checkAd

    Der Welt-Geldbetrug !!! - 500 Beiträge pro Seite (Seite 2)

    eröffnet am 15.12.04 19:47:41 von
    neuester Beitrag 11.01.16 20:02:29 von
    Beiträge: 3.377
    ID: 936.152
    Aufrufe heute: 11
    Gesamt: 527.780
    Aktive User: 0


     Durchsuchen
    • 2
    • 7

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 07.11.07 10:46:03
      Beitrag Nr. 501 ()
      Der Ölpreis auf 5 Jahre gesehen:



      Die "Wirtschaftsweisen" sehen keine Gefahr für die Konjunktur...
      Avatar
      schrieb am 07.11.07 12:28:37
      Beitrag Nr. 502 ()
      Das „Eine-Billion-Dollar-Problem“
      Der Chef des weltgrößten Rentenfonds Pimco, Bill Gross, sprach gestern von einem „Eine-Billion-Dollar-Problem“. Auch renommierte Finanzexperten wie der ehemalige Chef der US-Notenbank, Alan Greenspan, und der Milliardär George Soros warnen vor neuen Rückschlägen. Zuletzt waren Gerüchte aufgekommen, dass britische Großbanken wie Barclays oder Alliance & Leicester in Liquiditätsnot geraten könnten.
      http://www.handelsblatt.com/News/Unternehmen/Aktuell/_pv/_p/…
      Avatar
      schrieb am 07.11.07 12:30:43
      Beitrag Nr. 503 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.321.522 von Dorfrichter am 07.11.07 10:46:03Nein - natürlich nicht, denn sie betrachten weise die Konjunktur
      der Wirtschaft - oder wie denn nun .....
      Avatar
      schrieb am 07.11.07 12:45:05
      Beitrag Nr. 504 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.323.366 von warrantexperte am 07.11.07 12:30:43Man muß es von vielen Seiten sehen um eventuell Schlüsse ziehen zu können. nicht nur für die USA sehe ich dunkle Wolken aufziehen. Zusehr hängen wir auf Gedeih und Verderb an der amerikanischen Wirtschaft. Sie sind unser gewichtigster Handelspartner, aber nicht nur das.

      Sämtliche größere Börsengänge wickeln US-Investmentbanken ab, das Öl, die Rohstoffe werden noch immer in US-Dollar abgerechnet. Wir bleiben da nicht unverschont, wenn China seine Dollarreserven wechselt. Dann sitzen wir irgendwann auf einer Billion Dollar, wenn wir nicht bald "inflationär handeln".
      Avatar
      schrieb am 08.11.07 13:41:59
      Beitrag Nr. 505 ()
      News - 08.11.07 13:22
      Kreditkrise hat Wallstreet im Griff

      Die Krise auf dem Hypothekenmarkt belastet die US-Finanzbranche über Monate hinweg. AIG und Morgan Stanley verzeichnen Gewinneinbußen und weitere Abschreibungen. Auch Merrill Lynch ist stärker betroffen als angenommen - und im Visier der Börsenaufsicht.


      Insgesamt summierten sich die Geschäfte des Konzerns mit komplexen Schuldverschreibungen und zweitklassigen Hypothekenkrediteen auf 27,2 Mrd. $, teilte Merril Lynch am Mittwoch in New York mit. Angesichts der rasant wachsenden Zahl von Zahlungsausfällen auf dem US-Hypothekenmarkt haben viele dieser Instrumente drastisch an Wert verloren.



      Die höhere Zahl ergibt sich vor allem aus der genaueren Erfassung der relevanten Angaben aus der Banksparte des Konzerns. So wurden erstmals entsprechende Milliardenbeträge
      zweier US-Tochtergesellschaften ausgewiesen. Komplexe Schuldverschreibungen und zweitklassige Hypothekenkredite (subprime mortgages) haben dem Konzern bereits den höchsten Verlust in der Firmengeschichte eingebrockt: Im dritten Quartal machte Merrill Lynch wegen Abschreibungen von 8,4 Mrd. $
      einen Verlust von 2,3 Mrd. $.

      Die US-Börsenaufsicht SEC leitete wegen der Vorgänge um Merrill Lynchs Engagement auf dem Subprime-Markt eine Untersuchung ein. Diese begann bereits am 24. Oktober - dem Tag, an dem der Rekordverlust ausgewiesen wurde -, wie aus einer Firmenmitteilung an die SEC vom Mittwoch hervorgeht.

      Auch der Gewinn der weltgrößten Versicherungsgesellschaft, American International Group (AIG), fiel im dritten Quartal um 27 Prozent. Ebenfalls in Folge der Immobilienkrise kündigte die Investmentbank Morgan Stanley am Mittwoch für das vierte Quartal weitere Abschreibungen in Höhe von 2,5 Mrd. $ (1,7 Mrd. Euro) an. Merrill Lynch räumte unterdessen ein, dass die US-Börsenaufsicht (SEC) Ermittlungen gegen die Investmentbank eingeleitet habe.






      Der Gewinn von AIG fiel im dritten Quartal auf 3,1 Mrd. $ zurück, verglichen mit 4,2 Mrd. $ im Vorjahr. Die Versicherungsgruppe enttäuschte damit die Analystenerwartungen, die Aktie gab deutlich nach. Morgan Stanley teilte mit, dass die Bank im schlimmsten Fall bis zu 6 Mrd. $ in Folge der Hypothekenkrise abschreiben müsste. Dies hänge von der weiteren Marktentwicklung bis zum Jahresende ab.

      Die Erträge von Morgan Stanley seien durch die Abschreibung im September und Oktober um zusammen 3,7 Mrd. $ geschmälert worden. Die Aktie legte trotz der Mitteilung im nachbörslichen Handel zu. Einige Beobachter hatten eine größere Abschreibungssumme erwartet.





      Quelle: Financial Times Deutschland

      Trading Spotlight

      Anzeige
      InnoCan Pharma
      0,1995EUR +1,01 %
      Wirksames Medikament für Milliarden Patienten?mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 08.11.07 16:11:21
      Beitrag Nr. 506 ()
      News - 08.11.07 15:55
      ROUNDUP: Auch Morgan Stanley schreibt Milliarden ab - SEC weitet Prüfung aus

      NEW YORK (dpa-AFX) - Die Milliardenabschreibungen von US-Banken infolge der Kreditkrise nehmen kein Ende: Die zweitgrößte US- Investmentbank Morgan Stanley muss 3,7 Milliarden US-Dollar bereinigen. Der Gewinn im laufenden vierten Quartal werde dadurch voraussichtlich um 2,5 Milliarden Dollar (1,7 Mrd Euro) sinken, teilte der Konzern am Mittwochabend in New York mit.

      Morgan Stanley ist im Vergleich zu anderen Banken etwas weniger im Geschäft mit zweitrangigen Kredit-Wertpapieren engagiert. Die Berichtigungen liegen daher deutlich unter den Rekordabschreibungen des größten US-Finanzkonzerns Citigroup und der Investmentbank Merrill Lynch . Einige Analysten hatten für Morgan Stanley dennoch höhere Abschreibungen befürchtet.

      Unterdessen dehnen die US-Behörden ihre Nachforschungen bei US- Banken im Zusammenhang mit den Finanzturbulenzen aus. Im Visier der Börsenaufsicht SEC ist nun auch Merrill Lynch. Die SEC untersuche, ob die Geschäfte im Zusammenhang mit zweitrangigen Krediten ausreichend vorsichtig bewertet worden seien, teilte Merrill Lynch mit.

      Der New Yorker Generalstaatsanwalt Andrew Cuomo will überdies Vertreter der beiden größten amerikanischen Hypotheken-Ankäufer, Fannie Mae und Freddie Mac , vorladen. Cuomo geht bereits gegen andere Institute vor, die seiner Ansicht nach Immobilien im Zuge des ausschweifenden Kreditgeschäfts betrügerisch zu hoch bewerteten. Auch Investmentbanken würden vorgeladen, kündigte Cuomo an, ohne konkrete Namen zu nennen./fd/DP/edh

      Quelle: dpa-AFX
      Avatar
      schrieb am 13.11.07 09:29:40
      Beitrag Nr. 507 ()
      Avatar
      schrieb am 13.11.07 18:11:48
      Beitrag Nr. 508 ()
      News - 13.11.07 18:00
      Bank of America schreibt Milliarden ab

      Das wirkliche Ausmaß der US-Immobilienkrise kommt Stück für Stück ans Licht. Nun nimmt auch der zweitgrößte US-Finanzkonzern Bank of America Milliardenabschreibungen vor. Sollten sich die Marktbedingungen weiter verschlechtern, könnten sogar noch zusätzliche Wertverluste hinzukommen.



      HB NEW YORK. Die Bank of America erwartet wegen der US-Hypothekenkrise einen Verlust von drei Mrd. Dollar bei ihren Investitionen in besicherte Schuldverschreibungen (CDO). Dieses Minus werde sich in den Ergebnissen zum vierten Quartal niederschlagen und könne sich bei weiter verschlechterten Marktbedingungen vergrößern, sagte der Finanzchef der zweitgrößten US-Bank, Joe Price, am Dienstag. Die Bank lege zudem Geld zur Seite, um mögliche Verluste in anderen Bereichen auszugleichen. Die Verluste seien aber "kontrollierbar", sagte Price weiter. Die Aktien legten um 2,4 Prozent zu auf 45,05 Dollar.

      Erst am 18. Oktober dieses Jahres hatte die Bank of America berichtet, dass sie wegen der Finanzmarktkrise einen kräftigen Gewinneinbruch von 32 Prozent hinnehmen müsse. Der Nettogewinn sank demnach auf 3,7 Mrd. Dollar (2,59 Mrd. Euro). Zudem musste das Haus seine Risikovorsorge für faule Kredite um mehr als 73 Prozent auf 2,03 Mrd. Dollar erhöhen.

      Zuvor hatten bereits andere US-Großbanken von Milliarden-Abschreibungen beziehungsweise Gewinneinbrüchen berichtet. So hatte beispielsweise die Citigroup die Anleger mit weiteren Abschreibungen in Milliardenhöhe schockiert. Citigroup-Chef Charles Prince nahm seinen Hut. Zuvor hatte schon der umstrittene Chef der US-Investmentbank Merrill Lynch, Stan O'Neal, das Handtuch geworfen. Die Bank hatte im Zusammenhang mit der US-Immobilienkrise im dritten Quartal über acht Mrd. Dollar (5,6 Mrd. Euro) abschreiben müssen.

      Insgesamt haben die großen US-Banken bisher wegen der Kreditkrise zusammen mehr als 45 Mrd. Dollar (31 Mrd Euro) an Wertverlusten bereinigigen müssen.



      Quelle: Handelsblatt.com
      Avatar
      schrieb am 14.11.07 15:30:33
      Beitrag Nr. 509 ()
      News - 14.11.07 15:25
      US-Investmentbank Bear Stearns mit milliardenschwerer Abschreibung

      NEW YORK (dpa-AFX) - Mit der Investmentbank Bear Stearns hat ein weiterer US-Finanzkonzern zusätzliche Milliardenbereinigungen infolge der Kreditkrise angekündigt. Für das laufende vierte Quartal rechne die Bank mit Abschreibungen in Höhe von 1,2 Milliarden US-Dollar (816 Mio Euro), sagte Finanzchef Samuel Molinaro am Mittwoch auf einer Investorenkonferenz in New York. Die Investmentbank hatte im vergangenen Quartal bereits rund 800 Millionen Dollar im Zusammenhang mit der Finanzmarktkrise abgeschrieben. Überdies strauchelten zwei Hedge-Fonds der Bank./fd/DP/edh

      Quelle: dpa-AFX
      Avatar
      schrieb am 16.11.07 17:28:35
      Beitrag Nr. 510 ()
      News - 16.11.07 17:05
      Studie: Zwei Billionen Dollar weniger Kredite - US-Rezession

      NEW YORK (dpa-AFX) - Die Finanzmarktkrise kann einer Goldman- Sachs-Studie zufolge das Kreditvolumen in der US-Wirtschaft um zwei Billionen Dollar verringern und so das Risiko einer tiefen Rezession erhöhen. 'Die makroökonomischen Auswirkungen könnten ziemlich dramatisch sein', meint der Goldman-Sachs-Chefökonom für die USA, Jan Hatzius. Dies werde bislang weit unterschätzt.

      Die Hypothekenausfälle vor allem durch Zwangsvollstreckungen von US-Eigenheimen summieren sich demnach grob geschätzt auf rund 400 Milliarden Dollar. Um dies auszugleichen, müssten Banken und weitere Kreditgeber ihre anderen Ausleihungen um ein Vielfaches zurückfahren. So könnten der amerikanischen Wirtschaft am Ende bis zu zwei Billionen Dollar (1,37 Billionen Euro) an Krediten fehlen, rechnet Hatzius in der am Freitag veröffentlichten Studie vor.

      'EIN GROSSER SCHOCK'

      'Dies ist ein großer Schock', warnte der Experte. Die Summe entspreche rund sieben Prozent aller US-Schulden von Privatleuten, Unternehmen und öffentlicher Hand. Ein solcher Schock könne eine 'substanzielle Rezession' bewirken, wenn er sich im Laufe lediglich eines Jahres ereigne. Wenn er sich über zwei bis vier Jahre hinziehe, komme es zumindest zu einer langen Periode mit nur sehr geringem Wachstum oder Stagnation.

      Allein ein knappes Dutzend der größten US-Banken musste bislang zusammen mehr als 50 Milliarden Dollar infolge der Kreditkrise abschreiben. Bankanalysten rechnen mit hohen weiteren Bereinigungen. /fd/DP/js

      Quelle: dpa-AFX
      Avatar
      schrieb am 19.11.07 14:21:43
      Beitrag Nr. 511 ()
      19. November 2007

      KRITIK AN US-WÄHRUNG

      Ahmadinedschad macht sich über den Dollar lustig
      Der Dollar schwächelt. Die Opec-Staaten Iran und Venezuela, nicht gerade Freunde der USA, würden Erdöl daher künftig lieber in anderen Währungen als dem Dollar abrechnen. Irans Präsident Ahmadinedschad sagte, man würde für wertvolles Öl nur noch "wertloses Papier" von den USA bekommen.



      Hamburg - "Sie kriegen unser Öl und sie geben uns dafür ein wertloses Stück Papier", sagte Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad am Rande der Opec-Konferenz im saudi-arabischen Riad, wie die "Financial Times" berichtet. Iran und Venezuela drängen die Opec-Staaten, die Abrechnung von Öl in der US-Währung zu beenden und eine andere Währung zu nutzen. Gastgeber Saudi-Arabien weist diese Forderung zurück und will die Währungsfrage nicht zum Thema der Konferenz machen.


      DPA
      Dollar-Kritiker Ahmadinedschad, Chávez: "Sie kriegen unser Öl und sie geben uns dafür ein wertloses Stück Papier"

      Venezuelas Präsident Hugo Chávez hatte den Gipfel der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) gestern mit einer Warnung an die USA eröffnet: "Wenn die USA so verrückt wären, Iran anzugreifen oder erneut Venezuela zu attackieren, könnte der Preis für ein Barrel Öl nicht 100, sondern 200 Dollar erreichen." Chávez sagte, Öl sei die "Quelle aller Aggressionen" in der Welt und der "unterschwellige Grund" für den Irak-Krieg und die Drohungen gegen Iran. Die Opec sollte sich seiner Meinung nach zu einem "aktiven geopolitischen Agenten entwickeln", sagte er.

      Saudi-Arabien widersprach auch Chávez: Die Opec habe zwei Ziele, nämlich die Mitgliedsländer und die Weltwirtschaft zu schützen und "unerwarteten Störungen des Ölpreises" entgegen zu wirken.

      Später sagte Chávez: "Der Fall des Dollars ist nicht nur der Fall des Dollars, es ist der Fall des nordamerikanischen Reichs. Wir müssen darauf vorbereitet sein."

      In ihrer Haltung gegenüber sind sich die Opec-Staaten uneinig, Übereinstimmung besteht aber darüber, dass sie die Auswirkungen des schwachen Dollars auf den Ölpreis erörtern wollen. Laut "Financial Times" wollen sich die zuständigen Minister der Mitgliedsländer in den kommenden Wochen dazu treffen.



      Der Ölpreis stieg heute wieder leicht an und überstieg am Morgen vorübergehend die Marke von 95 Dollar pro Barrel (159 Liter). Später gab der Preis wieder nach. Händler machten für die Entwicklung vor allem den anhaltend schwachen Dollar verantwortlich. Dies könne die Opec dazu veranlassen, für den Energierohstoff höhere Preise zu verlangen, weil sie ihn zunehmend als unterbewertet betrachten, hieß es. Damit bestätigten sie die Kritik Irans und Venezuelas am Dollar.

      China unterstützt indes nach Angaben seines Zentralbankchefs einen starken Dollar. Dies sei nötig, um die Weltwirtschaft gesund zu halten, sagte Zhou Xiaochuan heute bei einem Treffen mit Kollegen in Kapstadt, wo die anhaltende Dollar-Schwäche Thema ist. Generell hoffe die Regierung in Peking, dass die jüngsten Markt-Turbulenzen in Folge der US-Hypothekenkrise bald überstanden seien.

      kaz/Reuters
      Avatar
      schrieb am 19.11.07 14:25:37
      Beitrag Nr. 512 ()
      #510 Quelle der Spiegel
      Avatar
      schrieb am 20.11.07 16:26:02
      Beitrag Nr. 513 ()
      News - 20.11.07 16:16
      Freddie Mac schockiert die Börse

      Die Aktien des zweitgrößte US-Hypothekenfinanzierer Freddie Mac sind zu Handelsbeginn an der Wall Street eingebrochen. Das Unternehmen hat angesichts von Zahlungsausfällen im Zuge der Immobilienkrise einen Quartalsverlust von zwei Milliarden Dollar (1,4 Mrd Euro) ausgewiesen - deutlich mehr als erwartet.



      HB MCLEAN/WASHINGTON. Die Papiere von Freddie Mac fielen um 26 Prozent auf 28 Dollar. Der Fehlbetrag des Hypothekenfinanzierers habe sich im dritten Quartal auf zwei Mrd. Dollar oder 3,29 Dollar je Aktie verdreifacht nach einem Verlust von 715 Mill. Dollar vor einem Jahr, erklärte das Institut am Dienstag. An den Märkten war lediglich mit einem Minus von 2,16 Dollar je Aktie gerechnet worden.

      Die Aktien der großen Hypothekenfinanzierer, Countrywide, Fannie Mae und Freddie Mac waren nach Berichten über weitere Milliardenverluste im Geschäft mit zweitklassigen Immobilienkrediten bereits gestern an der US-Börse massiv unter Druck geraten.

      Mit den bereits beauftragten Investmentbanken Goldman Sachs und Lehman Brothers will das Unternehmen nun schnell nach neuen Geldquellen suchen. Denn das Institut benötigt nun dringend frisches Kapital. Die Dividende für das vierte Quartal könnte halbiert werden, warnte Freddie Mac am Dienstag in McLean (US-Staat Virginia).

      Sollten die Rettungsmaßnahmen nicht ausreichen, müssten weitere Schritte wie die Ausgabe zusätzlicher Aktien oder eine Verkleinerung des Portfolios geprüft werden, hieß es weiter. Die Kapitalquote habe sich fast bis auf die gesetzlich geforderte Mindestschwelle von 30 Prozent verringert.

      Erst in der vergangenen Woche hatte die Nummer eins auf dem Markt, Fannie Mae, deutlich ausgeweitete Verluste bekanntgegeben. Die beiden Institute stehen hinter rund 40 Prozent aller US-Hypothekenkredite und sind damit die größte Geldquelle. Die von der öffentlichen Hand gegründeten Finanzdienstleister besitzen staatliche Kreditgarantien. Sie kaufen von anderen Banken Hypothekenkredite, wandeln sie zum Teil in Wertpapiere um und verkaufen diese weiter.

      "Es werde Zeit brauchen, bis sich der Markt wieder erhole", räumte Freddie Mac-Chef Richard Syron ein. Finanzchef Buddy Piszel sagte, Freddie Mac habe als Reaktion Preise und Kreditstandards angehoben und das Risikomanagement verbessert.

      Durch Kreditausfälle verlor Freddie Mac allein im dritten Quartal 1,2 Mrd. Dollar. Seit Jahresbeginn habe das Institut vor Steuern 4,6 Mrd. Dollar an Belastungen infolge der Kreditkrise verbucht. Der Bilanzwert der Anlagen habe sich im dritten Quartal um insgesamt 8,1 Mrd. Dollar verringert - im Vergleich zu einem Plus von 300 Mill. Dollar im Vorjahr.

      Laut Aktienhändlern haben die schwache Geschäftszahlen kurzzeitig das Sentiment gedrückt. "Der Markt hat sich aber wieder schnell gefangen", sagt ein Marktteilnehmer. Ein anderer Händler blieb gelassen und bezeichnet die Kurve nach unten als übliche Tagesschwankung. "Die erfreuliche Erholung von heute früh hält an", fasste er zusammen.



      Quelle: Handelsblatt.com
      Avatar
      schrieb am 20.11.07 17:24:45
      Beitrag Nr. 514 ()
      News - 20.11.07 16:54
      Der Abschied vom Dollar

      Der Euro hat erstmals die Marke von 1,48 $ überschritten. Mehrere Länder aus dem Mittleren Osten erwägen deshalb, ihre Währung vom Dollar zu lösen. FTD-Online erklärt, warum der Dollar so schwach ist und welche Wechselkurs-Systeme es gibt.


      Der Dollar verliert unaufhaltsam zum Euro an Wert. Schon tragen sich Länder, die bisher ihre Währungen an den Greenback gebunden haben, mit Abschiedsgedanken. Dazu zählen insbesondere die Vereinigten Arabischen Emirate. Auch die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) denkt darüber nach, die jahrzehntealte Dollarfakturierung aufzugeben. Hier ein Überblick über die Zusammenhänge:



      Warum ist der Dollar so schwach?

      Der Dollar hat seit Jahresbeginn zum Euro mehr als zwölf Prozent verloren. Nach Ansicht von Währungsexperten stecken hinter der Euro-Stärke beziehungsweise der Dollar-Schwäche massive Kapitalzuflüsse in die Euro-Region und Kapitalabflüsse aus den USA. Nach Schätzungen der britischen Großbank HSBC haben Investoren in diesem Jahr 150 Mrd. Euro in europäische Kreditinstrumente und 275 Mrd. Euro in europäische Aktien investiert. Hintergrund für die Zuflüsse sind steigende Bondrenditen in der Euro-Zone.

      Ein umgekehrtes Bild bietet sich in den Vereinigten Staaten. Nach Angaben des US-Finanzministeriums haben die Anleger im September und August rund 165 Mrd. $ abgezogen. Verantwortlich dafür sind sinkende Leitzinsen und eine Skepsis gegenüber den Wirtschaftsaussichten der USA. Insbesondere die Krise am US-Hypothekenmarkt besorgt die Anleger. Um den Trend umzukehren, gibt es aus ökonomischer Sicht nur zwei Möglichkeiten: Entweder amerikanische Vermögenswerte verbilligen sich, oder der Dollar wertet weiter ab.



      Welche Währungsarrangements gibt es?

      Wer denkt, es gebe nur feste oder flexible Wechselkurse, der irrt. Es gibt mehrere besondere Regime, die voneinander abzugrenzen sind.

      Strikteste Variante ist ein "Currency Board". Dabei verpflichtet sich die Zentralbank eines Landes, die heimische Währung zu einem fixen Kurs gegen eine andere Währung zu tauschen. De facto gibt damit die Zentralbank ihre Autorität über die Geldpolitik auf, da sie nicht die Geldmenge aktiv steuern kann. Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds haben sieben Länder solch ein Regime. Ein Beispiel ist Hong Kong, das seinen Dollar mit dem Umtauschkurs 7,8:1 an den Dollar geknüpft hat, seit Mai 2005 aber in einem festen Band Schwankungen erlaubt.

      Bei einem festen Wechselkurs gegenüber einer Währung oder einem Währungskorb gibt es keine solch enge legale Verpflichtung wie beim Currency Board. Die Zentralbank interveniert auf dem Devisenmarkt und versucht, den Wert der Valuta konstant zu halten. Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds haben 52 Länder ein solches Währungsarrangement. Dazu zählen zum Beispiel Saudi-Arabien, Syrien und China, aber auch Trinidad Tobago und Venezuela.

      Ein Crawling-Peg ist eine Mischung aus festen und flexiblen Wechselkursen. Der Kurs wird periodisch angepasst. Entweder in festgelegten Schritten oder abhängig von den Wirtschaftsdaten wie Inflationsraten der wichtigsten Handelspartner. Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds haben Aserbaidschan, Botswana, Costa-Rica und der Iran einen Crawling-Peg.

      Managed Floating bedeutet, dass die Zentralbank den Wechselkurs beeinflusst - ohne allerdings ein festes Ziel zu nennen. Die Kriterien für den Markteingriff können vielfältig sein, dazu zählen die Devisenreserven, die Leistungsbilanz oder allgemeine Marktentwicklungen. Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds haben 51 Länder ein solches Währungsregime. Dazu zählen Argentinien, Ghana, Sri Lanka und Tunesien.



      Warum knüpfen Länder ihre Währung an den Dollar?

      Die Forschung über Wechselkurse füllt Bibliothekssäle. Allerdings herrscht heute noch darüber Uneinigkeit, ob feste Wechselkurse gut oder schlecht sind. Befürworter eines Dollarstandards wie Ronald McKinnon von der Universität Stanford sehen in solch einem Währungsregime ein Stabilitätsfaktor für Schwellenländer mit noch nicht weit entwickelten Kapitalmärkten. Gegner halten einen Peg dagegen für gefährlich, da er - wie in der Asienkrise zu sehen war - von Spekulanten attackiert werden kann. Zwei Argumente werden angeführt, die für feste Wechselkurs sprechen:

      Argument 1: Die Anbindung an den Dollar erlaubt den Länden, ihre Inflation niedrig zu halten. Gibt es keine Kapitalverkehrskontrollen, gibt ein Land mit einem festen Wechselkurs eine gänzlich eigenständige Geldpolitik auf. Das führt zu sinkenden Inflationserwartungen bei den Marktteilnehmern. Außerdem fällt mit den Wechselkursschwankungen auch die Gefahr weg, dass sich die Exporte aus dem Dollar-Raum wegen einer Abwertung der heimischen Valuta verteuern. Exportorientierte Volkswirtschaften haben oder hatten deshalb besonders häufig Dollar-Pegs.

      Argument 2: Die Wissenschaftler sprechen von der "Original-Sin"-Hypothese. Demnach können sich insbesondere Entwicklungsländer bei internationalen Investoren nicht in der eigenen Währung verschulden und sind so gezwungen, auf Dollar denominiertes Fremdkapital aufzunehmen. Damit entsteht ein so genanntes "Currency Mismatch": Projekte, die später in heimischer Währung bezahlt werden, werden mit Dollars finanziert. Da es zu teuer ist, sich auf den illiquiden heimischen Kapitalmärkten gegen Währungsschwankungen abzusichern, springt die Regierung ein und schafft mit einem festen Wechselkurs ein Hegding-Instrument. Vertreter dieser These ist der renommierte US-Ökonom Barry Eichengreen.



      Welche Länder gaben oder geben ihren Dollar-Peg auf?

      Unter dem Bretton-Woods-System herrschte der Dollarstandard, der dann aber Anfang der 70-er-Jahre aufgegeben wurde. Die Länder in Nord- und Südostasien knüpften aber bis Ende der 90-er-Jahre ihre Währungen weiterhin an den Dollar. Die Asienkrise änderte das: Nach Thailand mussten auch andere Länder wie Korea ihren Wechselkurs freigeben.

      Heute gibt es in Asien mit Ausnahme von Hong Kong und China keinen Dollar-Peg mehr. Im Juli 2005 gab Malaysia den Ringgit frei. Doch um flexible Wechselkurse handelt es sich auch nicht wirklich: Beim Ringgit, der indonesischen Rupie und dem thailändischen Baht sprechen die Experten von einem Managed Float, der philippinische Peso, der Singapur Dollar und der taiwanesische Dollar werden gelegentlich von den Zentralbanken beeinflusst.

      In der jüngsten Vergangenheit mehrten sich die Stimmen der Golfstaaten, die ihre Bindung an den Dollar aufgegeben wollen. Kuwait machte im Mai den Anfang und wechselte zu einem Währungskorb. Als stärkster Befürworter tun sich seitdem die Vereinigten Arabischen Emirate hervor. Der Gouverneur der Zentralbank, Nasser al-Suweidi, hatte sich vor kurzem für einen Währungskorb ausgesprochen. Allerdings gab al-Suweidi zu verstehen, dass er nur in Absprache mit anderen Ländern der Region solch einen Schritt unternehmen werde. Eine Schlüsselrolle kommt Saudi-Arabien zu, das aber am Dollar festhalten will.


      Von Tobias Bayer (Frankfurt)



      Quelle:FTD
      Avatar
      schrieb am 21.11.07 09:40:58
      Beitrag Nr. 515 ()
      News - 21.11.07 07:17
      Kreditkrise greift auf Autobanken über

      Die weltweite Finanzkrise erfasst immer größere Bereiche des wirtschaftlichen Lebens. Nach der dramatischen Schieflage bei Immobiliendarlehen und Problemen bei Kreditkartenschulden drohen nun auch massive Ausfälle bei Autofinanzierungen.



      NEW YORK. Brian Johnson von der Investmentbank Lehman Brothers schreibt in einer aktuellen Studie zur Autoindustrie bereits von einem "scharfen Anstieg" der Säumnisraten seit Juli 2007. "Die einzige Frage ist: Wie groß wird der Ärger?" betont auch Autoanalyst John Casesa von der Beratungsfirma Casesa Shapiro Group.

      Die führenden US-Autofinanzierer, GMAC und Ford Credit, räumen bisher "leicht" höhere Ausfallraten im dritten Quartal 2007 ein. Man habe bereits Schritte unternommen, um die Vergabe riskanter Kredite bei der Autofinanzierung zu reduzieren, sagte eine Sprecherin von GMAC. Der Finanzdienstleister, der zu 49 Prozent zu General Motors (GM) und zu 51 Prozent dem Investor Cerberus gehört, musste im dritten Quartal schon einen Verlust von 1,6 Mrd. Dollar verbuchen.

      Gerade Cerberus trifft die Kreditkrise damit immer heftiger. Mehrere Milliardendeals sind schon infrage gestellt, weil Käufer für die Kreditpapiere fehlen. Auch bei der Refinanzierung der Übernahme des Autobauers Chrysler kämpft Cerberus mit Problemen.

      Die schärferen Kreditbedingungen wiederum könnten die Nachfrage im ohnehin rückläufigen US-Automarkt weiter belasten, unkt Lehman-Analyst Johnson. Führende Branchenvertreter wie der frühere Chrysler-Vorstand Thomas Stallkamp fürchten inzwischen, dass 2008 allenfalls noch 15,5 Mill. Autos verkauft werden - etwa eine Million weniger als im Vorjahr. Das wäre der schlechteste Wert seit 1998. Die Furcht vor einem Ausufern der Krise hat die Aktien von GM gestern auf den niedrigsten Stand seit eineinhalb Jahren gedrückt.

      Im mit Abstand weltgrößten Automarkt sind mehr als 80 Prozent aller PKW- und LKW-Käufe kreditfinanziert. Die jüngste Entwicklung trifft insbesondere den Finanzservice-Konzern GMAC, der mehrheitlich der New Yorker Beteiligungsfirma Cerberus gehört. 49 Prozent der Anteile liegen noch bei der Ex-Konzernmutter General Motors (GM). Das Geschäft mit Finanzierungen gilt als mit Abstand profitabelster Bereich der US-Autoindustrie, die seit Jahren mit Milliardenverlusten und immer neuen Jobabbau-Programmen die Schlagzeilen bestimmt. Ein Blick auf GMAC zeigt jedoch, dass auch den Finanzdienstleistern eine veritable Krise droht.

      Für das dritte Quartal hat der Konzern aus Detroit einen Rekordverlust von 1,6 Mrd. Dollar ausgewiesen - nach einem Minus von 173 Mill. Dollar im Vorjahr. Der Fehlbetrag lag damit noch höher als der Verlust des größten Wohnimmobilienfinanzierers Countrywide Financial. Das GMAC-Ergebnis führte unmittelbar zum Rücktritt von Finanzchef Sanjiv Khattri, der Anfang Dezember durch Robert Hull (früher Bank of America) ersetzt werden soll. Die Rückstellungen für Not leidende Kredite hat GMAC im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdoppelt.

      Der Konzern mit zuletzt 35,7 Mrd. Dollar Jahresumsatz leidet in erster Linie an den massiven Verlusten seiner Hypotheken-Tochter Residential Capital LLC (ResCap), die im Herbstquartal mit 2,3 Mrd. Dollar ins Minus rutschte. Verbindlichkeiten von ResCap haben bei den Ratingagenturen MoodyŽs und Fitch nur noch Junk-Status. GMAC arbeite mit Blick auf das anhaltend schwierige Umfeld "aggressiv an der Neuordnung des Immobilienfinanzierungsgeschäfts", hatte Konzernchef Eric Feldstein Anfang November betont. Bisher wurden bei ResCap 3 000 von 12 000 Stellen gestrichen.

      Ende September stammte mehr als die Hälfte des 59 Mrd. Dollar schweren Darlehen-Portfolios aus dem Bereich schwacher Bonität (Subprime). Das Unternehmen selbst taxiert sein "Subprime-Risiko" noch auf rund vier Mrd. Dollar, weil ein Großteil dieser Darlehen weiterveräußert worden sei. Investoren von ResCap-Bonds fürchten inzwischen, dass die GMAC-Eigner die Sparte nicht länger unterstützen werden - ablesbar an deutlichen Kursverlusten in den vergangenen Tagen. Eine Sprecherin sagte, dass man die Situation bei ResCap sehr genau beobachte. GMAC sehe sich allerdings "in der Pflicht, das Geschäft zu drehen". GM-Finanzchef Fritz Henderson hatte zuletzt betont, man arbeite gemeinsam mit dem Mehrheitseigner Cerberus an der Bewältigung der Krise bei GMAC und ResCap.

      Die Verwicklungen lasten wie ein Mühlstein auf der Aktie des Autokonzerns GM: Das US-Schwergewicht hat an der Börse seit Mitte Oktober fast 40 Prozent an Wert eingebüßt und notierte gestern bei 26,73 Dollar. Anleger sind nervös, weil GM wie kaum ein anderer Konzern jenseits des Finanzsektors von nahezu allen Auswüchsen der Subprime-Krise betroffen ist: Über den 49-Prozent-Anteil an GMAC trifft den Autokonzern zunächst das Desaster um Hypothekenkredite. Zudem spürt GM die Schwäche der Verbraucher in Form deutlich rückläufiger Autoverkäufe.

      Die Sorge vor Ausfällen von Konsumentenkrediten sorgt schließlich dafür, dass GM für seine produzierten Autos möglicherweise nicht einmal deren Gegenwert erhält. "Der Vorläufer von Darlehensausfällen sind Säumnisraten", schreibt Lehman-Brothers-Analyst Brian Johnson - und die stiegen seit Juli 2007. GMAC hält entgegen, dass leicht höhere Säumnisraten im dritten Quartal nicht ungewöhnlich seien. Zudem habe der Konzern bereits einige Schritte unternommen, um die Vergabe riskanter Kredite bei der Autofinanzierung zu reduzieren, sagte eine Sprecherin. Dem Unternehmen zufolge würden nur fünf Prozent der Autokredite als riskant oder "nonprime" eingestuft.

      In den vergangenen Wochen haben bereits zahlreiche US-Banken auf höhere Säumnisraten bei Kreditkartenschulden und Autofinanzierungen verwiesen, darunter die Citigroup, Wells Fargo und Capital One. Man müsse inzwischen davon ausgehen, dass 2008 über das gesamte Portfolio Kreditverluste in Höhe von rund 5,5 Mrd. Dollar anfallen, räumte etwa Capital One ein.



      Quelle: Handelsblatt.com
      Avatar
      schrieb am 29.11.07 12:28:40
      Beitrag Nr. 516 ()
      News - 29.11.07 11:49
      US-Hypothekenkrise belastet LBBW massiv

      Die Krise an den Kreditmärkten schlägt Finanzkreisen zufolge auch bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) durch. Dem Institut stehen demnach Belastungen von rund 800 Millionen Euro ins Haus. Sie könnten aber sogar in die Milliarden gehen.



      HB STUTTGART. Die Summe von 800 Mill. Euro nannte eine mit der Angelegenheit vertraute Person am Donnerstag. Eine andere sagte, das Loch könne sogar in die Mrd. gehen, wenn die Märkte sich nicht schnell drehten. Deswegen scheue sich die LBBW auch davor zurück, Quartalszahlen zu veröffentlichen. Die vom Land Baden-Württemberg und den Sparkassen kontrollierte Bank könne diese Belastung aber wegstecken. Das Eigenkapital des Instituts sei groß genug, hieß es. Ende Juni wies die Bank ein Eigenkapital von gut 19 Mrd. Euro aus.

      Ein Sprecher der LBBW lehnte einen Kommentar ab. Die "Financial Times Deutschland" berichtete am Donnerstag, die LBBW habe ihre Eigentümern am vergangenen Freitag über eine Belastung von mindestens 800 Mill. Euro informiert. Stichtag dieser Risikobewertung sei Ende September. Rund die Hälfte der Abschreibung entfalle auf die Landesbank Rheinland-Pfalz, die zur LBBW gehört.

      Das Ausmaß der Belastung für den Konzern zum Jahresende sei noch unklar, berichtete die Zeitung weiter. Zum einen habe sich die Lage an den Finanzmärkten seit Ende September verschärft. Zum anderen will die LBBW ein bislang außerhalb der Bilanz geführtes Investmentvehikel (Lake Constance) in die eigenen Bücher nehmen. Die Zweckgesellschaft hat derzeit nach Angaben der LBBW ein Volumen von rund sieben Mrd. Euro. Früheren Angaben zufolge ist die Bank mit 299 Mill. Euro im krisengeschüttelten US-Markt für zweitklassige Hypothekendarlehen investiert.

      Die LBBW ist die größte deutsche Landesbank und will bei der Konsolidierung der öffentlich-rechtlichen Banken den Vorreiter spielen. Zum Jahresende will das bislang renditestarke Institut die durch Fehlspekulationen angeschlagene SachsenLB schlucken. Im Geschäftsjahr 2006 belief sich der Jahresüberschuss auf rund 828 Mill. Euro.



      Die SachsenLB hatte sich über eine irische Tochter in den USA mit riskanten Hypotheken-Geschäften verspekuliert und war im Sommer in Liquiditätsengpässe geraten. Die LBBW sprang ihr Hals über Kopf mit frischem Kapital bei. Der endgültige Kaufpreis soll erst dann festgelegt werden, wenn die Finanzrisiken abschließend bewertet werden können. Papiere mit verbrieften Kreditforderungen finden derzeit kaum Abnehmer, dadurch drohen hohe Buchverluste.

      In Branchenkreisen hieß es, die derzeitigen Marktbedingungen wirkten sich belastend auf das Eigenkapital der Bank aus. Wenn sich keine Verbesserung abzeichne, werde es gegen null schrumpfen. Die sächsische Landesregierung müsse "wohl oder übel" für alle Risiken der Landesbank aus den fehlgeschlagenen Geschäften mit einstehen, sagte ein Insider. Das bislang nicht abgesicherte Risiko belaufe sich auf rund 500 Mill. Euro. "Unter den derzeitigen Bedingungen ist die SachsenLB nichts wert, der Kaufpreis wäre negativ", sagte die Person. Ein positiver Unternehmenswert würde sich erst dann ergeben, wenn die Landesregierung in Sachsen weitere Risiken übernehme.

      Theoretisch könnte die LBBW von ihrem bei Abschluss der Übernahmevereinbarung eingeräumten Rückgaberecht Gebrauch machen. Dieses Szenario gilt in den Kreisen jedoch als wenig wahrscheinlich. Das Land Sachsen und die sächsische Sparkassen-Gruppe stünden unter zu großem Druck, ihre Anteile an der Bank abzustoßen und die Kontrolle der LBBW zu überlassen, sagte einer der Insider. Ein Sprecher der LBBW sagte, es gebe keine Pläne, von der Übernahme der SachsenLB abzurücken.

      Bei der durch fehlgeschlagene Aktienoptionsgeschäfte ebenfalls in Schieflage geratenen WestLB sei der Verkaufsdruck hingegen offensichtlich noch nicht hoch genug, sagte der Insider weiter. Spätestens im kommenden Jahr werde die Düsseldorfer Bank jedoch einen Partner brauchen.

      Die LBBW als größte deutsche Landesbank möchte zusätzlich zur SachsenLB auch noch die WestLB übernehmen. Die mehrheitlich an der WestLB beteiligten Sparkassenverbände in Nordrhein-Westfalen plädieren ebenfalls für ein Zusammengehen mit der LBBW, wodurch die zweitgrößte deutsche Bank hinter der Deutschen Bank entstehen würde. Die mit 38 Prozent an der WestLB beteiligte Landesregierung in Düsseldorf sträubt sich jedoch bislang dagegen.



      Quelle: Handelsblatt.com
      Avatar
      schrieb am 05.12.07 16:01:18
      Beitrag Nr. 517 ()
      "Wir erleben eine richtige Bankenkrise"

      Teodoro Cocca ist Professor für Asset Management an der Universität Linz. Mit dem Handelsblatt spricht er über die Vermögensverwaltung deutscher Banken und was Schweizer Institute ihnen voraus haben.



      Herr Professor Cocca, die deutschen Banken schneiden aus Anlegersicht ordentlich ab, aus Sicht ihrer Aktionäre lassen sie aber bei Profitabilität und Wachstum Wünsche offen. Woran liegt das?

      Der deutsche Markt ist sehr umkämpft, und die Margen sind entsprechend niedrig. Unglücklicherweise ist dies offenbar gepaart mit einer gewissen Ineffizienz in der Geschäftsführung dieser Bereiche bei manchen deutschen Banken.

      Die Schweizer haben es auch einfacher, weil sie ja stets mit ihrem Bankgeheimnis werben können . . .

      . . . es gibt andere Länder wie der Benelux-Raum und Österreich, die ebenfalls ein strenges Bankgeheimnis kennen. Nein, dass die Schweizer relativ gut und die Deutschen relativ schlecht abschneiden, hängt vor allem mit ihrer Innovationsfreudigkeit zusammen. Die Schweizer Banken verfügen oft über eine innovativere Produktpalette, die es ihnen erlaubt, höhere Margen zu verdienen.

      Durch die Finanzmarktkrise ist das Geschäftsmodell der Schweizer Großbanken, die neben der Vermögensverwaltung auch einen derzeit verlustbringenden Investmentbereich besitzen, in die Schusslinie geraten. Sollten die Banken ihre Strategie ändern?

      Nein, sie sollten sich von der Aktualität nicht beirren lassen. Alle großen internationalen Vermögensverwalter verfügen über einen Investmentbereich, und die Vermögensverwaltung profitiert schon deswegen davon, weil die Produkte, die dort verkauft werden, aus dem Investmentbereich stammen. Man muss als großer Anbieter einfach eine Investmentbank besitzen, um das Wissen und den Zugang zu diesen Produkten zu haben.

      Aber der Ruf leidet . . .

      ... das müssen die Großbanken in Kauf nehmen. Die Kleineren profitieren sogar davon. Ich höre inzwischen von einigen Kunden, die von einer der gebeutelten Großbanken zu einer kleineren Adresse wechseln.

      Kann die Krise die Vermögensverwalter auch noch treffen?

      Indirekt schon. Wenn sich die Finanzmarktkrise zu einer Rezession ausweitet, werden natürlich auch die betreuten Kundenvermögen weniger wert sein.

      Was ist ihre Einschätzung: Kommt es zu einer Rezession?

      Ich befürchte, dass wir eine klare Schwächung der Konjunktur erleben werden und bin eher pessimistisch. Was wir sehen, ist eine Bankenkrise. Das Vertrauen in die Kreditinstitute leidet. Um es zurück zu gewinnen, verhalten sich die Banken bei der Kreditvergabe restriktiver, was dann die Konsumenten zu spüren bekommen.



      Quelle: Handelsblatt.com
      Avatar
      schrieb am 10.12.07 18:46:06
      Beitrag Nr. 518 ()
      up
      Avatar
      schrieb am 11.12.07 01:02:15
      Beitrag Nr. 519 ()
      ...
      Avatar
      schrieb am 11.12.07 15:18:31
      Beitrag Nr. 520 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.721.703 von A_Sosa am 11.12.07 01:02:15http://www.manager-magazin.de/fotostrecke/0,2828,PB64-SUQ9Mj…
      Avatar
      schrieb am 11.12.07 19:43:37
      Beitrag Nr. 521 ()
      Dienstag, 11. Dezember 2007
      Massive Zahlungsausfälle
      Freddie Mac leidet

      Der zweitgrößte US-Hypothekenfinanzierer Freddie Mac erwartet Zahlungsausfälle in Höhe von zehn bis zwölf Mrd. US-Dollar auf laufende Kredite. Das Schlimmste auf dem Immobilienmarkt stehe erst noch bevor, sagte Freddie-Mac-Chef Richard Syron auf einer Investorenkonferenz. Er glaube, dass die Preise auf dem US-Immobilienmarkt um zehn Prozent fallen würden, im Vergleich zu den Boomzeiten der Branche.

      In den kommenden Monaten werde die Öffentlichkeit immer mehr die Auswirkungen der Zahlungsausfälle sehen, ergänzte Syron. Dies könne die gesamte Wirtschaft gefährden. Freddie-Mac-Aktien verloren daraufhin deutlich an Wert, auch die Papiere des Rivalen Fannie Mae gaben ab. Freddie Mac hatte bereits angekündigt, dass Abschreibungen in Milliardenhöhe erwartet werden. Die genaue Höhe war allerdings noch unklar. Im November hatte das Institut für das dritte Quartal einen Verlust von zwei Mrd. US-Dollar gemeldet.
      Avatar
      schrieb am 12.12.07 19:13:24
      Beitrag Nr. 522 ()
      Na da scheinen ja ganz schwere Gewitter aufzuziehen...

      _______________________________________________________

      News - 12.12.07 16:31
      Notenbanken stützen den Finanzsektor

      Die Fed, die Europäische Zentralbank (EZB) und weitere Notenbanken haben Maßnahmen beschlossen, um die Banken mit kurzfristiger Liquidität zu versorgen. Gleichzeitig werden die amerikanischen Währungshüter für ihre Geldpolitik kritisiert.


      Die Fed, die EZB, die Bank of Canada, die Bank of England und die Schweizerische Nationalbank beschlossen Maßnahmen, um den Finanzsektor mit Liquidität zu versorgen. Die Fed gab am Mittwoch bekannt, eine sogenannte Term Auction Facility (TAF) einzurichten. Über diese TAF werden kurzfristige Darlehen an Banken vergeben, die Auflagen für Sicherheiten werden bewusst offen ausgestaltet. Die erste Versteigerung werde am 17. Dezember stattfinden, das Volumen liege bei 20 Mrd. $, teilte die Fed mit. Weitere Auktionen würden am 20. Dezember, am 14. Januar und am 28. Januar stattfinden. Die anderen Notenbanken wirken über Swap-Vereinbarungen mit. Die Aktienmärkten reagierten mit deutlichen Kursgewinnen.



      Fed in der Kritik

      Die Ankündigung der Liquiditätsspritze folgt nur einen Tag nach dem Zinsentscheid der Fed, der von Marktteilnehmern heftig kritisiert worden war. Die US-Notenbank hatte zwar sowohl den Tagesgeldsatz als auch den Diskontsatz um 25 Basispunkte gesenkt, die Marktteilnehmer hatten sich jedoch zumindest eine Verringerung des Abstandes zwischen beiden Zinssätzen erhofft. Zum Diskontsatz versorgen sich die Banken direkt bei der Federal Reserve mit kurzfristigen Krediten. "Es wächst am Markt die Sorge, dass die Fed die Lage nicht richtig im Griff hat", schrieben die Währungsanalysten der Commerzbank in einem Researchbericht.

      Diese Skepsis spiegelt die anfänglichen Preisreaktionen am Mittwoch wider. Der Ölpreis ging zurück, da Händler nun die Gefahr einer Rezession in den USA höher bewerten. Auch Schwellenländer-Währungen wie der koreanische Won oder die indonesische Rupie büßten an Wert ein - ein klares Anzeichen dafür, dass hinter dem Risikoappetit der Investoren ein Fragezeichen steht. Auf dem Aktienmarkt kam es insbesondere in Asien zu deutlichen Korrekturen: Der breite Aktienindex MSCI Asia Pacific fiel um 1,4 Prozent. Das ist der heftigste Rückgang seit drei Wochen. Besonders Finanztitel standen unter Druck. Der Goldpreis konnte sich wieder erholen, die Impulse von der Devisenseite blieben aber begrenzt. US-Staatsanleihen notierten nach den deutlichen Gewinnen etwas schwächer, europäische Bonds legten dagegen zu, da sie als sicherer Hafen gesucht wurden.



      Zinssenkung ist dem Markt nicht genug

      Angesichts deutlich gestiegener Risiken für die Konjunktur hatte die US-Notenbank Federal Reserve ihren Leitzins am Dienstag erneut gesenkt. Die Währungshüter nahmen den Satz von 4,5 auf 4,25 Prozent zurück. Die Fed betonte, die Spannungen an den Finanzmärkten hätten seit Ende Oktober "zugenommen". Jüngste Daten deuteten an, dass sich das Wachstum "verlangsamt". Der Chef der Fed Boston, Eric Rosengren, stimmte gar für eine Senkung um 50 Basispunkte. Damit hat die Fed den Zinssatz seit Mitte September um einen Prozentpunkt reduziert. Hintergrund ist die Sorge, dass die Krise um faule US-Hypothekenkredite, die Turbulenzen im Finanzmarkt und die massive Schwäche am Häusermarkt einen Einbruch der Konjunktur nach sich ziehen könnten. Die Europäische Zentralbank hat dagegen signalisiert, dass eine Senkung vorerst nicht auf ihrer Agenda steht. Der Euro-Zins liegt bei 4,0 Prozent.

      "Die Entscheidung der Fed ist eine Enttäuschung. Sie hält die Gefahr aufrecht, dass ungenügende Finanzierungsbedingungen eine eh schon schwächelnde Wirtschaftsentwicklung noch zusätzlich verschlechtern", schrieb Citigroup-Ökonom Robert DiClemente in einem Researchbericht. "Die Stellungnahme gibt nur schwachen Spielraum für weitere Zinssenkungen", so DiClemente.

      Ähnlich reserviert äußerten sich die Währungsexperten von Barclays Capital: "Die Verluste an den Aktienmärkten nach der Fed-Entscheidung unterstreichen, dass die Rally in risikoreichen Vermögenswerten unter der Annahme erfolgten, dass die US-Notenbank 2008 die geldpolitischen Zügel deutlich lockert."


      Von Tobias Bayer (Frankfurt)





      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 13.12.07 05:33:39
      Beitrag Nr. 523 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.743.565 von Dorfrichter am 12.12.07 19:13:24und keinen scheint es zu interessieren (noch nicht), was die quasi legitimierten verbrecher, legitimierte geldfälscher, mit dem vermögen der menschen so treiben treiben...

      nettes spiel...und fast nicht durchschaubar
      Avatar
      schrieb am 14.12.07 10:18:28
      Beitrag Nr. 524 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.748.180 von F 50 am 13.12.07 05:33:39Da täuscht Dich Dich gewaltig! Dieses "Spiel" durchschauen sehr viele Menschen.

      Die FED will nun eingreifen mit DOLLARS. Erst verkauft man den DOOFBANKEN Scheißhauspapier, dann greift man ihnen unter die Arme. Aber Vorsicht! Nichts gibt es umsonst. Irgendwo erfolgt die Deckung!
      _____________________________________

      News - 12.12.07 16:31
      Notenbanken stützen den Finanzsektor

      Die Fed, die Europäische Zentralbank (EZB) und weitere Notenbanken haben Maßnahmen beschlossen, um die Banken mit kurzfristiger Liquidität zu versorgen. Gleichzeitig werden die amerikanischen Währungshüter für ihre Geldpolitik kritisiert.


      Die Fed, die EZB, die Bank of Canada, die Bank of England und die Schweizerische Nationalbank beschlossen Maßnahmen, um den Finanzsektor mit Liquidität zu versorgen. Die Fed gab am Mittwoch bekannt, eine sogenannte Term Auction Facility (TAF) einzurichten. Über diese TAF werden kurzfristige Darlehen an Banken vergeben, die Auflagen für Sicherheiten werden bewusst offen ausgestaltet. Die erste Versteigerung werde am 17. Dezember stattfinden, das Volumen liege bei 20 Mrd. $, teilte die Fed mit. Weitere Auktionen würden am 20. Dezember, am 14. Januar und am 28. Januar stattfinden. Die anderen Notenbanken wirken über Swap-Vereinbarungen mit. Die Aktienmärkten reagierten mit deutlichen Kursgewinnen.



      Fed in der Kritik

      Die Ankündigung der Liquiditätsspritze folgt nur einen Tag nach dem Zinsentscheid der Fed, der von Marktteilnehmern heftig kritisiert worden war. Die US-Notenbank hatte zwar sowohl den Tagesgeldsatz als auch den Diskontsatz um 25 Basispunkte gesenkt, die Marktteilnehmer hatten sich jedoch zumindest eine Verringerung des Abstandes zwischen beiden Zinssätzen erhofft. Zum Diskontsatz versorgen sich die Banken direkt bei der Federal Reserve mit kurzfristigen Krediten. "Es wächst am Markt die Sorge, dass die Fed die Lage nicht richtig im Griff hat", schrieben die Währungsanalysten der Commerzbank in einem Researchbericht.

      Diese Skepsis spiegelt die anfänglichen Preisreaktionen am Mittwoch wider. Der Ölpreis ging zurück, da Händler nun die Gefahr einer Rezession in den USA höher bewerten. Auch Schwellenländer-Währungen wie der koreanische Won oder die indonesische Rupie büßten an Wert ein - ein klares Anzeichen dafür, dass hinter dem Risikoappetit der Investoren ein Fragezeichen steht. Auf dem Aktienmarkt kam es insbesondere in Asien zu deutlichen Korrekturen: Der breite Aktienindex MSCI Asia Pacific fiel um 1,4 Prozent. Das ist der heftigste Rückgang seit drei Wochen. Besonders Finanztitel standen unter Druck. Der Goldpreis konnte sich wieder erholen, die Impulse von der Devisenseite blieben aber begrenzt. US-Staatsanleihen notierten nach den deutlichen Gewinnen etwas schwächer, europäische Bonds legten dagegen zu, da sie als sicherer Hafen gesucht wurden.



      Zinssenkung ist dem Markt nicht genug

      Angesichts deutlich gestiegener Risiken für die Konjunktur hatte die US-Notenbank Federal Reserve ihren Leitzins am Dienstag erneut gesenkt. Die Währungshüter nahmen den Satz von 4,5 auf 4,25 Prozent zurück. Die Fed betonte, die Spannungen an den Finanzmärkten hätten seit Ende Oktober "zugenommen". Jüngste Daten deuteten an, dass sich das Wachstum "verlangsamt". Der Chef der Fed Boston, Eric Rosengren, stimmte gar für eine Senkung um 50 Basispunkte. Damit hat die Fed den Zinssatz seit Mitte September um einen Prozentpunkt reduziert. Hintergrund ist die Sorge, dass die Krise um faule US-Hypothekenkredite, die Turbulenzen im Finanzmarkt und die massive Schwäche am Häusermarkt einen Einbruch der Konjunktur nach sich ziehen könnten. Die Europäische Zentralbank hat dagegen signalisiert, dass eine Senkung vorerst nicht auf ihrer Agenda steht. Der Euro-Zins liegt bei 4,0 Prozent.

      "Die Entscheidung der Fed ist eine Enttäuschung. Sie hält die Gefahr aufrecht, dass ungenügende Finanzierungsbedingungen eine eh schon schwächelnde Wirtschaftsentwicklung noch zusätzlich verschlechtern", schrieb Citigroup-Ökonom Robert DiClemente in einem Researchbericht. "Die Stellungnahme gibt nur schwachen Spielraum für weitere Zinssenkungen", so DiClemente.

      Ähnlich reserviert äußerten sich die Währungsexperten von Barclays Capital: "Die Verluste an den Aktienmärkten nach der Fed-Entscheidung unterstreichen, dass die Rally in risikoreichen Vermögenswerten unter der Annahme erfolgten, dass die US-Notenbank 2008 die geldpolitischen Zügel deutlich lockert."


      Von Tobias Bayer (Frankfurt)


      Quelle: Financial Times Deutschland

      _______________________________________________

      Und die "Deckung" sind dann wohl die Sparkonten oder Grundschulden?
      Avatar
      schrieb am 14.12.07 10:58:45
      Beitrag Nr. 525 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.762.488 von Dorfrichter am 14.12.07 10:18:28Und die "Deckung" sind dann wohl die Sparkonten oder Grundschulden?

      Wenn Sparkonnten futsch sind wird sich keine demokratische Regierung mehr an der Macht halten.Nicht einmal eine Koalition von CDU/CSU/SPD/GRÜNE/FDP würde eine Mehrheit schaffen.
      Avatar
      schrieb am 14.12.07 11:27:39
      Beitrag Nr. 526 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.763.074 von AHEO am 14.12.07 10:58:45Schau mal, was ich darüber geschrieben habe vor fast einem Jahr.
      _________________________________________________________________

      Zermürben und verhökern
      Die Daumenschrauben der Kreditaufkäufer
      Rechtsanwälte werfen den Geldeintreibern von Lone Star vor, rücksichtslos gegen frühere Bankkunden vorzugehen - die ersten Musterklagen laufen bereits.
      Von Thomas Öchsner


      Vor gut einem Jahr hätte Franz Thiel (Name von der Redaktion geändert) dieses Wort nicht gebraucht. Jetzt spricht er es in vier Stunden gleich fünfmal aus, um seine Misere zu beschreiben: "Grauenhaft", sagt er und blickt aus dem Fenster seines Büros hinunter auf sein Einkaufszentrum.

      Die Münchner Niederlassung von Hudson Advisors
      Foto: Heddergott


      Das Ensemble mit etwa 20 Geschäften ist Thiels ganzer Stolz. Einen Großteil seines Geldes hat der 75-Jährige in das 22 000 Quadratmeter große Gelände in einer Stadt im Ruhrgebiet gesteckt, nachdem er 1989 sein Handelsgeschäft verkauft hatte. Doch seit die Münchner Bank Hypo Real Estate (HRE) seine Kredite im September 2004 an die amerikanische Investmentgesellschaft Lone Star verkauft hat, ist die Welt des Franz Thiel aus den Fugen geraten.

      Zunächst war er noch zuversichtlich, obwohl er wusste, dass Lone Star zu jenen angelsächsischen Finanzinvestoren gehört, die Bundesarbeitsminister Franz Müntefering mit Heuschrecken verglich, "die alles abgrasen und dann weiterziehen". Thiel bot gleich Anfang 2005 an, seine Darlehen mit Hilfe einer anderen Bank abzulösen, und hoffte auf eine schnelle Lösung. Doch es kam ganz anders: "Hier wurde ein ordentlicher Kaufmann systematisch kreditunwürdig und handlungsunfähig gemacht", sagt sein Münchner Anwalt Ingo Schulz-Hennig. Die neuen Herren der Kredite kündigten Thiels Darlehen, beantragten die Zwangsversteigerung und ließen seine Konten pfänden. Vor ein paar Wochen klingelte sogar der Gerichtsvollzieher an seiner Haustür. "Die wollen mich weich kochen und ausbluten lassen", sagt er.

      Selbsthilfe im Internet
      So wie Thiel fühlen sich derzeit auch andere Bankkunden, deren Kredite ohne ihre Zustimmung bei Lone Star landeten. Im Forum der Internetseite www.immobilienopfer.de häufen sich Beschwerden über die mangelnde Kooperationsbereitschaft und Willkürakte der Tochterfirmen der Investorengruppe, zu denen auch die Abwicklungsgesellschaft Hudson Advisors zählt. Massive Vorwürfe kommen inzwischen von Rechtsanwälten der früheren Bankkunden. "Hier werden die Vermögenswerte der Schuldner, wie ihre Eigenheime, möglichst geräuschlos, schnell und ohne Rücksicht auf dahinter stehende menschliche Existenzen verwertet beziehungsweise vernichtet", sagt der Hamburger Rechtsanwalt Ulrich Ernst Büttner. Die Vorgehensweise der Kreditaufkäufer bezeichnet der Jurist als "zum Teil schikanös und zynisch". Sein Hamburger Kollege Bernd Nicolaus Koch sieht es ähnlich: "In den mir bekannten Fällen wurden die Sicherheiten rücksichtslos verwertet."

      Doch nun formiert sich Widerstand. Die Interessengemeinschaft "Hudson-Opfer" steht bereits, benannt nach der Gesellschaft, die für Lone Star das Geld eintreibt. Außerdem klagt eine wachsende Zahl von Anwälten gegen das Geschäftsgebaren der neuen Gläubiger - und auch gegen den Verkauf der Kredite. Vor Gerichten wird nun erstmals aufgearbeitet, was Finanzinvestoren hierzulande Darlehensnehmern zumuten können und was nicht. Es geht um viel Geld - und um eine grundsätzliche Frage: Dürfen Banken Kreditpakete einfach so verkaufen, wenn darin auch Hypothekendarlehen stecken, die die Kunden stets oder fast immer ordentlich bedient haben?

      Das gilt auch für die Kredite von Franz Thiel, die er einst bei der Nürnberger Hypothekenbank aufgenommen hatte und die nach mehreren Bankfusionen bei der Hypo Real Estate landeten. Seine Mieter, darunter Handelsketten wie Aldi, Rewe oder DM, zahlten ihm Mieten. Und Thiel zahlte pünktlich seine Kredite ab, die er damit finanzieren konnte. Nur 2004 vereinbarte er mit seiner Bank, Raten vorübergehend teilweise zu stunden, da er Geld für eine Investition im Einkaufscenter brauchte. Die HRE wollte ihm - wie anderen Kunden auch - kein Kapital mehr geben, weil sie ihre Geschäftsstrategie geändert hatte. "Ich habe zu den Banken stets ein vertrauensvolles Verhältnis gehabt", sagt Thiel. Umso weniger versteht er, was nach dem Verkauf seiner Kredite passierte.

      Der Unternehmer fuhr vor etwa einem Jahr in die Münchner Niederlassung von Hudson. Die weite Reise hätte er sich allerdings sparen können. "Ich sollte eine bereits vorbereitete notarielle Verkaufsvollmacht unterschreiben", erinnert sich Thiel. Doch das wollte er auf keinen Fall, denn dann hätte Hudson sein Lebenswerk, das Einkaufszentrum, nach eigenem Gutdünken verwerten können, und er selbst wäre auf einem Teil seiner Schulden sitzen geblieben. Danach ging es Schlag auf Schlag: "Mein Mandant galt von diesem Zeitpunkt an als nicht mehr kooperationswillig", sagt sein Anwalt Schulz-Hennig. "Hudson zog deshalb die Daumenschrauben an."

      Was nun folgte, hält der Jurist für besonders perfide. 1998 hatte Thiel formelle Mietabtretungen für die Objekte in seinem Einkaufszentrum unterschrieben - seine damalige Hausbank wollte das als Sicherheit. Diese Abtretungen zog Hudson nun aus den Kreditakten heraus, legte sie - ohne Thiel vorher zu informieren - den Mietern vor. Sämtliche Mieteinnahmen, knapp 100 000 Euro im Monat, gingen zunächst auf ein Konto einer anderen Tochterfirma von Lone Star, dann beantragte Hudson die Zwangsverwaltung. Alle Einnahmen flossen von nun an auf das Konto des Zwangsverwalters. Dem Unternehmer fehlte jetzt das Geld, seine Zins- und Tilgungsraten zu begleichen, und Hudson hatte einen Grund, die Kredite Anfang 2006 zu kündigen und die Zwangsversteigerung zu forcieren. Rechtsanwalt Schulz-Hennig ist deshalb überzeugt: "Hudson hat den Zahlungsrückstand bewusst künstlich herbeigeführt." Seitdem hat Thiel in seinem Einkaufszentrum nichts mehr zu sagen. Seine Konten hat Hudson gepfändet. Dafür tauchen in seinem Büro direkt im Einkaufszentrum immer wieder Interessenten auf, die seine Immobilie erwerben wollen. Von Thiel haben sie die Adresse nicht bekommen. "Hudson hat die Kenntnisse aus den Kreditakten gezielt genutzt, um ohne Zustimmung des Kreditnehmers die Verwertung der Immobilien zum eigenen Vorteil vorantreiben zu können", sagt dazu sein Anwalt Schulz-Hennig. "Das ist ein klarer Verstoß gegen den Datenschutz."

      Andere Kreditnehmer, die bei Hudson Advisors gelandet sind, erzählen ähnliche Geschichten wie Thiel. Auch sie werfen den Geldeintreibern von Lone Star vor, bei angebotenen Ablösesummen immer höhere Forderungen zu stellen, nicht verhandlungsbereit zu sein und vorschnell Pfändungen und Zwangsversteigerungen einzuleiten.

      "Wer sich dagegen wehren will, kommt letztlich nicht daran vorbei zu klagen", sagt der Kölner Anwalt Hans G. Keitel. Der Grund: Leiht eine Bank einem Kunden Geld für den Kauf eines Grundstücks, verlangt das Institut in der Regel als Sicherheit eine Grundschuld und lässt sich die Möglichkeit einräumen, jederzeit die Zwangsvollstreckung betreiben zu können. Wer im Besitz der Grundschuldbestellungsurkunde mit einer entsprechenden Klausel ist, kann deshalb vollstrecken lassen, ohne nachweisen zu müssen, dass der Kreditnehmer seine Vertragspflichten nicht mehr erfüllt. Natürlich kann sich der Kreditnehmer dagegen gerichtlich wehren, bei einer willkürlichen Vollstreckung hat er Anspruch auf Schadensersatz. "Aber der Gläubiger kann zunächst aufgrund seiner stärkeren wirtschaftlichen Position womöglich auch rechtswidrige Fakten schaffen", sagt der Düsseldorfer Anwalt Julius Reiter. Schulz-Hennig wirft Hudson vor, genau dies zu tun: "Der Lone-Star-Gruppe geht es darum, die Kredite schnell zu verwerten. Deshalb schöpft Hudson systematisch alle Möglichkeiten von Repressalien aus", sagt er.

      Olivier Brahin sieht dies ganz anders. Der Geschäftsführer von Hudson Advisors Germany, der in der Frankfurter Lone-Star-Zentrale zum Gespräch bittet, sagt viele Sätze, die freundlich und vernünftig klingen: "Wir wollen gemeinsam mit dem Kreditnehmer eine Lösung finden." Oder: "Die Zwangsversteigerung ist für uns in der Regel nicht die optimale Lösung, weil dies auf den Wert der Immobilie drückt." Brahin sagt aber auch: "Bei Kreditnehmern, die sich einer gemeinsamen Lösung verschließen, bleibt uns nichts anderes übrig, als Zwangsmaßnahmen einzuleiten." Zu Details im Fall Thiel will er sich nicht äußern. Nur so viel sagt er: "Der geschilderte Fall spiegelt die Form, wie wir unser Geschäft betreiben, nicht wider."

      Immer wieder hingehalten
      Trotzdem meldete sich Hudson Advisors sofort nach dem Gespräch mit der SZ bei Thiel, der sich zuvor vergeblich um eine Einigung bemüht hatte. Es folgte ein Treffen in München - doch Thiel verstand nicht viel: Der Wortführer von Hudson redete englisch, Thiel sollte erneut die Verkaufsvollmacht unterschreiben. "Das war keine Verhandlung, sondern eine absolute Zumutung", sagt er. Dennoch hoffte er weiter darauf, die Zwangsversteigerung abwenden zu können, zumal er mit Hilfe eines Investors einen Preis für das Einkaufszentrum zahlen wollte, der deutlich über dem Wert lag, den ein vom Amtsgericht eingesetzter Sachverständiger gerade ermittelt hatte. Immer wieder hielt ihn Hudson danach hin. Jetzt hat er genug: Diese Woche reichte sein Anwalt - wie bereits in einigen anderen Fällen zuvor - Klage beim Landgericht München ein.

      Die Prozesse sind für die deutschen Banken von zentraler Bedeutung: Die HRE, die Kredite in Höhe von 3,6 Milliarden Euro an Lone Star verscherbelte, war nur der Vorreiter. Die Geldinstitute verkaufen derzeit munter weiter vor allem notleidende Kredite, um ihre Bilanzen zu bereinigen. Käufer sind häufig Finanzinvestoren wie Lone Star, die nach dem asiatischen Raum Ende der neunziger Jahre jetzt den deutschen Markt aufrollen. Dieser gilt als Goldgrube: Das Volumen an notleidenden Krediten schätzen Experten auf bis zu 300 Milliarden Euro. Die Aufkäufer der Kreditpakete zahlen dabei deutlich weniger als das ausstehende Kreditvolumen - sie spekulieren darauf, dieses Portfolio besser heute als morgen abzuarbeiten und dabei für ihre Geldgeber, wie zum Beispiel US-Pensionsfonds, möglichst zweistellige Renditen herauszuholen. Karsten von Köller, Chef von Lone Star in Deutschland, bezifferte die Abarbeitungsphase auf drei bis vier Jahre. "Die Karawane", so Köller, "zieht dann weiter."

      » "Alles, was wir tun, muss hundertprozentig mit den Gesetzen übereinstimmen." «

      Hudson-Geschäftsführer Brahin
      Es gibt jedoch ein Problem: Normalerweise ist beim Übertragen von nicht notleidenden Krediten die Zustimmung des Darlehensnehmers erforderlich. Gleiches gilt für leistungsgestörte Kredite, bei denen noch eine gute Chance auf die vertragsgemäße Bedienung besteht. In dem von der HRE an Lone Star verkauften Paket waren aber neben faulen auch solche nicht notleidenden Kredite in Höhe von 1,1 Milliarden Euro. Trotzdem gelang der Verkauf - ohne die Billigung von Thiel und den anderen 1700 Kunden. Die HRE beruft sich dabei auf das Umwandlungsgesetz. Danach könnten Banken Kredite bündeln und auf eine eigens gegründete Gesellschaft ausgliedern und dann diese an einen Dritten übertragen, ohne die Darlehensnehmer fragen zu müssen. Und genau so lief der Deal ab.

      Einige Anwälte haben dies notgedrungen akzeptiert. In ihren Klagen konzentrieren sie sich darauf, den Lone-Star-Gesellschaften vertrags- und treuwidrige Vollstreckungsmaßnahmen nachzuweisen, auch wenn Hudson-Geschäftsführer Brahin diesen Vorwurf strikt zurückweist: "Alles, was wir tun, muss hundertprozentig mit den Gesetzen übereinstimmen." Schulz-Hennig geht dagegen noch einen Schritt weiter. Er will grundsätzlich geklärt wissen, ob mit dem Kreditverkauf der HRE an Lone Star nicht "ein klarer Verstoß gegen den Datenschutz und das Bankgeheimnis vorliegt".

      Sollten sich die Gerichte nicht der Meinung des Anwalts anschließen, dürfte sich das Verhältnis zwischen Kreditnehmern und Banken in Deutschland radikal ändern. "Ein Darlehensverhältnis ist eine Vertrauenspartnerschaft", sagt der Münchner Anwalt. Dieses Vertrauen werde gebrochen, "wenn jede Forderung ohne Zustimmung des Kreditnehmers an Finanzinvestoren verkauft werden kann, die gar kein Interesse an der Fortführung des Kreditverhältnisses haben".

      Notfalls will Schulz-Hennig deshalb bis zum Bundesgerichtshof gehen. Und Thiel mit ihm, auch wenn er sich lieber gütlich geeinigt hätte. Der 75-Jährige kann inzwischen nachts oft nicht schlafen. Er hat Angst, morgens zum Briefkasten zu gehen. "Ich habe in den letzten 50 Jahren als Kaufmann stets versucht, mich menschlich zu verhalten, auch gegenüber meinen Kunden, die mir Geld schuldeten. Das", sagt er, "vermisse ich bei Hudson."

      (SZ vom 10.6.2006)

      _________________________________________________________________


      #7 von Dorfrichter 31.07.06 19:19:40 Beitrag Nr.: 23.258.884

      Und nun ein Artikel aus der SZ von 2004(!!) das Problem ist seit längerem erkannt.
      ________________________________________________________________

      17.12.2004 17:15 Uhr

      Eintreiber Lone Star
      Scharf auf schlechte Schuldner
      Der texanische Finanzinvestor Lone Star kauft deutschen Banken riskante Kredite ab, um das Geld dann einzutreiben – die Institute wollen sich mit dem Geschäft nicht mehr die Hände schmutzig machen. Geld lässt sich damit aber offenbar ganz gut verdienen.
      Von Simone Boehringer

      Gehört zum üblichen Repertoire der Schuldeneintreiber: Der Gerichtsvollzieher.
      Foto: ddp

      Solch ein Hochsicherheitstransport dürfte selten über deutsche Autobahnen rollen: Mit Polizeieskorte reisten im Februar 2000 Aktenordner, randvoll mit Dokumenten zu 1350 Darlehensverträgen der Münchner Immobilienbank Hypo Real Estate, in das Frankfurter Büro des texanischen Finanzinvestors Lone Star.

      Fast eine halbe Milliarde Euro war der Papierberg einmal wert – lauter Verträge über den Kauf und die Finanzierung von fast tausend Wohn- und Gewerbeimmobilien in Deutschland.

      So viel wie möglich eintreiben
      Es geht um ein Geschäft, mit dem sich deutsche Banken die Hände nicht mehr schmutzig machen wollen, mit dem sich aber offenbar viel Geld verdienen lässt: Lone Star lebt davon, anderen Not leidende Kredite abzukaufen, um anschließend so viel wie möglich bei den säumigen Schuldnern einzutreiben.

      Damit nimmt Lone Star den Banken das Risiko, auf den Außenständen sitzen zu bleiben – und erhält selbst die Chance, viel herauszuschlagen.

      Mehr als 20 Prozent Rendite sollen die Investments im Branchenschnitt bringen. Das Geld für den Aufkauf der Schulden wiederum hat sich Lone Star bei Investoren geholt.

      Leistungsgestörte Darlehen aller Art
      „Unsere Fonds kaufen leistungsgestörte Darlehen aller Art“, sagt Karsten von Köller, Deutschland-Chef des Unternehmens. „Die Schwesterfirma Hudson Advisors verwertet sie.“

      Binnen weniger Monate wurde das US-Unternehmen durch spektakuläre Aufkäufe in Deutschland Marktführer bei den faulen Krediten.

      Für die Texaner ist Köller, der schon 20 Berufsjahre an der Spitze deutscher Immobilienbanken verbracht hat, der richtige Mann zur richtigen Zeit. Sie holten ihn Anfang des Jahres, praktisch schon auf dem Sprung in den Ruhestand, zu Lone Star.


      Der Mann ist ein Synonym für Seriosität. Und das ist in einem Markt, der in Deutschland erst seit gut einem Jahr existiert, enorm wichtig. Denn mit faulen Krediten wird hier zu Lande erst seit kurzem gehandelt.

      Er müsse „viel Überzeugungsarbeit leisten“, sagt Köller. Und so zieht er durch die Lande – meist unterwegs zu den Vorstandsetagen der Banken und immer auf der Suche nach einem neuen lukrativen Geschäft.


      Mächtiges Volumen
      Experten schätzen das Volumen an Problemkrediten in Deutschland auf 300 bis 400 Milliarden Euro. Das entspricht etwa der jährlichen Wirtschaftsleistung der Niederlande.

      Nach dem Abflauen der Wende-Euphorie Anfang der 90er Jahre entpuppten sich vor allem in Ostdeutschland viele Immobilienprojekte als Milliardengräber. Mit dem Platzen der Internetblase 2000 stiegen zudem die Ausfallraten der Banken bei Firmenkrediten rapide an.

      In der Frankfurter Deutschland-Zentrale, die sich eine Hand voll Lone-Star-Manager mit mehr als 100 Abwicklern von Hudson teilen, geht es nüchtern zu. Hier gibt es keinerlei Schnickschnack. Die auf zwei Etagen verteilten Räume am Rande des Bankenviertels verbreiten den Charme eines Call Centers. In vier- bis fünfköpfigen Teams sitzen sich Portfoliomanager, Immobilienspezialisten und Assistenten im Businesslook gegenüber, obwohl keinerlei Kundenbesuche anstehen.

      Business-Plan für jede Immobilie
      „Für jede Immobilie wird ein Business-Plan erstellt. Die Forderungen werden detailliert auf ihre Verwertbarkeit hin geprüft“, sagt Christine Reisinger, leitende Portfoliomanagerin bei Hudson in Frankfurt.

      Wie viel Geld aus Projekten herauszuholen ist, hänge oft von monatelanger Sisyphusarbeit ab. „Wir brauchen Mitarbeiter, die unsere Forderungen bei den Schuldnern mit Nachdruck vertreten“, sagt Reisinger.

      Lone Star hat in den acht Jahren seit seiner Gründung bei internationalen Investoren weit mehr als zehn Milliarden Dollar eingesammelt, unter anderem bei den Pensionsfonds der Vereinten Nationen und der Weltbank.



      Einkaufstour in Deutschland
      Während die Gesellschaft früher vorwiegend in Südostasien aktiv war, darf Köller jetzt in Deutschland auf Einkaufstour gehen. Fünf Milliarden Dollar hat Lone Star in seinem jüngsten Fonds eingesammelt, davon darf der Banker ein Drittel in Deutschland ausgeben.

      Gepaart mit etwa dem Drei- bis Vierfachen dieser Summe an Fremdmitteln, die üblicherweise bei Deals zur Verfügung stehen, gehört Lone Star damit wohl zu den liquidesten Finanzadressen im Land

      Die etwa 40 weltweiten Verhandlungsführer von Lone Star und ihre 900 Mitarbeiter starke „Abwicklungsfirma“ Hudson Advisors haben das übliche Repertoire zum Schuldeneintreiben zur Verfügung: Gerichtstitel, Zwangsverwaltung oder Zwangsversteigerung.

      Aber diese Palette nutzen die Amerikaner nach eigenem Bekunden nicht aus. „Schuldner, die verhandlungsbereit sind, können sich mit uns schneller einigen als mit der Bank“, sagt Köller. „Wir haben Interesse an Klärung und Wiederherstellung intakter Kundenbeziehungen“, sagt Portfoliomanagerin Reisinger.

      Gern gesehener Besucher
      Eigentlich wäre dies die Aufgabe der Banken. Aber vielen deutschen Geldinstituten ist dies zu viel geworden. „In einigen Banken herrscht Land unter“, sagt Köller, bis vor einem Jahr selbst Chef der Immobilienbank Eurohypo. So ist er inzwischen bei deutschen Bankvorständen zu einem gern gesehenen Besucher geworden.

      Wie viel die Schuldenaufkäufer verdienen, hängt entscheidend davon ab, was sie vorher für die Kreditpakete bezahlt haben. Daraus macht die Branche ein großes Geheimnis.

      Köller sagt nur so viel: Die Kaufsummen bewegten sich zwischen 20 Prozent des ursprünglichen Kreditvolumens „für ausgelutschte Portfolien“, wo von den Schuldner nicht mehr viel zu holen sei, bis zu 75 Prozent für Verträge, um die sich die Banken noch gar nicht gekümmert hätten.

      Welche Gebäude? Geschäftsgeheimnis
      Lone Star soll inzwischen in jeder größeren deutschen Stadt bis zu vier Immobilien gehören. Köller dementiert nicht. Er verweist auf eine Deutschlandkarte an der Wand. Sie ist übersät mit gelben, roten und blauen Punkten. „Gehen Sie davon aus, dass wir bei den meisten Prestigeobjekten mit im Boot sitzen.“ Welche Gebäude? Geschäftsgeheimnis.

      Auch im frisch bezogenen Münchner Büro von Hudson in der Nähe des Hauptbahnhofs finden sich keine Hinweise auf die Errungenschaften der Texaner. Die Einrichtung ist ähnlich nüchtern wie in Frankfurt. Handwerker arbeiten noch an der Deckenbeleuchtung. Die Aktenberge fehlen bislang.

      Stück für Stück
      Die Münchner kümmern sich um die Abwicklung von 4200 Darlehen im Nennwert von 3,6 Milliarden Euro, die Lone Star im September, wieder einmal von der Hypo Real Estate, erworben hat. „Wir müssen uns Stück für Stück vorarbeiten“, sagt Reisinger.

      Wenn es nach Lone-Star-Chef Köller geht, dürfte dieser bislang größte Deal nicht der letzte sein: „Wir prüfen, ob wir unser Geschäft systematisch von Immobilien- auf Firmenkredite erweitern.“

      Seiner Ansicht nach wird der heimische Markt fauler Kredite in den nächsten fünf Jahren verteilt. Dann zieht die Lone-Star-Karawane weiter. Vielleicht zurück ins Heimatland USA. Dort machen Experten in Ballungszentren schon die nächste Immobilienblase aus.

      (SZ vom 18.12.04)
      Avatar
      schrieb am 14.12.07 12:27:40
      Beitrag Nr. 527 ()
      http://www.goldseiten.de/content/diverses/artikel.php?storyi…

      Darüber sollten wir alle mal nachdenken!:rolleyes:

      Sehr, sehr aufschlußreich, "Herr Paulson"!
      Avatar
      schrieb am 14.12.07 13:18:00
      Beitrag Nr. 528 ()
      Avatar
      schrieb am 15.12.07 10:05:32
      Beitrag Nr. 529 ()
      Boersen-News
      US-Notenbank will dem Markt 20 Mrd Dollar zuteilen - Midesbielungsatz 4,17%
      14.12 20:23
      FRANKFURT (AWP International) - Die US-Notenbank will dem Geldmarkt am kommenden Montag 20 Milliarden US-Dollar in einem 28-tätigen Zuteilungsgeschäft (Term Auction Facility/TAF) bereitstellen. Der Mindestbietungssatz liege bei 4,17 Prozent, teilte die Fed am Freitag in Washington mit. Das Ergebnis der Zuteilung soll am kommenden Mittwoch veröffentlicht werden. Die Hinterlegungsbedinungen wurden erleichtert und denen von Diskontgeschäften angepasst.
      Am Nachmittag hatte bereits die Europäische Zentralbank (EZB) ein entsprechendes 28-tägiges Refinanzierungsgeschäft in Dollar ausgeschrieben. Das beabsichtige Zuteilungsvolumen liege bei zehn Milliarden US-Dollar, teilte die EZB in Frankfurt mit. Banken können bis zum 17. Dezember Gebote einreichen. Die Zuteilung erfolge am 19. Dezember ab 16.00 Uhr. Der marginale Zuteilungssatz werde auf der Höhe des entsprechenden Dollar-Tender der US-Notenbank liegen.

      Die US-Notenbank hatte der EZB in einer Devisenswap-Linie insgesamt 20 Milliarden Dollar zur Verfügung gestellt. Am Mittwoch hatten die US-Notenbank Fed, die Europäische Zentralbank (EZB), die Bank of England (BoE), die Schweizer Notenbank (SNB) sowie die Bank of Canada (BoC) sich zu einer gemeinsamen Aktion bereit erklärt. Auslöser für die Aktion waren Liquiditätsengpässe am Geldmarkt, die durch die US-Hypothekenkrise ausgelöst worden waren./js/wiz

      Quelle:Cash.CH
      Avatar
      schrieb am 18.12.07 13:40:50
      Beitrag Nr. 530 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.762.488 von Dorfrichter am 14.12.07 10:18:28ja, ich sehe ja, wie viele sich hier an deinen beiträge beteiligen. ich sprache von interesse an der misere nicht vom durchschauen...

      fakt ist, die meisten stecken doch den kopf in den sand nach dem motto: "augen zu und durch"

      ist jedoch letztlich auch wurscht, es wird eines tages eh mächtig rumpeln im finanzgebälk
      Avatar
      schrieb am 18.12.07 13:46:00
      Beitrag Nr. 531 ()
      Die Schulden-Bergpredigt



      Verfasst von Hans Jörg Müllenmeister am 24.02.2006

      Die Schulden-Bergpredigt

      Unsere Politiker sind zu den Futtertrögen der Macht zurückgekehrt. Die Altlasten aus allen Vorgänger-Regierungen sind geblieben: Das gigantisch wachsende Schuldengebirge, das Fünfmillionenheer der Arbeitslosen. Diese nationale Problematik wird Sie als weitsichtiger Anleger in ihren Entscheidungen in den nächsten Jahren zu wachsamer Skepsis gemahnen.


      Schuldenlast - damals wie heute ins Bild gerückt

      Aus heutiger Sicht waren die Staatsschulden Peanuts, die 1968 F. J. Strauß in seiner legendären Rede so trefflich ins Bild setzte. Es ging um 35,5 Mrd. DM. In 100-DM-Scheinen ausgedrückt, so Strauß, ist das ein Papierberg von 3.500 m Höhe mit einem Gewicht von 28.000 Tonnen. Strauß war übrigens der letzte Bundesfinanzminister, der noch einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen konnte. Die Manie zum Schuldenmachen besteht bei allen Politikern. Seit den 70er Jahren gelingt es dem Bund in keinem Jahre mehr einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen, egal welche Regierung gerade an der Macht ist.

      Heute im globalen Papiergeldzeitalter mit den Zentralbanken als Geldzauber-Anstalten, entziehen sich die Papiergeldmonster unserer Vorstellungskraft. Um sich ein Bild von unserer jetzigen Gesamtverschuldung von 1,475 Billionen Euro zu machen - ein Zahlenkoloß mit 12 Stellen hinter dem Komma - greifen wir zur größten Geldeinheit, dem 500-Euro-Schein mit 160 x 82 mm als Baustein. Hintereinander gelegt, ergeben diese Scheine eine gedachte extraterrestrische Strecke von 472.000 km; diese reicht weit über den Mond hinaus. Selbst dieses Bild kann die Schuldenfalle in der sich unser Staat selbst gefangen hält nicht begreiflich machen. Sachwerte als Bezugsgröße vermögen das eher. So entspricht der deutschen Staatsschuld als Aktiva rund 59 Mio. VW Golf im Wert von jeweils 25.000 Euro. Hintereinander gereiht, reicht diese fiktive Autoschlange gut 7mal um den Erdball.


      Die Schuldentilgung: selbst über Jahrhunderte ein unlösbares Problem

      Zur Historie der Pro-Kopf-Verschuldung: Im Jahre 1970 lag sie erst bei 1.292 Euro, 1990 waren es schon 7.380 Euro. Mittlerweile wird jeder Neugeborene mit einer aufgebürdeten Schuldenlast von 17.500 Euro vom Vater Staat begrüßt. Realistischer ist es, wenn man die Gesamtverschuldung nur auf die Anzahl der Erwerbstätigen von 38,86 Mio. bezöge. Das ergibt rund 38.000 Euro pro Kopf. Jeder Haushalt müßte im statistischen Mittel also auf sein Jahreseinkommen verzichten, um den Schuldenberg abzutragen. Die Steuereinnahmen betragen rund 460 Mrd. Euro. Die Gesamtverschuldung des Staates macht demnach 320% seiner Steuereinnahmen aus, d. h. mehr als drei Jahre müßte der Staat auf sämtliche Ausgaben verzichten, um den Schuldenberg zu beseitigen. Das ist einfach unrealistisch. Wirklichkeitsnäher wäre es, wenn der Staat aus seinen Steuereinnahmen eine jährliche Tilgungsrate von 0,5% für den Schuldenabbau verwendet. Dafür würde unser Staat sage und schreibe 650 Jahre benötigen.

      Ein happiger, negativer Stundenlohn sind die Zinsen auf die Staatsschulden, die uns stündlich acht Mio. Euro abverlangen. Bleibt es auf Dauer bei dieser Belastung? Nein, denn mit schrumpfender Bevölkerung und steigender Lebenserwartung wird der Schuldenabbau völlig unmöglich. Selbst ein Jahrtausend würde zur Entschuldung nicht ausreichen. Im übrigen werden die Zinsen in Zukunft eher anziehen. Mit normalen Mitteln der Sparsamkeit läßt sich das Schuldengebirge nicht abtragen.


      Wie konnte sich das Schuldengebirge so gigantisch auffalten?

      Der Schuldenstand steigerte sich von 1950 bis 1970 zuerst moderat auf 2,7 Mrd. Euro Neuverschuldung pro Jahr, steiler verlief die Kurve zwischen 1971 bis 1989 mit einer Verschuldungsgeschwindigkeit von 21,6 Mrd. Euro, also um Faktor 9. Zwischen 1990 und 2004 stieg die Jahresneuverschuldung exponentiell um 61,5 Mrd. Euro (Faktor 20). Mehr als 75% der Staatsschulden sind seit 1950 durch Geldentwertung sprich Inflation, "finanziert" worden. Jetzt übertrifft unsere Realverschuldung den kritischen Reichsmark-Schuldenstand von 1948 um 40%, der damals zu einer Währungsreform, zur Enteignung der Bürger geführt hatte!


      Verdeckte Schulden unterhalb der Sichtgrenze

      Der staatliche Schuldenberg verhält sich so wie ein Eisberg: Man lamentiert über die sichtbare Spitze des Eisbergs, ignoriert aber verdeckte Probleme, die unter der Wasserlinie harren. So wuchs das Beamtenheer Ende der 50er Jahre von 1,2 Mio. auf zuletzt 2,23 Mio. Neben den offiziell ausgewiesenen Schulden gibt es nämlich Verpflichtungen der öffentlichen Hand zur Zahlung der Ruhestandsbezüge pensionierter Beamte und die Zuzahlungen für Rentenversicherung. Außerdem bestehen nicht ausgewiesene Verpflichtungen für Kriegsschulden, für die Wiedervereinigung und Zahlungsversprechen an internationale Organisationen. Insgesamt verbraucht der Bund zwei Drittel seines Haushalts allein für die tatsächlichen Gesamtschulden. Das führt auf eine geschätzte Horrorzahl, die zwischen 3 bis 5 Billionen Euro liegt.


      Die demographische Entwicklung und die rauher werdende Soziallandschaft vereiteln den Schuldenabbau

      Wurden 1964 noch 1,357 Mio. Menschen bei uns geboren, so waren es im Jahre 2003 nur noch 700.000. Ein 60-jähriger Mann hat heute eine "Lebensrestlaufzeit" von fast 20 Jahren, eine Frau von fast 24 Jahren. Als Folge dieser Überalterung wird Deutschland ab 2025 nur noch ein Wirtschaftswachstum von 0,5% generieren. Für einen glücklichen Zwischenboom besteht kaum eine Chance. Die zunehmende Belastung der Erwerbstätigen sinkt selbst dann nicht, wenn die Einwanderungsquote steigt. Die meisten Zuwanderer drängen nicht auf den Arbeitsmarkt, sondern belasten unser Sozialsystem: die Verarmung in der Bevölkerung nimmt zu. Geringeres Volkseinkommen bedeutet aber geringere Steuereinnahmen. Für Sparmaßnahmen des Staates ist damit kein Platz. Das Finanzieren der Staatsausgaben über Kredite wird auch in Zukunft weitergehen. Damit steigt der Schuldenstand immer stärker an. Das Ende naht, wenn kein Bürger mehr bereit ist, dem Staat Kredit zu gewähren. Die staatlichen Krakenarme erdrosseln die Eigenverantwortung und Eigenvorsorge der Bevölkerung, die Abhängigkeit vom Kollektiv nimmt zu. So werden sich die Lebensbedingungen der Bevölkerung, die zwischen 2010 und 2030 lebt, dramatisch ändern. Zur Schuldensenkung wird das staatliche Sozialsystem zwangsweise abgebaut, die politische Landschaft wird sich radikalisieren, revolutionäre Veränderungen drohen. Eine Verschärfung der Besteuerung des Privatvermögens (2004: 4,1 Bio. Euro) ist mit Sicherheit zu erwarten.


      Elegante ad hoc-Entschuldung durch Inflation

      Die Inflation zehrt: bei 10% Inflation sinkt in 10 Jahren ein Schuldenbetrag von z. B. 100.000 Euro auf unter 29.000 Euro: Wer 1950 Geld in den Sparstrumpf stopfte, kann sich heute infolge der permanenten Inflation nicht einmal 25% des Warenwertes wie damals dafür kaufen. Dem Staat bietet aber die Inflation ein elegantes und zugleich 2x erprobtes Entschuldungsszenario, das mit schleichender Enteignung seiner Gläubiger einher geht. Dieser Wohlstand auf Pump durch Verschuldung würde im normalen Geschäftsleben strafrechtlich verfolgt. Doch davor sind Politiker grundsätzlich durch den staatlichen Führungsauftrag und ihre Immunität geschützt.

      Wie ungeheuer der deutsche Staat von der Geldentwertung profitierte, zeigen die 164 Mrd. Mark Kriegsschulden des Ersten Weltkriegs, die sich durch die Währungsumstellung (1 Bio. : 1) am 15. November 1923 auf gerade einmal 16,4 Pfennig der neuen Rentenmark verringerte Im übertragenen Sinne würde ein Supermikroskop mit einer Vergrößerung von 1 zu 1 Bio. den bisher tiefsten Blick in die kleinsten Bausteine der Materie erlauben. Eine Währungsreform - also eine Enteignung der Bürger - ist ein radikaler Befreiungsschlag von der Schuldenlast. Das rigorose Abschaffen der Altschulden wäre ein deutlicher Schritt aus der nicht bewältigten Vergangenheit hin in eine "bereinigte" Zukunft mit wirtschaftlichem Kahlschlag. Die Wahrscheinlichkeit für eine bevorstehende Währungsreform liegt im Jahr 2010 bei 25%; sie steigt bis 2020 auf fast 70%, um bis 2030 auf 90% anzuwachsen. Wahrscheinlich wird das singuläre Ereignis zwischen 2010 und 2020 eintreten. Unternimmt die Bevölkerung rechtzeitig etwas gegen die drohende Gefahr, etwa durch Umschichten der Werte, ist sogar wesentlich früher mit einem Kollaps zu rechnen.


      Verschuldungsweltmeister USA und das weltweite Schulden-Szenario

      Die Gesamtschulden der USA in Höhe von 36 Billionen US$ sind höher als das gesamte Welt-Sozialprodukt von 32 Bio. US$. Würde man diese gigantische Summe im Sekundentakt Dollar für Dollar durchzählen, dann hätten bereits die frühen Hominiden vor 1 Million Jahren mit der Zählprozedur beginnen müssen. Eine weitere unfaßbare Zahl: die US-Neuverschuldung frißt 70% der Weltersparnisse auf. Von 1995 bis Ende 2002 stieg die Gesamtverschuldung der USA von 10,28 auf insgesamt 38 Bio. US$. Das ist Faktor 4 des Sozialprodukts (BIP). Man stelle sich bloß vor, daß ein Dollar einem Liter Wasser entspräche, dann könnte man mit dieser gigantischen "Liquidität" den 51 Kubikkilometer fassenden Bodensee zu 70% in seinem Wasservolumen nachbilden. Für eine Billion Dollar Neuverschuldung benötigte die US-Volkswirtschaft im Jahre 2003 gerade mal 17 Wochen; das ist das Fünffache des Sozialprodukts. Um also einen Dollar mehr Sozialprodukt zu erzeugen, machen die USA sechs Dollar neue Schulden. Durch die Liquiditätsschwemme sind die Sachwerte enorm inflationiert und damit überbewertet, sowohl die Aktienmärkte als auch die Immobilien. Das in Jahrtausenden geförderte Gold der Menschheit hat einen Gesamtwert von rund 1,5 Bio. US$. Finanzgaukler Alan Greenspan hat für die Erzeugung der gleich hohen Schein- und Kreditgeldsumme gerade mal zwei Jahre gebraucht.

      Die physische Weltgeldmenge wurde in nur drei Jahren über 90% ausgeweitet! Das globale Derivate-Volumen liegt bei 300 Bio. US$: das 27fache des jährlichen BIP der USA. Als Aktivaposten könnte man damit jedem der 6,3 Mrd. Weltbürger ein Mittelklasseauto schenken.


      Gegen das fiat money (Geld aus dem Nichts) ist kein Kraut gewachsen

      Wir, die wir uns sorgen um unsere Zukunft, können uns auf eine "Währungsharmonisierung" vorbereiten, indem wir rechtzeitig aus Geldanlagen aussteigen und in Sachanlagen umschichten. Der Staat wie auch die Banken wissen genau, dass mit gutgläubigen Naivlingen, die bis zum bitteren Ende vertrauen, die größten Enteignungsgeschäfte zu machen sind. Die Anleger von Staatsanleihen zahlen ihre Zinsen indirekt selber - nämlich als Steuerbürger; obendrein müssen sie noch Zinsertragssteuer abführen. Letztlich führen permanente Inflation, endlose Aufschuldung, zunehmende Wachstumsschwäche und anhaltender Kapitalverzehr zum finalen Bankrott im Sozialsystem. Die Abhängigkeit der Bürger vom Staat steigt, die Bürokratie wuchert in der Umverteilungsgesellschaft. Wenn "der Staat" Bankrott macht, verliert wir unser Vermögen; wir haften, nicht der Staat. Der eigentliche Betrug der Staaten heißt fiat money: das aus dem Nichts geklonte Geld ohne echte Wertschöpfung. Die Crux ist ohne Zweifel das staatliche Geldmonopol. Dieses Falschgeld wird per Edikt als "gesetzliches Zahlungsmittel" erklärt. Nicht der schlechteste Lösungsansatz wäre es, wenn es der Bürger der staatlichen Kontrolle entzöge, um es als Privatgeld den privaten, konkurrierenden Marktkräften zu überlassen. Nur privates Gold als ehrliches Geld und strenger Eigentumsschutz böten einen dauerhaften Bann vor Inflation. Ein radikaler Systemwechsel wäre dazu vonnöten, denn der eingeschlagene Weg führt in die Irre, führt ins Chaos. Der Staat würde sich selbst ad absurdum führen, wenn er diesen ketzerischen Gedanken zuließe und es in der Tat freie, eigenverantwortliche Bürger gäbe. Fehler und Sünden der Vergangenheit werden aber fleißig fortgesetzt. Wie sagte schon Mephisto im Faust:

      So erben sich Gesetz und Rechte (hier die Schulden) wie eine ewige Krankheit fort - sie schleppen von Geschlecht sich zu Geschlechte (Regierungen) und rücken sacht von Ort zu Ort - Vernunft (Sparsamkeit) wird Unsinn, Wohltat (Sozialstaat) Plage - weh dir, dass du ein Enkel (Bürger) bist! Vom Rechte, das mit uns geboren ist, von dem ist leider! nie die Frage.


      Fazit

      Die "ordentliche Entsorgung" des Schuldengebirges wäre eine Illusion. Schminken Sie sich das soziale Schlaraffenland Deutschland ab. Die Politik des leichten Geldes (Liquiditätsschwemme durch Manipulationen der Papiergeldsysteme) führte weltweit zu einer ausweglosen Schieflage auf der Titanic. Die billionenschwere US-Immobilien- und Derivate-Blase kann jederzeit platzen. Amerika könnte in eine Stagflation von noch nie gesehenem Ausmaß fallen. Dramatisch werden die Zinsen steigen. Man wird weiterhin hemmungslos Geld drucken, Steuern erhöhen, letztendlich militärische Abenteuer um die Ölquellen als Ausrede für das Desaster suchen. Handeln Sie lieber Leser, packen Sie Sachwerte "beim goldenen Schopf". In einigen Jahren wird der Goldpreis Stammtischgespräch sein - wie einst der Neue Markt, dann ist es zu spät. Machen Sie das Beste aus meinem Fingerzeig.
      Die Schulden-Bergpredigt


      http://www.hierberlin.de/index.php?site=berichte_details&obj…
      Avatar
      schrieb am 18.12.07 13:57:11
      Beitrag Nr. 532 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.802.179 von F 50 am 18.12.07 13:46:00Fazit

      Die "ordentliche Entsorgung" des Schuldengebirges wäre eine Illusion. Schminken Sie sich das soziale Schlaraffenland Deutschland ab. Die Politik des leichten Geldes (Liquiditätsschwemme durch Manipulationen der Papiergeldsysteme) führte weltweit zu einer ausweglosen Schieflage auf der Titanic.


      ___________________________________________________________________

      News - 18.12.07 13:16
      EZB überschüttet Banken mit Liquidität

      Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Banken der Eurozone über den Jahreswechsel die größte Liquiditätsspritze in ihrer Geschichte bereit gestellt. Sie teilte bei ihrem Zwei-Wochen-Tender die Rekordsumme von 348,6 Mrd. Euro zu.


      Die Währungshüter hatten schon am Vortag angekündigt, dass sie unlimitiert Mittel bereit stellen, um die Zinsen am Geldmarkt nahe dem Leitzins von vier Prozent zu halten. Den eigentlichen Mittelbedarf der Institute bis zum 3. Januar hatte die EZB auf 259 Mrd. Euro veranschlagt. Insgesamt gaben 390 Kreditinstitute Gebote über 377 Mrd. Euro ab. Der Großteil der Gelder wurde zum gewichteten Durchschnittszins von 4,21 Prozent bereitgestellt. Manche Banken zahlten aber bis zu 4,45 Prozent. "Das zeigt, wie alarmiert die EZB mit Blick auf das Jahresende und die Anspannung am Markt ist", sagte Kit Juckes, Leiter des Fixed-Income Research der Royal Bank of Scotland.



      Geldmarktzinsen sinken

      Den Währungshütern gelang es mit der Aktion, die Zinsen für mittelfristige Euro-Ausleihungen der Banken erstmals seit Monaten massiv zu drücken. Da die Banken sich gegenseitig derzeit kaum Geld leihen, weil weiter Unsicherheit über ihre möglichen Verluste durch die US-Hypothekenkrise herrscht, waren vor allem die Zinsen für Termingeld in den vergangenen Wochen massiv gestiegen und hatten zeitweise Sieben-Jahres-Hochs erklommen.

      Nach der morgendlichen Liquidititätsspritze der EZB sackte der Zins für zweiwöchige Interbankenkredite in London (Euribor) beim Vormittagsfixing um rund einen halben Prozentpunkt auf 4,4452 Prozent nach 4,945 Prozent am Vortag. Auch die Sätze für Termingeld fielen, wenn auch nicht so stark. So sank der Ein-Monats-Euribor von 4,83 auf 4,63 Prozent, Zwei-Monats-Geld verbilligte sich auf 4,86 von 4,95 Prozent und Drei-Monats-Geld kostete noch 4,876 Prozent nach 4,95 Prozent. Damit lagen die Zinsen aber weiterhin stark über dem Leitzins von vier Prozent, während sie in normalen Zeiten nur wenige Basispunkte höher liegen.



      Bank of England pumpt Geld in den Markt

      Auch die Bank von England versorgte den heimischen Geldmarkt über einen Drei-Monats-Tender mit zusätzlichen Mitteln. Sie hatte die Auktion im Rahmen der konzertierten Maßnahmen mehrerer Zentralbanken vergangene Woche angekündigt. Das Volumen war mit 10 Mrd. Pfund Sterling (14 Mrd. Euro) im Vergleich zur EZB allerdings sehr gering. Es boten auch nur wenige Banken. Sie mussten einen Mindestzins von 5,36 Prozent zahlen, um berücksichtigt zu werden. Der höchste akzeptierte Zins lag bei 6,60 Prozent, der gewichtete Durchschnittszins bei 5,95 Prozent.

      Zwar verzichtete die britische Notenbank bei dieser Auktion erstmals darauf, einen Strafzins von 100 Basispunkten auf den Leitzins zu verlangen. Marktteilnehmer vermuteten jedoch, dass sich viele britische Institute lieber bei der EZB zu niedrigeren Zinsen refinanzierten und das Geld dann in Pfund tauschen.


      Von Doris Grass (Frankfurt)





      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 18.12.07 16:57:32
      Beitrag Nr. 533 ()
      US-Handels-/ Leistungsbilanzdefizite und Währungsreserven
      sind die zwei Seiten der „globalen Ungleichgewichte“.
      Eine globale "new economy" ist im Entstehen und

      hält das weltweite Wirtschaftswachstum am Laufen

      Die „globalen Ungleichgewichte“ bedrohen zunehmend das weltweite Wirtschaftswachstum. Die Rolle des Dollars gerät als weltweite Leitwährung zunehmend in Gefahr. Die Handels- und Leistungsbilanzdefizite der USA wachsen unauf haltsam im Gleichschritt mit der Produktivität, den Handelsüberschüssen und Währungsreserven von Schwellenländern, wie China. Das exzessive Streben nach immer höheren Renditezielen, die Gier nach Profiten und Dividendenausschüttungen, der Transfer von Kapital und Technologie von den reichen Industrie- in die Niedriglohnländer und die Sogwirkung der in Übersee entstehenden Binnenmärkte auf das Kapital der entwickelten Industriestaaten bringen die Weltwirtschaft aus dem Gleichgewicht und schaffen „globale Ungleichgewichte“. Während die Angst vor einer globalen Wirtschafts- und Finanzkrise wächst, keimt die Hoffnung auf eine globale „weiche Landung“ ohne Depression, Inflation, Elend und Massenarbeitslosigkeit. Es scheint, als verringere das „globale Wirtschaftswachstum“ in Zukunft immer mehr die Armut in der Welt und besonders in den Schwellen- und Entwicklungsländern, während es gleichzeitig den Lebensstandard in den reichen Ländern drückt. Eine globale "new economy" ist im Entstehen.

      Das Buch zu den Chancen der Globalisierung

      Während die Vereinigten Staaten immer exzessiver Kapital- und Technologie-transfer betreiben, Finanzgeschäfte tätigen, Renditeziele verwirklichen, Dividenden ausschütten, Investmentbanking und Profitmaximierung realisieren, setzen Länder, wie China und Indien, auf Produktion und Entwicklung ihrer Volkswirtschaften.

      Während die Vereinigten Staaten bis heute immer mehr Schulden anhäufen infolge von Handels- und Leistungsbilanzdefiziten , erwirtschaften viele Schwellenländer immer mehr Kapital für Investitionen in die Produktion und Infrastruktur und häufen Guthaben in Form von Währungsreserven an.

      Im Zuge einer scheinbar unaufhaltsam fortschreitenden Globalisierung und weltweiten Arbeitsteilung ziehen sie die produzierende Industrie samt Technologie und Arbeitsplätzen aus den reichen Ländern ab. Die US-Regierung fördert nach Kräften diesen Kapital- und Technologietransfer nach Übersee und damit die Gewinne der "Global Player" . Die Folgen sind der Verlust amerikanischer Arbeitsplätze, ein "Ausbluten" der amerikanischen gewerblichen Volkswirtschaft und die Entstehung einer "Konsum- und Dienstleistungsgesellschaft".

      Wirtschaftswachstum durch kreditfinanzierten Konsum und Profitmaximierung um jeden Preis ist das Glaubensbekenntnis der angloamerikanischen Neoliberalen. Der Preis, den sie dafür zahlen, wird immer höher und lässt sich ablesen an den tiefroten Zahlen der Handels- und Leistungsbilanzdefizite. Die "Spirale der globalen Ungleichgewichte" wächst mit dem US-Handelsdefizit , weil die USA viel mehr aus dem Ausland importieren, als sie dorthin exportieren. Das US-Leistungsbilanzdefizit wächst, weil die USA ihr durch Konsum getriebenes Wirtschaftswachstum mit Geld finanzieren, das sie gar nicht besitzen. Sie leben weit über ihre Verhältnisse und versinken immer tiefer in Schulden.

      Während die Finanzgeschäfte von Investmentbanking , Versicherungen, Finanzinvestoren, "hedge-fonds" und von "private-equity" blühen und die globalen Konzerne glänzende Gewinne machen, sind die Bürger in den reichen Industrieländern die Geschädigten, die Immobilien-Schulden anhäufen, Kaufkraft, Kreditwürdigkeit, soziale Sicherheit und Arbeitsplätze verlieren. Das Mindeste sind Mindeststandards und Mindestlöhne . Ein sozialer Ausgleich als Entschädigung für den Verlust von Lebensqualität im Gefolge von neoliberaler Globalisierung wird immer dringender.

      Die Menschen in den Schwellen- und Entwicklungsländer dagegen gewinnen Millionen Arbeitsplätze, zunehmende Kaufkraft, soziale Sicherheit, technolog-isches Wissen und häufen immer mehr Reichtum und Währungsreserven an im Zuge einer globalen "new economy" , die sich am Wachstum der Volkswirtschaften orientiert und nicht zuallererst am Profit des Einzelnen. Die wirtschaftlichen und politischen Kraftlinien in der Welt sind dabei, sich zu verschieben, ebenso wie die Wertvorstellungen über ökonomisches Handeln.




      http://www.globalisierung-zaehmen.de/
      Avatar
      schrieb am 18.12.07 17:11:44
      Beitrag Nr. 534 ()
      warum es noch nicht richtig "gekracht" hat:

      habe mich schon gewundert, warum die Herde noch nicht schon vor Monaten in Panik geraten ist. Den Grund dafür sehe im gleichen wie in dem, der uns in die größte Bubble aller Zeiten geführt hat. Der größte Teil der Investments am Markt wird heute 'professionel' verwaltet; sprich die Entscheidungsträger spielen nicht mit dem eigenen Geld. Deren Leittiere sind nicht Leute wie Dr. Marc Faber (Mr. Doom), sondern die Banker von Goldman Sachs. Der Unterschied ist, daß sich die Marc Fabers vom Markt leiten lassen und Goldman Sachs von der Politik.

      Mittlerweile hat wohl jeder am Markt die Crashwarnung vernommen. Die Investmentbanker können aber noch nicht aussteigen, denn wenn der Crash nicht kommen sollte könnten sie die Rendite ihrer Kunden und damit ihre Jobs gefährden. Also steigen sie erst mit allen anderen aus.
      Deshalb fand ich den Ausdruck 'Nervöse Büffelherde' so passend zur derzeitigen Situation.

      Da ist etwas dran. Ausserdem dürfen die Marktstützungen (PPT) nicht vergessen werden.

      http://www.hartgeld.com/systemkrise.htm
      Avatar
      schrieb am 18.12.07 17:38:15
      Beitrag Nr. 535 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.805.234 von F 50 am 18.12.07 17:11:44Mittlerweile hat wohl jeder am Markt die Crashwarnung vernommen. Die Investmentbanker können aber noch nicht aussteigen, denn wenn der Crash nicht kommen sollte könnten sie die Rendite ihrer Kunden und damit ihre Jobs gefährden. Also steigen sie erst mit allen anderen aus.


      Ich fürchte, das hat völlig andere Gründe. Wenn die Märkte zusammenkrachen, müssen die Fondsvermögen fast wertlos werden und somit die Klein und Großsparer. Dazu benötigt man noch viel mehr negative Meldungen. Wozu sonst diese Rohstoffzockerei? Dieser Crash wird künstlich herbeigeführt, nur deshalb führe ich diesen Thread weiter.

      Wenn ich da richtig liegen SOLLTE, dann Gute Nacht.
      Avatar
      schrieb am 18.12.07 17:57:04
      Beitrag Nr. 536 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.805.234 von F 50 am 18.12.07 17:11:44ich würde sogar noch weitergehen und behaupten:

      das System ist weitgehend stabil und ist fast genial.
      Die Berufsoptimisten sind doch in allen Nischen in der Überzahl.
      Und wenn es was zu feiern gibt, wird gefeiert.

      Es kann allerdings nur solange gut gehen, bis ein zweiter Player
      auf den Plan tritt und versucht, das System zu kopieren.
      Und dieser Player steht bereits in den Startlöchern.
      Spätestens 2010 kommt es zum Showdown :cool:
      Avatar
      schrieb am 18.12.07 18:15:59
      Beitrag Nr. 537 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.805.906 von DIE_GERECHTIGKEIT am 18.12.07 17:57:04Putin ist zwar sehr clever, aber das bringt er nichtmehr hin, dazu ist der Vorlauf bei den FED-Banken viel zu lange. Da benötigte er mindestens 50 Jahre.

      Deshalb tippe ich weiterhin auf die FED für die Zukunft in globaler Ausrichtung. Dann fehlt tatsächlich nur noch China und Russland. Ein paar Kleinstaaten darf man bei diesem Kampf getrost vergessen.
      Avatar
      schrieb am 18.12.07 19:40:10
      Beitrag Nr. 538 ()
      Interview mit Artur P. Schmidt auf DLF

      Habe gestern, am 02.12.2007, auf DLF in der Sendung "Zwischentöne" ein höchst interessantes zweistündiges Interview mit Dr.-Ing. Artur P. Schmidt verfolgt. Leider scheint es nicht als MP3 veröffentlicht worden zu sein.

      Der Mann ist Kybernetiker, Autor, Experte für Netz-Ökonomie, Experte für Fragen der Unternehmensführung und dergleichen mehr - siehe seine Homepage .

      Das Interview ging zu einem großen Teil darum, dass es an der Börse zur Zeit jede Minute krachen könnte - mit verheerenden Auswirkungen weltweit.

      Grund sind die die hohen Verluste, die Banken, Versicherungen, Fonds usw. einfahren müssen, da alle irgendwie mit in der Hypothekenkrise in den USA drinhängen. Inzwischen traut keine Bank der anderen mehr und man versagt sich gegenseitig die Kredite.

      Ergebnis ist, dass plötzlich alle Spieler in diesem Finanzspiel grosse Probleme bekommen, oder schon haben. Soweit ich verstanden habe, versucht die US-Notenbank dies durch weiter geringe Zinsen hinzubiegen - auf Kosten aller anderer.

      Ergebnis davon ist eine rasant steigende Inflation, die schlussendlich eine versteckte Enteignung aller Menschen ist, da immer mehr für weniger bezahlt werden muss und die Reallöhne dadurch weiter fallen. Wie sie dies übrigens schon seit Jahrzehnten tuen. In den USA müssen die Leute manchmal drei Jobs haben, um überhaupt über die Runden zu kommen.

      Also alles total übel und kamikazemässig unterwegs - und Schuld sind unfähige Manager, Berater und Politiker, die sich oft unterm Strich nur persönlich bereichern wollen (was ja jedem gegönnt sein mag), ohne je echte Konsequenzen bei Fehlern zu erleben. Herr Schmidt nannte da diverse bekannte Namen und Beispiele, wo Topmanager Mist gebaut haben und trotzdem mit Millionen schweren Abfindungen abtreten durften.

      Diese Konsequenzenlosigkeit für die Verantwortlichen des Verbrennens von Millionenwerten ist das Grundübel, was diese Leute weiter ermächtigt, die Geschicke von Millionen anderen Leuten zu lenken - ohne Sinn und Verstand.

      Schlussendlich wird wohl nur der grosse Crash dem Treiben ein Ende machen können, denn es wird fleissig immer weiter gemacht.

      In den Medien erfährt man irgendwie auch nichts anderes mehr als Propaganda - siehe dazu das lesenswerte Schieflage-Blog - und so wird sich auch weiterhin nichst dagegen regen in der Bevölkerung.

      Wie auch immer. Ich denke, es "Et hätt noch ommer Joot jejange!", wobei wahrscheinlich trotzdem die Fetzen fliegen werden. Ein Aktiendepot würde ich z.B. schnellstmöglich noch gewinnbringend abstossen.

      Zum Schluss noch der Hinweis auf die Bücherliste des Herrn Artur P. Schmidt, wo sensationellerweise viele Bücher direkt als PDF downloadbar sind. Meine Empfehlung wäre "Crashonomics - Amerikas Flug in die Zukunft" .

      http://www.datenfalke.de/content/view/60/42/
      Avatar
      schrieb am 18.12.07 20:03:25
      Beitrag Nr. 539 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.806.216 von Dorfrichter am 18.12.07 18:15:59ich meinte nicht Putin. Schau mal n Stück weiter südöstlich ;)

      Nur China kann und wird den USA Paroli bieten können wegen des
      marktbestimmenden Binnenmarktes.

      Putin könnte allerdings das Zünglein an der Waage spielen.
      Avatar
      schrieb am 18.12.07 23:51:10
      Beitrag Nr. 540 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.807.647 von DIE_GERECHTIGKEIT am 18.12.07 20:03:25Diese Meinung vertrete ich auch schon seit längerem:
      China wird die USA als "Weltführungsmacht" ablösen und zwar nicht erst in 20 Jahren sondern deutlich früher.
      Die USA sind verbraucht und können die Grundlage ihrer politischen Macht. nämlich ihren Militärapparat nicht mehr "ordentlich" bezahlen.
      Ich gehe allerdings davon aus, daß die USA die gegenwärtige Finanzkrise noch einmal überstehen werden, weil China noch nicht soweit entwickelt ist, die Führungsrolle zu übernehmen. China wird deshalb seine Devisenreserven noch nicht als politische Waffe benutzen. Vielmehr ist es an einem wirtschaftlichen Überleben der USA aus Eigennutz interessiert. Der chinesische Binnenmarkt ist noch nicht so weit entwickelt, um die Exportausfälle, die bei einem wirtschaftlichen Zusammenbruch der USA entstehen würden, auszugleichen.
      Außerdem denkt die chinesische Führung in anderen Zeiträumen als die westliche "Elite". Die Führungsrolle wächst China schlicht und ergreifend einfach zu. Ich tippe auf einen einen "Abgang" der USA innerhalb der nächsten zehn Jahre. "Abgang" heißt: der US Dollar verliert seine Funktion als Leitwährung und damit die USA die Möglichkeit, ihren Militärapparat von außen zu finanzieren.
      Avatar
      schrieb am 19.12.07 16:40:46
      Beitrag Nr. 541 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.807.647 von DIE_GERECHTIGKEIT am 18.12.07 20:03:25Du denkst, wegen der hohen Devisenreserven? Jedoch- bei diesem "Spiel" spielen die Rohstoffe eine ganz entscheidende Rolle und Russland hat fast alles, was die Welt dringendst benötigt- China weniger.

      China´s Aussenhandelsbilanzen werden in ein paar Jahren schon kaum noch so positiv ausfallen und somit werden auch die Devisenreserven langsamer anschwellen. Aber gut- hier eine Meldung die paßt:
      _________________________________________________________________

      News - 19.12.07 16:30
      ROUNDUP: Morgan Stanley schreibt Rekordsumme ab - Verlust in Milliardenhöhe

      NEW YORK (dpa-AFX) - Die zweitgrößte US-Investmentbank Morgan Stanley schreibt infolge der Kreditkrise die Rekordsumme von 9,4 Milliarden Dollar ab und rutscht erstmals in ihrer Geschichte tief in die roten Zahlen. Zum Ausgleich holt sich Morgan Stanley wie weltweit andere Banken zuvor eine Kapitalspritze von rund 5 Milliarden Dollar aus Asien. Ein chinesischer Finanzinvestor steigt mit knapp 10 Prozent bei der Investmentbank ein.

      'Die Abschreibungen sind eine tiefe Enttäuschung', gestand Konzernchef John Mack am Mittwoch in New York. Er werde dieses Jahr auf einen Bonus verzichten. Das Minus lag im vierten Quartal (bis 30. November) bei 3,6 Milliarden Dollar (2,5 Mrd Euro). Die Milliardenverluste fielen dramatisch höher aus als von Experten erwartet. Im Vorjahr hatte die Bank noch einen Gewinn von 2,2 Milliarden Dollar eingefahren.

      HÄNDLER BEGRÜSSEN INVESTOR-EINSTIEG

      Die Aktie von Morgan Stanley ist seit Januar um fast 30 Prozent eingebrochen. Zum Handelsauftakt am Mittwoch legte sie in einem kaum veränderten Gesamtmarkt um knapp ein Prozent zu auf 48,50 Dollar. Händler bewerteten den Einstieg des Finanzinvestors positiv.

      Die Beteiligung der China Investment Corporation (CIC) sei langfristig, sagte Mack. Erst vor zwei Wochen hatte die Schweizer Bank UBS für dringend benötigtes neues Kapital zwei Großaktionäre aus Fernost an Bord genommen. Kurz zuvor hatte sich die größte US-Bank Citigroup eine Finanzspritze in Milliardenhöhe aus Abu Dhabi geholt. CIC ist auch am US-Finanzinvestor Blackstone beteiligt.

      BANKEN IN SCHWIERIGKEITEN

      Wegen der Turbulenzen an den Hypothekenmärkten mussten damit allein die Top-Banken in den USA weit mehr als 60 Milliarden Dollar abschreiben. In Europa fielen ebenfalls Wertbereinigungen in Milliardenhöhe an - unter anderem bei der UBS und der Deutschen Bank . Die IKB und die Sachsen LB gerieten in schwere Schieflage.

      Auch nach den Wertbereinigungen stehen in den Büchern von Morgan Stanley noch immer schwach besicherte Kreditpapiere ('subprime') von 1,8 Milliarden Dollar. Die Bank hält daher noch höhere Abschreibungen bei weiterer Verschlechterung der Märkte für möglich. Viele Häuser weltweit nutzen das vierte Quartal, um möglichst alle Belastungen abzuladen und ohne sie ins neue Geschäftsjahr starten zu können.

      GEWINN BRICHT UM 57 PROZENT EIN

      Im Gesamtjahr brach der Gewinn von Morgan Stanley um mehr als die Hälfte (57 Prozent) auf 3,2 Milliarden Dollar ein. Je Aktie verdiente die Bank 2,98 Dollar. Die Erträge fielen mit 28,0 Milliarden Dollar sechs Prozent niedriger aus als im Vorjahr.

      Die hohen Verluste stammten aus einem kleinen Teil der Bank, betonte Mack. Sie dürften nicht den Erfolg anderer Sparten überschatten. Die von der Hypothekenkrise nicht oder weniger betroffenen Bereiche verzeichneten gegenüber dem Vorjahr kräftige Zuwächse. So stiegen etwa die Erträge im Investmentbanking (plus 31 Prozent) und im Aktienhandel (plus 38 Prozent)./fd/DP/stw

      Quelle: dpa-AFX
      Avatar
      schrieb am 20.12.07 14:57:42
      Beitrag Nr. 542 ()
      News - 20.12.07 14:51
      US-Investmentbank Bear Stearns mit Verlust - Milliardenbereinigungen

      NEW YORK (dpa-AFX) - Die krisengeplagte US-Investmentbank Bear Stearns hat durch Milliardenabschreibungen im vierten Geschäftsquartal tiefrote Zahlen geschrieben. Das Minus von 854 Millionen Dollar war der erste Verlust in der Geschichte der Bank. Im Vorjahr hatte sie noch einen Gewinn von 563 Millionen Dollar ausgewiesen. Wegen der Kreditkrise habe man Wertverluste von unter dem Strich 1,9 Milliarden Dollar (1,3 Mrd Euro) bereinigen müssen, teilte Bear Stearns am Donnerstag in New York mit. Je Aktie ergab sich damit für die drei Monate bis Ende November ein Verlust von 6,90 Dollar nach einem Plus von 4,00 Dollar im Vorjahr.

      Die Bank schnitt damit noch weit schlechter ab als von Experten erwartet. Von Thomson Financial befragte Experten hatten für das Quartal mit einem Minus von 1,79 Dollar je Aktie gerechnet. In dem am 30. November beendeten Gesamtjahr brach der Gewinn von Bear Stearns um fast 90 Prozent auf 233 Millionen Dollar ein. Im Vorjahr verdiente die Investmentbank noch 2,1 Milliarden Dollar. Die Aktie verlor vorbörslich rund 1,5 Prozent auf 89,20 Dollar.

      Das Top-Management verzichtet angesichts des Misserfolgs in diesem Jahr auf seine Bonuszahlungen. Bear Stearns ist unter den Investmentbanken von der Kreditkrise mit am stärksten betroffen. Im Sommer strauchelten zwei Hedge-Fonds der Bank spektakulär./fd/DP/sb

      Quelle: dpa-AFX
      Avatar
      schrieb am 22.12.07 11:03:07
      Beitrag Nr. 543 ()
      Quelle: ManagerMagazin
      __________________________

      19.12.2007


      MORGAN STANLEY
      Blutrotes Quartal


      Die zweitgrößte US-Investmentbank Morgan Stanley schreibt infolge der Kreditkrise die Rekordsumme von 9,4 Milliarden Dollar ab und rutscht tief in die roten Zahlen. Um die Finanzbasis zu stärken, erhält das Geldhaus eine milliardenschwere Kapitalspritze aus China.


      New York - Die Turbulenzen an den Kreditmärkten haben der zweitgrößten US-Investmentbank Morgan Stanley unerwartet heftige Verluste eingebrockt. Das Institut bezifferte angesichts neuer Milliarden-Abschreibungen den Verlust für das abgelaufene vierte Geschäftsquartal auf 3,59 Milliarden Dollar oder 3,61 Dollar je Aktie.



      Hilfe aus China: Angesichts erneuter Milliarden-abschreibungen setzt Morgan Stanley auf Hilfe aus China



      Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Verlust von 0,39 Dollar je Aktie gerechnet, nachdem das Institut vor einem Jahr noch einen Gewinn von 1,87 Dollar je Aktie erwirtschaftet hatte.

      Zur Stärkung seiner Kapitalbasis gab das Institut deshalb am Mittwoch bekannt, dass die China Investment Corporation für fünf Milliarden Dollar Anteile an dem Geldhaus erwerben werde.

      Das Institut räumte im Zusammenhang mit der Hypothekenkrise im vierten Quartal Abschreibungen von etwa 9,4 Milliarden Dollar ein. Davon stehen 7,8 Milliarden im Zusammenhang mit der Subprimekrise.

      Anfang November hatte Morgan Stanley zunächst angekündigt, dass die Krise den Gewinn im vierten Geschäftsquartal um 2,5 Milliarden Dollar mindern werde. Allein im November beliefen sich die Abschreibungen den Angaben zufolge jedoch auf 5,7 Milliarden Dollar.



      "Die Abschreibungen sind eine tiefe Enttäuschung", sagte Bankchef John Mack. Er wird in diesem Jahr auf einen Bonus verzichten. Die Milliardenverluste fielen dramatisch höher aus als von Experten erwartet. Im Vorjahr hatte die Bank noch einen Gewinn von 2,2 Milliarden Dollar eingefahren. Die Aktie von Morgan Stanley ist seit Jahresbeginn um fast 30 Prozent eingebrochen. Vorbörslich pendelte sie um ihren Vortageswert von 48,07 Dollar.

      Im Gegensatz zu Morgan Stanley hatte am Dienstag Goldman Sachs einen Gewinnanstieg vermeldet.

      manager-magazin.de mit Material von dpa-afx und reuters
      Avatar
      schrieb am 23.12.07 14:26:22
      Beitrag Nr. 544 ()
      Nach Auffassung eines englischen Finanzexperten könnte das Ausmaß der gegenwärtigen Kreditkrise die Krise von 1929 als ein "Spaziergang im Park" erscheinen lassen.
      Anbei der Link zu dem Artikel, der wiederum zu denken gibt:
      www.telegraph.co.uk/money/main.jhtml?xml=/money/2007/12/23/cccrisis123.xml&CMP=ILC-mostviewedbox
      Avatar
      schrieb am 30.12.07 18:20:03
      Beitrag Nr. 545 ()
      News - 30.12.07 17:56
      Presse: Merrill Lynch sucht weitere Geldgeber

      LONDON (dpa-AFX) - Die US-Investmentbank Merrill Lynch sucht einem Pressebericht zufolge nach dem milliardenschweren Einstieg zweier Investoren weitere Geldgeber. Der neue Chef des Unternehmens, John Thain, spreche an diesem Wochenende mit Investoren aus China und dem Mittleren Osten, berichtete die britische Tageszeitung 'The Observer' unre Berufung auf einen nicht genannten US-Beobachter.

      Am Montag hatte Merrill Lynch den Kauf von Aktien für 4,4 Milliarden US-Dollar durch den singapurischen Staatsfonds Temasek bekanntgegeben. Die Investmentgruppe hat zudem eine Option auf den Erwerb weiterer Papiere für insgesmat 600 Millionen Dollar. Neben einem weiteren Verkauf von Anteilscheinen an die US-Investmentgruppe Davis Selected Advisors für 1,2 Milliarden Dollar hatte Merrill Lynch auch den Verkauf seines 15- Milliarden-Dollar schweren Finanzierungsgeschäfts an General Electric (GE) verkündet./FX/he
      Avatar
      schrieb am 02.01.08 19:03:05
      Beitrag Nr. 546 ()
      News - 02.01.08 18:45
      Ölpreis knackt 100-Dollar-Marke

      Der Ölpreis ist an der New Yorker Rohstoffbörse erstmals auf einen Preis von 100 $ pro Barrel gestiegen. Eine Ursache sind blutige Konflikte in Förderländern.


      Bereits im vergangenen Jahr war der Preis rasant in die Höhe geklettert. Im Jahr 2007 war der Ölpreis um 57 Prozent gestiegen und hatte am 21. November mit 99,29 $ pro Barrel (159 Liter) vorübergehend eine Rekordhöhe erreicht. Der Ölpreis wird seit Jahren vom steigenden weltweiten Verbrauch in die Höhe getrieben, vor allem der Boom in China sorgt dort für kräftigeren Öldurst.



      Gleichzeitig stützen viele geopolitische Sorgen den hohen Ölpreis: Spannungen zwischen dem Westen und dem Groß-Förderer Iran, Unruhen und Attentate im ölreichen Irak, Rebellenangriffe auf Pumpanlagen in Nigeria.





