical weapons, and that he was attempting to make Iraq a nuclear power. That was what created a sense of urgency about the invasion.

      How did they wind up at what now appears to be a totally incorrect conclusion about Iraq`s weapons programs? The Central Intelligence Agency, we now realize, had no idea of what was going on inside Iraq. The country had been virtually shut off since 1998, when President Clinton ordered renewed bombing and weapons inspectors withdrew. The C.I.A.`s estimates were basically worst-case scenarios of what the Hussein regime might have been up to in the interim. That was apparently a mistake, if an understandable one.

      But the assumptions Mr. Bush shared with the American people seem to have been hyped further. That was at least in part because of pressure from the Pentagon, where influential aides to Secretary Donald Rumsfeld had their own sources of information, most notably Iraqi exiles. The best known was Ahmad Chalabi, now a member of the Iraqi Governing Council. After the American forces were in Iraq, Mr. Chalabi claimed for a while that their failure to find the weapons was due to the refusal of American officials to heed his tips about where they were.

      The Will to Invade

      The people who believed that Iraq was armed to the teeth with illegal weapons also based that opinion on simple logic. If Saddam Hussein did not have them, surely he would have cooperated fully with weapons inspectors rather than allow his country to be invaded. The very fact that he never backed down seemed to be proof he had something terrible to hide. But the Bush administration knew that as the countdown to invasion ticked away, Iraq had reached out through middlemen with an offer to allow not just full inspections, but inspections by American troops. It was an offer that might, in the end, have turned out to be meaningless. But the fact that the administration chose not to pursue it is one of the strongest pieces of evidence that the White House regarded the run-up to the war not as a time for trying to avoid conflict, but as a time for public relations moves meant to give the American people the impression that there was no way out.

      The Failure to Plan

      Most experts, in and out of government, believed that the American military could quickly defeat the Iraqis. But there were far fewer who thought that once the Hussein government had been toppled it would be easy to make Iraq secure, get the country back on its feet and establish a democratic successor. The Bush administration had even less reason to make that conclusion, since the State Department`s own internal studies, done in preparation for the attack, outlined the obvious pitfalls. Vice President Dick Cheney had listed some of the same perils in 1991 when he defended the decision not to march on to Baghdad during the first gulf war. (American troops, he opined, would find themselves in a "quagmire.")

      What, then, caused the administration to invade with so little preparation for what would happen after the fighting, and so much confidence that the Iraqis could quickly take the reins of power? Once again, it seems most likely that the Defense Department and the president`s security advisers believed the reassurances of Mr. Chalabi and the other Iraqi exiles. The administration seems to have placed its bets on information given by the very people who had the most to gain from the invasion.

      The Governing Council

      Mr. Chalabi, who has lived outside Iraq for much of his life, is now a member of the Governing Council, a group of leaders handpicked by the American government. So far, the council has done little but squabble internally and complain about American slights. It has made virtually no progress in preparing a new Iraqi constitution. In a nation where the overriding danger for the future is conflict among the Shiites, Sunnis and Kurds, it has failed to show any aptitude for bridging those gaps even within its own ranks.

      If the administration winds up turning Iraq over to the council in anything like its current form, it seems wildly unlikely that the next government will be able to survive for any period of time without civil war, or the same kind of brutality that caused the world to recoil from Saddam Hussein. The Middle East would wind up an even less stable place than it is now. The war on terror would be far more difficult to fight. Iraq, which was probably not a major haven for international terrorists before the invasion, could easily turn into one.

      The Last, Best Hope

      The only real chance for a peaceful future for Iraq lies in a government made up of representatives of all the critical factions, working together to resolve problems fairly and peacefully. The only way to get leaders with the skills to accomplish that supremely difficult task is to train them. The best training is the very process of writing the constitution that the Bush administration now rejects as too time-consuming.

      Iraqis are growing weary of American occupation and the White House argues that they will not tolerate the current situation long enough for a constitution to be prepared. That is the precise reason that the job should be turned over to the United Nations. The United Nations has far more international experience, credibility and reputation for neutrality in these matters than the United States does. There is certainly no guarantee it can succeed. There is only the certainty that the Bush administration, which has made all the wrong bets so far, does not have any better options.



      Copyright 2003 The New York Times Company
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 13:08:23
      Beitrag Nr. 16.423 ()
      .. sie ist wieder frei ;)
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 14:51:37
      Beitrag Nr. 16.424 ()
      Nächste Woche besucht Bush GB. Eine Meinungsumfrage von einem britischen Institut veröffentlicht von Newsweek.
      Ich glaube nicht, dass 53 % der Deutschen ihn als "falsch" bezeichnen würden. Zur Falschheit gehört Intelligenz.

      http://www.msnbc.com/news/993833.asp?0cv=KB20

      On Friday the British polling firm YouGov provided NEWSWEEK with survey data gathered in recent days. It doesn’t make pretty reading for Bush fans. By big majorities, Britons believe Bush is “not very intelligent” (62 percent), “insincere” (53 percent) and “not very well informed about the world” (62 percent). He also “does not care much about the views of people in other countries” (82 percent), is “a bad advertisement for America” (65 percent) and is “foolish” (63 percent).
      The attitudes uncovered by YouGov seem to have more to do with anti-Bush sentiment than with anti-Americanism. Asked how much confidence they had in the ability of the United States to act responsibly in its role as the world’s sole superpower, 57 percent of the Britons surveyed said “not much” or “none at all.” However, asked if the United States would behave more responsibly under a different president, a plurality of 42 percent said they thought that would be the case.
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 15:26:57
      Beitrag Nr. 16.425 ()
      Hier mehr zur Stimmung des britischen Volkes bzgl. des "Fuehrers" Bush, der ein potempkinsches, von US-Kritik gesaeubertes Pseudo-Grossbritannien, nicht das wirkliche, wahrnehmen wird:


      GROSSBRITANNIEN

      Unpopulärer Gast

      London bereitet sich auf den brisantesten Staatsbesuch seit Jahren vor: Sobald die Präsidenten-Maschine Air Force One mit George W. Bush und Gattin Laura an Bord Dienstagabend landet, treten Sicherheitsvorkehrungen in Kraft, wie sie die britische Hauptstadt noch nie erlebt hat.

      Während der knapp dreitägigen Visite des US-Präsidenten bei seinem engsten Verbündeten werden 250 amerikanische Agenten und Bodyguards sowie 5000 britische Bobbys einen weiträumigen Sicherheitskordon um Bush und seine rund 500 Köpfe starke Entourage ziehen - nicht zuletzt um ihm den unschönen Anblick von Demonstranten zu ersparen. Eine Rede vor Ober- und Unterhaus wurde auf Wunsch der Amerikaner ebenso abgesagt wie ein Abstecher nach Schottland und die bei Staatsbesuchen übliche Kutschfahrt mit Königin Elizabeth II. auf der Londoner Prunkmeile, der Mall. Bush wird bei der Queen im eher ungemütlichen Buckingham-Palast untergebracht, soll dort mit handverlesenen Gästen dinieren und sich in Downing Street mit Tony Blair beraten. Die Front der Gegner des Texaners ist groß. Londons beliebter Bürgermeister Ken Livingstone machte klar, dass er Bush nicht treffen will. Stattdessen hat er verdiente Aktivisten der Antikriegsbewegung zu einem "Friedensempfang" ins Rathaus eingeladen. Bush-Kritiker in der Unterhaus-Fraktion der Labour Party forderten in einem Antrag, den unpopulären Gast wieder auszuladen. London war vergangene Woche mit Plakaten wie "Ein Killer kommt in die Stadt" oder "Fuck Bush" überzogen. Da nach Aufrufen der Stop the War Coalition, der Vereinigung Britischer Muslime, von Amnesty International und anderen Gruppen weit über 100 000 Demonstranten erwartet werden, ist zumindest Verkehrschaos programmiert. Obwohl Blair erklärte, es sei
      für Bush "genau der richtige Zeitpunkt zu kommen", kann der Auftritt seines Freundes dem Premier nur schaden. "Er wird die Leute daran erinnern, was sie Blair am meisten übel nehmen: nämlich dass er mit den Vereinigten Staaten im Irak in den Krieg gezogen ist", sagt der Politologe Anthony King von der Essex University. Laut aktueller Meinungsumfrage stimmt nur ein Fünftel der Briten Bushs Irak-Politik zu.
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 15:36:47
      Beitrag Nr. 16.426 ()
      Ueber 70 % der deutschen sind der Meinung, den USA JEDE UNTERSTUETZUNG im Irak zu verweigern - sogar, wenn dies durch ein UNO-Mandat "legitimiert" wuerde.

      Ein verdammt klares Signal.

      Im Uebrigen hat die Vermeidung von besucherkritischen Demos ueberhand genommen.

      Noch in den 80er Jahren war dies in Demokratien ein Normaler Vorgang.

      Die Isolation der Entscheidungstraeger und das Einsperren im Elfenbeinturm, einzig umgeben von Intriganten und Speichelleckern war eigentlaich das, was in die Zeit des Niedergangs absolutistischer Herrscher gehoerte - heute sind wir wieder soweit heruntergekommen.
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 15:40:07
      Beitrag Nr. 16.427 ()
      Dem Fuehrer faellt Massenmord eben leichter, wenn er nicht unmittelbar das Leiden sieht - und wenn er nicht die wuetenden Massendemonstationen derer sieht, die sich noch einen Rest Menschlichen Mitgefuehls bewahrt haben und aufrecht gehen koennen.....
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 15:49:17
      Beitrag Nr. 16.428 ()
      Trotz allem was da im Irak abgeht (besser danebengeht) die Frage muß gestellt werden.

      Haben wir im Irak eine Intifada a la Palaestina?

      Oder ist der Irak jetzt tatsächlich das Aufmarsch und Kampfgebiet von al Quaeda und ähnlichen?
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 15:55:24
      Beitrag Nr. 16.429 ()
      Im Irak spielt die Al Kaida keine grosse Rolle.
      Aber die Bushisten wollen den Eindruck bewirken, als würden sie hier ihren Krieg gegen den Terror fortsetzen und damit ein Motivation für den Krieg schaffen. Dabei haben sie diesen irakischen Widerstand selbst geschaffen.
      Der irakischen Ursprung des Widerstands nicht klar zu bezeichnen ist eine weiterere Lüge von Bush & Co.
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 15:58:59
      Beitrag Nr. 16.430 ()
      Ergaenzung zu # 77:

      Die „bisher beispiellosen Sicherheitsmaßnahmen“ will sich der britische Staat umgerechnet 5,6 Millionen Euro kosten lassen. Zusätzlich zu den 5000 Polizisten, die Blair für den Schutz seines Gastes bereitstellt, will der US-Präsident nach Zeitungsberichten in seiner 700-köpfigen Begleitung :eek: auch 250 bewaffnete Männer :eek: einer Spezialeinheit mitbringen.

      Die Bodyguards des Präsidenten, so wollten die US-Behörden angeblich durchsetzen, sollten „straffrei“ auf alles schießen dürfen, was den Präsidenten bedroht.


      Quele: Focus.de
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 16:01:14
      Beitrag Nr. 16.431 ()
      #382

      Die Spinnen die Amis! :eek:
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 16:58:32
      Beitrag Nr. 16.432 ()
      #380
      Es gibt eine Quelle im Pentagon, die füttert die Presse mit Falschmeldungen: das ist US Agency for International Development (USAID).
      Von da stammt auch die Meldung über die große Anzahl von fremden Kämpfern.
      Diesem wurde ein oder zwei Tage später von General Sanchez oder einer seiner Stellvertretern widersprochen.
      Hier noch eine andere Ente aus dem Pentaqgon.
      http://www.thenation.com/docprint.mhtml?i=20031201&s=brown
      Avatar
      schrieb am 17.11.03 09:54:23
      Beitrag Nr. 16.433 ()
      17.11 09:39/Presse: El-Kaida droht Japan mit Terroranschlägen

      Lodnon (vwd) - Das El-Kaida-Netzwerk hat einer Zeitung zufolge mit
      Terroranschlägen "im Herzen von Tokio" für den Fall gedroht, dass Japan
      Truppen nach Irak entsendet. Nach eigenen Angaben hat die in London
      ansässige arabische Wochenzeitung "El Madschallah" eine entsprechende
      Botschaft von einem aktiven El-Kaida-Mitglied erhalten. Die japanische
      Regierung erklärte am Montag, dass sie die Hintergründe der Drohung
      untersuchen will. Es werde jedoch von den Behörden keine Terror-Warnung
      ausgesprochen.

      Die Abendausgaben der japanischen Zeitungen berichteten über die Drohung
      auf der ersten Seite. Der Aktienmarkt in Tokio gab unter dem Eindruck dieser
      Nachrichten und den jüngsten Terroranschläge in Istanbul um rund 4% nach.
      Aufgrund der schlechten Sicherheitslage in Irak hatte die Tokioter Regierung
      nach Medienberichten ihren Plan, bis zum Jahresende mit der Entsendung von
      Truppen in das arabische Land zu beginnen, bereits zuvor aufgegeben.
      vwd/DJ/17.11.2003/apo
      Avatar
      schrieb am 17.11.03 10:38:56
      Beitrag Nr. 16.434 ()
      Die vereinigten befreiungsstaaten werden durch besetzungen missliebiger länder, es noch bis zur vereinigung terroristischer organisationen und aktivitäten in ihren eigenen ländern bringen.Es stellt sich die frage, ob solche Staaten es überhaupt "wert" sind befreit zu werden,die nur immer mehr beim befreiungsakt der vorherigen repression durch eigene Potentaten gleichen,die wie überall der fremden vorgezogen werden.Ich selber möchte auch nicht von dem bei uns üblichen teuflischen dingen wie Alkohol,Religionsfreiheit und...einführung des Islams und der Scharia befreit werden,dem muss ebenso rechtzeitig bei uns entgegengewirkt werden.
      Avatar
      schrieb am 17.11.03 10:49:03
      Beitrag Nr. 16.435 ()
      das Gedicht gefällt mir irgendwie : :D

      ...LÜGE...

      Hört auf zu heucheln, hört auf zu lügen,
      hört endlich auf euch selbst zu betrügen.

      Verräterische Stimmen verkünden Frieden und Schutz,
      erbärmliche Seelen unter einem Deckmantel aus Schmutz

      Hört endlich auf euch selbst zu bekriegen,
      lasst uns leben in Freiheit und sterben in Frieden.
      Avatar
      schrieb am 17.11.03 11:18:15
      !
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      Avatar
      schrieb am 17.11.03 13:37:02
      !
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      Avatar
      schrieb am 17.11.03 14:41:36
      Beitrag Nr. 16.438 ()
      Im Gegensatz zu dpa finde ich die Wahl des Murdoch-schen Schmierblattes extrem logisch und kaum jemand kann die Orwellsche Dimension "Krieg ist Frieden und Frieden ist Krieg" besser vertreten als ein Fanatiker wie Bush:


      Bush immer noch kriegslustig



      Ausgerechnet der als Revolverblatt ;) beschimpften britischen Zeitung „Sun“ hat George W. Bush ein brisantes Interview gegeben. Um einer sicheren Welt willen werde er jederzeit wieder Krieg führen, sagte der US-Präsident in dem am Montag erschienenen Artikel. Seine Überzeugung, handeln zu müssen, sei von den Anschlägen am 11. September 2001 in den USA ausgelöst worden.

      „Ich war am Ground Zero (dem Ort des zerstörten World Trade Centers in New York) nach den Anschlägen“, sagte er. „Ich erinnere mich an die Dunstglocke und den Gestank und den Tod und die Zerstörung. Ich werde mich immer daran erinnern.“

      Dort habe er sich entschieden. „Wir befinden uns im Krieg und wir werden diesen Krieg gewinnen. Und ich empfinde diese Entschlossenheit noch heute“, fügte Bush hinzu. Die US-Streitkräfte und ihre Verbündeten hätten die Tyrannei des irakischen Präsidenten Saddam Hussein beendet, die Macht des Moslem-Extremisten Osama bin Laden in Afghanistan zerschmettert und die Vereinten Nationen dazu gezwungen, dem Terror ins Gesicht zu sehen, sagte er dem Bericht zufolge weiter.

      US-Zeitungen kritisierten Bush dafür, dass er für das Interview ein Boulevardblatt auswählte, das vor allem für die Nacktfotos auf seiner Seite Drei bekannt ist.

      „Nachdem er sein Amt mit dem Schwur angetreten hat, die Würde des US-Präsidialamts wiederherzustellen, gibt der Präsident ein einer britischen Boulevardzeitung ein Exklusiv-Interview, die täglich Fotos von nackten Frauen veröffentlicht“, hieß es in einem Artikel auf der Website der „Washington Post“. Im Gegensatz dazu habe Bush in diesem Jahr nur wenigen US-Zeitungen ein Exklusiv-Interview gewährt.

      17.11.03, 10:20 Uhr
      (Quelle: dpa/ap)
      Avatar
      schrieb am 17.11.03 15:51:37
      Beitrag Nr. 16.439 ()
      #90

      Bush immer noch kriegslustig

      es gibt ja auch noch ne menge Länder weltweit zu "befreien" :laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.11.03 16:26:24
      Beitrag Nr. 16.440 ()
      DER SPIEGEL 47/2003 - 17. November 2003
      http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,274163,00.html" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,274163,00.html

      Irak

      Der Emissär des Präsidenten

      Geheime Unterlagen aus den frühen achtziger Jahren erzählen eine bizarre Geschichte: Saddam Hussein und Donald Rumsfeld arbeiteten Hand in Hand.


      Er gilt als Washingtons Staatsfeind Nummer eins - Saddam Hussein, der geschasste Despot aus dem Zweistromland, den die Supermacht per Steckbrief jagen lässt und lieber tot als lebendig von ihrer Suchliste streichen würde. Doch ausgerechnet einer der ranghöchsten Jäger, Pentagon-Chef Donald Rumsfeld, gehört zu jenen, die einst alles daransetzten, den Baath-Putschisten zu einem Machtfaktor im Nahen Osten aufzubauen.

      Geheimunterlagen, die nach fast zwei Jahrzehnten erstmals ausgewertet wurden, belegen, wie sehr sich der irakische Diktator damals von Washington und vor allem von Rumsfeld zu einer Hegemonialpolitik ermutigt sehen musste, die schließlich ins mesopotamische Debakel von heute führte.

      Es ist der Sommer des Jahres 1983, in dem Präsident Ronald Reagan beschließt, die Nahost-Politik der Weltmacht neu zu ordnen. 1979 hatte die Mullah-Revolution den Schah von Persien gestürzt und damit einen der wichtigsten Stützpfeiler Washingtons in der Region beseitigt. Mit der Geiselnahme von US-Botschaftsangehörigen in Teheran waren Chomeini & Co. wenig später zu Erzfeinden des "großen Satans" aufgerückt.

      In Mekka bedrohte ein Aufstand von Islamisten das saudische Herrscherhaus. Im Libanon lagen Israelis, Syrer und Palästinenser in einem zermürbenden Dauerkonflikt. Und am Hindukusch setzte die Sowjetunion - Reagans "Reich des Bösen" - alles daran, um Afghanistan endlich unter Kontrolle zu bekommen.

      Da suchte auch im Zweistromland ein Emporkömmling die Gunst der unruhigen Stunde zu nutzen: Saddam Hussein, bereits Vizepräsident, zementierte seine Macht und avancierte zum Staatschef. Ein Jahr später will er dem scheinbar revolutionsgeschwächten Nachbarn Iran reiche Ölfelder entwinden.

      Doch statt des erhofften Blitzsiegs gerät der Angreifer in die Defensive. Nun glaubt Washington handeln zu müssen, um einen Sieg der verhassten Mullahs zu verhindern.

