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    Verkommt eigentlich unsere Politik? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 24.11.03 00:03:15 von
    neuester Beitrag 28.11.03 20:27:45 von
    Beiträge: 42
    ID: 798.458
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      Avatar
      schrieb am 24.11.03 00:03:15
      Beitrag Nr. 1 ()
      Frage ich mich manchmal.

      Es gab mal eine Zeit, da waren Politiker, jedenfalls die
      maßgeblichen, Respektspersonen. Leute, die man für das was
      sie taten achtete.

      Ich denke an Adenauer, der diese Republik auf einen guten
      Weg gebracht hat. Ich denke an Heuss, den alle nur Papa Heuss nannten.
      Und das äusserst wohlwollend meinten und nicht
      verarschend wie, wenn Rau "Pater Johannes" genannt wird.

      Ich denke an Ludwig Erhardt, den "Vater" der sozialen Markt-
      wirtschaft, an Willi Brandt und Helmut Schmidt.

      Egal in welchem politischen Lager man steht, wird man aner-
      kennen müssen, daß diese Leute etwas für unser Land getan
      haben. Sie hatten etwas, was heute verloren gegangen ist.
      Eigene Ideen, die sie in kompetenter Weise in Politik umge-
      setzt haben.
      Mindestens haben sie ihren Diensteid erfüllt und sich
      dafür eingesetzt diesem Land zu nutzen und Schaden von ihm
      fernzuhalten.

      Das waren wohl die goldenen Zeiten. Vorbei!

      Die jüngere Vergangenheit ist geprägt durch einen Helmut
      Kohl, der die Sozialkassen geplündert und sich über Gesetze
      hinweggesetzt hat. Einen Straftäter also.

      Einen Norbert Blüm, der das Land verarscht hat (die Renten
      sind sicher, obwohl Biedenkopf schon 1972 das Gegenteil be-
      wiesen hat).

      Und ganz aktuell haben wir eine Regierung, die gar nicht ver-
      sucht den Eindruck von Kompetenz zu erwecken. Weil sie es
      tunlichst meidet ein Problem mit eigener Intelligenz anzu-
      gehen sondern für jeden, aber wirklich auch jeden Scheiß eine
      Komission einsetzt. Eine Regierung, die von daher natürlich eine gewisse
      Ehrlichkeit zum Ausdruck bringt (wir können es nicht).

      Die aber leider bei der Auswahl der Komissare eine gewisse
      Fortune vermissen läßt. Was schändliche Ergebnisse zur Folge
      hatte. Die nichtsdesdotrotz hartnäckig in aktuelle Politik
      umgesetzt werden. Den Bürger graust es. 100.000 gehen auf
      die Straße. Berlin scheißt drauf.

      Derweil verschenkt Struck mal eben 123 Leo´s und 21 Mig 29
      an die Polen. Wir haben es ja. Und sparen jetzt die Inspek-
      tionskosten für das Gerät.

      Allerdings ist es nicht so, daß diese Regierung nichts vor-
      zuweisen hätte. Nee, nee! Sie hat durchaus auch Rekorde auf-
      gestellt.

      Zum Beispiel bei den geschaßten Ministern. Kann sie schon
      nicht mehr zählen.

      Und auch in Punkto Selbstbedienung. Die Bonus-Sünder Rezzo
      und Chem. Playboy Rudolf im zweiten Frühling. Renate und
      Jürgen mit ihren Ansprüchen an standesgemäße Beförderung.
      Das geklaute Porzellan im Bundestag.

      Hab ich was vergessen? Bestimmt!

      Jeder langt zu. Irgendwie gab es das früher nicht.

      Weßhalb ich mich frage ob es noch Hoffnung gibt. Werden wir
      noch einmal in die glückliche Lage kommen und in diesem Land
      kompetente, intelligente und ehrliche Politiker in der
      Regierung sehen?
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 00:20:39
      Beitrag Nr. 2 ()
      Die Politik wird oft mit den Qualitaeten einer Hure
      verglichen, sie ist kaufbar, sie hat einen Preis,
      sie ist verhandelbar.

      Trotzdem ist die Politik unschuldig,
      es sind die Politiker.

      Momentan ist Reform angesagt, das ist gut so.
      Altes wird abgeloest, das erzeugt Spannungen
      und Konflikte.

      So ist es im Leben, es aendert sich alles,
      nur was sich nicht aendert, ist tot.
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 00:29:00
      Beitrag Nr. 3 ()
      christkrishna

      "Momentan ist Reform angesagt, das ist gut so."

      Aha! Reform hat einen positiven touch. Es bedeutet Erneuerung
      und impliziert "auf zu Besserem".

      Findest du, daß das gerade stattfindet?
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 00:43:21
      Beitrag Nr. 4 ()
      Aber wir kommen vom Thema ab. Mir ging es um die Politiker-
      Persönlichkeiten.

      Und da finde ich, hatten wir früher eine durch die Bank
      bessere Qualität.

      Klar haben wir einen anerkannten Gauner wie FJS toleriert.
      Und einen Otto Graf L. ertragen.

      Aber, das waren Ausnahmen. Inzwischen habe ich den Eindruck,
      die Selbstbedienungsmenthalität wird zum Standard.
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 01:02:47
      Beitrag Nr. 5 ()
      Die Politiker en masse unterliegen einem netzwerk von abhängigkeiten gegenüber den Lobbyisten jeglicher Couleur,sie sind gefangene ihre "korrupten" vergangenheit als sie sich von leuten wie Hunzinger&Co haben kaufen lassen.Sie haben in der parteienlandschaft soviel dreck am stecken,das man selbst in Corleone vor Neid erblasst,haben sie doch quasi eine art straffreiheit für sich geschaffen,die beim ausscheiden auch noch finanziell belohnt wird.

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      Avatar
      schrieb am 24.11.03 01:12:51
      Beitrag Nr. 6 ()
      endaxi,

      sehe ich das richtig, daß du mit mir der Meinung bist, daß
      die politische Kultur in diesem Land verkommt?

      Daß Politiker mit Rückgrat, mit eigenen politischen Ideen
      ausgestorben sind?

