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    Sto Vz., gerade eine Kaufempfehlung - 500 Beiträge pro Seite (Seite 4)

    eröffnet am 24.03.04 15:55:58 von
    neuester Beitrag 29.04.24 17:55:59 von
    Beiträge: 1.668
    ID: 839.277
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      schrieb am 08.03.22 15:49:36
      Beitrag Nr. 1.501 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 71.048.162 von unicum am 08.03.22 13:57:14
      Zitat von unicum: Der betriebliche Rohertrag ist im Gesamtkostenverfahren, nachdem Sto bilanziert, Gesamtleistung - Materialaufwand.
      Wie Du da auf Werte kommst, die rund 10%Punkte unter meinen liegen, erschließt sich für mich zunächst nicht.
      Sorry, ich meinte die Materialaufwandsquote (also 100% minus Rohertragsmarge)

      Zitat von unicum: Das Geschäft von Sto ist außerdem unterjährig sehr saisonal, das hatte ich bereits mehrfach hier weiter unten ausgeführt. Da macht es weniger Sinn, HJ-Zahlen zu vergleichen.
      Wir können das genauso gut bei den Jahreszahlen sehen. Ich belege das mit Zahlen, wie folgt.

      Materialaufwand zur Gesamtleistung:

      2010 44,4%
      2011 46,3%
      2012 46,2%
      2013 45,5%
      2014 45,9%
      2015 44,8%
      2016 43,4%
      2017 44,7%
      2018 46,2%
      2019 45,2%
      2020 43,9%

      Zitat von unicum: Gleiches gilt auch für Deine Aussagen zur Personalaufwandsquote: Hier ist für mich überhaupt kein Trend feststellbar: Ganzjährig 2004: 28,24% vs. 2020: 26,82%.
      Ich belege das mit Zahlen, wie folgt. Der Verlauf der Personalaufwandsquote ist gleichmäßiger bzw. weniger volatiler als bei der Materialaufwandsquote. Die "Unruhe" im Ergebnisverlauf ist geprägt von der Materialaufwandsquote.

      Personalaufwand zur Gesamtleistung:

      2010 25,7%
      2011 24,6%
      2012 25,1%
      2013 25,5%
      2014 25,4%
      2015 26,7%
      2016 28,3%
      2017 26,8%
      2018 26,4%
      2019 26,6%
      2020 26,8%
      STO | 181,40 €
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 08.03.22 22:15:55
      Beitrag Nr. 1.502 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 71.049.449 von Syrtakihans am 08.03.22 15:49:36Die Materialaufwandsquote errechne ich nicht extra aber ich gehe davon aus, dass Deine Zahlen stimmen. Es kommt ja auch "gefühlt" ungefähr hin, mit meinen Rohergebnisquoten. 

      Ich kann aber auch an der Materialaufwandsquote keinen Trend erkennen. Deine Zeitreihe belegt: 2010: 44,4% vs. 2020: 43,9%. Deine Aussage aus Beitrag 1.496 "Sto konnte höhere Material- und Energiepreise noch nie vollumfänglich weitergeben - das zeigt eine Analyse der historischen Margenentwicklung und Berichterstattung." ist hierdurch eher widerlegt. 

       Sto kann temporär die Preise nicht weitergeben, dem stimme ich zu. Das wird auch für 2022, wenn es so weiter geht, gelten. Aber i.d.R. ist das durch die Frühjahrspreissetzungen bzw. in weiteren Runden danach aufgeholt. Und außerdem, und das ist sehr entscheidend, ist das bezüglich des Ertrags eine Funktion aus zwei Werten: Absatzpreise und Inputpreise und ersteres dürfte im aktuellen Marktumfeld kein Problem sein. 

      2022 wird sicherlich erneut herausfordernd. Weniger wegen des Ölpreises sondern vielmehr wegen eines sich verlängernden Problems der Lieferketten und Kapazitätsproblemen von Vorprodukten. Es ist unsicher, wie sich die Margen von Raffinerien und Spezialchemieproduzenten jetzt entwickeln werden. Sicherlich wird das zu Druck auf die Marge führen. 

      Um den Absatzmarkt (den Zähler) dabei nicht aus den Augen zu verlieren: Heute fanden gleich zwei wichtige außerordentliche politische Treffen statt:

      1.) Jenes der deutschen Energieminister: Hier hat Robert Habeck in der anschließenden Pressekonferenz erneut darauf hingewiesen, wie wichtig die Energieeinsparung im Kontext der neuen geopolitischen Lage ist. 
      2.) hat die EU Komissarin für Energie heute zusammen mit den höchsten Representanten der EU das in aller Eile erstellte "REPowerEU"-Programm vorgestellt. Hierbei geht es um die Energie-Emanzipation Europas von Russland. Kadri Simson verwies in der anschließenden Pressekonferenz ebenfalls darauf hin, wie wichtig die Energieeinsparung dabei sei. Die europäischen Bauminister würden in einer Konferenz beraten, wie man weitere Fördermaßnahmen bei der Renovierung des Wohnungsbaus auf den Weg bringen könnte. Wir reden hier jetzt also mittlerweile von der gesamten EU!

      Der Absatzmarkt für sich genommen ist perspektivisch aktuell so gut wie niemals zuvor in der Geschichte des Unternehmens. Ich bin zuversichtlich, dass Sto die Preissteigerungen auf Kurz oder Lang weitergeben kann. Durch das Topline-Wachstum stellt sich sowieso die Frage, wieviel von den Inputpreissteigerungen am Ende tatsächlich im absoluten EBIT ankommen werden, Marge hin oder her. 

      Klar schwankt die Materialaufwandquote gegenüber der Personalquote stärker. Das ist für mich nichts verwunderliches im produzierenden Gewerbe. 
      STO | 183,30 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 14.03.22 21:52:02
      Beitrag Nr. 1.503 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 71.054.549 von unicum am 08.03.22 22:15:55@unicum

      >> Deine Aussage aus Beitrag 1.496 "Sto konnte höhere Material- und Energiepreise noch nie
      >> vollumfänglich weitergeben - das zeigt eine Analyse der historischen Margenentwicklung und
      >> Berichterstattung." ist hierdurch eher widerlegt.

      Also ich glaube, dass Syrtakihans recht hat. Mit Blick auf die Vergangenheit bin ich mir unsicher, ob Sto die höheren Materialkosten wirklich 1:1 weitergeben kann. Mein Eindruck ist, dass Sto immer einen Rückgang der Materialkosten braucht, um die MA-Quote wieder zu senken.

      Stellvertretend für die Entwicklung der Materialkosten habe ich hier die Entwicklung des Ölpreises genommen. Du hattest das mal angeregt. Aber auch darauf hingewiesen, dass der Zusammenhang heute nicht mehr so stark ist, wie früher. Wenn man auf die Zahlen schaut, gibt es aber nach wie vor einen signifikanten Zusammenhang.

      Was ich meine wird in dem Zeitraum 2004 bis 2009 besonders deutlich. In der Zeit ist der durchschnittliche Ölpreis von Jahr zu Jahr angestiegen und mit dem Anstieg ist auch die MA-Quote immer weiter angestiegen. Sto war also NICHT in der Lage die gestiegenen Materialkosten 1:1 weiter zu reichen. Erst als der Ölpreis in 2009 wieder gefallen ist, ging auch die MA-Quote wieder etwas runter. Die niedrige MA-Quote von 2003 und 2004 wurde aber nie wieder erreicht.

      Das Sto nicht in der Lage ist, von sich aus die gestiegenen Materialkosten 1:1 weiterzugeben, wird besonders in den Jahren 2011 und 2012 deutlich. 2011 gab es einen starken Anstieg des Ölpreises. 2012 war der Ölpreis ggü. 2011 unverändert. Wenn Sto in der Lage wäre, den Preisanstieg bei den Rohstoffen vollständig weiter zu geben, hätte man erwarten dürfen, dass die MA-Quote in 2012 wieder auf das Niveau von 2009 fällt. Das ist aber nicht geschehen. Stattdessen verharrte die MA-Quote in beiden Jahren auf dem höchsten Niveau der letzten 20 Jahre!

      Wiederum hat es einen Rückgang des Ölpreises gebraucht, um auch die MA-Quote zu senken.

      Und dieses Muster hat sich in den letzten Jahren bis heute fortgesetzt.

      Jahr…MA-Quote…..Ölpreis*
      2003....41,7%.....$28,83
      2004....41,5%.....$38,27 bei steigenden Ölpreisen ist
      2005....43,8%.....$54,48 Sto NICHT in der Lage die
      2006....44,6%.....$65,14 Preissteierung 1:1 weiter
      2007....45,0%.....$72,39 zu geben; wie die immer
      2008....45,4%.....$97,26 weiter ansteigende MA-Quote zeigt

      2009....44,2%.....$61,67 erst ein Rückgang des Ölpreises senkt die MA-Quote wieder
      2010....44,4%.....$79,50
      2011....46,3%...$111,26
      2012....46,2%...$111,67 Ölpreis gleich, MA-Quote sinkt aber nicht auf Niveau von 2010!
      2013....45,5%...$108,66
      2014....45,9%.....$98,95 Ölpreis deutlich gesunken, aber MA-Quote immer noch nicht auf Niveau von 2010!
      2015....44,8%.....$52,39 Ölpreis sinkt drastisch, MA-Quote sinkt
      2016....43,4%.....$43,73 Ölpreis sinkt weiter, MA-Quote auch
      2017....44,7%.....$54,19
      2018....46,2%.....$71,31
      2019....45,2%.....$64,21
      2020....43,9%.....$41,84
      2021....???%.....$70,91

      *) durchschnittlicher Ölpreis des Jahres (Average Oil price (Brent)); Quelle BP Geschäftsbericht
      STO | 210,00 €
      Avatar
      schrieb am 17.03.22 07:49:33
      Beitrag Nr. 1.504 ()
      Hier stellt ja niemand grundsätzlich in Abrede, dass Sto auf breiter Front steigende Rohstoffpreise nicht sofort 1:1 weitergeben kann. Ich hatte deshalb ja auch seinerzeit auf die Bedeutung des Ölpreises als Indikator hingewiesen, auch wenn auch die ölbasierten Sto-spezifischen Spezialchemikalien weniger volatil sind und ein Eigenleben führen (ich habe beobachtet, dass sie bei fallendem Ölpreis nicht mehr auf das alte Niveau zurückkommen). Allerdings sehe nicht den Grundsatz nicht unbedingt, dass Sto noch nie in vollem Umfang die Preise weitergeben konnte. 

      Mit Bezug auf den Ölpreis ist auch wichtig, auf Korrelation vs. Kausalität zu achten. Exemplarisch: Im Jahr 2013 stagnierte der Rohölpreis auf Eurobasis, die MAQ sank - aber nicht wegen der Preise für rohölabhängige Rohstoffe welche die weiterhin stiegen, sondern wegen des deutlichen Rückgangs von nicht ölbasierten Spezialchemikalien, wie dem bereits erwähnten Titandioxid (hier hat es in den letzten Jahren zu einer Konzentration von vier Herstellern gegeben, die weltweit 70% des Marktes abdecken). Andersherum war es im Jahr 2015: hier fiel der Ölpreis recht deutlich, bei Ethylen, Styrol und Propylen stiegen die Preise aber auf Höchststände (sanken im 2. HJ dann genauso dratisch und standen zum Jahreswechsel wieder auf dem Ausgangsniveau). Trotzdem sank die MAQ - aber nicht wegen des drastisch fallenden ölpreisbasierenden Vorprodukten. 

      Bei einem längeren Trend steigender Rohstoffpreise hat Sto natürlich immer einen Zeitverzug. Dies ist besonders deutlich zu sehen in der Zeitreihe des vorangegangenen Beitrags von 2003 bis 2008 zu erkennen. Das war eine Phase sehr langer kontinuierlich stark steigender Ölpreise. Da läuft man aus rein zeitlichen Gründen erstmal ständig hinterher und Preisgleitklauseln sind auf der Absatzseite nicht üblich. 

      Nebenbei: den im Jahresdurchschnitt höchsten Ölpreis hatten wir 2011 und 2012. Im Jahr 2011 hatte Sto auch die niedrigste Rohertragsmarge des gesamten von mir betrachteten Zeitraums 2003 bis 2020. Gleichzeitig hatte Sto aber auch genau in diesem Jahr die höchste jemals in diesem Zeitraum erzielte EBIT-Marge, dank eines starken bereinigten Umsatzwachstums von 10% und Skaleneffekten. 

      Ich bin recht zuversichtlich, dass angesichts der aktuell sehr guten Absatzmarktverfassung, steigende Beschaffungskosten, selbst im hohen zweistelligen Prozentbereich, mittelfristig weitergegeben werden können. Aber eben nicht sofort. In anderen Marktphasen mag das anders sein.

      Steigende Energiepreise machen WDVS grundsätzlich erstmal attraktiver und die Förderprogramme sind so umfangreich wie noch nie, erstmalig auch europaweit in nennenswertem Umfang. 

      Aber 2022 wird, wenn der Ölpreis auf dem aktuellen Niveau bleibt (+23% in USD ytd), vermutlich nicht 1:1 gelingen. Das wird Sto auch im kommenden GB sehr deutlich im Ausblick zum Ausdruck bringen und eine entsprechend pessimistische Guidance veröffentlichen (was sie ja sowieso immer machen). Die Rohertragsmarge wird wohl auf jeden Fall erstmal weiter leiden.
      STO | 219,75 €
      Avatar
      schrieb am 20.03.22 18:40:40
      Beitrag Nr. 1.505 ()
      Riesiges Potenzial
      Wenn man die aktuelle Energielage verfolgt, ist ja sonnenklar, dass Russland auf sehr lange Zeit als Gaslieferant ausfällt und Katar, VAE und Norwegen dies nur teilweise kompensieren können.
      Habeck hat bereits angekündigt, dass es massive Einsparungen beim Energieverbrauch geben muss.
      Dazu zählt auch die Wärmedämmung, wo Sto Weltmarktführer ist.
      Daher sehe ich die aktuelle Bewertung trotz der angesprochenen Margen-Problematik als deutlich (!) zu niedrig an, mMn sehen wir hier 300 € zum Jahresende, bei unter 210 € würde ich nochmal aufstocken.
      STO | 220,50 €

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      Avatar
      schrieb am 21.03.22 16:46:31
      Beitrag Nr. 1.506 ()
      "Die Grundstoffe der neuen Sto-Dämmplatte „Top32 Biomass“ für Fassaden- und Innendämmsysteme bestehen zu 100 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen, gewonnen aus organischen Reststoffen der Land- und Forstwirtschaft. Die zertifizierte Öko-Wärmedämmplatte verursacht bei der Herstellung etwa zwei Drittel geringere CO2-Emissionen als vergleichbare Produkte, was bei Nachhaltigkeitszertifizierungen von Gebäuden geltend gemacht werden kann. Die Verarbeitungs- und Systemeigenschaften der biomassenbilanzierten Platten bleiben davon unberührt, sie sind identisch mit der Standard-Platte."

      https://www.enbausa.de/daemmung/aktuelles/artikel/100-prozen…
      STO | 222,00 €
      Avatar
      schrieb am 22.04.22 13:58:25
      Beitrag Nr. 1.507 ()
      Förderung / Nachfrage Dämmung
      https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/kfw-foerder…

      Der Bedarf für Dämmung und Energieeffizienz ist wie mehrfach gesagt riesig!!
      Das neue Prg über 1 Mrd war sofort abgegriffen, da wird sicher nochmal nachgelegt.
      Davon wird Sto auch profitieren, das schafft Planungssicherheit (auch wenn sicher einige Maßnahmen wegen Materialmangel verschoben werden mussten).
      MMn bleibt Sto langfristig kaufenswert, auch wenn es insgesamt für die Baubranche bei solchen Preissteigerungen langsam schwierig wird.
      STO | 202,50 €
      Avatar
      schrieb am 28.04.22 10:11:16
      Beitrag Nr. 1.508 ()
      "Sto SE & Co. KGaA erreicht im Geschäftsjahr 2021 prognostizierte Umsatz- und Ergebnisziele
      Konzernumsatz erhöht sich um 11,0 % auf 1.590,5 Mio. EUR

      EBIT nimmt trotz erheblicher Störungen auf den Beschaffungsmärkten um 3,1 % auf 124,5 Mio.

      EUR und EBT um 7,5 % auf 127,9 Mio. EUR zu"

      https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/5589544…
      STO | 199,00 €
      Avatar
      schrieb am 29.04.22 11:18:10
      Beitrag Nr. 1.509 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 71.047.418 von Syrtakihans am 08.03.22 12:50:49
      Zitat von Syrtakihans: Die starken Preissteigerungen haben übrigens noch einen anderen unangenehmen Effekt: Sie lassen den (bei Sto relativ hohen) Kapitalstock von über 1 Mrd. EUR gegenüber dem Absatz stark wachsen und saugen den Cashflow auf. Und der Unternehmenswert ist, wie wir ja alle wissen, der diskontierte Cashflow ... Grundsätzlich gilt, dass Unternehmen mit hohem Kapitalstock und hohem Investitionserfordernis und geringer Marge im Inflationsszenario besonders schlecht dastehen. Da kann es dann ungünstigstenfalls so sein, dass das sich fortlaufend aufblähende Anlage- und Umlaufvermögen den kompletten CF nachhaltig wegsaugt und der Unternehmenswert gegen null läuft, obwohl das Unternehmen Preissteigerungen gut weitergeben kann.

      Mittlerweile ist ja der Jahresabschluss online. Der oben beschriebene Effekt, dass Inflation die Cashflows reduziert, kann man nun in H2 sehen (freier CF in Mio. EUR, bereinigt um Finanzinvestitionen, M&A und IFRS 16):

      H2 2019 107,1
      H2 2020 114,7
      H2 2021 53,4

      Auch bei der Rohertragsmarge ist das geschehen, was zu erwarten war:

      H1 2019 54,1%
      H2 2019 55,4%

      H1 2020 55,4%
      H2 2020 56,8%

      H1 2021 53,5%
      H2 2021 51,8%

      Auch die Unternehmensprognose spiegelt den zersetzenden Einfluss von Inflation resp. steigender Rohmaterialpreise wider. Bereinigt um die 2021er Firmenwertabschreibung liegt die Prognosemitte für das 2022er EBIT um 8% unter Vorjahr. Die von einigen Protagonisten gehegte Erwartung, dass sich das Ergebnis in 2022 hochhebelt, tritt nicht ein.
      STO | 208,00 €
      Avatar
      schrieb am 29.04.22 11:40:34
      Beitrag Nr. 1.510 ()
      und dies heißt man nimmt lieber Gewinne mit oder steigt ganz aus?
      STO | 205,50 €
      Avatar
      schrieb am 29.04.22 16:07:18
      Beitrag Nr. 1.511 ()
      Der Geschäftsbericht von Sto, lohnt sich regelmäßig genau zu lesen. Bei zunächst nur punktuellem Studium meinerseits läßt sich feststellen, dass das Zahlenwert ungefähr wie erwartet ausgefallen ist, im EBIT sogar etwas besser. Zuletzt hatte ich hier in den Beiträgen 1465, 1469 und 1473 ein EBIT um die 118 Mio. angenommen. Jetzt sind es 124 Mio. Euro geworden. Wer möchte, kann Coronahilfen, Wertaufholungen und Wertberichtigungen herausrechnen, zumindest im EBT macht das aber saldiert nicht viel aus.

      Im zweiten HJ gab es eine, wie zu erwarten historisch niedrige Rohertragsmarge von 51,8% (erstes HJ 53,5%), welche den wirklich außerordentlichen Lieferengpässen und Preissteigerungen geschuldet war. Offenbar gab es sogar im eigenen Haus Interruptionen. Im Gesamtjahr dürfte man somit mit 53,1% ungefähr rund 2 Prozentpunkte unter dem langjährigen Durchschnitt liegen.

      Umsatzwachstum sowie unterproportionale Entwicklungen bei den Personalaufwendungen und dem sonstigen Ergebnis konnten, wie erwartet, die Materialbelastungen auf Jahressicht kompensieren, sodass das VJ-EBIT übertroffen wurde.

      Zum Verlauf des ersten Quartals 2022 nutzt Sto die Begriffe „sehr positiv“ sowie „deutlicher Umsatzwachstum“. Das ist erstmal ein guter Anfang, gerade wenn man das Wording von Sto kennt.

      Für das erste HJ rechne ich noch mit anhaltendem Druck auf die Rohertragsmarge und was im Gesamtjahr hier herauskommt, hängt natürlich vom weiteren Preistrend bei den Rohstoffen und Waren ab. Solange die stetig steigen, wird Sto dem zeitlich etwas hinterherlaufen. Die EBIT-Prognose des Vorstands halte ich bezüglich Umsatz und Ertrag für konservativ und gehe von einem EBIT von 133 Mio. aus.

      Somit läge das EV/EBIT für 2022 bei 8,8.

      Eine Stagflationsphase ist sicherlich keine einfache Zeit für Unternehmen aber angesichts der Tatsache, dass gerade die Energiepreise stark steigen und die Energiewende politisch gewollt ist, gehe ich davon aus, dass Sto diese Phase im Vergleich zu anderen Unternehmen überdurchschnittlich gut meistern wird und sich die langfristig relativ stabile durchschnittliche Rohertragsmarge einstellen wird. Bei den aktuellen Energiekosten dürften WDVS für Wohnungsgesellschaften nun auch ohne staatliche Förderung lohnenswert sein. Die Aussagen, wie in Beitrag 1.509 gelten nur temporär und solange die Inputpreise anhaltend stark stiegen. Langfristig ist der Sachverhalt, dass Sto Preise nicht weitergeben kann, empirisch bisher nicht beobachtbar, es gibt keinerlei erkennbaren Langfristtrend einer sinkenden Rohertragsmarge. Und Topline bin ich weiterhin sehr optimistisch, sodass wir weiter steigende Ergebnisse sehen werden.

      Die größte Herausforderung für Sto sehe ich weiterhin in der Umgestaltung des Produktangebots hin zu mehr Recyclingfähigkeit. Hier gibt es durch den Verbund vieler verschiedener Materialien und deren Verbindung ein Problem, dessen Lösung WDVS aus ökologischer Sicht erheblich nach Vorne bringen würde.
      STO | 205,00 €
      Avatar
      schrieb am 01.05.22 17:51:18
      Beitrag Nr. 1.512 ()
      Nachruf

      Am 21. April 2022 verstarb unser Firmengründer Fritz Stotmeister im Alter von 94 Jahren. Um den Unternehmer und Ehrenvorsitzenden des Aufsichtsrats trauern seine Familie und die Mitarbeiter der Sto-Gruppe. „Ein Leben, welches strahlendes Glück und bitteren Schmerz sah, ist zu Ende gegangen. In tiefer Trauer nehmen wir Abschied von unserem Vater und der prägenden Persönlichkeit unseres Unternehmens. Er ist in seinem Haus entschlafen und hat sein erfülltes Leben in Frieden beenden dürfen“, schreibt sein ältester Sohn Jochen Stotmeister, Vorsitzender des Aufsichtsrats der STO Management SE.

      Wie kaum ein Zweiter hat Fritz Stotmeister das südbadische Unternehmen und damit auch die Baubranche geprägt. Unter seiner Leitung wuchs Sto vom regionalen Putz- und Farbenhersteller zu einer international führenden Unternehmensgruppe, die heute 50 Tochtergesellschaften in 38 Ländern zählt und über 5.700 Mitarbeiter beschäftigt. Seine Persönlichkeit prägt die Werte des Unternehmens bis zum heutigen Tag: Ein persönliches Miteinander, das auf gegenseitiger Hilfsbereitschaft, Respekt und Disziplin beruht, lag ihm sehr am Herzen. So schuf er ein außergewöhnliches Unternehmensklima, in dem sich Kunden und Mitarbeiter als Teil der „Sto-Familie„ fühlten:…………….
      STO | 201,50 €
      Avatar
      schrieb am 09.05.22 17:24:49
      Beitrag Nr. 1.513 ()
      Von in der Spitze EURO 250 auf jetzt weniger als EURO 170 ohne negativen Newsflow.
      STO | 167,60 €
      10 Antworten
      Avatar
      schrieb am 22.05.22 18:54:14
      Beitrag Nr. 1.514 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 71.527.803 von 111Dieter am 09.05.22 17:24:49
      Aussichten / Eintrübung?
      https://www.iwkoeln.de/presse/pressemitteilungen/michael-gro…

      Keine Frage - die letzten Quartale waren sehr erfolgreich, aber bei den Kursen geht es ja immer um die Zukunft.
      Ich habe 3 Aktien aus dem Bausektor (Sto, Uzin Utz und Helma) und alle sind fast 25% vom ATH entfernt.
      Wie die beiliegende Umfrage zeigt, geht man aufgrund hoher Preissteigerungen und ggf. Job-Unsicherheiten (um eine Hypothek aufnehmen zu wollen) von erheblichen Bremsspuren aus.
      Diese Annahme sind also die negativen News.
      Allerdings kann es auch sein, dass der Branchenverband die Politik bzgl. Hilfen oder besseren Rahmenbedingungen beeinflussen möchte.
      Außerdem hat ja Wärmedämmung wegen der Sonderkonjunktur für die Energiewende eine hohe Bedeutung für Sto. Daher halte ich den Kursrutsch auch für übertrieben.
      STO | 168,40 €
      Avatar
      schrieb am 26.05.22 21:06:32
      Beitrag Nr. 1.515 ()
      Völlige Übertreibung (nach unten)
      Wenn man die guten Aussichten insbesondere bei der Wärmedämmung vor dem Hintergrund der Energiewende sieht, kann ich die aktuelle Bewertung (KUV, KGV) nur im Zusammenhang totaler Panik am Immo-Markt nachvollziehen.
      Trotz klarer Zinswende, hoher Beschaffungs- und Energiekosten und viel Unsicherheit gehe ich für Sto aber nicht vom Horrorszenario aus (was mMn hier eingepreist ist), sondern von sinkenden Margen, konjunktureller Eintrübung und Verlagerungen vom Neubau zu Sanierung.
      STO | 158,20 €
      Avatar
      schrieb am 16.06.22 20:35:17
      Beitrag Nr. 1.516 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 71.527.803 von 111Dieter am 09.05.22 17:24:49@111Dieter

      >> Von in der Spitze EURO 250 auf jetzt weniger als EURO 170 ohne negativen Newsflow.

      Na, dass es keine negativen Nachrichten gab, kann man ja nun nicht sagen. Eine der wichtigsten negativen Nachrichten, vor deren Hintergrund der Kursverfall sogar noch milde erscheint, steht doch in Syrtakihans Beitrag Nr. 1.499. Hier noch mal zum mitlesen (Fettung von mir):

      „Die starken Preissteigerungen [bei den Beschaffungskosten] haben übrigens noch einen anderen unangenehmen Effekt: Sie lassen den (bei Sto relativ hohen) Kapitalstock von über 1 Mrd. EUR gegenüber dem Absatz stark wachsen und saugen den Cashflow auf. Und der Unternehmenswert ist, wie wir ja alle wissen, der diskontierte Cashflow ... Grundsätzlich gilt, dass Unternehmen mit hohem Kapitalstock und hohem Investitionserfordernis und geringer Marge im Inflationsszenario besonders schlecht dastehen. Da kann es dann ungünstigstenfalls so sein, dass das sich fortlaufend aufblähende Anlage- und Umlaufvermögen den kompletten CF nachhaltig wegsaugt und der Unternehmenswert gegen null läuft, obwohl das Unternehmen Preissteigerungen gut weitergeben kann.“

      Und in Syrtakihans Beitrag Nr. 1.509 wird diese Aussage dann noch mit Zahlen untermauert:

      >> Mittlerweile ist ja der Jahresabschluss online. Der oben beschriebene Effekt, dass Inflation die Cashflows reduziert,
      >> kann man nun in H2 sehen (freier CF in Mio. EUR, bereinigt um Finanzinvestitionen, M&A und IFRS 16):
      >> H2 2019 107,1
      >> H2 2020 114,7
      >> H2 2021 53,4

      Damit ist der Fall dann klar?

      Ich glaube nicht.