      Quelle: Financial Times Deutschland



      Das ist der Todesstoß für die Weltkonjunktur. Vermutlich gewollt.
      Avatar
      schrieb am 04.01.08 10:04:17
      Beitrag Nr. 547 ()
      News - 04.01.08 09:27
      Dramatischer Einbruch an Tokioter Börse

      Der Aktienmarkt in Tokio ist mit schweren Verlusten ins neue Börsenjahr gestartet. Der Nikkei-Index stürzte am ersten Handelstag angesichts der Sorgen über die Verfassung der US-Wirtschaft und der steigenden Ölpreise auf den tiefsten Stand seit eineinhalb Jahren.


      Vorübergehend hatte der Nikkei für 225 führende Werte am ersten Handelstag nach den Neujahrsfeiertagen sogar ein Minus von fünf Prozent verzeichnet. Der Ölpreis hatte seinen Höhenflug am Donnerstag fortgesetzt; ein Barrel kostete in New York 100,09 $, so viel wie nie zuvor. Auslöser für den Preissprung auf ein neues Rekordniveau waren Daten der US-Regierung, wonach die Rohöl-Bestände deutlich mehr gefallen sind als erwartet.

      Das Kursbarometer beendete die verkürzte Sitzung mit einem heftigen Abschlag von 616,37 Punkten oder 4,03 Prozent bei 14.691,41 Punkten. Das ist der niedrigste Schlussstand seit dem 19. Juli 2006. Auch der breit gefasste Topix gab stark um 63,77 Punkte oder 4,32 Prozent auf 1411,91 Punkte nach.




      "Wir sehen hier einen Doppeltreffer durch zunehmende Sorgen über die US-Wirtschaft und den stärkeren Yen", sagte Yutaka Miura von Shinko Securities. Besonders betroffen waren Exportwerte wie Canon mit einem Minus von 4,6 Prozent und Sony von fast sechs Prozent.





      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 04.01.08 11:09:37
      Beitrag Nr. 548 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.918.150 von Dorfrichter am 02.01.08 19:03:05
      Das ist der Todesstoß für die Weltkonjunktur. Vermutlich gewollt.



      Langsam glaube ich das auch. Allein wenn man bedenkt, wie oft die Pampe aufgrund der überraschend niedrigen Lagerbestände gehyped wurde. Hinzu kommt das geopolitische Krisengeplänkel. Beides ist direkt steuerbar von der US-Regierung..

      GWB ist halt eine äußerst nachhaltige Katastrophe! Der personifizierte Mega-GAU
      Avatar
      schrieb am 04.01.08 11:31:41
      Beitrag Nr. 549 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.936.772 von DIE_GERECHTIGKEIT am 04.01.08 11:09:37Nur mal angenommen:
      Die exorbitanten Gewinne aus dem Öl fließen direkt in die Aktienmärkte und verhindern derzeit einen Absturz. Die Aktien werden ab einem gewissen Startschuß verliehen an die Hedge-Fonds (Billionen US-Dollars) und unten dann wieder zurückgenommen.

      Das wäre ein solch ein Riesengeschäft, wie es nur alle 100 Jahre einmal zu machen wäre.
      Avatar
      schrieb am 07.01.08 15:49:33
      Beitrag Nr. 550 ()
      Hallo,

      echt toller Thread, meine Bewunderung an alle hier engagierten Schreiber!!


      Zum Thema, denke nicht, das der Dollar in den nächsten Jahren "untergehen wird" da alle Länder, die ihn "Tonnenweise" Bunkern nicht daran interessiert sein können und ihn weiter, zumindest zum Großteil halten werden.
      Gleichzeitig werden die Amis sich aber nicht selbst "versenken" und sich komplett über die Druckerpresse entschulden, da sonst wohl Erdöl und vielleicht auch Gold nicht mehr in Dollar gehandelt werden würde und gerade das ist ja eine der riesen Vorteile den die Amis haben. Die "Dollar-Weltherrschaft" währe damit ja beendet.
      Der Irak (Saddam) wollte ja bekanntlich Erdöl in Euro abrechnen, was daraus geworden ist wissen wir alle, jetzt sitzten die Amis auf den Ölhähnen!


      Nur meine Meinung zu diesem echt spannenden Thema.



      PS: Für alle die an einem Film zu diesem Thema interessiert sind: "Money is Dept". Falls schon mal genannt, sorry, hab jetzt aber nicht alle Seiten durchgesehen!

      MfG, Martin
      Avatar
      schrieb am 11.01.08 13:17:46
      Beitrag Nr. 551 ()
      Quelle:Manager Magazin

      KREDITKRISE
      Analysten erwarten weitere Milliardenverluste


      Die Auswirkungen der US-Kreditkrise auf die Geschäftsergebnisse der Banken im Jahr 2007 sind offenbar größer, als bislang angenommen. Berichten zufolge steht neben Citigroup vor allem Merrill Lynch vor zusätzlichen Milliardenabschreibungen. Die Märkte warten nervös auf die Bekanntgabe offizieller Zahlen in der kommenden Woche.


      Hamburg - Laut "Handelsblatt" rechnen Analysten damit, dass Citigroup und Merrill Lynch bei ihrer Bilanzvorlage in der kommenden Woche zusätzliche Abschreibungen in zweistelliger Milliardenhöhe vornehmen müssen. Beide Banken haben demnach vermutlich das letzte Quartal mit einem Verlust abgeschlossen.



      Schwer getroffen: Merrill Lynch muss offenbar weitere Milliarden abschreiben



      Das Blatt beziffert den von Analysten geschätzten Abschreibungsbedarf von Citigroup im vierten Quartal 2007 auf 18,7 Milliarden Dollar. Merrill Lynch müsse schätzungsweise weitere 11,5 Milliarden Dollar abschreiben. Für Morgan Stanley betragen die Abschreibungen im vierten Quartal laut "Handelsblatt" 9,4 Milliarden Dollar.

      Nach einem Bericht der "New York Times" ist der Abschreibungsbedarf bei Merrill Lynch sogar noch deutlich höher. Die US-Investmentbank habe durch die Subprime-Krise weitere 15 Milliarden Dollar verloren, schreibt die Zeitung in ihrer Freitagausgabe unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Personen. Es werde erwartet, dass das Institut fast die doppelte Summe im Zusammenhang mit Hypothekengeschäften verloren hat als ursprünglich prognostiziert.

      Auch die Analystenprognosen von 12 Milliarden Dollar würden übertroffen, so die Zeitung. Merrill Lynch werde die Abschreibungen bei der Bilanzvorlage kommende Woche bekanntgeben.

      Die Milliardenabschreibungen seien auch der Grund für die Suche nach frischem Kapital, schreibt die Zeitung weiter. Merrill Lynch stehe in Verhandlungen mit Geldgebern in den USA, Asien und dem Nahen Osten. Insgesamt wolle die Bank vier Milliarden Dollar einsammeln, heißt es unter Berufung auf Personen, die den Verhandlungen nahe stehen.

      [...]
      Avatar
      schrieb am 11.01.08 19:50:31
      Beitrag Nr. 552 ()
      News - 11.01.08 19:03
      Schadenersatzklage gegen US-Banken

      Die US-Stadt Cleveland hat im Zusammenhang mit der Immobilienkrise 21 Banken auf Schadenersatz in Millionenhöhe verklagt. Der Stadt im US-Bundesstaat Ohio seien durch die Zwangsversteigerungen von Eigenheimen Steuereinnahmen von etlichen Millionen Dollar verloren gegangen. Außerdem habe die Stadt höhere Kosten für die öffentliche Sicherheit tragen müssen.



      HB CHICAGO. Cleveland hatte der Internetseite RealityTrac zufolge im Oktober die zehnthöchste Zwangsversteigerungsrate unter den US-Großstadtregionen.

      Zu den verklagten Banken zählten unter anderen die Bank of America, Citigroup, Credit Suisse, Deutsche Bank Trust, J.P. Morgan Chase und Merrill Lynch, fügte die Sprecherin hinzu. Zudem habe Cleveland Klage gegen die US-Kreditinstitute Washington Mutual, Countrywide Financial, Morgan Stanley und Wells Fargo eingereicht. Das Gerichtsverfahren richte sich gegen Finanzunternehmen, die den Subprime-Markt geschaffen hätten.

      Viele US-Banken hatten Kunden mit niedrigen Anfangszinsen auf sogenannte Subprime-Hypotheken gelockt. Bei diesen Krediten steigen die Zinszahlungen jedoch später. Wenn die Hausbesitzer den Zinszahlungen dann nicht mehr nachkommen können, droht die Zwangsversteigerung.



      Quelle: Handelsblatt.com
      Avatar
      schrieb am 12.01.08 12:31:39
      Beitrag Nr. 553 ()
      News - 12.01.08 11:16
      Milliardenspritze aus China

      Der größte amerikanische Finanzkonzern Citigroup kann offenbar mit einer Milliardenspritze von asiatischen Investoren rechnen. Die China Development Bank wolle rund zwei Milliarden Dollar in das Finanzinstitut investieren, heißt es in einem Medienbericht. Darüber hinaus gebe es noch einen Unterstützer.



      HB NEW YORK. Weiterer Kapitalgeber werde der saudische Prinz al-Walid Bin Talal sein, der bereits Citi-Großaktionär ist, berichtete das "Wall Street Journal" in seiner Online-Ausgabe unter Berufung auf informierte Personen. Der größte Privataktionär der Bank werde seinen Anteil aber wohl unter fünf Prozent halten, um eine Überprüfung durch die Aufsichtsbehörden zu vermeiden. Laut weiteren Medieninformationen verhandelt die Bank insgesamt über frisches Kapital von bis zu zehn Milliarden Dollar. Eine Citigroup -Sprecherin wollte sich nicht zu dem Bericht äußern. Der Aktienkurs der Bank legte im nachbörslichen Handel um etwa zwei Prozent zu.

      In der kommenden Woche legen die Citigroup und andere große US-Finanzkonzerne ihre Jahreszahlen vor. Dabei werden weitere Milliardenabschreibungen infolge der Hypotheken- und Kreditkrise erwartet. Die Citigroup rechnet für das vierte Quartal bislang offiziell mit Abschreibungen von bis zu elf Milliarden Dollar durch Wertpapiere auf Basis schwach besicherter Kredite ("subprime"). Nach Einschätzung von Analysten könnten sie auch deutlich höher ausfallen.

      Etliche große US-Banken sind im Zuge der Krise am Hypotheken- und Immobilienmarkt ins Straucheln gekommen und kämpfen mit gigantischen Verlusten. Ein Ausweg ist für viele, sich frisches Kapital zu besorgen. Die Investmentbank Merrill Lynch etwa hatte sich im Dezember schon bis zu 7,5 Milliarden Dollar gesichert. Dazu stiegen bei dem Institut ein singapurischer Staatsfonds und eine weitere Fondsgesellschaft ein. Die Citigroup willigte im November ein, einen Anteil von bis zu 4,9 Prozent an Abu Dhabi für ebenfalls 7,5 Milliarden Dollar zu verkaufen.



      Quelle: Handelsblatt.com
      Avatar
      schrieb am 13.01.08 18:16:20
      Beitrag Nr. 554 ()
      Für alle die zu faul sind es sich selber raus zu suchen, neue Nachrichten aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten:

      USA: Außenhandelsdefizit steigt deutlich
      11.01.2008 | 15:33 | (DiePresse.com)

      Trotz Export-Rekord stieg der Fehlbetrag im November 2007 um 9,3 Prozent auf 63,1 Mrd. Dollar.

      Das Außenhandelsdefizit der USA ist im November überraschend deutlich gestiegen. Der Fehlbetrag erhöhte sich auf 63,12 Mrd. Dollar (42,7 Mrd. Euro) von 57,77 Mrd. Dollar im Oktober, wie das US-Handelsministerium am Freitag mitteilte. Der Fehlbetrag kletterte damit um 9,3 Prozent auf den höchsten Stand seit September 2006.

      Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Anstieg auf 59,10 Mrd. Dollar gerechnet.

      Exporte auf Rekordhoch
      Die Exporte lagen mit einem Volumen von 142,31 Mrd. Dollar den neunten Monat in Folge auf Rekordhoch. Allerdings kletterten auch die Importe stark und zwar auf 205,43 Mrd. Dollar.

      Der Fehlbetrag in der US-Handels- und Leistungsbilanz wird an den Märkten mit großer Aufmerksamkeit beobachtet. Zur Finanzierung des Defizits benötigen die USA massive Kapitalzuflüsse aus dem Ausland.

      Quelle: diePresse.at


      Außerdem:

      USA: Fed könnte Zinsen senken
      11.01.2008 | 09:30 | (DiePresse.com)

      Um die drohende Rezession abzuwenden, könnte die amerikanische Notenbank die Leitzinsen in den USA erneut senken. Seit September hat die Fed den Zins schon auf 4,25 Prozent gedrückt.

      Die Federal Exchange Bank (Fed) überlegt, die Leitzinsen weiter zu senken."Wir stehen bereit, substanzielle weitere Maßnahmen zu ergreifen um Wachstum zu unterstützen". Für den Chef der Fed, Ben Bernanke, eine ungewöhnlich deutliche Formulierung. Das berichtet "Financial Times Deutschland".

      Wenn die Zinsen sinken, macht das Kredite billiger. Dadurch können Unternehmen motivert werden, kräftig zu investieren. Das wiederum kurbelt die Konjunktur an. Aber auch Darlehen für Privathaushalte würden günstiger. Der private Konsum, eine Stütze der Wirtschaft, würde deshalb auch angekurbelt.

      Fed senkt, EZB erhöht

      Die Europäische Zentralbank (EZB) hingegen schlägt einen Kurs in die andere Richtung ein. Ihr Präsident Jean Claude Trichet signalisiert eher, die Zinsen erhöhen zu wollen. Da er keine Rezessionsgefahr sieht, habe der EZB-Rat nur über steigende oder konstante Zinsen diskutiert. Für Trichet ist die Inflationsgefahr wichtiger - und niedrige Zinsen heizen tendenziell die Inflation an. (Ag.)


      Quelle: diePresse.at



      und die Nachrichten von morgen schon heute:



      Hilfspaket von 100 Milliarden Dollar für US-Wirtschaft
      US-Präsident Bush will Rezessionsgefahr mit mehr Ausgaben und Steuersenkung bannen

      Bush will die Konjunktur mit 100 Milliarden ankurbeln. Namhafte Ökonomen zweifeln daran, dass sich die Rezession in den USA tatsächlich noch verhindern lässt.


      ***

      Washington - Präsident und Parlament sind sich ausnahmsweise einig, zumindest im Prinzip: Sowohl der Republikaner George W. Bush als auch die demokratische Mehrheit im Kongress wollen ein Konjunkturprogramm auflegen, um der erlahmenden US-Wirtschaft neuen Schwung zu geben.

      Geplant ist nach einem Bericht der New York Times eine Kombination von niedrigeren Steuern und höheren Staatsausgaben, die insgesamt mit rund 100 Mrd. Dollar (68 Mrd. Euro) zu Buche schlägt. Bush, heißt es, wolle den Plan in seinen Grundzügen vorstellen, wenn er am 28. Jänner seine alljährlich Rede zur Lage der Nation hält. Bis dahin versuchen die beiden großen Parteien, sich über die Einzelheiten zu verständigen.

      Bei aller Einigkeit im Grundsätzlichen, umstritten ist, wer in erster Linie von den Steuersenkungen profitieren soll. Die Demokraten möchten vor allem Familien mit durchschnittlichem und niedrigem Einkommen helfen und zudem das knapp bemessene Arbeitslosengeld anheben. Nach den Vorstellungen Hillary Clintons soll obendrein ein rasch zu beschließendes Notprogramm helfen, in Schwierigkeiten geratene Hausbesitzer vor der Zwangsversteigerung zu retten.

      Geht es dagegen nach den Republikanern, soll der Kreis der Nutznießer so groß wie möglich sein. Einer ihrer Präsidentschaftsbewerber, der millionenschwere Geschäftsmann Mitt Romney, fasst Steuererleichterungen für Menschen mit einem Jahreseinkommen bis zu 200.000 Dollar ins Auge. John McCain, fiskalisch der Falke des Kandidatenfeldes, warnt vor einer Ausgabenspirale. "Die Demokraten wollen immer zuerst, dass die Regierung Geld ausgibt", wettert der Senator und fordert stattdessen, die bereits früher in Kraft getretenen Steuersenkungen der Bush-Riege nicht wie geplant 2010 auslaufen zu lassen. Vor dem Hintergrund wachsender Rezessionsängste hatte Notenbankchef Ben Bernanke erst in der Vorwoche von deutlichen Zinssenkungen gesprochen. Die Fed werde energisch handeln, um zusätzliche Schritte zur Stärkung des Wachstums zu ergreifen, versprach Bernanke. Spekuliert wird über eine Senkung des Leitzinses um ein halbes Prozent.

      Namhafte Ökonomen zweifeln allerdings daran, dass ein 100-Milliarden-Programm, gepaart mit niedrigeren Zinsen, die Gefahr einer Rezession bannen kann. Das Platzen der Immobilienblase und ein Ölpreis auf Rekordniveau fallen ihrer Ansicht nach zu stark ins Gewicht, als dass sie kurzfristig kompensiert werden könnten. Szenarien eines Teufelskreises machen die Runde.

      Demnach führen fallende Immobilienpreise dazu, dass Hausbesitzer nicht mehr wie bisher immer neue Konsumentenkredite auf den Wert ihrer eigenen vier Wände aufnehmen können – bis 2006, dem Höhepunkt des Booms, war dies problemlos möglich. In der Folge wird weniger konsumiert, was wiederum Firmen veranlasst, Arbeitsplätze abzubauen und Löhne einzufrieren. Letzteres bremst zusätzlich den Konsum. "Die Frage ist nicht, ob wir eine Rezession haben werden. Die Frage ist, wie tief die Rezession geht und wie lange sie dauert", prophezeit David Rosenberg, von Merrill Lynch. Selbst wenn die Zinsschritte der Notenbank Wirkung zeigten, dann nicht vor Ende 2008 oder Anfang 2009. Wirtschaftswissenschaftler, Nouriel Roubini von der New York University, glaubt, dass der Staat 300 bis 400 Mrd. Dollar ausgeben müsste, um die Konjunktur spürbar anzukurbeln. (Frank Herrmann, Washington, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 14.01.2008)


      Quelle: derstandard.at


      Die Auswirkungen:
      Außenhandelsdefizit steigt noch weiter (Amerika, das Land der Rekorde :rolleyes:), Inflation steigt drastisch, der Dollar verliert gegenüber Euro und Co weiter massiv an Wert.
      Aber wer will den Amis noch Geld borgen, wenn es bald nichts mehr Wert ist? :p

      Was sagt Ihr?

      MfG, Martin
      Avatar
      schrieb am 14.01.08 09:38:39
      Beitrag Nr. 555 ()
      News - 14.01.08 09:24
      Citigroup vor neuer Riesenabschreibung

      Die US-Bank Citigroup ringt weiter mit den Folgen der Kreditkrise und muss einem Medienbericht zufolge 24 Mrd. $ abschreiben sowie 20.000 Mitarbeiter entlassen. Die Dividende wird wohl gekürzt - oder sogar ganz gestrichen.


      Das berichtet der US-Sender CNBC am Sonntag. Die US-Bank hatte bereits im November 2007 Verluste von 11 Mrd. $ in Aussicht gestellt. Zudem wolle sich die Citigroup frisches Kapital besorgen. Die US-Bank werde entsprechende Pläne mit Bekanntgabe seiner Quartalszahlen am Dienstag vorstellen.



      Etliche große US-Banken haben im Zuge der Krise am Hypotheken- und Immobilienmarkt Probleme und kämpfen mit Milliardenverlusten. Einem Bericht der "New York Times" zufolge könnte die Investmentbank Merrill Lynch mit 15 Mrd. $ knapp doppelt so viel auf sein Hypothekenportfolio abschreiben müssen, wie bislang befürchtet.





      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 14.01.08 12:28:58
      Beitrag Nr. 556 ()
      (!!!)

      Citigroup's China plan to raise $2 bln in jeopardy: report

      By Simon Kennedy

      C 28.56, +0.45, +1.6%) plan to raise around $2 billion of capital by selling a stake to China Development Bank could be in jeopardy because of opposition from the Chinese government, according to a Wall Street Journal report Monday. Opposition appears to have arisen over the weekend, though it's not clear whether the stake sale has been halted altogether, the newspaper said, citing a person familiar with the situation. Citigroup is seeking foreign investors to provide further capital as it's expected to report additional write-downs from its exposure to U.S. home loans when it reports fourth-quarter earnings Tuesday.
      Avatar
      schrieb am 14.01.08 17:34:22
      Beitrag Nr. 557 ()
      Anscheinend merkt die FED nun langsam wo sie sich da hineingefahren haben mit der Geldpolitik der vergangenen Jahre :laugh: , den:



      Doch keine Zinssenkung in den USA
      14.01.2008 | 09:49 | (DiePresse.com)

      Die Fed dürfte nur bei erheblich trüberem Konjunkturausblick eingreifen. Außerdem möchte deren Chef, Ben Bernanke, in Zukunft öfter und klarer in der Öffentlichkeit sprechen.

      Letzte Woche hatte der Chef der Federal Exchange Bank (Fed), Ben Bernanke, noch eine erhebliche Zinssenkung in Aussicht gestellt. In einem aktuellen Pressebericht verlautbart die Fed nun, dass sie das zumindest derzeit nicht vor hat.

      Ganz vom Tisch ist die Zinssenkung jedoch nicht: Das "Wall Street Journal" schreibt, dass die Konjunkturprognosen noch pessimistischer werden könnten. Dann würde die Fed in ihrer nächsten Sitzung Ende Jänner wahrscheinlich doch reagieren. Niedrigere Zinsen würden Kredite verbilligen und dadurch Investitionen attraktiver machen.

      Mehr Öffentlichkeitsarbeit der Fed
      Ben Bernanke plant, in Zukunft öfter an die Öffentlichkeit zu treten. Er möchte auch klarere Aussagen zu den Plänen der Fed machen. So soll möglichen Fehlinterpretationen entgegengewirkt werden: An den Börsen wurde schon mit Zinssenkungen diese Woche spekuliert. Grund dafür war Bernankes Aussage, möglicherweise der Rezessionsgefahr mit "substanziellen Maßnahmen" begegnen zu wollen. (Ag.)

      Quelle: diePresse.at

      Zinsen werden aber wohl doch gesenkt, die Wahl gewinnen ist wichtiger als alles andere (zumindest in Amerika) :look:
      Avatar
      schrieb am 15.01.08 11:15:08
      Beitrag Nr. 558 ()
      Greenspan: USA in Rezession oder knapp davor15.01.2008 | 09:16 | (DiePresse.com)

      "Die Daten der vergangenen Wochen können ganz klar in diese Richtung gedeutet werden", sagt Ex-US-Notenbankchef Alan Greenspan.

      Die drohende Rezession in den USA wird zunehmend zum Politikum. Die demokratischen Präsidentschaftswerber Clinton und Obama drängen auf staatliche Konjunkturprogramme für die US-Wirtschaft. Der republikanische Konkurrent McCain sagt: "Die Wirtschaft ist nicht etwas, das ich so gut verstehe, wie ich sollte, aber ich habe Greenspans Buch." McCain meint damit den legendären ehemaligen US-Notenbankchef. Und dieser sieht nun schlechte Zeiten auf die US-Wirtschaft zukommen.

      Die US-Wirtschaft sei bereits in einer Rezession oder zumindest nahe davor, sagte Greenspan dem "Wall Street Journal" vom Dienstag: "Die Anzeichen dafür sind eindeutig. Rezessionen kommen nicht auf die sanfte Art. Sie werden üblicherweise durch eine Unstetigkeit an den Märkten signalisiert und die Daten der vergangenen Wochen können ganz klar in diese Richtung interpretiert werden."

      "Eindeutige Symptome"
      Die Symptome seien eindeutig vorhanden, sagte Greenspan und verwies auf den Rückgang des ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe unter die kritische Marke von 50 Punkten.

      Der an den Finanzmärkten viel beachtete Konjunkturindex der US-Einkaufsmanager war im Dezember 2007 unerwartet deutlich auf 47,7 Zähler von 50,8 Punkten im Vormonat und damit auf den tiefsten Stand seit 2003 gefallen, wie das Institute for Supply Management (ISM) mitteilte. Ein Stand des ISM-Index von über 50 Punkten signalisiert eine Expansion des verarbeitenden Gewerbes in den USA, ein Niveau unterhalb dieser Marke weist auf eine Phase des Niedergangs hin.

      Ein weiteres Anzeichnen sei der Anstieg der US-Arbeitslosenquote im Dezember auf 5,0 Prozent von 4,7 Prozent im November, sagte Greenspan.

      Greenspans Prognosen im Jahr 2007
      Im Jahresverlauf 2007 hatte Greenspan von der Wahrscheinlichkeit einer Rezession von rund 33 Prozent gesprochen: Meine Arithemetik sagt mir, dass es bei einer Wahrscheinlichkeit von einem Drittel für eine Rezession eine Wahrscheinlichkeit von zwei Dritteln für keine Rezession gibt".

      Im Dezember 2007 hatte Greenspan dann erstmals gesagt, er sehe die Wahrscheinlichkeit bei etwa 50 Prozent: "Sie ist ein bisschen gestiegen, beträgt aber derzeit immer noch etwas weniger als 50 Prozent." (Ag./phu)


      Quelle: DiePresse.at
      Avatar
      schrieb am 15.01.08 16:14:51
      Beitrag Nr. 559 ()
      Avatar
      schrieb am 16.01.08 19:03:08
      Beitrag Nr. 560 ()
      Der große Ausverkauf beginnt:

      Fonds pumpen Milliarden in US-Banken
      Asiatische und arabische Investoren steigen groß ein
      Die Krise der US-Großbanken bietet internationalen Fonds die Gelegenheit als Helfer in der Not einzuspringen und Positionen bei den Bankinstituten auf- und auszubauen. Die Geldspritzen, die den amerikanischen Banken die Restrukturierung erleichtern sollen, kommen vorwiegend aus Asien und dem arabischen Raum. Interessant dabei ist einerseits, dass es den US-Instituten nicht schwerfällt, frisches Geld aufzustellen, und andererseits, dass der Abverkauf bislang noch nicht zu einem politischen Thema geworden ist. Wohl wegen des Ernstes der Lage und weil es den US-Wählern egal sei, wer Anteile an den Großbanken hält, vermutet das Wall Street Journal.

      Bei der größten US-Bank, Citigroup, war bereits im November 2007 die staatliche Abu Dhabi Investment Authority (ADIA) mit 7,5 Mrd. Dollar (rund fünf Mrd. Euro) eingestiegen. Sie hält nun 4,9 Prozent an Citigroup und ist damit einer der größten Einzelaktionäre. In dieser Woche flossen dem Bankriesen weitere 14,5 Milliarden Dollar zu. Unter den sieben Investoren: die Kuwait Investment Authority und der saudische Eigner Alwalid bin Talal.

      Auch Merrill Lynch (ML) hat dieser Tage eine Kapitalerhöhung um 6,6 Mrd. Dollar angekündigt. Einsteigen werden die Korean Investment Corp., die Kuwait Investment Authority und die japanische Bank Mizuho Financial. Auf die Vorzugsaktien, die sie zum Preis von 52,40 Dollar je Anteilsschein kaufen, garantiert ihnen ML eine Dividende von neun Prozent. Bereits im Dezember hatte der Singapurer Staatsfonds Temasek Holdings 4,4 Mrd. Dollar zugesagt. ML legt heute Quartalszahlen vor. Abschreibungen von bis zu 15 Mrd. Dollar werden erwartet. (kol, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 17.01.2008)


      Quelle: derstandard.at
      Avatar
      schrieb am 16.01.08 22:19:44
      Beitrag Nr. 561 ()
      Avatar
      schrieb am 17.01.08 13:08:04
      Beitrag Nr. 562 ()
      "Turbulenzen können noch andauern"
      Die Abschreibungen der Banken auf ihre Kreditportfolios könnten weiter andauern, sagt Moody’s-Chefökonom Pierre Cailleteau im STANDARD-Interview
      Die Abschreibungen der Banken auf ihre Kreditportfolios könnten weiter andauern, wenn es an den Märkten weiter abwärts geht, sagt Moody’s-Chefökonom Pierre Cailleteau im Gespräch mit Andreas Schnauder


      ***

      STANDARD: Fast täglich erreichen uns Meldungen über neue Milliardenabschreibungen der Banken im Gefolge der Subprime-Krise. Wie lange wird das noch andauern?

      Cailleteau: Man kann nur hoffen, dass die Abschreibungen bald zu Ende sind. Aber das hängt stark von der gesamtwirtschaftlichen Lage ab. Die Wertberichtigungen sind zwar akkurat, basieren aber auf einem möglicherweise optimistischen Szenario, mit einem starken weltweiten Wirtschaftswachstum. Es gibt natürlich auch die Annahme einer US-Rezession mit starken Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Darum kann man auch nicht sagen, die Milliardenabschreibungen sind vorüber.

      STANDARD: Sollte man nicht langsam wissen, welche Kreditpapiere wie stark abgeschrieben werden müssen?

      Cailleteau: Das ist eine laufender Prozess. Wenn die Häuserpreise weiter abstürzen und sich die Weltkonjunktur stärker abschwächt, sind wir aus der Misere noch lange nicht heraußen. Das Problem ist, es gibt keinen objektiven Preis für die betroffenen Wertpapiere – oder es gibt einen objektiven Preis, der sich aber jeden Tag ändert. Dazu gibt es keine Alternative. Deshalb können diese Turbulenzen auch noch drei oder sechs Monate andauern.

      STANDARD: Und welche makroökonomische Entwicklung ist aus Ihrer Sicht am realistischsten?

      Cailleteau: Die konjunkturelle Abschwächung in den USA ist viel stärker, als wir vermutet hatten, aber der Rest der Welt bleibt stark.

      STANDARD: Mit einer US-Rezession?

      Cailleteau: Nein, das nehmen wir nicht an. Selbst wenn es doch eine leichte Rezession – wie zu Beginn des Jahrtausends – geben sollte, hätte das keine großen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft.

      STANDARD: Obwohl die Immobilien-Krise den US-Haushalten schwer zu schaffen macht?

      Cailleteau: Nicht alle Haushalte sind von der Immobilienkrise betroffen. Dazu kommt, dass die US-Wirtschaft schnell zurückschlagen und Schocks rasch absorbieren kann. Zudem hilft der schwache Dollar den Exporten.

      STANDARD: Viele haben das Vertrauen verloren, weil die Banken ihre verlustreichen Kreditpapiere in Zweckgesellschaften bunkerten, die nicht in den Bilanzen aufscheinen.

      Cailleteau: Das haben wir alle gemeinsam nicht mit ausreichender Sorgfalt berücksichtigt. Diese Geschäftsmodelle basierten auf Vertrauen, das kollabierte. Die Annahmen waren zu optimistisch. Man darf aber nicht vergessen, dass die Banken die Risiken aus den Zweckgesellschaften gar nicht übernehmen müssen. Sie tun es, um ihre Reputation nicht zu ruinieren. Wir lernen daraus: Die Risiken zu separieren ist eine Illusion.

      STANDARD: Die Ratingagenturen haben sich da freilich auch ziemlich verschätzt.

      Cailleteau: Wir können nicht behaupten, bei den Subprimes einen sehr guten Job gemacht zu haben.(DER STANDARD, Print-Ausgabe, 17.01.2008)


      --------------------------------------------------------------------------------
      Zur Person
      Der Franzose Pierre Cailleteau ist Chefvolkswirt der Ratingagentur Moody’s. Er urlaubt heuer mit seiner Familie in Alpbach.



      Quelle: derstandard.at
      Avatar
      schrieb am 17.01.08 15:47:42
      Beitrag Nr. 563 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.080.613 von gutzumerken am 17.01.08 13:08:04News - 17.01.08 15:34
      ROUNDUP: Merrill Lynch mit Rekordverlust - Rote Laterne der Investmentbanken

      NEW YORK (dpa-AFX) - Die krisenbelastete US-Investmentbank Merrill Lynch ist nach einem Rekord-Quartalsverlust von rund zehn Milliarden Dollar auch im Gesamtjahr 2007 tief in die roten Zahlen gestürzt. Die Bank muss durch die Kreditkrise nochmals 11,5 Milliarden Dollar (7,8 Mrd Euro) allein wegen fauler Hypothekenpapiere abschreiben. Merrill Lynch trägt damit klar die rote Laterne unter den Investmentbanken.

      Die Ergebnisse seien völlig inakzeptabel, sagte der neue Merrill Lynch-Chef John Thain am Donnerstag in New York. Die drittgrößte US-Investmentbank verlor 2007 im fortgeführten Geschäft insgesamt etwa 8,6 Milliarden Dollar. Im Vorjahr hatte sie noch 7,1 Milliarden Dollar Gewinn eingefahren. Ihre Gesamtabschreibungen durch die Kreditkrise summieren sich auf bislang rund 20 Milliarden Dollar.

      Die Ergebnisse fielen dramatisch schlechter aus als von Analysten erwartet. Die Aktie fiel vorbörslich um mehr als drei Prozent auf rund 53,40 Dollar. Binnen zwölf Monaten büßte die Bank mehr als 40 Prozent ihres Börsenwerts ein.

      Experten schließen weitere Milliardenabschreibungen bei Merrill Lynch wie bei anderen Banken nicht aus. Die Kreditkrise sei noch nicht endgültig verdaut und werde sich noch weit ins laufende Jahr hineinziehen. Die großen US-Banken haben bisher weit über 100 Milliarden Dollar wegen der Kreditkrise abgeschrieben. Die heftigsten Wertverluste erlitt die größte US-Bank Citigroup .

      Merrill Lynch musste bisher mehr bereinigen als alle anderen Investmentbanken und ist die einzige mit einem Jahresverlust. Im ersten Halbjahr hatte Merrill Lynch noch einen Rekordgewinn vermeldet. Wegen der Fehlspekulationen mit schwach besicherten Kreditpapieren ging es seither steil bergab.

      Der erst seit Dezember amtierende Thain muss derzeit unter Hochdruck die Kapitalbasis der schwer problembeladenen Bank stützen. Merrill Lynch verschaffte sich zuletzt wie andere Banken weltweit dringend benötigte Kapitalspritzen von rund 13 Milliarden Dollar. Unter anderem stiegen ausländische Staatsfonds aus Asien und der arabischen Welt als neue Großaktionäre ein. Den Mitarbeitern steht laut Berichten ein massiver Stellenabbau bevor.

      Im vierten Quartal lag der Verlust der Bank im fortgeführten Geschäft bei rund zehn Milliarden Dollar nach einem Gewinn von gut zwei Milliarden Dollar ein Jahr zuvor. Die Verluste wären noch höher ausgefallen, wenn nicht Sparten wie die Vermögensverwaltung gute Gewinne eingefahren hätten. Das Institut wies zudem negative Erträge in Höhe von 8,2 Milliarden Dollar aus nach einem Plus von 8,4 Milliarden Dollar im Vorjahr. Insgesamt musste die Bank in allen Geschäftsfeldern rund 15 Milliarden Dollar abschreiben.

      Thains Vorgänger Stan O'Neal hatte im November seinen Hut nehmen müssen. Er verließ die von ihm in die Verluste geführte Bank mit Gesamtansprüchen im Wert von 161,5 Millionen Dollar. /fd/DP/sb

      Quelle: dpa-AFX
      Avatar
      schrieb am 18.01.08 08:14:14
      Beitrag Nr. 564 ()
      KREDITKRISE
      USA auf dem Weg in die Rezession


      Düstere Aussichten: Die US-Notenbank schließt hunderte Milliarden Dollar weiterer Verluste bei Finanzinstituten nicht aus. Gegen die aufziehende Rezession in den USA kündigte Fed-Chef Bernanke "substanzielle Schritte" an. Den Märkten fehlt aber offenbar der Glaube, dass sich der wirtschaftliche Abschwung noch verhindern lässt.


      Washington - Die Marke von einer halben Billion Dollar Verluste werde zwar nicht überschritten, sagte Fed-Chef Ben Bernanke am Donnerstag vor einem Ausschuss des US-Kongresses. Bei 100 Milliarden Dollar sei man aber bereits jetzt und ein Mehrfaches davon könne noch auf die Banken zukommen.


      Einbrechende Dunkelheit: Gehen der US-Wirtschaft bald die Lichter aus?



      Auch habe sich der Ausblick für die Wirtschaft weiter verschlechtert und die Abwärtsrisiken für das Wachstum seien größer geworden. Die Fed sei aber bereit, einer Rezession mit "substanziellen Schritten" entgegenzuwirken, sagte Bernanke. Einige Analysten werteten dies als Indiz dafür, dass die Fed den Zins bei ihrer Sitzung Ende Januar um bis zu 75 Punkte auf dann 3,5 Prozent senken könnte.

      Führt die Aussicht auf Zinssenkungen an der Börse oft zu steigenden Kursen, blieb dies jetzt aus: Die Märkte in den USA und Europa gaben auf breiter Front nach. Dazu trugen Händlern zufolge aber nicht so sehr Bernanke, sondern negativ aufgenommene US-Konjunkturdaten, neue Milliardenabschreibungen bei Merrill Lynch wegen der Hypothekenkrise und eine drohende Abwertung von US-Anleiheversicherern bei.

      "US-Wirtschaft dreht schnell in Rezession"

      "Es hat sich bestätigt, was wir alle denken, nämlich dass sich die US-Wirtschaft schnell in eine Rezession dreht", sagte Analyst Greg Salvaggio von Tempus Consulting. Der Bereich zweitklassiger Hypothekenkredite habe derzeit Außenstände von einer Billion Dollar, rechnete Bernanke vor. Diese verteilten sich auf etwa fünf Millionen Kreditnehmer, wovon etwa 20 Prozent zahlungsunfähig seien.

      "Ich sehe bislang etwa 100 Milliarden Dollar Verluste, aber es könnte zweifellos ein Mehrfaches davon geben, wenn in der nächsten Zeit die Zahl der Zahlungsunfähigen und der Zwangsvollstreckungen steigt." Bernanke und die US-Regierung sind sich derweil einig, dass ein milliardenschweres Konjunkturprogramm der Wirtschaft helfen kann.

      Bush will Konjunktur mit 150 Milliarden Dollar ankurbeln

      Ein Anschub durch die Steuerpolitik könne durchaus sinnvoll sein, sagte Bernanke. Präsident George W. Bush wollte noch am Donnerstag mit Kongress-Abgeordneten beider Parteien darüber sprechen. Umfang und Details sind noch nicht bekannt. Es zeichnet sich aber ab, dass Abgeordnete beider Parteien im Jahr der Präsidentenwahl die Wirtschaft mit bis zu 150 Milliarden Dollar ankurbeln wollen.

      Damit wollen sie auch die Kaufkraft der Verbraucher stärken, die unter anderem unter fallenden Häuserpreisen und hohen Benzinkosten leiden. Die Fed geht Bernanke zufolge noch nicht von einer Rezession aus. Einer weltweiten Reuters-Umfrage zufolge beziffern Banken die Wahrscheinlichkeit einer US-Rezession aber mittlerweile im Schnitt auf 45 Prozent. Neben der Immobilienkrise haben zuletzt ein kräftiger Anstieg der Arbeitslosigkeit, eine nachlassende Industrietätigkeit und sinkende Einzelhandelsumsätze die Furcht geschürt, dass die USA in eine Rezession abrutschen könnte.



      Volkswirte sprechen davon dann, wenn die Wirtschaftsleistung in zwei Quartalen in Folge schrumpft. Unterdessen sprachen sich die Finanzminister der vier größten EU-Länder für mehr Transparenz an den Finanzmärkten aus.

      Frankreichs Ressortchefin Christine Lagarde sagte in Paris, darin sei sie sich mit den Kollegen aus Deutschland, Italien und Großbritannien einig. Dies gelte vor allem für strukturierte Finanzinstrumente wie verbriefte Hypothekenkredite. Die Turbulenzen hätten aber die Realwirtschaft nicht getroffen, sagte Lagarde. Auch die Auswirkungen auf Europas Finanzmärkte seien begrenzt. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück sagte, die Turbulenzen würden wohl noch monatelang anhalten.

      manager-magazin.de mit Material von reuters
      Avatar
      schrieb am 18.01.08 14:47:08
      Beitrag Nr. 565 ()
      Banken: Krisenpakete auf beiden Seiten des Atlantiks
      17.01.2008 | 18:28 | (Die Presse)

      Rekordverlust für US-Investmentbank Merrill Lynch, neue Probleme für Westdeutsche Landesbank. Die großen EU-Staaten planen ein Reformpaket, um die Folgen der Finanzmarktkrise einzudämmen.

      London/new York/Frankfurt (br/ag).In den USA dürfte es bald ein milliardenschweres Konjunkturprogramm geben, mit dem die als Folge der US-Immobilienkrise drohende Rezession verhindert werden soll. US-Präsident George W. Bush ist der Ansicht, dass kurzfristig Maßnahmen zur Stützung der Konjunktur erforderlich seien, wie der Sprecher des Weißen Hauses, Tony Fratto, am Donnerstag sagte.

      Angedacht ist ein Konjunkturprogramm über 100 bis 125 Mrd. Dollar (67,6 bis 84,5 Mrd. Euro). Es soll auch Steuererleichterungen beinhalten, um die Kaufkraft der Verbraucher zu stärken. Mithelfen dürfte auch die US-Notenbank. Fed-Chef Ben Bernanke bekräftige am Donnerstag vor US-Parlamentariern seine Bereitschaft zu „substanziellen Schritten“. Allgemein wird erwatet, dass die Fed die Leitzinsen, die derzeit bei 4,25 Prozent liegen, Ende Jänner um 0,5 Prozentpunkte senkt.

      Der britische Finanzminister Alistair Darling hatte gestern seine Amtskollegen aus Deutschland, Frankreich und Italien zu einem Krisentreffen zusammengetrommelt. Die großen EU-Staaten planen ein Reformpaket, um die Folgen der Finanzmarktkrise einzudämmen. „Wir haben es mit einem Problem ohne Vorbild zu tun, und wir haben keine Zeit zu verlieren,“ sagte Darling vor dem Treffen mit Peer Steinbrück, Christine Lagarde und Tommaso Padoa Schioppa in Paris.



      US-Versicherer in Nöten
      Nach den Plänen der Finanzminister soll die Rolle des Internationalen Währungsfonds (IWF) gestärkt werden. Von den Banken wird mehr Transparenz verlangt, die Rolle der Ratingagenturen, die vor der heraufziehenden Finanzkrise nicht gewarnt hatten, soll überprüft werden.

      In den USA wurde am Donnerstag eine weitere tiefrote Bankbilanz präsentiert. Die New Yorker Investmentbank Merrill Lynch musste im vierten Quartal 2007 mehr als 14 Mrd. Dollar abschreiben und verbuchte einen Verlust von 9,8 Mrd. Dollar (6,7 Mrd. Euro) Das ist der größte Nettoverlust in der Firmengeschichte. Der Jahresverlust betrug 7,8 Mrd. Dollar, ein Jahr zuvor hatte die Investmentbank noch 7,5 Mrd. Dollar verdient.

      Der neue Chef von Merrill Lynch, John Thain, nannte das Ergebnis der Bank am Donnerstag „klar unakzeptabel“. Er war erst vor wenigen Wochen von der NYSE Euronext, dem weltweit größten Börsenbetreiber, zu Merrill Lynch geholt worden und hatte der Bank in den vergangenen Wochen mehr als zwölf Mrd. Dollar frisches Geld besorgt.

      Während die Merrill-Lynch-Aktie nur leicht verlor, stürzte die Aktie des US-Anleiheversicherers Ambac am Donnerstag um mehr 50 Prozent ab. Die Ratingagentur Moody's droht, dem Finanzinstitut eine schlechtere Bonitätsnote zu verpassen. Ambac musst im vierten Quartal des Vorjahres 3,5 Mrd. Dollar abschrieben. Im Sog von Ambac kam auch der Konkurrent MBIA unter Druck, der Aktienkurs verlor gut 30 Prozent.



      Deutsche Banken hart getroffen
      In Deutschland hatte die Finanzkrise mehrere Institute schwer getroffen, die IKB und die SachsenLB waren an den Rand der Pleite geraten. In dieser Woche hatte die Hypo Real Estate überraschend einen Abschreibungsbedarf von knapp 400 Mio. Euro gemeldet. Nun drohen offenbar auch der WestLB weitere Belastungen. Zwei bisher außerhalb der Bilanz geführte Gesellschaften, die zusammen ein Volumen von 13 Mrd. Dollar haben, müssen in die eigenen Bücher genommen werden. Das wird die Bank, die wegen Fehlspekulationen im Eigenhandel bereits mit Verlusten kämpft, weiter belasten.


      Quelle: diepresse.at
      Avatar
      schrieb am 18.01.08 14:58:34
      Beitrag Nr. 566 ()
      Während die Merrill-Lynch-Aktie nur leicht verlor, stürzte die Aktie des US-Anleiheversicherers Ambac am Donnerstag um mehr 50 Prozent ab. Die Ratingagentur Moody's droht, dem Finanzinstitut eine schlechtere Bonitätsnote zu verpassen. Ambac musst im vierten Quartal des Vorjahres 3,5 Mrd. Dollar abschrieben. Im Sog von Ambac kam auch der Konkurrent MBIA unter Druck, der Aktienkurs verlor gut 30 Prozent.
      :eek::eek::eek:

      Der erste Versicherer kommt also jetzt aus dem Loch gekrochen!
      Avatar
      schrieb am 18.01.08 18:38:07
      Beitrag Nr. 567 ()
      Warum das?
      _____________________________________________________________

      News - 18.01.08 18:32
      DGAP-Adhoc: Allianz Lebensversicherungs-AG (deutsch)

      Allianz Lebensversicherungs-AG: Allianz Deutschland AG kündigt Squeeze Out bei Allianz Leben an

      Allianz Lebensversicherungs-AG / Squeeze-Out

      18.01.2008

      Veröffentlichung einer Ad-hoc-Mitteilung nach § 15 WpHG, übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.

      ---------------------------------------------------------------------------

      Die Allianz Deutschland AG, München, hat die Gesellschaft heute darüber informiert, dass sie über eine Vermögensverwaltungsgesellschaft Verträge über den Erwerb weiterer Aktien der Allianz Lebensversicherungs-AG abgeschlossen hat. Mit diesem Erwerb steigt der von der Allianz Deutschland AG gehaltene Anteil am Grundkapital der Allianz Lebensversicherungs-AG auf mehr als 95 Prozent. Die Allianz Deutschland AG hat dem Vorstand der Allianz Lebensversicherungs-AG zugleich mitgeteilt, dass sie gemäß den aktienrechtlichen Squeeze Out-Regelungen das Verlangen stellen wird, dass die Hauptversammlung der Allianz Lebensversicherungs-AG die Übertragung der Aktien der übrigen Aktionäre (Minderheitsaktionäre) auf die Allianz Deutschland AG als Hauptaktionärin gegen Gewährung einer angemessenen Barabfindung beschließt. Die Gesellschaft geht daher davon aus, dass ein entsprechender Squeeze Out-Beschluss - bei zeitnaher Bestellung eines sachverständigen Prüfers durch das Landgericht Stuttgart - auf der diesjährigen ordentlichen Hauptversammlung der Allianz Lebensversicherungs-AG am 7. Mai 2008 gefasst werden kann. In diesem Zusammenhang hat die Allianz Deutschland AG die Gesellschaft weiter informiert, dass die den Minderheitsaktionären anzubietende Barabfindung auf der Grundlage einer Unternehmensbewertung der Allianz Lebensversicherungs-AG nach dem hierfür anzuwendenden IDW Standard zur Durchführung von Unternehmensbewertungen (IDW S 1) ermittelt wird. Nach Aussage der Allianz Deutschland AG wird die Abfindung mindestens dem von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ermittelten, derzeit noch nicht verfügbaren, gewichteten Durchschnittskurs der Aktie der Allianz Lebensversicherungs-AG während der letzten drei Monate vor dem heutigen Tag entsprechen (als Indikation: auf Basis von Bloomberg ergibt sich ein gewichteter Durchschnittskurs in Höhe von EUR 774,21).

      Diese Einschätzungen stehen wie immer unter den nachfolgend angegebenen Vorbehalten.

      Ende der Mittteilung.

      ---------------------------------------------------------------------------

      Informationen und Erläuterungen des Emittenten zu dieser Mitteilung:

      Diese Mitteilung kann nicht in Jurisdiktionen verteilt oder verschickt werden, in denen dies ungesetzlich wäre. Die Verteilung dieser Mitteilung kann in bestimmten anderen Jurisdiktionen gesetzlich beschränkt sein. Somit müssen Personen, die diese Mitteilung erhalten, sich selbst über solche Beschränkungen informieren und diese beachten. Diese Mitteilung wird nur zu Informationszwecken verteilt. Sie stellt weder ein öffentliches Wertpapierangebot noch ein Angebot zum Kauf, Verkauf oder Tausch (und keine Aufforderung zu einem Angebot zum Kauf, Verkauf oder Tausch) von Wertpapieren in irgendeiner anderen Jurisdiktion, einschließlich den Vereinigten Staaten von Amerika, Kanada, Italien und Japan, dar. Ein solches Angebot (oder eine solche Aufforderung) zum Kauf, Verkauf oder Tausch von Wertpapieren, ist und wird in keiner Jurisdiktion durchgeführt werden, wo dieses ohne vorheriger Registrierung, Abgabe, Qualifikation oder anderen Anforderungen nach dort anwendbarem Recht ungültig wäre, einschließlich den Vereinigten Staaten von Amerika, Kanada, Italien und Japan.

      Vorbehalt bei Zukunftsaussagen Soweit wir in dieser Meldung Prognosen oder Erwartungen äußern oder die Zukunft betreffende Aussagen machen, können diese Aussagen mit bekannten und unbekannten Risiken und Ungewissheiten verbunden sein. Die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können daher wesentlich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Neben weiteren hier nicht aufgeführten Gründen können sich eventuell Abweichungen aus Veränderungen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage und der Wettbewerbssituation, vor allem in Allianz Kerngeschäftsfeldern und -märkten, aus Akquisitionen sowie der anschließenden Integration von Unternehmen und aus Restrukturierungsmaßnahmen ergeben. Abweichungen können außerdem auch aus dem Ausmaß oder der Häufigkeit von Versicherungsfällen, Stornoraten, Sterblichkeits- und Krankheitsraten beziehungsweise -tendenzen und, insbesondere im Bankbereich, aus der Ausfallrate von Kreditnehmern resultieren. Auch die Entwicklungen der Finanzmärkte und der Wechselkurse, sowie nationale und internationale Gesetzesänderungen, insbesondere hinsichtlich steuerlicher Regelungen, können entsprechenden Einfluss haben. Terroranschläge und deren Folgen können die Wahrscheinlichkeit und das Ausmaß von Abweichungen erhöhen. Die hier dargestellten Sachverhalte können auch durch Risiken und Unsicherheiten beeinflusst werden, die in den jeweiligen Meldungen der Allianz SE an die US Securities and Exchange Commission beschrieben werden. Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung Zukunftsaussagen zu aktualisieren.

      Keine Pflicht zur Aktualisierung Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, die in dieser Meldung enthaltenen Aussagen zu aktualisieren. 18.01.2008 Finanznachrichten übermittelt durch die DGAP

      ---------------------------------------------------------------------------

      Sprache: Deutsch Emittent: Allianz Lebensversicherungs-AG Reinsburgstraße 19 70178 Stuttgart Deutschland Telefon: 0711-663-2690 Fax: 0711-663-2920 E-mail: Stefan.Kohler@allianz.de Internet: www.allianz.de ISIN: DE0008403007 WKN: 840300 Börsen: Regulierter Markt in München, Stuttgart; Freiverkehr in Berlin, Düsseldorf, Hamburg; Open Market in Frankfurt

      Ende der Mitteilung DGAP News-Service

      ---------------------------------------------------------------------------

      Quelle: dpa-AFX
      Avatar
      schrieb am 20.01.08 21:29:04
      Beitrag Nr. 568 ()
      Situation von US- Anleiheversicherern spitzt sich zu
      Neue Turbulenzen für Märkte - Ambac verlor allein vergangene Woche rund 70 Prozent des Börsenwerts
      New York - Die wegen der Kreditkrise angespannte Lage der Versicherer von Anleihen in den USA spitzt sich weiter zu. Die Wall Street befürchtet bei einer Verschärfung zusätzliche Turbulenzen an den Finanzmärkten. Zuletzt hat der zweitgrößte US-Anleiheversicherer Ambac seine Top-Einstufung durch eine Ratingagentur verloren. Damit gilt der Schutz von Anleihe-Käufern durch bei Ambac abgeschlossene Policen als nicht mehr so sicher wie zuvor.

      Die Spezialversicherer haben für den Anleihenmarkt eine große Bedeutung. Sie stehen im Zweifel für Ausfälle der Wertpapiere (Bonds) gerade. Bekommen die Versicherer selbst Probleme, wird der Schutz ungewisser oder ganz hinfällig. Mit der Kreditkrise kamen durch den dramatischen Wertverfall bei Papieren auf Hypothekenbasis auf die Anleiheversicherer massive Kosten und Risiken zu.

      70 Prozent Wertverlust bei Ambac

      Ambac verlor wegen seiner Probleme allein vergangene Woche rund 70 Prozent des Börsenwerts. Der Aktienkurs von Marktführer MBIA brach um etwa die Hälfte ein. Ambac hatte zur Wochenmitte milliardenschwere Abschreibungen vornehmen müssen und sich von seinem Chef getrennt. Eine zunächst angekündigte Kapitalerhöhung wurde angesichts des dramatisch Kurssturzes wieder abgesagt.

      Analysten erwarten weitere Herabstufungen von Ambac und anderen Anleiheversicherern durch die Ratingagenturen. Die Branche versichert laut Schätzungen Anleihen im Wert von etwa 3,3 Billionen Dollar (2,3 Billionen Euro). Allein MBIA und Ambac garantieren Bonds in Höhe von rund 2,4 Billionen Dollar. (APA/dpa)
      Avatar
      schrieb am 21.01.08 15:34:13
      Beitrag Nr. 569 ()
      Quelle: Stuttgarter Zeitung

      Datum heute: 21. Januar 2007
      _____________________________

      DAX im freien Fall

      Frankfurt - Panikstimmung hat sich am Montag am deutschen Aktienmarkt breit gemacht. Die Indizes beschleunigten ihren negativen Trend und verzeichneten massive Kursverluste. Gegen Mittag brach der DAX um 5,58 Prozent auf 6.905,81 Zähler ein.

      Dabei rutschte der Leitindex unter die Marke von 7.000 Punkten auf den tiefsten Stand seit April 2007. Für den MDAX ging es um 4,24 Prozent auf 8.072,39 Punkte nach unten. Der TecDAX sackte belastet von einbrechenden Kursen im Solarsektor um 6,05 Prozent auf 744,38 Zähler ab und wurde zwischenzeitlich auf dem niedrigsten Stand sei Ende 2006 berechnet.

      Händler sprachen von Panikstimmung. "Hier findet ein massiver Ausverkauf statt, dazu fällt einem nichts mehr ein", sagte einer von ihnen. Die Vorgaben aus Asien waren ebenfalls sehr schwach. Ein Minus von 3,86 Prozent wurde im japanischen Nikkei-225-Index verzeichnet. Um 5,49 Prozent fiel der Hang-Seng-Index zum Wochenauftakt. Neue Impulse von den US-Börsen bleiben am Berichtstag aus: Der Handel bleibt dort wegen des "Martin Luther King"-Feiertages geschlossen. Entsprechend stehen auch keine wichtigen Konjunkturdaten auf der Agenda.

      Finanzwerte standen besonders unter Druck. So rutschten Commerzbank um 5,69 Prozent auf 19,88 Euro - zeitweise wurden sie zum niedrigsten Kurs seit August 2006 gehandelt. Deutsche Bank gaben 6,01 Prozent auf 73,71 Euro ab, Hypo Real Estate(HRE) verbilligten sich um 7,94 Prozent auf 20,30 Euro. Händler bewerteten die Nachrichten von der WestLB über einen Verlust von einer Milliarde Euro für das Jahr 2007 negativ.

      Der angekündigte Verlust sei ein weiterer Beweis dafür, dass die aktuelle Skepsis gegenüber Finanztiteln gerechtfertigt sei. Zudem senkte die Deutsche Bank ihre Einstufung für die Commerzbank von "Buy" auf "Hold" und reduzierte das Kursziel von 33,00 auf 25,50 Euro. In Anbetracht einer steigenden Rezessionswahrscheinlichkeit seien die Gewinne deutscher Kreditinstitute gefährdet, hieß es.

      Ihr Kursziel für Aareal-Bank senkte die Deutsche Bank aus diesem Grund von 41,00 auf 32,40 Euro, bestätigte allerdings mit "Buy". Die Papiere sanken im MDAX um 6,71 Prozent auf 22,95 Euro. Auch der Verkauf der IKB-Anteile durch die KfW gestaltet sich schwierig, wie die die "Financial Times Deutschland" aus Finanzkreisen berichtete. Potenzielle Bieter seien im aktuellen Marktumfeld extrem zurückhaltend, zitierte die Zeitung einen Investmentbanker. Die Aktien verloren weitere 4,07 Prozent auf 5,18 Euro.

      Für Allianz-Aktien ging es mit minus 7,06 Prozent auf 123,79 Euro nach unten. Börsianer zeigten sich weiter besorgt über die Belastungen für die Tochter Dresdner Bank aus der Kreditmarktkrise. Titel von Deutsche Börse rutschten mit minus 9,55 Prozent auf 104,60 Euro an das Indexende.

      Für Siemens-Aktien ging es um 3,92 Prozent auf 88,39 Euro nach unten. Laut "WirtschaftsWoche" halten inzwischen Aufsichtsratsmitglieder des Industriekonzerns selbst eine Strafe in Höhe von bis zu vier Milliarden Euro nicht mehr für ausgeschlossen. Bislang überwog laut internen Quellen bei Siemens die Hoffnung, mit der Zahlung von einer Milliarde Euro davonzukommen. "Vier Milliarden wären allerdings schon eine Enttäuschung im Vergleich zu den Schätzungen und dürften für anhaltenden Druck auf dem Papier sorgen", sagte ein Analyst.

      MAN rutschten um 3,28 Prozent auf 83,37 Euro ab. Händler verwiesen auf Berichte, denen zufolge Scania-Chef Leif Östling auf der Hauptversammlung am 5. Mai seinen Rücktritt bekanntgeben wird, obwohl der Vertrag des 62-Jährigen erst im März 2009 endet. Hintergrund sei der zunehmend aussichtslose Kampf Östlings gegen eine Allianz mit den Scania-Gro ßgesellschaftern Volkswagen und MAN, berichtete die "WirtschaftsWoche". Volkswagen hielten sich mit plus 0,34 Prozent auf 150,51 Euro stabil.

      Infineon gewannen gegen den Trend 0,74 Prozent auf 6,77 Euro und profitierten damit laut Marktteilnehmern von guten Zahlen des US-Wettbewerbers Advanced Micro Devices (AMD) und der Hoffnung auf weiter steigende Speicherpreise.

      Im TecDAX präsentierten sich erneut die Titel des Solarsektors besonders schwach. Centrotherm rutschten mit minus 11,86 Prozent auf 37,90 Euro an das Indexende. Mit 37,18 Euro wurde zwischenzeitlich das Rekordtief der erst im Oktober an die Börse gekommenen Papiere gehandelt.

      dpa
      Avatar
      schrieb am 21.01.08 20:50:26
      Beitrag Nr. 570 ()
      America - Freedom To Fascism
      Gehört ausnahmsweise nicht ganz zum Thema, ist aber ein Film, der zeigt, in welche Richtung die Politik der USA geht!!

      http://infokrieg.tv/america_freedom_to_fascism_deutsch.html

      Gibt einen echt zum Nachdenken!!

      MfG
      Avatar
      schrieb am 21.01.08 21:30:28
      Beitrag Nr. 571 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.096.253 von Dorfrichter am 18.01.08 14:58:34Die Krise der Kredit- und Anleihenversicherer ist IMO der Hauptgrund für die Kurseinbrüche. In dem Moment wo die (korrupten) großen Ratingagenturen ihre Bonitätsnoten anpassen (dies ist längst überfällig!), wird eine gigantische Verkaufswelle ausgelöst weil Billionenwerte in "sicheren Fonds" Anleihen verkaufen müssen, da viele Anleihen nicht mehr in das Risikoprofil passen. Dies wird vermutlich in erster Linie den Bondmarkt betreffen. In Folge dessen könnte der globale "asset meltdown" folgen. Der heutige Tag wäre dann nur ein harloses Vorgeplänkel.. :rolleyes:

      Man muss sich wirklich fragen, was derzeit noch sicher ist.
      Mir fallen nur Gold, Silber und (in Deutschland) Immobilien ein.
      Avatar
      schrieb am 22.01.08 08:53:15
      Beitrag Nr. 572 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.122.550 von DIE_GERECHTIGKEIT am 21.01.08 21:30:28Man muss sich wirklich fragen, was derzeit noch sicher ist.
      Mir fallen nur Gold, Silber und (in Deutschland) Immobilien ein.


      Gut, ich war ja bestens darauf vorbereitet und von daher kommt dieser Supergau(der sich auf Jahre erstrecken wird) für mich überhaupt nicht überraschend- im Gegenteil, absolut getimt und exakt.

      Im Welt-Geldbetrug steht doch auch das Warum. Jetzt werden Schulden eingefordert. Gold, Silber, und landwirtschaftliche Nutzflächen, aber auch (stark begrenzt auf Eigennutz und Grundschuldfrei)Immobilien werden sich auszahlen.

      Hochvolatil werden die Aktienmärkte nun hin-und herschießen in der Tendenz abwärts. Noch ist fast nichts passiert, aber wir werden einige Großpleiten erleben.

      Sehen wir also zu. denn mehr kann man da nicht machen.
      Avatar
      schrieb am 22.01.08 08:55:29
      Beitrag Nr. 573 ()
      Wirtschaftsnews - & Marktberichte - von heute 07:00

      Asien: Börsen kollabieren, Geldvernichtung im Sekundentakt

      22.01.08 (www.emfis.com)
      In Asien geht der Crash weiter, Hongkong kollabiert.
      Aus den USA gab es keine Vorgaben, da die Börse dort gestern Feiertagsbedingt geschlossen hatte. Aber die Nachwehen des vergangenen Freitag ließen gestern die Börsenplätze rund um den Globus erbeben und regelrecht zusammenklappen. Marktkapitalisationen von etwa 5 Billionen US Dollar wurden laut Bloomberg seit Jahresbeginn vernichtet und etliche Börsen stürzten um Jahre zurück. An der Frankfurter Börse wurden allein gestern zeitweise bis zu 66 Mrd. Euro vernichtet. Dieses Drama, welches gestern in Asien begann, geht heute früh an Deren Börsen noch heftiger weiter.

      Der MSCI Asien Pazifik Index klappt um über 6 Prozent auf 132 Punkte zusammen. Das Barrel Öl kostet 87,50 US Dollar und geht damit auf ein 5 Wochentief zurück. Die Feinunze Gold kostet 857,50 US Dollar.

      Auf Werte einzelner Börsenplätze braucht man heute kaum spezifisch eingehen. Sämtliche Aktien aller Segmente brechen massiv, bis zu zweistelligen Bereichen ein. Aus diesem Grund nachfolgenden aktuelle Statements von Analysten, welche Bloomberg veröffentlichte:

      Patrick Chang vom CIMB-Principal Asset Management in Kuala Lumpur bezeichnet die Situation als das Territorium der Panik, in welcher wir uns befinden. Die Märkte befinden sich Preisgestalterisch in einer Rezession. Chang sieht für die nächsten ein bis zwei Wochen keine Änderung.
      Michael Birch vom Wallace Funds Management in Sydney erwartet die Rückkehr des Vertrauens der Anleger erst in der zweiten Jahreshälfte.
      Hans Kunnen vom Colonial First State Global Asset Management in Sydney sieht den Markt als “ kontinuierlich Bärisch an “.
      Taku Yamamoto vom Pension Fund Association in Tokyo meint, dass die Korrektur noch nicht abgeschlossen sei und sich fortgesetzt wird. Die Optimisten wurden ausgeschaltet, so Yamatomo.
      Jonathan Ravelas von der BDO Unibank Inc. in Manila meint, dass jetzt ganz klar die Bären das Steuer übernommen haben und alle guten Dinge ein Ende finden.






      Quelle: EMFIS.COM, Autor: (il)
      Avatar
      schrieb am 22.01.08 17:07:17
      Beitrag Nr. 574 ()
      News - 22.01.08 16:43
      Krise kostet US-Großbanken und Versicherer Milliarden
      Neue milliardenschwere Abschreibungen wegen der Hypothekenkrise haben die Gewinne der beiden US-Banken Bank of America und Wachovia im vierten Quartal 2007 fast komplett aufgezehrt. Die beiden Institute sind als nationale Nummern zwei und vier der Branche Schwergewichte. Auch der US-Anleiheversicherer Ambac Financial gerät immer stärker unter Druck.



      HB NEW YORK. Bei der in North Carolina ansässigen Bank of America (BOA) stand nach Wertkorrekturen von 5,3 Mrd. Dollar noch ein Nettogewinn von 268 Mill. Dollar in den Büchern. Ein Jahr zuvor hatte das Institut 5,26 Mrd. Dollar verdient. "Wir sind mit Sicherheit nicht mit unserem Geschäft zufrieden", sagte BOA-Chef Kenneth Lewis. Für 2008 sei die zweitgrößte Bank der USA "vorsichtig optimistisch".

      Finanzchef Joe Price kündigte für die nahe Zukunft eine Kapitalerhöhung an, um die zuletzt deutlich geschwächte Kapitalbasis zu stärken. Im Oktober hatte das Institut die La-Sall-Bank übernommen, zudem steht noch die Übernahme des angeschlagenen Hypothekenfinanzierers Countrywide für rund vier Milliarden Dollar aus.

      Beim Wettbewerber Wachovia schrumpfte der Gewinn im Schlussquartal auf 51 Mill. Dollar zusammen nach 2,3 Mrd. Dollar ein Jahr zuvor. Das viertgrößte US-Institut musste wegen der Hypothekenkrise Belastungen von 1,7 Mrd. Dollar verkraften. Einige der Verluste stammen von dem kalifornischen Hypothekenfinanzierer Golden West, den Wachovia im Oktober 2006 für gut 24 Milliarden Dollar übernommen hatte.

      Bei Wachovia und Bank of America schlug zudem zu Buche, dass sie für mögliche Kreditausfälle bei Privatkunden ihre Risikovorsorge deutlich anhoben. In den USA häuft sich die Sorgen vor vermehrten Kreditausfällen im Konsumentenbereich. An der Wall Street verloren die Papiere von Wachovia gut drei Prozent an Wert. Die BOA-Aktien drehten nach anfänglichen Verlusten dagegen leicht ins Plus.

      Weltweit haben Banken wegen der Kreditmarktkrise, die vergangenen Sommer am US-Hypothekenmarkt ihren Anfang nahm, bereits mehr als 90 Mrd. Dollar abgeschrieben. Experten rechnen mit weiteren mehreren hundert Mrd. Dollar. Vor allem US-Banken sind betroffen. Die Investmentbanken Merrill Lynch und Goldman Sachs verbuchten allein im vierten Quartal Verluste von zehn Mrd. Dollar.

      Der Anleiheversicherer Ambac Financial wies im vierten Quartal 2007 einen Verlust von 3,3 Mrd. Dollar aus, nach einem Gewinn von 203 Mill. Euro im Vorjahreszeitraum, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Das Institut führte das vor allem auf eine gut fünf Mrd. Dollar schwere Abschreibungen auf Kreditderivate zurück. Zudem schlug eine Erhöhung der Risikovorsorge für Darlehensausfälle zu Buche.

      Anleiheversicherer haben seit einigen Wochen mit Herabstufungen von Ratings zu kämpfen. Der Grund sind nicht die versicherten kommunalen Anleihen, sondern ihr Engagement in Subprime-Papiere, die wegen der Krise an den Kreditmärkten seit Monaten massiv an Wert verloren haben.

      Ambac hatte am Freitag für eine Sparte eine dringend benötigte Top-Bonitätsnote der Ratingagentur Fitch verloren, weil das Unternehmen eine Kapitalerhöhung abgesagt hatte. Auch andere Ratingagenturen erwägen Herabstufungen. Dadurch wird es für Ambac deutlich schwerer, Neugeschäft zu generieren.



      Quelle: Handelsblatt.com
      Avatar
      schrieb am 22.01.08 18:03:35
      Beitrag Nr. 575 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.125.339 von Dorfrichter am 22.01.08 08:53:15Ja, ich glaube Dorfrichter, du hast Recht, es wird auf jeden Fall noch Abwärts gehen und die Besitzer der FED reiben sich schon die Hände was sie sich nicht alles "unter den Nagel reißen können".

      Und beim nächsten Terroranschlag werden dann noch die Reste der amerikan. Bürgerrechte "entfernt", eine trübe Zukunft,...
      Avatar
      schrieb am 22.01.08 18:05:25
      Beitrag Nr. 576 ()
      US-Ökonom Roubini: "Rechne mit tiefer Rezession in USA"

      Nouriel Roubini zeichnet ein dunkles Szenario der Weltwirtschaft - "Hälfte der Subprimes nach Europa verkauft"
      Der Weltwirtschaft bläst möglicherweise eine schärfere Brise entgegen als bisher angenommen. Ein dunkles Szenario zeichnet jedenfalls der bekannte US-Ökonom Nouriel Roubini, Professor an der zur New Yorker Stern School of Business und IWF-Berater: "Ich rechne mit einer tiefen Rezession in den USA", sagt er und ist zudem von der Ansteckung der ganzen Welt überzeugt. Eine Abkoppelung der Weltwirtschaft von den USA wäre in seinen Augen nur im Fall eines sanfteren Abschwungs möglich, doch im aktuellen Fall rechnet er mit einem Überschwappen der Krise zuerst auf Asien, dann Lateinamerika und später auf Europa.
      Und: Im Gegensatz zum Konjunkturtief zu Beginn der letzten beiden Jahrzehnte werden diesmal nicht nur die Unternehmen, sondern vor allem die Haushalte erfasst, was die Lage verkompliziere, erklärt Roubini bei einem Auftritt auf einer Konferenz des französischen Kreditversicherers Coface. "Deshalb wird die Rezession auch schärfer ausfallen als die letzten beiden Male."

      "Hälfte der Subprimes nach Europa verkauft"

      Die Exporte in die USA würden durch die sinkende Nachfrage der Haushalte unter Druck geraten und zusätzlich vom schwachen Dollar erschwert. Zudem verweist Roubini auf die finanziellen Verflechtungen, "die Hälfte der Subprimes wurden nach Europa verkauft". Der Kreditengpass wirke sich am alten Kontinent sogar dramatischer aus als in den USA, weil die Unternehmen stärker von Fremdkapital abhingen.

      Keine Chancen gibt Roubini den wirtschaftspolitischen Rettungsaktionen: Die Zinssenkungen der US-Notenbank Fed seien "zu gering und zu spät", meint Roubini und kritisiert, dass seit Erkennen der Subprime-Probleme vor einem Jahr lange nichts geschehen sei.

      Ähnliches gelte für die Regierungsmaßnahmen: Das von US-Präsident George W. Bush vorgestellte Konjunkturpaket umfasse ein Volumen von ein Prozent des BIP, in der letzten Rezession 2001 wurden sechs Prozent locker gemacht. Das war auch deshalb möglich, weil Washington damals über ein hohes Budgetplus verfügte, während der Saldo derzeit stark negativ ist. Zusätzlich verschärft werde die angespannte Lage durch den Fall der Aktienkurse, der das Vermögen der Haushalte, aber auch der Unternehmen mindere. Laut Roubini wurde auch die Unternehmensseite von der Krise bereits erfasst, die Investitionen seien seit Monaten rückläufig.

      Kreditversicherer alarmiert

      Auch die Kreditversicherer sind ob der Abwärtsspirale alarmiert. Yves Zlotowski, Chefökonom bei Coface, sieht ziemliche Parallelen zu den letzten weltweiten Abwärtsphasen. Sowohl 1974, 1982, Anfang der 90er-Jahre als auch 2001 seien steigende Zahlungsausfälle der Unternehmen Vorboten der Rezession gewesen. Allerdings hofft Zlotowski auf keinen allzu scharfen Abschwung in anderen Weltregionen und begründet den Optimismus mit der guten Ertragslage der Unternehmen, die deshalb vom Engpass bei Krediten nicht zu stark betroffen seien. Jedenfalls dreht Coface wegen der größeren Risiken kräftig an der Preisschraube, die Versicherungsprämien werden im Schnitt um zehn Prozent angehoben. Für Österreich erwartet Landeschefin Martina Dobringer keine derartig starke Verteuerung. (Andreas Schnauder aus Paris, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 23.1.2008)

      Quelle: derstandard.at
      Avatar
      schrieb am 23.01.08 18:39:13
      Beitrag Nr. 577 ()
      Komment@r: Cash is King
      Die US-Notenbank stemmt sich mit aller Gewalt gegen eine Rezession. Fed-Chef Ben Bernanke senkte die Leitzinsen in einem in der jüngeren Geschichte nicht da gewesenen Ausmaß - Von Sigrid Schamall
      "Im Zweifel kann die US-Notenbank (Fed) die Dollarpresse beliebig rotieren lassen und notfalls mit dem Helikopter abwerfen, um die Wirtschaft anzukurbeln." Mit diesen markigen Worten hat Fed-Chef Ben Bernanke im Jahr 2005 die Schlagrichtung der Zentralbank festgelegt und sich damit den Spitznamen "Helicopter-Ben" gesichert. Gestern ist der Tag gekommen, wo Bernanke quasi genau das getan hat.

      Der Wirtschaft steht das Wasser bis zum Hals, der Helikopter bleibt allerdings in der Garage. Das Geld wirft er im übertragenen Sinn auf den Markt - er senkt den Leitzins. Zum vierten Mal in Folge, diesmal stärker denn je, um 0,75 Basispunkte auf 3,5 Prozent. Erstmals seit 2004 liegt der amerikanische Leitzins damit unter dem der Europäischen Zentralbank (EZB). Hier liegen die Zinsen stabil bei 4,0 Prozent. Noch. Dank dieser Maßnahme können die Banken wieder günstig an frisches Geld kommen, was sie vor dem Hintergrund der Hypothekenkrise aktuell besonders nötig haben, um wieder billigere Kredite zu vergeben, was wiederum Unternehmen motiviert, zu investieren. Die Märkte reagierten prompt und schossen nach den herben Vortagesverlusten in Richtung positiver Zahlen.

      Dass sich die Kreditkrise dennoch zu einer echten Rezession auswachsen könnte, liegt auch an der Wirtschaftspolitik der Regierung Bush. George W. Bushs Vorgänger Bill Clinton hatte noch einen Haushaltsüberschuss hinterlassen, dann aber kam der 11. September und mit ihm der Kampf gegen den Terror und der Irak-Krieg. Dazu verteilte Bush Steuergeschenke an die Industrie und Großverdiener. Seither klafft im Staatshaushalt der USA ein gigantisches Loch von mehreren 100 Milliarden Dollar jährlich. Dazu kommt ein enormes Haushaltsdefizit: Allein im Jahr 2006 lag es bei über 700 Milliarden Dollar.

      Notenbank und Politik haben also allen Grund die Konjunktur zu stützen, selbst wenn das von Bush in Aussicht gestellte Hilfsprogramm vermutlich zu spät kommt.

      Und was macht die EZB? Noch vermittelt sie den Eindruck, dem US-Beispiel der Zinssenkung nicht zu folgen. Möglicherweise wird ihr aber nichts anderes übrig bleiben. Mit den klaren Anzeichen einer globalen Wirtschaftsabschwächung gerät die EZB unter Druck zu reagieren. Auch wenn Europa in erster Linie nicht der Konjunktur, sondern der Stabilität verpflichtet ist, steht zu befürchten, dass sie bereits in absehbarer Zeit die Zinsen lockern wird. Das Ergebnis wird man in ein, zwei Jahren sehen, wenn die Inflation so richtig ins Traben gekommen ist. (derStandard.at, 23.1.2008)

      Quelle: derstandard.at
      Avatar
      schrieb am 23.01.08 18:56:13
      Beitrag Nr. 578 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.133.217 von gutzumerken am 22.01.08 18:03:35Antwort auf #574
      Das geht langsam vonstatten. Ein großer Einbruch im S&P wäre eine Katastrophe. Ich denke, man hat am Montag die Auslandsbeteiligungen abgestossen, um den S&P und den DOW zu stützen. Ich denke mal, das Timing war perfekt, wenn man davon ausgeht, daß die "Zinssenker" und die "Auslandsbeteiligungsabstosser" in einem "Briefkasten" zu finden sind. Nur die "Abteilung" ist eien andere.
      Avatar
      schrieb am 23.01.08 19:35:34
      Beitrag Nr. 579 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.146.800 von Dorfrichter am 23.01.08 18:56:13Ein interessantes Interview zum Thema, die These, das die Banken sich vor einigen Abschreibungen durch ein "Stillhalteabkommen" abgesichert haben,klingt sehr plausibel, vielleicht sind ja einige Banken schon bankrott und wir wissen es nur noch nicht ;)
      Einige Hegde-Fonds werden wohl noch bankrott gehen, aufgrund einer geringen Eigenkapitaldecke und geringen Verkaufserlösen!?
      Noch ein Argument mehr, warum die FED die Zinsen so kräftig gesenkt hat, die Börse können sie vielleicht zwar
      retten, aber die Inflation ist dankbar und die Lebensmittelpreise werden wohl weiter steigen auch wenn anderes (Immobilien, etc.) billiger wird.

      Aber lasse mich gerne eines besseren Belehren! ;)

      Das ist eine Zwangsexekution“
      Gottfried Heller, Ex-Partner von Börsenguru Kostolany, über den Aktiencrash, einen Geheimpakt der Banken – und das leere Geschwätz von der Rezession.
      Von FOCUS-Online-Redakteur Ansgar Siemens

      Gottfried Heller, Chef der Fiduka-DepotverwaltungGottfried Heller, 72, ist einer der renommiertesten Vermögensverwalter in Deutschland und leitet die Fiduka Depotverwaltung in München. Seit 1971 legt Heller das Geld von Kunden an, darunter Private, Institutionelle und Stiftungen. Über Jahrzehnte arbeitete der Profi mit dem Kult-Börsianer André Kostolany zusammen und veranstaltete Börsenseminare für Kleinanleger. ZUM THEMA

      FOCUS Online: Was passiert an den Börsen?

      Gottfried Heller: Es platzt gerade eine der größten Kreditblasen in der Finanzgeschichte. Einige Hedge-Fonds müssen en gros Wertpapiere verkaufen, weil sie in Folge der US-Immobilienkrise ins Schlingern geraten sind.

      FOCUS Online: Warum gerade jetzt der Ausverkauf? Die Kreditkrise hält die Welt doch schon seit mehr als einem halben Jahr in Atem.

      Heller: Die Hedge-Fonds waren mit geliehenem Geld unterwegs. Es gibt etwa 9000 dieser Anlagegesellschaften auf der Welt mit einem Geldbesitz von 1,5 bis zwei Billionen Dollar. Mit den Krediten, die sie von Banken bekommen, können die Fonds leicht zehn Billionen Dollar bewegen. Einige der Gesellschaften bekamen im zweiten Halbjahr 2007 Probleme wegen der US-Krise. Banken und Investoren pochen auf Rückzahlung ihrer Anteile und Kredite. Die Fonds müssen verkaufen. Diese Zwangsexekution ist einer der Hauptgründe für den Kursrutsch an den Börsen.

      FOCUS Online: Die Fonds hätten doch schon längst Papiere abstoßen können.

      Heller: Ich vermute, dass es ein Stillhalteabkommen gab zwischen Banken und Fonds, das vorsah, erst 2008 mit den Verkäufen zu beginnen. Dafür spricht, dass es schon an den ersten beiden Tagen des Jahres bergab ging mit Dax und Dow. Die Logik erscheint simpel: Wie man sieht, lösen die Verkäufe der Fonds einen Kurssturz aus, der auch das Vermögen von Banken schmälert. Banken haben ja selbst Aktien in ihrem Besitz. Wahrscheinlich wollten die kreditgebenden Finanzinstitute ihre Bilanzen für 2007 nicht noch stärker belasten, als es ohnehin schon der Fall ist.

      FOCUS Online: Viele Beobachter sprechen davon, dass eine drohende Rezession in den USA die Börsen in die Knie zwingt.

      Heller: Diese Leute sehen nicht, wo der Hund begraben liegt. Die Angst vor einer Rezession ist die falsche Diagnose für den Crash. Ich glaube im Übrigen nicht, dass dieses Szenario eintritt. Staat und Notenbank in Amerika werden mit Zinssenkungen und Geldspritzen dagegen halten. Am Donnerstag kommender Woche wird die US-Notenbank über die Zinsen entscheiden – sie könnte aber auch früher eingreifen.

      FOCUS Online: Haben Sie den Absturz kommen sehen?

      Heller: Dass der Absturz kommen musste, war klar – wann er kommen würde, konnte man nicht voraussehen. Es ist auch unklar, wann er stoppt. Dennoch habe ich als Vermögensverwalter den Aktienbesitz nicht verringert. Im Gegenteil: Stück für Stück werden wir Aktien von großen Unternehmen, sogenannte Blue Chips, kaufen. Eine Reihe von Werten im Dax bieten beste Qualität zu einem hervorragenden Preis. Der Dax ist günstig nach dem Kursrutsch; das Verhältnis von Aktienkursen zu Gewinnen der Unternehmen, das Kurs-Gewinn-Verhältnis, beträgt im Schnitt elf. Der historische Tiefstand lag bei acht, der Durchschnitt bei 16.

      Quelle: focus.de
      Avatar
      schrieb am 24.01.08 18:48:32
      !
      Dieser Beitrag wurde moderiert. Grund: Beschwerde durch Firma liegt w:o vor
      Avatar
      schrieb am 25.01.08 21:52:05
      Beitrag Nr. 581 ()
      "Konjunktureffekt wird klein sein"

      Ökonomen erwarten sich vom Rettungspaket der Regierung Bush nicht viel mehr als ein positives Signal
      Anderes Paket, andere Wirkung, gleich kurze Rezession. So schätzen Wirtschaftsexperten in den USA die Effekte des 150 Milliarden Dollar Konjunkturpakets ein, das gerade in Washington geschnürt wird, im Vergleich zu den Maßnahmen gegen die Rezession 2001. Damals waren die USA bereits 6 Monate in der Rezession bevor Präsident George Bush Geld zur Stimulierung in die Wirtschaft pumpte.

      Diesmal gibt es allerdings nur Steuerrückvergütungen. "Die bringen einen schwächeren und kürzeren Effekt", erklärt Daniel Hamermesh, Wirtschaftsprofessor an der University of Texas in Austin. Traditionellerweise werden Pakete in den USA erst nach dem Ausruf der Rezession gebastelt. Diesmal könnte aber ein kurzfristiges Maßnahmenpaket reichen, denn die Rezession ist noch nicht einmal offiziell - es dauert freilich auch mindestens bis Juni, bis die Schecks auf dem Weg sind.

      "Panik regiert"

      "Derzeit regiert einfach wirtschaftliche Panik", und die muss unterbunden werden, erklärt Hamermesh, warum schnelles Handeln wichtig ist. Denn amerikanische Pensionen, die oft von Börsengewinnen abhängen, könnten durch Panikverkäufe beeinträchtigt werden. Ökonomen sind sich heute längst darüber einig, dass ein Stimuluspaket Mitte der 70er-Jahre viel zu spät fertig war und erst in Kraft trat, als die Wirtschaft schon wieder im Aufschwung war.

      1992 und 1993 stritten Politiker überhaupt so lange bis es zu spät war.

      Charles Calomiris, Ökonom an der Columbia University Graduate School of Business, meint, Timing ist wichtig, um wieder positive Stimmung zu machen. "Der wirkliche ökonomische Effekt wird wahrscheinlich klein sein", sagt er. Viele sehen aber doch stützende Wirkung, denn das Paket zielt auf andere Bevölkerungsschichten ab als das letzte.

      Bushs Steuermaßnahmen von 2001 haben den Ärmsten weniger unter die Arme gegriffen als Bessergestellten. Und Leute, die keine nationale Einkommenssteuer zahlen, waren überhaupt ausgespart. Das neue Paket hilft diesen ärmsten Gruppen, während Leute, die mehr als 75,000 Dollar im Jahr verdienen, ausgespart werden. "Diese Maßnahme ist viel besser als die vor einigen Jahren, weil Niedriglohn-Bezieher auch eingebunden sind", meint Chad Stone, Chefökonom am Center on Budget and Policy Priorities, das den Demokraten nahe steht.

      Beobachter sagen, das sei auch nötig. Denn Durchschnitts-Konsumenten werden diesmal wegen der gefallenen Immobilienpreise viel stärker betroffen sein als in der letzten Rezession, die von den Terroranschlägen des 11. Septembers und dem Ende des Dotcom-Booms verursacht wurde. Und Einkommensschwache geben Steuergeschenke meist aus und heizen damit die Wirtschaft an, während Bessergestellte sie eher zur Bank tragen.

      Defizit steigt

      Beim Steuerpaket 2001 haben das Extra-Geld in den Börsen der Amerikaner und die Vorfreude darauf mitgeholfen, die Rezession auf nicht einmal ein Jahr zu beschränken. Wie viel länger und intensiver sie ohne Regierungshilfe gedauert hätte, traut sich kaum jemand zu abzuschätzen.

      Auch diesmal erwarten viele einen kurzen Abschwung. Hamermesh: "Rezessionen sind heutzutage kürzer und flacher, weil unsere Wirtschaftsstruktur anders ist als früher." Greg Womack von Womack Investment Advisers meint dagegen: "Diese wirtschaftliche Grippe könnte uns noch einige Jahre lang nachhängen."

      Sorge bereitet vielen Beobachtern die Budgetlage. Das Defizit von rund 250 Milliarden Dollar wird weit nach oben getrieben. Bei der Rezession 2001 hatte man noch viel mehr Spielraum, weil man mit einem Budgetüberschuss startete. (Georg Szalai aus New York, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 26./27.1.2008)
      Avatar
      schrieb am 26.01.08 10:53:48
      Beitrag Nr. 582 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.147.304 von gutzumerken am 23.01.08 19:35:34Ich glaube nicht, daß dieser Händler ungehindert so agieren konnte. Nach meiner Meinung lösten die amerikanischen Finanzkonglomerate den Kurssúrz auf dem Globus am Montag aus. Die Boerse in New York hatte ja geschlossen. Man sorgte so für Liquidität zur Stützung der amerikanischen Indizes.

      Alles andere dürfte in die Abteilung Märchen gelegt werden.

      Die FED (Zusammenschluß der private Bankers und zugleich die amerikanische Notenbank) die diesen Zinsschritt vornahm, gehört ja in den Einzelteilen teilweise zu den Schadensverminderern und Schadensverursachern.

      2005 war bereits klar, daß die Häuslebauer in den USA schwer in die Predullie kommen würden mit den rasanten Zinserhöhungen. Im Nachhall dürfte das der Grund gewesen sein, daß Greenspan die Staffette weiterreichte an Bernanke.

      Was die FED aber mit diesen Zinserhöhungen auslöste, dürfte in ihrem Kalkül gelegen haben. Mir kann keiner weismachen, daß sie nicht wußten, welche Lawine sie da lostreten werden.

      So gesehen werden die Finanzmärkte ganz gezielt gesteuert.
      Avatar
      schrieb am 26.01.08 17:36:16
      Beitrag Nr. 583 ()
      News - 26.01.08 16:21
      Société-Générale-Chef fürchtet Übernahme

      In der Affäre um den Milliardenbetrug wächst bei Société-Générale-Chef Daniel Bouton die Angst vor einer Übernahme. Behörden haben inzwischen den Skandalhändler Jérôme Kerviel festgenommen. Er soll auf den deutschen Dax gewettet haben.


      "Es wäre nicht das erste Mal seit 1987, dass es zu einem feindlichen Übernahmeversuch kommen würde", sagte Bouton der Zeitung "Le Figaro". Am Donnerstag hatte Société Générale die Öffentlichkeit mit einem dramatischen Händlerverlust schockiert. Das zweitgrößte Geldhaus Frankreichs teilte mit, dass fehlgeschlagene Geschäfte des Händlers Jérôme Kerviel die Bank 4,9 Mrd. Euro gekostet haben. Das ist der bislang höchste von einem einzelnen Händler verursachte Verlust bei einer Bank. Kerviel hatte zuvor in der Abteilung der Bank gearbeitet, die solchen Missbrauch eigentlich verhindern soll. "Wir haben einen Schock erlitten, aber wir werden ihn gemeinsam durchstehen", sagte Bouton. Die französische Polizei hat inzwischen die Wohnung Kerviels durchsucht, Dokumente beschlagnahmt und den Händler festgenommen.

      Nach Informationen des "Spiegel" soll Kerviel in großem Stil auf den deutschen Leitindex Dax gewettet haben. So soll er vor wenigen Wochen rund 140.000 sogenannte Dax-Futures gekauft haben. Das sind Terminkontrakte, die an der deutsch-schweizerischen Börse Eurex gehandelt werden. Als Verluste entstanden, soll die deutsche Niederlassung des Finanzdienstleisters Newedge die Zentrale der Bank in Paris informiert haben.



      Bouton: Keine Verantwortung am Börsenchrash

      Neben dem Händlerverlust musste Société Générale Investoren Abschreibungen von 2,05 Mrd. Euro im vierten Quartal 2007 im Zusammenhang mit der Kreditkrise hinnehmen. Der Nettogewinn für das Jahr wird daraufhin voraussichtlich auf 600 bis 800 Mio. Euro einbrechen, von 5,2 Mrd. Euro im Vorjahr.

      Eine Verantwortung für den Kurssturz an den Börsen wies Bouton von sich: "Das ist absurd. Ursache dafür waren die asiatischen Aktienmärkte." Am Montag verzeichneten die Börsen den größten Tageseinbruch seit dem 11. September. Nach Bekanntgabe des Société-Générale-Debakels kamen Gerüchte auf, die panische Auflösung von Kerviels Positionen hätten den Kursrutsch mitausgelöst.



      Boutons Stuhl wackelt

      Société-Générale-Chef Bouton entschuldigte bei den Aktionären für die Verluste. "Ich kann ihre Enttäuschung und Wut gänzlich nachvollziehen. Diese Situation ist vollkommen inakzeptabel", ließ Bouton in ganzseitigen Zeitungsanzeigen wissen. Ein Rücktrittsgesuch Boutons hatte die Bank abgelehnt. Einige Branchenexperten bezweifelten jedoch, dass sich der Vorstandschef noch lange seinen Posten halten wird. Ein Mitarbeiter der Bank in Hongkong sagte, die Belegschaft sei geschockt.

      Société Générale steht wegen seines Risikomanagements heftig in der Kritik. "Dieser Händler scheint mir nur ein Sündenbock zu sein", sagte ein Branchenkenner. Die französische Tageszeitung "Libération" fragte in einem Kommentar: "Ein Schuldiger wurde gefunden, doch wer sind die Verantwortlichen?" Nach der Version der Société Générale soll der 31-jährige Aktienhändler Jérôme Kerviel mithilfe seines Insiderwissens die internen Kontrollen umgegangen haben.

      Viele Fachleute sind der Meinung, dass ein Verlust von 4,9 Mrd. Euro nicht einer Einzelperson angelastet werden kann und stellen daher das Sicherheit- und Kontrollsystem in Fragen. "Diese Anomalie hätte doch auffallen müssen. Man muss sich fragen was die Hunderte von Kontrolleuren der Société Générale eigentlich machen", sagte Alain Crouzat, Präsident der Wertpapiergesellschaft Montségur Finance. Für Philippe Citerne, Vizechef der Société Générale, handelt es sich um einen "nicht zu erklärenden Akt der Böswilligkeit". Kerviel und bis zu fünf Manager wurden entlassen.







      Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy warb unterdessen um Vertrauen in das französische Finanzsystem. Der "riesige interne Betrug" beim zweitgrößten Geldhaus des Landes stelle die Zuverlässigkeit und solide Verfassung der Branche nicht in Frage, sagte Sarkozy am Freitag.

      Die Aktien von Société Générale erholten sich leicht von ihren Vortagesverlusten. Sie zogen in einem freundlichen Marktumfeld um 1,8 Prozent an. In diesem Jahr haben die Papiere allerdings wegen Spekulationen um Abschreibungen rund 20 Prozent an Wert verloren.



      Fed will nichts gewusst haben

      Bei einer am Montagabend kurzfristig anberaumten Videokonferenz hätten die US-Notenbanker den Eindruck gehabt, dass die Turbulenzen an den Finanzmärkten auf Sorgen um die Wirtschaft zurückzuführen seien, sagte am Donnerstag ein Fed-Vertreter. Dabei habe man sich jedoch nicht allein auf den Kurssturz an den Märkten am Montag konzentriert.

      Erst recht seien die Notenbanker nicht davon ausgegangen, dass die Volatilität auf eine einzelne Institution zurückzuführen sei. Der Fed-Vertreter fügte an, dass die US-Notenbank mit ihrer Entscheidung vom Dienstagmorgen für eine außerordentliche Zinssenkung um 75 Basispunkte auf nunmehr 3,5 Prozent nach wie vor im Reinen sei. Die nächste reguläre Sitzung der Fed steht in der kommenden Woche an.



      Zum Profiteur des Skandals wurde der frühere Bankenbetrüger Nick Leeson: Um ein Interview mit ihm zu führen, traten Medien in einen Bieterwettstreit ein. Laut seinem Agenten will Leeson, der in den 90er Jahren die britische Barings-Bank zum Zusammensturz gebracht hatte, nur mit den meistbietenden Medien sprechen. Dabei handle es sich nicht
      um ein Honorar, sondern lediglich um eine "Aufwandsentschädigung", damit er seinen Terminplan entsprechend ändern könne, sagte der Agent.





      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 27.01.08 11:40:28
      Beitrag Nr. 584 ()
      Das Milliardenloch wir immer größer

      Samstag, 26. Januar 2008
      Zuviel Risiko
      Landesbanken in Not

      Die Landesbanken LBBW, BayernLB, WestLB und HSH Nordbank haben einem Magazinbericht zufolge fast 80 Mrd. Euro in riskante Wertpapiere investiert. Wegen der US-Kreditkrise seien damit allein bei den Bayern Abschreibungen von mehr als zwei Mrd. Euro zu erwarten, meldete das Nachrichtenmagazin "Focus" am Samstag ohne Angabe von Quellen. Angeblich prüfen die öffentlichen Banken die Ausgliederung ihrer riskanten Wertpapiere in eine separate Gesellschaft.
      Ausgebrüllt?


      Allein 20 Mrd. bei der WestLB

      Für die angebliche Gesamtinvestitionssumme der vier Landesbanken war keine Bestätigung zu erhalten. Allein das einschlägige Engagement der WestLB wird in Eignerkreisen jedoch mit 20 Mrd. Euro angegeben. Die WestLB hatte am Montag erklärt, sie erwarte einen Jahresverlust von einer Milliarde Euro. Zudem entstünden in der Bilanz Wertminderungen in einer Höhe von einer weiteren Milliarde Euro. Die Eigner der Bank - Land, Sparkassen und Landschaftsverbände - hatten sich bereiterklärt, zwei Mrd. Euro zuzuschießen. http://www.n-tv.de/909821.html


      Hypothekenstrudel
      Nun auch die BayernLB

      Auch die Bayerische Landesbank wird von der internationalen Kreditkrise härter getroffen als bislang bekannt.
      http://www.n-tv.de/908700.html
      Avatar
      schrieb am 28.01.08 10:12:45
      Beitrag Nr. 585 ()
      News - 28.01.08 10:07
      Börse in Shanghai bricht mehr als sieben Prozent ein

      SHANGHAI (dpa-AFX) - Die Börse in Shanghai ist innerhalb einer Woche zum zweiten Mal um mehr als sieben Prozent eingebrochen. Der Shanghai Composite Index fiel am Montag um 7,19 Prozent und landete bei 4419,29 Punkten bei Handelsschluss. Das ist der niedrigste Wert seit August 2007, wie Staatsmedien berichteten. Der Shenzhen Composite Index sackte um 6,85 Prozent auf 1335,96 Punkte. Medien sprachen erneut von einem 'schwarzen Montag' für Chinas Börsen. Vor einer Woche war der Shanghai-Index bereits um rund fünf Prozent gesunken und am Folgetag noch einmal um sieben Prozent eingebrochen.

      Die Anleger fürchten eine mögliche US-Rezession, die sich negativ auf die Nachfrage nach chinesischen Waren auswirken könnte. China steht außerdem unter dem Schock eines schweren Unwetters. Durch die schwersten Schneefälle seit Jahrzehnten kurz vor dem traditionellen Neujahrsfest gibt es Engpässe bei Transport und Energieversorgung. Der Börsen-Einbruch vom Montag folgt außerdem Verlusten an der Wall Street Ende vergangener Woche./tf/DP/sk

      Quelle: dpa-AFX
      Avatar
      schrieb am 30.01.08 15:06:41
      Beitrag Nr. 586 ()
      EU will Finanz-Scherbenhaufen kitten
      Die Staats- und Regierungschefs von Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien fordern mehr Transparenz als Lehren aus der Finanzkrise
      Die Konjunktur in Europa soll in Schwung bleiben, der IWF revidiert seine Prognosen aber nach unten.

      London/Wien – Die Turbulenzen auf den Finanzmärkten haben die Staats- und Regierungschefs der vier größten EU-Staaten – Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Italien – zu einem Gipfel nach London geführt. Am Ende der Gespräche steht die Forderung nach mehr Transparenz. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte am Dienstag, das Vertrauen der Bürger in die Offenheit der Finanzmärkte müsse gestärkt werden. Dazu bedürfe es eben vor allem mehr Transparenz. Und: „Wenn die nicht passiert, muss auch regulatorisch vorgegangen werden.“ Der britische Premierminister Gordon Brown hat von den Banken eine schnelle Offenlegung der Kreditrisiken und Verluste gefordert. Zudem sollen Ratingagenturen ihre Systeme verbessern. Die zuständigen Behörden, etwa im Aufsichtsbereich, auf EU-Ebene sowie global sollen enger kooperieren und Informationen austauschen.

      „Wir haben auf zwei Ebenen zu handeln“, sagte EU-Kommissionspräsident Manuel Barroso, der ebenfalls an dem Treffen teilnahm. Es gehe um die EU-Ebene sowie um die globale, etwa im Rahmen der G-8. Zudem sollen international abgestimmte Regeln für den Umgang mit Krisen entwickelt werden. Eine besondere Rolle beim Krisenmanagement könnte der Internationale Währungsfonds (IWF) spielen. Dazu bedürfe es weiterer Reformen der weltweiten Finanzinstitutionen. „Wir brauchen eine besseres globales Frühwarnsystem“, forderte Brown.

      Obwohl die Regierungschefs Regulierungen für den Finanzmarkt nicht mehr ausschließen, sei laut Barroso „gezieltes und angemessenes Handeln“ gefragt. Die EU dürfe nicht zwecklose Versuche unternehmen, sich gegen die Globalisierung der Finanzmärkte zu stemmen.

      SPÖ-Finanzstaatssekretär Christoph Matznetter befürwortet eine bessere Kontrolle der Finanzmärkte. „Man muss dort bremsen, wo über das Vermögen Anderer verfügt wird“, sagte Matznetter in der ZIB 2. Angesichts der Börsen-Turbulenzen hat der Staatssekretär von einer „veritablen Krise“ gesprochen. Nun müsse man alles tun um zu verhindern, dass „das Platzen von Spekulationen auf die reale Wirtschaft übergreift“.

      Ein eigenes Konjunkturpaket für Österreich brauche man nicht, Europa habe sich bisher „erstaunlich robust“ gegenüber den Auswirkungen der Finanzkrise gezeigt.

      IWF revidiert Prognose

      Der IWF sieht das anders und hat am Dienstag angesichts der anhaltenden Turbulenzen auf den Finanzmärkten seine Wachstumsprognosen für 2008 vor allem für die entwickelten Volkswirtschaften deutlich gesenkt. Dass der IWF seine Prognosen nach unten revidieren wird, hat IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn bereits beim Weltwirtschaftsforum in Davos angekündigt, der Standard hat berichtet.

      Für den Euro-Raum reduzieren die IWF-Experten die Wachstumsaussichten für 2008 um knapp ein Viertel auf 1,6 Prozent. Gegenüber der letzten IWF-Prognose vom Oktober 2007 bedeutet dies eine Rücknahme um 0,5 Prozentpunkte. 2007 sollte das Wachstum noch 2,6 Prozent betragen haben.

      Auch die Aussichten für die USA werden empfindlich gekürzt. Laut IWF wird die weltgrößte Volkswirtschaft 2008 nur mehr um 1,5 Prozent statt, wie bisher angenommen, um 1,9 Prozent wachsen. Deutlicher fällt der Wachstumseinbruch auf, wenn vom vierten zum vierten Quartal verglichen wird: Dann wächst die US-Wirtschaft nur um 0,8 Prozent und Euroland um 1,3 Prozent, China dagegen noch um 9,4 Prozent. Das globale Wachstum sollte sich von 4,9 Prozent 2007 auf 4,1 Prozent im Jahr 2008 verlangsamen.

      Das größte Risiko für das Wachstum der Weltwirtschaft ist laut IWF die Gefahr, dass wegen der anhaltenden Turbulenzen auf den Finanzmärkten die inländische Nachfrage in den entwickelten Volkswirtschaften reduziert wird, und es zu einem Überschwappen auf die Emerging Markets und sich entwickelnden Länder kommt.

      Die EU-Kommission will als Lehre aus der Krise auch die Eigenkapitalregeln der Banken ändern. Gedacht werde an neue Vorgaben für große Engagements und Berichtspflichten gegenüber den Aufsichtsbehörden, sagte der Vize-Generaldirektor im Ressort Binnenmarkt, David Wright. Die seit Jänner geltenden EU-Eigenkapitalregeln beruhen auf dem internationalen Regelwerk Basel II. Sie legen fest, wie viel Geld eine Bank zur Risikoabsicherung vorhalten muss.

      FBI ermittelt

      Während Europa also um Schadensbekämpfung durch die Kreditkrise bemüht ist, hat die US-Bundespolizei FBI im Zuge der Turbulenzen Ermittlungen gegen 14 Unternehmen der Finanzbranche aufgenommen. Die Untersuchungen konzentrierten sich unter anderem auf mögliche Bilanzbetrügereien und Insider-Handel, berichteten US-Medien. Namen der betroffenen Unternehmen nannte das FBI nicht. (Reuters, as, bpf/DER STANDARD, Printausgabe, 30.1.2008)
      Avatar
      schrieb am 30.01.08 18:54:15
      Beitrag Nr. 587 ()
      Mal ein bisschen längerer Artikel, aber sehr Aufschlussreich



      Die Dollarfalle

      Welche welchen Folgen kann der Dollarverfall für Europa haben ?
      Was Sie über Gold wissen sollten.

      recherchiert von Aman


      Die USA, das Land des Dollars, lebt seit Jahrzehnten über seine Verhältnisse. Die Verschuldung der Haushalte, des Staates und der Unternehmen hat 2007 die 30-Billionen Dollar Marke überschritten.

      Die Federal Reserve (FED), ein von privaten Banken 1913 gegründetes Kartell unter Führung der beiden Großfinanzgruppen Rothschild und Rockefeller, schuf eine private Zentralbank mit dem Recht, eigenes Geld auszugeben, welches gesetzliches Zahlungsmittel wurde. Diese Privatbank druckt und generiert bis heute in aberwitzigen Mengen kontinuierlich frisches Geld, um die laufenden Verbindlichkeiten der USA zu decken. Dies führt mittlerweile zu einer unkontrollierbaren Erhöhung der Geldmenge, genannt M 3. Da die Federal Reserve am 23. März 2006 beschlossen hat, diese Geldmenge M 3 nicht mehr zu veröffentlichen, d. h. den wichtigsten zuverlässigen Indikator für die weltweit umlaufende Menge an Dollars unter Verschluss zu halten, hat diese von der internationalen Finanzwelt scharf kritisierte Entscheidung zur Folge, dass die Transparenz über die Entwicklung der international umlaufenden Dollarmenge verloren ging. Finanzexperten schätzen die im Umlauf befindlichen Dollarbestände auf ungefähr 22,5 Billionen Dollar, wobei alleine 610 Mrd. Dollar, sogenannte "Eurodollar", als Devisenreserve bei der Europäischen Zentralbank lagern sollen.

      Praktisch hat inzwischen das der US-Großfinanz gehörende private Federal-Reserve-System Welt-Geldhoheit erlangt: Das FED-Privatgeld Dollar ist von der Geldmenge her in der Welt dominierend. Mehr als 75 Prozent aller Zahlungsmittel basieren auf Dollar, wobei 80 Prozent aller jemals gedruckten Dollarnoten sich mittlerweile außerhalb der USA in Umlauf befinden.

      Eine neutrale Geldmengenvermehrung dürfte sich eigentlich nur an der realen Zunahme von Gütern und Dienstleistungen in einer Wirtschaft orientieren. Die verantwortungslose Geldschöpfungspolitik der FED hat aber dazu geführt, dass weltweit in den letzten 25 Jahren die realen Güter und Dienstleistungen um das Vierfache gesteigert wurden, die weltweite durch nichts mehr gedeckte Geldmenge aber um das Vierzigfache! Das heißt, dass es für die restlichen 36 Geldanteile keine Deckung in reellen Werten gibt. Nur über einen Börsen- und Finanzcrash, der nicht mehr allzulange auf sich warten lassen dürfte, ist eine Bereinigung der Geldmenge (Vernichtung überzähliger Zahlungsmittel) möglich!


      Jeder Geldschöpfungsakt braucht ein Projekt, über das die neu geschöpfte und gedruckte Geldmenge in den Finanzkreislauf gepumpt werden kann. Willkommene "Projekte" sind z.B. Kriege. Der Irak-Krieg wird mit allen Nebenkosten, wie z.B. die Versorgung der Kriegsverletzten und der Hinterbliebenen, nach den Berechnungen des ehemaligen Weltbank-Vizepräsidenten Stiglitz konservativ geschätzt mindestens 1026 Milliarden Dollar kosten. Ein Großteil dieses Geldes wird die FED aus dem Nichts schöpfen und der amerikanischen Regierung gegen Zinsen als Kredit zur Verfügung stellen, für die der amerikanische Steuerzahler dann geradestehen muss. Selbst Weltbank-Projekte wie die Finanzierung eines Staudammes, z.B. in Afrika, können indirekt Geldvermehrungsprojekte der FED darstellen. Das heißt, dass Weltbankkredite selbstverständlich nur in Dollar ausgegeben werden. Der afrikanische Lastwagenfahrer, der am Bau des Staudammes beteiligt ist, kann dann ebenfalls in Dollar bezahlt werden und gibt natürlich auch seine Dollar wieder aus, um den Lebensunterhalt seiner Familie zu bestreiten. Er trägt somit zur weiteren Verbreitung des Dollar auf dem schwarzen Kontinent bei.


      China, mit Dollardevisenreserven von 1,2 Billionen Dollar, versucht nun ebenfalls verstärkt über Afrika seine Dollarbestände abzubauen, indem es massiv in Rohstoffvorkommen, Schürfrechte und Infrastrukturprojekte wie Flughäfen, Straßen- und Pipelinebau investiert. Dass die Chinesen Ihre Dollarbestände vermehrt in die strategische Rohstoffsicherung investieren, ist den USA verständlicherweise ein Dorn im Auge. Haben die Chinesen doch bisher brav ihre Dollardevisen wieder zurück in die USA in Form von amerikanischen Staatsanleihen investiert.

      Die Zentralbanken in China, Japan und Europa sammeln die für die Sachwertlieferungen ihrer Bürger einkommenden zunehmend wertlosen Dollars in immer größeren Beständen als angeblich werthaltige Währungsreserve an. Die Währung dieser Staaten wird also mit immer wertloseren Dollars unterlegt – und ist also praktisch ebenso wertlos geworden. Damit aber hat es der Schuldner USA selbst in der Hand, wie stark er durch offizielle Abwertung des Dollars schließlich seine Gläubiger entreichern - und sich auf deren Kosten wieder entschulden will. Jede Abwertung des Dollars wird vor allem das 80% aller Dollars haltende Ausland entreichern. Dem Schuldner steht es frei, wie stark er seine Schulden abwerten und damit seine Gläubiger über den Tisch ziehen will.

      Würden die Geldbesitzer wissen, dass sie eigentlich nur Papierwert in den Händen haben, alles andere aber von den Manipulationen, den Missbräuchen, der Macht und den Zwecken der US-Großfinanz abhängt, würde die Geldumlaufgeschwindigkeit wegen Zurückweisung des Geldes stärker steigen, würde eine Flucht in die Sachwerte einsetzen und damit eine dramatisch steigende bis galoppierende Inflation beginnen, würde die längst geschehene Entwertung der Geldwertanlagen der Bürger (Geldpapiere, Renten, Fonds und andere) sich in einem zweiten Börsencrash auflösen und zusammenbrechen, und würden ganze Branchen der Finanzindustrie und Finanzdienstleistung unter Haftungsprozessen wegen der Entwertung zusammenbrechen, so dass eine Währungsreform unvermeidlich wird.

      Inzwischen wurden sogar die Nationalbanken sanft oder hart (Schweiz) gedrängt, ihre Goldvorräte gegen Dollars abzugeben oder "auszuleihen". Das Gold der Welt hat sich dadurch wiederum wie vor der ersten Weltwirtschaftskrise bei den Eigentümern des Federal-Reserve-Systems konzentriert, so dass ein neuer Goldstandard nur mit deren Willen und nach deren Diktat wieder einzuführen wäre und die FED-Eigentümer mit einer Neufestsetzung des Goldpreises allein dadurch im Falle einer Währungsreform ein Jahrhundertgeschäft machen würden. Mr. Greenspan (der frühere Notenbankchef) nannte einmal beiläufig die Zahl von 6000 Dollar mit der eine Feinunze Gold bewertett weden könnte. (eine Feinunze = 31,2 Gramm mit einem Preis von z.Zt 810,- Dollar/Unze)

      Würde eine Währungsreform kommen, stünde zum Beispiel die Eurobank ohne Werte da. Das Gold - auch das deutsche Gold - ist mutmaßlich nur noch als bloßer schuldrechtlicher Rückgabeanspruch vorhanden, nicht mehr aber als Realgold. Es ist angeblich an die private Federal Reserve Bank und von dieser weiter verliehen, also im Zusammenbruch nicht mehr greifbar. Das System lebt davon, dass ein Missbrauch nicht diskutiert und nicht veröffentlicht wird.



      Goldreserven

      Die Goldreserven der Bundesbank sind die zweitgrößten nach den Goldreserven der US-Notenbank. Derzeit verwaltet die Bundesbank 3.427 Tonnen Gold zu einem Marktwert von rund 65,4 Milliarden Euro (Stand: 17. November 2007). Der größte Teil der deutschen Goldreserven soll aber nicht in Deutschland selbst lagern, sondern in den Schatzkammern der Federal Reserve Bank in New York City oder auch in London. Im Kalten Krieg sollte das Gold dort sicherer sein als in Frankfurt, wo die Rote Armee in wenigen Stunden gewesen wäre. Heute macht die Bundesbank betriebswirtschaftliche Gründe geltend, weil ein Transport nach Deutschland "hohe Kosten" verursachen würde, auch für den Bau neuer Tresore.

      Letzteres musste auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann erfahren, als er im August 2002 eine Reihe von Fragen an die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesfinanzministerium, Dr. Barbara Hendricks, richtete. Am 1. Oktober 2002 antwortete die Staatssekretärin, sagte aber nur das, was ohnehin öffentlich bekannt war. Den heiklen Fragen wich sie aus oder gab irreführende Antworten. Dabei müsste Berlin eigentlich genau wissen, was in Frankfurt vor sich geht, denn das Grundkapital der Deutschen Bundesbank gehört allein dem Bund.

      232 Tonnen Gold wurden in der ersten Januarwoche 1999 an die Europäische Zentralbank übertragen. Diese 232 Tonnen stehen seitdem als Forderung in den Büchern der Bundesbank, seltsamerweise aber als Forderung in Euro!!! Geht hier alles mit rechten Dingen zu?

      Was im Dunkeln bleibt, ist, wieviel genau vom deutschen Gold verliehen ist und wo die Reserven liegen. Der Verdacht liegt nahe, dass die Bundesbank mit dieser seltsamen Bilanzierungsmethode etwas verbergen will. Aber was? Erstens die Höhe der Ausleihungen, zweitens den Zeitpunkt. Hat die Bundesbank sich etwa (unwissentlich ?) an einem amerikanischen Komplott beteiligt, den Goldpreis tief zu halten, indem der Markt jahrelang mit Leihgold überschwemmt wurde? Entsprechende Gerüchte kursieren seit langem in den USA. Es wurde auch der Verdacht geäußert, Washington hätte auf deutsches Gold zurückgegriffen, um damit am Markt zu intervenieren. Tatsächlich gibt es gravierende Ungereimtheiten in den offiziellen amerikanischen Goldstatistiken.



      Berlin verheimlicht, wo die Goldreserven liegen

      Insider haben keinen Zweifel daran, dass der allergrößte Teil der deutschen Goldreserven in den USA liegt. Und zwar nicht in Fort Knox, wie oft kolportiert wird, sondern im Keller der Federal Reserve Bank in New York, also unter dem Straßenpflaster von Manhattan.

      Unter den führenden Zentralbanken mit Goldbesitz ist die Bundesbank die einzige, die nur einen kleinen Teil ihrer Goldbarren auf eigenem Gelände aufbewahrt.Bemerkenswert, dass die Bundesbank als "einzige" der führenden Zentralbanken so verfährt. Weder die USA noch Frankreich noch England kämen auf die Idee, ihr Gold in Deutschland zu bunkern.

      Man hätte annehmen können, dass die Bundesbank nach der Wiedervereinigung mit gutem Grund darauf pochen würde, zumindest einen Teil des Goldes zurück nach Frankfurt zu holen. Im Interesse guter Beziehungen zur internationalen Finanzwelt werden die Goldbarren wahrscheinlich bleiben, wo sie sind, denn die USA haben gegen die Rückkehr des Goldes etwas einzuwenden.

      Warum legen die USA so großen Wert darauf, die deutschen Goldreserven bei sich zu haben? Ein exzellenter Kenner der Verhältnisse und früheres Mitglied der Bundesregierung meinte: "Die Amerikaner betrachten das deutsche Gold als eine Art Pfand." Er hätte auch sagen können: als eine Art Geisel für deutsches Wohlverhalten.

      Ein heikles Thema. Zum Verständnis ein Blick zurück auf die Zeit des Wirtschaftswunders der fünfziger und sechziger Jahre, auf die Exportüberschüsse, die sich damals in Gold verwandelten, auf die Besatzungskosten - und vor allem auf den berühmt-berüchtigten "Blessing-Brief". Karl Blessing stand der Bundesbank von 1958 bis Anfang 1970 vor. Zwischen ihm und der Bundesregierung existierte ein geheimes Verwaltungsabkommen. Besonders gefragt war die Kooperation zwischen Frankfurt und Bonn, als Gold wieder einmal in den Mittelpunkt der Währungspolitik rückte und als die US-Regierung Ende der sechziger Jahre einen neuen finanziellen Ausgleich für ihre Stationierungskosten in Deutschland forderte.
      Bonn war zahlungsunwillig, Resultat des amerikanischen Drucks war der bereits erwähnte Blessing-Brief. Darin sicherte der Bundesbankpräsident der Federal Reserve die "Immobilisierung" der deutschen Goldreserven zu. Er versprach, dass die Bundesbank die Reserven nicht aus den USA abziehen werde, solange die USA Stützpunkte in Deutschland unterhalten. Dies war eine Konzession, auf die die Amerikaner allergrößten Wert legten.

      Wenn der Dollar kollabieren würde - und mit ihm leider auch die Devisenreserven der Bundesbank, die zu 90% (!) in Dollar angelegt sind, würde die in Deutschland zirkulierende Währung dann weitgehend ihrer "Deckung" beraubt. Genau dies wäre der Tag, an dem die Bundesbank ihr Gold bräuchte. Nur liegt es dann leider am falschen Platz.


      Information:

      Die Informationen stammen aus
      folgenden Quellen:

      Der Weltgeldbetrug - v. Prof. Dr. Eberhard Hamer,

      Dr. Bruno Bandulet

      Literatur:
      Der Mythos vom Geld - die Gschichte der Macht
      Stephan Zarlenga
      Conzett Verlag:
      ISBN 3-905267-00-4

      Weitere Informationen und Links:

      Drucken, Drucken und nochmals Drucken.
      (Anmerkung: es muss 348 Mrd. Euro heißen !!)
      http://www.goldseiten.de/content/diverses/artikel.php?storyi…

      Der Weltgeldbetrug von Prof. Dr. Hamer
      http://www.goldseiten.de/content/kolumnen/artikel.php?storyi…

      Dr. Bandulet
      http://www.bandulet.de/

      Die Seite der unermüdlichen Kämpfer gegen die Goldverschwörung.
      www.gata.org


      Alle Angaben ohne Gewähr. Für die Inhalte der erwähnten Seiten sind allein die Anbieter verantwortlich, keinesfalls der Betreiber von www.sein.de.


      Quelle: sein.de
      Avatar
      schrieb am 31.01.08 19:51:51
      Beitrag Nr. 588 ()
      Alle die mithelfen wollen die momentane Geldpolitik, die Augenscheinlich von den USA gesteuert ist, zu verändern, haben hiermit die Möglichkeit:

      Unterstützt Ron Paul den einzigen Kandidaten der amerikanischen Präsidentenwahl der,

      die Steuern senken will
      die Geldpolitik drastisch ändern möchte (Rückkehr zum Goldstandard)
      für die Freiheit des Einzelnen Eintritt


      Wie können wir Ihn unterstützen? Naja zum Beispiel durch solche Foreneinträge!! :laugh:


      für mehr Infos: http://www.ronpaul2008.com/ oder auf youtube.com
      Avatar
      schrieb am 03.02.08 11:42:25
      Beitrag Nr. 589 ()
      News - 03.02.08 11:05
      Ein dickes Ei

      Die Kreditkrise hält Einzug in Englands Wohnzimmern. Eine Tochter des amerikanischen Finanzriesen Citigroup sorgt auf der Insel für Ärger: Die britische Internetbank Egg hat mehr als 160 000 Kreditkarten gekündigt. Die Gründe: Riskante Darlehen, eine schlechte Zahlungsmoral und verschuldete Privathaushalte. Ein dickes Ei, meinen die Verbraucher.



      LONDON. Eigentlich hat Gillian Cox mit der großen Kreditkrise, die die Kapitalmärkte rund um den Globus erschüttert, nichts zu tun. Die ältere Dame aus dem Städtchen Farnham in der Grafschaft Surrey wirk wie das Musterbild einer englischen Hausfrau. Aber Mrs. Cox ist Kundin der britischen Internetbank Egg, und die gehört wiederum dem amerikanischen Finanzriesen Citigroup, der wegen der Kreditkrise 17 Mrd. Dollar abschreiben muss und in eine tiefe Krise gerutscht ist. Die Krise der Citigroup ist mittlerweile auch die Krise von Egg und damit auch die Krise von Gillian Cox. Denn am Samstag hat die Internetbank 161 000 Kunden oder sieben Prozent ihrer Klienten die Kreditkarten gekündigt.

      35 Tage können die Egg-Schuldner mit ihren bunten Plastikkarten noch einkaufen gehen, dann ist endgültig Schluss. Es gehe nur um riskante Darlehen, von Kunden deren Zahlungsmoral nicht unbedingt die beste sei, deshalb wolle man auf Nummer sicher gehen, begründete Egg die einseitige Kündigung. Mrs. Cox findet das mehr als empörend und deshalb sitzt sie jetzt in ihrem gemütlichen Wohnzimmer und lässt ihrer Wut vor den Kameras des Fernsehsenders BBC freien Lauf.

      "Wir sind Rentner, haben keine Schulden, und unsere Kreditkartenverbindlichkeiten jeden Monat voll zurück gezahlt", versichert Mrs. Cox. Sie könne lupenreine Referenzen vorweisen, wenn es um die Lage ihrer Finanzen geht. Eine Sprecherin von Egg bedauert zwar, dass sich einige Kunden über die Kündigung aufregten, aber am Ende gehe es um Klienten bei denen die Internetbank das Gefühl habe, es sein "nicht mehr angemessen" ihnen Geld zu leihen.

      Die Citigroup macht sich nicht ganz umsonst Sorgen. Immer lauter werden die Warnungen, dass die Kreditkrise vom amerikanischen Immobilienmarkt auch auf Kreditkartenschulden und ande Verbraucher-Darlehen übergreifen wird, und die englischen Privathaushalte sind ähnlich hoch verschuldet wie die Amerikaner. Im Schntt stehen die Konsumenten auf der Insel doppelt so hoch in der Kreide wie die Bürger im übrigen Europa. Inklusive Immobilienkrediten hat der kollektive Schuldenberg längst die Billionen-Grenze und damit das Volumen der jährlichen Wirtschaftsleistung des Landes überschritten.

      Die aufgebrachte Mrs. Cox interessiert das nicht. Ihre gerechte Empörung zur besten Sendezeit in den Hauptnachrichten der BBC ist sicherlich keine gute Werbung für Egg, aber offenbar ist die Citigroup inzwischen bereit, auch schmerzhafte Schnitte zu machen, wenn es darum geht, neue Verluste zu verhindern.



      Quelle: Handelsblatt.com
      Avatar
      schrieb am 03.02.08 18:43:21
      Beitrag Nr. 590 ()
      "Ich setze auf den fallenden Dollarkurs"

      Der amerikanische Investor Jim Rogers wurde als starker Befürworter der Wiener Börse bekannt. Im STANDARD-Interview spricht er über Asien und den Rohstoffmarkt
      Vor zwei Jahrzehnten wurde der amerikanische Investor Jim Rogers als starker Befürworter der Wiener Börse bekannt. Mittlerweile hat er sich aus den USA und von ihren Finanzwerten zurückgezogen und bevorzugt Asien und den Rohstoffmarkt. Im Gespräch mit Michael Freund erklärt er seine Sicht der Dinge.

      ***

      STANDARD: Wie würden Sie die aktuelle wirtschaftliche Situation in den USA bezeichnen?

      Rogers: Amerika ist zweifellos in einer Rezession. Die Immobilien-, Auto- und Finanzbranchen sind noch schlimmer dran - in einer Wirtschaftskrise (Depression), wie es sicher jeder in der Baubranche nennen würde.

      STANDARD: Was ist daraus zu lernen?

      Rogers: Dass man keine zu leichten Kredite vergeben soll. Dass man keine Häuser und auch sonst nichts herschenken soll. Die Krise wurde durch die schlimmste Kredit-Blase verursacht, die wir je in Amerika erlebt haben. Kreditoren werden jetzt vorsichtiger sein, die nächste Generation wird keine verrückten Kredite vergeben, aber die darauffolgende wird es wieder tun. Das passiert immer so.

      STANDARD: Davor warnen Sie seit letztem Frühjahr. Meinen Sie jetzt, Sie haben's ja immer gesagt?

      Rogers: Nun, ich hab's ja immer gesagt (lacht). Dafür wurde ich ausgelacht, daher wusste ich, dass ich recht hatte. Ich habe große Wall-Street-Werte wie Fanny Mae oder von der Citibank leerverkauft.

      STANDARD: Wer scheint jetzt dazuzulernen?

      Rogers: Möglicherweise die Notenbankiers weltweit. Zu meiner Freude hat Ihr Kanzler, Alfred Gusenbauer, öffentlich erklärt, dass man nicht dasselbe wie die Amerikaner tun solle (den Leitzins herabsetzen, Anm.). Ich denke, er hat recht, das war ein schwerer Fehler. Das wird zu noch höherer Inflation führen, zu einer noch schlimmeren Rezession. Oft ist es besser, eine Rezession geschehen zu lassen, als sie mit allen Mitteln zu mildern. Wir haben alle fünf, sechs Jahre eine, das ist nicht weiter schlimm.

      STANDARD: Sie kommen gerade von Kanzler Gusenbauer. Wie ist Ihre Beziehung zu ihm?

      Rogers: Wir besprechen informell finanzielle und wirtschaftliche Angelegenheiten. Nochmals, ich finde es sehr gut, dass er in Davos die Hoffnung ausgedrückt hat, dass die Europäische Zentralbank (EZB) nicht den Fehler der Federal Reserve wiederholt. Und auch, dass er aus Wien wieder einen starken Finanzplatz insbesondere für Osteuropa machen will.

      STANDARD: Sie gelten ja als derjenige, der die Börse hier Mitte der Achtzigerjahre "wachgeküsst" hat.

      Rogers: Vielleicht kann ich auch ein wenig zu dieser zweiten Phase beitragen.

      STANDARD: Sie haben einen nach Ihnen benannten Commodities Index geschaffen. Viele Rohstoffe werden in Dollar gehandelt - wie lange noch?

      Rogers: Irgendwann wird der Dollar seinen Status als Reservewährung der Welt verlieren. Die Menschen wenden sich jetzt schon ab, vor allem die Feinde Amerikas, wie Venezuela oder der Iran.

      STANDARD: Ist das wirtschaftlich oder politisch motiviert?

      Rogers: Beides. Auch einige Freunde Amerikas sagen jetzt: Moment mal, vielleicht stimmt was nicht mit Amerika, und wir sollten diversifizieren. Um darauf zurückzukommen: Die Währung zu entwerten hat noch nie zum Erfolg geführt.

      STANDARD: Ist Amerika auf dem rechten Weg?

      Rogers: Amerika ist eine reife Gesellschaft. Aber es hat sich übernommen - geopolitisch, militärisch, finanziell, in fast jeder Hinsicht. Seine Position als Leitsymbol wird schwächer, sicher im Vergleich mit Asien, wahrscheinlich auch mit Europa.

      STANDARD: Was würden Sie dem nächsten Präsidenten empfehlen?

      Rogers: Zurückzutreten (lacht). Schauen Sie, die Probleme lassen sich lösen. Aber wer mit dem Programm antritt, dass man das ganze System ändern müsse, der wird nicht gewählt. Man müsste das Steuersystem ändern. In den USA besteuern wir Ersparnisse und Investitionen - erfolgreiche Staaten besteuern den Verbrauch. Das Erziehungssystem müsste geändert werden, ebenso das Gesundheitssystem: Wir geben vier- oder fünfmal so viel dafür aus wie alle anderen, und unsere Gesundheitsfürsorge landet auf dem 22. oder 23. Platz. Unsere Anwälte prozessieren und klagen jeden nieder, das verursacht enorme Zusatzkosten.

      Außerdem müssten unsere Grenzen für Immigranten geöffnet werden. Und noch etwas: Amerika hat Truppen in rund 120 Ländern der Welt stationiert. Bringt sie nach Hause! Wir machen uns nur Feinde, unser Land nicht sicherer, und es kostet uns ein Vermögen.

      STANDARD: Das sagte der aussichtslose republikanische Präsidentschaftskandidat Ron Paul. Sie meinten einmal, ihn würden Sie wählen.

      Rogers: Ich habe gesagt, er sei der Einzige, der die Situation versteht. Aussichtslos? Wir werden es im November sehen. Zurzeit hat er keine Chancen.

      STANDARD: Was ist mit denen, die eine Chance haben?

      Rogers: Ich würde keinen von ihnen wählen. Ich habe noch nie für den Sieger gestimmt, immer als Protest. Wenn wir immer nur Flaschen wählen, dann werden uns immer nur Flaschen beschert. Vielleicht werden wir eines Tages verstehen, dass wir diese Flaschen nicht wählen sollen.

      STANDARD: Apropos, vergangenen November nannten Sie den Fed-Chef Ben Bernanke "entweder einen total Verrückten, einen Scharlatan oder einen kompletten Lügner". Stehen Sie dazu?

      Rogers: Ich denke, er ist kein Lügner. Er ist nur ein Dummkopf. Er versteht nichts von Wirtschaft, von Märkten, von Währungen. Was er seit November gemacht hat, bestätigt mich darin. Bei Gott, er ist verrückt! Er signalisiert dem Rest der Welt: Uns ist der Wert des Dollars egal. Jeder, der versteht, was er da sagt, setzt auf den fallenden Dollarkurs. Auch ich.

      STANDARD: Wenn Sie das tun und generell Amerika den Rücken zuwenden, werden Sie deshalb manchmal als unpatriotisch beschimpft?

      Rogers: Von Verrückten immer wieder. Meine Antwort darauf ist: Ich dachte, dies ist Amerika, und als Amerikaner kann ich leben, wo ich will. Und das Finanzielle: Nun, man kann die Realität anerkennen und sich schützen, oder man kann mit den anderen den Bach runtergehen.

      STANDARD: Sie befürworten jetzt Investitionen in China, so wie Sie früher die Wiener Börse favorisiert haben.

      Rogers: Da bin ich immer noch gerne, die Wiener Börse ist besser dran als andere. Aber ich habe dort weniger Aktien als früher. Momentan sind mir Rohstoffe und Währungen lieber. DER STANDARD, Print-Ausgabe, 04.02.2008)


      --------------------------------------------------------------------------------
      Zur Person
      Jim Rogers (65), geboren in Wetumpka, Alabama, ist Investor, Finanzprofessor, Autor, Weltreisender und Gründer des Rogers International Commodities Index RICI. 1970 war er mit George Soros Mitbegründer des Quantum Fund, der in zehn Jahren 4200 Prozent zulegte. Mit dem Motorrad bereiste er mehrere Länder, um sich Investitionsgelegenheiten vor Ort anzusehen ("The Investment Biker"). Sein neuestes Buch, "A Bull in China", erscheint im März auf Deutsch. Rogers lebt mit seiner Familie in Singapur.