      Daß Politiker deßhalb durch die Bank Flaschen sind, die
      gierig die einmalige Situation nutzen, sich durch eigene
      Entscheidung die Taschen zu füllen?
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 01:38:46
      Beitrag Nr. 7 ()
      @goldless

      Ich kann deine Fragen verstehen und teile deine Meinung.

      Diese Fragen und Feststellungen treffen jedoch nicht nur auf die Politiker zu.

      Wir leben anscheinend in einer Gesellschaft, geprägt von Big Brother,
      Deutschland sucht den Superstar und was weiß ich von was noch für einen Mist.

      Ich kenne persönlich Vorstände und Geschäftsführer, darunter auch ehemalige, die nichts anderes im Sinn hatten, als ihre eigenen Taschen zu füllen. Das waren die Leute, die von ihren Mitarbeitern forderten den „Gürtel“ enger zu schnallen. Nachdem diese „Vorbilder“ ihre Schäfchen im trockenen hatten, konnte jeder in der folgenden Bilanz lesen wie diese Herren zu ihrem persönlichen Vorteil abgezockt hatten.

      Wie der nächste CEO oder GF dann empfangen wurde sollte klar sein.

      In der letzten Computerwoche ist ein interessanter Artikel über die Unternehmens Verluste durch „Dienst nach Vorschrift“. Ich sehe diese Entwicklung im Zusammenhang mit oben geschriebenen.

      Als ein weiteres Beispiel können wir die Schule nennen. Wenn die unterrichtenden nicht in der Lage sind, Teenager für den Unterricht zu gewinnen, wenn sie nicht in der Lage sind, den Unterricht zu erteilen, weil sie die Klasse nicht „im Griff haben“, dann sind das für mich Menschen die zumindest beruflich fehlplatziert sind. Anwürfe gegenüber den Kindern lasse ich hier nicht gelten, da es andere Lehrer an dieser, von mir gemeinten, Schule ohne Probleme schaffen.

      Wir können gerne auch noch weiter zurückgehen. Zu Eltern, die nicht in der Lage sind, ihr Kind Kindergartentauglich dort unterzubringen. Oder Eltern, die ihren Kindern nicht eine Minute bei anstehenden Bewerbungen helfen, denen es anscheinend schnurz piepe egal ist was für einen Lebensweg ihr Kind einschlägt.

      Zu Ausbildern in den Firmen und den Eltern der Auszubildenden, die nicht auf die Sorgen, Ängste, Probleme, dieser jungen Menschen eingehen. Die ihr Leben „verwirklichen“, auf Tupper- und Kerzenpartys, anstatt sich mal einen Abend zusammen zusetzten und über „Gott und die Welt“ zu sprechen.

      Beobachte einmal in deinem Bekanntenkreis, welche Kinder in der Lage sind Brettspiele zu spielen. Du wirst erschüttert sein. Die Anzahl ist verschwindend gering. Dafür sind alle aktuellen Computerspiele bekannt. Diese Kinder kennen keine Bäume, keine heimischen Vögel, geschweige denn Tiere im Wald. Von Bewegung, Training der feinmotorig ganz zu schweigen.
      Woher sollten sie das auch kennen? Der Vater geht nach der Arbeit zum joggen oder was auch immer, die Mutter fährt mit den Zweitwagen, für den sie richtig gerechnet arbeiten geht, zum Sonnenstudio.

      Mein Fazit
      Wir leben in einer Gesellschaft, in der sich jeder anscheinend selbstverswirklichen möchte.
      Dabei werden, nach meiner Ansicht durchaus ehrbare Werte und Lebenseinstellungen, wie ehrlicher Kaufmann, loyaler Mitarbeiter, sorgende Eltern, usw. auf der Strecke zurückgelassen.

      Und nun komme ich zu der von dir angesprochenen Politik, den Politikern zurück.

      Was sollte an diesen anders sein?

      Diese „Vordenker“, die sie sein könnten oder besser sein sollten, diese Schröder, Merz und Westerwelle, um nur einige exemplarisch zu nennen, werden doch von den Sonnenstudiobesuchern und Joggern gewählt.

      Wo wird denn heute noch im privaten Umfeld über Politik diskutiert? Meiner Meinung nach hat das in den letzten Jahren rapide abgenommen. Dabei ist ein unterschwelliges Interesse durchaus wahrnehmbar. Diese Hohmann Geschichte, die EU Erweiterung, der Krieg im Irak, das alles wird wahrgenommen. Offen diskutiert wird es nicht. Wenn wir auf diesen Weg so weiter machen, haben wir in nicht allzu ferner Zeit eine politische Konstellation in Deutschland, die bei mir, nur alleine bei den Gedanken daran, schaudern auslöst.
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 01:58:14
      Beitrag Nr. 8 ()
      aekschonaer,

      so isses. Die politische Wahrnehmung ist verkümmert. Ich
      frage mich warum. Weil Politik jeden betrifft. Immer. Jeden
      Tag.

      Wenn wir uns mit Freunden zum Essen verabreden, dann sind
      das nicht unbedingt Dummköpfe. Es sind Lehrer, Apotheker,
      Ärzte, ein Physik-Professor, ein Deutsch-Professor.

      Wenn ich dann über aktuelles politisches Geschehen in
      Deutschland diskutieren will, dann herrscht gebanntes Schweigen.

      Alle lauschen gebannt. Aber keiner hat etwas beizutragen.
      Ist das normal?

      Ich merke sehr deutlich, es interessiert sie eigentlich
      sehr.

      Aber niemand macht sich die Mühe das zu verfolgen. Es geht
      ihnen allen gut. Und solange das so ist, solange ist Politik
      allenfalls ein interessantes Partygespräch.

      Die werden sich alle noch wundern.
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 02:31:10
      Beitrag Nr. 9 ()
      @Goldless
      Folgende, hier zitierte Zeilen von dir, sind heutzutage anscheinend normal.
      Das ich das für als nicht normal empfinde sei nur am Rande erwähnt.