      Wenn man sich die Veränderung des Working Capitals ansieht ergibt sich folgendes Bild:

      Sto Working Capital in TEUR
      2017......113.336
      2018......122.748
      2019......116.549
      2020........95.774
      2021......161.259

      Berechnung des Working Capitals:
      Ford. LuL + Vorräte + Ertragssteuerforderungen
      abzüglich Verbl. LuL, Rückstellungen und Ertragssteuerverbindlichkeiten

      Im Jahr 2020 wurde das Working Capital aufgrund der Coronapandemie stark von 116 Mio. Euro auf 96 Mio. Euro abgebaut. Das ist vor allem durch ein Abbau der Forderungen aus Lieferung und Leistung um 9 Mio. Euro und einen Aufbau der Ertragssteuerverbindlichkeiten um 9,3 Mio. Euro gelungen. Das hat dem Free Cashflow einen zusätzlichen Schub verliehen (+20 Mio. Euro).

      Mit einer Normalisierung des Geschäftes bzw. Aufgrund des Anziehen des Geschäftes in 2021 hätte mit einer Umkehr dieses Effektes rechnen können, weil sich das Working Capital wieder normalisiert. Angesichts der Entwicklung der Vergangenheit und des Wachstums in 2021 hätte man vielleicht damit gerechnet, dass das Working Capital auf 125 bis 130 Mio. Euro ansteigt und damit den Free Cashflow mit 30 bis 35 Mio. Euro belastet.
      Tatsächlich ist das Working Capital aber auf 161 Mio. angestiegen. Also wurde das Working Capital um 30 Mio. Euro stärker ausgebaut, als man es aufgrund der langfristigen Entwicklung hätte erwarten können.

      Auf den ersten Blick scheint es, dass Syrtakihans mit seiner düsteren Prognose recht haben könnte.
      Aber ganz so einfach ist es nicht. Denn wenn man sich mal die genauen Effekte anschaut, dann sieht man folgendes:



      Wenn die Vorräte auf Vorjahresniveau geblieben wären, wäre das Working Capital nur auf 105 Mio. Euro angestiegen, weil der zusätzliche Finanzbedarf auf der Aktivseite der Bilanz durch entsprechende Ausweitungen auf der Passivseite kompensiert worden wäre. Ein Working Capital von 105 Mio. Euro hätte sogar noch unter den Werten von vor Corona gelegen. Da ist also keinerlei Inflationseffekt zu erkennen.

      Der von Syrtakihans kritisierte schwache Free Cashflow im 2HJ 2021 ist vor allem auf einen massiven Aufbau der Vorräte zurückzuführen, die um 55 Mio. Euro bzw. 53 % gestiegen sind. Klar, das könnte ein Effekt der gestiegenen Beschaffungskosten sein. Aber ein Plus von 53 % wäre dann doch unplausibel. So stark sind die Beschaffungskosten nun auch nicht gestiegen. Stattdessen ist die Erklärung, die Sto im Earningscall für das Q4 2021 gegeben hat, plausibler:

      -> Wir haben die Vorratshaltung deutlich erhöht, um die Lieferfähigkeit in 2022 sicher zu stellen;
      -> Die wesentliche Änderung beim Rückgang des Cashflows kommt aus der Erhöhung des Vorratsvermögens, das gezielt erhöht wurde;

      Das gleiche schreibt Sto auch in seinem Q1 2022 Bericht, wo es heißt:

      „Deutlich erhöht wurde im Vergleich zum Vorjahr die Bevorratung, um vor dem Hintergrund der anhaltend unsicheren Versorgungssituation die Lieferbereitschaft von Sto möglichst abzusichern.“

      Ich glaube Sto in dem Punkt vorerst, denn Sto hatte im letzten Jahr teilweise selbst Lieferschwierigkeiten, weil sie nicht genügend Ware auf Vorrat hatten. Da macht es Sinn, die Vorräte zu erhöhen, um lieferfähig zu bleiben.

      Aus diesem Grund glaube ich nicht, dass der Free Cashflow „gegen Null“ tendieren wird, sondern weiterhin sehr ordentlich sein wird. Zumal Sto auch in der Vergangenheit, als die Beschaffungskosten stark gestiegen sind, immer einen sehr ordentlichen Free Cashflow erwirtschaftet hat. Da ist mir nicht Bange.

      Ganz davon abgesehen, dass die Halbjahresbetrachtung von Hans unterschlägt, dass sich seit dem Jahr 2020 der Free Cashflow im 1HJ aber sowas von extrem verbessert hat. Hier mal meine Aufstellung, um zu zeigen was ich meine:

      FCF in TEUR......2017...........2018...........2019...............2020..........2021
      1. Halbjahr.......-37.736.......-46.660.......-44.053..............+57..........-4.578
      2. Halbjahr......+93.183......+95.204....+106.451.....+113.025........+52.369

      Um das wirklich würdigen zu können, muss man wissen, dass der FCF im 1HJ traditionell immer stark negativ war. Und zwar deutlich, wie ihr oben erkennen könnt. Das hat sich erst im Jahr 2020 geändert. Und selbst in 2021 ist man nicht wieder in alte Muster verfallen. Ich finde schon, dass man das bei der Betrachtung berücksichtigen sollte.

      FAZIT: Um den Free Cashflow und damit auch den Unternehmenswert ist mir bei Sto nicht bange.
      Ich glaube auch, dass der Markt für den Bausektor in 2023 eine Rezession einpreist. Ob er es damit nicht ein wenig übertreibt, werden wir im nächsten Jahr wissen.
      STO | 144,20 €
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      schrieb am 16.06.22 22:37:36
      Beitrag Nr. 1.517 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 71.800.016 von philojoephus am 16.06.22 20:35:17Na klar ist der Sachverhalt so. Generell beobachte ich aber eine starke Bevorratung bei vielen Unternehmen. Ich bin mal gespannt, wie sich das auf die Rohstoffpreise im weiteren Verlauf des Jahres auswirkt. In einigen, nicht ölbasierten Vorproduktbereichen sind ja schon deutliche Beruhigungen erkennbar.

      Außerdem, und wie auch im Beitrag bereits darauf hingewiesen: im Gegensatz zur Gesamtvolkswirtschaftlichen Situation sind Beschaffungsengpässe und starke Preissteigerungen bei Baumaterialien schon seit jetzt genau zwei Jahren zu beobachten. Dämmmaterial war bspw. schon im April 2021 ausverkauft.

      Die generelle Sichtweise, dass kapitalintensive Unternehmen per se unter der Inflation leiden, hatte ich schon in irgend einem anderen Thread widersprochen, eher trifft sogar das Gegenteil zu und Sto ist generell ein schlechtes Beispiel dafür. 

      Eine Anmerkung noch zur Tabelle des Working Capitals: 

      Zum Working Capital zählen auch die liquiden Mittel. Diese betrugen als Ergänzung zur Tabelle 
      2016: 142,67 M€, 
      2017: 157,87 M€, 
      2018: 181,61 M€, 
      2019: 184,49 M€, 
      2020: 267,76 M€, 
      2021: 270,60 M€. 
      Der Betrag blieb zwar von 2020 auf 2021 weitestgehend konstant, beeinträchtigt also die Aussagen von Philojoephus nicht bzw. deren Kernbotschaft sich mit der dargestellten Tabelle vielleicht sogar besser darstellen läßt, allerdings muss man dabei berücksichtigten, dass zwecks Analyse der Mittelnotwendigkeiten auch die (sich gegf. ändernde) Liquiditätspolitik von Rolf Wöhrle ein bisschen ins Blickfeld genommen werden müsste.  

      Zur Frage der Kursentwicklung: 
      Sicherlich trübt sich die Baukonjunktur mit steigendem Zinsniveau und Inflation gerade deutlich ein. Hinzu kommen viele verrückte Projekte, Investitionen und skurrile Finanzierungsinnovitionen in der Branche. Das berechtigt zusammen mit der sicherlich dieses Jahr eintretenden Margenerosion bei Sto sicherlich einen vorsichtigeren Blick. Man sollte aber einen entscheidenen Sachverhalt nicht aus den Augen verlieren: die Heizkosten gehen gerade durch die Decke. Der Clown im Kreml nutzt sein Gas als Druckmittel und wir haben einen relativ wirklich sehr guten Wirtschaftsminister (ich hätte nie gedacht, dass ich das mal über einen Bundespolitiker sagen werde), der relativ sachorientiert arbeitet und weiß, dass der Weg aus der Abhängigkeit nur über die Energieeinsparung geht. 

      In der letzten Woche hatte ich irgendwo ein Interview vom Vonovia-CEO gelesen, wonach der Konzern an der energetischen Sanierung als letztes sparen wird. 

      Mittlerweile gibt es drei existenzielle Gründe für mehr Energieeffizienz: Klimawandel, Ressourcenschonung, Schutz der demokratischen Freiheitsrechte. Energieeffizienz ist das Gebot der Stunde und hat sichtbar höchste Priorität in der Politik. 

      Um aber nun auf die Kursentwicklung konkret einzugehen: 
      Sto hat seit vielen Jahren unter den institutionellen Investoren mal mehr, mal weniger immer die gleichen Adressen und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass zumindest eine Adresse aufgrund der allgemeinen Lage gerade auf dem Verkaufsknopf drückt. Das hat sich in der Vergangenheit mehrfach gezeigt, ist nicht schön, kann durchaus noch länger anhalten und ist ein generelles Problem aber auch Chance der Aktie. 
      STO | 143,20 €
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      schrieb am 17.06.22 13:01:09
      Beitrag Nr. 1.518 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 71.800.985 von unicum am 16.06.22 22:37:36@unicum

      Ich habe nicht verstanden, warum Du die liquiden Mittel zum Working Capital dazuzählst, wenn es um die Cashflowbetrachtung geht?
      Wenn es um die Frage Free Cashflow und Cash geht, dann geht es doch darum, wieviel Geld netto im Working Capital gebunden ist und mir nicht in Form von Geld zur Verfügung steht. Liquide Mittel stehen mir doch zur Verfügung. Wenn mir das Unternehmen als ganzes gehören würde, könnte ich das Geld auch einfach entnehmen. Das ist bei Forderungen aus LuL oder Vorräten natürlich nicht möglich. Dort ist das Geld gebunden, wenn ich es nicht über entsprechende Working Capital Verbindlichkeiten auf der Passivseite finanzieren kann.
      Wenn Sto längere Zahlungsziele bei seinen Lieferanten hätte, dann wäre im letzten Jahr auch nicht so viel Geld im Vorratsaufbau gebunden worden. Sondern dann wären auf der Passivseite einfach höhere Verbindlichkeiten aus LuL ausgewiesen worden. Und dann wäre auch der Free Cashflow entsprechend höher und damit auch mehr liquide Mittel zum Jahresende vorhanden gewesen.

      >> allerdings muss man dabei berücksichtigten, dass zwecks Analyse der Mittelnotwendigkeiten auch
      >> die (sich gegf. ändernde) Liquiditätspolitik von Rolf Wöhrle ein bisschen ins Blickfeld genommen
      >> werden müsste.
      Was willst Du damit sagen?

      Grundsätzlich teile ich Syrtakihans Ansicht, was kapitalintensive Geschäftsmodelle angeht. Nur denke ich, dass die Zahlen ihm bei Sto bei genauer Betrachtung nicht Recht geben.

      Ich habe mir auch Deinen Beitrag im Board „Deutsche Small Caps - Basisinvestments eines Langfristdepots“ dazu durchgelesen. Ich denke, dass Du da einem Denkfehler unterliegst. Hintergrund ist, dass irgendwann auch langfristige Anlagegüter ersetzt werden müssen. Was dann erheblich teurer ist und wofür Du über die Abschreibungen der alten Anlage nicht adäquat entlohnt worden bist. D.h. Du bist ständig am draufzahlen (wenn auch in sehr langen Abständen). Warren Buffett hat den Hintergrund mindestens einmal ganz gut erklärt, allerdings kann ich den Abschnitt auf die Schnelle nicht finden.
      STO | 152,20 €
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      schrieb am 17.06.22 15:11:16
      Beitrag Nr. 1.519 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 71.803.699 von philojoephus am 17.06.22 13:01:09Das Working Capital ist eine Bestandsgröße, der CF eine Flussgröße. Der Cashflow ist eine Erfolgskennzahl. Um diesen Erfolg zu extrahieren, werden Korrekturen aufgrund von Veränderungen u.a. aus dem Nettoumlaufvermögen vorgenommen. WC an sich wird für die Frage der Liquidität und Belastung/Intensität durch das UV genutzt und gleicht der Liquidität 3. Grades. Im Übrigen ist der Cashflow eine sehr wichtige Größe aber auch nicht das Nonplusultra. 

      Liquide Mittel sind absolut notwendiger Teil der betrieblichen Tätigkeit. Das wird insbesondere sichtbar, wenn saisonale Effekte notwendig sind (Kauf des Saatgutes im Februar, Ernte erst im Oktober - das hat zwangsläufig Einfluss auf die Liquidität). 

      Aber ich finde die Diskussion bezüglich des hier besprochen Sachverhalts auch nicht wichtig. 

      Die Sichtweise, kapitalintensive Unternehmen würden besonders stark unter Hochinflation leiden, ist mir eindeutig zu statisch und kann zu fatalen Fehlentscheidungen führen, wenn man ihr folgen würde. Am Beispiel Sto: Der Konzern hat eine viertel Milliarde Liquider Mittel rumzuschleppen, trotz der Megaaussschüttung vor ein paar Jahren, für die man, trotz des hohen Finanzierungsbedarfs im Frühjahr, in diesem Ausmaß keine Verwendung hat, man der Geldentwertung ausgesetzt ist und ggf. sogar Strafzinsen zahlen muss. 

      Wenn Rolf Wöhrle dann sagt, Hilfe, ich weiß nicht wohin damit, die Sparkasse Bonndorf-Stühlingen sitzt mir derbe im Nacken, die Kundenbetreuerin nervt mich jeden Tag, ich pumpe mir jetzt einfach das Lager voll, macht das aus meiner Sicht absolut Sinn. Wenn dann noch mehr von diesen merkwürdigen Papierschnitzeln mit dem Autogramm einer gewissen Christine Lagarde übrig bleiben und ich weiß nicht wohin, dann tausche ich das eben noch in weiteres Zeugs ein, wie eine eigene Spedition, oder was weiß ich. Schon bin ich "kapitalintensiv". 

      Grundsätzlich nochmal: Die Sichtweise, dass Neuanschaffungen langlebiger Wirtschaftsgüter in einem Hochinflationsszenario "teurer" werden, berücksichtigt nicht, was Inflation ist, nämlich Geldentwertung. Nicht die Gegenstände werden teurer, sondern des Geld in das ihr Wert gemessen wird, ist weniger Wert. Ist doch klar, dass ich eine für wenig "Geld" erworbene Anlage, auch wenig abschreiben muss. Ich habe aber unter Umständen in der Zeit bis dahin inflationsbedingt entsprechend nominal steigende Mittelzuflüsse.  

      Ein Unternehmen mit hohem Anteil an langlebigen Wirtschaftsgütern hat in einem solchen Szenario Vor- und Nachteile. Ein Vorteil ist, dass es Ersatzinvestitionen zeitlich stark verzögern kann. Man kann das bspw. in der Verhüttungsindustrie, bei Raffinerien und bei Reedereien sehr deutlich beobachten. Hier gibt es Spielräume von fünf Jahren und mehr. Diesen Spielraum haben "schlanke" Unternehmen oft nicht. Einem "Durchlauferhitzer-Unternehmen" kann das sogar ganz schnell das Genick brechen, insbesondere, wenn Lieferanten aufgrund der Inflation nicht mehr bereit sind, zu langen Zahlungszielen zu liefern. Auf diesem Prinzip ist oft Jahrzehntelang die Bilanz hochgetunt worden. Manche Geschäftsmodelle basieren sogar darauf. Wenn es dann auch noch aufgrund der Inflation auf der anderen Seite zu Veränderungen bei den Einnahmen kommt, und dann gehts ganz plötzlich in die Zahlungsunfähigkeit. 

      Ich möchte nur warnen, die Dinge zu dogmatisch zu sehen. Rechnungslegung ist nur ein Versuch, ökonomische Sachverhalte abzubilden, ist darin aber stark limitiert. Man drückt Dinge hilfsweise mit Zahlen aus, dahinter verbergen sich aber ziemlich reale Welten. Vielleicht sollte Warren Buffett mal mit den Indianern aus seiner Gegend eine Pfeife rauchen, die könnten da vielleicht für Aufklärung sorgen: https://de.wikipedia.org/wiki/Weissagung_der_Cree
      STO | 152,00 €
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      schrieb am 17.06.22 15:38:13
      Beitrag Nr. 1.520 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 71.804.259 von unicum am 17.06.22 15:11:16>> Rechnungslegung ist nur ein Versuch, ökonomische Sachverhalte abzubilden, ist darin aber stark limitiert. Man drückt Dinge
      >> hilfsweise mit Zahlen aus, dahinter verbergen sich aber ziemlich reale Welten. Vielleicht sollte Warren Buffett mal mit den
      >> Indianern aus seiner Gegend eine Pfeife rauchen, die könnten da vielleicht für Aufklärung sorgen: “Only after the last tree
      >> has been cut down / Only after the last river has been poisoned / Only after the last fish has been caught / Then will you
      >> find that money cannot be eaten.”
      Das hat er offensichtlich schon getan und ist danach zu dem gleichen Schluss wie Du gekommen: "We care not whether the auditors hear a tree fall in the forest; we do care who owns the tree and what's next done with it." :-) (BERKSHIRE HATHAWAY INC. Chairman’s Letter 1990)

      Ansonsten kann ich seinen Artikel aus dem Mai 1977 in Fortune sehr zu dem Thema empfehlen: "HOW INFLATION SWINDLES THE EQUITY INVESTOR – The central problem in the stock market is that the return on capital hasn’t risen with inflation. It seems to be stuck at 12 percent"
      Quelle: https://www.valueinvesting.de/warren-buffett-on-inflation/

      Denn im Gegensatz zu uns beiden, hat Warren Buffett die hohe Inflation in den 1970er Jahren als Investor ja selbst erlebt.
      STO | 149,40 €
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      schrieb am 17.06.22 15:41:54
      Beitrag Nr. 1.521 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 71.804.389 von philojoephus am 17.06.22 15:38:13Der Warren Buffett ist sicherlich ein weiser und mutmaßlich sehr sympathischer Kerl. Danke für den Link.
      STO | 149,40 €
      Avatar
      schrieb am 17.06.22 19:02:50
      Beitrag Nr. 1.522 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 71.800.985 von unicum am 16.06.22 22:37:36
      Zitat von unicum: Die generelle Sichtweise, dass kapitalintensive Unternehmen per se unter der Inflation leiden, hatte ich schon in irgend einem anderen Thread widersprochen, eher trifft sogar das Gegenteil zu und Sto ist generell ein schlechtes Beispiel dafür.

      Das war dieser Beitrag: https://www.wallstreet-online.de/diskussion/937146-251-260/d…

      Und das war meine Antwort darauf: https://www.wallstreet-online.de/diskussion/937146-241-250/d…

      Natürlich kann man die Entwicklung des Unternehmenswertes (und des daran hängenden Aktienkurses) nicht auf die Frage der Inflationsfolgen reduzieren. Es spielen diverse andere sich überlagernde und auch gegenseitig beeinflussende Faktoren eine Rolle, wie philojoephus dargelegt hat. Mir ging es darum, isoliert von andere Einflüssen zu beschreiben, wie Inflation auf den Unternehmenswert wirkt. Und hier ist für mich evident, dass tendenziell Unternehmen mit starker Kapitalbasis benachteiligt sind. Zum Verständnis hilft es sicherlich, wenn man verschiedene Szenarien in einem DCF-Modell einfach einmal durchlaufen lässt.

      Nehmen wir mal an, alle Preise steigen mit 10% p.a. und zwei idealisierte und zu 100% EK-finanzierte Unternehmen müssen regelmäßig ins AV investieren und wälzen ihr UV fortlaufend um (der Normalfall). Unternehmen A hat einen Umsatz von 100 Mio. EUR und kein reales Wachstum, sein Vermögen ist 200 Mio. EUR und die Nettomarge ist 10%. Unternehmen B hat auch einen Umsatz von 100 Mio. EUR und auch kein reales Wachstum, aber sein Vermögen ist nur 50 Mio. EUR und die Nettomarge ist ebenfalls 10%. Unternehmen A ist also kapitalintensiv, Unternehmen B ist es nicht.

      Beide Unternehmen liefern einen Bruttocashflow von 10 Mio. EUR im Jahr 1, von 11 Mio. EUR im Jahr 2, von 12 Mio. EUR in Jahr 3 usw. Bei Unternehmen A nimmt das mit steigenden Preisen wachsende Vermögen 10% Kapital im Jahr auf, im Jahr 1 also 20 Mio. EUR, im Jahr 2 22 Mio. EUR, im Jahr 3 24 Mio. EUR usw. Demzufolge ist der free CF im Jahr 1 bei -10 Mio. EUR, im Jahr 2 bei -11 Mio. EUR, im Jahr -12 Mio. EUR. Man sieht sofort, dass Unternehmen A steigende negative free CFs hat und gegen die Wand fährt. Es ist wertlos.

      Bei Unternehmen B hingegen nimmt das Vermögen im Jahr 1 nur 5 Mio. EUR auf, im Jahr 2 6 Mio. EUR usw. Der free CF ist +5 Mio. EUR im Jahr 1, +5 Mio. EUR im Jahr 2 usw. Unternehmen B generiert nachhaltige positive free CFs und ist werthaltig.
      STO | 149,60 €
      2 Antworten
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      schrieb am 17.06.22 21:35:42
      Beitrag Nr. 1.523 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 71.805.637 von Syrtakihans am 17.06.22 19:02:50Das Modell hat m.E. einen Systemfehler. Du gestehst beiden Unternehmen eine identische Nettomarge von 10% zu, dem kapitalintensiverem Unternehmen A aber keinen höheren Bruttocashflow. Dies muss definitionsgemäß aber der Fall sein, da der Bruttocashflow die Afa enthält. 

      Die G&V eines kapitalintensiven Unternehmens mit ist eine andere als die eines weniger kapitalintensiven Unternehmens. Sie enthält einen viel höheren Anteil an nicht (unmittelbar) cashwirksamen Aufwendungen. Deshalb ist der BruttoCF bei kapitalintensiven Unternehmen aufgrund bspw. der Afa i.d.R. deutlich höher. Jedenfalls wenn man annimmt, dass die Gesellschaften sonst identisch sind (was allerdings nicht funktioniert). 

      Das ist ja auch gerade Sinn & Zweck der Geldflussrechnung (Kapitalfluss ist strenggenommen ein falscher Begriff, die Schweizer machen es da mal wieder besser), die parallel und separat zur G&V aufgestellt wird. Wenn man diesen Systemunterschied nicht macht, braucht man erst gar nicht zwischen Nettoergebnis und Bruttocashflow unterscheiden.

      So, ich verabschiede mich ins Wochenende und wünsche Euch allen ein schönes!
      STO | 149,60 €
      1 Antwort
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      schrieb am 18.06.22 15:03:38
      Beitrag Nr. 1.524 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 71.806.321 von unicum am 17.06.22 21:35:42Ja, das Beispiel ist schon arg idealisiert. Wenn man vom idealisierten Fall zur Realität überleitet müssen die Effekte der Abschreibungen mit rein, die Effekte der Lieferanverbindlichen, Fremdkapital/Finanzierung u.a. Zudem laufen die Effekte tatsächlich verzögert, da die Preise ja kontinulierlich steigen und nicht sprunghaft. Wie schon geschrieben, man müsste die verschiedenen Szenarien in einem DCF-Modell einfach einmal durchlaufen lassen um präzise Zahlen zu bekommen. Dennoch, es gilt für mich tendenziell, dass das Vermögen (=Bilanzsumme) mit den Preisen wächst und Kapital aufnimmt und dauerhaft gebunden hält.

      Für den Fall Sto gilt für mich daher vorrangig zu klären: Wie entwickelt sich die Inflation weiter? Können Preissteigerungen ausreichend weitergegeben werden? Kann die Rohertragsmarge gehalten werden und wie wird sich die Nachfrage entwickeln? Momentan sind das alles recht viele Fragezeichen und soetwas drückt auf die Bewertungsmultiples. Da guckt sich der eine oder andere Anleger dann doch lieber bspw. eine Unilever, Anheuser-Busch oder Gelsenwasser an.
      STO | 152,20 €
      Avatar
      schrieb am 18.06.22 16:32:36
      Beitrag Nr. 1.525 ()
      Ich habe noch einen interessanten Passus aus einem von Warren Buffetts Chairman's Letters gefunden, der genau das wiedergibt, was ich hier versuchte zu verdeutlichen:

      [...]Any unleveraged business that requires some net tangible assets to operate (and almost all do) is hurt by inflation [...]
      Quelle: https://berkshirehathaway.com/letters/1983.html

      Deepl-Übersetzung:
      [...]Jedes nicht fremdfinanzierte Unternehmen, das für seinen Betrieb ein gewisses Netto-Sachvermögen benötigt (und das tun fast alle), wird durch die Inflation geschädigt. Unternehmen, die nur wenig Sachvermögen benötigen, sind am wenigsten betroffen. Und diese Tatsache ist natürlich für viele Menschen schwer zu begreifen. Jahrelang galt die traditionelle Weisheit, dass Unternehmen, die über natürliche Ressourcen, Anlagen und Maschinen oder andere Sachwerte verfügen, am besten vor Inflation geschützt sind ("In Goods We Trust"). So funktioniert es aber nicht. Vermögensintensive Unternehmen erwirtschaften in der Regel niedrige Renditen - Renditen, die oft kaum genug Kapital bereitstellen, um den Inflationsbedarf des bestehenden Unternehmens zu finanzieren, so dass nichts für echtes Wachstum, für die Ausschüttung an die Eigentümer oder für den Erwerb neuer Unternehmen übrig bleibt.[...]

      Sto ist ein nicht fremdfinanziertes Unternehmen mit einem großen Netto-Sachvermögen.
      STO | 152,20 €
      Avatar
      schrieb am 19.06.22 19:35:48
      Beitrag Nr. 1.526 ()
      es gibt eine neue Investorenpräsentation mit Datum 12.05.2022 auf der Homepage unter https://www.sto.de/s/investor-relations
      STO | 152,20 €
      Avatar
      schrieb am 19.06.22 19:39:04
      Beitrag Nr. 1.527 ()
      "Was steckt hinter StoColor Photosan? Die Idee, mit Fassadenfarbe für saubere Stadtluft zu sorgen."

      STO | 152,20 €
      Avatar
      schrieb am 23.06.22 11:43:42
      Beitrag Nr. 1.528 ()
      Gestern war die Hauptversammlung. Die Erkenntnisse halten sich in Grenzen. Zu diesen zählen folgende Informationen: 

      Ende Mai lag der Umsatz über Vorjahr. Es herrscht weiter Druck auf die Rohertragsmargen, der bis Ende 2022 anhalten wird. Im Mai ist aber ein weniger ausgeprägter Druck auf die Rohertragsmarge zu beobachten. Das EBT bis einschließlich Mai lag noch unter Vorjahresniveau. 

      Für das Russlandgeschäft wäre ein Impairment von 4 Mio. fällig, bei einer entschädigungslosen Enteignung aber deutlich mehr. 

      Die Guidance wurde nicht relativiert, das Ziel für 2025 (Umsatz 2,1 Mrd. EBT-Marge 10%) soll weiterhin über einen "linearen Verlauf" (d.h. eher kontinuierlich steigend, nicht hockeystickartig) erreicht werden.  

      Soweit, so gut. 

      Interssant war die heutige Pressekonferenz des Wirtschaftsministers zur Lage an den Gasmärkten und der heutigen Ausrufung der "Alarmstufe", also der zweiten Stufe des Notfallplans. A.o. Preisanpassungen sollen noch nicht genehmigt werden. Außerdem sagte Robert Habeck (wann löst der eigentlich endlich Olaf Scholz ab?) Folgendes: unter der rauen unschönen Oberfläche, findet Zitat: "...gerade eine wahnsinnige Dynamik bei der Sanierung von Häusern ... statt.." Zitatende, sodass hier (bspw. mit Blick auf ein mögliches Verbot von Gasheizungen) aktuell keine staatlichen Eingriffe notwendig sind. 