      Quelle: derstandard.at
      Avatar
      schrieb am 04.02.08 22:28:25
      Beitrag Nr. 591 ()
      lesezeichen
      Avatar
      schrieb am 05.02.08 13:15:30
      Beitrag Nr. 592 ()
      Autodarlehen und Kreditkarten: Neuer Schock für Finanzmärkte?
      04.02.2008 | 08:51 | (DiePresse.com)

      Eine Tochter der Citigroup hat begonnen, Kreditkarten von Kunden mit geringer Bonität einzuziehen. In den nächsten Tagen veröffentlichen deutsche Großbanken Zahlen für 2007.

      Es mehren sich Sorgen, dass nach dem US-Häusermarkt nun Ausfälle bei KFZ-Darlehen und Kreditkarten in Amerika die nächste Schockwelle für die Finanzmärkte ins Rollen bringen. So hat eine britische Internetbank, eine Tochter der Citigroup mit Namen „Egg“, begonnen, 160.000 Kunden (sieben Prozent der Klientel) die Kreditkarten zu entziehen. Die offizielle Begründung: Das Kreditrisiko der Kunden sei zu hoch. Egg betont aber, dass der Schritt nichts mit der weltweiten Kreditkrise zu tun habe.


      Dennoch dürfte die Maßnahme darin begründet sein, dass bei Darlehensvergaben vorsichtiger agiert wird. Immerhin musste Citi im Laufe der Kreditkrise bisher mehr als 18 Milliarden Dollar abschreiben. Und es ist unklar, wie viel Geld noch abgeschrieben werden muss. Sorge herrscht auch über mögliche Ausfälle bei Autodarlehen.

      Für die Anleger in Europa dürften die nächsten beiden Wochen besonders interessant werden. Die Deutsche Bank zieht als erste Großbank in Deutschland Bilanz für das Jahr 2007, eine Woche später folgt die Commerzbank. (Red./mad)

      Quelle: diepresse.at
      Avatar
      schrieb am 05.02.08 14:19:06
      Beitrag Nr. 593 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.271.050 von gutzumerken am 05.02.08 13:15:30Übrigens...auch die Versicherer stehen im Focus!
      Avatar
      schrieb am 05.02.08 14:33:51
      Beitrag Nr. 594 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.271.794 von Dorfrichter am 05.02.08 14:19:06Bei den Versichern wird es noch eine Weile dauern.Zur Zeit sammeln
      sie ja Kohle ein.So richtig ausbezahlt werden Privatrenten erst in 10-15 Jahren.
      Avatar
      schrieb am 08.02.08 16:09:46
      Beitrag Nr. 595 ()
      News - 08.02.08 15:48
      Milliarde für US-Anleiheversicherer MBIA

      In der für die weltweiten Finanzmärkte hoch bedrohlichen Krise der Anleiheversicherer besorgt sich Branchenführer MBIA mehr frisches Kapital als bisher geplant. MBIA will so seine für das Geschäft enorm wichtige und derzeit gefährdete Top-Einstufung durch Ratingagenturen stützen. Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann warnte in diesem Zusammenhang vor einem finanziellen "Tsunami".



      NEW YORK. Mit der Ausgabe von 82,3 Mill. Aktien hat MBIA laut Angaben vom Freitag nun rund eine Milliarde Dollar (690 Mill. Euro) eingesammelt. MBIA habe sie zu einem Preis von je 12,15 Dollar veräußert, verlautete aus Konsortialkreisen. Die Anteilsscheine hatten am Donnerstag mit 14,20 Dollar geschlossen, so dass ein Nachlass von rund 14 Prozent gewährt wurde. Ursprünglich war geplant, 750 Mill. Dollar einzusammeln.

      Experten nannten es bemerkenswert, dass MBIA in der gegenwärtigen Lage überhaupt ein Verkauf gelungen sei. Die Nummer zwei der Branche, Ambac, hatte unlängst das Vorhaben, Aktien für mindestens eine Milliarde Dollar zu verkaufen, aufgegeben. Im vergangenen Quartal hatte MBIA einen Rekordverlust von 2,3 Mrd. Dollar erlitten. Der Aktienkurse stürzte wie auch bei Ambac, dramatisch ab.

      Die Spezialversicherer sind wegen der Kreditkrise massiv unter Druck. Bei einem Ausfall droht den Finanzmärkten die nächste massive Schockwelle. Die Wall Street diskutiert derzeit über eine konzertierte Aktion zur Stützung der Versicherer von Anleihen (Bonds). Die Branche garantiert laut Schätzungen Anleihen im Wert von rund 2,5 Billionen Dollar. Die Versicherer stehen für Ausfälle gerade, wenn der Emittent das über den Bond geliehene Geld nicht zurückzahlen kann. Bekommen sie aber selbst Probleme, wird der Schutz der Anleger ungewisser oder gar hinfällig. Für die Emittenten von Anleihen, etwa Unternehmen, wird zugleich ihre Finanzierung schwieriger und deutlich teurer.

      Die Top-Ratings ("AAA") sind für Bond-Versicherer extrem wichtig. Bei niedrigeren Bewertungen wird das Neugeschäft viel schwieriger. Die bereits garantierten Anleihen gelten dann zudem als weniger sicher und werden von vielen Investoren auf einen Schlag verkauft - eine Spirale nach unten könnte folgen.

      Ratingagenturen wie Standard & Poors oder Moody's stehen wegen der Krise massiv in der Kritik. Sie hätten die Risiken zu wenig betont und den Anleiheversicherern zu lange zu gute Ratings ausgestellt. Ambac und Security Capital Assurance wurden mittlerweile herabgestuft.

      Die Spezialversicherer hatten sich einst auf relativ risikoarme Garantien für Anleihen von Kommunen und Ländern konzentriert. Erst in den vergangenen Jahren stiegen sie im Zuge des inzwischen geplatzten US-Hypothekenbooms massiv ins Geschäft mit hochriskanten Anleihen ein. Die Finanzriesen heißen wegen ihrer starken Spezialisierung statt eines vielfältigen Portfolios auch "Monoliner".

      Ein Rettungsplan der Banken für die US-Anleiheversicherer nimmt offenbar Gestalt an. In den laufenden Gesprächen würden die Banken auf die Ausfallgarantien für ihre Bonds verzichten und dafür Anteile an Versicherern wie Ambac und Financial Guaranty Insurance Co. (FGIC) übernehmen, wie am Freitag aus Kreisen verlautete.

      Der Rettungsplan für Ambac und FGIC könne dazu beitragen, diese Versicherer zumindest auf dem niedrigeren "AA"-Rating zu halten, verlautete aus Kreisen, die mit den Bankengesprächen vertraut sind. Danach würden die Banken zwar die Garantien für ihre Schuldverschreibungen in Milliardenhöhe verlieren. Allerdings könnten sie sich durch die Stützung der Anleiheversicherer die Möglichkeit erhalten, in Zukunft noch Geld von den Versicherern zu bekommen.

      Die französische Bank Credit Agricole führt mit ihrer Calyon-Tochter ein Bankenkonsortium in den Gesprächen mit FGIC an. Bei der Ambac-Hilfsaktion ist Medienberichten zufolge auch die Dresdner Bank dabei. Die Banken bemühen sich mit ihrem Rettungsplan, ein Übergreifen der Krise bei den Monolinern auf den weiteren Markt zu verhindern.



      Quelle: Handelsblatt.com
      Avatar
      schrieb am 08.02.08 16:54:29
      Beitrag Nr. 596 ()
      News - 08.02.08 16:35
      ROUNDUP 2: G7 beraten über Finanzmarktkrise - 'Keine vorschnellen Reaktionen'

      (Neu: Äußerungen Steinbrücks in Tokio)

      TOKIO/BERLIN (dpa-AFX) - Die Finanzminister und Notenbankchefs der sieben führenden Industrieländer (G7) beraten an diesem Samstag in Tokio Konsequenzen aus der Bankenkrise. Von dem Treffen werden Signale zur Stabilisierung der Finanzmärkte erhofft, die sich seit Monaten aufgrund der US-Immobilienkrise in Turbulenzen befinden. Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) dringt auf klare Aussagen.

      In einem Schreiben an seine G7-Kollegen warnte er zwar vor vorschnellen Reaktionen. 'Wir sollten aber klar unsere Entschlossenheit zeigen, die Situation anzugehen', heißt es in dem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur dpa am Freitag vorlag. Politischen Handlungsbedarf sieht Steinbrück vor allem bei den Eigenkapitalstandards und dem Liquiditäts-Management der Banken sowie bei der Transparenz an den Finanzmärkten.

      STABILISIERUNG DER FINANZMÄRKTE

      Nach Angaben des japanischen Finanzministers Fukushiro Nukaga wollen die G7 über Wege beraten, wie die Angst an den Finanzmärkten gedämpft werden kann. Es sei wichtig, zusammenzuarbeiten und eine klare Botschaft zu vermitteln mit dem Ziel einer Stabilisierung der Finanzmärkte und eines weiteren Wachstums der Weltwirtschaft.

      Die Finanzminister und Notenbankchefs der G7-Staaten USA, Japan, Deutschland, Kanada, Großbritannien, Frankreich und Italien erörtern unter anderem einen Zwischenbericht des Forums für Finanzstabilität (FSF) zur Bankenkrise. Dem Gremium gehören Vertreter von Regierungen, Notenbanken, Finanzinstitutionen sowie Aufsichtsbehörden an. Dem Vernehmen nach räumt das FSF den Selbstreinigungskräften Vorrang ein.

      STEINBRÜCK: AUSMASS DER KRISE NOCH NICHT BEKANNT

      Steinbrück zufolge ist das volle Ausmaß der Finanzkrise, die durch Fehlspekulationen der Banken mit zweitklassigen US-Immobiliendarlehen ausgelöst wurde, noch nicht bekannt. Es gebe andererseits keinen Grund 'den Weltuntergang zu deklarieren, auch nicht in Bezug auf die Realwirtschaft', sagte Steinbrück Journalisten in Tokio. Er sehe keine Veranlassung, das Wachstumsziel von 1,7 Prozent für Deutschland in diesem Jahr zu korrigieren.

      'Ich glaube, dass wir einigermaßen robust hineingehen in die Entwicklung des Jahres 2008, ohne jede Verharmlosung dessen, was dort passiert', sagte Steinbrück. Die Märkte hätten in weiten Teilen versagt. 'Kein System verträgt Übertreibungen', so der Minister. Bei der Krise handele es sich um Übertreibungen 'der Protagonisten des Systems' selbst. Daher müssten diese auch Verantwortung übernehmen.

      BASEL II SCHNELL UMSETZEN

      Die Ereignisse zeigten, dass die neuen Eigenkapitalrichtlinien 'Basel II' so schnell wie möglich in allen G7-Ländern umgesetzt werden müssten, schrieb Steinbrück an seine G7-Kollegen weiter. In den USA werden die Vorgaben noch nicht angewandt. Geprüft werden sollte auch, ob weitere Sicherungen gegen außergewöhnliche Risiken nötig seien. Ein erster Schritt könnte ein zusätzlicher Eigenkapitalpuffer sein. 'Es geht nicht darum, Basel II neu zu erfinden', sagte Steinbrück. Es gehe vielmehr um Nachjustierungen.

      Steinbrück forderte das Baseler Komitee zur Bankenaufsicht auf, sobald wie möglich Vorschläge für 'angemessene Standards' beim Liquiditätsmanagement vorzulegen. Hintergrund ist, dass sich die Banken wegen der Krise zuletzt kaum noch untereinander Geld geliehen haben, weshalb die Notenbanken für ausreichend Liquidität sorgten. Auch sollte Steinbrück zufolge untersucht werden, ob und wie der Weiterverkauf von gebündelten Kreditrisiken reguliert werden kann.

      AUFFORDERUNG AN RATING-AGENTUREN

      Die in die Kritik geratenen Rating-Agenturen forderte Steinbrück auf, selbst für bessere Standardverfahren ('best practices') bei strukturierten Produkten zu sorgen. Es seien mehr Informationen zur Bewertung und eine bessere Marktbeobachtung nötig. Zugleich müssten Interessenkonflikte bei den Agenturen vermieden werden. 'Die jüngsten Vorschläge der Rating-Agenturen sind ein guter erster Schritt.'

      Zudem sollten Zweckgesellschaften, über die Banken die risikoreichen Geschäfte mit Krediten bonitätsschwacher Schuldner ('subprime') abwickeln, künftig in den Bilanzen der Institute aufgeführt werden. Schließlich sollte auch der Internationale Währungsfonds (IWF) die Finanzmarktstabilität im Auge haben und zusammen mit dem FSF ein Frühwarnsystem entwickeln./sl/ln/DP/bf

      Quelle: dpa-AFX

      _________________________

      Wenn Die sich schon damit beschäftigen, dann brennt die Hütte!:eek:
      Avatar
      schrieb am 08.02.08 18:11:29
      Beitrag Nr. 597 ()
      News - 08.02.08 17:40
      Finanzkrise: Ermittlungen gegen Merrill Lynch

      Bei den Ermittlungen im Zusammenhang mit der Hypothekenkrise nimmt die US-Staatsanwaltschaft einer Zeitung zufolge die Investmentbank Merrill Lynch genauer unter die Lupe.



      HB NEW YORK. Die Behörde habe die Börsenaufsicht SEC um ihre gesammelten Informationen zu dem Geschäft der Bank mit verbrieften Hypothekenkrediten gebeten, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf eingeweihte Personen am Freitag.

      Die SEC habe in einer eigenen Untersuchung beispielsweise geprüft, ob Merrill Lynch hypothekenbesicherte Anleihen mit dem Wissen um deren Wertverlust zu einem überhöhten Kurs verbucht habe. Eine Stellungnahme der Behörden und von Merrill Lynch lag nicht vor. Das FBI leitete Ende Januar strafrechtliche Untersuchungen gegen 14 Unternehmen unter anderem wegen des Verdachts auf Bilanzbetrug und Insiderhandel ein. Die Behörde sprach von landesweiten Ermittlungen gegen Immobilienfirmen, Hypothekenfinanzierer und Investmentbanken ohne Namen zu nennen.

      Die Untersuchungen sind Teil eines großangelegten Vorgehens der Bundespolizei gegen Verstöße bei der Vergabe von Baufinanzierungen an Kunden mit schlechter Bonität (Subprime). Die SEC hatte wegen des Zusammenbruchs des Subprime-Marktes bereits Dutzende zivilrechtliche Untersuchungen eingeleitet. Sie nahm unter anderem die Schweizer Bank UBS sowie die US-Investmentbanken Morgan Stanley, Merrill Lynch und Bear Stearns ins Visier.

      Merrill Lynch musste im zweiten Halbjahr 2007 Abschreibungen von 24 Mrd. Dollar vornehmen, vor allem im Zusammenhang mit seinem Engagement im Subprime-Geschäft.



      Quelle: Handelsblatt.com
      Avatar
      schrieb am 10.02.08 18:06:44
      Beitrag Nr. 598 ()
      OPEC-Generalsekretär will Öl in Euro anbieten
      Laut Zeitungs-Interview meint Abdullah al-Badri, der Wechsel könnte innerhalb eines Jahrzehnts erfolgen
      Dubai - Die OPEC könnte ihrem Generalsekretär zufolge vom Dollar auf den Euro umsteigen. "Vielleicht können wir Öl in Euro anbieten", sagte Abdullah al-Badri dem Wochenmagazin "Middle East Economic Digest". "Das ist möglich, aber es würde einige Zeit dauern."

      Ohne direktes Zitat schrieb die Zeitschrift, der Wechsel könne innerhalb eines Jahrzehntes erfolgen, um dem Fall des Dollar zu begegnen. "Es brauchte zwei Weltkriege und dauerte mehr als 50 Jahre, bis der Dollar die dominante Währung wurde. Jetzt sehen wir, wie eine weitere starke Währung hinzukommt, die der Euro ist."

      Der Dollar verlor als Reaktion auf die Erklärung zunächst zum Euro.

      Der Iran und Venezuela fordern seit längerem auch wegen ihrer Feindschaft zu den USA von dem Öl-Kartell eine Abkehr vom Dollar. So lange Öl in Dollar verkauft wird, bedeutet ein Fall des Kurses der US-Währung auch weniger Kaufkraft der Förderstaaten. (APA/Reuters)


      Quelle: derstandard.at
      Avatar
      schrieb am 11.02.08 17:02:03
      Beitrag Nr. 599 ()
      News - 11.02.08 16:31
      Kreditkrise erreicht weltgrößten Versicherer

      Die Krise zieht einen neuen Kreis: Die Wirtschaftsprüfer der American International Group (AIG) haben Anhaltspunkte für Fehlbuchungen entdeckt. Die AIG-Aktie stürzt um mehr als zwölf Prozent ins Minus und reißt auch die Wall Street mit.



      AIG gab am Montag bekannt, dass die Wirtschaftsprüfer die Art und Weise in Frage stellen, wie die Gesellschaft ihre Kreditderivate verbucht hat. Daraufhin brach die im Leitindex Dow Jones enthaltene Aktie zeitweise mehr als zwölf Prozent ein. Auch der Gesamtmarkt verbuchte deshalb ein deutliches Minus.

      Die Veröffentlichung wirft ein Fragezeichen auf die bisherige Darstellung von AIG, dass das Unternehmen keine größeren negativen Auswirkungen wegen der Kreditkrise befürchte. Sie hatte vor allem bei Banken Milliardenlöcher in die Bilanzen gerissen.





      Nach Ansicht von AIGs Wirtschaftsprüfer PriceWaterhouseCoopers haben die internen Kontrollen in der Buchhaltung eine "wesentliche Schwäche". Dabei gehe es um die Verbuchung sogenannter Credit Default Swaps. Das sind Kredittauschgeschäfte, mit denen sich Besitzer von Anleihen und anderen Kreditpapieren gegen Kursverluste absichern können.

      Wie groß die finanzielle Belastung in der betroffenen Sparte AIF Financial Products ist, gab der Versicherer nicht bekannt.





      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 17.02.08 20:05:01
      Beitrag Nr. 600 ()
      In USA machen die Banken MRD Verluste in der Kreditkrise - in Deutschland MRD Verluste - in GB wackelt die Bank- UBS ebenso Verluste usw.
      Nur warum hört man keine entsprechende negativ Meldung aus Tokio ?
      Von Moskau oder Peking hört man auch nichts...
      Haben die ihre ganzen faulen Kredite schon vorher an die Welt verkauft? Sitzen dort die cleversten Banken weltweit? Nur schwer vorstellbar.
      Avatar
      schrieb am 18.02.08 09:42:41
      Beitrag Nr. 601 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.396.517 von YenS am 17.02.08 20:05:01Ich glaube nicht, daß die Russen sich solche Papierl aufdrehen ließen. China...möglich.

      Und GB? Die haben selbst Probleme.
      Avatar
      schrieb am 18.02.08 19:06:50
      Beitrag Nr. 602 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.397.925 von Dorfrichter am 18.02.08 09:42:41die chinesen haben doch schon zugegeben das sie auch mitgemischt haben.
      Avatar
      schrieb am 19.02.08 14:18:33
      Beitrag Nr. 603 ()
      Hi Leute,

      bin auch wieder mal da und bringe neuen Stoff für unser Katastrophenszenario ;) .

      In dieser Fotoserie werden die Hintergründe des möglicherweise kommenden "Finanz-Tsunami" der Us-Anleiheversicherer (wurde im Thread schon erwähnt) gut erklärt und anschaulich dargestellt, bzw. gibt es jetzt einen 5-Tage Countdown!

      http://diepresse.com/home/wirtschaft/boerse/363764/index.do?…

      MfG
      Avatar
      schrieb am 20.02.08 01:09:49
      Beitrag Nr. 604 ()
      Mich wundert es immer mehr dass noch keine Bank aus Japan an der Bankenkrise beteiligt ist. Oder müssen die nicht melden, alles Staatsbanken?

      Die u.g. Info ist schon etwas älter aber vll. noch nicht von jedem gelesen.
      --------------------------------------------

      Unglaublich: Chinas Wirtschaft 40 % kleiner
      [06.01.2008]
      Die wichtigste Story des Tages, von den großen Medien wieder einmal verschwiegen: Chinas Wirtschaft ist laut Weltbank 40 % kleiner als bislang vermutet. Schuld sind eklatante Statistikbereinigungen.
      Die Weltbank veröffentlichte die Statistik von 146 Ländern. Chinas Wirtschaft ist kleiner als gedacht, um ganze 40 % kleiner als gedacht.
      China ist also keine $10 Billionenmacht, die hart mit den USA konkurriert Es ist eine $6 Billionenwirtschaft weniger als die Wirtschaft der USA. In der nahen Zukunft wird China weniger Geld für sein ....
      weiter:http://www.china-intern.de/page/ci-aktuelles/1199653554.html
      Avatar
      schrieb am 20.02.08 09:25:46
      Beitrag Nr. 605 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.418.580 von YenS am 20.02.08 01:09:49Unglaublich: Chinas Wirtschaft 40 % kleiner

      und keiner hats gemerkt.
      Avatar
      schrieb am 20.02.08 09:48:56
      Beitrag Nr. 606 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.418.580 von YenS am 20.02.08 01:09:49http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,536002,00.…
      Avatar
      schrieb am 22.02.08 15:52:02
      Beitrag Nr. 607 ()
      "So liquide wie Bargeld": US-Anleger tappten in "Auktionsfalle"
      22.02.2008 | 14:11 | VON PETER HUBER (DiePresse.com)

      US-Banken verkauften Spezialanleihen als renditestarke Alternative zu Geldmarktfonds. Sie warben damit, dass die Papiere so liquid wie Bargeld seien - nun sitzen viele US-Anleger auf dem Trockenen.

      Der Kreditkrise in den Vereinigten Staaten folgt eine Liquiditätskrise. Immer mehr US-Anleger sehen sich mit eingefrorenen Geldern konfrontiert. Ursache ist wieder einmal ein US-Finanz-Vehikel, das bislang kaum jemand kannte.

      Sie galten als sichere Spezialanleihen, die vorwiegend von US-Gemeinden und kommunalen Institutionen wie Krankenhäusern und Universitäten ausgegeben wurden: Die sogenannten "Auction Rate Securities". Dabei handelt es sich um festverzinsliche Wertpapiere, deren Zins in kurzen Abständen (sieben bis 35 Tage) bei Auktionen festgelegt wird. Der Markt dieser Anleihen umfasst ein Volumen von 330 Mrd. US-Dollar.

      Falsche Versprechen von US-Banken
      US-Banken wie Goldman Sachs, Lehman Brothers und Merrill Lynch empfahlen die Papiere, weil sie höhere Renditen als Geldmarktfonds oder kurzfristige US-Staatsanleihen abwarfen. So brachten im Jänner einmonatige Auction Rate Securities laut "Wirtschaftsblatt" eine mittlere Rendite von 4,73 Prozent ein. Im Vergleich dazu nahm sich die Rendite von 1,61 Prozent bei US-Schatzanweisungen mager aus. Als brisant erweist sich nun aber das gleichzeitige Versprechen der Banken: "Die Papiere sind so liquide wie Bargeld".

      Das stimmte, solange der Markt funktionierte. "Doch nun haben Investoren das Vertrauen in die Liquidität dieser Papiere verloren", sagt G. David MacEwen von American Century Investments. "Diese Papiere hängen davon ab, dass sich neue Investoren zeigen, um die Anleihen zu kaufen", so MacEwen laut "New York Times". Die Investoren halten sich jedoch zurück, weil viele Auktionspapiere von Anleihenversicherern garantiert werden, schreibt die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Den als "Monolinern" bezeichneten Anleihenversicherern droht derzeit eine Abstufung ihrer Bonität. Aus Sicht der Anleger macht das Auktionspapiere risikoreicher.

      Anleger kommen nicht an ihr Geld
      Für Anleger, die Geld in den Auktionspapieren angelegt haben, heißt das, dass sie nicht an ihr Geld kommen. Der Pharmakonzern Bristol-Myers Squibb musste deswegen heuer bereits 275 Mio. Dollar abschreiben, weil es aufgrund gescheiterter Auktionen nicht möglich war die Papiere zu verkaufen. Denn treten bei den Auktionen zu viele Verkäufer auf, kommt es zu einer gescheiterten Auktion. Die Gelder der Anleger sind somit bis zur nächsten Auktion, wenn nicht gar auf unbegrenzte Zeit, eingefroren.

      Als Folge mussten Herausgeber von Auktionspapieren nach mehreren gescheiterten Auktionen die Zinsen deutlich erhöhen, um sich refinanzieren zu können. Auch die Hafenbehörde von New York und New Jersey kam um den Schritt nicht herum: So stieg der Zinssatz für Auktionspapiere, der üblicherweise rund vier Prozent beträgt, auf bis zu 20 Prozent.

      "Der Markt scheint zu verschwinden"
      Der Markt für das Finanz-Vehikel Auction Rate Securities droht jedenfalls gänzlich auszutrocknen. Immer mehr Herausgeber von Auktionspapieren wollen sich ganz aus dem Markt zurückziehen. So will der New Yorker Stromversorger Long Island Power Authority im Lauf des Jahres alle Auktions-Anleihen im Umfang von 993 Mio. Dollar zurückkaufen. "Man muss sich mit der Tatsache auseinandersetzen, dass der Markt zu verschwinden scheint", wird die Finanzchefin Elisabeth McCarthy von der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" zitiert.

      Quelle: diepresse.at
      Avatar
      schrieb am 23.02.08 10:27:05
      Beitrag Nr. 608 ()
      Lieber Hr. Professor!

      Da ich Normalverbraucher bin (habe etwas Schulden aufs Haus aufgenommen, die ich jetzt abstottere)und Sie mich hier mit Ihren Vortrag etwas verunsichert haben (den habe in Yen finanziert),würde ich gerne wissen was einer aus dem normalen Volke den tun kann? Soll ich jetzt in Dollar umsteigen weil sie glauben der Dollar wird noch billiger oder in eine unabhängige Währung. Soll Otto-Normalverbraucher sein Erspartes in Gold und Rohstoffe (Aktien, Zertifikate etc.) anlegen oder soll er Gold und Silbermünzen kaufen.
      Bei einer ständig steigenden Inflation ist es sicher am besten keinen endfälligen kredit zu haben sondern den Kedit monatlich abzustottern.In der Hoffnung das Geld (Der Kredit wird weniger wert - wegen der Inflation, und die Löhne steigen wegen den ständigen Preiserhöhungen) vermehrt sich und der Kredit bleibt gleich wird aber weniger wert.
      Allso... wie soll Otto-Normal sich verhalten um nicht unter die Räder zu komen.
      Ich spreche hier für eine HäuslbauerGruppe in meiner Ortschaft.
      Glaube... nein, bin mir sicher das Ihre Antwort viele Jungfamilien (Häuslbauer, da es eben ohne Kredite nicht geht) in Östeeich und Deutschland interresieren wird.
      Hochachtungsvoll
      Resetar Robert - mit Nachbarn
      Avatar
      schrieb am 24.02.08 18:39:12
      Beitrag Nr. 609 ()
      Im Teufelskreis des Schuldenwahns

      Zinssenkung und Konjunkturpaket sollen die Rezession abwenden, doch man hat ein grundlegendes Problem übersehen - Kommentar der anderen von Thomas Polley

      Eine zweite große Zinssenkung in Amerika innerhalb von vierzehn Tagen und ein von Republikanern und Demokraten in trauter Eintracht beschlossenes Konjunkturpaket zeigen, dass die Entscheidungsträger in den USA eine Rezession unbedingt abwenden wollen, die als Folge zunehmender Kreditausfälle und sinkender Eigenheimpreise droht. Allerdings hat man ein noch grundlegenderes Problem übersehen: Um das Wachstum anzukurbeln, ist die amerikanische Wirtschaft auf die Inflation von Vermögenswerten und steigende Verschuldung angewiesen. Darin verbirgt sich ein fundamentaler Widerspruch: Auf der einen Seite müssen Spekulationsblasen genährt werden, um das Wirtschaftswachstum aufrechtzuerhalten, und auf der anderen Seite führen derartige Blasen, wenn sie platzen, zwangsläufig zu Finanzkrisen.

      Mehr zum Thema
      Arbeitsmarkt
      Meistern Sie alle Herausforderungen

      Zinsen
      Direkt günstig traden mit CMC Markets
      bezahlte Einschaltungen
      Dieser Widerspruch hat weltweite Auswirkungen. Zahlreiche Länder haben sich hinsichtlich ihres Wachstums auf die US-Verbraucher und auf Investitionen in das Outsourcing verlassen, um die Versorgung dieser Verbraucher zu gewährleisten. Wenn der amerikanischen Blasenwirtschaft nun das Geld ausgeht, wird sich auch das globale Wachstum dramatisch verlangsamen.

      Die Widersprüche in der US-Wirtschaft sind Teil einer neuen Form von Konjunkturzyklus, der sich seit 1980 herausgebildet hat. Die Konjunkturzyklen unter den Präsidenten Ronald Reagan, George Bush sen., Bill Clinton und George W. Bush weisen untereinander starke Ähnlichkeiten auf, unterscheiden sich aber von den Zyklen vor 1980. Zu den Ähnlichkeiten zählen hohe Handelsbilanzdefizite, Arbeitsplatzverluste in der Produktion, Inflation der Vermögenswerte, steigende Verschuldung und Entkoppelung von Löhnen und Produktivitätswachstum.

      Fetisch Handelsbilanzdefizit

      Der neue Zyklus beruht auf Finanzbooms und Billigimporten. Erstere sorgen für Kreditsicherheiten, die schuldenfinanzierte Ausgaben unterstützen. (Außerdem werden Kredite durch Lockerung von Vergaberichtlinien und neue Finanzprodukte erleichtert, die die Hebelwirkung steigern und die Palette an Vermögenswerten erweitern, aufgrund derer Kredite aufgenommen werden können.) Und die Billigimporte mildern die Auswirkungen stagnierender Löhne.

      Diese Zyklusstruktur steht im Gegensatz zu jener vor 1980, die auf Lohnwachstum beruhte, das wiederum mit Produktivitätswachstum und Vollbeschäftigung gekoppelt war. Dadurch wurden Investitionen gefördert, die ihrerseits wiederum zu Produktivitätszuwächsen und Wirtschaftswachstum führten.

      Die Unterschiede zwischen den alten und neuen Konjunkturzyklen spiegeln sich deutlich in der Haltung gegenüber dem Handelsbilanzdefizit wider. Früher wurden Handelsbilanzdefizite als ernsthaftes Problem betrachtet, als eine Nachfragereduktion, die sich negativ auf Beschäftigung und Produktion auswirkte. Seit 1980 allerdings werden Handelsbilanzdefizite schlicht als Ergebnis von Entscheidungen auf dem freien Markt abgetan. Zudem betrachtet die Federal Reserve Handelsbilanzdefizite als durchaus hilfreich bei der Inflationsbekämpfung, und die Politiker sehen dieses Defizit heute als Möglichkeit, die von stagnierenden Löhnen betroffenen Verbraucher freizukaufen.

      Zum neuen Konjunkturzyklus gehört auch eine Geldpolitik, die das Augenmerk von den Reallöhnen hin zu den Preisen von Vermögenswerten lenkt. Während die Geldpolitik in der Zeit vor 1980 stillschweigend darauf abzielte, zur Erhaltung der Beschäftigung und der Löhne eine Untergrenze auf dem Arbeitsmarkt einzuziehen, ist man heute darauf aus, das Gleiche bei den Vermögenspreisen zu tun. Hier geht es nicht darum, dass die Fed Anlegern aus der Klemme hilft. Vielmehr ist die Wirtschaft derart anfällig für sinkende Preise von Vermögenswerten geworden, dass die Fed zu Interventionen verpflichtet ist, um noch weiter reichenden Schaden zu verhindern.

      Neues Denkmodell ...

      Alle diese Merkmale waren in der aktuellen expansiven Phase vorhanden. Das Lohnniveau stagnierte trotz starken Wachstums der Produktivität, während sich das Handelsbilanzdefizit zu neuen Rekordhöhen aufschwang. In der Produktion gingen 1,8 Millionen Jobs verloren. Vor 1980 stiegen die Beschäftigungszahlen am Produktionssektor während jedes Aufschwungs und lagen immer über den Spitzenwerten des vorangegangenen Aufschwungs. Zwischen 1980 und 2000 stiegen die Beschäftigungszahlen während der Aufschwungphasen weiterhin, erreichten aber nie den Spitzenwert der früheren Aufschwungphase. Diesmal sind die Beschäftigungszahlen während der expansiven Phase aber sogar gesunken – ein beispielloser Vorgang in der amerikanischen Geschichte.

      Die maßgebliche Rolle der Inflation der Vermögenswerte ist vor allem als Folge der Immobilienblase spürbar, die auch die Rolle der Geldpolitik in den Vordergrund stellt. Trotz massiver Steuersenkungen im Jahr 2001 und der Erhöhung der Militär- und Sicherheitsausgaben erlebten die USA ein fortgesetztes beschäftigungsfreies Wachstum. Das zwang die Fed, die Zinssätze über einen längeren Zeitraum auf einem historischen Tiefststand zu halten. Die Zinsen wurden nur aufgrund von Ängsten hinsichtlich des instabilen Aufschwungs schrittweise angehoben.

      Diese niedrigen Zinssätze halfen dem Aufschwung letztlich durch eine Immobilienpreisblase auf die Beine, die wiederum zu einer schuldenfinanzierten Ausgabenorgie der Verbraucher führte und einen Bauboom auslöste. Unterdessen trugen fortgesetzte niedrige Zinsen zu einer "Jagd nach Erträgen" am Finanzsektor bei, die schließlich zur Missachtung von Kreditrisiken führte.

      ... auf Basis der Reallöhne

      Auf diese Weise leistete die Fed ihren Beitrag zur Subprime-Krise. Zur Ehrenrettung der Fed sei jedoch gesagt, dass es niedriger Zinsen bedurfte, um die expansive Phase zu erhalten. In Wirklichkeit wird die Fed durch den neuen Zyklus in eine unsichere Position gezwungen, in der sie einerseits, um eine Rezession abzuwenden, den Preisverfall von Vermögenswerten verhindern muss und andererseits aber Spekulationsblasen zu fördern hat, um den Aufschwung zu sichern.

      Selbst wenn es der Fed und dem US-Finanzministerium daher gelingt, die Rezession abzuwehren, stellt sich die Frage, wie das zukünftige Wachstum angekurbelt werden soll. Bei hoher Verschuldung und Immobilienpreisen, die weit höher liegen als durch ihr Verhältnis zum Einkommen gerechtfertigt, erscheint der Konjunkturzyklus in der Struktur der letzten zwanzig Jahre erschöpft.

      Es reicht nicht, nur die aktuelle Krise zu bekämpfen. Die Politik muss auch einen stabilen, langfristigen Kurs planen und dazu gehört, das in den letzten 25 Jahren vorherrschende Denkmodell einer erneuten Prüfung zu unterziehen.

      Das bedeutet, den Handelsbilanzdefiziten, die zu geringeren Ausgaben und zum Verlust von Arbeitsplätzen führen, ein Ende zu setzen und den Zusammenhang zwischen Löhnen und Produktivität wiederherzustellen. Wodurch endlich wieder die Löhne anstelle der Schuldenmacherei und der Inflation der Vermögenswerte als Motor des Nachfragewachstums fungieren. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 11.02.2008)

      Zur Person:
      Der Wirtschaftsforscher Thomas Palley war Chefökonom der US-China Economic and Security Review Commission und ist Autor des Buchs "Post-Keynesian Economics".

      Quelle: derstandard.at
      Trennlinie
      Avatar
      schrieb am 27.02.08 14:34:10
      Beitrag Nr. 610 ()
      News - 27.02.08 13:54
      Anleger schichten von Dollar in Rohstoffe um

      Der Ölpreis hat einen neuen Rekord von 102,08 Dollar je Barrel (159 Liter) erreicht. Als Hauptursache für den Preissprung nannten Händler am Mittwoch den Verfall des Dollarkurses. Große Anleger würden deshalb Geld in inflationssichere Rochstoffe wie Öl oder Gold übertragen.



      HB HAMBURG/NEW YORK. Der Dollar war in der Nacht auf Donnerstag auf einen neuen Tiefstand zum Euro gefallen. Traditionell führen fallende Dollarkurse zu höheren Ölpreisen.

      Die USA als größter Energieverbraucher der Welt sind nach Ansicht vieler Wirtschaftsforscher auf dem Weg in eine Wirtschaftskrise. Das könnte zu einem Rückgang des Ölverbrauchs und damit zu sinkenden Preisen führen. Allerdings rechnen viele Beobachter mit steigendem Verbrauch in anderen Regionen, etwa Asien, die US-Einsparungen wieder wettmachen und womöglich sogar überbieten könnten.

      Der für Europa wichtige Preis für die Nordsee-Ölsorte Brent stieg ebenfalls, auf zeitweise 100,88 Dollar. Den hohen Ölpreis bekommen die Verbraucher in Deutschland zu spüren. Für Heizöl mussten die Kunden bereits letzte Woche so viel bezahlen wie nie zuvor. 100 Liter kosteten nach Berechnungen des Energie Informationsdienst (EID) aus der Vorwoche im Bundesschnitt etwa 77,50 Euro.

      Der Ölpreis wird seit Jahren vom steigenden weltweiten Verbrauch in die Höhe getrieben, vor allem der Boom in China sorgt für kräftige Nachfrage. Gleichzeitig stützen viele geopolitische Sorgen den hohen Ölpreis: Spannungen zwischen dem Westen und dem Groß-Förderer Iran, Unruhen und Attentate im ölreichen Irak, Rebellenangriffe auf Pumpanlagen in Nigeria.



      Quelle: Handelsblatt.com
      Avatar
      schrieb am 28.02.08 17:07:16
      Beitrag Nr. 611 ()
      News - 28.02.08 16:27
      Milliardenschwerer Quartalsverlust für Freddie Mac

      Die Subprime-Krise wirkt sich wesentlich schlimmer auf das Geschäft des Hypothekenfinanzierers Freddie Mac aus, als angenommen. Das Unternehmen räumte heute einen milliardenschweren Verlust für das vierte Quartal ein. Und die schlechten Nachrichten könnten sich fortsetzen.



      rtr NEW YORK. Der US-Hypothekenfinanzierer Freddie Mac hat wie sein Konkurrent Fannie Mae wegen einer Verschärfung der Immobilienkrise seinen Verlust im vierten Quartal ausgeweitet. Der Fehlbetrag habe sich im Berichtszeitraum auf 2,5 Milliarden Dollar von 401 Millionen Dollar ein Jahr zuvor vergrößert, teilte die öffentlich-rechtliche Bank am Donnerstag mit.

      Im dritten Quartal hatte der zweitgrößte US-Hypothekenanbieter ein Minus von 1,2 Milliarden Dollar verbucht. Stärker als erwartet gefallene Preise für Eigenheime habe Freddie Mac und die gesamte US-Immobilienbranche in Mitleidenschaft gezogen, teilte die Bank weiter mit. Wegen Zwangsversteigerungen und Kreditausfällen müssen die Hypothekenfinanzierer Abschreibungen in Milliardenhöhe vornehmen.

      Je Dividendenpapier fiel ein Verlust von 3,97 Dollar an. Analysten hatten mit einem Fehlbetrag von lediglich 3,05 Dollar je Anteilsschein einschließlich Sonderposten gerechnet. Mit der derzeitigen Kapitalbasis des Instituts sei Freddie Mac zufrieden, sagte Finanzchef Buddy Piszel. Sollten sich die Bedingungen am Häusermarkt allerdings verschlechtern, könnte die börsennotierte Bank einen höheren Kapitalbedarf nicht ausschließen. "Wir müssen unsere Kapitalbasis schützen. Es bestehen immer noch Abwärtsrisiken."

      Seine Schätzungen für Verluste im Kreditgeschäft für 2008 und 2009 erhöhte die in McLean im Bundesstaat Virginia ansässige Bank um 1,5 Milliarden Dollar auf 5,1 Milliarden Dollar. Im Zuge der US-Immobilienkrise hatte auch der größte US-Hypothekenfinanzierer der USA, Fannie Mae, im vierten Quartal einen Verlust von 3,6 Milliarden Dollar verzeichnet. Für den arg gebeutelten US-Immobilienmarkt war am Mittwoch vorübergehend ein wenig Hoffnung aufgekeimt: Die US-Regierung hatte die Obergrenzen für Investitionen der zwei Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac aufgehoben.

      Experten werteten dies als Möglichkeit, die beiden Institute könnten damit zusätzliche Mittel in Milliardenhöhe zur Immobilienfinanzierung frei machen. Das könnte den seit Monaten schwer angeschlagenen Häusermarkt stützen - und damit auch die wegen der Kreditkrise auf eine Rezession zusteuernde US-Wirtschaft. Im frühen US-Aktienhandel gaben die Freddie-Mac-Papiere um rund drei Prozent auf 24,33 Dollar nach.



      Quelle: Handelsblatt.com
      Avatar
      schrieb am 28.02.08 17:10:19
      Beitrag Nr. 612 ()
      HANDELSBLATT, Donnerstag, 28. Februar 2008, 10:34 Uhr
      Fünf Fragen an: Thomas Stolper

      „Reservestatus des Dollars ist in Gefahr“
      Von Michael Maisch

      Der Währungsexperte bei Goldman Sachs in London, Thomas Stolper, spricht im Handelsblatt-Interview über die Schwäche des Dollars, eine mögliche Ablösung durch den euro als Reservewährung, und den Aufwertungsdruck in China.






      Thomas Stolper, Währungsexperte bei Goldman Sachs. Foto: PR
      Handelsblatt: Sie sehen die Rolle des Dollars als Reservewährung in Gefahr. Wie ernst ist diese Bedrohung?

      Thomas Stolper: Ziemlich ernst. Es gibt immer mehr Berichte über Firmen, die in Euro bezahlt werden wollen statt in Dollar, vor allem in Asien und im Nahen Osten. Wir haben vor kurzem unsere Klienten befragt, ob sie glauben, dass der Euro dem Dollar die Stellung als Reservewährung streitig machen kann, und die große Mehrheit hielt das für wahrscheinlich. Allerdings glaubten nur wenige, dass das schon in den nächsten zwei Jahren passiert.

      Wie lange könnte sich dieser Prozess hinziehen?

      Generell dauert es sehr lange, bevor eine Reservewährung vollständig ersetzt wird. Ein gutes Beispiel ist das britische Pfund. Obwohl es zwischen den Weltkriegen mehr oder weniger vom Dollar abgelöst wurde, wurden Kupferpreise bis in die 90er Jahre in beiden Währungen notiert.

      Sehen Sie denn aktuell Parallelen zu diesem Wendepunkt im Weltwährungssystem?

      Viele der typischen Faktoren, die zu der Ablösung des Pfundes als Reservewährung führten, treffen derzeit auf die USA zu: kontinuierliche Abwertung, ein hohes Leistungsbilanzdefizit, der schwindende geopolitische Einfluss, Wirtschaftsschwäche und Zweifel an der Kreditwürdigkeit, vor allem der amerikanischen Haushalte.

      Der Dollar wird bislang von einem Kartell von Notenbanken gestützt. China, die Golfstaaten und Russland sitzen auf großen Dollar-Beständen und wollen verhindern, dass diese abgewertet werden. Wie lange wird dieses Kartell angesichts der aktuellen Dollar-Schwäche noch halten?

      Das größere Problem für diese Länder ist der Aufwertungsdruck, unter dem die eigenen Währungen stehen. Das bedeutet zum Beispiel in China, dass der Wert dieser Reserven in Yuan ausgedrückt immer geringer wird. Und je länger die Yuan-Aufwertung durch weitere Interventionen verzögert wird, desto größer sind die Währungsreserven und damit die Bewertungsverluste, wenn es dann doch zur unvermeidbaren Aufwertung kommt.

      Sehen das die betroffenen Länder genauso?

      Viele Politiker haben das Problem erkannt, wie man an der wachsenden Wechselkursflexibilität erkennen kann. Diese Entwicklung ist zwar langwierig, wird aber bedeuten, dass sich die Zentralbanknachfrage nach Dollar stärker verringern wird als die Nachfrage nach Euro – einfach deshalb, weil Zentralbanken derzeit noch mehr Dollar anhäufen als Euro.
      Avatar
      schrieb am 28.02.08 18:08:27
      Beitrag Nr. 613 ()
      News - 28.02.08 17:46
      Ackermann und Bernanke fürchten Schwierigkeiten

      Die weltweiten Finanzmärkte werden nach Ansicht von Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann noch eine ganze Zeit lang mit den Nachwehen der Kreditmarktkrise zu kämpfen haben. "Wir haben heute erst rund 140 Mrd. Dollar abgeschrieben. Die erwarteten Gesamtverluste für das Finanzsystem liegen aber wesentlich höher."



      HB FRANKFURT. "Die ersten sechs bis neun Monate dieses Jahres werden für die Finanzmärkte schwierig bleiben", sagte Ackermann am Donnerstag bei einer Veranstaltung in Frankfurt. Die vom US-Hypothekenmarkt ausgehenden Turbulenzen würden bei Banken rund um den Globus zu weiteren Abschreibungen führen. sagte der Chef der größten deutschen Bank. Sein Institut belastete die Finanzkrise bis jetzt mit 2,3 Mrd. Euro.

      US-Notenbankchef Ben Bernanke rechnet damit, dass manche Banken die aktuelle Kreditmarktkrise nicht überleben werden. Einige Kreditinstitute würden wohl bankrott gehen, sagte Bernanke am Donnerstag vor dem Banken-Komitee des US-Senats. Bei den großen, international agierenden Banken erwarte er indes keine ernsthaften Probleme. Bernanke empfahl allerdings, in einigen Fällen sollten die Institute ihr Kapital erhöhen.

      Ackermann geht davon aus, dass die privaten Institute in Deutschland "alles gezeigt und richtig bewertet" hätten. Die öffentlichen Banken stellten jedoch eine starke Belastung dar für den Staatshaushalt. Landesbanken wie BayernLB, LBBW und WestLB mussten milliardenschwere Wertberichtigungen vornehmen. Bei der WestLB und der SachsenLB waren sogar Länderhilfen nötig, um die Institute zu stabilisieren.

      Ackermann betonte aber auch, dass die weltweite Finanzwelt bisher auch einige besorgniserregende Entwicklungen habe verhindern können. So seien die Probleme bei den amerikanischen Anleiheversicherern offenbar weitgehend im Griff. "Die Lage bei den Monolinern scheint sich durch die jüngsten Rettungsaktionen beruhigt zu haben", sagte der Banker. Der Anleiheversicherer Ambac soll von einer Gruppe internationaler Geldhäuser - darunter auch die Dresdner Bank - eine Kapitalspritze von drei Mrd. Dollar bekommen. Der US-Konkurrent MBIA will sein Geschäft aufspalten in einen risikobehafteten und einen gesunden Teil.

      Die sogenannten Monoliner versichern die als grundsolide geltenden kommunalen Anleihen in den USA. Weil sie aber auch in Hypothekenkrediten von bonitätsschwachen Schuldnern ("Subprime") engagiert sind, stehen sie derzeit stark unter Druck. Ackermann selbst hatte vor ein paar Wochen in einem TV-Interview von einem neuen "Tsunami" gesprochen, der dadurch auf die Finanzmärkte zurollen könnte.

      Die Auswirkungen der Finanzkrise auf die reale Wirtschaft bezeichnete Ackermann als gering. "Wir haben ein reines Banken- und Finanzmarktproblem", sagte er. Allerdings sei noch nicht absehbar, welche Folgen der starke Euro auf die Konjunktur habe. Die europäische Gemeinschaftswährung war in dieser Woche auf ein Rekordhoch von über 1,51 Dollar gestiegen. "Die Wirtschaft ist offensichtlich aber so stark, dass diese externen Schocks noch gut aufgefangen werden können."



      Quelle: Handelsblatt.com
      Avatar
      schrieb am 29.02.08 09:13:00
      Beitrag Nr. 614 ()
      News - 29.02.08 08:30
      Ölpreis nimmt 103-Dollar-Hürde

      Der Ölpreis steigt weiter: Im asiatischen Handel kostete das Barrel (159 Liter) kurzzeitig 103 $.
      Neben der Dollarschwäche machen Experten die Aussage eines Mannes für den Rekord verantwortlich.


      Händler an der Börse in Singapur führten das Preishoch auch auf eine Äußerung von US-Notenbankchef Ben Bernanke zurück, nach der die Zentralbank Fed zur Unterstützung der amerikanischen Wirtschaft weiter auf Zinssenkungen setzen werde. Niedrige US-Zinsen drückten aber den Dollar und Rohöl biete eine Alternative für Investoren, sagte der Energie-Analyst Victor Shum in Singapur.



      Nach dem neuen Rekord ging der Ölpreis auf 102,92 $ zurück, lag damit aber immer noch 33 US-Cent über der Rekordmarke vom Donnerstag.

      "Ich glaube wirklich, dass Öl inzwischen als ein Finanzinvestment angesehen wird", sagte Analyst Phil Flynn von Alaron Trading zu der jüngsten Ölpreisentwicklung. Angesichts der nach wie vor bestehenden Unsicherheit an den Finanzmärkten böten die Rohstoffmärkte eine Alternative. Händler verwiesen darüber hinaus auf Berichte über Unterbrechungen der Ölversorgung in Nigeria und Irak. Zudem verbillige der Kursverfall des Dollar den Ölpreis für einige Marktteilnehmer.


      Goldpreis bleibt auf Rekordkurs


      Auch der Goldpreis setzte am Freitag seine Rekordjagd fort. Der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) kletterte bis auf 974,60 $. Damit bleibt Gold so teuer wie nie. Zuletzt kostete die Feinunze noch 972,70 $. Händler nennen als Grund für die Gold-Hausse die globale Dollarschwäche, die wirtschaftlichen Unsicherheiten und die Sorge vor einer kräftigen Abschwächung der US-Wirtschaft bei gleichzeitig bestehenden Inflationsgefahren.






      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 29.02.08 09:20:14
      Beitrag Nr. 615 ()
      US-Versicherung AIG verlor Milliarden in Immobilienkrise
      AP
      AP - Freitag, 29. Februar, 02:59 UhrNew York (AP)

      Der US-Versicherungskonzern American International Group (AIG) hat im letzten Quartal des vergangenen Jahres 5,3 Milliarden Dollar (3,3 Milliarden Euro) Verlust gemacht. Das Unternehmen teilte am Donnerstag in New York mit, Ursache sei die Immobilienkrise. Im Vorjahreszeitraum hatte AIG noch einen Gewinn von 3,4 Milliarden Dollar gemacht. Der Analyst Donn Vickrey sagte, AIG habe viele der problematischen Kredite versichert und sei deshalb unter schweren Druck geraten.

      Anzeige
      Das US-Handelsministerium teilte am Donnerstag mit, infolge der Immobilienkrise sei das Wachstum im vierten Quartal 2007 fast zum Stillstand gekommen: Das Bruttoinlandsprodukt wuchs nur noch um magere 0,6 Prozent.

      Auch der Immobilienmarkt ist weiter eingebrochen. Die Ausgaben für Bauprojekte fielen im vierten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 25,2 Prozent - das ist der größte Rückgang seit 26 Jahren.

      © 2008 The Associated Press. Alle Rechte Vorbehalten - All Rights Reserved
      Avatar
      schrieb am 29.02.08 09:24:26
      Beitrag Nr. 616 ()
      Joseph Stiglitz führt in seinem neuen Buch [url"The 3 Trillion Dollar War"]http://fr-online.de/top_news/?em_cnt=1295815[/url] den Anstieg des Ölpreises vor allem auf den Irakkrieg zurück, dessen bisherige Gesamtkosten er auf 6 Billionen Dollar beziffert.
      (Siehe Thread: Der 6-Billionen-Dollar-Krieg)
      Avatar
      schrieb am 29.02.08 13:02:14
      !
      Dieser Beitrag wurde moderiert. Grund: Beschwerde durch Firma liegt w:o vor
      Avatar
      schrieb am 29.02.08 15:59:35
      Beitrag Nr. 618 ()
      News - 29.02.08 15:07
      Finanzkrise lässt weltgrößten Versicherer abschmieren

      Die American International Group (AIG) hat in ihrer Geschichte schon viele Krisen erlebt. Das 1919 gegründete Unternehmen ging durch einen Weltkrieg und mehrere Börsencrashs. Nun gestand das Management: So verzockt wie jetzt haben wir uns noch nie. Ein zweistelliger Milliardenbetrag ist weg.


      Die Katastrophe war absehbar, überraschte dennoch in ihrem Ausmaß: Bereits am 11. Februar hatte AIG bekannt gegeben, der Wirtschaftsprüfer PricewaterhouseCoopers (PwC) habe eine "substanzielle Schwäche" bei der Bewertung von Porfoliopositionen entdeckt. Dabei geht es um Kreditderivate, sogenannte Credit Default Swaps, eine Art Ausfallversicherung für Anleihen.

      Der nach Börsenwert weltgrößte Versicherer teilte nun am Donnerstag nach Börsenschluss in New York mit, dass der Verlust im vierten Quartal 5,3 Mrd. $ betrage - so viel wie noch nie in der 89-jährigen Geschichte des Unternehmens. Der Wert der Kreditderivate sei um 11,1 Mrd. $ gefallen. Dazu kämen allgemeine Wertverluste im Handelsbuch von 2,6 Mrd. $, 643 Mio. $ Wertverlust in der Finanzproduktsparte und 348 Mio. $ in der Hypothkenversicherungssparte. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres hatte AIG noch einen Gewinn von 3,4 Mrd. $ erzielt.





      Vorstandschef Martin Sullivan, Nachfolger des legendären Maurice "Hank" Greenberg, nannte das Ergebnis des abgelaufenen Quartals "klar unbefriedigend". Sein Ausblick stimmte wenig ermutigend: "Für das laufende Jahr 2008 gehen wir davon aus, dass der US-Immobilienmarkt schwach bleibt und es weiter Unsicherheit auf dem Kreditmarkt gibt. Eine weitere Verschlechterung an den Märkten würde dazu führen, dass AIG weitere, noch nicht realisierte Wertverluste und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte mitteilen müsste."

      Pro Aktie betrug der Quartalsverlust 1,25 $. Das ist, trotz der Warnung zu Beginn des Monats, deutlich mehr, als Analysten erwartet hatten. Ihre durchschnittliche Schätzung lag bei 0,15 $ Verlust je Aktie. Im Frankfurter Parketthandel rutschte der Kurs zeitweise um mehr als vier Prozent ab. Allianz -Papiere notierten unter den schwächsten Dax-Werten mit einem Minus von gut zwei Prozent.





      Folgen über AIG hinaus

      Der Fall AIG kann weitreichende Folgen über den Versicherer hinaus haben: Bislang rechnen etliche Finanzhäuser für viele ihrer Papiere mit Werthaltigkeiten, die allein auf Modellen und Annahmen beruhen, weil es für sie zurzeit keine Marktpreise gibt. Diese Praxis hatte PwC bei AIG kritisiert, was der Ausgangspunkt der Wertverluste war.

      Seit dem Amtsantritt von Sullivan im März 2005 hat die Aktie bereits rund ein Fünftel ihres Wertes eingebüßt. Der heute 53-Jährige trat ein schweres Erbe an. Hank Greenberg gilt als Urgestein der Versicherungsbranche. Er hatte die Führung 1962 von Cornelius Vander Starr übernommen, der AIG 1919 in Shanghai gegründet hatte. Greenberg musste 2005 wegen Betrugsermittlungen des damaligen New Yorker Staatsanwalts Eliot Spitzer zurücktreten. Spitzer ist heute Gouverneur des Staates New York.





      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 02.03.08 11:35:15
      Beitrag Nr. 619 ()
      Mal ne blöde Frage: Wo ist denn das Geld hin, dass "verzockt" worden ist? Irgendwo müsste es parallel zu den Verlusten in den USA bei diesen Summen doch einen Riesenaufschwung geben. Oder ist diese Sichtweise zu einfach?
      Avatar
      schrieb am 02.03.08 15:13:12
      Beitrag Nr. 620 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.527.078 von cashier am 02.03.08 11:35:15"Mal ne blöde Frage: Wo ist denn das Geld hin, dass "verzockt" worden ist? Irgendwo müsste es parallel zu den Verlusten in den USA bei diesen Summen doch einen Riesenaufschwung geben."

      das geld wurde schon vorher ausgegeben und der vorhergehende aufschwung wurde teilweise damit finanziert. aktuell fallen ja nur lauter kredite aus, d.h. die schuldner können nicht mehr zahlen. das geld was die schuldner bekommen haben wurde in den kosum gesteckt oder immoblien damit gebaut (die jetzt deutlich weniger wert sind).
      Avatar
      schrieb am 02.03.08 18:25:59
      Beitrag Nr. 621 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.527.989 von naked am 02.03.08 15:13:12Ein Teil des Geldes (ca. 6 Bio. $) wurde im Irakkrieg verbraten.

      Und was die Immobilienkriese angeht: Da gab es natürlich auch Profiteure, die Immobilien überteuert verkauft haben. Dieses Geld war in den letzten Jahren ein Motor für das Wirtschaftswachstum in den USA - auf Pump.
      Avatar
      schrieb am 09.03.08 16:02:27
      Beitrag Nr. 622 ()
      US-Notenbank gibt 100 Milliarden Dollar aus
      07.03.2008 | 14:39 | (DiePresse.com)

      Zwei Auktionen über je 50 Milliarden sind für März geplant - um 40 Milliarden mehr als ursprünglich geplant

      Sollte es für die Stabilität dim Bankensystem nötig werden, könnten es noch mehr werden. Aktuell sind aber 100 Milliarden Dollar geplant, die die Federal Exchange Bank an die Geschäftsbanken ausgeben wird.


      Auktionen der Zentralbank
      Wenn eine Zentralbank Geld in eine Volkswirtschaft pumpen möchte, so tut sie das über Zinstender. Die Zentralbank beschließt einen Mindestzinssatz und eine Geldmenge, die ausgegeben wird. Nun machen die Geschäftsbanken Angebote, wie viel Geld sie als Kredit zu welchem Zinssatz haben möchten. Dann wird die festgelegte Menge auf die einzelnen Angebote aufgeteilt - vom höchsten Zinssatz bis zum niedrigsten. Gebote unter dem Mindestzinssatz werden nicht berücksichtigt.

      Die Fed teilte mit, dass sie in engem Kontakt mit anderen Zentralbanken sei. Grund ist die zunehmende Sorge vor neuen Liquiditätsengpässen am Geldmarkt und der damit verbundenen Gefahr für die Konjunktur:


      Geldmenge und Zinssatz
      Wenn mehr Geld am Markt ist führt das normalerweise auch zu niedrigeren Zinsen: Mehr Angebot bringt niedrigeren Preis. Daher sind die genannten Zinstender auch Instrumente, um die so genannten Leitzinsen zu verändern. Sinkt der Leitzins, sinkt auch der Kreditzins in einem Land. Das führt, sehr vereinfacht dargestellt, zu mehr Krediten, mehr Produktion und folglich auch mehr Konsum.



      Experten erwarten, dass die US-Notenbank bei ihrer nächsten Sitzung am 18. März die Leitzinsen von derzeit 3,0 auf 2,25 Prozent senken werden. (Ag./ebl)

      Quelle: diepresse.at
      Avatar
      schrieb am 10.03.08 18:36:10
      Beitrag Nr. 623 ()
      News - 10.03.08 18:10
      Bear Stearns bezeichnet Liquiditätsgerüchte als 'lächerlich'

      NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Investmentbank Bear Stearns hat Marktgerüchte über Liquiditätsprobleme des US-Instituts zurückgewiesen. Die Spekulationen seien 'total lächerlich', sagte Bear-Stearns-Manager Alan Greenberg am Montag dem US-Fernsehsender 'CNBC'. Die Papiere der Investmentbank hatten bis zum Mittag (Ortszeit) mehr als 11 Prozent eingebüßt und notierten damit auf einem Fünf-Jahres-Tief. Zuletzt verloren die Titel noch 8,50 Prozent auf 64,12 US-Dollar./stb/he

      Quelle: dpa-AFX


      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 10.03.08 18:54:16
      Beitrag Nr. 624 ()
      News - 10.03.08 16:27
      Blackstone rutscht in die roten Zahlen

      Der führende US-Finanzinvestor Blackstone bekommt die Krise an den Kreditmärkten mit voller Wucht zu spüren und ist im Schlussquartal 2007 in die roten Zahlen gerutscht. Analysten kritisieren das vorgelegte Zahlenwerk als intransparent. Blackstone hält dagegen, der Markt verstehe das Geschäftsmodell nicht.



      NEW YORK. Die Beteiligungsgesellschaft wies einen Nettoverlust von 170 Mill. Dollar aus, wie Blackstone heute in New York mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte der als "Buyout-König" gefeierte Firmenchef Stephen Schwarzman noch einen Gewinn von 1,18 Mrd. Dollar vorgelegt. Blackstone begründete den Einbruch mit dem schlechten Marktumfeld für fremdfinanzierte Firmenkäufe sowie mit hohen Abschreibungen auf den US-Anleiheversicherer FGIC.

      Blackstone hält derzeit Anteile an mehr als 40 Unternehmen, betreibt zahlreiche Fonds und bietet darüber hinaus Beratung bei Firmenübernahmen und Restrukturierungen an. Insbesondere das Geschäft mit Übernahmen ist im Zuge der Kreditkrise fast zum Stillstand gekommen. Seit dem Kauf des renommierten US-Hotelkonzerns Hilton hat Blackstone in den vergangenen neun Monaten nur noch kleinere Deals unterhalb der Marke von zwei Mrd. Dollar getätigt. Eine Übernahme des Finanzdaten- und Marketingspezialisten Alliance Data Systems im Wert von 6,8 Mrd. Dollar hat die Beteiligungsfirma kürzlich abgeblasen.

      Schwarzmans Ausblick fiel entsprechend trüb aus. Eine Besserung der Marktbedingungen in den USA und Europa sei 2008 nicht zu erwarten, sagte der Blackstone -Chef. Es gebe derzeit "wenig Sicht" um einschätzen zu können, wann die Krise ende.

      Mangelnde Sicht kritisieren auch Analysten mit Blick auf die Blackstone -Ergebnisse: Das vorgelegte Zahlenwerk sei "ein Mysterium", klagte Brian Hamilton, Chef des amerikanischen Finanzanalyse-Anbieters Sagework. Die Blackstone -Chefetage wiederum moniert, dass die Wall Street das Geschäftsmodell von Schwarzman & Co. nicht durchschaut: "Wir sind eine sehr komplizierte Firma, die der Markt nicht versteht", sagte Blackstone -Präsident Hamilton James kürzlich auf der Private-Equity-Konferenz "Super Return" in München.

      Das Ergebnis der vielen Missverständnisse ist unter anderem am Aktienkurs abzulesen: Blackstone hat bei einem der größten US-Börsengänge aller Zeiten im Juni 2007 mehr als vier Mrd. Dollar eingesammelt: Seitdem verlor die Blackstone -Aktie gut 55 Prozent an Wert und kommt aktuell ihrem Tiefstand von 13,82 Dollar bedrohlich nahe.



      Quelle: Handelsblatt.com

      Der Börsengang ist noch kein Jahr alt!
      Avatar
      schrieb am 11.03.08 10:57:51
      Beitrag Nr. 625 ()
      News - 11.03.08 10:21
      'FT': US-Anleiheversicherer FGIC verklagt IKB - 1,875 Mrd Dollar Schulden

      LONDON (dpa-AFX) - Der US-Anleiheversicherer Financial Guaranty Insurance Company (FGIC) hat einem Pressebericht zufolge die IKB Deutsche Industriebank verklagt. In der Anzeige, die laut 'Financial Times' (Dienstag) in New York eingegangen ist, werfe die FGIC der IKB vor, sie habe falsche und irreführende Informationen abgegeben. Diese hätten den Anleiheversicherer zur Annahme von mehreren Milliarden Dollar möglicher Verluste für spezielle Investment-Vehikel der Bank bewegt. So seien FGIC Schulden in Höhe von 1,875 Milliarden Dollar entstanden.

      Die zum Teil zur Private-Equity-Gesellschaft Blackstone gehörende FGIC ist ins Trudeln geraten, nachdem sie das für Anleiheversicherer wichtige Triple-A-Rating verloren hatte./sc/she/wiz

      Quelle: dpa-AFX
      Avatar
      schrieb am 11.03.08 11:49:56
      Beitrag Nr. 626 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.605.772 von Dorfrichter am 11.03.08 10:57:51So habe ich mir das vorgestellt : Am Ende einer Pokerparty verklagt jeder jeden wg. Teilnahme an diesem Spiel :laugh: Dabei wußten sie doch alle - oder mußten zumindestens wissen - , daß sämtliche Teilnehmer mit gezinkten Karten gespielt haben. Was für ein Irrsinn, sich am Ende eines Falschspiels auf Spielregeln zu berufen, die nie gegolten haben. So sehen betrogene Betrüger immer aus. :D
      Avatar
      schrieb am 11.03.08 13:21:52
      Beitrag Nr. 627 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.606.341 von Looe am 11.03.08 11:49:56Der Schuß wird nach hinten losgehen. Ich sehe schon einen Riesenskandal heraufziehen- den Börsengang von Blackstone.
      Avatar
      schrieb am 11.03.08 15:17:16
      Beitrag Nr. 628 ()
      News - 11.03.08 14:56
      US-Notenbank flutet den Markt

      Die US-Notenbank Fed schüttet zusätzliches Bargeld in den Markt. Über ein neues geldpolitisches Instrument verleiht sie kurzfristig 200 Mrd. $, um die Spannungen an den Geldmärkten zu mildern.
      Aktien legen eine Rally hin.


      Zugleich weitete die Notenbank die konzertierte Aktion mit der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Schweizer Nationalbank (SNB) aus. So werden die vereinbarten Swap-Linien für die EZB um 10 Mrd. $ und für die SNB um 2 Mrd. $ erweitert, teilte die Fed am Dienstag mit.

      Die Fed orchestriert mit dem sogenannten Term Securities Lending die zweite große Stützungsaktien seit vergangenem Freitag. Damals gab sie bekannt, in den kommenden Wochen 140 Mrd. $ (91 Mrd. Euro) an zusätzlicher Liquidität für den Geldmarkt bereitzustellen. Die Währungshüter teilten damals mit, die für den 10. und 24. März geplanten Auktionen von je 30 auf 50 Mrd. $ aufzustocken. Zudem seien befristete Geldmarktgeschäfte über 100 Mrd. $ geplant.

      Die erneute Ankündigung löste am Dienstag Euphorie auf den Märkten aus. Die Aktienmärkte legten kräftig zu. Der Dax stieg um 150 auf 6580 Punkte. Der Bund-Future fiel auf 117,34 von zeitweise 118 Punkten. Der Euro fiel vom zuvor erreichten Rekord bei 1,5494 $ auf 1,5385 $ zurück.



      Doppelschlag gegen die Krise

      Die Fed reagiert damit auf die verstärkten Turbulenzen bei Refinanzierungeschäften zwischen Banken. Der Doppelschlag ist der bislang deutlichste Beweis, wie groß die Sorge unter Politikern und Notenbankern wegen der weltweiten Finanzkrise ist. Seit Ausbruch der Finanzkrise im August haben die Notenbanken versucht, die Spannungen am Geldmarkt zu lösen. Mitte Dezember hatten sie gar die erste konzertierte Aktion seit den Terroranschlägen im September 2001 gestartet. Die Notenbanker fürchten vor allem ein Austrocknen der Kreditvergabe der Banken an Unternehmen und Haushalte, was die Wirtschaft abstürzen lassen könnte. Die USA befinden sich bereits am Rande einer Rezession.

      In den vergangenen Tagen hatten eine Reihe schlechter Nachrichten die Sorgen um das Finanzsystem geschürt. So konnte die Kapitalerhöhung des US-Bondversicherers Ambac Sorgen über Ratingherabstufungen in der Branche nicht ausräumen. Sollte es dazu kommen, drohen Banken weitere Milliardenabschreibungen. Zudem geraten Hedge-Fonds in den Sog der Krise. "Diese Gefahr bewegt die Märkte derzeit - es ist eine systemische Gefahr", sagte Jochen Felsenheimer, Leiter Kreditstrategie der Bank Unicredit. Bislang hatten sich Hedge-Fonds unerwartet gut gehalten.



      Fed benutzt neues Instrument

      Die Fed nutzt ein neues Instrument. Die "Term Securities Lending Facility" (TSLF). Sie ist bereits die zweite Innovation seit Dezember, als die Notenbank die "Term Auction Facilities" einführte. Die TSLF erlaubt es Banken, sich für 28 Tage im Tausch für hypothekenbesicherte Anleihen Geld zu leihen. Die Aktion soll ab dem 27. März beginnen.

      Strategen und Analysten lobten den Schritt der Fed: "Das ist ein bemerkenswerter Schritt, gut kommuniziert und scheint bereits zu wirken. Staatsanleihen stehen unter Verkaufsdruck, die Risikoprämien auf Hypothekenanleihen gehen zurück", sagte Andrew Brenner, Senior Vice President beim Brokerhaus MF Global.

      Für die Aktienmärkte seien das gute Nachrichten, sagte Graham Secker, Aktienstratege bei Morgan Stanley: "Die volkswirtschaftlichen Daten sehen nicht prickelnd aus, die Stimmung ist gedrückt, aber die Bewertungen sind gering. Die Währungshüter reagieren nun darauf. Das könnte die Börsen gut unterstützen."


      Von Tobias Bayer (Frankfurt)





      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 11.03.08 16:00:14
      Beitrag Nr. 629 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.608.998 von Dorfrichter am 11.03.08 15:17:16
      Avatar
      schrieb am 12.03.08 00:15:57
      Beitrag Nr. 630 ()
      Ich muss zugeben, dass ich mich anscheinend immer getäuscht habe wenn ich dachte, ich würde das Weltwährungssystem verstehen. So wie ich das jetzt sehe macht Bernake trotz der kritischen Situation einen verdammt guten Job.
      Avatar
      schrieb am 12.03.08 08:44:50
      Beitrag Nr. 631 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.615.160 von Depotmaster am 12.03.08 00:15:57Ihm bleibt keine andere Wahl. als jetzt die Banken mit Geld zu überfluten. Das wird die Inflation kräftig anheizen und den US-Dollar weiter schwächen.

      Die eigentlichen Probleme werden dadurch nur verschoben.
      Avatar
      schrieb am 12.03.08 09:19:58
      Beitrag Nr. 632 ()
      Wären die Währungen Gold gedeckt müsste man ja ganze Berge zur Stützung der Märkte abbauen.Wenn die Flutung mit Dollars das Allheilmittel der Zukunft wäre, Märkte stabil zu halten ohne Inflation, dann wäre Gold in Zukunft bedeutungslos und müsste 90% tiefer notieren.
      Avatar
      schrieb am 12.03.08 09:29:29
      Beitrag Nr. 633 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.616.147 von AHEO am 12.03.08 09:19:58Mit "goldgedeckter Währung" gäbs diese globale Hochverschuldung überhaupt nicht. Wirtschaftlich wären wir nicht so hochentwickelt (denn nur über die Verschuldung war das möglich) und säßen nicht auf den Problemen, auf denen wir nun brüten.

      Alles wäre langsamer gegangen und wir hätten wohl andere Probleme-oder wir hätten gerade deshalb langsam erwachsen werden können und besser auf unsere Umwelt geachtet.

      Wer weiß...
      Avatar
      schrieb am 12.03.08 15:16:11
      Beitrag Nr. 634 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.616.242 von Dorfrichter am 12.03.08 09:29:29Genau! Wozu die ganze Eile! Vielleicht können die Oligarchen es nicht
      mehr abwarten eine Technologie zur Unsterblichkeit bezahlen zu
      können... Das war schon bei den Pharaonen so.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 12.03.08 19:21:55
      Beitrag Nr. 635 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.620.347 von Depotmaster am 12.03.08 15:16:11Gestern die Flutung(200 MRD US-Dollar) Heute die Papierwährung stark unter Druck



      Papier für die Weltgemeinschaft Geld, Geld, Geld! Die USA juchuzt und der Rest der Welt stöhnt! Aber mal eine ernsthafte Frage:

      Wer braucht eigentlich soviel Papier?
      Avatar
      schrieb am 12.03.08 20:02:53
      Beitrag Nr. 636 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.623.696 von Dorfrichter am 12.03.08 19:21:55Ich hätte da zwei Vorschläge zur Verwendung::D



      Avatar
      schrieb am 13.03.08 12:37:02
      Beitrag Nr. 637 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.624.150 von Depotmaster am 12.03.08 20:02:53Wirtschaftsweiser fordert Währungsintervention

      Peter Bofinger verlangt wegen des Euro-Anstiegs auf über 1,56 $ Eingriffe der Notenbanken. Bofinger kritisiert die EZB und plädiert für ein neues Dollarabkommen der Länder. Andere Experten stimmen zu.


      Sorgen um die US-Konjunktur und eine Zuspitzung der Finanzkrise haben dem Dollar auf breiter Front massive Verluste beschert und Bedenken um eine regelrechte Dollarkrise geschürt. "Was wir gerade an den Devisenmärkten erleben, ist ein ungeordneter Prozess. Wenn man jetzt nichts macht, besteht die Gefahr, dass die Dollar-Abwertung noch unkontrollierter wird, und wir neben der Finanzkrise eine Dollarkrise bekommen", sagte Peter Bofinger, Mitglied im Sachverständigenrat der Bundesregierung, der FTD. Wenn sich die wichtigsten Länder nicht auf ein gemeinsames Vorgehen einigen können, sollte die Europäische Zentralbank (EZB) alleinige Schritte in Betracht ziehen. "Die Regierungen und Zentralbanken sollten über direkte Interventionen an den Devisenmärkten nachdenken", sagte auch Jim O'Neill, Chefvolkswirt von Goldman Sachs, zur FTD.



      "Die Gefahr einer Dollarabswärtsspirale ist groß"

      Der Euro stieg zum Greenback erstmals über die Marke von 1,56 $ - Anfang Februar hatte er noch bei 1,45 $ gelegen. Zudem gab es für einen Dollar erstmals seit zwölf Jahren weniger als 100 Yen - im Tief waren es 99,78 Yen. "Die Gefahr ist groß, dass sich eine regelrechte Abwärtsspirale für den Dollar ergibt", sagte Stephen Jen, Chefwährungsstratege bei Morgan Stanley, der FTD. Hintergrund der neuerlichen Dollarschwäche war insbesondere die Nachricht, dass ein Fonds der Beteiligungsgesellschaft Carlyle Group, der in praktisch mündelsichere Hypothekenanleihen investiert hat, offenbar liquidiert werden muss. Der Fonds konnte die Forderung der Gläubiger nicht erfüllen, höhere Sicherheiten bereitzustellen. Die Nachricht nährte Befürchtungen, dass sich die Krise bei Subprime-Darlehen mehr und mehr zu einer Krise am gesamten Hypothekenmarkt ausweitet. Die US-Konjunktur würde damit wesentlich stärker belastet als bislang angenommen.

      Für den Dollar würde dies von zwei Seiten verstärkten Druck bringen: Zum einen wären Investments in die US-Wirtschaft weniger attraktiv, Investoren könnten ihre Gelder verstärkt aus der weltgrößten Volkswirtschaft abziehen. Dann würde am Devisenmarkt die Nachfrage nach Dollar sinken und damit der Wert des Greenback. Zum anderen wäre die US-Notenbank wohl gezwungen, die Leitzinsen noch stärker zu senken, um die Konjunktur zu stützen. Dollar-Investments wären weniger ertragreich. Am Zinsterminmarkt wird bereits erwartet, dass die Federal Reserve auf der zinspolitischen Sitzung nächste Woche ihren Leitsatz um weitere 75 Basispunkte auf 2,25 Prozent senkt.



      Harsche Kritik an der EZB

      Bofinger, der Geldpolitik und internationale Wirtschaft an der Uni Würzburg lehrt, kritisierte die EZB. "Es ist beunruhigend, dass die EZB keinerlei Bereitschaft zeigt, den Prozess zu kontrollieren", sagte er. Die Notenbank hält strikt an ihrem Kurs fest, den Leitzins bei 4,0 Prozent zu halten, während die Fed ihren Satz seit September bereits um 225 Basispunkte auf aktuell 3,0 Prozent gesenkt hat und weiter deutlich zurücknehmen dürfte. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet hat sich unlängst "besorgt" über die Euro-Stärke und die zugrunde liegende Dollarschwäche geäußert, aber es vermieden, die Aufwertung als "brutal" zu bezeichnen. Seitdem er 2004 eine Euro-Rally mit dieser Formulierung gestoppt hatte, gilt dieses Wort als Signalwort für eine verbale Intervention.

      Der Wirtschaftsweise Bofinger wies Debatten zurück, die Glaubwürdigkeit der EZB könnte leiden - zumal wenn alleinige Interventionen am Markt verpufften. "Für die Glaubwürdigkeit als Kämpferin gegen Inflation hätten solche Maßnahmen keine Folgen, weil der Leitzins ja unverändert bliebe", sagt er. "Die Angst, dass ein solcher Schritt nicht den erhofften Erfolg bringt, besteht natürlich. Aber das sollte nicht dazu führen, dass man es gar nicht erst versucht."

      Bofinger plädierte für ein Dollar-Abkommen jener Länder, die die größten Dollar-Währungsreserven halten. "Es muss vermieden werden, dass jeder nach dem Motto verfährt: Rette sich, wer kann", sagte Bofinger der FTD. Die Dollar-Schwäche könnte Notenbanken wie jene in China oder Japan, die große Dollar-Reserven halten, veranlassen, sich stärker vom Greenback abzuwenden. Schon die jetzige Schwäche führen Währungsstrategen auch auf eine steigende Abkehr vom Dollar zurück.


      Von Mark Schrörs (Frankfurt)





      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 13.03.08 16:22:49
      Beitrag Nr. 638 ()
      News - 13.03.08 16:11
      Gold erreicht 1000-Dollar-Marke

      Der Goldpreis rangiert auf Rekordhoch. Das Edelmetall hat die 1000-$-Marke überschritten. Die Hausse belegt einmal mehr, dass Gold Krisenwährung ist. Experten rechnen mit noch höheren Preisen.


      Am Donnerstagnachmittag stieg der Preis der Feinunze auf ein Rekordhoch von 1000,45 $. "Momentan ist die Dollarschwäche die treibende Kraft hinter dem Anstieg", sagte Walter De Wet, Analyst bei der Standard Bank in New York. "Das Ende (des Goldpreisanstiegs) ist nicht absehbar, hier sind wir noch nicht am Ende. Gold wird aus meiner Sicht auf 1100 $ steigen", sagte Metallexperte Bill O'Neill von der Beratungsfirma Logic Advisors.

      Gold gilt seit Jahrhunderten als sicherer Hort vor Krisen und Inflation. Der aktuelle Preisanstieg nahm seinen Anfang im Jahr 1999, als die Feinunze nur rund 250 $ kostete. In diesem Jahr vereinbarten die Bundesbank und 14 andere europäische Notenbanken, pro Jahr maximal 500 Tonnen des Edelmetalls abzustoßen. Seither steigt der Goldpreis stetig.





      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 13.03.08 18:29:25
      Beitrag Nr. 639 ()
      News - 13.03.08 18:10
      Dollar geht in den freien Fall über

      Wachsende Befürchtungen über eine Rezession in den USA haben den Dollar am Donnerstag weiter unter Druck gebracht. Erstmals seit zwölf Jahren wurden für die US-Währung weniger als 100 Yen gezahlt. Gegenüber Euro und Schweizer Franken markierte der Dollar neue Rekordtiefs.



      FRANKFURT. "Die Stimmung gegenüber dem Dollar verschlechtert sich sehr schnell. Wenn wir nicht vorsichtig sind, droht ein Dollar-Crash", sagte Mitul Kotecha, der leitende Devisenanalyst bei der Investmentbank Calyon. Seit die US-Hypothekenkrise im Sommer 2007 zu eskalieren begann, hat der Dollar rund 19 Prozent zum Yen abgewertet. Die japanische Währung profitierte dabei vom wachsenden Risikobewusstsein am Kapitalmarkt: Immer mehr Anleger steigen aus Zinsspekulationsgeschäften zulasten von Niedrigzinswährungen aus. Dieser Trend stützte auch den Schweizer Franken, der sich gestern der Kursparität zum Dollar näherte. Zeitweise war der Dollar schon für 1,0045 Franken zu haben. Der Euro kletterte erstmals über 1,56 Dollar, nachdem er erst am Vortag die Marke von 1,55 überwunden hatte.

      Der Wertverfall des Greenback dürfte die Zentralbanken im Nahen Osten dazu veranlassen, ihre Dollar-Reserven zu reduzieren, warnt die Bank ABN Amro. Das würde das Dollar-Angebot am Devisenmarkt erhöhen und die Talfahrt der Währung beschleunigen.



      Quelle: Handelsblatt.com
      Avatar
      schrieb am 14.03.08 15:20:47
      Beitrag Nr. 640 ()
      News - 14.03.08 15:01
      Bear Stearns muss gestützt werden

      Die Liquiditätsprobleme bei Bear Stearns sind schlimmer als angenommen. JP Morgan und die New Yorker Notenbank werden dem Wall-Street-Haus in den kommenden 28 Tagen Liquidität bereit stellen. Die Dax verlor 200 Punkte, der Euro legte kräftig zu.


      Die Finanzierung übernehmen wird JP Morgan , die sich bei der New Yorker Fed Geld über das Diskontfenster leihen wird. Das Unternehmen arbeite eng mit Bear Stearns zusammen, um die Liquidität sicherzustellen und auch andere Alternativen auszuarbeiten, teilte JP Morgan am Freitag mit.

      Der Dax drehte ins Minus und verlor 200 auf 6430 Punkte. Der Euro schoss wegen der Nachricht deutlich nach oben. Die Gemeinschaftswährung kletterte von 1,5540 $ auf 1,5675 $. Die Rendite zweijähriger Staatsanleihen fiel um 24 Basispunkte auf 1,39 Prozent.

      Damit scheinen sich Gerüchte über die schwierige Situation bei Bear Stearns zu bestätigen. In den vergangenen Tagen hatten Manager des Wall-Street-Hauses Probleme bestritten. Der langjährige Vorstandschef und Verwaltungsrat Alan Greenberg hatte die Spekulationen als "lächerlich" zurückgewiesen.



      Kreditkrise erwischt Bear Stearns hart

      Bear Stearns hat die Kreditkrise hart erwischt. Zwei Hedge-Fonds der Bank gerieten im Sommer 2007 in Schieflage. Seitdem hat der Ruf des Wall-Street-Hauses, das als Pionier auf dem Markt für hypothekenbasierte Anleihen gilt, heftig gelitten. Im vierten Quartal musste Bear Stearns den ersten Verlust der Firmengeschichte hinnehmen und ein Minus von 854 Mio. $ ausweisen. Das hatte auch personelle Konsequenzen: So mussten zuerst Vorstand Warren Spector und später auch Vorstandschef James Cayne ihre Posten räumen.

      Die Ratingagenturen haben bereits reagiert. Moody's stufte im Laufe der Woche eine Vielzahl von Hypothekenpapieren von Bear Stearns herab. Bei 163 Tranchen von insgesamt 15 Verbriefungen so genannter Alt-A-Baufinanzierungen sei die Bonitätsnote gesenkt worden, teilte Moody's am vergangenen Montag mit. Alt-A-Hypotheken sind Kredite an Schuldner mit "besserer" Bonität im Vergleich zu den Ramschhypotheken (Subprime). Sie zählen aber immer noch zu den riskanten Finanzierungsformen, da die Schuldner keine umfangreichen Sicherheiten hinterlegen müssen.





      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 14.03.08 18:39:48
      Beitrag Nr. 641 ()
      News - 14.03.08 18:03
      Investmentbank Bear Stearns in Not

      Die Liquiditätsprobleme bei Bear Stearns sind schlimmer als angenommen. JP Morgan und die New Yorker Notenbank werden dem Wall-Street-Haus in den kommenden 28 Tagen Liquidität bereit stellen. Die Dax fiel unter 6400 Punkte, der Euro legte kräftig zu.


      Die Finanzierung übernehmen wird die Investmentbank JP Morgan , die sich bei der New Yorker Fed Geld über das Diskontfenster leihen wird. Das Unternehmen arbeite eng mit Bear Stearns zusammen, um die Liquidität sicherzustellen und auch andere Alternativen auszuarbeiten, teilte JP Morgan am Freitag mit. Um die Anleger zu beruhigen, wird Bear Stearns die Zahlen für das erste Quartal von Donnerstag auf Montag vorziehen. Erwartet wird ein Quartalsgewinn zwischen 0,46 bis 1,60 $ je Aktie.

      Der Dax drehte ins Minus und fiel zeitweise unter 6400 Punkte. An der Wall Street rutschte der S&P 500 zeitweise um fast drei Prozent ab, holte anschließend einen Teil der Verluste aber wieder auf. Die Aktie von Bear Stearns knickte um rund 40 Prozent ein. Der Euro schoss wegen der Nachricht nach oben. Die Gemeinschaftswährung kletterte von 1,5540 $ auf 1,5675 $. Die Rendite zweijähriger Staatsanleihen fiel um 24 Basispunkte auf 1,39 Prozent.

      Damit bestätigen sich Gerüchte über die schwierige Situation bei Bear Stearns . In den vergangenen Tagen hatten Manager des Wall-Street-Hauses Probleme bestritten. Der langjährige Vorstandschef und Verwaltungsrat Alan Greenberg hatte die Spekulationen als "lächerlich" zurückgewiesen.

      Bear-Stearns-Chef Alan Schwartz teilte am Freitag mit, die Liquiditätssituation der Bank habe sich in den letzten 24 Stunden erheblich verschlechtert.

      In einer Stellungnahme er Notenbank Fed hieß es: "Die Federal Reserve beobachtet die Marktentwicklungen genau und wird weiterhin nötige Liquidität zur Verfügung stellen, um das ordentliche Funktionieren des Finanzsystems zu fördern. Der Verwaltungsrat hat einstimmig dem Verfahren zugestimmt, das JP Morgan Chase und Bear Stearns am Morgen mitgeteilt haben."



      Kreditkrise erwischt Bear Stearns hart

      Bear Stearns hat die Kreditkrise hart erwischt. Zwei Hedge-Fonds der Bank gerieten im Sommer 2007 in Schieflage. Seitdem hat der Ruf des Wall-Street-Hauses, das als Pionier auf dem Markt für hypothekenbasierte Anleihen gilt, heftig gelitten. Im vierten Quartal musste Bear Stearns den ersten Verlust der Firmengeschichte hinnehmen und ein Minus von 854 Mio. $ ausweisen. Das hatte auch personelle Konsequenzen: So mussten zuerst Vorstand Warren Spector und später auch Vorstandschef James Cayne ihre Posten räumen.

      Die Rating-Agenturen haben bereits reagiert. Moody's stufte im Laufe der Woche eine Vielzahl von Hypothekenpapieren von Bear Stearns herab. Bei 163 Tranchen von insgesamt 15 Verbriefungen so genannter Alt-A-Baufinanzierungen sei die Bonitätsnote gesenkt worden, teilte Moody's am vergangenen Montag mit. Alt-A-Hypotheken sind Kredite an Schuldner mit "besserer" Bonität im Vergleich zu den Ramschhypotheken (Subprime). Sie zählen aber immer noch zu den riskanten Finanzierungsformen, da die Schuldner keine umfangreichen Sicherheiten hinterlegen müssen.



      Ende der Eigenständigkeit von Bear Stearns?

      US-Finanzminister Heny Paulson begrüßte die Aktion der New Yorker Fed: "Das ist eine weitere Herausforderung für die Marktteilnehmer, die Behörden nehmen sich ihrer an", sagte Paulson in einer Stellungnahme. "Wir arbeiten eng mit der Federal Reserve und der Börsenaufsicht SEC zusammen. Ich schätze es sehr, dass die New Yorker Notenbank hier eine Führungsrolle übernommen hat."
      Experten rechnen jetzt fest damit, dass Bear Stearns seine Eigenständigkeit verliert. Einige Analysten halten es für wahrscheinlich, dass JP Morgan den kleineren Konkurrenten übernehmen wird: "Das könnte der erste Schritt zu einer Übernahme sein", sagte Bob McDowall, Analyst beim Finanzberatungshaus Towergroup. Laut dem Fernsehsender "CNBC" sucht das Management schon nach potenziellen Käufern.



      Parallelen zum Niedergang von Drexel Burnham Lambert

      Die Krise um Bear Stearns erinnert an den Niedergang des Junk-Bond-Händlers Drexel Burnham Lambert (DBL). Die Wertpapierfirma, die bekannt wurde durch den Junk-Bond-König Michael Milken, geriet 1989 in große Bedrängnis. Der Markt für Schrottanleihen brach in diesem Jahr völlig zusammen, ein Verlust von 86 Mio. $ im vierten Quartal führte zu einer Herabstufung von DBL-Papieren. Konsequenz: DBL konnte sich nicht mehr refinanzieren, 1990 brach das Unternehmen zusammen. "Bear Stearns und Drexel sind ähnliche Fälle. Der einzige Unterschied besteht darin, dass die Fed damals Drexel nicht stützte", sagte Towergroup-Analyst Bob McDowall.

      Andere Experten gehen noch weiter in die Vergangenheit zurück. Robert Brusca von FAO Economics vergleicht den Fall Bear Stearns mit der Rettung des Brokerhauses Prudential Bache in den 80er-Jahren. Damals konnten die legendären Hunt-Brüder, die massiv auf dem Silbermarkt spekulierten, ihre "Margin Calls" nicht mehr leisten und zogen damit auch ihren Broker in die Tiefe. Der damalige Präsident der US-Notenbank, Paul Volcker, schritt ein, weil er das Risiko eines Zusammenbruchs eines großen Terminbrokers als zu hoch einschätzte. Die damaligen Machenschaften bei Prudential Bache dokumentierte New-York-Times-Journalist Kurt Eichenwald im Buch "Serpent on the Rock".

      Eine weitere Parallele gibt es mit Lehman Brothers. Nach dem Beinahe-Kollaps des Hedge-Fonds Long Term Capital Management 1998 kamen Gerüchte über Liquiditätsprobleme bei der Investmentbank auf. Aktien- und Bondkurs des Unternehmen stürzten ins Bodenlose. Allerdings gelang Lehman Brothers die Rettung - ohne fremde Hilfe.





      Quelle: Financial Times Deutschland
      ________________________________

      Henry Poulson will wohl den Eindruck erwecken, als ob die FED eine Behörde sei!:laugh:

      Die FED ist ein Verbund von Privatbanken
      Avatar
      schrieb am 15.03.08 07:24:28
      Beitrag Nr. 642 ()
      News - 14.03.08 21:23
      Fed und JP Morgan retten Bear Stearns

      Die US -Notenbank Fed und JP Morgan müssen der fünftgrößten US-Investmentbank Bear Stearns mit einer dramatischen Nothilfe unter die Arme greifen. Die Aktien der Bank verloren nach der Mitteilung binnen Minuten die Hälfte an Wert.



      NEW YORK. In einer der dramatischsten Rettungsaktionen seit der Weltwirtschaftskrise in den 30er Jahren hat die US -Notenbank Fed eine Notfallfinanzierung für die fünftgrößte US-Investmentbank Bear Stearns gestemmt.

      Nach einer hastig einberufenen Sitzung stellte die Fed New York der Bank am Freitag über den Rivalen JPMorgan kurzfristig Gelder in nicht bezifferter Höhe zur Verfügung, um einen Engpass bei Bear Stearns zu verhindern. Dort hieß es, in den letzten 24 Stunden hätten sich die Liquiditätspositionen "signifikant" verschlechtert.

      Die Aktien der Bank verloren nach der Mitteilung binnen Minuten die Hälfte an Wert und auch die Börsen in den USA und Europa gaben nach. Gerüchte über Probleme bei Bear Stearns gab es seit Tagen, die Bank hatte aber stets dementiert. Einige Analysten sehen Bear Stearns nun als baldiges Übernahmeziel.

      "Bear Stearns stand unmittelbar vor dem Abgrund und die Lage war weitaus schlimmer, als wir alle gedacht haben", sagte der Experte Michael Klawitter von Dresdner Kleinwort in Frankfurt. "Man muss sich nun ernsthaft fragen, wie es bei anderen Banken aussieht. Denn Bear Stearns ist ja kein kleines Institut."

      JPMorgan erklärte, die Fed biete JPMorgan finanzielle Unterstützung, die an Bear Stearns weitergegeben werden könne. Für die Aktionäre von JPMorgan gebe es deshalb wohl kein Risiko.

      Bear Stearns teilte mit, nach den jüngsten Gerüchten habe man Dichtung und Wahrheit trennen wollen. Mit dem Schritt solle das Vertrauen in die Bank wiederhergestellt und die Liquidität gestärkt werden.

      Firmenchef Alan Schwartz sagte auf einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz, die Gerüchte hätten dazu geführt, dass zuletzt viele Kunden Geld abgezogen hätten.

      Die Situation habe sich daher verschärft. Die Bank kündigte an, die Vorlage ihrer Quartalszahlen auf Montag vorzuziehen. Dabei könne der Markt davon ausgehen, dass die Zahlen innerhalb der Analysten-Erwartungen lägen.

      Die Ratingagentur S&P stufte die Bank dennoch von der bisher guten Bewertung "A" auf "BBB" ab. Die Fed erklärte, sie werde weiter Geld bereitstellen, um ein ordentliches Funktionieren des Finanzsystems zu garantieren.

      Die Fed-Führung habe die Vereinbarung von JPMorgan mit Bear Stearns einstimmig gebilligt. Wieviel Geld der Bank für den Notfall zur Verfügung steht, blieb aber offen.

      Bei den Gerüchten der vergangenen Tage waren als Grund für die Probleme gestiegene Kosten zur Absicherung von Schulden genannt worden. Bear Stearns hatte indes beschwichtigt, was nun zu Kritik führt: "Der Finanzchef (von Bear Stearns) hat gestern noch erklärt, die Furcht vor Liquiditätsproblemen sei übertrieben", sagte Tom Sowanick, Investmentstratege bei Clearbook Financial. "Aber was soll in 24 Stunden passiert sein, das er nicht schon vor 24 Stunden gewusst hat?"

      In Kreisen hieß es am Freitag, mehrere Großbanken hätten ihre Händler in London angewiesen, keine Geschäfte mehr mit Bear Stearns zu machen. Dazu hätten sich die Commerzbank, Royal Bank of Scotland und JPMorgan sowie mindestens drei andere große Häuser entschlossen, sagte ein Kredithändler, der namentlich nicht genannt werden wollte. Seit Donnerstag werde die US-Bank auf diese Weise gemieden.

      Vereinzelt gab es Mitleid mit Bear Stearns. "Das ist die häßlichste Geschichte, die ich in den letzten Jahrzehnten an den Märkten gesehen habe", sagte Brian Barish, Präsident von Cambiar Investors LLC.

      "Es hat niemand mehr irgendeine Sicherheit von Bear Stearns akzeptiert, egal was sie angeboten haben." Die Bank hatte im vierten Quartal 2007 wegen hoher Abschreibungen den ersten Verlust der Firmengeschichte hinnehmen müssen. Sie hatte sich mit schlecht besicherten Hypotheken verspekuliert und schickte im Sommer Schockwellen durch die Finanzmärkte, als zwei ihrer Hedgefonds zusammenbrachen.



      Quelle: Handelsblatt.com
      Avatar
      schrieb am 15.03.08 07:38:20
      Beitrag Nr. 643 ()
      CARLYLE
      Milliardenfonds vor dem Aus


      Nach gescheiterten Gesprächen über neue Kredite steht der Fondsableger CCC der US-Beteiligungsfirma Carlyle vor dem Zusammenbruch. Dies schürte am Donnerstag weltweit an den Finanzmärkten Sorgen vor weiteren Pleiten. Die CCC-Aktie brach um 90 Prozent ein.


      Amsterdam/New York - Die Gläubigerbanken hätten ihre Basis für die Gewährung von Geldern so grundlegend verändert, dass eine Refinanzierung nicht möglich gewesen sei, teilte Carlyle Capital Corp. (CCC) in der Nacht zum Donnerstag nach mehrtägigen Verhandlungen mit. Nun würden die Banken die verbliebenen Anlagen der mit 16,6 Milliarden Dollar verschuldeten CCC (ISIN GG00B1VYV826) wohl auflösen.


      Die Ankündigung ließ die Aktien der seit Juli 2007 in Amsterdam börsennotierten CCC um 95 Prozent einbrechen. Der deutsche Aktienindex Dax litt unter der Entwicklung ebenso wie die US-Börsen. Auch die Risikoaufschläge für Schuldverschreibungen erhöhten sich und der Dollar sackte ab.

      "Die Kreditangst ist zurück", kommentierte der Finanzexperte Tim Condon von der Bank ING die Entwicklung. Zwar hatten die internationalen Großbanken aufgrund der Probleme am Eigenheim- und Hypothekenmarkt (Subprime) in den USA ihre Kriterien für die Kreditvergabe zuletzt bereits drastisch verschärft. Doch war dies etwas in den Hintergrund geraten, nachdem mehrere Notenbanken milliardenschwere Hilfen für den Geldmarkt angekündigt hatten.

      Ratlosigkeit an den Märkten

      Dass der Ableger der angesehenen Carlyle Group nun Pleite gehen könnte, sorgte bei manchem Experten nur noch für Ratlosigkeit. "Kaum einer versteht wirklich noch die gesamte Geschichte rund um die Subprime-Krise", sagte ein Aktienhändler in Frankfurt. "Und dieses Nicht-Verstehen ist inzwischen Teil des Problems." An den Märkten wurden am Donnerstag prompt Sorgen laut, auch andere Private-Equity-Häuser und Hedgefonds könnten Schwierigkeiten bekommen.

      CCC hatte schon vor Tagen mitgeteilt, in Zahlungsnöten zu sein. Die Probleme mit bestimmten Hypothekenanleihen hätten sich in den vergangenen Tagen dermaßen ausgeweitet, dass die Liquidität des Unternehmens ernsthaft in Gefahr sei, hatte es Anfang des Monats geheißen. Die Forderungen der Banken konnte die vor allem in Hypothekenpapiere investierte CCC nicht befriedigen.

      Da sich die Bewertung des von CCC gehaltenen Anlagevermögens in den vergangenen Tagen nochmals verschlechterte, erhöhten sich nach Angaben von CCC die Forderungen der Gläubiger abermals. Daraufhin erklärte der Fonds die Gespräche für gescheitert. Damit können die Kreditgeber nun auf dessen Portfolio zugreifen.


      Mehr zum Thema

      · Börse: Warum 200 Milliarden Dollar nicht reichen (12.03.2008)

      Carlyle Capital hatte sich vor mehr als einem Jahr über 20 Milliarden Dollar von mindestens einem Dutzend Banken und Finanzunternehmen geliehen. Damit investierten sie in Anleihen der Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac , die wiederum als Sicherheit für die Kredite dienen sollten.

      Die mit Immobilien besicherte Anleihen waren ursprünglich mit "AAA" eingestuft. Im Zuge der Immobilien- und Kreditkrise verloren die Anleihen aber an Wert, so dass die Darlehensgeber den Fonds aufforderten, die hierdurch geschrumpften Sicherheiten aufzustocken. Dem Jahresbericht zufolge gehörten Ende 2007 zu den Geschäftspartnern der CCC die Deutsche Bank , UBS , Credit Suisse , Bear Stearns , Bank of America , BNP Paribas , Citigroup , ING , J. P. Morgan und Merrill Lynch .

      manager-magazin.de mit Material von Nachrichtenagenturen
      Avatar
      schrieb am 17.03.08 09:00:17
      Beitrag Nr. 644 ()
      News - 17.03.08 08:42
      Presse: Goldman Sachs mit Abschreibungen in Höhe von 3 Milliarden Dollar

      LONDON (dpa-AFX) - Die bisher von den Turbulenzen an den Finanzmärkten vergleichsweise wenig betroffene Investmentbank Goldman Sachs muss einem Zeitungsbericht zufolge nun auch Milliarden-Abschreibungen verkraften. Das Institut werde in dieser Woche Wertberichtigungen in Höhe von insgesamt etwa drei Milliarden Dollar bekannt geben, schreibt der britische 'Sunday Telegraph' ohne Quellen zu nennen.

      Ein Teil der Belastungen resultiere aus dem Wertverlust der Beteiligung an der Industrial and Commercial Bank of China (ICBC), hieß es. Der Aktienkurs der chinesischen Großbank, die 2006 an die Börse gegangen war, sei in den vergangenen Monaten um etwa 14 Prozent gefallen. Rund 1,6 Milliarden Dollar Belastungen kämen aus dem Geschäft mit verbrieften Krediten, weitere Abschreibungen hätten sich im Privat-Equity-Geschäft aufgetan, schreibt die Zeitung. Goldman Sachs werde aber darauf hinweisen, dass das Engagement im sich weiter verschlechternden Hypothekenmarkt unverändert gering sei./FX/sb/fj/tw

      Quelle: dpa-AFX
      Avatar
      schrieb am 17.03.08 16:30:27
      Beitrag Nr. 645 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.656.713 von Dorfrichter am 17.03.08 09:00:17Wirtschaftsnews - von heute 16:15

      Mail oder nicht Mail: Singapurs DBS stürzt Lehman Brothers

      Singapur / New York 17.03.08 (www.emnfis.com) Kann man den auflaufenden Meldungen Glauben schenken, dann bringt eine E – Mail innerhalb der Development Bank of Singapore (DBS Group) die Aktie des US Investmenthauses Lehman Brothers zum Absturz und das noch bevor man morgen offiziell die Zahlen veröffentlichen wird.

      Das Wall Street Journal berichtete, unter Berufung auf informierte Kreise, dass die Dbs Group ihre Händler angewiesen hätte, mit der US Investmentbank keinerlei Transaktionen mehr durchzuführen. Es wurde der Verdacht geäußert, dass Lehman Brothers mit Liquiditätsengpässen zu kämpfen hätte.
      Gegenüber der Zeitung kam sofort ein Dementi des Head of Corporate Communications Matthew Russell und der Verweis auf ausreichende Cash – Bestände. Aus dem Haus der DBS wurde der Bericht ebenfalls zurückgewiesen und erklärt, dass man wegen den Unsicherheiten am Markt künftig vorsichtiger agieren will bei neuen Abschlüssen mit Lehman. Es wurde betont, dass man weiter mit dem US Investmenthaus im Geschäft sei.
      Das alles half aber nichts mehr. Im Zuge des Zusammenbruchs von Bear Stearns reagiert der Markt auf die kleinsten Signale mit erdbebenartigen Verhalten.
      So verlor dann auch die Aktie von Lehman mit Börsenstart innerhalb weniger Sekunden ein Drittel seines Wertes. Dazu kam, dass die Ratingagentur Moody’s ihren Ausblick für Lehman Brothers von positiv auf stabil nach unten reduzierte.
      Inzwischen kann sich der Wert zwar etwas erholen, steht aber immer noch mit einem satten Minus von 15,3 Prozent bei 33,27 US Dollar.




      Quelle: EMFIS.COM, Autor: (rh)
      Avatar
      schrieb am 18.03.08 09:10:55
      Beitrag Nr. 646 ()
      Ackermann: Regierungen sollen eingreifen

      Angesichts der internationalen Turbulenzen glaubt Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann nicht mehr an die Selbstheilungskraft der Finanzmärkte. Die Versorgung mit Liquidität reiche als Maßnahme nicht aus, sagte er am Montagabend in Frankfurt. Die Regierungen müssten Einfluss nehmen auf die Märkte. Ackermann rief zu gemeinsamen Aktionen von Regierungen, Zentralbanken und Banken auf, um das Vertrauen in die globalen Finanzmärkte wiederherzustellen.



      HB FRANKFURT/MAIN. Nach Auffassung des Deutsche-Bank-Chefvolkswirts Norbert Walter wird die Finanzkrise bis weit ins Jahr 2009 anhalten. "Vor Ende 2009 werden die Turbulenzen nicht zu Ende sein", sagte Walter den Dortmunder "Ruhr Nachrichten". "Wir brauchen die Neuordnung und eine Neubesinnung auch bei den Regulatoren der Finanzmärkte", fügte Walter hinzu. Die Hoffnung auf ein Ende der Finanzkrise sei "verfrüht" gewesen. "Die Ereignisse in den USA und ihre Auswirkungen auf das Vertrauen der Anleger sind zu gewichtig", erklärte Walter.

      Der Chefvolkswirt des Allianz/Dresdner-Bankkonzerns, Michael Heise, rechnet damit, dass die anhaltende Krise zu einer tiefgreifenden Neustrukturierung im Finanzsystem führen wird. "Wir müssen damit rechnen, dass eine nachhaltige Bereinigung und Konsolidierung im Finanzsystem stattfindet", sagte Heise der "Berliner Zeitung" mit Verweis auf den Notverkauf der US- Investmentbank Bear Stearns. "Die Kredithebel, die im Finanzsystem in den letzten Jahren entstanden sind, werden gewaltig zurückgefahren. Das ist eine notwendige Korrektur." Dieser Prozess werde länger dauern.

      Die Rettung von Bear Stearns lobte Ackermann unterdessen. Zugleich rief er jedoch alle, "die über Liquidität verfügen", in einem dramatischen Appell zu Investitionen auf, um die Finanzkrise nicht zu verschärfen. "Es gibt keinen Liquiditätsengpass, sondern einen Investorenstreik", sagte der Deutsche-Bank-Chef.



      Quelle: Handelsblatt.com

      _______________________________

      Das heißt: Übertragung von Volkseigentum an die "Private Bankers"!

      Ackermann gekauft von der FED?
      Avatar
      schrieb am 19.03.08 18:58:33
      Beitrag Nr. 647 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.668.192 von Dorfrichter am 18.03.08 09:10:55News - 19.03.08 18:53
      Ackermann relativiert: Kein Ruf nach dem Staat

      FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche-Bank-Chef Joseph Ackermann hat seine als Hilferuf an den Staat interpretierten Äußerungen zur aktuellen Finanzmarktkrise relativiert. 'Es geht nicht um den Ruf nach dem Staat und die Rettung von Investoren', sagte Ackermann der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung' (Donnerstag).

      Ackermann hatte am Montag erklärt, er glaube nicht mehr an die Selbstheilungskraft der Märkte. In der Podiumsdiskussion sei es um die Stabilisierung des amerikanischen Immobilienmarktes gegangen, stellte Ackermann in dem Interview klar, dass auch im Online-Portal FAZ.NET veröffentlicht wurde. 'In diesen schwierigen Zeiten ist dort eine konzertierte Aktion von Regierung, Notenbank und Marktteilnehmern notwendig.' Er bedauere, dass seine Worte eine 'Systemdiskussion zur Rolle des Staates' ausgelöst hätten. /rg/DP/js

      Quelle: dpa-AFX

      ___________________

      Gestern als diese Meldung kam, sprang vorschnell gleich Steinbrück ein und bekundete natürlich Hilfe.:laugh:

      Man darf gespannt sein, wie das wieder ausgeht.

      Steinbrück- der Retter der Privatbanken! Leute, meldet Euch, wenn Ihr kein Geld mehr habt oder es an der Boerse verspielt habt, Steinbrück wird Euch garantiert was schenken!
      Avatar
      schrieb am 20.03.08 10:50:51
      Beitrag Nr. 648 ()
      News - 20.03.08 09:51
      Ackermann buhlte um Bear Stearns

      Die Deutsche Bank will ihre Chancen als bislang gut durch die Krise gekommenes Institut offenbar nutzen. Der deutsche Branchenprimus hat nach Angaben aus Finanzkreisen als einziges europäisches Großinstitut beim Notverkauf der durch die Hypothekenkrise angeschlagenen Investmentbank Bear Stearns mitgeboten - und möglicherweise kann sie sogar noch zum Zuge kommen.



      FRANKFURT/PEKING. Erst am Samstagnachmittag habe sich die Deutsche Bank aus den Verhandlungen zurückgezogen, hieß es. Analysten werteten den Übernahmeversuch als Zeichen der Stärke. Die Bank wollte sich nicht äußern.

      Vieles spricht dafür, dass die US -Notenbank Fed, die den Verkauf organisierte, einen Europäer nicht zum Zuge kommen lassen wollte. So habe die Fed Kreditlinien von 100 Mrd. Dollar gefordert, hieß es in Bankenkreisen. Von den wenigen Instituten in Europa, die dies gewährleisten könnten, habe die vom Schweizer Josef Ackermann geführte Deutsche Bank als einziges mitgeboten, hieß es. Am Ende kam die New Yorker Investmentbank JP Morgan zum Zug, der besondere Nähe zur Fed nachgesagt wird.

      Möglicherweise kann die Deutsche Bank oder andere Interessenten wie der Finanzinvestor Flowers doch noch zum Zuge kommen. Medienberichten zufolge suchen zwei BS-Großaktionäre nach neuen Bietern, weil ihnen die JP Morgan-Offerte von zwei Dollar je Aktie oder insgesamt 236 Mill. Dollar zu gering ist.

      Die "New York Post" berichtet, dass der Direktoriumsvorsitzende und frühere Chef von Bear Stearns, James Cayne, und der Anteilseigner Joe Lewis hinter JP Morgans Rücken nach einem anderen Käufer suchen. Sie fühlen sich wegen des niedrigen Kaufpreises über den Tisch gezogen. Cayne und Lewis halten gemeinsam knapp 15 Prozent der Bear-Stearns-Anteile.

      Allein das Hauptquartier von BS in Manhattan ist mit 1,2 Mrd. Dollar fünfmal so viel wert wie der Kaufpreis. Der Verkauf an JP Morgan wurde von der BS-Führung abgesegnet, aber die Aktionäre müssen noch zustimmen. An der Börse wird seit dem Wochenbeginn auf einen neuen Bieterwettstreit um BS gewettet. So stieg die BS-Aktie auf mehr als acht Dollar.

      In Frankfurt zeigten sich Analysten über das Interesse der Deutschen Bank an BS erstaunt, werteten es aber als Zeichen der Stärke. "Von der strategischen Ausrichtung her hätte ich eher einen Zukauf um Privatkundengeschäft, etwa die Postbank, erwartet", sagte ein Experte. Allerdings zeige dies, dass BS zu einem Schnäppchenpreis angeboten worden sei, bei dem Grundsätze schnell Makulatur würden. Immerhin sei BS kaum teurer gewesen als vier Prozent der chinesischen Hua Xia Bank.

      Die Deutsche Bank hatte am Mittwoch, ihren Anteil an Hua Xia aufgestockt und umgerechnet 223 Mill. Dollar gezahlt. BS wäre vor allem im Prime Brokerage, dem Geschäft mit Hedge-Fonds, eine gute Verstärkung für die Deutsche Bank, sagte ein Analyst. "Das Ganze zeigt auch, dass die Deutsche Bank eines der wenigen Institute ist, das in der aktuellen Krise noch solche Zukäufe tätigen kann. Dabei profitiert sie natürlich auch vom niedrigen Dollar", sagte ein anderer Analyst. Allerdings müsse die Bank aufpassen, dass sie sich mit einem Kauf keine unkalkulierbaren Risiken einfange.

      Die Deutsche Bank will mit dem Schritt ihre Beteiligung an der Pekinger Hua Xia Bank auf 13,7 Prozent aufstocken. Zugleich verstärkt die Bank ihre Präsenz in Hongkong, indem weitere Führungsbereiche in die Finanzmetropole verlegt werden.

      Erst Ende 2005 hatte die Deutsche Bank 9,9 Prozent an der Hua Xia Bank übernommen. In Bankenkreisen wird nun erwartet, dass die Deutsche Bank ihren Anteil weiter aufstocken will, bis auf die in China für Auslandsbanken geltende Höchstgrenze von 19,9 Prozent.

      Spekuliert wird, dass der Vier-Prozent-Anteil des Bankhauses Sal. Oppenheim an die Deutsche Bank übergehen soll. Letztere hat nach Angaben der Hua Xia Bank eine entsprechende Option vereinbart. Damit würde das Frankfurter Geldinstitut größter Aktionär bei der Hua Xia Bank, mit der seit einem Jahr auch ein gemeinsames Kreditkartengeschäft besteht. Durch die Aufstockung wird die Deutsche Bank einen zweiten Sitz im Vorstand der Hua Xia Bank bekommen.

      Bislang ist bei Hua Xia der chinesische Stahlriese Shougang mit 10,2 Prozent größter Anteilseigner, der Stromkonzern State Grid hält 8,2 Prozent. Die Kapitalerhöhung wird zu relativ gleichen Teilen unter den drei größten Aktionären aufgeteilt.

      Die Partnerschaft mit der chinesischen Bank sei langfristig ausgelegt, erklärte der Leiter des Privatkundengeschäfts, Rainer Neske, das Engagement: "Die Zusammenarbeit verläuft bislang sehr positiv und bietet großes Potenzial für einen weiteren Ausbau."

      Hua Xia gehört zwar mit 287 Filialen nur zu den mittelgroßen Banken Chinas, besitzt aber eine landesweite Lizenz und ist in 31 Städten aktiv. Die Deutsche Bank ist mit allen Geschäftsbereichen auf dem stark wachsenden Bankenmarkt in China vertreten. Sie hält zudem einen Anteil an Harvest Asset Management, dem größten unabhängigen Vermögensverwalter Chinas. Auch dieser Anteil ist erst Anfang 2008 von 19 auf 30 Prozent erhöht worden. Seit Jahresbeginn kann die Deutsche Bank in China Leistungen auch in der lokalen Währung Yuan anbieten. Dies gilt als wichtig, um von den hohen Wachstumsraten des chinesischen Privatkundenmarktes profitieren zu können.

      Nachdem die Deutsche Bank erst vor wenigen Wochen den Chef des globalen Wertpapiergeschäftes, Noreddine Sebti, von New York nach Hongkong versetzt hat, wird ihm nun der Asien-Pazifik-Chef dieses Bereichs, Mark Davis, aus Japan folgen. Auch diese personelle Verlegung wird in Bankenkreisen als deutliche Aufwertung des China-Geschäftes gesehen.



      Quelle: Handelsblatt.com
      Avatar
      schrieb am 21.03.08 05:59:37
      Beitrag Nr. 649 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.694.480 von Dorfrichter am 20.03.08 10:50:51Na, da kann man Ackermann ja nur feste die Daumen drücken, dass die Deutsche
      Bank bei der Übernahme von Bear Stearns doch noch zum Zuge kommt.

      Nach mM ist Ackermann allemal das Geld wert, das er bezieht, denn er hat sein Institut wohlweißlich
      aus den *Geschäften* in Bezug auf den Kauf amerikanischer Immobilienkredite heraus gehalten.
      Daher blieben die Gewinne auch weitestgehend unbelastet und die *Kriegskasse* für den Zukauf gut gefüllt.

      Der Handelsblatt-Artikel vermittelt auch einen guten Einblick in die Hintergründe und Zusammenhänge
      derartiger Großtransaktionen, die eben außerhalb des Börsengeschehens ablaufen.

      MfG
      Avatar
      schrieb am 21.03.08 09:40:07
      Beitrag Nr. 650 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.703.398 von G-C-L am 21.03.08 05:59:37Mal abwarten,ob es wirklich so ist.
      Avatar
      schrieb am 21.03.08 09:45:59
      Beitrag Nr. 651 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.703.398 von G-C-L am 21.03.08 05:59:37Böse stimmen behaupten,hab ich zumindest gelesen, dass JM selbst
      in Schwierigkeiten geraten wäre wenn sie BS. nicht für ein Apfel&Ei
      unter den Nagel gerissen hätten.Wer weiss was da alles im Hintergrund läuft.Vielleicht eine neue Art von Fussionen wo viele Aktionäre über Nacht vor dem nichts stehen.
      Avatar
      schrieb am 22.03.08 06:57:03
      Beitrag Nr. 652 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.703.680 von AHEO am 21.03.08 09:45:59Nee, ich glaube eher, dass die FED dahinter steckt. Die gehört ja einer Gruppe von Privatbanken.
      Und die haben naturgemäß das Bestreben, derartige *Schnäppchen* in ihrem Kreis zu halten. Das
      ist einfach eine Frage von Macht- und Einflussmehrung.

      Man stelle sich nur mal vor, wie die schäumen, wenn ihnen die Deutsche Bank die Manhattan-Immobilie
      im Wert von 1,2 Mrd. Dollar durch die Übernahme von BS so billig vor der Nase weg schnappen würde.

      MfG
      Avatar
      schrieb am 26.03.08 09:24:44
      Beitrag Nr. 653 ()
      Avatar
      schrieb am 26.03.08 19:38:54
      Beitrag Nr. 654 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.726.021 von Dorfrichter am 26.03.08 09:24:44Ein Klasse-Statement von Wolfgang Münchau-Kompliment. Absolut lesenswert.
      So sehe ich das auch.
      Avatar
      schrieb am 27.03.08 13:01:56
      Beitrag Nr. 655 ()
      News - 27.03.08 12:06
      Fed bekommt Kreditkrise nicht in den Griff

      Die US-Notenbank Fed eilt mit aggressiven Maßnahmen dem Finanzsektor zur Hilfe. Doch die Situation auf dem Geld- und Kreditmarkt bleibt angespannt. Darunter zu leiden haben Städte und Gemeinden. Nun steht eine wichtige Fed-Auktion an.


      Die US-Notenbank Fed kämpft mit allen Mitteln gegen die Kreditkrise. Um die Liquidität auf den Kreditmärkten zu erhöhen, hat sie ihr geldpolitisches Instrumentarium verfeinert. Ein neues Werkzeug ist die "Term Lending Securities Facility" (TSLF), die sich an Primärhändler richtet. Wertpapierhändler können hypothekenbesicherte Anleihen hinterlegen und erhalten im Gegenzug Staatsanleihen. Am Donnerstag wird die erste Tranche in Höhe von 75 Mrd. $ zugeteilt. "Vom Ausmaß der Inanspruchnahme und dem zu zahlenden Zinssatz erhoffen sich die Anleger Aufschlüsse über die Liquidität der Institute", schreiben die Rentenexperten der HSH Nordbank in einem Researchbericht.

      Bis jetzt haben die Fed-Aktionen nur bedingt gefruchtet. Die Situation hat sich zwar verbessert, die Stimmung bleibt aber weiterhin angespannt. Der Geldmarkt sowie der Markt für hypothekenbesicherte Papiere und Ramsch-Anleihen sind von einer großen Nervosität geprägt. Zu erkennen ist das an hohen Risikoaufschlägen und den Kosten für die Absicherung von Zahlungsausfällen, die sich an Kreditderivaten ablesen lässt. "Es gibt noch viele Herausforderungen", sagte Kevin Flanagan, Rentenstratege bei Morgan Stanley.



      Situation auf dem Geld- und Hypothekenmarkt bleibt angespannt

      Die Risikoaufschläge (Spread) von Fannie-Mae-Hypothekenanleihen gegenüber amerikanischen Staatsanleihen erreichten am 6. März den höchsten Stand seit 20. Jahren. Seitdem hat sich der Spread um 0,76 Prozentpunkte auf 2,17 Prozentpunkte eingeengt. Trotzdem liegt er noch um 1,14 Prozentpunkte höher als im vergangenen Jahr: "Das ist ein Anfang. Bis wir aber nicht den Tiefpunkt auf dem Immobilienmarkt erreicht haben, wird sich keine große Entspannung geben", sagte Michael Schultz, Portfolio-Manager bei Summit Partners.

      Ähnlich ist die Lage auf dem Geldmarkt. Die London Interbank Offered Rate (Libor) ist der Zinssatz, zu dem sich die Banken gegenseitig kurzfristig Geld leihen. Der Spread zwischen dem dreimonatigen Libor und der erwarteten Federal Funds Rate in drei Monaten gilt als ein wichtiger Indikator für die Gesundheit des Bankensystems. Derzeit liegt die Zinsdifferenz bei 0,70 Prozentpunkten. Das ist deutlich mehr als der durchschnittliche Wert, der sonst bei 0,1 Prozentpunkten liegt.



      US-Städte und Gemeinden leiden unter hohen Finanzierungskosten

      Leidtragende der angespannten Situation auf dem Kreditmarkt sind Städte und Gemeinden in den Vereinigten Staaten. Sie sind wegen drastisch gestiegenen Zinskosten zu einer neuen Schuldenpolitik gezwungen, da das bisher beliebte Auktionssystem seit Monaten fast völlig ausgesetzt ist.

      Dabei geht es um sogenannte Auction Rate Securities (ARS). ARS-Bonds sind Anleihen mit einer 20- bis 30-jährigen Laufzeit, für die die Kommunen aber nur geldmarktübliche Zinsen zahlen mussten. Bei dem Auktionssystem werden die Zinsen in kurzen Abständen, gewöhnlich im Abstand von 7, 28 oder 35 Tagen neu festgelegt. Der ARS-Markt ist 330 Mrd. $ groß. Ausstiegswillige Anleger konnten zu diesen Terminen bislang problemlos verkaufen. Dafür sorgten auch die Investmentbanken, die einsprangen, wenn es nicht genug Käufer gab. Doch das hat sich geändert: Citigroup , Goldman Sachs , Lehman Brothers und UBS verweigern die Stützungsleistungen. Seither sind viele Auktionen am Käufermangel gescheitert - nach Moody's-Berechnungen waren seit dem 15. Februar zwei Drittel aller Auktionen betroffen.



      Teure Footballstadien

      Die Umschuldung bringt die Städte und Gemeinden in arge Bedrängnis. Teilweise hat sich die Zinslast verdreifacht. Der durchschnittliche ARS-Zinssatz stieg am 19. März auf 6,56 Prozent. In den zwölf Monaten zuvor lag bei 3,68 Prozent, wie der Verband Securities Financial Markets Association mitteilte. Leidtragender ist unter anderem der Bundesstaat Louisiana. Der Südstaat musste allein vergangenen Monat 1,8 Mio. $ Zinsen auf die Schulden des Football-Stadions Superdome zahlen, in dem die New Orleans Saints spielen. Im Januar lagen die Zinskosten noch bei nur 500.000 $. "Das hat keiner erwartet. Wir zahlen jetzt den Preis", sagte John Kennedy, Treasurer von Louisiana.

      Auch die Stadt Cleveland ist betroffen. Sie begab im Oktober 2007 ARS-Wertpapiere im Volumen von 108,4 Mio. $, um Schulden für den Bau des Stadions der Cleveland Browns zu refinanzieren. Im vergangenen Monat verdreifachte sich der Zinssatz auf zwölf Prozent.


      Von Tobias Bayer (Frankfurt)





      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 28.03.08 10:17:32
      Beitrag Nr. 656 ()
      28. März 2008 webnews Yigg folkd Mister Wong Linkarena Del.icio.us Schrift:
      KREDITKRISE IN DEUTSCHLAND
      Banker fürchten Gesamtverluste von bis zu 70 Milliarden Euro
      Finanzkrisenhorror in Deutschland: Laut "Bild" fürchten Bankinsider Wertverluste bei Deutschen Banken von insgesamt bis zu 70 Milliarden Euro. Allein die WestLB brauche kurzfristig weitere Finanzspritzen in Höhe von angeblich zwei Milliarden Euro.


      Hamburg - Insgesamt 150 Milliarden Euro mussten die Banken weltweit wegen der Finanzkrise schon abschreiben, so hat die Bank of International Settlement berechnet. Dass das erst ein Teil der Gesamtverluste ist, darüber herrscht Einigkeit unter Experten. Wie schlimm es aber tatsächlich noch werden wird, darüber kann nur spekuliert werden - entsprechend groß ist die Angst. Auch in Deutschland werden Horrorszenarien gemacht.


      MEHR ÜBER...
      Kreditkrise WestLB IKB zu SPIEGEL WISSEN So berichtet die "Bild" über Bankinsider, die von Gesamtverlusten von bis zu 70 Milliarden Euro allein bei Deutschen Banken sprechen. Sollte das stimmen, müssten zahlreiche Geldinstitute noch weitere böse Überraschungen verkünden in den kommenden Monaten. Laut "Bild" benötigt allein die WestLB eine weitere Kapitalspritze von angeblich rund zwei Milliarden Euro. Der Umfang der riskanten Wertpapiergeschäfte bei der drittgrößten Landesbank beträgt rund 23 Milliarden Euro.

      Auch bei der IKB sieht es dem Bericht zufolge düster aus. Schon mehrfach war in den vergangenen Tagen über weiteren Hilfsbedarf der Mittelstandsbank spekuliert worden, die schon mit über 8,5 Milliarden Euro gepäppelt worden ist. In Regierungskreisen werde damit gerechnet, dass die Bank ohne weitere Zuschüsse von rund einer Milliarde Euro nicht auskommen werde, heißt es nun in der "Bild".

      ase
      Quelle: Der Spiegel
      Avatar
      schrieb am 31.03.08 14:13:05
      Beitrag Nr. 657 ()
      News - 31.03.08 13:16
      Wie Paulson das US-Finanzsystem umbauen will

      US-Finanzminister Henry Paulson stellt am Montag seine Pläne für ein neues Aufsichtssystem vor. Einige Behörden sollen wegfallen, eine neue Super-Behörde dazukommen. Und die Notenbank wird noch wichtiger. FTD-Online erklärt die Zusammenhänge.


      Das Weiße Haus und die US-Notenbank kämpfen mit allen Mitteln gegen die Kreditkrise. Ein milliardenschweres Konjunkturprogramm wurde auf den Weg gebracht, der Leitzins massiv gesenkt und eine angeschlagene Investmentbank an einen Rivalen verkauft.

      Doch US-Finanzminister Paulson hat noch mehr vor: Er will die Aufsicht über das Finanzsystem grundlegend umbauen. Der ehemalige Chef von Goldman Sachs träumt von weniger Bürokratie und besserer Koordination zwischen Behörden. "Wir brauchen Regulierung. Doch wenn wir sie haben, muss sie auch so strukturiert sein, dass sie auch effizient und wirksam umgesetzt werden kann", sagt Paulson, der am Montag seine Pläne vorstellen wird.

      Hier ein Überblick, was Paulson plant - und was die Welt darüber denkt.



      Welche Behörden sind in den USA für die Finanzmarktaufsicht zuständig?

      Die Securities & Exchange Commission (SEC) wurde 1934 gegründet, um die Wertpapierindustrie zu überwachen, faire Kapitalmärkte zu gewährleisten und Investoren zu schützen. Sie kontrolliert die Bilanzen und das Meldeverhalten der Unternehmen, achtet auf die Einhaltung der Wertpapierregeln und gibt Hinweise zur korrekten Bilanzierung.

      Die Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) wurde 1933 gegründet. Sie ist die Einlagensicherungsbehörde in den Vereinigten Staaten und soll die Stabilität der amerikanischen Geschäftsbanken gewährleisten.

      Das Office of the Comptroller of the Currency (OCC) ist eine Abteilung des amerikanischen Finanzministeriums. Es wurde 1863 im Zuge des Bürgerkriegs ins Leben gerufen, um die Stabilität des Bankensektors zu gewährleisten. Es ist insbesondere für die großen Regionalbanken zuständig. Das OCC kann Durchsuchungen anordnen.

      Die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) überwacht seit 1974 den Handel mit Terminmarktprodukten wie Futures und Optionen. Die CTFC ist dabei für Derivate- und Energiebörsen wie die Chicago Mercantile Exchange, die New York Mercantile Exchange und kleinere Handelsplätze wie die Kansas City Board of Trade zuständig.

      Das Office of Thrift Supervision (OTS) ist für Überwachung der amerikanischen Bausparkassen (Thrifts) zuständig. Es garantiert die Sicherheit der Spareinlagen.



      Was wird an dem Aufsichtssystem kritisiert?

      Das mit Abstand größte Problem ist die unklare Aufgabenabgrenzung. OTS, FDIC und OCC sind beispielsweise alle für die kommunalen Bankinstitute zuständig. Diese Überlappung führt dazu, dass die Aufsichtsbehörden regelrecht um die Gunst der Branche buhlen - was zu einer laxen Kontrolle führen kann.

      Das zweite Problem ist der grundlegende Wandel der Finanzindustrie. Der Handel mit Futures und Optionen - beispielsweise auf Energieprodukte wie Öl, Gas oder Emissionsrechte - hat enorm an Bedeutung gewonnen. Eine systemische Bankenkrise kann ihren Ursprung im Derivatemarkt haben, was höhere Anforderungen an die Abstimmung zwischen CFTC und den restlichen Aufsehern notwendig macht.

      Drittens sind gewisse Bereiche des Hypotheken- und Kapitalmarkts noch gar nicht reguliert. Hypothekenbroker, die nicht zu einer Bank gehören, werden von den Aufsichtsbehörden nicht erfasst.



      Was schlägt Finanzminister Paulson kurz- und mittelfristig vor?

      Paulson möchte eine neue Behörde schaffen, die den gesamten Hypothekenmarkt überwachen soll. Die "Mortgage Origination Commission" würde Standards für die Lizenzierung von Brokern erarbeiten und die Hausdarlehenvergabe stärker kontrollieren. Zum zweiten sollen die Kompetenzen der US-Notenbank Fed erweitert werden. Sie ist bereits teilweise für die Bankenaufsicht zuständig, soll dann aber auch Investmentbanken und Wertpapierhändler kontrollieren. Hintergrund von Paulsons Vorstoß: Die Fed hat den Notverkauf der Investmentbank Bear Stearns an JP Morgan orchestriert und in Konsequenz ein neues Refinanzierungsfenster für Investmentbanken geschaffen.