      Alle lauschen gebannt. Aber keiner hat etwas beizutragen.
      Ist das normal?

      Ich merke sehr deutlich, es interessiert sie eigentlich
      sehr.


      Es hat doch jeder heutzutage Angst, vorschnell, in eine nicht gewünschte Ecke gestellt zu werden. Diverse Threads hier können als Beispiel herhalten. Wenn ich mit langjährigen Bekannten über politisches diskutiere sind unterschiedliche Meinungen durchaus üblich.
      Diffamiert wird dabei keiner. Die öffentliche und berufliche Reputation nimmt keinen Schaden.

      Kennst du die Situation, Gespräch mit gerade kennen gelernten Menschen, über was unterhält man sich?

      Wir verkommen zum amerikanischen small Talk. kein Wetter, keine Politik, erst recht nicht Kirche oder Tages Politik. „Wie geht es dir? Danke sehr gut (auch wenn man sich beschissen fühlt) und dir( interessiert mich einen feuchten Dreck)? Super, Danke.“

      Aber niemand macht sich die Mühe das zu verfolgen. Es geht
      ihnen allen gut. Und solange das so ist, solange ist Politik
      allenfalls ein interessantes Partygespräch.


      Und das hier von dir beschriebene wird uns zukünftig erhebliche Probleme bereiten.
      Der politisch interessierte, nicht diskutierende, warum auch immer er es so hält, wird irgendwann ein falsches Kreuz in der Wahlkabine plazieren.

      Um es „den da oben“ mal so richtig zu zeigen.

      Das schlimme daran ist, er wird nicht alleine so handeln.

      Und dann werden wir uns alle wundern. Wenn wir dann noch die Gelegenheit zum wundern finden.
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 06:05:02
      Beitrag Nr. 10 ()
      Liegt es am Wetter? Oder am Wetter und an der Jahreszeit? Der Himmel ist so trübe wie die Gedanken oder umgekehrt. An jeder Ecke sehen wir die Fratze des Weltuntergangs, nichts kann uns mehr retten. Es ist alles nur noch sinnlos und traurig. Uns bleibt nur noch die Flucht ins Gold, sozusagen als Arche Noah des Kapitals!
      Mensch, goldless, was ist los mit dir? Reiß dich zusammen, Kerl ( oder Frau ), raff dich auf, unternimm was und verscheuche deine trüben Gedanken.
      Die Politiker, die Unternehmer, die Vorstände, die Freiberufler, die Gewerkschafter, die Arbeitnehmer, die Studenten, die Arbeitslosen, die Sozialhilfeempfänger usw. das sind wir alle, du auch.
      Beantrage die Mitgliedschaft einer Partei, du hast bei der Farbe des Parteibuches die freie Auswahl und werde aktiv.
      An den Beobachtungen und Beschreibungen aekschonaers ist natürlich was dran, das kann man überhaupt nicht bestreiten. Trotzdem, Leute, positiv denken. Zu allen Zeiten gab es etwas zu gackern. So waren damals Millionen Menschen mit der Wiederbewaffnung der Bundesrepublik nicht einverstanden, die Notstandesgesetze erregten den Zorn junger Leute ...
      Wer weiß heute schon, wie man diese Zeit in 40 Jahren sehen wird?
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 06:10:59
      Beitrag Nr. 11 ()
      goldless, noch eine Frage. Haste denn in den letzten Wochen mal gelacht?
      Wieso eigentlich "goldless"? Schon der Nickname deutet auf Burnout - Syndrom hin.:D :D :D :D
      Der erste Schritt, um diese Krankheit zu überwinden, wäre eine Änderung des Nicknamens!:D
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 06:13:29
      Beitrag Nr. 12 ()
      goldless, noch eine Frage. Haste denn in den letzten Wochen mal gelacht?!:D
      Wieso eigentlich " goldless" ? Schon der Nickname deutet auf Burnout - Syndrom hin. :D :D
      Der erste Schritt, um diese Krankheit zu überwinden, wäre eine Änderung des Nicknamens!:D
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 06:19:53
      Beitrag Nr. 13 ()
      goldless, noch eine Frage. Haste denn in den letzten Wochen mal gelacht?! :D
      Wieso eigentlich " goldless" ? Schon der Nickname deutet auf Burnout - Syndrom hin. :D:D:D
      Der erste Schritt, um diese Krankheit zu überwinden, wäre eine Änderung des Nicknamens! :D
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 06:25:26
      Beitrag Nr. 14 ()
      Hups, da waren wohl zu viele Fenster geöffnet oder die Taste klemmte.
      So wichtig war mein Beitrag nun auch wieder nicht, dass er gleich 3 mal da rein musste.:D
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 08:33:04
      Beitrag Nr. 15 ()
      @goldless,
      du musst dir schon an die eigene Nase fassen.

      Wenn ich dann über aktuelles politisches Geschehen in
      Deutschland diskutieren will, dann herrscht gebanntes Schweigen.


      Schon vieles richtig was du sagst, aber könnte es sein, dass du diesen Leuten mit deinem extremen Pessimismus einfach auf den Sack gehst? Die kennen dich und wollen einfach nicht mehr mitjammern!

      Schon abgedroschen aber deswegen nicht weniger richtig, der Ausspruch von Theodor Heuss:
      "Der einzige Mist auf dem nichts wächst ist der Pessimist"
      oder Martin Luther:
      "Aus einem verzagten Arsch, kommt kein fröhlicher Furz"

      Es wird eine einzigartige Geisteshaltung gepflegt, die dieses Land in einem Zustand der Lähmung verharren lässt und diese Regierung ist genau das passende Abbild davon. Sparen, ducken, sich kleinmachen, ja kein Risiko gehen, ökonomisch (Es gibt ja kein Wachstum mehr), ökologisch (zum Rückzug auf Windräder blasen) sowie politisch (Wohlverhalten gegenüber Terroristen und Diktatoren, nur die im eigenen Lager werden angepinkelt, weil risikolos) und dann die Schuld bei "den Anderen" suchen, die selbstverständlich noch überhaupt keine Ahnung haben wie furchtbar es uns eigentlich schon geht und der Weltuntergang eigentlich schon längst überfällig ist!!! :rolleyes:

      Aber ich habe Hoffnung, es rumort, die Menschen (jedenfalls die meisten, die ich kenne) haben einfach keinen Bock mehr auf "Scheiße sein" und dem werden sich weder Politiker noch Medien als ausgewiesene Huren der Demokratie entziehen können. Und wenn die Stimmung erst besser wird, geht es auch wieder aufwärts.
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 09:21:26
      Beitrag Nr. 16 ()
      Zu dem Thema sollte man auf eine Rede Schröders in den USA verweisen, die nach der Kritik aus 2002 so ziemlich der Gipfel der Verlogenheit darstellt: http://money.msn.de/investor/meinung/markuskoch/default.asp?…
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 10:00:25
      Beitrag Nr. 17 ()
      #10 Hi geisterfahrer,
      als Schizo fühle ich mich natürlich auch angesprochen bei meinen trüben gedanken und als besondere krankheitsform bei mir lache ich auch noch gerne.Besonders dein Rat durch mitgliedschaft in einer Partei (Marsch durch die Institutionen):laugh: eine veränderung herbeizuführen.In den Parteien ist das gewissen eines abgeordneten soviel wert,wie der Dreck unter dem Fingernagel,er passt sich an oder wird abgeschossen.Sind wir nicht eine art kastengesellschaft geworden,wo jeder nur noch in seinem umfeld eigener ansichten bestehen kann?,bei links-rechts,arm-reich ,gesund-krank,blöd -intelligend unsw. sonst erfolgt abstrafung.Eigene überzeugungen werden vorsichtig durch hinweis auf Presseberichte wie Bild oder Spiegel in eine diskussion eingebracht, um sich beim anecken sofort zurückziehen zu können.Wir haben und pflegen keine streitkultur und bleiben in unserem frust allein, bringen es als ersatz eben hier bei W:O zu sprache wo es uns juckt.Um mein körperliches befinden wieder in ordnung zu bringen gehe ich zum lachen mal schnell auf die Toilette und wünsche euch ebenso einem fröhlichen tag.:D
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 11:27:16
      Beitrag Nr. 18 ()
      #17 Moin endaxi,
      auch mich überkommen zeitweise trübe Gedanken, auch hetze ich hin und wieder mal gerne gegen den einen oder anderen, wenn nötig, werde ich auch mal grob oder deftig, obwohl das gegen meine natürliche Frohnatur geht, dennoch, watt mutt datt mutt.
      Wenn ich dann aber von anderen hier im Board in ähnlicher Form Karton kriege, werde ich wieder fröhlich, das baut mich so richtig auf oder meine Frau setzt mich auf den Pott.
      Mal eine Frage, warum musst du dich auf die Toilette verkriechen um Lachen zu können? Was erheitert dich so, wenn du die Büchse runterlässt?
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 19:51:15
      Beitrag Nr. 19 ()
      Donnerwetter, ihr findet mich echt von den Socken!

      Also klar, unsere Politszene finde ich schon echt Scheiße. Ich sehe da
      auch keine Chancen für Besserung.

      Aber deßhalb in Depression zu fallen wäre wohl das Letzte.

      Zu eueren Fragen:

      @ geisterfahrer

      1. Ich unternehme ständig etwas
      2. Ich trete in keine Partei ein, die es heute schon gibt
      3. Ich lache gerne und oft, pflege einen hintergründigen Humor
      4. Ich bin nicht ausgebrannt
      5. Der Nickname bleibt


      @ Kaperfahrer

      1. Ich gehe niemandem in meinem Freundeskreis auf den Sack,
      weßhalb wir oft und gerne eingeladen und besucht werden
      2. Das Schildern von Realität ist kein Pessimismus
      3. Ich gehe schon davon aus, daß sich etwas ändern wird,
      nur nicht mit den Politikern, die z.Zt. das Sagen haben
      4. Ein fröhlicher Furz ist mir ein tägliches Bedürfnis


      Aber trotz allem bin ich doch nicht blind für das, was in diesem Land so
      abgeht. Und wenn das einer prikkelnd findet, dann beneide ich den um
      sein sonniges Gemüt!
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 20:10:51
      Beitrag Nr. 20 ()
      goldles, deine Frage ist eindeutig mit ja zu beantworten und es gibt keine Besserung! Wo das Geld der einzige Wertmassstab aller Dinge ist, ist Geldverdienen und nicht Menschlichkeit angesagt!!! Na ja , geistesfahrer ,du passt so richtig in diese verlogene Gesellschaft hinein!:laugh: :laugh: Dein Ratschlag in eine partei einzutreten ist ja fast selbstmord!!!!:confused: :confused: Oder bist du ein Japaner? Dann kannst du ja für die " Sportart" Harakiri betreiben!!!:laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 22:33:07
      Beitrag Nr. 21 ()
      Jetzt WDR 22.30 Schmiergeld,Spenden,schwarze Kassen :cool:
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 23:52:27
      Beitrag Nr. 22 ()
      Hallo endaxi,

      danke für den Tip.

      Die Sendung war ja der Hit. Passt ausgezeichnet zum Thema und belegt doch genau das von mir monierte.


      Kriminelle (und dabei hochangesehene Unternehmer und Politiker)
      bereichern sich scham- und hemmungslos. An Steuergeldern.

      Der Einzige, der Reue zeigte war der zuletzt gezeigte. Habe
      den Namen leider nicht parat. Aber ich meine den, der bereute,
      daß er den Umfang des Betrugs nicht gekannt hat. Sonst
      hätte er statt der 300.000 €, die er bekommen hat, 1 Mio.
      gefordert.