      Zur hier ausgiebig diskutierten Frage von Preissteigerung und Inflation: 
      Ich hatte meinen Standpunkt diesbezüglich kundgetan und sehe anlagenintensive Unternehmen keinesfalls per se im Nachteil. Die Sichtweise von Warren Buffet ist viel zu einfach und berücksichtigt nicht alle Aspekte von Inflation. 

      Abgesehen davon, läßt sich jüngst jedoch folgender Trend bei den für Sto relevanten Inputkosten beobachten: 

      Im Mai sind die Preise für kohlenstoffhaltige Inputfaktoren weiter stark gestiegen, wie bspw. Raffineriegase, Polymere, Epoxidharze, etc, aber auch Titandioxide, Aluminium, Farbstoffe und Pigmente. Allesamt zwischen 11 und 18% ytd.  

      Allerdings fallen nun nahezu alle Rohstoffe seit mehreren Wochen schon. Der WTI-Preis steht nur noch 19% über dem Preis vor dem Angriff auf die Ukraine, Natural-Gas liegt noch 31% darüber, hat aber in den letzten Wochen von der Spitze kontinuierlich ebenfalls 30% verloren. 

      Generell halte ich das Rohstoff-Preisniveau sowieso für relativ moderat, wenn man es mit der Zeit 2002 bis 2008 vergleicht. Natürlich bleibt es abzuwarten, wohin die Preis bei der extrem expansiven Geldpolitik sich entwickeln werden.

      Was in der aktuellen Situation von der medialen Meinungsmasse massiv unterschätzt wird, ist die Tatsache, dass sich die Preismacht der chemischen Industrie deutlich verändert hat. Wir haben in Europa kaum noch Raffineriekapazitäten. Denn die sind ja ESG- igitt. Das Zeug muss also aus anderen Weltregionen, vornehmlich NA, Naher- und Ferner Osten kommen - bei gestörten Lieferketten und Lockdowns. In diesen Regionen kann außerdem von einer Gas- und Ölknappheit gar nicht die Rede sein. Im Gegenteil: Putin schmeißt diese Regionen aktuell gerade zu voll damit. 

      Mein sehr einfaches persönliches Fazit: 
      Die weltweite Lage ist vielschichtig dramatisch und eine einzige Katastrophe, an der Börse sind, wie schon seit einem Jahr geschrieben, die fetten Jahre vorbei. Fundamental betrachtet gilt das aber nur sehr eingeschänkt für Sto. Ggf. überragen aus dieser Gesamtlage insgesamt die Vorteile die Nachteile sogar dramatisch. Klar wird die Rohertragsmarge dieses Jahr nicht berauschend ausfallen. Mit erhöhten Absatzpreisen, stagnierenden, ggf. sogar bald fallenden Rohmaterialpreisen und einer "wahnsinnigen Dynamik bei der Sanierung" (Robert Habeck) sehe ich Sto langfristig eher unter Volldampf wie noch nie.  
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      schrieb am 23.06.22 11:51:54
      Beitrag Nr. 1.529 ()
      danke für deien Einschätzung

      genau, ich denke auch, es geht jetzt darum Firmen zu finden, die einer Inflation,Rezession trotzen können, weil sie einfach gut aufgestellt sind
      und wenn nicht Sto dazugehört, wer dann

      ich war mit Sto weit im plus und bin es immer noch, obwohl -30% seit 1.1.gefallen
      aber ich hoffe es geht wieder aufwärts
      STO | 144,40 €
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      schrieb am 23.06.22 12:44:05
      Beitrag Nr. 1.530 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 71.839.238 von unicum am 23.06.22 11:43:42P.S. zu Russland: nach LocalGAAP steht die Tochter bei Sto zu rund 1 Mio. Euro in den Büchern. Nach IFRS sicherlich etwas mehr, da dort aber m.W. nichts produziert wird, dürfte sich das in Grenzen halten, also sagen wir mal 2 Mio. Dann würden sich die Wertberichtigungen insgesamt auf 6 Mio. begrenzen, wobei ich das schon für konservativ halte. Merkwürdigerweise ist der offizielle Sitz der OOO Sto in einem schrottigen vierstöckigem Wohnhaus im Moskauer Stadtkern untergebracht :confused
      STO | 144,40 €
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      schrieb am 23.06.22 17:15:49
      Beitrag Nr. 1.531 ()
      @unicum

      Vielen Dank für Deine Eindrücke.
      STO | 144,00 €
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      schrieb am 23.06.22 17:34:36
      Beitrag Nr. 1.532 ()
      Vielen Dank für den HV Bericht.

      Wurde die Frage beantwortet, inwieweit Sto von einer Gas Rationierung betroffen sein könnte?
      STO | 144,00 €
      1 Antwort
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      schrieb am 23.06.22 19:14:46
      Beitrag Nr. 1.533 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 71.839.238 von unicum am 23.06.22 11:43:42Vielen Dank für die HV-Informationen @unicum

      Zitat von unicum: Natural-Gas liegt noch 31% darüber, hat aber in den letzten Wochen von der Spitze kontinuierlich ebenfalls 30% verloren.

      Kurze Anmerkung hierzu: Die europäischen Spotmarktpreise sind in den letzten Tagen dramatisch gestiegen, heute auf 129,5 EUR/MWh Day-Ahead (14.06.2022 83 EUR/MWh, 2021 30 ...40, 2019 15 ...20). Diese Preiserhöhungen von mehreren 100% seit der Zeit vor Corona werden zeitverzögert in den nächsten Quartalen bei Unternehmen (und auch Privathaushalten) ankommen. Das gilt nicht für Wirtschaftsräume außerhalb Europas. Wir sitzen allerdings mitten in Europa und deshalb hierzu

      Zitat von unicum: Die weltweite Lage ist vielschichtig dramatisch und eine einzige Katastrophe

      vollste Zustimmung.
      STO | 139,60 €
      13 Antworten
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      schrieb am 23.06.22 20:36:48
      Beitrag Nr. 1.534 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 71.843.177 von Merger-one am 23.06.22 17:34:36In diese Richtung ging tatsächlich eine Frage. Davon ist Sto nicht besonders betroffen, so die Antwort in meinen Erinnerungen. Bis auf den üblichen (überwiegend elektrischen) Fabrikationsenergieverbrauch (Letzteres aber aus meiner "Feder"). Ich kenne die Sto-Werke ein bisschen. Das ist keinesfalls nicht energieintensiver als der Durchschnitt industrieller Fertigungen, eher wenig energieintensiv.
      STO | 140,60 €
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      schrieb am 24.06.22 00:29:09
      Beitrag Nr. 1.535 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 71.844.143 von Syrtakihans am 23.06.22 19:14:46Kurze Anmerkung hierzu: Die europäischen Spotmarktpreise sind in den letzten Tagen dramatisch gestiegen, heute auf 129,5 EUR/MWh Day-Ahead (14.06.2022 83 EUR/MWh, 2021 30 ...40, 2019 15 ...20). Diese Preiserhöhungen von mehreren 100% seit der Zeit vor Corona werden zeitverzögert in den nächsten Quartalen bei Unternehmen (und auch Privathaushalten) ankommen.

      ich hatte aus den Antworten in der Hauptversammlung den Eindruck, dass der Gasbezug nicht ein wesentlicher Input-Faktor in der Sto-Gruppe ist mit Ausnahme der Beteiligung an Ströher.

      Bei Ströher ist die Belieferung mit Gas eine wesentliche Herausforderung.
      STO | 139,80 €
      12 Antworten
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      schrieb am 24.06.22 08:36:18
      Beitrag Nr. 1.536 ()
      aber wie kann man sich dann schon wieder 6% erklären?
      STO | 140,80 €
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      schrieb am 24.06.22 12:38:57
      Beitrag Nr. 1.537 ()
      wer verkauft solche Stückzahle? und wozu?

      In der Hauptversammlung habe ich nichts gehört, was dies rechtfertigen. Wer Mut hat sollte kaufen!
      STO | 137,00 €
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      schrieb am 24.06.22 13:34:43
      Beitrag Nr. 1.538 ()
      "Original-Research: Sto SE & Co. KGaA (von Montega AG): Kaufen

      Fr, 24.06.22 11:01"

      https://www.comdirect.de/inf/aktien/detail/news_detail.html?…
      STO | 138,80 €
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      schrieb am 25.06.22 14:38:12
      Beitrag Nr. 1.539 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 71.846.216 von Hiberna am 24.06.22 00:29:09
      Zitat von Hiberna: ich hatte aus den Antworten in der Hauptversammlung den Eindruck, dass der Gasbezug nicht ein wesentlicher Input-Faktor in der Sto-Gruppe ist mit Ausnahme der Beteiligung an Ströher.

      Ja, Gas dürfte als Input-Faktor bei Sto auf der Kostenseite keine wesentliche Rolle für die Rohertragsmarge spielen. Die hohen Gaspreise (gestern 134 EUR/MWh) kommen aber auf der Nachfrageseite an. Etwa 2/3 der Immobilien in Deutschland befinden sich im Besitz von Privatpersonen und Eigentümergemeinschaften. Und bei diesen wird der einsetzende Kostenschock unmittelbar zur Streichung angedachter Fassaden-Sanierungen und somit zu weniger Nachfrage nach Sto-Produkten führen.

      Aber es kann noch viel viel schlimmer kommen. Falls Gaslieferungen aus Russland gänzlich ausfallen, dann wird Industrieverbrauchern der Gasbezug untersagt. Und das würde bedeuten, dass die Produktion von Polymerdispersion und Polysterol ausfällt. Sto müsste dann einen großen Teil seines Betriebes einstellen, und das solange bis eine ausreichende LNG-Versorgungsstruktur steht - vielleicht in 2024. Wahrscheinlich ist Sto danach genauso tot wie ein großer Teil der deutschen Wirtschaft.
      STO | 141,40 €
      11 Antworten
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      schrieb am 25.06.22 16:05:13
      Beitrag Nr. 1.540 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 71.856.518 von Syrtakihans am 25.06.22 14:38:12
      Zitat von Syrtakihans: Die hohen Gaspreise (gestern 134 EUR/MWh) kommen aber auf der Nachfrageseite an. Etwa 2/3 der Immobilien in Deutschland befinden sich im Besitz von Privatpersonen und Eigentümergemeinschaften. Und bei diesen wird der einsetzende Kostenschock unmittelbar zur Streichung angedachter Fassaden-Sanierungen und somit zu weniger Nachfrage nach Sto-Produkten führen.


      Der Umkehrschluss wäre also dann: wenn die Gaspreise stark sinken werden Fassaden-Sanierungen (zur Energieeinsparung) durchgeführt?
      Und bei hohen Gaspreisen werden keine/weniger Fassadensanierungen (zur Energieeinsparung) durchgeführt?
      Klingt für mich eher ungewöhnlich.
      STO | 141,40 €
      9 Antworten
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      schrieb am 25.06.22 16:28:01
      Beitrag Nr. 1.541 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 71.856.518 von Syrtakihans am 25.06.22 14:38:12Dann wäre Centrotec eines der wenigen (weil "systemkritischen") Unternehmen, das überleben dürfte...
      STO | 141,40 €
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      schrieb am 25.06.22 16:37:28
      Beitrag Nr. 1.542 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 71.856.731 von K1K1 am 25.06.22 16:05:13Nein, hier geht es um den Effekt eines Kostenschocks, dem Hausbesitzer und Mitglieder von Wohneigentümergemeinschaften ausgesetzt sind, wenn sie hohe Nachzahlungen leisten müssen und zudem eine hohe Preiserhöhung tragen müssten. Aus rein akuter finanzieller Bedrängnis heraus werden so angedachte Fassaden-Sanierungen (energetische und nicht energetische) gestrichen oder verschoben. Wenn man nicht mehr weißt, wo das Geld für die nächsten Rate für Kreditzinsen herkommen soll, dann werden Ausgaben gestrichen. Diskussionspunkt wäre, wie stark dieser Effekt bei Sto ankommt.

      Natürlich werden hohe Gaspreise mittel- und langfristig die Nachfrage nach energetischen Fassadensanierung unterstützen - aber darum geht es jetzt gerade nicht.
      STO | 141,40 €
      8 Antworten
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      schrieb am 25.06.22 16:55:39
      Beitrag Nr. 1.543 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 71.856.806 von Syrtakihans am 25.06.22 16:37:28
      Zitat von Syrtakihans: Nein, hier geht es um den Effekt eines Kostenschocks..


      Für Fassadensanierungen, die nicht-energetisch begründet sind glaube ich das gerne, für energetisch begründete Fassadensanierungen aber nicht. Wer jetzt durch höheren Energiekosten(nachzahlungen) eine energetische Sanierung nicht finanzieren kann/will, der würde das auch bei niedrigeren Gaspreisen oder ohne den von Dir bezeichneten Kostenschock nicht finanzieren können/wollen.

      Ich übertrage Deine Argumentation mal in das Solargeschäft: wegen der hohen Energie- und Strompreise und wegen des Kostenschocks werden keine Photovoltaikanlagen mehr installiert... sicher nicht 1:1 vergleichbar, aber worin siehst Du den Unterschied?
      STO | 141,40 €
      7 Antworten
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      schrieb am 25.06.22 17:27:22
      Beitrag Nr. 1.544 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 71.856.851 von K1K1 am 25.06.22 16:55:39Ist jetzt nicht zwingend euer Thema, aber ich habe ja derzeit bei Hausbau und Sanierung immernoch nicht den Eindruck als gäbe es weniger Nachfrage/Kaufkraft aufgrund höherer Baukosten/Preise, Zinsen, sondern immernoch eher Mangel an Fachkräften und politischem Willen.

      Erlebe ich derzeit ständig in Gesprächen sowohl mit Kreditgebern als auch Kunden. Am Ende ist immer das eigentliche Problem nicht der Preis (Geld hat das dafür grundsätzlich in Frage kommende Klientel noch genug), sondern das entweder die Gewerke noch auf ner anderen Baustelle werkeln und es keinen Ersatz gibt, oder aber (und das ist besonders bei Solarinstallation der Fall) es fehlen qualifizierte Mitarbeiter, oder es gibt in Behörden Verzögerungen bei Genehmigungen oder Abnahme der Installationen.

      Ich bin ja großer Anhänger des Umbaus unserer Energieversorgung, aber mich nervt immer colossal, wie wenig dafür eigentlich auch staatlich/behördlich getan wird. Es dauert viel zu lange, eine stinknormale Solaranlage auf dem Eigenheim zu installieren. Bei Dämmung ist es nicht viel besser. Da derzeit Gewerke zu finden, die schnell und qualitativ gut arbeiten, ist auch so ne Geschichte. Eigentlich könnte das ganze Thema Energetische Gebäudesanierung, Energieeffizienz und generell Energiewende als große Chance für die deutsche Wirtschaft verstanden werden. Stattdessen wird überall gebremst, ausdiskutiert oder schlicht die Probleme nicht erkannt, geschweige denn generalstabsmäßig geplant.
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      schrieb am 25.06.22 17:59:08
      Beitrag Nr. 1.545 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 71.856.914 von katjuscha-research am 25.06.22 17:27:22Das ist auch alles nicht mehr möglich, da gemäss S-Hans Deutschland eh bald am Ars.. ist. Mit dieser Einstellung können sich ja dann manche den Strick nehmen. Ich vertraue da immer noch auf die Innovation und die Flexibilität der Wirtschaft in Krisenzeiten und auch bei den Herren und einigen Damen der Politik kann man Ansätze zum Pragmatischen erkennen. Vielleicht können wir auch aus Krisen lernen, es wäre zu hoffen.
      STO | 141,40 €
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      schrieb am 25.06.22 18:16:06
      Beitrag Nr. 1.546 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 71.856.851 von K1K1 am 25.06.22 16:55:39
      Zitat von K1K1: Ich übertrage Deine Argumentation mal in das Solargeschäft: wegen der hohen Energie- und Strompreise und wegen des Kostenschocks werden keine Photovoltaikanlagen mehr installiert... sicher nicht 1:1 vergleichbar, aber worin siehst Du den Unterschied?

      Ich sehe keinen Unterschied zwischen Photovoltaikanlagen, Sonnenkollektoren, Gebäudedämmung, Heizungsanlagen usw., denn grundsätzlich gilt, dass bei Konsumenten vermehrt Ausgaben gestrichen werden, wenn finanzieller Druck besteht. Sicherlich gibt es auch jetzt und in naher Zukunft Immobilienbesitzer, die finanzielle Spielräume haben und diese auch ausnutzen. Um die geht es jetzt aber nicht. Typische Problemfälle sind Mitglieder von Wohneigentümergemeinschaften, die alles an Eigenkapital in ihren Wohnungskauf gesteckt haben und ohne große Reserven "von der Hand in den Mund" leben und auf den WEG-Versammlungen kritisch gegenüber allen Beschlüssen sind, die auf Sonderumlagen hinauslaufen. Solche Personen sind von wirtschaftlichen Argumenten schwer zu überzeugen. Und das wird sich in den nächsten Quartalen mehr ausprägen.
      STO | 141,40 €
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      schrieb am 25.06.22 19:14:35
      Beitrag Nr. 1.547 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 71.856.998 von Fullhouse1 am 25.06.22 17:59:08Ja leider, ist dieses negative Denken in Deutschland sehr verbreitet, was ein Grundproblem ist, wieso vieles nicht so vorangeht als es müsste.
      Wenn ich beispielsweise immer das Ziel sehe, im Jahr 2045 die deutsche Wirtschaft klimaneutral aufzustellen, kommen überall die Bedenkenträger aus ihren Löchern, die das eh für unmöglich halten. Na mit der Einstellung wird es dann zur selbsterfüllenden Prophezeiung.

      Bisher hat die Gesellschaft inklusive Politik, Unternehmer und Konsument immer auf die großen Krisen reagiert, genauso wie auf Bedenken zu Demographie etc, wo immer schon das Ende vorausgesagt wurde. Die Pessimisten denken immer, Politik, Unternehmen und Konsumenten passen sich nicht an Veränderungen an. Betrifft die kleinen Krisen (dazu gehören für mich die Rezessionen der letzten 30 Jahre) wie auch die großen, umfassenden Herausforderungen unserer Zeit. Wobei ich bei letzterem mir wirklich etwas Sorgen mache, ob wir die Herausforderungen nicht zu spät angehen, und deren Lösung nicht auch als Chance begreifen. Mir wird gerade beim Thema Energiewende viel zu sehr auf Risiken geachtet statt sie als große ökonomische und gesellschaftliche Chance zu betrachten. Was nicht heißt dass jetzt alle Bürger in Kalten sitzen sollen, weil wir sofort alle fossilen Dinge abschalten. Aber ich denke, die Politik muss sich auch mal trauen, dem Bürger Entbehrungen zuzumuten, wenn der es sich leisten kann. Man denkt immer, wenn man wiedergewählt werden will, muss man jedem Bürger kurzfristige Geschenke machen. Dadurch kommt es zu solchem Blödsinn wie Tankrabatt im Gießkannenprinzip oder höheres Kindergeld für Alle, etc.
      Die großen Herausforderungen sind auch übergangsweise mit Entbehrungen verbunden. Ist ja nicht so als könnte sich das unsere Gesellschaft nicht leisten. Man muss es nur sozial verantwortunglich gestalten. Aber machbar ist es allemal. Und kleinere Rezessionen sehe ich als normal und Chance an, sowohl gesamtgesellschaftlich als auch als Anleger.
      STO | 141,40 €
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      schrieb am 25.06.22 19:36:42
      Beitrag Nr. 1.548 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 71.857.205 von katjuscha-research am 25.06.22 19:14:35
      Schräge Logik
      https://www.n-tv.de/wirtschaft/der_boersen_tag/Sorgenfalten-…

      Also, dass der Immo-Boom mit dem so geliebten Betongold bei Verdreifachung für 10-15j j. Hypotheken und steigenden Materialkosten natürlich deutlich abebbt und einen herben Dämpfer bekommt, ist klar.
      Da braucht man sich nur den Kursverlauf bei Helma ansehen, und die haben noch hohe stille Reserven.
      Auch Uzin Utz (Parkett) leidet und traut sich noch nicht einmal eine Prognose zu.
      Bei Sto bin ich aber deutlich optimistischet! Ihre Marktstellung bei Gebäude- und Fassadendämmung ist so stark und dieser Bereich für die Klimawende ähnlich bedeutend wie der Verkehrssektor. Daher bin ich sicher würde die Ampel hier - wie bei den Abstandsregeln für Windräder - deutlich nachsteuern, sollten hier die Aktivitäten abnehmen. Da wären sich FDP und Grüne schnell einig, die SPD hätte auch nichts dagegen, wenn Lindner es finanziell möglich macht, weitere Anreize zu setzen.
      Außerdem ist ja die Dämmung der (!!) Schlüssel, um CO2 zu sparen und die irre hohen Heizkosten zu senken, daher würde niemand das stornieren, wenn er Handwerker bekommt und ihm nicht das Wasser bis zum Halse steht.

      Fazit: Lage für Sto sicher angespannt, aber die eingepreisten Annahmen eher zu krass, zumindest Potenzial bei Q2 für eine positive Überraschung.
      STO | 141,40 €
      2 Antworten
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      schrieb am 26.06.22 00:04:58
      Beitrag Nr. 1.549 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 71.857.283 von Zimbo1968 am 25.06.22 19:36:42Was genau meinst du jetzt mit schräger Logik?

      Also ich sehe nicht wo ich deiner Meinung widersprochen hätte.

      Was Helma betrifft, warten wir mal die HV nächste Woche und Q2 Zahlen plus Ausblick ab. Bisher gab es ja von Helma noch keinerlei Aussagen nach der sehr positiven Jahresprognose. Aber klar geht der Markt und auch ich von schwächeren Geschäften aus. Stellt sich die Frage was eingepreist ist. Genau wie bei STO.

      Na ja, mein Posting drehte sich ja eh um den Fachkräftemangel.
      STO | 141,40 €
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      Avatar
      schrieb am 26.06.22 00:31:19
      Beitrag Nr. 1.550 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 71.858.039 von katjuscha-research am 26.06.22 00:04:58Nein, mit schräger Logik meinte ich die vielen Berichte über das Ende des Immo-Booms und die Schlußfolgerung vieler Analysten und Anleger, alle an Immo Beteigten seien ähnlich betroffen, wir sind ähnlicher Meinung.
      Wienerberger und Uzin Utz sind extrem getroffen, da wird mMn die Erholung länger dauern.
      Bei Helma wollte ich sagen, sie werden zu Unrecht so heruntergeprügelt.....sehr konservativ aufgestellt, hohe stille Reserven durch alte Käufe deutlich unter heutigem Wert.
      Sto habe ich ja klar gesagt - klares Aufholpotenzial aus den genannten Gründen.
      Es könnte sogar sein, dass einige davon unter deutlich schwierigeren Bedingungen ihre Marktanteile ausbauen.
      STO | 141,40 €
      Avatar
      schrieb am 28.06.22 21:09:00
      Beitrag Nr. 1.551 ()
      In der Value Depesche Nr. 25/2022 von heute ist eine Kaufempfehlung für Sto. Der Autor führt aus, dass der Bausektor zwar abgestürzt ist, weil ein „Zusammenbruch bei Neubauten wegen hoher Zinsen und enorm gestiegener Rohstoffpreise“ befürchtet wird, was allerdings Sto weniger betrifft, weil Sto gemäß seiner Schätzung sein Geld zu etwa 70 % mit Renovierungen und nicht mit Neubauten verdient. Weiter führt er aus, dass „politisch und gesetzlich motiviert ... in Europa bis 2030 wegen eines zu hohen Energieverbrauchs der Häuser etwa 35 Millionen Gebäude renoviert werden müssen.“
      „Fazit: Bis 2025 könnte der Gewinn von Sto von 14,46 Euro auf rund 25 Euro zulegen. Selbst bei einem moderaten 12er-KGV wären dann Kurse um 300 Euro drin. Die Story ist doch top! Wegen Umweltschutz und Klima müssen Häuser isoliert werden und das verspricht für Sto auf viele Jahre exzellente Geschäfte. Mit 7er-KGV auf Basis 2023 ist die Aktie wirklich günstig! Bis 2025 erwarte ich die Kursverdoppelung! Klarer Kauf!
      Schätzung Gewinn je Aktie 2022: 14,00 €
      Schätzung Gewinn je Aktie 2023: 18,50 €“
      STO | 143,40 €
      Avatar
      schrieb am 29.06.22 08:05:08
      Beitrag Nr. 1.552 ()
      Beim heutigen Podcast "Alles auf Aktien" wurde heute auch STO besprochen. Etwas oberflächlich, z.B. wird ein KGV von 15 erwähnt.
      STO | 145,20 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 29.06.22 08:36:36
      Beitrag Nr. 1.553 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 71.877.285 von 111Dieter am 29.06.22 08:05:08KGV als Kennziffer ist in der Tat sehr fragwürdig, insbesondere, wenn ein Unternehmen wie Sto gegen Ende 2022 ca. 300 Mio. Cash und Festgelder hält. 

      In dem Podcast wurde ja auch die Aussage behauptet, Wolf-Wärmepumpe sei nicht börsennotiert. Da sieht man, wie flach in solchen Formaten recherchiert wird. 

      Die Tatsache, dass die Börse jahrelang voll auf Meme-Trend ist, sehe ich als als riesen Chance für jene, die sich hinsetzen und den Dingen näher auf den Grund gehen wollen. Das Chance-Risiko-Delta zwischen diesen und der grauen Masse war noch nie so hoch, vermutlich über den Zeitraum der letzten hundert Jahre. 