      Mittelfristig soll das OTS mit dem OCC und die SEC mit der CFTC verschmolzen werden. Zudem soll geklärt werden, ob die Regionalbanken unter die Kontrolle der Fed oder FDIC fallen sollen. Ebenfalls angedacht ist, die Aufsicht über Versicherer auf Bundesebene zu organisieren. Bisher sind die Bundesstaaten dafür zuständig.



      Wie sieht der langfristige Plan von Paulson aus?

      Paulson und das Finanzministerium wollen die Notenbank Fed langfristig als Finanzmarktstabilitäts-Aufsicht etablieren. Das würde bedeuten, dass die Fed Gefahren für den Kapitalmarkt identifiziert und mit entsprechenden Befugnissen ausgestattet wird, um auf Banken, Hedge-Fonds oder Immobiliendienstleister zugreifen zu können.

      Die neue Fed-Rolle soll ergänzt werden durch neue Behörden wie die Prudential Financial Regulatory Agency und Conduct of Business Regulatory Agency. Erstere würde an die Stelle von OCC und OTS treten und für all jene Finanzinstitute zuständig sein, deren Geschäft staatliche Garantien hat. Letztere würde sich mit dem Thema Verbraucherschutz über alle Finanzinstitute hinweg auseinandersetzen.



      Wie fallen die Reaktionen auf Paulsons Vorstoß aus?

      Die Banken sind erfreut. Sie erhoffen sich weniger Bürokratie. "Alles, was das fragmentierte System verbessert und zu mehr Koordination zwischen den Behörden führt, ist positiv", sagte Thomas Russo, Chefjustiziar bei Lehman Brothers .

      Die betroffenen Behörden lehnen die Vorschläge ab. OTS-Chef John Reich wehrt sich in einem internen Memo an Mitarbeiter gegen eine Zusammenlegung der Behörde, auch CFTC-Commissioner Bart Chilton will die Eigenständigkeit seiner Terminmarktaufsicht bewahren. Die Fed hat sich noch nicht geäußert. Berichtet wird aber, dass Fed-Mitarbeiter skeptisch sind. Sie fürchten angeblich die große Verantwortung - und die bisher geringen Zugriffsrechte auf Finanzmarktfirmen.

      Skeptisch sind auch Verbraucherverbände und Regulierungsexperten. "Es gehört schon eine Prise Chuzpe dazu, wenn man inmitten einer Finanzkrise vorschlägt, dass die richtige Reaktion weniger Regulierung ist", sagt Barbara Roper vom Konsumentenverband Consumer Federation of America. Michael Greenberger, Professor an der Universität Maryland und als ehemaliger CFTC-Mitarbeiter anerkannter Regulierungsexperte, stört sich besonders an der wichtigen Rolle, die der Fed zukünftig zugeschrieben werden soll: "Paulsons Vorschläge würden bedeuten, dass das Weiße Haus und der Kongress förmlich einer Aufsichtsbehörde einen Blankoscheck ausstellen, über die sie überhaupt keinen Einfluss haben."


      Von Tobias Bayer (Frankfurt)





      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 31.03.08 18:36:18
      Beitrag Nr. 658 ()
      News - 31.03.08 18:21
      ROUNDUP: US-Regierung will größte Finanzaufsichts-Reform seit 80 Jahren

      WASHINGTON (dpa-AFX) - Vor dem Hintergrund der globalen Finanzkrise hat die US-Regierung die umfassendste Reform der Finanzmarktaufsicht seit der Großen Depression vor rund 80 Jahren vorgeschlagen. Im Zentrum stehen dabei erheblich erweiterte Befugnisse der US-Notenbank (Fed) als oberste Wächterin der Finanzmarktstabilität. 'Die Regierung steht in der Verantwortung, dass Regulierung effizient ist. Da können wir einiges besser machen', sagte Finanzminister Henry Paulson am Montag bei der offiziellen Vorstellung der Pläne. Ein Großteil davon müsste allerdings vom US-Kongress gebilligt werden.

      Paulsons Vorschläge sind in drei Phasen aufgeteilt. Kurzfristig soll unter anderem die Fed künftig das Recht bekommen, jede Finanzinstitution unter die Lupe nehmen zu dürfen, die Zugang zu staatlichen Krediten hat. Zu den mittelfristigen Zielen zählt die Verschmelzung von US-Börsenaufsicht und der Regulierungsbehörde für den Terminhandel. Langfristig soll die derzeit stark zersplitterte Finanzaufsicht in drei Bundesbehörden zusammengefasst werden.

      RISIKEN FÜR DIE FINANZMARKTSTABILITÄT AUFSPÜREN

      Die Fed soll dabei auf lange Sicht Risiken für die Finanzmarktstabilität aufspüren, egal ob sie seitens der Banken, Investmenthäuser, Hypothekenbanken, Hedgefonds oder Versicherern drohen. Bei Gefahr soll die Notenbank eingreifen können. Die Federal Reserve sei angesichts ihrer angestammten Rolle als Wächterin der volkswirtschaftlichen Gesundheit 'die natürliche Wahl für die wichtige Aufgabe des Regulators der Marktstabilität', sagte Paulson. Die Fed würde nach den Plänen 'die Autorität haben, überall im System dorthin zu schauen, wo sie denkt, dass ein genauerer Blick zur Bewahrung der Stabilität notwendig ist', erläuterte der Minister.

      Experten haben angesichts des Umfangs der Aufgabe jedoch bereits Zweifel angemeldet, ob sie überhaupt zu bewältigen ist. 'Der Job des Regulator für Marktstabilität klingt schwierig, und er ist es', räumte Paulson ein. 'Keine Regulierungsbehörde kann Instabilität gänzlich verhindern, auch auch diese wird es nicht können.' Zwei weitere Aufsichtsbehörden sollen sich daneben jeweils um die einheitliche Regulierung des Bankenwesens sowie um den Verbraucherschutz in der Finanzindustrie kümmern.

      ZEITRAUM FÜR UMSETZUNG

      Als Zeitraum für die Umsetzung der Vorschläge fasst Paulson zwei bis acht Jahre ins Auge. Die derzeitige Aufsichtsstruktur sei nicht auf das moderne Finanzsystem ausgerichtet. 'Ein Großteil unseres Regulierungssystems wurde nach der Großen Depression entwickelt, stets als Reaktion auf Marktinnovationen oder Stress in den Märkten' sagte der Finanzminister. 'Ich glaube nicht, dass zusätzliche Regulierung die Antwort ist, oder das effektivere Regulierung Finanzmarktturbulenzen, wie sie alle fünf bis zehn Jahre vorkommen, verhindern kann', räumte er ein.

      Paulson betonte, dass für die Regierung derzeit die Bewältigung der Finanzmarktturbulenzen und der Immobilienkrise höchste Priorität haben. Die am Montag vorgestellten Vorschläge 'sollten nicht und werden nicht umgesetzt, bevor diese Probleme gelöst sind.'

      VERTRAUENSKRISE IN FINANZINDUSTRIE

      Die Finanzkrise hat ihren Ursprung im Niedergang des US-Immobilienmarktes. Zahlreiche Hauskäufer hatten trotz ihrer geringen Kreditwürdigkeit Hypotheken erhalten, deren zunächst niedrige Zinsen später steigen. Die Banken verkauften die sogenannten subprime- Kredite an den Kapitalmarkt, wo sie gebündelt und weiterveräußert wurden. Als die Hausbesitzer angesichts fallender Immobilienpreise und steigender Zinsen ihre Hypotheken nicht mehr bedienen konnten, brach der Markt mit den Papieren zusammen. In der Folge kam es auch zu einer Vertrauenskrise in der Finanzindustrie. Der lebenswichtige Kreditstrom zwischen den Banken kam nahezu zum Erliegen./fb/DP/jha/

      Quelle: dpa-AFX
      Avatar
      schrieb am 01.04.08 06:05:37
      Beitrag Nr. 659 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.769.179 von Dorfrichter am 31.03.08 18:36:18Das Grundübel in dem Zusammenspiel ist nmM die private FED selbst, die ja einer Gruppe von Privatbanken gehört, aber jetzt schon quasi Kontrollfunktionen ausübt.

      Um die Vorstellungen von Poulson zu realisieren, müsste die FED erst einmal verstaatlicht bzw. dem Einfluss ihrer Eigentümer weitestgehend entzogen werden. Zugleich müsste sie aber auch als Behörde unabhängig von Weisungen der US-Regierung bleiben, sozusagen eine 4. Macht im Staate ähnlich wie früher unsere gute alte Bundesbank. Die konnte in eigener Souveränität eingreifen und Maßnahmen zur Währungs- und Geldmarktstabilität treffen.

      Dass die USA und die FED so etwas einführen wollen, kann ich mir aber nicht vorstellen, denn dann könnte sie nicht mehr nach dem Willen der Eigentümer fortwährend frische Dollars in die Welt pumpen, unter wohlwollender Billigung der jeweiligen US-Regierung, die davon ebenfalls profitiert hat.

      MfG
      Avatar
      schrieb am 01.04.08 09:55:53
      Beitrag Nr. 660 ()
      Um die Vorstellungen von Poulson zu realisieren, müsste die FED erst einmal verstaatlicht bzw. dem Einfluss ihrer Eigentümer weitestgehend entzogen werden.

      Die USA haben nun mal dieses System und uns geht das im Prinzip nichts an, was sie machen. Jedoch sehe ich das Problem darin, daß wir ein staatliches System haben und dieses beiden Systeme einfach nicht kompatibel sind.

      Ich bin halt der Meinung, daß ein Geldsystem unbedingt zu einem Staat gehört, genau wie das Machtmonopol. Aber was solls.
      Avatar
      schrieb am 01.04.08 10:14:32
      Beitrag Nr. 661 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.773.170 von G-C-L am 01.04.08 06:05:37Diese umfassende Gesetzesänderung muß erst durch den Senat. Erst die neue Regierung wird darüber zu befinden haben. Und ob da noch Paulson Finanzminister sein wird, ist fraglich.
      Avatar
      schrieb am 01.04.08 16:13:22
      Beitrag Nr. 662 ()
      News - 01.04.08 15:21
      ROUNDUP: US-Investmentbank Lehman Brothers: Kapitalspritze in Milliardenhöhe

      NEW YORK (dpa-AFX) - Die viertgrößte US-Investmentbank Lehman Brothers Holdings hat sich nach Gerüchten um ihre Finanzkraft frisches Kapital in Milliardenhöhe verschafft. Über später in neue Aktien umtauschbare Anleihen seien insgesamt vier Milliarden Dollar (2,56 Mrd Euro) erlöst worden, teilte Lehman Brothers am Dienstag in New York mit.

      Spekulationen über die Lage der Bank hatten den Aktienkurs seit Februar um rund 40 Prozent einbrechen lassen. Im vorbörslichen Handel reagierte die Aktie am Dienstag mit einem kräftigen Sprung um knapp acht Prozent auf rund 40,50 Dollar. Ursprünglich wollte Lehman gut drei Milliarden Dollar in die Kasse bekommen. Angesichts der großen Nachfrage sei die Summe aber aufgestockt worden.

      Erst Mitte März hatte die fünftgrößte US-Investmentbank Bear Stearns zur Rettung vor der drohenden Pleite einem umstrittenen Notverkauf an die Großbank J.P. Morgan Chase zugestimmt. Auch ihr Kurs war binnen kurzer Zeit dramatisch abgesackt.

      Wegen der Kreditkrise holten sich bereits zahlreiche Banken weltweit Kapitalspritzen in Milliardenhöhe. Mit dem Erlös will Lehman laut Finanzchefin Erin Callan die eigene Finanzierung stärken und Schulden abbauen. Die hohe Nachfrage belege das Vertrauen der Investoren in Lehman Brothers.

      Die Investmentbank hatte zuletzt einen scharfen Gewinneinbruch erlitten. Seit Ausbruch der Kreditkrise im vergangenen Sommer musste sie fast vier Milliarden Dollar abschreiben. Lehman Brothers hatte jedoch immer wieder betont, finanziell gut ausgestattet zu sein./fd/DP/fn

      Quelle: dpa-AFX
      Avatar
      schrieb am 08.04.08 08:58:34
      Beitrag Nr. 663 ()
      Avatar
      schrieb am 11.04.08 10:59:09
      Beitrag Nr. 664 ()
      Lehman verschreckt Anleger

      Liquidation von Fonds - Bank wehrt sich gegen Zweifel an Stabilität
      Börsen-Zeitung, 11.4.2008 bn New York - Die viertgrößte US-Investmentbank Lehman Brothers bleibt im Gerede. Die Nachricht von der Liquidation dreier Investmentfonds haben dem Institut zur Wochenmitte einen Kurssturz um 7 % beigebracht; am Donnerstag beruhigte sich das Geschehen, und in einem festen Gesamtmarkt lagen die Titel im Verlauf mit gut 2 % vorne.

      Im jüngsten Quartal per Ende Januar hat die Bank drei mit Drittparteien aufgelegte geldmarktnahe Fonds geschlossen und deren Vermögenswerte in die Bilanz genommen, wie aus der Eingabe bei der Wertpapieraufsicht zur Geschäftsentwicklung im ersten Quartal per Ende Januar hervor geht.

      Im Zuge von Marktstörungen seien bestimmte Anlagen im Bestand der Fonds von Ratingagenturen herabgestuft oder im fairen Wert reduziert worden, heißt es ohne nähere Angaben zur Art der Investments. In der Folge habe Lehman drei Fonds liquidiert und deren Assets gekauft. Der faire Wert der Anlagevehikel per Ende Februar wird auf rund 1 Mrd. Dollar beziffert. Wie aus dem Dokument weiter hervor geht, übernahm das Institut zudem "gewisse verfallene Assets bestimmter Fonds", um sie zu einem fairen Wert von rund 800 Mill. Dollar zu bilanzieren. Die Anlagevehikel hätten die Mittel dazu verwendet, Anleger auszuzahlen oder andere Investments einzugehen. Wie zu erfahren ist, realisierte Lehman mit der Konsolidierung insgesamt Verluste von rund 300 Mill. Dollar.

      Lehman habe "bestimmten Fonds" gegenüber auf Gebühren verzichtet oder sie gesenkt, mit der Aussicht, sie später zu erhalten, heißt es weiter. Fast alle der in die Bilanz gewanderten Vermögenswerte werden im Fixed-Income-Segment des Kapitalmarktgeschäfts der Bank verwaltet. Dem Eindruck neuerlicher Probleme trat Lehman Brothers am Donnerstag entgegen. Über die Belastungen sei bereits Mitte März bei der Präsentation vorläufiger Ergebnisse informiert worden, und sie seien in den vor drei Wochen fürs Startquartal ausgewiesenen Abschreibungen von 1,8 Mrd. Dollar berücksichtigt, erklärte ein Sprecher der Börsen-Zeitung. Im Zahlenwerk wies das Institut unter anderem Wertberichtigungen über 300 Mill. Dollar auf immobilienverwandte Anlagen aus. Konzernweit sanken die Einnahmen der Bank binnen Jahresfrist um 31 % auf 3,5 Mrd. Dollar, und der Nettogewinn brach um 57 % auf 489 Mill. Dollar ein. Lehman ist nicht die erste Adresse, die angesichts eingefrorener Fremdkapitalmärkte von ihr aufgelegte Anlagevehikel rettet. So hat Credit Suisse eine Belastung von knapp 800 Mill. Dollar gebucht, als sie im Februar Assets von Geldmarktfonds übernahm. Auch der US-Asset-Manager Legg Mason sowie GE Asset Management haben kurzfristige Sondervermögen gestützt. Analysten gehen davon aus, dass im Brokersektor noch weitere Assets in die Bilanz genommen werden.

      Marktteilnehmer sensibel

      Auf Nachrichten von Belastungen bei Lehman reagieren die Marktteilnehmer allerdings besonders sensibel. Seit Monaten ranken sich Spekulationen um das Haus, das sich wie die jüngst kollabierte Bear Stearns stark im Geschäft mit der Verbriefung von Schuldverschreibungen engagiert hatte. Und wie schon im Falle des zusammengebrochenen Konkurrenten sind schon Vermutungen laut geworden, Marktteilnehmer streuten bewusst Zweifel an der Stabilität, um von Leerpositionen zu profitieren. Anders als die vor der Übernahme durch JP Morgan stehende Bear Stearns, deren Manager offenbar untätig dem Niedergang des Instituts zuschauten, geht Lehman Brothers in die Offensive.

      Presseberichten zufolge intervenieren Führungskräfte des Instituts, wenn Händler anderer Häuser etwa im Interbankenhandel Ressentiments gegenüber der Bank zeigen. Zu Monatsbeginn zog Lehman zudem eine Kapitalerhöhung um 4 Mrd. Dollar durch, womit sie zahlreiche Leerverkäufe auf dem falschen Fuß erwischte.

      Vollkommen aus der Luft gegriffen sind zumindest Spekulationen um weitere Verluste der Bank allerdings nicht. Im laufenden Quartal dürfte das Haus nochmals 2,3 Mrd. Dollar abschreiben müssen, meint die Deutsche Bank. Das Volumen an problematischen Vermögenswerten, deren Preise unter Druck stehen und die im momentanen Marktumfeld nicht leicht zu veräußern sind, veranschlagte Bernstein jüngst auf 87 Mrd. Dollar.





      Börsen-Zeitung, 11.04.2008, Autor bn New York , Ausgabe Nr. 70 , Seite 3, 585 Worte
      Avatar
      schrieb am 11.04.08 13:12:13
      Beitrag Nr. 665 ()
      "Geld kann Aids bekommen"
      Gerhard Polt und die Biermösl Blosn über die Finanzkrise, stinkende Rollmöpse in der Bank und Erfahrungen als Schnapsverkäufer.


      Interview: Harald Freiberger, Alexander Hagelüken und Hannah Wilhelm

      Auf einer Kommode in Gerhard Polts Münchner Wohnung steht eine Postkarte mit dem Spruch von Karl Valentin: "Hoffentlich wird es nicht so schlimm, wie es schon ist." Der Hausherr empfängt im Sitzen, er hat sich den Fuß verknackst. Beim Treppensteigen! Um den Tisch im Wohnzimmer haben sich seine drei Bühnenpartner von der Biermösl Blosn versammelt: Hans ("Hansi"), Michael ("Michal") und Christoph ("Stofferl") Well. Alle warten auf die Weißwürste.


      SZ: Lieber Herr Polt, liebe Biermösl Blosn, reden wir über Geld.

      Gerhard Polt: Das ist natürlich ein Thema wie Glaube, Liebe, Hoffnung. Da kannst dir Zeit lassen. Das geht ja zurück bis in die frühesten menschlichen Kulturen. Da reden wir von 8000 Jahren vor Christus. Rein philosophisch geht es um die Frage, hab ich es, das Geld, oder hat es mich?

      SZ: Und?

      Polt: Ich weiß es nicht. Es gibt so absurde Seiten. Eine Frau, deren Mann ein fremdes Kind totgefahren hat, hat mir einmal erzählt, dass die Versicherung für das Kind 180.000 Mark gezahlt hat. Das wär so der Wert, an dem man das Kind dingfest machen kann. Und, hat sie gesagt, die Eltern hätten natürlich mehr wollen, eine Million. Aber bei der Versicherung wär der Wert eben festgeschrieben, genauso wie wenn ich einen Hax verlier oder einen Finger. 180.000 Mark - mehr gibt’s nicht für ein überfahrenes Kind.



      Polt: Es hat auch was mit Nekrophilie zu tun. Menschen wenden ihre Liebe toten Dingen zu. Wie dem Geld. Ich kann des schon verstehen: Ein Mensch oder ein Tier kann einem ja weglaufen. Das Geld nicht. Ein Auto auch nicht. Die ganze Autoindustrie spekuliert auf diese Nekrophilie.

      SZ: In Ihren Kabarett-Programmen geht es oft um Geld. Aus welchen Erfahrungen kommt das?

      Polt: Einmal lernte ich einen Bankmenschen kennen. Ich fragte ihn: Und sonst geht’s gut? Er sagte: "Ja, aber ich sitz auf einem heißen Stuhl. Ich soll möglichst viele Kredite vergeben. Aber die Leute, die unbedingt einen Kredit haben wollen, die werden ihn nicht zurückzahlen. Bei denen sagt man schon vorher: Ui ui ui. Und die, denen ich unbedingt einen Kredit geben will, die brauchen gar keinen."

      SZ: Klingt, als hätte der Mann schon damals den Kern der heutigen Finanzkrise getroffen.

      Polt: Ehrlich, ha?

      Stofferl: Eines unserer Programme hat Diridari geheißen, also bayerisch für Geld. Es ist schön, wie der Bayer sprachlich mit Geld umgeht. Diridari, das klingt wie Larifari.

      Hansi: Bei Diridari sind wir von der Vorstellung ausgegangen, dass Geld arbeitet und sich vermehrt. Wir haben über eine Orgie im Tresor gesungen.

      Polt: Die Geldscheine haben kopuliert.

      Hansi: Und natürlich können sie auch Aids bekommen. Dann sind sie infiziert, so wie derzeit in der Finanzkrise das Geld von der BayernLB.

      Lesen Sie im zweiten Teil, warum Hansi Well heute nicht im Aufsichtsrat der BayernLB sitzt.

      SZ: Was die bayerische Staatsregierung vermurkst, zieht sich durch Ihre Programme. Mega Petrol, Schneider, BayernLB - lauter Affären, in die der Staat verwickelt war und bei denen Anleger oder Steuerzahler die Zeche zahlten.

      Hansi: Ich wollt mich für die Kleinanleger bei Schneider in den Aufsichtsrat wählen lassen. Aber der Konkursverwalter hat mich abgelehnt.

      Polt: Eine zentrale Frage ist: Wer haftet? Wir haben da mal eine Szene drüber gemacht mit dem Herrn Rösner, den spielte der Hansi. Er übernimmt für alles die Verantwortung: das Waldsterben oder wenn ein Atomkraftwerk in die Luft fliegt. Wahrscheinlich wäre das psychologisch gut für das Volk, wenn es jemanden gäbe, so eine Art Popanz, der sich hinstellt und wo man sagen kann: Er war’s.

      Hansi: Jawoll, ich war’s.

      SZ: Und wer zahlt’s?

      Polt: Das ist die andere Frage. Jede chemische Reinigung muss eine hohe Versicherung abschließen für den Fall, dass sie die Umwelt schädigt. Eigentlich müsste das jeder Landrat und Bürgermeister. Wie hoch ist der Beitrag für die Staatsregierung, wie groß für Unterfranken? Da müssten sie ganz schön rechnen bei der Allianz.

      Stofferl (aus der Küche): Die Weißwürscht sind warm, seid’s Ihr bereit?

      Polt: Ich bin innerlich aufgeschlossen. Stofferl: Hast du Weißbier?

      Polt: Na. Ich hab gar nix da. Bloß Wein. (Betretenes Schweigen)



      » Die CSU regiert noch drei Millionen Jahre. Bis die Welt halt untergeht. «

      Hansi Well
      SZ: Sie treten seit 30 Jahren auf und protestieren gegen CSU, Gewerbegebiete, Umweltzerstörung. Was hat’s gebracht?

      Polt: Ja mei.

      Hansi: Ich weiß noch gut, wie wir gegen die Startbahn 1 des Münchner Flughafens im Erdinger Moos gespielt haben. Inzwischen wollen sie die Startbahn 3.

      Polt: Er will damit sagen, dass alles, gegen was wir protestieren, auf alle Fälle durchgesetzt wird.

      Stofferl: Das stimmt nicht, die WAA Wackersdorf, der Transrapid! Und: Wir sind nicht krank geworden, weil wir immer das gesagt haben, was uns stört. Und im Publikum sind vielleicht auch manche nicht krank geworden.

      SZ: Viele Bayern sind zufrieden mit der Modernisierung des Freistaats.

      Polt: Am Rockzipfel meiner Kindheit habe ich die agrarische, handwerklich geprägte Zeit noch mitbekommen. Meine Frau kommt aus der Nähe von Cham, ich sehe das alles noch vor mir: die Misthaufen, in einem Bauernhof lief ein Rinnsal durch die Küche, das nur von einem Brett abgedeckt war.

      SZ: Ein Rinnsal vom Misthaufen?

      Polt: Nein, Frischwasser vom Bach. Das waren wirklich arme Hunde. Und dann kam der Zivilisationsumschwung: Wenn so ein Bauer mit einem Sachl, einem kleinen Hof, auf einmal Lkw-Fahrer werden durfte, da fühlte er sich wie ein König.

      SZ: Also ging es durch die CSU wirtschaftlich aufwärts?

      Hansi: Ja klar, war ja keine andere Partei net da.

      Polt: Es is scho a Wahnsinn, was die sich teilweise leisten können. Da hat der Otto Wiesheu damals im Vollrausch den Rentner totgefahren, und sie machen ihn nachher ausgerechnet zum Verkehrsminister!

      Michal: Jetzt ist er bei der Bahn und verdient Geld wies Heu. Wies Heu!

      SZ: Wie lange regiert die CSU noch?

      Hansi: Drei Millionen Jahre. Bis die Welt halt untergeht. Durch den Klimawandel kann’s allerdings auch schneller gehen.

      Lesen Sie im dritten Teil, warum für Hansi Well Kinderarbeit völlig normal ist.

      SZ: Im Buch "Hundskrüppel" über Ihre Kindheit beschreiben Sie, Herr Polt, Ihren ersten antikapitalistischen Akt: Wie Sie in einer Bank in der Münchner Amalienstraße einen Rollmops hinter der Fußleiste versteckt haben...

      Polt: Der Bankchef war so eine unangenehme Erscheinung. Die Eltern meines Spezls hatten aus Ungarn Forint mitgebracht, und wir wollten wissen, wie viel sie wert sind. Da hat er gesagt, wir sollen uns schleichen. Wir haben uns gerächt. Es hat in der Bank furchtbar zu stinken angefangen. Sie haben lange gesucht.

      Stofferl: Also stinkt Geld doch!

      SZ: Teilen Sie die Einnahmen bei Ihren Auftritten durch vier?

      Stofferl: Das ist Betriebsgeheimnis. Aber der Gerhard wird mit Naturalien bezahlt. Darum hab ich heut die Weißwürscht mitgebracht. Gell, Gerhard?

      Polt: Ja, ich bin sehr zufrieden.

      Michal: Wir schauen, dass wir die Preise für die Auftritte einigermaßen niedrig halten, weil ich mich selber noch gut erinnern kann, wie das ist, wenn man sich kein Kino oder Theater leisten kann.

      SZ: Bei den Wells zu Hause waren Sie ja 15 Kinder. Wie konnte Ihr Vater Sie mit einem Lehrergehalt durchfüttern?

      Stofferl: Kindergeld.

      Michal: (gleichzeitig) Kinderarbeit.



      Stofferl: Ich hab immer schon Geld gekriegt, vom Vater hab ich nie wirklich einen Pfennig gebraucht.

      Hansi: Der Stofferl war der Raffinierteste. Wenn wir Schokolade gekriegt haben, hat er draufgespuckt, damit es die anderen Geschwister nicht mehr mögen.

      Stofferl: Ich war halt der Kleinste und musste schauen, wo ich bleib.

      Hansi: Wenn die ganze Familie mit Volksmusik aufgetreten ist, hat er sich mit unserem Bruder Karli kurz vor dem Ende von der Bühne geschlichen, an den Ausgang gestellt und die Zehnerl und Fuchzgerl kassiert. Der Vater hat nie für einen Auftritt Geld verlangt, das fand er unanständig. Wenn ihn der Veranstalter fragte, hat er gesagt: "Gebt’s uns halt das Benzingeld." Die Bedürfnisse waren nicht so groß auf dem Dorf. Aber wenn aus unerklärlichen Gründen beim Bauern eine Sau gestorben ist, hat der Lehrer profitiert.

      Polt: Man konnte damals mit weniger leben. Es gab Plätze, da saßen Rentner stundenlang und bestellten mal ein Bier und nach vier Stunden wieder eins, zum Beispiel in München im Café Neumayr am Viktualienmarkt. Diese Nischen gibt es heute nicht mehr. Da fragt man sich: Wie geht die Gesellschaft mit den Menschen um?

      Lesen Sie im vierten Teil, wieso Kleinsparer Gerhard Polt lieber in Wein investiert, als in Aktien.

      SZ: Herr Polt, wann war bei Ihnen das Geld knapp?

      Polt: Ich habe in Göteborg Schwedisch studiert, mit wenig Geld. Ich habe zum Beispiel in Cafés aus einer Tasse Kaffee zwei gemacht, indem ich die Untertasse auch gefüllt habe. Und ich hab irre Jobs gemacht, zum Beispiel Nachtwächter.

      Stofferl: ...und aufm Schiff.

      Polt: Im Bauch einer Fähre habe ich Schnapsflaschen sortiert. Als jemand an Deck ausfiel, bin ich aufgestiegen und durfte an die Schnapsboutique.

      Stofferl: Die Gschicht musst noch erzählen.

      Polt: Also, es kam ein riesiger Mann an die Boutique und wollte noch eine Flasche Gordon’s Gin. Die Boutique aber hatte schon geschlossen, mein Chef sagte zu dem Mann: "Hau ab". Da fiel er auf die Knie, brach in Tränen aus
      und rief: "Seid ihr keine Christenmenschen?" Natürlich war er angedonnert (macht Trinkbewegung). Später kam ein Kind, weinte und fragte, ob wir seinen Vater gesehen haben. Es beschrieb ihn, und wir wussten, dass es der Mann war. Und noch später kam eine Lautsprecherdurchsage: "Mann über Bord." Da warf mein Chef seinen Bleistift in die Ecke und fluchte: "Kruzifix, (laut) Kruzifix, schon wieder eine halbe Stunde." Wenn jemand über Bord gegangen war, musste ein Schiff laut Vorschrift eine halbe Stunde nach ihm suchen. Wir haben ihn nicht gefunden. Es war der Mann, der den Gin wollte.

      SZ: Sie haben nach dem Studium bis 35 als Lehrer und Dolmetscher einen bürgerlichen Beruf gehabt.

      Polt: Ich wollt’ nie was werden.

      SZ: Haben Sie mal in einem Projekt viel Geld versenkt?

      Polt: Meine Filme "Kehraus", "Herr Ober" und "Germanikus" waren alle keine großen kommerziellen Erfolge, beim letzten ging sogar viel Geld verloren. Aber Gott sei Dank war ich an der Finanzierung nicht selbst beteiligt.



      » Bei Cargolifter hab ich 20.000 Mark verloren. «

      Hansi Well
      SZ: Sind Sie reich?

      Polt: Mei, reich. Vielleicht reich an Erfahrung. Ich bin, wie es im Lateinischen heißt, "bene stante", also, es geht mir gut. Mir gehört mein Haus am Schliersee und die Wohnung hier.

      SZ: Nicht so viel für einen bekannten Künstler. Wie legen Sie Ihr Geld an?

      Polt: Ich bin der klassische Kleinsparer, nur normale Anlagen.

      SZ: Besitzen Sie Aktien?

      Hansi: Ich hab was in Wind- und Solarenergie angelegt. Ok, und bei Cargolifter hab ich 20.000 Mark verloren.

      Polt: Ich hab keine Aktien. Eigentlich bin ich der Meinung, dass Wein die beste Geldanlage ist. So ein schöner Barbera d’Asti.

      SZ: Und dann wieder verkaufen?

      Polt: Nein, nein. Es ist auch so schön: Man geht in den Weinkeller, er reift, man grüßt ihn, man kennt ihn schon.


      (SZ vom 11.04.2008/hgn
      Avatar
      schrieb am 11.04.08 17:28:20
      Beitrag Nr. 666 ()
      Citigroup will Citibank verkaufen

      Kaum eine andere US-Bank steckt so tief im Subprime-Sumpf wie die Citigroup. Rund 10 Mrd. $ mussten abgeschrieben werden, Tausende Stellen werden gestrichen. Ein Verkauf der deutschen Verbraucherkredittochter könnte dazu beitragen, dringend benötigtes Kapital zu besorgen.


      Der angeschlagene US-Finanzkonzern Citigroup erwägt nach FTD-Informationen den Verkauf seiner deutschen Verbraucherkredittochter Citibank in Düsseldorf. Damit wäre neben Postbank , Dresdner und IKB ein weiteres deutsches Kreditinstitut im Angebot.

      Die Citigroup war jahrelang nach ihrem Börsenwert die größte Bank der Welt, hat im Zuge der Finanzkrise seit Mai 2007 aber fast 60 Prozent an Marktkapitalisierung verloren. Allein für das vier Quartal 2007 musste sie 9,8 Mrd. $ abschreiben und rund 14 Mrd. $ frisches Kapital bei arabischen Staatsfonds einsammeln. Zudem baut der Konzern mehrere Tausend Stellen ab.





      Wie die FTD aus Bankenkreisen erfuhr, hat Citigroup-Chef Vikram Pandit sogar das komplette Deutschlandgeschäft auf den Prüfstand gestellt - also auch das in Frankfurt angesiedelte Investmentbanking. "Die stellen alles auf den Kopf, weil sie dringend Geld brauchen. Zumindest das Verbraucherkreditgeschäft ist attraktiv genug, einen Käufer zu finden in einem Markt, in dem ansonsten nicht mehr viel geht", sagte ein Investmentbanker in Frankfurt. Pandit gehe es vor allem darum, die Citigroup in ihrem Heimatmarkt USA zu stabilisieren - alles andere sei unwichtig.

      Die möglichen Verkaufsabsichten der Citigroup belegen, wie groß die Krise der Bank ist. Immerhin ist die Citibank einer der ertragsreichsten Anbieter von Verbraucherkrediten in Deutschland, der zudem kein dichtes Netzwerk unterhält und damit zu geringen Kosten arbeitet. Gleichwohl hatte die Citibank wegen des schärfer werdenden Wettbewerbs auf dem deutschen Privatkundenmarkt zuletzt Einbußen hinnehmen müssen. So war 2006 der Vorsteuergewinn um 13 Prozent auf 619 Mio. Euro und damit den niedrigsten Wert seit 2003 geschrumpft - anstatt wie geplant um fünf Prozent zuzulegen.




      Im Oktober 2007 hatte die Citibank ihre Chefin Sue Harnett verloren, die überraschend in die Citigroup-Zentrale nach New York berufen wurde. Dort leitet sie jetzt als "Head of Reengineering" die Restrukturierung des globalen Privatkundengeschäftes. Bis heute wurde kein Nachfolger für sie gefunden. Vorübergehend hat mit George Awad der Europachef des Privatkundengeschäftes die strategische Koordination übernommen. Franz-Josef Nick, der Mitglied im deutschen Vorstand ist, leitet das operative Geschäft.

      Eine Entscheidung über die Citi-Aktivitäten in Deutschland sei noch nicht gefallen, heißt es in den Kreisen weiter. Die wahrscheinlichste Variante sei aber, dass die Amerikaner die Citibank verkaufen. Mögliche Interessenten könnten die Commerzbank sein oder Santander. Die Spanier sind mit der CC Consumer Bank bereits erfolgreich im deutschen Privatkundengeschäft und liquide genug, einen Zukauf zu stemmen. Zwar hat Santander zusammen mit der Royal Bank of Scotland und der belgischen Finanzgruppe Fortis den niederländischen Rivalen ABN Amro für knapp 72 Mrd. Euro übernommen. Allerdings hat die Bank umgehend ihre Italien-Tochter Antonveneta für 9 Mrd. Euro an Monte die Paschi di Siena weiter gereicht.

      Neben dem Komplettverkauf des Deutschlandgeschäftes inklusive Investmentbanking sei allerdings auch denkbar, dass der Konzern einen Nachfolger für Harnett sucht. Ihn könne die Bank dann zur starken Figur an ihrer Deutschlandspitze machen mit Verantwortung auch für das Investmentbanking.


      Von Tim Bartz (Frankfurt)





      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 14.04.08 13:57:17
      Beitrag Nr. 667 ()
      News - 14.04.08 13:30
      Wachovia macht Quartalsverlust - Kapitalerhöhung geplant

      CHARLOTTE (dpa-AFX) - Die US-Bank Wachovia will nach einem Millionenverlust im ersten Quartal frisches Geld einsammeln. Das Institut plane eine Kapitalerhöhung über 7 Milliarden US-Dollar, teilte Wachovia am Montag vor Börseneröffnung in Charlotte (North Carolina) mit. Die neuen Stamm- und Vorzugsaktien sollen öffentlich angeboten werden.

      Aufgrund der Finanzmarkt-Krise musste die Bank von Januar bis März 2,0 Milliarden Dollar abschreiben. Dies trieb das Unternehmen mit 350 Millionen Dollar ins Minus. Vor einem Jahr hatte das Institut noch 2,302 Milliarden Dollar Überschuss erwirtschaftet. Das Ergebnis je Aktie verschlechterte sich von 1,20 Dollar auf minus 0,20 Dollar. Trotz des Verlusts will Wachovia eine Quartalsdividende von 0,375 Dollar je Aktie zahlen. Dies koste die Bank weitere 43 Millionen Dollar. Die Erträge verschlechterten sich von 8,271 auf 7,896 Milliarden Euro.

      Wachovia hatte seine Zahlen ursprünglich erst am Freitag vorlegen wollen, sie dann aber auf diesen Montag vorgezogen. 'Ich bin tief enttäuscht von unserem Ergebnis im ersten Quartal', sagte Konzernchef Ken Thompson. Das 'solide Tagesgeschäft' sei von der Finanzkrise überschattet worden. Die Bank sieht die Probleme andauern, wie Rückstellungen besonders bei US-Hypotheken über 2,8 Milliarden Dollar belegen./das/fj/wiz

      Quelle: dpa-AFX
      Avatar
      schrieb am 16.04.08 09:13:36
      Beitrag Nr. 668 ()
      Quelle:Welt Online

      16. April 2008, 06:54 Uhr
      Hypothekenkrise
      US-Banken schocken mit neuen Abschreibungen


      Das Ende ist noch lange nicht in Sicht: Bei den US-Banken stehen neue Quartalszahlen an – und die sehen finster aus. Laut einem Medienbericht wird Merrill Lynch weitere sechs bis acht Milliarden Dollar abschreiben müssen. Auch die größte US-Sparkasse muss einen kräftigen Verlust verkraften.

      Die US-Bank Merrill Lynch muss einem Zeitungsbericht zufolge bei der Vorlage ihres Quartalsberichts in dieser Woche weitere Abschreibungen in Höhe von sechs bis acht Milliarden Dollar bekanntgeben. Die Belastungen würden zum dritten Quartalsverlust in Folge bei dem Geldhaus führen, berichtet das „Wall Street Journal“ (WSJ) unter Berufung auf Kreise. Zudem plane Merrill einen Kosteneinsparungsplan, der Stellenstreichungen von zehn bis 15 Prozent in einigen krisengeschüttelten Bereichen vorsehe. Merrill Lynch legt ihre Bilanz voraussichtlich am Donnerstag vor.
      ________________________________________________________
      Weiterführende links
      Starker Gewinneinbruch bei Bear Stearns
      US-Bank Citigroup verramscht Milliardenkredite
      Citigroup verscherbelt Diners-Club
      Ackermann schreibt weitere Milliarden ab
      Helden-Image Josef Ackermanns ist angekratzt
      UBS rechnet mit 7,6 Milliarden Euro Verlust
      IWF senkt Prognose für die USA dramatisch
      Finanzkrise kostet Wall Street 34.000 Jobs
      US-Städte verlottern wegen der Kreditkrise
      Citigroup prüft Verkauf des Deutschland-Geschäfts
      _______________________________________________________
      Schlechte Zahlen auch von Washington Mutual: Die größte US-Sparkasse hat im ersten Quartal einen Verlust von 1,14 Milliarden Dollar verbucht. Grund sei die steigende Zahl von Kreditausfällen, weil immer mehr Schuldner ihre Immobiliendarlehen nicht mehr ausreichend tilgen könnten, teilte die Bank nach US-Börsenschluss mit. Noch vor Jahresfrist hatte das Geldhaus einen Gewinn von 784 Millionen Dollar verbucht. Den Verlust je Aktie bezifferte die Sparkasse mit 1,4 Dollar nach einem Gewinn von 0,86 Dollar im gleichen Vorjahreszeitraum. Damit traf das Unternehmen jedoch die Erwartungen der Analysten.

      Im vierten Quartal 2007 war bei der Bank wegen Abschreibungen im Zuge der vom US-Häusermarkt ausgegangenen Krise auch schon ein Fehlbetrag von 1,87 Milliarden Dollar entstanden. Schlagworte
      Merrill Lynch US-Banken Quartalszahlen Washington Mutual Verlust Finanzkrise Für Kreditausfälle stellte die Sparkasse in den ersten drei Monaten 3,51 Milliarden Dollar nach 1,53 Milliarden Dollar im vierten Quartal zurück. Angesichts des Milliardenverlusts stimmten die Aktionäre für einen Rücktritt des Sparkassenchefs Kerry Killinger. Eine Sprecherin der Sparkasse sagte, dass das Führungsgremium bei seiner nächsten Sitzung über die Forderung der Anteilseigner beraten werde. Reuters/dpa/lw
      Avatar
      schrieb am 17.04.08 16:32:06
      Beitrag Nr. 669 ()
      News - 17.04.08 16:02
      Merrill Lynch meldet Milliardenverlust

      Die US-Investmentbank Merrill Lynch hat in Folge der Kreditkrise im ersten Quartal des Jahres erneut einen Milliardenverlust verbucht. Darauf reagiert das Institut nun mit deutlichen Einschnitten. Doch das wird nicht sofort fruchten.



      HB NEW YORK. Wie das US-Institut am Donnerstag mitteilte, betrug der Verlust in den ersten drei Monaten des Jahres 1,97 Mrd. Dollar oder 2,19 Dollar je Aktie. Analysten hatten mit lediglich mit einem Verlust von 1,96 Dollar je Aktie gerechnet. Im Vorjahresquartal hatte die Bank unter dem Strich noch 2,16 Mrd. Dollar verdient.

      Angesichts der Krise gab Merrill Lynch den Abbau von 4 000 der weltweit 63 000 Stellen bekannt. Wegen der Umstrukturierungen erwartet das Institut für das zweite Quartal Mehrbelastungen von 350 Mill. Dollar. Merrill Lynch hat im Zuge der Kreditkrise bislang bereits 24 Mrd. Dollar an schlecht besicherten Krediten abschreiben müssen, davon allein 14,6 Mrd. Dollar im vierten Quartal 2007.

      Im ersten Quatal 2008 muss die Bank infolge der Krise mindestens 6,5 Milliarden Euro abschreiben.

      Merrill Lynch trägt mit den Verlusten klar die rote Laterne unter den Investmentbanken. Im Gegensatz zum Wettbewerber Bear Stearns blieb ihr allerdings ein Notverkauf wegen Liquiditätsproblemen erspart.

      Der Umsatz brach um 69 Prozent auf 2,93 Mrd. Dollar ein. Merrill Lynch lag damit deutlich unter den ohnehin schon pessimistischen Erwartungen der Analysten. Diese hatten einem Umsatz von 3,7 Mrd. Dollar gerechnet.

      Im vergangenen Jahr hatte Merrill Lynch wegen der massiven Probleme den Chef ausgewechselt. Der erst seit Dezember amtierende Konzernchef John Thain verschaffte der Bank Finanzspritzen von mehr als 12 Milliarden Dollar unter anderem von ausländischen Staatsfonds.

      "Das war das wohl schwierigste Quartal in meinen 30 Jahren an der Wall Street", sagte Thain. Er zeigte sich auch für die Zukunft wenig optimistisch. Es sei unwahrscheinlich, dass sich die Lage am Finanzmarkt grundlegend so schnell bessern werde. Merrill Lynch rechne mit schwierigen Monaten, möglicherweise auch Quartalen, sei aber zuversichtlich für das Ergebnis des Gesamtjahres.

      Die Investmentbank hatte wegen der Finanzmarktkrise bereits im vergangenen Jahr einen Nettoverlust von 8,05 Mrd. Dollar hinnehmen müssen. Das Institut schrieb damit zum ersten Mal seit 1989 rote Zahlen.



      Quelle: Handelsblatt.com
      Avatar
      schrieb am 18.04.08 10:31:48
      Beitrag Nr. 670 ()
      News - 18.04.08 09:55
      RBS will sich Milliarden von Anteilseignern beschaffen

      Großbritanniens zweitgrößte Bank, die Royal Bank of Scotland (RBS), will sich laut Medienberichten Milliarden von ihren Anteilseignern beschaffen.



      HB LONDON. Die Royal Bank of Scotland wolle sich bis zu zwölf Mrd. Pfund (15 Mrd. Euro) über den Verkauf von Aktien an bereits bestehende Investoren besorgen, berichteten mehrere britische Medien am Freitag.

      Die Bank hat derzeit mit den Folgen der Kreditkrise und der Übernahme der niederländischen Bank ABN Amro zu kämpfen. Die Übernahme kostete das Institut im vergangenen Jahr 57 Mrd. Pfund. RBS kommentierte die Berichte nicht, teilte aber mit, nächste Woche eine Erklärung abzugeben.



      Quelle: Handelsblatt.com
      Avatar
      schrieb am 18.04.08 13:25:42
      Beitrag Nr. 671 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.916.092 von Dorfrichter am 18.04.08 10:31:4818.04.2008 13:05 Uhr


      Foto: dpa Finanzkrise

      Citigroup rutscht tief in die roten Zahlen

      Die größte US-Bank Citigroup kämpft schwer mit den Folgen der Finanzkrise: Im ersten Quartal schreibt sie einen Verlust von mehr fünf Milliarden Dollar.

      Folgen der FinanzkriseCitigroup erwägt Rückzug aus Deutschland Belastet von der Kreditkrise hat die Citigroup den zweiten Quartalsverlust in Folge verbucht. Der Netto-Fehlbetrag summierte sich im ersten Quartal wegen weiterer hoher Abschreibungen auf Hypothekenkredite auf 5,11 Milliarden Dollar oder 1,02 Dollar je Aktie, wie das Institut am Freitag mitteilte.

      Analysten hatten zuvor im Schnitt mit einem Verlust von 0,95 Dollar je Aktie gerechnet. Vor Jahresfrist hatte die Bank noch einen Gewinn von 5,01 Milliarden Dollar oder 1,01 Dollar je Anteilsschein erwirtschaftet.

      Allein die direkten Belastungen aus der US-Immobilienkrise lagen bei sechs Milliarden Dollar.

      Kurz vor Veröffentlichung der Zahlen hatte Bank-Chef Vikram Pandit bereits den Abbau zehntausender Stellen signalisiert.

      "Es ist eindeutig machbar, zehn, 15, 20 Prozent unserer Kosten zu sparen, vor allem bei der Informationstechnologie und in der Verwaltung", sagte er der Financial Times.

      Die krisengeplagte US-Bank beschäftigt weltweit fast 300.000 Mitarbeiter. Angekündigt wurde bereits der Abbau von mehr als 4000 Stellen. Pandit machte aber deutlich, dass Einsparungen auch über effizientere Computersysteme sowie den Verkauf von Randbereichen erzielt werden könnten.

      "Alles, was nach einem Konglomerat aussieht, wird verschwinden. Wir werden uns von allen Hobbys verabschieden und uns auf unsere Kernkompetenzen konzentrieren", betonte der Chef der Großbank.


      Citigroup 16,02 € +0,76 +4,98%
      zur Übersicht ... Pandit stellte klar, dass er trotz der Probleme der Bank keinen radikalen Umbau plane. "Das Universalbankenmodell macht die Citigroup aus", sagte er. In Finanzkreisen erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters vergangene Woche, dass Pandit derzeit den Verkauf großer Teile des auf Privatkunden fokussierten Deutschland-Geschäfts prüfe.

      Am Donnerstag kündigte die Bank zudem an, wesentliche Teile des gewerblichen Kredit- und Leasinggeschäfts in Nordamerika, CitiCapital, an GE zu verkaufen. Auch das Kreditkartennetzwerk Diners Club hat das Institut bereits veräußert.

      (sueddeutsche.de/Reuters/hgn/mel)
      Avatar
      schrieb am 21.04.08 11:21:59
      Beitrag Nr. 672 ()
      Nothilfe für britische Banken

      von Titus Kroder (London)

      Die britische Notenbank muss auf politischen Druck ein Hilfspaket für die Banken des Landes schnüren. Finanzminister Alistair Darling kündigte an, die Bank of England (BoE) werde verbriefte Hypothekenkredite vorübergehend gegen Staatsanleihen eintauschen.Das Volumen einer solchen Aktion könnte nach Informationen aus Branchenkreisen bei bis zu 50 Mrd. Pfund (63 Mrd. Euro) liegen. Die BoE will den eng mit der Regierung abgesprochenen Plan am Montag im Detail vorstellen. Mit dem Notfallplan greift Großbritanniens Regierung mit bislang auf der Insel unbekannter Vehemenz in die sich zuspitzende Hypothekenkrise ein. Bislang hatte sie die Großbanken von Europas größtem Finanzplatz der weltweiten Kreditkrise weitgehend ungeschützt ausgesetzt. Großbritannien vollzieht einen Schritt der US-Notenbank Fed nach. Auch sie bietet einen entsprechenden Tausch an. "De facto wird die Notenbank den Geschäftsbanken Geld leihen und dafür eine Sicherheit hereinnehmen", sagte Darling.

      Die Kreditkrise verschärft sich in Großbritannien seit Tagen dramatisch. Der größte Gefahrenpunkt ist der Immobilienmarkt, mit dem 70 Prozent der Kredite in Großbritannien abgesichert sind. Er zeigt alarmierende Schwächesignale. So waren etwa im März die Hauspreise um 2,5 Prozent abgerutscht.



      Großbritanniens Schatzkanzler Alistair Darling greift mit Vehemenz in die Hypothekenkrise einDas damit für die Banken einhergehende Ausfallrisiko spiegelt sich in den erhöhten Zinsen wider, die britische Banken untereinander nehmen, um sich Geld zu leihen. Dies macht es vor allem kleineren Banken fast unmöglich, sich mittelfristig zu refinanzieren. Der Plan der Bank of England werde "die Situation, die wir im Moment haben, auftauen", prophezeite Darling.

      Die Notenbank hatte seit Dezember die Zinsen zwar dreimal gesenkt und ist inzwischen bei fünf Prozent angelangt. Damit soll eine Rezession abgewendet werden. Doch weder hat sich die Lage am Interbankenmarkt wesentlich entspannt, noch geben Banken die günstigeren Zinsen an ihre Endkunden weiter, um damit die Nachfrage nach Immobilien wieder zu befeuern. Im Gegenteil: Mehr und mehr Banken zogen in den letzten Tagen Hypothekenangebote zurück, um ihr Risiko einzudämmen. Sie beschleunigen damit jedoch den Immobilienpreisverfall.

      Bereits die Milliardenabschreibungen im US-Hypothekenmarkt zwingen die britischen Banken zu Kapitalerhöhungen. In der Branche wird damit gerechnet, dass die Royal Bank of Scotland (RBS) in dieser Woche ihre Aktionäre um rund 10 Mrd. Pfund bitten wird. RBS-Chef Fred Goodwin, der erst im Herbst gemeinsam mit einem Konsortium die mit 71 Mrd. Euro teuerste Übernahme der Branche von ABN Amro vollzogen hatte, hatte noch im Februar versichert, dass dies nicht nötig sei. Er gilt inzwischen als angeschlagen. Bisher musste in Europa nur die Schweizer UBS ihre Aktionäre um neue Mittel bitten. Zahlreiche US-Banken haben den Schritt bereits vollzogen, um ihre Lasten auszugleichen.

      Das BoE-Paket kommt mit Verzögerung, weil Notenbankchef Mervyn King dem privaten Banksektor aus grundsätzlichen Überlegungen lange nicht aus der Klemme helfen wollte. Dies hatte fast zur Pleite der Bank Northern Rock geführt.

      Für die Labour-Regierung ist ein Erfolg der Nothilfe entscheidend. Den Konservativen wird in Umfragen inzwischen deutlich höhere Wirtschaftskompetenz zugetraut. Schon wird sogar über eine Auswechslung von Premier Gordon Brown spekuliert.
      Quelle:FTD
      ________________________

      Ja, genau das ist der entscheidende Ausweg aus dieser schwersten Krise.
      Avatar
      schrieb am 23.04.08 11:17:29
      Beitrag Nr. 673 ()
      Amerikanischer Konsum

      Kreditkartenschulden auf RekordniveauVon Claus Tigges, Washington

      Beim Bezahlen zückt der Amerikaner gerne die Kreditkarte
      23. April 2008 Fallende Immobilienpreise, der Benzinpreis auf Rekordniveau und die allgemeine Teuerung bei mehr als vier Prozent: Eine wachsende Zahl von amerikanischen Haushalten hat es schwer, finanziell über die Runden zu kommen. Die Bruttolohnzuwächse werden von der schnellen Geldentwertung in vielen Fällen aufgezehrt. Der Ausweg, den mehr und mehr Amerikaner wählen, um die Abstriche am Lebensstandard so gering wie möglich zu halten, führt sie vermutlich noch weiter an den finanziellen Abgrund. Sie bezahlen die Rechnungen mit ihren Kreditkarten und häufen so einen noch höheren Schuldenberg an.

      Nach Angaben der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed) haben die Amerikaner inzwischen insgesamt 951,7 Milliarden Dollar Schulden auf ihren Kreditkarten - 8,2 Prozent mehr als vor einem Jahr und die höchste jemals verzeichnete Summe. Die Wirkungskette zwischen der Häuserkrise und den Kreditkartenschulden ist leicht nachzuzeichnen: Während des Immobilienbooms haben viele Hausbesitzer den gestiegenen Buchwert ihres Hauses beliehen, einen sogenannten „home equity loan“ aufgenommen und auf diese Weise einen Teil ihres Konsums finanziert. Inzwischen bröckeln die Hauspreise, und die Banken sind viel zurückhaltender in der Vergabe von Immobilienkrediten geworden.

      Mit dem Rücken zur Wand

      Darum weichen viele Verbraucher auf Kreditkarten aus, bezahlen damit vielfach nicht nur die Tankfüllungen, sondern auch Arztrechnungen und sogar ihre monatlichen Hypothekenraten. „Das ist kein Wunder. Viele Verbraucher stehen mit dem Rücken zur Wand, weil die Lebenshaltung immer teurer wird“, sagt Tim Westrich vom Center for American Progress, einem linken Think Tank in der amerikanischen Hauptstadt, und verweist auf den Benzinpreis, der während der vergangenen zwölf Monate um mehr als 26 Prozent in die Höhe geklettert sei.


      Kommentar: Keynes lässt grüßen
      Eine Gallone (3,8 Liter) Normalbenzin kostet im Landesdurchschnitt inzwischen 3,50 Dollar, mehr als jemals zuvor. Westrich warnt vor der Gefahr, die hohe Kreditkartenschulden seiner Ansicht nach bergen: Abgesehen vom fälligen Zins, der häufig höher ist als bei anderen Verbraucherkrediten, fallen vielfach noch zusätzliche Gebühren an, beispielsweise dann, wenn der monatliche Mindestbetrag einmal etwas zu spät bezahlt wird. „Viele Kartenbesitzer sind sich über die hohen Kosten nicht im Klaren, denn es steht sehr viel Kompliziertes im Kleingedruckten des Kartenvertrags“, sagt Westrich.

      Mehr Transparenz für den Verbraucher

      Wie Sandra Braunstein, die in der Fed für Verbraucherangelegenheiten zuständig ist, kürzlich in einer Kongressanhörung sagte, besitzen rund 75 Prozent aller amerikanischen Haushalte mindestens eine Kreditkarte. Anfang der achtziger Jahre waren es noch weniger als die Hälfte (43 Prozent). Vor allem unter ärmeren Familien seien Kreditkarten nun viel weiter verbreitet als vor einem Vierteljahrhundert. „Der Anteil von Familien mit mindestens einer Kreditkarte im unteren Fünftel der Einkommensverteilung stieg während dieser Zeit von 11 Prozent auf 37 Prozent“, erläuterte Braunstein.

      Gleichzeitig seien die Kreditkartenvereinbarungen viel komplizierter geworden, gestand Braunstein ein. Beispielsweise könne nicht mehr nur damit bezahlt oder Bargeld an einem Geldautomaten abgehoben werden, es sei auch möglich, die Schuld einer Karte auf eine andere Karte zu übertragen. Für verschiedene Transaktionen würden dann auch unterschiedliche Zinssätze und Gebühren fällig. „Das hat zwar Vorteile für die Verbraucher, es erhöht aber auch die Wahrscheinlichkeit, dass selbst einigermaßen vernünftige Konsumenten teure Fehler begehen.“

      Die Fed hat eine Reihe von Vorschlägen gemacht, wie die Transparenz der Kreditkartenverträge zum Schutz der Verbraucher verbessert werden kann. Die Währungshüter halten es gleichwohl für notwendig, das Geschäft mit Kreditkarten auf behutsame Weise einzuschränken und gewisse Praktiken zu untersagen. Dazu will die Notenbank noch in diesem Frühjahr Vorschläge machen.



      Text: F.A.Z.
      Avatar
      schrieb am 23.04.08 13:21:03
      Beitrag Nr. 674 ()
      Wieso?

      passiert ihnen doch nichts, zumindest in Deutschland ist das so, wird die Hand gehoben----
      Privatinsolvenz ( 7 Jahre Harz4 mit schwarzen Nebenjob)
      und der Plasmafernsehr und das Auto gehören halt der Schwester solange

      nach den 7 Jahren kann das Spiel wieder losgehn



      solche Systeme können nicht ewig gut gehn:mad:
      Avatar
      schrieb am 24.04.08 09:51:05
      Beitrag Nr. 675 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.951.289 von a.head am 23.04.08 13:21:0324.04.2008
      drucken verschicken bookmarken


      Hilfe | schließen Del.icio.us Mister Wong webnews Yigg


      CREDIT SUISSE
      Weitere 5,3 Milliarden Franken weg


      Die zweitgrößte Schweizer Bank Credit Suisse ist im ersten Quartal wegen der Finanzmarktkrise tiefer in die roten Zahlen gerutscht als erwartet. Die Bank musste erneut 5,3 Milliarden Franken abschreiben.


      © REUTERS


      Rote Zahlen: Die Credit Suisse in Zürich gab einen Verlust bekannt

      Zürich - Der Verlust im ersten Quartal habe 2,148 Milliarden Franken (1,34 Milliarden Euro) betragen, teilte die Bank am Donnerstag in Zürich mit. Experten hatten mit einem Minus von knapp 700 Millionen Franken gerechnet. Im Vorjahresquartal hatte die Bank noch 2,73 Milliarden Franken verdient.

      Die Credit Suisse hatte im März mitgeteilt, dass sie wegen der Finanzmarktkrise mit einem Verlust rechnet, dabei aber keine Angaben zu der Höhe gemacht. Die Abschreibungen in den Bereichen Leveraged Finance und strukturierte Produkte beliefen sich im ersten Quartal auf 5,3 Milliarden Franken (rund 3,3 Milliarden Euro). "Unsere Ergebnisse im ersten Quartal 2008 sind klar unbefriedigend", wird Brady W. Dougan, CEO der Credit Suisse Group, in der Mitteilung zitiert. "Wir konnten jedoch unsere Risikopositionen in den betroffenen Bereichen im ersten Quartal 2008 erheblich verringern und werden diesen Abbau kontrolliert fortführen."

      Der Nettoertrag sei um 72 Prozent auf 3,02 Milliarden Franken gefallen. Die Credit Suisse betonte, dass abgesehen von den unmittelbar von der Kreditkrise betroffenen Aktivitäten das hohe Ertragsniveau des Vorjahres gehalten oder sogar leicht gesteigert worden sei. Das höchste Minus fiel im Investmentbanking an. Hier wies die Bank einen Verlust vor Steuern von 3,46 Milliarden Franken nach einem Plus von 1,99 Milliarden Franken im Vorjahresquartal aus. Auch die Sparte Asset Management rutschte ins Minus.


      Die Bank verzeichnete zudem einen Rückgang bei den Neugeldern von 4,2 Milliarden Schweizer Franken, nachdem im Vorjahresquartal noch Nettoneugelder von 43 Milliarden Franken zugeflossen sind. Der Zufluss von Neugeldern ist eine wichtige Kenngröße für Schweizer Banken. Einige Experten hatten befürchtet, dass sich die Finanzmarktkrise auch hier negativ auswirkt.

      manager-magazin.de mit Material von ap, dow jones und dpa-afx
      Avatar
      schrieb am 24.04.08 10:53:10
      Beitrag Nr. 676 ()
      Ein guter Artikel, der mal die andere Seite beleuchtet, die Betroffenen:

      http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,548712,00.…
      Avatar
      schrieb am 03.05.08 09:08:53
      Beitrag Nr. 677 ()
      News - 02.05.08 19:45
      ROUNDUP: Notenbanken greifen wieder am Geldmarkt ein - Milliarden-Spritze

      FRANKFURT/NEW YORK (dpa-AFX) - Angesichts der anhaltenden Spannungen an den Finanzmärkten haben die großen Notenbanken weitere Milliarden- Spritzen für den Geldmarkt angekündigt. Die Europäische Zentralbank (EZB) und die US-Notenbank wollen die Bereitstellung von frischem Geld ausweiten, teilten beide Banken am Freitag in Frankfurt und New York mit. Auch die Schweizer Notenbank SNB werde sich an der Aktion beteiligen.

      Die EZB wird in Abstimmung mit der Fed ihre alle zwei Wochen stattfindenden Dollar-Auktionen von 15 auf 25 Milliarden Dollar aufstocken. Die Geschäfte, bei der sich Geschäftsbanken Geld leihen können, haben immer eine Laufzeit von vier Wochen, hieß es in einer Mitteilung. Die Liquiditätsmaßnahme werde so lange fortgesetzt, wie es notwendig erscheine.

      VOLUMEN DER AUKTION ERHÖHT

      Die US-Fed erklärte, das Volumen der Auktionen für ihre zweiwöchigen Refinanzierungsgeschäfte von bislang 50 Milliarden Dollar auf 75 Milliarden Dollar zu erhöhen. Damit werde das ausstehende Volumen dieses Programms (Term Auction Facility) auf insgesamt 150 Milliarden Dollar ansteigen. Zudem wurden Währungs- Tauschgeschäfte zwischen der Fed, der EZB und der SNB ausgeweitet.

      Erstmals will die US-Notenbank nun auch sogenannte Asset Backed Securities (ABS) als Sicherheit für Refinanzierungsgeschäfte annehmen. Diese müssen allerdings eine sehr hohe Bonitätsnote haben. Diese forderungsbesicherten Wertpapiere hatten in der Finanzkrise deutlich an Wert verloren, weil es kaum noch Käufer dafür gab. Viele Banken mussten daraufhin Milliardenbeträge abschreiben. Die Maßnahme solle die allgemeinen Finanzierungsbedingungen verbessern, schrieb die Fed nun.

      NOTENBANK REAGIERT ERNEUT AUF ENGPÄSSE

      Damit reagieren die Notenbanken erneut auf Engpässe an den Geldmärkten, die seit Sommer 2007 wiederholt aufgetreten waren. Die Probleme gingen von der US-Hypothekenkrise und der anschließenden Bankenkrise aus. Dies hatte dazu geführt, dass die Geschäftsbanken sich untereinander kaum noch Geld leihen. Die Notenbanken versuchen durch das Bereitstellen zusätzlicher Gelder dem Austrocknen der Märkte entgegenzuwirken.

      Die Bank of England (BoE) erklärte, sie habe sich an den Maßnahmen zur Erhöhung der Dollar-Liquidität nicht beteiligt. In Großbritannien habe man keinen Mangel an Dollar-Liquidität ausmachen können, sagte ein Sprecher am Freitag. Die BoE unterstütze aber die Maßnahmen der anderen Zentralbanken./rg/DP/js

      Quelle: dpa-AFX
      Avatar
      schrieb am 03.05.08 09:41:25
      Beitrag Nr. 678 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.960.269 von Dorfrichter am 24.04.08 10:53:10

      Einfach ausziehen? Ein bisschen komplizierter ist es dann doch, aber allemal einfacher als in Deutschland. Häufig sind Immobilienkredite in den USA nur mit dem Haus besichert. In manchen Bundesstaaten wie Kalifornien können die Banken nicht an das Vermögen von Schuldnern gelangen, die ihre Zahlungen einstellen - selbst, wenn dieselben Schuldner bei derselben Bank eine Million auf dem Konto haben.

      Auch, wo es gesetzlich möglich ist, verzichten die Banken oft auf die förmliche Zwangsvollstreckung, weil sie teuer und kompliziert ist und auf die Bank zurückfallen kann, wenn geprüft wird, ob ihre Kreditvergabepraxis unter den Betrugsparagrafen fällt. Die Säumnis wird natürlich negativ von der Fico, der amerikanischen Schufa, vermerkt, doch selbst das lässt sich wieder hinkriegen. "In nur zwei Jahren können Sie wieder ein Haus kaufen", verspricht Walkawayplan.com.


      Schon erstaunlich.Gewinner die Bank.Sie bekommt den Schlüssel zurück der Kredit wurde ja verbrieft und an Deutsche Banken verkauft,die haben die Verluste,die Kreditbank hat ein Haus wenn es auch nur noch halb so viel Wert ist.Immerhin ist es kein fauler Wert mehr.Nicht umsonst liesst man immer öfter wir finanzieren mit unseren Steuern den Amis ihre Immobilien.
      Avatar
      schrieb am 03.05.08 09:53:46
      Beitrag Nr. 679 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.020.797 von AHEO am 03.05.08 09:41:25Neuerdings klagt sogar die Stadt Hagen gegen die Deutsche Bank! Das zieht noch viel weitere Kreise, wenn sogar Kommunalverwaltungen diese "Packl´n" gekauft haben, dann fragt man sich doch, ob die alle nur noch spinnen.
      Avatar
      schrieb am 03.05.08 09:55:26
      Beitrag Nr. 680 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.020.822 von Dorfrichter am 03.05.08 09:53:46Dienstag, 29. Januar 2008
      Hagen will Geld zurück
      Klage gegen Deutsche Bank

      Die Stadt Hagen und zwei Tochtergesellschaften haben wegen eines befürchteten 57-Millionen- Euro-Verlustes aus riskanten Spekulationsgeschäften die Deutsche Bank auf Schadenersatz verklagt. "Wir klagen auf Schadensersatz in voller Höhe", sagte Stadtsprecher Thomas Bleicher. Der maximale Verlust aus den Geschäften der Stadt belaufe sich auf knapp 51 Millionen Euro. Hinzu kämen Verluste in Höhe von maximal fünf bis sechs Millionen Euro bei den Töchtern.

      Die Stadt wirft der Bank vor, sie nicht ausreichend über die Risiken der Geschäfte beraten zu haben. Monatelange Verhandlungen mit der Bank mit dem Ziel einer gütlichen Einigung hätten zu keinem Erfolg geführt. Das Geldinstitut hatte in der Vergangenheit die Vorwürfe stets zurückgewiesen und betont, umfangreich beraten und ausführlich auf alle Chancen und Risiken hingewiesen zu haben. Das Landgericht Wuppertal bestätigte den Eingang der Klagen. Die Stadt geht davon aus, dass der Prozess noch in diesem Jahr beginnt.

      Bei den riskanten Geschäften ging es um die Verringerung von Zinszahlungen für langfristige Kredite. Die Stadt hatte beim Abschluss im Frühjahr 2005 darauf gesetzt, durch die mit Wetten vergleichbaren sogenannten Swap-Geschäfte die Zinszahlungen für Kredite mit einem Volumen von insgesamt 170 Millionen Euro deutlich verringern zu können. Die Zinsentwicklung lief jedoch anders als erhofft.

      Im Juni 2007 vereinbarte die Stadt mit der Bank nachträglich eine Verlustobergrenze. Demnach kann der Gesamtverlust aus den bis 2010 laufenden Geschäften nun knapp 51 Millionen Euro nicht mehr überschreiten. Auch für die Geschäfte der Töchter wurden Verlustobergrenzen vereinbart. Insgesamt hat die Stadt bereits rund 25 Millionen Euro an die Bank gezahlt.

      Auch der kommunale Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV) fordert von der Deutschen Bank nach Millionenverlusten 2,6 Millionen Euro Schadenersatz.
      Quelle:n-tv.de
      Avatar
      schrieb am 09.05.08 18:47:09
      Beitrag Nr. 681 ()
      News - 09.05.08 16:23
      ROUNDUP: Citigroup will ein Fünftel des Konzerns abstoßen - 400 Mrd Dollar
      NEW YORK (dpa-AFX) - Großreinemachen beim durch die Kreditkrise schwer angeschlagenen US-Finanzkonzern Citigroup : Die größte US-Bank will Unternehmensteile im Wert von rund 400 Milliarden US-Dollar (260 Mrd Euro) abstoßen - etwa ein Fünftel des heutigen Konzerns. Die Bank stehe vor einer der weltweit weitreichendsten Veränderungen, sagte der erst seit fünf Monaten amtierende Konzernchef Vikram Pandit am Freitag vor Investoren in New York.

      Der Verkauf der Aktivitäten, die nicht genug Gewinn abwerfen oder nicht länger zum Kerngeschäft zählen, soll über die nächsten zwei bis drei Jahren erfolgen. Ob bei der Rosskur auch die auf dem Prüfstand stehende deutsche Citibank zum Verkauf steht, sagte Pandit nicht. Ein Gutteil der betroffenen Geschäfte stammt aus dem Immobiliensektor und damit verbundenen Bereichen. Die Kosten des Konzerns sollen Berichten zufolge um 20 Prozent gesenkt werden.

      KURSWECHSEL

      Die heftige Zwangsdiät bedeutet einen teilweisen Kurswechsel Pandits gegenüber seinen Vorgängern. Durch zahlreiche Fusionen und Übernahmen wuchs die Citigroup über Jahre hinweg zum riesigen, fast überall tätigen Finanzsupermarkt. Kritiker halten den Giganten längst für nicht mehr erfolgreich führbar. Pandit beharrt jedoch trotz der weitreichenden Verkäufe grundsätzlich auf dem Modell des Universal-Finanzkonzerns. Der 51-Jährige widersetzt sich damit Forderungen einiger Analysten nach einer völligen Aufspaltung des Riesen.

      Die Bank schrieb in den vergangenen zwei Quartalen ein tiefrotes Minus von insgesamt 15 Milliarden Dollar und streicht derzeit Tausende Stellen. Ihre Abschreibungen und Werteinbußen wegen der Kreditkrise addieren sich auf mittlerweile rund 40 Milliarden Dollar. Im Gegenzug verschaffte sich die Bank etwa ebenso viel dringend benötigtes frisches Kapital. Pandit hatte den Chefsessel im Dezember übernommen, nachdem Vorgänger Charles Prince über die Probleme gestolpert war.

      CITIGROUP WILL WACHSEN

      Pandit gab als Wachstumsziel bis auf weiteres ein Umsatzplus von 9 Prozent aus. Der Jahresgewinn soll mindestens 20 Milliarden Dollar betragen. Die Kapitalrendite ('return on equity'), eine wichtige Messlatte der Branche, soll zwischen 16 und 18 Prozent liegen. In einer ersten Phase müsse die Bank wieder fit werden, sagte Pandit. Dann folge die Restrukturierung und in der dritten Phase Wachstum. Weltweit beschäftigt die Bank derzeit noch knapp 370 000 Mitarbeiter. Bisher sollen rund 15 000 Stellen gestrichen werden.

      Die Börse reagierte auf die Pläne mit einem leichten Plus zum Handelsstart von 1,0 Prozent auf 24,55 Dollar. Binnen eines Jahres hat sich der Börsenwert der Bank allerdings mehr als halbiert.

      Weltweit haben Banken bisher mehr als 300 Milliarden Dollar wegen der Kreditkrise an Abschreibungen oder Wertkorrekturen vorgenommen. In Europa traf es die Schweizer UBS am schwersten, aber auch die Deutsche Bank rutschte zum Jahresauftakt erstmals seit fünf Jahren in die roten Zahlen./fd/DP/das

      Quelle: dpa-AFX
      ____________________________________________

      :eek::eek::eek::eek::eek::eek::eek::eek::eek::eek::eek::eek::eek::eek:

      Da summiert sich der Wert der Beteiligungen ja aus sage und schreibe 2.000.000.000.000 US$ (2 BILLIONEN)
      Avatar
      schrieb am 12.05.08 10:32:34
      Beitrag Nr. 682 ()
      Avatar
      schrieb am 12.05.08 12:44:39
      Beitrag Nr. 683 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.074.402 von Dorfrichter am 12.05.08 10:32:34Hallo Richter

      Sehr guter Beitrag und völlig korekt.
      ich arbeite bei Audi und verdiene richtig gutes Geld
      aber im Endefekt scheißen sich die Vorstände um dich einen Dreck.
      Wir leben mittlerweile unter dem Decknamen der Demokratie und doch ist es die reinste Form des Kapitalismus,da gehts nur noch drum Fressen oder gefressen werden.
      schwimm mit oder geh unter :laugh::cry::D:laugh::cry:
      Avatar
      schrieb am 12.05.08 12:56:47
      Beitrag Nr. 684 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.075.139 von puravida2006 am 12.05.08 12:44:39Keine Angst, solche Systeme überholen sich ganz von selbst. Daß wir in keiner Demokratie mehr leben, lernen gerade jetzt die Menschen millionenfach.

      Unsere Regierung ist keine Regierung, denn sie haben die Entscheidungsgewalt bereits abgegeben. Wenn wir sie nicht hätten, wir würden nichts vermissen. Die sind gerade dabei, ihr komplettes Volk zu verlieren.
      Avatar
      schrieb am 12.05.08 18:30:40
      Beitrag Nr. 685 ()
      Es sind bleischwere Fragen, die sich die Nachdenklicheren in Wirtschaft und Politik stellen: Läuft der finanzmarktgetriebene globale Superkapitalismus Gefahr, sich selbst zugrunde zu richten? Zerstört die Globalisierung der Wirtschaft, so wie sie sich derzeit vollzieht, am Ende die Demokratie? Und wenn ja: Können wir überhaupt etwas dagegen tun? Oder machen uns die neuen dynamischen Diktaturen - von China bis Russland - am Ende platt?

      Er läuft nicht nur Gefahr, 100% richtet er sich in dieser Form zugrunde.Ich poste schon längere Zeit das unsere Demokratie auf dem Spiel steht.Es gibt aber unverbesserliche im Board die das natürlich mit anderen Augen sehen.Das Volk kann man in der heutigen Medienlandschaft nicht mehr mit Parolen und Lügen auf Dauer besänftigen.Wenn es uns nicht mehr so gut geht ist es die verdammte Pflicht unserer Politiker
      und Unternehmer selbst mit gutem Beispiel voran zu gehen.Keinem würde was abfallen wenn Sie mal auf 20-30% ihrer Gehälter verzichten würden.Hätten immer noch alles im Überfluss und das Volk hätte Verständniss wenn die Globalisierung uns zu schaffen macht und wäre viel leichter auf Einschnitte zu bewegen.Aber die machen genau das Gegenteil als ob es morgen keine Euros mehr gäbe.
      Avatar
      schrieb am 13.05.08 09:08:43
      Beitrag Nr. 686 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.076.862 von AHEO am 12.05.08 18:30:40Es gibt aber unverbesserliche im Board die das natürlich mit anderen Augen sehen.

      Das erklärt sich ganz einfach, denn das sind Parteigänger mit rosaroter Brille, die nichts gegen Gängelung haben. Meist wollen sie einen finanziellen Vorteil für eine Gruppierung, inder sie sich vermeintlich sehen.

      Man erkennt das sehr gut auch in ihrer Streitkultur.
      Avatar
      schrieb am 15.05.08 09:14:44
      Beitrag Nr. 687 ()
      FINANZKRISE
      "Die Reise nach Jerusalem"
      Von Arne Gottschalck


      Es scheint Ruhe eingekehrt zu sein an den Finanzmärkten. Doch der Schein trügt, meint Christoph Kind im Gespräch mit manager-magazin.de. Er managt die Rentenanlagen der Fondsgesellschaft Frankfurt Trust.


      Hamburg - Still ruht der See, Dax und Co. haben sich beruhigt. Nach Monaten aufgewühlter Kurse und böhenartiger Hiobsbotschaften um angeschlagene Banken entwickeln sich die Aktienindizes inzwischen weltweit tendenziell wieder nach oben. Doch wie lange hält die Entwicklung an - ist sie nur eine Verschnaufpause? Oder doch das Ende der Finanzkrise?



      Entspannung: Kommt doch noch eine Flutwelle?



      Die Meinungen der Experten gehen auseinander. Josef Ackermann von der Deutschen Bank zum Beispiel äußerte jüngst, der "Beginn des Endes der Krise" sei nah. Noch weiter ging Bill Miller, Vorzeigefondsmanager aus Amerika: Die Krise sei vorbei, sagte er schon Anfang April in London. Wirklich?

      Kind mag nicht so recht daran glauben. Kind, das ist Christoph Kind, der bei der Fondsgesellschaft Frankfurt Trust die Renten verantwortet. Dem Geschäft also, das auf den ersten Blick so gar nichts mit Aktien zu tun hat. Aber nur auf den ersten Blick. Denn Anleihen, vor allem der Geldmarkt, sorgen dafür, dass der Wirtschaftskreislauf mit Geld versorgt wird. Und er ist Indikator dafür, wie groß das Vertrauen in die Zukunft ist.

      "Die Aktienkurse sagen, die Krise sei vorbei - nein, sagt der Geldmarkt", urteilt Kind. "Der Handel ist aktuell sehr schwierig. Denn das Liquiditätsrisiko ist hoch - keiner will auf seinen Forderungen sitzen bleiben. Das ist wie bei der Reise nach Jerusalem - wer ohne Stuhl übrig bleibt, hat ein Problem." Egal ob dieser Letzte ein Fondsmanager ist oder eine Privatperson. "Dieses Risiko muss eigentlich bezahlt werden - doch das wird es aktuell nicht."


      Und Ausweichmöglichkeiten gibt es momentan wenig - "wohin so etwas führen kann, haben wir auch bei den Asset Backed Securities (ABS) gesehen. Das Risko von Innovationen ist nicht zu unterschätzen." Was bleibt? "Der Handel ist reduziert, besonders im Kassamarkt. Wir agieren daher eher im Derivatebereich, mit Futures und Swaps."

      Die Zukunft von AAA

      Ein Beispiel: "Mit unserem FT Accugeld haben wir seit Jahresbeginn 1,36 Prozent verdient, der risikobehaftete Rentenindex JPM EMU weist seit Jahresbeginn ebenfalls eine Performance von 1,36 Prozent aus." Und weiter: "Das Vertrauen ist noch immer schwach. Dass Papiere mit einem AAA-Rating dreistellige Spreads haben können, hätte man sich früher nicht vorstellen können."



      An dieser Situation dürfte sich nach Kinds Einschätzung vorerst nichts ändern. Verschaffen die Zentralbanken dem Kreditmarkt ein wenig Luft? "Erst einmal wird die Fed mit Zinssenkungen pausieren - allerdings ist der Zinszyklus noch nicht abgeschlossen. Im zweiten Halbjahr wird es weitergehen, dann wird die Bank of England folgen sowie die EZB."

      Den üblichen Buhmann, den Aktienhändler schnell ausmachen, will Kind so nicht sehen - Hedgefonds haben damit nichts zu tun. Das hat nur "anecdotal evidence" und ist auch "vom Volumen her zu klein, um den Markt zu beeinflussen."

      Selektiv müsse man nun sein, so Kind. Und sich Gedanken darüber machen, wie es weitergehen soll. "Ich habe Ratingagenturen schon immer mit einer gewissen Skepsis betrachtet. Ein AAA sollte doch eigentlich heißen, dass sich weitere Prüfungen erübrigen." So dürften viele Anleihenanleger gedacht haben.



      Kind selbst vermutet, es werde künftig mehr interne Kontrollen geben, um Fehleinschätzungen zu vermeiden. Krisen wie die aktuelle könnte ein zusätzliches Sicherheitsnetz möglicherweise vermeiden helfen. Doch wann ähnelte eine neue Krise schon einer alten.

      QUELLE: MANAGER MAGAZIN
      Avatar
      schrieb am 15.05.08 17:28:09
      Beitrag Nr. 688 ()
      General Electric (GE) verloren hingegen 0,31 Prozent auf 32,41 Dollar. Dem 'Wall Street Journal' zufolge sucht der US-Mischkonzern einen Käufer für seine Haushaltsgeräte-Sparte. Das Unternehmen könne durch die Veräußerung fünf bis acht Milliarden US-Dollar einnehmen, so die Zeitung. Die US-Investmentbank Goldman Sachs werde eine Auktion für die Sparte durchführen.



      Quelle: dpa-AFX


      Kühlschränke, Waschmaschinen ....wegen der Leasingverträge?
      Avatar
      schrieb am 21.05.08 10:16:57
      Beitrag Nr. 689 ()
      Avatar
      schrieb am 21.05.08 13:05:57
      !
      Dieser Beitrag wurde moderiert. Grund: Spammposting
      Avatar
      schrieb am 23.05.08 09:12:52
      Beitrag Nr. 691 ()
      News - 23.05.08 08:44
      MoodyŽs im Visier der Staatsanwaltschaft

      Die Ratingagentur Moody's gerät wegen mutmaßlichen Betrugs ins Visier der US-Behörden. Die Staatsanwaltschaft des Bundesstaates Connecticut hat Ermittlungen im Zusammenhang mit einer möglichen Vertuschung nicht zutreffender Ratings aufgenommen. Die Untersuchung gegen Moody's verstärken den Druck auf die Ratingagenturen, die ohnehin schwer unter Beschuss geraten sind.



      NEW YORK/FRANKFURT. Zuvor hatte Moody's selbst eine interne Prüfung eingeleitet: Sie untersucht derzeit, ob Wertpapieren aufgrund eines Computerfehlers zu gute Bonitätsnoten zugeordnet wurden. US-Senator Charles Schumer forderte die Behörden auf, eine Geldstrafe gegen die Firma zu verhängen, wenn feststehe, dass sie die Bekanntgabe der Fehler verzögert habe. Die Moody's-Aktie reagierte auf die Nachricht mit einem dramatischen Kursverlust und fiel unter die Marke von 34 Dollar.

      Die Problem rankt sich um die Bewertung strukturierter Kreditderivate, in diesem Fall um sogenannte Constant Proportion Debt Obligations (CPDO). Moody's hat diesen hochkomplexen Wertpapieren zu gute Noten gegeben. Die Fehler seien seit Anfang 2007 intern bekannt gewesen, doch erst sehr viel später hatte Moody's die Ratings zahlreicher CPDOs herabgestuft und dies lediglich mit einer Änderung der Ratingmethoden begründet. Es widerspreche den eigenen Standards, Ratingmethoden zu ändern, um Irrtümer zu kaschieren, sagte ein Sprecher von Moody's. Dennoch nehme man die aufgeworfenen Fragen ernst.

      CPDOs gibt es erst seit knapp zwei Jahren. Im Kern sind dies Derivate, die auf die Bewegungen am Markt für Kreditausfallversicherungen spekulieren. Die im Zuge der Kreditkrise massiv gestiegenen Risikoprämien für diese Ausfallversicherungen ließen die Kurse der Papiere abstürzen. Der Markt für CPDOs hat Schätzungen zufolge ein Volumen von rund vier Mrd. Euro. Zum Kauf der Produkte setzten Investoren das bis zu 15-fache an Fremdkapital ein. Auch Standard & Poor's hat die Papiere bewertet und Anfang des Jahres herabgestuft.

      Die Angriffe gegen Moody's verstärken den Druck auf die Ratingagenturen, die ohnehin schwer unter Beschuss geraten sind. Ihnen wird vorgeworfen, dass sie die hohen Risiken zahlreicher strukturierter Finanzprodukte nicht richtig erkannt haben. Die EU prüft eine staatliche Kontrolle der Ratingagenturen; die Wertpapieraufsichtsbehörden untersuchen ihre Vorgehensweise.

      "Aufgrund der Vorwürfe dürften die Aufsichtsbehörden noch kritischer auf die Ratingagenturen schauen und die Rufe nach einer Regulierung noch lauter werden lassen", sagte Frank Cerveny, Leiter des Researchs für strukturierte Kreditprodukte bei der DZ Bank. Die möglichen Fehlbewertungen von Moody's untergraben die Glaubwürdigkeit der Agenturen weiter. "Computerfehler kommen nicht nur bei den Agenturen vor. Bei so modellgesteuerten Analysen wie bei CPDOs sind sie aber besonders problematisch und schädlich für das Image der Agenturen", sagte auch Alexander Ohl, Rentenfondsmanager bei Union Investment.



      Quelle: Handelsblatt.com
      Avatar
      schrieb am 27.05.08 10:10:11
      Beitrag Nr. 692 ()
      "Unter führenden Wirtschaftsfachleuten und Politikern ist erstaunlich wenig bekannt, dass der Euro gar nicht von der Europäischen Zentralbank (EZB) herausgegeben wird, sondern von den 11 nationalen Zentralbanken (NZBs) der Länder der Europäischen Union. Auch Geldmenge und Leitzins für den Euro werden nicht vom Direktorium der EZB festgelegt, sondern von dem Rat europäischer Zentralbanken, in dem die EZB neben den NZBs nur mit 6 von 17 Stimmen vertreten ist.

      Der bedenklichste Konstruktionsfehler des Euro-Systems besteht aber darin, dass die EZB nicht einmal die Qualität der Sicherheiten definieren und kontrollieren darf, gegen die die NZBs Euro-Noten emittieren: Nicht-marktfähige Schuldtitel der öffentlichen Hand, absturzgefährdete Aktien und Kredite an bankrottbedrohte Unternehmen dürfen von den NZBs nach Belieben als "Sicherheiten" für die von ihnen ausgegebenen Euro-Darlehen akzeptiert werden.

      Diese Befreiung von den früheren Zentralbankregeln wird zwar von der Deutschen Bundesbank (DBB) nicht mitgemacht; aber diese kann sich nicht dagegen wehren, dass ihre Schuldner sich bei anderen Zentralbanken gegen windige Sicherheiten Euro besorgen und damit ihre guten Sicherheitsansprüche von der DBB "zurückkaufen". Die von Deutschland geforderte Kennzeichnung der Euro-Banknoten mit einem Symbol der emittierenden NZB ist nämlich von den anderen Ländern abgelehnt worden.

      Im Gegensatz zur Regelung in der bisherigen Bundesrepublik Deutschland gibt es in Euro-Land nach dem Maastricht-Vertrag keinen Kreditgeber letzter Instanz (Lender of Last Resort, LLR) mehr. Das Fehlen einer solchen Instanz war zwischen 1929 und 1933 für die Weltwirtschaftskrise verantwortlich, bei der 4500 von 7500 US-Banken zusammenbrachen. Um eine Wiederholung dieser Krise zu verhindern, wurde die heutige Federal Reserve Bank von New York in den USA mit einer zentralen Machtstellung ausgestattet. Die Notwendigkeit einer solchen Machtzentrale ist im Maastricht-Vertrag vergessen worden."


      (2001, Prof. Dr. Otto Steiger, geb. 1938,
      Studien der Volkwirtschaftslehre
      und Wirtschaftsgeschichte an der
      FU Berlin und der Universität
      Uppsala. Seit 1973 Professor für
      Geldtheorie und Makroökonomik
      an der Universität Bremen.
      Vorschlagsberechtigter der
      Schwedischen Akademie der
      Wissenschaften für die Ökonomie-
      Nobelpreise.)
      ___________________________________

      Die logische Konsequenz auf das Privatgeld der FED? Ich meine JA.
      Gut so.
      Avatar
      schrieb am 04.06.08 14:32:54
      Beitrag Nr. 693 ()
      Lehman Brothers fallen wegen möglicher Finanzierungssuche vorb. weiter
      New York (BoerseGo.de) - Die Aktien der vor möglichen Liquiditätsproblemen stehenden Investmentbank Lehman Brothers verlieren im vorbörslichen Handel 3,07 Prozent auf 29,67 Dollar, nachdem am Vortag ein Verlust von mehr als 9 Prozent zu Buche stand. Das “Wall Street Journal” berichtete heute, dass Lehman von US-Investoren eine beträchtliche Menge an frischem Kapital erhalten hat. Nun suche das Institut nach ausländischen Geldgebern. Davon stamme mindestens einer aus Südkorea.

      (© BörseGo AG 2007 - http://www.boerse-go.de, Autor: Huber Christoph, Redakteur)
      Avatar
      schrieb am 05.06.08 09:50:39
      Beitrag Nr. 694 ()
      AMBAC (ABK) sind gestern erneut um 17% gefallen!

      Seit Monaten lastet das Damoklesschwert kollabierender
      Munis auf dem Markt.

      Ratingagenturen "drohen" mit einem längst überfälligen Downgrade.

      Ich frage mich ob der kommt. Eigentlich habe ich das immer bezweifelt,
      denn das würde zu einem Erdrutsch bei allen Assets führen.

      http://online.wsj.com/article/SB121262700710147039.html?mod=…

      Man denke einmal an die ganzen Pensionsfonds, die plötzlich Assets im Portfolio hätten, die dort aufgrund neuer Ratings nicht drin sein dürfen..

      :rolleyes:

      Ein bereingender Sommercrash wäre wohl das Gesündeste.
      Avatar
      schrieb am 05.06.08 12:33:14
      Beitrag Nr. 695 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.242.355 von DIE_GERECHTIGKEIT am 05.06.08 09:50:39Das geschieht doch schon scheibchenweise und umfassend nicht nur bei den subprime-Papieren. Hier werden Werte quartalsmäßig berichtigt und auch Leasinggeschäfte mitreingezogen.

      Die größte, momentane Gefahr aber lauert in einer ganz anderen Ecke. general Electric versucht verzweifelt Käufer zu finden für die Hausgerätesparte (Fernseher, Waschmaschinen, Geschirrspüler). Deren enorme Leasinggeschäfte dürfte locker in die 30-40 MRD laufen. Die private Verschuldung in den USA, das ist die ganz große Gefahr. Der Geldabwurf macht so Sinn und das Problem ist verschoben um ein paar Monate.

      GM,FORD und CHRYSLER werden spätestens zum Jahresende in ganz SCHWERE SEE geraten. Gestern gab GM einen Umsatzeinbruch bekannt, der aufhorchen läßt: 27% Umsatz haben sich in Luft aufgelöst.
      Avatar
      schrieb am 05.06.08 12:41:26
      Beitrag Nr. 696 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.242.355 von DIE_GERECHTIGKEIT am 05.06.08 09:50:39Das paßt zu Deinem aktuellen Posting:

      News - 05.06.08 11:24
      Moody's bedroht Bondversicherer

      Die Ratingagentur Moody's will den beiden größten US-Anleiheversicherern MBIA und Ambac ihre Top-Bonitätsnote entziehen und bringt die Unternehmen dadurch in existenzielle Bedrängnis. Auch europäische Banken bekommen ein Problem.



      Moody's begründete die Ratingüberprüfung damit, dass die Verluste bei bestimmten Wertpapieren, die von beiden versichert wurden, höher ausfallen könnten als vermutet. Betroffen sind Wohnungsbaukredite und komplexe Finanzprodukte. Zudem hätten beide Versicherer Schwierigkeiten, sich an den Finanzmärkten Kapital zu beschaffen.

      Eine Ratingherabstufung durch Moody's würde die prekäre Lage der Monoliner genannten Spezialversicherer verschärfen. Die Gesellschaften sichern gegen Gebühr Anleihen von Kommunen oder strukturierte Bonds ab. Das funktioniert beim sicheren Kommunalgeschäft nur mit Topratings. Doch die haben sie bereits bei Fitch , der kleinsten der drei wichtigen Agenturen verloren.



      Die Aktie von Ambac stürzte am Mittwoch an der New Yorker Börse um 17 Prozent ab. MBIA verlor 15,8 Prozent.

      Moody's rechnet damit, dass die Bondversicherer künftig nur noch "Aa"-Ratings haben werden, das wäre eine bis drei Stufen niedriger. Bei MBIA wäre sogar eine Degradierung in den A-Bereich möglich. MBIA hatte im ersten Quartal 2008 einen Verlust von 2,4 Mrd. $ gemeldet, bei Ambac waren es 1,7 Mrd. $. Ihr Neugeschäft lahmt, weil die Kommunen die verbliebenen gesunden Anbieter bevorzugen.

      Eine Kapitalerhöhung und erst recht die Aufnahme von Fremdkapital wären derzeit schwierig. Die Risikoprämien für Kredite beider Unternehmen sind in den vergangenen Wochen drastisch gestiegen, da Anleger sie für hochriskant halten. Eine Herabstufung von Moody's würde ihre Lage zusätzlich verschärfen. Ein Problem wäre das auch für viele Banken, die ausfallgefährdete Wertpapiere besitzen, die von den Bondversicherern mit einer Garantie versehen wurden. Sinkt das Rating der Monoliner, zieht das auch die Noten der von ihnen garantierten Wertpapiere nach unten.

      Davon wären europäische Banken womöglich stärker als US-Institute betroffen. Das schreiben Analysten der US-Investmentbank JP Morgan . "Wir glauben, dass europäische Banken nicht aggressiv genug ihre Monoline-Risiken korrigieren und die Abschreibungsquote von Merrill Lynch von 61 Prozent als Maßstab nehmen sollten", so JP Morgan. Die durch Monoliner drohenden Risiken seien um 4,8 Mrd. Euro gestiegen. Zusätzliche Abschreibungen erwarten die Analysten vor allem bei der Deutschen Bank , Credit Suisse und Société Générale .






      Von Yasmin Osman (Frankfurt) und Sebastian Bräuer (New York)





      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 05.06.08 13:59:01
      Beitrag Nr. 697 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.244.061 von Dorfrichter am 05.06.08 12:33:14Quelle: Aktiencheck.de AG

      Die amerikanische Williams-Sonoma Inc. (ISIN US9699041011 (News)/ WKN 867980), ein Einzelhändler für Einrichtungsgegenstände, meldete am Mittwoch, dass ihr Gewinn im ersten Quartal um 42 Prozent gesunken ist, was mit schwachen Umsätzen angesichts eines schwierigen US-Häusermarktes zusammenhängt.

      Der amerikanische Küchenmöbelhersteller American Woodmark Corp. (ISIN US0305061097 (News)/ WKN 871501) gab am Mittwoch bekannt, dass sein Gewinn im vierten Quartal eingebrochen ist, was zum Teil mit erhöhten Gemein- und Frachtkosten sowie deutlich gestiegenen Gaskosten zusammenhängt.
      Avatar
      schrieb am 05.06.08 18:10:43
      Beitrag Nr. 698 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.244.127 von Dorfrichter am 05.06.08 12:41:26das ist nach wie vor ein Riesenthema an der Wallstreet.

      Haben sich mehrere Leute dazu geäussert.

      Tenor: Die Wahrscheinlichkeit, das sich die Monoliner
      ausreichend Kapital beschaffen können werden tendiert gen NULL

      Auf der anderen Seite würde eine Pleite eines der großen Anleiheversicherern vermutlich eine Kettenreaktion auslösen,
      die das ganze Finanzsysten zusammenbrechen lassen könnte.

      Das ist kein Joke!

      Stell Dir mal vor, es kommen immer mehr besorgte Rentner und Investoren auf die Idee,
      Ihre "sicheren Anlagen" veräussern zu wollen und die Schein werden
      plötzlich nicht mehr gehandelt.. :rolleyes:

      Weit entfernt waren wir davon im Februar nicht. Ein Händler meinte neulich, es habe im Februar tagelang keine Geldkurse für deutsche Pfandbriefe mehr gegeben. :eek::eek: Diese Aussage ist so hart, dass man komplett vom Glauben abfällt.
      Avatar
      schrieb am 05.06.08 18:33:42
      Beitrag Nr. 699 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.247.563 von DIE_GERECHTIGKEIT am 05.06.08 18:10:43:confused:
      Pfandbriefe? Welche denn?

      Auch Staatsanleihen sind "Pfandbriefe..."
      Avatar
      schrieb am 05.06.08 18:43:40
      Beitrag Nr. 700 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.247.822 von Dorfrichter am 05.06.08 18:33:42..ja eben! :eek::eek:

      schau mal auf posting #23

      http://www.wallstreet-online.de/diskussion/1141387-neustebei…
      Avatar
      schrieb am 05.06.08 21:08:09
      Beitrag Nr. 701 ()
      http://online.wsj.com/article/SB121269071172949319.html?mod=…

      MBIA, Ambac Downgraded :cool::rolleyes:
      By Kathy Shwiff
      Word Count: 313 | Companies Featured in This Article: Ambac Financial Group, MBIA

      Standard & Poor's stripped the key AAA ratings from the bond-insurance units of Ambac Financial Group and MBIA Inc., possibly setting into motion another shudder throughout the credit markets and ratings reductions on billions of dollars in securities.

      The move -- the first of possibly several cuts -- comes a day after Moody's Investors Service said it will most likely lower the ratings ...



      und jetzt die Reaktion der Märkte:

      ein kurzer Dip, der massivst aufgefangen wird und zu einem Shortsqeeze führt! ABARTIG!
      Avatar
      schrieb am 10.06.08 09:52:23
      Beitrag Nr. 702 ()
      Avatar
      schrieb am 11.06.08 10:34:35
      Beitrag Nr. 703 ()
      NA ENDLICH scheint man diese Lücke erkannt zu haben. Das wäre ein erster Hinweis darauf, daß Europa endlich reagiert auf zwei grundverschiedene Zahlungssysteme.

      11.06.2008 09:18 Uhr

      Finanzmarkt-Kontrolle
      Merkel will europäische Ratingagentur
      Bundeskanzlerin Merkel will die internationalen Finanzmärkte stärker kontrollieren - und einen größeren Einfluss der Euro-Zone.





      Will einen größeren Einfluss der Euro-Zone auf die Finanzmärkte: Bundeskanzlerin Angela Merkel, hier beim deutsch-französischen Gipfel in Straubing.
      Foto: Reuters

      Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich für einen größeren Einfluss der Euro-Zone bei der Regulierung der internationalen Finanzmärkte ausgesprochen.

      Auf mittlere Sicht brauche Europa eine eigene Ratingagentur, weil es die Euro-Zone bislang noch nicht geschafft habe, die Regulierung der Finanzmärkte ausreichend zu beeinflussen, sagte die CDU-Politikerin in einem Interview mit der Financial Times.

      Europa habe sich durch Binnenmarkt und Euro eine gewisse wirtschaftliche Unabhängigkeit erarbeitet.

      "Aber wir haben, was die Regelsetzung, die Transparenz und die gesamte Standardisierung der Finanzmärkte anbelangt, nach wie vor ein sehr stark angelsächsisch dominiertes System."


      Banken in der FinanzkriseDie Zündler und ihre Brandbeschleuniger Die Kanzlerin erklärte, die Eigenkapitalanforderungen sollten bei Finanzprodukten mit hohem Risiko möglicherweise verstärkt werden.

      "Man sollte über das Verhältnis von Eigenkapital zu Risikoprodukten nachdenken, zum Beispiel prüfen, ob für bestimmte Produkte, die ein höheres Risiko haben, eine höhere Eigenkapitalunterlegung notwendig ist."

      Merkel sprach sich erneut für mehr Transparenz an den Finanzmärkten aus und unterstrich, die Europäische Zentralbank müsse unabhängig bleiben.


      (sueddeutsche.de/Reuters/jkr/hgn)
      Avatar
      schrieb am 11.06.08 10:38:24
      Beitrag Nr. 704 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.242.355 von DIE_GERECHTIGKEIT am 05.06.08 09:50:39muss man dass nicht ein wenig differenzierter sehen ? dass man die versicherten assets einzelnd neu bewertet, als gäbe es ambac & co nicht. erst dann kennt man doch das wirkliche risiko. und kann es entsprechend bewerten .
      Avatar
      schrieb am 11.06.08 11:10:19
      Beitrag Nr. 705 ()
      Avatar
      schrieb am 11.06.08 13:39:24
      Beitrag Nr. 706 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.279.566 von berrak am 11.06.08 10:38:24sicherlich! Wie die Meldung von heute zeigt,
      hat dieses Thema Top-Priority auf beiden Seiten des Atlantiks.

      Ich verfolge momentan die US-Diskussion (via Youtube)

      Die Amerikaner wachen langsam auf und fragen sich,
      was angesicht der Inflation und mittlerweile 53 Billionen Dollar Schulden von ihren versprochenen Sozialleistungen übrig bleibt.
      Und offene Kritik an der FED ist immer öfter auch in den von neokonservativen Kreisen kontrollierten Massenmedien zu vernehmen

      Bin ehrlich gespannt auf den 12 Juli und was sich an diesem Tag
      in Washington DC abspielt. (google: \"revolution march\")

      Auf Youtube gibt es tausende von Videos mit gigantischen Klickraten

      Dieses mit 1,635,542 views :eek::eek: z.B. wird - wie viele andere zuvor - offenbar gerade vom Netzt genommen:

      http://www.youtube.com/watch?v=IWfIhFhelm8

      aber es taucht immer wieder auf:

      http://www.youtube.com/watch?v=yjBoAQw7bgo

      Gruß
      Julia
      Avatar
      schrieb am 11.06.08 15:33:30
      Beitrag Nr. 707 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.281.165 von DIE_GERECHTIGKEIT am 11.06.08 13:39:24in Amerika bekommt man jetzt bei einem Hauskauf ein zweites dazu :keks:

      buy one, get on free

      http://www.youtube.com/watch?v=VgTdxEGauok

      (die spinnen, die Amis!)
      Avatar
      schrieb am 17.06.08 13:29:18
      Beitrag Nr. 708 ()
      16.06.2008 15:17
      Lehman Brothers wie angekündigt mit Milliarden-Verlust
      Die Investmentbank Lehman Brothers <LEH.NYS> <LEM.ETR> (News) hat im zweiten Quartal wegen der Folgen der Finanzkrise wie angekündigt tiefrote Zahlen geschrieben. Unter dem Strich liege der Verlust bei 2,8 Milliarden Dollar oder 5,14 Dollar je Aktie, teilte das Institut am Montag mit und bestätigte damit seine vorläufigen Zahlen aus der vergangenen Woche. Wegen der Probleme an den Finanzmärkten und der daraus entstandenen Abschreibungen und Handelsverluste konnte Lehman Brothers im zweiten Jahresviertel keine Erträge erwirtschaften, sondern musste einen negativen Wert von 668 Millionen Dollar verbuchen. Im Vorjahr hatte das Institut noch Erträge vn 5,5 Milliarden Euro erwirtschaftet.

      Vor einer Woche hatte Lehman Brothers bekannt gegeben, sechs Milliarden Dollar frisches Kapital einsammeln zu wollen. Seitdem habe die Bank notwendige Schritte eingeleitet, um Glaubwürdigkeit zurück zu gewinnen und dafür zu sorgen, dass sich die "inakzeptable Leistung" aus dem zweiten Quartal nicht wiederhole, sagte Lehman-Chef Richard Fuld. Die Bank habe die angekündigten sechs Milliarden Dollar bereits beschafft. Zudem seien die personelle Veränderungen eingeleitet worden: Bart McDade werde wie angekündigt Joseph Gregory als COO ersetzen und das operative Geschäft verantworten, Ian Lowitt soll Erin Callan als Finanzchef ablösen. Die Bestände an Risikopapieren seien deutlich abgebaut worden. Mit all diesen Maßnahmen sei Lehman für die Zukunft gut positioniert.

      Am härtesten traf die Finanzkrise im zweiten Quartal die Sparte Capital Markets, die negative Erträge in Höhe von 2,4 Milliarden Dollar auswies. Im Vorjahr hatte noch ein Plus von 3,6 Milliarden Dollar gestanden. Allein im Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren verbuchte die Bank negative Erträge in Höhe von drei Milliarden Dollar. Im Investmentbanking erwirtschaftete Lehman Brothers Erträge in Höhe von 900 Millionen Euro nach 1,2 Milliarden Dollar im Vorjahr. In der Vermögensverwaltung blieben die Erträge im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert. Die Liquiditätsreserven kletterten wie bereits bekannt gegeben gegenüber dem am 29. Februar abgeschlossenen Vorquartal von 34 auf 45 Milliarden Dollar./sb/fn

      ISIN US5249081002

      AXC0134 2008-06-16/15:16
      Avatar
      schrieb am 18.06.08 16:59:38
      Beitrag Nr. 709 ()
      Crash Alarm
      Mittwoch, 18. Juni 2008
      Die Royal Bank of Scotland löst Crash Alarm aus. Zusammenbruch des Aktienmarktes und der Kreditmärkte befürchtet. +++ Lehman Brothers am Ende?
      Die RBS, einer der größten Banken in Großbritannien, rät ihren Kunden, sich auf einen totalen Crash des Kapitalmarkts vorzubereiten. In den nächsten drei Monaten komme es an den globalen Kreditmärkten und an den Aktienmärkten zu einem Crash.



      „Es steht eine furchtbare Zeit bevor - man sollte darauf vorbereitet sein, sagte Bob Janjuah, der Kredit Stratege der RBS. Allerdings glauben die Experten, dass der Aktienmarkt bis Juli noch ein wenig ansteigen werde, bevor es dann knallt. Die Zentralbanken seien hilflos. So müssten mit ansehen, wie die Inflation steige während auch die Arbeitslosigkeit in die Höhe gehen werde. Dies dürfte auch zu gesellschaftlichen Verwerfungen führen. In dieser Situation mit höheren Zinsen zu drohen, "sei die Hölle" - so der RBS Analyst.



      Diese Verwerfungen dürften auch zu Problemen beim Euro und Euro - Anleihen führen. Kit Jukes, Chef der RBS Bond Abteilung hält es für sicher, dass die Zinsunterschiede zwischen Anleihen der „peripheren Länder" und den deutschen Bunds sich dramatisch ausweiten werden.



      Die Analysten der Bank gehen davon aus, dass der S&P 500 um mehr als 300 Punkte fällt auf etwa 1050 - bis September. Jetzt müsse man die Zeche für die Übertreibungen der letzten Jahre zahlen. Kein Land bleibe von den kommenden Verwerfungen verschont, auch nicht Europa und die Emerging Markets.



      Die RBS warnt vor einer der schlimmsten Börsenkrisen der letzten hundert Jahre, welche einen ähnlichen Verlauf nehmen könne wie der Crash von 1929.
      Rat: Cash is king. Bargeld sei eine Art sicherer Hafen.

      Die Studie der RBS ist intern schon letzte Woche erschienen. Einige deutsche Analysten meinen, dass die Angst übertrieben sei. In der Studie wird Hauptsächlich die Auswirkung der Kreditkrise analysiert.



      RBS Artikel im Daily Telegraph

      Laut Reuters in dieser Sekunde: Lehman Brothers CEO will angeblich verkaufen. Reuters meldet dies und CNBC. Nach diesen Informationen denkt der Chef von Lehman Brothers darüber nach, die Investmentbank zu verkaufen. Laut Insidern ein klares Signal, das Lehman am Ende ist.



      Quelle: mmnews.de
      Avatar
      schrieb am 21.06.08 12:43:14
      Beitrag Nr. 710 ()
      Lieber Leser, nimm Dir die Zeit, diesen Artikel aufmerksam durchzulesen. Ja, er ist lang, aber ich denke, das ist hochinteressant.
      _________________________________________________________

      Das Gift der Spekulanten
      Von Heike Buchter | © DIE ZEIT, 19.06.2008 Nr. 26
      Schlagworte: Wertpapierhandel Kapitalmarkt Geld und Börse Finanzen
      Eine neue Katastrophe am Finanzmarkt steht bevor. Geldhäuser haben sich wechselseitig gegen alle möglichen Risiken versichert – könnten im Ernstfall aber gar nicht zahlen.


      Es war ein Komplott zur Rettung der Finanzwelt. Die Beteiligten trafen sich am Montag vor einer Woche in einem Sandsteinbau in Manhattan, zwei Häuserblocks von der Wall Street entfernt. Der Drahtzieher ist dort Hausherr: Timothy Geithner, 46, Präsident der New York Federal Reserve Bank, der regionalen Notenbank. Die Geladenen – Vertreter von Finanzriesen wie Citigroup, JP Morgan Chase, Deutsche Bank, Goldman Sachs, Morgan Stanley, Merrill Lynch und UBS – sollen nach seinem Willen ein riesiges neues Notfallnetz an der Wall Street spannen. Und zwar möglichst schnell. Es wird gebraucht, wenn Geithners Albtraum wahr wird und die nächste große Krise ausbricht.

      Was Geithner und die anderen so schlecht schlafen lässt, ist ein möglicher Kollaps auf dem Markt für Credit Default Swaps oder CDS, wie sie an der abkürzungsbesessenen Wall Street genannt werden. Ja, das klingt technisch, und tatsächlich wussten selbst Brancheninsider bis vor Kurzem kaum etwas über diese Papiere. Sie werden immer noch weitgehend im Verborgenen gehandelt und kaum von jemandem reguliert.

      Doch Jahr für Jahr, Monat für Monat nahm der Handel mit diesen Kontrakten zu. Sie gehören heute zu den Finanzinstrumenten mit der höchsten Wachstumsrate. Addiert man die Nennwerte all dieser Papiere, kommt man auf 62.000 Milliarden Dollar – mehr als doppelt so viel wie der Aktienwert der 2.500 Unternehmen, die an der New Yorker Börse gelistet sind. Ein Billionenmarkt für einen exklusiven Club: neun von zehn CDS-Transaktionen finden zwischen zehn großen Finanzhäusern statt. Ebenjene, die Geithner zum Gespräch bat.

      »Esoterische Finanzinstrumente gefährden den Markt«

      Credit Default Swaps ähneln Versicherungen – gegen den Ausfall einer Unternehmensanleihe oder eines anderen Kreditpapiers. Eigentlich eine sinnvolle Erfindung, um den globalen Kreditmarkt sicherer zu machen. Doch auf die Details kommt es an. Der Verkäufer eines CDS-Vertrages bietet dem Käufer an, dass er einspringt, wenn ein Kreditnehmer seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommt. Für diese Hilfsbereitschaft in der Not erhält der Verkäufer eine Prämie vom Käufer. So weit funktioniert es wie bei jeder anderen Art von Versicherung. Einen wesentlichen Unterschied zu herkömmlichen Policen gibt es aber: Weder der CDS-Verkäufer noch der Käufer des Kontraktes müssen das Kreditpapier, das da gegen Ausfall versichert wird, tatsächlich besitzen. Es ist also so, als würde man ein fremdes Haus gegen Brandschäden versichern.


      Wenn ein solcher Vertrag geschlossen wird, muss der CDS-Käufer nur die Prämie zahlen. Der CDS-Anbieter muss außer seinem Zahlungsversprechen nichts einbringen – es sei denn, der CDS-Käufer verlangt eine Sicherheitsleistung, meist 5 bis 10 Prozent der potenziellen Auszahlungssumme. Sicherungsgeber und -nehmer können die Police jederzeit veräußern. Damit laden CDS aber geradezu dazu ein, als Zockerpapiere eingesetzt zu werden. Bei geringem Kapitaleinsatz lässt sich damit auf die Entwicklung der Kreditwürdigkeit von Unternehmen oder auf Markttrends wetten. »Dieser Markt ist völlig unreguliert, und niemand weiß, ob sein Vertragspartner im Falle eines Kreditausfalls tatsächlich zahlen kann«, warnt Großspekulant George Soros – der eigentlich nicht dafür bekannt ist, zimperlich mit Risiken umzugehen. Der 78-Jährige wettert aber über die »esoterischen« Finanzinstrumente und sieht in CDS ein »Damoklesschwert, das über den Märkten hängt«.

      CDS sind Derivate: Papiere, die ihren Wert aus der Kursentwicklung oder aus den Preiserwartungen anderer Wertpapiere ableiten und die häufig nur noch für Mathematikgenies durchschaubar sind. Derivate haben der Wall Street nach der geplatzten Internetblase wieder Rekordgewinne beschert. Mit Derivaten lässt sich auf so gut wie alles wetten: Arbeitslosenzahlen, Orangenernte, Hurrikane, Wahlen – oder eben Zahlungsfähigkeit. »Wall Street würde auch darauf wetten, welcher Regentropfen schneller an der Scheibe runterläuft«, lästert Howard Simons, Stratege bei der Investmentfirma Bianco Research und mehr als 30 Jahre dabei.

      Das erste Derivat vom Typ CDS konstruierten Anfang der neunziger Jahre die Finanzingenieure bei JP Morgan Chase. »Damit hatten die Banken und Kreditgeber endlich einen Weg gefunden, ihr Kreditausfallrisiko durch ein frei handelbares Finanzinstrument abzusichern«, sagt Satyajit Das, ein Risikoberater für Finanzhäuser. Er gibt ein Beispiel: Wenn JP Morgan Chase viele Kredite an einen bestimmten US-Großkonzern vergeben hat und dieses Risiko nun mindern will – ohne die Kredite selbst zu kündigen–, kann sich die Bank nun per CDS-Kontrakt absichern. Sie versichert also die Kredite.

      »Statt eine Firma zu retten, drängen Hedgefonds auf den Konkurs«

      Ihre Vertragspartner – die Anbieter von CDS-Papieren – können umgekehrt von der Kreditwürdigkeit des großen US-Konzerns profitieren, ohne ihm selber Kapital ausleihen zu müssen. »Das macht CDS besonders attraktiv für deutsche Finanzinstitute – wie etwa die Landesbanken –, die durch CDS-Kontrakte ihr Kreditportfolio breiter streuen können, ohne selbst als Kreditgeber aufzutreten«, sagt Das.

      Die Idee fand schnell Anklang in der Branche: Im Jahr 2001 betrug der Nominalwert der ausstehenden CDS-Kontrakte etwas weniger als 1.000 Milliarden Dollar. Doch es war eine weitere Eigenschaft der CDS, die den Markt geradezu explodieren ließ. »Über CDS konnten Marktteilnehmer erstmals ohne komplizierte Winkelzüge darauf wetten, dass ein Unternehmen seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommt«, sagt Experte Das.

      Ein Spiel, für das die Banken schnell neue Teilnehmer fanden: Brokerhäuser wie Goldman Sachs, Morgan Stanley und Bear Stearns sowie Hedgefonds, deren Händler immer auf der Suche nach Spekulationspapieren sind. Im Jahr 2005 war das CDS-Volumen bereits auf 10.000 Milliarden Dollar angeschwollen. Seitdem hat sich die Zahl der Kontrakte jedes Jahr mehr als verdoppelt.

      Die Derivate könnten sich freilich als süßes Gift für die Spekulanten entpuppen. Denn im Gegensatz zu Aktien und Anleihen lassen sich die künstlichen Papiere endlos vermehren. Als der US-Autozulieferer Delphi Insolvenz anmelden musste, standen Kredite und Anleihen in Höhe von 5,2 Milliarden Dollar aus. Die CDS-Kontrakte auf diese Schulden betrugen 28 Milliarden Dollar – mehr als fünfmal so viel.

      Dieses Verhältnis ist nicht außergewöhnlich, kann aber schwerwiegende Folgen haben: Konkursrichter und Insolvenzverwalter beobachten zunehmend ein ungewöhnliches Verhalten bei Hedgefonds, die zu den Gläubigern gehören. »Statt Interesse an einer Rettung des Unternehmens zu haben, drängen sie auf einen Konkurs – weil sie dann die CDS-Kontrakte ausbezahlt bekommen«, sagt Henry Hu, Rechtsprofessor an der University of Texas, der das Phänomen in einer Studie beschrieben hat.

      CDS gehören zu den komplexesten Innovationen, die die Wall Street je hervorgebracht hat. Das eigentliche Drama: Der Handel mit diesen Papieren wird kaum strikter gehandhabt als die mittägliche Pizzabestellung für die Händler. Am Telefon oder per E-Mail sprechen die Beteiligten ihre Kontrakte ab. Die Banken, die als aktivste Teilnehmer die Preise festsetzen, schicken von Zeit zu Zeit ihre Kurslisten per E-Mail herum. Will ein Investor also wissen, wie gerade der CDS auf Anleihen vom Technologieriesen IBM gehandelt wird, um ein Beispiel zu nehmen, dann muss er die Nachrichten in seinen elektronischen Postkasten durchforsten.

      Die laxe Handhabung in diesem riesigen Geschäft ist schon allein genug, um für Zündstoff zu sorgen. »Da wird es dann ganz fix heißen, holt die Anwälte«, sagt Stratege Simons. Allein die Unsicherheit bei der Abwicklung könnte genügen, um die Finanzmärkte entgleisen zu lassen.

      Warum ändert das niemand? Weil Banken bisher kräftig von der Undurchsichtigkeit profitieren. »Wenn niemand weiß, wo der aktuelle Preis für die Kontrakte steht, können die Banken entsprechende Risikoaufschläge kassieren«, sagt Joseph Mason, Bankenprofessor an der Louisiana State University und früher Volkswirt des Finanzministeriums. Um Kleingeld geht es nicht. Rund 31 Milliarden Dollar sollen die Finanzhäuser mit CDS-Transaktionen im vergangenen Jahr verdient haben, schätzt der Nachrichtendienst Bloomberg. Kein Wunder, dass Banken und Broker bisher zögerlich auf die Beschwörungen des New Yorker Fed-Chefs Timothy Geithner reagiert haben: Der erwartet schon länger, dass sie wenigstens die Dokumentation ihrer Transaktionen auf den Stand des Computerzeitalters bringen.

      Zu einem harten Durchgreifen konnten sich die US-Aufseher aber nicht durchringen. Sie fürchteten um die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Institute. Außerdem galten die CDS den Aufsehern lange als ein Segen, nicht als ein Fluch für die Finanzmärkte. Der frühere Notenbankchef Alan Greenspan pries sie, weil sie das Risiko global verteilten: »CDS sind wahrscheinlich die wichtigsten Finanzinstrumente überhaupt – sie haben es möglich gemacht, dass die US-Banken ihre Risiken auf stabile amerikanische und internationale Institutionen verteilen konnten«, sagte er noch im Mai 2006. Das trifft auch zu – nur dass die weltweiten Kapitalmärkte unterm Strich eben doch nicht sicherer geworden sind. Im Gegenteil.

      Welche Gefahr der Boom der CDS-Papiere birgt, wurde im März deutlich. Bear Stearns, das kleinste der fünf großen US-Brokerhäuser, geriet ins Wanken. Es war durch Verluste aus der US-Hypothekenkrise angeschlagen – die wiederum durch esoterische Baudarlehenmodelle der Wall Street mit ausgelöst wurde. Im Kern aber scheiterte Bear Stearns an etwas anderem: Solche Brokerhäuser haben im Gegensatz zu Geschäftsbanken keine Einlagen von Sparern, sie müssen sich deshalb ständig am Markt refinanzieren. Dazu aber muss ihre Kreditwürdigkeit außer Frage stehen. Gerüchte um Liquiditätsengpässe – wie sie in der dritten Märzwoche bei Bear Stearns aufkamen – werden schnell zum existenziellen Risiko.

      Schon damals stellten die alarmierten Notenbanker aber auch fest: Bear Stearns war als Transaktionspartner dicht ins Gewebe der CDS-Kontrakte verstrickt. Wäre das Wall-Street-Haus über Nacht zusammengebrochen, wären die Folgen unabsehbar gewesen – wegen dieser CDS-Papiere. »Dann wären sämtliche Transaktionspartner auf einen Schlag zum Ausgang gestützt, sie hätten ihre CDS-Kontrakte mit Bear auflösen und schnellstmöglichst neue Partner finden müssen, um ihr Risiko wieder abdecken zu können«, beschreibt Derivateexperte Das den Albtraum der Aufseher. Panik hätte die Märkte weltweit erfasst. Jedenfalls handelten Geithner und seine Kollegen schnell. Sie arrangierten die Übernahme von Bear Stearns durch JP Morgan Chase – der Großbank, die die meisten ausstehenden CDS-Kontrakte hält.

      Doch paradoxerweise hat dieser Beinahe-Absturz die Gefahr verstärkt. Denn der CDS-Markt hat schon immer ein riesiges Problem gehabt: die begrenzte Teilnehmerzahl. »Das Ganze ist ein Ringelreihen, bei dem das Risiko letztlich im Kreis wandert«, sagt ein Insider. Weil die CDS-Kontrakte nirgendwo registriert werden, fürchten die Aufseher, dass sich das Risiko unbemerkt bei einzelnen Institutionen ansammelt. Nach dem Aufkauf von Bear Stearns ist der Kreis noch enger geworden. »Es sind noch weniger Jungs, die man anrufen kann – und noch weniger Angebot und Nachfrage, um Kontrakte zu platzieren«, sagt Christopher Whalen von Institutional Risk Analytics, der selbst früher bei Bear Stearns arbeitete. Kein Wunder, dass die Regulierer nervös reagierten.

      Sie haben dafür noch einen weiteren Grund: Etliche Banken setzen CDS offenbar ein, um die vorgeschriebenen Mindestreserven gering zu halten. Das behaupten jedenfalls Bankenprofessor Mason und seine Kollegin Julia Whitehead in einer unveröffentlichten Studie. Wenn amerikanische Banken Kredite vergeben, müssen sie üblicherweise einen Teil davon – vorschriftsgemäß acht Prozent – zurückstellen, zur Sicherheit. Doch wenn sie sich per CDS-Kontrakt gegen den Kreditausfall versichern, gibt es ja auf dem Papier kein Risiko mehr. Also müssen sie auch keine Reserven halten.

      Doch wie sicher ist das wirklich? Oft treten heutzutage Hedgefonds als Verkäufer von CDS-Kontrakten auf. Diese unregulierten Fonds verfügen aber in der Regel nur über eine dünne Kapitaldecke – sie leihen sich den größten Teil des Geldes, mit dem sie spekulieren. Selbst Banker gehen davon aus, dass viele Hedgefonds im Versicherungsfall wohl kaum würden zahlen können.

      Den Initiatoren des CDS-Kreisverkehrs ist das freilich egal: Sie gehörten in den vergangenen Jahren zu den bestbezahlten Fachkräften der Branche. Solange die Gewinne sprudelten, fragte kaum jemand nach den Details. Das wurde Martin Sullivan zum Verhängnis. Der Vorstandschef des Versicherungsriesen AIG musste Anfang der Woche gehen. Gestürzt ist Sullivan ausgerechnet über CDS. Noch Ende vergangenen Jahres erklärte er, man müsse mit Abschreibungen von 1,1 Milliarden Dollar rechnen. Doch bis Mai dieses Jahres hat AIG bereits rund 20 Milliarden Dollar für den Wertverlust im CDS-Portfolio abschreiben müssen.

      Da ist es einigen an der Wall Street inzwischen mulmig geworden. »Wir als Branche haben versagt, wir haben den Ball fallen lassen«, bekannte kürzlich Kenneth Griffin, Gründer des 20 Milliarden Dollar schweren Citadel-Fonds, einem der größten und erfolgreichsten Hedgefonds.

      Dabei kommt der große Test erst noch. CDS sind in einer Zeit populär geworden, in der Insolvenzen und Konkurse auf ein historisches Tief gefallen waren. Doch mit der Hypothekenkrise und dem Abschwung der Wirtschaft in den USA gibt es wieder mehr Pleiten. Im Mai lag die Ausfallquote bei Krediten mit schwächerer Bonität bei zwei Prozent, berichtete die Rating-Agentur Moody’s. Innerhalb der kommenden zwölf Monate wird sie auf über sechs Prozent steigen, schätzen dieselben Analysten. Erst dann wird sich wirklich zeigen, ob und wie der CDS-Markt funktioniert. »Es ist, als hätten wir eine Wunderkur gefunden hätten, von der wir nicht wissen, ob sie in der Krise wirklich hilft, und die niemand ausprobiert hat«, sagt Risikoberater Das. Niemand weiß, wie das Experiment mit dem globalen Finanzsystem ausgehen wird. »Aber wer von einem reibungslosen Ablauf ausgeht, leugnet die Realität.« Geithner hat den Banken bis September Zeit gegeben, ein standardisiertes Abwicklungssystem einzuführen. Das Rennen gegen die nächste Pleitewelle hat begonnen.

      unter amerikanischen Unternehmen rollt. Die Ausfallquoten für Kredite steigen. Dagegen haben sich viele Finanzhäuser versichert. Doch waren sie nur ein kleiner Club, der sich gegenseitig Policen ausstellte. Woher kommt im Ernstfall das Geld?

      _________________________________________________________________

      62 BILLIONEN?! Nur noch Wahnsinnige.
      Avatar
      schrieb am 23.06.08 12:20:09
      Beitrag Nr. 711 ()
      Avatar
      schrieb am 23.06.08 19:29:51
      Beitrag Nr. 712 ()
      DANKE für die Arbeit, Dorfrichter, immer wieder interessant, hier zu lesen

      47Elfen
      Avatar
      schrieb am 25.06.08 10:46:32
      Beitrag Nr. 713 ()
      News - 25.06.08 09:26
      Barclays pumpt den Markt an

      Die von der Finanzkrise schwer gebeutelte britische Großbank Barclays holt sich frisches Kapital in Milliardenhöhe von ausländischen Investoren.



      HB LONDON. An dem Schritt würden sich unter anderem der Staatsfonds des Öl-Emirats Katar, Qatar Investment Authority, und die japanische Großbank Sumitomo Mitsui Financial (SMFG) beteiligen, teilte Barclays am Mittwoch mit. Die Qatar Investment Authority will demnach Aktien im Wert von 2,2 Milliarden Euro kaufen. SMFG werde insgesamt 632 Millionen Euro investieren.

      Barclays ist das drittgrößte Geldhaus Großbritanniens und hat infolge der US-Subprime- und Kreditkrise Verluste von mehr als fünf Milliarden Dollar angehäuft. Die Bank will 1,407 Milliarden neue Aktien zum Preis von 282 Pence je Papier ausgegeben. Das entspricht einem Abschlag von 9,3 Prozent zum Schlusskurs der Aktie am Dienstag. Sumitomo zahlt demnach mit 296 Pence je Papier etwas mehr. Am Mittwochvormittag notierte die Barclays-Aktie 3,5 Prozent im Plus bei 321,5 Pence.



      Quelle: Handelsblatt.com
      Avatar
      schrieb am 25.06.08 14:16:11
      Beitrag Nr. 714 ()
      NA ENDLICH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


      Mein Gott, daß ich das noch erleben darf!
      __________________________________________

      Währungsfonds durchleuchtet US-Finanzsystem
      Von Gabor Steingart, Washington

      Demütigung für Mr. Dollar: US-Notenbankchef Ben Bernanke muss sich eine Generaluntersuchung durch den Internationalen Währungsfonds gefallen lassen. Das gesamte Finanzsystem des Landes wird auf seine Tauglichkeit überprüft - ein für die USA einmaliger Vorgang.



      Hamburg - Die US-Notenbank gehört zu Amerika wie Coca-Cola und Pizza Hut, sollte man meinen. Doch in diesen Tagen wird zumindest ein Unterschied augenfällig: Pizza und braune Brause konnten im Zuge der Globalisierung ihren Einflussbereich ausdehnen. Die Macht der US-Notenbank aber schrumpft.

      Kein Notenbank-Chef der amerikanischen Geschichte musste sich derart demütigen lassen wie Ben Bernanke.


      Notenbanker Bernanke: George Bush hat der Prüfung zugestimmt. Er weiß: Die Ergebnisse liegen erst nach Ende seiner Amtszeit vor - dann ist der Fed-Chef der alleinige Sündenbock
      Zum Teil liegt das an den Umständen: Die Inflation steigt und steigt, wird im Jahresdurchschnitt wohl über vier Prozent liegen. Aber Mr. Dollar ist dieses Mal auch Mr. Machtlos. Er kann die Zinsen im Herbst zwar anheben, er kann aber auch beten, was wahrscheinlich besser wäre. Denn durch Beten wird wenigstens das Wachstum der US-Wirtschaft nicht abgewürgt, was im Falle höherer Zinsen sehr wahrscheinlich ist.

      Nach Jahren des Aufschwungs befinden sich die USA am Beginn einer Rezession, die durch eine staatlich verfügte Geldverknappung eher vertieft denn gemildert würde. Investitionen verteuern sich dann automatisch, die Konsumlust wird gedämpft, die Wirtschaft verlangsamt ihr Wachstum, was sofort auf Arbeitslosenzahlen und Löhne durchschlägt.

      Laut Lehrbuch steigt dann zwar die Geldwertstabilität, weil sich niemand mehr traut, höhere Löhne oder höhere Preise zu verlangen. Aber im Zeitalter der Globalisierung ist das Lehrbuch der Nationalökonomie nicht mehr viel wert. Die moderne Inflation wird getrieben von der globalen Knappheit der Ressourcen. Es gibt mehr Kaufkraft als Kaufgelegenheiten. Es gibt vor allem zu wenig Öl, zu wenig Rohstoffe und zu wenig Nahrungsmittel und um dieses Zuwenig streiten viele Akteure und das mit Billionen von Dollar.

      Deshalb ist der Preis für ein Barrel Rohöl (159 Liter) von 25 Dollar im Jahr 2002 auf 135 Dollar im Jahr 2008 gestiegen. Deshalb haben sich die Preise für Mais im gleichen Zeitraum verdreifacht und die für Kupfer nahezu verfünffacht.

      Rechnet man die in die USA eingeführte Inflation heraus, steht unterm Strich ein kleines Wunder, nämlich annähernde Preisstabilität. Berechnet auf Jahresbasis steigen die hausgemachten Preise derzeit nur um 2,3 Prozent. Wenn das alles wäre, müsste der Notenbank-Präsident nur schläfrig blinzeln wie ein Hofhund. So aber schlägt er wütend an. Er bellt, was seine Aufgabe ist, aber er kann nicht mehr beißen. Denn alle die Zinspolitik der USA kann an der Güterknappheit nichts ändern.