      Obwohl die USA öffentlich weiterhin die Friedensresolutionen der Uno nebst internationalem Waffenembargo unterstützen, erhält Bagdad heimlich massive Hilfe: gewaltige Zuschüsse von den Golfstaaten, Staatskredite aus Amerika, Rüstungsgüter über Drittländer und sogar überlebenswichtige Lagebilder amerikanischer Spionagesatelliten.

      Im Februar 1982 wird der Irak auch noch von der Liste jener Staaten gestrichen, die Washington der Kooperation mit Terroristen beschuldigt. Am 12. Juli 1983 ist so der Boden bereitet, um Washingtons Politik neu zu positionieren. In seiner streng geheimen "National Security Decision Directive 99" (NSDD) unterschreibt Reagan einen Aktionsplan "zur Stärkung der regionalen Stabilität" im Nahen Osten. Zu seinem Sonderbeauftragten beruft er Donald Rumsfeld, seinerzeit Manager eines multinationalen Pharmakonzerns.

      Die Annäherung an den Irak gilt als eines der wichtigsten Ziele des neuen Kurses. Der amerikanische Geschäftsträger in Bagdad drängt umgehend auf eine Audienz Rumsfelds beim Diktator. Nur dann mache der Besuch des ranghöchsten US-Emissärs seit 1967 überhaupt Sinn. Es gehe darum, einen "direkten Kontakt zwischen einem Vertrauten von Präsident Reagan und Präsident Saddam Hussein" zu etablieren.

      Begierig ergreifen die Iraker Rumsfelds ausgestreckte Hand. Volle 90 Minuten widmet Saddam Hussein am 20. Dezember 1983 seinem amerikanischen Gast. In einem ellenlangen Geheimtelegramm - von der Londoner US-Botschaft an einen engen Empfängerkreis versandt - zieht die Rumsfeld-Mannschaft tags darauf Bilanz:

      "Präsident Saddam zeigte sich sichtlich erfreut über den Brief des Präsidenten", den Rumsfeld aus dem Weißen Haus mitgebracht hatte und dessen Übergabe das irakische Fernsehen propagandawirksam aufzeichnete. Auch habe er Reagans "tiefes Verständnis der Konsequenzen des irakisch-iranischen Krieges" gerühmt und seine Anregung zur "Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen" begrüßt.

      Ausgerechnet bei jenem Despoten, den Washington heute zum Chefterroristen erhoben hat, beklagt sich Rumsfeld: "Die Menschen müssen wissen, dass Terror ein Zuhause hat - in Iran, Syrien und im Libanon."

      Auch sonst verläuft das Treffen in bester Harmonie. Washington teile Bagdads Sorge vor einem Erstarken seiner Nachbarn Syrien und Iran, umschmeichelt der Amerikaner seinen Gastgeber. Rumsfeld erhebt nicht einmal Einspruch, als Saddam klagt, Amerikas Nahost-Politik habe zeitweilig Gefallen daran gefunden, dass sich "diese Bande von Verrückten gegenseitig die Schädel einschlägt".

      Stattdessen preist Reagans Sonderbotschafter lieber die "Bereiche großer Gemeinsamkeiten" beider Staaten. Es wäre durchaus "vorteilhaft für den Irak", wenn er "seine natürliche Rolle in der Region ausfüllt, damit die Ambitionen anderer nicht überhand nehmen". Das gefällt dem kriegsgeschundenen Despoten - und wird womöglich als Ermunterung zu anderen Abenteuern begriffen, etwa dem Einverleiben von Kuweit sieben Jahre später.

      Einer verdeckten Beistandsverpflichtung kommt die Beteuerung gleich, "ein Kriegsausgang, der die Rolle des Irak schwäche, liegt nicht im westlichen Interesse". Voller Verständnis erklärt Reagans Emissär laut diplomatischer Depesche, "unabhängige und souveräne Nationen haben das Recht, Dinge zu tun, mit denen wir oder andere nicht einverstanden sind".

      Solche "Dinge" sind längst in vollem Gange: Seit Monaten häufen sich Berichte über Iraks völkerrechtswidrigen Einsatz von chemischen Kampfstoffen gegen Iran. Schon im Sommer 1983 hatte Teheran darüber Klage geführt, im Oktober dann im Sicherheitsrat der Uno formell eine Verurteilung des Irak beantragt.

      US-Geheimdienste bestätigen ihrer Regierung den "nahezu täglichen" Einsatz von Senfgas sowie - eine Novität in der Kriegsführung - des tödlichen Nervengases Tabun. Zehntausende Iraner fallen den Angriffen zum Opfer. Im November erwähnt ein CIA-Report erstmals den Einsatz von Giftgas gegen "kurdische Eindringlinge", mithin gegen Aufständische der eigenen Bevölkerung. Erst als Saddam 1988 in Halabdscha 5000 Kurden mit Giftgas umbringen lässt, erklingt auch in Washington lautstarker Protest.

      Noch vor der Rumsfeld-Reise warnt das US-Außenministerium, "dass der Irak mit wesentlicher Hilfe durch ausländische Firmen nicht nur in der Lage ist, C-Waffen einzusetzen, sondern vermutlich bereits große Vorräte für den späteren Gebrauch angelegt hat". Doch statt eines geharnischten Protests wegen der Verletzung der Genfer Konvention beschließt Washington, sich "auf die Beobachtung des irakischen C-Waffen-Einsatzes zu beschränken". Reagans Order 114 zum Iran-Irak-Krieg vom 26. November erwähnt den C-Waffen-Einsatz nicht einmal.

      Auch Donald Rumsfeld unterlässt in Bagdad jeden Hinweis auf die Völkerrechtsverletzungen seines Gesprächspartners. Bei seinem zweieinhalbstündigen Treffen mit Saddam-Vize Tarik Asis versteigt sich der frühere Verteidigungsminister von Präsident Gerald Ford zu einem Monolog über die Vorzüge von Maschinengewehren beim Niedermetzeln von Teherans Revolutionswächtern, die immer wieder in gewaltigen Wogen über irakische Stellungen hereinbrechen. Den C-Waffen-Einsatz erwähnt der Amerikaner nur ganz verklausuliert als einen jener Umstände, die einer intensiveren US-irakischen Kooperation noch entgegenstünden.

      So reagiert Bagdad "völlig im Schock", berichtet der US-Geschäftsträger am Hofe Saddams, als Washington am 5. März 1984 den Irak doch noch öffentlich rügt. Da aber die US-Regierung zugleich verhindert, dass der Irak im Sicherheitsrat verurteilt wird, sieht sich Saddam in dem Glauben bestärkt, sein Draht zu Reagan über dessen Vertrauten Rumsfeld bleibe die verständnisvolle Basis der bilateralen Beziehungen.

      Dass Washington sogar bereit war, Handlanger zu sein für den Diktator, hatte Rumsfeld eigens herausgestrichen. "Die Vereinigten Staaten bestärken Dritte, keine Waffen an Iran zu liefern." Stolz versichert er dem dankbaren Diktator: "Wir glauben, dass wir dabei Erfolg hatten."

      SIEGESMUND VON ILSEMANN
      Avatar
      schrieb am 17.11.03 17:34:06
      Beitrag Nr. 16.441 ()
      Aus für Plan A. Folgt Plan B
      Strategiewechsel im Weißen Haus: Vor der nächsten Präsidentenwahl will Bush möglichst viel Irak-Verantwortung los sein


      aus Washington MICHAEL STRECK
      Die USA wollen bis Ende Juni 2004 die politische Macht im Irak an eine einheimische Übergangsregierung übergeben. Der anschwellende Guerillakrieg, der wachsende Blutzoll unter US-Soldaten und die sinkende Zustimmung zur Irakpolitik in den USA haben das Weiße Haus so unter Druck gesetzt, dass es sich zu diesem umstrittenen und riskanten Schritt entscheiden musste.

      Der Strategiewechsel bei der Neuordnung des Nachkriegsirak bedeutet eine Abkehr von den ursprünglichen Vorgaben der US-Regierung. Die politische Macht in Bagdad sollte erst nach der Verabschiedung einer neuen Verfassung und allgemeinen Wahlen übergeben werden. Es ist das Eingeständnis, dass der bisherige Kurs im Irak gescheitert ist. Präsident George W. Bush zieht die Notbremse.

      Läuft für die US-Regierung alles gut, erklärt Bush kommenden Sommer rechtzeitig zum Beginn der heißen Phase im Wahlkampf wieder einmal feierlich: "Mission erledigt". Doch bislang lief es im Irak nach der Eroberung selten nach den Vorstellungen des Weißen Hauses. Der neue Plan birgt jedoch enorme Risiken und Nebenwirkungen (siehe auch Text unten).

      Zunächst dürfte das Image der USA erheblichen Schaden nehmen. Die Welt erlebt eine Supermacht, die kneift und deren moralischer Führungsanspruch Schiffbruch erleidet. "Derzeit deutet alles auf fluchtartiges Verlassen, und das ist genau das falsche Signal", sagt Thomas Manken von der Johns Hopkins University. Die Bush-Regierung bricht ihr vollmundiges Versprechen vom "Nation Building" und einem Marshall-Plan ähnlichen Wiederaufbau. Sie schafft sich damit ein weiteres Glaubwürdigkeitsproblem, das künftig die internationale Kooperation bei der Lösung anderer Konflikte, wie dem Kampf gegen den Terror erheblich erschweren könnte.

      Im Irak bleibt es mehr als fraglich, ob die eilige Übergabe der Autorität an einheimische Sicherheitskräfte zu mehr Stabilität führt. "Dies ist das sichere Rezept für ein Desaster", warnt Senator Joseph Biden, führender Außenpolitiker der Demokraten. Wie er bezweifeln viele Experten, dass schlecht ausgebildete irakische Soldaten und Polizisten leisten können, was den US-Truppen versagt blieb.
      Auch die überstürzte politische Transformation gefährdet in ihren Augen das Ziel, demokratische und säkulare Institutionen zu bilden. Vergangenen Woche wurde ein geheimes CIA-Papier bekannt, das zu dem Schluss kommt, kein irakischer Politiker verfüge über die notwendigen Führungsqualitäten, um das Land zu regieren. So macht sich in den USA neben der Sorge vor Chaos und Bürgerkrieg auch die Angst vor einer Theokratie breit, da die am besten organisierten Gruppen Islamisten sind. Eine solche Entwicklung wäre das Gegenteil der von Bush stets proklamierten Idee, Irak solle "Keimzelle" einer Demokratisierung des Nahen Ostens werden.

      Innenpolitisch nimmt Bushs Entscheidung der Opposition den Wind aus den Segeln. Die demokratischen Präsidentschaftsbewerber, die in Bezug auf die Irakpolitik einen Schlingerkurs zwischen geduldigem Wiederaufbau sowie rascher Machtübergabe und Rückzug gefahren haben, müssen ihre Wahlkampfstrategie neu justieren. So zynisch es klingt, ihnen bleibt die Hoffnung, dass sich auch unter einer irakischen souveränen Übergangsregierung die Situation nicht verbessert und sie Bush entweder weiterhin für die Folgen eines unsinningen Feldzugs oder miserable Nachkriegsplanung verantwortlich machen können.

      So wird der Lackmustest für die Stimmung an der Heimatfront die Opferzahl der GIs sein. Den Amerikanern dürfte im Zweifelsfall egal sein, wer in Bagdad regiert, sie interessieren sich dafür, wann ihre Soldaten nach Hause kommen. Doch Bush hat bislang keinen Zeitplan für den militärischen Abzug der USA aus dem Irak genannt. Stattdessen bekräftigte er, es sei "undenkbar", dass US-Truppen das Land verlassen, bevor eine stabile Demokratie errichtet sei. Schwer zu glauben, dass er sein Versprechen hält, wenn kommenden Sommer kurz vor dem Urnengang weiterhin täglich US-Soldaten sterben.

      taz Nr. 7210 vom 17.11.2003, Seite 4, 112 Zeilen (TAZ-Bericht), MICHAEL STRECK
      Avatar
      schrieb am 18.11.03 05:44:00
      Beitrag Nr. 16.442 ()
      Ob die Bush - Tour dem Tony den Rücken stärkt, oder sich für die Beiden zum Debakel auswachsen wird, muss man sehen.
      Man kann aber davon ausgehen, dass auch die Amis nicht unbeeindruckt bleiben von der Meinung ihrer Waffenbrüder.

      http://news.independent.co.uk/uk/politics/story.jsp?story=46…

      k.
      Avatar
      schrieb am 18.11.03 11:41:44
      Beitrag Nr. 16.443 ()
      na wenn das mal eine gute taktik der amerikaner ist??? die intifada lässt grüßen.
      langsam aber sicher entwickelt sich das zu einem neuen palästina oder chechenien. ob das von bush gewollt ist??



      Army destroys guerrillas` homes
      Three soldiers die in separate incidents in Iraq; U.S. forces hit dozens of targets.


      A U.S. Army M1 Abrams tank crosses the center of Tikrit, Iraq, on Monday. Hundreds of American troops, tanks and assault vehicles paraded across the crowded downtown area of Saddam Hussein`s hometown to deliver a warning that resistance fighters would be crushed.
      Efrem Lukatsky / the Associated Press

      By Jeff Wilkinson
      Knight Ridder

      Tikrit, Iraq — In a tactic reminiscent of Israeli crackdowns in the West Bank and Gaza, the U.S. military has begun destroying the homes of suspected guerrilla fighters in Iraq`s Sunni Triangle, evacuating women and children, then leveling their houses with heavy weaponry.
      At least 15 homes have been destroyed in Tikrit as part of what has been dubbed Operation Ivy Cyclone II, including four leveled on Sunday by tanks and Apache helicopters that allegedly belonged to suspects in the Nov. 7 downing of a Black Hawk helicopter that killed six Americans.

      Family members at one of the houses, in the village of al Haweda, said they were given five minutes to evacuate before soldiers opened fire.

      The destruction of the homes is part of a sharp crackdown on insurgents in the so-called Sunni Triangle where guerrillas have downed at least two U.S. helicopters, one a Chinook in Fallujah on Nov. 2, killing 16 U.S. soldiers, and the other the Nov. 7 downing of the Black Hawk. On Saturday, two more helicopters crashed, after one of them may have been fired upon, killing 17.

      Rising casualties added new urgency to the task. Three American soldiers died Monday in separate attacks, one in an ambush on a patrol, another by a roadside bomb and a third from nonhostile gunfire.

      U.S. forces struck dozens of targets on Monday, killing six guerrillas and arresting 21 others, the military said. The operation is expected to continue through Wednesday, said Col. James Hickey, commander of the 1st Brigade of the 4th Infantry Division.

      Hickey said the four homes were destroyed on Sunday because enemy fighters lived and met there. Leveling the homes will force the fighters to find other meeting places, he said.

      It was unclear whether the decision to destroy the houses was part of an overall strategy approved in Washington. White House spokesman Scott McClellan declined to comment specifically, referring questions about the razings to the Defense Department, but he praised the military`s efforts to get tough with Iraqi insurgents.

      On Monday, angry residents of al Haweda, where three of the destroyed homes were, said the tactic will spawn more guerrilla fighters and perhaps spark an Iraqi uprising similar to the Palestinian intifada in the West Bank and Gaza.

      "This is something Sharon would do," said 41-year-old farmer Jamel Shahab, referring to the Israeli prime minister, Ariel Sharon. "What`s happening in Iraq is just like Palestine."

      In other developments:

      • An Italian member of the U.S.-led coalition, Marco Calamai, has resigned, accusing the Bush administration of inefficiency and failing to understand Iraq. He criticized L. Paul Bremer`s administration for its handling of Iraq.

      • In Washington, President Bush met with a small group of Iraqi women and promised the United States would not pull out of Iraq when a provisional government is established.

      "I assured these five women that America wasn`t leaving," Bush said. "When they hear me say we`re staying, that means we`re staying."

      • The CIA said Monday it could not authenticate a tape with a speaker purported to be Saddam Hussein because of its poor quality.

      • An Iraqi militant group called Muhammad`s Army claimed responsibility for the downing of a U.S. helicopter on Nov. 2 that killed 16 soldiers. The group warned that U.S. forces would face more attacks if they did not leave Iraq in 15 days.

      • U.S. troops in Ramadi, a city west of Baghdad, arrested Kazim Mohammed Faris, an organizer of the Fedayeen guerrillas responsible for bomb attacks and ambushes on U.S. forces, the military said.
      Avatar
      schrieb am 18.11.03 13:05:14
      Beitrag Nr. 16.444 ()
      POLL ANALYSES
      November 18, 2003
      Bush Approval at 50%, Tied for Lowest of Presidency
      Public likes Bush but ambivalent about his policies
      by David W. Moore
      GALLUP NEWS SERVICE
      http://www.gallup.com/poll/releases/pr031118.asp
      George W. Bush’s Job Approval Rating
      Avatar
      schrieb am 19.11.03 01:57:48
      Beitrag Nr. 16.445 ()
      die alten und die neuen eliten, beides ausbeuter ersten ranges....

      Avatar
      schrieb am 19.11.03 09:47:40
      Beitrag Nr. 16.446 ()
      Und dass sich der Prinz der Whale für sowas hergibt, lässt sein angebliches Umwelt - Engagement auch in einem etwas anderen Licht erscheinen.
      Scheinen Brüder im Geiste zu sein, die Beiden.
      Ausserdem wundert mich`s ja ohnehin - der Präsident der Gleichen und Freien zu Gast bei den Royals -zur "Teaparty " oder wie ..:D

      k.
      Avatar
      schrieb am 19.11.03 10:31:38
      Beitrag Nr. 16.447 ()
      Die Panik wächst
      19.11.2003


      Seit Wochen, wenn nicht seit Monaten, existieren Berichte, daß angegriffene US-Patrouillen oder -Konvois im Irak sich "verteidigen", in dem sie ungezielt in alle Richtungen feuern.

      Seit mehreren Tagen ist nun im Irak die amerikanische "Operation Eisenhammer" im Gange. Dabei werden Ziele, von denen das US-Militär glaubt, daß sie von irakischen Widerstandskämpfern genutzt werden, mit schweren Waffen, unter anderem sogar satelliten-gesteuerten Bomben, angegriffen.

      Wie AP berichtete, wurden am Dienstag erneut mehrere 500 Pfund-Bomben auf angenommene Stellungen des Widerstands abgeworfen. Die Angriffe konzentrierten sich hier vorrangig auf die Gegend um die Stadt Baqubah. Hier wurden Gebäude, Bäume :laugh::laugh: und andere mögliche Deckungen durch die amerikanischen Angriffe zerstört.

      Im Zentralirak wurden 14 Positionen, die nach US-Angaben dem Abfeuern von Mörsern durch den irakischen Widerstand dienten, sowie 12 Häuser zerstört, sagte Oberstleutnant William MacDonald, ein Sprecher des US-Militärs.

      Nicht nur, daß nun also daß ziellose Umsichschießen auf einer höheren Ebene mit Panzern und Bomben fortgesetzt wird - es dürfte mehr als schwierig sein, einen der nach US-Schätzungen 5.000 irakischen Widerstandskämpfer in einer Bevölkerung von 25 Millionen mit einer Bombe zu treffen - anscheinend ist das US-Militär auch der Ansicht, daß dringend Erfolgsmeldungen benötigt werden.

      Die Aussage, daß Positionen zerstört wurden, von denen Mörser abgefeuert wurden, ist ein klares Anzeichen hierfür. Mörser werden gerade wegen ihrer Beweglichkeit eingesetzt. Wurden nun also 14 Positionen "zerstört", so heißt das nur, daß der Mörser beim nächsten Angriff einige Meter entfernt aufgestellt werden muß.

      Auch die Zerstörung von Häusern von denen das US-Militär sowieso nur angenommen hat, daß sie von Widerstandskämpfern genutzt wurden, dürfte kaum geeignet sein, den irakischen Widerstand zu schwächen, ganz abgesehen davon, daß es sich um eine nach internationalem Recht illegale Kollektivstrafe handelt und vermutlich eher weitere Iraker dazu bringen wird, sich an Angriffen auf US-Soldaten zu beteiligen.