      Wie bereits geschrieben, ich gehe davon aus, dass es im weiteren Laufe des Jahres zu einer deutlichen Beruhigung der Inputkosten kommen wird. Bei Epoxidharzen war jedenfalls zuletzt eine gewisse Beruhigung festzustellen. Allerdings ist die Entwicklung extrem heterogen (Holzfaserplatten, Stahlbetongitter, offene Stahlprofile allein von April auf Mai +10%). Insbesondere holz- und stahlnahe Produkte sind am Bau nochmal im Mai deutlich teurer geworden. Aber wie schon geschrieben, die Rohstoffpreis zu diesen Produkten fallen seit Mai, teilweise sehr deutlich. Wo es langfristig hingeht, steht natürlich in anderen Sternen. Wenn BerufspolitikerInnen in der Zentralbank das Sagen haben, heißt das jedenfalls nichts Gutes.
      STO | 145,20 €
      Avatar
      schrieb am 29.06.22 09:04:01
      Beitrag Nr. 1.554 ()
      Das KGV zum 31.12.2021 lag bei ca. 15. Das aktuelle eher bei 10. Nicht mal das ist den Experten aufgefallen
      STO | 145,20 €
      Avatar
      schrieb am 29.06.22 09:19:26
      Beitrag Nr. 1.555 ()
      Also das KGV von 2021 lag bei aktuellem Kurs ohne Berücksichtigung der Nettoliquidität und den Einmalaufwendungen aus den Impairments bei 10,45. Für das laufende Jahr ist vieles möglich. Wäre ich Podcast-Autor würde ich mich an die Guidance halten. Da kann man aber in der Tat nicht auf ein KGV von 15 kommen. Am unteren Ende der Guidance liegt es nach obiger Rechnung bei 12,2. Aber wie geschrieben, KGV halte ich bei Sto für mindergeeignet. Ist aber halt schön einfach.
      STO | 147,00 €
      Avatar
      schrieb am 05.07.22 15:24:22
      Beitrag Nr. 1.556 ()
      würdet ihr bei Sto Gewinne mitnehmen, wenn ihr noch im plus seid oder investiert bleiben
      STO | 130,00 €
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 05.07.22 15:59:34
      Beitrag Nr. 1.557 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 71.918.604 von pummel1310 am 05.07.22 15:24:22Oberhalb von 200 EUR wäre das m.E. eine Option gewesen, aber jetzt ist es reichlich spät. Aber hängt natürlich auch von der Risikobereitschaft und Anlagehorizont ab. Ich habe mich für einen kleinen Nachlauf entschieden, da mein Anlagehorizont eher langfristig ist. Und auf dieser Zeitschiene habe ich bei Sto keine Bedenken.
      STO | 129,80 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 05.07.22 16:01:23
      Beitrag Nr. 1.558 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 71.918.967 von Milan89 am 05.07.22 15:59:34
      Nachkauf
      sollte es heißen…
      STO | 129,80 €
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      schrieb am 06.07.22 08:23:04
      Beitrag Nr. 1.559 ()
      langfristig heißt bei dir 3 jahre oder 10 jahre
      STO | 131,20 €
      1 Antwort
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      schrieb am 06.07.22 11:18:33
      Beitrag Nr. 1.560 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 71.924.088 von pummel1310 am 06.07.22 08:23:04Langfristig heißt für mich eher >10 Jahre und mit Bezug auf Sto stehen „gute“ Jahre an (Auszug Analyse Montega nach der HV):

      „Strukturelle Trends intakt: Neben den aktuellen Risiken hob der Vorstand die Chancen hervor, die sich u.a. aus dem European Green Deal und der erwarteten "Renovierungswelle" ergeben. Allein bis 2030 sollen in Europa rund 35 Mio. Gebäude energetisch saniert werden, da der Sektor für >40% des Energieverbrauchs und >36% der energiebedingten THGEmissionen verantwortlich ist. Die rapide steigenden Energiepreise forcieren den kurzfristigen Bedarf zur Energieeinsparung noch. Wir halten die strukturellen Treiber trotz höherer Bauzinsen und einer für 2023 befürchteten Dämpfung der Neubautätigkeit daher für robust, zumal die Renovierung u.E. rund 70% der Erlöse von Sto in der Dämmung ausmacht.“

      https://ch.marketscreener.com/kurs/aktie/STO-SE-CO-KGAA-4366…
      STO | 130,60 €
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      schrieb am 08.07.22 14:58:10
      Beitrag Nr. 1.561 ()
      im Focus Money vom 06.07.2022 gibt es einen ganzseitigen Beitrag zur Sto-Aktie.
      STO | 143,60 €
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      schrieb am 19.07.22 11:14:31
      Beitrag Nr. 1.562 ()
      "Das "Sofortprogramm
      Gebäude" beinhaltet zusätzliche Finanzmittel des Bundes i.H.v. 8 Mrd. Euro
      für insgesamt 11 Maßnahmen zum verstärkten Klimaschutz, wovon allein 4,5
      Mrd. Euro in die energetische Sanierung von Gebäuden und den Einbau
      energieeffizienterer Heizungen fließen sollen."

      "Fazit: Der politische Rückenwind nimmt zu, womit sich das mittelfristige
      Geschäftspotenzial von Sto manifestiert. Wir halten das
      Chancen/Risiken-Verhältnis für hochattraktiv und bekräftigen unsere
      Kaufempfehlung und das Kursziel von 270,00 Euro."

      https://www.onvista.de/news/2022/07-18-original-research-sto…
      STO | 134,40 €
      Avatar
      schrieb am 24.08.22 10:41:42
      Beitrag Nr. 1.563 ()
      "P R E S S E I N F O R M A T I O N
      der Sto SE & Co. KGaA, Stühlingen

       Deutliches Wachstum im ersten Halbjahr 2022: Konzern-Umsatz
      steigt gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um
      14,2 % auf 888,4 Mio. EUR

       Inlandsumsatz nimmt um 9,2 % auf 373,4 Mio. EUR und Auslandsvolumen um 18,1 % auf 515,0 Mio. EUR zu."

      https://stoprod.e-spirit.cloud/cepcom/de/Dokumente/Sto-PI-22.8.2022_HJ.pdf
      STO | 161,00 €
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      schrieb am 24.08.22 10:57:26
      Beitrag Nr. 1.564 ()
      Die Vorabveröffentlichung der Halbjahreszahlen https://www.dgap.de/dgap/News/corporate/sto-kgaa-deutliches-… sind aus meiner Sicht keine große Überraschung.

      Wie hier schon in der Vergangenheit thematisiert, läuft Sto den starken Preissteigerungen zeitlich etwas hinterher. Da aber das Q3 immer noch sehr dominant ist, und sich in einigen Bereichen der Inputkosten am Bau eine Stagnation der Preisentwicklung herausgebildet hat, dürfte das 2. HJ, vorausgesetzt die Witterung, Bauinflation und Konjunktur machen dem Ganzen nicht komplett einen Strich durch die Rechnung, ertragsseitig dieses Jahr (im Unterschied zum Ausnahmejahr 2021) wieder überproportional laufen.

      Beim Vergleich der HJ-Zahlen mit denen des Vorjahres muss man berücksichtigen, dass im Ergebnis des Vorjahreshalbjahres ein Ertrag von 2,77 Mio. Euro aus Covid-19-Hilfen in USA und 3,46 Mio. aus der Änderung der Bewertung der Jonas Farben kamen. Wieviel dieses Jahr an Sondereffekten enthalten sind (positiv, negativ oder Null), muss abgewartet werden.

      Insgesamt sehe ich mich in meiner Einschätzung bestätigt:
      Sto konnte bereits im traditionell schwachem ersten HJ mit heuer starken Inputkostenanstiegen on top, einen erheblichen Rohertragsmargenrückgang auf rekordniedrige 50,2%, schon im Rohertrag selbst deutlich überkompensierten. Sto ist trotz Margendruck kein Inflationsverlierer.

      Die Baukonjunktur fängt an, sich abzukühlen, was angesichts der extremen Überhitzungserscheinungen auch sehr positive Aspekte haben wird und eigentlich ein Stück weit überfällig ist, angesichts der Preise und Knappheit dort.

      Die Struktur der Inflation (insbesondere bei kohlenstoffhaltigen Produkten), der Anstieg der Gaspreise, die Gasknappheit in Europa und der Klimawandel sind alles eher positive Trigger für Sto: es bleibt für mich dabei, nichts ist sinnvoller als im Konzert mit anderen Sanierungsmaßnahmen die Energieeinsparung im Gebäudesektor voranzutreiben und seit dem aktuellen Gaspreisniveau hat sich die jahrzehntelange Diskussion über die ökonomische Vorteilhaftigkeit erübrigt.

      Bei einer vom Vorstand jetzt erhöhten Umsatzprognose würde die EBIT-Marge am oberen Ende der Guidance diesbezüglich (114 bis 134 Mio.) bei 7,4% liegen. Das entspräche weiterhin meiner Schätzung vom 29.4. in Beitrag 1511.

      => EV/EBIT 6,9 und KGV 11,8, bereinigt um die hohe Nettoliquidität nach Pensionen und langfristigem Leasing von rund 20 Euro je Aktie bei 10,4. Natürlich hängt das von der Entwicklung des FCF ab.
      STO | 161,00 €
      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 24.08.22 11:11:44
      Beitrag Nr. 1.565 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 72.261.543 von unicum am 24.08.22 10:57:26Wie hier schon in der Vergangenheit thematisiert, läuft Sto den starken Preissteigerungen zeitlich etwas hinterher.

      wenn die Rohstoffkosten mal wieder fallen, dann senken die Hersteller meist die Absatzpreise nicht und erhöhen dadurch die Gewinnmarge.
      STO | 161,00 €
      Avatar
      schrieb am 24.08.22 11:21:57
      Beitrag Nr. 1.566 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 72.261.543 von unicum am 24.08.22 10:57:26
      Zitat von unicum: Die Vorabveröffentlichung der Halbjahreszahlen https://www.dgap.de/dgap/News/corporate/sto-kgaa-deutliches-…
      => EV/EBIT 6,9 und KGV 11,8, bereinigt um die hohe Nettoliquidität nach Pensionen und langfristigem Leasing von rund 20 Euro je Aktie bei 10,4. Natürlich hängt das von der Entwicklung des FCF ab.


      Neben den Bankguthaben von 137 Mio. auch einschließlich der Festgelder von 135 Mio. zum 31.12.2021.

      Angesichts der Zinsentwicklung kann Rolf Wöhrle beim Keklik jetzt auch mittags wieder in Ruhe seinen Döner genießen ohne Angst haben zu müssen, dass die Firmenkundenbetreuerin aus der Sparkassenfiliale gegenüber in den Laden stürmt und nervt (siehe Beitrag 1519).
      STO | 161,00 €
      Avatar
      schrieb am 05.09.22 09:28:08
      Beitrag Nr. 1.567 ()
      "Das Sto-Schiff an der Bundesstraße: Eine außergewöhnliche Architektur verkörpert die Philosophie

      Gedächtnis der Region: 1996 erfolgt die Grundsteinlegung des Kommunikationsgebäudes von Sto Weizen. Die markante Architektur prägt das Wahrzeichen des Unternehmens bis heute."

      https://www.suedkurier.de/region/hochrhein/stuehlingen/das-s…
      STO | 150,20 €
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      schrieb am 13.09.22 10:01:44
      Beitrag Nr. 1.568 ()
      Die Vorstandswoche sieht bei Sto als Aktienbär der Woche
      Als Gründe werden von der Vorstandswoche genannt dass das wirtschaftliche Umfeld den Bau- und Immobiliensektor getroffen habe. Außerdem laufen Preisanstiege immer nachlaufend. Das 2023er KGV liege bei 12 was in etwa dem 10-Jährigen Durchschnitt entspreche. Die Aktie hätte Luft nach unten bis zum Tief von 131€.

      Ich frage mich ja wie man so einseitig auf den Bau- und Immobiliensektor schauen kann. Die hohen Energiepreise sollten - selbst wenn sie wieder zurückkommen - ein Schock für viele Immobilienbesitzer sein. Wärmedämmungen amortisieren sich insbesondere für eigengenutzte Immobilienbesitzer in einem Bruchteil der Zeit in der sie sich vor der Krise amortisiert hatten. Steigende Kosten dürften temporär auf die Marge drücken. Aber ich denke, dass Sto vor einem Wachstumsschub steht und die Mittelfristziele weit früher erreicht werden.

      Was meint Ihr?

      Gruß,

      Johannes
      STO | 156,40 €
      6 Antworten
      Avatar
      schrieb am 13.09.22 10:07:17
      Beitrag Nr. 1.569 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 72.386.334 von JohannesWild am 13.09.22 10:01:44Grundsätzlich solltest Du Recht haben, aber: der Neubau bricht aktuell gerade zusammen und den Privatleuten fehlt das Geld für eine Modernisierung des EFH (ein Heizungsbauer teilte mir gestern mit, dass die Anfragen für Angebote massiv zurückgegangen sind). Daher bin ich auch bei Sto für das nächste Jahr eher skeptisch. Hinzu kommen massive Kostenerhöhungen....
      STO | 156,40 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 13.09.22 10:41:58
      Beitrag Nr. 1.570 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 72.386.385 von deepvalue am 13.09.22 10:07:17Vernünftig wäre allerdings, Förderungen für Wärmedämmungen einzuführen/auszubauen. Die günstigste Energieform ist die nicht verheizte. Besser als jeder Heizungstausch wäre die Verbesserung der Wärmedämmung. Ich persönlich hoffe auf die Kraft der Vernunft und habe auch eine allerdings kleine Position darauf gesetzt.
      STO | 156,40 €
      Avatar
      schrieb am 13.09.22 11:03:53
      Beitrag Nr. 1.571 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 72.386.334 von JohannesWild am 13.09.22 10:01:44Aufgrund der Preissteigerungen ist das Umsatzziel 2025 realistisch erreichbar. Bei der zu erwartenden Delle wissen wir nicht, wie lange sie andauern wird, aber die kommenden 12 Monate dürften vom Umfeld Gegenwind bedeuten. Diese Delle ist aber keine neue Erkenntnis, diese wurde bereits (teilweise?) eingepreist. Die Preissensitivität der Kunden ist gegeben, Produktinnovationen von Sto hatten zuletzt nicht den erhofften Erfolg, obwohl sie dem Kunden einen Zusatznutzen gegeben hätten. Negativ könnte ein Impairment der Russland-Aktivitäten wirken, eine solche Entscheidung sollte noch in diesem Jahr getroffen werden.

      Das Thema Klimaziele hat auch temporär an Bedeutung verloren - Braun- und Steinkohle statt Atomenergie heißt es im Heimatmarkt Deutschland. Als Verbraucher rückt die Solaranlage auf dem Dach als Investitionsziel stärker in den Fokus als eine überschaubare Reduktion beim Verbrauch beim Heizen.

      Für die Story und Bewertung der Aktie wird die Frage, ob das Ziel einer Vorsteuermarge von 10 Prozent erreichtbar ist, nicht weniger wichtig. In der Vergangenheit sind es eher 7-8 Prozent. Aber die Marge hängt nicht am aktuellen Umfeld, sondern auch an erhofften Skaleneffekten.
      STO | 156,00 €
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 13.09.22 11:24:54
      Beitrag Nr. 1.572 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 72.386.703 von Hirse am 13.09.22 11:03:53Nur eine kleine Anmerkung: mit den Wärmedämmungen könnte man auch Passivhausstandard erreichen. Das würde ich nicht als "überschaubare Reduktion" bezeichnen.
      STO | 156,00 €
      Avatar
      schrieb am 13.09.22 13:20:18
      Beitrag Nr. 1.573 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 72.386.703 von Hirse am 13.09.22 11:03:53Produktinnovationen von Sto hatten zuletzt nicht den erhofften Erfolg, obwohl sie dem Kunden einen Zusatznutzen gegeben hätten.

      kannst Du dies bitte etwas näher erläutern.

      Welche Produktinnovationen hatten nicht den erhofften Erfolg und woher hast Du diese Information?
      STO | 152,20 €
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      schrieb am 13.09.22 13:54:27
      Beitrag Nr. 1.574 ()
      Im Gespräch mit Herrn Wöhrle im Rahmen des HIT nannte er zwei Produkte als Beispiele, die sich (bisher) nicht am Markt erfolgreich vermarkten ließen. Sie sind weiterhin im Portfolio enthalten. Ich habe mir aber die Namen leider nicht notiert. Ich meine, dass das eine Produkt für öffentliche Träger (Feinstaubreduzierung?) bestimmt war und ein Produkt für Wohnimmobilien.

      Zum Thema Margenentwicklung würde ich gerne ergänzen, dass der Tiefpunkt bei der Rohertragsmarge in diesem Jahr hinter uns liegen dürfte. Übergeordnet sollen Skaleneffekte möglich sein, da die Kapazitäten nicht ausgelastet sind. Bei der Optimierung der Kosten hinkt Sto dem Zeitplan hinterher.
      STO | 152,20 €
      Avatar
      schrieb am 20.09.22 21:13:49
      Beitrag Nr. 1.575 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 72.386.334 von JohannesWild am 13.09.22 10:01:44
      Zitat von JohannesWild: Als Gründe werden von der Vorstandswoche genannt dass das wirtschaftliche Umfeld den Bau- und Immobiliensektor getroffen habe. Außerdem laufen Preisanstiege immer nachlaufend. Das 2023er KGV liege bei 12 was in etwa dem 10-Jährigen Durchschnitt entspreche. Die Aktie hätte Luft nach unten bis zum Tief von 131€.

      Ich frage mich ja wie man so einseitig auf den Bau- und Immobiliensektor schauen kann. Die hohen Energiepreise sollten - selbst wenn sie wieder zurückkommen - ein Schock für viele Immobilienbesitzer sein. Wärmedämmungen amortisieren sich insbesondere für eigengenutzte Immobilienbesitzer in einem Bruchteil der Zeit in der sie sich vor der Krise amortisiert hatten. Steigende Kosten dürften temporär auf die Marge drücken. Aber ich denke, dass Sto vor einem Wachstumsschub steht und die Mittelfristziele weit früher erreicht werden.

      Was meint Ihr?

      Gruß,

      Johannes

      131€ erreicht.
      STO | 132,40 €
      Avatar
      schrieb am 29.09.22 13:42:07
      Beitrag Nr. 1.576 ()
      Die WiWo hat einen sehr interessanten Artikel zum Thema Dämmen bei bestehenden Mehrfamilienhäusern mit industriell vorgefertigten Elementen geschrieben:

      https://www.wiwo.de/erfolg/gruender/null-energie-haeuser-fas…

      Sto glaubt ja auch, dass das in Zukunft verstärkt zum Einsatz kommen wird, weil es vermutlich gar nicht genügend Handwerker gibt, um die Dämmpläne der EU in den nächsten 10 Jahren umzusetzen. Aus dem Grund hat Sto vor ein paar Jahren auch die kanadische Skyrise gekauft. Damit wollte Sto auf diesem Gebiet erstes Know How erwerben. Das Management hat aber erklärt, dass in den USA ganz anders mit diesen Elementen gebaut wird als in Europa und man die Technik noch auf den europäischen Markt anpassen muss.

      Was mich jetzt erstaunt hat ist, wie viele Unternehmen in Europa bereits versuchen dieses Marktsegment zu erschließen. Der Artikel berichtet von dem Startup Ecoworks, dass bereits Anfang 2021 drei Wohngebäude mit vorgefertigten Elementen im niedersächsischen Hameln modernisiert. Gemäß eigenen Angaben die erste Sanierung dieser Art in Deutschland. In den Niederlanden ist man da wohl schon etwas weiter. Das wundert mich nicht. Innotec hat für einen niederländischen Partner Sandwichplatten entwickelt, mit denen Bäder in sozialen Wohnungsbauten innerhalb weniger Tage saniert werden können. Was die serielle Sanierung angeht, sind die Niederländer scheinbar schon weiter.

      Nachdem die Wohnungswirtschaft lange Zeit mit dieser Art der Sanierung gefremdelt hat, u.a. weil es immer noch teurer ist, als eine klassische Sanierung, plant inzwischen gem. Ecoworks „die Hälfte der 20 größten Wohnungsunternehmen ... Projekte mit Ecoworks.“

      Und nicht nur Sto ist an dem Segment interessiert. „Auch andere etablierte Branchenunternehmen tasten sich in dem Segment vor, darunter etwa die Gelsenkirchener Fischbach Gruppe. Mit Saint-Gobain bewirbt sich neuerdings zudem ein großer Baustoffhersteller um Energiesprong-Projekte. Und der Immobilienkonzern LEG hat Anfang des Jahres mit dem österreichischen Bauunternehmen Rhomberg ein Gemeinschaftsunternehmen für serielle Sanierungen gegründet.“

      Sto wird in dem Artikel gar nicht erwähnt. Aber für den Sto-Investor lohnt es sich, ihn zu lesen.


      @Hiberna

      >> Ich meine, dass das eine Produkt für öffentliche Träger (Feinstaubreduzierung?) bestimmt war

      Damit kann eigentlich nur StoColor Photosan gemeint sein. Die Farbe baut mit Hilfe von Sonnenlicht Feinstaub ab (u.a. aus Heizungsanlagen, Autoabgase, Autoreifen, Bremsabrieb, aber auch Stickstoffoxyde und Ozon). Die Farbe gibt es seit ca. 14 Jahren. Sto ist der einzige Anbieter einer solchen Farbe, die vor allem von Kommunen (u.a. Stuttgart) aber auch bei Windrädern eingesetzt wird.

      Was Hirse mit dem anderen Produkt meint, weiß ich nicht. Vielleicht AimS? Das ist erst vor ein paar Jahren entwickelt worden. Es basiert auf Kiefernöl anstatt Erdöl. Wenn ich es mir richtig gemerkt habe, ist es das nachhaltigste WDVS am Markt, wenn man Mineralwolle oder Holzweichfaser zum Dämmen nutzt. Problem: Mit Mineralwolle ist es über 200 % teuerer als das gängige Sto Therm Classic mit EPS und wenn man Holzweichfaser nimmt, ist es sogar noch teurer. Das muss aber nicht an Sto liegen, sondern vermutlich daran, dass EPS einfach soviel billiger ist als Mineralwolle oder Holzweichfaser.
      STO | 122,80 €
      Avatar
      schrieb am 30.09.22 14:41:59
      Beitrag Nr. 1.577 ()
      fast 50% Verlust, heftig
      STO | 124,00 €
      Avatar
      schrieb am 04.10.22 14:21:29
      Beitrag Nr. 1.578 ()
      Das Handelsblatt hat am 18.08.2022 über eine Studie des Forschungsinstituts für Wärmeschutz München (FIW) berichtet, dass im Auftrag des Bundesverband energieeffiziente Gebäudehülle (BuVEG) ausgerechnet hat, wie sich die Gaskosten für verschiedene Ein- und Mehrfamilienhäuser in diesem Winter entwickeln können. Berechnet wurden die „Gesamtkosten für Raumwärme und Warmwasser bei Gasnutzung für ein Jahr für fünf verschiedene Dämmstandards, sechs verschiedene Gaspreise und zwei verschiedene Wohnungsgrößen.“ Während der Gaspreis in den letzten Jahren eher um 5-7 Cent je kWh lag, ist er im August 2022 gemäß dem Vergleichsportal Check24 im Durchschnitt auf 18,6 Cent je kWh gestiegen. So ganz abwegig sind die gemachten Annahmen also nicht.

      In dem Artikel heiß es weiter: „Die Studie ist relevant für zahlreiche Menschen in Deutschland: Etwa die Hälfte aller Bestandsgebäude hierzulande benötigt Gas für Raumwärme und Warmwasser. Laut Studie befinden sich derzeit rund 30 Prozent der Wohngebäude in den schlechtesten Effizienzklassen G und H. Diese machten rund 50 Prozent des Gesamtverbrauchs der Energie im Gebäudesektor aus. Angesichts der deutschen Klimaziele soll eigentlich auch der Gebäudesektor bis zum Jahr 2045 klimaneutral sein.“

      Das 30 % der am schlechtesten isolierten Wohngebäude für 50 % „des Gesamtverbrauchs der Energie im Gebäudesektor“ stehen, kann ich ja kaum glauben. Es gibt doch garantiert auch eine Menge schlecht isolierte Handelsimmobilien, Büro- und Industriegebäude. Aber wenn es so wäre, dann gäbe es da ja noch eine Menge „low hanging fruits“.

      Zumal in ein paar Jahren wohl auch bei den Gewerbeimmobilien etwas passieren wird. Zumindest hat der Techem-Chef Matthias Hartmann im Cicero Podcast so etwas angedeutet:

      „Übrigens fordert der Wirtschaftsminister Habeck jetzt zu Recht von der Gewerbeimmobilienwirtschaft, wo die CO2-Abgabe heute immer noch 50:50 verteilt wird, dass man in den nächsten drei Jahren eine Messgrundlage schafft - und die kann eigentlich nur durch Messtechnik kommen - um auch bei Gewerbeimmobilien die CO2-Umlage so zu verteilen, dass derjenige der energetisch nicht gut aufgestellt ist, mehr zahlen soll. Das ist ein zukunftsweisenderes Modell. Denn mit der CO2-Abgaben haben wir in der Immobilienwirtschaft zum ersten Mal die Möglichkeit, dass derjenige, der Investiert, nämlich der Vermieter, auch was davon hat und nicht nur der Mietende davon profitiert. ... Das hilft auch das Investoren-Nutzer-Dilemma aufzuheben. Denn das haben wir immer gehabt. Der eine soll investieren und der andere hat etwas davon. Und wie wir gesehen haben, funktioniert das in der Wirtschaft nicht. Das ist eine der Gründe, warum die Immobilienwirtschaft bei der Erreichung der Klimaziele so weit zurück ist und ihre Klimaziele jetzt über Jahre nicht geschafft hat.“
      Quelle: https://www.cicero.de/matthias-hartmann-michaela-meng-treibs… ab der 21 Minute.

      Folgende Übersichten aus dem Handelsblattartikel fand ich noch sehr interessant:





      Mit ist klar, dass das eine bezahlte Auftragsstudie ist und ich will die Angaben bei Gelegenheit mal noch mit meinem eigenen Verbrauch abgleichen. Aber zumindest zeigt das mal, wohin die Reise geht. Und mit diesen Angaben kann man auch mal schauen, wie gut sich jetzt Dämmen rechnet oder nicht.

      Den Artikel findet man auch hier: https://app.handelsblatt.com/unternehmen/gaspreise-im-winter…
      STO | 133,00 €
      Avatar
      schrieb am 13.10.22 11:14:44
      Beitrag Nr. 1.579 ()
      Bauwirtschaft in der Krise
      Die Stornierungen und Verschiebungen von tausenden Bauprojekten werden sich in den Geschäftsberichten der Bauzulieferer widerspiegeln.
      Nach Umsatzrückgängen ist (unglaublich gerade) Preisdruck wegen eines Überangebots an Baumaterialien in den Jahren 2023-24 zu erwarten.
      Es klingt verrückt, aber die Bautätigkeit wird auf Grund der aktuellen Rahmenbedingungen massiv nachlassen.
      Das kann für STO ganz eng werden.
      STO | 117,60 €
      Avatar
      schrieb am 16.10.22 15:50:21
      Beitrag Nr. 1.580 ()
      Beide Beiträge super
      Die letzten beiden Beiträge waren klasse und spiegeln Pro und Contra bzgl. Sto wider.
      Bei den drastisch gestiegenen Hypothekenzinsen und Kaufkraftverlust durch Inflation ist es klar, dass die Stornierungswelle kommt.
      Ebenso klar ist aber der Gebäudesanierungsbedarf, um Energie zu sparen und der Klimakrise zu begegnen (die macht übrigens nicht Pause, weil Putin durchdreht). Hier kommt es auf die richtigen Anreize an.
      Was ich ehrlicherweise recht schwach finde, ist jetzt die Reaktion fast aller Firmen, die sich vorher eine goldene Nase am Immo-Boom verdient haben:
      Vonovia macht mit der Gängelung der Mieter weiter wie vorher, Helma preifft wie das Mannchen im Walde und verweist auf stille Reserven, Uzin Utz kümmert sich ausgiebig um den Generationswechsel und Hypoport und Sto sind völlig überrascht!
      Seit fast einem Jahr hat sich das Immo-Klima durch höhere Zinsen deutlich verschlechtert, seit dem Krieg und der damit einhergehenden Inflation ist klar, dass die Kaufkraft nachhaltig (!!!) Und nicht 1-2 Jahre sinken wird.
      D.h es ist seit Monaten klar, dass die Nachfrage deutlich sinken wird. Aber außer Rufen nach dem Staat habe ich wenig gehört. Wo ist denn der "unternehmerische Geist" und die viel beschworene deutsche Innovationskraft, sich der neuen Situation zu stellen? Genau das erwarte ich jetzt auch als Aktionär.
      STO | 115,60 €
      Avatar
      schrieb am 16.10.22 17:48:23
      Beitrag Nr. 1.581 ()
      Hallo Zimbo 1968,
      wie kommst du zu der Erkenntnis, das "und Sto sind völlig überrascht"? Hat Sto dies irgendwo geschrieben, gesagt......?

      Es sollte mich wundern, wenn ein Rückgang bei Neubauaktivitäten schon Auswirkungen auf Sto hat/hatte. Die Isolation von Häusern ist eher ein Gewerk, welches kurz vor Fertigstellung des Gebäudes von Bedeutung ist. Auch ist Sto weniger im Neubaubereich tätig und wichtiger für Sto ist die Renovation bzw. Wärmedämmmaßnahmen von bestehenden Gebäuden.
      STO | 115,60 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 17.10.22 01:37:26
      Beitrag Nr. 1.582 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 72.586.115 von 111Dieter am 16.10.22 17:48:23https://www.sto.de/s/investor-relations

      Im Ausblick für 2022 spricht man von schwierigen Rahmenbedingungen und großen Unsicherheiten, das ist ja auch völlig klar.
      Alle UN, die mit Immobilien zu tun haben bzw. Bausektor, haben sich vom ATH fast halbiert;
      Außer Sto noch HeidelbergCement, Aroundtown, Helma, Uzin Utz, Vonovia, Sika.....dennoch habe ich ja dargelegt, dass mMn Argumente dafür sprechen, dass der Absturz bei Sto übertrieben sein könnte.
      Diesen Aspekt hat ja Philojoephus sehr gut in dem Beitrag zuvor dargelegt.
      STO | 115,60 €
      Avatar
      schrieb am 18.10.22 09:52:28
      Beitrag Nr. 1.583 ()
      Ein Jahrzehntelanger Boom
      Ein Jahrzehntelanger Boom

      unicum hat ja schon öfters darüber geschrieben, dass Sto vor einem langen Boom steht, weil Dämmen in den nächsten 20 Jahren große Bedeutung gewinnen wird. Ich glaube das auch. Trotzdem würde ich mir wünschen, dass dieses Szenario mal mit mehr Fakten und Gründen unterfüttert wird, damit man sich das als Investor besser vorstellen und nachvollziehen kann. Denn es gibt schon seit einigen Jahren einen Trend von sich verschärfenden Regulierungen, Förderungen und sonstigen Anreizen, der in Richtung höhere Effizienzanforderungen für Gebäude geht. Ich wünschte Sto würde die Investoren besser über diese Trends und Zusammenhänge aufklären. Dann würden vielleicht auch weniger Aktionäre kalte Füße bekommen, wenn der Kurs grundlos fällt.