      Peinliche Untersuchungen, Interviews, Stress-Tests

      Persönliche Widersacher Bernankes tragen zu seiner Demütigung noch erheblich bei. Früher war der Präsident der Notenbank der Papst unter den Priestern der Geldelite. Doch anders als unter Vorgänger Alan Greenspan stößt Bernankes Politik auf Widerstand, auch innerhalb der Zentralbank.


      MEHR ÜBER...
      Ben Bernanke Fed IMF
      zu SPIEGEL WISSEN In dem für die Zinspolitik entscheidenden Gremium der Fed waren die letzten sieben Entscheidungen von einer wachsenden Zahl von Minderheitenvoten begleitet. Bernanke habe mit seiner Politik des billigen Geldes - sprich dauernden Zinssenkungen - das Inflationsproblem erst befördert, das er nun bekämpfen will, sagen seine Gegner.

      Ein weiteres Ungemach für Mr. Dollar kommt hinzu, das seine Wirkung erst in einigen Monaten entfalten wird. Offizielle des Internationalen Währungsfonds (IWF) haben sich bei ihm gemeldet, die etwas Ungeheuerliches im Schilde führen: eine Generaluntersuchung des US-Finanzsystems. Sie können einen Beschluss im Vorstand des IWF vorzeigen, auf dem schwarz auf weiß steht, dass in den USA ein sogenanntes Financial Sector Assessment Program (FSAP) durchgeführt wird. Das ist nichts Geringeres als eine Röntgenaufnahme des gesamten US-Finanzsystems.


      IHRE MEINUNG IST GEFRAGT

      Diskutieren Sie über diesen Artikel
      Die Notenbank, aber auch die Börsenaufsicht, die großen Investmentbanken, die Immobilienfinanzierer und die Hedgefonds müssen dazu vertrauliche Unterlagen an das IWF-Team herausreichen. In Interviews haben sie Rede und Antwort zu stehen. Ihre Datenbanken will man sogenannten Stress-Tests unterziehen: Es werden Worst-Case-Szenarien durchgespielt, um heraus zu finden wie weitere Milliardenpleiten oder ein fortschreitender Dollarverfall sich auswirken könnten.

      Der IWF ist per Satzung verantwortlich für die Überwachung des internationalen Währungssystems. Rund zwei Drittel der IWF-Mitglieder haben diese schmerzhafte Prozedur bereits über sich ergehen lassen – die USA noch nie.

      George W. Bush weigerte sich sieben Jahre lang. Auch jetzt war seine Zustimmung im Vorstand des IWF nur mit einer trickreichen Bedingung zu erhalten. Die Untersuchung darf im letzten Amtsjahr von Bush begonnen, aber erst nach seinem Auszug aus dem Weißen Haus beendet werden. Das ist unschön für den Notenbankpräsidenten.

      Wenn der Abschlussbericht über die Risiken des US-Finanzsystems vorliegt und weltweit für Aufsehen sorgen dürfte, wird von den heutigen Verantwortlichen nur noch einer im Amt sein: Ben Bernanke.
      Avatar
      schrieb am 25.06.08 14:46:11
      Beitrag Nr. 715 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.371.919 von Dorfrichter am 25.06.08 14:16:11#712 Quelle Spiegel-Online.
      Avatar
      schrieb am 29.06.08 11:24:56
      Beitrag Nr. 716 ()
      Eine kleine Sonntagsgeschichte gefunden in einem wasser_fuer_alle Thread

      Datum beachten.
      ________________________________________________________

      #25 von Wasser_fuer_Alle 24.08.02 18:59:52 Beitrag Nr.: 7.200.807
      Dieses Posting: versenden | melden

      Die Normalbürger haben heutzutage ein von den Medien und den entsprechenden Fachleuten ausgearbeitetes und exakt in sich geschlossenes Weltbild, das so beschaffen ist, dass keinerlei Fragen offen zu bleiben scheinen. Abstrakte Gebilde wie "die Wissenschaft", die "Pharmazie", die "UNO", der "Kapitalismus", der "IWF", das "System" etc. beherrschen das Bild. Jeder Normalbürger weiß, diese Institutionen sind jeder Bedrohung und jedem Problem gewachsen, sie sind für den Normalbürger sozusagen eine Art Mutterersatz, ein sanftes Ruhekissen, auf dem man sich nach getaner Arbeit niederlassen kann. "Die werden schon alles regeln". Der Normalbürger hat ein fast schon groteskes Vertrauen in abstrakte Institutionen, die die Welt schon retten werden. Alles sei unter Kontrolle. Auch steht für jeden Bürger fest, dass in Bezug auf die wirklich wichtigen Fragen unserer Zeit keinerlei Handlungsbedarf besteht, da ebendiese Institutionen schon einspringen werden und "ja ohnehin an den Lösungen arbeiten". "Es ist alles nur noch eine Frage der Zeit, bis "alle Probleme" gelöst sein werden" ist deren Devise. Auch denken die Bürger, daß es ihnen noch nie so gut ging wie heute, dass sie noch nie freier gewesen wären, dass sie noch nie so viele Rechte und noch nie einen so großen Wohlstand gehabt hätten. Somit ist für den Bürger klar, er hat nur seine Position im System zu erfüllen und alles werde gut.
      Doch es gibt auch solche Bürger, die sehen, dass nicht alles in bester Ordnung ist. Diese in der Gesellschaft gern gesehenen und von den Medien des öfteren als die großen Vorbilder gepriesenen Individuen möchten "mehr tun", sie möchten sich "engagieren", möchten "sozial tätig" sein, möchten "helfen". Sie sind diejenigen, die im Gegensatz zu allen anderen, die "nur" ihrer Arbeit nach gehen, "ehrenamtlich" "darüber hinaus" noch in verschiedenen Institutionen tätig sind: bei der "Caritas", bei den "Tierschützern", bei "Greenpeace", beim "roten Kreuz" oder als "Entwicklungshelfer in Afrika". Die restlichen Bürger können diese angesichts ihres Einsatzes nur bewundern - doch auch sie "tun "etwas"". Sie "spenden". Sie spenden für "die Armen", für "die Notleidenden", für "die Kriegsopfer, für "Nachbar in Not" usw.. So können sie nachts wesentlich besser schlafen, da sie ja "wissen", dass sie "etwas" getan haben.
      Der Bürger weiß, dank "Gentechnik", "Biotechnologie", "Computer", "New Economy", "Functional Food", der "neuen Technologien" und so weiter wird es diese Probleme in naher Zukunft nicht mehr geben. Es müssen mehr Nahrungsmittel produziert werden und bessere Agrartechnologien entwickelt werden, sonst kann man das Welthungerproblem nicht lösen, ist sich der Bürger sicher.
      Er sieht und hört in den Medien, wie emsig die internationalen Institutionen und "die Wissenschaft" an den Problemen arbeiten und hofft daher auf eine bessere Zukunft, auch für die Menschen in den Entwicklungsländern. Die Gentechnologie z. B. wird in seiner Meinung auch das leidige Problem der "vielen" "genetischen" Krankheiten lösen, auch "Krebs", "Aids" und andere Krankheiten werden damit in Zukunft besiegt werden. Auch die Autoindustrie entwickelt "in der Zwischenzeit" "treibstoffsparende Autos" mit "Katalysatoren", die "helfen", die Umwelt rein zu halten und weniger fossile Brennstoffe zu verbrauchen.
      Er ist sich hundertprozentig und unerschütterlich sicher, die besten und nur die besten Technologien werden von der Wissenschaft eingesetzt, um die Menschheit in eine gute Zukunft zu führen, doch er weiß aus den Medien auch, dass man hier Kompromisse schließen muss. Entweder - oder, beherrscht sein Denken. Entweder Auto oder Radfahren, Atom oder kein Strom, Arbeit oder gesellschaftliches Abseits, Kapitalismus oder Kommunismus, Demokratie oder Diktatur, das sind die Alternativen, die er kennt und keine anderen. Wenn es z. B. etwa bessere, umweltschonendere, technologisch fortgeschrittenere Fortbewegungsmittel als Autos mit Verbrennungsmotoren gäbe, so ist er sich unerschütterlich sicher, dann wären diese schon längst eingeführt, denn dann "hätten wir es ja "schon längst, das ist doch klar"". Kopfschüttelnd verfolgt er dabei die gelegentlichen Meldungen von "freier Energie Technologie" und grinst blöde vor sich hin, wenn er solches auch nur hört, denn er ist ja umfassend "gebildet" und "weiß" ja, so etwas kann nicht funktionieren, schließlich verfolgt er des öfteren im Fernsehen die anstrengenden Versuche der Autoindustrie und der Wissenschaftler, Wasserstoffmotoren u.ä. zu entwickeln und wie mühselig und höchst kompliziert das doch alles eigentlich ist. Jeder kleinste Erfolg muss teuer erkauft werden, und Wissenschaftler erklären die Problematiken genau und vertrösten auf die Zukunft. "In 10 Jahren werden wir......dann haben wir die technischen Voraussetzungen.......dann können wir eine Masseneinführung dieser Technologie in Angriff nehmen.....vorerst sind unseren technischen Möglichkeiten Grenzen gesetzt....wir haben das Potential ausgeschöpft....usw.. Aufgrund all dessen steht der "gute Staatsbürger" grundsätzlich auf dem Standpunkt, dass "diese Freie Energie Technologie Spinner besser "was vernünftiges" arbeiten" sollten. Er weiß, dass deren Betätigung "sinnlos" und "keine Alternative" ist, denn die Wissenschaft hat vor vielen Jahrzehnten ja beschlossen, dass es freie Energie Technologie, die er ja locker und nebenbei mit dem Perpetuum mobile gleichsetzt, nicht gibt. Für ihn sind diese Leute daher (esoterische) "Spinner", "Mystiker", abgehobene und weltfremde Querköpfe, die besser eingesperrt oder eingespart gehörten, damit sie "keinen Schaden" anrichten können.
      Er hingegen "weiß", er macht mit seinen Spenden, mit seinen "sozialen Aktivitäten", mit seinem "Engagement" das eindeutig Richtige. Und das ist ihm auch durchaus sein Geld wert, im "Kampf" gegen diese "Probleme", "Bedrohungen" und gegen diese "Krankheiten" u.a.. Er sieht, wie die Wissenschaft "kämpft", und unbewusst möchte er sie in diesem "Kampf" "unterstützen", für die richtige Seite, im Kampf für "treibstoffsparende Autos", "effektivere Medizin", "bessere Schulausbildung" usw., es könnte ja auch ihn selber "mit all diesen Problemen" einmal treffen.
      Diesbezüglich hat der Bürger also durchaus "Problembewusstsein" und aus einer "rationalen", "logischen" und "grundvernünftigen" Sicht "kann er ja nur Recht haben", das "weiß" er.
      Was jedoch "die Wirtschaft" betrifft, so ist sich der Bürger bewusst, die ist "zu kompliziert". "Solche Dinge" übersteigen sein Fassungsvermögen. Daher überlässt er das besser den Fachleuten. Diese haben den Durchblick. Dass die Währung stabil bleibt, dass es keine größeren Finanzkrisen geben kann, steht für ihn fest. Heute ist die Welt "vernetzt", so etwas "wie früher" gibt es nicht mehr, "diese Zeiten sind vorbei", "Friede, Freude, Eierkuchen", davon ist er felsenfest überzeugt. Daher legt er seine Vermögensplanung lieber in die Hände von "Experten", die ihm Aktien, Fonds, Versicherungen etc. verkaufen, für eine "sichere Zukunft". Diese vermehren sein Geld ohne sein Zutun, doch er weiß auch, dass das auch mit Risiko verbunden sein kann, weil es so mancher Bankberater ihm (noch) mitteilt. Lässt er sein Geld jedoch bei der Bank liegen, so ist er "auf der sicheren Seite", weiß er, es kann ihm nichts passieren. Schließlich gibt es ja den "Einlagensicherungsfonds". Er bekommt also "garantiert" sein Geld zurück, "was auch immer" passiert. Außerdem steigen Aktien "langfristig". Man darf "nur nicht verkaufen". So wird man "automatisch reich". So folgt er den Ratschlagen der Experten, und sein Geld fließt dahin, wo es am "produktivsten" "arbeitet" - also in die Entwicklungsländer, in Billigarbeit, Kinderarbeit, Ausbeutung, Kriegswirtschaft, Blut und Tränen. Die Folgen sind Outsourcing, Lohndumping, Stellen- und Sozialabbau, Mord. Doch davon ahnt er nichts, will er auch partout und unter keinen Umständen etwas wissen, denn "das" geht ihn nichts an, damit will er "lieber" nichts zu tun haben. "Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß". Solange nur die Rendite stimmt, ist ihm egal, was "die Experten" mit seinem Geld machen. Ansonsten geht er auf die Barrikaden, der Herr Nachbar darf um keinen Preis der Welt mehr Rendite erzielen als er, sonst würde er ja "danebenstehen", sonst wäre er "der Dumme". Er kann nicht ertragen, wie andere finanziellen Erfolg haben und er nicht. Denn dann geht er sofort auf die Barrikaden und mutiert zum geldgierigen Tier, das um der Rendite willen an den Lippen des "Finanzberaters" hängt, jedes Wort einsaugt wie ein Verdurstender einen Tropfen Tau und sich jede noch so risikoreiche wie schwachsinnige Anlage andrehen lässt, wie z. B. "China Prosperity", "DER" "Fonds" für den "erfolgreichen" Anleger (Klorollenhersteller in China).
      Er wundert sich nur, warum ihm in der Wirtschaftswelt ein immer rauerer Wind um die Ohren pfeift, warum der Arbeitsdruck immer mehr ansteigt, warum seine Kollegen entlassen werden, warum ganze Abteilungen ins Ausland verlegt werden, wieso die Welt immer "härter" zu werden scheint. Er versteht es einfach nicht und schüttelt den Kopf. Eigentlich ist er ja gegen die "Globalisierung", aber "andererseits" läßt sich "der Fortschritt" "ja nicht aufhalten". Nur ein grenzenlose Wirtschaftswelt ist eine freie Welt, so weiß er aus den Medien, wenn nicht bewusst, dann zumindestens unbewusst. Auch dafür müssen Opfer gebracht werden, auch das ist Teil des Fortschritts. Manches mag ihm zwar nicht gefallen, doch letzten Endes geht es ihm hier, "in der goldenen ersten Welt", ja immer noch hunderttausend Mal besser als den armen Menschen in den Entwicklungsländern, die er täglich immer und immer wieder im Fernseher vor sich hinsiechen, leiden oder verhungern sieht. Daher beißt er die Zähne zusammen und sagt sich vor "Jede Arbeit ist besser als keine Arbeit". Sinngemäß also "Arbeit macht frei", er kann sich nur nicht richtig so daran erinnern, wo er diesen Satz zum letzten Mal gehört hat. Das Heer der Arbeitslosen bestärkt ihn in dieser Ansicht und versetzt die Arbeitgeber in höchstes Entzücken. Lohndrücken und Arbeitsvertrag-Drücken fällt da schon leichter, auch "interessante" Arbeitsverträge, die vormalige Arbeitnehmer in "Selbständige" verwandelt, sind "beliebt".
      Wenn ihm der Arbeitsdruck und "das Leiden" dann doch zu groß wird, dann "flieht" der Bürger in "seine kleine Welt", "My Home is my Castle", denn "er muss sich ja auch einmal etwas gönnen". Er "gleicht" den Verlust seiner persönlichen Freiheit mit Konsumgütern aus. Das Konzept "Freiheit" hat er ja schon lange ad acta gelegt, von einigen "aufrührerischen Momenten" am Beginn seines Arbeitslebens abgesehen, aber das war ja eh nur das übliche "jugendliche Rebellentum". Und überhaupt gewöhnt man sich ja an alles, wenn man nur lange genug in der Scheiße sitzt, merkt man es nicht mehr. Doch irgendwie ahnt er dunkel und weit entfernt, eigentlich geht ihm ja etwas ab, etwas wichtiges, nur was? Um das zu verdrängen, verbringt er seine Freizeit mit dem Konsumieren von Drogen, Alkohol, Zigaretten, Essen, Sex, Pornografie, Gewaltfilmen, Fernsehen, mit Talkshows, Einkaufen, Handytelefonieren, Auto kaufen oder vorführen, etc.. Das "verschafft" ihm den "nötigen Ausgleich", er muss sich nämlich "ablenken", vor allem von sich selbst und dem Sinn des endlosen Produzierens und Konsumierens. Zur Ruhe kommen hieße ja nämlich, mit Problemen konfrontiert werden, von denen er nichts wissen will. Mit sich selbst kann er ja schon überhaupt nichts anfangen, deswegen hat er regelrecht Angst davor, mal aus seinem hyperaktiven Treiben herausgerissen zu werden und in die Lage zu kommen, nachdenken zu müssen. Zudem lebt er durch Ablenkung und Ersatzbefriedigungen wie o.a. seinen "Freiheitsdrang" aus. In Film und Fernsehen projiziert er sich selbst auf den Hauptdarsteller und erlebt dessen Abenteuer als seine eigenen Abenteuer. Dazwischendrin konsumiert er Subliminalwerbung und wird reizüberflutet durch kurzgeschnittene im Sekundentakt wechselnde "Clips", "Infopanels", "Sound Effects" und ähnliches. Dass all diese auf ihn auch nur den geringsten Einfluss haben sollten, lehnt er generell ab. Er schließt es von vorneherein aus. "Ich tue, was ich will", ich bin "mein eigener Herr", sagt er mit überzeugter, fester Stimme. Ich bin ich und sonst niemand. Dass es eine Tatsache ist, dass bei einer Wahl nach 10% der ausgezählten Stimmen die restlichen 90% der Bevölkerung mit 95%iger Sicherheit (anders ausgedrückt mit maximal +/- 5% Abweichung von der dann real eintretenden Stimmverteilung nachdem alle Stimmen ausgezählt wurden) vorhergesagt werden können, "glaubt" er entweder nicht, "misst dem keine besondere Bedeutung zu" oder hält es für "Zufall". Oder er glaubt oder besser gesagt nimmt es zur Kenntnis, macht sich aber eigentlich keine tieferen Gedanken dazu. "Es ist halt so, na und?" Mathematik ist aber auch nicht jedermanns Sache und überhaupt hat er dort in der Schule eigentlich nie aufgepasst. Dennoch glaubt er ernsthaft, er habe "eine freie Meinung". Auch glaubt er an "Pressefreiheit", "Meinungsfreiheit" und an die "Demokratie". Vor allem die freie Presse und der freie Buchhandel ist eines seiner Lieblingsthemen, "irgendwie" "weiß er" "die sind "ganz" wichtig". "Irgendwo" hat er das "schon mal" gehört. Dass er aber nie oder nur sehr selten ein Buch liest, und wenn, dann höchstens "Harry Potter" (= Anleitung zum Okkultismus, auch schon für die Kleinsten!) oder "Loveboat", scheint ihn nicht sonderlich zu stören. "Man hat "Wichtigeres" zu tun". "Der Lack hat schon wieder einen Kratzer", "Die Fernseher einen Strich", "Der Computer spinnt", Die "Dachrinne tropft", "Ich muss jetzt Big Brother sehen" etc..
      Seine Zielvorstellungen und seine Vorstellungen vom "sinnvollen Leben" reduzieren sich im Kern auf Produzieren und Konsumieren, auf das Erschaffen und Vernichten von Gütern und Dienstleistungen. Auf das Arbeiten und auf die Kompensation des Leidensdruckes der Arbeit durch Luxus, Bequemlichkeit, Ablenkung etc.. Als Motivation und für ihn "erstrebenswerte" Zielvorstellung kommen ihm dabei die zahlreichen Bilder über Luxus und Wohlstand in den Sinn, die er zu Millionen im Kopf hat. Er "weiß", wenn er "das alles" "erst" hat, "dann" ist er "wirklich" "glücklich" und dafür muss er sich anstrengen, dafür lohnt sich "die Arbeit". "Irgendwann", so glaubt er, "erreicht" er "es" "auch". Leider machen ihm wirtschaftliche Zwänge immerzu einen Strich durch die Rechnung, was er mit rücksichtsloserem Vordrängen in der Ellenbogengesellschaft und "intelligenten Taktiken" oder puren Egoismus "kompensiert", denn "von nichts kommt nichts", "ohne Fleiß kein Preis", "zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen". Leider macht ihm auch die Gesundheit zu schaffen. Der Arzt meinte, er solle nicht so "fett" essen, nicht so stark würzen etc., doch er weiß, einmal sagen die dies, einmal das. Heute sagen sie, Milch ist gut für die Knochen, und morgen schon sagen sie dass Milch Osteoporose auslöst. Man kann sich eben auch dort "auf nichts verlassen", das ganze ist "viel zu kompliziert", also überlässt er das Kapitel Gesundheit eben "den Fachleuten" wie Ärzteschaft oder Pharmakonzernen. "Die Ärzte" werden seinen Körper schon "reparieren" wie ein Klempner den Wasserhahn, denn "dazu" sind sie "ja schließlich" da. Auf sein "richtiges Essen" braucht er also nicht verzichten, "die" sorgen schon dafür, dass es ihm "gut geht". Notfalls legen sie einen Bypass, das zahlt dann die Krankenkasse. Ist zwar nicht billig, aber er hat ja "so lange" eingezahlt, "jetzt will er auch was dafür bekommen". So geht es auch mit seiner Gesundheit ständig und immer weiter bergab, trotz der "Fortschritte" der Medizin und aller tollen neuen "Technologien", trotz aller "Wunderpillen" und "Innovationen". Von Alternativmedizin will er nichts wissen, da "wirft man nur sein Geld hinaus" und überhaupt ist das "wissenschaftlich nicht anerkannt" und "Abzockerei". Heilpraktiker = Quacksalber, neulich gehört in "Medizin aktuell". Ich bin voll informiert!. Die Magnetmatten- und Glaspyramidenverkäufer sollen bleiben, wo der Pfeffer wächst.
      So läuft und läuft er bis zur Pension, wenn er diese erreichen kann, wie ein Hamster in der Tretmühle oder die Ratte beim Rattenrennen. Der Kilometerzähler der Hamstermühle bzw. der Kilometerstein am Straßenrand der Rattenstrecke ist sein Antrieb und seine Motivation, "so weit" ist er "schon gekommen", hat er es "gebracht". Andererseits aber macht er sich immer noch Hoffnung, dass er "es" doch noch erreicht, "die Hoffnung stirbt zuletzt". Die, die von vorneherein der Meinung waren, dass es in dieser Gesellschaft in diesem System unglücklicherweise nur den Reichen vergönnt ist, in Saus und Braus zu leben und "alles" zu haben, die "linken Terroristen", "Anarchisten", "Steinewerfer" usw., für diese hat er nur Verachtung übrig. "Das sind Parasiten der Gesellschaft die nichts arbeiten, nur herumgammeln, morden, klauen und stehlen und dem Staat viel Geld kosten, wenn sie protestieren gehen und deren Weltbild, hah, das verdient den Namen ja nicht mal. Und deren Theorien... - wissenschaftlich ja nicht anerkannt und jeder Wirtschaftsfachmann kann darüber nur lachen. Die sollen gefälligst was arbeiten und wenn sie nicht wollen, dann muss man sie eben zwingen (Zwangsarbeit). Denen gehört jede Unterstützung gestrichen (sollen verhungern) oder gleich einsperren (KZ)" [Anm.: Solche wie die Tute Bianche]. Gute, fleißig arbeitende, völlig verdummte und extrem oberflächliche Mittel- (oder darunter)standsignoranten wie Zlatko hingegen verdienen Respekt. "Deutscher Fleiß und deutsche Gründlichkeit" - "Arbeitet und denkt nicht, denn Arbeit macht frei". Insgeheim ein Vorbild, man sieht ja, Zlatko hat es zu "etwas" gebracht. Wenn solche wie Zlatko es schaffen können, dann kann er es doch auch. "Man sieht, auch als ignoranter, unwissender Vollidiot kann man es durchaus zu etwas bringen" ist die tolle Botschaft, die aus den Flimmerkästen im Halbschlaf des Alphawellenrhythmus in die Gehirne einsickert, ebenso wie Botschaften wie "nichts wissen macht auch nichts", besser "nichts wissen und gut leben". Zudem "sieht man", "macht es ja nichts", "überwacht zu werden". Man kann "auch so" "gut" "leben". "Hauptsache mir geht`s gut". Wie beruhigend, dass die Erkenntnisse der überaus erfolgreichen Psychohygiene und Gleichschaltung aus dem dritten Reich sowie die Erkenntnisse der gesamten psychologischen Forschung bis heute dazu benutzt werden, den Bürgern über den Volksempfänger und neuerdings auch schon über ELF Sendeanlagen (man geht mit der Zeit!) nach allen Regeln und Möglichkeiten der Kunst derart vorteilhafte Ideologien und Ideen in den Kopf zu hämmern, oder besser gesagt, still und leise einzuflößen - jeden Tag hundertmal jenes Sätzchen und dann wieder dieses Sätzchen und dieses Bild und diese Botschaft und alles schön subliminal und still und leise. Macht im Jahr X tausend Manipulationen .....und nach X Jahren X zehntausend usw...... und irgendwann hat man die Bürger zu völlig verblödeten, oberflächlichen Ignoranten modifiziert, die strebsam Arbeiten, die Klappe halten und das noch ernsthaft für "das Leben" halten und sich artig bedanken, wenn sie einmal im Jahr Urlaub machen können, Billigurlaub in Griechenland, "zur Erhaltung der Arbeitsfähigkeit", wie es im Gesetz heißt.
      Der Lebenssinn? - Funkstille, Rauschen im Äther - . Generell beschäftigen sich die Bürger lieber nicht mit Fragen "wie diesen", mit Fragen über das Leben oder den Tod oder dem Sinn des ganzen wahnsinnigen Treibens, solange es sich irgendwie verdrängen lässt. Insbesondere die Frage nach dem (Lebens-)Sinn ist irgendwie unangenehm, nur warum, das scheint der Bürger nicht so genau zu wissen. Aber ansonsten "weiß er ja eigentlich alles", er ist "umfassend gebildet", "Fernsehen bildet" ja bekanntlich. Er hält es daher auch nicht für nötig, sich "darüber hinaus" noch zu informieren, das ist ja auch "nicht nötig", er ""weiß" ja "schon" "alles"". Und er "weiß" auch, dass er alles "weiß". Zumindest "das Wichtige", das, was man "zum Leben" braucht, das, was aus den Medien stammt. Doch gegenüber den Medien hat er keine Vorbehalte, denn die "decken ja auch auf" und "verändern damit die Welt" positiv, bringen die "schonungslose Wahrheit". Nur bei Prinzessin Diana vergoss er eine Träne. Die bösen Paparazzi! Die arme Prinzessin!
      Die Wahrheit ist das, was alle glauben. Außerdem ist nicht wahr, was nicht wahr sein darf. Dazu gehören unter anderem auch Dinge wie diese "Hypothesen" von der Umverteilung von arm nach reich durch "die Zinsen", mit denen sich der Normalbürger entweder gar nicht oder nur äußerst oberflächlich beschäftigt. Wie ein Reicher leistungslos immer mehr Geld bekommt und jede Nacht während er schläft Geld "erwirtschaftet", für das er selbst monatelang arbeiten muss, das ist für ihn "ein Mysterium" der "hochkomplexen Wirtschaft", ein "unlösbares" "Paradoxon". Ungerecht findet er es "ja eigentlich", aber die Welt der Reichen ist "sowieso" für ihn "unverständlich", damit hat er "nichts am Hut" und eigentlich ärgert es ihn, sich "darüber" Gedanken zu machen, daher macht er sich "lieber" keine. Er "wundert" sich nur, "woher" die das Geld bekommen. Er lässt jedoch bald schon davon ab, diese Frage weiterzuverfolgen, denn "das" "ist "eben" zu kompliziert". So "wundert" er sich dann auch, warum die Staatsschulden vorne und hinten explodieren, wieso die Sozialleistungen vorne und hinten gekürzt werden und er immer mehr Geld "an den Staat" verliert. Laut ruft er "Steuersenkung!" oder die "Lohnnebenkosten" sind zu hoch! Am selben Tag tritt im Fernsehen ein Multimillionär von einem Politiker ans Rednerpult und brüllt mit klarer, fester, schneidender Stimme: "Fusionen bringen Arbeitsplätze!!! Wir müssen rationalisieren! Der Staat hat sich nicht mehr in die Wirtschaft einzumischen! Die Überregulation muss ein Ende haben! Lasst uns den Staatsinterventionalismus zu Grabe tragen! Der freie Markt garantiert den Wohlstand!". Alle klatschen. Dann fühlt auch er sich besser - es gibt halt noch die "Ehrlichen, die "Guten", und für einen Moment fühlt er sich erleichtert von seiner Wut "auf die bösen Nichtstuer und Sozialschmarotzer", gerade so, als ob er noch jung wäre und die Katze am Schwang gezogen hätte. Der hat es denen gegeben, recht hat er, die sollen "bloß arbeiten"!
      Angesichts seiner Überforderung mit "solchen" Dingen geht er dann dazu über, die "bösen" Ausländer anzugreifen. Oder auch die Politiker, die "bösen Konzerne", die "verdammten Sozialschmarotzer", die ""überhöhten"" Sozialausgaben", die "ständig kranken Hypochonder", die ""verwöhnten" Leute, "denen es viel zu gut geht"". Nichtsdestotrotz hat er immer noch genug Geld, um "mobil" zu telefonieren, auch für die ISDN Standleitung hat er noch Geld, "denn die braucht man", schließlich schreibt er dann und wann lustige 1,5 Kilobyte große Emails an seine Freunde bzw. lädt sich Pornos aus dem Internet herunter. Gerüchten, dass man beim Handytelefonieren sein Gehirn mit krebserregenden Wellen bestrahlen könnte, traut er nicht über den Weg. Diejenigen, die solche Thesen verbreiten, hält er für "Spinner", für "Leute, die von Technik nichts verstehen" oder für "zarte hypochondrische Mimosen, denen es "eben" zu gut geht" oder die "zu wenig" arbeiten, sodass sie auf "so dumme" Gedanken kommen. Richtige Techniker können darüber nur lachen! Überhaupt ist das alles erstunken und erlogen und beruht "einzig und allein" auf dem "Placeboeffekt", denn negatives Denken schadet ja bekanntlich, das sieht man ja. Kaum ist so eine Antenne mal auf dem Dach (auch wenn die Leute nichts davon wissen), klagen schon einige (die Elektrosensiblen, aber das ist natürlich erfunden) über Müdigkeit, Kopfschmerzen, Bluthochdruck, Schlaflosigkeit, Depressionen, Unruhe und die Krebsrate steigt, "auf wundersame Weise". Natürlich kann dazu "keine kausale Verbindung" hergestellt werden, denn Strahlung schadet bekanntlich nicht, wenn sie nicht stark genug ist, um das Gewebe zu erhitzen. Das ist bekanntlich der neueste wissenschaftliche Stand, zweifelsfrei bewiesen. Die "Wissenschaft" alias "die Mobilfunkbetreiber" haben das "zweifelsfrei" mittels "großangelegter" "repräsentativer" "Studien" bewiesen. Jeder, der etwas anderes sagt, ist also ein Dilettant, denn nichts ist unangreifbarer als die ehrliche, unbestechliche und stets ausschließlich der Wahrheit verpflichtete Wissenschaft. Dass sein handyvertelefoniertes Geld "nebenbei" für den Ausbau einer totalitären Überwachungsinfrastruktur eingesetzt werden könnte, mit der letztlich jeder Bürger in der Zukunft kontrolliert werden wird, interessiert ihn eigentlich nicht wirklich. "Na und? Was juckt es mich wenn die mehr wissen als ich über mich selbst". Überhaupt sind solche "Szenarien" "Fantasien" von "Spinnern". Wir leben ja in einem "freien Land" und nichts gilt höher als die "individuellen Rechte". Auch die großflächige Bestrahlung der Bevölkerung, Kinder, Alter, Kranker und Schwacher sowie der Tier und Pflanzenwelt mit krankheits-, stress- und krebsauslösenden Wellen sind alles haltlose Phantastereien. "Kristallklare Sprachqualität" geht "nun mal" vor. Man muss "für den Fortschritt" Opfer bringen und wenn diese auch noch so groß sind, das ist so wie in der Medizin, wo inzwischen offensichtlich Verrückte ungestraft Frankenstein - Ersatzteillager anlegen können - das ist eben Fortschritt. Nur so kommt die Menschheit weiter. Die Kirche kann dazu nur überzeugt sagen: "Seid glücklich und vermehret euch" (auch in der Dritten Welt). Schwach werden "Eingriffe in die Keimbahn" kritisiert, leider weiß dort aber anscheinend keiner, was die Keimbahn ist, denn mit Dingen, die unter dem Gürtel liegen, wollen die ehrenwerten violett gekleideten Eminenzen auf ihren Geldbunkern, Schlössern und Kunstschätzen aus dem zweiten Weltkrieg und jahrhundertlanger Ausbeutung, Massenmord, Verdummung und Völkervernichtung (und vieler vieler anderer Dinge mehr) wohlweislich nichts wissen, denn sie sind zu "höherem" verpflichtet und viele schweben abseits von der realen Welt in selbstgewählter Klausur und philosophieren über kirchentheoretische Fragen. Ansonsten geben sie sich "säkularisiert" und weltoffen, insbesondere in unstrittigen Punkten, wie zum Beispiel dem Telefon. So macht es nichts, wenn Kirchtürme in Mobilfunkmasten umfunktioniert werden, denn das Telefon ist das Telefon und ganz eindeutig nichts Böses. Außerdem findet sich in der Kirchenbibliothek seltsamerweise kein Buch über Handystrahlung, woraus sich in zwingender Notwendigkeit die Schlussfolgerung für die Kirche und ihre weisen, sich immer gewählt ausdrückenden Vertreter ergibt, dass daran nichts schädliches liegen könne und der Teufel sicherlich nichts mit dem Telefon zu tun hat. Überhaupt ist es sehr bequem, wenn sich die Landbarone und Lehnsherren auf ihren Schlössern auf diese Art und Weise verständigen und miteinander streiten können - siehe einen gewissen Bischof Kurt Krenn - welcher die Kirche in einige verfeindete Gaue gespalten hat, die sich gegenseitig vorwerfen, nicht fromm und päpstlich genug zu sein bzw. die sich uneinig sind, wie sie sich angesichts des wütenden Ansturms von schwarzen Schafen, die es wagen, die Sexualität zum Thema zu erheben (=Gotteslästerung, die mit dem Feuertod bestraft werden muss, was aber leider nicht mehr so einfach ist wie vor einigen Jahren), verhalten sollen. Dazu gibt es auch ein schönes Bibelquiz auf www.systemfehler.de zu bestaunen, womit sich der Bibelkenner vom gemeinen, analphabetisch begabten Bürger sehr schnell unterscheiden läßt, denn nur gute Kirchenmänner wissen hier die Antworten!
      Doch zurück zu fortschrittlicheren Themen und zu unseren guten, edlen, noblen, gebildeten, intellektuellen "Bürgern". Auch im Internet verhalten sich diese genauso fortschrittlich wie anderswo. Der Bürger hat es sich zur "guten Gewohnheit" gemacht, mit seiner richtigen IP Adresse auf den einschlägigen Seiten zu "surfen" und hat auch immer den Hotkey bereit, um den Bildschirminhalt verschwinden zu lassen, falls zufälligerweise Gott oder seine Frau durch die Türe tritt, denn man muss auf alles vorbereitet sein und wir wollen das jüngste Gericht ja nicht vorzeitig starten lassen. Auch füllt er wahrheitsgemäß alle Fragen in diversen Formularen, die meistens mit intelligenten, aber auch diskreten Fragen, wie z.B. nach den ersten 4 Ziffern der Kreditkartennummern (bei Lycos zu bestaunen) aus, und seien sie wie gesagt auch noch so dämlich oder privat, schließlich macht es ja nichts, wenn "die Firmen" oder "sonst jemand" "alles" über ihn wissen, so bekommt er "wenigstens" die "Mails", die seinen vorrangigen Interessen (Männer: Fußball / Autos, Sex, und der Rest; Frauen: Klamotten, Diamanten, Parfüms, Luxus, mächtige Männer (genetisch bedingt!) (auch wenn sie hässlich sind), und zuletzt Sex, was die Männerwelt EXTREM freut) entsprechen oder die "richtigen Magazine". So wird über ihn in einem Militärbunker in den USA ein vollständiges Datenprofil angelegt mittels militärischen, hochentwickelten Programmen (Echelon - Projekt), die von den besten und hochbezahltesten Fachleuten auf diesem Gebiet entwickelt wurden. Diese ermitteln mittels auf Computerprogrammen basierender künstlicher Intelligenz und raffinierten Vergleichsmethoden Daten über ihn und dann wird, unter Einbeziehung einer größeren Anzahl weiterer Daten, wie z. B. Handy oder Kreditkartenbewegungsprofilen oder Geheimdienstdaten, ein exakt zutreffendes Profil über ihn erstellt, das dann in die Rasterfahndung gegen "Systemkritiker und andere Terroristen" mit einfließt. So können Systemkritiker von "guten Bürgern" "wie ihn" separiert werden, deren "mit Sicherheit" "finstere Pläne" vereitelt und diese "Terroristen" "endlich unschädlich" gemacht werden, damit er sich nicht mehr vor ihnen zu fürchten braucht; denn er sieht ja regelmäßig Aktenzeichen XY und ist daher "voll" informiert.
      So geht die Abwärtsspirale für unseren guten Staatsbürger weiter, und je schlimmer die Zustände werden, desto mehr wird er radikalisiert, er geht zu den Nationalsozialisten, den Linken, den Grünen, den Kommunisten oder zu den Okkultisten oder gar zu den Schwarzmagiern.
      Sein Nachbar, ein "ganz seltsamer", redet in dieser Zeit vermehrt vom "kapitalistischen System", von "Zinsen", von "logischen Folgen" usw.. Er gibt ganz verrückte Sachen von sich und redet wirres Zeug, wie z. B. dass man jetzt sein Vermögen "richtig" anlegen sollte in Gold und Silber und besser keine langfristigen Verbindlichkeiten oder Versicherungen haben sollte. Natürlich kann der gute Staatsbürger darüber nur "milde lächelnd" den Kopf schütteln und vor sich hin grinsen... Gold und Silber ist doch eigentlich kein "richtiges" Geld mehr! Und überhaupt, da hat man ja "überhaupt keine Rendite und kriegt keine Zinsen", das Geld "faulenzt" sozusagen. "Mein Geld aber soll arbeiten!!!"
      Über den Spinner sagt er: "Wie kann man bloß soooo dumm sein????" oder "Was es nicht alles für Leute gibt...".. "Den Leuten geht es "eben" viel zu gut".
      Eines schönen Tages kommt dann eine Wirtschaftskrise und trifft ihn und "alle anderen" (bis auf die Superreichen und einige Vorbereitete), aus heiterem Himmel, "völlig unvorhersehbar" und völlig überraschend. Er verliert seine ganzen Ersparnisse, die Bank hat "zufälligerweise" geschlossen, die Währung ist hyperinflationiert, seine langfristigen Kredite (z. B. auf die Wohnung) und sonstigen Verbindlichkeiten platzen, sein Vermögen wird von der Bank zwangsgepfändet und seine Schulden bleiben hundertfach erhöht bestehen. Damit verliert er "alles", auch sein ganzes Weltbild von der glücklichen, reichen, schönen neuen Welt und so beginnt er zum ersten Mal in seinem Leben nachzudenken. Da erinnert er sich an seinen Nachbarn, diesen komischen Kauz mit den sehr sehr seltsamen Ansichten, über den er insgeheim immer gelacht hat. Er erinnert sich, warnte ihn dieser vor einiger Zeit nicht davor, er solle sein Geld bloß nicht in Aktien und Versicherungen anlegen, er solle schnellstens seine Schulden tilgen und besser Gold und Silber kaufen??? Ja, so war es doch! Der hat also davon gewusst! Der wusste es und hat mich nicht gewarnt, der ist jetzt reich geworden damit, und ich habe alles verloren!!!! So ein Dreckschwein!!!! Schnell beendet er seine theoretischen Überlegungen und schreitet mit den vielen anderen arg gebeutelten "guten Staatsbürgern" seiner Nachbarschaft zur Tat. Der komische Kauz wird von marodierenden Horden endgültig außer Kontrolle geratener Bürger am nächsten Baum aufgehängt, im "Namen der Gerechtigkeit". Danach fühlt er sich wieder besser, schließlich "hat er ja "eigentlich" "nur" einmal zugeschlagen". Im darauf folgenden Bürgerkrieg verliert er sein Leben, er stirbt heldenhaft "im Kampf", und mit ihm seine ganze endlose, unendliche, unbeschreibliche, himmelschreiende Dummheit, Arroganz und Ignoranz, zum höchsten Glück der gesamten lebendigen Schöpfung und aller denkenden und fühlenden Lebewesen.
      Avatar
      schrieb am 30.06.08 14:37:38
      Beitrag Nr. 717 ()
      30.06.2008 13:15
      Presse: UBS vor weiterem Milliardenverlust

      Zürich (aktiencheck.de AG) - Die schweizerische Großbank UBS AG (ISIN CH0024899483 (News/Aktienkurs)/ WKN UB0BL6) wird einem Pressebericht zufolge für das zweite Quartal einen weiteren Milliardenverlust ausweisen.

      Wie die schweizerische "SonntagsZeitung" berichtet, wird das Kreditinstitut nach Schätzungen von Bankanalysten Abschreibungen in Höhe von 4 bis 7 Mrd. Schweizer Franken (CHF) vornehmen. Der Quartalsverlust soll dabei zwischen 1 und 5 Mrd. CHF liegen.

      Laut der Zeitung wird UBS jedoch keine Gewinnwarnung aussprechen. Die Händler hätten sich bereits auf einen Milliardenverlust eingestellt, hieß es. Der Konzern wird die Zahlen zum zweiten Quartal am 12. August veröffentlichen.

      Die Aktie von UBS verliert an der Heimatbörse derzeit 3,21 Prozent auf 21,68 CHF. (30.06.2008/ac/n/a)
      Avatar
      schrieb am 30.06.08 18:05:33
      Beitrag Nr. 718 ()
      News - 30.06.08 17:46
      Mineralölkonzerne: Verteuerung des Öls nicht Schuld von Spekulanten (:laugh:)

      MADRID (dpa-AFX) - Der anhaltende Anstieg des Rohölpreises ist nach Ansicht großer Mineralölkonzerne nicht die Schuld von Spekulanten. BP -Chef Tony Hayward bestritt auf dem 19. Welt-Erdölkongress am Montag in Madrid, dass es eine 'spekulative Blase' auf den Ölmärkten gebe, die den Preis künstlich hoch treibe. Die wichtigste Ursache des Preisanstiegs sei der weltweit steigende Ölverbrauch. Dieser gehe vor allem auf das wirtschaftliche Wachstum in aufsteigenden Industriestaaten wie China und Indien zurück.

      Die Vertreter mehrerer Regierungen widersprachen dieser Darstellung. Die Verteuerung des Rohöls habe 'eine klare spekulative Komponente', sagte der spanische Industrieminister Miguel Sebastian. Europa benötige eine tiefgreifende Reform der Energiemärkte. Auch der EU-Energiekommissar Andris Piebalgs plädierte für mehr Transparenz auf den Märkten. Damit sollten die Sicherheit und das Vertrauen von Anlegern und Verbrauchern gestärkt werden.

      Der Ölpreis knackte derweil die nächste Rekordmarke: 143 Dollar je Barrel. In der Spitze verteuerte sich ein Barrel (159 Liter) der US- Sorte WTI zur Auslieferung im August auf 143,67 Dollar. Den vergangenen Höchststand gab es erst am Freitag mit 142,99 Dollar je Barrel. Der Preis der Nordsee-Sorte Brent kletterte am Montag auf den Rekord von 143,53 Dollar je Barrel.

      Der Energieminister von Katar, Abdullah al-Attijah, betonte: 'Es gibt keinen Mangel an Öl.' Zahlreiche Tanks seien voll mit Rohöl, das nicht verkauft werde, sagte er der Deutschen Presse-Agentur dpa auf der Madrider Konferenz. Auf den Ölmärkten gebe es 'seltsame Fluktuationen'. Möglicherweise spielten auch Spekulanten eine Rolle. Dagegen meinte der Chef von Royal Dutch Shell, Jeroen van der Veer, das Steigen der Preise sei ein komplexes Phänomen, für das man nicht allein die Finanzmärkte verantwortlich machen könne.

      Der spanische König Juan Carlos hatte den 19. Welt-Erdölkongress mit einem Aufruf zu einem verstärkten Rückgriff auf 'saubere' Formen der Energie eröffnet. 'Die Welt verlangt nach einem neuen Modell der Energieversorgung', sagte der Monarch. Das neue System müsse 'effizient, transparent und umweltfreundlich' sein.

      An dem Treffen in der spanischen Hauptstadt nehmen mehr als 3.000 Delegierte aus über 50 Ländern teil. Dazu gehören Minister aus erdölproduzierenden Ländern, Vertreter internationaler Organisationen und die Chefs großer Mineralölkonzerne. Das Treffen ist vor allem für Experten der Branche bestimmt. Konkrete Beschlüsse werden nicht gefasst./hk/DP/fj

      Quelle: dpa-AFX

      _______________________________________________________________


      Fragt sich nur, warum dann in China 1 Liter Benzin nur 50 Cent kosten! Jaja,...der DOLLAR.

      Spekulation kann man auch mit Währungen betreiben.
      Man kann aber auch den US-Dollar künstlich schwächen mit "Geldabwurf" und übertriebener Staatsverschuldung.

      :laugh:

      Aber gut, es gibt ja auch den Weihnachtsmann.
      Avatar
      schrieb am 04.07.08 19:16:53
      Beitrag Nr. 719 ()
      Etwas Lernlektüre zum Wochenende für die geneigten Leser, die hier immer mehr werden: Thema "Zentralbanken":rolleyes:

      http://www.wiwi.uni-frankfurt.de/Professoren/ritter/veransta…
      Avatar
      schrieb am 05.07.08 09:17:49
      Beitrag Nr. 720 ()
      Liebe Leser, wir wandern nun langsam auf die Zielgerade. Dahinter steckt eine neue Wirtschafts/Finanz und Gesellschaftsordnung.

      Parteien haben künftig ausgedient. Ein völlig neues, revolutionäres System installiert sich gerade jetzt, wo Sie diese Zeilen lesen. Hernach werden Sie keine Fragen mehr haben.
      ___________________________________________________________________

      http://www.buergerimstaat.de/4_99/ende07.htm
      Avatar
      schrieb am 07.07.08 08:57:40
      Beitrag Nr. 721 ()
      Kosten der Subprimekrise
      1 600 000 000 000 Dollar
      Auf 1600 Mrd. $ sollen sich die Verluste der Banken aus der weltweiten Kreditkrise belaufen. Eine Hedge-Fonds-Studie bemisst die Schäden deutlich höher als bisherige Schätzungen - und warnt vor den Folgen.

      Auf diesen Betrag könne das Minus der Banken durch risikobehaftete Vermögenswerte anschwellen, berichtete die Schweizer "SonntagsZeitung" unter Berufung auf eine vertrauliche Studie des Hedge-Fonds Bridgewater Associates. Bisher hätten die Kreditinstitute nach Rechnung von Bridgewater weltweit erst Verluste von rund 400 Mrd. $ eingeräumt.

      "Wir haben grosse Zweifel, dass es den Finanzinstituten gelingen wird, genügend neues Eigenkapital aufzunehmen, um die Verluste zu decken. Das wird die Kreditklemme verschlimmern", heiße es in dem Papier.

      Bridgewater, einer der weltgrößten Hedge-Fonds, habe berechnet, wie hoch die Verluste aus einer breiten Palette risikobehafteter schuldenbasierter US-Vermögenswerte wie Hypotheken-, Kredit- oder Kreditkartenforderungen ausfallen könnten. Der Wert dieser risikobehafteten Vermögenswerte liege dem Hedge-Fonds zufolge bei 26,6 Billionen Dollar. Die Verluste darauf würden sich auf 1600 Mrd. $ summieren, wenn alle Vermögenswerte zu Marktpreisen bewertet werden und nicht nur die in verbriefter Form gehaltenen, schreibt die "SonntagsZeitung" unter Hinweis auf die ihr vorliegende Studie.

      Die Dimension der Krise gilt allgemein als eher schwer einzuschätzen, weil die Kreditforderungen in neuen Papieren gebündelt und weiterverkauft wurden. Dadurch können Finanzinstrumente sowohl erstklassige als auch faule Kredite enthalten. Nachdem im vergangenen Jahr verstärkt US-Immobilienkredite platzten, hatte das Misstrauen gegenüber den jahrelang massiv gehandelten Papieren die aktuelle Finanzmarktkrise ausgelöst.
      Avatar
      schrieb am 07.07.08 14:12:52
      Beitrag Nr. 722 ()
      News - 07.07.08 13:36
      Britische Banken kränkeln

      Für die britischen Banken rückt ein Ende der Finanzkrise in weite Ferne. Neben den Verwerfungen auf den Kapitalmärkten müssen die Institute mit neuen Gefahren fertig werden - an erster Stelle mit der sich rasant verschlechternden Wirtschaftslage auf der Insel. Die desolate Situation am Immobilienmarkt gefährdet die Hypothekenbanken auf der Insel.



      LONDON. Die Ratingagentur Fitch kommt zu dem Schluss, dass Großbritannien zu den Industrieländern gehört, die von der Kreditkrise am stärksten betroffen sind. Die Volkswirte von Lehman Brothers sehen die Insel bereits in einer "Abwärtsspirale in Richtung Rezession" driften. Auch wenn die britischen Großbanken bislang noch keine merklichen Kreditausfälle hätten verkraften müssen, dürfte doch mit der Eintrübung der Wirtschaftslage der Wertberichtigungsbedarf zunehmen und die Profitabilität unter dem schwächeren Neugeschäft leiden, warnen die Experten der Landesbank Baden-Württemberg.

      Die immer desolatere Situation am Immobilienmarkt gefährdet vor allem die Hypothekenbanken auf der Insel. Mittlerweile fallen die Hauspreise schneller als während der Rezession Anfang der 90er Jahre. Wie groß das Misstrauen der Investoren ist, zeigt der Fall des Baufinanzierers Bradford & Bingley (B&B), der nach zwei gescheiterten Anläufen ein drittes Rettungspaket schnüren muss. Mitte Mai hatte B&B als dritte britische Bank wegen der Kreditkrise eine Kapitalerhöhung angekündigt. Doch nach einer überraschenden Gewinnwarnung musste Vorstandschef Clive Cowdery die Bezugsrechtsemission absagen. B&B hatte in den ersten vier Monaten des Jahres einen Verlust vor Steuern von acht Mill. Pfund gemacht. Statt dessen sollte jetzt die Beteiligungsgesellschaft TPG mit einer Finanzspritze von 179 Mill. Pfund bei B&B einsteigen. Doch nachdem die Ratingagentur MoodyŽs mehrere zentrale Bonitätsbewertungen für die Hypothekenbank herabgestuft hatte, nutzte TPG die vereinbarte Ausstiegsklausel und zog sich zurück. MoodyŽs befürchtet, dass neue Abschreibungen nötig werden.

      Auf Druck der britischen Finanzaufsicht sichern eine Reihe von Großinvestoren und Großbanken die Kapitalerhöhung von B&B ab. Dazu zählen die Versicherer Legal & General und Standard Life sowie die Großbanken Abbey, Barclays, Lloyds TSB, HBOS, HSBC und Royal Bank of Scotland. Die Institute agieren als sogenannte Subunderwriter, das heißt sie würden die Aktien übernehmen, falls sich nicht genügend Käufer unter den B&B-Anteilseignern finden sollten. Die neuen Aktien sollen zu je 55 Pence auf den Markt kommen. Garantiert wird die Platzierung hauptsächlich von den Banken UBS und Citigroup.

      Aber auch der neue Rettungsplan ist nach Meinung von Analysten kein Erfolgsgarant. "Es besteht die Gefahr, dass auch diese Kapitalerhöhung scheitert", warnt James Hamilton vom Broker Numis. "Entweder ist die B&B-Aktie gar nichts wert oder deutlich mehr als derzeit", meint der Analyst. Am Freitag sackte der Kurs der Hypothekenbank noch einmal um zwölf Prozent ab und fiel mit 54 Pence unter den geplanten Platzierungspreis der neuen Aktien. Innerhalb von zwölf Monaten hat B&B damit 85 Prozent des Börsenwerts verloren.

      Die akute Krise zog den gesamten Bankensektor nach unten. Auch die Aktien von HBOS gerieten erneut unter Druck. Die größte britische Hypothekenbank plant selbst eine Kapitalerhöhung von vier Mrd. Pfund. Nach den Verlusten vom Freitag liegt der Kurs mit 273 Pence unter dem geplanten Ausgabekurs der neuen Aktien von 275 Pence. Die Bezugsrechtsemission wird von den Banken Dresdner Kleinwort und Morgan Stanley garantiert. Theoretisch müssten sie die Papiere zum zugesagten Preis in die Bücher nehmen, falls die Kapitalerhöhung scheitern sollte. Allerdings haben beide Institute Finanzkreisen zufolge einen erheblichen Teil des Risikos an andere Investoren weitergereicht.



      Quelle: Handelsblatt.com
      Avatar
      schrieb am 09.07.08 08:36:59
      Beitrag Nr. 723 ()
      News - 09.07.08 07:46
      Eklat um neue Bilanzregeln: Goldman Sachs verlässt Bankenverband IIF

      Die weltweit führende US-Investmentbank Goldman Sachs ist aus dem globalen Bankenverband IIF ausgetreten. Der Hintergrund ist ein Streit um schärfere Bilanzregeln als Folge der Finanzmarktkrise.


      Grund für den Zwist sei die Frage, ob Banken die vorgeschriebenen Bilanzierungsregeln eins zu eins umsetzen und folglich die meisten Wertpapiere und auch Kredite in ihren Beständen zu aktuellen Marktpreisen bewerten sollen, berichtete die Tageszeitung "Die Welt" unter Berufung auf Finanzkreise. Goldman Sachs lehne den Vorstoß des Verbandes zur Lockerung der Vorschriften strikt ab.

      Der Austritt der Investmentbank bedeute einen Rückschlag für die Branche und deren obersten Vertreter Josef Ackermann, hieß es in dem Bericht. Der Deutsche-Bank -Chef wolle als Vorsitzender des IIF in der kommenden Woche in Washington ein Konzept vorlegen, welche Lehren die Branche aus der Finanzkrise ziehen solle. Dabei sei es das Ziel, durch Selbstregulierung der Banken schärfere Gesetze zu verhindern.




      Auch Morgan Stanley wackelt

      Auch die US-Investmentbank Morgan Stanley habe deutliche Skepsis geäußert, sei aber bislang nicht aus dem Verband ausgetreten. Ein IIF-Sprecher wollte sich nicht näher äußern und sagte der Zeitung lediglich, es habe "große Fortschritte" beim Gesamtkonzept gegeben.

      Ein Sprecher von Goldman Sachs bestätigte auf Anfrage in New York den bereits am 2. Juni dieses Jahres erfolgten Austritt aus der Organisation. Zu den Gründen wollte er sich aber nicht äußern.





      Quelle: Financial Times Deutschland

      Avatar
      schrieb am 09.07.08 10:17:03
      Beitrag Nr. 724 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.466.759 von Dorfrichter am 09.07.08 08:36:59Ich kann das nur so verstehen:
      Goldman Sachs hat noch keine Wertberichtigungen vorgenommen.
      Avatar
      schrieb am 09.07.08 10:34:53
      Beitrag Nr. 725 ()
      liest sich wie das eigene todesurteil unterschreiben. deswegen kommt es wohl so auch nicht.
      Avatar
      schrieb am 09.07.08 10:43:10
      Beitrag Nr. 726 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.467.956 von berrak am 09.07.08 10:34:53Ich vermute nur.

      Dennoch- von den US-Banken kam Goldman Sachs als Einziger gut raus. Wenn sie natürlich keine Wertberichtigungen vornahmen, dann erkläen sich die guten Zahlen der letzten Quartale ganz von selbst.

      Aber, mal sehen, ob ich da mit meiner Vermutung auch richtig liege.
      Avatar
      schrieb am 10.07.08 14:56:57
      Beitrag Nr. 727 ()
      Washington (aktiencheck.de AG) - Presseangaben zufolge debattiert die Bush-Administration derzeit darüber, was sie im Falle eines Scheiterns der beiden größten US-Hypothekenfinanzierer, der Federal National Mortgage Association (Fannie Mae) (ISIN US3135861090 / WKN 856099) und der Federal Home Loan Mortgage Corp. (Freddie Mac) (ISIN US3134003017 / WKN 876872), tun soll.




      Wie das "Wall Street Journal" am Mittwoch berichtet, geht die Regierung nicht davon aus, dass dieser Fall eintritt. Die Gespräche seien lediglich Teil einer üblichen Eventualfallplanung des Finanzministeriums und anderer Aufsichtsbehörden. Jedoch seien die Diskussionen angesichts der Finanzprobleme bei den beiden Unternehmen ernster geworden.

      Laut der Zeitung sehen die Optionen im Falle eines Scheiterns der Unternehmen die Erweiterung einer Kreditlinie durch die Federal Reserve vor. Darüber hinaus könnte die Regierung entweder Anteile erwerben oder für die 1,5 Bio. Dollar an Verbindlichkeiten der Hypothekenfinanzierer bürgen, so die Zeitung unter Berufung auf Analysten.

      Die Aktie von Fannie Mae schloss gestern an der NYSE bei 15,31 Dollar, die von Freddie Mac bei 10,26 Dollar. (10.07.2008/ac/n/a)

      Quelle: Finanzen.net / Aktiencheck.de AG

      © Aktiencheck.de AG
      Avatar
      schrieb am 11.07.08 09:35:58
      Beitrag Nr. 728 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.480.112 von Dorfrichter am 10.07.08 14:56:57News - 11.07.08 07:26
      "Fannie und Freddie sind faktisch insolvent"

      Die beiden Hypothekengiganten Freddie Mac und Fannie Mae stehen nach Ansicht von Experten offenbar vor der Pleite. Derweil fordern Fed-Chef Ben Bernanke und Finanzminister Henry Paulson eine umfassende und langfristig ausgerichtete Reform der Banken- und Finanzaufsicht, damit sich die Finanzkrise nicht wiederholt.



      HB NEW YORK/WASHINGTON. Der frühere Präsident der Notenbank Fed von St. Louis, William Poole, sagte, der Kongress "erlaubt es ihnen nur aus Prestigegründen weiter zu existieren." Gleichzeitig warben am Donnerstag Fed-Chef Ben Bernanke und Finanzminister Henry Paulson vor Abgeordneten des US-Kongresses für eine umfassende und langfristig ausgerichtete Reform der Banken- und Finanzaufsicht, damit sich die jüngste Kreditkrise nicht wiederholt.

      Bei Freddie Mac überstiegen im ersten Quartal die Verbindlichkeiten die Vermögenswerte um 5,2 Mrd. Dollar (3,3 Mrd. Euro). Damit wäre der Hypothekenfinanzierer nach den Bilanzierungsvorschriften gemäß fairem Wert insolvent. Der faire Wert der Vermögenswerte des größeren Schwesterinstituts Fannie Mae ist um 66 Prozent auf 12,2 Mrd. Dollar gesunken und dürfte nächstes Quartal negativ werden, erwartet Poole.

      Die Wahrscheinlichkeit nehme zu, dass die USA den beiden Hypothekenfinanzierern zur Hilfe eilen müssten, sagte Poole weiter. "Der Kongress sollte zugeben, dass die Gesellschaften insolvent sind."

      Die US-Aufsichtsbehörde für Hypothekenfinanzierer (Ofheo) ist Gerüchten entgegengetreten, wonach die zwei angeschlagenen Institute vor der Pleite stehen sollen. Die beiden Hypothekenverleiher verfügten über ausreichend Kapital, um ihre Aufgaben zu erfüllen, teilte die Behörde am Donnerstag mit. "Wir haben eine Eigenkapitalposition, mit der wir unsere vom Kongress erteilte Mission jetzt und in Zukunft erfüllen können", sagte ein Fannie-Mae-Sprecher. "Poole ist ein langjähriger Kritiker", ergänzte eine Sprecherin bei Freddie Mac. "Wir sind kapitalmäßig gut ausgestattet."

      Dennoch setzten die Aktien der beiden Hypothekenverleiher ihre Talfahrt fort und schlossen am Donnerstag mit deutlichen Verlusten an der New Yorker Börse.

      Fannie Mae und Freddie Mac besitzen beide eine implizite Staatsgarantie. Sie nehmen Kapital am Anleihemarkt auf und reinvestieren es in höher verzinsliche Hypotheken und Hypothekenanleihen. Sie besitzen oder garantieren etwa die Hälfte der Eigenheim-Hypotheken im Volumen von zwölf Bill. Dollar, die es am US-Markt gibt.

      Aber die Fremdkapitalkosten steigen. Investoren befürchten, dass der Hypothekenfinanzierer nicht genügend Kapital habe, um die Krise am Eigenheimmarkt zu überstehen. Die Kreditausfallswaps zeigen, dass die Händler die mit der Spitzennote "AAA" bewerteten Papiere praktisch fünf Stufen niedriger einschätzen.

      "Irgendwann werden wir den Punkt erreichen, dass der Staat entweder eine explizite Garantie für Fannie und Freddie abgeben muss oder sie ihrem Schicksal überlässt", sagt Peter Boockvar, Aktienstratege bei Miller Tabak & Co.

      Die US-Regierung steht zur Rettung der beiden Hypothekengiganten bereit. Die Regierung bereite ein Gesetz für die beiden Immobilienfinanzerer vor, das den Märkten Vertrauen einflößen werde, erklärte eine Sprächerin des US-Prasidialamtes. Beratungen dazu liefen in den zuständigen Behörden bereits seit einigen Monaten. Die Aktien der für den US-Immobilienmarkt enorm wichtigen Finanzierer konnen daraufhin ihre drastischen Kursverluste etwas eingrenzen. Nachdem Konkurrenten sich vom Markt verabschiedeten, hatte der Kongress zuvor die Eigenkapitalanforderungen für Fannie und Freddie gelockert und ihnen erlaubt, größere "Jumbo-Hypotheken" zu kaufen, um die Nachfrage nach Eigenheimkrediten anzukurbeln.

      Der US-Kongress sollte erwägen, anstelle des bislang zersplitterten Überwachungssystems eine "konsolidierte Aufsicht" zu schaffen, sagte Notenbankchef Bernanke. Die jüngsten Ereignisse hätten gezeigt, wie überholt das jetzige System der Finanzaufsicht in den USA sei, warnte auch Paulson, und drängte auf rasche Reformen. Wichtig sei dabei aber, dass Marktteilnehmer sich nie sicher sein dürften, dass der Staat und damit der Steuerzahler im Ernstfall einspringt und die Zeche zahlt.

      Ex-Notenbanker Poole hatte bereits 2003 gefordert, die Regierung solle erwägen, ihre implizite Garantie für die beiden Realkreditinstitute aufzugeben. Ihnen fehle das Kapital, um eine Finanzmarktkrise zu bewältigen. Angesichts des Abschmelzens am Hypothekenmarkt werde der Staat gezwungen sein, einzuspringen.



      Quelle: Handelsblatt.com
      Avatar
      schrieb am 12.07.08 08:24:53
      Beitrag Nr. 729 ()
      11. Juli 2008 22:15
      Bernanke-Rally hält nicht an
      Wall Street gibt nach

      Von Lars Halter, New York

      Was für ein Tag für die amerikanischen Börsen. Der hohe Ölpreis, ein schwaches Verbrauchervertrauen und Sorgen um die Finanzwerte ließen die Blue Chips unter 11.000 Punkte brechen, bevor Ben Bernanke überraschend eine Erholung einleitete - die am Ende aber nicht durchhielt.

      Der Dow-Jones-Index schloss am Freitag mit einem Minus von 128 Zählern oder 1,1 Prozent bei 11.100 Punkten. Damit war der Leitindex letztlich zumindest deutlich von seinem Tagestiefstand entfernt, der - zum ersten Mal in zwei Jahren - unter 11 000 Punkten gelegen hatte.

      Der marktbreite S&P-500-Index verlor 14 Zähler oder 1,1 Prozent auf 1239 Punkte, und die Hightech-lastige Nasdaq rutschte um 18 Zähler oder 0,8 Prozent auf 2239 Punkte ab.

      Auf Wochensicht haben die amerikanischen Börsen erneut mehr als 1 Prozent verloren und sich weiter im Bärenmarkt festgesetzt.

      Das lag nicht zuletzt an Konjunkturdaten: Die Inflation in den USA hält an, die Importpreise sind im Juni um 2,8 Prozent gestiegen und damit deutlich stärker als erwartet. Auch Öl- und Energieimporte ausgeklammert bleibt ein unerwartet deutlicher Anstieg von 0,8 Prozent. Allerdings haben auch die Exporte zugelegt und das Handelsbilanzdefizit im vergangenen Monat etwas schrumpfen lassen.

      Das Verbrauchervertrauen der Amerikaner wurde gegenüber dem Vormonat fast unverändert gemeldet, was dem Markt daher auch keine Impulse gab.

      Schuld an der allgemeinen Misere ist vor allem der Ölpreis, der bei mehr als 147 Dollar pro Fass einen neuen Rekord aufstellte. Dahinter steckten Gerüchte um Flugmanöver über dem Irak, wo sich israelische Kampfjets auf einen Angriff auf Iran vorbereiten sollen. Gewinnmitnahmen ließen das schwarze Gold allerdings auf 145 Dollar abrutschen.

      Auf Unternehmensseite standen die Finanzwerte im Vordergrund. Nach den dramatischen Einbrüchen der letzten Tage stürzten Fannie Mae und Freddie Mac zeitweise erneut um mehr als 40 Prozent ab. Die Hypotheken-Finanzierer, die zusammen hinter jeder zweiten Hypothek in den USA stehen, sollen möglicherweise von der Regierung in einer Art Vormundschaft übernommen werden. Die Aktien würden dann nahezu wertlos. Fed-Chef Ben Bernanke sorgte indes für eine Erholung bei beiden Werten, als er die beiden Konzerne einlud, sich bei der Notenbank Geld zum Diskontsatz zu leihen.

      Der Finanzsektor ist indes nicht der einzige, um den sich die Amerikaner sorgen. Auch ein Ausverkauf von Unternehmenswerten ins Ausland macht Kummer. Der Industriegigant General Electric, der trotz stabiler Quartalszahlen und Aussichten zu den Verlierern gehörte, will bekanntlich das Verbrauchergeschäft nach Japan verkaufen.

      Ähnliches plant Citigroup mit dem Deutschland-Geschäft. Dieses geht für 7,7 Milliarden Dollar an die französische Credit Mutuel. Ein drittes Unternehmen, das von Europa aus beäugt wird, ist Anheuser-Busch. Die belgische Brauerei InBev hat das Übernahmeangebot von 65 auf 70 Dollar pro Aktie aufgestockt und soll sich nach wochenlangem Streit um eine feindliche Übernahme wieder in legitimen Gesprächen mit dem Konzern befinden.

      In der nächsten Woche wartet die Wall Street auf Quartalszahlen. Unter anderem werden J.P. Morgan und Merrill Lynch über die Finanzbranche berichten; beide Aktien gehörten am Freitag zu den größten Verlierern.

      Zahlen gibt es aber auch von weniger gebeutelten Dow-Werten, darunter die Hightech-Riesen Intel und Microsoft sowie der Konsumspezialist Johnson & Johnson.
      Avatar
      schrieb am 12.07.08 08:39:20
      Beitrag Nr. 730 ()
      Ratingagenturen: Wie kann es nur sein, daß Ratingagenturen ganz offensichtlich denselben Marktbedingungen ausgesetzt sind, als jede andere Firma? Ist es nicht paradox, Ratingagenturen, die eigentlich Firmen unabhängig zu bewerten haben, den Kräften von Gewinn und Verlust auszusetzen?

      Seit Monaten- spätestens seit der Krise der Landesbanken und der IKB moniere ich, daß wir ein eigenes Rating unter staatlicher Hoheit brauchen. Eine Ratingagentur kann doch nur funktionieren, wenn sie unabhängig agiert.:mad:

      Private Ratingagenturen kann es meinetwegen in den USA geben, aber doch nicht, wenn wir unter einer staatlichen Währung agieren. "Privatgeld" funktioniert doch ganz anders als staatlich herausgegebenes Geld!

      Ein einziges Tollhaus.
      _________________________________________________________________

      Quelle Sueddeutsche Zeitung

      Verräterische Mails
      "Hoffe, wir sind reich, bevor Kartenhaus zusammenbricht"Die US-Börsenaufsicht legt in einem Report offen, wie Mitarbeiter der Ratingagenturen die Krise bereits vorausahnten.
      Von Alexander Hagelüken

      Finanzkrise Goldman Sachs brüskiert Bankenverband IIF Wenn zwei Kollegen unter sich sind, wirklich unter sich, dann werden sie schon mal vertraulich. Die beiden Analysten einer großen Agentur für die Bewertung von Wertpapieren waren unter sich im Dezember 2006, als der eine dem anderen eine E-Mail schickte.

      Darin ahnte er die Finanzkrise voraus, die inzwischen weltweit Konjunktur und Aktienkursen schadet und allein den Banken Verluste von etwa 400 Milliarden Dollar beschert hat. Der Analyst misst der Arbeit der Ratingagenturen, seiner eigenen Arbeit, eine große Schuld an der Katastrophe zu, die er kommen sah: "Wir züchten hier das nächste Monster heran. Hoffentlich sind wir alle reich und in Pension, bevor dieses Kartenhaus zusammenbricht."

      Inzwischen sind die beiden Analysten nicht mehr unter sich. Die amerikanische Börsenaufsicht SEC hat diese Woche ihre E-Mails veröffentlicht, ohne ihre Namen zu nennen, zusammen mit weiteren anonymen Mails aus den Agenturen.

      In dem 37seitigen Report der Börsenaufsicht finden sich Perlen der Erkenntnis darüber, wie die mächtigen Ratingagenturen ihre Arbeit machten, beziehungsweise nicht machten. "Ich konnte nur die Hälfte der Risiken des Geschäfts abschätzen", notiert eine namenlose Analystin. Ein Kollege schreibt: "Wir haben überhaupt nicht die Ressourcen, um das zu tun, was wir tun".


      Blind fürs Risiko
      Die Börsenaufsicht SEC bestätigt damit die Einschätzung vieler Beobachter, dass die Ratingagenturen für die Finanzkrise mitverantwortlich sind. Binnen weniger Jahre haben sich Firmen wie Standard & Poor’s, Moody’s oder Fitch eine zentrale Stellung in der Wirtschaftswelt erobert.

      Von ihrer Bewertung von Anleihen und anderen Finanzprodukten hängt ab, welchen Preis der Verkäufer bei der erstmaligen Ausgabe erzielen kann. Anleger investieren aufgrund der Bewertungen Milliarden, oder sie investieren eben nicht. Ohne Rating geht inzwischen nichts mehr.

      Den Agenturen wird vorgeworfen, der Verantwortung ihrer herausragenden Position keineswegs gerecht geworden zu sein. Vor allem gaben sie komplizierten Papieren, die auf amerikanischen Immobilienkrediten fragwürdigen Inhalts beruhten, sehr gute Noten - Investoren dachten, die Papiere seien ohne großes Risiko und griffen zu. Inzwischen sind viele Kredite geplatzt und die Kurse der Papiere gefallen. Dabei hinkten die Agenturen mit der Bewertung der fallenden Papiere hinterher.

      Ein Grundproblem ist, dass Moody’s und Co. von den Zahlungen der Finanzhäuser leben, deren Papiere sie bei der Emission bewerten. Es wird daher vermutet, dass sie die Papiere zu günstig bewertet haben, um sich das Geschäft nicht zu verderben.

      In dem SEC-Report finden sich dafür Belege. Ein Analyst zeigt sich unsicher, ob er ein kritisches Rating aussprechen soll, weil dies Einnahmen kosten könnte. "Ich versuche abzuschätzen, ob wir wegen unserer Entscheidung Umsatz verlieren, und wenn ja, wieviel?"

      In einer anderen E-Mail erwähnen Mitarbeiter eine Zusammenkunft, die ein schlechtes Licht auf die Zustände bei den Agenturen wirft: "Wir treffen uns diese Woche um zu diskutieren, ob wir die Kriterien für Ratings anpassen, weil wir Geschäft zu verlieren drohen". Kritisch merkt die Börsenaufsicht an, es scheine bei einer bestimmten Agentur keine Bemühungen gegeben zu haben, die offiziell unabhängigen Analysten von Diskussionen über Gebühren und Einnahmen von Emittenten abzuschirmen.


      "Wie von einer Kuh"
      Aus manchen E-Mails ist der Eindruck zu gewinnen, dass es Agenturen nicht um Sorgfalt, sondern um schnellen Gewinn geht. "Unsere dünne Personaldecke wirft die Frage auf, ob wir unsere Gebühren überhaupt wert sind", schreibt ein Mitarbeiter im April 2007. Ein anderer kritisiert einen Kollegen: "Wenn ich die Börsenaufsicht wäre, würde ich prüfen, warum du immer die selben Annahmen verwendest."

      Die amerikanische Börsenaufsicht ruft längst nach Reformen. Vor kurzem wurde beschlossen, die Bezahlung der Agenturen zu verändern, um sie unabhängiger von den Auftraggebern zu machen. Die Aufseher wollen auch die Macht der Agenturen beschneiden. Bestimmte Investmentfonds sollen nicht mehr gezwungen werden, Wertpapiere nur zu kaufen, wenn diese ein Rating haben. Auch in Europa wird über Reformen beraten.

      Die EU-Finanzminister beschlossen diese Woche, alle Ratingagenturen müssten sich in Europa registrieren. Auf diese Weise soll es möglich sein, sie besser zu kontrollieren.

      Ob das schon reicht, um die Arbeit der Agenturen zu verbessern, ist sehr fraglich. Politiker und Aufsichten auf beiden Seiten des Atlantiks wollen in den kommenden Monaten weitere Vorschläge machen.

      Alle drei großen Rating-Agenturen gelobten nach Erscheinen des SEC-Reports, ihre Praktiken zu verbessern. Von welcher Agentur genau welche Mails stammen, verrät die Börsenaufsicht nicht.

      Ebensowenig äußern sich die Agenturen diese Woche zum hochinteressanten Inhalt des elektronischen Briefverkehrs. Es ist auch zu peinlich. Noch ein Beispiel? Im April 2007 schrieb eine Analystin in der schon erwähnten Mail, sie habe die Risiken des Geschäfts eben nur zur Hälfte abschätzen können, bevor sie ihre Bewertung abgab.

      Keine besonders seriöse Arbeit, fand sie offenbar selbst. Dann flüchtet sie sich in Fatalismus über die Praktiken ihres Arbeitgebers: "Selbst wenn dieses Produkt von Kühen konstruiert worden wäre: Wir würden es trotzdem bewerten."


      (SZ vom 11.07.2008/hgn)
      Avatar
      schrieb am 12.07.08 11:36:09
      Beitrag Nr. 731 ()
      Und jetzt DAS da!

      Quelle:N-TV.de



      Böse Überraschung am späten Freitagabend.


      Im Zuge der Immobilienkrise in den USA ist jetzt die amerikanische Hypotheken- und Bausparbank IndyMac zusammengebrochen. Wie die Bankenaufsichtsbehörde mitteilte, übernimmt die staatliche Einlagensicherungsbehörde (FDIC) die Kontrolle über die im kalifornischen Pasadena ansässige Bank. Laut FDIC handelt es sich um den größten Banken-Crash in den USA seit dem Kollaps der Continental Illinois National Bank im Jahr 1984.

      Die IndyMac Bankcorp gilt als der größte unter den unabhängigen börsennotierten US-Hypothekenfinanzierern. Die Aufsichtsbehörde erklärte, IndyMac sei aufgrund einer Liquiditätskrise zusammengebrochen. Besorgte Anleger hätten aus Angst um die Solidität der Bank in den vergangenen elf Geschäftstagen mehr als 1.3 Mrd. Dollar (817 Mio. Euro) abgehoben. Die Aktien von IndyMac waren angesichts von hohen Verlusten des Unternehmens wegen der Immobilienkrise eingebrochen.

      Guthaben zum Teil gedeckt

      Über die Einlagensicherung sind in den USA Guthaben bis zu 100.000 Dollar je Anleger abgedeckt. Die FDIC rechnet mit einer Belastung von vier bis acht Milliarden Dollar durch den Zusammenbruch von IndyMac.

      Damit haben an den Börsen die Sorgen über die Folgen der US-Immobilienkrise nach einer kurzen Atempause wieder dramatisch zugenommen. Bereits zu Beginn der Woche hatte IndyMac mit der Ankündigung dazu beigetragen, wegen der Krise über die Hälfte seiner 7200 Mitarbeiter zu entlassen und sein Geschäft weitgehend einzustellen.

      Zuvor war die US-Aufsichtsbehörde zu dem Urteil gekommen, das Institut verfüge nicht länger über ausreichend Kapital. Im vergangenen Jahr hatte IndyMac noch Hypotheken von 77 Mrd. Dollar ausgegeben und lag mit einem Marktanteil von gut drei Prozent insgesamt auf dem neunten Platz der Branche. Mittlerweile haben über 100 US-Hypothekenfirmen im Zuge der Krise ihr Geschäft eingestellt oder sind Pleite gegangen.

      Schrillende Alarmglocken

      Die ausufernden Probleme der beiden größten amerikanischen Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac hatten am Freitag bei der
      US-Regierung bereits die Alarmglocken schrillen lassen. Die Regierung erwägt laut US-Medien, eines oder gar beide Institute unter staatlichen Schutz zu
      stellen. Die Aktien der beiden Gesellschaften hatten am Freitag ebenfalls dramatische Verluste erlitten.
      Avatar
      schrieb am 13.07.08 10:42:30
      Beitrag Nr. 732 ()
      REUTERS:

      Bericht: US-Regierung erwägt Übernahme von Hypothekenverleihern
      Fr Jul 11, 2008 6:21 MESZ
      Diesen Artikel drucken
      IN ANDEREN RUBRIKEN
      US-Hypothekenbank IndyMac fällt Kreditkrise zum Opfer

      Atomstreit in Koalition verschärft sich

      Zeitung: Autozulieferer Schaeffler will Conti übernehmen

      Merkel appelliert an Entführer der drei Bergsteiger in Türkei

      Notbremsung nicht die Ursache für ICE-Unfall in Köln



      MEHR



      Want up to the minute news
      and business information
      on your mobile?
      Find out more...




      Sponsored Links


      Analyst Research
      Over 25000 company
      reports covered,
      Check out our new
      and improved site!
      Click here

      Tokio (Reuters) - Die US-Regierung erwägt einem Bericht zufolge eine Übernahme der Hypothekenfinanzierer Freddie Mac und Fannie Mae, sollte sich die Lage der zwei angeschlagenen Institute verschlechtern.

      Jegliche Verluste bei den von den Firmen garantierten Hypotheken würden dann von den Steuerzahlern beglichen, berichtete die "New York Times" am Freitag unter Berufung auf Kreise. Die Aktien von Fannie Mae und Freddie Mac wären in diesem Fall wenig oder gar nichts mehr wert. Ein derartiger Eingriff der Regierung stehe jedoch nicht unmittelbar bevor.

      Die Zeitung berichtete weiter, hochrangige Mitarbeiter der US-Regierung hätten auch ein Gesetz erwogen, das eine ausdrückliche Garantie der Regierung für die fünf Billionen Dollar Schulden vorsähe, für die die Institute geradestünden. Dies sei jedoch verworfen worden, da sich die Staatsschulden dadurch verdoppelt hätten.

      Eine Sprecherin des US-Präsidialamtes hatte am Donnerstag erklärt, die Regierung bereite ein Gesetz für die beiden Immobilienfinanzierer vor, das den Märkten Vertrauen einflößen werde. Freddie Mac sah sich am Donnerstag genötigt, Gerüchte über eine drohende Zahlungsunfähigkeit zurückzuweisen. Der Konzern versicherte, über ausreichend Kapital zu verfügen und will an seinen Plänen festhalten, dieses zu gegebener Zeit aufzustocken. Auch Fannie Mae teilte mit, genügend Kapital zu haben.

      Investoren gehen seit langem davon aus, dass die US-Regierung einen Zusammenbruch der beiden Institute nicht zulassen wird. In diesem Fall würde ein echter Kollaps des US-Immobilienmarktes drohen, weil sie den Markt für Hypotheken nach dem Rückzug vieler Banken fast allein am Laufen halten.
      Avatar
      schrieb am 14.07.08 09:38:17
      Beitrag Nr. 733 ()
      News - 14.07.08 09:09
      Milliardenhilfe für Fannie und Freddie

      Nach dem Zusammenbruch des kalifornischen Baufinanzierers Indymac versuchen US-Regierung und Notenbank fieberhaft die aufgekratzten Märkte zu beruhigen. Beide signalisierten die Bereitschaft Milliarden in die angeschlagenen Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac zu pumpen. Doch damit nicht genug.



      HB WASHINGTON. Finanzminister Henry Paulson erklärte in der Nacht auf Montag, das Vertrauen in die Stabilität des Finanzsystems und der Finanzmärkte müsse inmitten der Kreditkrise gestärkt werden. Sein Ministerium kündigte nicht nur an, vorübergehend den staatlichen Kreditrahmen für die beiden Branchenführer von derzeit 2,25 Mrd. Dollar anzuheben. Die Regierung will außerdem erstmals Anteile der staatlich geförderten Unternehmen kaufen, falls dies zur Stärkung der Kapitalbasis nötig sei. Die Federal Reserve bot Fannie und Freddie für eine Notfall-Finanzspritze Zugang zu ihrem Diskont-Kreditprogramm für Finanzinstitute an.

      Mit dem Hilfsangebot versuchen Regierung und Notenbank die Märkte nach den neusten Turbulenzen im Zuge der Kreditkrise zu beruhigen, die am Wochenende mit dem Zusammenbruch der Hypothekenbank IndyMac zur größten Bankenpleite in den USA seit mehr als 20 Jahren geführt hatte. Als wichtiger Vertrauenstest am Markt gilt nun eine Versteigerung kurzfristiger Anleihen von Freddie Mac am Montag im Volumen von drei Mrd. Dollar. Fannie und Freddie begrüßten die Hilfsangebote. Zwar seien beide Unternehmen ausreichend mit Kapital versorgt, doch würde dies Vertrauen schaffen.

      Die Regierungspläne bedürfen noch der Zustimmung des Kongresses. Ein Vertreter des Finanzministeriums zeigte sich aber zuversichtlich, dass diese noch in dieser Woche vorliegen werde. Die Regierung betonte die Bedeutung der beiden Hypothekenfinanzierer für den US-Immobilienmarkt und erteilte zugleich Spekulationen über eine Verstaatlichung eine Absage. "Fannie Mae und Freddie Mac spielen eine wichtige Rolle in unserem Immobilienmarkt und sollten diese Rolle in ihrer derzeitigen Form als börsennotierte Unternehmen fortsetzen", sagte Präsidialamtssprecherin Dana Perino.

      Die Notenbank erklärte, sie wolle mit ihrem Diskontkredit-Angebot die Hilfszusagen der Regierung unterstützen und Fannie Mae und Freddie Mac in die Lage versetzen, ihr Hypothekengeschäft in einer Zeit angespannter Finanzmärkte fortzuführen. Auf dem Höhepunkt der Finanzkrise im März hatte die Fed zusätzliche Kreditlinien für die großen Banken bereitgestellt, damit sich diese leichter bei der Notenbank refinanzieren können. Nach dem Debakel um die US-Investmentbank Bear Stearns, die mit Hilfe der Fed zunächst gerettet und dann an den Konkurrenten JPMorgan verkauft worden war, hatte die Fed ihre Diskontkredite auch auf Investmentbanken ausgeweitet. Diese Form der Refinanzierung hatte bis dahin nur normalen Geschäftsbanken zur Verfügung gestanden.

      Freddie und Fannie haben Schuldverschreibungen im Volumen von insgesamt fünf Billionen Dollar in ihren Büchern, was mehr als einem Drittel des US-Bruttoinlandsprodukts entspricht. Im Falle einer Pleite würde ein völliger Kollaps des US-Immobilienmarktes drohen, weil die beiden Firmen den Markt für Hypotheken nach dem Rückzug vieler Banken derzeit fast allein am Laufen halten. Die Aktien beider Unternehmen hatten wegen Sorgen um die Finanzsituation vergangene Woche massiv an Wert verloren.



      Quelle: Handelsblatt.com
      Avatar
      schrieb am 14.07.08 09:44:00
      Beitrag Nr. 734 ()
      News - 14.07.08 07:29
      US-Bankenkollaps bedroht Märkte

      Nach dem Zusammenbruch des kalifornischen Baufinanzierers Indymac muss heute der halbstaatliche Hypothekenriese Freddie Mac drei Mrd. Dollar an kurzfristigen Schulden abtreten - ein wichtiger Belastungstest. Sollte der Verkauf scheitern, könnte das Misstrauen der Investoren eine neue Dimension erreichen und die Märkte weltweit abstürzen lassen.



      NEW YORK/DÜSSELDORF. In der Nacht zum Samstag war der kalifornische Baufinanzierer nach Börsenschluss vom Staat übernommen worden. Indymac ist der größte unabhängige börsennotierte Eigenheimfinanzierer der USA, der Zusammenbruch des Hauses hatte Schockwellen um die Welt geschickt. Denn auch die beiden größten Hypothekenfinanzierer des Landes, Freddie Mac und das Tochterinstitut Fannie Mae, sind in akute Schieflage geraten und haben innerhalb einer Woche knapp die Hälfte ihres Börsenwerts verloren.

      Der Zusammenbruch von Indymac war die drittgrößte Bankenpleite in der US-Geschichte und der fünfte Zusammenbruch eines amerikanischen Geldhauses in diesem Jahr. Die Geschäfte der Bank sollen ab heute unter dem Dach des staatlichen Einlagensicherungsfonds der US-Banken (FDIC) fortgesetzt werden. Der Fonds rechnet mit einem Schaden von vier bis acht Mrd. Dollar.

      Die Regierung in Washington versucht den Eindruck zu zerstreuen, sie plane im Fall von Fannie und Freddie ebenfalls eine komplette Verstaatlichung. Experten erwarten für diesen Fall einen weiteren Dollar-Sturz. Denn das Kreditportfolio der Immobilien-Riesen umfasst gut fünf Billionen Dollar, eine Eingreifen Washingtons würde die hohe US-Staatsverschuldung dramatisch erhöhen.

      Auf der anderen Seite kann Präsident George W. Bush nicht tatenlos zusehen, weil Fannie und Freddie das Rückgrat des US-Immobilienmarktes bilden. Nach dem Rückzug vieler Großbanken sorgen die beiden Schwesterorganisationen für 80 Prozent aller Neukredite im Hypothekenmarkt. In den Büchern von Fannie und Freddie stehen Schuldverschreibungen von 5,3 Bill. Dollar, das entspricht mehr als einem Drittel des US-Bruttoinlandsprodukts.

      Bush ist über die kritische Lage der Baufinanzierer informiert. Er versicherte, dass Finanzminister Henry Paulson und Notenbankchef Ben Bernanke "sehr hart" an dem Problem arbeiten würden. Beide bemühten sich, private Käufer für die Freddie-Mac-Papiere zu finden, denen staatliche Garantien in Aussicht gestellt wurden.

      Bushs potenzielle Nachfolger äußerten sich ebenfalls besorgt. Fannie Mae und Freddie Mac würden "sehr wahrscheinlich" staatliche Unterstützung benötigen, räumte der republikanische Präsidentschaftskandidat John McCain ein. Sein demokratischer Widersacher Barack Obama sprach von einem "außergewöhnlichen Problem" und forderte von der Regierung "mutige Schritte", um die Lage am Immobilienmarkt zu stabilisieren.

      Mit einer schriftlichen Erklärung, dass die Hypothekenbanken "in ihrer aktuellen Form" erhalten werden sollen, hatte Finanzminister Paulson zunächst die drohende Börsenpanik an der Wall Street abgewendet. Der Dow Jones war erstmals seit Juni 2006 unter die Marke von 11 000 Punkten gestürzt, konnte seine Verluste nach den Worten Paulsons aber einschränken.

      Angesichts der Hiobsbotschaften von der Wall Street richten sich Finanzexperten heute auf einen nervösen Handel ein. "Wir befinden uns inmitten eines Tsunamis im Finanzsektor. Das ist ein Sturm, den die USA zuvor noch nie erlebt haben", sagte Peter Kenny, Chef des Wertpapierhauses Knight Equity Markets.

      Die Schockwellen gehen weit über die USA hinaus. Russlands Zentralbank, die über Gold- und Devisenbestände im Wert von 574 Mrd. Dollar verfügt, hat rund 100 Mrd. Dollar in Wertpapiere von US-Hypothekenverleihern investiert. Dabei handelt es sich vor allem um Schuldverschreibungen mit kurzer Laufzeit.

      Auch die Europäische Zentralbank (EZB) ist involviert. "In der Liste der Sicherheiten, die die EZB im Rahmen ihrer Offenmarktgeschäfte akzeptiert, ist Fannie Mae mit mehreren Papieren vertreten", sagte eine Sprecherin der Notenbank. Diese würden regelmäßig auf ihren Wert überprüft. "Die Bundesbank hält keine Engagements im amerikanischen Immobiliensektor", sagte ein Sprecher.

      Die Turbulenzen in den USA könnten den Euro über den Kurs von 1,60 Dollar treiben. Am Freitag war der Euro um 1,5 Cent auf 1,594 Dollar geklettert. Die europäischen Börsenindizes hatten auf dem tiefsten Stand seit fast zwei Jahren geschlossen. Weltweit flüchteten Investoren in den Rohstoff Öl. Die US-Sorte WTI stieg um acht Dollar auf 147 Dollar je Fass, so viel wie noch nie.

      Die großen Vernichter

      Börsenwert: Seit Jahresbeginn haben die meisten Finanzinstitute die Hälfte an Wert verloren, einige mehr als drei Viertel. Bei den fünf größten Vernichtern lösten sich 329 Mrd. Dollar auf. Das entspricht einem Drittel vom Wert der Dax-30-Firmen.

      Ausblick: In dieser Woche legen die amerikanischen Finanzinstitute JP Morgan, Merrill Lynch und Citigroup ihre Quartalszahlen vor. Rund 400 Mrd. Dollar haben die Banken weltweit bereits abschreiben müssen. Schätzungen wie die des IWF, dass am Ende insgesamt eine Billion Dollar abgeschrieben werden müsse, gelten inzwischen als konservativ.



      Quelle: Handelsblatt.com
      Avatar
      schrieb am 18.07.08 09:33:11
      Beitrag Nr. 735 ()
      18.07.2008


      MERRILL
      Wieder zehn Milliarden Dollar weg


      Merrill Lynch macht die Kreditkrise weiter erheblich zu schaffen. Die drittgrößte US-Investmentbank verbuchte im zweiten Quartal erneut empfindliche Verluste. Zudem musste Merrill wieder hohe Milliardenbeträge abschreiben. Die Bank verkauft in der Not bereits ihr Tafelsilber.


      New York - Die drittgrößte US-Investmentbank Merrill Lynch hat nach zusätzlichen enormen Abschreibungen wegen der Kreditkrise einen weiteren Milliardenverlust erlitten. Im zweiten Quartal stürzte die Bank mit 4,7 Milliarden Dollar (drei Milliarden Euro) weit tiefer ins Minus als von Experten erwartet. Das teilte Merrill Lynch am Donnerstagabend nach US-Börsenschluss in New York mit.


      Merrill Lynch: Zehn Milliarden Dollar Abschreibungen, 4,9 Milliarden Dollar Verlust



      Die Investmentbank steckt damit das vierte Quartal in Folge tief in den roten Zahlen und häufte in dieser Zeit Verluste von insgesamt rund 19 Milliarden Dollar an. Die neuerlichen Wertberichtigungen infolge der Finanzkrise erreichten im zweiten Quartal fast zehn Milliarden Dollar. Die Aktie kam nachbörslich massiv unter Druck. Merrill-Papiere verloren nachbörslich 6,9 Prozent.

      Für dringend benötigtes frisches Kapital trennt sich Merrill Lynch von einem wertvollen 20-Prozent-Anteil am Finanzdaten-Anbieter Bloomberg. Der Verkauf der Beteiligung an dem Konzern des New Yorker Bürgermeisters Michael Bloomberg bringt rund 4,4 Milliarden Dollar ein. Bei einem weiteren Anteilsverkauf nahm Merrill Lynch zusätzliche 3,5 Milliarden Dollar ein.


      Merrill ist eines der am stärksten von der Kreditkrise betroffenen Institute. In den neun Monaten bis März hatte die Bank bereits Abschreibungen in Höhe von mehr als 30 Milliarden Dollar vornehmen müssen.

      manager-magazin.de mit Material von reuters und dpa
      Avatar
      schrieb am 18.07.08 14:46:32
      Beitrag Nr. 736 ()
      18.07.2008


      CITIGROUP
      Weitere sieben Milliarden Dollar weg



      Die Geschäfte der Citigroup sind im abgelaufenen Quartal nicht so schlecht gelaufen wie befürchtet. Die US-Großbank weist allerdings erneut einen Verlust und hohe Abschreibungen aus. Ähnlich wie die Konkurrenz verschafft sie sich zudem im großen Stil frisches Kapital.


      New York - Der von der Kreditkrise schwer getroffene US-Finanzkonzern Citigroup hat nach erneuten hohen Abschreibungen zum dritten Mal in Folge einen Milliardenverlust erlitten. Das Minus fiel im zweiten Quartal mit 2,5 Milliarden Dollar (1,6 Milliarden Euro) jedoch nicht ganz so groß aus wie von Experten befürchtet. Wegen der Finanzmarktkrise musste die Bank zusätzlich mehr als sieben Milliarden Dollar abschreiben. Das teilte die Citigroup am Freitag in New York mit.
      © REUTERS

      Besser als erwartet: Die Citigroup hat "nur" 2,5 Milliarden Dollar Verlust gemacht. Sieben Milliarden Dollar wurden zusätzlich abgeschrieben.



      Die zu den größten US-Banken zählende Citigroup hatte bereits in den zwei Quartalen zuvor Verluste von insgesamt 15 Milliarden Dollar angehäuft. Ihre Abschreibungen und Werteinbußen wegen der Kreditkrise addieren sich mit den neuen Belastungen auf mittlerweile rund 50 Milliarden Dollar.

      Im Gegenzug verschaffte sich die Bank etwa 40 Milliarden Dollar dringend benötigtes frisches Kapital.

      Die Citigroup trennt sich derzeit zur Bewältigung der Probleme durch die Finanzkrise von Unternehmensteilen im Gesamtwert von rund 400 Milliarden Dollar - das ist etwa ein Fünftel des heutigen Konzerns. Erst vor einer Woche verkaufte sie mit der Citibank ihr deutsches Privatkundengeschäft an die französische Genossenschaftsbank Crédit Mutuel. Dies habe einen Gewinn nach Steuern von rund vier Milliarden Dollar eingebracht. Die Bank plant bislang zudem die Streichung von mindestens 15.000 der weltweit rund 350.000 Stellen.

      manager-magazin.de mit Material von dpa und reuters
      Avatar
      schrieb am 22.07.08 16:25:35
      Beitrag Nr. 737 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.537.874 von Dorfrichter am 18.07.08 14:46:32http://www.goldseiten.de/content/diverses/artikel.php?storyi…
      Avatar
      schrieb am 22.07.08 16:36:54
      Beitrag Nr. 738 ()
      Avatar
      schrieb am 22.07.08 18:30:49
      Beitrag Nr. 739 ()
      News - 22.07.08 16:48
      ROUNDUP 2: Schwache Zahlen von Wachovia und Amex dämpfen jüngste Hoffnungen

      NEW YORK (dpa-AFX) - Ein Rekordverlust der viertgrößten US-Bank Wachovia und ein Gewinneinbruch des Kreditkartenkonzerns American Express haben jüngsten Hoffnungen auf ein Abflauen der Kreditkrise einen Dämpfer versetzt. Wachovia erlitt im zweiten Quartal ein unerwartet hohes Minus von 8,9 Milliarden Dollar (5,6 Mrd Euro). Die Großbank baut nun Tausende Stellen ab und streicht die Dividende fast völlig zusammen. American Express warf nach einem überraschend starken Gewinnrückgang die Prognose für das laufende Jahr über den Haufen.

      Die Aktien beider Finanzkonzerne verloren am Dienstag zum Handelsauftakt an der Wall Street deutlich. Sie zogen auch andere Bankentitel nach unten. In den vergangenen Tagen hatten überraschend gute Zahlen großer Banken Hoffnungen auf ein baldiges Ende der Finanzmarktkrise genährt. An den Börsen hatten die seit einem Jahr schwer gebeutelten Finanztitel einen deutlichen Aufschwung erlebt.

      Wachovia musste im zweiten Quartal Abschreibungen von 6,1 Milliarden Dollar vornehmen. Die Wertberichtigungen gelten als umfangreiche Aufräumarbeiten des erst seit zwei Wochen amtierenden Konzernchefs Robert Steel (56). Im zweiten Quartal 2007 hatte die Bank noch einen Gewinn von 2,3 Milliarden Dollar erzielt. Mit der bereits zweiten Kürzung der Dividende von zuletzt 37,5 US-Cent auf nur noch 5 US-Cent je Aktie will Wachovia 700 Millionen Dollar einsparen. Die Bank steigt zudem komplett aus dem Hypotheken-Geschäft über Kreditvermittler aus.

      Bei American Express sank der Überschuss im zweiten Quartal wegen immer größerer Zahlungsausfälle um 38 Prozent auf 653 Millionen Dollar. Die Lage habe sich zuletzt deutlich verschlechtert, sagte Konzernchef Kenneth Chenault. American Express galt lange wegen seiner relativ zahlungskräftigen Kundschaft als widerstandsfähig. Die Talfahrt des drittgrößten US-Kartenanbieters belegt die Schockwellen der Kreditkrise weit über den Immobilien- und Hypothekensektor hinaus.

      Die Wachovia-Aktie fiel in der ersten Handelsstunde um rund vier Prozent auf 12,65 Dollar. Seit dem verschärften Ausbruch der Kreditkrise vor knapp einem Jahr hat die Bank mehr als 70 Prozent ihres Börsenwerts eingebüßt. Aktien von American Express gaben sogar um mehr als acht Prozent auf 37,30 Dollar nach. /fd/DP/sb

      Quelle: dpa-AFX
      Avatar
      schrieb am 22.07.08 22:15:56
      Beitrag Nr. 740 ()
      Hallo Leute,

      ich bin Laie in Finanz- und vor allem in Inflationsfragen und habe folgendes Problem:

      Habe ein Haus vermietet und Kredit drauf, was z. Z. wunderbar den Kapitaldientst und eine Instandhaltungsrücklage bedient und meine Altersicherung sein soll. Wenn die Inflation galoppiert - heben die Banken die Raten an (ich habe aber doch einen Vertrag über eine Laufzeit) bzw. mein Gehalt steigt - kann ich den Kredit plötzlich mit einem mal abbezahlen? - So was muss es doch schon mal in den 20-ern gegeben haben - oder??

      ZR
      Avatar
      schrieb am 23.07.08 02:47:07
      Beitrag Nr. 741 ()
      wieso sollte die bank deine raten anheben ? du hast doch einen vertrag in dem alles geregellt ist. inflation ist nun einfach mal glück für sämtliche kreditnehmer. das läßt sich nun mal nicht ändern.
      Avatar
      schrieb am 23.07.08 14:47:47
      Beitrag Nr. 742 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.565.836 von naked am 23.07.08 02:47:07Hi naked,

      wie kommst Du darauf, das Inflation ein Glück für sämtliche Kreditnehmer sei?
      Das funktioniert nur, wenn eine Preis-Lohn-Spirale ins Laufen kommt,
      und Du als Schuldner deinem Kredit mit entwertetem Geld zurückzahlen kannst. Momentan sieht es jedoch eher danach aus, das Kreditnehmer durch die steigenden Preise für die notwendigen Dinge w.z.Bsp Energie
      und Nahrungsmittel schlicht und einfach weniger Geld für Zins und Tilgung zur Verfügung haben. Und da geht dann schnell mal die bis dato solide Finanzplanung den Bach runter!!!

      Gruß
      Paul
      Avatar
      schrieb am 23.07.08 21:31:56
      Beitrag Nr. 743 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.569.640 von Paul20 am 23.07.08 14:47:47Hallo Paul20,

      das, was Du meinst, bezieht sich doch auf einen Kredit für die eigene Immobilie. Aber bei mir wird der Kredit über die Mieteinnahmen finanziert. Wenn 'naked' sagt, dass die Bank die Raten nicht erhöhen wird, dann gilt das doch aber nur für die Tilgung. Was passiert aber mit den Zinsen nach Auslauf der Bindungsfrist???

      Ein ähnliches Problem hätte ich wohl auch mit einer z.Z. so viel angepriesenen PV-Anlage. Die werden wunderbar schön gerechnet und gehen davon aus, das die z.Z. um die 40 Cent Einspeisevergütung nach EEG in 20 Jahren noch das gleiche wert sind. Wenn ich diese Investition fremd finanziere, sind die angebotenen Zinsen 10 Jahre fest - und dann? Wenn ich zu 100% Eigenkapital einsetze, z.B. als oft angepriesene Kapitalanlage oder Altersvorsorge, dann sind Cent in 20 Jahren u.U. nicht mal mehr Zahlungsmittel. Wird der Staat dann das EEG-Gesetz ändern und die Vergütung anpassen???

      Mann, ich glaube, der Kleine schaut hier irgendwann in die Röhre. Tschüß Lebensversicherung, -zig Jahre eingezahlt, fällig 2020, 'Mann' freute sich einst auf garantiert 150 T€ als schöne Zusatzrente oder Einmalzahlung - reicht dann aber leider nur noch für 'nen Billigurlaub!

      Irgendwie kriege ich ein ungutes Gefühle nicht los.

      Gruß
      ZR
      Avatar
      schrieb am 24.07.08 02:08:25
      Beitrag Nr. 744 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.573.289 von Zitterreinhold am 23.07.08 21:31:56"Was passiert aber mit den Zinsen nach Auslauf der Bindungsfrist???"

      wenn dein vertrag mit der bank ausläuft dann mußt du mit (d)einer bank einen neuen kredit aushandeln. normalerweise hat so ein vertrag ja eine laufzeit von 10 jahren, dann sollte doch ein gewisser teil des kredites schon abbezahlt werden, so das das auch bei höheren zinsen immer noch machbar ist, vorrausgesetzt natürlich die einnahmenseite hat sich nicht auch verringert. die neuen zinsen werden vom markt bestimmt (+ bankmarge).
      Avatar
      schrieb am 24.07.08 02:19:55
      Beitrag Nr. 745 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.569.640 von Paul20 am 23.07.08 14:47:47"Das funktioniert nur, wenn eine Preis-Lohn-Spirale ins Laufen kommt,..."

      das hab ich natürlich mal angenommen. aber selbst jetzt sind die effekte die du beschreibst, zumindest im statistischen durchschnitt, sehr marginal. solange man nicht das traumlos friseur oder ähnliches gezogen hat sollte es wohl keine dramatischen auswirkungen auf eine vernünftige finanzierung haben.
      Avatar
      schrieb am 26.07.08 15:06:37
      Beitrag Nr. 746 ()
      Avatar
      schrieb am 29.07.08 10:11:32
      Beitrag Nr. 747 ()
      29.07.2008 00:14
      Merrill Lynch mit Doppelschlag: Wertpapier-Verkauf und Kapitalerhöhung
      Die angeschlagene US-Investmentbank Merrill Lynch <MER.NYS> <MER.FSE> (News) versucht mit einem Doppelschlag aus der Krise zu kommen. Neben dem Verkauf eines großen Teils problematischer Wertpapiere soll eine milliardenschwere Kapitalerhöhung Geld in die Kassen spülen, wie aus einer am Montag in New York veröffentlichten Mitteilung des Unternehmens hervorgeht. Im dritten Quartal muss Merrill aufgrund des Verkaufs allerdings eine erhebliche Abschreibung vornehmen. Im nachbörslichen Handel regierte der Aktienkurs des Unternehmens mit deutlichen Abschlägen.

      Die forderungsbesicherten Anleihen (ABS CDO's) werden für 6,7 Milliarden Dollar an den Lone Star Fonds verkauft. In den Büchern der Bank stehen die Papiere, die einen Nominalwert von 30,6 Milliarden Dollar haben, allerdings noch mit 11,1 Milliarden Dollar. Daraus ergibt sich ein Abschreibungsbedarf von 4,4 Milliarden Dollar.

      An der Kapitalerhöhung von 8,5 Milliarden Dollar beteiligt sich auch Merrill's größter Aktionär, Temasek Holdings. Diese hat sich laut Mitteilung verpflichtet, für 3,4 Milliarden Dollar neue Aktien zu zeichnen./he

      ISIN US5901881087

      AXC0001 2008-07-29/00:13
      Avatar
      schrieb am 02.08.08 14:45:51
      Beitrag Nr. 748 ()
      Samstag, 2. August 2008
      Neues Opfer der Kreditkrise
      First Priority Bank pleite


      Die seit gut einem Jahr anhaltende Kreditkrise hat die nunmehr achte US-Bank in die Ruin getrieben. Die US-Behörden schlossen am Freitag die First Priority Bank, die mit sechs Filialen zu den kleinen Instituten zählte.

      Das Geldhaus hatte seinen Sitz im Bundesstaat Florida, in dem die Immobilienkrise besonders tiefe Spuren hinterlassen hat.

      Die bislang größte Bankenpleite im Zuge der aktuellen Kreditkrise ereignete sich vor drei Wochen: Der größte unabhängige börsennotierte Baufinanzierer IndyMac wurde vom Staat übernommen, nachdem das Institut in massive Kapitalnöte geraten war.

      Quelle:n-tv.de
      Avatar
      schrieb am 04.08.08 10:11:40
      Beitrag Nr. 749 ()
      Avatar
      schrieb am 04.08.08 12:40:00
      Beitrag Nr. 750 ()
      China und EZB stützen Dollar durch Intervention und Goldverkäufe. So soll der Zusammenbruch des US-Finanzsystems verhindert werden...

      http://www.welt.de/welt_print/arti2277035/Geheime_Hilfen_fue…


      Bilder sagen mehr als tausend Worte!

      http://www.goldseiten.de/content/diverses/artikel.php?storyi…
      Avatar
      schrieb am 04.08.08 17:39:46
      Beitrag Nr. 751 ()
      News - 04.08.08 16:58
      Kreditkrise: Bankrotte Banken dürfen Fed anpumpen

      Nach dem Notverkauf von Bear Stearns geht in den USA die Angst vor weiteren Bankpleiten um. Die Einlagensicherung rüstet sich für den Notfall: Ab sofort dürfen sich insolvente Banken unter ihrer Verwaltung auch von der Notenbank Kapital borgen.


      Die US-Einlagenversicherung FDIC ist für die Verwaltung von insolventen Banken zuständig. In dieser Funktion kann sie sich nun Geld über das Diskontfenster der Notenbank Fed leihen. In dem von Präsident George W. Bush unterzeichneten Rettungspaket für die beiden quasi-staatlichen Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac findet sich ein entsprechender Passus. "Nach unserer Ansicht hatten wir schon vorher diese Möglichkeit. Aber die Gesetzesänderung schafft nun Klarheit", sagte ein FDIC-Sprecher FTD-Online.

      Die Aktion verdeutlicht, wie schlecht es um die US-Banken bestellt ist. Im Zuge der Kreditkrise sind zehn Banken in die Pleite geschlittert und werden momentan von der FDIC verwaltet. Das sind die Metropolitan Savings Bank, Netbank, Miami Valley Bank, Douglass National Bank, Hume Bank, ANB Financial, First Integrity. Allein in der vergangenen drei Wochen fielen mit Indymac, First National Bank und First Heritage Bank drei weitere Finanzinstitute um. Auf der Problemliste der FDIC stehen noch weitere 70 Banken.



      Überbrückung von kurzfristigen Engpässen

      Konkret geht es um den Federal Deposit Insuranace Act, Paragraph 11-N-5. Darin geregelt ist die Verwaltung und Finanzierung von insolventen Banken. Gedeckt werden die Kosten über den FDIC-Fonds, der momentan 52,8 Mrd. $ umfasst. 40 Mrd. $ kann sich die Behörde zusätzlich über eine Kreditlinie beim Finanzministerium beschaffen. "Um kurzfristig Liquiditätslücken zu decken, können wir ab sofort über das Diskontfenster gehen", sagte der FDIC-Sprecher. Allerdings sei von dieser Option bisher kein Gebrauch gemacht worden.

      Über das Diskontfenster können sich Geschäftsbanken traditionell Notfallkredite von der Fed leihen. Früher war das mit einem Stigma verbunden. In diesem Jahr hat die Notenbank das Fenster auch für Investmentbanken und quasi-staatliche Unternehmen wie Fannie Mae und Freddie Mac geöffnet. Die sukzessive Ausweitung sehen Experten kritisch: "Wenn die Fed einmal anfängt, einer insolventen Bank Geld zu leihen, wo zieht sie dann ihre Grenze", gab Walker Todd, ehemaliger Mitarbeiter der Distriktnotenbanek in Cleveland und heute Forscher am American Institute for Economic Research, zu bedenken.


      Von Tobias Bayer (Frankfurt)





      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 05.08.08 10:30:52
      Beitrag Nr. 752 ()
      Quelle: Der Spiegel

      REZESSIONSGEFAHR
      Greenspan spricht von Jahrhundertkrise
      Die Zeichen stehen auf Abschwung: Alan Greenspan, ehemaliger Chef der US-Notenbank, zeichnet ein dramatisches Bild der globalen Konjunkturkrise. Auch Deutschland droht, in die Rezession abzurutschen.

      London/Berlin - Alan Greenspan sieht die Weltwirtschaft angesichts der Banken- und Konjunkturmisere vor großen Herausforderungen: "Diese Krise ist anders - ein Ereignis, wie es ein oder zwei Mal pro Jahrhundert vorkommt, tief verwurzelt in den Ängsten vor der Insolvenz großer Finanzinstitutionen", schreibt der ehemalige Chef der US-Notenbank Fed in einem Gastbeitrag für die britische "Financial Times".

      Die eigentliche Überraschung, so Greenspan, seien nicht die niedrigen Wachstumsraten der vergangenen Monate, sondern "dass es überhaupt noch Wachstum gibt".

      Erst wenn sich die US-Immobilienpreise wieder stabilisierten, nehme die Insolvenzgefahr ab, erklärte der Ex-Notenbanker. Bis dahin bleibe die Pleitegefahr für Banken und andere Finanzkonzerne bestehen.


      Rezession Alan Greenspan Bruttoinlandsprodukt
      zu SPIEGEL WISSEN Die grundlegenden weltwirtschaftlichen Probleme wie die anhaltende Finanzkrise, die Wirtschaftsflaute in den USA sowie die kräftig gestiegenen Preise für Energie und Lebensmittel belasten auch die deutsche Wirtschaft massiv. So sank die Wirtschaftsleistung im Frühjahr offenbar noch stärker als ohnehin befürchtet. Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" ging das Bruttoinlandsprodukt zwischen April und Juni im Vergleich zum ersten Quartal des Jahres um ein Prozent zurück. Die endgültige Zahl wird kommende Woche veröffentlicht.


      von Andreas Heil
      Bislang hatten die meisten Experten ein Minus von etwa 0,5 Prozent erwartet. Ein Rückgang um ein Prozent würde demgegenüber einen Ausfall von noch einmal zwölf Milliarden Euro bedeuten. Sollte die Wirtschaft auch im laufenden dritten Quartal schrumpfen, wäre Deutschland - zumindest nach technischer Definition - binnen kürzester Zeit vom Aufschwung in die Rezession gerutscht.

      Das deutliche Minus im zweiten Quartal resultiert allerdings zum Teil auch aus dem unerwartet kräftigen Wachstum zu Jahresbeginn. Im ersten Quartal hatte das BIP rasant um 1,5 Prozent zugelegt. Grund war unter anderem der milde Winter, der die Bauinvestitionen angekurbelt hatte.

      Angesichts der Entwicklung im zweiten Quartal befürchtet die Bundesregierung, dass sich die Konjunkturaussichten deutlich stärker eintrüben könnten als bisher angenommen. Aus Regierungskreisen verlautete dem Bericht zufolge, die offizielle Wachstumsprognose für 2009 von 1,2 Prozent sei kaum mehr zu halten.

      suc/ddp
      Avatar
      schrieb am 07.08.08 18:55:39
      Beitrag Nr. 753 ()
      News - 07.08.08 18:46
      Citigroup muss bis zu 20 Milliarden US-Dollar an Anleger zurückzahlen

      NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Justiz und die Börsenaufsicht SEC haben zugunsten der durch die Kreditkrise geschädigten Anleger bislang beispiellose Ausgleichszahlungen in Milliardenhöhe durchgesetzt. Die US-Großbank Citigroup müsse von privaten und institutionellen Anlegern spezielle Anleihen im Volumen bis zu rund 20 Milliarden Dollar (13 Mrd Euro) zurückkaufen, teilten die Behörden am Donnerstag mit. Der Markt für solche Wertpapiere war im Februar wegen der Finanzkrise zusammengebrochen, Banken konnten ihre Zusagen nicht einhalten.

      Die mit der Citigroup getroffene Einigung komme fast 40.000 privaten Anlegern, kleinen Firmen und Organisationen sowie 2.600 professionellen Investoren zugute, teilten die SEC und der New Yorker Generalstaatsanwalt Andrew Cuomo am Donnerstag in Washington und New York mit. Die Citigroup zahlt zudem insgesamt 100 Millionen Dollar an Zivilstrafen. Dem Vergleich gingen umfangreiche Untersuchungen der Behörden voraus. Auch gegen andere Banken laufen Ermittlungen.

      Insgesamt sitzen Investoren laut Schätzungen auf sogenannten auktionsbasierten Anleihen im Wert von rund 200 Milliarden Dollar. Die Auction-Rate-Securities (ARS) sind Anleihen, deren Zinsen regelmäßig bei Auktionen festgesetzt wurden. Anleger konnten früher bei diesen Terminen ihre Papiere ohne Probleme verkaufen, bis der Markt durch die Kreditkrise komplett einfror./fd/DP/edh

      Quelle: dpa-AFX
      Avatar
      schrieb am 09.08.08 09:22:28
      Beitrag Nr. 754 ()
      News - 08.08.08 20:35
      ROUNDUP 3: US-Justiz setzt für Anleger Rekordzahlungen von Banken durch

      (neu: UBS-Angaben)

      NEW YORK/ZÜRICH (dpa-AFX) - Zehntausende durch die Kreditkrise geschädigte Anleger sollen auf Druck der US-Justiz bislang beispiellose Ausgleichszahlungen in Milliardenhöhe erhalten. Angesichts massiver Ermittlungen der US-Behörden erklärten sich der Finanzkonzern Citigroup und die Investmentbank Merrill Lynch sowie die Schweizer Großbank UBS zum Rückkauf spezieller Anleihen, sogenannter 'auction rate securities' (ARS), vor allem von Privatanlegern für fast 40 Milliarden Dollar bereit. Der Markt für solche Papiere war im Februar wegen der Finanzkrise zusammengebrochen, Banken konnten ihre Zusagen nicht einhalten.

      Als erste Bank stimmte die Citigroup im Fall der sogenannten auktionsbasierten Anleihen einem Vergleich zu. Die Einigung komme fast 40.000 privaten Anlegern sowie 2.600 professionellen Investoren zugute, teilten die SEC und der New Yorker Generalstaatsanwalt Andrew Cuomo am Donnerstag (Ortszeit) in Washington und New York mit. Die Bank verpflichtete sich zum Rückkauf von Kleinanleger-Papieren für mehr als sieben Milliarden Dollar. Bei institutionellen Kunden will sie nach Möglichkeit Anleihen für zwölf Milliarden Dollar wieder zu Geld machen. Die Bank zahlt zudem 100 Millionen Dollar an Zivilstrafen.

      UBS ZAHLT AUCH

      Die UBS will nach eigenen Angaben Papiere im Volumen von insgesamt 18,6 Milliarden Dollar zurückkaufen. Einer UBS-Mitteilung vom Freitagabend zufolge entfallen davon 8,3 Milliarden Dollar auf Privatanleger, weitere 10,3 Milliarden Dollar auf institutionelle Investoren. Der Ankündigung ging eine Vereinbarung mit verschiedenen US-Behörden voraus, unter anderem dem New Yorker Generalstaatsanwalt, der US-Börsenaufsicht SEC sowie dem Bundesstaat Massachusetts. Ein Regierungssprecher in Massachusetts hatte das Paket zuvor mit 19,4 Milliarden Dollar beziffert. Die UBS dementierte diese Zahl.

      Darüber hinaus wird UBS eine Geldbuße von 150 Millionen Dollar zahlen. Im Juli hatte sich die UBS zum Rückkauf von ARS für 3,5 Milliarden Dollar von mehreren Städten und Gemeinden des US- Bundesstaats geeinigt.

      Merrill Lynch sagte Kleinanlegern ohne einen Rechtsvergleich die Rücknahme von Papieren für zehn Milliarden Dollar zu. Banken hatten Anlegern fälschlich versprochen, sie könnten die speziellen Papiere jederzeit wieder verkaufen. Mit den Zahlungen wollen die Banken drohende Klagen abwenden. Die SEC nimmt derzeit Berichten zufolge rund 20 Finanzhäuser in der Sache unter die Lupe. Cuomo und die Justizbehörden weiterer US- Bundesstaaten führen demnach zudem in mehr als einem Dutzend Fällen Ermittlungen und werfen den Banken schweres Fehlverhalten vor.

      MARKT EINGEFROREN

      Das Problem der speziellen Anleihen betreffe keineswegs nur die Experten der Wall Street, sondern zahlreiche Kleinanleger, sagte Cuomo auf einer Pressekonferenz. 'Ich wollte, dass die Leute ihr Geld zurück bekommen. Und jetzt bekommen sie es zurück.'

      ARS sind Anleihen, deren Zinsen regelmäßig bei Auktionen festgesetzt wurden. Anleger konnten früher bei diesen Terminen ihre Papiere ohne Probleme verkaufen, bis der im Februar noch 330 Milliarden Dollar schwere Markt durch die Krise komplett einfror. Insgesamt sitzen Investoren weltweit laut groben Schätzungen auf auktionsbasierten US-Anleihen im Wert von rund 200 Milliarden Dollar, davon könnten etwa 50 Milliarden auf Privatanleger entfallen. Die Spezialanleihen wurden insbesondere von Städten, Kommunen und Organisationen in den USA für ihre Finanzierung ausgegeben. Nach dem Zusammenbruch des Marktes haben nun landesweit viele von ihnen massive Haushaltsprobleme, weil sie nicht mehr an Geld kommen.

      Die Banken schufen mit dem Instrument in den 80er Jahren eine Art Zwitter-Anleihe: Trotz langer Laufzeiten mussten die Emittenten vergleichsweise niedrige Zinsen bezahlen, weil die Anleger durch die Auktionen die Papiere wie kurzfristige Anleihen stets wieder zu Geld machen konnten - zumindest bis zur Kreditkrise./fd/kf/DP/sc

      Quelle: dpa-AFX
      Avatar
      schrieb am 11.08.08 13:31:59
      Beitrag Nr. 755 ()
      Quelle: Sueddeutsche Zeitung

      11.08.2008 11:51 Uhr

      Immobilienkrise
      Milliardenlöcher bei US-Genossenschaftsbanken
      Die Immobilienkrise in den USA weitet sich auf den risikoscheuen Zweig der Banken aus: Die Genossenschaftsbanken müssen Milliarden abschreiben.


      Die Immobilienkrise reißt einem Zeitungsbericht zufolge nun auch Milliardenlöcher in die Bilanzen der sonst als solide geltenden US-Genossenschaftsbanken.

      Fünf der größten Institute hätten bis Ende Mai Abschreibungen in Höhe von insgesamt rund 5,7 Milliarden Dollar - umgerechnet rund 3,8 Milliarden Euro - vornehmen müssen, berichtete das Wall Street Journal unter Berufung auf Pflichtmitteilungen an die US-Aufsichtsbehörden.


      FinanzkriseUS-Sparkasse mit Milliardenverlust

      Kreditkrise weitet sich aus
      Bei den Banken handelt es sich um die U.S. Central Federal Credit Union, die Western Corporate Federal Credit Union, die Members United Corporate Credit Union, die Southwest Corporate Federal Credit Union und die Constitution Corporate Federal Credit Union.

      Die Kreditkrise droht sich damit auch auf die Teile der Bankenbranche auszuweiten, die als besonders risikoscheu gelten.

      Die US-Genossenschaftsbanken sind in etwa mit den deutschen Volks- und Raiffeisenbanken vergleichbar.
      Avatar
      schrieb am 12.08.08 08:49:54
      Beitrag Nr. 756 ()
      News - 12.08.08 08:27
      UBS: "Superreiche" ziehen Milliarden ab

      Die UBS hat im zweiten Quartal 2008 weitere Abschreibungen von 5,1 Mrd. Franken (3,1 Mrd. Euro) auf ihre Investitionen im amerikanischen Kreditmarkt vornehmen müssen. Die Finanzkrise zog das Vermögensverwaltungsgeschäft der Schweizer Großbank in Mitleidenschaft und der Abfluss bei den verwalteten Vermögen nahm zu.



      HB ZÜRICH. Die größte Schweizer Bank, die sich bisher als integrierte Bank darstellte und im Zuge der Kreditkrise Milliardenverluste erlitten hat, will nach Angaben vom Dienstag nun ihre drei Geschäftsbereiche neu als selbstständige Einheiten mit erweitertem operativen Entscheidungsspielraum und verstärkter Ergebnisverantwortung führen.

      Während diese Entscheidung als erster Schritt für einen Verkauf des einen oder anderen Teils der Bank gesehen werden könnte, erklärte die Bank, UBS fördere die bereichsübergreifende Zusammenarbeit mit dem Ziel, die Ertragskraft des Konzerns zu maximieren.

      Die Bank schlägt vier neue Verwaltungsräte vor. Finanzchef Marco Suter tritt per 1. September zurück.

      UBS hat im zweiten Quartal 2008 weitere Abschreibungen von 5,1 Mrd. Franken auf ihre Investitionen im amerikanischen Kreditmarkt vornehmen müssen und ist mit 358 Mill. Franken (221 Mill. Euro) auf einen Verlust in der erwarteten Größenordnung gekommen.

      Die zwei Wealth-Management-Divisionen verzeichneten einen Netto-Geldabfluss von 17,3 Mrd. Franken (10,7 Mrd. Euro). Dazu kam ein Abfluss von 2,0 Mrd. Franken (1,2 Mrd. Euro) im Schweizer Geschäft. Der Bereich Global Asset Management kam auf einen Nettoabfluss von 24,5 Mrd. Franken (15,1 Mrd. Euro).

      Die UBS hatte Anfang Juli zusammen mit einer Steuergutschrift von drei Mrd. Franken ein ausgeglichenes bis leicht negatives Ergebnis angekündigt. Von Reuters befragte Analysten hatten den Quartalsverlust auf 270 Mill. bis 280 Mill. Franken (167 bis 173 Mill. Euro) geschätzt.

      Ein Marktteilnehmer bemängelte insbsondere die Entwicklung des Wealth Managements - das Geschäft mit der Kapitalanlage für die so genannten "Superreichen" - der so genannten der UBS im abgelaufenen Vierteljahr als sehr schwach. 17,3 Mrd. Franken sei angesichts der Konsensprognose eines Rückgangs um 6 Mrd. Franken ein "erschreckend" schwaches Ergebnis.

      Im zweiten Quartal 2007, bevor die Subprime-Krise so richtig einschlug, hatte UBS einen Gewinn von 5,6 Mrd. Franken (3,5 Mrd. Euro) erzielt. Danach war die Bank Quartal für Quartal tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Im Schlussquartal 2007 wurde mit 12,45 Mrd. Franken (7,7 Mrd. Euro) Fehlbetrag der Höhepunkt erreichte. In den ersten drei Monaten dieses Jahres hatte der Verlust 11,53 Mrd. Franken (7,1 Mrd. Euro) betragen.





      Quelle: Handelsblatt.com
      Avatar
      schrieb am 12.08.08 09:00:21
      Beitrag Nr. 757 ()
      Gestern dasselbe Bild. Gold sackt ab innerhalb der beschriebenen Zeit. (Ab 14°° und ab 17°°Uhr)
      http://www.goldseiten.de/content/diverses/artikel.php?storyi…
      Avatar
      schrieb am 12.08.08 09:11:30
      Beitrag Nr. 758 ()
      Quelle: sueddeutsche Zeitung

      08.08.2008 17:24 Uhr

      US-Finanzkrise
      Die nackte Angst
      Anleihen gelten in normalen Zeiten als sichere Anlage - doch die Zeiten sind aufgrund der Finanzkrise alles andere als normal.
      Von Markus Zydra




      Verunsicherte Wall Street: Die Finanzkrise hat die Verbraucher massiv verunsichert.


      Foto: AP




      Das mussten Tausende Investoren erleben, die ihr Geld in Auction Rate Securities (ARS) gesteckt hatten. Diese Anleihen werden traditionell von amerikanischen Städten und von Studentenbanken begeben, die so ihre langfristige Geldnachfrage zu günstigen Konditionen decken. Investmentbanken wie Goldman Sachs, Lehman Brothers, Merrill Lynch, aber auch Citi und die Schweizer Bank UBS hatten die Produkte als Alternative zum Geldmarkt beworben, mithin als sehr sichere Investition. Im Februar brach der Markt jedoch komplett zusammen. Die Finanzkrise hatte die Nachfrage erstickt. Die Anleger kamen nicht mehr an ihr Geld.


      Ein Jahr FinanzkriseDie wichtigsten Ereignisse in Bildern
      Jetzt haben sich die US-Banken Citi und Merrill Lynch dazu bereit erklärt, die umstrittenen Anleihen in Milliardenhöhe von Zehntausenden Kunden zurückzukaufen. Das war keine noble Geste, sondern nackte Angst vor Sanktionen durch die US-Finanzaufsicht SEC. Die Ermittler waren gerade dabei, gegen die Banken wegen irreführender Vermarktung und betrügerischen Verhaltens vorzugehen. Die Institute haben daher jetzt einem Vergleich zugestimmt.


      Markt einfach so zusammengebrochen
      ARS sind Anleihen mit Laufzeiten von 20 Jahren. Das Besondere dieser Konstrukte: Der Zinssatz ist variabel und wird alle sieben bis 49 Tage neu festgelegt, und zwar in einem Bieterverfahren. In der Vergangenheit war dieser 330 Milliarden Dollar schwere Markt sehr liquide. Anleger konnten zum Auktionstag ihre Anleihe problemlos verkaufen, sei es, weil sie das Bargeld brauchten; sei es, dass sie mit der Zinsentwicklung nicht zufrieden waren. Doch Mitte Februar kollabierte der Markt: Niemand machte mehr ein Angebot, alle horteten ihr Geld - ein Albtraum für jeden Auktionator.
      Avatar
      schrieb am 13.08.08 10:23:34
      Beitrag Nr. 759 ()
      FTD
      Angst vor Kreditklemme

      US-Notenbank sieht schwarz bis 2009

      von Tobias Bayer (Frankfurt)

      Die Krise auf dem Kapitalmarkt verschärft sich: Die US-Banken schränken die Kreditvergabe laut der Fed weiterhin ein. Nicht nur Häuslebauer sind davon betroffen, sondern auch kleine Unternehmen. Das Schlimme ist: Es wird vorerst nicht besser.

      Die Banken in den USA werden auch noch in der ersten Hälfte 2009 die Kreditvergabe straffen. Das geht aus der vierteljährlichen Bankenumfrage der Federal Reserve (Fed) hervor, die am Montagabend veröffentlicht wurde. Teilgenommen hatten 52 US-Banken und 21 Niederlassungen ausländischer Kreditinstitute. "Die Antworten deuten darauf hin, dass die Zahl der Banken, die ihre Kreditvergabe verschärfen, im kommenden Jahr nur unmerklich zurückgehen wird. Zudem rechnen nur sehr wenig Institute damit, dass die Bedingungen gelockert werden", hieß es in der Fed-Umfrage.

      Für die US-Konjunktur sind das keine guten Nachrichten. Steigende Lebensmittel- und Energiepreise, aber auch zunehmende Arbeitslosigkeit drücken auf die Konsumlust der Haushalte: Das Verbrauchervertrauen befindet sich auf dem tiefsten Stand seit 16 Jahren. Eine entscheidende Rolle spielt dabei der amerikanische Hypothekenmarkt. Die Hauspreise sind im freien Fall: Der S&P/Case-Shiller-Hauspreisindex für die 20 größten Metropolen fiel im Mai um 15,8 Prozent. Schränken die Banken ihre Kreditvergabe ein, dürfte sich dieser Trend weiter fortsetzen - da Hauskäufe unwahrscheinlicher werden. Im ersten Quartal wuchs die US-Wirtschaft mit 1,9 Prozent. Allerdings rechnen Volkswirte mit einer Abschwächung.

      Wenig Kredite für kleine Unternehmen

      Schon in den vergangenen drei Monaten strafften die Banken die Kreditvergabe deutlich - und dass nicht nur bei Hypothekenkrediten. Rund 60 Prozent der befragten US-Institute gab zu Protokoll, die Darlehen an große und mittelständische Unternehmen eingeschränkt zu haben. 65 Prozent teilten mit, auch für kleinere Firmen die Hürden erhöht zu haben. Das ist ein deutlicher Anstieg, in der vorangegangenen Umfrage vom April hatte der Wert noch 50 Prozent betragen.