      Quelle: http://www.freace.de/artikel/nov2003/irak191103.html
      Avatar
      schrieb am 19.11.03 10:51:44
      Beitrag Nr. 16.448 ()
      hi torro,

      dieser militörsprecher
      ist echt konkrät furchterregend!

      @franz,
      leider verfestigt sich deine ansage über einen bevorstehenden
      bürgerkrieg >bushis hin oder her, is egal< :mad:
      Avatar
      schrieb am 19.11.03 11:42:20
      Beitrag Nr. 16.449 ()
      #00

      wenn`s nicht so traurig wäre, könnte man darüber lachen
      Avatar
      schrieb am 19.11.03 16:04:42
      !
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      Avatar
      schrieb am 19.11.03 16:27:18
      Beitrag Nr. 16.451 ()
      10 Mrd. aus Alans Druckpresse :rolleyes: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 19.11.03 16:38:32
      !
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      schrieb am 19.11.03 16:41:51
      Beitrag Nr. 16.453 ()
      die unglaubliche Arroganz der US NeoCons ist kaum noch zu toppen :eek::mad:.

      Aber da unsere Politiker keine Eier haben......:rolleyes::(
      Avatar
      schrieb am 19.11.03 16:46:50
      Beitrag Nr. 16.454 ()
      #05

      Aber da unsere Politiker keine Eier haben......

      ja das ist auch meine Hoffnung :)
      Avatar
      schrieb am 19.11.03 17:00:54
      Beitrag Nr. 16.455 ()
      zu #16404

      Bush vertritt die Auffassung der israelischen Regierung, dh. Sharon`sche Politik.
      Nichts neues.

      Aber es ist ja schon eine Art Markenzeichen von Leuten wie Bush und Sharon, andere des Antisemitismus zu bezichtigen.
      Avatar
      schrieb am 19.11.03 20:18:49
      Beitrag Nr. 16.456 ()
      http://www.freitag.de/2003/22/03221701.php

      Clemens Knobloch

      "Und außerdem gibt es da AIDS"

      NORMALISIERTER AUSNAHMEZUSTAND
      Gegenwehr gegen eine tausendfach überlegene Militärmacht kann in jedem Fall als "terroristisch" codiert werden

      Brauchen wir Feinde? Der Irakkrieg wirft mehr Fragen auf als die, wie das Öl künftig beherrscht wird. Was kennzeichnet die Zeit, in der wir leben? Man muss versuchen, sie mit den Augen des später lebenden Historikers zu beurteilen, statt auf ihre Drohungen nur mit Protest und Polemik zu reagieren, so wichtig diese sind. Wir brauchen weniger negative Faszination, dafür mehr Analyse. Der Leitartikel von Michael Schneider im Freitag 9/2003 gab einen Anstoß, indem er von der Angst sprach. Willi Brüggen zeigte im Freitag 10/2003, welche Auswirkung eine als gefährlich erlebte Enttraditionalisierung auf politische Entscheidungen haben kann. Im Freitag 13/2003 erinnerte Michael Jäger an die Rolle, die Feindbilder in den Religionen spielen, darunter im "Kapitalismus als Religion". Im Freitag 14/2003 zeigte Stavros Mentzos, wie sich die Kriegsbereitschaft durch eine unbewusste Abmachung zwischen den Vielen und den Machteliten erhöhen kann. Gerburg Treusch-Dieter schrieb im Freitag 16/2003 über "das paranoide Universum der Einen Welt", in dem es nicht mehr gelingt, die verleugnete Realität auf ein Außen zu projizieren. Im Freitag 18/2003 diagnostizierte Wieland Elfferding eine "Psychotisierung" der politischen Diskurse: Es werde mit "Sinnclustern" hantiert statt mit zusammenhängenden politischen Konzepten. Im Freitag 20/2003 interpretierte Volker Panknin die US-amerikanische Politik als den Versuch, im "falschen Feind" Saddam den eigentlich gemeinten, aber ungreifbaren, "fiktionalen" Gegner zu bekämpfen.

      In ihrer neuesten Ausgabe drucken die Blätter für deutsche und internationale Politik einen Artikel des Rumsfeld-Beraters Thomas P.M. Barnett aus dem Magazin Esquire nach. Der nassforsche Stratege macht uns mit der neuen Weltkarte des Pentagon bekannt. Sie teilt den Globus in einen funktionierenden Kern und einen diffus bedrohlichen Rand, in dem es Sicherheit und Ordnung nur dann gibt, wenn die USA diese Güter dorthin exportieren. Als Kandidaten für künftige militärische Interventionen werden benannt: Russland, Indien, Pakistan, China, Südafrika, Brasilien, Argentinien, Kolumbien und einige Länder mehr. Die Bedrohung, die von diesen Ländern ausgeht, wird fein säuberlich nach Stichworten gegliedert. Ungefähr bei der Hälfte der Kandidaten schließt die Aufzählung mit dem Passus: "Und außerdem gibt es da AIDS."

      Darüber könnte man lachen oder zur Tagesordnung übergehen. Jedoch: Hinter dem Aberwitz werden die Konturen der neuen Feindbildstrategie erkennbar, die die neoimperiale westliche Vormacht zur "Begründung" ihrer Kriege implementieren möchte.

      Vorbei ist das Zeitalter des "neuen militärischen Humanismus" (Noam Chomsky) mit seinen hoch moralisierten Kriegen gegen Feinde, denen Völkermord, ethnische Säuberung, Menschenrechtsverletzung vorgeworfen wurde. In dieser Zeit konnten in Deutschland, aber nicht nur hier, die Feinde als Wiedergänger Hitlers, ihre Taten als Neuauflagen der NS-Verbrechen codiert und zur moralischen Begründung einer "Interventionspflicht" verwendet werden. Eine derartige moralische Mobilisierung des breiten Publikums lässt sich jedoch nicht beliebig oft und schon gar nicht in kurzen Zeitabständen wiederholen. Sie nutzt sich rasch ab. Offensichtlich wird auch alsbald ihr hoch selektiver Charakter. Deshalb haben Kenner bereits in den neunziger Jahren davor gewarnt, der "Menschenrechtskrieg" sei lediglich Vorspiel und Türöffner des gemeinen neoimperialen Machtkrieges, dessen Auferstehung der kriegsentwöhnten Öffentlichkeit mit etwas Moral schmackhaft gemacht werden solle. Sobald Gewöhnung eintritt, kann der moralische Aufwand verringert werden.

      Als dann der 11. September kam und mit ihm die Chance zum weltweiten "Krieg gegen den Terrorismus", griff man beherzt zu. Die Erweiterung des Motivrepertoires für legitime Kriege lag nahe und gelang zunächst fast reibungslos. Unter dem frischen Eindruck der Anschläge klappte die Einbindung der NATO und der UN in den Krieg gegen das verhasste Taliban-Regime in Afghanistan wie geschmiert. Alle politischen global players wollten die Gelegenheit des 11. Septembers nutzen, um ihre militärische Handlungs- und Interventionsfähigkeit zu verbessern. Und wo gibt es schließlich keine "terroristische Bedrohung"? Nachhaltigen Gewinn sollten vor allem die USA aus den günstigen zeitgeschichtlichen Gelegenheiten ziehen. Die US-Regierung setzt seither innenpolitisch konsequent auf die (nur scheinbar paradoxe) Normalisierung und Verstetigung des Ausnahmezustands.

      Nur wenige Jahre trennen den "Menschenrechtskrieg" (Menschenrechte sind bekanntlich ewig!) von der innenpolitischen Suspendierung elementarer Menschenrechte im Herzen der westlichen "Zivilgesellschaft" selbst. Nachdem das Kapital die Vorzüge extraterritorialer Standorte kennen und schätzen gelernt hat, entdecken auch die Staaten den Charme der ausgelagerten Rechtlosigkeit: In Guantanamo gibt es keine Anwälte, die gegen Folter protestieren könnten. Und die öffentliche Bereitschaft, rechtlose Zustände im Inneren wie im Äußeren hinzunehmen, wächst mit dem diffusen und allgemeinen Gefühl der Bedrohung. Seit dem 11. September kultiviert die US-Regierung (im Verein mit den Massenmedien) das diskursive Wechselbad zwischen Signalen der Normalität und Signalen des Ausnahmezustandes im Inneren. Beide Zustände sollen jederzeit abgerufen und ineinander überführt werden können. Das und nur das optimiert den innen- und außenpolitischen Handlungsspielraum der Regierung. Und damit sind wir wieder beim AIDS-Passus in den Auslassungen des prominenten Beraters. Der nämlich setzt offensichtlich und ungeniert darauf, dass man in den westlichen Massendemokratien diffuse Bedrohungsgefühle (und damit: präsentable Kriegsgründe) am besten vermittels tückisch-unkontrollierbarer Denormalisierungsängste in Umlauf setzt. Offenbar haben die Strategen ein "Szenario" in der Schublade, das kontinuierlich und weltweit imperiale Militärinterventionen rechtfertigen soll. Dieses Szenario setzt auf die dauerhafte und irreversible Denormalisierung der globalen Peripherie, die den Bewohnern des Zentrums als Schreckbild und Drohkulisse vorgeführt werden soll.

      Die auch im Inneren ständig lauernde Denormalisierungsgefahr ("terroristische Bedrohung") wird Vorwand und Gegenstück des militärischen Aktionismus. Nur wenn wir ständig kriegsbereit sind und überall zuschlagen können - so lautet die Nachricht -, verhindern wir die unkontrollierbare Ausbreitung von Chaos aus der Peripherie in die Zentren der globalisierten Welt. Im Vorfeld der militärischen Invasion des Irak hat die "Koalition der Willigen" die einschlägigen "Argumente" beim Publikum erprobt. Nicht einmal die doch jederzeit leicht verfügbare Verbindung zu "Terrornetzwerken" brauchte bemüht zu werden. Als völlig hinreichend erwies sich die Präventivfigur: Saddam Hussein verfüge über Massenvernichtungsmittel, und man werde jedenfalls nicht warten, bis er diese Waffen an "Terroristen" weitergebe.

      In einer nach außen restlos kannibalisierten Staatenwelt ist der "normalisierte Ausnahmezustand" offenbar das optimale Innenbiotop für einen Kriegs- und Maßnahmenstaat. Das Verhältnis zwischen dem Staat Israel und den besetzen palästinensischen Gebieten führt vor, wie eine solche Ordnung aussieht, wenn eine tausendfach überlegene Militärmacht mit einer Bevölkerung zusammentrifft, deren Gegenwehr in jedem Fall als "terroristisch" codiert werden kann. Durch die permanent geschürte, teils latente, teils manifeste Bedrohung wird der Solidaritätszwang nach innen unwiderstehlich. Jeder Versuch einer "Differenzierung" wird als pro-terroristisch codierbar. In einer solchen Konstellation treffen die "Völker" oder "Staaten" ohne jede rechtliche oder moralische Hegung des Konfliktes aufeinander. Und so ist garantiert, dass stets der Stärkere Recht behält. Die USA sind dabei, das Modell "Israel" für ihre Innen- und Außenpolitik zu verallgemeinern.

      Im Unterschied zum "militärischen Humanismus" der neunziger Jahre hat dieses Szenario das Zeug zum Selbstläufer. Jeder neue Krieg treibt die Denormalisierung der Peripherie in der Tat ein Stück voran und erhöht tatsächlich die Wahrscheinlichkeit dafür, dass "unnormale" Verhältnisse in die Zentren zurückschlagen. Somit wächst die Bereitschaft der Schichten, die etwas zu verlieren haben, niedrige Grade von Denormalisierung (Krieg nach außen, Ausnahmerecht nach innen) hinzunehmen, um den "großen" Ausnahmezustand zu vermeiden. Es entsteht eine Art Kreisprozess, in welchem die kriegsbereiten Staaten darauf angewiesen sind, dass die "terroristische Bedrohung" allgegenwärtig bleibt. Vor dem Hintergrund schwindender Ressourcen für Legitimität aus sozial-ökonomischer Umverteilung kann der Notstands- und Maßnahmenstaat ein zunehmend attraktives Modell nicht bloß für die USA werden.

      Dass alle Transformationen des Kapitalismus sich gewaltförmig vollziehen und nicht per Warentausch, hat die Linke einmal gewusst, aber offenbar rasch vergessen. Bei der gegenwärtigen Transformation des "globalen" Kapitalismus stehen Recht und Demokratie der Expansion wirtschaftlicher Macht zusehends im Wege. Was uns da als "irakische Nachkriegsordnung" geboten wird, ist diesbezüglich wohl nur ein Symptom: "Alte Kämpfer" der US-amerikanischen Öl- und Rüstungsindustrie, ausgemusterte Geheimdienstler, Geldwäscher und Währungsspekulanten bilden das Personal, das den Irak "demokratisieren" soll. Auch hier wird (wie übrigens auch im Italien Berlusconis) der irreguläre Durchmarsch unkontrollierter Machtnetze zur sichtbaren Norm staatlichen Handelns.

      Vor diesem Hintergrund erhält die Rede vom "gehegten" Krieg einen ganz neuen Sinn: Wer in der kannibalisierten Konkurrenz um Rohstoffe und Einfluss-Sphären "mitreden" möchte, tut gut daran, seine weltweite Kriegsfähigkeit zu pflegen. Und dazu braucht es einen militärisch unterlegenen, aber diffusen und kaum greifbaren Feind, dessen Aktivitäten keinesfalls erlahmen oder erlöschen dürfen. Die prekäre Balance von Normalität und Ausnahmezustand garantiert militärische Handlungsfähigkeit und anhaltenden Solidaritätsdruck nach innen. Vorerst geht es "nur" um die Akzeptanz für Kriege, die von Staaten der ersten Normalitätsklasse in Zonen minderer Normalität geführt werden. Aber man täusche sich nicht: "Globalisierung" ist die software der neuen Weltordnung und Krieg die hardware.

      Am 21. Januar 2000, lange vor dem 11. September, hielt Bush junior eine Wahlkampfrede im Iowa Western Community College. Über die krude und diffuse Paranoia dieser Rede dürfte die Intelligenz herzlich gelacht haben, aber seit dem 11. September ist diese Art von Paranoia auf dem besten Weg, Staatsdoktrin zu werden. Bush sagte: "Als ich mit der Vorstellung einer gefährlichen Welt aufwuchs, wusste ich exakt, wer diese anderen waren. Es war ›wir gegen sie‹ - und es war klar, wer sie waren. Heute sind wir uns nicht so sicher, wer sie sind, aber wir wissen, dass es sie gibt."

      Der Siegener Linguist Prof. Clemens Knobloch denkt hier einen Ansatz weiter, von dem wir im Freitag schon berichteten (s. Artikel von Lothar Baier im Freitag 15/2003). Knobloch hatte den Kosovo-Krieg unter der Frage analysiert, wie man "den Unterschied zwischen moralischen und außermoralischen Haltungen moralisiert, und zwar zugunsten der außermoralischen".
      Avatar
      schrieb am 19.11.03 23:01:04
      Beitrag Nr. 16.457 ()
      #16404

      Wenn schon Bush Kritik an Israel mit Antisemitismis gleichsetzt, braucht man sich über kaum noch was zu wundern...
      Avatar
      schrieb am 20.11.03 10:27:42
      Beitrag Nr. 16.458 ()
      Erstaunlich was Mr. Perle (für einen NeoCon) da von sich gibt.

      War critics astonished as US hawk admits invasion was illegal
      Oliver Burkeman and Julian Borger in Washington
      Thursday November 20, 2003
      The Guardian

      International lawyers and anti-war campaigners reacted with astonishment yesterday after the influential Pentagon hawk Richard Perle conceded that the invasion of Iraq had been illegal.

      In a startling break with the official White House and Downing Street lines, Mr Perle told an audience in London: "I think in this case international law stood in the way of doing the right thing."

      President George Bush has consistently argued that the war was legal either because of existing UN security council resolutions on Iraq - also the British government`s publicly stated view - or as an act of self-defence permitted by international law.

      But Mr Perle, a key member of the defence policy board, which advises the US defence secretary, Donald Rumsfeld, said that "international law ... would have required us to leave Saddam Hussein alone", and this would have been morally unacceptable.

      French intransigence, he added, meant there had been "no practical mechanism consistent with the rules of the UN for dealing with Saddam Hussein".

      Mr Perle, who was speaking at an event organised by the Institute of Contemporary Arts in London, had argued loudly for the toppling of the Iraqi dictator since the end of the 1991 Gulf war.

      "They`re just not interested in international law, are they?" said Linda Hugl, a spokeswoman for the Campaign for Nuclear Disarmament, which launched a high court challenge to the war`s legality last year. "It`s only when the law suits them that they want to use it."

      Mr Perle`s remarks bear little resemblance to official justifications for war, according to Rabinder Singh QC, who represented CND and also participated in Tuesday`s event.

      Certainly the British government, he said, "has never advanced the suggestion that it is entitled to act, or right to act, contrary to international law in relation to Iraq".

      The Pentagon adviser`s views, he added, underlined "a divergence of view between the British govern ment and some senior voices in American public life [who] have expressed the view that, well, if it`s the case that international law doesn`t permit unilateral pre-emptive action without the authority of the UN, then the defect is in international law".

      Mr Perle`s view is not the official one put forward by the White House. Its main argument has been that the invasion was justified under the UN charter, which guarantees the right of each state to self-defence, including pre-emptive self-defence. On the night bombing began, in March, Mr Bush reiterated America`s "sovereign authority to use force" to defeat the threat from Baghdad.

      The UN secretary general, Kofi Annan, has questioned that justification, arguing that the security council would have to rule on whether the US and its allies were under imminent threat.

      Coalition officials countered that the security council had already approved the use of force in resolution 1441, passed a year ago, warning of "serious consequences" if Iraq failed to give a complete ac counting of its weapons programmes.

      Other council members disagreed, but American and British lawyers argued that the threat of force had been implicit since the first Gulf war, which was ended only by a ceasefire.

      "I think Perle`s statement has the virtue of honesty," said Michael Dorf, a law professor at Columbia University who opposed the war, arguing that it was illegal.

      "And, interestingly, I suspect a majority of the American public would have supported the invasion almost exactly to the same degree that they in fact did, had the administration said that all along."

      The controversy-prone Mr Perle resigned his chairmanship of the defence policy board earlier this year but remained a member of the advisory board.

      Meanwhile, there was a hint that the US was trying to find a way to release the Britons held at Guantanamo Bay.

      The US secretary of state, Colin Powell, said Mr Bush was "very sensitive" to British sentiment. "We also expect to be resolving this in the near future," he told the BBC.


      Guardian Unlimited © Guardian Newspapers Limited 2003
      Avatar
      schrieb am 20.11.03 11:09:22
      Beitrag Nr. 16.459 ()
      #09

      siehst du rv und das ist es was ich meine. Der Begriff "Antisemitismus" und damit das Leid der Opfer des Holocaust wird heutzutage systemtaisch pervertiert, um wirtschaftlich, politisch und auch militärisch möglichst viel Kapital herauszuschlagen. Die Opfer (um die es ja eigentlich dabei gehen sollte) sind nur vorgeschoben und werden auf`s massivste missbraucht, sie werden "noch einmal ermordet" und da ist es, was mir an dieser ganzen scheinheiligen Diskussion stinkt, nicht mehr und nicht weniger. ;):D
      Avatar
      schrieb am 20.11.03 11:15:53
      Beitrag Nr. 16.460 ()
      mal was zu unserem "Messias" Bush: :laugh:



      passt zwar nicht zum Thema, fand`s aber irgendwie gut :D
      Avatar
      schrieb am 20.11.03 11:26:23
      Beitrag Nr. 16.461 ()
      so meine Herren Bush/Blair, wollen Sie nun auch die Türkei bombardieren ? :mad:

      Die Büchse der Pandorra wurde geöffnet, vielen Dank !