      In der Folge des Podcast „Alles auf Aktien“ vom 15.10.2022 zeigt der Immobilienexperte der Tageszeitung „Die Welt“ - Michael Fabricius - diese Trends etwas konkreter auf. Die Folge heißt „Energie, Zinsen, Überbewertung - platzt die Immobilienblase?“. Ihr findet die Folge u.a. bei Spotify oder hier: https://www.welt.de/podcasts/alles-auf-aktien/article2416060…

      Die komplette Folge ist sehr hörenswert und zeichnet ein Szenario, warum die Immobilienwelt der nächsten 15 Jahre das ganze Gegenteil von dem werden könnte, was sie in den letzten 15 Jahren war.

      Im Folgenden findet Ihr einige der Ausführungen aus dem Podcast, die für Sto relevant sind (Die Minutenangaben in den eckigen Klammern beziehen sich auf den Podcast bei Spotify).

      [27:15] Aber das geht noch weiter, denn nicht nur die Finanzierung wird teurer. Sondern auch der Besitz und die Bewirtschaftung des Hauses wird teurer. Wir haben Materialkosten- und Sanierungskostenanstiege. Und irgendwann in den nächsten Jahren wird auch der Gesetzgeber kommen und z.B. sagen,
      ... In NRW gibt es jetzt eine Solardachpflicht ...
      ... In Berlin müssen Hauseigentümer eine neue Wärmepumpe einbauen ...
      ... Ihr Haus hat einen schlechten U-Wert, sie müssen die Dämmung nochmal verbessern ...
      ... und ähnliches.
      Es wird diese Vorschriften geben.
      Aus Brüssel wird ein neuer Energieausweis kommen. Eine neue Vorschrift mit neuen Energieklassen von A bis G. Das sieht dann so aus, wie das Label, dass auf dem Kühlschrank klebt. Das haben wir jetzt auch schon, funktioniert in Deutschland aber nicht richtig. Das wird ein anderes Modell.
      Und wenn das Modell [aus Brüssel] da ist, dann wird es auch so sein, dass man in die schlechten, unteren Energieklassen F und G [investieren muss]. Und dabei geht es [auch] um ganz normale Einfamilienhäuser, wie sie am Stadtrand stehen. Davon stehen 1,5 bis 2 Mio. Häuser in der ganzen Republik verteilt. ...

      [30:35] Ab 2024 gibt es eine neue Verordnung und die besagt, dass eine neu eingebaute Heizung zu mindestens 65 % mit erneuerbaren Energien betrieben werden muss. Und das geht im Regelfall bei einem Einfamilienhaus fast nur noch mit einer Wärmepumpe. ... Aber dafür müssen [Häuser mit schlechter Energieeffizienz] erstmal auf Niedrigtemperatur runter saniert werden. Damit das mit 55 °C Heizungsvorlauftemperatur überhaupt funktioniert. Eine Fußbodenheizung muss nicht sein. Man kann mittlerweile auch großflächige Radiatoren einbauen. Aber Du musst dann alle Heizkörper rausschmeißen, neue Heizkörper rein, neue Fenster, Dach dämmen etc. ...

      [36:00] Der Faktor Energieeffizienz wird in Zukunft [bei der Bewertung von Immobilien] auf jeden Fall wesentlich höher gewichtet werden [als in der Vergangenheit]. Und das wird sich beschleunigen. Da bin ich mir absolut sicher. Das war auch auf der Expo Real in München vor 10 Tagen aus meiner Sicht das Hauptthema. Auch bei Gewerbeimmobilien, Büros und so. Der Energiefaktor war da plötzlich das Hauptthema. Wie kriegen wir unsere Immobilien möglichst effizient und möglichst grün. Da sind jetzt die ganzen Experten, die das vorrechnen, gefragt und werden jetzt das große Geld verdienen.
      Derjenige, der irgendwie in eine Immobilien investiert und sich denkt: „Ja, das ist jetzt ein Vermögenswert an sich und der wird in den nächsten Jahren automatisch weiter im Wert steigen.“ Dieses Modell ist auf weiteres vorbei. Ich sehe nicht, wie das funktionieren soll. Das ist ein gigantisches Umdenken. ...

      [41:30] Wenn Du [als Vermieter] in Deinen Portfolio keine Gebäude mit [der Energieeffizienzhaus-Stufe] KfW 55 oder KfW 70 hast, wirst Du in den nächsten fünf bis zehn Jahren zwingend darüber nachdenken müssen, erhebliche Sanierungskosten zu investieren.

      [50:50] Die Immobilie wird in den nächsten 10 Jahren total streng reguliert werden, was energetische Vorschriften angeht. Allein das mit der Heizung. Ich weiß nicht, ob sich diese Verordnung ab 2024 wirklich realisieren und juristisch durchsetzen lässt. Aber das ist ein derartiger technischer Impact. Ich beschäftige mich schon eine ganze Weile damit, weil wir eine Gasheizung im Keller haben.
      Was es für uns [Gasheizungsbesitzer] bedeutet, eine Wärmepumpe einzubauen, was wir da mit dem Haus machen müssen, ist gravierend! Da reden wir nicht davon, einfach im Keller etwas auszutauschen, sondern da muss die halbe Hütte umgebaut werden.
      Und das wird in den nächsten Jahren auf jeden zweiten Hauskäufer zukommen [weil die Hälfte der deutschen Eigenheime mit Gas beheizt werden]. D.h. ich muss [beim Kauf] die Immobilie ganz, ganz genau checken und einen Gutachter mitnehmen, was das Haus für energetische Kennwerte hat und mit welchen Investitionen ich rechnen muss. Und da muss man sich echt ehrlich machen. ...
      FRAGE: Und Du glaubst auch, dass es dabei bleiben wird? Oder wird es da noch ein Umdenken auf politscher Seite geben?
      Nee, im Gegenteil. Ich kann mir sogar vorstellen, dass eher noch strengere Vorschriften kommen. Da kommt viel aus Brüssel und das sind tatsächlich sogar noch strengere Sachen im Zusammenhang mit dem neuen Energieausweis und der Renovierungswelle. Das ist auch eine EU-Vorschrift.
      In den Niederlanden sind sie schon ein oder zwei Jahre weiter als wir. In den Niederlanden gilt ab nächsten Januar [2023] ein Vermietungsverbot für Mietshäuser der Effizienzklasse F und G. D.h. das sind stranded assets. ... Wie eine Ölfirma, die das Öl nicht mehr aus dem Boden holen darf. ... Und stranded assets ist auch ein Begriff, den ich relativ häufig auf der Expo Real in München gehört habe.
      Als Selbstnutzer kannst Du Dir natürlich ein stranded asset kaufen. Aber irgendwann kommt der Staat und sagt: Bau eine Wärmepumpe ein, mach Fotovoltaik aufs Dach. ...
      Aber womit ich rechne ist, dass es mehr Förderung geben wird. Weil der Staat in den nächsten zwei bis vier Jahren merken wird, dass die Leute, das nicht einfach vom Konto bezahlen können. ...

      [54:30] Was sind die drei Aktien, die man haben muss, um von diesem Megatrend, der auch politisch gewollt ist, zu profitieren? ...

      Hört selbst rein und lasst Euch überraschen.
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      schrieb am 18.10.22 10:43:05
      Beitrag Nr. 1.584 ()
      @Zimbo1968 schrieb am 16.10.22 15:50:21 Beitrag Nr. 1.580

      Sto ist von der Entwicklung alles andere als überrascht! Im Gegenteil, diese Entwicklung ist bereits im Frühjahr 2022 in die Planungen eingeflossen.

      Bereits bei der Präsentation der Q4 Zahlen am 02.05.2022 hat Sto darauf hingewiesen, dass die größeren Risiken für das Geschäft „im Jahr 2023“ oder vielleicht auch erst im Jahr 2024 liegen und nicht im Jahr 2022. Der CFO führte später sogar aus, dass diese Erwartung für 2023 und 2024 einer der Hauptgründe war, warum man - trotz der guten Ergebnisse in 2021 und der guten Aussichten für 2022 - die Dividende nicht angehoben hat.

      Auf der HV am 22.06.2022 haben sie folgendes gesagt:

      Es besteht die Sorge, dass es durch die gestiegenen Zinsen und Baukosten generell zu einem Rückgang der Bautätigkeit kommt. Was erwarten Sie diesbezüglich für Ihr Geschäft?
      - Wir rechnen mittel- bis langfristig mit eher steigenden Risiken beim Absatz;
      - Insbesondere 2023 und 2024 könnte es durch die Baukostensteigerungen zu einer Dämpfung der Neubautätigkeit kommen; Die steigenden Zinsen erhöhen das Risiko weiter;
      - Wir erwarten aber, dass die deutlich höheren Energiekosten unser Sanierungsgeschäft trotz höherer Baukosten und Zinsen unterstützen werden;

      Beim Capital Markets Day am 01.09.2022 haben sie das dann weiter konkretisiert. Weil der Bau ein Spätzykliker und Dämmen beim Hausbau eines der letzten Arbeitsschritte ist - wie Dieter bereits gesagt hat - rechnet Sto aktuell damit, die Auswirkungen der Rückgänge in Neubau erst im Laufe des Q2 2023 zu spüren. Bei der Belieferung der Fertighaushersteller merkt man die Auswirkungen vielleicht auch schon früher. Unterm Strich geht Sto aber weiterhin davon aus, dass sie Rückenwind haben werden, weil die aktuelle Situation auch dem letzten klar machen sollte, wie wichtig Dämmen ist. Die Frage ist nur, wann der Rückwind einsetzt. Wann merken die Leute und die Politik, wie teuer Heizen geworden ist und fangen an zu handeln? Wenn die Betriebskostenabrechnungen für 2022 erst im Q3 2023 verschickt werden und man es erst dann realisiert, wird das für Sto in 2023 zu spät sein.

      Auch andere rechnen bereits mit der kommenden Renovierungswelle. Zum Beispiel die Sparkassen, wie Sparkassenpräsident Helmut Schleweis in einem Interview mit dem Handelblatt ausführte:

      FRAGE: Die gesamte Kreditwirtschaft verzeichnete im Juli und August einen deutlichen Rückgang bei der Vergabe neuer Immobilienkredite. Werden die Zahlen für September und Oktober noch viel schlechter ausfallen?

      SCHLEWEIS: Bei der klassischen Immobilienfinanzierung wird das so sein. Ich denke aber, dass die energetische Sanierung die Baufinanzierung der nächsten Jahre sein wird. ... Wenn wir ... betrachten, dass rund 30 Millionen Wohnimmobilien über 30 Jahre alt sind, dann bekommen wir ein Gefühl dafür, was für ein enormes Potenzial für energetische Sanierungen dort heranwächst. Allein aus Gründen des Klimaschutzes muss die jährliche Sanierungsquote verdoppelt werden. Das Ziel der Energieunabhängigkeit wird nochmals einen Treibsatz bilden.

      Quelle: https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/…

      Und es ist gut möglich, dass durch den Rückgang des Neubaus überhaupt erst die Kapazitäten frei werden, Sanierungen verstärkt umzusetzen. Denn die Stornierungen sorgen auch dafür, dass die Baufirmen wieder etwas Luft bekommen, nachdem sie lange Zeit von der Nachfrage schlicht überrannt wurden.
      STO | 123,20 €
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      schrieb am 18.10.22 10:54:31
      Beitrag Nr. 1.585 ()
      P.S.

      Und man sollte nicht vergessen, dass Sto ja nicht nur auf dem deutschen Markt tätig ist und andere Länder auch auf die Energiekrise reagieren.

      Hier hat jemand auf Twitter mal zusammengetragen, was andere europäische Länder in der letzter Zeit an Förderungen für die energetische Sanierung von Gebäuden auf den Weg gebracht haben. Teilweise als direkte Reaktion auf den russischen Lieferstop von Gas.

      “Winter is coming - it is less than 60 days until the next heating season starts.
      ⚠️Gas prices are ~10x ⬆️ compared to the first half of 2021.
      Where is the war-time effort on energy efficiency in Europe? Which countries have announced major ramp up of insulation programmes? …”
      Quelle: 04.08.2022 Twitter Jan Rosenow @janrosenow https://twitter.com/janrosenow/status/1555094178484330496

      Und ich muss die ganze Zeit an etwas denken, dass ich in Sto’s Weißbuch zum Thema Dämmen gelesen habe:

      „Eine Energieversorgung, die auf nichterneuerbaren Energien fußt, verschärft die wirtschaftlichen Probleme der Gesellschaften immer weiter, sah auch Amery Lovins 1977. Günther Moewes brachte es national auf den Punkt: „Mit dem Geld, das man in die Atomindustrie gesteckt hat, hätte man ziemlich genau alle deutschen Altbauten energetisch sanieren können. Das hätte nicht nur mehr Arbeitsplätze geschaffen, als in der gesamten Atomindustrie vorhanden sind, sondern auch weit mehr Energie eingespart, als die Atomindustrie heute produziert. Der wesentliche Unterschied: Nach der Altbausanierung wäre der Energiebedarf ein für alle Mal verschwunden. Er käme nie wieder. Nach dem Atomausstieg ist nur das Geld weg. Der Energiebedarf ist dagegen genau so groß geblieben wie vorher.“ Das galt auch schon für die deutsche Kohlepolitik nach 1945, die den Siegeszug des Öls verschlief. Die Kohlenhalden zogen staatliche Subventionen nach sich, die sich bis 2008 auf 288 Milliarden Euro beliefen.“

      Quelle: https://www.sto.de/s/inspiration-information/fakten-ueber-wa…

      Ich bin echt gespannt, ob wir es diesmal besser machen.
      STO | 123,20 €
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      schrieb am 18.10.22 11:49:56
      Beitrag Nr. 1.586 ()
      Das ist im Endeffekt alles schwer zu quantifizieren, was wiederum die Bewertung der Aktie enorm erschwert.

      Einmal haben wir auf der Nachfrageseite längerfristige Effekte:
      1. Der WDVS-Boom vor 15 Jahren hat zu einem gewissen Sättigungsgrad geführt. Es ist unsicher (zumindest für mich), was der Immobilienbestand aus bautechnischer und wirtschaftlicher Sicht noch an Potential für WDVS hergibt.
      2. Der Neubau könnte sich längerfristig auf einem niedrigeren Niveau bewegen - was aber völlig spekulativ ist.
      3. Die höheren Energiepreise machen energetische Sanierungen mit WDVS attraktiver.
      4. In der ökosozialistischen Gesellschaft werden WDVS gefördert, möglicherweise verstärkt.

      Dann haben wir auf der Nachfrageseite kurzfristige Effekte:
      1. Der Neubau könnte einen Rückgang erleiden (die Makro-Zahlen zeigen dieses bereits an).
      2. Infolge des Kostenschocks durch höhere nominale Zinsen und höhere Materialpreise werden angedachte Fassaden-Sanierungen (energetische und nicht energetische) gestrichen oder verschoben.
      3. Ganz unabhängig von energetischen Sanierungen ist Sto ein bauzyklisches Unternehmen (WDVS machen weniger als 50% aus) - die Frühindikatoren Bau sind zz. rot.
      STO | 123,20 €
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      schrieb am 18.10.22 13:02:18
      Beitrag Nr. 1.587 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 72.595.646 von Syrtakihans am 18.10.22 11:49:56
      Zitat von Syrtakihans: 1. Der WDVS-Boom vor 15 Jahren hat zu einem gewissen Sättigungsgrad geführt. Es ist unsicher (zumindest für mich), was der Immobilienbestand aus bautechnischer und wirtschaftlicher Sicht noch an Potential für WDVS hergibt.


      Welcher WDVS-Boom vor 15 Jahren?
      https://www.diw.de/de/diw_01.c.676238.de/publikationen/woche…
      STO | 123,00 €
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      schrieb am 18.10.22 13:37:18
      Beitrag Nr. 1.588 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 72.594.701 von philojoephus am 18.10.22 09:52:28Der Faktor Energieeffizienz wird in Zukunft [bei der Bewertung von Immobilien] auf jeden Fall wesentlich höher gewichtet werden [als in der Vergangenheit]. Und das wird sich beschleunigen. Da bin ich mir absolut sicher. Das war auch auf der Expo Real in München vor 10 Tagen aus meiner Sicht das Hauptthema.

      inwieweit war auf der EXPO die Frage ein Thema, ob ökologische holzbasierte Wärmedämmverbundsysteme vorzugswürdig sind gegenüber Wärmedämmverbundsystemen, welche ölbasierte Rohstoffe einsetzen?

      In Bayern gibt es eine Förderung von Wärmedämmverbundsystemen, welche CO2 binden, wie dies bei holzbasierten Systemen der Fall ist. In der kürzlichen m:access Konferenz wurde in der Präsentation von Steico gesagt, dass überlegt wird, diese Förderung bundesweit auszudehnen.

      Mir ist noch unklar, inwieweit Steico ein Wettbewerber von Sto ist insbesondere angesichts der Aussage des Finanzvorstands von Steico in derselben Konferenz, wonach die Steico-Produkte zu 60 Prozent in der Sanierung eingesetzt werden.
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      schrieb am 18.10.22 15:53:42
      Beitrag Nr. 1.589 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 72.596.252 von Hiberna am 18.10.22 13:37:18Sto und Steico sind grundsätzlich erstmal in unterschiedlichen Märkten unterwegs. Steico im Einfamilienhaus, Sto im Mehrfamilienhaus, Steico im Neubau, Sto mehr in der Renovierung, etc. Sto verfügt ebenfalls über holzbasiertes Dämmmaterial. Es liegt an der Vorteilhaftigkeit bzw. am Kunden, ob es nachgefragt wird. Insbesondere aus Kostengründen sind Dämmmaterialien aus Holzfasern nicht richtig wettbewerbsfähig, außer im privaten Einzelhausbau.

      Ob Holz der ökologischere, bzw. nachhaltigere, bzw. CO2-"neutralere" Werkstoff ist, ist sehr fraglich und hängt von sehr vielen Faktoren ab. Entscheidend ist immer die Langlebigkeit des Produktes in welches das Baumaterial hineingearbeitet wird.

      Als Daumenpeilung:
      die kurzfristige Verarbeitung von massiven Holz aus dem Stamm ist aus ökologischer Sicht ausgesprochen schlecht. Wenn ein Stamm gefällt wurde, der 40 Jahre zum Wachsen benötigte (und CO2 speicherte), dann aber verfeuert oder als Verbrauchsholz genutzt wird, ist das schlecht. Andererseits kann von einem gefällten Baum nur 25 bis 30% seiner ursprünglichen Masse für den Gebäudebau verwendet werden.

      Rund 40% des von einem gefällten Baumes ursprünglich gespeicherten CO2 geht innerhalb kürzester Zeit wieder in die Atmosphäre (Verbrennung, Mulch, Papier). Das Problem bei der Holzverarbeitung ist auch, dass gerade in der zweiten Lebenshälfte eines Baums, also nach seiner ökonomisch sinnvollen Fällung, der Anteil an CO2-Speicherung recht hoch wäre. Ein Setzling absorbiert noch nicht viel CO2.

      Also als Fazit ganz grob:
      Der Bau eines hundertjährigen verbundmaterialfreien alpinen Holzhauses ist sehr ökologisch, hingegen wäre die Verwendung von Stammholz als Brennholz, z.B. für Pelletheizungen eine ökologische Katastrophe.

      Die Sachlage ist auch beim Beton vergleichsweise nicht so klar: Was weitestgehend unbekannt zu sein scheint, ist bspw. die Tatsache, dass Beton CO2 absorbiert, wenn er der Luft ausgesetzt ist. Zementgebundene Außenputze können im Laufe von 10 bis 20 Jahren bis zu 95% des ursprünglich emittierten Kohlendioxids wieder binden.

      Die ökologischen Probleme und Vorteilhaftigkeitsfragen sind am Bau ausgesprochen mannigfaltig.

      Ich sehe das wesentlichste Problem die zunehmend komplexe Verbauung von Verbundmaterialien, insbesondere aus Kunststoffen. Aber auch hier ist mittlerweile jedes Baumaterial, auch obergenannter Beton und auch Holz, betroffen. Ein ökonomisch sinnvolles sortenreines Recycling heutiger Materialien halte ich für pure Illusion. Vielmehr muss schon in den Verbauungsmethoden entsprechende einfache und scharfe Trennbarkeit erfolgen. Hier scheint Steico ganz gute Lösungen zu haben.
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      1 Antwort
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      schrieb am 18.10.22 18:25:05
      Beitrag Nr. 1.590 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 72.596.081 von unicum am 18.10.22 13:02:18
      Zitat von unicum:
      Zitat von Syrtakihans: 1. Der WDVS-Boom vor 15 Jahren hat zu einem gewissen Sättigungsgrad geführt. Es ist unsicher (zumindest für mich), was der Immobilienbestand aus bautechnischer und wirtschaftlicher Sicht noch an Potential für WDVS hergibt.


      Welcher WDVS-Boom vor 15 Jahren?
      https://www.diw.de/de/diw_01.c.676238.de/publikationen/woche…

      Der vor etwa 15 Jahren begonnene zunehmende Einsatz WDVS (unterstützt durch EnEV, KfW etc.) mit Höhepunkt 2014/15/16 und einem anschließenden Rückgang (als Diskussionen aufkamen hinsichtlich des Brandschutzes). Am besten müsste das Integral der Kurve einen gewissen Sättigungseffekt zeigen. Aber ich meine, wir hatten diese Diskussion hier schon mal vor einiger Zeit …
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      schrieb am 18.10.22 19:02:03
      Beitrag Nr. 1.591 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 72.598.055 von Syrtakihans am 18.10.22 18:25:05Das stimmt, aber wenn man schon mit dem Integral operieren muss um einen "Boom" zu identifizieren, ist es dies für mich gerade nicht ;)

      Aus meiner Sicht bleibt es eine unverrückbare Tatsache, wie schon öfters geschrieben:
      Will die Menschheit weniger Ressourcen verbrauchen, muss sie vor allem

      1.) Aufhören, sich wie die Karnickel zu vermehren,
      2.) die Ressourceneffizienz steigern (Energieeinsparung, Logistik, Nahrung, Einwegkonsum),
      3.) auf Wohlstand und Convenience verzichten (Luxusurlaub wegen mentaler Verstimmung bei Limes-Schlosskliniken, Autofahren, Fliegen, etc).

      Diese Hebel haben den mit Abstand größten Grenznutzen. Das ganze politisch (wenig technisch fundierte) Gequatsche über Elektrifizierung der Wirtschaft, Wasserstoff aus erneuerbaren Energien, & Co. sind die üblichen politischen Märchen ohne Bezug zur Realität um das Volk stillzuhalten.
      Will man allein die Prozesse der deutschen chemischen Industrie elektrifizieren, müsste in BRD doppelt soviel Strom produziert werden, wie aktuell.

      1.) & 3.) werden nicht angegangen, weil sie unbequem und sehr unpopulär sind. Wir leben nunmal in einer sehr bigotten Gesellschaft. Bei 1.) kommt noch hinzu, dass das Ziel nur mit wachsenden Wohlstand erreichbar ist und da ist der Verbrauch entsprechend höher.

      Die einzige halbwegs realistische Variante ist 2.) Mit Renovierungsraten von 0,8 bis 1,2% ist das Ziel aber nicht ansatzweise erreichbar, zumal hintenraus ja wieder nachwächst. WDVS selbst wird nachgesagt, nur eine Lebenszeit von 30 Jahren zu haben. Bei einer Grundgesamtheit von rund 40 Mio. Wohnungen in BRD bedeutet eine Steigerung um 0,2%-Punkte einen erheblichen Hebel. Die Förderung der Energieeffizienz ist aber mittlerweile, erstmals seit Gedenken, ein europaweites Thema.
      STO | 125,20 €
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      schrieb am 18.10.22 20:44:00
      Beitrag Nr. 1.592 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 72.597.176 von unicum am 18.10.22 15:53:42Insbesondere aus Kostengründen sind Dämmmaterialien aus Holzfasern nicht richtig wettbewerbsfähig, außer im privaten Einzelhausbau.

      warum sind Steico-Dämmmaterialien im Einzelhausbau wettbewerbsfähig und im Mehrfamilienhaus nicht?
      STO | 125,20 €
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      schrieb am 19.10.22 13:49:58
      Beitrag Nr. 1.593 ()
      @Hiberna

      >> Inwieweit war auf der EXPO die Frage ein Thema, ob ökologische holzbasierte
      >> Wärmedämmverbundsysteme vorzugswürdig sind gegenüber Wärmedämmverbundsystemen,
      >> welche ölbasierte Rohstoffe einsetzen?

      Dazu wurde in dem Podcast nichts gesagt. Aus meiner Sicht ist das auch eher ein politisches Thema.

      Gibt es denn schon WDVS, die komplett auf ölbasierte Rohstoffe verzichten können? Also auch bei den Klebeschichten und der Fassadenaußenseite?

      Ich bin mir nicht sicher, ob Holzweichfasern per se besser sind. Wenn ich das richtig verstanden habe, liegt der Energieverbrauch bei der Herstellung (und damit auch der potenzielle CO2-Ausstoß) bei einer Holzweichfaserplatte mit gleicher Dämmleistung wie eine Styroporplatte deutlich höher als bei einer Styroporplatte.

      „Alle handelsüblichen Dämmstoffe halten 30, 40 oder 50 Jahre lang. Und all diese Dämmstoffe sparen im Laufe ihrer Nutzungsdauer ein Vielfaches ihres Herstellungsenergieaufwandes wieder ein. Nehmen wir mal das Extrembeispiel Styropor. Wenn sie [die oberste Geschoßdecke] nur mit Styropor dämmen würden und damit Erdöl für die Herstellung verbrauchen würden, dann sparen sie bereits in den ersten zwei bis drei Monaten der ersten Heizperiode die Ölmenge ein, die für die Herstellung der Styroporplatten notwendig war, durch die Energieeinsparung schon wieder gut gemacht. Und die restlichen 40 Jahre der Nutzungsdauer sparen sie Erdöl ein, weil sie weniger Heizenergie verbrauchen und das Dämmmaterial nicht erneuert werden muss.“ (Klaus Michael, Energieberater, Stelle 1:12:20)



      Als Steicoaktionär würde ich mir vermutlich wünschen, dass es eine Vorschrift gibt, dass Holzweichfaser verwendet werden muss. Denn die aktuellen Produktionskapazitäten würden wahrscheinlich bei weitem nicht ausreichen, um Styropor als Dämmstoff zu ersetzen. Der Preis für diesen Dämmstoff würde dann durch die Decke gehen. Und scheinbar braucht Steicos Geschäft eine hohe Nachfrage, um zumindest temporär eine vernünftige Rendite zu erzielen.
      Ich habe mir auch den Vortrag des Steico-CFOs auch angehört. Und seine Ausführungen zum Wettbewerb am Ende hin, als der davon sprach, dass Kapazitätsausweitungen bei den Wettbewerbern bei Steico auf die Marge drücken könnten, haben bei mir die Frage aufgeworfen, welche Wettbewerbsvorteile Steico eigentlich hat? Gemäß den Steicozahlen und der geringen Eigenkapitalrendite können die nicht sehr groß sein. Und die Ausführungen haben das m.M. nach auch bestätigt. Ich habe den Eindruck, dass das eher ein Commoditybusiness ist.