      Der Mann hat das Zeug zum Bundeskanzler.
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 00:08:49
      Beitrag Nr. 23 ()
      Köln ist überall, nur dumme lassen sich so erwischen,Firmen von Weltruf haben da eine totsichere Masche schon lange für sich endeckt.Ich erspare mir hier die aufzählung da dies Lumpenpack ganz legal ihren umtrieben nachgehen kann,da kann jedem Esser sonst der Appetit vergehen.
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 11:32:51
      Beitrag Nr. 24 ()
      Deutsche haben wenig Vertrauen in Manager und Politiker

      Nürnberg (dpa) - Die Deutschen stehen ihren Politikern und Wirtschaftsführern weit kritischer gegenüber als die Amerikaner. Lediglich 18 Prozent aller Bundesbürger hätten Vertrauen in die Manager großer Unternehmen, ergab eine Studie des Nürnberger Marktforschungsunternehmens GfK. Noch schlechter schneiden Politiker ab, denen vertrauen nur acht Prozent. Hoch in der Gunst liegen dagegen Kirchenvertreter, Rechtsanwälte und Ärzte. In den USA liegt das Vertrauen in die Politiker mit 24 Prozent deutlich höher.
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 12:38:25
      Beitrag Nr. 25 ()
      wie jetzt die Verhandlungen in Brüssel wegen der Euro-Verschuldungsgrenze wieder beweisen: Eichel ist die gößte Niete unter allen Finanzministern die wir nach dem Kriege hatten. Das einzige was er kann, ist schwätzen. Zustande gebracht hat er noch garnichts.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 16:13:55
      Beitrag Nr. 26 ()
      Wilbi in der Sache hast du ja recht! Nur nenne mir einen, des es mit Sicherheit besser gemacht hätte. Und das ist das Problem! Alles was mit dem Wort Reform umschrieben ist, ist eine Mogelpackung! Armes Deutschland!!!:cry: :cry:
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 18:13:26
      Beitrag Nr. 27 ()
      @ goldless #1: ein interessanter Gedanke, wobei sich mE die Frage stellt, inwieweit eine solche –Pardon!- Pauschalisierung statthaft ist. War früher alles besser/schlechter oder vielleicht doch einfach nur anders und letztlich nicht vergleichbar?

      Interessant wäre auch zu erfahren, welche der von Dir genannten „ehrenwerten“ Politiker Du wirklich erlebt hast. Heuss oder Adenauer kenne ich zB nur aus dem Geschichtsbuch. Den Politikern, die ich persönlich erlebt habe (leider natürlich auch nur aus den Medien – was notwendigerweise zu Verzerrungen führen muss!) habe ich wirklich NIE ernsthaft „vertraut“. Da gabs halt immer welche, die ich besser oder schlechter fand, aber als Vorbild für mein eigenes Handeln habe ich davon nie einen akzeptieren können.

      Man mag mich da gerne als Pessimisten bezeichnen aber ich habe das Gefühl, dass Politiker (oder allgemein gesprochen Leute des öffentlichen Lebens) heute nicht anders agieren als früher auch – will sagen sie waren sind und werden immer Interessenvertreter unterschiedlicher Gruppierungen bleiben. Aus diesem Grund wird die Politik von Politikern auch nie wirklich „gut“ sein sondern immer nur die jeweiligen Stimmungen/Strömungen etc. der Zeit widerspiegeln. Oder anders ausgedrückt: jedes Volk kriegt die Regierung die es verdient! Und nochmal weitergedacht: wenn einem die heutigen Politiker nicht gefallen, gefällt einem überhaupt das Land und die Menschen, die in diesem Land leben?

      Herzliche Grüße (trotz allem Pessimismus!),
      Ortega
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 19:11:28
      Beitrag Nr. 28 ()
      Hallo Ortega,

      eine Pauschalierung sollte es nicht sein. Ganz sicher gibt es auch
      heute Politiker, die sich bemühen einen guten Job zu machen.

      Obwohl mir auf Bundesebene jetzt gerade keiner einfällt.

      Aber wie du sehr richtig vermutest war zu Zeiten eines Heuss
      oder Adenauer "alles anders und letztlich nicht vergleichbar".
      Ich selbst bin Baujahr 1950 und habe die von mir genannten
      Politiker daher alle life (in den Medien) erlebt. Anders war die
      Grundstimmung. Kurz nach einem verlorenen Krieg. Ein Lebens-
      standard, der nach Verbesserung verlangte. Es herrschte eben
      eine "Ärmel hochkrempeln und ran"-Menthalität. Selbst bei Politikern.

      Und klar hatten wir auch die von mir genannten Negativbeispiele.
      Aber das waren Ausnahmen, die einen Wahnsinnsstaub aufgewirbelt
      haben.

      Und heute? Heute geht das Schlag auf Schlag! Ein Skandal jagt den
      Nächsten. Was natürlich zu einer gewissen Abstumpfung führt. Wer,
      außer wir kritischen w:o-ler, regt sich denn schon wirklich auf, wenn
      Trittin eine 80.000-DM-Fete feiert, wenn Künast und Trittin es als
      standesgemäß empfinden mit einem Aufwand von 500.000 DM ein
      bißchen durch Südamerika zu jetten (obwohl das qualitativ gleich-
      wertig auch für weniger als ein zehntel gegangen wäre), ein Gerster
      mit den Millionen nur so um sich wirft oder in Berlin mit einem Aufwand
      von weit mehr als einer Milliarde Euro ein potthäßliches, monströses
      Denkmal errichtet wird, dessen einziger Nutzen die Befriedigung des
      Egos einiger weniger ist. Die Rechenschaftsberichte des Bundesrech-
      nungshofes oder das jährliche Schwarzbuch der Bundes der Steuer-
      zahler läßt doch die große Masse einfach kalt. Man hat sich daran
      gewöhnt verarscht und betrogen zu werden. Und das sind ja nur die
      Skandälchen der letzten Wochen. Die trotzdem symptomatisch sind
      für das, was in diesem Land so abgeht.

      Und zu einer Politikverdrossenheit geführt hat, die es früher nicht
      gab. Wahlbeteiligung in Bayern und NRW von unter 60 % sprechen
      da eine deutliche Sprache. Die Bürger wenden sich von der Politik ab,
      wollen von ihr nichts mehr hören. Eine Schutzhaltung.

      Und das war eben in den 50er bis frühen 70er Jahren anders.