      20.11 10:56/TV: Mindestens 10 Tote bei Anschlag auf britisches Konsulat

      Istanbul (vwd) - Durch die Explosion in der Nähe des britischen Konsulats
      in Instanbul sind mindestens 10 Personen getötet worden. Dies meldete der
      Fernsehsender CNN-Turk am Donnerstag. Die Bombe explodierte im Stadtbezirk
      Beyoglu und riss die Mauer um den Garten des Konsulats um.
      vwd/DJ/20.11.2003/apo
      Avatar
      schrieb am 20.11.03 11:48:42
      Beitrag Nr. 16.462 ()
      Torro
      wegen Pandorra und so, auch im Irak knallt es auch heute überall, nicht nur die 280kg Bomben der Amis.

      washingtonpost.com
      Bomb Kills 4 at Kurd Party Office in Iraq


      By SLOBODAN LEKIC
      The Associated Press
      Thursday, November 20, 2003; 5:35 AM


      BAGHDAD, Iraq - An explosion at the offices of a Kurdish political party in the northern town of Kirkuk four people on Thursday, and officials said a pro-U.S. politician was assassinated in the southern port city of Basra, the latest in a string of attacks against Iraqis who support American efforts in Iraq.

      Jalal Johar, an official with the party, the Patriotic Union of Kurdistan, said several other people had been injured in the blast which he attributed to a bomb. All the casualties were civilians, he said.

      The PUK is a group that supports American efforts in Iraq. Party chief Jalal Talabani is the current head of the U.S.-installed Iraqi Governing Council.

      Nobody claimed responsibility, but insurgents have warned they will target anyone who collaborates with occupation authorities.

      In Basra, the Assyrian Democratic Movement said its representative on the municipal council was abducted Tuesday on his way to work. The body of Sargoun Nanou Murado was found on Wednesday, a statement said.

      The Assyrian Democratic Movement, which represents Iraq`s Assyrian minority, is represented on the 25-seat Governing Council.

      The assassination is the second this week of people working with coalition authorities in southern Iraq. In the town of Diwaniyah, gunmen on Tuesday killed the education ministry`s director general for that province.

      In yet another attack aimed at a U.S. ally, two people were killed late Wednesday when a car bomb exploded outside the home of Sheik Amer Ali Suleiman, a tribal leader in Ramadi, hospital workers said Thursday.

      Suleiman is a leader of the Duleim tribe, one of the largest Sunni Muslim tribes in Iraq. He is a member of the city council and is close to the Americans.

      Ramadi, 60 miles west of the Baghdad, is part of the "Sunni Triangle" where anti-U.S. attacks are concentrated. Rebels repeatedly have attacked police stations and Iraqis perceived to be cooperating with the occupation.

      Meanwhile, an American general said Wednesday the offensive against suspected insurgent targets in central and northern Iraq was to intimidate the guerrillas by "planting the seeds of doubt in their minds" that they can ever overcome U.S. power.

      Brig. Gen. Martin Dempsey said the offensive was designed to demonstrate the effectiveness of U.S. firepower.
      Avatar
      schrieb am 20.11.03 12:46:48
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 20.11.03 13:13:33
      Beitrag Nr. 16.464 ()
      Avatar
      schrieb am 20.11.03 13:21:09
      Beitrag Nr. 16.465 ()
      #16

      es kommt noch viel schlimmer :mad::mad:

      Donnerstag 20. November 2003, 11:56 Uhr
      Schröder und Fischer in New York


      New York (AP) Bundeskanzler Gerhard Schröder ist am Donnerstag nach New York gereist. Im Mittelpunkt des zweitägigen USA-Besuchs sollten Gespräche mit Wirtschaftsvertretern stehen. Treffen mit Mitgliedern der US-Regierung waren nicht geplant. Gemeinsam mit Außenminister Joschka Fischer, der ebenfalls in New York Station macht, wollte Schröder mit Vertretern jüdischer Organisationen sprechen. Fischer forderte unterdessen die Stärkung der Allianz von EU und USA.

      Am Donnerstagabend wollte Schröder an einer Preisverleihung für den CitiGroup-Vorstandsvorsitzenden Sanford Weill teilnehmen und dabei eine Rede halten. Für Freitag ist ein Treffen mit hochrangigen Wirtschaftsvertretern geplant.

      Während seines letzten Aufenthalts in New York hatte sich Schröder Ende September am Rande der UN-Vollversammlung zum ersten Mal seit eineinhalb Jahren zu einem ausführlichen Gespräch mit US-Präsident George Bush getroffen. Dabei hatten beide ihre Differenzen in der Irak-Frage für beendet erklärt.

      Fischer wollte am Donnerstag seine viertägige USA-Visite beenden, an deren Schluss auch eine Unterredung mit UN-Generalsekretär Kofi Annan stand. Zentrales Thema dabei sollte die Rolle der Weltorganisation in Irak sein. Irak stand auch mit Mittelpunkt von Fischers Treffen mit US-Außenminister Colin Powell und Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice Anfang der Woche in Washington.

      Am Mittwochabend hatte Fischer in einer Grundsatzrede an der Eliteuniversität Princeton angesichts einer wachsenden Bedrohung des Westens durch eine «neue totalitäre Bewegung» islamistischer Prägung die Stärkung der strategischen Allianz zwischen EU und USA gefordert. Möglicherweise sei es einer der Fehler des Westens gewesen, die Debatte darüber nicht unverzüglich nach den Terrorangriffen vom 11. September 2001 begonnen zu haben. Die Welt werde nicht sicherer, wenn sich die atlantischen Partner auseinander entwickelten, sagte Fischer.

      Fischer fasste die zur Stärkung der Allianz notwendigen Schritte unter den Begriffen «positive Globalisierung» und «effektiver Multilateralismus» zusammen. Dazu gehöre die Selbstbindung der Demokratien an ihre gemeinsamen Werte, der Respekt vor einer von möglichst vielen Staaten getragenen internationalen Ordnung. Zur politischen Entschlossenheit, neue Gefahren abzuwenden, gehöre als letztes Mittel auch die Bereitschaft zum militärischen Einsatz, erklärte Fischer.



      diese Sch..... verkaufen uns wieder, ihr werdet es sehen. :mad: Ich kann nur jedem empfehlen den Kriegsdienst zu verweigern.:mad:
      Avatar
      schrieb am 20.11.03 13:34:28
      Beitrag Nr. 16.466 ()
      Avatar
      schrieb am 20.11.03 13:38:58
      Beitrag Nr. 16.467 ()
      #18

      meinst du das hilft was ?
      Avatar
      schrieb am 20.11.03 13:53:47
      Beitrag Nr. 16.468 ()
      20.11 13:28/HSBC: Zwei Bürogebäude in Istanbul von Bomben getroffen

      London (vwd) - Zwei in Istanbul gelegene Bürogebäude der HSBC Holdings
      plc, London, sind von Bomben getroffen worden. Eines davon sei die türkische
      Hauptniederlassung in Levent, teilte das Finanzinstitut am Donnerstag mit.
      Darüber hinaus bestätigte der Konzern, dass dabei Mitarbeiter verletzt und
      getötet worden seien. Die Anzahl der Opfer sei jedoch noch nicht bekannt,
      sagte ein HSBC-Sprecher. Dessen Angaben zufolge arbeiten allein in Levent
      400 Angestellte. Der Sprecher wollte auf die Frage nicht antworten, warum
      ausgerechnet HSBC ein Ziel für derartige Angriffe darstelle.
      vwd/DJ/20.11.2003/ip/bb



      Hier vielleicht die Erklärung warum HSBC ein Ziel ist: :D

      Das Federal Reserve System ist keine staatliche Behörde wie z.B. die Deutsche Bundesbank oder das US-State Department, sondern ein privates Bankenkonsortium, das aus folgenden Geldhäusern besteht:

      Rothschild Bank of London
      Rothschild Bank of Berlin
      Lazard Brothers of Paris
      Israel Moses Seif Banks of Italy
      Warburg Bank of Hamburg
      Warburg Bank of Amsterdam
      Lehman Brothers New York
      Chase Manhattan Bank of New York
      Kuhn.Loeb Bank of New York
      Goldman Sachs Bank of New York.


      ich denke man muss nur noch klären wem HSBC gehört :)
      Avatar
      schrieb am 20.11.03 13:57:10
      Beitrag Nr. 16.469 ()
      #419
      Den mindestens 25 Menschen in Istanbul heute und den anderen im Irak wird es sehr wenig nuetzen, aber vielleicht wird man in der Zukunft wieder Lösungen der Probleme nicht allein durch Gewalt bevorzugen.
      Es wird schwer sein die bösen Geister wieder zurück in die Büchse der Pandora zu bringen, aber vielleicht wird es wieder gemeinsam versucht.
      Ob es nicht zu spät ist, ist eine andere Frage.
      Avatar
      schrieb am 20.11.03 13:57:11
      Beitrag Nr. 16.470 ()
      Im Westen nichts Neues - Im Osten demzurfolge auch nicht ..
      k.
      Avatar
      schrieb am 20.11.03 14:42:07
      Beitrag Nr. 16.471 ()
      und dann erwischt es auch noch die falsche Bank :cool:


      HSBC-BANK IN ISTANBUL

      Das ungeeignete Terrorziel


      Von den Bombenanschlägen in Istanbul war die Türkei-Zentrale der Großbank HSBC in der Büyükdere Avenue betroffen. Damit wird ausgerechnet eine Bank zum Ziel der Terroristen, die in jüngster Zeit eigens Angebote ins Programm genommen hat, die mit der Scharia vereinbar sind.

      London - Dass sich Bombenleger gegen die Privatbank richten würden, damit hatte wohl niemand gerechnet. Denn anders als viele westliche Großbanken hat die HSBC in der jüngsten Zeit besonders auf die Bedürfnisse der Muslime reagiert. Bis zum Ende des Jahres, so die Ankündigung, sollte die in Singapur ansässige Tochtergesellschaft Keppel Insurance neue Versicherungspolicen entwickeln, die mit der islamischen Scharia in Einklang stehen.
      Traditionelle Versicherungen laufen dem islamischen Recht zuwider, weil Versicherungsprämien und Verzinsung ein Element von Spekulation enthalten. Gemäß der Scharia dürfen Muslime keine Zinsen annehmen oder gewähren (gewöhnliche Bankkontos, Kredite und Obligationen sind also verboten), nicht für Leistungen bezahlen, die sie in der Zukunft nur vielleicht erhalten (dies schließt Derivate und Versicherungen nach westlichem Muster aus), und nicht in Unternehmen investieren, die verbotene Tätigkeiten ausüben (etwa Alkoholherstellung und -verkauf, Schweinefleisch, Glücksspiel und Kreditwesen) oder die zu stark über Kredite finanziert sind.

      Doch auch wenn das neue Angebot dazu dienen soll, neue lukrative Geschäftsfelder zu eröffnen - die HSBC-Banker erfüllen das Klischeebild vom eiskalten, westlichen Kapitalisten noch am wenigsten. Stephen Green, der erst seit kurzem die HSBC leitet, vermittelt nicht das Bild eines Bankers, der nur hinter dem Geld her rennt. Der Literatur- und Opernfreund beschäftigt sich auch intensiv mit moralischen Aspekten seiner Arbeit. Anregungen hierzu bezieht er regelmäßig durch des Leküre von Werken des russischen Autors Fjodor Dostojewski.

      Das Weltbild von Green findet seine Entsprechung in der Firmenkultur, die die HSBC weltweit auszeichnet. Überdimensionierte Gehälter, die das Gefüge der Konkurrenten massiv durcheinander wirbelten, gibt es bei der HSBC nicht, Bonuszahlungen fließen nur spärlich. Die über die ganze Welt verteilten Niederlassungen und Tochtergesellschaften sind sorgfältig gegeneinander austariert, so dass keine davon zu großen Einfluss gewinnt. Gleich fünf Sprachen genießen den Status als "Amtssprache" in Konferenzen. Greens Motto: "Die Bank muss sich ständig ändern, weil die Welt sich ständig ändert".
      Avatar
      schrieb am 20.11.03 16:21:37
      Beitrag Nr. 16.472 ()
      #23
      Denn anders als viele westliche Großbanken hat die HSBC in der jüngsten Zeit besonders auf die Bedürfnisse der Muslime reagiert.

      GENAU deshalb wurde DIESE Bank herausgesucht !

      - Wie auch das Rote Kreuz & die Italiener, die im Gegensatz zu den Amis versuchen, sich mit der Bevölkerung gut zu stellen.

      Total logisch aus Sicht der Fundamentalisten.

      k.
      Avatar
      schrieb am 20.11.03 16:26:06
      Beitrag Nr. 16.473 ()
      #24

      knalli, du bist der Verschwörungstheoretiker Nummer 1 :laugh:
      Avatar
      schrieb am 20.11.03 18:33:57
      Beitrag Nr. 16.474 ()
      # 25 danke :cool:
      Das hier hat aber nix mit einer Verschwörungstheorie zu tun, sondern ist einfach nur logisch : Nichts wäre für die Ziele der Gotteskrieger doch schlechter, als eine Kollaboration der Bevölkerung - aus der sie ihre Anhänger, und auch die Selbstmordattentäter rekrutieren - mit dem Westen.
      Also sucht man sich für solche Attentate diejenigen heraus, die am ehesten für eine Annäherung und Verständigung sorgen könnten.

      Und natürlich immer wieder die Amis, damit die auch schön ihren Teil dazu beitragen, dass der Kessel unter Druck bleibt.

      Genau so, wie`s im Moment geschieht ..

      Was anderes sind die Neocons, die schön langsam wieder einen Big Bang in den USA brauchen, wg. Wahlen - DAS ist eine Verschwörungstheorie ..

      Grüsse,knalli
      Avatar
      schrieb am 20.11.03 23:45:24
      Beitrag Nr. 16.475 ()
      ....
      die Anschlagswelle begann nur kurze Zeit, nachdem die türkische Regierung sich von dem Plan, türkische Soldaten in den Irak zu entsenden, distanziert hat. Dieser Plan könnte durch die Anschläge erneut in Betracht gezogen werden. Bereits am Mittwoch schrieb der AP-Reporter Esra Aygin in einer Meldung, daß "eine Verbindung zu Al-Qaida die Türkei, ein vorrangig moslemisches, aber sekuläres Mitgliedsland der NATO, zu einer neuen Front im US-geführten Krieg gegen den Terror werden lassen würde."

      Eine Entsendung von türkischen Soldaten in den Irak kann kaum im Interesse Al-Qaidas liegen, unabhängig, ob die Organisation selbst im Irak tätig ist, oder nicht. Eine derartige Entsendung wäre vorrangig für die USA von Vorteil.

      Die Möglichkeit eines beispielsweise durch die CIA gesteuerten Anschlags sollte nicht allein aufgrund der bei einer Entdeckung zu befürchtenden politischen Folgen als unrealistisch bezeichnet werden, da dies sicherlich auch vor drei Jahren noch von einem nicht durch die UNO legitimierten Angriffskriegs gesagt worden wäre.

      http://www.freace.de/artikel/nov2003/tuerkei201103.html


      dazu passt erdogans klage, dass (man ist schon versucht: wieder mal .. zu sagen) der geheimdienst versagt habe. nachzulesen in der netzeitung. nichts neues also im usraelischen krieg, der unbedingt weltkrieg werden soll.
      Avatar
      schrieb am 21.11.03 08:01:14
      Beitrag Nr. 16.476 ()
      21.11 07:09/Augenzeugen: Explosionen erschüttern Iraks Ölministerium

      Bagdad (vwd) - Das irakische Ölministerium in Bagdad ist am Freitagmorgen
      nach Angaben von Augenzeugen von mehreren Explosionen erschüttert worden.
      Dicker, schwarzer Rauch steige von dem stark gesicherten Gebäudekomplex auf,
      sagten die Zeugen. Ein ehemaliger irakischer Beamter erklärte, dass um 7.30
      Uhr (Ortszeit) fünf Explosionen zu hören waren. Nach Aussage von anderen
      Zeugen wurden mehrere Raketen auf das Ölministerium abgefeuert.
      vwd/DJ/21.11.2003/apo
      Avatar
      schrieb am 21.11.03 09:17:17
      Beitrag Nr. 16.477 ()
      Gott sei dank sind nicht alle Menschen total verblödet, das macht wieder Hoffnung ;)

      Donnerstag, 20. November 2003
      Proteste in London
      200.000 gegen Bush


      Gegner des Irak-Krieges haben unterdessen in London eine überlebensgroße Statue von US-Präsident George W. Bush zu Fall gebracht. Die eigens für diesen Zweck von Demonstranten aus Pappmaché gefertigte Figur, goldfarben gestrichen und mit einer Rakete in den Armen, stürzte unter großem Beifall und dem Spruch "Nieder mit Bush" auf den Trafalgar Square im Herzen der britischen Hauptstadt.



      Die Protestaktion war Teil der Großdemonstration von Kriegsgegnern anlässlich des viertägigen Staatsbesuches des US-Präsidenten, der am Freitag endet. Daran nahmen nach Angaben der Organisatoren bis zum Abend 200.000 Menschen teil.

      Sprecher der Demonstranten bezeichneten Bush und Blair als "Kriegsverbrecher" und forderten eine UN-Übergangsregierung für den Irak. "Eure Zeit geht zu Ende", rief eine Demonstrantin an die Adresse Bushs und des britischen Premierministers Tony Blair ins Mikrofon, kurz bevor die Figur nach dem Beispiel der Statue Saddam Husseins nach dem Fall Bagdads zu Boden gerissen wurde.
      Avatar
      schrieb am 21.11.03 09:20:41
      !
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      Avatar
      schrieb am 21.11.03 12:18:12
      Beitrag Nr. 16.479 ()
      SPIEGEL ONLINE
      URL: http://www.spiegel.de/sptv/magazin/0,1518,274490,00.html
      US-Soldaten auf Patrouille im Irak

      "Wenn sie wieder Scheiße bauen, planieren wir das Land"


      Mehr als 150 US-Soldaten sind seit Kriegsende bei Angriffen von irakischen Rebellen getötet worden. Die GIs, die nach Waffen suchen und Aufständische ausfindig machen sollen, sind oft gerade mal den Kinderschuhen entwachsen. Ein Kamerateam war eine Woche mit den Amerikanern unterwegs, SPIEGEL TV zeigt die Bilder.


      Nach Waffen suchen, Aufständische ausfindig machen: US-Soldaten im Irak


      Eine Razzia, kurz nach Sonnenaufgang. Amerikanische Fallschirmjäger tasten sich auf ein Grundstück in Husaiba an der irakisch-syrischen Grenze vor. "Kommt raus", rufen die schwer bewaffneten Soldaten. Zwei Frauen und zwei kleine Kinder sammeln sich ängstlich im Hof. Einer der GIs brüllt: "Los, Jungs, geht in die Höhle, als ob sie euch gehört! Rein in das verdammte Loch!"

      Die GIs sollen nach Waffen suchen und befragen deswegen die Frau des Hauses. Sie habe keine Waffen, sagt sie. Ob ihr Mann welche habe, will der Amerikaner wissen. Sie sei nicht verheiratet, antwortet die Frau. Aber sie habe doch Kinder, sagt der GI und deutet auf das kleine Mädchen und den Jungen, die sich verängstigt hinter den beiden Frauen verstecken. Die seien von ihrer Schwester, erwidert die Frau. "Ich habe noch nie eine Frau so lügen hören", schimpft der Soldat. Einige der Soldaten wirken zögerlich, "weil sie einerseits nicht den Arsch weggeschossen bekommen wollen, andererseits nichts kaputt machen wollen", sagt einer der Amerikaner. "Trotzdem - man muss beim Reingehen zeigen, wer hier der Boss ist." Und daran lassen die US-Soldaten, zumindest verbal, keinen Zweifel. "Wenn du Angst hast, machen sie dich fertig." Deswegen sind die Amerikaner in ihrer Wortwahl nicht zimperlich. Dennoch: "Ich hasse die Iraker nicht. Die machen doch nur, was ich auch tun würde, wenn die mein Land besetzen würden", meint einer. Viele der US-Soldaten sind selbst noch beinahe Teenager.