      Sto hingen erwirtschaftet kontinuierlich hohe Eigenkapitalrenditen und ist selbst in einem schrumpfenden Markt gewachsen. Das spricht eher dafür, dass Sto echte Wettbewerbsvorteile hat.

      Ob es insgesamt für die Gesellschaft/Umwelt so positiv wäre, wenn man aktuell nur mit Holzweichfaser dämmen dürfte, weiß ich nicht. Wenn deswegen weniger gedämmt wird - entweder weil es nicht genügend Material gibt oder es doppelt so teuer ist, wäre der Umwelt unterm Strich weniger geholfen, als wenn man weiter beides parallel verbaut aber dafür schneller ist.

      Ehrlich gesagt, stecke ich in den Details noch nicht so tief drin. Ich finde die Geschäftszahlen von Steico nicht sehr überzeugend, weshalb ich mich bisher mit dem Unternehmen nur beschäftigte, um Stos Geschäft besser zu verstehen. Mein rudimentäres Verständnis von Sto und Steico ist wie folgt:

      1. Vielleicht sollte man zuerst mal mit dem Vorurteil aufräumen, dass Sto ein Dämmstoffhersteller ist. Sto ist kein Dämmstoffhersteller. Steico schon. Sto ist es relativ egal, welchen Dämmstoff die Kunden in ihren WDVS verwenden. Stos WDVS haben Zulassungen für alle gängigen Dämmstoffe und Sto liefert einfach den Dämmstoff mit aus, den der Kunde wünscht. Die Dämmstoffe werden von Sto überwiegend nicht selbst hergestellt, sondern zugekauft. Auch die Holzweichfaserdämmstoffe von Steico. Da ist Steico ein Lieferant von Sto.
      Der Kunde/Bauherr entscheidet, welcher Dämmstoff genommen wird. Und weil es selbst beim gleichen WDVS erhebliche Preisunterschiede, je nachdem welchen Dämmstoff man wählt, nehmen die meisten Bauherren lieber Styropor, weil das mit Abstand am billigsten ist. Wenn Du statt Styropor lieber Holzweichfaser nimmst, kostet das gleiche WDVS über 100 % mehr. Das leisten sich vielleicht private Bauherren, aber sicherlich keine großen Wohnungsbaugesellschaften. Denn es würde bedeuten, dass sie bei gleichem Budget (und Wohnungsbauunternehmen denken in Budgets) nur die Hälfte der Fläche dämmen können. Ob das wirklich besser für die Umwelt ist, kann sich jeder selbst überlegen.

      2. Sto zielt vor allem auf den Geschosswohnungsbau ab. Um Eigenheimbesitzer kümmert sich Sto gar nicht. Dieses Geschäft machen sie nur, wenn ihre Kunden (also Handwerker und Baubetriebe) ein solches Objekt bearbeiten und die Materialien dafür bei Sto einkaufen. Wenn ich das richtig verstanden habe, zielt Steico eher auf Ein- und Zweifamilienhäuser ab. Der Steico CFO hat ja auch deutlich gemacht, dass sie über Baumärkte verkaufen. Sto verkauft unter der Marke Sto gar nicht über Baumärkte. Und wenn ich richtig informiert bin, dürfen WDVS auch nur entsprechende Handwerksbetriebe anbringen. Da gibt es gesetzliche Vorschriften.
      Und ich glaube auch, dass Storypor und Holzweichfaser nur für Gebäude mit einer Höhe von bis zu 22 Metern und nur mit Brandschutzriegeln aus Mineralwolle verwendet werden dürfen. Über 22 Meter Gebäudehöhe muss es nicht brennbares Material wie Mineral- oder Glaswolle sein. Da ist Steico dann mit seinem Dämmstoff draußen. Sto dagegen kann das gleiche WDVS verkaufen, nur eben mit Mineralwolle anstatt Styropor.

      3. Es gibt bereits eine Vorschrift zu Dämmen der obersten Geschossdecke bei Wohngebäuden, wenn das Dach nicht gedämmt ist. Das kann im Prinzip jeder Eigenheimbesitzer in Eigenleistung erbringen. Dämmplatten oder -rollen im Baumarkt kaufen, auf dem Dachboden auslegen fertig. Das kostet dann auch verhältnismäßig wenig, bringt aber viel. Wenn ich Eigenheimbesitzer wäre, würde ich aus Umweltschutzgründen, wegen des besseren Gefühls und vor allem wegen der Handhabbarkeit (säge mal eine Styroporplatte) vermutlich auch die Holzweichfaserdämmplatten von Steico im Baumarkt kaufen und es selbst machen. Ich habe aber keine Ahnung, wie groß der Anteil dieses Geschäfts bei Steico ist.

      Die Hersteller erwecken jedenfalls den Eindruck, dass man das relativ einfach alleine machen kann:

      Steico:



      Brillux:



      4. Sowohl Sto als auch Steico beliefern Fertighausbauer. Da sind sie vielleicht direkte Wettbewerber. Wobei ich nicht weiß, was sie jeweils liefern. Steico sicherlich Dämmstoffe. Ob Sto die auch liefert, weiß ich nicht. Vermutlich liefert Sto eher Fassadenbeschichtungen.


      @Syrtakihans

      >> Es ist unsicher (zumindest für mich), was der Immobilienbestand aus bautechnischer und
      >> wirtschaftlicher Sicht noch an Potential für WDVS hergibt.
      Das ist, was ich meine, wenn ich sage, dass Sto seine Story nicht gut erklären kann.
      Für mich ist völlig klar, dass es noch Millionen von Häusern in Deutschland und der EU gibt, die gedämmt werden müssen. Ich könnte Dir einige Angaben dazu bringen. Aber wie viel das genau ist und welches Geschäftspotenzial daraus für Sto und wann erwächst, kann ich bis heute nicht richtig einschätzen. Und ich musste leider feststellen, dass das sehr aufwendig zu recherchieren ist. Aus meiner Sicht sollte Sto das seinen Aktionären erklären können.

      >> Das ist im Endeffekt alles schwer zu quantifizieren, was wiederum die Bewertung der Aktie enorm
      >> erschwert.
      Das sehe ich anders. Das Potenzial ist extrem groß. Soviel ist klar. Wie groß genau ist unklar. Aber bei einem Kurs von 130 Euro muss ich gar nichts quantifizieren außer, dass es so weiter läuft wie bisher. Okay, die Marge sollte natürlich wieder ansteigen. Bei einem Kurs von 250 Euro wird es sicherlich wichtiger zu verstehen, wie groß das Potenzial wirklich noch ist. Aber das Problem haben wir ja im Moment leider nicht.
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      schrieb am 19.10.22 18:58:51
      Beitrag Nr. 1.594 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 72.602.789 von philojoephus am 19.10.22 13:49:58@philojoephus,

      vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.

      Ich will dazu aber nicht mehr schreiben, weil mir sonst der Vorwurf gemacht wird, dass dies in den Steico-Thread gehört.
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      schrieb am 03.11.22 12:35:28
      Beitrag Nr. 1.595 ()
      Wer sagt denn, dass Holzfaser im EFH wettbewerbsfähig seien?

      Der Grund liegt meiner Meinung nach wo anders: Der Ökö-Hausbauer will einfach Holzfaser haben und gibt dann dafür richtig Kohle aus. Fiel ja die ganze Zeit nicht so ins Gewicht bei 0,xx% Zins.

      Wenn aber ein Bauträger baut und das halbwegs an den Mann bringen muss, dann interessiert es doch 90% der Kunden nicht, welcher Dämmstoff das ist. Die wollen Lieber 100€/m² weniger bezahlen. Dann sind auch gleich die Nebenkosten geringer. Und den Mieter, falls es ein Investor kauft, den juckt es schon 3 mal nicht, der will dann auch lieber weniger als mehr zahlen
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      schrieb am 03.11.22 13:04:16
      Beitrag Nr. 1.596 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 72.684.259 von olostyle am 03.11.22 12:35:28Wenn aber ein Bauträger baut und das halbwegs an den Mann bringen muss, dann interessiert es doch 90% der Kunden nicht, welcher Dämmstoff das ist.

      es gibt Bestandhalter, welche verkündet haben, ihren Bestand bis zum Jahr x klimaneutral zu haben. Dies habe ich zum Beispiel bei der Noratis AG gelesen.

      Unklar ist für mich dabei, ob Klimaneutralität auch bedeutet, einen Dämmstoff zu verwenden, welcher nicht ölbasiert ist.

      Interessant wäre es auch zu wissen, wie weit die Förderung von Dämmstoffen, welche CO2 speichern, den Preisunterschied reduziert.
      STO | 123,80 €
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      schrieb am 03.11.22 13:17:04
      Beitrag Nr. 1.597 ()
      Das wird sich niemals auf die Dämmstoffe beziehen. Sonst müsste man ja auch jede WC-Schüssel mit einrechnen. Das kann ja niemals klimaneutral sein. Garantiert heißt das, dass gedämmt wird, neue Fenster etc, dann PV/Solarthermie aufs Dach und schon bist du rechnerisch klimaneutral.
      Allein schon aus dem Grund, dass es sicherlich auch Gebäude im Bestand gibt, die nicht brennbar gedämmt werden müssen, kann ich mir das nicht vorstellen.

      Von speziellen Förderungen von Holzdämmstoffen habe ich noch nie etwas gehört
      STO | 123,80 €
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      schrieb am 18.11.22 10:50:24
      Beitrag Nr. 1.598 ()
      STO
      Die Pressemitteilung zu den Zahlen für die ersten 9 Monate
      https://www.sto.de/s/investor-relations
      STO | 136,60 €
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      schrieb am 18.11.22 11:08:18
      Beitrag Nr. 1.599 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 72.261.543 von unicum am 24.08.22 10:57:26Q3-Zahlen erstmals mit konkreten Ertragsangaben. Insgesamt etwas unter meiner Erwartung: der Rohertrag liegt zwar um 50 Mio. ytd über VJ, die Marge hat sich aber noch nicht erholt und liegt bei rekordniedrigen 50%. Der Umsatz ist auch unter saisonalen Aspekten, wie schon im VJ, etwas unter Erwartung. Insgesamt liegt die Entwicklung vermutlich auch am heißen Juli und August. Das EBIT ist auch noch unter Vorjahr. D.h. die 50 Mio. Mehrrohertrag gehen komplett im Personal- und sonstigen Aufwand auf.

      Die (absoluten) Ertragsrückgänge dürften in Q4 auf jeden Fall aufgeholt werden: Sto hat für Q4 nochmals die Preise erhöht, gleichzeitig kommen die Bezugskosten seit September teilweise recht deutlich runter und das Wetter spielte bisher auch mit, soweit ich das beobachten kann.
      Meine Guidance nehme ich trotzdem geringfügig runter und gehe jetzt wieder ungefähr vom Mittelwert der Prognosespanne aus (zuvor oberes Ende, also rund 10 Mio. weniger). Damit hätten wir 2022 Ergebnisstagnation und eine Marge von gerade mal 7%.
      => für das laufende Jahr EV/EBIT 5,9. nettocashbereinigtes KGV rund 8,5.

      Im Nettoergebnis dürfte es spätestens ab 2023 eine Verbesserung von 2 bis 3 Mio. geben, da die Minderheitsanteile am Ergebnis des Konzerns nahezu ausschließlich aus Italien kamen.
      STO | 135,80 €
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      schrieb am 12.12.22 12:36:47
      Beitrag Nr. 1.600 ()
      Preissteigerungen schön und gut. Nur machen das alle und das Bauen ist inzwischen völlig unrentabel geworden, viel Projekte werden eingestampft bzw. stehen auf Standby. Auch Sanierungen werden vermutlich ins Stocken geraten. Das große ? kommt 2023
      STO | 151,80 €
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      schrieb am 12.12.22 13:21:14
      Beitrag Nr. 1.601 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 72.898.003 von olostyle am 12.12.22 12:36:47Alternative ist dann das Geld jedes Jahr durch den Schornstein zu jagen zum heizen :)

      Zitat von olostyle: Preissteigerungen schön und gut. Nur machen das alle und das Bauen ist inzwischen völlig unrentabel geworden, viel Projekte werden eingestampft bzw. stehen auf Standby. Auch Sanierungen werden vermutlich ins Stocken geraten. Das große ? kommt 2023
      STO | 151,40 €
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      schrieb am 12.12.22 14:27:26
      Beitrag Nr. 1.602 ()
      Ich bekomme die Preise mit, ich komme vom Bau. Du bekommst es einfach nicht verkauft zu den Preisen, die du aufrufen musst. Dann bleibt dir keine andere Wahl. Wenn du das Geld nicht hast, hast du es halt nicht. Warum ist der Sanierungsstau so hoch? Weil es sich halt einfach nicht rechnet.
      Aber wir werden sehen
      STO | 150,60 €
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      schrieb am 12.12.22 14:43:54
      Beitrag Nr. 1.603 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 72.898.708 von olostyle am 12.12.22 14:27:26
      Zitat von olostyle: Warum ist der Sanierungsstau so hoch? Weil es sich halt einfach nicht rechnet.
      Aber wir werden sehen

      Ich komme zwar nicht vom Bau, deshalb schätze ich Sichtweisen aus der Ecke sehr. Meine Beobachtungen sind etwas andere: M.E. hat sich das Sanieren (wir reden also von der Renovierung am Bestand) noch nie so gerechnet, wie aktuell (auf europäischer Ebene, unter Berücksichtigung der aktuellen Förderung, der Materialpreise sowie der Energiekosten). Wenn, dann sehe ich eher ein aktuelles Finanzierungsproblem - wegen mangelnder Liquidität und die Rentabilitätsprobleme eher beim Neubau.

      Zu dem Thema "Bestand" Bundesbauministerin Klara Geywitz heute:

      ---------------------------------------------------------------
      Geywitz fordert Umdenken beim Bau von Eigenheimen
      Mo, 12.12.22 13:26
      BERLIN (dpa-AFX) - Bundesbauministerin Klara Geywitz hat ein Umdenken beim Bau von Eigenheimen gefordert. Die SPD-Politikerin bezog sich auf eine frühere Aussage von ihr, dass es ökonomisch und ökologisch unsinnig sei, wenn jede Generation neben den einzelnen Häusern der Vorgängergeneration ihre eigenen baue. "Mathematisch ist das ganz klar. Wenn wir jetzt noch drei, vier Generationen weiterdenken, können wir nicht alle nebeneinander diese Einfamilienhausgebiete haben", sagte sie der "Augsburger Allgemeinen" (Montag).
      "Darum müssen wir diesen Kreislauf der Nutzung der Häuser wieder in Gang kriegen und ganz viel in Sanierungsförderung stecken", sagte sie der Zeitung. Man müsse ebenfalls darüber sprechen, "dass man, wenn man ein eigenes Haus haben will, auch mal schaut, was es schon im Bestand gibt". Ein Einfamilienhaus sei ein Lebensabschnittsgebäude. "Wir haben eine wunderbare Flächenauslastung von 150 Quadratmetern Einfamilienhaus, wenn Sie und Ihre Frau und Ihre drei Kinder da drin wohnen." Doch die Kinder zögen irgendwann aus und dann sei man zu zweit auf 150 Quadratmetern.
      Um ein Umdenken bei der Schaffung von Wohnraum zu erreichen, forderten die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und der Verein Architects4Future (A4F) die Bauministerien der Länder dazu auf, eine verpflichtende Abrissgenehmigung in den Bauordnungen zu verankern. Gebäudeabrisse vernichteten bezahlbaren Wohnraum und belasteten Klima und Ressourcen. Dafür hätten die Initiatoren den Ministerien der Länder und dem Bundesbauministerium Vorschläge für eine Musterumbauordnung vorgelegt. Die Klimaauswirkungen sollten in Zukunft geprüft und Gebäude nur abgerissen werden, wenn Abriss und Neubau umweltfreundlicher seien als eine Sanierung, teilten DUH und A4F am Montag mit. Bis zur Umsetzung solle ein sofortiges Abrissmoratorium von Gebäuden gelten.
      "Sanieren, Umbauen, Umnutzen und Erweitern müssen das neue Normal werden, der Abriss die Ausnahme", sagte DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz. Die Bundesregierung schaue dem "Abrisswahn" laut Metz tatenlos zu. "Was wir brauchen, ist ein Paradigmenwechsel hin zum Bauen im Bestand."
      Nach Angaben der Verbände gibt es in Deutschland in den meisten Bundesländern keine gesetzlichen Vorgaben oder Bedingungen für Abrisse. Zudem bestehe der Irrglaube, dass ein Abriss oder Neubau ökologischer sei als die Sanierung bestehender Gebäude./csd/bum/DP/jha

      Quelle: dpa-AFX
      STO | 150,60 €
      8 Antworten
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      schrieb am 12.12.22 14:56:46
      Beitrag Nr. 1.604 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 72.898.849 von unicum am 12.12.22 14:43:54Ein Problem ist vielleicht auch, wer welche Kosten trägt. Bei einer Sanierung sind die Vermieter dabei. Bei einer Erhöhung der Heizkosten oftmals nicht. Ich hoffe aber auch auf politische Maßnahmen, die Sanieren attraktiver machen.
      STO | 150,60 €
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      schrieb am 12.12.22 15:51:59
      Beitrag Nr. 1.605 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 72.898.912 von tromerl am 12.12.22 14:56:46
      Zitat von tromerl: Ein Problem ist vielleicht auch, wer welche Kosten trägt. Bei einer Sanierung sind die Vermieter dabei. Bei einer Erhöhung der Heizkosten oftmals nicht. Ich hoffe aber auch auf politische Maßnahmen, die Sanieren attraktiver machen.


      Wenn maximal 2 EUR (oder 3 EUR in teuren Gebieten) auf die Miete aufgeschlagen werden können, dann geht halt wirtschaftlich relativ wenig in Hinblick auf Energetische Sanierung.
      STO | 151,20 €
      Avatar
      schrieb am 12.12.22 16:11:04
      Beitrag Nr. 1.606 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 72.898.849 von unicum am 12.12.22 14:43:54
      Zitat von unicum:
      Zitat von olostyle: Warum ist der Sanierungsstau so hoch? Weil es sich halt einfach nicht rechnet.
      Aber wir werden sehen

      Ich komme zwar nicht vom Bau, deshalb schätze ich Sichtweisen aus der Ecke sehr. Meine Beobachtungen sind etwas andere: M.E. hat sich das Sanieren (wir reden also von der Renovierung am Bestand) noch nie so gerechnet, wie aktuell (auf europäischer Ebene, unter Berücksichtigung der aktuellen Förderung, der Materialpreise sowie der Energiekosten). Wenn, dann sehe ich eher ein aktuelles Finanzierungsproblem - wegen mangelnder Liquidität und die Rentabilitätsprobleme eher beim Neubau.


      Vielleicht ist es ja auch unglücklich ausgedrückt, aber wenn eine energetische Sanierung gemeint sein sollte (und keine Renovierung), dann muss den Luxus, der über die Renovierung hinausgeht irgendjemand bezahlen. Wenn die Energiepreise mal steigen, dann werden sie stark herabsubventioniert (siehe derzeit Gas). M.E. ein Fehler, denn energetische Sanierung rechnen sich dann (fast) nicht.
      STO | 151,60 €
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      schrieb am 12.12.22 16:12:28
      Beitrag Nr. 1.607 ()
      Zitat von unicum: Geywitz fordert Umdenken beim Bau von Eigenheimen
      Mo, 12.12.22 13:26
      BERLIN (dpa-AFX) - Bundesbauministerin Klara Geywitz hat ein Umdenken beim Bau von Eigenheimen gefordert. Die SPD-Politikerin ..
      [/i]

      Naja, ich glaube die gute Frau hat von der Realität keine Ahnung - oder zumindestens noch nicht erleben dürfen, was bei einer umfassenden, grundlegenden energetischen Sanierung einem da so von staatlichen Stellen in den Weg gelegt wird... letztlich komplizierter als ein Abriss und Neubau. Da bedarf es schon eines gewissen Idealismus die graue Energie zu bewahren.
      STO | 151,60 €
      1 Antwort
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      schrieb am 12.12.22 18:48:53
      Beitrag Nr. 1.608 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 72.899.488 von K1K1 am 12.12.22 16:12:28Wie gesagt, aus der deutschen Brille stimmt das sicherlich. Also mit Bezug auf WDVS für schätzungsweise 25-30 Prozent der Konzernumsatzerlöse.
      Klar, sicherlich haben wir kein Blue-Sky-Makroumfeld, aktuell. Aber es gab schon wesentlich schlechtere Gesamtrahmenbedingungen.
      STO | 151,60 €
      Avatar
      schrieb am 02.03.23 12:38:55
      Beitrag Nr. 1.609 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 72.898.849 von unicum am 12.12.22 14:43:54Hallo Unicum,

      man muss unterscheiden zwischen Eigennutzer und Vermieter. Beim Eigennutzer stimmt es, durch die gestiegenen Heizkosten rechnet sich eine Sanierung schneller weil die Heizkosten stark gestiegen sind (zudem rechnen die meisten nicht exakt sondern es reicht öfters schon das "Gefühl" zukünftig zu sparen)

      Beim Vermieter sieht es etwas anders aus, durch die gestiegenen Preise für die Bauleistungen und die massiv gestiegenen Zinsen rechnet es sich deutlich weniger weil man ja nur noch 8 statt 11 % umlegen kann und zusätzlich der von K1K1 erwähnte Cap eingeführt wurde.

      Während man letztes Jahr mit 1% finanziert hat und dann 8% bekam = effektiv bleiben also 7% = Amortationszeit 14,3 Jahre
      muss man jetzt mit 4% finanzieren = effektiv bleiben 4% = Amortationszeit 25 Jahre

      (Die Rechnung ist vereinfachend)

      Grüße aufgepasst
      STO | 155,00 €
      4 Antworten
      Avatar
      schrieb am 14.03.23 15:38:22
      Beitrag Nr. 1.610 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 73.392.759 von aufgepasst am 02.03.23 12:38:55Seit heute gibt es dazu einen neuen Beschluss des EU Parlaments:
      EU-Parlament stimmt über Position zu neuen EU-Vorgaben für Gebäude ab
      https://www.wallstreet-online.de/nachricht/16676938-eu-parla…

      M.E. könnte sich das positiv auf STO auswirken.
      STO | 156,00 €
      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 17.03.23 14:43:00
      Beitrag Nr. 1.611 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 73.472.233 von Philipp Marlow am 14.03.23 15:38:22
      EU-Parlament verschärft EU-Vorgaben für Gebäude
      Mein Eindruck ist, dass das europäische Parlament die Anforderungen an die Gebäudeeffizienz ggü. dem ursprünglichen Vorschlag sogar noch verschärft hat.

      Ehrlich gesagt kenne ich mich mit dem Gesetzgebungsprozess auf EU-Ebene nicht so gut aus, aber mir stellt sich der Sachverhalt wie folgt dar:

      Am 19.02.2022 schrieb das Handelsblatt:
      „Denn gemäß den aktuellen Planungen der EU in der Überarbeitung der Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (EPBD) müssen Wohngebäude bis 2030 mindestens die Energieeffizienzklasse F und bis 2033 die Klasse E erreichen.“
      Quelle: https://www.handelsblatt.com/finanzen/immobilien/energetische-sanierungen-was-im-zuge-der-klimarettung-auf-immobilienbesitzer-zukommt/28075338.html

      Wenn ich das richtig verstanden habe, war das der Vorschlag der der EU-Kommission, der dann an das EU-Parlament übergeben wurde. Und das EU-Parlament hat nun - ein Jahr später ! - am 14.03.2023 folgendes entschieden:

      „Auf einer Skala von A bis G – wobei die Energieeffizienzklasse G den 15 % der Gebäude mit den schlechtesten Werten im Gebäudebestand eines Mitgliedstaats entspricht – müssen Wohngebäude dem Vorschlag zufolge bis 2030 mindestens Klasse E und bis 2033 Klasse D erreichen.“
      Quelle: https://www.europarl.europa.eu/news/de/press-room/20230310IPR77228/parlament-fur-klimaneutrale-gebaude-bis-2050

      Man überliest das leicht, daher hier nochmal in der Übersicht:

      ursprünglicher Vorschlag:...Bis 2030 mindestens F und 2033 E
      aktueller Vorschlag:............Bis 2030 mindestens E und 2033 D

      Der aktuelle Vorschlag des EU-Parlaments hat die geforderten Energieeffizienzklassen um eine Stufe angehoben. D.h. ein Haus, dass heute die Energieeffizienzklasse G hat (in Deutschland gibt es sogar noch die Klasse H), sollte ursprünglich bis 2033 um zwei Stufen auf E angehoben werden. Nach dem neuen Vorschlag muss es innerhalb von 10 Jahren um drei Stufen auf D angehoben werden.

      Noch ist aber nichts entschieden. Jetzt müssen sich EU-Kommission, EU-Parlament und die EU-Staaten auf einen Kompromiss einigen, wie Ciarán Cuffe, der Berichterstatter des EU-Parlaments für die Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden, im Anschluss ausführte:

      [14:20] „Politically, we still have to go through trialogs. And the position of the EU council differs from the position of the EU commission and that differs from the EU parliament position. So we will try and find a landing zone. I think the parliament has been ambitious. And obviously the ship of ambition can founder on the rocks of interinstitutional dialog. But I hope that we can keep our ambition afloat and produce a strong law at the end of the day.”

      Wer sich dazu noch etwas informieren möchte findet unter diesem Link die Pressemeldung, den Gesetzestext, ein Video von der Debatte im EU-Parlament und die Pressekonferenz von Herrn Cuffe:

      https://www.europarl.europa.eu/news/de/press-room/20230310IP…

      Und wer jetzt weiß, was es braucht, um ein Gebäude mit der Energieeffizienz G auf D zu heben, hat eine Ahnung davon, ob Sto von diesem Gesetzesvorschlag profitieren würde. Ich bin mir da unsicher, weil diese Verbesserung der Energieeffizienz wohl oft schon mit der Dämmung des Daches und der Kellerdecke erreicht werden kann. Und in dem Geschäft ist Sto nicht tätig.
      Sto könnte aber davon profitieren, dass nach dem Gesetzentwurf ab 2028 alle Neubauten in der EU emissionsfrei sein sollen. Und für Neubauten, die Behörden nutzen, betreiben oder besitzen, soll das sogar schon ab 2026 gelten. Diese Energieeffizienz schafft man vermutlich nur mit sehr gut gedämmten Häusern, Wärmepumpen und Strom aus erneuerbaren Energiequellen.
      STO | 160,20 €
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 19.03.23 15:46:31
      Beitrag Nr. 1.612 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 73.498.045 von philojoephus am 17.03.23 14:43:00Ich bin mir da unsicher, weil diese Verbesserung der Energieeffizienz wohl oft schon mit der Dämmung des Daches und der Kellerdecke erreicht werden kann. Und in dem Geschäft ist Sto nicht tätig.

      weiß jemand, welches Material für die Dämmung des Daches und der Kellerdecke verwendet wird und welches Unternehmen dieses zur Verfügung stellt?
      STO | 155,80 €
      Avatar
      schrieb am 19.03.23 17:29:59
      Beitrag Nr. 1.613 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 73.498.045 von philojoephus am 17.03.23 14:43:00
      Zitat von philojoephus: Und wer jetzt weiß, was es braucht, um ein Gebäude mit der Energieeffizienz G auf D zu heben, hat eine Ahnung davon, ob Sto von diesem Gesetzesvorschlag profitieren würde. Ich bin mir da unsicher, weil diese Verbesserung der Energieeffizienz wohl oft schon mit der Dämmung des Daches und der Kellerdecke erreicht werden kann. Und in dem Geschäft ist Sto nicht tätig.


      M.E. ist das schwer vergleichbar, da die Klassen ja alle nicht einheitlich auf EU Ebene festgelegt werden. Klasse E Gebäude in Deutschland kann vergleichsweise den gleichen Primär-/Endenergieverbrauch haben wie ein Klasse B oder (unwahrscheinlich) G Gebäude in einem anderen Land. Also kann nur National verglichen werden.