      Ob wir diese Regierung verdient haben bezweifele ich stark. Aber ob
      es diese oder eine andere ist, ist letztlich gleichgültig. Weil qualita-
      tive Unterschiede zwischen den politischen Kräften in diesem Land
      für mich nicht sichtbar sind.

      Mit den Bürgern dieses Landes hat das nichts zu tuen. Die sind durch
      die Bank o.k.. Die haben sich ihr gesundes Rechtsempfinden wohl
      bewahrt. Worauf sich meine Hoffnung stützt, daß sich das sehr wohl
      auch mal wieder ändern wird.


      Und deßhalb, sei nicht länger betrübt.

      Viele Grüße, goldless
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 19:40:35
      Beitrag Nr. 29 ()
      # 26 Schachy, soviel kann ich garnicht aufzählen, die es besser gemacht hätten. Denn viel schlechter geht ja wohl nicht. Wer das Schuldenkriterium schon im dritten Jahr nicht einhält und den Euro gegen die Wand fährt, ist einfach unfähig.
      Wer eine Mehrverschuldung von 18 Milliarden einplant und vorhersagt und es werden dann 43 Milliarden, der ist ein Dilletant und gehört aus dem Amt gejagt, aber ohne Pension.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 21:05:18
      Beitrag Nr. 30 ()
      Hallo goldless,
      danke für die ausführliche Antwort; und um Deine Sorgen direkt zu zerstreuen: betrübt bin ich nicht und auch nicht politikverdrossen.

      Du schreibst: „Und das war eben in den 50er bis frühen 70er Jahren anders.“ Ok, kann ich nicht beurteilen. Trotzdem würde ich zu bedenken geben, dass es, was die moralische Integrität damaliger Politiker angeht, vielleicht doch nicht gänzlich anders aussah. Zumindest sollte man in Betracht ziehen, dass unsere heutige Medienwelt –nicht zuletzt auch das Internet- es uns ermöglicht, an Informationen und Interna zu gelangen, die damals einfach nicht verfügbar waren. Korruption, Vetternwirtschaft usw. hat es damals genau wie heute gegeben, da sind wir uns einig, hoffe ich. Aufgrund der unterschiedlichen materiellen Basis mag das früher auch in einem etwas „bescheidenerem“ Rahmen gelaufen sein, das ändert aber doch nichts am Prinzip, oder? Bleibt also die Frage, wie häufig solche Verfehlungen auftraten. Vielleicht hast Du recht, dass es da quantitative Unterschiede zur heutigen Zeit gibt – ich selber fühle mich außerstande das zu beurteilen. Rein gefühlsmäßig würde ich denken, dass die Unterschiede nicht so groß sind, das ist aber reine Spekulation.

      Weiter schreibst Du: „Mit den Bürgern dieses Landes hat das nichts zu tun. Die sind durch die Bank o.k.. Die haben sich ihr gesundes Rechtsempfinden wohl bewahrt.“
      ME hat das sehr wohl mit den Bürgern dieses Landes zu tun. Politiker leben doch nicht im luftleeren Raum, oder werden aus anderen Galaxien zu uns gesendet. Außerdem sind das genauso Bürger wie Du und ich. Oder würdest Du ernsthaft behaupten, dass nur die Politiker die Bösen sind, der gesamte Rest der Bevölkerung aber rechtschaffen, wacker und brav vor sich hin lebt? So traurig es ist, die meisten Menschen, die ich kenne, bescheißen, betrügen und zocken ab, wo es gerade geht. Wer schummelt denn nicht bei der Steuererklärung, wer hat denn noch keine Schwarzarbeiter beschäftigt oder selber schwarz gearbeitet? Von Sozialhilfe/Arbeitslosengeld - Abzocke mal ganz zu schweigen. Ernsthaft: kannst Du wirklich reinen Gewissens behaupten, keine solchen oder ähnliche Dinge getan zu haben? Wenn ja: Respekt! Versteh mich bitte richtig, das soll keine Anklage sein!

      Die Politiker und die von ihnen zu verantwortende Politik- das ist aus meiner Sicht ein perfektes Spiegelbild unserer Gesellschaft, nicht mehr und nicht weniger. Und wer sie anklagt, der klagt eben auch die gesellschaftlichen Verhältnisse in diesem unserem Lande an. Naja, so sehe ichs halt.

      Weiterhin herzliche Grüße (und bitte nicht böse sein, will Dir nicht auf den Schlips treten):
      Ortega
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 01:29:59
      Beitrag Nr. 31 ()
      Hallo Ortega,


      na, ich weiß nicht.

      Ich denke so geht das nicht. Aus Nichtwissen Schuldvorwürfe
      zu konstruieren ist nicht fair. Sicher sind die Informationsmöglich-
      keiten heute besser. Das heißt aber noch lange nicht, daß es damals
      keine Information gab.

      Franzl´s Starfighter-Affäre ist schon heiss durch die Presse gegangen.

      Also, deine Unterstellung ist reine Spekulation, durch nichts zu bele-
      gen.

      Und was die Bürger dieses Landes betrifft. In der Schule haben wir
      (ich meine jetzt mich) mit Erschrecken gehört, daß die jeweiligen
      Fürsten von ihren Untertan den Zehnt forderten. Und waren empört.

      Heute ist es normal 5 Zehnte abzugeben. Kann das jemand toll finden?
      Eine derartige Abgabenquote ist Anstiftung zur Steuerhinterziehung.
      Vor Gericht gehören die, die diese Quote zu verantworten haben.


      Ürigens war ich in meinem Leben nie in der Lage irgendendetwas schwarz
      zu erwirtschaften. Deinen Respekt verdiene ich trotzdem nicht. Hätte ich
      es gekonnt hätte ich es selbstverständlich getan.

      Wie 80 % der Bürger, die dies in einer Umfrage der Rheinischen Post
      offen bekundet haben.

      Aber wenn 80 % der Bürger aktiven Widerstand gegen unsere Steuergesetz-
      gebung artikulieren, was ist dann faul?

      Die kriminellen Bürger, oder die kriminelle Gestzgebung?