      Eric Brown ist mit seinen 24 Jahren einer der Ältesten und kommandiert eine Einheit der 82. Fallschirmjäger-Division. Der Auftrag der US-Soldaten lautet, Husaiba unter ihre Kontrolle zu bringen. Die Stadt an der irakisch-syrischen Grenze gilt als ein Zentrum des Widerstandes gegen die amerikanischen Besatzer. Dort sollen die Fallschirmjäger das Einsickern arabischer Terroristen verhindern. Als Erstes beschlagnahmen die Soldaten ein günstig gelegenes Haus im Zentrum der Stadt. 36 Fallschirmjäger machen sich in dem Haus breit, die Besitztümer der eigentlichen Bewohner räumen sie kurzerhand aus dem Weg, angetrieben von deftigster Wortwahl. "Los, ihr Ärsche. Tragt die verdammten Möbel durch diese beschissene Tür nach draußen. Und ihr da - bewegt eure Ärsche und schlagt ein Loch durch die Wand!"

      Von den Besitzern fehlt zunächst jede Spur. Das macht die Besetzung des Gebäudes einfacher. Doch während sich die US-Soldaten in dem Haus einrichten, Möbel heraustragen und Sandsäcke füllen, kehrt der Eigentümer zurück - und ist mehr als verblüfft. "Wir beschlagnahmen dein Haus,[volkerrechtswidriger Krieg], bis diese Stadt wieder friedlich ist", erklärt ihm ein Übersetzer. "Und was wird aus mir?", fragt der völlig verwirrte Mann "
      Wo ist deine Familie?" "Die ist zu Besuch bei meinem Bruder auf dem Land." Der Amerikaner bedauert: "Ich kann nichts machen." "Aber meine Kinder - dort im Dorf gibt es keine Schule." Der Soldat winkt ab: "Tut mir Leid." Kurzes Schweigen, Schulterzucken. "Aber - wo sollen wir jetzt wohnen?" "Keine Ahnung." Immerhin darf der Iraker, bevor er sein Grundstück verlässt, noch etwas aus seinem Besitz mitnehmen. [volkerrechtswidriger Krieg], Er packt ein Heizgerät und den Kassettenrekorder seines ältesten Sohnes ein. Wann und ob er in sein Haus zurückkehren darf, kann ihm niemand sagen. [volkerrechtswidriger Krieg],

      Wie sich die US-Soldaten im Irak fühlen? Gelächter. Einer sagt: "Am 9. August habe ich geheiratet, und nicht mal einen Monat später sitze ich in dieser Hölle. Ich wurde oft beschossen. Mein bester Freund ist schon tot, drei andere gute Freunde sind im Lazarett. Einem fehlt ein Bein. Mir ist egal, ob die Iraker verrecken." Ein anderer: "Hoffentlich holt uns die Regierung raus und beobachtet die Iraker. Und wenn sie wieder Scheiße bauen, dann planieren wir das Land[volkerrechtswidriger Krieg] . Das wird ein einziger Parkplatz." "Aber aus der Luft", wirft ein weiterer Soldat ein. "Ja, aus der Luft."

      Von 30 bis 35 Feindberührungen pro Tag spricht das US-Militär in seiner jüngsten Statistik - sechs Monate nach dem offiziellen Ende der Kampfhandlungen. Mehr als 150 US-Soldaten wurden seitdem bei Angriffen von Rebellen getötet. Die USA reagieren mit der Operation "Iron Hammer". Mit dem Eisernen Hammer soll der irakische Widerstand zerschlagen werden.

      Die 82. Fallschirmjäger-Division begreift sich als Elite, nennt sich stolz "Amerikas EHREN-garde" :eek: . Angehörige der Division kämpften in der Normandie, in Vietnam[volkerrechtswidriger Krieg], Grenada[volkerrechtswidriger Krieg], und Somalia. Doch die US-Soldaten, die sich selbst als Befreier sehen, sind im Irak [volkerrechtswidriger Krieg], nicht willkommen. "Die Amerikaner sind mit Gewalt gekommen, und sie werden nur mit Gewalt gehen. Wir werden unsere Heimat verteidigen", ruft ein junger Iraker. Widerstand sei kein Terrorismus, meint ein anderer. "Die Amerikaner sagen, sie haben uns befreit. Aber wir befreien uns selbst - von ihnen."
      Avatar
      schrieb am 21.11.03 15:37:18
      Beitrag Nr. 16.480 ()
      Auch, wenn ich solche Attentate .... nein, stop:

      WEIL ich solche Attentate zutiefst verabscheue, so sei die Frage gestellt, wieso das gleiche Szenario 2000 km weiter in Bagdad oder im Gazastreifen, taeglich vielfach veruebt in einem voelkerrechtswidrigen Krieg, nicht genauso geschildert wird!?

      Die Antwort: weil die USA die Presse behindern ansonsten sind es die gleichen Typen von Moerdern, die gleichen armen Menschen, die in der Luft zerrissen werden, weil groessenwahnsinnige im Wahn von "Achsen des Boesen" schwadronieren, die sie selber installierten und dessen Zentrum niemand anders als sie selber sind.





      _______________________________________________________

      „Überall lagen Körperteile!“


      Mit drastischen Worten haben Augenzeugen das Grauen beschrieben, das sie bei der Explosion der Bomben in Istanbul erlebten.



      „Ich dachte, jemand wäre von hinten auf unseren Bus aufgefahren“, sagte Mehmet Altan, der nahe der HSBC-Bank in einem Bus fuhr, unter Tränen. „Dann habe ich schwarzen Rauch aufsteigen sehen. Überall um uns herum wurden Autos beschädigt. Ich habe den verkohlten Körper eines Fahrers am Steuer gesehen.“ Busfahrer Necati Erkek sagte: „Nach der Explosion waren die Türen des Busses blockiert. Fahrgäste haben die Fenster eingeschlagen, um hinaus zu kommen. Überall lagen Körperteile.“

      Ein weiterer Augenzeuge, der sich zum Zeitpunkt der Detonationen in der Nähe des britischen Konsulats aufhielt, hält den Fahrer eines weißen Kleinlastwagens für den Attentäter. „Ich habe das Quietschen von Bremsen gehört, und zehn Sekunden später kam die Explosion“, erklärte der 29 Jahre alte Hakan Kozan. Mehmet Celik, der bei dem Anschlag leicht verletzt wurde, sagte, vor dem HSBC-Gebäude sei ein hellbrauner Kleinlaster explodiert.

      Ein HSBC-Mitarbeiter sprach von einem „Blutbad nach der Explosion“, wie die amtliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu meldete. Ein Tourist aus den USA, der zu Fuß in der Nähe des britischen Konsulats unterwegs war, sagte: „Ich habe eine Serie von Explosionen gehört. Ich dachte, es sei ein Echo. Man konnte Rauch sehen, und die Luft roch nach Schwefel.“

      Die erste Detonation erschütterte gegen 11 Uhr Ortszeit (10 Uhr MEZ) die türkische Zentrale der HSBC, der zweitgrößten Bank der Welt. Die Fassade des 18-stöckigen Gebäudes bröckelte ab, aus den oberen Etagen strömte Wasser, und an den umliegenden Hochhäusern zersplitterten Fensterscheiben. Die Bombe riss einen drei Meter tiefen Krater in den Boden. Von Staub überzogene, blutüberströmte Passanten liefen zwischen Reihen von Sanitätswagen hindurch. Freiwillige halfen bei der Rettung Verletzter.

      US-Konsulat vor wenigen Monaten umgezogen

      Fünf Minuten später brachte die zweite Explosion die Mauer um den Garten des britischen Konsulats im Stadtbezirk Beyoglu zum Einsturz. Anadolu meldete unter Berufung auf die Polizei, ein als Fahrzeug eines Catering-Unternehmens getarnter Lieferwagen habe versucht, auf das Konsulatsgelände zu fahren. Der bei der ersten Detonation eingesetzte Lieferwagen sei vor der HSBC-Bank geparkt worden.

      Die Mitarbeiter des Goethe-Instituts in Istanbul erlebten den Anschlag als gewaltige Explosion in unmittelbarer Nachbarschaft mit. „Das ganze Haus hat hier gewackelt,“ sagte der Telefonist des Instituts, Ali Cakici, der Nachrichtenagentur AP in einem Telefoninterview. Mitarbeiter des Instituts seien jedoch nicht verletzt worden. Auch das Gebäude, das sich in 100 Metern Entfernung vom britischen Konsulat befindet, sei nicht beschädigt worden.

      „Einige Leute sind zu uns gekommen und haben erzählt: Es war fürchterlich, wie die Hölle,“ sagte der Mitarbeiter weiter. Im Umkreis von 50 Metern um das Konsulat seien alle Scheiben zu Bruch gegangen. „Wir waren alle auch eine Stunde nach der Explosion noch ganz im Schock“, sagte Cakici. Die 30 Mitarbeiter und 200 Kursteilnehmer hätten zunächst das Haus nicht verlassen können, am Mittag habe sich die Lage aber wieder entspannt.

      Der historische Bezirk Beyoglu ist ein beliebtes Ziel von Touristen. Dort befinden sich zahlreiche Geschäfte, Bars, Kinos und Restaurants. Das US-Konsulat befand sich ursprünglich ebenfalls dort, zog aber vor wenigen Monaten an einen neuen, sichereren Standort in einem anderen Bezirk um. Die Börse in Istanbul setzte nach den Explosionen den Handel aus, auch mehrere andere Unternehmen
      stellten ihren Geschäftsbetrieb ein, wie der Fernsehsender CNN-Turk berichtete. Die Telefonleitungen brachen zusammen.

      Sämtliche Sicherheitskräfte wurden in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Truppen patrouillierten an der Seite der Polizei in den Straßen von Istanbul. Mindestens ein Dutzend schwer bewaffnete Soldaten bewachte die Umgebung des HSBC-Sitzes. Das Staatssicherheitsgericht der Stadt verhängte eine Nachrichtensperre. Die türkischen Fernsehsender setzten ihre Berichterstattung über die Anschläge aber dennoch fort.

      20.11.03, 16:13 Uhr focus.de
      Avatar
      schrieb am 21.11.03 16:04:13
      Beitrag Nr. 16.481 ()
      kommentar
      Bush und Blair kann sich die Welt nicht leisten
      Es ist, als lege sich die gleiche verhängnisvolle, immer neuen Hass produzierende Logik des Nahostkonfliktes allmählich über den ganzen Globus. Noch direkt unter dem Eindruck der Terroranschläge in Istanbul bekräftigten US-Präsident George W. Bush und der britische Premierminister Tony Blair gestern in London, auf die terroristische Bedrohung gebe es nur eine Antwort: den Willen, sie zu zerstören.

      Das bedeutet im Klartext: weiter so! Und genau diese Botschaft wird bei jenen verstanden werden, die irgendwo auf der Welt schon dabei sein mögen, die nächsten Autos mit TNT zu präparieren.

      Die Doktrin der "präemptiven" Angriffe auf potenzielle Aggressoren sei mit dem Irakdebakel eigentlich vom Tisch, so ist aus Washington zu hören. Das mag so sein und erscheint zu Beginn eines komplizierten US-Wahljahres recht plausibel. Das Problem ist, dass sich am militärischen Denken der Regierungsverantwortlichen dennoch gar nichts geändert hat. Noch immer glaubt die US-Regierung daran, sie bekämpfe Terrorismus am wirkungsvollsten dadurch, dass sie Terroristen jage, und zwar militärisch. Die Hartnäckigkeit, mit der sie die simple Erkenntnis leugnet, dass ihre Politik täglich neue Terroristen hervorbringt, lässt auf unverantwortliche Ignoranz oder verbrecherisches politisches Kalkül schließen. Beides hat an der Spitze einer Weltmacht nichts zu suchen.

      Niemand kann sich darüber freuen, dass sich die Warnungen, die Vorausschlagsdoktrin und der Irakkrieg beförderten den Terrorismus, statt ihn einzudämmen, auf so blutige Weise bewahrheiten. Denn es ist das immanent Tragische solch verfehlter Politikansätze, dass ihre Protagonisten nicht mehr zurückkönnen.

      Ein hausgemachtes Dilemma: Statt politisch souverän und in überzeugender demokratischer und rechtsstaatlicher Manier reelle Gefahren und Handlungsoptionen zu analysieren, benutzte die US-Regierung den 11. September 2001 zur Generallegitimation für die Ausweitung ihrer militärischen Einflussgebiete.

      Im Ergebnis haben heute diejenigen, die mit dem Schlagwort "al-Qaida" vermutlich nur unzureichend tituliert sind, wieder die Offensive übernommen. Sie treiben Bush und Blair nach Belieben vor sich her. Sie haben, ähnlich wie Islamischer Dschihad und Hamas im Palästina-Konflikt, völlig überflüssigerweise ein Quasi-Vetorecht in Sachen Frieden und Rechtsstaatlichkeit eingeräumt bekommen. Das werden sie zu nutzen verstehen. Blair und Bush werden aus ihrem Scheitern nichts mehr lernen. Zwei solche Führer aber kann sich die Welt eigentlich nicht leisten."
      BERND PICKERT

      taz Nr. 7214 vom 21.11.2003, Seite 1, 87 Kommentar BERND PICKERT, Leitartikel


      zurück
      Avatar
      schrieb am 21.11.03 19:12:51
      Beitrag Nr. 16.482 ()
      Die Zeitenwende für alle, die vor ein paar Wochen immer so gern Joffe und seine vergangene Zeit eingestellt haben.

      transatlantische beziehungen

      Die Solo-Weltmacht

      Warum die europäischen Interessen Amerikas Scheitern im Irak verbieten

      Von Josef Joffe

      Die Handelsreisenden sind unterwegs: Schröder in New York, Fischer in Washington, Bush in London. Ihre Mission ist die Kundenpflege, ihr Problem ein Irak-Krieg, der die atlantische Traditionsfirma heftiger erschüttert hat als alle Krisen zuvor. Es herrscht aber nicht Läuterung, sondern James Bonds Martini-Prinzip: „Geschüttelt, aber nicht gerührt.“

      „Geschüttelt“ heißt auf amerikanischer Seite: Der imperiale Reflex hat sich als vergebliche Gebärde entpuppt. Einen Krieg gewinnen ist nicht schwer, Frieden schaffen dagegen sehr – zumal wenn es nicht vorweg gilt, eine feindliche Armee zu vernichten, sondern eine politische Ordnung zu stiften. Denn Politik im Alleingang funktioniert heute weder zu Hause noch in der Welt.

      Sind die Bushisten aber auch „gerührt“, also in sich gegangen? Anfang des Jahres ließ Bush noch wissen: „Der Kurs dieser Nation hängt nicht von den Entscheidungen anderer ab.“ Inzwischen bittet Washington überall um Geld und Truppen, aber gibt’s dafür auch Stimmrechte, gar das Angebot von Gemeinschaft? Der Ton ist sanfter geworden, die Botschaft (noch) nicht. Auch die Europäer hat’s geschüttelt. Der Versuch von Chirac und Schröder, ein „anti-hegemoniales“ Gegengewicht zu schaffen, ist ebenso gescheitert wie die Mobilisierung des UN-Sicherheitsrates gegen den Irak-Krieg. Europa war das erste Opfer des Krieges: hier das deutsch-französische Duo, dort fast alle anderen von Portugal bis Polen, die ihre Sicherheit lieber der „Hypermacht“ als den beiden Mittelmächten anvertrauen wollen.

      In der Ernüchterung will Schröder wieder besseres Wetter machen, Chirac anscheinend gar konkrete Hilfe anbieten. Doch auch im „Alten Europa“ rührt sich wenig im Grundsätzlichen und schon gar nichts im Psychologischen. Schröders Abneigung gegen Bush ist mit Händen zu greifen; dass er nach dem Parteitag zum Dinner nach New York flog und Fischer Washington überließ, unterstreicht die bleibende Distanz.

      Mag sein, dass künftige Historiker im Rückblick auf dieses Jahr des Missvernügens melancholisch das „Ende des Westens“ konstatieren. Und zwar nicht, weil Torheit und Hochmut regierten, sondern weil der Kollaps der Sowjetmacht einen Epochen- und Bewusstseinsbruch gezeugt hatte. Beide Seiten fühlten sich plötzlich entfesselt: die USA, weil sie nicht mehr die Gegenmacht, die Europäer, weil sie nicht länger die strategische Abhängigkeit ertragen mussten. Dazu kommt die Kollision der Weltbilder. Die Europäer schließen von der EU auf das Ganze: Wird die globale Zukunft nicht wie die lokale Gegenwart aussehen, wo wir das Übel der Machtpolitik zugunsten von Souveränitätsverzicht, Kompromiss und Friedfertigkeit überwunden haben? Freilich leben die USA, die einzige Großmacht, in einer ganz anderen Welt, und die ist gespickt mit Terror, Zivilisationskonflikten und Atomwaffen in falschen Händen. Diese Bedrohungen sind nicht imaginär, sondern real.

      Besser wäre es, wenn ein anderes Kapitel in die Historie einginge. Wo wollen denn die Europäer hin mit ihrer „Selbstbehauptung“? Und die Amerikaner mit ihrem Selbstverlass? Zum Beispiel im Irak. Gewiss haben Chirac & Schröder mit ihren Warnungen Recht behalten. Doch wer wie Paris vor dem Krieg darauf drängte, im Namen der Humanität die Sanktionen zu lockern, wird doch die Iraker jetzt nicht in ihrer Not versinken lassen wollen. Das wäre so heuchlerisch wie unmenschlich. Sollen die Amerikaner gar scheitern? Der Preis, auch für Europa, wäre ein Albtraum ohne Ende: Bürgerkrieg, Intervention der Nachbarn, eine neue Diktatur und/oder ein neuer Stützpunkt für den Terrorismus. Das kann bei allem gerechten Zorn auf die Bushisten nicht im Interesse Europas sein.

      US- statt UN-Sicherheit

      Es kann auch nicht sein Interesse sein, die UN in den Irak zu beordern, solange Krieg herrscht. Sicherheit, das haben Ruanda und Srebrenica gezeigt, ist die Voraussetzung für den UN-Einsatz, nicht dessen Folge. Deutsche Soldaten gingen allenfalls in ein befriedetes Land. Kämpfen, das ist die schnöde Wirklichkeit, werden die Amerikaner – und wenn sie Glück und Geduld haben, ihre irakischen Verbündeten.

      Freilich wird der Kampf umso leichter sein, wenn sich Wirtschaft und Leben im Irak normalisieren. Deshalb sollte Europa im krassen Eigeninteresse Hilfsgüter und Geld beisteuern, ist doch jeder Arbeitslose ein potenzieller Rekrut für jene, die den Irak noch tiefer ins Elend stürzen wollen. Und die Amerikaner? Auch die müssen sich rühren, weil eine Solo-Weltmacht nicht nur allein, sondern auch einsam bleiben wird.


      (c) DIE ZEIT 20.11.2003 Nr.48
      Avatar
      schrieb am 21.11.03 21:42:50
      Beitrag Nr. 16.483 ()
      wenn`s der gute Tommy schon verbreitet :mad::mad:


      Tommy Franks sieht schwarz
      21.11.2003


      In einem Interview mit dem Herausgeber der Zeitschrift Cigar Aficionado hat der Oberkommandierende des US-Militärs im Mittleren Osten während des Angriffs auf den Irak, General Tommy Franks, ein dunkles Bild der Zukunft gezeichnet.

