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    MORPHOSYS - Der SPIEGEL-Artikel - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 13.03.00 15:29:38 von
    neuester Beitrag 26.02.01 14:55:09 von
    Beiträge: 4
    ID: 93.248
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      Avatar
      schrieb am 13.03.00 15:29:38
      Beitrag Nr. 1 ()
      Ursuppe im Röhrchen

      Eine kleine Biotech-Firma aus Oberbayern ist an der Börse über eine
      Milliarde Dollar wert. Aber Morphosys will mehr.

      Wie kann man taffe New Yorker Analysten davon überzeugen, dass
      ein paar Milliliter trübe Flüssigkeit in einem kleinen Reagenzglas mit
      Deckel, Eppendorf-Tube genannt, an der Börse eine Milliarde Dollar
      und mehr wert sein sollen?

      Simon Moroney, Chef des Biotech-Winzlings Morphosys aus
      Martinsried bei München, versuchte es mit Anschaulichkeit.

      Statt seine Ursuppe, in der er über zehn
      Milliarden menschliche Antikörper
      gesammelt hat, füllte er vorigen Monat
      für eine Präsentation im Hotel
      Waldorf-Astoria Y-Buchstaben einer
      Nudelsuppeneinlage in die kleinen
      Röhrchen. Seine für das menschliche
      Auge unsichtbaren Antikörper haben
      exakt dieselbe Form.

      Der Trick mit den Suppenbuchstaben hat
      den Anlegern offenbar gefallen. Mit
      einem beispiellosen Anstieg hat die
      Morphosys-Aktie innerhalb weniger Tage
      auch die heißesten Internet-Werte
      hinter sich gelassen (siehe Grafik).

      Anfang Februar schoss der Kurs des Papiers, das erst seit März
      vorigen Jahres auf dem Neuen Markt zu kaufen ist und bislang um
      den Ausgabewert von 25 Euro dümpelte, plötzlich auf das 14fache
      hoch. Zwischen Höchst- und Tiefstkurs der vergangenen 52 Wochen
      klafft eine gewaltige Lücke: Von 14 Euro stieg der Wert auf 380 in
      der Spitze.

      Morphosys ist der Aufsteiger des neuen Jahres am Neuen Markt ­
      und, wenn Firmenchef Moroney Recht behält, noch lange nicht am
      Scheitelpunkt. Der schlaksige Mikrobiologe aus Neuseeland, der die
      Firma 1992 mitgegründet hat, gibt sich selbstbewusst: ´´Wir haben die
      richtige Marktnische zur rechten Zeit entdeckt.´´

      Morphosys´ Spezialität und Reichtum wird bei minus 80 Grad in einem
      Gefrierschrank aufbewahrt. Den Biotechnikern um Moroney gelang es,
      nahezu sämtliche rund zehn Milliarden menschliche Antikörper nicht
      nur in einer Substanz zu sammeln, sondern sie auch noch beliebig
      synthetisch zu reproduzieren und einzeln verfügbar zu machen.

      So lässt sich in wenigen Tagen testen, welche Antikörper im
      Menschen dazu bestimmt sind, Krankheiten verursachende
      Zielmoleküle zu bekämpfen. Ob Aids oder Krebs, jede Erkrankung der
      Zellen ist mit bestimmten Molekülen verbunden, und für jedes dieser
      Moleküle hat Moroney eine Waffe in seiner
      Human-Antikörper-Bibliothek HuCAL.

      Doch als sich Morphosys im März 1999 als einer der ersten deutschen
      Neulinge der Biotechnologie in Frankfurt an die Börse wagte, waren
      die Anleger zunächst gar nicht vom wirtschaftlichen Erfolg der
      Sammlung zu überzeugen.

      Tatsächlich kann es von der Entdeckung eines Antikörpers gegen
      einen Krankheitserreger bis zur Markteinführung eines wirksamen
      Medikaments lange dauern. Um die zehn Jahre benötigen selbst die
      Pharmariesen, und die müssen dafür im Schnitt 500 Millionen Dollar
      aufbringen.

      Morphosys´ steiler Aufstieg wurde möglich, als die Großen der
      Pharmabranche begannen, sich nach kleinen, innovativen Partnern
      umzusehen. Bis zu 30 Prozent ihrer milliardenschweren
      Forschungsetats geben Pharmakonzerne inzwischen für
      Auftragsarbeiten außer Haus aus.

      Für einen zweistelligen Millionenbetrag etwa lässt Bayer bei
      Morphosys derzeit nach Antikörpern gegen verdächtige Zielmoleküle
      suchen. Mit mindestens fünf ähnlichen neuen Verträgen pro Jahr will
      Moroney in den nächsten Jahren den Umsatz hochtreiben.

      Die Nachfrage nach seiner Antikörper-Bibliothek ist groß. Innerhalb
      von fünf Jahren ist der Umsatz mit Medikamenten, die auf dem
      therapeutischen Einsatz von menschlichen Antikörpern beruhen, von
      nahe null auf rund zwei Milliarden Dollar geschnellt. Bis 2003 soll er
      sich auf vier Milliarden verdoppeln.

      Der Börsenwert von rund einer Milliarde Dollar soll Moroney jetzt
      helfen, das Geschäft schnell auszuweiten. Bisher stellt Morphosys
      den Kunden lediglich die Antikörper-Bibliothek zur Verfügung. Noch in
      diesem Jahr soll damit begonnen werden, durch Akquisition anderer
      Firmen, die sich auf die Entwicklung des fertigen Medikaments
      spezialisiert haben, die Wertschöpfung aus den tiefgekühlten
      Eppendorf-Tubes zu erhöhen. ´´Jetzt können wir uns richtig was
      leisten´´, freut sich der Firmengründer.

      Eine solche Strategie, hofft er, wird auch die Anleger ermutigen.
      Immerhin würden vergleichbare, direkte Konkurrenten wie Abgenix
      (Börsenwert: knapp sieben Milliarden Dollar) und Medavex (gut sechs
      Milliarden) in den USA schon heute deutlich höher bewertet als der
      deutsche Shootingstar aus Martinsried. Moroney siegessicher: ´´Im
      Vergleich zu uns arbeiten die mit einer veralteten Technologie.´´
      Avatar
      schrieb am 13.03.00 19:04:44
      Beitrag Nr. 2 ()
      superartikel.
      es scheint sich tatsächlich etwas gewaltiges zusammenzubrauen. man sollte dann jetzt ans aufstocken denken.
      Avatar
      schrieb am 13.03.00 19:11:06
      Beitrag Nr. 3 ()
      Die Neider werden ganz schön dumm gucken, wenn Morphosys dann doch bei 1000 EUR steht und warscheinlich noch weiter zulegen kann. Bis Ende des Monats sollten alte ATH wieder erreicht werden!
      Avatar
      schrieb am 26.02.01 14:55:09
      Beitrag Nr. 4 ()
      Zum Nachdenken für die Freunde von Medarex und Genmab.

      Ich lach mich putzig.


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