      Das mal aussen vor gelassen würde ich für Deutschland/Österreich sehr stark bezweifeln, dass die Dämmung von Dach und Kellerdecke eine Halbierung (das wäre m.E. ganz grob der Unterschied zwischen E und G derzeit in Deutschland) des Primär-/Endenergieverbrauch entsprechen könnten. Da braucht es m.E. deutlich mehr. Gleichzeitige Umstellung auf KWK Fernwärme (niedriger Primärenergiefaktor) bzw. auf eine Wärmepumpe könnte vielleicht reichen. In anderen Europäischen Ländern mit energetisch absolut schlechteren Werten mag das anders aussehen. Bitte korrigieren, falls das jemand anders sehen sollte...
      STO | 155,80 €
      Avatar
      schrieb am 20.03.23 09:31:15
      Beitrag Nr. 1.614 ()
      Korrektur bzw. Präzisierung: ... eine Halbierung (das wäre m.E. ganz grob der Unterschied zwischen D und G derzeit in Deutschland)

      Nach der erwarteten EU Klassifizierung (H entfällt und dadurch umfasst G dann auch den Bereich mit >250kWh/(m²·a)) dann eben geschätzt der Unterschied (Halbierung) zwischen E und G
      STO | 154,40 €
      Avatar
      schrieb am 27.03.23 19:11:07
      Beitrag Nr. 1.615 ()
      @Hiberna

      >> weiß jemand, welches Material für die Dämmung des Daches und der Kellerdecke
      >> verwendet wird und welches Unternehmen dieses zur Verfügung stellt?

      Ich glaube nicht, dass die Frage so einfach zu beantworten ist, da die Frage des Dämmstoffes u.a. davon abhängig ist, wie das Dach, die oberste Geschossdecke bzw. die Kellerdecke aufgebaut ist.

      Einen Überblick, welche Möglichkeiten es da u.a. gibt, findest Du auf dieser Übersicht:

      https://nei-dt.de/videos/

      Grundsätzlich scheinen aber bei den gängigen Holzbalkendächern bzw. die oberste Geschossdecke solcher Dächer fast alle gängigen Dämmstoffmaterialen in Frage zu kommen:


      Quelle: Oberste Geschossdecken dämmen - Holzdecken
      www.youtube.com/watch?v=sDWg6F4l8aA


      Mit der Dämmung von Kellern habe ich mich noch nicht beschäftigt. Aber auch bei der Kellerdecke kommt es auf die Ausführung an. Ich hätte gedacht, dass die meisten Kellerdecken aus Beton oder Stein sind und die Dämmung von unten angeklebt oder gedübelt wird. Damit wäre die Auswahl nicht ganz so groß wie beim Dach, weil es Dämmplatten sein müssen. Aber wenn ich mir diese Übersicht ansehe, gibt es wohl auch da eine große Auswahl:


      Quelle: Kellerdecken dämmen - Stahlträgerdecken NEI
      www.youtube.com/watch?v=Cp789llZiGA



      @K1K1

      Ehrlich gesagt ist mein Problem, dass zu viel meines Wissens auf diesem Gebiet auf Hören-Sagen bzw. Vermutungen von anderen beruht. Vieles stammt aus Zeitungen, die nicht erst seit dem EU-Vorschlag zur Gebäudesanierungspflicht voll mit Artikeln zu dem Thema sind. Aber Zeitungen sind auf dem Gebiet sicherlich nicht die besten Quellen, denn mein Eindruck ist, dass die Journalisten selbst zu wenig von der Materie verstehen, um unterscheiden zu können, wann sie nur eine Meinung widergeben und wann es sich um echtes faktenbasiertes Wissen handelt. Das wird m.M. u.a. daran deutlich, dass es viele widersprüchliche Aussagen zu dem Thema gibt.

      >> M.E. ist das schwer vergleichbar, da die Klassen ja alle nicht einheitlich auf EU Ebene festgelegt
      >> werden.

      Stimmt. Aber bis 2025 soll die EU-weite Vereinheitlichung der Energieklassen noch erfolgen.

      Ich kenne die Energieeinstufungen in den einzelnen Ländern nicht. Aber ich würde erwarten dass Häuser, die 50 Jahre oder älter sind (und bisher nicht saniert wurden), eine ähnlich schlechte Energieeffizienz haben - egal ob sie in Deutschland, Frankreich, Polen oder Österreich stehen. In Deutschland z.B. wurde erst nach der Ölkrise mit der Wärmeschutzverordnung von 1977 ein verpflichtender Mindestwärmeschutz für Neubauten eingeführt (siehe: https://www.energie-experten.org/energie-sparen/energieberat… Für Altbauten gibt es bisher kaum Verpflichtungen - außer der Pflicht nach einem Kauf die oberste Geschossdecke zu dämmen, wenn das noch nicht erfolgt ist. Ich nehme an, dass es in anderen Ländern beim Gebäudebestand nicht anders aussieht (Polen und Tschechien könnten ein positive Ausnahme sein, weil da schon seit Jahren sehr viel gedämmt wird). Deshalb vermute ich, dass es noch eine Menge alte energieinffeziente Häuser gibt. Die Fragen sind, wie viele sind es (die EU schätzt 35 Mio. Gebäude), was braucht es, um deren Effizienzklassen anzuheben und welches Geschäftspotenzial ergibt sich daraus für Sto?

      Nach Daten der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen (ARGE) in Kiel fielen im Jahr 2020 nach den deutschen Einteilungen etwa rund 31 Prozent der Miet- und Eigentumswohnungen in die Energieeffizienzklassen E bis H. Außerdem rund 51 Prozent der Eigenheime (Quelle Handelsblatt vom 24.03.2023). Ich finde, das ist eine ganze Menge.

      Hier ist das ganze mal grafisch dargestellt, damit man sich eine bessere Vorstellung machen kann, um was es geht. Mehr als die Hälfte des deutschen Gebäudebestands wurde VOR 1978, also vor Inkrafttreten der ersten Wärmeschutzverordnung, gebaut (Quelle: Handelsblatt 03.01.2022). Wobei ein Teil dieser Häuser seit dem vermutlich auch schon mal energetisch saniert wurden:


      Quellen: https://www.effizienzhaus-online.de/energieeffizienzklasse/

      >> Das mal aussen vor gelassen würde ich für Deutschland/Österreich sehr stark bezweifeln, dass die
      >> Dämmung von Dach und Kellerdecke eine Halbierung (das wäre m.E. ganz grob der Unterschied
      >> zwischen E und G derzeit in Deutschland) des Primär-/Endenergieverbrauch entsprechen könnten.

      Könntest Du diese Vermutung irgendwie belegen? Denn sonst steht hier ja einfach nur Aussage gegen Aussage.

      >> Da braucht es m.E. deutlich mehr. Gleichzeitige Umstellung auf KWK Fernwärme (niedriger
      >> Primärenergiefaktor) bzw. auf eine Wärmepumpe könnte vielleicht reichen.

      Hört sich gut an, widerspricht meiner Meinung aber einer Aussage, die im LEG Conference Call zum Q4 2022 getätigt wurde:

      „We joined forces with a global Air2Air Heat Pump provider, Mitsubishi Electric. This technology does not only enable the electrification of the heating systems but also forms the missing piece to reduce the CO2 footprint of buildings with lower energy efficiency as well as buildings with existing decentral heating systems quickly and efficiently. By applying an aid to our heat pump, we can upgrade the building from an energy efficiency class G to C even without any costly refurbishment. Just for LEG's portfolio, this approach reduces the cost of the decarbonisation path, which you can find again on Page 35 by around EUR 500 million until 2030. Volker will dive into that magic much deeper now, hoping that he's not carried away as the evangelist for sustainable innovation in LEG.” (Quelle: LEG Q4 2022 Earnings Call)

      Eine Verbesserung von Energieklasse G auf C würde bedeuten, dass man ein Haus, dass bisher einem Verbrauch zwischen 200 bis 250 kWh/(m²/Jahr) hatte, nur durch den Einbau einer Wärmepumpe und ohne weitere Maßnahmen auf einen Verbrauch von von 75 bis 100 kWh/(m²/Jahr) bringt. Das ist weit mehr als eine Halbierung des Energieverbrauchs.

      Wenn diese Aussage stimmt, dann wäre sie m.M. aus Sicht eines Sto Investors eine kleine Katastrophe.
      Denn es würde bedeuten, dass ein großer Wohnungsbaukonzern und somit ein Zielkunde von Sto, mehr als die Hälfte seines Bestandes (= 51,2 % bzw. alle Einheiten in den Energieklassen G bis E) nur durch den Einbau von Wärmepumpen auf das Energielevel D oder höher heben könnte. Das Geschäft wäre dann für Sto für mindestens 10 Jahre verloren (ich gehe davon aus, dass es in den 2030er Jahren weitere Anhebungen der Energieeffizienzanforderungen geben wird). Nur für die 10,5 % des Bestandes in der Energieklasse H wären wohl noch zusätzliche Maßnahmen nötig. Da käme dann vermutlich auch Sto wieder ins Spiel.

      Hier ist eine Übersicht des LEG Portfolios nach Energieeffizenzklassen. Vielleicht hat ja jemand noch eine andere Idee, wie man die Aussage aus dem Call interpretieren kann:



      Ich will aber nicht verhehlen, dass Vonovia daraufhingewiesen hat, dass es für einen Wohnungsbaukonzern gar nicht so leicht ist, größere Wärmepumpen einzubauen:

      Im Winter hat Vonovia „testweise 61 Wärmepumpen in einer Siedlung in Dortmund eingesetzt. Doch es hapert an der Umsetzung. »Wir bekommen die großen Wärmepumpen entweder nicht angeschlossen, weil die Kapazität des lokalen Stromnetzes nicht reicht«, erzählt Vonovia-Chef Rolf Buch, »oder der Anschluss kostet so viel wie die Wärmepumpen und die Heizkörper zusammen«. Im Schnitt zahlen Mieter jeden Monat allein für die Anschlusskosten 49 bis 65 Cent pro Quadratmeter zusätzlich. Dabei will Vonovia »warmmietenneutral« sanieren: Die Kaltmieten sollen im Schnitt nicht stärker steigen, als die Nebenkosten durch die Modernisierung sinken. Netto soll der Mieter also nicht belastet werden. Nur geht dieser Plan mit horrenden Anschlusskosten nicht auf. Buch will die schmerzhafte Erfahrung nicht als Fundamentalkritik an Wärmepumpen verstanden wissen. Die politische Entscheidung zugunsten der Elektrifizierung sei gefallen, sagt der Vonovia-Chef. »Das heißt für uns: Fotovoltaik auf die Dächer und Wärmepumpen. Der Dax-Chef sieht sich allerdings in einer privilegierten Situation: Vonovia arbeite seit Jahren an dem Thema, für den Konzern komme das geplante Verbot neuer Gasheizungen nicht unerwartet. Das sei anders für jene, die nun zum ersten Mal davon gehört haben. »Wir haben die Ingenieure, die so etwas konzipieren«, sagt Buch. Für den kleinen Eigenheimbesitzer gilt das nicht.« (Spiegel 11/2023 vom 11.03.2023)

      Wie gesagt, man bekommt hier dauern widersprüchliche Aussagen, was es unheimlich schwer macht, sich ein genaues Bild zu machen.
      STO | 158,20 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 27.03.23 21:14:56
      Beitrag Nr. 1.616 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 73.561.986 von philojoephus am 27.03.23 19:11:07@philojoephus,

      vielen Dank für Deine ausführliche und sehr informative Analyse. Diese hat sicherlich viel Zeitaufwand erfordert.

      Eventuell erhalten wir erst durch eine Befragung in der Hauptversammlung eine sichere Antwort auf die noch offenen Fragen.
      STO | 158,20 €
      Avatar
      schrieb am 31.03.23 13:45:06
      Beitrag Nr. 1.617 ()
      kennt jemand den Hintergrund für die hohen Umsätze und steigende Kurse?
      STO | 172,00 €
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 06.04.23 22:42:27
      Beitrag Nr. 1.618 ()
      Steigende Gebäudeenergieeffizienzanforderungen
      @K1K1

      Nachdem ich mir auch den Vonovia Call angehört habe, glaube ich, dass ich die Aussagen von Dir, der LEG und Vonovia besser einordnen kann.

      Vonovia hatte in der Präsentation für das Q4 2022 auf S. 23 eine Folie (siehe unten), die folgendes deutlich macht:

      Wenn ein Haus nur eine Energieeffizienz der Klasse D oder schlechter hat UND man dieses Haus klimaneutral machen möchte, dann muss man die Gebäudehülle umfassend modernisieren [= Dach, Keller, Außenwände dämmen und Isolierfenster einbauen] UND zusätzlich eine Heizung einbauen, die mit erneuerbarer Energie betrieben wird.

      Wenn das Haus schon die Energieeffizienz der Klasse C oder besser hat, dann reicht der Einbau einer Heizung, die mit erneuerbarer Energie betrieben wird, um das Haus klimaneutral zu machen.

      Wie passt das nun zur Aussage des LEG Vorstands, dass man allein mit dem Einbau einer Wärmepumpe die Ernergieeffizienzklasse von G auf C heben kann?

      Nun, die LEG will die Häuser im ersten Schritt gar nicht klimaneutral machen. Und das wird bisher auch gar nicht von der Politik gefordert. Mit dem Einbau der Wärmepumpe will die LEG nur die Anforderungen der EU erfüllen, dass die Häuser bis 2033 mindestens die Energieeffizienzklasse D erreichen müssen. Das schafft man aus deren Sicht mit einer Wärmepumpe, was vermutlich deutlich billiger ist, als die umfassende Modernisierung der Gebäudehülle. Und zusätzlich erfüllt man gleichzeitig die geplanten Anforderungen der deutschen Gesetzgebung, nach der ab 2024 nur noch Heizungen eingebaut werden dürfen, die mit mindestens 65 % erneuerbarer Energie betrieben werden.
      Und im Übrigen sagt auch Vonovia, dass sie sich in den nächsten Jahren auf die Installation von Wärmepumpen konzentrieren werden.

      Aber um die Gebäude bis 2045 wirklich klimaneutral zu machen, muss dann bei energieeffizienten Häusern (= Klasse D oder schlechter) auch die Gebäudehülle modernisiert werden. Das zeigt die Folie von Vonovia ganz klar auf. Und da kämme dann wieder Sto ins Spiel. Nur eben erst in den 2030er Jahren, wenn die Anforderungen seitens der Politik weiter angehoben wurden, um echte Klimaneutralität zu erreichen. Und insgeheim hoffen sowohl Vonovia als auch die LEG darauf bis dahin die serielle Sanierung so weit gebracht zu haben, dass dadurch die Sanierung von Gebäudehüllen deutlich billiger wird. Beide haben mit Baufirmen Joint Ventures gegründet, um auf dem Gebiet Erfahrungen zu sammeln und die Kosten runter zu bringen. Und beide berichten in ihren Calls auch von den Fortschritten. Bisher jedoch ist die serielle Sanierung deutlich teurer als eine klassische Sanierung mit WDVS.

      Dazu kommt, dass ich nicht glaube, dass alle Hauseigentümer so vorgehen werden wie Vonovia und LEG. Einmal weil sich serielle Sanierung nur für bestimmte Gebäudetypen eignet und weil die Vorgehensweise dieser beiden Wohnungsbaugesellschaften nicht das ist, was ein Energieberater einem Hausbesitzer empfehlen würde. Ich habe mit einem gesprochen und mir das ganze mal aus dessen Sicht erklären lassen. Er würde folgende Vorgehensweise empfehlen:

      1.) Haus dämmen, um erstmal den Energieverbrauch zu senken.
      2.) Fenster austauschen.
      3.) Wärmepumpe einbauen.

      Der Vorteil dieser Reihenfolge wäre neben dem deutlichen Senken des Energieverbrauchs ein spürbarer Komfortgewinn in der Wohnung/Haus, 2 °C weniger Heizen durch die Anhebung der Oberflächentemperatur der Wände, eine optische Aufbesserung des Gebäudes und die Eliminierung von Schimmelbildung. Ein weiterer großer Vorteil ist, dass die benötigte Leistung der Wärmepumpe nach der Dämmung des Hauses viel geringer ist. Das führt dazu, dass man eine kleinere Wärmepumpe verbauen kann. Die ist deutlich billiger als eine große und verbraucht natürlich auch weniger Strom, was langfristig zu geringeren Kosten führt. Ich könnte mir vorstellen, dass man dann auch weniger Anschlussprobleme ans Stromnetz hat, von denen Vonovia berichtet hat (siehe Beitrag Nr. 1.615). Und als weiteren Vorteil kann es sein, dass man auch nicht die Heizkörper austauschen muss.

      Hier noch die Folie aus der Vonovia Präsentation und einiger Aussagen aus dem Q4 2022 Call. Die farbliche Einfärbung ist aus Sicht eines Sto-Investors (grün = gut, rot = schlecht):



      Wer sich diesbezüglich noch etwas allgemeiner informieren will, dem sei hier nochmal der verzügliche „Alles auf Aktien“ Podcast vom 15.10.2022 empfohlen. In der Folge zeigt der Immobilienexperte der Tageszeitung „Die Welt“ - Michael Fabricius - diese ganzen Trends etwas konkreter auf. Die Folge heißt „Energie, Zinsen, Überbewertung - platzt die Immobilienblase?“. Ihr findet die Folge u.a. bei Spotify oder hier: https://www.welt.de/podcasts/alles-auf-aktien/article2416060…
      STO | 168,30 €
      Avatar
      schrieb am 06.04.23 22:49:47
      Beitrag Nr. 1.619 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 73.591.278 von Fachkraft am 31.03.23 13:45:06Ich könnte mir vorstellen, dass es mit dem Beschluss des EU-Parlaments zusammenhängt (siehe Beitrag Nr. 1.611). Das hat europaweit Schlagzeilen gemacht und das Thema Dämmen wieder verstärkt ins Bewusstsein gerufen. Und wenn man sich die Parlamentsdebatte dazu anhört, dann hört man raus, dass es der EU vor allem um die Isolierung der Gebäudehülle geht. D.h. das Dämmen von Dach, Keller und Fassade und der Austausch der Fenster. Ein Redner stellte fest, dass in seinem Land 75 % der Gebäude in die untersten zwei Energieeffizienzklassen fallen. So oder so ist das ein großes Potenzial für Sto.
      STO | 168,30 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 06.04.23 23:03:29
      Beitrag Nr. 1.620 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 73.634.257 von philojoephus am 06.04.23 22:49:47
      Gute Aussichten
      https://www.tagesschau.de/ausland/europa/sanierungspflicht-e…

      Sobald die Vorgaben hier etwas konkreter werden, wird Sto mMn über 200 € stehen😀
      STO | 168,30 €
      steigt
      Avatar
      schrieb am 10.04.23 21:58:20
      Beitrag Nr. 1.621 ()
      Gute Aussichten
      Da droht zur Mitte der Dekade eine gewaltige Renovierungswelle. Dazu kommt noch das Wohnungsdefizit in Deutschland. Mittel- bis langfristig sehr gute Chancen für STO. 👍
      Dazu aktuell noch eine gute Charttechnik
      STO | 169,60 €
      Avatar
      schrieb am 13.04.23 12:57:35
      Beitrag Nr. 1.622 ()
      Sto SE & Co. KGaA: Konzernumsatz steigt gegenüber Vorjahr um 12,4 % auf 1.787,4 Mio. EUR

      https://www.wallstreet-online.de/diskussion/839277-1-10/sto-…
      STO | 170,00 €
      Avatar
      schrieb am 13.04.23 13:05:08
      Beitrag Nr. 1.623 ()
      Zu den heute veröffentlichten Geschäftszahlen: https://www.eqs-news.com/de/news/corporate/sto-se-co-kgaa-ko…

      In den letzten Jahren hatte ich hier den Standpunkt vertreten, dass Material- und Energiepreise das prägendste Element für die Geschäftsergebnisse sind und Absatz- und Umsatzentwicklung erst an zweiter Stelle stehen. Die Zahlen 2022 tun das nun wieder jäh bestätigen: Der Umsatz steigt um 12,4%, das EBT um 0,3%, weil hohe Materialpreise die Rohertragsmarge drücken. Im Ausblick 2023 das gleiche: Umsatz +7% und EBIT nahezu unverändert. Der Grund für die weiter fallende Marge sind vmtl. auch wieder hohe Materialpreise.
      STO | 170,00 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 13.04.23 18:51:35
      Beitrag Nr. 1.624 ()
      STO | 174,20 €
      Avatar
      schrieb am 17.04.23 12:43:26
      Beitrag Nr. 1.625 ()
      Steigt wie an der Schnur gezogen
      STO | 186,00 €
      Avatar
      schrieb am 19.04.23 09:34:32
      Beitrag Nr. 1.626 ()
      Lars Winter/BO ging heute morgen long zu 183 in seinem Depot
      STO | 183,60 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 19.04.23 16:34:00
      Beitrag Nr. 1.627 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 73.695.158 von HK12 am 19.04.23 09:34:32
      Zitat von HK12: Lars Winter/BO ging heute morgen long zu 183 in seinem Depot


      So früh? :laugh:

      Bin hier seit 127€ long.
      STO | 184,20 €
      Avatar
      schrieb am 19.04.23 23:28:04
      Beitrag Nr. 1.628 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 73.662.980 von Syrtakihans am 13.04.23 13:05:08Das steht so in den Beiträgen 1.374 , 1.476 und 1.496. Dazu hatte ich mich in 1.376 und 1.468 geäußert.

      Die Sache bei Sto und seinem Markt ist komplexer. Das Geschäftsjahr 2011 bildet das besonders markant ab: Es war in dem Zeitraum von 2003 bis 2020 jeweils einschließlich, das Jahr mit der niedrigsten Bruttomarge und gleichzeitig höchsten EBIT-Marge.

      Ich würde jetzt erstmal den Geschäftsbericht abwarten und schauen, wie sich das Zahlenwerk im Detail zusammensetzt. Ggf. gibt es Sondereffekte aber meine Prognose aus 1.599 scheint leicht übertroffen worden zu sein. Das EBIT liegt im oberen Bereich der Vorstandsprognose.

      Ein gewisses Déjà-vu erlebe ich, was das Auseinander- und wieder Zusammenlaufen von Marktmeinung und Realität betrifft: 2007/2008 klappte der Kurs massiv zusammen obwohl dann operativ starke Zahlen kamen. Den Eindruck habe ich jetzt auch: Die Aktie hatte sich 2022 halbiert und zuletzt scheint sich die Stimmung für die Aktie wieder zu verbessern. Von Seiten des Sto-Gesamtumfeldes lassen sich diese starken Schwankungen nicht erklären.
      STO | 184,20 €
      Avatar
      schrieb am 27.04.23 11:24:18
      Beitrag Nr. 1.629 ()
      Nach erster Durchsicht des Geschäftsberichts keine Überraschungen. Die Bruttomarge ist mit 50,82% so niedrig wie noch nie in den letzten zwanzig Jahren (2%-Punkte unter dem bisherigen Negativrekord 2011). Darin dürfte auch das größte Potential für 2023 liegen, nachdem nun nahezu alle Einkaufspreise fallen bzw. stagnieren. Ich gehe davon aus, dass die EBIT-Marge 2022 mindestens erreicht wird und kalkuliere mit einem EBIT am oberen Ende der Guidance.

      Die sich abkühlende Baukonjunktur wird sich m.E. ggf. in der zweiten Jahreshälfte wachstumsdämpfend bemerkbar machen. Die Mittelfristplanung (UmsE. 2,1 Mrd., EBT 10% bis 2025 bleibt bestehen.

      Zu kritisieren ist, dass die Akquistionen der letzten Jahre überwiegend nicht ertragsstiftend sind. Mit zusätzlichen 133 Mio. Festgeldanlagen außerhalb der ausgewiesenen Zahlungsmittel sowie Berücksichtigung von langfristigem Leasing und Pensionen => EV/EBIT 2023 (e): 7,0.
      STO | 176,20 €
      Avatar
      schrieb am 03.05.23 20:15:52
      Beitrag Nr. 1.630 ()
      Ich bin nun dazu gekommen in den Geschäftsbericht zu gucken. Das H2 sieht besser aus, als ich befürchtet habe. Die Materialkostenquote ist ggü. H1 von 49,8% auf 48,9% gefallen (ggü. Gesamtleistung), die Personalkostenquote von 23,5% auf 24,2% gestiegen. Die Kapitalbindung im UV war auch nur moderat höher.

      Freier CF, bereinigt um Finanzinvestitionen, Akquisitionen und IFRS 16 in Mio. EUR:

      2020 64,2
      2021 49,6
      2022 28,9

      Die Entwicklung ist nicht weiter überraschend - siehe frühere Diskussion.

      Für die weitere Entwicklung des Unternehmenswertes sind neben den exogenen Faktoren (Makroklima und Kapitalmarktzinsen) m.E. am entscheidendsten:

      - Entwicklung Produktabsatz
      - Entwicklung Materialkosten

      Daraus ergeben sich die Fragen: Wohin läuft der Ökosozialismus? Wohin läuft die Baukonjunktur? Wohin laufen die Rohstoff- und Energiekosten?
      STO | 178,20 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 06.05.23 01:03:34
      Beitrag Nr. 1.631 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 73.780.263 von Syrtakihans am 03.05.23 20:15:52
      Baukonjunktur
      https://www.infranken.de/deutschland/zunehmende-probleme-im-…

      Der einbrechende Bausektor ist ja klar und wird sich mMn noch einige Zeit verschärfen, selbst wenn sich die Hypo-Zinsen etwas stabilisieren. Es kommen ja gestiegene Materialkosten, fehlende Handwerker und immer mehr Bürokratie hinzu.
      Allerdings sind offenbar Vermierung (Vonovia, Noratis) und Vermarktung (Helma etc) besonders stark betroffen.
      Bei Uzin Utz sieht man Stabilisierung, bei Wienerberger leichten Aufwärtstrend.
      Besonders gut klappt es bei HeidelbergCement und Sto.
      Vermutlich deshalb, weil hier von Neubau auf Umbau bzw. Verdichtung umgestellt wird. Bei Sto ist der Dämmeffekt (auch EU langfristig) sehr groß. Vor allem muss ja im Gesamtbild - auch ohne Sektorenziele - die Dämmung an CO2-Ersparnis das reinholen, was der Verkehrssektor nicht schafft, also jede Menge!!!
      Je nachdem, wie gut Sto die Kapazitäten (auch MA) hochziehen kann, sehe ich hier die ATH in Greifnähe.
      Dann war der krasse Kurseinbruch nur eine Delle.
      STO | 187,00 €
      Avatar
      schrieb am 23.06.23 11:24:06
      Beitrag Nr. 1.632 ()
      Börse übertreibt mal wieder und drückt Sto aktuell unter 150 EUR.

      Sto Vz. hatte ein KGV2022 von 10,70. Die Prognose für 2023 wurde erst bestätigt. Das Tätigkeitsfeld weist mit Steico teilweise Überschneidungen auf, ist schon klar, nicht direkt vergleichbar. Dennoch würde ich der Steico nicht ein KGV zubilligen dass dann doch wesentlich über dem von Sto liegt.
      STO | 147,00 €
      Avatar
      schrieb am 27.06.23 11:27:01
      Beitrag Nr. 1.633 ()
      Wo bleibt die Dividende?
      Bislang ist die Dividende 0,31 € + 4,69 € Sonderbonus bei mir noch nicht eingegangen, obwohl im Bundesanzeiger als Zahltag der 26. 06. 2023 genannt ist. Habt ihr schon Eure Dividende bekommen?
      STO | 151,40 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 27.06.23 12:32:22
      Beitrag Nr. 1.634 ()
      Bei mir ist auch noch nichts angekommen (Depot bei der Consorsbank).