      Seiner Ansicht nach würde ein terroristischer Angriff mit Massenvernichtungswaffen auf die USA oder ein verbündetes Land zur sofortigen Umwandlung der amerikanischen Demokratie in eine Militärdiktatur führen.

      Für den Fall eines " erfolgreichen" Anschlags mit chemischen, biologischen oder atomaren Waffen prophezeit Franks, daß " die westliche Welt, die freie Welt, verliert, was sie am meisten schätzt und das ist Freiheit und Unabhängigkeit, wie wir sie seit einigen hundert Jahren in diesem großen Experiment, das wir Demokratie nennen, erlebt haben."
      :mad:

      " Das bedeutet das Potential einer Massenvernichtungswaffe und einen terroristischen, schwerwiegenden, Opfer hervorrufenden Vorfall irgendwo in der westlichen Welt - vielleicht in den Vereinigten Staaten - der unsere Bevölkerung dazu bringt, unsere Verfassung in Frage zu stellen und zu beginnen, unser Land zu militarisieren, um die Wiederholung eines schwerwiegenden, Opfer hervorrufenden Vorfalls zu verhindern. Was im Endeffekt dann das Geflecht unser Verfassung auflösen würde. Zwei Schritte, sehr, sehr wichtig."

      Eine weitere bemerkenswerte Aussage von Franks in dem Interview ist, daß er nur Stunden nach den Anschlägen vom 11. September 2001 den Befehl erhalten hatte, das Vorgehen gegen die Taliban und die Gefangennahme von Osama bin Laden vorzubereiten.

      Im weiteren verlauf des Interviews stellte Franks sich entschieden hinter die Entscheidungen, Afghanistan und den Irak anzugreifen und den amerikanischen Präsidenten George W. Bush und gab sich sicher, daß der irakische Präsident in nächster Zeit gefangengenommen oder getötet werden würde.

      Er beendete das Interview, indem er nochmals seine Befürchtungen hinsichtlich der Zukunft wiederholte. " In der Geschichte der Zivilisation hat der Frieden niemals lange angehalten. Niemals in der Geschichte des Menschen... Ich zweifle daran, daß wir jemals eine Zeit haben werden, in der tatsächlich Frieden auf Erden herrschen wird."

      Quelle: http://www.freace.de/artikel/nov2003/franks211103.html
      Avatar
      schrieb am 22.11.03 11:45:23
      Beitrag Nr. 16.484 ()
      Fisk bringt es wieder auf den Punkt. Leider werden seine Artikel meist erst mit mehrtägiger Verspätung übersetzt.

      We Are Paying The Price For An Infantile Attempt To Reshape The Middle East

      By Robert Fisk

      November 21, 2003: (The Independent) It`s the price of joining George Bush`s "war on terror". They couldn`t hit Britain while Bush was on his triumphalist state visit to London, so they went for the jugular in Turkey. The British consulate, the British-headquartered HSBC bank. London-abroad. And of course, no one -- least of all the Turks -- imagined they would strike twice in the same place. Turkey had already had its dose of attacks,
      hadn`t it?

      "They" must mean "al-Qa`ida". And of course, merely to point out that we -- the British -- are now paying the price for George Bush`s infantile attempt to reshape the Middle East in Israel`s favour will attract the usual venom. To tell the brutal truth about the human cost of Tony Blair`s alliance with the Bush administration is to "do the terrorists` work for them", to be their "propagandist". Thus, as usual, will all discussion of yesterday`s
      atrocities be closed down.

      But the American and British administrations know very well what this means. The Australians paid the price for John Howard`s alliance with Bush in Bali. The Italians paid the price for Silvio Berlusconi`s alliance with Bush in Nasiriyah. Now it is our turn. Al-Qa`ida was quite specific. The Saudis would pay. The Australians would pay. The Italians would pay. The British would pay. They have. Canada is still on the list. Until, I suppose, it is our turn again. Even in 1997, Osama bin Laden would repeat to me that Britain would only escape Islamic "anger" if it pulled out of the Gulf. Nor do these mass murders have just one purpose. Turkey is allied to Israel. Ariel Sharon has visited Ankara. Turkey is hated in Iraq and much of the Arab world, partly for its Ottoman antecedents.

      And if the Saudis are attacked because their Islamic regime is led by a corrupt monarchy, Turkey is attacked because it isn`t Islamic enough. Break up Turkey. Break up the relations between Muslims and Jews in Istanbul -- the purpose of last Saturday`s suicide bombings -- and break up the compromise "Islamist" overnment that now rules Turkey. All must have formed a part of al-Qaida`s thinking.

      Nor should we fool ourselves about what I always call "the brain". We have a habit of thinking that the bombers don`t understand the outside world. If they are "against democracy", they wouldn`t understand us, would they? But they do. They knew exactly what they were doing when they attacked the Australians in Bali -- they knew the Iraqi invasion was unpopular in Australia, that Howard might ultimately be blamed. They knew the invasion was unpopular in Italy. So Italy would be punished for Berlusconi`s hubris.

      They knew, too, of the demonstrations that awaited George Bush in London. So why not distract attention from the whole panjandrum by assaulting Britain in Turkey. Who would care about Bush`s visit to Sedgefield when Britons are lying dead in the grounds of their consulate in Istanbul? Just so in Iraq. The Iraqi insurgents are well aware of George Bush`s falling opinion polls in the United States. They know how desperate he is to extract himself from Iraq before next year`s presidential elections. Thus are they increasing their assaults on American forces and their Iraqi supporters, provoking the US army to ever more ferocious
      retaliation?

      We have a kind of fatal incomprehension about those against whom we have gone to war; that they are living in caves, cut off from reality, striking blindly -- "desperately" as Mr Bush would have us believe -- as they realise that the free world is resolved to destroy them. Just now, I suspect they are resolved to destroy Mr. Bush -- politically if not physically. Mr Blair too. In a war in which we go all out to crush the leadership of our antagonists, we can only expect them to adopt the same policy.

      But we go on misunderstanding. Take those tiresome speeches by Osama bin Laden. When his audio-tapes are aired, we journalists always take the same line. Is it really him? Is he alive? That becomes our only story. But the Arab response is quite different. They know it`s him. And they listen to what he says. So should we.

      But alas, we still pedal the old myths, as George Bush did in London on Wednesday. His speech contained the usual untruths. Note, for example, the list of attacks he gave us: "Bali, Jakarta, Casablanca, Bombay, Mombasa, Najaf, Jerusalem, Riyadh, Baghdad and Istanbul". Najaf may well have nothing to do with al-Qa`ida but the suicide bombings in Jerusalem, vicious though they are, have absolutely nothing to do with our "war on terror". They are part of a brutal anti-colonial struggle between Palestinians and Israelis. Yet the inclusion of Jerusalem allows Ariel Sharon to join his war against the Palestinians to Bush`s war against al-Qa`ida. This mendacity continued. Israel, said Bush, had to "freeze" settlements on Palestinian land
      -- not close them down -- and only dismantle what he artfully called "unauthorised outposts".

      "Outposts" is Israel`s word for the most recent land seizures in the West Bank and the word "unauthorised"
      suggests that there is some legality to the massive settlements already built on Palestinian land. According to
      Bush, the "heart of the matter" in the Middle East is "a viable Palestinian democracy." Not once did Bush mention "occupation". Why not? Is he so frightened of Israel`s lobby before next year`s US presidential election that even this most salient fact of the Middle East experience has to be censored from his narrative of events?

      There was, too, the familiar distortion of the historical narrative. He said that America and Britain would do "all in their power to prevent the United Nations from solemnly choosing its own irrelevance." Come again? Who was it who wouldn`t let the UN inspectors finish their search for weapons of mass destruction in Iraq last year? Who was it who wouldn`t accept a UN stewardship of the Iraq crisis?

      Bush claimed yet again that we "tolerated" the dictatorships of the Middle East. Rubbish. We created them, Saddam`s regime being the most obvious example. Who doubts, Mr Bush asked us, "that Afghanistan is a more just society and less dangerous without Mullah Omar playing host to terrorists from around the world?" Could this be the same Afghanistan which once more cringes under the warlords of the old Northern Alliance, the Afghanistan where the opium poppy is once again the country`s prime export, where aid workers are
      being cut down by the Taliban?

      And in Iraq, where the occupying powers now face an Iraqi insurgency of fearful proportions, Mr Bush still thinks he is fighting "Ba`athist holdouts and jihadists". Even his military officers are repeating that it is a growing Iraqi guerrilla army they are fighting -- not "foreign fighters" or "jihadis". At the end, of course, we came back to the Second World War and Churchill -- the "leader who did not waver", with whom Bush last year compared himself and with whom he on Wednesday compared Tony Blair -- a "leader of good judgement and blunt counsel and backbone."

      Where, oh where are we going? How much longer must we suffer this false account of history? How much longer must we willfully misread what we are doing and what is being done to us?

      Copyright: The Independent
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      schrieb am 22.11.03 17:54:02
      Beitrag Nr. 16.485 ()
      Warum sie UnS hassen
      von Paul Street
      ZNet 23.09.2003


      Vor einem Jahr schrieb ich einen ZNet-Artikel, ursprünglich mit dem Titel: ‘All About US: Missing Persons in the Great Iraq War Debate’. These meines Commentaries: Die Kontroverse der Mainstream-Medien (im Herbst 2002) über die offensichtliche Entscheidung des Weißen Hauses, in den Irak einmarschieren zu wollen (heute wissen wir, Bush war schon im April 2002 mit von der Kriegs-Partie) wird mit schockierend engstirnigen moralischen Maßstäben geführt. Ich argumentierte: “Wie nicht anders zu erwarten von einer Nation, deren ‘Führer’ in den 60ger und 70ger Jahren Millionen Südostasiaten ermordeten - eine Nation, die öffentlich nach wie vor nur davon besessen ist, was der Vietnam-Krieg der eigenen nationalen Psyche angetan hat -, dreht sich auch in dieser Debatte ziemlich alles um uns. Es ist öffentlich zulässig zu diskutieren, wie das Ganze unseren eigenen Interessen schadet oder unserem Image und unserer Weltagenda oder wie es sich negativ auf das neue Amerikanische Jahrhundert auswirkt”. Aber keiner der Leute, so meine Argumentation damals, die sich innerhalb der Grenzen der offiziellen, ‘verantwortlich geführten’ Debatte bewegen, scheint sich darum zu scheren, dass der geplante Schlag, die geplante Invasion, aller Wahrscheinlichkeit nach unzählige Menschen töten, verstümmeln oder gesundheitlich schädigen wird. Vor dem “Krieg” ging man (diesbezüglich) von mehreren zehntausend irakischen Männern, Frauen und Kindern aus.

      Um auf UnS zurückzukommen

      Heute, 5 Monate nachdem Bush aus einem Jetfighter stieg, um das “Ende der Hauptkriegshandlungen” zu verkünden, tut es gut zu sehen, dass die Zustimmungsrate für den Präsidenten massiv abgesackt ist - seine Irakpolitik wird zunehmend als gescheitert betrachtet. Und auch schön zu sehen, dass ein immer größerer Teil der US-Bevölkerung gegen die Invasion ist. Das geht so weit, dass 6 von 10 Amerikanern Bushs landesweit ausgestrahlte Bitte um $87 Milliarden für die Nachkriegszeit abgelehnt haben. Wichtig und nützlich auch jene ernstzunehmende Kritik des US-Establishment, die der Krieg erzeugt hat. Entscheidende Sektoren des Establishments haben das Grundprinzip der ebenso radikalen wie abenteuerlichen Politik Rumsfelds und Wolfowitz ja noch nie akzeptiert. Dennoch sollte man sich den anschwellenden Chor der Mainstream-Kritik inhaltlich etwas genauer ansehen. Er wird ganz sicher die Rhetorik des Wahlkampfs der Demokraten im Jahr 2004 beeinflussen. Die amerikanische Irak-Politik sei aus dem Grund falsch, so die Kritiker, weil sie nicht das halte, was man Amerika und dem amerikanischen Volk versprochen habe. Diese Politik, so der - erlaubte - Protest, sei dazu angetan, Amerikas Image im Ausland zu beschädigen, sie mobilisiere die Weltmeinung gegen die USA. Diese Politik sei zudem schuld an zuvielen amerikanischen Opfern, und sie steigere das Risiko der Amerikaner, Opfer von Terrorattacken zu werden. Diese Politik überfordere die US-Streitkräfte und lenke sie von den wirklichen Bedrohungen ab - siehe Al Kaida oder das nukleare Nordkorea, und, so maßgebliche Kritiker, sie koste die amerikanischen Steuerzahler zuviel - Finanzmittel die von dringenden sozialen Aufgaben im eigenen Land abgezogen würden. Unsere Irak-Politik bringe die Stabilität der globalen ökonomischen und geopolitischen Beziehungen durcheinander - das könne nicht gut sein für (angebliche) amerikanische Interessen. Diese Politik verstärke auch das endemische Misstrauen der Amerikaner gegenüber ihrer Regierung und ihren gewählten Vertretern - Grund: die offensichtlich gefälschten Prämissen (Riesenhoax der Massenvernichtungswaffen und damit zusammenhängend die vorgetäuschte Verbindung zwischen Saddam Hussein, dem 11. September und Al Kaida). Und ein immer wiederkehrendes Thema der - erlaubten - Mainstream-Kritik: Es wird unterschieden zwischen der angeblich effizienten und sauberen Militäroperation im März, die den Regimewechsel (im Irak) erzwang und dem Fehlplanungs-Chaos plus hohem Blutzoll danach in der Okkupation.

      Würdige und unwürdige Opfer
      Sie zählt, offensichtlich, überhaupt nicht, die hohe Zahl ermordeter oder verstümmelter Irakis (während ihrer “Befreiung” in der in Wirklichkeit blutigen Phase der “Hauptfeindseligkeiten”). Der IBC (‘Iraq Body County’, www.iraqbodycount.org) hat das sehr genau untersucht/berichtet: Es gab im Irak-”Krieg” mindestens 20 000 verletzte irakische Zivilisten - ganz zu schweigen von 7 798 getöteten irakischen Zivilisten. “Achttausend dieser Verletzungen”, so IBC, “kamen in Bagdad vor, was den Schluss nahelegt, dass das volle Bild bezüglich der ländlichen Regionen erst später sichtbar wird.” Im IBC-Datenmaterial finden sich über 300 veröffentliche Presseberichte. Das Material handelt aber ausschließlich von Zivilisten. Man hat keinen Versuch unternommen, auch die unbekannte Zahl (toter) irakischer Wehrpflichtiger zu ermitteln - darunter viele Teenager. “So sicher wie die Hölle haben die nicht gedacht, das könnte sie treffen”, so ein Colonel der US-Marines: Onkel Sams Kriegsmaschinerie wurde auf sie losgelassen, bemannt mit Leuten, die sich im Irrtum befanden, sie könnten im Irak den 11. September rächen. Nur ein kleiner Teil der US-Bürger weiß grob, wieviele Iraker bei Amerikas Invasion getötet oder verletzt wurden. Das Pentagon bezeichnet die Statistik als “irrelevant” - “wir zählen die Opfer auf irakischer Seite nicht” - und die Medienseite pariert.

      Ebenso unsichtbar die Gesichter, Lebensgeschichten und Namen der getöteten Iraker, der Verstümmelten und derer, die mit dem Tod oder der Verstümmelung geliebter Angehöriger umgehen müssen - Menschen, die amerikanischen Waffen des Guten in die Quere kamen. Kürzlich brachte Newsweek eine Titelgeschichte / Sonderreportage mit einer genauen Liste (plus Kurzbiografien) aller 433 Amerikaner, die nach dem 11. September im “Krieg gegen den Terror” starben. Auf der Liste stehen sowohl die Namen der Soldaten “die auf den Schlachtfeldern Afghanistans oder Iraks getötet wurden” als auch die der Zivilisten, die auf Bali, in Jerusalem oder im UN-Hauptquartier in Bagdad starben. Der Report veröffentlicht Fotos und ausführliche Reportagen über mehrere ausgewählte Opfer bzw. Angehörigenfamilien. Ein Sonderteil befasst sich speziell mit Ehefrauen und Kindern - wie sie mit dem Verlust kämpfen, den der “Krieg” ihnen bereitet hat. Irritierenderweise übernimmt Newsweek hier ganz bereitwillig die fälschliche Vermengung des Weißen Hauses: “Krieg gegen den Terror” und Irak-Invasion. Das Magazin fällt auf die Orwellsche Kampagne der Administration herein, den 11. September / Al Kaida im öffentlichen Bewusstsein mit Saddam in Verbindung zu bringen. Durchaus angemessen andererseits, dass Newsweek die Aufmerksamkeit auf Menschen lenkt, die unter schrecklichen Umständen starben - Umstände, für die sie sicher kaum etwas können. Auf der anderen Seite verweigern die dominanten Medien der USA diese sensible und persönliche Art der Berichterstattung bzw. der Ehrerbietung den unschuldigen irakischen Opfern des US-Kriegs. Keine einzige Titelseite eines amerikanischen Highprofile-Magazins, die etwa die frischgebackenen irakischen Witwen zeigt, wie sie ihre Babies an sich drücken - Babies, die ihre Väter nie kennenlernen werden, dank Amerikas Entschlossenheit, die Welt mit militärischer Gewalt zu beherrschen. Und keine herzerschütternde Story über eines der 1 000 irakischen Kinder, verstümmelt durch spätzündende Cluster-Bomblets.

      Wir werden nie erfahren, welche Träume, welche Hoffnungen Dua Raheen, 6, bewegten; sie starb am 6. April - als Folge der kriminellen US-Aggression in Karbala. Wir erfahren nichts über den Schmerz der Eltern des zehnjährigen Iyed Hamoodi, den dieselben Staatsverbrecher am 5. April in Basra töteten. Wir wissen auch nichts über die Umstände, unter denen die achtjährige Fateha Ghazzi ihr Leben verlor. Sie starb bei amerikanischen Aktivitäten im Nahrawaan-Viertel, nahe der Diyala-Brücke, die in den nordöstlichen Teil Bagdads führt (siehe www.iraqbodycount.net/editorial_may2702_print.htm).

      Eine ausführliche und ehrliche Bewertung dieser Vorfälle hätte aber auch einzugehen auf die starke propagandistische Rolle eines bestimmten amerikanischen “Mainstream”-Mediums (im Grunde ein Konzern-Staats-Medium). Dieses Medium betreibt seit langem die Desensibilisierung der Amerikaner gegenüber arabischem Leid. Unkritisch hatte es Bushs Vorkriegslügen über die angebliche irakische Bedrohung verbreitet. Die unglückseligen Unschuldigen, die vor den Lauf der imperialen Flinte des großen Weißen Mannes geraten, sie stellen wie stets keine “würdigen Opfer” dar - nicht in den dominanten Medien jedenfalls. Wie schon mehrfach von mir gezeigt, berichten die Medien sensibler über das schlimme emotionale Leid derer, die Irakis töten als über das Leid von Irakis, die von Amerikanern getötet werden oder das Leid von Irakis, deren Angehörige getötet werden .... Das alles zeigt, wie tief der national-rassistische Narzissmus des Medien-Vietnamsyndroms bei uns sitzt.

      Die Extrem-Liberale
      Eigentlich nicht verwunderlich, dass die Kriegsverbrecher im Weißen Haus sich über die irakischen Opfer so ziemlich ausschweigen. Was aber ist mit jenen Leuten des Mainstream, die den Mut aufbringen, ‘Operation Iraqi Freedom’ zu kritisieren? Um sich die froststarrenden moralischen Grenzen der ‘akzeptablen Debatte’ hier bewusst zu machen, gehen Sie bitte auf die Websites der führenden Präsidentschaftsanwärter der Demokraten - Howard Dean, John Kerry und Wesley Clark. In den Pressestatements und Reden dieser Kriegskritiker werden Sie lange suchen können, bis sie wirkliche, direkte Aussagen zum Leid der Iraker - verursacht durch amerikanische Aktivitäten - finden.