      Es bleibt dabei. Die Bürger haben sich schon ihr gesundes Rechtsbewußtsein
      bewahrt. Und sie lassen sich durch eine kriminelle Steuiergesetzgebung
      nicht kriminalisieren.

      Ach so, ich trage nur sehr selten einen Schlips. Drauftreten zu können ist
      also Glückssache. ;)

      Gruß zurück, goldless
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 05:07:22
      Beitrag Nr. 32 ()
      #31
      Goldless, eine kleine Frage. Da du offensichtlich in Geschichte gut aufgepasst hast, fällt dir die Beantwortung dieser Frage sicher nicht schwer. Also, als man nur den 10. abführen musste ( Gott, waren das glückliche Zeiten ), ging es den Menschen damals besser als den ausgeraubten und ausgequetschten von heute?
      Diese Frage müsstest du eigentlich klar mit JA beantworten. 10% Steuern, da hätte doch jeder richtig Vermögen aufbauen könen!
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 09:34:09
      Beitrag Nr. 33 ()
      #32 Niemals ist es dem gemeinen Volk so gut gegangen wie heute,dies dürfte unbestritten sein?.Sicherlich waren die bei abgabe des Zehnt ihrerseits auch besser dran als Ötzi& Co,oder große teile der heutigen Menschheit.Unbestritten dürfte andererseits ein heute herrschendes Raubrittertum durch Wirtschaft und Poitik sein,das ihrerseits dem abgelösten Adel verdammt ähnelt,ohne das es einer geburt der Gnade Gottes bedarf,sondern per se ,bei den teilhabern, die höhe der Beute angemessen oder unterbezahlt ist.Neid spielte schon immer eine rolle,zeigt es doch die unfähigkeit des einzelnen ebenfalls Milliardär zu werden,um dann gutes durch Spenden für die allgemeinheit zu tun.Ein Trost ist uns hierbei die Kirche,ist es doch seeliger diesen personen seinem letzten Cent zu geben,als diesem der allgemeinheit zugute anzunehmen.
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 12:07:23
      Beitrag Nr. 34 ()
      geisterfahrer,

      jetzt bin ich doch etwas überfordert. Was willst du mir mit
      deinem Posting sagen?

      Hohe Abgaben = hoher Wohlstand?

      War es das was du mir sagen wolltest? Dann freu dich. Du
      siehst goldenen Zeiten entgegen!
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 12:12:24
      Beitrag Nr. 35 ()
      Der Zehnte von damals und die Abgaben und Steuern von heute kann man in keiner Weise vergleichen.Die Herzöge und Könige, Fürsten und Grafen u.s.w. haben den Zehnten damals fast ausschließlich für sich und ihre Hofhaltung und für die Kriegsführung eingenommen, aber für ihre Untertanen kaum oder nichts getan.Es gab nur Schotterstraßen und keine Krankenhäuser u.s.w., wie heute für die Allgemeinheit.

      Trotzdem ist die heutige Steuer- und Abgabengesetzgebung Abzockerei, wenn gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit vom Weihnachtsgeld z.B. für Ledige nur rd 40% netto übrigbleiben, zumal man dann auch noch manche Steuerverschwendung mit ansehen muß. Da erhebt sich doch schon im Stillen die Gewissensfrage, ob man gegen diese Abzockerei nicht doch etwas mogeln darf.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 12:32:42
      Beitrag Nr. 36 ()
      @goldless:

      Ja klar, das ist reine Spekulation; das habe ich aber auch in meinem vorangehenden Posting erwähnt. Trotzdem bleibe ich (bis auf Weiteres) bei meiner Einschätzung, dass auch die Politiker der Nachkriegszeit nicht unbedingt als barmherzige Samariter durchgehen können. Macht korrumpiert - und selbst Menschen, die mit den edelsten aller Ziele an ihre jeweiligen Aufgaben herangehen, zeigen nach einiger Zeit gewisse „Verschleißerscheinungen“. Aber wie gesagt, ich kann das empirisch nicht belegen, es erscheint mir nur natürlich.

      Im zweiten Teil Deiner Ausführungen beschreibst Du ja vollkommen richtig, wie es in diesem unseren Lande aussieht: 80% der Bevölkerung geben offen zu, den Staat bescheißen zu wollen, bzw. dies zu tun. Offensichtlich geschieht das ja sogar ohne ein besonderes Schuldbewusstsein. Warum also sollten denn unsere Politiker anders sein als der Rest der Menschen? Wie bereits erwähnt – das sind doch keine Aliens oder Übermenschen!

      Der wichtigste Punkt aber scheint mir doch zu sein, dass sich viele Bürger unseres Landes (und da musst Du Dich dann wohl mit einschließen), die selber ohne das geringste Unrechtsbewusstsein den Staat abzocken wo es nur geht, hinstellen und mit dem Finger auf die bösen Politiker zeigen. Das ist eine Haltung, die aus meiner Sicht moralisch einfach nicht vertretbar ist. Die Anforderungen, die man an andere stellt, sollte man doch zunächst mal selbst erfüllen. Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein (oder so ähnlich).


      @geisterfahrer, endaxi

      Kurz zum Zehnt: Ihr argumentiert in die korrekte Richtung. Es dürfte wohl einen gewissen Unterschied machen, ob man als mittelalterlicher Hintersasse, der gerade seine Familie ernähren kann (na ja, in schlechten Jahren sterben halt mal die Kleinkinder – ansonsten läufts aber) seinen Zehnten abgeben muss oder ob man als heutiger Eigenheimbesitzer mit Zweitwagen, der dank des reichhaltigen Essens von diversen Wohlstandskrankheiten geplagt wird, die Hälfte seines Einkommens abgeben muss. Alles eine Sache der Relation.

      Wir leben hier wie die Maden im Speck und wer das nicht begreifen will, der muss einfach mal woanders hinfahren, und dieses „woanders“, das liegt viel näher als einem manchmal lieb ist.