      Bei Auslandsdividenden bin ich es ja gewohnt, die Gutschrift immer erst ein paar Tage später zu erhalten, weil die Consorsbank nicht in Vorleistung geht, sondern erst bucht, nachdem sie das Geld ihrerseits von der Lagerstelle erhalten hat. Bei girosammelverwahrten Aktien inländischer Gesellschaften wie Sto war die Dividende bisher aber stets pünktlich am Zahltag auf dem Konto. Von daher ist das Ganze schon etwas eigenartig.
      STO | 151,60 €
      Avatar
      schrieb am 27.06.23 12:45:34
      Beitrag Nr. 1.635 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 74.067.709 von DrKugel am 27.06.23 11:27:01Beim smartbroker ist sie gekommen. Scheint also an euren Banken zu liegen. Einfach mal nachfragen :)
      STO | 151,60 €
      Avatar
      schrieb am 17.07.23 21:31:27
      Beitrag Nr. 1.636 ()
      Die Steico wird mehrheitlich von Kingspan übernommen: https://www.eqs-news.com/de/news/adhoc/steico-se-verkauf-der…
      Dem Sto-Aktionär dürfte da ein Stein vom Herzen fallen. Grundsätzlich wäre das Geschäft im Sinne einer Ausweitung der Aktivitäten auf den privaten Hausbau schon denkbar gewesen.

      Der Markt von Steico entwickelt sich aber katastrophal (Wettbewerb, Kapazitäten, einbrechender EH/DH-Neubau). Die Margen bei Steico dürften jedenfalls definitiv der Vergangenheit angehören und ich persönlich rechne mit einem Kaufpreis von keinesfalls über 40 Euro/Aktie und eigentlich eher auf aktuellem Kursniveau. Aber Kingspan ist bekanntlich alles zuzutrauen. Insofern verwundert die Übernehmeradresse auch nicht.
      STO | 151,40 €
      Avatar
      schrieb am 02.08.23 11:22:44
      Beitrag Nr. 1.637 ()
      Aufstockung
      Heute habe ich aufgestockt - trotz aller Probleme wird Dämmen, Sanieren etc. gefragt bleiben und mMn sind Kurse um 150 € für den langfristig orientierten Anleger eine gute Kaufgelegenheit.
      Sto sollte zu den Profiteuren gehören, durch den Preisdruck könnte sich der Wettbewerb etwas lichten.
      LG vom Zimbo
      STO | 146,00 €
      steigt
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 02.08.23 12:28:51
      Beitrag Nr. 1.638 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 74.246.172 von Zimbo1968 am 02.08.23 11:22:44durch den Preisdruck könnte sich der Wettbewerb etwas lichten.

      kannst Du diese Aussage bitte etwas näher erläutern.
      STO | 146,60 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 02.08.23 14:27:14
      Beitrag Nr. 1.639 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 74.246.721 von Hiberna am 02.08.23 12:28:51
      WW-Situation
      https://www.deraktionaer.de/aktien/peergroup/sto-de000727413…

      Aber gerne - mMn ist Sto etwas besser aufgestellt als der Wettbewerb, Uzin Utz hat ziemlich zu kämpfen und kleinere WW (die in der Peer Group nicht erwähnt sind) haben meist noch mehr Probleme, Fachkräfte zu halten. Außerdem haben größere UN in schwierigen Zeiten den längeren Atem und sind bzgl. Liquidität besser aufgestellt.
      Hinzu kommt - das hat Sto ja oft betont, dass sie einen hohen Anteil für Dämmung + Sanierung haben (die EU verschärft hier die Vorgaben), was bei den WW nicht immer in gleichem Maße der Fall ist, also federt die Energiewende teils die kunjunktureklen Rückgänge im Bau ab.
      Ob mein Eindruck hier stimmt müssen aber die nächsten Quartale noch zeigen.
      STO | 147,80 €
      Avatar
      schrieb am 07.08.23 06:08:28
      Beitrag Nr. 1.640 ()
      Wenn auch nicht ganz aktuell....

      https://www.stock-world.de/analysen/nc15706327
      STO | 146,60 €
      Avatar
      schrieb am 09.08.23 23:21:30
      Beitrag Nr. 1.641 ()
      Gebäudesanierung
      https://www.stern.de/news/knapp-19-milliarden-euro-aus-klima…

      MMn sind hier die mittelfristigen Effekte bei der aktuellen Bewertung der Sto-Aktie nicht angekommen, es sollte Einiges vom Kollaps bei den Neubauten auffangen. Letztlich hängt es natürlich auch von der Umsetzung von Gesetzen ab. Ich kann auch nicht beurteilen, wie die personelle Lage für Sanierungen bzw. Dämmung aussieht.
      LG vom Zimbo
      STO | 144,00 €
      steigt
      Avatar
      schrieb am 14.08.23 10:19:24
      Beitrag Nr. 1.642 ()
      Bei 131 EUR jetzt ein Schnäppchen als Sanierungsprofiteur
      STO | 131,20 €
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 14.08.23 10:49:34
      Beitrag Nr. 1.643 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 74.311.909 von BrokerPK am 14.08.23 10:19:24Bist Du sicher? Könnte vor dem turnaround noch 1 Etage tiefer gehen. Der Ausblick der Bautätigkeit ist nämlich nicht nur mau sondern würg.

      Zitat von BrokerPK: Bei 131 EUR jetzt ein Schnäppchen als Sanierungsprofiteur
      STO | 134,40 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 14.08.23 16:39:59
      Beitrag Nr. 1.644 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 74.312.104 von werthaltig am 14.08.23 10:49:34
      Bewertung
      Natürlich kann niemand sicher sein, ich habe zum Glück nur Sto, Wienerberger und Uzin Utz aus der Baubranche im depot.
      Diese werden aber überleben, man wird keine jahrelange Baukrise überstehen, da wird es wieder Maßnahmen wie Zulagen für Familien geben, dafür ist der Wohnbestand viel zu gering, es fehlen ja noch extrem viele Fachkräfte....wenn Scholz & Gleiwitz nicht bald handeln, gibt es mMn bald Neuwahlen.
      Bei dem Thema ist extrem viel Druck auf dem Kessel....
      LG vom Zimbo
      STO | 134,60 €
      Avatar
      schrieb am 15.08.23 19:32:29
      Beitrag Nr. 1.645 ()
      Druck auf dem Kessel
      https://www.n-tv.de/wirtschaft/Baugewerbe-findet-Lindners-En…

      Genau das meinte ich....
      STO | 138,80 €
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      schrieb am 23.08.23 12:11:42
      Beitrag Nr. 1.646 ()
      Sto bringt Zahlen aber keinen interessiert es
      Ich finde die Zahlen überraschend gut und den Ausblick umso besser. Hätte mit deutlich schlechteres Zahlen gerechnet wenn man sich die Flaute auf dem Immobilienmarkt ansieht. Sto ist für mich ein kleiner Lichtblick in der Branche!
      STO | 136,00 €
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      schrieb am 30.08.23 17:46:33
      Beitrag Nr. 1.647 ()
      "Konkurrent" Rockwool hat sogar noch stärkere Zahlen geliefert:
      https://www.globenewswire.com/news-release/2023/08/30/273456…
      STO | 139,40 €
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      schrieb am 23.09.23 11:35:22
      Beitrag Nr. 1.648 ()
      "Wenngleich Sto das Umsatzziel fürs laufende Jahr angesichts der vor allem in Deutschland schlechten Wetterlage auf 1,76 Mrd. Euro (zuvor: 1,91 Mrd. Euro) reduzieren musste, unterstrich der Vorstand erneut die Zielsetzung von 2,1 Mrd. Euro Umsatz bis 2025. Dies leite sich direkt aus den EU-Klimaschutzzielen des "Green Deal" ab, der bis 2030 die energetische Sanierung von 35 Mio. Gebäuden in Europa erfordert. Bei einer Fassadenfläche von rund 150 m2 bei typischen Einfamilienhäusern und ca. 400 m2 bei Mehrfamilienhäusern entspräche dies einer Gesamtfassadenfläche von bis zu 10 Mrd. m2 . Selbst wenn in den kommenden 10 Jahren nur die Hälfte dieser Fläche gedämmt wird, würde dies einen Bedarf von 500 Mio. m2 p.a. alleine in der EU bedeuten, was dem knapp 14-fachen des bisherigen Marktvolumens in Deutschland (2022: 36,0 Mio. m2 ) gleichkommt. "

      https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2023-09/6016110…
      STO | 128,40 €
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      schrieb am 29.09.23 12:05:32
      Beitrag Nr. 1.649 ()
      Ein Hinweis am Rande, da es seit der am Montag den 25.09.23 stattgefundenen "Wohnungsgipfel" noch keiner gemeldet hat. Auch die Presse hat sich scheinbar nur auf die Heizung bzw. Wärmepumpe eingeschossen. Es ist geplant die Fördersätze für die energetische Gebäudesanierung zu verdoppeln zum 01.01.24. Davon sollte dann auch Sto besonders profitieren.
      STO | 132,20 €
      Avatar
      schrieb am 20.11.23 12:32:39
      Beitrag Nr. 1.650 ()
      Die Überschriften der Meldungen gleichen sich. Es wird ausschließlich der geringere Umsatz angezeigt.
      Die höhere Bruttomarge und der unveränderte Ergebnisausblick werden unterschlagen
      STO | 130,00 €
      Avatar
      schrieb am 27.11.23 14:58:44
      Beitrag Nr. 1.651 ()
      Positiv
      Im heutigen Interview mit dem Umweltfond von Murphy & Spitz kommt Steico richtig gut weg, könnte auch sto profitieren davon
      https://aktien-interview.de/murphyspitz-umweltfond-setzt-auf…
      STO | 126,80 €
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      schrieb am 28.11.23 16:03:17
      Beitrag Nr. 1.652 ()
      Klarer Verdoppler
      Auf Sicht von 3 Jahren (Normalisierung des Immobiliensektors durch Normalisierung des Zins- und Inflationsniveaus) sollte der Kurs doch enormes Aufholpotential besitzen.
      STO | 127,00 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 05.12.23 18:32:52
      Beitrag Nr. 1.653 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 74.875.209 von bcgk am 28.11.23 16:03:17
      Gas, wasser, scheisse - was nicht passt wird passend gemacht
      STO | 126,60 €
      Avatar
      schrieb am 29.01.24 20:34:20
      Beitrag Nr. 1.654 ()
      Artikel stock3 29.01.2024
      Fazit: Mit der Vollendung der Bodenbildung und der Rückkehr über wichtige Chartelemente wie den EMA200 hat sich das angeschlagene Chartbild wieder aufgehellt. Vom Sorgenkind als Underperformer ist die Sto-Aktie jetzt zu einem Top-Favoriten für das Jahr 2024 avanciert, zumindest in der Kategorie der Turnaround-Kandidaten.

      https://stock3.com/news/sto-ploetzlich-ein-top-favorit-14043…
      STO | 147,60 €
      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 11.02.24 11:07:38
      Beitrag Nr. 1.655 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 75.183.719 von Milan89 am 29.01.24 20:34:20Sehr schöne Analyse von Jonathan Neuscheler auf Abilitato.de

      https://abilitato.de/ueber-uns/?_gl=1*tu1z7x*_up*MQ..*_ga*Nz…

      Fazit zur Sto Aktie: Hervorragend geführtes Qualitätsunternehmen, das sich in einem zyklischen Tief befindet und günstig bewertet ist
      Operative Einschätzung

      Sto hat sich auf die Herstellung von Wärmedämmverbundsystemen spezialisiert.

      Derzeit leidet die Gesellschaft unter der rückläufigen Bautätigkeit. Der schwächelnde Neubau ist auf die gestiegenen Zinsen, teure Baukosten und politische Verunsicherung zurückzuführen.

      Daher dürfte das Jahr 2024 für das baden-württembergische Unternehmen sehr herausforernd werden – mit einem nochmaligen Umsatzrückgang und einer möglicherweise deutlich sinkenden Gewinnmarge.

      Anleger sollten allerdings unbedingt zwischen den zyklischen Schwankungen (aus der Neubautätigkeit hervorgehend) und dem strukturellen Wachstumstrend der Branche unterscheiden.

      Anders ausgedrückt: Kurzfristig kann sich Sto der rückläufigen Bautätigkeit nicht entziehen, mittel- und langfristig bieten sich jedoch große Wachstumschancen.

      Das liegt am in die Jahre gekommenen europäischen Gebäudebestand. Um die Klimaneutralität im Jahr 2050 erreichen zu können, muss sich die Sanierungstätigkeit zeitnah verdoppeln.

      Das würde bei Sto zu einem hohen Umsatzwachstum und einer gleichzeitig steigenden Gewinnmarge führen.

      Einschätzung zur Bewertung

      Sto überzeugt mit rund 5% zyklusbereinigtem Umsatzwachstum, einer hohen Kapitalverzinsung, einer äußerst soliden Bilanz und einer aktionärsfreundlichen Ausschüttungspolitik.

      Das Unternehmen hat sich mehrere Wettbewerbsvorteile erarbeitet, unter anderem das breite Angebot an Serviceleistungen, die innovativen Produkte und den Direktvertrieb.

      Da sich die Geschäftsentwicklung in einem zyklischen Tief befindet, kann die Sto Aktie derzeit mit einem Abschlag von mehr als 40 % auf den Höchstkurs erworben werden.

      Wir sehen die jährliche Renditeerwartung bei um die 13 % und den fairen Wert je Aktie bei einem Kurs von etwa 200 EUR.

      Persönliche Einschätzung

      Nach den Recherchen habe ich mir eine erste Position Sto Aktien in mein Depot gekauft.

      Die Analysten trauen dem Unternehmen im Jahr 2024 einen nahezu stabilen Umsatz und eine EBIT-Marge von 7 % zu. Mir persönlich erscheinen beide Werte zu optimistisch.

      Gut möglich, dass Sto einen im Verhältnis zu den Analystenschätzungen „enttäuschenden“ Jahresausblick veröffentlicht und die Aktie daraufhin abgestraft wird.

      Als langfristig orientierter Investor würde ich mich über einen solchen Kursrückgang allerdings freuen, da ein schwaches Jahr 2024 nichts an den mittel- und langfristigen Wachstums- und Werttreibern ändert.

      Ganz im Gegenteil: Je günstiger das Wertpapier erworben werden kann, desto höher wird die Renditeerwartung, bei gleichzeitig sinkenden Risiken. Das gilt auch und gerade vor dem Hintergrund, dass Sto in den letzten Jahren ein Finanzpolster von fast 350 Mio. EUR aufgebaut hat, etwas mehr als 50 EUR je Aktie.

      Anleger bekommen nicht oft die Chance, sich an einem derart qualitativen Unternehmen zu einem solch niedrigen Preis beteiligen zu können. Je nach Jahresausblick der Gesellschaft könnte dieser bald nochmals günstiger werden.
      STO | 146,20 €
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 12.02.24 18:59:23
      Beitrag Nr. 1.656 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 75.258.662 von Shortguy am 11.02.24 11:07:38Ja, die Analyse ist ganz schön. Dem Fazit würde ich grob beipflichten. Einige Kommentare:

      Zitat von Abilitato: In anderen Worten: Mittlerweile herrscht im deutschen Immobilienmarkt ein großes Preisgefälle zwischen Neubauten und Bestandsobjekten. Das dürfte zunehmend mehr Immobilieninvestoren anlocken. Diese erwerben möglichst günstig in die Jahre gekommene Gebäude, führen eine energetische Sanierung durch und verkaufen die Objekte im Anschluss zum hohen Marktpreis des neuwertigen Immobilienbestands.

      Die Situation ist m.E. eine andere. Bis vor zwei Jahren etwa konnten Investoren in die Jahre gekommene "energetische Ruinen" günstig kaufen, dann energetisch sanieren und modernisieren und anschließend profitabel verkaufen oder vermieten. Das funktioniert nun nicht mehr so gut oder gar nicht mehr, weil Bau- und Kapitalkosten so stark gestiegen sind, dass oftmals keine ausreichenden/attraktiven Renditen mehr möglich sind. Dass Bestandsobjekte ggü. Neubauten im Preis stark gefallen sind, ist die Folge davon. An Hochpreisstandorten lohnen sich energetische Sanierungen tendenziell noch, an Niedrigstpreisstandorten nicht mehr bzw. nur noch dann, wenn Investoren die Bestandsobjekte geschenkt oder mit Geldzugabe erwerben könnten. Das Problem aus Sicht von Sto ist, dass "energetische Ruinen" an Hochpreisstandorten kaum noch zu finden sind.

      In den letzten Jahren hatte ich hier den Standpunkt vertreten, dass bei Sto Material- und Energiepreise das prägendste Element für die Geschäftsergebnisse sind und Absatz- und Umsatzentwicklung erst an zweiter Stelle stehen. Dieser Punkt kommt mir in der Abilitato-Analyse zu kurz. Bedeuten könnte dieses rein theoretisch, dass in 2024 der Umsatz bspw. um 15% fällt, das Ergebnis infolge stark fallender Material- und Energiepreise aber oben bleibt. Infolge dieser antizyklischen Effekte (Material- und Energiepreise sind i.d.R. antizyklisch) hat Sto eine gewisse immanente Stabilität.

      Grundsätzlich aber würde ich Unternehmen meiden, die in problematischen Metiers unterwegs sind. Die Förderbedingungen für energetische Sanierungen sind stark Abhängig von der Politik. Das Problem ist momentan, dass die Regierung in Deutschland durchweg mit inkompetenten Personen besetzt ist, deren Politik, von der Sto stark abhängt, nicht kalkulierbar ist. Es ist denkbar, dass kurz- oder mittelfristig politische Entscheidungen getroffen werden, die Sto stark schaden oder stark nützen. Viele Kapitalanleger meiden solche Unsicherheiten, was zu Bewertungsabschlägen führt.
      STO | 145,80 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 12.02.24 22:03:55
      Beitrag Nr. 1.657 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 75.265.692 von Syrtakihans am 12.02.24 18:59:23
      Zitat von Syrtakihans: Bedeuten könnte dieses rein theoretisch, dass in 2024 der Umsatz bspw. um 15% fällt, das Ergebnis infolge stark fallender Material- und Energiepreise aber oben bleibt. Infolge dieser antizyklischen Effekte (Material- und Energiepreise sind i.d.R. antizyklisch) hat Sto eine gewisse immanente Stabilität.

      Beim "Wettbewerber" Rockwool sah es vergangene Woche genau so aus; Trotz Umsatzrückgang konnte das EBIT durch die gesunkenen Material- und Energiepreise um fast 30% gesteigert werden auf eine 14%-Marge (von 10% im Jahr 2022). Hoffe auf einen ähnlichen Effekt bei Sto.
      https://www.rockwool.com/group/about-us/investors/financial-…

      Bisher hält der Vorstand auch noch an seinem Ziel für 2025 mit 2,1 Mrd. Umsatz bei 10% EBIT-Marge fest, sofern ich nichts verpasst habe. Für grossspurige Dampfplauderei ist er bisher auch nicht bekannt, oder?
      STO | 146,00 €
      Avatar
      schrieb am 12.02.24 23:06:13
      Beitrag Nr. 1.658 ()
      Rockwool kann man nicht mit Sto vergleichen. Da gibt es einfach zu viele Unterschiede. Das zeigt auch der Blick in die Vergangenheit.

      Die Ausarbeitung finde ich auch gut. Wer Sto bisher nicht kannte, ist mit ihr nun gut informiert. Zwei wichtige Ergänzungen, die etwas zu kurz gekommen sind (was keine Kritik sein soll), weil sie aber sehr entscheidend sind:

      1.)
      Das Verhältnis Neubau/Sanierung betrug zuletzt fast 60:40. Das schwankt aber konjunkturbedingt sehr stark. So gab es schon das umgekehrte Verhältnis. Man konnte in der Vergangenheit auch beobachten, dass sich in der Baukonjunktur bei abschwächender Neubautätigkeit, Sanierungsmaßnahmen sogar anziehen.

      2.)
      Bei der Beschreibung der Akquisitionen fehlt ein sehr wichtiges Detail, das auch mit der weiter unten beschriebenen Marge zusammen hängt: Sto hatte 2002 die Ispo akquiriert, dem schärfsten Wettbewerber. Heute noch findet in Kriftel, dem Ispo-Firmensitz, der jährliche CMD von Sto statt. Ispo war damals der einzige relevante Wettbewerber und wurde von Dyckerhoff gekauft. In diesem Zusammenhang ist auch der gerade in den Ruhestand getretene CFO Rolf Wöhrle zur Sto gekommen. Die ersten Jahre waren von erheblichen Rationalisierungs- und Anpassungsmaßnahmen geprägt. Erst 2004ff stellten sich dort langsam die erheblichen Synergien ein (insbesondere Vertriebs- und Logistiknetz aber auch Beschaffung, Produktion). Dazu kam, dass in 2003 zudem die französische Sicof mit der Tochter Beissier erworben wurde. Beide Übernahmen, Ispo und Sicof, sorgten zunächst für hohe Integrationskosten, dann aber für sehr erfolgreiche Skaleneffekte. Zusammen mit einem Ende der jahrzehntelang stark rückläufigen Baukonjunktur kam es dann zu dem erhöhtem Margeniveau auf duchschnittlich über 8%. Erst mit Beginn der überspitzten Kritik an WDVS und dem Brand des Greenfell Towers 2017 gab die Marge wieder auf rund 6% nach, um dann 2020 wieder auf 8,x% zu steigen.

      Seit der Übernahmen von Ispo und Sicof war Sto hinsichtlich Akquisitionen nicht mehr richtig erfolgreich. Die ausländischen Akquistitionen, auf die man noch hätte eingehen können, waren bisher alle mehr oder weniger ein Flop. Es zeigt aber wie hoch das Synergiepotential theoretisch wäre. Auf Skaleneffekte beruht auch das Margenziel von EBT 10%.

      Im Sto-Bezugssystem gibt es viele Parameter die Einfluss auf den Erfolg haben und viele kompensieren sich gegenseitig. Im Einzelnen ist es mir zu mühsam darauf beweisend einzugehen. Diese Tatsache macht mich aber zuversichtlich, dass Sto in den nächsten zwei Jahren zwar nicht intensiv wachsen wird aber Umsatz und Marge mehr oder weniger halten dürfte und mehr kann man bei der Bewertung eigentlich nicht erwarten.
      STO | 145,90 €
      Avatar
      schrieb am 26.02.24 07:21:59
      Beitrag Nr. 1.659 ()
      Sto vs Steico
      Was meint ihr wer bessere Renditen dieses Jahr verspricht - Sto oder Steico? Und warum?
      STO | 144,40 €
      Avatar
      schrieb am 27.02.24 21:18:15
      Beitrag Nr. 1.660 ()
      Cash
      Sto hat ca. 180 Mio in Cash rumliegen... weiß jemand was deren Plan mit dem Geld zukünftig ist? Ich mein... das sind fast 20% der Marketcap. Sind irgendwelche Buybacks oder Aquisitionen geplant?
      STO | 146,60 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 28.02.24 15:43:04
      Beitrag Nr. 1.661 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 75.356.828 von RenditePeter am 27.02.24 21:18:15Bei M&A ist Sto sehr zurückhaltend, ggf. gibt es mal wieder wie in der Vergangenheit eine Sonderdividende.
      STO | 146,60 €
      Avatar
      schrieb am 19.03.24 14:54:36
      Beitrag Nr. 1.662 ()
      Sto hat soeben seine Mittelfristziele (2 Mrd. Umsatz, 10% EBT) von 2025 auf 2027 verschoben. Das dürfte niemanden überraschen. Was allerdings überrascht, ist die Prognose für das Geschäftsjahr 2025: demnach soll der Umsatz auf 1,9 Mrd. steigen und die EBT-Marge zwischen 7,6 und 9,2% ausfallen.

      Das liegt deutlich über meinen Erwartungen für 2025. Auch der Zusammenfall dieser Meldung mit der Verabschiedung der CO2-EU-Richtlinien ist sehr auffällig. Außerdem läßt die Meldung Schlüsse auf das laufende Jahr 2024 zu:

      Nimmt man Sto jetzt beim Wort bedeutet das m.E. halbwegs realistischerweise Folgendes:
      a) Der Umsatz kann 2024 nicht signifikant fallen. Ich schätze, er stagniert, um dann 2025 um 10% zu wachsen (auf 1,88 Mrd. Euro).
      b) Das EBIT (ist ungefähr das Gleiche, wie das EBT) fällt 2024 bei einer Marge von 7,00% auf 120 Mio. Euro gegenüber 2023 von mir geschätzt 129 Mio. Das passt bei konservativen Annahmen auch gut ins langjährige Bild. Für 2025 nehme ich dann das untere Ende der Zielmarge, also 7,6%.
      c) Als Investitionen kalkuliere ich für 2023 bis 2025: 45 Mio., 50 Mio., 80 Mio.

      =>
      Aktuell EV/EBIT 2025: 4,0, Nettocash nach Pensionen und Langfristleasing inkl. Festgelder je Aktie: 45 Euro (Dividenden jeweils 5 Euro), KGV ohne Nettocash: 6.
      Das alles bei der gerade erst verabschiedeten CO2-EU-Richtlinie!

      Einschränkend muss man berücksichtigen, dass die genannten 2025er Ziele wohl keine echte Prognose darstellen sondern eher als angepeilte Zielgröße genannt wurde. Allerdings sollte man sich bei dem Wert deutlich konkretere Vorstellungen gemacht haben.

      Ich halte die Nachricht also unterm Strich für sehr positiv, jedenfalls in Relation zu meinen bisherigen persönlichen Erwartungen.

      https://www.eqs-news.com/de/news/adhoc/sto-se-co-kgaa-passt-…
      STO | 138,80 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 19.03.24 15:08:29
      Beitrag Nr. 1.663 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 75.480.195 von unicum am 19.03.24 14:54:36Nochmal:
      EV/EBIT 2025: 4,0, Nettocash nach Pensionen und Langfristleasing inkl. Festgelder je Aktie: 45 Euro (Dividenden jeweils 5 Euro), KGV ohne Nettocash: 6.
      Wenn's so kommt. Man muss auch berücksichtigen, dass Sto seit 2024 eine neue CFO hat (ex krisengeplagte Rheinmetall Automotive). Die wird ja hoffentlich so schlau sein, sich nicht gleich am Anfang abzuschießen.
      STO | 142,40 €
      Avatar
      schrieb am 19.03.24 20:28:36
      Beitrag Nr. 1.664 ()
      Was meinst Du mit "KGV ohne Nettocash":
      - nettocashbereinigtes KGV = Kurs abzüglich Nettocash pro Aktie, oder
      - das normale KGV, obwohl sie Nettocash haben, welches dabei nicht in Betracht bezogen wird - dann wäre der Wert von 6 falsch.
      STO | 143,80 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 19.03.24 20:50:48
      Beitrag Nr. 1.665 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 75.482.424 von immerso am 19.03.24 20:28:36
      Zitat von immerso: Was meinst Du mit "KGV ohne Nettocash":
      - nettocashbereinigtes KGV = Kurs abzüglich Nettocash pro Aktie, oder
      - das normale KGV, obwohl sie Nettocash haben, welches dabei nicht in Betracht bezogen wird - dann wäre der Wert von 6 falsch.


      Liquide Mittel inkl. Festgelder zuzüglich FCF 2023 bis einschließlich 2025 abzüglich 2x Dividendenausschüttung abzüglich lang-und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten inkl. langfristige Leasingverpflichtungen und Pensionsrückstellungen geteilt durch die Anzahl der ausstehenden Aktien. Nach der intraday Kurserholung jetzt hierum "bereinigtes" KGV 6,7. Bin aber kein großer Fan dieser Herangehensweise, ist aber offenbar einschlägiger.
      STO | 143,80 €
      Avatar
      schrieb am 21.03.24 15:27:26
      Beitrag Nr. 1.666 ()
      Charttechnisch sieht es jetzt sehr interessant aus.

      Gestern kam Montega zur exakt gleichen Einschätzung wie in Beitrag 1.662 vom 19.März:
      https://www.onvista.de/news/2024/03-20-original-research-sto…
      STO | 156,00 €
      Avatar
      schrieb am 23.04.24 16:52:50
      Beitrag Nr. 1.667 ()
      findet ihr es nicht auch merkwürdig, dass sto überhaupt nicht durch die guten Zahlen von steico nach oben gezogen wird
      STO | 145,60 €
      Avatar
      schrieb am 29.04.24 17:55:59
      Beitrag Nr. 1.668 ()
      Sto liefert zuverlässig. Gute Gewinne, hoher Cash Flow. Der Kapitalmarkt hat es erkannt!!:lick:
      STO | 157,40 €
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