      Besonders interessant die bisherigen Kommentare Howard Deans. Dean ist ja vor allem deswegen Präsidentschafts-Champion der Demokraten, weil er konsequent und von Anfang an gegen den Bush-Krieg einstand. Im Juni hielt er eine zentrale Antikriegs-Rede vor dem ‘Council on Foreign Relations’. Dort sagt Dean, die irakischen Opfer seien unsichtbar - beziehungsweise nur insofern nicht (unsichtbar), als ihr Leid womöglich die moralische Autorität der USA in der Welt untergrabe. Deans Wille ist es, Amerika wieder die Rolle zu verschaffen, die ihm gebühre: die angeblich historische Rolle eines globalen moralischen Führers. Mit dieser Rolle bringt er Harry Truman in Verbindung - einen Mann, der die beiden barbarischsten Akte der Menschheitsgeschichte befahl (Atombombenabwurf auf Hiroshima und Nagasaki). Um Amerikas Konversionsprozess zur permanenten Kriegswirtschaft weiter zu stabilisieren, übertrieb Truman die sowjetische Bedrohung massiv. Damit in Zusammenhang steht auch eine von Truman initiierte 50-jährige Kampagne der Hypermilitarisierung und globalen Zerstörung - genannt: der ‘Kalte Krieg’.

      Im Februar hielt Dean eine Rede mit dem nationalistisch anmutenden Titel: “Die Verteidigung der amerikanischen Werte sowie der Schutz amerikanischer Interessen”. Darin bringt Dean eine interessante Anspielung auf den eigenen Arztberuf. Die damals unmittelbar bevorstehende Bush-Invasion kritisiert er mit den Worten: “Als Arzt wurde mir beigebracht, wie ich Krankheiten behandle und eine Bandbreite von Optionen prüfe, bevor ich entscheide, was ich verschreibe. Ich machte mir Sorgen um Nebenwirkungen und nahm mir Zeit zu überlegen, was sonst eventuell noch helfen könnte, bevor ich zu risikoreichen Maßnahmen schritt”. Aber bislang keine einzige substanzielle Äußerung unseres vom Heiler zum Kriegsgegner mutierten Kandidaten, was die 20 000 verletzten und 8 000 toten irakischen Zivilisten betrifft: tragische “Nebenwirkung” der “Arznei” eines mörderischen Weißen Hauses. Und bislang auch keine Dean-Stellungnahme, weil ein spezifisches US-Programm zur Hilfe für verletzte irakische Zivilisten fehlt oder zumindest ein Programm, das den Schaden, der irakischen Zivilisten zugefügt wurde, evaluieren würde. Die “Nebenwirkungen”, die Dean besorgt machen, sie betreffen einzig und allein uns.

      Als auch Wesley Clark - die neue, angeblich liberale Friedenshoffnung - kürzlich seine Kandidatur erklärte, schwor er, “das Weiße Haus zur Verantwortung zu ziehen”, für den Respekt, der Amerika überall in der Welt verlorengegangen sei, indem es einen Krieg geführt hat, von dem Clark glaubt, er hätte sich dagegen entschieden. Aber kein Wort davon, die Bush-Gang auch für die von ihr ermordeten oder verstümmelten irakischen Zivilisten zur Verantwortung zu ziehen: Sie hat das schlimmste staatliche Verbrechen begangen, das das internationale Recht - seit Nürnberg - kennt.

      Jenseits der Grenzen des Narzissmus
      Anzumerken ist, dass Dennis Kucinich, auch ein Präsidentschaftsanwärter der Demokraten, eine rechtschaffene Kampagne mit einem ganz anderen moralischen Tonfall führt. Konsequent hat er das Leid, das unschuldigen Irakern zugefügt wurde, als einen der Gründe gegen den Bush-Krieg angeführt. Leider liegt gerade dieser Kandidat ziemlich “weit hinten”. Aber nichts ist unmöglich - vielleicht. Kucinich ist ein ehrlicher sozialdemokratischer Oppositioneller (der gegen das Prinzip ‘im Ausland Imperium, im eigenen Land Ungleichheit’ steht). Seine Chancen, das durch Konzerne und Big Money dominierte amerikanische Kandidatenauswahlverfahren für sich zu entscheiden, stehen also gleich null. Aber Kucinichs Eintreten für die “unwürdigen Opfer” des imperialen Kriegs gegen den Terror platziert ihn zumindest jenseits des narzisstischen Nationalismus - der eine wichtige Grenze markiert für den ‘akzeptablen Diskurs’, eine Grenze, die für alle gilt, die für das höchste Amt “wählbar” sein wollen.

      Warum man uns hasst
      Wir alle wissen, wie die Bush-Regierung und das Pentagon den “unvermeidlichen” Tod irakischer Zivilpersonen im jüngsten Krieg und während der Okkupation rechtfertigen. Sie behaupten, die “unausweichlichen” zivilen irakischen Opfer seien doch vernachlässigbar im Vergleich zu dem Leid, das die Irakis unter Saddam zu erdulden hatten. Sie beharren darauf, die Zahl der Opfer (die zu ermitteln sie sich weigern) sei “niedrig” - angesichts einer militärischen Operation dieser Größenordnung. Das sagt viel aus über die humane Gesinnung im Pentagon bzw. über die zielgenauen, lebensschonenden modernen Waffen der USA. Dem stehen viele Berichte gegenüber, die IBC gesammelt hat. Schauderhafte Stories über irakische Zivilisten, die getötet oder verstümmelt wurden, ohne sich irgendwie in der Nähe militärischer Ziele befunden zu haben. Das Pentagon konnte sicher nicht genau vorhersagen, wieviele Iraker zu Schaden kommen würden. Andererseits ist es unwahrscheinlich, dass selbst wenn mit einer hohen Wahrscheinlichkeit noch viel mehr Zivilisten hätten sterben müssen, die US-Kriegspläne geändert worden wären. Anzumerken an dieser Stelle: die amerikanische Politik - siehe die von den USA geleitete Kampagne der Sanktionen, die Millionen Irakern das Leben kostete -, hat die brutale Macht Saddams über das irakische Volk, vor und nach dem (ersten) Golfkrieg, nur noch verstärkt.

      Was ist das überhaupt für ein moralischer Maßstab, demgemäß 8 000 tote irakische Zivilisten und 20 000 verletzte einen “geringen” “Kollateralschaden” (= Menschen, Unschuldige) darstellen? Genau derselbe moralisch rassistische Maßstab, der sagt: Wenn einige hundert Amerikaner sterben, (inklusive Soldaten) ist das Grund genug für ausführliche Berichterstattung und nachdenkliche Betrachtung. Sterben hingegen zehntausende Iraker - Männer, Frauen und Kinder (alles Zivilisten) - behandelt man sie wie gesichtsloses Aas, das vergessen irgendwo am Straßenrand liegt (Roadkill), überwalzt vom Master auf seinem Weg zur Weltherrschaft. Es ist derselbe Maßstab, der Madeline Albright sagen ließ, 500 000 tote irakische Kinder seien ein “Preis” der es “wert” sei, “bezahlt zu werden” - zum Behuf der noblen und menschenfreundlichen Ziele Amerikas, jener “unverzichtbaren Nation”, die “höher steht und weiter blickt” (Albright) als alle anderen Staaten. (Die Kinder, von denen Albright spricht, sind die Opfer obenerwähnter Sanktionen. Übrigens hat Albright diesen Bodycount unter den Jüngsten nicht in Zweifel gezogen). Und es ist derselbe üble, rassistische Maßstab, der die palästinensischen Opfer des israelischen Staatsterrors unsichtbar macht - während die Medien der Dominanz den israelischen Opfern nichtstaatlichen arabischen Terrors den Status wahrer Märtyrer verleihen. Dieser Maßstab hat auch dafür gesorgt, dass Rachel Corrie - die starb, als sie ein arabisches Dorf vor einem israelischen Bulldozer schützen wollte -, (für den Mainstream) nur eine vergessene Fußnote ist. Jessica Lynch hingegen, die verletzt wurde, weil sie (befehlsmäßig) in einen Krieg gegen Araber zog, wird zur gefeierten Nationalheldin. Und es sind dieselben Maßstäbe, die es amerikanischen und britischen Politikern möglich machen, arabische Menschen von John Stuart Mills berühmter These (‘On Liberty’, 1857) auszuklammern.
      Mills sagt: Menschen müssen für ihre eigenen Rechte kämpfen, erst dann wissen sie sie wirklich zu schätzen. “Freiheit”, verordnet durch Fremde, verkehre sich unweigerlich wieder in Sklaverei. All dies sollten wir bedenken - wenn wir als Amerikaner weiter über der Frage grübeln, jener großen, mysteriösen Frage des neuen Jahrhunderts der Kriege und des Empire: “Warum hassen sie uns?”
      zmag.de
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      schrieb am 22.11.03 22:13:24
      Beitrag Nr. 16.486 ()
      # 435

      "Nebenregierung im Pentagon"
      Interview ERIC CHAUVISTRÉ
      taz: Professor Johnson, seit sieben Monaten sind die US-Streitkräfte im Irak. Die menschlichen und finanziellen Kosten der Intervention und Besatzung steigen. Ein Ende scheint nicht in Sicht.

      Chalmers Johnson: Es ging bei dem Irakkrieg auch darum, die typische Form des heutigen Imperialismus umzusetzen, das heißt: die Errichtung von Militärbasen. Schon jetzt werden im Irak drei neue Stützpunkte gebaut. Die Regierung ist offensichtlich enttäuscht angesichts des wachsenden Widerstands. Ihr Plan ist es dennoch, dort zu bleiben. Eine wirkliche Exit-Strategie gibt es nicht, weil wir nie vorhatten, den Irak wieder zu verlassen. Angetrieben wird diese Politik von zwei Faktoren: Militarismus und Imperialismus.

      Sie sprechen von "Imperialismus". Das klingt nach ziemlich veralteter Rhetorik.

      Es mag so klingen. Aber das ist es nicht. Das amerikanische Imperium unterscheidet sich von den anderen Imperien, die in der Vergangenheit existierten. Mit Kolonialismus hat das nichts zu tun, es ist ein Imperium von Militärbasen. Selbst das Pentagon gibt an, 725 Stützpunkte außerhalb der USA zu unterhalten. Tatsächlich ist die Anzahl noch sehr viel größer. Die weltweit verteilten Spionage-Stationen werden nicht gezählt, ebensowenig die meisten Standorte in Großbritannien, die nominell britische Einrichtungen sind. Auch viele Basen im Nahen und Mittleren Osten oder etwa der Stützpunkt im Kosovo werden offiziell nicht als permanente US-Militärbasen geführt. Nach dem Verschwinden der Sowjetunion gab es keine tatsächliche Veränderung. Stattdessen haben die USA die 90er-Jahre damit verbracht, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um eine Weg zu finden, ihre Truppenstationierungen aus dem Kalten Krieg überall fortzusetzen. Schließlich haben sie eine Entschuldigung dafür gefunden: den "Krieg gegen den Terrorismus".

      Wenn es nicht die Eroberung neuer Märkte ist, das den von ihnen so genannten Imperialismus antreibt, wie traditionell marxistisch argumentiert würde, was ist es dann?

      Ich glaube Marxismus ist hier überhaupt nicht relevant. Es ist stattdessen vielmehr die Idee, dass die Vereinigten Staaten das neue Rom sind: ein Koloss, eine Macht mit außergewöhnlicher Kraft, der niemand etwas entgegenstellen kann. Die USA sollen deshalb nicht eingeschränkt werden durch Alliierte oder internationales Recht. Dies fügt sich zusammen zu einer Art Verhalten in der Welt, das Imperialismus genannt werden kann - auch wenn es in vielen Fällen überhaupt nicht zu unserem wirtschaftlichen Vorteil ist.

      Sie unterstellen auch einen "Militarismus": Das klingt nach Preußen, Stechschritt, uniformierten Massen und verbohrten Generälen. In den USA scheint man davon aber wenig zu sehen.

      Das ist ein Problem mit den Deutschen. Sie generalisieren immer ihre eigenen Erfahrungen. Der Begriff "Militarismus" bezieht sich auf eine Situation, in der ein stehendes Heer zu einer straffen Organisation mit eigenen inhärenten Interessen wird. Die US-Streitkräfte haben insgesamt 1,4 Millionen Soldaten im aktiven Dienst. Hinzu kommen ihre Angehörigen und die Zivilbeschäftigten des Pentagons. Das Pentagon betreibt weltweit allein 234 Golfplätze. Ich versichere Ihnen: Wenn Sie ein amerikanischer Marineinfanterist sind, haben Sie auf Okinawa und vielen anderen ausländischen Stützpunkten ein besseres Leben als auf einer Militärbasis in Kalifornien. Der treffende historische Vergleich hier ist nicht der mit Deutschland, sondern der mit der römischen Republik. Sie war der amerikanischen Republik sehr ähnlich, und auch sie entwickelte langsam ein Imperium. Als das Imperium der römischen Republik bis nach Kleinasien und Spanien ausgedehnt war, entdeckten sie in Rom, dass das unausweichliche Zubehör eines Imperiums ein stehendes Heer ist, und schon bald gab es Interessengegensätze zwischen dem gestärkten Militär und der römischen Republik. Die führten zu ihrem Untergang - und zu einer Militärdiktatur, die wir das Römische Reich nennen.

      Und heute sehen wir das in den USA?

      Wir sehen Ähnliches. Schon der erste Präsident der USA, George Washington, warnte vor einem großen stehenden Heer. Und es war Präsident Dwight Eisenhower, der 1961 in der Abschiedsrede zum Ende seiner Amtszeit den Begriff vom militärisch-industriellen Komplex erfand: ein Komplex mit inhärentem Eigeninteresse.

      Das ist 40 Jahre her.

      Heute ist dieser Komplex praktisch an der Macht. Das Pentagon ist nicht das Verteidigungsministerium - es ist eine Nebenregierung auf der Südseite des Potomac. Und die Kommandeure der Regionalkommandos - wie Centcom für den Nahen und Mittleren Osten oder Eucom für Europa und Afrika - sind die Nachfolger der römischen Prokonsuln, viel mächtiger als alle Diplomaten und zivilen Regierungsbeamten der USA.

      Gehen Sie da nicht zu weit?

      Ich betone diese wachsende Rolle des Militärs, weil es oft ein Tabu-Thema ist. Und ein Tabu ist es gerade deshalb, weil es oft mit klassischem Militarismus der preußischen Art assoziiert wird. Aber es bedarf eines sehr genauen Blickes auf das, was in den Streitkräften vorgeht: auf die korrupten Beziehungen zwischen dem industriellen Komplex und den Streitkräften, auf den Austausch ziviler Führungskräfte: alle hohen Position im Pentagon sind heute mit ehemaligen Führungskräften aus Firmen besetzt, die Rüstungsgüter liefern, während gleichzeitig hohe Offiziere des Militärs nach ihrer Pensionierung für die Rüstungsindustrie arbeiten. Die Budgets der US-Geheimdienste sind Verschlusssache, auch 40 Prozent der Verteidigungsausgaben gehen in geheime "black projects". Das macht jede Art effektiver parlamentarischer Kontrolle praktisch unmöglich. All dies ergibt ein Bild, das meines Erachtens zu Recht mit dem Begriff Militarismus bezeichnet wird.

      Auch sie waren der Macht sehr nahe. Sie waren Berater der CIA und, ihrer eigenen Einschätzung nach, ein überzeugter Kalter Krieger.

      Ich habe in der Tat an die Gefahr durch die Sowjetunion geglaubt. Aber als diese Gefahr verschwunden war, hätte dies eine fundamentale Neuverteilung der Ressourcen der USA zur Folge haben müssen - weg von der militärischen Alarmbereitschaft, zurück zu den vielen notwendigen Aufgaben im Inneren. Wir haben es nicht nur unterlassen, dies zu tun. Wir haben auch alles in unserer Kraft Stehende getan, um nach dem Ende des Kalten Krieges unsere von dieser Auseinandersetzung geformten Strukturen aufrechtzuerhalten. Die USA haben sich mit dem Ende des Kalten Krieges nicht wie nach anderen Konflikten verhalten: Sie kehrten nicht zu einem zivilen Leben zurück. Die USA begannen nicht, ihre weltweiten Basen, etwa die in Deutschland und Japan, abzubauen, die doch angeblich wegen der Bedrohung durch die Sowjetunion dort installiert worden waren. Das führt zu der Frage, ob es bei dem Kalten Krieg nicht um etwas anderes ging, nämlich um einen imperialen Drang Amerikas, der nach dem Zweiten Weltkrieg begann, als die USA sich daran machten, die Nachfolge des britischen Empires anzutreten.

      Es gibt Leute, die argumentieren, ein US-Imperium sei an sich kein Problem. Man müsse nur alles daransetzen, die USA zu demokratisieren und einzubinden.

      Das ist nichts als Wunschdenken. Unabhängig davon, ob man es eher tolerieren mag, unter einem amerikanischen anstatt unter einem anderen Imperium zu leben. Denn das Imperium trägt immer die Samen seiner eigenen Zerstörung in sich. Es führt zu imperialer Überdehnung, zu einer Verschwendung von Ressourcen, zu Verpflichtungen, die nicht einzuhalten sind - vor allem aber zur ideologischen Verkrustung und zur Unfähigkeit, seine eigene Gesellschaft zu reformieren. Die Gefahr eines Imperiums liegt ja gerade darin, dass es niemandem gegenüber verantwortlich ist. Nur so kann es zu dem ideologischen Enthusiasmus eines Präsident George W. Bush kommen.

      Nehmen wir an, Bush verliert die nächste Wahl. Was würde sich verändern?

      Es ist wichtig für die Europäer zu erkennen, dass es nicht nur um eine kurzeitige Krise geht. Selbst wenn im November 2004 ein Demokrat zum Präsidenten gewählt wird, würde dies wahrscheinlich nichts verändern. Wer auch immer ihn ersetzt, muss immer noch mit dem Pentagon, den Geheimdiensten und dem militärisch-industriellen Komplex fertig werden.

      taz Nr. 7212 vom 19.11.2003, Seite 5, 295 Zeilen (Interview), ERIC CHAUVISTRÉ
      Avatar
      schrieb am 23.11.03 12:10:29
      Beitrag Nr. 16.487 ()
      US-Militär warnt vor Schmerzgrenze


      Angesichts des Dauer-Terrors in Irak werden die USA offenbar noch bis zum Jahr 2006 mit 100 000 Soldaten im Land bleiben. Wie die „New York Times“ am Wochenende unter Berufung auf einen hochrangigen Offizier weiter berichtete, befürchtet das Militär, dass eine Stationierung über diesen Zeitpunkt hinaus die Armee zu sehr beanspruchen würde. Die Belastungen für die überstrapazierten Truppen und Reserveeinheiten würden dann zu groß, die US-Armee werde „den Schmerz wirklich zu spüren beginnen“.

      Das Pentagon hatte angekündigt, die Truppenstärke bis zum Mai von gegenwärtig etwa 130 000 auf 105 000 zu reduzieren. Darüber hinaus wurden jedoch keine Pläne bekannt. Der Zeitung zufolge liegt die Entscheidung bei Präsident George W. Bush, doch stelle sich das Militär inzwischen darauf ein, diese Truppenstärke bis zum Jahr 2006 beizubehalten.