      Vielleicht etwas polemisch aber nichts Böses wollend:
      Ortega
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 18:11:08
      Beitrag Nr. 37 ()
      Interessant wäre ja auch mal, ob es eine direkte Korrelation zwischen wirtschaftlicher Lage und Wahrnehmung der Politiker durch das Volk gibt. Das könnte grob vereinfacht etwa so aussehen:

      1. Schlechte wirtschaftliche Situation -> viel Kritik
      2. Gute wirtschaftliche Situation -> wenig Kritik
      3. ? -> Lob (gibt’s das überhaupt?)
      (Voraussetzung: Leistungen der Politiker bleiben in etwa gleich)

      Ich will gerne zugeben, dass diese Theorie wohl nicht für den Nobelpreis reichen dürfte, aber wir könnens ja mal als „Arbeitshypothese“ nehmen. Vielleicht hat ja auch jemand eine Idee, was für den Fall 3) passieren müsste?!

      Ortega
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 21:02:04
      Beitrag Nr. 38 ()
      Im Fall 3 würde es genügen seinem Eid zum wohle des Volkes nachzukommen und bei großen schaden der wissentlich verursacht wurde in regress genommen zu werden.Eine Ablösung und Pension müßte von vornherein ausgeschlossen sein,so wie es sonst auch überall brauch ist.Zur zeit kommt es ja mehr einer belohnung gleich und eröffnet zusätzlich die möglichkeit, mit Insiderwissen erst richtig abzusahnen.
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 21:50:25
      Beitrag Nr. 39 ()
      endaxi,

      du sprichst mir aus der Seele. Aber wer sollte das beschließen?

      Die potentiell Betroffenen? Das machen die nie! Jedenfalls
      nicht freiwillig.

      Da müßte hier aber Gewaltiges passieren, wenn es soweit käme.
      Avatar
      schrieb am 28.11.03 17:08:20
      Beitrag Nr. 40 ()
      Dazu, dass Politiker, die sich Verfehlungen zuschulde kommen lassen, wirklich bestraft und nicht noch belohnt werden, kann ich nur von ganzem Herzen zustimmen. Aktuelles Beispiel hier in Berlin: die Tage wurde gerade der Landowsky freigesprochen, der damals bis zum Anschlag im Landesbank - Skandal drinsteckte. Der ist bei seiner Entlassung (wenn mich nicht alles täuscht) mit 700 000 DM Abfindung „bestraft“ worden. Kann einem echt nur leid tun, der Gute.

      Im Fall 3) reicht es meiner Meinung nach allerdings nicht aus, korrekte, ehrliche Arbeit abzuliefern. Bei aller berechtigter Kritik an den Politikern scheint mir doch, dass die meisten das eh schon –im Rahmen ihrer manchmal begrenzten Möglichkeiten- tun (Fehler werden natürlich immer passieren, das ist ja nie auszuschließen). Habe gestern mal mit ein paar Kollegen darüber gesprochen und wir sind dann zu der folgenden Tabelle gekommen:

      1. Schlechte wirtschaftliche Situation -> viel Kritik
      2. Gute wirtschaftliche Situation -> wenig Kritik
      3. Brot und Spiele -> Lob
      (Voraussetzung: Leistungen der Politiker bleiben in etwa gleich)

      Saludos, Ortega
      Avatar
      schrieb am 28.11.03 19:30:53
      Beitrag Nr. 41 ()
      Was wir heute sehen ist zum guten Teil ein Ergebnis des zu gut funktionierenden Sozialstaates und des Fehlens Wertkonservativer Volksparteien. Weder die SPD noch die CDU haben eine wahrnehmbare Familienpolitik die über eine aufgeregte Diskussion von Nebensächlichkeiten gefolgt von nichtstun hinausgeht.

      Mit der Garantie des Staates für soziale Sicherheit ist das Band der Generationen bei vielen Zerschnitten. Die Eltern sehen ihre Kinder nicht mehr als Garant für ihre Rente oder jedwede Unterstützung im Notfall. Die Kinder und Jugendlichen flüchten im Falle des Versagens aus persöhnlichen Gründen in die Sozialhilfe und das Selbstmittleid statt zu erleben was hunger für eine Motivation sein kann.

      So kommt es denn, das überwiegen in gebildeten Familien sich die Eltern noch bewußt sind, das die Bildung ihrer Kinder für die Zukunft von fundamentaler Bedeutung ist, ihnen fehlt es weniger an häuslicher Unterstützung. Fehlt es an dieser Einsicht begeben sich Eltern allzu schnell in die sozialpolitisch lange Zeit gewollte Vollkaskomentalität, vernachlässigen ihre Kinder mit dem Argument, ihnen die Selbstverwirklichung in einer liberalen Welt zu ermöglichen ohne sie zu leiten und Kultur aktiv zu vermitteln. Scheitert die Schmalspurerziehung wird der Staat verantwortlich gemacht, der ja schließlich vorgibt, für Chancengleichheit in der Bildung zu sorgen.

      Mit anderen Worten: Es fehlt jedes Gefühl für die gegenseitige Verantwortung und Eigenverantvortung, die über Selbstverwirklichung hinausgeht - inzwischen durch die Generationen hinweg. Die Politik spiegelt das nur wieder.

      Ich für meinen Teil ärgere mich nicht darüber. Es gillt die Situation zu verstehen und es sich einzurichten, wie es einem beliebt. Die Freiheit gibt es Deutschland zum Spotpreis. Eine beachtenswerte Leistung.
      Avatar
      schrieb am 28.11.03 20:27:45
      Beitrag Nr. 42 ()
      @sisyphus: Du bringst es gut auf den Punkt. Danke für den Hinweis auf die sich ändernden Familienstrukturen – hatte ich bislang gar nicht drüber nachgedacht. In diesem Zusammenhang muss man wohl auch auf einen grundlegenden, radikalen Wertewandel (ich hasse dieses Wort, hat aber wohl seine Berechtigung!) in unserer Gesellschaft hinweisen. Die Abkehr von Solidarität, Gemeinschaftssinn uä. hin zu einer ziemlich schnöden Form des Egoismus und des Anspruchsdenkens schreitet scheinbar unaufhaltsam voran.

      Ortega


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