      Auch den Konsumenten wird der Zugang zu Fremdkapital erschwert. 65 Prozent der befragten US-Banken verschärften in diesem Segment ihre Kreditvergabe, in der Aprilbefragung hatte der Wert noch bei 30 Prozent gelegen. Kreditkarten sind davon nicht ausgenommen: Hier reduzierte die Mehrheit der Banken die Kreditlimiten.

      Auf dem Hypothekenmarkt sieht es bei Home Equity Lines of Credit (Helocs) besonders eng aus. Helocs wurden um die Jahrtausendwende entwickelt. Sie sind eine spezielle Variante eines Eigenheimkredits und ähneln einer Kreditkarte: Dem Schuldner wird nicht die gesamte Darlehenssumme überwiesen, sondern er erhält eine flexible Kreditlinie. Die Zinsen darauf sind variabel, besichert sind Helocs mit der Immobilie. Für Investoren sind sie besonders riskant, weil Helocs nachrangig hinter der Hypothek sind.

      80 Prozent der befragten Banken gaben an, die Bedingungen bei Helocs verschärft zu haben. Im April waren es noch 70 Prozent gewesen. Ein Beispiel dafür ist die Investmentbank Morgan Stanley. Die Investmentbank ging sogar so weit, die Kreditlinien einzufrieren.

      Ebenfalls verhalten ist die Verbriefungsaktivität bei Jumbo-Hypotheken. Der US-Kongress ermöglichte es den beiden quasi-staatlichen Hypothekenfinanzierern Fannie Mae und Freddie Mac, auch in größere Hypothekendarlehen zu investieren, um den Häusermarkt zu stabilisieren. Doch der Effekt ist bisher beschränkt. Nicht nur nutzen Fannie und Freddie den größeren Freiraum vor allem dazu, eigene Wertpapiere zurückzukaufen. Die Fed-Bankenumfrage zeigt auch, dass die Nachfrage nach diesen Hypotheken gering ist. Nur 30 Prozent der US-Banken gaben an, in den vergangenen drei Monaten solche Jumbo-Kredite an Fannie und Freddie weitergereicht zu haben. Als Grund für die verhaltene Aktivität gaben 50 Prozent die geringe Nachfrage der Kunden an, 45 Prozent nannten die hohen Gebühren der Hypothekenfinanzierer als Hindernis.
      Avatar
      schrieb am 20.08.08 10:59:54
      Beitrag Nr. 760 ()
      Avatar
      schrieb am 21.08.08 12:55:33
      Beitrag Nr. 761 ()
      20.08.2008 13:38
      Presse: Lehman Brothers - Verhandlungen über milliardenschwere Kapitalspritze aus Südkorea gescheitert
      New York (aktiencheck.de AG) - Die ins Trudeln geratene US-Investmentbank Lehman Brothers Holdings Inc. (ISIN US5249081002 (News)/ WKN 891041) hat einem Pressebericht zufolge vergeblich versucht, eine milliardenschwere Kapitalspritze aus Südkorea zu erhalten.

      Wie die US-Tageszeitung "The New York Post" am Mittwoch unter Berufung auf informierte Kreise berichtet, habe es zu Anfang dieses Monats Verhandlungen zwischen Lehman Brothers und südkoreanischen Fondsgesellschaften aus dem Bereich Vermögensverwaltung über eine Kapitalbeteiligung gegeben. Den Angaben zufolge sei dabei über eine Kapitalspritze in Höhe von mehr als 5 Mrd. Dollar verhandelt worden. Am Ende seien die Verhandlungen jedoch aus unerfindlichen Gründen gescheitert. In diesem Zusammenhang habe es Spekulationen gegeben, wonach Lehman Brothers eine höhere Kapitalbeteiligung von den potentiellen südkoreanischen Investoren gefordert habe, als diese zu investieren bereit waren, berichtet die Zeitung weiter.

      Lehman Brothers versucht laut dem Bericht seit geraumer Zeit, frisches Kapital zu beschaffen, da man sich mittelfristig von einem milliardenschweren Paket mit risikobehafteten Hypothekenanleihen trennen will, was hohe Einmalbelastungen zur Folge haben dürfte.

      Die Aktie von Lehman Brothers notierte zuletzt bei 13,07 Dollar.
      (20.08.2008/ac/n/a)
      Avatar
      schrieb am 22.08.08 17:13:10
      Beitrag Nr. 762 ()
      News - 22.08.08 16:57
      Angst vor Bankenkollaps: Bernanke sieht Orkan auf Finanzmärkten

      Der US-Notenbankchef hält die Kreditkrise noch lange nicht für ausgestanden. Das Schlimme daran: Das drücke auf das Wirtschaftswachstum und resultiere in steigender Arbeitslosigkeit. Bernanke sprach sich für einen neuen Ansatz bei der Finanzmarktaufsicht und Stresstest für ganze Sektoren aus.


      "Der Sturm auf den Finanzmärkten erreichte in den vergangenen Wochen Orkanstärke. Seitdem ist er nicht abgeflaut", sagte US-Notenbankpräsident Ben Bernanke in einer Rede auf der jährlichen Konferenz der Federal Reserve in Jacksonhole. "Das belastet das Wirtschaftswachstum und drückt sich in steigender Arbeitslosigkeit aus. Wenn man dann auch noch den Anstieg bei der Inflation hinzufügt, ergibt das einer der bisher wirtschaftlich und politisch anspruchsvollsten Situationen überhaupt."

      Bernanke bestätigt mit seinen Aussagen, dass die Situation auf den Finanzmärkten auch aus seiner Sicht nach wie vor angespannt ist. Bei mehreren Finanzinstituten reißen die schlechten Nachrichten nicht ab. Der ehemalige Chefvolkswirt des Internationalen Währungsfonds, Kenneth Rogoff, prophezeite diese Woche, dass die Kreditkrise noch eine große amerikanische Bank in den Abgrund reißen würde. Rogoff nannte keine Kandidaten. Allerdings ist die Situation aus Sicht der Experten für Lehman Brothers, Wachovia und die Bausparkasse Washington Mutual kritisch.


      Inflationsdruck lässt nach

      All das spiegelt sich auch in den Konjunkturdaten wider: Die Arbeitslosigkeit in den Vereinigten Staaten legte im Juli auf 5,7 Prozent zu, das Verbrauchervertrauen befindet sich auf dem tiefsten Stand seit 16 Jahren. Das Wirtschaftswachstum ist schwach: Im ersten und zweiten Quartal wuchs die US-Wirtschaft nur um 0,9 und 1,9 Prozent. Gleichzeitg ist Teuerungsgefahr groß, auf Jahressicht beträgt die Inflationsrate 5,6 Prozent.

      Hier allerdings sieht Bernanke eine leichte Verbesserung: "Der Fall der Rohstoffpreise und die Stabilisierung des Dollar sind ermutigend. Zusammen mit einem Wachstum, das unter dem Potenzial liegt, sollte das in sich in einer geringen Inflation bis Jahresende widerspiegeln. Allerdings bleibt der Inflationsausblick höchst unsicher", sagte Bernanke.



      Lehman Brothers und Hypothekenfinanzierer unter Beschuss

      Die Stabilität des Finanzsystems bereit Bernanke große Sorgen. Besonders unter Beschuss steht Lehman Brothers . Die Investmentbank hat kein Einlagengeschäft und refinanziert sich über den Kapitalmarkt. Obwohl der Wertpapierhändler den Bestand an Barmitteln zuletzt auf 45 Mrd. $ aufstockte, fürchten die Anleger eine Wiederholung des Bear-Stearns-Kollaps Mitte März. Lehman-Vorstandschef Richard Fuld versucht gegenzusteuern und frisches Kapital aufzunehmen. Laut Medienberichten prüft er den Verkauf des Gewerbeimmobilienportfolios und der Vermögensverwaltung Neuberger Berman - bislang allerdings erfolglos. Am Freitag gab die staatliche Korea Development Bank zu verstehen, einen Kauf von Lehman zu prüfen. Das katapultierte die Aktie um 15 Prozent nach oben.

      Große Unsicherheit geht zudem von den beiden quasi-staatlichen Hypothekenfinanzierern Fannie Mae und Freddie Mac aus. Beide Unternehmen häuften wegen des Verfalls der amerikanischen Hauspreise Verluste in Milliardenhöhe an, ihre Kapitaldecke ist knapp. Die Investoren scheuen vor einem Engagement zurück. So versucht sich Freddie Mac seit Wochen an einer Kapitalerhöhung über 5,5 Mrd. $ und kontaktierte dazu auch Private-Equity-Firmen. Die Beteiligungsgesellschaften wiesen das nach Informationen des "Wall Street Journal" zurück. Die Börsianer spekulieren nun darauf, dass die Regierung die angeschlagenen Unternehmen verstaatlicht - was in der vergangenen Woche zu einem Einbruch der Aktienkurse um 80 Prozent führte.


      Stresstests für die Finanzbranche

      Um die Krise in den Griff zu bekommen und sich für zukünfigte Turbulenzen zu rüsten, sprach sich Bernanke für eine bessere Infrastruktur auf den Kreditmärkten aus. Damit bezog er sich auf die Systeme für Abwicklung und Abrechnung, insbesondere bei außerbörslichen Kreditderivaten.

      Zugleich betonte der Fed-Chef die Notwendigkeit eines neues Ansatzes für die Aufsicht: "Wir sollen uns zukünftig stärker auf Systemrisiken konzentrieren." Dabei führte Bernanke Stresstests an, die sich nicht auf einzelne Unternehmen, sondern auf ganze Sektoren beziehen. "Das könnte beispielsweise ergeben, dass der Wertverlust einer Vermögensklasse nicht nur einen negativen Effekt auf ein einzelnes Unternehmen hat, sondern sich auf die Liqiduität im Gesamtmarkt auswirken könnte."


      Von Tobias Bayer (Frankfurt)





      Quelle: Financial Times Deutschland

      ______________________________________


      Eine verklausalierte Botschaft, daß mit großen Bankenpleiten zu rechnen ist?
      Avatar
      schrieb am 22.08.08 20:47:02
      Beitrag Nr. 763 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.814.402 von Dorfrichter am 22.08.08 17:13:10zum hauptthema der betrug mit den dollar:

      die behauptung unsere währung wäre mit dollar gedeckt oder ähn. ist falsch unser geld ist auch fiat-money das heißt es ist aus dem nichts also nicht gedeckt.

      noch was für die die den namen fiatmoney nicht verstehen. er ist aus der bibel abgeleitet dort heißt es nämlich fiat lux was soviel bedeutet wie: es werde licht und fiatmoney heißt dann wohl es werde geld. also geld das aus dem nichts geschöpft wird.

      und dann noch dazu das geldsystem bricht irgendwann zusammen?!

      es ist doch so das wo vor die zentralbanken wirklich angst haben ist nicht die endlose inflation sondern in wirklichkeit die deflation. fiatmoney ist auf einem endlosem schuldensystem aufgebaut. (die zentralbank gibt das geld aus als schulden an die banken gegen den leitzins, die banken geben es weiter gegen höhere zinsen an alle anderen). wenn nun also die deflation beginnen würde würde diese schuldenstruktur die wirtschaft restlos zerstören. denn keiner könnte würde mehr schulden machen wollen noch wäre einer der schuldner auf kurz oder lang fähig seine schulden auszuweiten oder zu begleichen. also bricht das geldsystem erst dann zusammen wenn der dollar auf einmal mehr wert wird.

      wenn wir uns dazu jetzt die aktuelle lage in amerika ansehen wird doch klar das die fed die leitzinsen niedrig halten muss(angeblich ist das gut für aktien also ist monsanto vielleicht eine investition wert ich weiß es nicht aber ich stelle es mal zur disskusion). denn sonst können sich die banken nicht günstig kredite leihen um so der entgegengesetzten geldschöpfung (also eben keine geldschöpfung sonder schrumpfung) entgegen zu wirken. sonst ginge alles nach hinten los und wir wären im steinzeitalter ohne dollars. genau aus dem grunde sind auch der euro gestiegen und das öl ist billiger geworden weil alles auf dieser schuldenstruktur basiert. :) bitte das mit monsanto in einem andern thread kommentieren.

      ich habe auch eine frage was bedeutet das ganze jetzt für europa?

      meiner meinung nach dürfte das problem sein jetzt die inflation in amerika so richtig anzuheizen da die abschreibungen immer höher werden. das heißt im klartext amerika muss immens viele schulden machen um das zu kompensieren. das heißt die staatsanleihen die im moment so stark steigen könnten die frage ist jetzt wodrin wird das geld gesteckt wenn es denn vom staat ausgegeben wird?????

      wehe ihr lest es nicht und verpasst mir nicht eine antwort die sich sehen lässt.
      Avatar
      schrieb am 22.08.08 21:08:57
      Beitrag Nr. 764 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.817.800 von zolgk am 22.08.08 20:47:02die behauptung unsere währung wäre mit dollar gedeckt oder ähn. ist falsch unser geld ist auch fiat-money das heißt es ist aus dem nichts also nicht gedeckt.

      Den "Goldstandard"- und das ist richtig- haben wir natürlich längst auch nichtmehr. (Siehe Bretton Woods)
      Avatar
      schrieb am 23.08.08 10:29:30
      Beitrag Nr. 765 ()
      Quelle: T-Online Startseite

      HypothekenkriseWieder eine Bank-Pleite in den USA

      Erschienen am 23. August 2008 | lgs/oca
      Wieder eine US-Bank ist bankrott (Foto: imago)

      Aufgrund der Immobilienkrise in den USA ist erneut eine Bank pleite gegangen. Die Behörden schlossen am Freitag die regionale Columbian Bank and Trust Company im Bundesstaat Kansas. Es ist damit die neunte Bank, die seit Jahresbeginn zusammengebrochen ist.


      Abkommen geschlossen
      Um die Anleger zu schützen, wurde mit der Citizens Bank an Trust im US-Staat Missouri ein Abkommen geschlossen, wie der staatliche Einlagensicherungsfonds der US-Banken (FDIC) mitteilte. Die Bank in Kansas verfügte über 752 Millionen Dollar an aktivem Geld und Einlagen von 622 Millionen Dollar.


      Zahl der geplatzten Kredite ist gestiegen
      Das Überleben zahlreicher Institute ist durch nicht zurückgezahlte Darlehen und Pleiten von Bauträgern in Frage gestellt. Die Zahl der geplatzten Immobilienkredite in den USA war im zweiten Quartal dieses Jahres um fast 14 Prozent gestiegen.
      Avatar
      schrieb am 23.08.08 10:38:13
      Beitrag Nr. 766 ()
      Joseph Stieglitz im Interview im ManagerMagazin
      http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,573…
      Avatar
      schrieb am 23.08.08 10:51:42
      Beitrag Nr. 767 ()
      News - 23.08.08 09:29
      Hedgefonds in der Krise: Ore Hill zieht Notbremse


      Erneut hat ein US-Hedgefonds seinen Anlegern den Abzug von Geldern untersagt. Die Anleger wollten einen dreistelligen Millionenbetrag aus dem Fonds der Gesellschaft Ore Hill Partners abziehen. Der hatte zuvor stark an Wert verloren.

      Die Gesellschaft Ore Hill Partners teilte mit, die Beschränkung für ihren wichtigsten Fonds Ore Hill International sei automatisch durch hohe Rücknahmen für den September ausgelöst worden. Die Maßnahme ist den Angaben zufolge auf diesen rund 1,2 Mrd. $ schweren Fonds beschränkt. Insgesamt verwaltet die Gesellschaft etwa 3 Mrd. $. Seit März gehört sie zur Hälfte der britischen Man Group , dem weltgrößten börsennotierten Hedgefonds.

      Einem Investor zufolge hatten die Anleger vor Verhängung der Beschränkungen rund 300 Mio. $ an Einlagen abziehen wollen. Der Fonds habe in der ersten Jahreshälfte 6,5 Prozent an Wert verloren. Vergangenes Jahr hatte er nach zweistelligen Wachstumsraten in den beiden Vorjahren noch eine Wertsteigerung von 1,8 Prozent erzielt.


      Im laufenden Jahr haben bereits mehrere Hedgefonds-Anbieter Auszahlungsbeschränkungen verhängt, namentlich Drake Capital Management, Tisbury Capital Management und Pardus Capital Management. Experten zufolge sind solche Maßnahmen meist ein Alarmsignal, das auf den bevorstehenden Zusammenbruch eines Fonds hindeuten kann.

      Allerdings erlauben sie es den Fondsmanagern auch, die angelegten Gelder in schwierigen Zeiten zusammenzuhalten. Die Branche kämpft schwer mit der Krise an den Kreditmärkten. Ein durchschnittlicher Hedgefonds verlor nach Angaben der Beratungsfirma Hedge Fund Research in der ersten Jahreshälfte 3,5 Prozent seines Werts.


      FDIC schließt weitere Bank


      In der US-Bankenlandschaft gab es derweil ein weiteres Opfer der Finanzkrise. Die Columbian Bank and Trust mit Sitz in Kansas wurde am Freitag von den Aufsichtsbehörden geschlossen. Sämtliche Bankgeschäfte wurden mit sofortiger Wirkung an die staatliche Bundeseinlagensicherung (FDIC) übertragen. Ende Juni verfügte das Finanzinstitut über 752 Mio. $ Bilanzaktiva und Einlagen in Höhe von 622 Mio. $.

      Die Einlagen würden von der Citizens Bank and Trust in Missouri übernommen, teilte die FDIC mit. Die neun Filialen der Columbian würden am Montag als Außenstellen der Citizens Bank wieder eröffnet. Alle Sparer hätten weiterhin vollen Zugang zu ihren Einlagen.

      Es war der neunte Zusammenbruch einer Bank in diesem Jahr, die dem Einlagensicherungsfonds des Bundes angehörte. Prominentestes Opfer war im Juli die kalifornische Hypotheken- und Bausparbank IndyMac. Im gesamten vergangenen Jahr gab es in den USA nur drei Bankenpleiten. Von den landesweit rund 8500 Banken galten im ersten Quartal 90 als gefährdet.







      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 25.08.08 18:03:16
      Beitrag Nr. 768 ()
      Avatar
      schrieb am 27.08.08 16:15:51
      Beitrag Nr. 769 ()
      Quelle: FTD

      117 US-Banken mit Schwierigkeiten

      Der staatliche Einlagensicherungsfonds warnt: Die Krise am Häuser- und Kreditmarkt macht immer mehr Instituten zu schaffen. Die Zahl der in Schieflage geratenen Banken stieg auf das höchste Niveau seit rund fünf Jahren - und die Gewinne brechen ein.

      Die Zahl der US-Banken mit Problemen ist auf einem so hohen Stand wie seit dem Jahr 2003 nicht mehr. Die Anzahl der Banken und Bausparkassen in Schwierigkeiten sei im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorquartal von 90 auf 117 gestiegen, teilte der US-amerikanische staatliche Einlagensicherungsfonds (Federal Deposit Insurance Corp./FDIC) in Washington mit. Die Gewinne der insgesamt etwa 8500 Banken seien aufgrund der Krise am Häuser- und am Kreditmarkt im zweiten Quartal um 86 Prozent auf 5 Mrd.$. gesunken.

      An der Wall Street belastete der Bericht bereits am Dienstag die Bankenwerte. "Wir hatten schon ein paar Ausfälle, deshalb hat diese Liste viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen", sagte Analyst Peter Kenny von Knight Equity Marktes. Am Markt gehörten Merrill Lynch und Washington Mutual zu den Verlierern.
      Avatar
      schrieb am 28.08.08 10:40:45
      Beitrag Nr. 770 ()
      Avatar
      schrieb am 28.08.08 10:54:01
      Beitrag Nr. 771 ()
      :eek:
      http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_308248
      Da fragt sich der Interessierte..."woher kommen den die schlechten Zahlen innerhalb so kurzer Frist"?

      Ratingagenturen und Analystenhäuser...eine breite Bilanzkorrektur?
      Großreinemachen?
      Wird es nicht höchste Zeit für ein ehrlicheres, sauberes Bilanzierungssystem, das sich auf die reine operative Geschäftstätigkeit bezieht?
      Avatar
      schrieb am 31.08.08 01:23:00
      Beitrag Nr. 772 ()
      ich habe eine frage: kann es sein dass uns eine noch größere krise bevorsteht als im jahre 1929. hier dazu der link:

      http://de.youtube.com/watch?v=7BWlC7RCVIw&feature=related

      ich weiß nicht aber irgendwie glaube ich das das das ende für den dollar sein wird. der dollar wird crashen und bevor wir uns versehen gehen wir alle broke ausser wir setzen darauf das die kurse fallen dann gewinnen wir wertloses geld :laugh:
      Avatar
      schrieb am 05.09.08 14:54:01
      Beitrag Nr. 773 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.922.408 von zolgk am 31.08.08 01:23:00Ich persönlich rechne gerade JETZT mit ganz gravierenden Einbrüchen. Viele Vorzeichen mehren sich und wurden weder hier noch anderswo besprochen. Ein kleiner Blick auf die Versicherungswirtschaft: Dort ist man stillschweigend dazu übergegangen, die Überschußbeteiligungen ander zu bewerten als in der Vergangenheit. (Früher: nach den Vorschriften des HGB`S)

      Und nun seit fast 2 Jahren heißt es: (neue Wortschöpfung)
      VERURSACHERORIENTIERTES VERFAHREN (!!!!!) Die vormals garantierten Überschüsse sind nicht mehr sicher. Gemacht wurde das Gesetz von unserer Regierung.
      ___________________________________________________

      Bei Merrill Lynch rechnet man mit weiteren hohen Abschreibungen (Gerücht)

      Aktuell:
      News - 05.09.08 11:42
      Weltbörsen: "Das ist ein perfekter Sturm"

      An den Börsen weht den Anlegern zum Wochenausklang ein eisiger Wind entgegen: Weltweit sind die Kurse wegen wieder größer werdenden Sorgen über eine Abkühlung der Weltwirtschaft kräftig unter Druck geraten. Mit dem neuerlichen Rückschlag hat sich auch die technische Situation an den Märkten wieder eingetrübt. Neue US-Arbeitsmarktdaten am Nachmittag könnten die Situation noch verschärfen.



      HB FRANKFURT. In Tokio schloss der asiatische Leitindex Nikkei 2,8 Prozent schwächer auf einem Fünf-Monats-Tief bei 12 212 (-345) Punkten, nachdem er zeitweise sogar bis auf der 12 163 Punkte gefallen war und Händler sogar einen Absturz unter die 12 000-Punkte-Marke nicht ausgeschlossen hatten. Besonders exportorientierte Aktien gerieten unter Druck. Der Hang-Seng-Index in Hongkong gab sogar um mehr als drei Prozent auf 19 753 Zähler nach. Marktteilnehmer begründeten die Abschläge vor allem mit der Schwäche an den US-Börsen, wo der Dow Jones fast drei Prozent schwächer geschlossen hatte. Auch der Dax war am Donnerstag fast drei Prozent niedriger aus dem Handel gegangen und setzte seine Talfahrt am Freitag fort.

      Der Hang-Seng-Index in Hongkong fiel ebenfalls deutlich um 2,3 Prozent auf 19 924 Punkte, nachdem er zeitweise sogar mehr als drei Prozent im Minus bei 19 753 Zähler notiert hatte. Der H-Index der Aktien vom chinesischen Festland verlor 2,35 Prozent. Mit dem Unterschreiten der Marke von 20 000 Punkten kehrte der Hang Seng auf den Stand von Ende 2006 zurück - alle Kursgewinne der Rally von 2007 waren verloren. 2007 hatte der Index insgesamt 39 Prozent zugelegt.

      Die Börse in Shanghai schloss mit einem Abschlag von 3,3 Prozent bei 2202 Punkten. Auch hier belasteten die schlechten Nachrichten aus den USA. Für Unruhe auf dem Parkett sorgte zudem der geplante Börsengang einer großen Brokerage-Firma. Die Aussicht auf eine weitere Aktienemission ließ die Anleger um das Gleichgewicht von Kapitalangebot und-nachfrage fürchten.

      Auch die wichtigsten europäischen Aktienindizes weiteten am Freitag im Handelsverlauf ihre Verluste aus. Für den Eurostoxx 50 ging es zuletzt um 1,28 Prozent auf 3 233,03 Zähler nach unten. Im Verlauf hatte der europäische Leitindex bei 3 208 Punkten den tiefsten Stand seit Juli markiert. Der Stoxx50 mit Werten aus Großbritannien und der Schweiz büßte 0,87 Prozent auf 2 787,45 Zähler ein. Der französische CAC-40-Index verlor 1,14 Prozent auf 4 255,15 Punkte. Der Londoner FTSE 100 fiel um 1,14 Prozent auf 5 301,00 Punkte.

      Der Dow-Jones-Index hatte am Donnerstag nach Handelsschluss in Europa belastet von Sorgen über die Lage am Arbeitsmarkt seine Verluste auf drei (zuvor 2,2) Prozent ausgeweitet, der Technologie-Index Nasdaq-Composite fiel um 3,2 (zuvor zwei Prozent). In der abgelaufenen Woche sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend gestiegen. Zudem meldete der Arbeitsmarkt-Dienstleister ADP einen abermaligen Beschäftigungsrückgang im Privatsektor. "Nun machen sich Anleger ihre Gedanken über die monatlichen Arbeitsmarktdaten am Freitag", sagte Händler Dave Rovelli von Canaccord Adams. Ein überraschend stark gestiegener ISM-Einkaufsmanagerindex konnte die Stimmung nicht heben.

      Die US-Statistik zu den Arbeitsmarktdaten für August wird um 14.30 Uhr MESZ veröffentlicht. An der Wall Street rechnen Analysten vor diesem Hintergrund mit weiteren Verlusten am Freitag. "Alle machen sich Sorgen wegen der Zahl, die da kommt", sagte ein Händler in New York, Dave Rovelli. "Das ist ein perfekter Sturm." Analysten rechnen im Schnitt mit einem Stellenabbau außerhalb der Landwirtschaft von 75 000. Die Arbeitslosenquote dürfte unverändert bei 5,7 Prozent verharren.

      Daneben seien die Börsianer derzeit vor allem für die europäische Wirtschaft extrem negativ eingestellt. "Da die EZB gestern keine Zinssenkungssignale gegeben hat, wird sich daran so schnell nichts ändern", sagte ein Analyst.

      "Da viele Anleger nun von einer Rezession ausgehen, werden jetzt fallende Unternehmensgewinne an der Börse eingepreist", sagte ein anderer Händler. Auffällig sei dabei das Comeback des US-Dollar. Der Euro fiel entsprechend stark zurück und notierte zeitweise unter 1,43 Dollar, so niedrig wie seit Oktober 2007 nicht mehr. Am Morgen notierte er um 1,43 Dollar, nachdem er den New Yorker Handel mit 1,4240 Dollar beendet hatte.

      Insgesamt hat sich die technische Situation an den Aktienmärkten mit dem Rückschlag vom Donnerstag eingetrübt. Staud Research spricht mit Blick auf den Dax von "einer mittleren Katastrophe", auch weil der Abschwung "impulsive Strukturen" aufweise. Als negativ gesehen wird von Analysten der deutlich steigende Umsatz bei fallenden Kursen. Sollte der Dax unter 6 160 fallen, würden neue Jahrestiefs unter 6 000 Punkten wahrscheinlicher, heißt es. Indizes wie der Hang Seng oder der russische RTS seien bereits auf Jahrestiefs gefallen. Die Analysten von Equinet meinen, der S&P-500 habe ein "rising wedge" aufgelöst. Der Bruch der 1 270er Unterstützung lege einen Fall auf den Unterstützungsbereich zwischen 1 197 und 1 187 nahe, so Equinet. Nur ein Rückerobern der 1 270er Marke löse das negative Szenario auf.

      Die Ölpreise zeigten sich kaum verändert. Im frühen Handel kostete ein Barrel (159 Liter) der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im Oktober 107,77 Dollar und damit elf Cent weniger als zum Handelsschluss am Vortag. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent lag bei 106,36 Dollar - das waren sechs Cent mehr als am Donnerstag.



      Quelle: Handelsblatt.com
      Avatar
      schrieb am 06.09.08 10:47:59
      Beitrag Nr. 774 ()
      US-Inflation gerät ins Hintertreffen
      04.09.2008 | 6:38 Uhr | Miriam Kraus (Rohstoff Daily)
      Etwas ist faul im Lande der Vereinigten Staaten von Amerika. Die US-Haushalte sind heuer sogar höher verschuldet, als noch zu Zeiten der dotcom"-Blase.

      Gestern haben wir uns damit beschäftigt, dass die Geldmenge M3, oder auch das Broad Money" in den USA am Schrumpfen ist. Und Lombard Street Research zufolge ist die Geldmenge in den USA im Juli sogar richtiggehend kollabiert. Lombard Street Research verzeichnete den stärksten Rückgang in der Wachstumsrate der Geldmenge in den letzten Jahrzehnten.

      Also, welch deflationärer Faktor hat da die USA ergriffen?! Das Wachstum in den Bankkrediten ist mittlerweile fast zum Erliegen gekommen.

      Das Land dessen Bürger, ja, dessen ganzes System bislang nur auf Pump lebte hat ... was? ... sich selbst einen Sparkurs auferlegt?!

      Fast könnte man es meinen .... Die US-Bürger die durchaus gerne weiter auf Kredit leben würden, bekommen keinen mehr. Zu groß die Unsicherheit, die Angst, die Nervosität der Banken. Was früher ein heißes, schnelles, profiträchtiges Geschäft war ist heute ein heißes Eisen an dem sich keiner mehr verbrennen will. Verbrennen wollen sich die Banken und Finanzinstitute aber auch nicht mehr an den Kollegen". Auch hier herrscht noch immer Misstrauen. Wer weiß schon was die anderen noch alles abschreiben müssen!

      Und diejenigen, denen man noch einen Kredit gewähren würde, die wollen schlichtweg keinen mehr. Und das obwohl sich Ben und seine Mannen soviel Mühe gegeben haben um den Leitzins zu drücken. Da geht doch irgendwas gewaltig nach hinten los. Aber verdenken kann man es keinem! Die Risikobereitschaft ist einfach noch nicht wirklich hoch genug. Wer weiß, wie lange es so bleiben wird?! Wenn es nach der FED geht, sicher nicht sehr lange!

      Die will Wachstum, der drohenden Rezession aus dem Weg gehen! Dabei kommt ihr der gegenwärtig mit Rückenwind gesegnete US-Dollar durchaus ganz Recht. Aber ob das ausreichen wird, den Fokus jetzt endlich mal auf die anderen zu richten, auf das man nicht mehr vor der eigenen Tür kehren muss?!

      Und noch etwas Gutes bringt der wiedererstarkte US-Dollar mit sich: die Inflation gerät ins Hintertreffen. Dabei ist sie bei offiziell 5,6% im Juli in den USA so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr.


      Die Stagflation ist noch nicht tot

      Die Inflation verliert an Bedeutung - so nehmen viele an - weil die Ölpreise gefallen sind. Aber ob es wirklich so einfach sein kann - Rohstoffpreiskorrektur hin oder her - die USA nun schon als Insel", die sich so mir nichts dir nichts von den inflationären Faktoren von außen abschirmen kann darzustellen, wage ich zu bezweifeln. In meinen Augen sind die Jubelschreie des großen Ben aus Amerika, der ja schon die US-Inflationsrate wieder auf dem Weg nach unten sieht etwas arg verfrüht.

      Mal abgesehen davon, dass ihn der Fokus weg von der Inflation und noch immer stärker hin zum anderen Problem, dem Kollaps des Geldmengenwachstums auf einen gefährlichen Weg bringen könnte: weiterhin allem was in Geldnot ist aus der Patsche helfen und wenn möglich auch gleich noch die Zinsen weiter absenken.

      Nicht, dass ich je angenommen hätte Ben habe tatsächlich sein Augenmerk je mehr auf die Rezession als auf die Inflation gelenkt. Ich glaube nach wie vor, dass ihm tatsächlich die fatale Überschuldung seiner Amerikaner und die deflationären Folgen, die sich ja nun auch ergeben haben obwohl Ben und seine Mannen so tapfer dagegen angekämpft haben, immer schon mehr am Herzen lagen als die vernachlässigte Inflation.

      Man sollte so einen Mutterinstinkt der Väter der Notenbanken nicht unterschätzen ... jeder hat da so seinen Liebling. Und Ben kümmert sich nun einmal lieber aufopferungsvoll um seine kränkelnde Wirtschaft, als um die rebellische Inflation.

      Ben wird also gar nicht amused" sein, wenn seine Amerikaner plötzlich aufhören Geld auszugeben, dass sie nicht haben und stattdessen lieber mit Fingerzeig auf Ölpreise und US-Dollar sagen: Seht ihr, die zwei kümmern sich schon um die Inflation!

      Dabei würde seinen Amerikanern so ein Sparkurs eigentlich ganz gut tun, bedenkt man die horrende Verschuldung derselbigen.

      Gegenwärtig sind die US-amerikanischen Haushalte zu 131% in Bezug auf ihr anrechenbares Einkommen verschuldet. Zum Vergleich: während der dotcom"-Blase betrug die Verschuldung noch 93%, während der Immobilienblase in den späten 80ern nur 79% und Ende der wilden 70er nur lediglich 62%.
      Oh, Amerika, quo vadis?!

      In meinen Augen bleibt da nur noch auf folgendes hinzuweisen: weder darf die Inflation tot geredet werden, noch darf man die meiner Meinung nach mittlerweile nicht etwa weniger werdenden, sondern eher - im Angesicht des Kollaps des US-Geldmengenwachstums und der horrenden Überschuldung - noch wachsenden Gefahren einer drohenden US-Rezession unter den Tisch kehren.

      Oder anders ausgedrückt: begraben wie die Stagflation besser noch nicht hinter der Biegung des Flusses.

      So long liebe Leser. ... und wieder habe ich mich so fröhlich zumindest in Halb-Rage geschrieben und dabei nicht ganz die Kurve gekriegt..., deshalb geht es morgen noch einmal weiter mit dem Geldmengenwachstum in der Euro-Zone und weiterführenden Überlegungen in Bezug auf mögliche neue Blasen und altbewährte Sicherheiten. Bis morgen.


      © Miriam Kraus
      Quelle: Auszug aus dem Newsletters Rohstoff-Daily
      Avatar
      schrieb am 06.09.08 11:27:40
      Beitrag Nr. 775 ()
      Avatar
      schrieb am 10.09.08 09:40:43
      Beitrag Nr. 776 ()
      News - 10.09.08 09:05
      Lehman-Kapitalerhöhung offenbar gescheitert

      Die Aktien der angeschlagenen US-Investmentbank Lehman Brothers sind am Dienstag um mehr als 40 Prozent eingebrochen. Damit fielen die Papiere des Instituts auf den tiefsten Stand seit fast zehn Jahren. Der Grund: Medienberichten zufolge bleibt dem Institut die dringend benötigte Kapitalspritze versagt. Jetzt versucht Lehman das Vertrauen zurückzugewinnen.



      HB NEW YORK. Zuvor hatte es einen Bericht gegeben, wonach Gespräche Lehmans mit der staatlichen Korea Development Bank (KDB) beendet seien. Ein Sprecher der koreanischen Finanzmarktaufsicht erklärte jedoch, der Vorsitzende der Behörde sei in dem Bericht fehlerhaft zitiert worden.

      Auch Reuters vermeldete das Ende der Gespräche: Die KDB hatte die Verhandlungen aus Mangel an konkreten Fortschritten beendet, berichtete die Nachrichtenagentur und bezieht sich dabei auf einen südkoreanischen Behördenvertreter. "Es gibt keine Gespräche mehr über ein Geschäft zwischen beiden Seiten", sagte der Informant, der namentlich nicht genannt werden wollte.

      Laut Finanzinformationsdienst Dow Jones sagte der Vorsitzende der koreanischen Finanzaufsicht, Jun Kwang-woo, die Gespräche seien beendet worden. Eine Sprecherin von Lehman wollte die Entwicklung des Aktienkurses nicht kommentieren. Auch der koreanische Verhandlungspartner KDB wollte sich zum Stand der Verhandlungen nicht äußern. Vorstandschef Min Euoo-sung beantwortete keine Fragen und sagte nur " In diesem Augenblick ist 'kein Kommentar' die beste Antwort." Er begründete das damit, dass die Sache sehr heikel sei.

      Seit Beginn der Verhandlungen scheint die koreanische Finanzaufsicht das größte Hindernis zu sein. Die Aufsichtbehörden möchten offenbar vermeiden, dass die KDB eine Fehlentscheidung trifft und Steuerzahler am Ende dafür Zahlen müssen. Nun verdüstern sich die Aussichten für Lehman weiter.

      "Der Markt befürchtet, dass keiner Geld in das Unternehmen stecken will", sagte Nick Kalivas von MF Global Research in Chicago. Lehman steht unter Druck, sich noch vor Veröffentlichung seiner Quartalszahlen im September Kapital zu beschaffen. Im Juni hatte die Bank mit 2,8 Mrd. Dollar erstmals in ihrer Geschichte als börsennotiertes Unternehmen einen Quartalsverlust gemeldet. Lehman ist mit mehr als 60 Mrd. Dollar am krisengeschüttelten Hypothekenmarkt engagiert. Ein Internetportal zitierte die Studie eines Analysten der Citigroup, dass die Zahlen bereits am Dienstag veröffentlicht werden könnten.

      Bilanzvorlage vorgezogen

      Nach dem Kurssturz der Lehman-Aktien am Dienstag bemüht sich die Investmentbank um neues Vertrauen der Investoren. Das Finanzinstitut werde an diesem Mittwoch vor US-Börseneröffnung Eckdaten seiner Quartalsbilanz vorlegen, berichtete das "Wall Street Journal" (WSJ - Mittwochausgabe). Lehman Brothers werde auch "wichtige strategische Initiativen" im Hinblick auf die Stärkung seiner Kapitaldecke bekanntgeben.

      Zu diesen Initiativen gehören laut "WSJ" der Verkauf von vorwiegend britischen Immobilien. Darüber würden derzeit Gespräche mit dem Vermögensverwalter Blackrock geführt, berichtete die Zeitung unter Berufung auf unternehmensnahe Kreise.

      Lehman wird laut "WSJ" an diesem Mittwoch möglicherweise auch eine Aufspaltung des Unternehmens bekanntgeben. Der Zeitung zufolge gibt es Pläne, einige Gewerbeimmobilien in eine neue Firma auszugliedern. Diese werde intern unter der Bezeichnung SpinCo geführt. Der Rest von Lehman Brothers, also ohne die von der Krise betroffenen Vermögenswerte, werde derzeit als CleanCo bezeichnet.



      Quelle: Handelsblatt.com
      Avatar
      schrieb am 10.09.08 13:23:52
      Beitrag Nr. 777 ()
      Avatar
      schrieb am 10.09.08 15:35:40
      Beitrag Nr. 778 ()
      Quelle: FTD

      Lehman verliert fast 4 MilliardenDie Situation ist schlimmer als gedacht: Für das dritte Quartal erwartet Lehman Brothers einen Verlust in Höhe von 3,9 Mrd. $. Um sich freizuschwimmen, soll jetzt die Investmentsparte verkauft, Gewerbeimmobilien ausgelagert und die Dividende gekürzt werden.


      Jetzt ist das Geheimnis gelüftet: Die angeschlagene Investmentbank Lehman Brothers hat am Mittwoch Einblicke in ihr Quartalsergebnis gegeben und die Öffentlichkeit über ihre Strategie unterrichtet. Demnach beläuft sich der Verlust im dritten Quartal auf 3,9 Mrd. $ oder 5,92 $ je Aktie. Analysten hatten durchschnittlich mit einem Minus von 2,2 Mrd. $ gerechnet. Vorbörslich drehten Lehman-Aktien ins Minus. Nachdem sie anfangs noch mit 27 Prozent im Plus notierte, verlor sie nach der Veröffentlichung 6,3 Prozent.

      Um das Wall-Street-Haus auf ein sichereres Fundament zu stellen, kündigte Lehman-Vorstandschef Richard Fuld den Verkauf eines Mehrheitsanteils an der Investmentsparte an. Dazu zählen die Vermögensverwaltung, das Private-Equity-Geschäft und das Geschäft mit vermögenden Privatkunden. Die Bank rechnet hier mit einem Buchgewinn von mehr als 3 Mrd. $. Zugleich sollen Gewerbeimmobilien und andere illiquide Vermögenswerte in eine separate Gesellschaft ausgegliedert werden. Das soll bis zum ersten Quartal 2009 geschehen.

      Das restliche Portfolio soll ausgedünnt werden: Für 13,2 Mrd. $ sollen 47 Prozent der Wohnungsbaukredite an die Fondsgesellschaft Blackrock verkauft werden. Der Bestand an Gewerbeimmobilien wurde bereits um 18 Prozent auf 39,8 Mrd. $ reduziert. Auch bei hochriskanten Finanzierungen wurde das Risiko zurückgefahren, um 38 Prozent auf 11,5 Mrd. $. Die Dividende kürzte die Investbank auf 0,05 $ je Aktie.


      Koreaner geben Lehman einen Korb

      Das Barvermögen belief sich im dritten Quartal auf 42 Mrd. $, die Kernkapitalquote stieg von 10,7 auf 11 Prozent. "Das ist für uns eine der schwierigsten Perioden in der Geschichte. Die Initiativen, die wir heute angekündigt haben, spiegeln unsere Entschlossenheit wider, das Risiko in unserer Bilanz zu reduzieren", sagte Lehman-Chef Fuld in einer Stellungnahme.



      Hat wenig Zeit: Richard S. Fuld, Chef der Investmentbank Lehman BrothersFuld steht unter enormem Zeitdruck. Nachdem am Mittwoch die Korean Development Bank (KBD) mitgeteilt hatte, dass die Gespräche über eine Beteiligung an der angeschlagenen Investmentbank gescheitert sind, erwarteten die Anleger dringend Antworten.

      Der Lehman-Chef geht mit der Ankündigung in eine verzweifelte Offensive. Seit Jahresbeginn verlor die Lehman-Brothers-Aktie 88 Prozent ihres Werts. Allein am Dienstag stürzte der Kurs um 45 Prozent, als Meldungen vom Ende der Verhandlungen mit KBD kursierten. Damit wurden auf einen Schlag 4,4 Mrd. $ an Börsenwert vernichtet. Das Wall-Street-Haus musste im Zuge der Kreditkrise herbe Verluste hinnehmen. Im Juni hatte die Bank mit 2,8 Mrd. $ erstmals in ihrer Geschichte als börsennotiertes Unternehmen einen Quartalsverlust gemeldet.

      Die Ratingagenturen Standard & Poor's und Fitch kündigten am Dienstag an, eine Herabstufung der Bonitätsnote von Lehman Brothers zu prüfen. Sollte das tatsächlich passieren, würde die Investmentbank ihren Handelspartnern auf einen Schlag mehr Sicherheiten zur Verfügung stellen müssen.

      Der Grund für die Misere: Nicht nur ist es mit mehr als 60 Mrd. $ am krisengeschüttelten Hypothekenmarkt engagiert. Im Gegensatz zu großen Banken wie Citigroup verfügt das Institut darüber hinaus über kein nennenswertes Einlagengeschäft und muss sich deshalb über den Kapitalmarkt refinanzieren. Ein Vertrauensverlust wirkt dabei selbstverstärkend. Denn zweifeln die Investoren an der Stabilität der Bank, sinkt der Aktienkurs, was wiederum die Aufnahme frischen Kapitals erschwert. Analysten von Merrill Lynch beziffern den Kapitalbedarf auf 3,6 Mrd. bis 5,4 Mrd. $.

      Die Schwierigkeiten, Investoren zu begeistern, zeigt sich am Beispiel von KDB. Die Koreaner begründeten den Abbruch der Verhandlungen mit einem Mangel an Fortschritten. In einer Stellungnahme sprach die staatliche Gesellschaft davon, dass die Gespräche an unterschiedlichen Preisvorstellungen gescheitert seien. Hintergrund ist, dass sich für viele Staatsfonds der Einstieg bei Banken wegen des anhaltenden Kursverfalls bisher nicht auszahlte. Am Montag hatte die koreanische Finanzaufsicht vor einem Einstieg gewarnt: "Angesichts der Bedingungen auf dem Finanzmarkt in Südkorea und weltweit sollte sich die KDB einem Engagement bei Lehman zurzeit sehr vorsichtig nähern", hatte FSC-Chef Jun Kwang-Woo gesagt. Ende August hatte die Börsenaufsicht die KDB schon einmal zur Zurückhaltung gemahnt.

      Ausgliederung der Gewerbeimmobilien?
      Gestritten wird, wie existenbedrohlich die Situation für Lehman Brothers ist. Einige Experten sind der Ansicht, dass die Analogie zu Bear Stearns nicht gezogen werden kann. Mitte März musste der Wertpapierhändler an JP Morgan notverkauft werden, da er sich nicht mehr refinanzieren konnte. Analysten halten dem nun entgegen, dass sich Lehman Brothers jederzeit über das Diskontfenster der Notenbank Fed Notfallkredite besorgen kann. Diese Option stand Bear Stearns damals nicht zur Verfügung.
      Avatar
      schrieb am 10.09.08 19:27:10
      Beitrag Nr. 779 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.817.800 von zolgk am 22.08.08 20:47:02zitat: von mir selber:

      #761 "das heißt im klartext amerika muss immens viele schulden machen um das zu kompensieren"

      genau das tritt jetzt ein die übernahme der Fannie Mae und Freddie Mac ist ein noch riesiegeres loch im amerikanischen haushalt als wir es bisher mit bush hatten das geht in die billionen. das heißt auf kurz oder lang wird der dollar wieder nachgeben so wie ich das sehe und da können die notenbanken noch soviel dran drehen wie sie wollen. die staatsverschuldung ist nicht mehr zu retten es sei denn obama wird gewählt dann gehts weiter bergauf mit dem dollar aber ich schätze mal sollte jetzt die deppression gebremst werden zu lasten der staatskasse geht das spiel von neuem los und wir erleben einen dollar der wieder an wert verlieren könnte.
      Avatar
      schrieb am 10.09.08 19:52:40
      Beitrag Nr. 780 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.052.939 von zolgk am 10.09.08 19:27:10Fannie und Freddie vor dem Ende PDF Drucken E-Mail
      Samstag, 16. August 2008
      Das Ende naht für die beiden größten US-Hypothekenbanken Fannie May und Freddie Mac.


      Das renommierte US-Börsenmagazin Barrons kommt zu dem Schluss, dass die Tage von Fannie und Freddie gezählt seien.

      Die erforderliche Rekapitalisierung kann nur noch vom Staat vorgenommen werden. Das bedeutet, dass Aktionäre leer ausgehen werden und auch das Management der Banken ausgewechselt wird.

      Auch jene Anleger, die über Schuldverschreibungen der beiden Kredithäuser verfügen, dürften erhebliche Verluste hinnehmen oder gar leer ausgehen, so das Urteil der Experten von Barrons. Dieser Schuldenblock beträgt allein nominal 19 Milliarden Dollar.

      Barrons schätzt, dass die beiden Hypothekenbanken schon in wenigen Monaten in die Hände des Staates übergehen. Das erforderliche Kapital muss dann der Steuerzahler aufbringen, bzw. wird über neue Schulden finanziert.

      Fannie (Ticker: FNM) und Freddie Mac (FRE) haben in den letzten 12 Monaten bereits 90% an der Börse verloren. Die Bilanzen von beiden Unternehmen seien „zerstört“. Wenn man alle Verbindlichkeiten richtig bewerten würde, dann kommt man bei Freddie auf Minus 5,6 Milliarden Dollar.

      Das Eigenkapital von Fannie May schrumpfte offiziell auf 12,5 Milliarden Dollar – dem stehen 2,8 BILLIONEN Dollar (deutsche Billionen, amerikanische Trillionen) an garantierten bzw. in eigenen Büchern verbuchten Hypotheken Assets gegenüber.

      Nach Ansicht einiger Experten seien selbst diese Zahlen noch geschönt. Einige Kalkulationen kommen auf ein NEGATIVES Eigenkapital von 50 Milliarden bei beiden Instituten.

      http://www.mmnews.de/index.php/20080816799/MM-News/Fannie-un…
      Avatar
      schrieb am 11.09.08 10:47:10
      Beitrag Nr. 781 ()
      n Folker Hellmeyer am 10.09.2008 um 9:35 Uhr
      Euro unverändert unter Druck - Amerika hastet von einer Subvention zur nächsten

      ...
      Aus politischen Kreisen in Washington verlautet (Majority Leader Hoyer), dass derzeit für die US-Automobilindustrie ein Hilfspaket im Volumen von 25 Mrd. USD ernsthaft diskutiert wird. Die Art und Weise als auch die endgültige Höhe wären noch offen.

      Das Prinzip der freien Märkte wird in immer mehr Feldern der US-Wirtschaft missachtet. Mithin verlieren die USA damit auch den Status, der Anwalt freier Märkte zu sein. Ordnungspolitisch wird ein Sündenfall an den nächsten Sündenfall gereiht. Dabei ist es schon erstaunlich, dass Größenordnungen von 25 Mrd. USD bei der Bewertung der USA und des USD kaum ins Gewicht fallen, ebenso wie ein Einbruch des größten US-Versicherers AIG (Abschreibung von 5,5 Mrd. USD) gestern an den Börsen um 20%.

      Würde unser deutscher Bundeshaushalt ein derartiges Defizitvolumen (25 Mrd. USD) plötzlich und unerwartet aufweisen, wären markante Abschwünge des Euros (und damit für die gesamte Eurozone) sicherlich gewiss. Asymmetrische Wahrnehmung ist schon klasse!

      Der Wechsel von neoliberaler Wirtschaftsgestaltung hin zu sozialistischem Subventionspotpourri fällt den US-Eliten in Wirtschaft und Politik offensichtlich leicht. Es ist schon erstaunlich, zu welchem mentalen Spagat die neoliberalen Protagonisten von gestern fähig sind. Charaktermerkmale der Wendehälse sind offensichtlich gefragt. Der Aufschrei der gestern noch liberal geprägten Wirtschaftsmedien (u.a. Kritik an Status der Landesbanken…) bleibt überwiegend unterdrückt. "Political Correctness" ist eben auch klasse!

      Die anhängigen Hausverkäufe sanken in den USA per Juli im Monatsvergleich um 3,2% auf einen Indexstand von 86,5 Punkten. Erwartet war ein Rückgang um lediglich 1,0%. Im Jahresvergleich ergab sich ein Rückgang um 6,8% nach zuvor -11,9%. Die geringere Amplitude des Rückgangs im Jahresvergleich hat mit Basiseffekten zu tun. Die Immobilienkrise nahm per Sommer 2007 deutlich an Fahrt auf. Der aktuelle Indexstand von 86,5 Punkten entspricht dem 12-Monats-Durchschnitt. Mithin kann man bei dem aktuellen Indexstand von einer Stabilität auf dem ermäßigten Niveau sprechen. Man kann auf keinen Fall von einer Trendwende reden!
      Avatar
      schrieb am 11.09.08 11:32:10
      Beitrag Nr. 782 ()
      Zu diesem Thema passt die Meldung, dass die "Capesize" Charterraten von Brasilien nach China das erste Mal seit 14 Monaten unter 50 USD pro Tonne gesunken sind. Hintergrund ist ein drastischer Nachfrageeinbruch aus China bei Eisenerz. China importiert circa 20% des Eisenerzbedarfs aus Brasilien. Laut der in Indien basierten Analystin Jaya Banik von der Firma Drewry Shipping Consultants importiert China derzeit kaum etwas. Gleichwohl ist bei der aktuellen Entwicklung zu berücksichtigen, dass angekündigte Preiserhöhungen durch brasilianische Erzexporteure eine verzerrende Rolle spielen können.

      Diese Entwicklung bei der Werkbank der Welt China muss im Hinblick auf die Prognosen, dass es sich nur um eine kurze Konjunkturdelle handelt, grundsätzlich als Wein im Wasser interpretiert werden.

      auch hellmeyer
      Avatar
      schrieb am 11.09.08 13:00:11
      Beitrag Nr. 783 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.059.746 von berrak am 11.09.08 10:47:10Fehldefinition:
      Der Wechsel von neoliberaler Wirtschaftsgestaltung hin zu sozialistischem Subventionspotpourri fällt den US-Eliten in Wirtschaft und Politik offensichtlich leicht.
      Immer wieder werden solche Aktionen als "sozialistisch" dargestellt, wobei ich zu bedenken gebe, daß das überhaupt nichts mit "Sozialismus" zu tun haben kann, da ja nur die VERLUSTE "sozialisiert" werden.

      Die GEWINNE aber wurden doch "privatisiert"!

      RAUBTIERKAPITALISMUS ist das, und zwar ganz ganz schlimmer, der dazu führt, die westlichen Länder ganz gezielt in den Ruin zu führen. Nicht nur die USA wurden ganz gezielt abgegriffen.
      Avatar
      schrieb am 11.09.08 22:42:04
      Beitrag Nr. 784 ()
      da iwrd iwder gemauschelt :laugh:

      Presse: Bank of America zeigt angeblich Interesse an Lehman ...

      New York (BoerseGo.de) - Kurz vor Schluss zogen die US-Märkte scharf an. Anlass war eine Meldung des Wall Street Journals.
      Avatar
      schrieb am 12.09.08 23:27:38
      Beitrag Nr. 785 ()
      News - 12.09.08 21:47
      US-Börsenschluss: AIG bricht dramatisch ein
      Die Angst vor hohen Einbußen im Hypothekengeschäft haben die Aktie des größten US-Versicheres auf Talfahrt geschickt. Auch Lehman ging erneut unter, obwohl Land in Sicht ist. Die Rohstoffwerte bewahrten die Wall Street jedoch vor einem Einbruch.


      Der Dow Jones notierte zum Handelsschluss mit einem Minus
      von 0,1 % bei 11.421 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 schloss dagegen 0,21 % höher, die Technologiebörse Nasdaq gewann 0,14 %.

      Im Fokus der Anleger stand erneut die taumelnde US-Investmentbank Lehman Brothers . Das Unternehmen hatte sich am Vorabend zum Verkauf gestellt. Zuvor hatten Medien berichtet, die Bank of America gelte als Favorit für eine Übernahme von Lehman. Der für seine genauen Vorhersagen für Lehmans Entwicklung bekannte Analyst Richard Bove von Ladenburg Thalmann schrieb: "Ich denke, dass die Bank of America die Auktion für Lehman Brothers gewinnen wird." Die beiden Geldhäuser passten einfach gut zueinander. Die Anleger versuchten jedoch noch vor dem Wochenende herauszufinden wie es mit Lehman weitergeht. Die Aktie brach daraufhin erneut um 13,5 % ein und büßte damit im Laufe der Woche fast 80 % ihres Werts ein. Bank of America profitierte hingegen von den Gerüchten und legte 2,1 % zu.

      Starke Kurseinbruche mussten zwei weitere Schwergewichte aus dem Finanzsektor hinnehmen. Der größte US-Versicherer AIG brach um 30,8 % ein, nachdem befürchtet wurde, das Unternehmen könne im Zuge der Finanzkrise in Liquiditätsengpässe geraten. Ähnliche Sorgen belasteten auch die drittgrößte US-Investmentbank Merrill Lynch , deren Papier ebenfalls kräftig um 12,3 % herabstürzte. "Für Finanzunternehmen ist zur Zeit nicht viel Kapital auf dem Markt", sagte Len Blum von Westwood Capital LLC.








      Rohstoffwerte bringen Entlastung

      Zudem keimten auf dem Parkett wieder Sorgen um die Kaufkraft der US-Bürger auf. Die Geschäfte der US-Einzelhändler sind im August unerwartet schlecht gelaufen. Der Umsatz sank um 0,3 % im Vergleich zum Vormonat. Analysten hatten ein Plus von 0,2 % vorhergesagt. Bereits im Juli hatte es ein Umsatzminus von 0,5 Prozent gegeben. Die Umsätze im Einzelhandel gelten als wichtiger Indikator für die weltgrößte Volkswirtschaft. Diese hängt zu etwa zwei Dritteln vom privaten Konsum ab.

      Für Entlastung sorgten die Energie- und Rohstoffwerte. Das Öl-Unternehmen Valero Energy und der Stahlkonzern Nucor Corp zählten mit Zuschlägen von 8,6 und 9,2 % zu den stärksten Gewinnern im S&P 500.






      Von Max Bolze (Frankfurt)





      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 13.09.08 11:09:31
      Beitrag Nr. 786 ()
      Avatar
      schrieb am 14.09.08 10:52:04
      Beitrag Nr. 787 ()
      News - 13.09.08 15:49
      Lehman: Angst vor Domino-Effekt

      Die Lage ist ernst: Nicht umsonst haben die führenden Köpfe der US-Bankenlandschaft und die Top-Finanzpolitiker des Landes nach einer Krisensitzung am Freitag weitere Treffen zur Rettung der angeschlagenen Bank Lehman Brothers anberaumt. Ein Zusammenbruch der 158 Jahre alten Traditionsbank würde unabsehbare Schockwellen über die gesamte Branche senden.



      HB NEW YORK/NIZZA. Bei einem Krisengipfel zur dramatischen Lage der Investmentbank Lehman Brothers haben US-Finanzminister Henry Paulson und Spitzen-Banker über einen Notverkauf des Finanzhauses beraten. Paulson schloss dabei laut Medienberichten Staatshilfen für die viertgrößte US-Investmentbank kategorisch aus. Der deutsche Finanzminister Peer Steinbrück rechnet mit einer schnellen Entscheidung über die Zukunft von Lehman: "Wir erwarten eine Lösung vor Öffnung der asiatischen Märkte am Montag", sagte er am Samstag in Nizza.

      Ein Zusammenbruch der 158 Jahre alten Traditionsbank mit deutschen Wurzeln würde weltweite Schockwellen über die gesamte Branche senden. "Die Nachrichten aus den USA sind sehr schlecht", warnte Steinbrück bei dem EU-Finanzministertreffen.

      Nach einem Rekordverlust und dem drastischen Verfall des Aktienkurses sucht die Bank mit Hochdruck einen Käufer. Ein weiterer Kurseinbruch könnte ihr laut Experten das Genick brechen. Übers Wochenende wollten sich in den USA Top-Manager, Spitzenpolitiker und Notenbankvertreter dem "Wall Street Journal" zufolge erneut treffen, um nach einer Lösung zu suchen. Als mögliche Käufer von Lehman Brothers wurden zuletzt die Bank of Amerika mit dem Finanzinvestor JC Flowers und dem chinesischen Fonds CIC gehandelt, wie die "Financiall Times" berichtete. Als potenzielle Interessenten gelten auch die britischen Banken HSBC und Barclays.

      Allein in der vergangenen Woche stürzte die Lehman-Aktie an der Börse um fast 80 Prozent auf 3,65 Dollar ab. Seit Jahresbeginn verlor sie fast 95 Prozent ihres Werts.

      Bei dem außergewöhnlich hochkarätig besetzten Krisentreffen am Freitagabend (Ortszeit) in New York kam es den Berichten zufolge zu einem heftigen Tauziehen der Regierung mit den Banken: Die möglichen Käufer fordern wegen der kaum abschätzbaren Risiken bei Lehman staatliche Garantien wie etwa beim Notverkauf der Investmentbank Bear Stearns vor einem halben Jahr oder bei der jüngsten Rettungsaktion für die zwei Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac. An dem rund zweistündigen Lehman-Krisengipfel in der New Yorker Notenbank nahmen den Berichten zufolge alle Chefs der großen Wall- Street-Häuser teil: Lloyd Blankfein von Goldman Sachs, John Mack von Morgan Stanley und John Thain von Merrill Lynch, hinzu kamen unter anderem die Chefs der Finanzkonzerne Citigroup, Vikram Pandit, und J.P. Morgan Chase, Jamie Dimon.

      Vor zehn Jahren hatte die Branche bei einer ähnlich spektakulären Krisensitzung in New York eine teure Rettung für den Hedge-Fonds Long Term Capital Management (LTCM) eingeleitet. Aus Angst vor einem totalen Zusammenbruch mit unabsehbaren Folgen für die Märkte schossen Banken in einer konzertierten Aktion Milliardensummen zu. Immer mehr unter Druck geraten wegen Kurseinbrüchen und Milliardenbelastungen derzeit noch zwei weitere US-Schwergewichte: Der Versicherungsriese AIG und die größte US-Sparkasse Washington Mutual (WaMu).

      Der zu den weltgrößten Versicherern zählende AIG-Konzern könnte an diesem Montag einschneidende Schritte zur Lösung seiner Probleme ankündigen, schrieb das "Wall Street Journal". Die führende US- Sparkasse WaMu steht unterdessen erneut im Zentrum von Übernahmegerüchten. Als einer der Interessenten gilt laut US-Medien der Finanzkonzern J.P. Morgan Chase, der vor einigen Monaten schon einmal mit einem Kaufangebot bei WaMu abgeblitzt war. Deutschland stehe in unmittelbarem Kontakt mit den US-Behörden, um über die Entwicklung auf dem Laufenden zu sein, sagte Steinbrück. Bundesbankpräsident Axel Weber sprach von einer "neuen Runde von Anspannungen und Unsicherheiten".



      Quelle: Handelsblatt.com
      Avatar
      schrieb am 14.09.08 11:00:00
      Beitrag Nr. 788 ()
      Zentrale von Lehman Brothers.


      Weiterführende Artikel
      Lehman läuft Zeit davon
      Krisensitzung bei der Fed



      Charts
      Lehman Brothers


      Sonntag, 14. September 2008
      Krisensitzung in New York
      Lehman vor Zerschlagung

      Eine Krisensitzung von führenden US-Finanzbehörden zur Rettung der angeschlagenen Investmentbank Lehman Brothers ist auf Sonntag vertagt worden. Dies sagte ein Sprecher der Notenbank Fed. Kleinere Gruppen arbeiteten weiter an Einzelfragen. Genaue Angaben dazu machte der Sprecher zunächst nicht. Am Freitag und Samstag war es den Finanzinstituten noch nicht gelungen, sich bei ihrer Sitzung auf eine Lösung für die um ihr Überleben kämpfende Traditionsbank zu verständigen. Ein Kollaps des Geldhauses könnte die Finanzbranche weltweit weiter belasten.

      An den Treffen sind unter anderem die Chefs von großen US-Banken wie Goldman Sachs und der Citigroup beteiligt wie auch der Chef der New Yorker Fed und Finanzminister Henry Paulson sowie der Vorsitzende der US-Börsenaufsicht SEC, Christopher Cox. Als Kaufinteressenten gelten die Bank of America und die britische Bank Barclays. Der "Financial Times" zufolge will sich die Bank of America mit dem Finanzinvestor JC Flowers und dem chinesischen Staatsfonds China Investment zusammen tun, um Lehman zu übernehmen.

      Zerschlagung möglich

      Anderen Medienberichten zufolge haben die an den Rettungsgesprächen beteiligten Großbanken neben einem Verkauf auch die Abwicklung von Lehman ins Gespräch gebracht. Es werde immer klarer, dass der ursprünglich geplante Verkauf der gesamten Bank an einen Konkurrenten kaum zu erzielen sei, berichtete das "Wall Street Journal". Ein Knackpunkt seien vom Ausfall bedrohte Kreditpapiere bei Lehman, die niemand im Alleingang oder ohne Unterstützung der US- Regierung übernehmen wolle. Finanzminister Henry Paulson hatte kategorisch klargemacht, dass von Washington diesmal keine finanziellen Hilfen zu erwarten seien. Nun gehe es in den Gesprächen vor allem um eine Zerschlagung der Investmentbank und wie man im Fall ihrer Pleite den Schaden für das weltweite Finanzsystem möglichst gering halten kann, hieß es.


      An dem Krisentreffen nahmen auch Vikram Pandit von der Citibank...Der aktuelle Rettungsplan sieht vor, dass Lehman Brothers in zwei Teile aufgespalten wird, wie es in übereinstimmenden Medienberichten hieß. Es wären eine "gute Bank", in der die sicheren Vermögenswerte gebündelt werden, und eine "schlechte Bank", in die vom Ausfall bedrohte Papiere vor allem aus dem Immobiliensektor kommen. Ein Käufer wie die Bank of America oder die britische Barclays Bank würde bei diesem Szenario die "gute Bank" übernehmen. Den notleidenden Teil von Lehman würden mehrere Wall-Street-Banken gemeinsam auf sich nehmen. Sie seien bereit, mit bis zu 30 Mrd. US-Dollar für mögliche Verluste einzustehen, berichtete die "New York Times".

      Milliardenrisiko

      Allerdings gebe es für diesen Plan auch zahlreiche Hindernisse. So liege das Gesamtvolumen der von Ausfall bedrohten Lehman-Papiere deutlich höher bei 85 Mrd. Dollar, wie das "Wall Street Journal" berichtet. Außerdem fänden es einige Banken unfair, wenn ein Käufer zum Schnäppchenpreis den gesunden Teil von Lehman Brothers bekommt und sich nicht an den Verlusten aus dem notleidenden Geschäft beteiligt, so die "Financial Times".


      ... und Merrill-Lynch-Chef John Tain teil.Lehman braucht dringend Kapital, um Verluste aus faulen Immobilienkrediten auszugleichen. Finanzminister Paulson soll Kreisen zufolge gegen den Einsatz von Steuergeldern sein, um das Traditionshaus zu retten. Auch die US-Präsidentschaftskandidaten haben sich gegen eine Verwendung von Staatsgeldern zur Rettung der Bank ausgesprochen. "Das ist eine privatwirtschaftliche Angelegenheit", sagte der wirtschaftliche Berater des Republikaners John McCain, Douglas Holtz-Eakin. Sein Gegenstück beim Demokraten Barack Obama, Jason Furman, sagte ebenfalls, bevorzugt werde eine "privatwirtschaftliche Lösung".

      Parallelen zu Bear Stearns

      Die Krise bei Lehman erinnert an das Schicksal von Bear Stearns: Die Investmentbank hatte im März wegen ähnlicher Probleme auf Druck der US-Notenbank ihrem Zwangsverkauf zugestimmt. Die US-Bank JPMorgan zahlte für Bear Stearns nur einen geringen Preis.

      Bundesfinanzminister Peer Steinbrück sagte nach einem Treffen der EU-Finanzminister, die Entwicklung bei Lehman habe die weltweite Bankenkrise verschärft. Nun komme es auf professionelles Krisenmanagement an, um ein Übergreifen der Krise auf andere Banken zu verhindern. Er rechne mit einem Rettungspaket unter Leitung der US-Notenbank noch am Sonntag. Die Amerikaner wollten eine Lösung vor Öffnung der Märkte am Montag finden, sagte er.

      Bundesbankpräsident Axel Weber erklärte, die Finanzmärkte hätten damit eine neue Runde der Anspannungen und Unsicherheiten erreicht. Wenn mit einer Auffanglösung eine ungeordnete Entwicklung in den USA mit Auswirkungen auf andere Institute dort verhindert werde, seien die Folgen für die deutschen Banken begrenzt. Die Bundesbank habe in der vergangenen Woche die Risikopositionen der deutschen Banken gegenüber Lehman geprüft. "Wir werden das genau beobachten und sind in Kontakt mit den amerikanischen Behörden."


      Quelle:N-TV.de
      Avatar
      schrieb am 14.09.08 11:16:07
      Beitrag Nr. 789 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.097.798 von Dorfrichter am 14.09.08 11:00:00Bei all den Meldungen...keine Zahlen, keine Fakten. Gewöhnlicherweise werden Anleger ja informiert.

      Wo sind denn die Zahlen über die Aktienbeteiligungen, die jetzt in der "good Bank" gebündelt liegen?

      Man kann da nur hoffen, daß der Staat USA sich raushält. Aber da ist wohl eher der "wunsch der Vater des Gedankens" bei einem Finanzminister, der von Goldman Sachs anscheinend extra abgestellt wurde- so mein Empfinden.
      Avatar
      schrieb am 14.09.08 12:50:33
      Beitrag Nr. 790 ()
      Sonntag, 14. September 2008
      Verkäufe erwogen
      AIG muss kämpfen

      Die Krise des größten US-Versicherers AIG spitzt sich angesichts eines massiven Kursverfalls immer weiter zu. Der Konzern will einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge an diesem Montag womöglich den Verkauf von Geschäften sowie weitere Maßnahmen gegen seine Schieflage ankündigen. Der zu den weltweiten Branchenführern zählende Versicherer hatte zuletzt Milliardenverluste erlitten. Allein in der vergangenen Woche war zudem der Aktienkurs um mehr als 45 Prozent gefallen.

      Um bei den Anlegern für Vertrauen zu werben, erwäge AIG eine Telefonkonferenz mit Analysten, hieß es unter Berufung auf einen Insider. Dabei solle das geplante Vorgehen erläutert werden. In den vergangenen drei Quartalen summierte sich der AIG-Verlust wegen enormer Abschreibungen durch die Kreditkrise auf mehr als 18 Mrd. US-Dollar. Erst im Mai hatte sich AIG eine Kapitalspritze von 20 Mrd. US-Dollar besorgt.

      Mitte Juni wechselte der Konzern zudem wegen der Krise seinen Chef aus. Der neue AIG-Chef Robert Willumstad hatte zum Amtsantritt harte Einschnitte angekündigt und betont, es gebe "keine heiligen Kühe". Bis Ende September wollte er seine Zukunftspläne für den Versicherer präsentieren.
      Avatar
      schrieb am 15.09.08 09:33:34
      Beitrag Nr. 791 ()
      Heute ist Montag der 15. September. Das "Spiel" läuft in sein Finale. Die Meldungen überschlagen sich. Der DAX taucht nach Handelseröffnung ab.
      ______________________________________________________________

      Quelle: T-Online. Startseite
      Turbulenzen in der Finanzwelt - Angst vor neuer Schockwelle
      Erschienen am 15. September 2008
      | mmr
      Lehman Brothers soll in zwei Teile aufgespalten werden (Foto: dpa)
      Neue dramatische Turbulenzen an der Wall Street: Die große US-Investmentbank Lehman Brothers hat Insolvenzantrag gestellt und damit zum Wochenstart weltweit Ängste vor neuen weitreichenden Schockwellen an den Finanzmärkten angeheizt. In einem Überraschungscoup übernimmt zudem die Bank of America die ebenfalls kriselnde drittgrößte Investmentbank Merrill Lynch für rund 50 Milliarden Dollar. Zudem muss der angeschlagene größte US-Versicherer American International Group (AIG) Konzernteile verkaufen und sich eine weitere Kapitalspritze in Milliardenhöhe verschaffen. Die US-Notenbank Fed versucht mit einem Rettungspaket die Finanzmärkte zu stabilisieren.



      Droht eine weltweite Pleitewelle?
      Mehr als ein Jahr nach ihrem Beginn erreicht die Finanzkrise damit einen neuen Höhepunkt. An der Wall Street erwarten Beobachter in der neuen Börsenwoche historische Umwälzungen mit Folgen für die gesamte Finanzwelt. Auslöser waren zuletzt drastische Kursstürze und neue Milliardenverluste bei einer Reihe von Finanzhäusern. Sollten ihre Kurse ins Bodenlose fallen, könnte laut Experten eine Pleitewelle drohen.



      Fed und Großbanken mit Hilfspaket
      Lehman Brothers musste Gläubigerschutz anmelden, nachdem mögliche Käufer der viertgrößten US-Investmentbank ihre Offerten wegen unkalkulierbarer Risiken zurückgezogen hatten. Die verzweifelten Rettungsbemühungen für die Traditionsbank mit deutschen Wurzeln scheiterten letztlich auch daran, dass die US-Regierung in anderen Fällen geleistete Staatshilfen ausschloss. In der Nacht zum Montag kündigte die US-Notenbank Fed nun eine Reihe von Initiativen zur Unterstützung der Finanzmärkte an. Deren Liquidität solle verbessert werden, erklärte Fed-Chef Ben Bernanke. Zudem sollen damit die "potentiellen Risiken und Störungen der Märkte" abgeschwächt. Zehn Großbanken kündigten ihrerseits an, angesichts des "außergewöhnlichen Marktumfelds" gemeinsam für eine maximale Liquidität sorgen zu wollen. Zu den Instituten gehören auch die Deutsche Bank, Credit Suisse und UBS. An der Börse wirkt die Rettungsaktion zumindest bei Lehman Brothers nicht: Im Frankfurter Montagshandel verliert die Lehman-Aktie mehr als 80 Prozent.


      Merrill Lynch wird von Bank of America übernommen
      Die zu den führenden US-Banken zählende Bank of America galt zuletzt auch als möglicher Käufer von Lehman Brothers. Nach dem Scheitern dieser Gespräche wandte sie sich stattdessen der wegen Milliardenverlusten und eines heftigen Kurssturzes auch bedrohten Merrill Lynch zu. Die rettende Übernahme sei binnen 48 Stunden in fieberhaften Verhandlungen vereinbart worden. Die Aufsichtsgremien beider Seiten hätten bereits zugestimmt, so das "Wall Street Journal". Die Bank of America hatte im Zuge der Kreditkrise auch bereits die einst führende Hypothekenfirma Countrywide geschluckt.



      Aus fünf mach' zwei
      Erst vor sechs Monaten hatte die Investmentbank Bear Stearns ihrem Zwangsverkauf zustimmen müssen. Mit der Übernahme von Merrill Lynch und bei einem Aus für Lehman Brothers würden damit binnen kurzer Zeit von einst fünf unabhängigen US-Investmentbanken nur noch die Branchenführer Goldman Sachs und Morgan Stanley übrig bleiben. Beide legen in dieser Woche mit Spannung erwartete Quartalszahlen vor.


      Größter US-Versicherer hat auch Probleme
      Angesichts immer neuer Krisenherde warnen Beobachter vor einem Flächenbrand: Beim Versicherer AIG soll zu den Notoperationen laut "Wall Street Journal" auch der Verkauf der Flugzeugleasing-Tochter ILFC gehören. Der zu den weltweiten Branchenführern zählende Konzern wolle am Montag auch eine dringend benötigte Kapitalspritze von über zehn Milliarden Dollar verkünden. Am Freitag war die AIG-Aktie in New York um mehr als 30 Prozent gestürzt.


      Größte US-Sparkasse gilt als Übernahmekandidat
      Die größte US-Sparkasse Washington Mutual gilt unterdessen wegen enormer Probleme immer mehr als Übernahmekandidat. Sie steht bereits unter verschärfter Behördenaufsicht. Ihr Scheitern wäre laut Experten eine enorme Belastungsprobe für den Sicherungsfonds der Branche.


      Turbulenzen an den Aktienbörsen
      An den weltweiten Börsen führen die Nachrichten zu heftigen Turbulenzen. Der DAX verliert im frühen Montags-Handel mehr als zwei Prozent und nähert sich der Marke von 6000 Punkten. Am Freitag hatte er bei 6234 Punkten geschlossen. Die Anleihenmärkte profitieren unterdessen. Der Bund-Future steigt von knapp 114 Punkten (Fr.) zeitweise auf über 115 Punkte. Auch der Euro springt nach oben und notiert gegen 8.30 Uhr bei 1,4450 Dollar. Wenig später rutscht die Gemeinschaftswährung jedoch auf unter 1,43 Euro ab. Die Stärke der Korrektur spricht für Notenbank-Interventionen.
      Avatar
      schrieb am 15.09.08 09:48:51
      Beitrag Nr. 792 ()
      AIG sucht Geldquellen

      Montag, 15. September 2008 um 09:39

      (Instock) Der angeschlagene US-Versicherungsriese American International Group (NYSE: AIG) bemüht sich nach Presseberichten bei der US-Notenbank um einen Überbrückungskredit in Höhe von 40 Milliarden Dollar. Rating-Agenturen hatten am Wochenende eine Herabstufung angedroht. Nach Informationen des „Wall Street Journal“ prüfe AIG den Notverkauf von Konzernteilen, darunter die weltweit führende Flugzeugleasing-Tochter ILFC.

      Quelle: Instock
      Avatar
      schrieb am 15.09.08 13:17:34
      Beitrag Nr. 793 ()
      15.09.2008 10:03
      UBS muss weitere 5 Mrd USD abschreiben - "SonntagsZeitung"
      DJ UBS muss weitere 5 Mrd USD abschreiben - "SonntagsZeitung"

      ZÜRICH (Dow Jones)--Die Züricher Großbank UBS AG (News/Aktienkurs) muss offenbar erneut Abschreibungen in Milliardenhöhe vornehmen. Die Bank habe einen weiteren Korrekturbedarf von 5 Mrd USD, berichtet die schweizerische "SonntagsZeitung" ohne Angabe von Quellen. Die UBS wollte auf Anfrage von Dow Jones Newswires keinen Kommentar zu dem Bericht geben.

      Nach Angaben des Blattes wird die UBS die Öffentlichkeit von den neuerlichen Abschreibungen umittelbar vor der außerordentlichen Generalversammlung am 2. Oktober in Kenntnis setzen.


      Webseiten: http://www.sonntagszeitung.ch
      http://www.ubs.com/

      DJG/ncs/cbr

      (END) Dow Jones Newswires

      September 15, 2008 03:02 ET (07:02 GMT)

      Copyright (c) 2008 Dow Jones&Company, Inc.
      Avatar
      schrieb am 15.09.08 13:18:30
      Beitrag Nr. 794 ()
      Zinsfutures: Chance auf US-Leitzinssenkung drastisch gestieg...

      Chicago (BoerseGo.de) - Die Händler an der Terminbörse in Chicago sehen nach dem Entscheid der Federal Reserve vom 5. August den Leitzins unverändert zu belassen nun eine Chance von 84 ...mehr lesen lesen
      Avatar
      schrieb am 16.09.08 14:13:39
      Beitrag Nr. 795 ()
      Die Chartkurve des größten amerikanischen Versicherers AIG

      Avatar
      schrieb am 17.09.08 09:22:44
      !
      Dieser Beitrag wurde moderiert. Grund: Beschwerde durch Firma liegt w:o vor
      Avatar
      schrieb am 17.09.08 10:56:13
      Beitrag Nr. 797 ()
      News - 17.09.08 10:15
      Last für Einlagensicherungsfonds: Deutschen Banken droht Milliardenschock

      Die Suche nach Schäden aus der Lehman-Brothers-Pleite zeitigt erste Ergebnisse. So könnten auf den Einlagensicherungsfonds des Bundesverbands deutscher Banken (BdB) Forderungen in Höhe von 6 Mrd. Euro zukommen.


      Diese erste Schätzung war in der Finanzbranche zu hören. Der BdB kommentierte sie nicht. Der Sicherungsfonds muss womöglich für geschützte Kundeneinlagen der Deutschlandtochter von Lehman Brothers geradestehen, über die am Montag ein Moratorium verhängt wurde.

      Die Schweizer UBS gab am Dienstag indes bekannt, dass die Lehman-Pleite sie bis zu 300 Mio. $ kosten könnte. Auch die KfW ist betroffen: Sie bezifferte ihr Engagement bei Lehman Brothers auf einen mittleren dreistelligen Millionenbereich und bestätigte damit einen Bericht der "FAZ". Die KfW habe mit Lehman bei Wertpapieren und Finanzmarkttermingeschäften (Swaps) zusammengearbeitet, sagte ein Sprecher.

      Wie hoch der endgültige Schaden für den Einlagensicherungsfonds der privaten deutschen Geschäftsbanken ist, ist noch nicht genau beziffert. Die in der Branche ventilierte Summe von 6 Mrd. Euro ist eine Schätzung. Sie liegt immerhin unter den von der Finanzaufsicht Bafin am Dienstag genannten Kundenverbindlichkeiten von 11 Mrd. Euro. Die Differenz erklärt sich daraus, dass nicht jede Kundenforderung gegen Lehman durch den Einlagensicherungsfonds garantiert wird. Je Kunde sind bis zu 285 Mio. Euro abgesichert.





      Wie hoch die Mittel des Einlagensicherungsfonds sind, ist nicht bekannt. Schätzungen schwanken zwischen 4,0 und 9,0 Mrd. Euro. Da hinter dem Fonds die deutsche Bankenbranche steht, dürfte die Einrichtung im Zweifel aber noch zahlungskräftiger sein. Lehman hatte zwar wenige Spareinlagen für Privatkunden, war zuletzt aber sehr aktiv bei der Emission von Schuldscheindarlehen, eine Art bilateraler Kreditvertrag.

      Über solche Finanzinstrumente mit Einlagenschutz konnte Lehman sich günstiger finanzieren als mit normalen Emissionen. Es ist nicht unüblich, dass Banken mit Finanzierungsschwierigkeiten zu solchen Mitteln greifen. Sowohl die in Schieflage geratene Hypothekenbank AHBR als auch die Düsseldorfer Hypothekenbank hätten dies getan, so ein Analyst. Bei beiden griff letztlich der Einlagensicherungsfonds ein.


      Von Yasmin Osman (Frankfurt)





      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 17.09.08 18:18:11
      Beitrag Nr. 798 ()
      Jetzt sind die Tage gekommen, inder sich dieser Thread erfüllt.
      ________________________________________________________________


      Eine kleine Chronologie des Tages. Alles kann man nichtmehr reinstellen, da die Ereignisse sich überschlagen.

      ________________________________________________________________

      News - 17.09.08 18:00
      +++ Ticker zur Finanzkrise +++ 17.49 Uhr: Wall Street bangt um Morgan Stanley

      Mit immer härteren Mitteln versuchen die USA, die Finanzkrise in den Griff zu bekommen - dennoch sinken die Kurse an der Wall Street. Auch an Morgan Stanley zweifeln die Anleger mittlerweile. FTD.de protokolliert die dramatischen Ereignisse an den Weltbörsen.



      17:49 Der deutsche Aktienmarkt hat am Mittwoch belastet durch anhaltende Sorgen über die Lage in der Finanzbranche weiter nachgegeben. Der Dax schloss nach großen Schwankungen im Handelsverlauf mit einem Minus von 1,75 Prozent auf 5860,98 Zählern und bewegte sich damit weiter auf dem Niveau von vor zwei Jahren. Der Goldpreis stieg dagegen bis zum Abend um gut acht Prozent.

      17:41 An der Wall Street wachsen die Sorgen, dass die US-Investmentbank Morgan Stanley ebenfalls unter der Last der Kreditkrise zusammenbrechen könnte. Die Aktien des Instituts verloren am Mittwoch fast 40 Prozent, obwohl das Institut am Dienstagabend unerwartet gute Geschäftszahlen vorlegte. Auch Goldman Sachs konnte sich dem Trend nicht widersetzen: Die Aktien des Branchenprimus fielen um mehr als 20 Prozent. Ein Alarmsignal waren auch die Anleihen der Firma, die nach Angaben des Handels- und Research-Unternehmens Market-Axess teilweise nur noch rund 60 US-Cent pro Dollar kosteten. Zu Börseneröffnung zahlten Investoren noch mehr als 70 Cent für die Papiere, vor einer Woche noch mehr als 90 Cent.

      16.54 Unternehmen der Finanzbranche in Großbritannien rechnen damit, dass bis nächstes Frühjahr 110.000 Jobs in diesem Sektor verloren gehen. Dies geht aus einer Umfrage der Unternehmensberatung Hay Group hervor.

      16.53 Der Goldpreis sprang auf seinen höchsten Stand seit zweieinhalb Wochen. Die Feinunze (31,1 Gramm) kostete in London 830.10 $.

      16.37 Das US-Finanzministerium hat ein vorübergehendes zusätzliches Finanzierungsprogramm für die Federal Reserve angekündigt. Nach einer Aufforderung der US-Notenbank würden Schatzanweisungen versteigert, um für die Initiativen der Fed Bargeld zu erwerben, teilte das Ministerium am Mittwoch mit. Vorgesehen sei zunächst die Veräußerung von 35-tägigen Papieren im Gesamtwert von 40 Mrd. $. Die erste Versteigerung werde am Mittwoch über die Bühne gehen.


      Handel in Russland ruht






      16.31 Nach dem Stopp des Handels bleiben zwei russische Börsen am Mittwoch geschlossen. Dies geschehe, um Anweisungen der Behörden abzuwarten, teilten die Börsen MICEX und RTS mit. Zudem pumpte Moskau 44 Mrd. $ in drei große Banken. Gleichzeitig wurden die Anforderungen an die Mindestkapitalisierung der Geldhäuser reduziert.

      16.26 Der Dow-Jones-Index sank um 206 Punkte auf 10.852 Zähler und gab damit seine kompletten Gewinne des Vortages wieder ab. Am Dienstag hatte der Index nach der Entscheidung der US-Notenbank, die Zinsen unverändert zu lassen, zugelegt. Der Dax notierte bei 5946 Stellen und damit unter der 6000-Punkte-Marke.

      16.20 Versicherungskonzerne und Landesbanken versuchen angesichts der US-Finanzkrise, Kunden und Märkte zu beruhigen. Allianz und Münchener Rück teilten am Mittwoch mit, sie sähen nach der Fast-Pleite des US-Versicherers AIG und der Insolvenz der US-Investmentbank Lehman Brothers keine größeren Belastungen auf sich zukommen. Möglicherweise böten die Probleme von AIG sogar Chancen für Zukäufe. Auch die WestLB betonte, sie sei durch die Vorgänge in den USA nur gering betroffen.





      Artenschutz für alle

      15.54 Die US-Finanzaufsicht hat die Regeln für Leerverkäufe verschärft. Wie zuvor schon bei einer ausgewählten Anzahl von Finanztiteln, sind ab Donnerstag für alle Aktien sogenannte nackte Leerverkäufe untersagt. Das Verbot bei Finanztiteln war mit dem Begriff "Artenschutz" bespöttelt worden. Die neuen Regeln besagen, dass Anleger, die auf fallende Kurse setzen wollen, die entsprechende Aktie bei Abschluss des Geschäfts auch physisch liefern müssen. Bislang waren Leerverkäufe auch ohne Lieferung der Aktie technisch möglich und auch legal.

      15.42 Aktien des US-Versicherers AIG sanken im frühen Handel in New York um knapp 30 Prozent, der S&P 500 verlor gleichzeitig rund 2,1 Prozent. Nach der Rettung durch den amerikanischen Staat hält dieser knapp 80 Prozent an dem Institut. An der Börse wurde der Kurssturz damit erklärt, dass der Anteil der übrigen Eigner durch die Verstaatlichung stark verwässert wird.


      Vertrauen in Morgan Stanley sinkt

      15.08
      Aktien von Morgan Stanley sanken vor Eröffnung der US-Börsen um mehr als 14 Prozent - obwohl Analysten ihre Gewinnerwartung für 2008 für die Investmentbank angehoben hatten. Gleichzeitig erhöhten sich die Prämien der Credit Default Swaps, mit denen sich Anleger vor einem Zahlungsausfall bei Anleihen absichern können. Eine 10-Mio.$- Anleihe von Morgan Stanley über ein Jahr zu versichern, kostet jetzt 796.000 $. Damit stiegen die Prämien um 40 Basispunkte. Bei Goldman Sachs war eine Anhebung um 16 Basispunkte zu beobachten.

      14:49 Die US-Versicherungsaufsicht fürchtet, dass der vor der Pleite gerettete Versicherer AIG mehr Kapital benötigt. Dies sagte der Chef der Behörde, Eric R. Dinallo am Mittwoch in New York.






      14.42 Die Lage am US-Immobilienmarkt hat sich im August weiter eingetrübt. Die Zahl der Wohnbaubeginne fiel aufs Jahr hochgerechnet um 6,2 Prozent auf 895.000, teilte das Handelsministerium am Mittwoch mit. Volkswirte hatten mit einem Rückgang auf 950.000 gerechnet. Für Juli wurde die Zahl der Wohnbaubeginne auf 954.000 von den ursprünglich gemeldeten 965.000 heraufgesetzt. Die Zahl der Baugenehmigungen für Eigenheime fiel um 8,9 Prozent. Demnach lag die Zahl der genehmigten Anträge aufs Jahr hochgerechnet bei 854.000. Die Zahl ist ein Barometer für den zukünftigen Häuserbau und lag niedriger als von Volkswirten mit 930.000 erwartet.

      14:39 Der im Zuge der Finanzkrise von einem Kollaps bedrohte britische Baufinanzierer HBOS hat Fusionsgespräche mit der Großbank Lloyds TSB bestätigt. Die Verhandlungen befänden sich bereits in einem fortgeschrittenen Stadium und könnten die Übernahme von HBOS zur Folge haben, teilte HBOS am Mittwoch und bestätigte damit frühere Medienberichte. Spekulationen über Finanzierungsprobleme bei HBOS hatten den Aktienkurs der Bank in den vergangenen Tagen abstürzen lassen.

      14.32Das Defizit in der US-Leistungsbilanz hat sich im zweiten Quartal 2008 überraschend stark ausgeweitet. Der Fehlbetrag stieg auf 183,1 Mrd. $ von revidiert 175,6 Mrd. $ im ersten Quartal, teilte das US-Handelsministerium am Mittwoch in Washington mit. Analysten hatten im Schnitt mit einem Defizit von 180,0 Mrd. $ gerechnet. Das US-Leistungsbilanzdefizit gilt als eines der größten Risiken für die Weltwirtschaft, da die USA zur Finanzierung des in den vergangenen Jahren stetig gewachsenen Fehlbetrags immer mehr ausländisches Kapital benötigen. Der Dax rutschte ins Minus.






      14.07 Die drittgrößte britische Bank Barclays sichert sich für 1,75 Mrd. $ Filetstücke der zusammengebrochenen US-Investmentbank Lehman Brothers. Dabei handelt es sich um die Sparten Investmentbanking sowie den Handel mit Aktien und festverzinslichen Wertpapieren in Nordamerika. Für den Schnäppchenpreis von 250 Mio. $ in bar erwirbt Barclays damit Vermögenswerte im Volumen von 72 Mrd. $. Der größte Teil der Kaufsumme entfällt auf die prestigeträchtige Zentrale der Traditionsbank in New York und zwei Datenzentren. Im Rahmen der Übernahme sollen rund 10.000 der 26.000 Lehman-Mitarbeiter zu Barclays wechseln.


      13:26 Asien reagiert abwartend auf die Krise des weltweiten Finanzsystems. "Wir sollten nicht wie 1997 in Panik verfallen", warnte der indonesische Präsident Susilo Bambang Yudhoyono. "Die Fundamentaldaten sind gut. Ich bin sicher, das wir mit den Turbulenzen regional und global fertig werden können." Auch der philippinische Zentralbanker Diwa Gunigundo zeigte Zuversicht.




      12:50 Die wichtigsten russischen Börsen, RTS und MICEX, haben den Aktienhandel am Mittwoch nach starken Kursverlusten gestoppt. Die Anordnung dazu sei von der Finanzbehörde gekommen, berichtete die Nachrichtenagentur Interfax. Trotz weitgehend positiver Vorgaben der weltweiten Börsen sank der Leitindex RTS bis zum Handelsstopp um 6,4 Prozent auf 1059 Punkte, nachdem er am Vortag bereits um 11,5 Prozent eingebrochen war. Vor allem die Kurse von russischen Bankaktien brachen ein. Laut Interfax haben mehrere mittelständische und kleine russische Banken anhaltende Liquiditätsprobleme

      12:35 Nach der Überweisung von 300 Mio. Euro an die zusammengebrochene US-Investmentbank Lehman Brothers hofft die Staatsbank KfW, etwa die Hälfte des Geldes aus der Konkursmasse zurückzuerhalten. Eine Konkursquote von 40 bis 50 Prozent sei denkbar, hieß es am Mittwoch in Finanzkreisen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wird der Verwaltungsrat bei seiner Sitzung am Donnerstag in Berlin Aufklärung vom neuen KfW-Chef Ulrich Schröder verlangen.





      Auch Abgeordnete von Union, FDP und Grünen forderten am Mittwoch Aufklärung über den Verbleib der Steuermittel. Die KfW hatte nach eigenen Angaben den Betrag noch am Montag - und damit nach dem Bekanntwerden des Scheiterns der Rettungsbemühungen - irrtümlich an Lehman überwiesen. Dem Vernehmen nach versuchte die staatliche Bank nach der Überweisung noch fieberhaft, die Transaktion zu stoppen.

      12.07 Die Sätze für Tagesgeld am europäischen Geldmarkt haben am Mittwoch angezogen. "Wir liegen zwar etwas fester, aber der Markt ist relativ stabil und entspannt. Es gibt keine Panik", sagte ein Händler. Disponenten nannten am Mittag Zinssätze von 4,30 bis 4,40 Prozent nach 4,25 Prozent am Vortag. Nach Einschätzung von Händlern könnten die Sätze im Handelsverlauf wieder etwas nachgegeben. Der Referenzzinssatz Eonia wurde am Dienstagabend mit 4,216 (Montag: 4,465) Prozent festgelegt.

      Anders als der Euro-Tagesgeldmarkt bleibt der Dollar-Tagesgeldmarkt in Europa wegen der Krise der US-Finanzbranche weiter angespannt. Händlern zufolge liehen sich Banken über die Nacht hinweg Dollar-Geld zeitweise zu Sätzen von rund acht Prozent. Bis Mittag gingen die Sätze dann auf gut vier Prozent zurück.




      12:04 Japans Finanzsystem ist nach Ansicht der Zentralbank des Landes durch den Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers nicht ernsthaft bedroht. Japanische Banken, die bei Lehman Brothers engagiert seien, dürften zwar Einbußen erleiden. Sie seien aber stark genug, um dies zu verkraften, sagte Notenbank-Gouverneur Masaaki Shirakawa am Mittwoch in Tokio. Die meisten Institute hätten ausreichend hohe Gewinne, um die Einbußen wettzumachen. Nach Angaben von 46 der von der Lehman Brothers-Pleite betroffenen japanischen Institute beläuft sich ihr Engagement bei der US-Bank auf insgesamt 440 Mrd. Yen (rund 3 Mrd. Euro).






      11.48 Bundesbank-Vorstand Hermann Remsperger hat sich angesichts der Finanzmarktkrise dafür ausgesprochen, die Ziele der Notenbanken auszuweiten. Er plädiere für ein duales Mandat, sagte Remsperger am Mittwoch laut Redetext in Frankfurt. "Zusätzlich zur Sicherung der Preisstabilität umfasst es auch das Ziel der Stabilität des Finanzsystems." Dabei betonte er Synergieeffekte zwischen der operativen Geldmarktsteuerung und der Bankenaufsicht. "Da die Bundesbank eng in die Bankenaufsicht eingebunden ist, konnten wir diese Synergieeffekte auch voll ausschöpfen." Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht es als ihre Hauptaufgabe, Preistabilität in der Euro-Zone zu gewährleisten.

      EZB-Ratsmitglied Mario Draghi hatte am Dienstag davor gewarnt, die Geldpolitik als Instrument im Kampf gegen eine Ausweitung der Finanzmarktkrise einzusetzen. Zinssenkungen seien der falsche Weg, sagte er. Wenn die Märkte nicht mehr funktionierten, sei nicht die Geldpolitik gefragt, sondern die Regulierungsbehörden.

      11:34 Im Sog der US-Finanzmarktkrise wächst die Sorge um die weltweite Konjunkturentwicklung. Zwar sei nicht damit zu rechnen, dass aus der Finanz- eine schwere Weltwirtschaftskrise wird, sagte der Chef des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI), Christoph Schmidt, der "Rheinischen Post". Die Finanzkrise könne aber dazu führen, "dass der Wirtschaftsabschwung nun zu einer tiefen Rezession wird".





      Britische Finanzaufsicht fürchtet Konsumkrise

      10:59 Die britische Finanzaufsichtsbehörde FSA befürchtet dramatische Konsequenzen der Finanzkrise für die Realwirtschaft. Das Desaster werde möglicherweise drastische Folgen für den Konsum haben, teilte die Financial Services Authority am Mittwoch mit. Auch die deutsche Wirtschaft wird nach den Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) von den jüngsten Turbulenzen auf dem US-Finanzmarkt "nicht völlig unberührt" bleiben. Die internationale Konjunktur stehe jedoch auf einer breiteren Basis als vor Jahrzehnten, sagte die Kanzlerin in der Generaldebatte des Bundestags zum Haushalt 2009.


      10:56 Der Kollaps von Lehman Brothers versetzt den ohnehin gebeutelten europäischen Banken nach Einschätzung der Ratingagentur S&P einen neuen empfindlichen Schlag. Auch wenn das direkte Engagement in Papieren oder Derivaten der zusammengebrochenen US-Investmentbank gering sei, drohten über den Preisverfall an den Märkten bedeutende Abschreibungen, teilten die Bonitätswächter am Mittwoch mit. Besonders Häuser mit einem starken Kapitalmarktgeschäft wie etwa die Deutsche Bank müssten sich auf neue hohe Belastungen einstellen.









      10:36 Eine schnelle Neuordnung der Landesbanken wird wegen der sich verschärfenden Finanzkrise nach Ansicht des baden-württembergischen Sparkassenpräsidenten Peter Schneider dringender. "Die Zuspitzung der Finanzkrise erhöht den Druck auf eine Konsolidierung der Branche eindeutig. Der Fall von Lehmann Brothers ist ein bisher unvorstellbarer Vorgang", sagte Schneider der Deutschen Presse-Agentur dpa in Stuttgart. "Die Ergebnisse aller Banken, die im internationalen Finanzmarkt aktiv sind, werden deutlich stärker belastet und die Erlösaussichten sind noch schlechter."




      10:32 Der größte britische Baufinanzierer HBOS stemmt sich gegen einen
      Vertrauensverlust an der Londoner Börse und könnte einem BBC-Bericht zufolge von Lloyds übernommen werden. HBOS und LLoyds befänden sich in fortgeschrittenen Übernahmegesprächen, berichtete der britische Fernsehsender ohne genaue Quellenangabe.

      Eine Übernahme würde auf einen Kaufpreis von rund 300 Pence je Aktie hinauslaufen, hieß es in dem Bericht. Weder HBOS noch Lloyds wollten sich dazu äußern. Die Aktie von HBOS erholte sich in Folge des Berichtes deutlich. Sie notierte nur noch rund zwei Prozent bei 178 Pence schwächer, nachdem sie zwischenzeitlich mehr als 50 Prozent
      eingebüßt hatte.

      10:27 Die Bundesregierung spielt nach Ansicht von Linksfraktionschef Gregor Gysi die Auswirkungen der Probleme auf dem US-Finanzmarkt herunter. "Wir haben weltweite Finanzkrise. Ich bin ziemlich entsetzt, was auf dieser Strecke alles passiert ... Alle tun so, als ob das Deutschland nichts anginge", sagte Gysi am Mittwoch in der Generaldebatte über den Haushalt 2009 im Bundestag.


      WestLB: Sind kaum betroffen

      10:25 Die WestLB ist von der Insolvenz der US-Investmentbank Lehman Brothers und den Problemen beim US-Versicherer AIG nach eigenen Angaben nur gering betroffen. Das Geldinstitut habe keine unbesicherten Engagements in Anleihen und strukturierten Papieren, die von Lehman Brothers ausgegeben worden seien, betonte die Düsseldorfer Bank am Dienstagabend. Das Nettoengagement bei derivativen Produkten liege im niedrigen einstelligen Millionen-Euro-Bereich. Kreditlinien mit Lehmann Brothers bestünden nicht.







      10:03 Die Bundesregierung hat von der staatlichen KfW Aufklärung über einen Kredit von mehreren Hundert Mio. Euro an Lehman Brothers noch unmittelbar vor der Insolvenz des US-Instituts gefordert. Fehlverhalten müsse aufgeklärt werden, sagte ein Sprecher des Finanzministeriums am Mittwoch in Berlin. Die Innenrevision der KfW müsse prüfen, wie dies habe passieren können.

      Die KfW hat nach Angaben der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) noch am vergangenen Montag, als die bevorstehende Insolvenz von Lehman Brothers erwartet worden war, 300 Mio. Euro an das US-Institut überwiesen. Die KfW habe ein Engagement "im mittleren dreistelligen Millionenbereich" bestätigt. Die KfW sprach laut FAZ von einer "fehlerhaft ausgelösten Swap-Zahlung am Montag", deren Umstände durch die Innenrevision geprüft würden.



      Fusionsgerüchte um Morgan Stanley

      09:59Die US-Investmentbank Morgan Stanley erwägt dem Fernsehsender CNBC zufolge einen Zusammenschluss mit einem anderen Institut. Fusionsgespräche würden zwar derzeit nicht geführt, berichtete CNBC am Mittwoch unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen auf seiner Internetseite. "Aber führende Manager bei Morgan sind zu dem Schluss gekommen, dass ein weiteres Auf- und Ab des Aktienkurses das Unternehmen wahrscheinlich zu einem Umschwenken zwingen dürfte", hieß es.






      09:57 Deutsche-Bank-Chefvolkswirt Norbert Walter rechnet nicht mit einer raschen Rückkehr zur Normalität auf dem Geldmarkt. "Wir können nicht damit rechnen, dass die Finanzinstitute ohne außerordentlich hohe Risikoaufschläge ihre Finanzierung bekommen. Das bedeutet, dass die Geldbeschaffungskonditionen für die Finanzinstitute auf längere Sicht sehr, sehr schwierig bleiben", sagte Walter dem Sender HR-Info.

      Die Potenz der Kreditvergabe der Finanzinstitute sei angeschlagen und reduziert. "Das bedeutet natürlich auch, dass alle jene, die gute, innovative Geschäftsideen hatten und die keine eigenen Mittel besitzen, derzeit ganz besondere Schwierigkeiten haben, solche Dinge umzusetzen." Die Abschwungstendenz, die die Weltwirtschaft nun schon seit einem Jahr eingeschlagen hat, werde sich nicht so leicht überwinden lassen, sagte Walter.







      9.47 Der Kurs der britischen Bank HBOS bricht um 42 Prozent ein. Die Ratingagentur Fitch senkte Medienberichten zufolge das Rating der HBOS auf "AA" ("AA+"). Der Ausblick bleibe negativ, meldete das Online-Portal Financial.de. Fitch habe den Schritt mit der gestiegenen Sorge über die Aussichten für die Kernbereiche im Retail- sowie Corporate Banking begründet.

      9.25 Der Versicherungskonzern Allianz wollte nach einem Medienbericht beim taumelnden US-Rivalen AIG einsteigen. Zwei Tage bevor AIG vom Staat aufgefangen wurde, habe die Allianz ihr Angebot unterbreitet, schreibt die Finanz- Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf zwei eingeweihte Personen. Die Deutschen hätten sich dazu mit dem US- Finanzinvestor J.C. Flowers verbündet. Finanzielle Details nannte Bloomberg nicht.

      9.12 Uhr Der Satz für Dollar-Ausleihungen unter Banken über Nacht ist laut einer Indikation der Agentur Reuters auf acht Prozent gestiegen. Üblicherweise liegt der Satz etwas über dem Leitzins, derzeit zwei Prozent. Die hohe "Zitterprämie" spricht dafür, dass die Banken derzeit kaum noch Willens sind, sich gegenseitig Dollar über Nacht auszuleihen.





      7.49 Die internationale Finanzkrise hat nach Einschätzung des Vorsitzenden der Euro-Finanzminister, Jean-Claude Juncker, ihr vorläufiges Ende noch nicht erreicht. Eine Rezessionsgefahr sah Juncker am Mittwoch im Deutschlandfunk aber weder für die Euro-Zone noch für Deutschland. "Die Finanzkrise, die weiter tobt, und die nicht einmal ihr vorläufiges Ende erreicht hat, bereitet uns größtes Kopfzerbrechen", sagte Juncker. "Ich sehe allerdings nicht, dass Europa in dem selben Maße von dieser Finanzkrise erfasst würde, wie dies augenscheinlich in den USA der Fall ist."

      7.39 Der Eurokurs hat sich von der Rettung des weltgrößten US-Versicherungskonzerns American International Group (AIG) kaum beeindruckt gezeigt. Nachdem die europäische Gemeinschaftswährung nach Bekanntwerden der Rettung durch die US-Notenbank zunächst fester tendierte, kostete sie am Mittwochmorgen mit 1,4170 US-Dollar wieder soviel wie am Vorabend. Ein Dollar war damit 0,7057 Euro wert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstag noch auf 1,4267 (Montag: 1,4151) Dollar festgesetzt.


      6.44 Die japanische Zentralbank stellte am Mittwoch zwei Billionen Yen (13 Mrd. Euro) zur Verfügung. Am Dienstag waren bereits 2,5 Billionen Yen geflossen. Den Leitzinssatz von 0,5 Prozent ließ sie indes unverändert. Auch die US-Notenbank hatte die Leitzinsen trotz der dramatischen Zuspitzung der Finanzmarktkrise am Dienstag nicht gesenkt.






      6.02 Der Nikkei für 225 führende Werte zeigte zur Halbzeit einen deutlichen Anstieg von 241,06 Punkten oder 2,08 Prozent beim Zwischenstand von 11.850,78 Punkten. Am Vortag hatte der Nikkei einen heftigen Verlust von rund fünf Prozent erlitten und war unter die psychologisch wichtige Marke von 12.000 Punkten gestürzt. Der breit gefasste Topix verzeichnete am Mittwoch zur Handelsmitte einen Gewinn von 14,40 Punkten oder 1,29 Prozent bei 1131,97 Punkten.

      5.10 Die US-Notenbank hat in Washington bestätigt, dass sie dem angeschlagenen US-Versicherungsriesen AIG einen Kredit in Höhe von 85 Mrd. Dollar (60 Mrd. Euro) gewährt. Damit dürfte eine Pleite des größten US-Versicherungskonzerns abgewendet werden können. Der Kredit sei durch Bedingungen abgesichert, "mit denen die Interessen der US-Regierung und der amerikanischen Steuerzahler" abgesichert würden, hieß es in der Mitteilung der Notenbank.





      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 17.09.08 18:27:46
      Beitrag Nr. 799 ()
      IMF head: worst of financial crisis may lie ahead
      Wednesday September 17, 4:46 am ET

      JEDDAH (Reuters) - The worst of the financial crisis may still lie ahead and more major financial institutions may face trouble in coming months, IMF director general Dominique Strauss-Kahn said on Wednesday.

      "The roots of the crisis are behind us, the roots being the fall in housing prices. The consequences for some financial institutions are still in front of us. We have to expect that there may be in the coming weeks and coming months other financial institutions with some problems," he said.

      Still, the world economy was very resilient and should rebound in 2009, Strauss-Kahn said to reporters after a meeting with Gulf Arab finance ministers and central bank governors.
      Avatar
      schrieb am 17.09.08 18:36:06
      Beitrag Nr. 800 ()
      News - 17.09.08 17:40
      US-Börsen: Panik bei Investmentbanken

      Zwei unabhängige Broker-Dealer hat die Wall Street - noch, muss man wohl sagen, wenn die aktuellen Kursentwicklungen auch nur annähernd den wahren Zustand von Goldman Sachs und Morgan Stanley widerspiegeln. Die Aktien verlieren 20 und 40 Prozent. Auch der Gesamtmarkt notiert tiefrot.


      Der Dow Jones fiel um 2,9 % auf 10.743 Punkte. Der S&P 500 sackte 3,3 % auf 1174Zähler ab. Der Nasdaq Composite büßte 3,4 % auf 2134 Punkte ein.



      Die Aktie des größten Versicherers des Landes, American International Group (AIG ), stürzte um etwa 27 % ab. Die US-Regierung gewährt dem schwer angeschlagenen Konzern einen Kredit von bis zu 85 Mrd. $ und übernimmt im Gegenzug einen Anteil von 79,9 %. Der Kurs reagiert damit auf die Verwässerung der Anteile der bisherigen Aktionäre.

      Weniger offensichlich erklärbar waren die panikartigen Kursreaktionen bei Goldman Sachs und Morgan Stanley . Dabei hatte Morgan Stanley noch versucht, durch eine vorgezogene Veröffentlichung der Quartalszahlen am Dienstagabend die Stimmung zu heben. Die Zahlen waren deutlich besser ausgefallen, als Analysten erwartet hatten. Morgan-Stanley-Papiere brachen dennoch um bis zu 44 % ein. Auch der Rivale Goldman Sachs blieb nicht verschont. Die Anteilsscheine des Branchenprimus unter den Investmentbanken verloren zeitweise 23 %.

      Belastend wirkte sich aus, dass trotz der Rettung des Versicherers AIG Dominoeffekte der Finanzkrise immer offensichtlicher wurden. So kämpft in Großbritannien die Bank HBOS offensichtlich um ihr Überleben. Hier war der Kurs am Mittwochmorgen um 50 % eingebrochen. Als die BBC Übernahmegespräche mit dem viel kleineren Konkurrenten Lloyds TSB meldete, drehte die Aktie ins Plus. Inzwischen sind die Gespräche auch offiziell bestätigt.

      Hiobsbotschaften gab es auch aus Russland: Dort wurde am dritten Tag mit massiven Verlusten der Börsenhandel ausgesetzt. Der Interbanken-Geldmarkt ist inzwischen völlig zum Erliegen gekommen. Die Zentralbank öffnete den dritten Tag in Folge die Geldschleusen. Der Zentralbankchef versuchte mit der Aussage zu beruhigen, in einigen Tagen werde sich der Markt wieder stabilisieren. Auch im Rest Europas wird der Geldmarkt nur mit massiven Geldspritzen der Notenbanken einigermaßen im Fluss gehalten.



      Zum Pessimismus trugen auch neue Konjunkturdaten bei: Die Zahl der Hypothekenanträge sank um 33,4 % gegenüber der Vorwoche. Die Baubeginne fielen auf eine Jahresrate von 895.000. Im Vormonat hatte sie 954.000 betragen. Das Leistungsbilanzdefizit der Vereinigten Staaten wuchs im zweiten Quartal auf 183 Mrd. $. Analysten hatten 180 Mrd. $ erwartet.

      Auf die Krise reagierte auch der Goldpreis. Nach wochenlanger Talfahrt legte das gern als "Krisenwährung" bezeichnete Edelmetall eine Rally hin. Eine Feinunze kostete 8 % oder 60 $ mehr als am Vortag.


      Von Anne Kunz (Frankfurt), Joachim Dreykluft (Frankfurt)





      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 19.09.08 10:23:00
      !
      Dieser Beitrag wurde moderiert. Grund: Beschwerde durch Firma liegt w:o vor
      Avatar
      schrieb am 20.09.08 09:19:10
      Beitrag Nr. 802 ()
      19.09.2008 20:42
      Commerzbank weist Bericht über Engagement bei Lehman zurück
      DJ Commerzbank weist Bericht über Engagement bei Lehman zurück

      FRANKFURT (Dow Jones)--Die Commerzbank AG (News/Aktienkurs) hat einen Bericht zurückgewiesen, wonach das Frankfurter Institut mit 300 Mio EUR bei der insolventen Lehman Brothers (News) engagiert sein soll. Der Bericht des Online-Auftritts der ARD sei falsch, sagte am Freitag ein Sprecher der Bank zu Dow Jones Newswires. Dies gelte auch für Berichte über ein Engagement bei dem Versicherungskonzern AIG.

      Der Commerzbank-Sprecher ergänzte, es bestehe kein Grund zur Sorge. Details wollte er aber nicht nennen. Er verwies lediglich auf die Vorlage der Quartalszahlen am 5. November.

      Die ARD hatte auch berichtet, die Forderungen der deutschen Banken und vor allem der Versicherungen an die AIG würden mehr als 10 Mrd EUR betragen. Bei der insolventen Lehman hätten die deutschen Landesbanken Forderungen von mindestens 1,7 Mrd EUR.

      Webseiten: http://www.tagesschau.de
      http://www.commerzbank.de
      DJG/maw/jhe/nas

      (END) Dow Jones Newswires

      September 19, 2008 13:41 ET (17:41 GMT)

      Copyright (c) 2008 Dow Jones&Company, Inc.
      ______________________________________________
      Avatar
      schrieb am 20.09.08 09:37:13
      Beitrag Nr. 803 ()
      Avatar
      schrieb am 20.09.08 09:45:23
      Beitrag Nr. 804 ()
      Lieber Leser Posting #4 bzw. deutsche Übersetzung in #5

      http://www.wallstreet-online.de/diskussion/1144388-1-10/antr…
      Avatar
      schrieb am 20.09.08 13:49:43
      Beitrag Nr. 805 ()
      News - 20.09.08 12:21
      Finanzkrise fordert weiteres Opfer

      Die Finanzkrise schlägt weiter zu: Am Samstag haben die US-Behörden die Ameribank Inc geschlossen. Sie ist damit schon die zwölfte Bank, die in diesem Jahr aufgeben musste. Unterdessen stellt die US-Regierung ein milliardenschweres Rettungsprogramm für die angeschlagene Finanzbranche des Landes zusammen.


      HB WASHINGTON/NEW YORK. Das Institut mit fünf Filialen im US-Bundesstaat West Virginia und weiteren drei in Ohio hatte nach Angaben des US-Einlagensicherungsfonds FDIC (Federal Deposit Insurance Corporation) Ende Juni 115 Mill. Dollar an Vermögenswerten und 102 Mill. Dollar an Einlagen. Der Zusammenbruch der Bank, deren Konten nun von der Pioneer Community Bank und die Citizens Savings Bank fortgeführt werden sollen, dürfte den Sicherungsfonds geschätzte 42 Mill. Dollar kosten.

      Mit einem hunderte Milliarden Dollar schweren Rettungsprogramm will die US-Regierung derweil der angeschlagenen Finanzbranche des Landes aus der Krise helfen. Mit Hochdruck sollten noch am Wochenende entsprechende Gesetzesvorlagen ausgearbeitet werden, um die Institute von der Last fauler Kredite zu befreien. Präsident George W. Bush nannte das Programm am Freitag "unerlässlich". Man werde mit "beispiellosen Maßnahmen" auf die Herausforderungen antworten. Während die Börsen mit starken Kursgewinnen auf die Ankündigung aus Washington reagierten, warnten Experten vor den hohen Risiken für den US-Haushalt.

      Derzeit werde der Kreditfluss, "der lebenswichtig für unsere Wirtschaft ist", durch notleidende Vermögenswerte bei den Banken abgewürgt, sagte Finanzminister Henry Paulson in Washington. Unter dem massiven Einsatz von Steuergeldern müssten die bedrängten Institute davon befreit werden. Man spreche in diesem Zusammenhang von "Hunderten von Mrd. Dollar", sagte Paulson. "Um das Vertrauen in unsere Märkte und unsere Finanzinstitutionen wiederherzustellen, müssen wir das grundlegende Problem angehen, um Wachstum und Wohlstand zu fördern".

      Paulson kündigte an, umgehend entsprechende Gesetzesvorlagen auszuarbeiten, die dem Kongress schon in der kommenden Woche zur Verabschiedung vorgelegt werden sollen. Zugleich räumte er ein Risiko für die Steuerzahler ein. "Ich bin überzeugt, dass dieser kühne Ansatz amerikanische Familien weit weniger kostet als die Alternative: weitere Zusammenbrüche von Finanzinstitutionen und ein eingefrorener Kreditmarkt, der Wirtschaftswachstum nicht mehr finanzieren kann", sagte Paulson. Präsident Bush zeigte sich überzeugt, dass die eingesetzten Mittel zurückfließen würden.

      In einem ersten Schritt richtet die US-Regierung eine Einlagensicherung für Geldmarktfonds ein. Sie solle die zuletzt massiv gestiegenen Abflüsse aus diesen Fonds begrenzen. Dazu sollen bis zu 50 Mrd. Dollar bereitgestellt werden, teilte das US- Finanzministerium mit. Der Markt dieser Anlageform ist Expertenschätzungen zufolge mehrere Billionen Euro schwer. Anleger hatten ihr Geld aus Angst vor Wertverlusten in großem Stil abgezogen, obwohl diese Fonds bislang als vergleichsweise sicher galten. Die Flucht auch aus diesen Papieren zeigt Marktbeobachtern zufolge das Ausmaß der Vertrauenskrise.

      Paulson kündigte als weitere Schritte an, dass die größten US- Hypothekenfinanzierer Freddie Mac und Fannie Mae, die unlängst von der US-Regierung übernommen worden waren, den Aufkauf von hypothekenbesicherten Wertpapieren ausweiten. Einen ähnlichen Schritt plane auch das Finanzministerium. Dadurch sollen Hauskredite wieder leichter verfügbar und besser zu finanzieren sein.

      Das angekündigte Rettungspaket stellt nach Einschätzung von Bankenexperten und Volkswirten ein hohes Risiko für den US-Haushalt dar und könnte die Steuerzahler teuer zu stehen kommen. "Dem Steuerzahler droht für diese große Lösung eine erhebliche Rechnung", sagte Commerzbank-Experte Bernd Weidensteiner. "Der US-Finanzminister holt zum großen Schlag aus, um die Eskalation der Finanzmarktkrise zu stoppen." Sollten die notleidenden Papiere am Ende weiter an Wert verlieren oder gar völlig ausfallen, müsste der Steuerzahler die Verluste tragen.

      Die US-Börse reagierte mit kräftigen Kurssprüngen auf die Regierungspläne. Der Dow Jones Industrial ging am Freitag mit einem Plus von 3,35 Prozent auf 11 388,44 Zähler aus dem Handel. Der marktbreite S&P-500-Index kletterte sogar um 4,02 Prozent auf 1254,99 Zähler. An der NASDAQ gewann der Composite-Index 3,40 Prozent auf 2273,90 Punkte. Der NASDAQ 100 legte um 2,81 Prozent auf 1745,06 Punkte zu. Zuvor hatten bereits in London, Paris und Hongkong die Kurse um fast zehn Prozent zugelegt. Der Deutsche Aktienindex Dax stieg um 5,56 Prozent auf 6189,53 Punkte.

      Wegen der Turbulenzen auf den Finanzmärkten haben Aufsichtsbehörden in Deutschland, den USA und Großbritannien am Freitag bestimmte Börsenwetten auf fallende Kurse befristet verboten. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) untersagte Leerverkäufe der Aktien von elf Unternehmen der Finanzbranche. Das Verbot des Verkaufs von geliehenen Aktien (short selling) gelte ab Samstag bis zum Jahresende, teilte die BaFin am Freitagabend in Bonn mit. Die US-Börsenaufsicht SEC untersagte Leerverkäufe für knapp 800 Finanz-Titel. In Großbritannien gilt das Verbot allgemein für Finanzwerte. Es trifft besonders Hedge-Fonds und andere Börsenspekulanten, die mit fallenden Kursen enorme Summen verdienten.



      Quelle: Handelsblatt.com
      Avatar
      schrieb am 22.09.08 10:40:26
      Beitrag Nr. 806 ()
      22.09.2008


      FINANZKRISE
      Goldmans Investmentbank-Ära endet


      Historische Zäsur an der Wall Street: Unter dem Druck der Kreditkrise geben die zwei letzten verbliebenen US-Investmentbanken Goldman Sachs und Morgan Stanley auf. Sie verlieren ihren rechtlichen Sonderstatus und werden zu gewöhnlichen Geschäftsbanken.

      New York - Goldman Sachs und Morgan Stanley geben im Sog der Finanzkrise ihren Status als Investmentbanken auf, um sich als Geschäftsbanken besseren Zugang zu den Finanzmitteln der US-Notenbank Federal Reserve zu sichern. Sie unterwerfen sich damit deutlich strengeren Auflagen, erhalten aber im Gegenzug mehr Freiheiten zur Übernahme von Banken mit starkem Privatkundengeschäft.



      © DPA


      Flucht in den Universalbankstatus: Goldman Sachs gelingt es auf diese Weise, zusätzliche Kredite von der US-Notenbank abzugreifen.





      Die Finanzkrise beendet damit die Geschichte der großen unabhängigen Investmentbanken der Wall Street in ihrer bisherigen Form. Zu Jahresbeginn gab es noch fünf von ihnen. Investmentbanken sind Spezialisten für lukrative Wertpapiergeschäfte aller Art sowie für Fusionen und Übernahmen von Firmen. Unter hohen Risiken erzielten sie oft enorme Gewinne, mit der Kreditkrise stürzten sie in große Schwierigkeiten, die meisten erlitten Milliardenverluste.

      Künftig gleiche Regeln wie für alle andere Banken

      Der bisherige Branchenführer Goldman Sachs und die Nummer zwei Morgan Stanley unterliegen künftig den Kontrollen, Regeln und Kapitalanforderungen, die auch für andere Banken gelten. Bisher genossen sie weitgehende Freiheiten und konnten größere Risiken eingehen, weil sie keine Geschäfte für Jedermann wie etwa Girokonten anbieten.

      Die fünftgrößte Investmentbank Bear Stearns hatte im März ihrem Zwangsverkauf an den Finanzkonzern JPMorgan zustimmen müssen. Lehman Brothers als Nummer vier meldete am vergangenen Montag Insolvenz an und die bisher drittgrößte Investmentbank Merrill Lynch rettete sich durch eine Übernahme in die Arme der Bank of America.

      In ihrer künftigen Rechtsform als Bankholding können Goldman Sachs und Morgan Stanyley auch den anderen Geschäfts- und Universalbanken Konkurrenz auf deren eigenem Terrain machen.



      Finanzkonzerne wie die amerikanische Citigroup und die Deutsche Bank vereinen unter ihrem Dach die ganze Palette von Finanzdienstleistungen - so etwa das Filialgeschäft, aber auch das eigene, interne Investmentbanking.

      Angesichts der Schwierigkeiten durch die Finanzkrise waren auch Goldman Sachs und Morgan Stanley zuletzt immer mehr unter Druck geraten. Die Aussicht auf das geplante Mega-Rettungspaket der US- Regierung ließ ihre drastisch gefallenen Aktienkurse allerdings Ende vergangener Woche wieder steigen. Morgan Stanley begann wegen der Notlage bereits Fusionsgespräche mit der US-Bank Wachovia.

      manager-magazin.de mit Material von dpa-afx
      Avatar
      schrieb am 22.09.08 10:59:45
      Beitrag Nr. 807 ()
      Avatar
      schrieb am 22.09.08 12:34:44
      Beitrag Nr. 808 ()
      News - 22.09.08 12:07
      Der Paulson-Plan

      Sichtlich geschockt von angeschlagenen Finanzhäusern und dem Abwärtssog, der mit einer Kreditklemme die gesamte Wirtschaft zu ergreifen droht, reagiert US-Finanzminister Henry Paulson mit einer spektakulären Geldspritze. Doch was genau steckt hinter dem Rettungspaket, dass die US-Institute von ihren giftigen Altlasten befreien soll?



      HB WASHINGTON/NEW YORK. Das Finanzministerium verhandelt derzeit mit dem Kongress über ein Rettungspaket im Umfang von 700 Milliarden Dollar. Damit sollen faule Darlehen und Kreditpapiere aufgekauft werden. Nach den aktuellen Plänen soll der rettende Aufkauf auf zwei Jahre befristet werden.

      Eigens eingesetzte Manager könnten die Übernahme der Kreditlasten in einer Art umgekehrter Auktion durchführen, so das "Wall Street Journal". Das heißt, die Regierung würde Papiere von denjenigen Instituten kaufen, die ihre Vermögenswerte zum niedrigsten Preis anbieten.

      Das geplante US-Paket soll auch ausländischen Banken offenstehen. Wie US-Finanzminister Henry Paulson am Sonntag in einem Interview des Senders ABC sagte, sollen auch sie unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit haben, faule Kredite durch die US-Regierung aufkaufen zu lassen. Den Menschen in den USA sei es egal, "wem das Unternehmen gehört". Es handele sich um eine globale Krise und zum Nutzen des amerikanischen Volkes müsse auch ausländischen Firmen geholfen werden.

      Zur Überwindung der Finanzkrise will die US-Regierung auch andere Staaten mit ins Boot holen und in das Paket einbinden. Einige Länder hätten schon Bereitschaft signalisiert, sagte Paulson. Zusagen gebe es aber noch nicht. Deutsche Politiker lehnten eine Beteiligung ab.

      Schon bei der bisherigen Bekämpfung einzelner Brandherde der Kreditkrise - wie Fannie Mae und Freddie Mac - eilte die US-Regierung mit mehr als 300 Milliarden Dollar zu Hilfe. Zusammen mit diesen bereits erfolgten Firmenübernahmen und Sicherheitsgarantien würde die Aktion zur Wiederbelebung des Kreditflusses etwa 1,3 Billionen Dollar kosten. Pessimisten rechnen am Ende sogar mit noch mehr Kosten, die der US-Steuerzahler tragen muss. Das Staatsdefizit könnte 11,3 Billionen Dollar, rund 7,8 Billionen Euro, erreichen. Trotzdem sprechen Experten vom "kleineren Übel". Auch US-Präsident George W. Bush betont: "Das Risiko, nichts zu tun, ist viel größer."

      Doch viele Experten halten den Erfolg der Mega-Operation der US-Regierung, die taumelnde Finanzbranche zu stabilisieren, noch nicht für ausgemacht. Die gewählten Methoden seien schlicht unerprobt. Dabei gelten die nächsten Tage für die weitere Entwicklung der größten Volkswirtschaft als entscheidend - und damit auch für den Rest der Welt.

      Die Regierung und der Kongress streben die Verabschiedung des Rettungsplans noch in dieser Woche an, bevor der Senat und das Abgeordnetenhaus wegen der bevorstehenden Wahlen am 4. November in eine Sitzungspause gehen. Das teure Rettungspaket der Bush-Regierung wird den Handlungsspielraum des bald neuen Präsidenten enorm einschränken. Bei aller Unterstützung ringen Demokraten und Republikaner daher verbissen um die Details.

      Längst ist die Wirtschaft bestimmendes Wahlkampfthema. Der demokratische Kandidat Barack Obama ruft nach Hilfen für den "kleinen Mann und Hausbesitzer" - und nicht nur für die Wall Street. Der republikanische Präsidentschaftskandidat John McCain hat den für die Steuerzahler kostspieligen Rettungsplan verteidigt. Es werde schwierig und auch teuer werden, sei aber notwendig, um ein Ausbluten der Märkte zu verhindern, sagte McCain.

      Laut Beobachtern aus der Finanzbranche werden die Umwälzungen in der Bankenwelt in jedem Fall andauern. Sie rechnen mit neuen, wenn auch vielleicht weniger spektakulären Pleiten sowie mit weiteren Fusionen und Übernahmen. Die Kreditkrise sei längst nicht ausgestanden. Bisher mussten Banken weltweit über 500 Milliarden Dollar abschreiben. Durch den Rettungsplan werden US-Institute zwar giftige Altlasten los, aber dafür dürften hohe Einmal-Wertberichtigungen anfallen. "Alle Probleme im Häusermarkt zusammengerechnet, wird eine weitere Billion Dollar an Abschreibungen nötig sein", so Finanzexperte Daniel Alpert in der "New York Times". Zudem hilft der Rettungsplan nur US-Finanzhäusern.

      Nun wird auch in den USA der Ruf nach größerer Transparenz und mehr Regulierung der Finanzmärkte immer lauter. Die Aussichten auf Erfolg sind gut: Der Glaube an das freie Spiel des Marktes ist selbst in der Hochburg des Kapitalismus schwer erschüttert. "Die Leute sagen jetzt: "Der Markt ist das Problem. Die Regierung ist die Lösung", so der New Yorker Finanzhistoriker Richard Sylla im "Wall Street Journal".



      Quelle: Handelsblatt.com

      Im Klartext heißt das 1 Billion mehr Schulden, die die USA nun haben. Und diese Schulden tauchen natürlich in Form von Staatsanleihen hinten wieder auf.

      Geht man einen Schritt weiter...beleihen (nicht nur Amerikaner) die Banken, Privatleute, Fonds und Versicherer die USA.

      Geht man noch einen Schritt weiter, steht darunter ein Verfall des US-Dollars.

      Geht man noch einen Schritt weiter...

      muß die Inflation anspringen, bei gleichzeitiger Stagnation(Im besten Falle) der Wirtschaft, was heißt, die amerikanischen Staatsschulden werden weiter DYNAMISCH wachsen bei sinkenden Steuereinnahmen.

      Logische Konsequenz?!

      Jetzt dürft Ihr diskutieren.
      Avatar
      schrieb am 24.09.08 09:49:49
      Beitrag Nr. 809 ()
      24.09.2008
      drucken verschicken bookmarken


      Hilfe | schließen Del.icio.us Mister Wong webnews Yigg


      FINANZKRISE
      FBI ermittelt gegen 26 Finanzriesen



      Die US-Bundespolizei FBI hat laut US-Medien Ermittlungen gegen amerikanische Finanzkonzerne wegen Betrugsverdachts eingeleitet. Zu den Betroffenen zählen demnach die inzwischen insolvente Investmentbank Lehman Brothers, die Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac sowie der Versicherungsriese AIG.


      Washington - Insgesamt stehen 26 Unternehmen im Visier der FBI-Spezialisten, berichteten der Sender CNN und die Agentur Bloomberg am Mittwochmorgen. Unter anderem sollen die Unternehmen und deren Chefs auf möglichen Hypothekenbetrug überprüft werden.



      © REUTERS


      Großansicht


      Unkorrekte Geschäfte: 26 Wall-Street-Unternehmen stehen unter Verdacht


      Es solle geklärt werden, ob die Unternehmenschefs durch "Desinformationen" zu deren finanzieller Schieflage beigetragen hätten. FBI-Sprecher Richard Kolko bestätigte die Zahl von 26 verdächtigen Firmen. Namen wollte er jedoch nicht nennen.

      Die US-Regierung hatte Anfang des Monats vorübergehend die Kontrolle über die angeschlagenen US-Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac übernommen. Neun Tage später wurde auch der Versicherungsriese American International Group (AIG) unter staatliche Kontrolle gestellt. Die Geschäftsbank Lehman Brothers beantragte Konkurs.