      23.11.03, 10:22 Uhr focus:de
      Avatar
      schrieb am 23.11.03 21:48:21
      Beitrag Nr. 16.488 ()
      www.stern.de


      Aufständische töten drei US-Soldaten im Irak



      © Norbert Schiller dpa Die US-Soldaten im Irak sind ständig auf der Hut

      Die Serie blutiger Anschläge in Irak ist auch am Wochenende nicht abgerissen.
      In Mossul im Norden des Landes überfielen Unbekannte am Sonntag zwei US-Soldaten in ihrem Fahrzeug und schnitten ihnen die Kehlen durch.
      Am Samstag waren bei zwei Selbstmordanschlägen mindestens 14 Iraker getötet worden, die meisten von ihnen Polizisten.
      Am selben Tag wurde erstmals ein Zivilflugzeug mit einer Rakete beschossen.
      Die Frachtmaschine des Paketdienstes DHL musste in Bagdad notlanden.


      Augenzeugen des Vorfalls in Mossul berichteten, die Soldaten hätten in ihrem Wagen im Bezirk Ras el Dschadda im Stau gestanden, als sie überfallen worden seien.
      Ihre Leichen wurden auf offener Straße liegen gelassen.
      Am Samstagabend war in Mossul ein Polizeihauptmann auf dem Weg zu einer Moschee erschossen worden.


      Anschlag in Kirkuk
      Bei der Explosion einer Bombe in Bakuba nördlich von Bagdad starb am Sonntag ein US-Soldat, zwei weitere wurden verletzt.
      Drei weitere Soldaten starben bei Autounfällen am Samstag. Auf das Gebäude der Nationalen Ölgesellschaft in Kirkuk wurde in der Nacht zu Sonntag ein Bombenanschlag verübt, bei dem drei amerikanische Mitarbeiter der US-Firma Kellog Brown & Root verletzt wurden.

      Zunahme von Anschlägen erwartet
      Die US-Behörden haben vor einer Zunahme von Anschlägen zum Ende des Ramadans gewarnt.
      Der islamische Fastenmonat wird vermutlich am Dienstag für beendet erklärt.
      Die Koalitionsstreitkräfte setzten derweil ihre Offensive fort und bombardierten am Sonntag laut Augenzeugenberichten Ziele in Mittelirak.

      Selbstmordattentat in Bakuba
      Die Selbstmordanschläge vom Samstag richteten sich gegen zwei Polizeistationen in den Städten Bakuba und Chan Bani Saad, das an der Straße zwischen Bagdad und Bakuba liegt.
      In Chan Bani Saad starben nach Angaben eines US-Militärsprechers sechs Polizisten, drei Zivilisten und der Selbstmordattentäter.
      Zehn weitere Personen seien verletzt worden.
      In Bakuba riss ein Selbstmordattentäter nach irakischen Angaben drei Polizisten mit in den Tod, ein weiterer wurde noch vermisst.
      Mindestens zehn Zivilpersonen seien verletzt worden.


      DHL-Maschine getroffen
      Auf die DHL-Maschine, einen Airbus A-300, sei vermutlich eine Boden-Luft-Rakete des Typs SAM-7 abgefeuert worden, hieß es aus Militärkreisen.
      Einem Augenzeugenbericht zufolge fehlte ein Teil der Flügelspitze, das Flugzeug zog eine Rauchfahne hinter sich her.
      In den vergangenen Wochen wurden fünf Hubschrauber der US-Streitkräfte mit Raketen abgeschossen.
      DHL setzte bis Montag alle weiteren Flüge nach Bagdad aus.
      Auch die jordanische Fluggesellschaft Royal Jordanian stellte ihre Flüge für drei Tage ein.


      Irakischer Außenminister ernennt Botschafterin für USA
      Der irakische Außenminister Hoschjar Sebari ernannte derweil die irakisch-amerikanische Politikerin Rend Rahim Francke zur neuen Botschafterin in den USA.
      Francke war lange Jahre Vorsitzende der prodemokratischen Irak-Stiftung mit Sitz in Washington.
      Ihre Ernennung soll die diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und Irak wiederbeleben, die mit dem Einmarsch nach Kuwait durch Saddam Husseins Truppen vor 13 Jahren abgebrochen waren.


      US-Außenminister Colin Powell bat unterdessen bei palästinensischen Politikern um Unterstützung für die irakische Übergangsregierung, die im Juni eingesetzt werden soll.
      Er habe einen entsprechenden Brief von Powell erhalten, sagte Außenminister Nabil Schath. (Na sowas :look: auf einmal werden sogar die Palis gefragt.)

      Meldung vom 23. November 2003


      Dazu meine ich nur: "Die allgemeine Unsicherheitslage stabilisiert sich langsam auf gleich bleibend hohem Niveau."
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 09:32:31
      Beitrag Nr. 16.489 ()
      Tony Blair plant einschneidende Einschränkungen der Bürgerrechte

      Der britische Premier will laut dem `Sunday Herald` die Bürgerrechte in Großbritannien ähnlich stark eindämmen, wie dies in den USA durch den umstrittenen `Patriot Act` bereits geschehen ist. Diese Maßnahmen könnten dann zum Beispiel dazu führen, dass die Teilnahme an einer Demonstration, wie z.B. gegen den Bush-Besuch letzte Woche, als ein krimineller Akt zur Kritik an der Regierungspolitik gewertet werden könnte. In den USA wird der `Patriot Act` von Bürgerrechtsvereinigungen als ein Versuch verurteilt, die durch die Verfassung garantierten Bürgerrechte zu unterwandern. Grund für die Überlegungen sind die Terroranschläge der jüngsten
      Vergangenheit.



      so, so, für wie blöd halten die uns eigentlich ?
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 12:33:32
      Beitrag Nr. 16.490 ()
      Tod auf dem Weg zum Fest



      Die Gewalt in Irak nimmt kein Ende: Nach einem der blutigsten Wochenenden seit langem haben US-Soldaten jetzt drei harmlose Zivilisten liquidiert. Der arabische Sender El Dschasira berichtete am Montag, die Iraker seien am Sonntagabend mit dem Auto auf dem Weg zu einem Markt gewesen, um Essen für das Fest zum Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan zu kaufen.


      Die Prediger der sunnitischen Moslems in Irak hatten am Sonntag den Montag zum ersten Tag des Fastenbrechen-Festes ("Eid el Fitr")
      erklärt.

      Blutiges Wochenende

      Eine Serie blutiger Anschläge und Attentate hatte am Wochenende in Irak 21 Menschen das Leben gekostet. Am Sonntag erschossen Unbekannte in Mossul im Norden des Landes zwei US-Soldaten in ihrem Fahrzeug und schlugen anschließend mit Pflastersteinen auf ihre Leichen ein. Allein am Samstag kosteten zwei Selbstmordanschläge innerhalb einer halben Stunde 14 Menschen das Leben. Am selben Tag wurde in Bagdad erstmals ein Zivilflugzeug mit einer Rakete beschossen.

      Augenzeugen in Mossul berichteten zunächst, den beiden Soldaten sei die Kehle durchgeschnitten worden. Später hieß es jedoch, sie seien im Bezirk Ras el Dschadda auf dem Weg zu einer Garnison erschossen worden. Dutzende Schaulustige hätten anschließend auf die Leichen eingeprügelt und die Ausrüstung der Soldaten geplündert.

      In Latifijah, 30 Kilometer südlich von Bagdad, erschossen Unbekannte laut irakischen Angaben den Polizeichef sowie seinen Leibwächter und seinen Fahrer. Am Samstag wurde in Mossul ebenfalls ein Polizeihauptmann erschossen.

      Bei der Explosion einer Bombe in Bakuba nördlich von Bagdad starb am Sonntag ein US-Soldat, zwei weitere wurden verletzt. Auf das Gebäude der Nationalen Ölgesellschaft in Kirkuk wurde in der Nacht zu Sonntag ein Bombenanschlag verübt, bei dem drei amerikanische Mitarbeiter der US-Firma Kellog Brown & Root verletzt wurden.

      Zum Ende des Fastenmonats Ramadan warnten die US-Behörden vor einer Zunahme von Anschlägen. Die Koalitionsstreitkräfte setzten derweil ihre Offensive fort und bombardierten am Sonntag laut Augenzeugenberichten Ziele in Mittelirak. In Samara eröffneten sechs Militärhubschrauber das Feuer, nachdem vier Panzerabwehrraketen auf eine Garnison abgefeuert wurden, wie die Polizei mitteilte. Ein Iraker sei dabei getötet worden.

      24.11.03, 10:27 Uhr focus.de
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 12:46:24
      Beitrag Nr. 16.491 ()
      Dem Schroeder haben sie wohl ins Hirn gesch..... :eek: :mad:


































      Schröders peinliches Plädoyer für einen strauchelnden Riesen


      Bundeskanzler Schröder verleiht den „Global Leadership Award“ an den in Wall-Street-Skandale verstrickten Ex-Citigroup-Chef Sanford Weill




      Während seines US-Besuchs versuchte Bundeskanzler Schröder, die deutschen Wirtschaftsinteressen zu vertreten – dabei stellte er sich nicht immer geschickt an. Von Markus Koch

      Eine weiße Fahne hätte es nicht getan. Bundeskanzler Schröder hätte sich am Donnerstag wohl in eine weiße Toga gehüllt, wäre der Abend im New Yorker Grand Hyatt nicht eine „Black Tie Affair“ gewesen. Doch auch in Schwarz biederte sich Schröder grenzenlos an – beim noch immer gekränkten Partner USA und bei Citigroup-Chef Sandy Weill.

      Schröder war gekommen, um den gestrauchelten Wall-Street-Giganten mit dem „World Leadership Award“ des American Institute of Contemporary German Studies auszuzeichnen. Zu keinem Zeitpunkt wurde dabei klar, warum ausgerechnet Weill diese bedeutend klingende Auszeichnung erhalten solle. Bisher hatte das Institut aus Washington, D.C. stets deutsche Star-Manager wie Heinrich von Pierer, Rolf Breuer und Jürgen Schrempp ausgezeichnet. Weill ließ sich da nur schwer einordnen.

      Sicher, der ehemalige CEO der Citigroup ist ein großer Wirtschaftsführer. Aus kleinen Verhältnissen kommend – ganz wie der Kanzler – arbeitete er sich über Versicherungen, Banken und schließlich die Travelers Group bis an die Spitze der weltgrößten Bank und in eine Position, in der er die amerikanische und internationale Wirtschaft auch nachhaltig beeinflussen konnte.

      Dass Weills Expertise in den Aufsichtsräten dreier Dow-notierter Konzerne (AT&T, DuPont, United Technologies) gehört wird, und dass er an George W. Bushs Business Roundtable sitzt, unterstreicht seine Bedeutung und seine Qualitäten.

      Dennoch ist nicht klar, warum das Institut und warum der Bundeskanzler ausgerechnet jetzt einen Mann ehren, der mit am tiefsten in die noch lange nicht vergessenen Skandale an der Wall Street verstrickt war. Der längst bewiesene Betrug des einst angesehenen Telekom-Analysten Jack Grubman war bekanntlich direkt von Sandy Weill gedeckt, dessen Citigroup als Mutterkonzern über Grubmans Arbeitgeber Salomon Smith Barney stand.

      Dass sich der CEO im Gegensatz zu zahlreichen namhaften Kollegen keiner Klage gegenüber sieht, ist unverständlich.
      Allerdings hat sich Weill im Oktober diesen Jahres durch seinen offiziellen Rücktritt als CEO auch geschickt aus dem Rampenlicht verabschiedet. Zwar hält er als Chairman der Citigroup noch bis mindestens 2006 die Fäden in der Hand, in der direkten Schusslinie steht er aber nicht mehr.

      Umso erstaunlicher ist, dass sich Weill nun so schamlos auszeichnen ließ. Dass sich Gerhard Schröder unterdessen in eine Lobhudelei verstrickte, die alle bisher gehörten Hymnen in den Schatten stellte, ist schlicht nicht nachvollziehbar.

      „Du hast diesen Preis verdient“, lobte Schröder. „Denn dein kooperatives Handeln war nicht nur am Gewinn orientiert, sondern auch an moralischen Werten. Da macht es nichts, dass man auch eines der profitabelsten Unternehmen führt.“ Hohe moralische Ansprüche und hohe Gewinne „müssen kein Widerspruch sein, ja, dürfen kein Widerspruch sein.“
      :laugh:

      Der Weinliebhaber und Lebemann Schröder lobte im weiteren Verlauf den Weinliebhaber und Lebemann Weill für dessen starkes soziales Engagement. :eek: Das kann man dem Manager auch nicht absprechen. Weill finanziert mehrere Krankenhäuser und Stiftungen, er sammelt für die Carnegie Hall und ist Direktor des Bostoner Symphonieorchesters, er unterstützt Arbeitsgruppen in der Kinderversorgung und zahlt für Schulen in New York City.

      Doch kann alles Engagement nicht darüber hinweg täuschen, dass Weill seine Millionen nicht immer mit den saubersten Methoden verdient. Und fremdes Geld spendet sich leichter. Das wissen auch andere CEOs: Der ehemalige GE-Chef Jack Welch kann auch als Rentner großzügig Spenden und Trinkgelder verteilen – er bekommt bis zu 100 000 Dollar pro Jahr erstattet.

      Weill zu ehren, war indes nicht Schröders einziges Ziel. Der Kanzler wollte auch für seine „Agenda 2010“ werben, und ein Lob des Freundes von der Wall Street tat ihm sichtlich gut.

      Schröder erzählte dann noch ein wenig von Deutschlands Exportstärke, von den wertvollen Handelsbeziehungen zu den USA, schäkerte und kalauerte durch einige Anekdoten, um dann – im Tonfall Helmut Kohls – die persönliche Freundschaft zwischen Deutschland und Amerika zu loben. Dies geriet zu einem der peinlichsten Momente eines ohnehin wenig glaubwürdigen Abends.

      Von anti-amerikanischen Tendenzen in Deutschland zu sprechen sei „der größte Unsinn, den man überhaupt erzählen kann“, meinte der Kanzler. Anstatt auch nach dem Irak-Konflikt auf unterschiedliche Stimmungen in beiden Ländern und auf zumindest Amerika-kritische Stimmen hinzuweisen, verabschiedete sich der Kanzler für einen Moment in ein Parallel-Universum: Die Deutschen, und vor allem die deutsche Jugend, orientiere sich nach wie vor mit höchster Konzentration und Zuneigung auf ein unendlich bewundertes Amerika, faselte der Kanzler.:laugh: Dabei sei die Ausrichtung ins Gelobte Land manchmal schon „zu stark, denn dabei werden eigene deutsche Werte zurück gestellt.“

      Einige Zuhörer, die aus Deutschland zugereist waren und der Rede zuhörten, stöhnten hörbar auf.

      Schröder muss gemerkt haben, dass sein Auftritt alles andere als glanzvoll war. Nach dem Schlusswort verabschiedete er sich knapp von seinen Tischnachbarn und eilte ohne ein weiteres Wort und mit grimmigem Gesicht aus dem Saal.


      24.11.03 focus.de
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 12:55:17
      Beitrag Nr. 16.492 ()
      Erneute, eindeutig rassistische und volksverhetzende Aesserungen vom verblendeten Moerder Scharon:


      Scharon wirft Europäern kollektiven Antisemitismus vor

      Israels Ministerpräsident Ariel Scharon hat schwere Vorwürfe gegen Europa erhoben. Den Menschen dort wohne der Antisemitismus inne, und die Regierungschefs der EU machten sich einer "voreingenommenen Nahostpolitik" schuldig. Auch warnte Scharon vor einer wachsenden Zahl von Muslimen in der EU.





      Scharon: "Wir reden über kollektiven Antisemitismus"


      Jerusalem - Den Vorwurf des kollektiven Antisemitismus erhob Scharon in einem Interview mit dem online-Informationsdienst EUpolitix.com. Er reagierte damit auf eine Umfrage der Europäischen Union, die ergeben hatte, dass die Mehrzahl der Befragten Israel als die zur Zeit größte Gefahr für den Weltfrieden einstufen - noch vor Nordkorea oder dem Iran.
      "Was wir in Europa vorfinden ist ein Antisemitismus, der schon immer existiert hat, und der kein wirklich neues Phänomen ist", sagte Scharon gegenüber dem Dienst. Scharon wendet sich in dem Artikel gegen die Unterscheidung von Antisemitismus und der Kritik an der israelischen Regierung. "Heute gibt es keine Trennung mehr. Wir reden über kollektiven Antisemitismus. Der Staat Israel ist ein jüdischer Staat und die Haltung gegenüber Israel ist entsprechend."

      [Kommentar: Es gibt also ausser dem Papst noch andere Personen, die per definition allwissend und unfehlbar sind: Die israelische Regierung...]

      Scharon wirft den Regierungen der EU vor, nicht genug gegen den Antisemitismus zu tun. Auch sei die Politik gegenüber dem Staat Israel voreingenommen. Dies hindere die EU-Staaten im Nahen Osten eine größere Rolle zu spielen. Israel könne es sich nicht leisten, sein Schicksal in die Hände der Europäer zu legen, die für ihre unausgeglichene Nahostpolitik bekannt seien. Allein unter der italienischen Präsidentschaft in der EU sei die Politik ausgewogen, lobte Scharon Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi.

      Die EU hatte jüngst aus der stark ablehnenden Haltung gegenüber dem Bau eines Grenzzauns der israelischen Regierung zu den palästinensischen Gebieten kein Geheimnis gemacht. Mit dem Zaun will sich Israel gegen das Eindringen palästinensischer Selbstmordattentäter schützen.

      Scharon führte gegenüber dem Online-Dienst weiter aus, die zunehmende Zahl von Muslimen in der EU bedrohe "ganz sicher das Leben von Juden". :eek:

      ___________________________________________________________

      Diese Diktion kennen unsere Eltern noch aus der Zeit vor der Bundesrepublik......
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 12:56:46
      Beitrag Nr. 16.493 ()
      #43

      ist halt auch nur ein Freimaurer, jetzt heißt`s Husch- Husch, zurück ins Körbchen :D
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 15:14:28
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 19:35:40
      Beitrag Nr. 16.495 ()
      ich lese hier gerade, daß sep sich verabschiedet hat.

      ist die mutmaßung zulässig, daß auf ihn noch höhere aufgaben warten, - vielleicht in berlin?

      und, wer mag wohl hier im board nachrücken?

      xylo war doch bisher schon gleichgestellt.

      ob antigone unter diesen umständen, abwesenheit sep, sich wieder melden wird?
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 20:55:21
      Beitrag Nr. 16.496 ()
      erika,

      du wirst doch nicht behaupten, du hättest das jetzt erst bemerkt?! :confused:
      Du musst doch ohne ihn vor Langeweile fast gestorben sein! :D
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 21:22:29
      Beitrag Nr. 16.497 ()
      #447 Oder anders herum,wo Sep draufsteht muss nicht immer Sepp drin sein und umgekehrt.:laugh: Deshalb vermisse ich ihn auch nicht und bezichtige mich im inneren oft selbst des Antisemitismus, falls mir am Zentralrat oder Israel etwas nicht gefällt.:cool:
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 22:46:39
      Beitrag Nr. 16.498 ()
      endaxi :laugh::laugh:

      erika.
      seppls ab-, an-, bzw. auch ver- oder sonstige wesenheit
      ist mir jacke wie hose.:D
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 23:06:41
      Beitrag Nr. 16.499 ()
      #447

      @ erika007

      Das was @SEP gemacht hat das ist reinste Fahnenflucht.

      Und Verrat dazu den er lässt sein ein und alles seine vom
      Zionismus erfüllten Westbank-Protagonisten
      eines heiligen Erretz-Israels in grösster Not und Bedrängnis glatt in der Sharon´schen Scheisse hängen.

      In welche das Volk Israel von einem mit Zionismus erleuchteten Buldozzer mittemang hinein mnövriert wurde.
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 23:11:46
      Beitrag Nr. 16.500 ()
      groupier
      agent provocateur :laugh::laugh:
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