      Die Finanzkrise der Banken und Unternehmen in den USA hat zuletzt für Turbulenzen auf den Börsen weltweit gesorgt. Gegenwärtig versucht die US-Regierung, ein 700 Milliarden Dollar schweres Rettungspaket für notleidende Banken durchzusetzen.




      US-Finanzminister Henry Paulson und Notenbankchef Ben Bernanke äußern sich heute (Mittwoch) in einer weiteren parlamentarischen Anhörung zur Krise im Finanzsektor. Bei der Sitzung des gemeinsamen Wirtschaftsausschusses von Senat und Repräsentantenhaus geht es vor allem um das Rettungspaket für die Banken. Am Dienstag hatte ein Senatsausschuss Nachbesserungen gefordert. Nach dem Fahrplan der Regierung soll das Paket Ende dieser Woche verabschiedet werden.



      Laut US-Medien herrscht vor allem in der Frage einer parlamentarischen Aufsicht weiterhin Uneinigkeit. Mehrere demokratische Senatoren betonten, das Parlament dürfe der Regierung keinen "Blanko-Scheck über 700 Milliarden Dollar" ausstellen. Gegner der Projekts werfen der US-Regierung vor, Steuergelder zu verschwenden.

      manager-magazin.de mit Material von dpa, afp
      Avatar
      schrieb am 24.09.08 09:58:23
      Beitrag Nr. 810 ()
      Der Blanko-Scheck über 700 Milliarden Dollar dürfte den USD
      weiter stark schwächen. Für einen EUR werden bald über 2 USD gezahlt werden müssen.
      Es wird ziemliche Verwerfungen an den Märkten geben.
      Avatar
      schrieb am 24.09.08 17:54:35
      Beitrag Nr. 811 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.248.231 von Kursfreund am 24.09.08 09:58:23Die wollen damit auch die geplatzten Auto-Leasingverträge und die Konsumentenkredite dem Steuerzahler aufbrummen.
      Avatar
      schrieb am 24.09.08 17:55:36
      Beitrag Nr. 812 ()
      News - 24.09.08 17:40
      KfW buchte Milliardengeschäfte mit Lehman rechtzeitig um

      BERLIN (dpa-AFX) - Nach der Pleite von Lehman Brothers hat die KfW weitere geplante Milliardengeschäfte mit der Investmentbank gerade noch rechtzeitig auf andere Institute umgebucht. Am Tag der Insolvenz von Lehman wickelte die KfW Termingeschäfte im Wert von 20 Milliarden Euro mit anderen Banken ab. Das wurde heute am Rande einer Anhörung von KfW-Chef Ulrich Schröder im Finanzausschuss des Bundestages bekannt. Die Opposition warf der Regierung vor, bei der Kontrolle der Staatsbank versagt zu haben./tb/DP/edh

      Quelle: dpa-AFX
      Avatar
      schrieb am 24.09.08 19:51:49
      Beitrag Nr. 813 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.248.231 von Kursfreund am 24.09.08 09:58:23Ja eigentlich müsste es dann 2:1 stehen beim €/$ nur leider sind die Notenbanken politisch gezwungen die amerk. Staatsanleihen zu kaufen (wir wir am Anfang dieses Threads lesen konnten) und damit inflationieren sie auch die eigene Währung, sodass weltweit im Gleichschritt die Währungen abwerten.Bemerkbar macht sich das dann wenn die Sonntagsbrötchen 1 € pro Stück kosten. Komsich ist nur das die meisten Leute das normal finden.("Kind was sollen wir denn da machen hat meine Oma immer gesagt, das muss doch so sein").Pennt weiter...Grossekoalition, Bundesliega, Volkswagen, Dresdner Kirchenaufbau,...das Jasagnede Spiessbürgertum wird nie aussterben auf immer und ewig Haleluj und deswegen wohne ich auch nichtmehr in USAsatelietend.land.
      Avatar
      schrieb am 26.09.08 18:17:16
      Beitrag Nr. 814 ()
      Das ganze Finanzsystem ist ein einziger Sumpf, was da gespielt wird versteht so wie so keiner.
      Totale Krise in USA und der EURO schmiert ab, da ist doch gewaltig was faul. Billionen Stützungskäufe für den US-DOLLAR werden wohl die Uhrsache sein. Somit kann die US-Notenbank weiter fleißig Dollarnoten auf Papier drucken und es passiert nichts.
      Wer bezahlt denn die ganze kurupte Sch....????:confused::confused::confused:
      Avatar
      schrieb am 26.09.08 18:34:10
      Beitrag Nr. 815 ()
      Doch irgendwann geht das Spiel nicht mehr auf und die armen US-DOLLAR-besitzer werden "kalt erwischt"!
      Der Absturtz ist unvermeidlich, laut gesundem Menschenverstand.
      Avatar
      schrieb am 26.09.08 19:10:59
      Beitrag Nr. 816 ()
      26.09.2008 06:24
      Zusammenbruch von Sparkasse WaMu - Größte Pleite der US-Geschichte


      Größte Banken-Pleite der US-Geschichte: Die einst führende amerikanische Sparkasse Washington Mutual (News) (WaMu) <WM.NYS> <WMI.FSE> ist unter den Lasten der Kreditkrise zusammengebrochen. In einem Notverkauf wird sie zu weiten Teilen vom Finanzkonzern JPMorgan Chase <JPM.NYS> <CMC.ETR> übernommen. Das teilte die US-Sparkassenaufsicht am Donnerstagabend (Ortszeit) in New York mit. Inmitten des politischen Tauziehens um das staatliche Milliarden-Rettungspaket für die Bankenbranche hat die Finanzkrise damit einen neuen dramatischen Höhepunkt erreicht.

      J.P. Morgan Chase, die drittgrößte US-Großbank, zahlt 1,9 Milliarden Dollar für die von Washington Mutual übernommenen Einlagen und Filialen. Die Sparkasse mit Sitz in Seattle (US- Bundesstaat Washington) erlitt in der Kreditkrise Milliardenverluste. Sie büßte in diesem Jahr mehr als 90 Prozent ihres Börsenwerts ein.

      KEINE AUSREICHENDE LIQUIDITÄT

      WaMu habe keine ausreichende Liquidität mehr gehabt, so die US- Sparkassenaufsicht OTS (Office of Thrift Supervision). Das Institut wurde deshalb zunächst unter staatliche Kontrolle gestellt. Der anschließende Verkauf an J.P. Morgan habe keine Auswirkungen für die Kunden und deren Einlagen von knapp 190 Milliarden Dollar. Die Filialen würden am Freitag wie gewohnt ihre Türen öffnen. Aktionäre und Gläubiger der Sparkasse gehen allerdings den Angaben zufolge leer aus.

      Die Sparkasse hatte sich während des Immobilienbooms massiv auf dem Hypothekenmarkt engagiert und verhoben. Zuletzt fielen der Aufsicht zufolge in drei Quartalen hintereinander insgesamt 6,1 Milliarden Dollar Verlust an. Verschärft wurden die Probleme durch den Kurssturz der Aktie und eine Herabstufung durch Ratingagenturen auf "Schrott"-Niveau. Am Schluss wurde die Lage lebensbedrohlich: In den vergangenen zehn Tagen hätten Kunden scharenweise insgesamt 16,7 Milliarden Dollar an Guthaben abgehoben, so die Aufsicht.

      EINLAGENSICHERUNGSFONDS WIRD NICHT BELASTET

      Dank der Übernahme werde der Einlagensicherungsfonds der Branche durch den Zusammenbruch nicht belastet, teilten die Behörden mit. Sonst hätte dies laut Analysten über 20 Milliarden Dollar gekostet. WaMu hatte zuletzt eine Bilanzsumme von mehr als 300 Milliarden Dollar. Bei der zuvor größten US-Bankenpleite war im Jahr 1984 die Continental Illinois Corp. zusammengebrochen mit einem im Vergleich weit kleineren Vermögenswert von damals 40 Milliarden Dollar.

      Die Sparkasse beschäftigte zur Jahresmitte mehr als 43.000 Mitarbeiter in über 2.200 Zweigstellen verteilt auf 15 US- Bundesstaaten. Zuletzt strich WaMu tausende Stellen und kürzte das Geschäft mit Hauskrediten radikal.

      Wegen ihrer Probleme stand die Sparkasse bereits unter verschärfter staatlicher Aufsicht und hatte ihren Chef ausgewechselt. Erst vergangene Woche stellte sie sich selbst zum Verkauf. Mehrere Banken winkten aber Medienberichten zufolge ab.

      JP MORGAN HAT AUCH SCHON BEAR STEARNS ÜBERNOMMEN

      J.P. Morgan Chase übernahm im Zuge der Finanzkrise in diesem Jahr bereits die notleidende US-Investmentbank Bear Stearns. Auch damals war der Staat am Zustandekommen des Geschäfts beteiligt. Der Finanzkonzern gab zudem bereits vor einigen Monaten ein Angebot für WaMu ab, blieb damals aber erfolglos.

      Allein seit Anfang vergangener Woche fielen der Kreditkrise reihenweise große US-Finanzhäuser zum Opfer. Die Investmentbank Lehman Brothers meldete Teilinsolvenz an und wird zerschlagen. Wettbewerber Merrill Lynch rettet sich in die Arme der Bank of America. Der Versicherungsriese AIG musste vom Staat durch einen Mega-Kredit vor dem Aus bewahrt werden und steht vor dem Verkauf weiter Konzernteile. Im laufenden Jahr war in den USA vor WaMu zudem bereits ein Dutzend kleinerer und mittelgroßer Banken zusammengebrochen.

      Die Rettungsaktion für WaMu wurde an der Wall Street in ersten Reaktion noch in der Nacht zwiespältig aufgenommen. Der Kauf sei ein Zeichen der Stärke von J.P. Morgan Chase und damit positiv für den Finanzmarkt. Zugleich zeige die jüngste Notübernahme aber auch, dass die Kreditkrise noch lange nicht ausgestanden sei, so Experten./fd/DP/she

      ISIN US9393221034 US46625H1005

      AXC0005 2008-09-26/06:23
      Avatar
      schrieb am 26.09.08 19:26:51
      Beitrag Nr. 817 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.297.442 von Dorfrichter am 26.09.08 19:10:59Der hohe USD kurs und der niedrige Goldpreis täuschen noch einen Gelassenheit, angesichts des sich fortsetzenden Dominoeffektes im Finanzwesen, vor.
      Die Flucht in Gold und raus aus dem USD wird einsetzen, hoffentlich kommt da keine Panik auf.
      Soll mann da noch Vertrauen in die "Lenker" des Wirtschafts-und Finanzsysthems haben??
      Avatar
      schrieb am 27.09.08 18:08:10
      Beitrag Nr. 818 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.297.696 von Kursfreund am 26.09.08 19:26:5127.09.2008 13:13
      Presse: Britische Hypothekenbank Bradford & Bingley vor Verstaatlichung
      Die angeschlagene britische Hypothekenbank Bradford&Bingley (News) (B&B) steht nach Medienberichten vor einer Verstaatlichung. Um einen Zusammenbruch des Baufinanzierers zu verhindern, könnte es schon bald zu einer Fusion mit der bereits verstaatlichten Hypothekenbank Northern Rock kommen, wie die britischen Zeitungen "Daily Telegraph" und "Daily Mail" unter Berufung auf Finanzkreise am Samstag berichteten. Premierminister Gordon Brown bezeichnete die Berichte am Rande eines USA-Besuchs als Spekulationen, die er nicht kommentieren wollte. Zuvor hatten verschiedene Medien berichtet, dass die britische Finanzaufsicht (FSA) einen Käufer für Bradford&Bingley suche. Im ersten Halbjahr hatte B&B einen Verlust von 26,7 Millionen Pfund (33,8 Millionen Euro) gemacht./pf/DP/zb

      AXC0007 2008-09-27/13:12
      Avatar
      schrieb am 29.09.08 09:11:01
      Beitrag Nr. 819 ()
      Quelle:T-Online Startseite
      Bankenkonsortium rettet Hypo Real EstateErschienen am 29. September 2008 | oca
      Hypo Real Estate vorerst gerettet (Foto: dpa)
      Die Auswirkungen der US-Bankenkrise sind heftiger als erwartet. Erstmals ist mit der Münchner Hypo Real Estate (HRE) nun auch ein DAX-Konzern ins Wanken geraten und stand Medienberichten zufolge sogar vor dem Aus. Im Fall des Finanzhauses reagierte der Bankensektor schnell und schnürte ein Kreditpaket. Die Deutsche Bundesbank und die Finanzaufsicht BaFin teilten in der Nacht zum Montag mit, die deutsche Finanzbranche habe HRE einen Kreditrahmen in "ausreichender Höhe" zur Verfügung gestellt, mit dem die Bank aus dem Schneider sei. Nach "FTD"-Informationen geht es um einen zweistelligen Milliardenbetrag.



      Finanzierung gesichert
      Der im DAX notierte Immobilien- und Staatsfinanzierer hatte zuvor mitgeteilt, Abschreibungen auf den Beteiligungsbuchwert seiner Tochter DEPFA Bank vornehmen müssen. Zur Höhe wurden auch hier zunächst keine Angaben gemacht. Für 2008 werde es aber keine Gewinnbeteiligung für die Aktionäre geben. Die HRE sei aber von einer Konsortialgruppe des deutschen Finanzbranche ein mittelfristiger, ausreichend hoher Kreditrahmen zur Verfügung gestellt worden. Die durch die Verwerfungen an den internationalen Finanzmärkten ausgelösten Probleme der Hypo Real Estate Gruppe seien durch das Rettungspaket gelöst, hieß es in der gemeinsamen Mitteilung von Bundesbank und BaFin. Sie gingen davon aus, "dass die Marktfähigkeit der Hypo Real Estate Gruppe dadurch gesichert ist".


      FTD: HRE drohte Kollaps
      Vorausgegangen waren Presseberichte über massive Finanzierungsschwierigkeiten der HRE. Die Größe der Lücke war auf mehr als zehn Milliarden Euro beziffert worden. Laut "Financial Times Deutschland" drohte dem Münchner Immobilienfinanzierer wegen der Liquiditätsprobleme sogar der Kollaps. Die Tochter DEPFA habe sich für Langfristprojekte, für die sie Geld verliehen habe, extrem kurzfristig refinanziert, was wegen des Misstrauens an den Märkten inzwischen nicht mehr möglich sei. An den Märkten sei derzeit kein Geld mehr aufzutreiben.

      Hypo Real Estate - Die große Unbekannte im DAX


      Benelux-Staaten retten Fortis
      Zur Rettung des angeschlagenen Finanzkonzerns Fortis steigen Belgien, die Niederlande und Luxemburg zusammen mit 11,2 Milliarden Euro bei der belgisch-niederländischen Großbank ein. Belgien schießt 4,7 Milliarden Euro zu, sagte der belgische Ministerpräsident Yves Leterme am Sonntagabend in Brüssel. Die Niederlande geben vier Milliarden Euro. Luxemburg investiert 2,5 Milliarden Euro. Fortis werde seine Anteile an der ABN Amro Bank verkaufen. Der Käufer sei noch nicht bekannt.


      Britische Hypothekenbank wird verstaatlicht
      Die britische Hypothekenbank Bradford & Bingley (B&B) soll nach Medieninformationen verstaatlicht und zerschlagen werden. Um einen Zusammenbruch zu vermeiden, soll nach Informationen der BBC der Steuerzahler für B&B-Verbindlichkeiten in Höhe von 63 Milliarden Euro geradestehen, davon 52 Milliarden aus risikoreichen Hypotheken. Dagegen übernimmt der spanische Bankenriese Santander die Spargeschäfte und das Filialnetz des Baufinanzierers, wie Santander in der Nacht zum Montag bestätigte. Das Spargeschäft von B&B hat ein Volumen von 25 Milliarden Euro. Damit würden 2,6 Millionen Kunden eine neue Hausbank bekommen. Bradford & Bingley war wegen der Finanz- und Immobilienkrise in Schieflage geraten. Die B&B-Aktie hatte innerhalb eines Jahres 90 Prozent an Wert verloren.


      Bush sieht "Starkes Signal"
      US-Präsident George W. Bush begrüßte die Einigung auf das 700 Milliarden Dollar schwere Rettungspaket für die US-Finanzbranche. Der Plan sende ein "starkes Signal" an die Märkte. Es handele sich um einen "sehr guten Gesetzentwurf", der einen Zusammenbruch des Finanzsystem verhindere. Demokraten und Republikaner einigten sich nach einwöchigem Ringen auf den Rettungsplan, der vorsieht, dass die Regierung faule Kredite von angeschlagenen Banken aufkauft. Damit soll erreicht werden, dass die Banken weiterhin Geld verleihen und der Wirtschaftskreislauf nicht unterbrochen wird. US-Medien sprachen von einem "historischen Abkommen". Das US- Repräsentantenhaus soll an diesem Montag zustimmen, der Senat diese Woche. "Jetzt müssen wir die (notwendigen) Stimmen bekommen", sagte Harry Reid, Fraktionsvorsitzender der Demokraten im Senat.


      Experten drängen auf schnelle Entscheidung
      Experten hatten gewarnt, falls es keine Vereinbarung gebe, drohten die weltweiten Aktienkurse weiter abzurutschen. Demokraten, Republikaner im Kongress sowie Finanzminister Henry Paulson hatten das gesamte Wochenende verhandelt. Der Gesetzentwurf sieht vor, dass die US-Zentralbank in einer erste Tranche für 250 Milliarden Dollar "faule Kredite" bedrängter Banken aufkaufen kann. Entgegen der Vorlage der Regierung sei auch eine parlamentarische Aufsicht vorgesehen, berichteten US-Medien. Das Programm sei 106 Seiten lang, der erste Entwurf des Finanzministeriums sei lediglich drei Seiten lang gewesen.


      Politische Kontrolle über Verteilung
      Allerdings gebe es nach wie vor Vorbehalte konservativer Republikaner, die staatliche Eingriffe in die Privatwirtschaft grundsätzlich mit Skepsis betrachten, berichtete der TV-Sender CNN. Es herrsche aber Optimismus, dass es eine Mehrheit für das Rettungsprogramm geben werde. Grundsätzlich hieß es in dem Gesetzentwurf, die Zentralbank erhalte die Erlaubnis, faule Kredite "von allen finanziellen Instituten" aufzukaufen. Wichtiger Aspekt der Gesetzesvorlage sei die parlamentarische Aufsicht bei der Vergabe der Gelder. Es solle eine Art Aufsichtsrat gebildet werden, dem Regierung und Parlamentarier angehören.


      US-Demokraten: Auch Hausbesitzer sollen unterstützt werden
      Der Staat, der jetzt notleidende Banken stützt, soll an deren späteren Gewinnen teilhaben können. Dies sei vor allem von den Republikanern verlangt worden, die grundsätzliche Bedenken hatten, Privatfirmen mit Steuergeldern wieder auf die Beine zu helfen. Die "New York Times" hatte bereits vor der Einigung berichtet, die Regierung sei zudem angewiesen, im Zuge des Rettungsplans auch bedrängten Hausbesitzern zu helfen. Dies war eine der Kernforderungen der Demokraten.
      Avatar
      schrieb am 29.09.08 12:51:53
      Beitrag Nr. 820 ()
      "STAATSSANIERUNG" JETZT AUCH IN DEUTSCHLAND!
      http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,581065,00.…
      Avatar
      schrieb am 29.09.08 13:18:30
      Beitrag Nr. 821 ()
      Die Depfa, die 2002 aus der Teilung der Deutschen Pfandbriefbank hervorgegangen war, wurde erst im Oktober 2007 von der HRE übernommen. Der Kaufpreis von mehr als fünf Milliarden Euro machte die Transaktion seinerzeit zu einem der bisher größten M&A-Deals in Deutschland.

      Wahnsinn,Übernahme Oktober 2007,wo schon jeder Hobbyaktionär wusste das die Immobileinkrise ausgebrochen ist.
      Avatar
      schrieb am 30.09.08 09:34:04
      Beitrag Nr. 822 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.325.565 von AHEO am 29.09.08 13:18:30Wir treten nun ein in die heiße Phase des Vorgeplänkels im Bankendomino. Die Weltfinanzkrise hat Europa nun auch voll im Griff.
      ______________________________________________________________

      30.09.2008 01:21
      Panik an Wall Street
      New York (BoerseGo.de) – Die Ablehnung des 700 Milliarden schweren Rettungspakets für den in Schieflage geratenen Finanzsektor durch das Repräsentantenhaus sorgt für erdrutschartige Verluste an Wall Street. Der Dow Jones Index verbucht mit einem Minus von fast 780 Punkten auf 10365 Zähler den größten Tagesverlust nach Punkten in seiner Geschichte. Börsianer zeigen sich geschockt und ratlos nach dem überraschenden Scheitern des Rettungspakets. Das US-Repräsentantenhaus hat mit 228 gegen 205 Stimmen den parteiübergreifenden Vorschlag zur Verabschiedung des 700 Milliarden Rettungspakets für die krisengeschüttelte Finanzbranche abgelehnt. Für eine Verabschiedung des Rettungsgesetzes wäre die Mehrheit von 218 Stimmen notwendig gewesen. Nach Angaben von Mitgliedern des US-Kongresses wird mit Rücksicht auf die jüdischen Feiertage "Rosh Hashana" und "Jom Kioppur" mit einer erneuten Abstimmung über ein überarbeitetes Rettungspaket frühestens am kommenden Donnerstag gerechnet.


      Die Differenz zwischen der Rendite für dreimonatige Staatsanleihen und der Rendite für kurzfristige Finanzierungen am Eurodollar-Geldmarkt, der sogenannte TED-Spread, ist auf 3,55 Prozent und damit auf das höchste Niveau seit 1984 gestiegen. Dieser Anstieg unterstreicht die Tatsache, dass die Banken ihr Geld zurückhalten und nicht in sonst üblichem Umfang leihen.


      Bereits zu Börseneröffnung sorgte eine erneute Übernahme im US-Bankensektor für Nervosität. Die staatliche Einlagensicherung FDIC meldet, dass die US-Großbank Citigroup das Bankgeschäft des angeschlagenen US-Finanzinstituts Wachovia kauft. An die Citigroup geht ein großer Teil der Vermögensteile und Verbindlichkeiten Wachovias über. Dazu zählen Verluste in Höhe von 42 Milliarden Dollar in Verbindung mit einem 312 Milliarden Dollar schweren Kreditpool des in Charlotte im Bundesstaat North Carolina ansässigen Kreditinstituts. Für den Rest der Schulden haftet der Staat. Der Deal wird vom Staat unterstützt. Als Gegenleistung erhält die FDIC Citigroup-Aktien im Wert von 12 Milliarden Dollar. Citigroup kündigt in Zusammenhang mit der Übernahme eine Kapitalerhöhung von 10 Milliarden Dollar durch die Ausschüttung von neuen Stammaktien und eine Halbierung der vierteljährlichen Dividende auf 16 Cents pro Aktie an. Die Aktie von Wachovia stürzt um 81,60 Prozent auf 1,84 Dollar ab, das Papier der Citigroup verliert 11,91 Prozent auf 17,75 Dollar.


      Als ob die US-Notenbank Fed das Scheitern des Rettungspakets geahnt hätte, hat sie im Vorfeld der Abstimmung des Repräsentantenhauses ihr Liquiditätsangebot drastisch ausgeweitet. Die Fed stockt die Dollarvereinbarungen in Kooperation mit neun weiteren Zentralbanken von 290 Milliarden Dollar auf 620 Milliarden Dollar auf. Mit der Europäischen Zentralbank (EZB) verdoppelt sie das Abkommen auf 240 Milliarden Dollar. Der neue Rahmen gilt bis zum 30 April 2009. Zusätzlich verdreifacht die Fed das Volumen bei den Term Auction Facilities (TAF) mit einer Laufzeit von 84 Tagen von 75 Milliarden Dollar auf 225 Milliarden Dollar. Weiter führt die Fed mit der "Forward TAF Auction" ein neues geldpolitisches Instrument ein.


      Herbe Verluste gibt des auch im Tech-Sektor, angeführt durch die Aktie von Apple. Die Aktie des Computer-und Unterhaltungselektronikherstellers Apple stürzt mit einem Minus von fast 18 Prozent auf 105,26 Dollar ab, nachdem gleich mehrere Analysten ihre Einschätzung für die Aktie nach unten revidierten. Das Investmenthaus RBC Capitals senkt sein Rating von Outperform auf Sector Perform, das Kursziel wird von 200 Dollar auf 140 Dollar nach unten korrigiert. Die Kollegen von Morgan Stanley reduzieren ihr Rating für Apple von Overweight auf Equal Weight und senken ihr Kursziel von 178 Dollar auf 115 Dollar. Die Finanzexperten führen ihre Neueinschätzung auf die Abschwächung des privaten Konsums zurück. „Um die Nachfrage anzukurbeln, müsse das Unternehmen die Preise senken, was wiederum auf Kosten der Gewinne geht“, so die Analysten. Ebenfalls deutlich unter die Räder kamen die Aktien von Tech-Schwergewichten wie Research In Motion, Google, Dell, Hewlett-Packard oder Cisco Systems.


      Der Preis für ein Barrel Rohöl der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fällt an der New Yorker Terminbörse Nymex um 11,06 Dollar auf einen Schlusstand von 95,83 Dollar. Händler begründen den deutlichen Preisrückgang des Ölpreises mit dem Scheitern des 700 Milliarden schweren Rettungspakets für die Finanzbranche. Das US-Repräsentantenhaus hat mit 228 gegen 205 Stimmen gegen das Rettungspaket abgestimmt. Marktteilnehmer rechnen damit, dass sich die Nachfrage nach Öl weltweit abschwächt, nachdem die Finanzkrise auch außerhalb der USA immer größere Ausmaße annimmt. Der Preis für die Feinunze Gold steigt um 10,00 Dollar und notiert zum Handelsschluss bei 898,50 Dollar. Das Edelmetall wird bei den aktuellen Turbulenzen an den Finanzmärkten seinem Ruf als Zuflucht in einen sicheren Hafen gerecht.


      Der Dow-Jones-Index der Standardwerte beendet den Handel mit einem Minus von 6,98 Prozent auf 10365 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 verliert 8,81 Prozent auf 1106 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gibt um 9,14 Prozent auf 1983 Punkte nach. Gewinner im Dow oder bei größeren Tech-Unternehmen sucht man heute vergebens. An der New York Stock Exchange wechselten 1,85 Milliarden Aktien den Besitzer. 52 Werte legten zu, 2846 gaben nach. An der Nasdaq gab es bei Umsätzen von 2,84 Milliarden Aktien 424 Gewinner und 2563 Verlierer.


      Barron's positiv für US-Elektronikkonzern

      Der Elektronikkonzern Tyco Electronics wird in der aktuellen Ausgabe des US- Anlegermagazin Barron’s positiv erwähnt. Das Unternehmen ist ein führender, weltweiter Anbieter von komplexen elektronischen Bauteilen, Netzwerk-Lösungen und Wireless-Systemen. Analyst Peter Bates vom Investmenthaus T. Rowe Price hält den jüngsten Ausverkauf der Aktie für eine attraktive Einstiegsgelegenheit mit einem Kurspotential von 50 Prozent innerhalb der nächsten 12 bis 18 Monaten. Der Finanzexperte hält bis zum Geschäftsjahr 2010 einen Gewinn von 3,60 Dollar pro Aktie möglich, was einem Gewinnwachstum von etwa 35 Prozent entsprechen würde. Laut Analyst Peter Bates untermauern die jüngsten Insiderkäufe die Zuversicht des Managements in die Zukunftsaussichten des Unternehmens. Die Aktie verliert 8,73 Prozent auf 25,00 Dollar.


      Bank of China hält sich Tür für Einstieg in US-Finanzbranche offen

      Die Bank of China schließt gemäß einem Bericht von Reuters etwaige Beteiligungen bei US-Banken nicht aus. Unter Berufung auf Vice President Zhu Min stellt sich die Bankenbranche in China die Frage, ob im Rahmen des Absturzes des US-Finanzsektors bei vielen Werten ein Einstieg mit mehr Risiken oder Kaufgelegenheiten verbunden ist. Zhu Min äußerte sich jedoch nicht dahingehend, ob sein Konzern ein Investment an der Wall Street in Betracht zieht. "Wir zeigen uns offen und ziehen allerorts mögliche Deals in Betracht", so der Manager.


      Konsumflaute belastet Amazon.com

      Das Investmenthaus BWS Financial reduziert seine Gewinnprognose für die Aktie des weltgrößten Online-Einzelhändlers Amazon.com. Aufgrund der sich abschwächenden Konsumbereitschaft senkt das Analystenhaus seine Gewinnprognose für das Geschäftsjahr 2008 von 1,56 Dollar auf 1,47 Dollar pro Aktie, was gleichzeitig unter den aktuellen Konsensschätzungen der Analysten von 1,55 Dollar pro Aktie liegt. Der Online-Einzelhändler berichtet sein Ergebnis für das dritte Quartal am 22.Oktober nach Marktschluss, die aktuellen Konsensschätzungen der Analysten gehen von einem Gewinn von 0,26 Dollar pro Aktie bei einem Umsatz von 4,32 Milliarden Dollar aus. Die Aktie verliert 10,40 Prozent auf 63,35 Dollar.


      Steelcase nach Zahlen im Plus

      Der Hersteller von Büroeinrichtungen, Steelcase, übertrifft im zweiten Quartal mit einem Gewinn von 0,23 Dollar pro Aktie die Erwartungen von Wall Street um 1 Cent. Der Umsatz steigt gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal um 9,3 Prozent auf 901,8 Millionen Dollar, was ebenfalls über den Konsensschätzungen der Analysten von 865,6 Millionen Dollar liegt. Die Aktie gewinnt 4,02 Prozent auf 10,86 Dollar.


      Google fällt unter 400 Dollar

      Die Aktie des Suchmaschinengiganten Google unterschreitet das erste Mal seit zwei Jahren die Marke von 400 Dollar. Einen spezifischen Grund für den Kursrückgang gibt es nicht, die Aktie fällt im Sog der aktuellen Schwäche im Tech-Bereich. Das Investmenthaus Kaufman Brothers stuft die Aktie aktuell mit Buy Rating und Kursziel 570 Dollar ein. Die Kollegen von Standford Research empfehlen die Aktie ebenfalls mit Kursziel 550 Dollar zum Kauf. Die Aktie verliert 11,61 Prozent auf 381,00 Dollar.

      (© BörseGo AG 2007 - http://www.boerse-go.de, Autor: Hoyer Christian, Redakteur)
      Avatar
      schrieb am 30.09.08 10:30:35
      Beitrag Nr. 823 ()
      News - 30.09.08 09:11
      ROUNDUP: Staatliche Hilfsaktion für Dexia - 6,4 Milliarden Euro

      BRÜSSEL (dpa-AFX) - Belgien, Frankreich und Luxemburg wollen dem angeschlagenen Immobilien- und Staatsfinanzierer Dexia mit einer Kapitalerhöhung in Höhe von 6,4 Milliarden Euro unter die Arme greifen. Das gab Belgiens Premierminister Yves Leterme am Dienstagmorgen nach einer nächtlichen Verhandlungsrunde bekannt, wie die Nachrichtenagentur Belga meldete. Der belgische und der französische Staat beteiligen sich demnach mit jeweils drei Milliarden Euro, Frankreich über das staatliche Kreditinstitut Caisse de Dépôts et de Consignations (CDC). Luxemburg steuert 376 Millionen Euro bei. Bereits am Montag waren Gerüchte aufgekommen, es könne eine Kapitalerhöhung geben. Dexia-Aktien hatten daraufhin gut 30 Prozent an Wert verloren.

      Von den drei Milliarden Euro aus Belgien stammen 500 Millionen von der Region Flandern. Die Wallonie steuert 350 Millionen Euro bei und die Region Brüssel 150 Millionen Euro. Eine weitere Milliarde Euro soll von institutionellen Anlegern kommen, darunter die Finanz- und Versicherungshäuser Arcofin et Ethias.

      Der Schritt ist bereits die zweite Rettungsaktion mehrerer Länder innerhalb kürzester Zeit. Am Montag hatten die Regierungen Belgiens, der Niederlande und Luxemburgs den Finanzkonzern Fortis mit 11,2 Milliarden Euro vor dem Zusammenbruch bewahrt. Belgien übernimmt für 4,7 Milliarden Euro 49 Prozent der Anteile des belgischen Zweigs von Fortis. Die Niederlande investieren vier Milliarden Euro für ebenfalls 49 Prozent an der Fortis Bank Niederlande. Luxemburg zahlt für 49 Prozent der Aktien an der Fortis Banque Luxembourg 2,5 Milliarden Euro./dj/DP/zb

      Quelle: dpa-AFX
      Avatar
      schrieb am 30.09.08 13:19:24
      Beitrag Nr. 824 ()
      :rolleyes::rolleyes::rolleyes:

      News - 30.09.08 12:56
      Private Equity: Unter "Heuschrecken" bricht Panik aus

      Die Ausfallraten steigen - und damit die Abschreibungen. Im Zuge der internationalen Bankenkrise steuern die einst so mächtigen Beteiligungsgesellschaften auf ihre schlimmste Krise seit Jahrzehnten zu.

      "Die Wirkung auf die Private-Equity-Branche ist vernichtend", sagte Ian Cash, Managing Director des britischen Finanzinvestors Alchemy, auf einer Konferenz der Private-Equity-Dachfondsgesellschaft VCM. "Das gesamte Geschäftsmodell der Private-Equity-Gesellschaften ist bedroht." Michael Hinderer, Chef von Altium Capital, meinte: "So etwas wie jetzt habe ich noch nie gesehen." Als ein Mitgründer einer Vorläuferfirma von Apax ist Hinderer seit Jahrzehnten im Geschäft.

      Die bis Mitte 2007 andauernde Kredithausse hatte jahrelang die Deals der Private-Equity-Firmen getrieben - und ihre Gewinne. Da Milliardendarlehen kaum mehr vergeben werden, ist ihre Übernahmetätigkeit stark geschrumpft: Laut Thomson Financial ist das weltweite Dealvolumen in diesem Jahr bis Mitte September gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 72 Prozent auf 184 Mrd. $ eingebrochen und sank in Deutschland von 27 auf 13 Mrd. $.

      Die größte Bedrohung ist jedoch, dass sich die Werte vieler Firmen in den Portofolios drastisch verringern dürften. "Die Ausfallraten steigen, wir erwarten 20 Prozent oder mehr", so Cash. Wegen des Konjunktureinbruchs dürften sich die Umsätze vieler Unternehmen in den Private-Equity-Portfolios verschlechtern und damit auch ihre Margen. Die Folge für die Private-Equity-Firmen sind hohe Abschreibungen: So hatte KKR die Werte seiner Portfoliofirmen jüngst um 1,2 Mrd. Euro herabgesetzt. Dies ist erst der Anfang: "Der Schaden ist bereits entstanden, aber noch nicht in Erscheinung getreten", meinte Lemy Gresh, Gründer des Mezzaninefonds Mezzvest.

      Zudem hat die Kreditbereitschaft der Banken auch für kleine Private-Equity-Deals stark nachgelassen - was die Unternehmensbewertungen ebenfalls drückt: Hinderer berichtet von einem Fall, in dem die Banken noch im Juni einen Kredit in Höhe des 5,5-fachen operativen Unternehmensgewinns (Ebitda) versprochen hätten. Im September hätten sie nur noch das vierfache Ebitda gewährt.

      Mit Blick auf den Abschwung haben sich sogenannte Distressed-Investoren, die auf problembehaftete Unternehmen spezialisiert sind, bereits seit Ende 2006 mit Milliardenfonds munitioniert und kräftig investiert. Der Chef des US-Fonds Oaktree, Howard Marks, räumte am Montag ein, dass man damit früh dran war. "Wir haben die Talsohle noch nicht erreicht, deswegen geben wir unser Geld jetzt nicht aggressiv aus."


      Von Angela Maier (München)





      Quelle: Financial Times Deutschland

      Na da hat man BLACKSTONE aber gerade rechtzeitig an die Boerse gebracht. Sieht so aus, als wußte man genau, was da für ein Unwetter aufzog.:rolleyes:

      Die zu erwartenden Schäden sind also nicht mehr Sache der Investmentbank, sondern die der gierigsten Anleger unter den Anlegern.
      Avatar
      schrieb am 30.09.08 13:31:25
      Beitrag Nr. 825 ()
      Avatar
      schrieb am 30.09.08 14:58:42
      Beitrag Nr. 826 ()
      Das "Gift" der SpekulantenCredit Default Swaps

      http://www.zeit.de/2008/26/Finanzkrise
      Avatar
      schrieb am 01.10.08 17:22:36
      Beitrag Nr. 827 ()
      Heute kam ein Bericht über die Schiffsbeteiligungen im MM. Darauf konnten man ja schon warten. Die Abkühlung der Weltkonjunktur kann man daran geradezu ablesen. Kein Wunder bei dieser Zockerei um das ÖL, das in seiner Spitze 148 US$ kostete. Die jetzige Korrektur wird da kaum noch helfen.

      Alles, aber auch wirklich alles war vorhersehbar.
      _________________________________________________________
      http://www.manager-magazin.de/geld/geldanlage/0,2828,577854,…
      __________________________________________________________

      Warten wir also, bis jetzt diese Credit-Default-Swaps platzen.
      Avatar
      schrieb am 02.10.08 18:52:19
      Beitrag Nr. 828 ()
      Veröffentlicht von Folker Hellmeyer am 02.10.2008 um 10:02 Uhr
      USD bleibt fest - US-Rettungsplan nimmt 1. Hürde - US-Verschuldungssituation...


      USD bleibt fest - US-Rettungsplan nimmt 1. Hürde - US-Verschuldungssituation ein Drama!

      Der Euro eröffnet heute bei 1.3940 im Dunstkreis der Tiefstkurse des asiatischen Handels bei 1.3932. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY derzeit auf 105.75. "Carry-Trades" stehen unter Druck. EUR-JPY notiert bei 147.40, während EUR-CHF bei 1.5730 oszilliert.

      Der US-Rettungsplan wurde gestern vom US-Senat (74 Ja-, 25 Nein-Stimmen) genehmigt. Der Rettungsplan wurde zuvor mit Steuergeschenken und einer Erhöhung der Einlagensicherung von 100.000 auf 250.000 USD angereichert und damit von 700 Mrd. USD auf ein Volumen von 810 Mrd. USD aufgebläht. Der Plan wartet nun auf die "Hürde" Repräsentantenhaus, wo die erste Fassung dieses Plan diese Woche durchgefallen war.

      Dieser Plan hilft fraglos ein Segment des US-Finanzmarkts, den Sektor für hypothekenbesicherte Anlagestrukturen, partiell wiederzubeleben. Der Ankauf dieser derzeit ansonsten nicht vermarktbaren Papiere ermöglicht es Finanzinstitutionen sich von diesen Titeln zu trennen und damit Verluste festzuschreiben. Ergo haben Finanzinstitutionen dann klarere Planungsgrundlagen. Durch die Verluste, die dann festgeschrieben sind, ergibt sich zwangsläufig eine festgeschriebene verminderte Kreditvergabefähigkeit. Mithin ist mit diesen Maßnahmen keine qualitative Verbesserung der Kreditvergabefähigkeit verbunden. Lediglich Planungssicherheit wird forciert.

      Darüber hinaus stellt sich die Frage, wie dieses Programm im Volumen von 810 Mrd. USD, oder knapp 6% des US-BIP finanziert werden soll. Will der US-Staat als Konkurrent am Kapitalmarkt, der ohnehin ausgetrocknet ist, auftreten? Würde damit die Gesamtsituation am Kapitalmarkt nicht massiv belastet? Oder entscheidet man sich direkt über die Zentralbank zu monetarisieren (Gesetzesänderung hin oder her…)? Das würde dann ja auch der Fed wieder mehr Raum für Wertpapiertauschoperationen geben. Die US-Treasury und Fed übernehmen faktisch immer größere Teile der "wertlosen" oder "wertverminderten" Anlagen. Was sagt das schlussendlich über die Qualität der Fed und des Finanzministeriums aus? Diese Frage wird derzeit laut überhört!

      Dabei ist diese Frage auch vor dem Hintergrund der Dynamik der Neuverschuldung in den USA zwingend geboten. Der Staat ist ultimativ nichts anderes als die Summe der Wirtschaftssubjekte in einer durch Grenzen festgelegten Region. Die privaten Haushalte sind finanziell erschöpft, die Banken sind finanziell erschöpft, die Automobilbauer sind finanziell erschöpft, die Baubranche ist finanziell erschöpft, die Konsumbranche schwächelt und die Immobilienbranche strauchelt. Diese Gesamtheit der Wirtschaftssubjekte baut jetzt individuell Leverage ab und der Staat als Gesamtheit dieser Wirtschaftssubjekte baut Leverage auf. Kennen Sie den Spruch linke Tasche - rechte Tasche!

      Die verfassungskonforme Staatsverschuldung für das per 30.09.2008 abgelaufene Fiskaljahr stellte sich auf 10.024 Mrd. USD, nach 9.007 Mrd. USD per 30.09.2007. Mithin lag die Neuverschuldung der USA im abgelaufenen Fiskaljahr bei einem historischen Höchstwert von 1.017 Mrd. USD. Das entspricht einer Zunahme um gut 7% des US-BIP.

      Werfen wir einen kurzen, aber prägnanten Blick auf die auslaufende Präsidentschaft von George Walker Bush. Von 1776 bis zum Jahr 2000 benötigten diverse US-Präsidenten um ein öffentliches Defizit in der Größenordnung von 5.662 Mrd. USD aufzubauen. Mithin reden wir hier von nicht zu verachtenden 224 Jahren. In weniger als 8 Jahren Präsidentschaft von George Walker Bush wurde diese Verschuldung auf 10.024 Mrd. USD katapultiert. Wir reden hier über eine Zunahme um 77%. Diese 77% sind nichts anderes als eine Zukunftsverweigerung für die nachkommenden Generationen der USA.

      Die Tatsache, dass der USD vor diesem Hintergrund freundlich tendiert ist nicht auf fundamentale Stärke zurückzuführen, denn die ist nicht gegeben. Vielmehr ist es der USD-Liquiditätsmangel, der eine treibende Kraft darstellt.
      Avatar
      schrieb am 02.10.08 18:55:58
      Beitrag Nr. 829 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.383.452 von berrak am 02.10.08 18:52:19Der US$- wenn er nicht massivst gestützt würde, (ich vermute dahinter vor allem die OPEC, möglicherweise auch China) würde zusammenkrachen.

      Diese Stützung erfolgt durch eine rege Nachfrage nach US-Staatsanleihen.

      Meine persönliche Meinung.
      Avatar
      schrieb am 02.10.08 19:00:58
      Beitrag Nr. 830 ()
      ich hab gehört ,stärke ist wg Repratierungen von us unternehmen.
      Avatar
      schrieb am 02.10.08 19:06:50
      Beitrag Nr. 831 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.383.586 von berrak am 02.10.08 19:00:58Ford, Chrysler, GM und GE?!

      Na, das hätte ja eine völlig neue Qualität. Wenn wir uns da beteiligen, dann wäre endlich klar, ob wir überhaupt "frei" sind!

      Darauf habe ich ja schon lange gewartet.
      Avatar
      schrieb am 02.10.08 19:29:43
      Beitrag Nr. 832 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.383.586 von berrak am 02.10.08 19:00:58Die unten stehende Meldung dürfte Deiner Theorie Nahrung geben.

      News - 02.10.08 18:55
      IWF warnt vor Finanzdebakel in den USA

      Der Internationale Währungsfonds schlägt Alarm: Gestützt auf eine aktuelle Untersuchung warnen die IWF-Experten vor einer wirtschaftlichen Stagnation in den USA. Das Land stehe vor einer einschneidenden Verlangsamung des Wirtschaftswachstums und eine der gravierendsten Finanzkrisen seiner Geschichte, so die Prognose.


      HB WASHINGTON. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat angesichts der US-Finanzkrise vor einer wirtschaftlichen Stagnation in den USA gewarnt. Es gebe eine "große Wahrscheinlichkeit", dass die USA mit einer "einschneidenden Verlangsamung" des Wirtschaftswachstums und eine der gravierendsten Finanzkrisen der Geschichte konfrontiert sein werden, heißt es in den am Donnerstag veröffentlichten Auszügen des IWF-Weltwirtschaftsausblicks, der kommende Woche zur Herbsttagung des IWF und der Weltbank vorgestellt wird.

      Der IWF verweist darauf, dass schwere Rezessionen in der Vergangenheit von Wirren auf dem Finanzmarkt begleitet wurden, denen ein rasanter Anstieg der Immobilienpreise und die Überbeanspruchung von Krediten zur Ankurbelung der Wirtschaft vorangegangen war. All diese Faktoren träfen für die USA zu. Historische Parallelen machten einen wirtschaftlichen Abschwung sehr wahrscheinlich.

      Um mögliche Zusammenhänge zwischen Turbulenzen im Finanzbereich und wirtschaftlichen Abschwüngen aufzuspüren, nahmen die IWF-Experten insgesamt 113 Finanzkrisen in 17 Industriestatten über die vergangenen 30 Jahre unter die Lupe. Dabei zeigte sich, dass nur etwa die Hälfte der Finanzkrisen tatsächlich zu einer Rezession führten. War dies aber der Fall, so war der Abschwung zwei- bis dreimal so schwerwiegend und dauerte zwei- bis viermal so lange wie übliche Wirtschaftskrisen.

      "Das Ausmaß der finanziellen Ungleichgewichte auf dem Immobiliensektor wird entscheiden sein, ob der Abschwung in eine Rezession münden wird", meinte der stellvertretende Direktor der IWF-Forschungsabteilung, Subir Lall.

      IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn hatte in der vergangenen Woche das US-Hilfspaket für die Finanzbranche begrüßt, allerdings auch vor einem langfristigen Abschwung der Weltwirtschaft gewarnt. "Es hat ein ernsthafter und anhaltender Abschwung des Weltwachstums begonnen", sagte der französische EX-Finanzminister der Zeitung "Journal du Dimanche".

      IWF-Kapitalmarktchef Jaime Caruana hatte gesagt: "Ohne die (US-)Maßnahme wäre die Gefahr einer Kreditklemme für die Unternehmen deutlich höher". Dennoch werde es einige Zeit dauern, bis der Bankensektor sich wieder berappele, sagte Caruana dem Handelsblatt. "Wir gehen durch einen bitter nötigen Heilungsprozess, bei dem gleichzeitig das Finanzsystem verkleinert wird."



      Quelle: Handelsblatt.com
      Avatar
      schrieb am 04.10.08 09:10:42
      Beitrag Nr. 833 ()
      Rettungspaket beschlossen, der DOW rutscht weiter ab.

      http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,582…
      Avatar
      schrieb am 06.10.08 09:07:12
      Beitrag Nr. 834 ()
      News - 06.10.08 09:04
      ANALYSE: Internationale Ausbreitung der Krise schreitet voran - Commerzbank

      FRANKFURT (dpa-AFX) - Die internationale Ausbreitung der Krise schreitet nach Einschätzung der Commerzbank voran. Der grenzübergreifende Charakter der Krise könnte auch zu einer international koordinierten Reaktion der Notenbanken und Regierungen führen, schreibt Commerzbank-Experte Bernd Weidensteiner in einer am Montag veröffentlichten Studie. Bei den Regierungen scheine sich abzuzeichnen, dass die Staaten zumindest die Einlagen von Privatpersonen garantieren wollen, um das Vertrauen in den Finanzsektor zu stabilisieren.

      Die internationale Dimension der Krise gerate mit den Turbulenzen am europäischen Bankenmarkt jetzt immer mehr in den Fokus, betonte der Experte. Für die US-Notenbank rückten neuerliche Zinssenkungen in den Bereich des Möglichen. Am Wochenende wurde in Deutschland fieberhaft über ein Rettungspaket für einen großen Immobilienfinanzierer verhandelt, der in ernsthafte Schwierigkeiten gekommen ist. Das war nur der Schlusspunkt einer Woche, in der in ganz Europa Stützungsmaßnahmen für angeschlagene Banken beraten wurden./jha/tw

      Quelle: dpa-AFX
      Avatar
      schrieb am 06.10.08 09:28:21
      Beitrag Nr. 835 ()
      Normalerweise haben hier Charts nichts zu suchen. Jedoch, die aktuelle Stunde veranlasst mich, den aktuellen DAX-Chart mal reinzustellen.

      Avatar
      schrieb am 06.10.08 11:17:46
      Beitrag Nr. 836 ()
      News - 06.10.08 11:09
      ROUNDUP: UniCredit braucht frisches Kapital - Prognose gekappt
      MAILAND (dpa-AFX) - Die italienische Großbank UniCredit braucht wegen der anhaltenden Finanzkrise neues Kapital. Neben der geplanten Ausgabe von neuen Aktien für drei Milliarden Euro streicht die Bank die Bar-Dividende für 2008. Stattdessen sollen die Aktionäre Anteile der Bank erhalten, teilte die Bank am Montag in Mailand mit. Für 2007 hatte die UniCredit an ihre Anteilseigner insgesamt 3,6 Milliarden Euro als Gewinnbeteiligung überwiesen. Zudem kappte die UniCredit endgültig ihre Prognose und kündigte den Umbau des Investmentbankings sowie Sparmaßnahmen an.

      Die Bank rechnet jetzt im laufenden Jahr mit einem Gewinnrückgang um knapp 13 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro oder etwa 39 Cent je Aktie. Zuvor hatte UniCredit 52 Cent je Aktie angepeilt. Vorstandschef Alessandro Profumo wollte aber dieses Ziel vergangene Woche nicht mehr bestätigen. Die im EuroSTOXX 50 notierte Aktie rutschte am Montag um bis zu 16 Prozent auf 2,59 Euro - dem tiefsten Stand seit mehr als zehn Jahren - ab, nachdem sie die erste Handelsstunde vom Handel ausgesetzt war.

      VERKAUF VON GENERALI-AKTIEN ANGEKÜNDIGT

      Die Ausgabe der neuen Aktien für drei Milliarden Euro soll über eine Wandelanleihe erfolgen. Diese sei bereits bei den Großaktionären und anderen institutionellen Investoren platziert. Um die Wandelanleihe zu ermöglichen, müsse die Bank insgesamt 973 Millionen neue Aktien ausgeben. Damit würde die Zahl der Stammaktien um rund sieben Prozent 14,32 Milliarden steigen. Dem sollen die Aktionäre bei einer außerordentlichen Hauptversammlung Mitte November zustimmen.

      Mit Hilfe dieser Maßnahmen solle sich die Kernkapitalquote bis Ende des Jahres auf 6,7 Prozent verbessern. Bisher war UniCredit von 6,2 Prozent ausgegangen. Die UniCredit will sich deshalb auch von ihren Anteilen an der italienischen Versicherung Generali trennen. Generali-Angaben zufolge hielt die Bank Juli rund 3,8 Prozent an dem Unternehmen. Gemessen zu aktuellen Kursen ist Paket derzeit an der Börse knapp 1,2 Milliarden Euro wert.

      VERWALTUNGSRAT STÄRKT PROFUMO DEN RÜCKEN

      Profumo kündigte zudem an, dass er die Kosten vor allem in der Zentrale senken, die Investmentbanksparte umbauen und im kommenden Jahr in Osteuropa erst einmal keine weiteren Filialen eröffnen will. UniCredit-Verwaltungsratschef Dieter Rampl sprach Profumo zudem die 'volle Unterstützung und das volle Vertrauen' aus. Vergangene Woche hatte es Spekulationen gegeben, dass der Vorstandschef wegen der Probleme der Bank zurücktreten muss./zb/tw

      Quelle: dpa-AFX
      Avatar
      schrieb am 06.10.08 13:23:35
      Beitrag Nr. 837 ()
      News - 06.10.08 13:08
      +++ Live-Ticker zur Finanzkrise 13.02 Uhr +++: Island will eigenes Rettungspaket

      Isländische Aktien wurden heute vom Handel ausgesetzt. Der Dax verliert bis zum Mittag 5,5 Prozent, die Aktien der Finanzbranche gehen auf Talfahrt. FTD.de dokumentiert die Ereignisse der Finanzkrise.



      Artikel-Sammlungen im Überblick:

      Ticker zur Finanzkrise als RSS-Feed


      Das Bankenbeben


      Märkte in Aufruhr


      Analyse des Desasters


      Die Kollateralschäden


      Die Ursprünge der Finanzkrise






      13.02 Islands Regierung will die kriselnde Wirtschaft des Landes mit Hilfe eines Rettungspakets stabilisieren. Ein entsprechender Gesetzentwurf sei in Arbeit, sagte Ministerpräsident Geir Haarde. Die Aktien von isländischen Banken wurden am Montag vom Handel ausgesetzt, teilte die Börse mit. "Die Entscheidung wurde getroffen, um gleiche Voraussetzung für Investoren zu gewährleisten", hieß es.

      Um dringend benötigte ausländische Devisen zu erhalten, hätten Banken einer Reduzierung ihrer Aktivitäten im Ausland und dem Verkauf von Firmenanteilen außerhalb Islands zugestimmt, sagte Ministerpräsident Haarde. Außerdem wolle die Regierung mit der Vereinigung der isländischer Pensionsfonds über eine Finanzspritze verhandeln. Nach Angaben von Islands staatlichem Radiosender haben die Pensionsfonds dem Staat Mittel in Höhe von 1,4 Mrd. Euro zugesagt.


      Dax verliert über 5 Prozent

      12.22 Die Verschärfung der Finanzkrise hat den deutschen Aktienmarkt tief ins Minus gedrückt. Der Dax fiel zum Mittag um 5,5 Prozent auf 5477 Punkte und sackte damit auf den tiefsten Stand seit Juli 2006 ab. Der MDax verlor 6,7 Prozent auf 6262 Punkte und notierte zeitweise auf dem tiefsten Stand seit Mitte 2005. Der TecDax fiel um 6,4 Prozent auf 637 Punkte.

      Die Aktien der Finanzbranche stürzten ab und rissen auch andere Titel mit. Händler machten die Krise an den Finanzmärkten und die Sorge vor einem weiteren Abrutschen der Konjunktur in der Eurozone für die kräftigen Kursverluste verantwortlich. Allen voran verloren die Titel der Hypo Real Estate 35,8 Prozent auf 4,82 Euro. Aktien der Commerzbank fielen um 14,1 Prozent auf 12,19 Euro.

      11.48 Die Börse in Moskau ist seit 11.35 Uhr (13.35 Uhr Ortszeit) für eine Stunde geschlossen. Zuvor war der MICEX um 15,3 Prozent abgestürzt. Der Dax setzt seine Talfahrt fort und liegt derzeit bei 5463 Punkten.






      11.13 Die Sorge vor einer Ausweitung der Finanzkrise hat den Ölpreis unter 90 $ fallen lassen. An der Börse in Singapur fiel der Preis für ein Barrel leichtes Rohöl um 4,96 $ auf 89,19 $. Damit ist der Ölpreis seit den Höchstständen im Sommer um fast 40 Prozent eingebrochen. Grund für den Preisverfall ist nach Ansicht des Energieexperten Victor Shums auch die rückläufige Öl-Nachfrage in den reichen Staaten der Welt sowie die Sorge vor einer weltweiten Abschwächung der Konjunktur oder sogar einer Rezession. Nach seinen Worten ist die Ölnachfrage in den Industrieländern schon seit Mai im Rückwärtsgang.

      10.52 Nach einem Einbruch der HRE-Aktie um mehr als 54 Prozent, sind die Papiere wieder um 53 Prozent gestiegen und liegen derzeit bei 5,30 Euro je AKtie.







      10.40 Der Konjunkturpessimismus der professionellen Börsenanleger in den Euro-Ländern hat im Oktober angesichts der ausufernden Finanzkrise einen Tiefpunkt erreicht. Der Sentix-Index sank um 7,6 auf minus 27,8 Punkte, wie die Investmentberatung Sentix mitteilte. Das ist der niedrigste Wert seit Umfragebeginn 2002. "Die Investoren erwarten damit eine Rezession in Euroland", sagte Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner.

      Die Aussichten schätzten die Experten deutlich schlechter ein als noch im September. Dieser Teilindex brach um 13 Punkte auf minus 41 Zähler ein. "Die anhaltende Finanzkrise, die gerade in den letzten beiden Wochen von einem traurigen Höhepunkt zum nächsten taumelte, erzeugt bei den mehr als 800 befragten Investoren eine stark negative konjunkturelle Erwartung", sagte Hübner. Auch die Lage wurde schlechter bewertet. Der Teilindex ging um 1,5 auf minus 13,5 Punkte zurück.

      10.28 Der Dax ist unter die 5500-Punkte-Marke gefallen - auf 5491 Zähler. Das ist der tiefste Stand seit Juli 2006.

      10.24 Weltweit rutschen die Indizes kräftig ins Minus: In Russland brach die Börse um 10 Prozent ein, in Norwegen um 8,2 Prozent, in Irland um 7,4 Prozent. Auch in Österreich und der Türkei gaben die Kurse um mehr als 7 Prozent nach.








      10.22 Die Börse in Wien ist um 8,4 Prozent eingebrochen - der größte Kursverlust seit Mai 2005.

      10.08 Auch in Russland und Frankreich war der Aktienmarkt kurz nach Handelsbeginn im freien Fall. Der Moskauer RTS-Index rauschte in den ersten 20 Minuten mehr als sieben Prozent nach unten. Der MICEX-Index verzeichnete einen noch höheren Verlust und sackte um 9,6 Prozent ab. Aufgrund der Turbulenzen auf den weltweiten Finanzmärkten war der Handel am russischen Aktienmarkt zuletzt mehrfach eingestellt worden. Der Ölpreis, das Rückgrat der russischen Wirtschaft, war in den vergangenen Tagen deutlich gesunken. In Paris ging der CAC 40 mit 4,8 Prozent in den Keller.


      Funke erwägt angeblich Rücktritt

      10.00 Der Chef der angeschlagenen Immobilienbank Hypo Real Estate , Georg Funke, wird Finanzkreisen zufolge in den nächsten Tagen zurücktreten. Der wegen der Schieflage des Dax-Konzerns in die Kritik geratene Manager werde, nachdem die Details zum Rettungspaket endgültig ausgehandelt seien, aller Voraussicht nach das Unternehmen verlassen, sagten zwei mit der Situation vertraute Personen. Auch Aufsichtsratschef Kurt Viermetz sei nicht mehr zu halten und werde wohl aus dem Amt scheiden.

      09.45 Die deutschen Banken werden nach Angaben von Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) das jetzt aufgestockte Rettungspaket für den Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate (HRE) vor allem durch Beleihung von Wertpapieren finanzieren, die bislang nicht von den Notenbanken akzeptiert wurden. Die Europäische Zentralbank (EZB) habe sich bereiterklärt, über diesen Weg die Liquidität auszuweiten, sagte Steinbrück vor Journalisten in Berlin. Niemand könne derzeit allerdings vorhersagen, welche Erlöse diese Papiere tatsächlich erbrächten. Nach seinen Angaben soll für die HRE-Rettung eine Zweckgesellschaft gegründet werden, die beim Einlegerfonds der Banken angesiedelt werde. In einer zusätzlichen Steuerungsgruppe werde auch die Politik vertreten sein.





      09.41 Der Euro ist mit deutlichen Kursverlusten in die neue Woche gestartet. Am Montagmorgen notierte die Gemeinschaftswährung zeitweise bei 1,3552 $ und damit auf dem niedrigsten Stand seit mehr als einem Jahr. Am Freitag waren für einen Euro noch mehr als 1,38 $ gezahlt worden. Am Rentenmarkt schoss der Bund-Future dagegen um 79 Ticks in die Höhe auf 116,44 Zähler.

      09.32 Angesichts der globalen Finanzmarktkrise hat der Berliner Geldpolitik-Experte Irwin Collier vor einem Domino-Effekt auch in Deutschland gewarnt und die Politik zu raschem Handeln aufgerufen. "Die Bundesregierung hat den Ernst der Lage offenbar noch immer nicht richtig erkannt", sagte der Sozialpolitik-Professor von der Freien Universität laut der "Berliner Zeitung". "Es war eine Illusion zu glauben, Deutschland werde sich von der US-Finanzkrise nicht anstecken lassen", wurde er zitiert.

      09.20 Der Dax ist mit einem Verlust von fast 5 Prozent gestartet. In den ersten Handelsminuten verlor der Leitindex 4,8 Prozent auf 5521 Zähler. Alle 30 Dax-Aktien standen im
      Minus. Der MDax verlor 3,9 Prozent auf 6454 Punkte. Der TecDax fiel um 4,5 Prozent auf 650 Punkte. Die HRE-Aktie rutschte um mehr als 50 Prozent ab. Die Papiere der Commerzbank gaben um gut 20 Prozent nach.







      08.46 Nach dem Rettungspaket für den Münchener Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate hat sich Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) für einen Risikoschirm für die gesamte Finanzbranche ausgesprochen. "Wir müssen jetzt versuchen, über eine singuläre Lösung bei Hypo Real Estate in Deutschland insgesamt einen Schirm zu spannen, damit wir nicht von einem Fall zu dem anderen Fall geraten", sagte Steinbrück im Deutschlandfunk. Es dürfe aber auch kein neuer Fall herbeigeredet werden, betonte der Minister. Zugleich forderte Steinbrück eine Ablösung der HRE-Führung. Er halte es für undenkbar, dass das Management nun weiter mache. Auch Banken seien dagegen.


      Ölpreis sinkt

      08.25 Der Dax-Future hat mit starken Verlusten in den Handel eingesetzt. Der Terminkontrakt verlor vier Prozent auf 5611 Zähler. Der für die europäischen Rentenmärkte richtungsweisende Bund-Future legte dagegen um 87 Ticks auf 117 Zähler zu. Der Euro gab zugleich nach und rutschte unter die Marke von 1,36 $. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,3595 $. Händlern zufolge lastet auf dem Euro Enttäuschung darüber, dass es in Europa zunächst kein gemeinsames staatliches Rettungspaket der EU-Länder für den Finanzsektor geben wird. Öl verbilligte sich weiter. Das Fass (159 Liter) US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligte sich im Vergleich zum Freitag um 2,4 Prozent auf 91,46 $.

      08.21 Die französische Bank BNP Paribas übernimmt das Geschäft der angeschlagenen Bank Fortis in Belgien und Luxemburg für 14,5 Mrd. Euro. Belgien und Luxemburg blieben jeweils wichtige Aktionäre, teilte die Bank in Paris mit. Damit wird BNP Paribas zur führenden Bank im Privatkundengeschäft in Belgien und Luxemburg. Die belgische Regierung übernimmt 11,6 Prozent der Anteile an BNP Paribas, die luxemburgische Regierung 1,1 Prozent.






      07.50 Der deutsche Aktienmarkt wird am Montag seine Talfahrt der Vorwoche voraussichtlich fortsetzen. Banken und Brokerhäuser sehen den Dax angesichts der anhaltenden Finanzkrise zur Eröffnung gut drei Prozent unter seinem Schlussstand von Freitag von 5797 Punkten. In der Vorwoche hatte der deutsche Leitindex bereits 4,3 Prozent abgegeben.

      07.44 Im Übernahmekampf um die von der Finanzkrise gebeutelte US-Bank Wachovia hat die Citigroup ihr vor Gericht erstrittenes Exklusivverhandlungsrecht wieder verloren. Ein New Yorker Berufungsgericht hob am Sonntagabend eine frühere Eilentscheidung auf, wonach die Citigroup auch über den 6. Oktober hinaus ausschließlich mit Wachovia verhandeln darf. Rivale Wells Fargo darf damit seine Kaufpläne weiter verfolgen. "Wir sind zuversichtlich, dass wir den angekündigten Zusammenschluss mit Wachovia abschließen können", teilte Wells Fargo nach der Entscheidung mit. Damit geht das spektakuläre Bieterrennen um die sechstgrößte US-Bank in die nächste Runde.






      07.35 DGB-Chef Michael Sommer lehnt eine Lohnzurückhaltung der Beschäftigten wegen der Finanzkrise ab. "Wenn Milliardenbeträge für Banken vorhanden sind, dann ist auch Geld für die Arbeitnehmer da", sagte der Chef des Deutschen Gewerkschaftsbundes der "Berliner Zeitung" laut Vorabbericht. "Forderungen an die Beschäftigten, den Gürtel enger zu schnallen, sind falsch." Es müsse anerkannt werden, dass Arbeitnehmer auch in der Finanzkrise "ihre Interessen wahren". Die Forderung der IG Metall nach acht Prozent mehr Lohn sei realistisch. "Außerhalb der Finanzmärkte ist die wirtschaftliche Lage nicht schlecht", sagte Sommer. "Und die Metallindustrie in Deutschland gehört zu den produktivsten Europas. Deshalb haben die Beschäftigten Anspruch auf gerechten Lohn."

      Sommer kritisierte die Ausgabenpolitik der Bundesregierung. "Die Regierung erklärt, sie habe kein Geld, um die Konjunktur zu stützen und die Neuverschuldung dürfe nicht steigen. Und plötzlich kann sie sich verschulden, um marode Banken zu retten. Das kann nicht sein, denn entweder es gibt Geld oder es gibt keins." Der DGB sei aber nicht "prinzipiell dagegen, stützend einzugreifen". Es müsse verhindert werden, dass die Finanzkrise auf die Realwirtschaft übergreife.

      07.20 Die dänische Regierung garantiert angesichts der Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten alle Spareinlagen privater Kunden. Sie folgt damit dem Beispiel der deutschen Regierung, Irlands und Griechenlands. Das Wirtschaftsministerium in Kopenhagen teilte mit, die private Kreditwirtschaft habe 35 Mrd. Kronen (4,63 Mrd. Euro) für einen Fonds zugesagt, der zwei Jahre lang die Einlagen von Kontoinhabern absichern solle. "Die internationale Finanzkrise hat Auswirkungen auf die Finanzmärkte in Dänemark, hat den Geldmarkt eingefroren und den Zugang zu Liquidität für viele Banken erschwert", hieß es in einer auf der Webseite des Ministeriums veröffentlichten Erklärung. Die Lage werde mit großer Sorge betrachtet, da "selbst gesunde Banken Schwierigkeiten haben, an Geld zu kommen", hieß es weiter.








      07.18 Angesichts der jüngsten Entwicklungen um den angeschlagenen Hypothekenfinanzierer Hypo Real Estate (HRE) fordern Politiker von Union und Grünen den HRE-Vorstandsvorsitzenden Georg Funke zum schnellen Rücktritt auf. Der finanzpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Otto Bernhardt, sagte der "Bild"-Zeitung laut Vorabbericht: "Wer 35 Mrd. Euro sagt und dann sind es 50 Mrd. Euro - der ist kein kompetenter Gesprächspartner mehr. Es ist an der Zeit, die Konsequenzen zu ziehen." Bernhardt begründete seine Forderung mit dem rund 15 Mrd. Euro höheren Finanzbedarf der HRE, der zum Scheitern eines ersten Rettungspakets geführt hatte.

      Auch der Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Fritz Kuhn, verlangte einen Wechsel an der Bankspitze. "Die HRE hat offenbar nicht alle Fakten zum tatsächlichen Ausmaß der Krise auf den Tisch gelegt. Das Vertrauen in Vorstandschef Funke ist zerstört", sagte Kuhn. "Wenn der Bund Garantien für HRE gibt, muss er im Gegenzug Anteile übernehmen und die Abwicklung der Bank auch personell kontrollieren können."


      Nikkei auf Vierjahrestief

      06.50 Anhaltende Sorgen über die Folgen der Finanzkrise auf die allgemeinen wirtschaftlichen Aussichten haben die Tokioter Börse in den Keller gedrückt. Der Nikkei der 225 führenden Werte beendete den Vormittagshandel auf einem Vierjahrestief: Er gab 3,6 Prozent auf 10.544 Zähler nach. Der breiter gefasste Topix verlor 4,05 Prozent auf 1005 Zähler. Dies war der niedrigste Stand seit fast fünf Jahren. Besonders betroffen waren Technologiewerte wie Canon oder Sony . Kyocera -Aktien verloren fast fünf Prozent.







      06.32 Die italienische Großbank Unicredit will wegen der Finanzkrise ihr Kapital um bis zu 6,6 Mrd. Euro stärken und hat ihre Gewinnziele für 2008 gekürzt. Die Bar-Dividende für 2008 solle durch Aktien im Umfang von 3,6 Mrd. Euro ersetzt werden, teilte das Institut nach einem Sondertreffen der Unternehmensspitze mit. 2007 hatte die Bank an ihre Aktionäre eine Dividende von 26 Cent je Aktie oder insgesamt 3,6 Mrd. Euro ausgeschüttet. Neben der Umwandlung der Bar-Dividende in eine Aktienausgabe will die Bank eine 3 Mrd. Euro schwere Wandelanleihe platzieren. Den Gewinn sieht das Institut wegen der Marktturbulenzen nun bei 5,2 Mrd. Euro oder etwa 39 Cent je Aktie. Zuvor hatte Unicredit 52 Cent je Aktie angepeilt. Vorstandschef Alessandro Profumo wollte aber dieses Ziel vergangene Woche nicht mehr bestätigen.

      06.10 Als Reaktion auf die deutsche Staatsgarantie für private Spareinlagen will nun auch Österreich die staatliche Einlagensicherung erhöhen. Er wolle einen entsprechenden Vorschlag am Mittwoch in den Ministerrat einbringen, kündigte Finanzminister Wilhelm Molterer laut einer Meldung der Nachrichtenagentur APA am Sonntagabend in Wien an. Einen Betrag nannte er nicht. Zur Zeit werden in Österreich generell 20.000 Euro je Person garantiert





      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 07.10.08 13:41:12
      Beitrag Nr. 838 ()
      News - 07.10.08 13:19
      Land vor Bankrott: Island rutscht ins Chaos

      Die Situation der Nordatlantikinsel wird immer auswegsloser. Nach einem Milliardenkredit aus Russland versucht die Regierung nun, die Währung zu stabilisieren. Doch der Markt wettet dagegen. Zugleich übernimmt der Staat die Kontrolle über das Bankgewerbe.


      Die isländische Zentralbank kündigte am Dienstag nach Angaben des staatlichen Radios an, die Krone bei einem Kurs von 131 Kronen je Euro zu fixieren. Doch der Markt zweifelt an der Glaubwürdigkeit: Nach der Mitteilung handelte der Euro bei 144 Kronen. Zuvor war er in der Spitze auf 230 Kronen gestiegen.

      Die Situation Islands ist so dramatisch, dass inzwischen auch das Ausland Hilfe leisten muss. Die isländische Zentralbank teilte am Dienstag mit, dass Russland einen Kredit von 4 Mrd. Euro bereitstellt. Laut der Stellungnahme versicherte der russische Botschafter dem isländischen Zentralbankgoverneur David Oddsson, dass Russland das Darlehen geben werde. Die Laufzeit des Kredits beträgt drei bis vier Jahre. Der Zinssatz liegt 30 bis 50 Basispunkte über dem Londoner Interbankensatz Libor.

      Allerdings blieb bislang unklar, ob das Geld tatsächlich geflossen ist. Nach der Nachrichtenagentur AP war dies am Dienstagmittag der Fall, Reuters zitierte zeitgleich den russischen Vizefinanzminister mit der Aussage, es gebe noch keine Entscheidung. Darauf folgte die Aussage des Sprechers von Premierminister Wladimir Putin, er wisse nichts von einem Kredit für Island.



      Bank friert Kundenkonten ein

      Die Regierung springt zugleich den Banken bei. Vor der Verabschiedung eines Eilgesetzes sagte Ministerpräsident Geir Haarde in Reykjavik, Island stehe vor der "reellen Gefahr", dermaßen in die globale Finanzkrise hineingezogen zu werden, dass am Ende der Staatsbankrott stehe.

      Mit den Bestimmungen des Notstandsgesetzes übernimmt die Regierung die totale Kontrolle über die Banken. So dürfen Aufsichtsbehörden künftig eigenmächtig Banken fusionieren und sie zur Bankrotterklärung zwingen. Das Finanzministerium darf bis zu 20 Prozent an heimischen Sparkassen und zudem Hypothekenkredite von Banken übernehmen und diese in einen Regierungsfonds übertragen. Die Aufsichtsbehörden dürfen für Finanzinstitute Aktionärsversammlungen einberufen, diese leiten und die Macht der Direktorien beschneiden.



      "Bis gestern Abend sah es noch so aus, als könnten die Banken ihr Geschäft für eine Weile weiterführen", sage Haarde im isländischen Fernsehen. "Heute haben sich die Dinge total verschlimmert." Der Premier kündigte als ersten Schritt den Verkauf von Auslandsaktivitäten der führenden Geldinstitute an.

      Das Problem des isländischen Bankensystems: Es ist stark abhängig vom Interbankenmarkt und damit vom Vertrauen der Handelspartner. In der jüngsten Vergangenheit versuchten Institute wie Kaupthing, gerade im Ausland im Einlagengeschäft zu wachsen, um die Abhängigkeit zu verringern. Dazu boten sie hohe Zinsen auf Tagesgeldkonten an.

      Doch unter der Krise leidet auch die Glaubwürdigkeit bei den Privatkunden. Icesave, die britische Tochter von Landsbanki, teilte am Dienstag mit, dass die Anleger keinen Zugriff mehr auf ihre Konten hätten. "Wir lassen momentan niemanden über das Internet abheben", sagte ein Sprecher auf Anfrage. Die Kunden würden schnellstmöglich informiert.



      Verkauf von Auslandsaktivitäten

      Die extrem aggressive internationale Expansion der drei größten isländischen Banken gilt als entscheidende Ursache für die akute Krise auf der Nordatlantikinsel mit gut 300.000 Einwohnern. Die Banken hatten sich bei ihrem raschen Wachstum in den vergangenen Jahren verschuldet, weshalb sie international kaum mehr Kredite bekommen. Aus Sorge um den Bankensektor hatten Agenturen auch Islands Schuldenrating heruntergestuft.

      Ob nationale staatliche Mittel ausreichen, um den gefährdeten Bankensektor zu stabilisieren, gilt als zweifelhaft. Das Bilanzvolumen der drei führenden Banken ist zehnmal so groß wie das jährliche Bruttoinlandsprodukt des Landes. Die Aktien von isländischen Banken wurden am Montag vom Handel ausgesetzt, teilte die Börse mit. Um dringend benötigte ausländische Devisen zu erhalten, hätten Banken einer Reduzierung ihrer Aktivitäten im Ausland und dem Verkauf von Firmenanteilen außerhalb Islands zugestimmt, sagte Ministerpräsident Haarde. Außerdem wolle die Regierung mit der Vereinigung der isländischer Pensionsfonds über eine Finanzspritze verhandeln.





      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 07.10.08 14:13:46
      Beitrag Nr. 839 ()
      News - 07.10.08 14:00
      Land vor Bankrott: Island ruft IWF zu Hilfe

      Die Situation der Nordatlantikinsel wird immer auswegsloser. Erst verkündete die Regierung einen Notkredit aus Russland, musste dann aber zurückrudern. Die Zentralbank kündigte an, die Währung zu stabilisieren. Inzwischen ist der IWF vor Ort.


      Die Ereignisse überschlagen sich in Island. Nach der Verstaatlichung des Bankensektors und der Fixierung des Wechselkurses hofft der Inselstaat auf Hilfe durch den Internationalen Währungsfonds (IWF). "Wir sind mit einem Team vor Ort. Wir tragen Informationen zusammen", bestätigte ein IWF-Sprecher am Dienstag.

      Die isländische Zentralbank kündigte am Dienstag nach Angaben des staatlichen Radios an, die Krone bei einem Kurs von 131 Kronen je Euro zu fixieren. Doch der Markt zweifelt an der Glaubwürdigkeit: Nach der Mitteilung handelte der Euro bei 144 Kronen. Zuvor war er in der Spitze auf 230 Kronen gestiegen.

      Die Situation Islands ist so dramatisch, dass inzwischen auch das Ausland Hilfe leisten muss. Die isländische Zentralbank teilte am Dienstag mit, dass Russland einen Kredit von 4 Mrd. Euro bereitstellt. Laut der Stellungnahme versicherte der russische Botschafter dem isländischen Zentralbankgoverneur David Oddsson, dass Russland das Darlehen geben werde. Die Laufzeit des Kredits beträgt drei bis vier Jahre. Der Zinssatz liegt 30 bis 50 Basispunkte über dem Londoner Interbankensatz Libor.

      Allerdings musste die Zentralbank im Tagesverlauf zurückrudern, weil ein Sprecher von Russlands Premierminister Wladimir Putin die Nachricht dementierte. Oddson sagte später: "Das Statement war überdreht. Wir verhandeln. Aber wir sind optimistisch."



      Bank friert Kundenkonten ein
      Die Regierung sprang zugleich den Banken bei. Vor der Verabschiedung eines Eilgesetzes sagte Ministerpräsident Geir Haarde in Reykjavik, Island stehe vor der "reellen Gefahr", dermaßen in die globale Finanzkrise hineingezogen zu werden, dass am Ende der Staatsbankrott stehe.

      Mit den Bestimmungen des Notstandsgesetzes übernimmt die Regierung die totale Kontrolle über die Banken. So dürfen Aufsichtsbehörden künftig eigenmächtig Banken fusionieren und sie zur Bankrotterklärung zwingen. Das Finanzministerium darf bis zu 20 Prozent an heimischen Sparkassen und zudem Hypothekenkredite von Banken übernehmen und diese in einen Regierungsfonds übertragen. Die Aufsichtsbehörden dürfen für Finanzinstitute Aktionärsversammlungen einberufen, diese leiten und die Macht der Direktorien beschneiden.

      Die Ratingagentur Standard & Poor's zeigte sich skeptisch. Sie stufte Islands Bonität um zwei Stufen von "A-" auf "BBB" herunter. Zwar würden die Maßnahmen der Regierung dazu beitragen, die Risiken für den Staatshaushalt zu begrenzen, aber sie würden auch den Zugang der isländischen Banken zum internationalen Markt beschneiden, hieß es in der Begründung der Agentur.



      "Bis gestern Abend sah es noch so aus, als könnten die Banken ihr Geschäft für eine Weile weiterführen", sage Haarde im isländischen Fernsehen. "Heute haben sich die Dinge total verschlimmert." Der Premier kündigte als ersten Schritt den Verkauf von Auslandsaktivitäten der führenden Geldinstitute an.

      Das Problem des isländischen Bankensystems: Es ist stark abhängig vom Interbankenmarkt und damit vom Vertrauen der Handelspartner. In der jüngsten Vergangenheit versuchten Institute wie Kaupthing, gerade im Ausland im Einlagengeschäft zu wachsen, um die Abhängigkeit zu verringern. Dazu boten sie hohe Zinsen auf Tagesgeldkonten an.

      Doch unter der Krise leidet auch die Glaubwürdigkeit bei den Privatkunden. Icesave, die britische Tochter von Landsbanki, teilte am Dienstag mit, dass die Anleger keinen Zugriff mehr auf ihre Konten hätten. "Wir lassen momentan niemanden über das Internet abheben", sagte ein Sprecher auf Anfrage. Die Kunden würden schnellstmöglich informiert.



      Verkauf von Auslandsaktivitäten

      Die extrem aggressive internationale Expansion der drei größten isländischen Banken gilt als entscheidende Ursache für die akute Krise auf der Nordatlantikinsel mit gut 300.000 Einwohnern. Die Banken hatten sich bei ihrem raschen Wachstum in den vergangenen Jahren verschuldet, weshalb sie international kaum mehr Kredite bekommen. Aus Sorge um den Bankensektor hatten Agenturen auch Islands Schuldenrating heruntergestuft.

      Ob nationale staatliche Mittel ausreichen, um den gefährdeten Bankensektor zu stabilisieren, gilt als zweifelhaft. Das Bilanzvolumen der drei führenden Banken ist zehnmal so groß wie das jährliche Bruttoinlandsprodukt des Landes. Die Aktien von isländischen Banken wurden am Montag vom Handel ausgesetzt, teilte die Börse mit. Um dringend benötigte ausländische Devisen zu erhalten, hätten Banken einer Reduzierung ihrer Aktivitäten im Ausland und dem Verkauf von Firmenanteilen außerhalb Islands zugestimmt, sagte Ministerpräsident Haarde. Außerdem wolle die Regierung mit der Vereinigung der isländischer Pensionsfonds über eine Finanzspritze verhandeln.





      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 07.10.08 14:49:44
      Beitrag Nr. 840 ()
      News - 07.10.08 14:41
      ROUNDUP 3: Bank of America mit Gewinneinbruch:Mehr Kapital - halbe Dividende

      (Neu: Details aus Telefonkonferenz)

      NEW YORK (dpa-AFX) - Der US-Finanzkonzern Bank of America verschafft sich nach einem schweren Gewinneinbruch eine massive Kapitalspritze und halbiert die Dividende. Der Überschuss fiel im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um mehr als zwei Drittel auf 1,18 Milliarden Dollar. Über neue Aktien sollen mindestens zehn Milliarden Dollar (7,4 Mrd Euro) in die Kasse kommen. Die Bank steuerte bisher im Vergleich zur Konkurrenz noch relativ gut durch die Kreditkrise, stellt sich nun aber auf eine 'längere und schmerzhaftere' Rezession ein als gedacht.

      Der Gewinnrückgang fiel weit drastischer aus als von Analysten erwartet. Die Experten werten dies als äußerst schlechtes Signal für die eben angelaufene Berichtssaison: Die US-Unternehmen legen seit dieser Woche ihre Zahlen für das vergangene Quartal vor. 'Dies sind die schwierigsten Zeiten in meinen 39 Jahren in der Branche', sagte der Chef der Bank of America, Kenneth Lewis, am Montag nach US-Börsenschluss am Sitz in Charlotte (North Carolina).

      AKTIE VERLIERT VORBÖRSLICH DEUTLICH

      Mit der Kürzung der Dividende auf 32 US-Cent spart die Bank über 1,4 Milliarden Dollar ein. Die Nettoerträge stiegen um 21 Prozent auf 19,9 Milliarden Dollar. Das Finanzhaus musste seine Vorsorge für vom Ausfall bedrohte Kredite stark anheben und hohe Abschreibungen vornehmen. Die zunehmenden Probleme der im Privatkundengeschäft starken Bank belegen, wie sehr sich die Finanzmarktkrise immer mehr auf die gesamte US-Wirtschaft und alle Bürger ausweitet. 'Es ist ein Desaster', sagte Lewis zum Zustand des Kreditmarktes.

      Die Anleger reagierten am Dienstag im vorbörslichen Handel mit einem kräftigen Abschlag für die Aktie. Sie hatte bereits am Vortag mehr als 6,5 Prozent auf 32,22 Dollar verloren.

      HINTERGRUND

      Erst vor einigen Monaten hatte die Bank of America den einst größten US-Hypothekenfinanzierer Countrywide übernommen. Dessen Zahlen waren im Vorjahresergebnis noch nicht enthalten. Die schwer angeschlagene Countrywide gilt wegen ihrer am Ende immer laxeren Kreditvergabe als mitverantwortlich für die Finanzmarktkrise. Als Konsequenz stimmte die Bank of America erst am Montag einem 8,4 Milliarden Dollar schweren Rekordvergleich für 400 000 in Not geratene Hypothekenkunden zu.

      Im Zuge der Umwälzungen in der US-Finanzbranche hatte die Bank erst Mitte September zudem in einer Blitzaktion auch die bisher drittgrößte Investmentbank Merrill Lynch für fast 50 Milliarden Dollar geschluckt. Sie gilt damit als einer der Profiteure der Krise ähnlich wie etwa der Finanzkonzern JPMorgan . Anders als viele Rivalen rutschte die Bank bisher auch nicht in die roten Zahlen./fd/DP/he

      Quelle: dpa-AFX
      Avatar
      schrieb am 07.10.08 17:19:26
      Beitrag Nr. 841 ()
      :rolleyes:
      News - 07.10.08 17:02
      +++ Live-Ticker zur Finanzkrise 17.10 Uhr +++: Finanzbranche will Banken-Risikoschirm
      Ruf nach dem Staat: Die deutschen Banken drängen die Bundesregierung wegen der zu branchenweiten Stützungsaktionen. Die Bezahlung von Managern in der EU soll transparenter werden. FTD.de dokumentiert die dramatischen Ereignisse der Finanzkrise.


      17.10 Die deutschen Banken drängen die Bundesregierung wegen der Finanzkrise zu branchenweiten Stützungsaktionen. Spitzenvertreter der Kreditwirtschaft seien dieser Tage oft in Berlin, um dort für einen landesweiten Risikoschirm für die Branche zu werben, sagten mehrere Banker. Dieser müsse aber innerhalb der Europäischen Union mit
      anderen Staaten eng koordiniert werden. Privatbanken und Sparkassen arbeiteten derzeit parallel an entsprechenden Vorschlägen. "Wir wollen wegkommen von den Einzelfalllösungen
      und hin zu pauschalen Risikoabschirmungen, die das Vertrauen in die Banken wieder herstellen", sagte ein Sparkassen-Funktionär.

      16.59 Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) hat den Rücktritt vom Chef des angeschlagenen Finanzkonzerns Hypo Real Estate (HRE), Georg Funke, begrüßt. Dies sei ein richtiger und notwendiger Schritt, sagte Steinbrück nach Angaben seines Sprechers. Zuvor waren auch in der Sitzung des Bundeskabinetts das Verhalten des Hypo-Managements erneut scharf kritisiert und personelle Konsequenzen erwartet worden. Steinbrück soll auch auf eine Ablösung von HRE-Aufsichtsratschef Kurt Viermetz dringen.


      15.54 In der EU soll die Bezahlung und Abfindung von Managern stärker an deren Beitrag zum Unternehmenserfolg ausgerichtet werden. Ein entsprechendes Papier mit unverbindlichen Grundsätzen haben die 27 EU-Finanzminister in Luxemburg verabschiedet. "Die Besoldung muss in transparenter Weise festgelegt werden", erklärte die französische Finanzministerin und amtierende Vorsitzende der EU-Ressortchefs, Christine Lagarde. Nach den Empfehlungen der Minister sollen Unternehmen ihre Entlohnungspolitik für Topmanager offenlegen und bei Hauptversammlungen diskutieren. Eine EU-Gesetzgebung ist aber weiterhin nicht geplant.

      Auszug FTD
      ____________________

      Das wäre ohne erstklassige Sicherheiten für den Staat ein Abgreifen der Bürger, die die komplette Verarmung hinter sich herziehen würde.

      Privatbanken haben Anlagevermögen in für von Aktienbeständen, die nun praktisch wie ein Akkreditiv dem Staat zeitweise übereignet werden MÜSSEN! Tritt der Staat in Haftung, gehören dem Staat die Anteile.
      Avatar
      schrieb am 08.10.08 08:38:30
      Beitrag Nr. 842 ()
      Der Nikkei-Index brach heute um 9% ein.
      Avatar
      schrieb am 08.10.08 08:46:23
      Beitrag Nr. 843 ()
      Das Unwort des Jahrhunderts wird:

      CREDIT DEFAULT SWAPS oder: 60.000.000.000.000 $

      Nochmals:

      http://www.zeit.de/2008/26/Finanzkrise
      Avatar
      schrieb am 09.10.08 16:03:44
      Beitrag Nr. 844 ()
      Avatar
      schrieb am 09.10.08 16:24:26
      Beitrag Nr. 845 ()
      Gold ausverkauft?

      Donnerstag, 9. Oktober 2008

      Droht EU-Goldverbot oder Verkaufsstopp? Angeblich Direktive an Kreditinstitute, kein Gold mehr zu verkaufen. Händler stellen keine Preise mehr. „Lieferschwierigkeiten


      http://www.mmnews.de/index.php/200810091252/MM-News/Gold-aus…
      Avatar
      schrieb am 09.10.08 18:17:06
      Beitrag Nr. 846 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.497.554 von N.Y. am 09.10.08 16:24:26http://www.mmnews.de/index.php/200810091252/MM-News/Gold-aus…" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.mmnews.de/index.php/200810091252/MM-News/Gold-aus…


      Angenommen, es kommt tatsächlich zum Schlimmsten und die Regierung verhinderte den Goldankauf durch die Deutschen, welche logischen Schlüsse wären wohl da abzuleiten?

      Mir fiele spontan ein:

      -Die Regierung will verhindern, daß zuviele Personen das rettende Ufer erreichen.

      oder welche Ableitungen wären da noch?

      -Dürfen wir ein gewisses Limit nicht überschreiten?
      -Der Rest für die Zentralbanken?

      Bitte ergänzen
      Avatar
      schrieb am 09.10.08 18:37:46
      Beitrag Nr. 847 ()
      Ich glaube nicht das es zu einem Goldstopp kommt,es sei denn das es die nächsten Monaten zu noch größeren Verwerfungen kommt und faktisch alle Industrienationen verstaatlichungen auch ausserhalb des Bankensektors vorantreiben.
      Avatar
      schrieb am 09.10.08 18:51:37
      Beitrag Nr. 848 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.499.865 von AHEO am 09.10.08 18:37:46Zu früh, um eine Aussage zu treffen. Für morgen rechne ich mit dem "schwarzen Freitag". Der Zinsschritt dürfte verraucht sein.
      Avatar
      schrieb am 10.10.08 01:04:42
      Beitrag Nr. 849 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.499.521 von Dorfrichter am 09.10.08 18:17:06Die Linken haben vor etwa 2 Jahren die Enteignung der Großbanken, Großfinaz und Monopolunternehmen gefordert. Da wurden Gysi und Genossen von allen Seiten niedergemacht.
      Jetzt fängt der Staat mit den Banken an:laugh::laugh::laugh:

      Und ich war gewiss nie ein Linker!!!:D

      ZR
      Avatar
      schrieb am 10.10.08 07:50:17
      Beitrag Nr. 850 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.506.647 von Zitterreinhold am 10.10.08 01:04:42Der SCHWARZE FREITAG:
      Avatar
      schrieb am 10.10.08 07:51:30
      Beitrag Nr. 851 ()
      Quelle:N-TV
      10. Oktober 2008 6:34
      Ratlose Händler
      Kurssturz in Japan

      Getrieben von der Angst vor einer weltumspannenden Rezession und schlechten Vorgaben aus den USA hat die Tokioter Börse am Freitag ihren höchsten Tagesverlust seit mehr als 20 Jahren verzeichnet. Der Nikkei-Index der 225 führenden Werte stürzte regelrecht ab und notierte nach zwischenzeitlichen Verlusten von mehr als elf Prozent zum Ende des Vormittagshandels 10,6 Prozent im Minus bei 8183 Punkten. Zwischenzeitlich erreichte der Index den niedrigsten Stand seit Mai 2003. Der breiter gefasste Topix-Index verlor bis zur Mittags-Unterbrechung 8,3 Prozent auf 829 Punkte.
      Händler zeigten sich ratlos angesichts des neuerlichen Kurseinbruchs. "Niemand kauft mehr, fundamentale Daten spielen keine Rolle mehr und es gibt keine Erklärung für einen solchen Absturz", sagte der Chefstratege von Daiwa Asset Management, Yoshinori Nagano.

      Auch die Verzögerung bei der Umsetzung des 700-Milliarden-Dollar-Rettungspakets für die US-Finanzbranche wurde für die Verluste verantwortlich gemacht. "Die US-Regierung diskutiert immer noch, ob sie Geld in Finanzinstitute pumpen soll. Sie muss handeln, selbst wenn das gegen das Gesetz wäre", sagte Nagano. Besonders stark betroffen waren Aktien von Exportartikel-Herstellern, die auch unter dem starken Yen litten.

      Zuvor hatten auch die US-Börsen ihren freien Fall fortgesetzt und den Handel den siebten Tag in Folge mit massiven Verlusten beendet. Die drei wichtigsten Indizes schlossen auf dem tiefsten Stand seit mehr als fünf Jahren. So verlor der Dow-Jones-Index der Standardwerte 7,3 Prozent auf seinen mit 8579 Punkten tiefsten Stand seit Juni 2003.
      Avatar
      schrieb am 10.10.08 08:10:26
      Beitrag Nr. 852 ()
      News - 10.10.08 08:06
      ROUNDUP: Japanische Versicherung Yamato geht unter - Erstes Opfer der US-Krise

      TOKIO (dpa-AFX) - In Japan ist erstmals ein Finanzinstitut als direkte Folge der US-Hypothekenkrise untergegangen. Die fast 100 Jahre alte Lebensversicherung Yamato Life Insurance musste am Freitag mit Schulden von 269,5 Milliarden Yen (1,9 Mrd Euro) bei Gericht Gläubigerschutz beantragen. Es ist der erste Zusammenbruch in Japans Versicherungsbranche seit sieben Jahren. Yamato gehörte zu den Versicherern des Landes, die sich am stärkten bei hochriskanten Finanzanlagen engagiert hatten und nun von der globalen Krise voll erwischt werden. Experten schließen weitere Pleiten nicht aus.
      Japans Minister für Wirtschafts- und Fiskalpolitik, Kaoru Yosano, wies indes Befürchtungen zurück, die Yamatos Pleite könne sich negativ auf Japans Finanzsystem auswirken. Yamato sei klein und sei letztlich an seinem ungewöhnlichen Geschäftsmodell gescheitert. Auch der gerade in Washington weilende japanische Minister für die Finanzaufsicht, Shoichi Nakagawa, wies auf die riskanten Geschäfte von Yamato hin und erklärte laut japanischen Medien, dass sich die Lage bei Yamaoto insofern von anderen Versicherungen unterscheide.

      HOHE BESTÄNDE AN AKTIEN

      So soll die Gesellschaft versucht haben, die hohen Kosten ihres Kernversicherungsgeschäfts mit Gewinnen aus Anlagen mit hohen Renditen wie Schuldobligationen auszugleichen, die mit Hypotheken gesichert sind. Dazu kommt, dass Yamato wie auch andere japanische Versicherungsgesellschaften hohe Bestände an Aktien hat, die nun durch die massiven Kurseinbrüche der Börsen rasant an Wert verlieren.

      Der Präsident von Yamato, Takeo Nakazono, entschuldigte sich nach japanischem Ritual mit tiefen Verbeugungen für den Zusammenbruch. Die Schulden sollen die Vermögenswerte der Versicherungsgesellschaft am Ende um rund 11,5 Milliarden Yen überwogen haben, berichteten Medien. Yamato ist die nunmehr achte Lebensversicherungsgesellschaft des Landes, die seit dem Zweiten Weltkrieg untergegangen ist. Yamato ging aus der 1911 gegründeten Nihon Chohei Hoken hervor. 2002 wurde das rund 1000 Mitarbeiter zählende Unternehmen eine Aktiengesellschaft und verfügte zum Ende März über 170 000 Versicherungskontrakte.

      Im vergangenen Monat ist die Zahl der Firmenzusammenbrüche in Japan rasant um 34 Prozent gestiegen, so stark wie seit acht Jahren nicht mehr. Angesichts der Folgen der globalen Krise, die auch Japans Exportmärkte schwer trifft, sowie der Erfahrungen der eigenen Bankenkrise in Japan halten sich die Geldhäuser des Landes mit Krediten an den Unternehmenssektor momentan stark zurück. So kam es jüngst zu einer Serie an Pleiten im japanischen Immobiliensektor. Dies wiederum trifft die Regionalbanken; einige sollen schon wanken./ln/DP/he

      Quelle: dpa-AFX
      Avatar
      schrieb am 10.10.08 12:48:48
      Beitrag Nr. 853 ()
      News - 10.10.08 12:15 Quelle: FTD
      +++ Live-Ticker zur Finanzkrise 12.09 Uhr +++: Deutschland ist größtes Abschwungs-Opfer
      Die Weltkonjunktur lahmt - und die deutsche Wirtschaft geht am Stock: Nach Berechnungen der OECD ist die Bundesrepublik am stärksten vom globalen Wirtschaftsabschwung betroffen. FTD.de dokumentiert die dramatischen Ereignisse der Finanzkrise.



      12.09 Deutschland ist nach Berechnungen der Organisation für Wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) vom globalen Wirtschaftsabschwung am stärksten betroffen: Der monatliche Konjunkturindex (CLI) fiel im August um zwei Punkte. Gegenüber dem Vorjahr brach er um 7,6 Punkte ein, wie die Organisation am Freitag mitteilte. Für die kommenden sechs Monate ist der OECD-Index für die Bundesrepublik nahezu in freiem Fall.

      Im CLI werden zentrale Kurzzeitindikatoren der Konjunkturentwicklung verglichen und in die Zukunft projiziert. Die August-Zahlen sagen eine starke Abschwächung für alle sieben großen OECD-Wirtschaften voraus. Im Jahresvergleich stürzte der Index für Deutschland am deutlichsten ab, für die USA gab er um 5,3 Punkte nach, für den Euroraum um 6,4 Punkte, für Indien um 7,1 Punkte. Im Monatsvergleich wird der Negativtrend in Deutschland nur von Russland mit minus 2,3 Punkten übertroffen. Brasilien ist das einzige der elf erfassten Länder, in dem der CLI mit 3,4 Punkten gegenüber 2007 nach oben zeigt.

      11.51 Trotz der Finanzkrise wird die deutsche Wirtschaft nach Einschätzung des DIW zum Jahresende wieder Tritt fassen. Für das laufende vierte Quartal sagt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) ein Wachstum um 0,3 Prozent voraus. "Die Realwirtschaft zeigt sich insgesamt recht robust gegenüber der derzeitigen Krise im Finanzsektor", sagte DIW-Konjunkturexperte Stefan Kooths am Freitag zur Veröffentlichung des aktuellen Konjunkturbarometers. Zur Stabilisierung der wirtschaftlichen Entwicklung trage maßgeblich bei, dass der kräftige Schrumpfungsprozess im Produzierenden Gewerbe gestoppt sei.

      Nach der deutlichen Abkühlung im Sommer sei in den Bereichen außerhalb des Baugewerbes mit einem Plus von 0,1 Prozent zu rechnen. Im Baugewerbe selbst werde das Wachstum 0,3 Prozent betragen. Der Bereich Handel, Gaststätten und Verkehr werde voraussichtlich mit einem Plus von 0,6 Prozent im vierten Quartal eine etwas größere Dynamik entwickeln.

      Dennoch gehen laut DIW von den Verwerfungen an den Finanzmärkten erhebliche Risiken für den weiteren konjunkturellen Verlauf aus. "Die Bereinigung der Vertrauenskrise und die Rückkehr zur Normalität sind dringend geboten, um Schaden von der Realwirtschaft abzuwenden", warnte Kooths. Das DIW geht davon aus, dass sich das Wachstum von 1,9 Prozent in diesem Jahr 2009 in etwa halbieren wird. Damit sind die Berliner Forscher deutlich optimistischer als andere Experten. Der Internationale Währungsfonds etwa sagt Deutschland für das kommende Jahr nur noch eine Stagnation voraus.



      11.33 Die Talfahrt an den Aktienmärkten beflügelt das Geschäft der Bausparkassen: Allein im September wurden nach Angaben des Verbandes der Privaten Bausparkassen rund 190.000 neue Verträge abgeschlossen. "20 Prozent mehr als im Vorjahresmonat", sagte der Vorstandsvorsitzende des Verbandes, Andreas Zehnder, am Freitag. "Das Bausparen erweist sich für die Sparer als sicherer Hafen."

      Die Baugeldauszahlungen seien von Januar bis September um 16 Prozent auf 22,5 Mrd. Euro gestiegen. "Von Kreditklemme kann bei uns keine Rede sein", sagte Zehnder, dessen Verband 15 private Bausparkassen mit mehr als 16 Millionen Kunden vereint. Für 2008 sei mit einem Rekordergebnis bei den Auszahlungen zu rechnen. Das deutsche Bausparsystem ist Verbandsangaben zufolge unabhängig vom Kapitalmarkt. In einem geschlossenen Spar- und Finanzierungskreislauf würden die Bausparer mit ihren Einlagen die Basis für die Vergabe von Darlehen schaffen.



      11.05 Die Internationale Energieagentur (IEA) hat am Freitag ihre Wachstumsprognose für die weltweite Ölnachfrage auf den niedrigsten Wert seit 1993 gesenkt: Demnach sinke die Nachfrage um 250.000 Barrel pro Tag (ein Barrel entspricht 159 Litern) auf 440.000. Das entspreche einer Zunahme von nur noch 0,5 Prozent. Gründe für den Rückgang seien die lahmende Weltwirtschaft und "eine andauernde Liquiditätskrise", teilte die IEA mit. Die Agentur verwies zudem auf sinkende Investitionen in die Ölförderung bedingt durch die Finanzkrise. Bereits im September war die Produktion um eine Million Barrel pro Tag gesunken, nachdem Wirbelstürme in den USA gewütet hatten. Für 2008 erwartet die IEA eine weltweite Nachfrage von 86,5 Millionen Barrel pro Tag.




      10.25 Die Wiener Börse hat nach Anfangsverlusten von 10 Prozent den Handel ausgesetzt.

      10.20 Die Panik an den Finanzmärkten hat den Goldpreis am Freitag kräftig in die Höhe getrieben. Mit dem neuerlichen Einbruch an den internationalen Aktienmärkten kletterte der Preis für eine Feinunze (etwa 31 Gramm) in der Spitze zeitweise über 930 $. Zuletzt kostete eine Feinunze 924,40 $ und damit noch rund 12 $ mehr als am Vortag. Die Investoren haben bei der Suche nach Sicherheit ihre Bestände bei Goldfonds inzwischen auf ein Rekordniveau aufgestockt, hieß es bei Barclays Capital.

      10.10 Das russische Parlament hat zwei milliardenschwere Rettungspakete für die angeschlagene Finanzbranche des Landes am Freitag abgesegnet. Insgesamt stellt der Staat den Banken rund 63 Mrd. Euro zur Verfügung. Die Pakete umfassen unter anderem rund 36 Mrd. Euro staatliche Hilfen für Banken und andere Unternehmen zur Refinanzierung ausländischer Schulden. Weitere 26 Mrd. Euro sollen den größten russischen Banken als Darlehen gegeben werden. Das Paket war gestern verkündet worden.


      Thailand setzt Handel aus


      10.00 In London liegt der FTSE-100 kurz nach Handelsstart 7 Prozent im Minus bei 4025 Punkten.

      9.50 Der DJ Stoxx Europäische Bankindex fällt um 7,5 Prozent. An allen großen Börsen tragen Banken zu Kursstürzen bei. Barclays verliert 13, HBOS 19 Prozent. Royal Bank of Scotland , Santander , Unicredit , BNP Paribas und die Deutsche Bank
      verlieren jeweils 9 Prozent oder mehr.

      9.40 Die thailändische Börse hat den Handel für eine halbe Stunde ausgesetzt. Zuvor waren die Märkte um 10 Prozent gefallen. Auch in Griechenland liegt der Index im vorbörslichen Handel bereits mit 10 Prozent im Minus.

      9.30 Der österreichischen Ersten Bank drohen Zahlungsausfälle in Millionenhöhe von isländischen Schuldnern. Sie hat nach eigenen Angaben 300 Mio. Euro an erstklassigen Schuldverschreibungen bei isländischen Geldhäusern. Werden sie nicht bedient, muss die Bank ihre Gewinnprognose um 20 Prozent senken.


      9.10 Der Dax hat die schlimmsten Erwartungen der Broker noch übertroffen: Kurz nach Handelsstart notiert der Leitindex in Frankfurt fast 11 Prozent unter dem Vortagesschluss bei 4366 Punkten. Einziger Gewinner ist zurzeit die Aktie von VW mit einem leichten Plus von 0,4 Prozent. Alle anderen Werte sind eingebrochen. Eon gibt um 15 Prozent nach, die Deutsche Börse um 14 Prozent, Bayer um 13 Prozent.

      9.00 Morgan Stanley droht die Herabstufung seiner Kreditwürdigkeit. Moody's prüft die A1-Bewertung der Bank, deren Aktien am Donnerstag um 26 Prozent gefallen waren.

      8.50 Wegen der Kursstürze in Asien wird die Moskauer Börse wieder geschlossen. Der Handel im MICEX-Index wird ausgesetzt. Russland fürchtet, dass die Aktienmärkte von der Panik in Asien angesteckt werden könnten.

      8.40 Bundesarbeitsminister Olaf Scholz rechnet trotz der Finanzmarktkrise zunächst nicht mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit. "Wir gehen davon aus, dass der Arbeitsmarkt auch einer raueren Konjunktur trotzt", sagte der SPD-Politiker der "Frankfurter Rundschau". Die Reformen der Agenda 2010 hätten den Arbeitsmarkt "ein Stück weit wetterfester" gemacht.

      Dax-Future eröffnet mit Abschlägen
      8.25 Der Handel an der Börse in Jakarta bleibt auch am Nachmittag (Ortszeit) ausgesetzt. Damit verlängert sich der Handelsstopp in Indonesien auf jetzt drei Tage.


      8.15 Nach einem massiven Kurssturz an den Börsen in New York und Tokio hat der Dax-Future am Freitag mit heftigen Abschlägen eröffnet. Der Terminkontrakt verlor in den ersten Handelsminuten 260 Punkte auf 4610 Zähler. Daraufhin berechneten Banken und Broker den Dax zur Eröffnung 8 Prozent unter seinem Vortagesschluss von 4887 Punkten. Der für die europäischen Rentenmärkte richtungsweisende Bund-Future legte 27 Ticks auf 116,83 Zähler zu.

      Der Euro kostete am Morgen 1,3533 $ und war damit rund einen halben US-Cent billiger als im späten US-Geschäft.

      8.05 Der japanische Nikkei-Index schließt 9,6 Prozent im Minus bei 8276,43 Punkten. Er fiel so stark wie seit über 20 Jahren nicht mehr. Zum Ende einer desaströsen Börsenwoche erklärten Händler, der Einbruch habe psychologische Gründe und mit der realen Wirtschaftsentwicklung nicht mehr viel zu tun. Experten hoffen nun auf weitere staatliche Hilfen zur Stabilisierung der Märkte.


      7.55 Australische Aktien sind auf den tiefsten Stand seit 1987 gerutscht. Der Index S&P/ASX 200 gab zum Handelsschluss 8,3 Prozent auf 3960,7 Punkte nach, der All Ordinaries Index 8,2 Prozent auf 3939,4 Punkte. Aktien des größten Kreditinstituts des Landes, der National Bank Australia, verloren 12 Prozent. Papiere von BHP Billiton, weltgrößter Minenkonzern, fielen 7 Prozent.


      7.45 Dem deutschen Aktienmarkt droht zum Wochenschluss erneut ein Absturz. Nach massiven Kursverlusten an den Börsen in New York und Tokio dürfte der Dax am Freitag nach Berechnungen von Banken und Brokerhäusern rund 7 Prozent unter seinem Vortagesschluss von 4887 Zählern eröffnen. Am Vortag hatte der Leitindex bereits zeitweilig ein Dreijahrestief bei 4803 Punkten erreicht.

      Getrieben von Rezessionsängsten und großer Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Finanzkrise rutschten die wichtigsten Indizes an der Wall Street am Donnerstag auf den tiefsten Stand seit mehr als fünf Jahren. Der Dow Jones fiel um 7,3 Prozent auf 8579 Zähler; der Nasdaq schloss 5,5 Prozent im Minus bei 1645 Punkten.

      7.25 Der Ölpreis ist auf den tiefsten Stand seit einem Jahr gefallen. Der Preis für ein Barrel US-Leichtöl fiel am Freitag im Handel in Asien um 4,35 Dollar auf 82,24 Dollar, den niedrigsten Stand seit Oktober 2007. Grund sind die Erwartungen, dass die Finanzkrise zu einem weltweiten Wirtschaftsabschwung und damit auch zu einer sinkenden Nachfrage nach Öl führen wird.


      7.22 Die US-Regierung erwägt einem Zeitungsbericht zufolge die Garantie aller Bankschulden und zeitweise auch aller Bankeinlagen. Damit wolle die Regierung die Finanzmärkte stabilisieren, meldete das "Wall Street Journal" am Freitag auf seiner Internetseite. Die zwei Maßnahmen wären dem Bericht zufolge der bisher größte Staatseingriff in das US-Finanzsystem.

      6.50 Die Börse in Tokio ist am Freitagvormittag in Folge der schweren Vortagesverluste an der Wall Street eingebrochen. Der Nikkei für 225 Werte notierte zur Halbzeit einen Verlust von 974,12 Punkten oder 10,64 Prozent beim Zwischenstand von 8183,37 Punkten. Der breit gefasste Topix büßte bis dahin 75,20 Punkte oder 8,31 Prozent auf 829,91 Punkte ein.



      6.11 In Japan ist erstmals ein Finanzinstitut als direkte Folge der US-Hypothekenkrise untergegangen. Der in Tokio ansässige Lebensversicherer Yamato Life Insurance beantragte am Freitag Gläubigerschutz. Die mittelgroße Gesellschaft ächzt unter Schulden von 269,5 Milliarden Yen (1,9 Mrd. Euro) als Folge von hohen Investitionen in Anleihen und andere Anlagen, die im Zuge der US-Immobilienkrise drastisch an Wert verloren haben.



      5.45 Die Geschäftsbanken in den USA haben sich in der vergangenen Woche eine Rekordsumme von der Notenbank Federal Reserve (Fed) geliehen: täglich durchschnittlich 75 Mrd. Dollar. Dies übertrifft den bisherigen Rekord-Tagesdurchschnitt von 44,5 Mrd. Dollar aus der vorhergehenden Woche, wie die Fed mitteilte. Allein am vergangenen Mittwoch gingen 98 Mrd. Dollar an die angeschlagenen Kreditinstitute. Das ist die höchste Summe, die bisher an einem Tag in Anspruch genommen wurde.

      5.19 Nach dem dramatischen Ausverkauf an den New Yorker Börsen hat US-Präsident George W. Bush für Freitag eine Erklärung angekündigt. Er wolle den US-Bürgern versichern, dass alles unternommen werde, um das Finanzsystem zu stabilisieren, teilte das US-Präsidialamt nach Börsenschluss mit. Von Rezessionsängsten hatten die US-Börsen zuvor ihren freien Fall fortgesetzt und den siebten Tag in Folge mit massiven Verlusten beendet.


      23.22 Angesichts des anhaltenden Ausverkaufs an den Börsen hat das US-Präsidialamt baldige Finanzspritzen für die Kapitalbranche angekündigt. Es sei wichtig, das Finanzsystem mit weiterem Geld zu versorgen und ihm damit zu helfen, die Einbrüche zu bewältigen, sagte der Vorsitzende des Wirtschaftsrates im US-Präsidialamt, Edward Lazear, dem Nachrichtensender CNN. Die Regierung werde dies bald tun. "Wir werden nicht viel Zeit brauchen, um das zu tun. Die Märkte werden sehr kurzfristig gestärkt werden", sagte er.

      22.12 Getrieben von Rezessionsängsten haben die US-Börsen ihren freien Fall am Donnerstag fortgesetzt und den siebten Tag in Folge mit massiven Verlusten beendet: In einem regelrechten Ausverkauf zum Handelsschluss stürzte der Dow Jones erstmals seit mehr als fünf Jahren unter die 9000-Punkte-Marke. Der Index der Standardwerte schloss mit einem Minus von 7,3 Prozent bei 8579 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500-Index verlor 7,6 Prozent und beendete den Handel bei 910 Zähler, so tief wie ebenfalls seit April 2003 nicht mehr. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gab 5,5 Prozent ab und schloss mit 1645 Punkten.

      21.52 Kurz vor Handelsschluss verbuchen die US-Börsen dramatische Verluste: Der Dow Jones rutscht auf rund 8650 Punkte ab. Das entspricht einem Minus von rund 611 Punkten.

      21.46 Auch die USA erwägen im Kampf gegen die ausufernde Finanzkrise eine systematische Teilverstaatlichung privater Banken. Die Regierung teilte mit, einen solchen Plan zu prüfen. Finanzminister Henry Paulson arbeite mit Hochdruck an einem für Banken freiwilligen Programm, um bereits bis Monatsende erste Geldspritzen verabreichen zu können. Washington wolle dabei stimmrechtslose Aktien der Institute erwerben, sagte eine Person, die mit den Plänen vertraut ist.

      Viele US-Politiker sprechen sich für eine solche Lösung aus, da die Regierung im Falle einer Erholung an den Aktienmärkten später aus Beteiligungen einen Profit schlagen könnte. Mit Hilfe der Kapitalspritzen könnten die Banken wieder freizügiger Kredite vergeben und damit den Wirtschaftskreislauf ankurbeln. Zusätzlich plant die Regierung mit dem Ende vergangener Woche beschlossenen Rettungspaket über 700 Mrd. $, den Banken faule Kredite abzukaufen. Eine direkte Beteiligung könnte jedoch voraussichtlich deutlich schneller wirken.


      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 10.10.08 16:26:15
      Beitrag Nr. 854 ()
      Quelle:FTD (Auszug)

      News - 10.10.08 16:00
      +++ Live-Ticker zur Finanzkrise 15.56 Uhr +++: USA erwägen Sicherung von Bankeinlagen
      Washington plant weitere Maßnahmen gegen die Finanzkrise. Der Dow Jones verliert nach Handelsstart erneut an Boden. Kanada kauft Hypotheken in Milliardenhöhe auf. FTD.de dokumentiert die dramatischen Ereignisse der Finanzkrise.



      15.56 Angesichts der anhalten Turbulenzen auf den Finanzmärkten plant die US-Regierung weitere drastische Maßnahmen. Unter anderem erwäge die Regierung eine "Garantie für Milliarden an Bankschulden" sowie eine "zeitweise Versicherung aller Bankeinlagen", berichtete die Zeitung "Wall Street Journal" am Freitag. Falls die Vorschläge verwirklicht würden, handelte es sich um die bisher weitreichendsten staatlichen Eingriffe in das amerikanische Finanzsystem.

      Ziel der Garantien wäre es, einen weiteren Abzug von Geldern von Banken durch nervöse Anleger einzudämmen, hieß es. Das Blatt betonte allerdings, die Vorschläge befänden sich noch in der Diskussionsphase. US-Präsident George W. Bush wollte sich noch im Laufe des Freitags erneut in einer Fernsehansprache an die Amerikaner wenden, am Samstag trifft er mit den in Washington tagenden Finanzministern der G7-Staaten zusammen.
      Avatar
      schrieb am 10.10.08 20:33:48
      Beitrag Nr. 855 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.518.556 von Dorfrichter am 10.10.08 16:26:15Wenn die das (auch nur zum Teil) einlösen müssen, dann haben wir im "Urland" des Kapitalismus die (zumindest Teil-) Verstaatlichung der Banken:laugh::laugh::laugh:!

      ZR
      Avatar
      schrieb am 10.10.08 20:46:17
      Beitrag Nr. 856 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.518.556 von Dorfrichter am 10.10.08 16:26:15w:o_redaktion - 19.48 Uhr


      Deutsche Rettungsbemühungen bekommen neue Qualität

      Die Rettungsbemühungen der Bundesregierung könnten eine neue Qualität bekommen. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet über einen Vorabbericht der Zeitung „Die Welt“, wonach die Regierung an einem Rettungspaket für das gesamte deutsche Finanzsystem strickt. Dieses Paket umfasse die Garantie von Interbankenkrediten in dreistelliger Milliardenhöhe und auch die Bereitstellung von Eigenkapital, schreibt die Zeitung. Als Gegenleistung könnte sich der Bund an den Banken beteiligen – dies käme einer Teilverstaatlichung gleich.

      Auch Bundesbankpräsident Weber hat heute in einem Interview am Rande des G7-Treffens in Washington gesagt, es könne nicht mehr ausgeschlossen werden, dass auch in Deutschland Banken verstaatlicht werden. „Wenn am Markt keine Möglichkeit zur Kapitalaufnahme besteht, muss der Staat als Anteilseigner vorübergehend einspringen können", sagte Weber.



      ...vorrübergehend muss der Staat einspringen:laugh::laugh::laugh:
      Und dann verscherbelt er seine Anteile nach der Genesung wieder an die Deutsche Bank:laugh::laugh::laugh:

      ZR
      Avatar
      schrieb am 10.10.08 21:08:01
      Beitrag Nr. 857 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.518.556 von Dorfrichter am 10.10.08 16:26:15Und zwischenzeitlich würde sich die Deutsche Bank vielleicht über Hilmar's Peanuts in cash freuen, vielleicht oder gerade, weil das damals 50 Mio Deutschmark waren!:laugh::laugh::laugh:

      ZR
      Avatar
      schrieb am 12.10.08 11:05:24
      Beitrag Nr. 858 ()
      News - 12.10.08 09:56
      Bundesregierung schnürt Express-Rettungspaket

      Das Bundeskabinett soll bereits am Montag ein Rettungspaket für die deutschen Banken beschließen. Das Volumen des Paketes ist deutlich größer, als zunächst vermutet. Im Gespräch mit zahlreichen Beteiligten erfuhr das Handelsblatt bereits Details der geplanten Maßnahmen.



      WASHINGTON/BERLIN. Die Bundesregierung erhöht beim Kampf gegen die anhaltende Bankenkrise das Tempo. Bereits am kommenden Montag soll das Bundeskabinett in einer Sondersitzung ein nationale Rettungspaket zur Stabilisierung angeschlagener Finanzinstitute verabschieden, erfuhr das Handelsblatt aus Regierungskreisen. "Ziel der Regierung ist es, so schnell wie möglich die erforderlichen Gesetze zu verabschieden und so für eine Beruhigung der Märkte zu sorgen", sagte ein Regierungsvertreter dem Handelsblatt.

      Dabei geht es nach Informationen des Handelsblatts sowohl um eine Versorgung der Banken mit zusätzlicher Liquidität und Garantien im dreistelligen Milliardenbereich als auch um direkte Eigenkapitalhilfen des Bundes für die Finanzindustrie. Im Gespräch ist ein Betrag von rund 100 Mrd. Euro, sagte ein Verhandlungsteilnehmer dem Handelsblatt. Im Gegenzug erwirbt der Bund unter strengen Auflagen Anteile an den Kreditinstituten. Zusammen mit den übernommenen Garantien könnte das Gesamtpaket nach Informationen von Koalitionspolitiker aber ein Volumen von 300 bis 400 Mrd. Euro haben.

      Die genauen Details des Rettungspakets will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Sonntag abend nach dem Treffen mit den Staats- und Regierungschefs der Euro-Zone in Paris bekannt geben. Dabei geht es um eine europaweite Abstimmung der Maßnahmen, die Märkte zu beruhigen und wieder Vertrauen im Interbankenhandel herzustellen. Die Pläne der Bundesregierung werden dabei als wichtiger Teil der internationalen Aktivitäten zur Stabilisierung der Finanzmärkte angesehen.

      Bereits jetzt zeichnen sich einige konkrete Überlegungen der Regierungspläne zur Eigenkapitalhilfe aus Steuermitteln ab. Wie das Handelsblatt aus Verhandlungskreisen erfuhr, will die Regierung einen Hilfsfonds von bis zu 100 Mrd. Euro bereitstellen, aus dem angeschlagenen Finanzinstitute Mittel zur Stärkung ihrer Eigenkapitalbasis erhalten können. Die Eigenkapitalspritze, die Bundesfinanzminister Peer Steinbrück und Bundesbankpräsident Axel Weber im Rahmen des G7-Finanministertreffens als Rekapitalisierungshilfe bezeichnet haben, soll privaten Geschäftsbanken, Landesbanken und Versicherungen angeboten werden, um Wettbewerbsverzerrungen innheralb der Finanzindustrie zu vermeiden, hieß es in Verhandlungskreisen. Während sich der Bund an den Privatbanken über Aktienpakete beteiligen will, sei ein Einstieg bei den Landesbanken durch den Erwerb von Einlagen gedacht.

      Die Vergabe der Staatsgelder will die Bundesregierung unter strenge Auflagen stellen. Konkret sehen die Regierungspläne vor, die staatlichen Eigenkapitalhilfen nur dann zu gewähren, wenn sich die Banken verpflichten, ihre Geschäftsmodelle, Bonussysteme und Abfindungsregeln zu reformieren, hieß es weiter. "Mit diesen vertraglichen Verpflichtungen will die Bundesregierung erreichen, dass sie selbst dann Einfluss auf das Bankmanagement ausüben kann, wenn sie über keine Mehrheit der Aktien verfügt", sagte ein Verhandlungsteilnehmer. Gleichzeitig hofft die Regierung durch ein solches strenges Regelwerk, die Zustimmung der Öffentlichkeit zu einem temporären Einstieg des Staates bei angeschlagenen Finanzinstituten zu bekommen.

      Wie das Handelsblatt weiter erfuhr, will die Bundesregierung eine mögliche Beteiligung an Finanzinstituten nicht mit einem personellen Engagement des Bundes verbinden. "Es ist nicht daran gedacht, Regierungsvertreter ins Management oder in die Aufsichtsräte von Banken zu entsenden", hieß es in Regierungskreisen.

      Bundsfinanzminister Peer Steinbrück und Bundesbankchef Axel Weber äußerten sich am Rande der G/-Finanzministertagung in Washington ähnlich. Es werde "um sehr rigide Auflagen gehen gegenüber denjenigen, denen wir behilflich sind", sagte Steinbrück. Dazu gehörten etwa ein staatlicher Einfluss auf die Geschäftspolitik des Instituts, auf interne Fragen wie Managergehälter und auch auf Dividendenentscheidungen zugunsten der Aktionäre. Diskutiert wird aber noch, wie weit der Einfluss der Politik auf die Geschäftspolitik wirklich sein soll. Bundesbank-Präsident Weber bezeichnete vorübergehende Staatsbeteiligungen an Banken als einen guten Lösungsweg. "Alle Staaten müssen den Finanzinstituten jetzt umfassend Hilfe zur Selbsthilfe geben", sagte er vor dem Treffen der sieben führenden Industrieländer (G-7) am Freitag Abend. Die Banken, die Hilfen in Anspruch nehmen, würden dafür "später zur Kasse gebeten", wenn es ihnen wieder besser gehe, sagte Weber.

      Dass auch die Bundesregierung ein Rettungspaket für die Banken schnürt, deutete sich seit Tagen an. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte am Donnerstag abend betont, keine Maßnahme könne mehr ausgeschlossen werden. Zwar stand für Berlin bisher vor allem die Angleichung der EU-Bilanzregeln im Vordergrund. Doch angesichts der einbrechenden Börsen am Freitag sah die Bundesregierung Handlungsdruck.

      Bundesfinanzminister Peer Steinbrück hatte vor dem G-7-Treffen in den USA gesagt: "Spätestens für Montag müssen wir ein Signal zur Beruhigung, zur Wiedergewinnung von Glaubwürdigkeit und von Vertrauen in Deutschland haben." Erwogen wird, dass der Staat Interbankenkredite in dreistelliger Milliardenhöhe garantiert und Kredite an Geldhäuser vergibt. Außerdem könnte der Staat den Banken Eigenkapital in hoher zweistelliger Milliardenhöhe zur Verfügung stellen. Im Gegenzug würde er sich an den Finanzinstituten beteiligen. Steinbrücks Sprecher sagte auf Anfrage: "Wir reden über eine vernünftige abgestimmte und koordinierte Antwort, die geeignet ist, den Märkten wieder einen haltbaren Vertrauensanker zu geben."

      Nach der Kabinettsitzung am Montag sollen nach den Plänen der Bundesregierung dann die Koalitionsfraktionen bereits am Dienstag über das Rettungspaket entscheiden, hieß es weiter. Demnach führten Unions-Fraktionschef Volker Kauder und SPD-Fraktionschef Peter Struck bereits jetzt intensive Gespräche. Für Mittwoch ist eine Sitzung des Haushaltsausschusses geplant. So schnell wie möglich sollen die entsprechenden Gesetzesentwürfe dann zur ersten Lesung in den Bundestag eingebracht werden. "Es wäre gut, wenn sich das Parlament bereits in der kommenden Woche mit dem Rettungspaket befasst", hieß es in Regierungskreisen. Auch Kauder sprach von einem Beschluss innerhalb einer Woche.

      Vor allem Union-Politiker haben aber bei einem Einstieg des Staates bei Finanzinstituten zum Teil erhebliche Bedenken. "Wir als Union tun uns sehr schwer damit, wenn sich der Staat an Banken beteiligen soll", sagte Unionsfraktionsvize Michael Meister (CDU) dem Handelsblatt. "Seit Jahren haben wir uns für einen Rückzug des Staates aus dem Finanzsektor stark gemacht." Im "alleräußersten Notfall" wolle sich aber auch die Union dem vorübergehenden Staatseinstieg bei Banken nicht verschließen. Dafür müsse die Politik im Interesse der Steuerzahler aber klare Vorgaben machen. "Für jede staatliche Hilfe werden wir von den Banken substanzielle Gegenleistungen fordern."

      "Ich hoffe, dass wir letztlich mit Staatsgarantien für Interbankenkredite und einer Lockerung der Bilanzierungsregeln in Deutschland auskommen werden", sagte Meister. "In Deutschland haben die Banken kein Eigenkapitalproblem, sondern es fehlt an Liquidität im Interbankenmarkt." Für Staatsgarantien müsste laut Meister der Bundestag den Bürgschaftsrahmen des Bundes, der nach der Rettung der angeschlagenen Münchern Hypo Real Estate (HRE) ausgeschöpft ist, erheblich ausweiten. Damit sich der Staat außerdem direkt am Eigenkapital der Banken beteiligen kann, muss das Parlament einen Nachtragshaushalt beschließen, der die Bundesregierung ermächtigt, in entsprechendem Umfang neue Schulden aufzunehmen.

      Weniger Bedenken gegen eine zeitlich befristete Staatshilfe für angeschlagene Finanzinstitute hat dagegen die FDP. "Wir werden das Rettungspaket der Bundesregierung konstruktiv begleiten und die Verabschiedung der notwendigen Gesetze nicht unnötig verzögern", sagte FDP-Haushaltsexperte Otto Fricke dem Handelsblatt. Innerhalb der FDP-Fraktion gäbe es derzeit auch keine ordnungspolitische Debatte darüber, ob ein staatlicher Eingriff überhaupt zu rechtfertigen ist. "Es geht schließlich nicht um die Rettung einzelner Banken, sondern um die Rettung des gesamten Finanzsystems", sagte Fricke weiter. Allerdings müsse im Interesse des Steuerzahlers klar sein, wann und unter welchen Bedingungen der Bund sich wieder aus den Banken zurückzieht. Fricke, der auch Vorsitzender des Haushaltsausschusses des Bundestags ist, hält einen Nachtragshaushalt sowohl für die geplante Eigenkapitalhilfe des Bundes wie für die zusätzlichen Liquiditätsspritzen für die "sauberste Lösung".

      Die britische Regierung hatte am Mittwoch ein umfassendes Rettungspaket angekündigt und damit die übrigen Europäer unter Zugzwang gesetzt. Sie hatte dem dortigen Bankensystem 500 Mrd. Pfund bereitgestellt, davon 50 Mrd. Pfund zur Rekapitalisierung von großen Privatkundenbanken. Auch die USA erwägen, ihr Hilfspaket im Umfang von 700 Mrd. Dollar nicht nur zum Aufkauf fauler Kredite zu nutzen, die die Banken blockieren, sondern Finanzspritzen an Geldhäuser zu geben. Die Niederlande wollen 20 Milliarden Euro zur Verfügung stellen, um wirtschaftlich gesunden Banken unter die Arme zu greifen. Frankreich hat die Großbank Dexia ebenfalls mit einem Mix aus Kapitalbeteiligung und Garantien für Kreditlinien stabilisiert. Die Vertrauenskrise in das Finanzsystem hatte am Freitag erneut die Aktienkurse rund um den Globus in die Tiefe gerissen. Der Dax in Frankfurt verzeichnete mit sieben Prozent einen der größten Tagesverluste seiner Geschichte und schloss auf dem tiefsten Stand seit rund drei Jahren. Getrieben von Panikverkäufen setzten auch die US-Aktienmärkte ihre Talfahrt fort. Der Dow Jones in New York verlor erneut mehr als fünf Prozent. Die Anleger hätten Angst vor einem weltweiten Wirtschaftsabschwung, erklärten Börsianer. Auch in Tokio und London brachen die Kurse zeitweise um mehr als zehn Prozent ein.



      Quelle: Handelsblatt.com



      Henry Paulson als großer "Einflüsterer?!

      Auszug:

      Außerdem könnte der Staat den Banken Eigenkapital in hoher zweistelliger Milliardenhöhe zur Verfügung stellen.

      Keine Zeile über die Besicherung dieser Kredite. Keine Zeile über die wertvollen Beteiligungen, die die Privatbanken halten und als Pfand dienen könnten.

      :mad::keks:
      Avatar
      schrieb am 13.10.08 10:48:53
      Beitrag Nr. 859 ()
      Quelle:FTD

      Das Kapital
      Gelddrucken gegen das Gelddrucken
      Alle Welt jammert über die schwache Kapitalbasis der Banken. Aber das eigentliche Problem liegt auf ihrer Aktivseite. Und so paradox es klingt: Die wird die Geldpolitik entwerten.


      Die Geldpolitik hat uns da reingerissen, und ohne die Geldpolitik kommen wir da kaum wieder raus. Das klingt beängstigend. Aber die Hoffnung, dass die Finanzkrise mit staatlichen Kapitalspritzen, Einlagengarantien oder durch die Nationalisierung von Banken gelöst werden kann, ist vermutlich vergebens. Denn die Wurzel des Übels ist ja nicht auf der Passivseite der Bankbilanzen zu suchen, also dort, wo Einlagen und Eigenkapital verbucht werden.

      Das Problem liegt auf der Aktivseite, wo neben teils undurchsichtigen Anlagen auch die Kredite an Firmen und Verbraucher erfasst werden. Gewiss haben die Banken ihre Rücklagen vernachlässigt. Dahinzuschwinden droht das Kapital und damit die Sicherheit der Einlagen jedoch deshalb, weil (!) die Aktiva davonrinnen. Der Kern der Krise ist nämlich, dass die Bankausleihungen an den Privatsektor im Euro-Raum binnen zehn Jahren um 7368 Mrd. Euro respektive von 88 auf rund 139 Prozent des BIP gestiegen sind (in den angelsächsischen Ländern stärker).

      Daher sind nun etliche Firmen und Verbraucher überschuldet. Können sie ihre Rechnungen nicht mehr begleichen, trifft das aber auch bislang gute Schuldner. Das und die Intransparenz vieler Aktiva erklären einen Teil des Vertrauensverlusts, der sich auf alle Vermögenswerte der Banken niederschlägt. Verstärkt wird das durch die einhergehende Einschränkung des Kreditangebots an Firmen und Verbraucher, was zusammen mit den sinkenden Netto-Vermögen auf der Konjunktur lastet.

      Damit leidet die Aktivseite der Banken weiter, weil Pleiten, Arbeitslosigkeit und Zahlungsausfälle zunehmen. Vertrauensverlust, nächste Runde. Bei aller berechtigten Sorge um den Konsum ist es übrigens erstaunlich, wie wenig die Auswirkungen der Kreditklemme auf die Firmeninvestitionen beleuchtet werden, die einbrechen dürften. Und wie sehr man immer noch auf Länder wie China setzt, deren Geschäftsmodell - investieren, um zu exportieren - ausgehebelt werden dürfte.


      Die nächste BaustelleDie Amerikaner gehen eher den umgekehrten Weg und kaufen den Banken faule Aktiva ab, wobei neben dem 700-Mrd.-$-Paket angeblich auch Freddie und Fannie zusätzlich eingespannt werden. Doch in einem solchen Umfeld kann die Fiskalpolitik Geld ins System pumpen und Ausgaben tätigen, wie sie will. Davon abgesehen, dass das selbst im besten Falle nur darauf hinausliefe, dass die privatwirtschaftlichen Schulden bloß noch zunähmen (die Bonität der Bankaktiva mithin weiter abnähme), sind die Erfolgsaussichten mau. In Japan sind die Staatsschulden laut IWF seit 1990 von 69 auf 199 Prozent des BIP gestiegen.

      Kurzum: Die Politik wird kaum umhinkommen, an den Kern der Krise heranzugehen. Und da ist die Versuchung groß, Staatsausgaben mit frisch gedrucktem Geld zu finanzieren, auf dass in der Privatwirtschaft Umsätze und Löhne schneller als die Schulden steigen - und diese schließlich wieder tragbar werden.
      Avatar
      schrieb am 13.10.08 15:16:32
      Beitrag Nr. 860 ()
      News - 13.10.08 14:57
      Japaner steigen bei Morgan Stanley ein

      Die japanische Bank Mitsubishi UFJ steigt mit 21 Prozent bei der US-Bank Morgan Stanley ein. Dafür legen die Japaner neun Milliarden Dollar auf den Tisch. Dabei war die US-Bank am Freitag insgesamt lediglich 10,3 Milliarden Dollar wert. Kein Wunder, dass bis zuletzt um die Modalitäten des Geschäftes hart gerungen wurde.



      HB DÜSSELDORF. Wegen des Kursverfalls der Morgan-Stanley-Papiere in den vergangenen Tagen erhielten die Japaner jetzt bessere Konditionen, teilte die Bank in New York mit. Für insgesamt neun Milliarden Dollar sichert sich die japanische Bank rund 21 Prozent an Morgan Stanley. 7,8 Mrd. Dollar investieren die Japaner in Vorzugspapiere, die sie später in Stammaktien wandeln können. Weitere 1,2 Mrd. Dollar stecken die Japaner in nicht wandelbare Vorzugsaktien. Beide seien mit einer Dividende von zehn Prozent ausgestattet.

      Bei den wandelbaren Papieren wurde der Umtauschpreis von 31,25 Dollar auf 25,25 Dollar gesenkt. Die Morgan Stanley-Aktie war am in der vergangenen Woche um rund 60 Prozent auf 9,68 Dollar gefallen. Am Montag legten die Papiere im vorbörslichen Handel deutlich zu. Experten zeigten sich erleichtert über den abgeschlossenen Einstieg der japanischen Bank. Der Abschluss sei einen Tag früher als geplant gekommen.

      Auch wenn der Preis als durchaus stattlich gilt, wurde bis zuletzt hart um die Konditionen gerungen. Dabei waren Mitsubishi die Details des Geschäfts am Anfang gar nicht so wichtig. Zu groß war die Versuchung, das bisher nicht wettbewerbsfähige Investmentbanking auf internationales Niveau zu katapultieren. Doch inzwischen erscheint unklar, ob Morgan Stanley unter seiner derzeit geplanten neuen Struktur überhaupt ein starkes Investmentbanking behält. Auch das Ausmaß der Kontrolle über den neuen US-Partner ist fraglich. Mitsubishi UFJ würde zwar Hauptaktionär des angeschlagenen Institus werden, darf aber nur ein Vorstandsmitglied entsenden.

      Auch andere japanische Kapitalbeteiligungen an westlichen Instituten mit Liquiditätsproblemen zeigen sich derzeit schwieriger als erwartet. Sumitomo Mitsui hatte im Juni für 500 Mio. Pfund Aktien an der Londoner Barclays Bank gekauft, deren Wert ebefalls erodiert ist. Die japanische Großbank hat eine Gewinnwarnung herausgegeben. Der dritte im Bunde der japanischen Megabanken, die Mizuho-Finanzgruppe, hat 1,2 Mrd. Dollar für Vorzugsaktien von Merrill Lynch ausgegeben - hier zeigt sich das gleiche Bild.

      Das Wertpapierhaus Nomura hat zwar für eine Übernahme des Europa- und Asiengeschäfts von der Pleitebank Lehman Brothers nur wenig Geld hinlegen müssen. Die Japaner konnten sich das wertvollste Gut - die Mitrarbeiter - aber nur gegen das Angebot gut dotierter Verträge sichern, was die Personalkosten hochtreibt. "Japans Banken finden sich in der günstigen Situation, über gewaltige Kontoeinlagen und genug Kapital zu verfügen", schreiben Analysten der Credit Suisse. "Doch das nützt ihnen für die kurzfristigen Ergebnisse nicht viel."

      Japans Finanzbranche insgesamt beginnt in diesen Tagen unter der internationalen Krise zu leiden. Vergangene Woche wurde der Lebensversicherer Yamato insolvent - er hatte in verbriefte US-Hypothekenkredite geringer Bonität investiert, so genannte Subprime-Papiere. Die Banken leiden durchweg unter einer Insolvenzwelle, die den Anteil an uneinbringlichen Krediten in ihren Büchern ehöht. Die acht größten Banken des Landes werden Analystenschätzungen zufolge in den kommenden Tagen einen Rückgang des Halbjahresgewinns um 50 Prozent verzeichnen. Immerhin erwartet eine Mehrheit jedoch immer noch schwarze Zahlen.



      Quelle: Handelsblatt.com
      Avatar
      schrieb am 15.10.08 11:46:04
      Beitrag Nr. 861 ()
      Geldentwertung, Hyperinflation?

      Eine interessante Meinung zur Situation:

      http://www.cnbc.com/id/15840232?video=887658998&play=1
      Avatar
      schrieb am 15.10.08 12:36:12
      Beitrag Nr. 862 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.575.410 von VoteNr1com am 15.10.08 11:46:04Geldentwertung- Hyperinflation?

      Zunächst einmal werden wird abgleiten in eine "Depression", die keine allzugroße Gefahr einer Inflation birgt. Viele Stellen aus dem 1. Arbeitsmarkt werden geradezu erodieren. Erste Anzeichen sind bereits erkennbar.

      Dann müssen wir sehen, welche Finanzinstrumente die Regierung verbietet. (Zertifikate und Derivate, möglicherweise auch die Hedge-Fonds)

      Geschieht dies, muß man sich den Finanzmarkt bildlich als 8-spurige Autobahn vorstellen, bei der nach einer gewissen Zeit ommer 2 Fahrspuren einmünden bis zur 2- Spur.

      Der Geldstau kommt. Die freien Investitionsgelder suchen nach einer "Umleitung"- gleichzeitig wird immer mehr Geld eingeleitet über die Staatsverschuldung, das jedoch keine Möglichkeit einer soliden Anlage findet. Die Inflation wird dann (ich schätze in 1-2 Jahren stark anspringen. Die Aktienkurse werden hochschnellen um hernach in einem "finalen Supergau zu implodieren.

      Das wäre die negativste Variante.

      Eine 2. Möglichkeit wäre gewesen, die Zertifikate allesamt auf 0 zu stellen, was sogleich zu einem Zusammenbruch unseres privaten Bankwesens geführt hätte. Der Staat hätte billigst übernehmen können und in der Stufe 2 die Derivate verbieten können. Das "Rettungspaket" müßte man für mittlere Betriebe mit hohen Erfolgsaussichten vorwiegend verwenden.

      Sicher wäre, daß wir einen fürchterlichen Schlag bekommen würden. Jedoch,- die Frage ist, ob es nicht doch besser wäre, solch einen "Wachrüttler" vorgezogen in Kauf zu nehmen?

      Diese Möglichkeit müßte erstmal durchgespielt werden.
      Avatar
      schrieb am 15.10.08 14:04:44
      Beitrag Nr. 863 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.576.174 von Dorfrichter am 15.10.08 12:36:12Fortsetzung-Ergänzung

      Die Inflation wird dann (ich schätze in 1-2 Jahren stark anspringen. Die Aktienkurse werden hochschnellen um hernach in einem "finalen Supergau zu implodieren.

      Die Inflation wird angeheizt, weil die Flucht in die Sachwerte als ein Ausweg angesehen wird.
      Avatar
      schrieb am 15.10.08 19:10:09
      Beitrag Nr. 864 ()
      Wirtschaftsnews - von heute 12:28

      Ukraine bittet IWF um Hilfe
      Kiew 15.10.08 (www.emfis.com) Die ukrainische Regierung hat den International Währungsfonds um Hilfe zur Bekämpfung der Finanzkrise im Land gebeten. Dies meldete der IWF heute.

      Die Regierung hat bereits Rettungsmaßnahmen um die Banken des Landes zu retten und die Währung zu stabilisieren. Zuletzt hatten Kontoinhaber 1 Mrd. USD von Ihren Depots abgezogen, verunsichert durch einen Einbruch bei der Landeswährung, dem kränkelnden Bankensektor und der Krise an den Aktienmärkten.




      Quelle: EMFIS.COM, Autor: (cs
      Avatar
      schrieb am 16.10.08 08:51:08
      !
      Dieser Beitrag wurde moderiert. Grund: Beschwerde durch Firma liegt w:o vor
      Avatar
      schrieb am 16.10.08 09:36:02
      Beitrag Nr. 866 ()
      News - 16.10.08 08:36
      G8-Länder vereinbaren Weltfinanzgipfel

      Es geht um nichts Geringeres als um eine "tragfähige Architektur der Finanzmärkte": Die sieben wichtigsten Industriestaaten und Russland (G8) haben sich auf ein Gipfeltreffen zur Weltfinanzordnung geeinigt. An dem Treffen sollen auch aufstrebende Schwellenländer wie China, Indien und Brasilien teilnehmen.



      BRÜSSEL. Das geht aus einer gemeinsamen Erklärung der G8 hervor, die gestern Abend am Rande des EU-Gipfels in Brüssel veröffentlicht wurde. Nach Vorstellung von Bundeskanzlerin Angela Merkel soll das Treffen bereits im November stattfinden.

      "Eine neue, tragfähige Architektur der Finanzmärkte kann nur gemeinsam entworfen werden", erklärte Merkel nach Angaben ihres Sprechers Ulrich Wilhelm. Es gehe darum, "strukturelle Reformen der internationalen Finanzarchitektur anzugehen".

      Die EU will bei der Konferenz eine Führungsrolle einnehmen. Für eine grundlegende Reform des Weltfinanzsystems sprachen sich in Brüssel auch der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy und der britische Premier Gordon Brown aus. Brown forderte eine internationale Finanzaufsicht für Großbanken und Versicherungen. "Für die 30 größten Finanzgruppen sollen internationale Aufsichtskollegien geschaffen werden", sagte er. Brown verlangte zudem eine neue "Weltfinanzarchitektur". Notwendig sei eine grundlegende Neuordnung nach dem Vorbild des Bretton-Woods-Abkommens von 1944.

      Mit dem Weltfinanzgipfel könnten in Zukunft schwere Krisen vermieden werden, sagte der amtierende EU-Ratsvorsitzende Sarkozy. Das weltweite Finanzsystem müsse auf neue Grundlagen gestellt wird. Sarkozy kündigte an, zusammen mit EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso am kommenden Wochenende bei einem Treffen mit US-Präsident George W. Bush erste Schritte für eine Neuordnung des globalen Finanzsystems zu erörtern. Themen dabei sollten auch Steuerparadiese und Hedgefonds sein. Es seien aber Treffen im größeren Rahmen notwendig, an denen auch Schwellenländer teilnehmen sollten, um neue Richtlinien festzulegen. Dies solle noch in diesem Jahr geschehen, möglichst im November.

      Auch Deutschland, Großbritannien, und Italien arbeiten auf einen internationalen Finanzgipfel hin, den Sarkozy vorgeschlagen hatte. Dazu sind inzwischen auch die anderen G8-Länder USA, Japan, Kanada und Russland bereit.

      Sarkozy unterstrich, alle 27 EU-Staaten hätten die am vergangenen Wochenende von den Euro-Staaten ergriffenen Maßnahmen akzeptiert. Danach können die Banken mit direkten staatlichen Finanzspritzen, Teilverstaatlichungen oder öffentlichen Garantien für ihre Verbindlichkeiten vor einem Zusammenbruch bewahrt werden. Jedes Land entscheidet über die konkreten Hilfen selbst. Tschechien und andere Länder bestanden jedoch darauf, in der gemeinsamen Erklärung zu betonen, dass die EU-Wettbewerbsregeln und der Stabilitäts- und Wachstumspakt weiter gelten.

      Die EU will auch private Spareinlagen besser absichern. Nach einem Entwurf der Kommission sollen die Mitgliedstaaten die Deckungssumme für Spareinlagen auf 100 000 Euro erhöhen. HB/ebo

      Die EU wird nach den Worten Sarkozys darüber hinaus auch eine Krisenmanagement-Gruppe einrichten. Bestehende Einrichtungen sollten damit nicht ersetzt, sondern der Informationsaustausch und die Abstimmung von Maßnahmen erleichtert werden. Details dazu sollten im Laufe des Donnerstags festgelgt werden.



      Quelle: Handelsblatt.com

      Mal sehen, wer da die Führerschaft beansprucht. Ich hoffe nur, nicht die USA und GB
      Avatar
      schrieb am 17.10.08 09:17:33
      Beitrag Nr. 867 ()
      Eine denkwürdige, differenzierte Meinung zur Finanzkrise:

      http://www.goldseiten.de/content/diverses/artikel.php?storyi…
      Avatar
      schrieb am 17.10.08 09:55:48
      Beitrag Nr. 868 ()
      Osteuropäische Länder am Rande des Staatsbankrotts

      http://www.welt.de/wirtschaft/article2586533/Osteuropaeer-am…
      Avatar
      schrieb am 18.10.08 10:47:19
      Beitrag Nr. 869 ()
      News - 18.10.08 09:26
      Ausverkauf an den Börsen: Tumult in den Schwellenländern

      Lange war die These vom "De-Coupling" mächtig angesagt. Die Grundaussage: Schwellenländer können sich bei einem Abschwung der Industriestaaten abkoppeln. Doch das erweist sich jetzt als falsch. Investoren ziehen ihr Kapital ab - und einzelne Länder bitten beim Währungsfonds und der EZB um Hilfe.


      Die Märkte in den Schwellenländern dürften diese Woche weiter unter Druck stehen, nachdem sie schon vergangene Woche zum Teil drastische Verluste einstecken mussten und auf mehrjährige Tiefs fielen. Seit Mai haben deren Aktienmärkte fast 55 Prozent ihres Wertes eingebüßt, in Russland sind es seit Jahresbeginn sogar über 70 Prozent. Im Falle Russlands könnte allerdings helfen, dass Finanzminister Alexeij Kudrin für diese Woche Aktien- und Anleihekäufe durch die Regierung angekündigt hat.

      Die weltweit wachsenden Rezessionsängste infolge der Finanzkrise und die aktuelle Risikoscheu der Anleger treffen diese Länder besonders, weil massiv Gelder aus diesen Regionen abfließen. Dies gilt für Osteuropa und einige asiatische Staaten. Andere Staaten wie Südafrika oder Russland leiden unter den Preisstürzen bei Rohstoffen. Die Währungen der Schwellenländer brechen auf breiter Front ein und viele Regierungen zu Milliarden-Interventionen gezwungen.



      Banken nehmen Wachstumsprognosen zurück

      In Ungarn, der Ukraine und Serbien sorgen sich die Anleger um die Sicherheit der Banken. Alte Probleme wie hohe Auslandsverschuldung und Defizite in den Leistungsbilanzen sind mit der Krise wieder in den Fokus gerückt. Die Finanzierung dieser Defizite fällt den osteuropäischen Ländern angesichts der Liquiditätsknappheit nach Ansicht der LBBW-Analysten Matthias Krieger und Thomas Gitzel besonders schwer.

      Im Fokus stünden dabrei die baltischen Staaten, Bulgarien, Rumänien, Ungarn und die Türkei. "Besonders prekär ist dabei die hohe Auslandsverschuldung im privaten Sektor dieser Länder. Lettland beispielsweise kämpft mit einer Auslandsverschuldung von 130 Prozent des Brutto-Inlandsprodukts (BIP)". Aber auch Ungarn habe in den vergangenen Jahren Auslandsverbindlichkeiten von über 80 Prozent des BIP aufgehäuft. Für Estland und Lettland rechnen die Bank-Experten mit einer tiefen Rezession.

      Goldman Sachs, JP Morgan Chase und andere Banken nehmen aktuell ihre Wachstumsprognosen für die osteuropäischen Staaten im Jahr 2009 teils deutlich zurück. Die stärkste Verlangsamung sagt Goldman Sachs für Russlands Wirtschaft voraus, die nur noch 4 Prozent statt bisher prognostizierter 7 Prozent expandieren dürfte. Für die meisten anderen Länder wurden die Prognosen um jeweils etwa 1,5 bis 2 Prozent zurückgenommen.



      Hilfe vom IWF und der EZB

      Entsprechend suchen die osteuropäischen Staaten Hilfe beim Internationalen Währungsfonds oder - wie Ungarn - bei der Europäischen Zentralbank. Die Ratingagentur Fitch nahm am Freitag ihren Rating-Ausblick für Ungarn auf "negativ" von "stabil" zurück. Trotz zahlreicher Notmaßnahmen der ungarischen Notenbanken, "bleiben die der mittelfristige Aussichten für den Forint düster", schrieb Angus Halkett, Währungsstratege der Deutschen Bank in London. Die Ukraine erhielt am Freitag vom IWF die Zusage für Kredite über 14 Mrd. Dollar, um ihr Finanzsystem zu stärken.

      Auch die Türkei gerät zunehmend in die Turbulenzen hinein. Die Landeswährung Lira hat zum Dollar seit Jahresanfang um fast 25 Prozent abgewertet, Südafrikas Rand sogar um über 30 Prozent. Pakistans Rupie sackte auf ein Rekordtief zur US-Währung, nachdem die Regierung am Freitag erkärt hatte, sie verfüge kaum über ausreichend Währungsreserven, um die Einfuhren der nächsten sechs Wochen zu finanzieren. Versuche von Regierungsvertretern, in Peking, Washington oder bei den Golfstaaten, finanzielle Unterstützung aufzutreiben.


      Von Doris Grass (Frankfurt)





      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 21.10.08 10:15:50
      Beitrag Nr. 870 ()
      Quelle: T-Online-Startseite

      OECD-Studie

      Armut in Deutschland stark angestiegenErschienen am 21. Oktober 2008 | mash
      Die Schere zwischen Arm und Reich klafft in Deutschland immer weiter auf (Foto: ddp)
      Die Schere zwischen Arm und Reich hat sich in Deutschland seit dem Jahr 2000 im internationalen Vergleich deutlich stärker geöffnet. Einkommensunterschiede und der Anteil armer Menschen an der Bevölkerung nahmen in der Bundesrepublik in diesen Jahren stark zu - schneller als in den meisten anderen Ländern der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Das geht aus einer OECD-Studie hervor.


      Über zehn Prozent leben unter ArmutsschwelleDer Anstieg zwischen 2000 und 2005 habe dabei die Zunahme in den gesamten vorherigen 15 Jahren übertroffen. Unterhalb der Armutsschwelle lebten 10,5 bis 11 Prozent der Gesamtbevölkerung. "Deutschland liegt hier leicht über dem OECD-Durchschnitt", sagte Michael Förster vom OECD-Direktorat für Beschäftigung, Arbeit und Soziales in Berlin. Anfang der 90er Jahre war die Armutsquote in Deutschland noch rund ein Viertel geringer als im OECD-Mittel. Alleinerziehende und Kinder sind der Studie zufolge überdurchschnittlich, Rentner dagegen unterdurchschnittlich von Armut betroffen.




      Weniger als die Hälfte des mittleren Einkommens
      Als von Armut bedroht gelten nach der OECD-Definition Menschen mit weniger als 50 Prozent des mittleren Einkommens im jeweiligen Land. Dabei wird nicht der Mittelwert aller Einkommen herangezogen, sondern der deutlich niedriger liegende Median, der die gesamte Bevölkerung genau in der Mitte in zwei gleich große Gruppen teilt.

      Einkommensunterschiede nehmen zu
      Auch die Einkommensunterschiede, die im internationalen Vergleich lange Zeit eher gering gewesen seien, hätten in Deutschland fast das OECD-Niveau erreicht. Abgesehen von Frankreich, Spanien, Irland, Griechenland und der Türkei hat in allen 30 OECD-Ländern die Einkommensungleichheit zwischen 1995 und 2005 zugenommen, heißt es in der Untersuchung.

      Mehrere Ursachen für erschreckende Entwicklung
      Die OECD macht mehrere Entwicklungen für die Zunahme von Einkommensungleichheit und Armut in Deutschland verantwortlich. Seit Mitte der 90er Jahre hätten sich die Löhne und Gehälter drastisch auseinander bewegt. Außerdem trage in der Bundesrepublik die Arbeitslosigkeit mehr als in den meisten OECD-Ländern zur ungleichen Einkommensverteilung bei: Zwischen 1995 und 2005 sei der Anteil der Menschen, die in Haushalten ohne jedes Erwerbseinkommen leben, auf 19,4 Prozent gestiegen - der höchste Wert innerhalb der OECD.

      Kleinere Haushalte benötigen höheres Pro-Kopf-Einkommen
      Schließlich haben der Studie zufolge Veränderungen bei der Haushaltsstruktur zu mehr Ungleichheit in Deutschland geführt. In den vergangenen Jahren habe sich die Zahl der Single-Haushalte und Alleinerziehenden deutlich erhöht - und kleinere Haushalte benötigten ein höheres Pro-Kopf-Einkommen als größere, um denselben Lebensstandard zu erreichen.



      Rückgang erwartet
      Michael Förster, einer der Hauptautoren der Studie, erwartet für Deutschland allerdings ein vorläufiges Ende des Trends zu mehr Ungleichheit. "Im Jahr 2007 erwarten wir einen Rückgang der Unterschiede bei Einkommen und Armut", sagte Förster in Berlin. Grund dafür sei vor allem die verbesserte Lage am Arbeitsmarkt.
      Avatar
      schrieb am 21.10.08 13:43:16
      Beitrag Nr. 871 ()
      Stichwort "RETTUNGSPAKET"

      Seit einer Woche schulden die EU-Finanzminister ihrer Bevölkerung die Erklärung, wie das "Rettungspaket" gegenfinanziert werden soll.


      Der US-Dollar steigt und steigt!

      Werden da etwa diverse Staatsanleihen ausgegeben, die die FED in US§ bedient?

      Nur so erklärt sich das Wiedererstarken des US-Dollars.
      Avatar
      schrieb am 21.10.08 15:01:42
      Beitrag Nr. 872 ()
      Neues Billigurlaubsland Island: Standortvorteil Staatsbankrott

      Traumhafte Landschaft, wilde Geysire, erholsame Natur - nur leider heillos teuer: Das war Island. Bis jetzt. Dank der Finanzkrise entwickelt sich das einst extrem teure Land zum Urlaubsdiscounter. Von Sebastian Wieschowski mehr... [ Forum ]
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 21.10.08 19:29:23
      Beitrag Nr. 873 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.641.505 von Dorfrichter am 21.10.08 13:43:16Der EURO wird bald wieder stärker, die größten Probleme haben ja die Amerikaner.

      Unsere Wirtschaft steht da wesentlich besser da.

      Die Staatsverschuldung in den USA ist unüberschaubar, es sind so viele US-Dollarnoten ohne Gegenwert vorhanden.
      Diese Währung muss irgendwann kollabieren.:(
      Avatar
      schrieb am 21.10.08 20:04:53
      Beitrag Nr. 874 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.646.374 von Kursfreund am 21.10.08 19:29:23Meiner Meinung nach hilft zurzeit eine Notenbank der anderen aus so wie man es gerade braucht.
      Avatar
      schrieb am 21.10.08 22:38:41
      Beitrag Nr. 875 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.646.935 von AHEO am 21.10.08 20:04:53Ja wäre es nur so, aber das ist leider nicht der Fall.

      Es ist ein RIESENBETRUG, der da gerade abgezogen wird unter der Regie von Henry Paulson.

      Ein Verbrechen ohnegleichen.
      Avatar
      schrieb am 22.10.08 09:28:43
      Beitrag Nr. 876 ()
      Noch immer keine Erklärung, wie das "Rettungspaket" gegenfinanziert wird.

      Mit Staatsanleihen jener Staaten, die die Hilfe benötigen? Besichert durch die FED in US-Dollar? Schaut auf den US-Dollar, er steigt und steigt.

      Wie sonst kann man das noch erklären?
      Avatar
      schrieb am 22.10.08 10:23:54
      Beitrag Nr. 877 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.654.084 von Dorfrichter am 22.10.08 09:28:43Mein Verdacht hat sich gerade wieder mal bestätigt:

      EZB schreibt 7-tägige Dollar-Transaktionen aus
      22.10.2008 - 09:27

      FRANKFURT (Dow Jones)--Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Mittwoch einen Tender mit einer Laufzeit von sieben Tagen zur Bereitstellung von Liquidität in US-Dollar gegen Besicherung ausgeschrieben. Das über die Term Auction Facility (TAF) der Federal Reserve abzuwickelnde Geschäft wird als Mengentender durchgeführt, sämtliche Gebote sollen zum Festzins von 2,03% zugeteilt werden. Der Devisenkurs beträgt 1,2865 USD/EUR.
      Werbung

      Gleichzeitig hat die EZB einen EUR/USD-Devisenswap mit einer Laufzeit von ebenfalls sieben Tagen ausgeschrieben, der zu einem festen Swapsatz von minus 2,45 Stellen ebenfalls voll zugeteilt werden soll. Gebote können bis 9.45 Uhr MESZ abgegeben werden. Die Zuteilung erfolgt ab 11.00 Uhr. Beide Geschäfte werden am 23. Oktober valutiert und am 30. Oktober fällig.


      DJG/sgs/apo



      (END) Dow Jones Newswires

      October 22, 2008 03:27 ET (07:27 GMT)

      Copyright (c) 2008 Dow Jones & Company, Inc.
      Avatar
      schrieb am 22.10.08 10:28:29
      Beitrag Nr. 878 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.654.947 von Dorfrichter am 22.10.08 10:23:54mist. ich verstehe diesen kram mit den swaps nicht. erklär es mir bitte mit den hintergründen .

      #danke
      b.
      Avatar
      schrieb am 22.10.08 10:38:20
      Beitrag Nr. 879 ()
      @Kursfreund:
      die größten Dollarmengen befinden sich nicht innerhalb von Nordamerika sondern außerhalb! Warum läßt man Lehman Brothers kaputtgehen, jedoch nicht eine US-Sparkasse wie die Washington Mutual? Im ersten Fall entschulden sich die USA preiswert durch Verluste, die überwiegend im Ausland realisiert werden müssen! Im zweiten Fall würde es wirklich kritisch werden, wenn die USA im eigenen Lande betroffen wären.

      Amerika lebt bereits seit 2 Jahrzehnten über seine Verhältnisse, konsumiert mehr als erwirtschaftet wurde! Von Zeit zu Zeit muss dieser Schuldenballast einmal wieder geschickt "abgeladen" werden. Also packt man das Ganze in Zertifikate, Optionen, usw. und drückt es, mit hohen Provisionen für die Banken schmackhaft gemacht, ins Ausland ab. Dort wird das Ganze dann von (ahnungslos gehaltenen) Schalter-Bankern an noch ahnungslosere Kunden mit der Aussicht auf überdurchschnittliche Renditen weiter abgedrückt.

      Der nächste "Schrott" soll bereits im Anlaufen sein: das Verpacken der USA-Kreditkartenschulden. Erste Andeutungen gab es gestern abend im Fernsehen.

      Und jetzt das Ganze als "Funktionsprinzip": die Haftungsbeschränkung unseres und anderer Rechtssysteme, das nicht-eintreten-müssen für einen Schaden zu 100%, ist das eigentliche Funktionsprinzip, kaufmännisch ausgedrückt das "Business-Modell". Das funktioniert vom kleinen Anlagebetrüger bis mittlerweile zu großen Banken: wenn nichts mehr zu holen ist (Konto leer, Konkurs), ist das Problem für den studierten (!) Richter erledigt! Und der fängt bei solchen Tatbeständen nicht mit dem Zivilrecht an, sondern mit dem Strafrecht! Wem nützt das?
      Avatar
      schrieb am 22.10.08 10:38:24
      Beitrag Nr. 880 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.655.022 von berrak am 22.10.08 10:28:29Lies bei Wikipeda, dort wird das meiner Meinung nach sehr gut erklärt. Auch "Credit Default Swap" ansehen. Nur da soll man unterscheiden zwischen staatlichen Zertifikaten (ungesichert) und Swaps von Privatbanken.
      Avatar
      schrieb am 22.10.08 11:07:07
      Beitrag Nr. 881 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.655.154 von Dorfrichter am 22.10.08 10:38:24für manche sachen fehlt es mir an verständnis, phantasie oder intelligenz. oder alles zusammen.

      werde es bei wiki mal nachlesen.
      -----

      Folker Hellmeyer am 22.10.2008 um 9:29 Uhr
      Kapitulation in den "Carry-Trades" belastet EUR/USD - US-Daten extrem schwach!


      Der Euro ist in den letzten 24 Stunden massiv eingebrochen. Hintergrund sind aggressive Auflösungen von "Carry-Trades" auf JPY und CHF Basis, die Kapitulationscharakter aufweisen. EUR-USD stellt sich heute morgen auf 1.2850, nachdem Tiefstkurse bei 1.2750 im asiatischen Handel markiert wurden. USD-JPY hat im Zuge der Entwicklung unterproportional an Boden verloren und notiert bei 99.70. EUR-JPY oszilliert aktuell bei 128.10. Zwischenzeitlich wurden Tiefstkurse bei 126.96 erreicht. EUR-CHF eröffnet aktuell bei 1.4950 nach Tiefstkursen bei 1.4899 im asiatischen Handel.

      Die Marktbewegung weist einen Charakter von Zwangsliquidationen in einem erheblichen Umfang aus. Die aktuellen Preise am Devisenmarkt bilden damit keine fundamentalen Bewertungen ab, sondern sie stellen Resultate geringer Liquidität und eines hohen Stressniveaus im Rahmen der Finanzkrise dar. Sie sind auch Ausdruck eines Abbaus von Leverage. Schlussendlich sind "Carry-Trades" Charaktermerkmale des Aufbaus von Leverage und damit des so genannten "Goldilocks Szenario" von gestern.

      Die Daten aus den USA, die gestern veröffentlicht wurden waren extrem schwach und zeichnen ein Bild, das im Hinblick auf die aktuelle Bewertung des USD gegenüber Hauptwährungen nicht ansatzweise passt.

      Fundamentaldaten spielen derzeit jedoch eine untergeordnete Rolle, solange Zwangsanpassungen bei der Positionierung großer Finanzmarktteilnehmer dominieren. Gleichwohl werden die fundamentalen Betrachtungen nicht dauerhaft ausgeblendet werden können.

      Diese Fundamentaldaten sprechen in einer fulminanten Art und Weise gegen den USD. Dabei macht es Sinn auf die aktuelle öffentliche Verschuldungssituation in den USA einzugehen. Nach nur 20 Tagen des laufenden Fiskaljahres stellt sich die Neuverschuldung in der verfassungskonformen Darstellung auf 440 Mrd. USD oder circa 3% des US-BIP. Das ist doch einmal eine Leistung! Im Fiskaljahr beginnend Oktober 2007 bis September 2008 ergab sich ein Gesamtdefizit von 1.017 Mrd. USD oder circa 7% des US-BIP. Die aktuelle Dynamik ist fraglos der Finanzkrise und der damit einhergehenden Programme zu begreifen. Gleichwohl verdeutlicht die Betrachtung der letzten 12,66 Monate (1.457 Mrd. USD oder 10% des US-BIP), dass die finanzielle Fragilität der USA im Vergleich zu anderen industrialisierten Ländern ungleich dramatischer ist. Genau dieser Aspekt wird derzeit nicht an den Devisenmärkten diskontiert.


      Kommen wir zu den aktuellen Daten aus den USA:

      * Der "ABC News Money Magazine Consumer Comfort Index" sank in der Berichtswoche von zuvor -48 auf -50 Punkte und ist damit nur noch 1 Punkt von dem historischen Tiefstwert entfernt, der per Mai 2008 markiert wurde. Die Konsensusprognose war bei -49 Punkten angesiedelt. Der US-Verbraucher ist und bleibt angeschlagen.



      * Der Federal Reserve Bank of Chicago National Activity Index (Sammelindex aus 85 nationalen Einzelindikatoren) sank per September im Monatsvergleich von revidiert -1,61 auf -2,57 Punkte und hat damit den tiefsten Wert seit 26 Jahren markiert! Damit ergab sich das 14. mal in Folge ein negativer Indexwert. Der aussagefähigere 3-Monatsdurchschnittswert sank von -1,18 auf -1,78 Punkte. Werte unterhalb von -0,70 Punkten signalisieren ein erhöhtes Rezessionsrisiko. Das Tempo des konjunkturellen Verfalls ist in den USA trotz der massiven öffentlichen Interventionen sehr hoch.



      Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD nach dem Unterschreiten der wesentlichen Unterstützung bei 1.3250 favorisiert. Aus technischer Sicht ergeben sich nächste Kursziele bei 1.2650 - 70. Ein Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1.3050 - 80 neutralisiert den negativen Bias des Euros.

      Viel Erfolg!
      Avatar
      schrieb am 22.10.08 11:08:13
      Beitrag Nr. 882 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.655.154 von Dorfrichter am 22.10.08 10:38:24abger sag doch mal, was ist / war dein verdacht ?
      Avatar
      schrieb am 22.10.08 11:21:17
      Beitrag Nr. 883 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.655.603 von berrak am 22.10.08 11:08:13Steht doch alles schon da!

      Paulson zwingt die demokratischen Länder zu einem "Rettungspaket", das eigentlich zur Stützung des US-Dollars gedacht ist.

      Die westlichen Staaten geben Staatsanleihen aus und leihen sich US-Dollars- der Dollar steigt- ja schieß förmlich ins Kraut!

      Aaaber, daß dadurch das Land verkauft wird und die Eigentumsrechte durch die Staatsanleihen an die FED gehen, daran denkt anscheinend Keiner hier!

      Wir bluten dadurch dreimal.

      1. Durch diese "Zertifikate", die selbstverständlich durch Nichts unterlegt waren

      2. Durch maßlose Verschuldung in US-Dollar
      3. Durch die Eigentumsübertragung (Schenkung), denn wir bekommen als Zahlungsmittel eigentlich wertloses Papier!!!!

      Jetzt ist mir natürlich auch klar, warum auch das Gold auf Sinkflug ist.
      Avatar
      schrieb am 22.10.08 15:50:01
      Beitrag Nr. 884 ()
      Quelle ManagerMagazin

      Wachovia mit 24 Milliarden Dollar VerlustDie US-Bank Wachovia verbucht im dritten Quartal einen Rekordverlust von fast 24 Milliarden Dollar. Doch immerhin, die Übernahme durch Wells Fargo sei "auf einem gutem Weg", heißt es von dem Unternehmen. Verfolgen Sie den Krisenticker auf manager-magazin.de.

      15.30 Uhr: Der Dow Jones startet mit fast 3 Prozent Minus in den Handel.

      Avatar
      schrieb am 24.10.08 02:24:44
      Beitrag Nr. 885 ()
      Das Casino gehört geschlossen !

      Wenn man sich dass so anschaut ,was jetzt so auf den Finanzmärkten passiert, gehören sämtliche Zertifikate ,Derivate ,Long,Shorts und besonders nacked short instrumente aus dem Verkehr gezogen bzw. für ungültig erklärt !
      Es hat doch keinen Sinn ,sich von einer manipulierten Ratingagentur oder Wirtschaftsprüfer weis machen zu lassen ,das alles in Ordnung ist ,wenn vorn und hinten der Laden stinkt !
      Zum Beispiel CDO
      http://www.wiwi.uni-frankfurt.de/schwerpunkte/finance/wp/913…

      Jeder redlich arbeitende Wirtschaftstreibende oder Arbeiter greift sich doch an den Kopf ,wenn er dieses Nadelstreifraubrittertum ansehen muss !

      Der Fluch des Laien: er weiß nicht Bescheid!
      Der Fluch des Experten: er weiß Bescheid!
      © Martin Gerhard Reisenberg, (*1949)
      Avatar
      schrieb am 24.10.08 09:22:57
      Beitrag Nr. 886 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.682.987 von feso am 24.10.08 02:24:44Ich weiß nicht, was dann passieren würde, denn die Banken haben zumindest 10% dieser Zertifikate als realen Gewinn in den Bilanzen.

      Und der Gesamzbetrag...keine Ahnung, oder der nicht auch als Posten in der Bilanz auftaucht. Das ist das Problem, so scheint mir.
      Avatar
      schrieb am 24.10.08 09:30:37
      Beitrag Nr. 887 ()
      News - 24.10.08 09:12
      +++ Liveticker zur Finanzkrise 09.09 Uhr +++: Dax rutscht auf Jahrestief

      Der Dax bricht dramatisch ein und notiert bei 4272 Zählern. Bundeskanzlerin Angela Merkel will sich vor dem Weltfinanzgipfel mit China abstimmen. Die Börsen in Tokio stürzen ab - der Leitindex Nikkei verbucht ein Minus von 9,6 Prozent. FTD.de protokolliert die bewegenden Ereignisse der Finanzkrise.



      Artikel-Sammlungen im Überblick:

      Ticker zur Finanzkrise als RSS-Feed


      Das Bankenbeben


      Märkte in Aufruhr


      Analyse des Desasters


      Die Kollateralschäden


      Die Ursprünge der Finanzkrise






      9.09 Der Dax geht mit dramatischem Verlust in den Handel: der Leitindex verliert 5,4 Prozent und rutscht damit auf ein neues Jahrestief. Der Dax liegt kurz nach Start bei 4272 Zählern.


      8.36 Der Dax-Future ist mit heftigen Kursverlusten in den Handel gegangen.
      Wenige Minuten nach der Eröffnung notierte der Kontrakt 226 Punkte niedriger bei 4301 Zählern. Banken und Broker sagten für den Handelsauftakt des Dax zugleich ein Minus von bis
      5,4 Prozent auf 4264 Punkte voraus. Zuvor waren die Aktienkurse in Tokio eingebrochen. Der Nikkei-Index hatte 9,6 Prozent niedriger geschlossen.
      Der Bund-Future schoss im Gegenzug 57 Ticks in die Höhe auf 117,21 Punkte. Der Euro notierte bei 1,2776 $ nach 1,2907 $ am Vorabend in New York. Der Preis für
      US-Öl fiel leicht zurück: Für ein Barrel (159 Liter) der Sorte WTI wurden 66,90 $ gezahlt, 1,4 Prozent weniger als am Vorabend.

      8.29
      Deutschland will sich mit China vor dem Weltfinanzgipfel der 20 größten Industrie- und Schwellenländer (G20) abstimmen. "Deutschland und China haben vereinbart, dass wir die Vorbereitung des ersten Treffens der G20 auch durchaus gemeinsam koordinieren", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel. Mit dem chinesischen Präsidenten Hu Jintao bestehe große Übereinstimmung, dass die Antworten auf die Finanzkrise international gefunden werden müssten. Merkel sagte, China werde seinen Beitrag zur Stabilisierung leisten. Das Land wolle ein stabiles Wachstum sicherstellen.

      08.11 Die Börse in Tokio schließt trotz der Erholung der Wall-Street-Kurse mit dramatischem Verlust: Der Nikkei-Index büßt 9,6 Prozent oder 811 Zähler ein und stürzt auf 7649 Punkte. Damit fällt der Leitindex auf ein Fünfjahrestief.
      7.59 Ein von der US-Regierung gestütztes Hypothekenpaket der Bank Bear Stearns hat im dritten Quartal einen Verlust von 2,7 Mrd. $ eingefahren, teilte die Notenbank Fed mit. Für rund zwei Mrd. $ werden voraussichtlich die US-Steuerzahler geradestehen
      müssen. Ende September war das ursprünglich 30-Mrd.-Dollar
      schwere Depot noch 26,8 Mrd. $ wert gewesen. Die Risiken vom Engagement Bear Stearns am zusammengebrochenen Hypothekenmarkt wurden im Juni vornehmlich den Steuerzahlern überlassen, nachdem JPMorgan Chase die kurz vor dem Bankrott stehende Bank im März übernommen hatte.

      7.52 Der US-Ölpreis hat sich vor dem
      Treffen des OPEC-Kartells an der Marke von 68 $ stabilisiert.
      Ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur
      Auslieferung im Dezember kostete im frühen Handel 67,52 $. Das
      waren 32 Cent weniger als zum Handelsschluss am Vortag. Der Preis
      für ein Barrel der Nordseesorte Brent, ebenfalls zur Lieferung im
      Dezember, sank um 24 Cent auf 65,68 $.

      7.49
      China, Japan und Südkorea wollen Mitte Dezember bei einem Dreiergipfel über gemeinsame Schritte zur Beilegung der Finanzkrise beraten. Ein Sprecher des südkoreanischen Präsidenten Lee Myung Bak teilte am Rande des Europa-Asien-Gipfels in Peking mit, die Initiative zu dem Treffen sei vom japanischen Ministerpräsidenten Taro Aso ausgegangen. Bei dem Gipfel solle auch über eine enge Zusammenarbeit im Atomstreit mit Nordkorea gesprochen werden.

      7.43 Der deutsche Aktienmarkt dürfte erneut mit Abschlägen eröffnen. Banken und Broker rechnen zum Handelsstart des Dax mit einem Abschlag von bis zu einem Prozent, nachdem der deutsche Leitindex am Vorabend 1,1 Prozent niedriger bei 4519 Punkten geschlossen hatte. An den US-Börsen entwickelten sich die Aktien nach
      Handelsschluss in Europa uneinheitlich: Der Dow-Jones verteidigte seine bis dahin erzielten Kursgewinne und schloss zwei Prozent im Plus bei 8691 Punkten, der S&P-500 gewann
      1,3 Prozent auf 908 Punkte. Der Nasdaq-Composite rutschte dagegen ins Minus und ging 0,7 Prozent schwächer bei 1603 Punkten aus dem Handel. Auch in Japan sackten die Kurse ab. Kurz vor Handelsschluss am Freitag lag der Nikkei acht Prozent im Minus.


      7.29 Die fast zusammengebrochene Mittelstandsbank IKB erwägt einem Medienbericht zufolge, das staatliche Rettungspaket der Bundesregierung in
      Anspruch zu nehmen. "Wir prüfen sorgfältig das staatliche Rettungspaket", sagte ein IKB-Sprecher zu "Focusc Money". Mehr könne er zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht dazu sagen. Erst am Dienstag hatte die Europäische Kommission den Weg
      für einen Neuanfang der Bank frei gemacht. Die EU genehmigte das neun Mrd. Euro schwere Umstrukturierungspaket - allerdings nur unter harten Auflagen.
      Die weltweite Finanzkrise macht der IKB nach wie vor schwer zu
      schaffen. Vor allem bei der Refinanzierung hat das Institut Probleme.

      7.18 Wegen der wachsenden Rezessionsängste kommen die
      Aktienmärkte nicht zur Ruhe. Der Nikkei-Index stürzte um
      mehr als sieben Prozent ab und lag nur noch bei 7864 Punkten. Ein
      weiterer Grund für den Ausverkauf war das Erstarken des Yens, was
      Exporte für japanische Unternehmen verteuert. Die Wall Street hatte
      am Donnerstagabend nach einem Handelstag mit starken Schwankungen
      uneinheitlich geschlossen. Der Dow Jones mit den 30 wichtigsten
      Titeln kletterte um 2 Prozent auf 8691 Punkte, während
      High-Tech-Aktien weniger gefragt waren. Der Nasdaq büßte knapp ein
      Prozent ein. Verkauft wurden am Freitagmorgen in Tokio vor allem Aktien
      exportorientierter Unternehmen. Hintergrund ist die Aufwertung des
      Yens im Vergleich zum Dollar.

      7.13 Die größte Bank Südostasiens, Singapurs DBS-Bank,
      will Kunden entschädigen, die durch den Bankrott der amerikanischen Investmentbank Lehman Brothers Geld verloren haben. DBS hatte Derivate mit einem Anteil an Lehman-Schuldtiteln unter anderem an Rentner verkauft, offenbar ohne das Risiko ausreichend deutlich zu machen. Die ersten Kunden hätten bereits Anrufe der Bank
      erhalten, berichtete die Singapurer "Straits Times" am Freitag. Nach DBS-Angaben können Kunden in Singapur und Hongkong mit 70 bis
      80 Mio. Singapur-Dollar rechnen (bis gut 41 Mio. Euro). Betroffen
      sind nach Angaben der "Straits Times" rund 9400 Kunden, die zusammen
      480 Mio. Singapur-Dollar (250 Mio Euro) investiert hatten. Etwa
      ein Viertel von ihnen kann nach Schätzungen mit Entschädigungen
      rechnen.







      23.59 Der Verwaltungsrat der BayernLB hat am Donnerstagabend keine Personalentscheidungen gefällt. Das Gremium unterbrach seine Sitzung kurz vor Mitternacht und vertagte sich auf Freitag. Hauptinhalt des Krisentreffens war die Zukunft des Vorstands der angeschlagenen BayernLB. Nach Angaben des bayerischen Städtetagsvorsitzenden Hans Schaidinger widersetzen sich die Sparkassen einer Ablösung des Vorstandsvorsitzenden Kemmer. "Von mir aus kann alles so bleiben wie es ist", sagte Schaidinger.

      23.52 Der von der US-Regierung vor der Pleite gerettete Versicherungsriese AIG
      braucht nach Angaben seinen Chefs möglicherweise weitere Hilfen. Ob die gewährten Kredite ausreichten, hänge von zwei Dingen ab, sagte Edward Liddy dem Fernseh-Sender PBS. "Erstens, ob wir das Ausbluten im Bereich der Finanzprodukte stoppen können ... Außerdem, was auf dem Kapitalmarkt passiert", sagte er. AIG erhielt von der US-Regierung Mitte September zunächst Nothilfen in Höhe von 85 Mrd. $. Später stellte die Fed dem Versicherer weitere Milliarden-Sicherheiten in Aussicht.

      22.15 Eine kräftige Rally in der letzten halbe Handelsstunde hat die US-Standardwerte kräftig nach oben getrieben: Nach einer wilden Berg-und Talfahrt schloss der Dow Jones bei 8691 Punkten und damit 2 % über dem Vortagesschluss. Der S&P 500
      überwand die Marke von 900 Zählern und ging bei 908 Punkten und einem Plus von 1,3 % aus dem Handel. Der Nasdaq Composite schaffte es allerdings nicht mehr ins Plus: Er fiel um 0,7 % auf 1604 Punkte zurück.

      21.31 Nach kräftigen Aufschlägen und starken Verlusten haben die US-Standardwerte wieder das Vortagesniveau erreicht: In nervösem Handel gewann der Dow Jones zunächst gut 200 Punkten, fiel dann aber mit mehreren Hundert Punkten Verlust unter die Marke von 8300 Zählern. Im Verlauf erholten sich die Notierungen wieder.

      21.14 Der Preis für US-Leichtöl ist leicht gestiegen: Zum Handelsschluss an der New Yorker Warenterminbörse wurde für ein Fass (159 Liter) der Sorte WTI 67,84 $ bezahlt. Das liegt um 1,09 $ oder 1,6 % über dem Vortagesschluss. Wie die für andere Rohstoffen auch war die Ölnotierung zuletzt in Erwartung einer deutlichen Konjunkturabschwächung kräftig gesunken: In einer Rezession werden weniger Öl und Metalle benötigt.

      20.23 Die US-Standardwerte sind erneut kräftig unter Druck geraten: In New York fiel der Dow Jones zeitweise auf 8260 Punkte. Er lag damit um 3 % unter dem Schlussstand des Vortages, der bereits ein Fünfjahrestief dargestellt hatte. Im frühen Geschäft hatte das Kursbarometer noch gut 200 Punkte im Plus gestanden. Auch der breit gefasste S&P 500 kam nicht über die Marke von 900 Punkten hinaus und verlor zwischenzeitlich 4 %. An der Nasdaq fiel das Minus beim Composite-Index mit 5 % sogar noch höher aus.

      20.10 Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat Gerüchte zurückgewiesen, Schwellenländern mit Devisentauschgeschäften im Volumen von 1000 Mrd. $ unter die Arme greifen zu wollen: Derzeit werde nicht über eine konkrete Summe diskutiert, sagten Offizielle des Fonds. Am Finanzmarkt wurde spekuliert, die Organisation wolle Schwellenländern mit dem Swap erlauben, ihre kurzfristigen Kreditprobleme durch den Aufkauf von Dollar zu lösen. Der Plan soll demnach auf Schwellenländer mit starker Kapitalquote beschränkt sein, deren Volkswirtschaften gesund sind, die aber Schwierigkeiten bei der Kreditaufnahme haben.

      19.37 Die US-Standardwerte haben ihre Aufschläge nicht halten können: Im Verlauf fiel der Dow Jones wieder deutlich unter den Vortagesschluss zurück. Nachdem er zwischenzeitlich gut 200 Punkte gewonnen hatte, stand er bei 8400 Punkten und damit gut 100 Punkte unter dem Schlussstand vom Vorabend, der bereits ein Fünfjahrestief dargestellt hatte.

      19.18 Das US-Finanzministerium hat weitere 100 Mrd. $ abgerufen, die im Rahmen des Hilfspakets zur Verfügung gestellt werden, um die angeschlagenen Finanzbranche des Landes zu stützen. Das sagte der Chefverwalter des Rettungsfonds, Neel Kashkari, am Donnerstag. Sein Ziel es, die bereits bereit stehenden 250 Mrd. $ bis Jahresende zur Rekapitalisierung in die wichtigsten Banken des Landes zu pumpen. Die zweite Tranche von 100 Mrd. $ kann von Präsident George W. Bush per Dekret freigegeben werden. Die zusätzlichen 350 $ Dollar, die das Hilfsprogramm vorsieht, müssen allerdings separat vom Kongress freigegeben werden.

      19.03 Die französische EU-Ratspräsidentschaft hat für den 7. November ein Sondergipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs in Brüssel angesetzt. Bei dem gemeinsamen Mittagessen solle der für den 15. November geplante Weltfinanzgipfel in den USA vorbereitet werden, sagte eine Sprecherin der Nachrichtenagentur AP.

      17.49 Versöhnlicher Handelsschluss in Frankfurt: Die deutschen Standardwerte sind mit einem Minus von 1,1 % bei 4519 Punkten aus dem Handel gegangen. Zuvor hatte das Minus beim Dax
      bis zu 4 % betragen. Auslöser für die Verkäufe war die Gewinnwarnung des Autokonzerns Daimler . Ein kleine Rally an den US-Börsen sorgte im späten Geschäft für etwas Entspannung: In New York zogen die Kurse deutlich an, nachdem der Dow Jones am Vorabend auf einem Fünfjahrestief geschlossen hatte.

      17.15
      Alan Greenspan, früherer Chef der US-Notenbank Fed, hat in einer Anhörung vor dem Kongress drastische Worte zur aktuellen Situation an den Kreditmärkten gefunden: Ein solcher "Tsunami" an den Kreditmärkten, wie wir ihn derzeit erlebten, komme nur einmal in einem Jahrhundert vor. Es werde noch Monate brauchen, damit die Lage sich wieder verbessert. Die Finanzkrise habe sich als breiter herausgestellt, als es für ihn vorstellbar gewesen wäre.

      Die Chefin der US-Einlagensicherung FDIC, Sheila Bair, sagte, die Regierung werde notleidenden Hausbesitzern helfen, ihre Hypotheken umzuschulden. Die Regierung werde Regeln schaffen, um Hypotheken in leichter rückzahlbare Kredite umzuwandeln. Banken sollen Garantien für diese Kredite erhalten. "Kreditgarantien könnten als Anreiz für Gläubiger genutzt werden, die Zinsen anzupassen", sagte Bair. "Wenn man das tut, könnten Kredite, die man sich nicht mehr leisten kann, in Kredite umgewandelt werden, die langfristig tragfähig sind." Die FDIC werde "eng und kreativ" mit dem Finanzministerium zusammenarbeiten, um einen solchen Plan zu entwickeln.

      Die Äußerungen Bairs verhalfen dem Dow Jones zu einer kleinen Rally: Er notierte zuletzt 200 Punkte im Plus bei 8707. Der Dax verringerte seinen Tagesverlust auf 65 Punkte oder 1,4 Prozent.

      16.41 Die Preise für private Wohnimmobilien sind in den USA im August erneut gefallen. Das Minus gegenüber dem Vormonat betrug 0,6 Prozent, gegenüber dem Vorjahresmonat sind es 5,9 Prozent. Das berichtet die Federal Housing Finance Agency. Der Verfall bei den US-Häuserpreisen gilt als Hauptauslöser für die Finanzkrise. Bei jedem sechsten Hausbesitzer in den USA ist inzwischen die Restschuld seiner Hypothek größer als der aktuelle Wert des Hauses.

      Der Dow Jones kämpft derweil um seinen Gewinn, den er im frühen Handel nach zeitweiligen Verlusten erobert hatte. Zuletzt betrug das Plus 135 Punkte auf 8655 Zähler. Der Dax begrenzte sein Minus auf zuletzt zwei Prozent oder 80 Punkte, nachdem der deutsche Leitindex den größten Teil des Tages mit einem dreistelligen Punkteverlust im Minus notiert hatte.

      15.54 Nach einem Start im Plus fällt der US-Leitindex in den ersten Handelsminuten um 102 Zähler oder 1,2 Prozent auf 8412 Punkte. Am Vortag ging der Dow mit einem Wert von 8519 Zählern aus dem Handel.

      15.50 Eine Gruppe von Anwälten und Jura-Professoren
      will das Banken-Rettungspaket der Bundesregierung mit einer
      Verfassungsbeschwerde kippen. Das im Schnellverfahren beschlossene
      Bundesgesetz verstoße gegen das Grundgesetz, weil es keine Bestimmung
      enthalte, die die Rückzahlung der Finanzhilfen an den Staat regele,
      sagte der Nürnberger Wirtschaftsanwalt Klaus Kratzer. Kratzer bestätigte damit einen
      Bericht des Radiosenders Hit Radio Antenne Niedersachsen. Die
      Verfassungsbeschwerde solle an diesem Freitag in Karlsruhe
      eingereicht werden.

      15.36 Der Dow-Jones-Index geht mit einem leichten Plus in den Handel. Zum Vortag gewinnt der Dow
      61,3 Punkte und notiert zeitweise bei 8580 Zählern.
      15.23
      Landesbankchef Siegfried Jaschinski fürchtet Nachteile für Banken, die Geld aus dem staatlichen Rettungspaket in Anspruch nehmen. In seiner jetzigen Form stigmatisiere das Hilfspaket jene, die es nutzten, sagte der
      Präsident des Bundesverbandes Öffentlicher Banken (VÖB) und
      Vorstandsvorsitzende der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). "Wenn ich sage, ich nehme diese Garantien, rufen mich alle an und fragen, ob es der Bank schlecht
      geht, dann fließt bei mir Geld ab und das ist schädlich für mein
      Institut", sagte Jaschinski.

      15.17 Die Zahl der US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fiel in der letzten Woche mit einer Summe von 15.000 höher als erwartet aus.


      Die Talfahrt am deutschen Aktienmarkt setzt sich fort

      14.41 Die Talfahrt am deutschen Aktienmarkt setzt sich fort: Der Dax verliert 197 Punkte und fällt auf 4373 Zähler.

      14.36
      Banken aus Deutschland machen mehr Geschäfte mit Island als Institute aus jedem anderen Land dieser Welt. Isländische Geldhäuser und sonstige Kreditnehmer
      schulden
      deutschen Banken über 21 Mrd. $, geht aus veröffentlichten Daten der Bank für den Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) hervor. Das entspricht rund einem
      Drittel aller Schulden des finanziell beinahe kollabierten Inselstaats im Nordatlantik.
      An zweiter Stelle der Island-Gläubiger stehen nach den BIZ-Daten, die sich auf Ende
      Juni beziehen, die britischen Banken mit Forderungen von vier
      Mrd. $. Schweden kommt dagegen beispielsweise nur auf knapp 400 Mio. $.
      Island ist im Zuge der weltweiten Finanzkrise an den Rand
      des Zusammenbruchs geraten

      13.44 Der Dax verliert um 3,8 Prozent oder 177 Zähler und fällt auf 4393 Punkte. Besonders die Papiere von Daimler könnten den Kurs drücken: Die Aktie gab um rund sieben Prozent nach. Das Jahrestief notierte der Dax mit 4308 Zählern Anfang Oktober.

      13.23 Die Übernachtrate der Referenzzinssatz im Interbankengeschäft Libor liegt beim Dollar bei 1,2 Prozent. Damit hält sich der Wert 0,3 Prozent unter dem US-Leitzins. Ein niedriger Libor-Satz deutet darauf hin, dass das Misstrauen zwischen den Banken schwindet und sie einander wieder verstärkt Dollar leihen. Die Libor-Rate für den Euro liegt bei 3,5 Prozent.


      13.02 Der staatlich gerettete US-Versicherer AIG friert
      auf Druck der Behörden weitere Millionen-Boni für Manager ein. Alle
      Zahlungen aus einem 600 Mio. $ schweren Vergütungs-Topf des
      Konzerns für leitende Beschäftigte seien gestoppt worden, sagte der
      New Yorker Generalstaatsanwalt Andrew Cuomo.
      Überdies muss allein der wegen der AIG-Schieflage zurückgetretene
      Konzernchef Martin Sullivan vorerst auf rund 19 Mio. $
      verzichten. Der Versicherer war durch Kreditzusagen von 123 Mrd. $
      gestützt worden.







      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 24.10.08 11:30:50
      Beitrag Nr. 888 ()
      Auf was für bösen Zock sich unsere Banken da einliesen.Island wo jedes Kind noch vor 15 Jahren in der Schule geletrnt hat das Island mit einer handvoll Menschen nur von Fisch und Schafzucht lebt.Unsere hochgebildeten Manager machen mit denen virtuele
      Mlliardendeals ohne darüber nachzudeken das dort keine substanz dahinter steckt.Mann oh Mann.Aber gut das man den ausgeglichenen Staatshaushalt immer noch nicht auf Eis gelegt hat und dem dummen Michel noch das blaue vom Himmel verspricht.
      Avatar
      schrieb am 24.10.08 12:19:33
      Beitrag Nr. 889 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.683.967 von Dorfrichter am 24.10.08 09:22:57Vielleicht bliebe die Schuld dort ,wo sie gemacht wurde ?
      Es gibt doch so viele die das berechnen könnten Fehlt es am Willen ?!

      Bezahlen muss das ganze Schlamassel wahrscheinlich wieder der Kleine Mann auf der Strasse !!!!

      Dazu gibt es einen ganz neuen Film :

      http://www.letsmakemoney.at/

      http://news.orf.at/081020-30774/index.html

      Das reinste Verbrechen in ungeahnter Dimension !!!!
      Avatar
      schrieb am 24.10.08 12:20:03
      Beitrag Nr. 890 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.685.651 von AHEO am 24.10.08 11:30:50Unsere hochgebildeten Manager machen mit denen virtuele
      Mlliardendeals ohne darüber nachzudeken das dort keine substanz dahinter steckt.


      Viele von Denen haben in keinster Weise groß Erfahrung. "Grünschnäbel und total hörig".
      Avatar
      schrieb am 24.10.08 12:32:26
      Beitrag Nr. 891 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.686.456 von feso am 24.10.08 12:19:33Das reinste Verbrechen in ungeahnter Dimension
      Die Hauptschuld trifft die FEDERAL RESERVE. Wir hatten BASEL II und Die senken die Zinsen fast auf 0 nur um das Iraq/Afghanistan-Abenteuer zu bezahlen.

      Die Amerikaner haben das Nachsehen. Daß es soweit kam, das war nach meiner Meinung kalkuliert. Soll mir Keiner sagen, die FED wußte nicht, welche Resultate sie damit erzielen.

      Ja, unnd die amerikanischen/englischen Investmentbanker und ihre Kreationen, mit ihren Kasperlrating-Agenturen, die man gleich als Investment- Unterabteilungen abstempeln kann.

      Abgesprochen, abgestempelt und durchgeführt.

      Da paßt natürlich dein Henry Paulson von Goldman Sachs gut ins Bild! Wollte man damit einen Verantwortlichen ins Scheinwerferlicht rücken? Ist der Posten des Finanzministers etwa eine Strafaktion?
      Avatar
      schrieb am 24.10.08 18:08:56
      Beitrag Nr. 892 ()
      News - 24.10.08 17:54
      EU und Asien einig über große Reform des globalen Finanzsystems

      PEKING (dpa-AFX) - Im Kampf gegen die Bankenkrise und dramatisch fallende Aktienkurse wollen Europa und Asien das internationale Währungs- und Finanzsystem tiefgreifend reformieren. 'Das heißt, dass wir mehr Verantwortung für internationale Institutionen brauchen, mehr Transparenz bei den Finanzmarktinstrumenten', sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Freitag nach dem Beginn des Asien-Europa-Gipfels (ASEM) in Peking. Der Internationale Währungsfonds (IWF) soll dabei eine wichtige Rolle spielen. In Asien und Europa ging die Talfahrt der Börsen rasant weiter. Der Deutsche Aktienindex (DAX) fiel am Freitag zeitweise auf den tiefsten Stand seit fast vier Jahren. In Japan schloss der Nikkei erstmals seit fünf Jahren unter der psychologisch wichtigen Marke von 8000 Punkten.

      Merkel rief angesichts der Börsen-Talfahrt zur Nutzung des Banken-Rettungspakets von fast 500 Milliarden Euro auf. Das Paket werde noch nicht so genutzt, wie man es 'vielleicht nutzen sollte'. Die Börsen-Talfahrt zeige, dass es noch Unsicherheit gebe, ob die Symptome der Krise schon überwunden seien. 'Wir müssen jetzt wirklich ehrlich daran arbeiten, das, was sich in der Finanzkrise aufgestaut hat, abzuarbeiten und daraus dann wieder ein Stück Zuversicht geben für die Weltwirtschaft und für unsere eigene Wirtschaft.'

      Die 43 ASEM-Staaten wollen bereits beim Weltfinanzgipfel der 20 größten Wirtschaftsnationen am 14./15. November in Washington Grundlinien festklopfen. 'Man war einhellig der Meinung, dass wir eine Institution brauchen, die eine Überwachungsfunktion vielleicht auch schrittweise (...) einnehmen kann', sagte Merkel und verwies auf den IWF. Es habe auch große Übereinstimmung gegeben, dass die Finanzmärkte transparenter sein müssten und Risikogeschäfte besser abgesichert sein sollten. Die Ungleichgewichte zwischen den Staaten sollen dabei nicht beliebig groß werden.

      Die Aufsicht über die Finanzmärkte, die Regeln für alle Akteure und ihre Haftung müssten verschärft werden, heißt es im Entwurf für eine Erklärung der ASEM-Staaten, der der Deutschen Presse-Agentur dpa vorlag. 'Die Staats- und Regierungschefs zeigten ihre volle Zuversicht, dass durch solche gemeinsamen Anstrengungen die Krise überwunden werden kann.' Merkel legte auf dem Gipfel ein Vier-Punkte-Reformpaket für eine neue globale Finanzmarktverfassung vor. Der IWF solle ein 'Wächter über die Stabilität des weltweiten Finanzsystems' werden. Es dürfe auch keine Anreize für Top-Manager in Banken und Investmenthäuser für Hochrisikogeschäfte geben.

      Der französische Präsident und EU-Ratspräsident Nicolas Sarkozy sieht die Zeit für Entscheidungen gekommen. 'Es ist eine globale Krise, deswegen müssen wir global darauf antworten', sagte er in Peking. Die EU werde gemeinsame Vorschläge entwickeln. 'Europa braucht die Unterstützung Asiens für unsere Bemühungen.' EU- Kommissionspräsident José Manuel Barroso warnte vor Protektionismus und Alleingängen. 'Wir können diese Herausforderungen nicht meistern, indem die Türen geschlossen werden und sich jeder nur um sein eigenes Haus kümmert.'

      Chinas Staats- und Parteichef Hu Jintao rief die Staats- und Regierungschefs sowie Außenminister der 43 ASEM-Staaten zu einer 'gemeinsamen und koordinierten Antwort' auf. Das Vertrauen in die Finanzmärkte müsse wiederhergestellt werden. 'Die weltweite Finanzkrise hat auch die Ungewissheiten für die chinesische Wirtschaft erhöht.' Hu Jintao versprach, durch eine Ankurbelung der heimischen Nachfrage weiterhin starkes Wachstum zu sichern. Chinas schnelles Wachstum, das auch nächstes Jahr acht bis neun Prozent erreichen soll, sei ein 'großer Beitrag' zur Weltwirtschaft. China und Deutschland wollen sich vor dem Weltfinanzgipfel eng abstimmen.

      Neue Dramatik bekam das Treffen durch weitere Schreckensmeldungen von den Börsen in Frankfurt und Tokio. Der deutsche Leitindex brach bis zum Nachmittag um 9,26 Prozent auf 4101 Zähler ein. Zeitweise lag er bei 4015 Punkten auf dem tiefsten Stand seit November 2004. Auslöser für die neue steile Talfahrt waren die Angst vor einer globalen Rezession und ein massiver Ausverkauf an den internationalen Aktienmärkten. In Tokio fiel der Nikkei im Vergleich zum Vortag um 811,90 Punkte oder 9,60 Prozent und liegt nun nahe an dem Tiefstand von 1982. Die US-Börsen sackten zu Handelsbeginn kräftig ab. 'Zurzeit finden wieder massive Aktienverkäufe statt, weil es vielen Investoren inzwischen ums nackte Überleben geht', sagte Marktexperte Robert Halver von der Baader Bank in Frankfurt.

      Trotz der Finanzkrise wollen die 43 ASEM-Staaten den Klimaschutz verstärken. Nötig sei ein langfristiges weltweites Ziel, um die Treibhausgase zu verringern, heißt es in dem Entwurf für eine Klima- Erklärung, der dpa vorlag. Die 43 Länder bekennen sich zu den Vereinbarungen der UN-Konferenz von Bali 2007, auf ein neues Klimaschutzabkommen hinzuarbeiten, das das Kyoto-Protokoll nach 2012 ersetzen soll. Industrieländer sollten dabei eine führende Rolle übernehmen, Entwicklungsländer Hilfe erhalten./lw/DP/zb

      Quelle: dpa-AFX
      Avatar
      schrieb am 24.10.08 21:05:23
      Beitrag Nr. 893 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.691.412 von Dorfrichter am 24.10.08 18:08:56Merkel rief angesichts der Börsen-Talfahrt zur Nutzung des Banken-Rettungspakets von fast 500 Milliarden Euro auf. Das Paket werde noch nicht so genutzt, wie man es 'vielleicht nutzen sollte'.
      :rolleyes:

      noch nicht so genutzt
      :laugh:



      Ja Frau M....,

      wenn Sie dem armen Herrn A..... und seinen Kumpels 2/3 des Gehaltes wegnehmen wollen, falls er Ihr Paket nutzt, und Sie auch noch vorhaben, die gesamte Bank zu durchleuchten, dann würde ich, wenn ich da im Vorstand sitzen würde, einen Teufel tun statt Ihr Paket zu nutzen. Da kommen vielleicht sonst Sachen raus, die nicht jeder wissen muss:
      -Provisionen?
      -faule Bilanzen?
      -.....?
      :cool:

      Gruß
      ZR
      Avatar
      schrieb am 25.10.08 07:42:50
      Beitrag Nr. 894 ()
      Ich fand´s gerade hier bei WO, ganz aktuell ,oder ?.......

      Wenn die Börsenkurse fallen,
      regt sich Kummer fast bei allen,
      aber manche blühen auf:
      Ihr Rezept heißt Leerverkauf.

      Keck verhökern diese Knaben
      Dinge, die sie gar nicht haben,
      treten selbst den Absturz los,
      den sie brauchen - echt famos!

      Leichter noch bei solchen Taten
      tun sie sich mit Derivaten:
      Wenn Papier den Wert frisiert,
      wird die Wirkung potenziert.

      Wenn in Folge Banken krachen,
      haben Sparer nichts zu lachen,
      und die Hypothek aufs Haus
      heißt, Bewohner müssen raus.

      Trifft's hingegen große Banken,
      kommt die ganze Welt ins Wanken -
      auch die Spekulantenbrut
      zittert jetzt um Hab und Gut!

      Soll man das System gefährden?
      Da muß eingeschritten werden:
      Der Gewinn, der bleibt privat,
      die Verluste kauft der Staat.

      Dazu braucht der Staat Kredite,
      und das bringt erneut Profite,
      hat man doch in jenem Land
      die Regierung in der Hand.

      Für die Zechen dieser Frechen
      hat der Kleine Mann zu blechen
      und - das ist das Feine ja -
      nicht nur in Amerika!

      Und wenn Kurse wieder steigen,
      fängt von vorne an der Reigen -
      ist halt Umverteilung pur,
      stets in eine Richtung nur.

      Aber sollten sich die Massen
      das mal nimmer bieten lassen,
      ist der Ausweg längst bedacht:
      Dann wird bisschen Krieg gemacht.

      Kurt Tucholsky, 1930, veröffentlicht in "Die Weltbühne"


      Wieso laesst sich das die Welt gefallen ?
      Weg mit der FED ,weg mit dem Nadelstreifraubrittertum,weg mit der Hedgefundindustrie ,den Casinobetrieb,den Zertifikaten ,Derivaten nacked short und short sellingsmöglichkeiten ,es ist doch eine Schande wenn sich die ganze Welt von einigen alles kaputt machen lässt !!!!!!!!!!!
      Avatar
      schrieb am 25.10.08 21:58:33
      Beitrag Nr. 895 ()
      "Chuck und sein Gaul" oder: "Wie das amerikanische Finanz-System funktioniert"

      Der junge Chuck will mit einer eigenen Ranch reich werden. Als Anfang kauft er einem Farmer ein Pferd ab. Er übergibt dem Farmer seine ganzen 100 Dollar und dieser verspricht, ihm das Pferd am nächsten Tag zu liefern.

      Am nächsten Tag kommt der Farmer vorbei und teilt Chuck eine schlechte Nachricht mit: "Es tut mir leid, Kleiner, aber das Tier ist in der Nacht tot umgefallen." Meint Chuck: "Kein Problem. Gib mir einfach mein Geld zurück. "Geht nicht", eröffnet ihm der Farmer. "Ich habe das Geld gestern bereits für Dünger ausgegeben."

      Chuck überlegt kurz. "Na dann", fängt er an, "nehme ich das tote Biest trotzdem." "Wozu denn?" fragt der Farmer. "Ich will es verlosen", erklärt ihm Chuck. "Du kannst doch kein totes Pferd verlosen!", staunt der Farmer. Doch Chuck antwortet: "Kein Problem! Ich erzähl' einfach keinem, dass es schon tot ist..."

      Monate später laufen sich Chuck - fein in Anzug und schicken Schuhen - und der Farmer in der Stadt über den Weg. Fragt der Farmer: "Chuck! Wie lief's denn mit der Verlosung des Pferde-Kadavers?"

      "Spitze", erzählt ihm Chuck. "Ich habe über 500 Lose zu je 2 Dollar verkauft und meine ersten 1'000 Dollar Profit gemacht."

      "Ja... gab's denn keine Reklamationen?"

      "Doch - vom Gewinner", sagt Chuck. "Dem habe ich dann einfach seine 2 Dollar zurückgegeben." Heute verkauft Chuck strukturierte Finanzprodukte bei einer Investmentbank.
      Avatar
      schrieb am 26.10.08 09:39:02
      Beitrag Nr. 896 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.699.282 von feso am 25.10.08 21:58:33Dazu folgender Link

      http://www.wiwi.uni-frankfurt.de/schwerpunkte/finance/wp/913…
      Avatar
      schrieb am 26.10.08 12:45:25
      Beitrag Nr. 897 ()
      Eine Geschichte von vielen Milliarden, die Keiner haben möchte, einem verzweifelten Finanzminister, der fürchtet, daß die Milliarden werden komplett von Fremden abgeholt werden...

      Noch immer aber sagt er nicht, wie die Milliarden abgesichert-gedeckt sind.
      ___________________________________________________________________

      Quelle FTD

      Appell an Bankmanager
      Steinbrück bleibt auf Rettungspaket sitzen
      In den Äußerungen des Bundesfinanzministers schwingt Verzweiflung mit: Manager, die ihr Institut aus Angst vor Gehaltskürzungen an die Wand führen, würden "öffentlich ans Brett genagelt". Der Grund für die drastischen Worte: Steinbrück wird seine Milliarden nicht los.

      ANZEIGE

      ZUM THEMA
      Trotz Rettungspaket: Steinbrück warnt vor Kollaps der Märkte (http://www.ftd.de/politik/deutschland/:Trotz-Rettungspaket-S…
      Steuerflucht: Steinbrück erhöht Druck auf Steueroasen (http://www.ftd.de/politik/europa/:Steuerflucht-Steinbr%FCck-…
      Kommentar: Gesamtnote Eins minus für Merkel und Steinbrück (http://www.ftd.de/meinung/kommentare/:Kommentar-Gesamtnote-E…
      Vorstandsgehälter mit Deckel: Koalition geht Bankern ans Gehalt (http://www.ftd.de/politik/deutschland/:Vorstandsgeh%E4lter-m…
      Das Rettungspaket: Hilfe mit Verfallsdatum (as-Rettungspaket-Hilfe-mit-Verfallsdatum/425891.html)" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.ftd.de/politik/deutschland/:Das-Rettungspaket-Hilfe-mit-Verfallsdatum/425891.html)
      Die Ereignisse vom 13. Oktober: Steinbrück erfreut über Marktreaktionen (ie-Ereignisse-vom-13-Oktober-Steinbr%FCck-erfreut-%FCber-Marktreaktionen/425335.html)" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktien/marktberichte/:Die-Ereignisse-vom-13-Oktober-Steinbr%FCck-erfreut-%FCber-Marktreaktionen/425335.html)
      Diesen Artikel jetzt anhören Sollten Banken die Finanzspritzen des Bundes nicht akzeptieren und so "vorsätzlich einen Zusammenbruch in Kauf nehmen, wäre ein ziemliches Ding", sagte Steinbrück der "Bild am Sonntag". Angst vor möglichen Gehaltskürzungen darf in Steinbrücks Augen kein Handlungsmotiv für die Manager sein. "Das würde bedeuten, dass ein Banker sein Institut lieber untergehen ließe als dass er für die Laufzeit des Schirmes bis Ende 2009 für 'nur' noch 500.000 Euro pro Jahr arbeitet. Das sollte er dann mal der Öffentlichkeit erklären", sagte der Minister und fügte hinzu: "Das ist für mich absolut unvorstellbar. Dann würde ich langsam verzweifeln an der Verantwortungsbereitschaft dieser Berufsklasse." Er möchte den Banker sehen, der die Rettung seiner Bank an seinem eigenen Gehalt scheitern lasse, sagte Steinbrück. "Der würde doch öffentlich ans Brett genagelt." Allerdings warnte er auch vor Pauschalkritik. "Ich halte überhaupt nichts von Kollektivschelte."

      Mit scharfen Worten wies der Bundesfinanzminister die Pläne des französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy für eine staatliche Beteiligung an Schlüsselindustrien zurück. "Wollen wir Teile der deutschen Wirtschaft verstaatlichen? Der Staat soll von Medienkonzernen, Stahlfirmen, Autobauern Anteile erwerben? Können wir mal bitte die Tassen im Schrank lassen. Und in einem europäischen Fonds zahlen die Deutschen doch nur drauf".
      Avatar
      schrieb am 26.10.08 13:10:09
      Beitrag Nr. 898 ()
      die ihr Institut aus Angst vor Gehaltskürzungen an die Wand führen, würden
      Dafür gibt es aber Gesetze. Wenn sie aus Gier ihr Institut mit falschen Angaben an die Wand fahren bedeutet so viel wie Insolvenzverschleppung usw.
      Avatar
      schrieb am 27.10.08 15:25:23
      Beitrag Nr. 899 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.700.654 von AHEO am 26.10.08 13:10:09aber sicher ..... die GESETZE ..... gerne ..... immer wieder nett zu hören ....
      Avatar
      schrieb am 27.10.08 19:00:33
      Beitrag Nr. 900 ()
      Heute: MONTAG der 27. Oktober

      Der schlimmste Crashtag für den DAX war heute. Ein einziger Wert(VW verfälscht das Bild total! +146%) Mit ganz wenigen Stücken gelang es den DAX mit o,9% ins Plus zu schicken.

      Ohne VW:

      DER DAX MIT ÜBER 10% im MINUS!
      Avatar
      schrieb am 28.10.08 09:01:29
      Beitrag Nr. 901 ()
      Avatar
      schrieb am 28.10.08 10:11:32
      Beitrag Nr. 902 ()
      Avatar
      schrieb am 29.10.08 07:36:13
      Beitrag Nr. 903 ()
      hat man da zufaelligerweise bei Lehmann etwas übersehen ? oder die bei Bear Stearns ? :rolleyes: :rolleyes:


      http://www.godmode-trader.de/de/aktie-analyse/Aktuelle-CDS-L…

      http://img.godmode-trader.de/charts/3/2005/Bear%2005-08-05%2…

      Darum tschüsss und good by mit der Fed ,den Ratingagenturen ,den Zertis, Derivaten und den Shortys ......
      Avatar
      schrieb am 30.10.08 07:06:23
      Beitrag Nr. 904 ()
      Börse = Casino ?????????

      was soll man da noch schreiben......

      http://www.wallstreet-online.de/diskussion/1145687-1-10/28-1…

      weg mit den Zertifikaten, Derivaten .......
      Avatar
      schrieb am 31.10.08 14:41:20
      Beitrag Nr. 905 ()
      News - 31.10.08 14:22
      'WSJ': Staatlich gestützte US-Banken schulden Managern Milliarden

      WASHINGTON (dpa-AFX) - Die vom US-Rettungspaket in der Finanzkrise unterstützten Banken schulden ihren Top-Managern für das vergangene Jahr laut einem Zeitungsbericht noch Gehälter in Milliardenhöhe. Besonders für Boni und Pensionsansprüche aus 2007 müssten die Institute noch mehr als 40 Milliarden US-Dollar (31 Mrd Euro) zahlen, errechnete das 'Wall Street Journal' am Freitag.

      Die US-Regierung will im Rahmen ihres Rettungspakets bei den Managergehältern von unterstützten Banken ein Wort mitreden. Politiker und Aufsichtsbehörden forderten bereits Auskünfte über die Zahlungen.

      VON BÖRSENKURSEN ABHÄNGIG

      Allein bei Goldman Sachs stünden noch Ansprüche von Top-Managern in Höhe von 11,8 Milliarden Dollar aus, so das Blatt. Bei der Großbank JPMorgan seien es 8,5 Milliarden Dollar. Die Summen beinhalten allerdings Aktienoptionen und sind damit von den Börsenkursen abhängig, die zuletzt stark fielen.

      Für Aufsehen hatten zuvor auch Berichte gesorgt, dass unterstützte Banken mehr als die Hälfte der staatlichen Milliardenhilfen als Dividenden an ihre Aktionäre ausschütten wollen. Damit fehle das Geld für die dringend nötige Wiederbelebung der Kreditvergabe.

      STAAT STEIGT BEI NEUN GROSSBANKEN EIN

      Das US-Finanzministerium stieg bislang unter anderem mit 125 Milliarden Dollar allein bei neun Großbanken ein. Insgesamt sind 250 Milliarden Dollar des 700 Milliarden Dollar schweren Rettungspakets für den Kauf von Bankaktien vorgesehen./fd/DP/stw

      Quelle: dpa-AFX
      Avatar
      schrieb am 31.10.08 14:43:30
      Beitrag Nr. 906 ()
      Avatar
      schrieb am 01.11.08 11:23:06
      Beitrag Nr. 907 ()
      Avatar
      schrieb am 01.11.08 11:30:53
      Beitrag Nr. 908 ()
      Eine interessante Betrachtung über das (Papier)Geld.

      http://www.goldseiten.de/content/kolumnen/artikel.php?storyi…
      Avatar
      schrieb am 02.11.08 22:47:54
      Beitrag Nr. 909 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.757.898 von feso am 30.10.08 07:06:23Sorry ,dieser Thread wurde anscheinend von den Mods gelöscht !

      Dafür gibts folgendes :

      http://www.welt.de/finanzen/article2645858/Steinbrueck-will-…

      Leerverkäufe
      Steinbrück will Verbot für pure Börsenspekulation

      naja werden wir sehen ,was da noch kommt !?

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,587524,00.html
      Avatar
      schrieb am 03.11.08 09:44:40
      Beitrag Nr. 910 ()
      Ich bitte alle User, dies genauestens zu lesen. Meinungen erbeten.

      http://www.goldseiten.de/content/kolumnen/artikel.php?storyi…
      Avatar
      schrieb am 03.11.08 10:08:15
      Beitrag Nr. 911 ()
      Dossier Sarkozy will Weltfinanzregierung
      von Reinhard Hönighaus (Brüssel) und Mark Schrörs (Frankfurt)
      Geht es nach dem französischen Präsidenten, wird sich die EU für ein globales Finanzregime stark machen. Vor allem der IWF soll gestärkt werden - und transparenter werden.

      Die Europäische Union soll sich nach dem Willen des französischen Ratspräsidenten Nicolas Sarkozy beim Weltfinanzgipfel am 15. November in Washington für eine globale Finanzregierung einsetzen. Eine zentrale Rolle ist dem Internationalen Währungsfonds (IWF) zugedacht, der politisch aufgewertet werden soll.

      "Der IWF und die relevanten Institutionen müssen stärker legitimiert werden. Dafür ist eine engere Anbindung der Schwellenländer unerlässlich", heißt es in einem der FTD vorliegenden Diskussionspapier des französischen EU-Ratsvorsitzes, über das die 27 EU-Finanzminister am Dienstag beraten.



      Die Wahl des IWF-Chefs und des Weltbank-Präsidenten solle "offener und transparenter" werden. Bisher stellen die Europäer den Chef des IWF, die USA den der Weltbank. Um dem Fonds eine "politische Führung" zu geben, könne ein Ministerrat die strategische Ausrichtung des Fonds steuern. Zudem schlägt Frankreich eine Erweiterung der Industrieländergruppe G8 um die wichtigsten Schwellenländer vor.

      Einigen sich die Finanzminister auf das Papier, dient es als Vorlage für die EU-Staats- und Regierungschefs, die sich am Freitag in Brüssel treffen, um den Weltfinanzgipfel vorzubereiten. Die Vorschläge Frankreichs sind die bisher weitestgehenden zur Stärkung des IWF. Der Fonds hat bislang kein politisches Mandat zur Überwachung der Weltfinanzmärkte. Zuvor hatten sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der britische Premier Gordon Brown für mehr Mitsprache des Fonds ausgesprochen.



      Zur besseren Kontrolle der Finanzmärkte will die EU dem Internationalen Währungsfonds IWF und dessen Chef Dominique Strauss-Kahn mehr Befugnisse gebenIn einem Gastbeitrag für die FTD gehen der niederländische Premier Jan Peter Balkenende und sein Finanzminister Wouter Bos noch weiter. Sie fordern, den IWF zu einer "Globalen Organisation zur Stabilisierung der Finanzmärkte" zu machen. Brisanz birgt ihr Vorschlag, das Financial Stability Forum (FSF), in dem Zentralbanker und Regulierer der größten Volkswirtschaften vertreten sind, dem IWF zu unterstellen: Bei allem Austausch konkurrieren die beiden um die Rolle als führende Institution in der globalen Finanzarchitektur. 1999 hatten Industrieländer um die USA das FSF eigens gegründet, weil sie keine stärkere Kontrolle des IWF in Finanzmarktfragen wollten. Nach Ausbruch der Finanzkrise beauftragten die sieben großen Industriestaaten (G7) das FSF und nicht den IWF, die Krise zu analysieren und Vorschläge zu machen, wie sie überwunden werden könnte.


      Zähe IWF-Reform

      Ministerrat Der EU-Vorsitz plädiert für einen Ministerrat, der den Internationalen Währungsfonds (IWF) politisch steuern soll. Die Bundesbank lehnt das ab - mit der Begründung, die Minister könnten kaum das Tagesgeschäft des Fonds betreiben.

      Länderanalyse Brisant ist der französische Vorschlag, das Financial Sector Assessment Program (FSAP) des IWF "verbindlich zu machen". Damit durchleuchtet der IWF das Finanzsystem - bislang aber nur auf Wunsch des betreffenden Landes.


      Bei dem Treffen der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) soll die EU nach Vorstellung der französischen Präsidentschaft auch inhaltlich für ihr Regulierungsmodell werben: Zur Antwort der Europäer auf die Finanzkrise zählen unter anderem schärfere Eigenkapitalvorschriften für Banken, staatliche Aufsicht für Ratingagenturen, ein verpflichtender Selbstbehalt für Banken, die Kredite verbriefen, sowie eine mögliche Regulierung für Hedge-Fonds. Die Gehaltsanreize für Banker sollen stärker an Risiken ausgerichtet werden - die Niederländer Balkenende und Bos erwägen gar eine "Rückforderungsklausel für Boni". Zu den Forderungen des EU-Vorsitzes gehört zudem die Internationalisierung der Finanzaufsicht: Aufseher sollen sich in Kollegien zusammenschließen, um globale Geldkonzerne zu überwachen.


      Damit kann die EU beim Weltfinanzgipfel jedoch kaum glaubwürdig auftreten: Ihre Pläne für eine EU-weite Gruppenaufsicht für Versicherer werden von 12 Mitgliedsstaaten blockiert, die keine Aufsichtskompetenz abgeben wollen. Das Vorhaben steht nicht mehr auf der Tagesordnung der Finanzminister am Dienstag. "Die Situation ist völlig verfahren", sagte ein EU-Diplomat.

      Quelle: FTD


      Das wäre dann der Startschuß für eine künftige globale Währung!
      Avatar
      schrieb am 04.11.08 12:01:49
      Beitrag Nr. 912 ()
      News - 04.11.08 11:38
      EU macht Front gegen freie Finanzmärkte

      Die Europäische Union will die globalen Finanzmärkte nach der schweren Krise grundlegend reformieren. Dabei denkt die französische Ratspräsidentschaft an eine schärfere Aufsicht und ein Frühwarnsystem. Über den Forderungskatalog berieten am Dienstag die EU-Finanzminister in Brüssel. Europa will damit beim Welt-Finanzgipfel Mitte November in Washington antreten.



      HB BRÜSSEL. Dort soll ein Reformprozess in Gang gesetzt werden, um erneute Finanzkrisen zu verhindern. Das Konzept der französischen EU-Ratspräsidentschaft sieht unter anderem vor, dass künftig alle Finanzmarktakteure einer staatlichen Kontrolle unterliegen sollen. Damit müssten sich auch Hedge-Fonds, Finanzinvestoren und Rating-Agenturen den Behörden öffnen.

      Europa habe eine große Verantwortung bei der Gestaltung einer neuen Finanzarchitektur, sagte der österreichische Finanzminister Wilhelm Molterer. Es gebe zwar Diskussionen über das eine oder andere Detail des französischen Reformpapiers. Doch die Grundrichtung stimme absolut und finde breite Unterstützung in der EU. "Marktwirtschaft funktioniert dann, wenn die Märkte Regeln haben, wenn sie durchschaubar sind und transparent", sagte Molterer. Sein niederländischer Kollege Wouter Bos sagte, Gesetzgeber und Aufsichtsbehörden müssten jetzt Verantwortung übernehmen. "Wir können nicht länger der Selbstregulierung der Finanzmärkte vertrauen."

      Die EU-Staaten wollen sich bei ihrem Sondergipfel am Freitag auf den Welt-Finanzgipfel am 15. November in Washington vorbereiten. In dem Papier der EU-Ratspräsidentschaft heißt es, bei dem ersten globalen Treffen müsse es konkrete Entscheidungen zu einer Reform geben, der auf mehreren Folgegipfeln ausgehandelt werden soll. Doch die US-Regierung dämpfte die Erwartungen, dass schon der Auftakt konkrete Ergebnisse bringen könnte. Zunächst gelte es, sich über die Prinzipien einer Reform zu einigen, die dann Experten der beteiligten Regierungen ausarbeiten müssten, sagte die Sprecherin des Präsidialamts.

      Die Reform soll darauf abzielen, die Kurzsichtigkeit der Finanzmärkte zu kurieren, mehr Transparenz zu schaffen und die Risiken rechtzeitig zu erkennen. Sowohl die Regulierung als auch die praktische Aufsicht über die Finanzmärkte hätten die Krise nicht verhindern können, stellt die EU-Ratspräsidentschaft fest. Als Frühwarnsystem soll ein Netzwerk des Internationalen Währungsfonds mit Aufsichtsbehörden und Zentralbanken eingerichtet werden, das die Regierungen zur Krisenvorbeugung rechtzeitig einschalten würde. Durch Verhaltensregeln sollen Bankmanager und Händler davon abgebracht werden, für den kurzfristigen Erfolg unbeherrschbare Risiken einzugehen.

      Die bisher national zersplitterte Bankenaufsicht soll international enger verzahnt werden. Zur Überwachung globaler Banken müssten rasch Aufsichtskollegien mit allen beteiligten nationalen Behörden geschaffen werden. Ein solches Vorhaben ist auf EU-Ebene bisher allerdings am Widerstand der kleineren Länder gescheitert.



      Quelle: Handelsblatt.com
      Avatar
      schrieb am 04.11.08 12:10:41
      Beitrag Nr. 913 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.807.882 von Dorfrichter am 03.11.08 09:44:40von rohstoffraketen?:confused:
      Avatar
      schrieb am 06.11.08 15:02:13
      Beitrag Nr. 914 ()
      Avatar
      schrieb am 06.11.08 15:42:06
      Beitrag Nr. 915 ()
      News - 06.11.08 15:11
      IWF erwartet 2009 Weltrezession
      Der Internationalen Währungsfonds hat seinen Weltwirtschaftsausblick aktualisiert - und kommt zu noch pessimisterischen Einschätzungen als zuvor: Die Finanzkrise zwingt die Weltkonjunktur demnach im kommenden Jahr in die Rezession. Auch die deutsche Wirtschaft wird schrumpfen.


      HB WASHINGTON. Die Wirtschaft in den Industrieländern wird nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) im nächsten Jahr erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg schrumpfen. Auf Ganzjahres-Basis sagte der IWF am Donnerstag für 2009 ein Minus in den entwickelten Ländern von 0,3 Prozent nach 1,4 Prozent Wachstum 2008 voraus. Das sind für das nächste Jahr 0,8 Prozentpunkt weniger als noch im Oktober vom IWF erwartet. Auch für 2008 wurde die Schätzzahl um 0,1 Prozentpunkt nach unten revidiert.

      In der Weltwirtschaft insgesamt dürfte sich laut IWF das Wachstum von 3,7 Prozent in diesem Jahr auf 2,2 Prozent im nächsten Jahr stark verlangsamen. Damit würden die Schätzungen vom Oktober für das laufende Jahr um 0,2 Prozentpunkt und für 2009 um 0,8 Prozentpunkt zurückgenommen. Alle großen Industrieländer werden laut IWF im kommenden Jahr mit einer Schrumpfung ihres Bruttoinlandsprodukts rechnen müssen.

      Für Deutschland erwartet der Fonds in diesem Jahr noch einen Zuwachs von 1,7 Prozent, im nächsten Jahr aber ein Minus von 0,8 Prozent. Damit nahm der Fonds seine Oktober-Schätzung bezogen auf 2009 drastisch um 0,8 Prozentpunkte zurück. Für 2008 ist er für Deutschland nur geringfügig skeptischer. Auch die USA dürfte dem Fonds zufolge im nächsten Jahr mit 0,7 Prozent im Minus landen, nach 1,4 Prozent Plus in diesem Jahr.

      Die Abwärts-Revision der Schätzzahlen für 2009 sind nach Darstellung des IWF für die Schwellen- und Entwicklungsländern mit im Durchschnitt einem Prozentpunkt noch stärker als bei den Industrieländern mit 0,8 Prozentpunkt. Der Fonds fordert eine Politik der Wachstumsstimulierung und die Nutzung von Zinssenkungsspielräumen.



      Quelle: Handelsblatt.com
      Avatar
      schrieb am 07.11.08 14:02:22
      Beitrag Nr. 916 ()
      News - 07.11.08 13:38
      Weltfinanzreform: Paris rüffelt Berlin

      Die Europäische Union sucht nach einer gemeinsamen Linie für den Weltfinanzgipfel kommende Woche in Washington. Allerdings zeigt sich die französische Ratspräsidentschaft wenig kompromissbereit: Ein Diskussionspapier für das EU-interne Vorbereitungstreffen in Brüssel enthält Vorschläge, die bereits abgelehnt wurden.



      HB BRÜSSEL. Die französische Regierung hat die Haltung der Bundesregierung im Ringen um eine international abgestimmte Reaktion auf die weltweite Wirtschaftskrise kritisiert. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück hatte am Dienstag im Finanzministerrat eine solche Formulierung im Vorbereitungspapier der französischen EU-Ratspräsidentschaft zum EU-Sondergipfel blockiert.

      Denn dies läuft nach seiner Ansicht nur auf die Schaffung einer europäischen Wirtschaftsregierung hinaus, die Frankreich anstrebt, Deutschland aber ablehnt.


      Auf die Frage, ob es ein Fehler gewesen sei, eine für Deutschland unakzeptable Formulierung vorzulegen, sagte Europaminister Jean-Pierre Jouyet in einem Radiointerview am Freitag: "Warum sagen Sie nicht, dass das ein substanzieller Fehler von Deutschland war?" Frankreich wolle nur eine abgestimmte Antwort Europas auf die Krise. Das erwarte die Öffentlichkeit. Nationale Haltungen seien keine gute Lösung. Die Europäische Zentralbank (EZB) sei ihrer Verantwortung mit Zinssenkungen gerecht geworden. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet sei deshalb ebenso gestärkt aus der Krise hervorgegangen wie Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy und der britische Premierminister Gordon Brown. Die Euro-Finanzministergruppe müsse deshalb auch ihre Verantwortung übernehmen.

      Zwischen Deutschland und Frankreich hatte es kurz nach dem Ausbruch der Bankenkrise zunächst Streit gegeben über das richtige Vorgehen zur Unterstützung der Banken. Mit dem gemeinsamen Konzept zur Rettung der Geldhäuser, das jedes Land in der Europäischen Union nach seinen Bedürfnissen umsetzt, wurde dann aber eine Lösung gefunden. Auf die harsche Kritik Steinbrücks hin präsentierte Frankreich ein neues Papier zum EU-Gipfel, auf dem die Verhandlungslinie der Europäer für den Weltfinanzgipfel am 15. November festgeklopft werden soll. Es enthält keine Forderung nach einer makroökonomischen Koordination. Diplomaten zufolge herrscht zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Sarkozy, die sich kurz vor Beginn des Gipfels am Mittag zu einem Vier-Augen-Gespräch treffen sollten, große Übereinstimmung.

      Die französische Finanzministerin Christine Lagarde hatte überdies am Dienstag erklärt: "Wir haben nicht die Absicht, eine weltweite Wirtschaftspolitik einzuführen, das ginge zu weit." Steinbrück wiederum sagte, er lehne eine "bindende internationale Koordinierung" der Wirtschaftspolitik ab, habe aber nichts dagegen, "dass bestimmte Prinzipien entwickelt werden, an denen man sich auszurichten hat in seiner makroökonomischen Politik". Diplomaten in Brüssel hielten vor diesem Hintergrund für möglich, dass Deutschland das Papier der Franzosen nun akzeptieren werde.

      In der Tischvorlage für das Mittagessen der EU-Staats- und Regierungschefs am heutigen Freitag heißt es, die internationale Gemeinschaft solle sich um "eine koordinierte Antwort auf künftige makroökonomische Herausforderungen" bemühen und Initiativen zur Verbesserung der "internationalen Steuerung der Wirtschaft" prüfen. Hinzugefügt wurde die Ergänzung "unter dem Dach des Internationalen Währungsfonds (IWF)".

      In einem zweiten Papier regt Paris ein 100-Tage-Programm für die Vorbereitung einer internationalen Finanzreform an. "Der Gipfel (in Washington) sollte ein präzises Arbeitsprogramm aufstellen, damit binnen 100 Tagen konkrete und handhabbare Vorschläge für die wichtigsten Probleme vorgelegt werden können", schreibt die französische EU-Ratspräsidentschaft. Auch die Bundesregierung wünscht einen engen Zeitrahmen: "Man muss das Eisen schmieden, solange es warm ist", hieß es am Donnerstag aus Regierungskreisen in Berlin.

      Der Chef der Euro-Gruppe, Luxemburgs Ministerpräsident Jean-Claude Juncker, forderte eine enge Koordination der nationalen Maßnahmen innerhalb der EU im Kampf gegen die Wirtschaftskrise. Die Wirtschaftspolitik der Euro-Länder müsse enger miteinander verzahnt werden, sagte Juncker dem Deutschlandradio Kultur. Programme der einzelnen Länder zur Konjunkturstärkung dürften sich nicht widersprechen. "Ob man das weltweit tun kann, wage ich zu bezweifeln, aber dass man hier in Europa zu einer Maßnahmendichte kommt, die konjunkturbelebende Auswirkungen hat, das halte ich in der Tat für geboten", sagte Juncker. Es müsse gewährleistet werden, dass die Programmelemente der Länder zusammenpassten.

      Breit angelegte Konjunkturprogramme alten Stils lehnte Juncker erneut ab. "Das führt zu Strohfeuern, das führt zu staatlicher Neuverschuldung und zu einem weiteren Auftürmen der Schuldenberge", warnte er. In Erwägung gezogen werden könnten aber Maßnahmen zur Kaufkraftstärkung von schwächeren Teilen der Gesellschaft oder Steuersenkungen für Problembereiche der Industrie.



      Quelle: Handelsblatt.com
      Avatar
      schrieb am 08.11.08 23:50:02
      Beitrag Nr. 917 ()
      na werden wir sehen was da noch kommt ?

      Joseph Stiglitz
      "Wie der Fall der Mauer"


      http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wirtschaft/aktuell/16…
      Avatar
      schrieb am 09.11.08 00:11:25
      Beitrag Nr. 918 ()
      noch etwas

      Jean Ziegler
      "Tribunal für Spekulanten"

      Es muss ein Übergang kommen vom Kapitalismus zur Zivilisation.

      http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/dokumentation…
      Avatar
      schrieb am 10.11.08 10:09:07
      Beitrag Nr. 919 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.887.360 von feso am 09.11.08 00:11:25http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/dokumentation…
      Avatar
      schrieb am 10.11.08 13:16:40
      Beitrag Nr. 920 ()
      News - 10.11.08 12:51
      US-Versicherer AIG mit Rekord-Quartalsminus: 24,5 Milliarden Dollar
      NEW YORK (dpa-AFX) - Der notleidende US-Versicherer American International Group (AIG) hat im dritten Quartal einen Rekordverlust von 24,5 Milliarden Dollar erlitten. Der in seiner schweren Krise staatlich gestützte Konzern verbuchte damit das vierte Quartalsminus in Folge. Die Verluste summieren sich inzwischen auf insgesamt rund 43 Milliarden Dollar (33 Mrd Euro).

      Allein Abschreibungen und Wertpapierverluste durch die Finanzkrise beliefen sich im dritten Quartal auf mehr als 15 Milliarden Dollar nach Steuern, wie AIG am Montag in New York mitteilte. Der Quartalsverlust fiel weit höher aus als von Experten erwartet. Ein Jahr zuvor hatte AIG noch einen Gewinn von 3,1 Milliarden Dollar erzielt.

      Das bisherige staatliche Rettungspaket für AIG wird zudem durch ein noch größeres Hilfsprogramm abgelöst. Das veränderte Paket im Wert von mehr als 150 Milliarden Dollar sieht den Angaben zufolge auch niedrigere Zinslasten und längere Rückzahlungsfristen vor.

      Die US-Notenbank hatte den zu den weltweit größten Versicherern zählenden Konzern Mitte September in letzter Minute vor dem Zusammenbruch bewahrt. Im Gegenzug erhielt der Staat knapp 80 Prozent der AIG-Anteile.

      Zu seiner Sanierung will AIG umfangreiche Konzernteile verkaufen. Auch deutsche Wettbewerber wie der Allianz-Konzern und die Münchener Rück-Gesellschaft signalisierten bereits Interesse./fd/DP/gr

      Quelle: dpa-AFX
      Avatar
      schrieb am 10.11.08 16:34:14
      Beitrag Nr. 921 ()
      Und weiter gehts mit Milliarden Quartalsverlusten in den USA


      News - 10.11.08 16:28
      US-Hypothekenfinanzierer Fannie Mae mit Rekordminus

      WASHINGTON (dpa-AFX) - Der vom Staat übernommene größte US- Hypothekenfinanzierer Fannie Mae hat im dritten Quartal einen Rekordverlust von rund 29 Milliarden Dollar erlitten.
      Die Gesellschaft musste wegen der Finanzkrise Abschreibungen von mehr als 21 Milliarden Dollar (16 Mrd Euro) vornehmen. Für das Schlussquartal sei ebenfalls ein deutliches Minus zu befürchten, warnte die seit September unter staatlicher Kontrolle geführte Gesellschaft am Montag in Washington.

      Bereits ein Jahr zuvor hatte Fannie Mae einen Verlust von 1,4 Milliarden Dollar verbucht. Der Umsatz kletterte um 53 Prozent auf 4,1 Milliarden Dollar. Die Gesellschaft übernimmt zunehmend Marktanteile, weil private Anbieter wegen der Kreditkrise ausfallen oder ihre Aktivitäten zurückfahren.

      Der Staat hatte angesichts des dramatischen Absturzes am US-Häusermarkt Anfang September die Kontrolle über Fannie Mae und das Schwesterunternehmen Freddie Mac übernommen. Beide waren einst vom Staat zur Unterstützung von Hauskäufern gegründet worden und stehen hinter rund der Hälfte der Immobilienkredite in den USA. /fd/DP/sb

      Quelle: dpa-AFX
      Avatar
      schrieb am 12.11.08 12:10:01
      Beitrag Nr. 922 ()
      Neues Denken noetig !!!!!!!!!!!!!

      http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,589504,00.html


      Es ist hoechste Zeit ,den wieviel Unfug ,gewollt oder ungewollt , bis jetzt passiert ist ,geht doch auf keine Kuhhaut mehr !!
      Avatar
      schrieb am 13.11.08 16:11:13
      Beitrag Nr. 923 ()
      Hallo, liebe Gemeinde!

      Die Sache scheint längst noch nicht ausgestanden zu sein... und die Art und Weise wie die FED nun die notleidenden subprime Papiere zurückkauft (ZUM NENNWERT), um damit die AIG aus ihren Verpflichtungen aus der Rückversicherung zu entlassen, ist ein klares Zeichen von Panik. Man hätte vor Monaten diese Papiere zu 50% aufkaufen können und mit dem Ankauf die Löschung der Versicherung einfordern können - Goldman, Merril und alle andere wären begeistert gewesen.

      Nun nimmt die FED den gesamten "Skandal" in die Bücher und hält die Papiere "bis auf weiteres". Und im Hintergrund laufen die Druckerpressen im Dauerbetrieb.

      Schöne Geschichten zu solchen Themen auch immer gern auf www.forex-gump.de - eher einfach gehalten - dafür verständlich wie ich meine!

      Viele Grüße!
      Finn
      Avatar
      schrieb am 13.11.08 17:36:48
      Beitrag Nr. 924 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.923.160 von feso am 12.11.08 12:10:01Na, was predige ich hier die ganze Zeit?
      Anscheinend ist man endlich bereit, die Zeichen der Zeit zu erkennen. Bretton Woods und die Zuwendung zu alten Zeiten sind wichtig für die westliche Wirtschaftsordnung, BEVOR die Russen den Petro-Rubel einführen.
      Avatar
      schrieb am 15.11.08 10:02:29
      Beitrag Nr. 925 ()
      Avatar
      schrieb am 16.11.08 10:56:26
      Beitrag Nr. 926 ()
      Avatar
      schrieb am 16.11.08 22:31:19
      Beitrag Nr. 927 ()
      http://www.wallstreet-online.de/diskussion/1146130-1-10/fina…

      Es ist schon eine Schande ,was da so gemacht werden darf ! So ein grosses Treffen , der zukuenftige Praesident des Krisenhauptausloesers ist nicht einmal dabei .......

      und wenn man sich den folgenden Link so zu Gemuete fuehrt und sich zb. die Kaeuferin bei der IKB bank so betrachten muss .....

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,590556,00.html
      Avatar
      schrieb am 17.11.08 11:01:58
      Beitrag Nr. 928 ()
      Quelle: ManagerMagazin

      Weltfinanzgipfel
      G20 einigen sich auf dichtes Kontrollnetz
      Die Staats- und Regierungschefs haben sich offenbar auf den Grundsatz effektiver Finanzkontrollen verständigt. Künftig sollen dazu Hedgefonds erheblich stärker reguliert werden als bisher, neue Bilanzierungsrichtlinien für komplizierte Finanzprodukte aufgestellt und Regeln für Ratingagenturen vorgegeben werden. Der Aktionsplan wird insgesamt etwa 50 Punkte umfassen.


      Washington - Die Staats- und Regierungschef der 20 wirtschaftlich bedeutendsten Industrie und Schwellenländer (G20) sind zu einer umfassenden Neuregulierung der Finanzmärkte entschlossen. Das hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Nachmittag auf dem Weltfinanzgipfel in Washington gesagt. "Unser Ziel ist es, dass alle Marktteilnehmer, alle Produkte und alle Märkte wirklich überwacht werden", sagte Merkel. "Ich glaube, es gibt hier einen großen gemeinsamen Willen sicherzustellen, dass sich so eine Krise nicht wiederholt."


      Die Unterhändler der Staats- und Regierungschefs haben sich auf dem Weltfinanzgipfel anscheinend bereits endgültig auf das Abschlussdokument verständigt. Danach werden sich die G-20-Staaten auf gut 50 Kontrollansätze einigen. Dazu zählen offenbar zusätzliche Regeln für Hedgefonds zu regulieren; nach Angaben der Deutschen Presseagentur wurden die entsprechenden Passagen im Abschlussdokument noch einmal verschärft.



      Darüber hinaus sollen Bilanzierungsrichtlinien für solche hochkomplizierten Finanzprodukte entwickelt werden, die teilweise zur Verschärfung der Finanzkrise beigetragen haben. Auch ein besseres Risikomanagement und Regeln für Ratingagenturen werden im Abschlussdokument stehen. Dabei geht es auch um die Frage, inwieweit Banken, die Risikoprodukte anbieten, diese durch Eigenkapital absichern müssen.

      Die Vorhaben sollen bis Ende März im Rahmen eines Aktionsplans umgesetzt werden, sagte Merkel in Washington. Der Plan selbst soll bis Ende März 2009 im Detail ausgearbeitet werden. Merkel bezeichnete den Gipfel als einen Neubeginn in einer sehr schwierigen Situation. Der Aktionsplan zeige, "dass die Staatengemeinschaft handlungsfähig ist", sagte Merkel weiter.

      Jürgen Stark, Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank, hatte die Politiker zuvor vor Schnellschüssen gewarnt. Die Finanzkrise sei sehr komplex und müsse in dieser Komplexität aufgeklärt werden, sagte Stark am Samstag in Berlin. Er hoffe, dass dafür genügend Expertise in Washington vor Ort sei. Es dürfe keine Schnellschüsse geben, die in die falsche Richtung gingen. Ein wichtiger Faktor sei, dass es vor ähnlichen Krisen immer wieder eine expansive Geld- und Haushaltspolitik gegeben habe.

      Der Bundesverband Deutscher Banken hat sich bereits während der Tagung in Washington gegen eine stärkere Regulierung des Finanzmarktes ausgesprochen. Dieser sei bereits die am stärksten regulierte Branche der Wirtschaft überhaupt, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Manfred Weber, am Samstag im Deutschlandradio Kultur.


      Die Gipfelteilnehmer hatten sich gestern zum Auftakt zu einem Arbeitsabendessen getroffen. Dieses sei ein "gutes, produktives Treffen" gewesen, sagte US-Regierungssprecherin Dana Perino. Am Samstag solle über konkrete Maßnahmen zum Schutz des Finanzsystems beraten werden. Erwartet wurde, dass die Staats- und Regierungschefs eine Reihe von Arbeitsaufträgen erteilen, die in ein Frühwarnsystem und in Mechanismen zur besseren Überwachung der Finanzmärkte münden könnten. Uneinig waren sie sich allerdings darüber, welche Rolle internationale Gremien im Detail bei neuen Kontrollen spielen sollen.

      Bush gewählter Nachfolger Barack Obama blieb den Beratungen fern, schickte jedoch Gesandte zu Sondierungsgesprächen. Ex-Außenministerin Madeleine Albright und der frühere republikanische Kongressabgeordnete Jim Leach trafen sich in Obamas Auftrag mit den Präsidenten von Argentinien, Mexiko und Südkorea sowie mit UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. Auch eine Begegnung mit der deutschen Delegation war geplant.

      manager-magazin.de mit Material von afp und reuters
      Avatar
      schrieb am 17.11.08 12:30:58
      Beitrag Nr. 929 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.939.981 von Dorfrichter am 13.11.08 17:36:48Anscheinend ist man endlich bereit, die Zeichen der Zeit zu erkennen. Bretton Woods und die Zuwendung zu alten Zeiten sind wichtig für die westliche Wirtschaftsordnung, BEVOR die Russen den Petro-Rubel einführen.



      ....du meinst anscheinend die Koppelung des Dollars an den Goldstandard?. Du weisst auch was das bedeuten würde? Die Geldmenge würde dramatisch sinken und die gegenwärtige Finanzklemme massiv gefördert...im Endergebnis heisst das bewusst ein neues 1929 ansteuern..... Deflation :eek: mit Massenarbeitslosigkeit und Elend für alle....dagegen scheint mir eine kleine Inflation das deutlich kleinere Problem zu sein! :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 17.11.08 16:34:18
      Beitrag Nr. 930 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.977.209 von IgnatzWrobel am 17.11.08 12:30:58
      dagegen scheint mir eine kleine Inflation das deutlich kleinere Problem zu sein!

      aber sicher doch, wenn sie "klein" wird, die kleine Inflation... Wer hätte das nicht gern?
      Avatar
      schrieb am 17.11.08 19:09:57
      Beitrag Nr. 931 ()
      Ja die G20 beschliesst die Regeln damit Kriesen in Zunkunft erkannt werden...aber was ist denn nun mit der akt. Kriese,...ich meine ich gehe davon aus, dass die akt. Kriese so gross ist, dass ich wahrscheinlich keine Grössere mehr erleben werde. Die Verdrängungstaktik der Politik ist herrlich, Sie beschliessen Maßnahmen zur Verhinderung zukünftiger Kriesen und tun so als wenn sich die jetztige Kriese von selbst regelt.
      Avatar
      schrieb am 17.11.08 19:19:16
      Beitrag Nr. 932 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.977.209 von IgnatzWrobel am 17.11.08 12:30:58Erst nach dem großen Knall. Jetzt die Geldmenge an den Goldpreis zu koppeln wäre natürlich völliger Unsinn.
      Avatar
      schrieb am 18.11.08 14:10:52
      Beitrag Nr. 933 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.980.600 von Dorfrichter am 17.11.08 19:19:16Wobei man sich auch gleich fragen darf, wem denn eigentlich die Geldmege in USD überhaupt noch bekannt ist! Immerhin wird sie schon seit Jahren nicht mehr vermeldet...
      Avatar
      schrieb am 19.11.08 12:19:05
      Beitrag Nr. 934 ()
      Ein schlagender Beweis, daß wir nicht die "Herren im eigenen Hause" sind:

      (Hat zwar nicht direkt mit dem Thema zu tun, aber der kreative Geist wird erkennen, wie abhängig wir hier sind.)

      Nun kann man erahnen, warum bei uns so Vieles unverständlich ist, was da so beschlossen wird und jeglicher Logik einfach entbehrt.
      ________________________________________________________________
      Quelle T-Online-Startseite

      Deutschland hatte über 700 Atombomben
      Erschienen am 16. November 2008
      Ex-Kanzler Helmut Schmidt stoppte den "todbringenden Unsinn" (Foto: dpa)
      Entgegen den bisherigen Aussagen von Politikern und den Erkenntnissen von Historikern sollen bereits ab Mitte der 60erJahre etwa 700 geheime Atombomben in der Bundesrepublik gelagert worden sein. Diese hatten die USA Deutschland für den Fall eines Angriffs auf das Bundesgebiet zur Verfügung gestellt. Das schreibt das Nachrichtenmagazin "Focus" unter Berufung auf den Münchner Geschichtsforscher Detlef Bald.

      Der Historiker habe in verschiedenen Archiven Dokumente gefunden, die die geheime atomare Aufrüstung zweifelsfrei belegten. "Nur etwa zwei Dutzend Menschen waren damals in die Pläne eingeweiht", sagte Bald, der bis 1996 wissenschaftlicher Direktor am Sozialwissenschaftlichen Institut der Bundeswehr in München war.



      Für nuklearen Erstschlag gedacht
      Bald, der unter anderem Zugriff auf das Privatarchiv von Ex-Kanzler Helmut Schmidt hatte, habe die bisher unwidersprochene Auffassung von Forschern, Politikern und Generälen widerlegt, die diese geheimen Atombomben in Deutschland als "Gerüchte" oder "Hirngespinste" der Friedensbewegung abgetan hätten, schreibt das Magazin. "Die Atombomben sollten gezündet werden, wenn Deutschland angegriffen wird. Sie waren für den nuklearen Ersteinsatz gedacht", wird Bald zitiert.

      Militär entschied über Einsatz
      Die Sprengkraft der ADMs (Atomic Demolition Munition) und deren kleinerer Version, SADM (Special Atomic Demolition Munition), betrug demnach 0,2 bis 45 Kilotonnen. Jede einzelne der großen sogenannten Atom-Minen - davon lagerten in der Bundesrepublik mindestens 50 - besaß damit die mindestens dreifache Zerstörungskraft der Hiroshima-Bombe, wie "Focus" schreibt. Bald zufolge entschied allein das Militär über den Einsatz der Waffen: "Kein deutscher, kein amerikanischer Politiker hätte zustimmen müssen."


      "Todbringender Unsinn"
      Der Wissenschaftler belegt diese Aussage mit den gefundenen Geheim-Dokumenten. Als Schmidt 1969 unter Bundeskanzler Willy Brandt Verteidigungsminister wurde, stoppte er demnach den "todbringenden Unsinn". Zusammen mit seinem US-Kollegen Melvin Laird habe Schmidt einen Erfolg erreicht, der in dem Dokument "Deutsche Einsatzbeschränkungen für ADM (National Constrains)" am 23. Oktober 1973 festgeschrieben worden sei.


      Schmidt bestätigt Bericht
      "Damit werden die Atom-Minen aus Deutschland beseitigt und dem Militär die Macht entzogen", erklärte Bald. Am Freitag erscheint Balds Buch "Politik der Verantwortung", in dem er die Ergebnisse seiner Forschung zusammenfasst. Altkanzler Schmidt bestätigt darin laut "Focus" die Recherchen des Wissenschaftlers.
      Avatar
      schrieb am 24.11.08 11:35:40
      Beitrag Nr. 935 ()
      24.11.2008 11:08 Uhr Drucken | Versenden | Kontakt

      USA: Krisenbank bekommt Staatsgeld
      Not-Operation für Citigroup stützt den Dax
      In letzter Minute bewahrt die US-Regierung die Citigroup vor einem Desaster: 20 Milliarden Dollar fließen direkt an die Bank, dazu bürgt der Staat für weitere Milliarden-Risiken. Der Dax steigt deutlich - nun wartet die Finanzwelt gespannt auf die Reaktion der Wall Street.




      Die US-Regierung will die Citigroup vor "außergewöhnlich hohen Verlusten" schützen.
      Foto: AP



      Bevor am Montag die Börsen eröffnen, hat die US-Regierung der angeschlagenen Bank Citigroup mit einem Milliardenpaket unter die Arme gegriffen - und das bereits zum zweiten Mal. Sie werde die Bank vor "außergewöhnlich hohen Verlusten" schützen, kündigte die Regierung am späten Sonntagabend in Washington an und reagierte damit auf Befürchtungen, die Krise der ehemals weltgrößten Bank könne am Montag die Börsenkurse einbrechen lassen.





      ANZEIGE

      Mehr zum Thema
      Krise bei US-BankenCitigroup in Not
      --------------------------------------------------------------------------------
      Folgen der FinanzkriseCitigroup streicht 53.000 Stellen Nun springt der Staat ein - und übernimmt für 20 Milliarden Dollar einen Anteil an der Krisenbank, deren Aktien zuletzt einen drastischen Kursverfall erlebt hatten. Die Regierung wolle die Aktien auf Dauer halten. Zudem stehe die Zentralbank Fed bereit, alle weiteren Risiken im Anlagenbereich über Kredite ohne Regressforderungen zu übernehmen. Das Geld werde im Rahmen des 700-Milliarden-Dollar-Rettungsplans der US-Regierung für die Finanzbranche gezahlt, hieß es.

      Zudem gibt die Regierung Garantien für bis zu 306 Milliarden Dollar an riskanten Krediten und Aktien, wie das Finanzministerium, die Notenbank und die staatliche Einlagensicherung mitteilten. Änderungen in der Unternehmensspitze verlange die Regierung nicht.

      Keine Reaktion auf die Rettungsaktion gab es an Asiens Börsen. Auch Gewinnmitnahmen nach den Zuwächsen der vergangenen Woche infolge des angekündigten Konjunkturpaktes der Regierung in Peking drückten die Kurse.

      Der Leitindex der Börse in Shanghai schloss mit 3,7 Prozent im Minus bei 1897 Punkten. Der Hang-Seng-Index verlor 1,6 Prozent auf 12.457 Zähler. Der H-Index der Aktien vom chinesischen Festland büßte 0,8 Prozent auf 6376 Stellen ein. In Japan ruhte der Handel an den Börsen aufgrund eines Feiertags.

      In Deutschland sorgte die Nachricht jedoch für Erleichterung - vor allem für die Finanztitel. Der Dax stieg am Morgen um 3,03 Prozent auf 4253 Punkte. Commerzbank-Papiere verteuerten sich zu Handelsbeginn um 8,82 Prozent auf 5,93 Euro, Titel der Deutschen Bank standen mit 5,16 Prozent im Plus bei 19,77 Euro.


      Citigroup 4,12 € +1,16 +39,18%
      zur Übersicht ...
      Börsenkurs drastisch eingebrochen
      Investoren sind besorgt, dass die vielen unsicheren Kredite bei der Citigroup zu Verlusten werden könnten, wenn die wirtschaftliche Lage noch schlechter wird. Die Aktien der zweitgrößten Bank der Welt rutschten am Freitag unter vier Dollar.

      Die Citigroup gehörte zu den ersten neun Banken, bei denen die Regierung im Rahmen eines Hilfsprogramms im vergangenen Monat eingestiegen sind. Die Bank erhielt damals 25 Milliarden Dollar, mehr als ihr derzeitiger Börsenwert. In der vergangenen Woche hatte die Aktie 60 Prozent ihres Wertes verloren.

      Daraufhin hatte die Bank angekündigt, weltweit rund 50.000 Stellen zu streichen. Die Bank hatte im dritten Quartal dieses Jahres einen Verlust von 2,8 Milliarden Dollar angegeben und damit das vierte Quartal in Folge rote Zahlen geschrieben.


      Quelle: sueddeutsche Zeitung

      Der Aktienmarkt steigt nach Bekanntgabe, obwohl das ein Alarmzeichen erster Güte ist.
      Avatar
      schrieb am 25.11.08 00:40:13
      Beitrag Nr. 936 ()
      Einer und seine …..Aussagen
      http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,592304,00.html

      und hier der neue und der alte Präsident ,beide kennen nur eines :Schulden auf Kosten der ganzen Welt ….
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,592495,00.html

      und hier die Siemens Gewerkschaftsbestechung
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,592438,00.html

      und dabei machen auch noch die Mafiosi das Geschäft ….
      http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,590984,00.html

      und da fragt sich so mancher Beamter ,dem der Rechnungshof auf die Finger klopfte ,da er mal bei einer kleinen Ausgabe versehentlich den Eurocent vor dem Ausgeben nicht zweimal umdrehte,wieso geht das Geld ausgeben jetzt so mir nichts dir nichts ,weil es die Banken brauchen und beim Casino Boerse mit den Derivaten,Zertifikaten und Short bzw.nacked short selling verwurstelt haben !!!!Wo hatte hier der Rechnungshof seine Augen ?????Was war mit der Finanzmarktaufsicht los ,ach ja man musste ja beim Personal einsparen ,das machen die Privaten besser….( Ratingagenturen ,Wirtschaftsprüfer ……)
      Was sagt ein Pensionist ueber seine von den Bankern und Politikern eingeredete hart ersparte Zusatzpension ,die leider nur mehr zu einem ganz kleinen Teil ausbezahlt werden kann ,da das entsprechende Papierl nichts mehr wert ist ????
      Was sagen die Menschen in den Entwicklungslaendern ,denen die Rohstoffe nicht entsprechend bezahlt wurden ,und sich jetzt keine Nahrungsmittel mehr leisten können ????
      Was sagt der treue ,fleissige Arbeitnehmer ,der infolge des hohen Arbeitsstresses etwas zu lange im Krankenstand ist und nun gekuendigt wird ???
      Was sagt der Unternehmer der vielleicht durch der ungluecklichern Verkettung von Umstaenden wegen 5000 Euro vom Fiskus oder Krankenkasse in den Konkurs geschickt wird und dadurch sein ganzes Lebenswerk verliert und in existenzielle Noete kommt ????

      Bekommen die auch alle so mir nichts dir nichts ,Geld nachgeschmissen ?????

      Von Natur aus sind die Menschen fast gleich; erst die Gewohnheiten entfernen sie voneinander.
      Konfuzius
      Avatar
      schrieb am 25.11.08 12:45:56
      Beitrag Nr. 937 ()
      Kann sich einer vorstellen, dass diese Finanzkrise/Schuldenkrise schneller enden wird als in einer massiven Wirtschaftskrise mit > 20% Arbeitslosenrate?
      Folgen wir noch dem gemäßigtem Beispiel Japans der letzten 15 Jahre?
      Oder enden wir in einem 3.Weltkrieg, wenn die Hegemonialmacht und Missionarin des Kapitalismus USA zu schwächeln beginnt, wie einst das römische Reich?

      Im Gegensatz zu einem Weltkrieg ist ja eine Welt-Wirtschaftskrise ein Kinkerlitzchen. (Nur das Vermögen verliert Wert, nach dem Krieg gibt es gar kein Vermögen mehr)

      Ich für meinen Teil bin noch optimistisch. In jedem Fall muss es zu einer Entschuldung kommen. Dies geht eineseits über 0% Zinsen (Japan) dauert jedoch sehr lange, oder (Hyper)inflation (wie es die FED seit langem praktiziert) oder Hyperinflation nach Staatsinsolvenz.
      Danach könnte (nach einer neuen Währungsordnung) das Schuldenrad wieder von vorn beginnen für die nächsten 50 Jahre, mangels besserer Lösungen?
      Vielleicht reicht das aber auch nicht und man müsste eine "kleine" Kapitalistische Revolution einbauen, die eine Vermögensumverteilung (nicht Einkommen sonder Vermögen !) von Super-Reich zu Arm zum Ziel hat. (Das Vermögen soll sich ja in letzter Zeit auf einige wenige ziemlich agglomeriert haben).
      Aber vielleicht reicht es schon die Steuerparadiese zu schließen um das dort gehortete und blitz blank gewaschene Schwarzgeld den Staatsbudgets zuzuführen.
      Ach ja und dann fehlen noch die Lösungen für zu groß werdende Weltbevölkerung und die nächste Ölkrise....
      Avatar
      schrieb am 25.11.08 13:03:44
      Beitrag Nr. 938 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.059.643 von veronicamars am 25.11.08 12:45:56Ich für meinen Teil bin noch optimistisch. In jedem Fall muss es zu einer Entschuldung kommen.

      Das sieht aber nach dem Gegenteil aus.
      http://www.goldseiten.de/content/diverses/artikel.php?storyi…

      Hier soll anscheinend die "Kernschmelze" verhindert werden. Die Geschichte wiederholt sich, eine Inflation ist die Folge. Man kalkuliert das offenbar ein.
      Avatar
      schrieb am 25.11.08 13:09:54
      Beitrag Nr. 939 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.059.643 von veronicamars am 25.11.08 12:45:56"Danach könnte (nach einer neuen Währungsordnung) das Schuldenrad wieder von vorn beginnen für die nächsten 50 Jahre, mangels besserer Lösungen?"

      Davon gehe ich aus.
      Avatar
      schrieb am 25.11.08 15:15:58
      Beitrag Nr. 940 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.059.918 von bieraktionaer2 am 25.11.08 13:09:54Wenigstens in den USA scheint man die Inflation hinzunehmen und herbeiführen zu wollen. Die Anzeichen dafür verdichten sich.
      Avatar
      schrieb am 26.11.08 18:48:12
      Beitrag Nr. 941 ()
      quelle: FTD

      Das Kapital
      Ein ganzes Land subprime
      Die Anleger scheinen tatsächlich zu glauben, dass die Fed die vielen wertlosen Dollar, mit denen sie derzeit um sich wirft, bei erster Gelegenheit wieder einsammelt. Nicht doch, sie wird noch mehr drucken.


      Wer noch einen Cent in Dollar hält, dem ist kaum mehr zu helfen. Die Fed hat ihre Bilanzsumme seit September von 900 auf 2 200 Mrd. $ erhöht und will jetzt 800 Mrd. $ durch den Aufkauf von Ramschkrediten nachschießen. Auch damit wird sie es nicht bewenden lassen, denn die Instrumente zur Ausweitung der Zentralbankmenge, die die Fed sich jüngst gebastelt hat, geben noch einiges her.

      Doch wird sie die geldpolitische Lockerung, wie dieser Wutanfall euphemistisch genannt wird, auch zurücknehmen, sobald die US-Konjunktur sich fängt? Natürlich nicht - oder jedenfalls nur zum Teil. Denn am Ende werden die Schulden von Verbrauchern, Firmen, Staat und Finanzsektor, die sich auf 49.000 Mrd. $ summieren, noch weiter steigen, schließlich ist die Freischaufelung der Kreditkanäle das erklärte Ziel der US-Notenbank. "Normale" Realzinsen wird die US-Wirtschaft dann aber noch weniger wegstecken können als derzeit - schon mit Blick auf die gleichzeitig ausufernden Staatsschulden, die bereits auflaufen, bevor es mit den Defiziten im Gesundheits- und Sozialwesen ab 2010 so richtig losgeht. Im Gegenteil: Die Fed wird ihre Dosis künftig bei jedem Anzeichen konjunktureller Schwäche noch erhöhen müssen. Und davon wird es viele geben, sobald die gewünschte Inflation ausbricht - oder das Ausland die Überflutung der Welt mit wertlosen Dollar nicht mehr mitmacht, es zu einer Vertrauenskrise und zu einer Flucht aus US-Staatsanleihen kommt.



      Das Desaster auf einen BlickDas Problem bleibt schlicht, dass die Ursachen der aus Amerika rührenden Wirtschaftskrise - zu niedrige Realzinsen, zu geringe Ersparnis, zu viel Konsum, beträchtliche privatwirtschaftliche Finanzierungsdefizite, Überschuldung und Kapitalfehlallokation - mit einer Politik bekämpft werden, die es darauf anlegt, alles noch zu verschlimmern. Man muss es sich auf der Zunge zergehen lassen: Den revidierten BIP-Zahlen gemäß wiesen die USA selbst im dritten Quartal noch ein Außenhandelsdefizit von annualisiert 706,5 Mrd. $ auf; dabei ist die Arbeitslosenquote in der weitesten offiziellen Abgrenzung bereits um vier Prozentpunkte gestiegen, und das Fiskalpaket von wohl 700 Mrd. $ steht noch bevor.

      Alle Ausländer, die mit dem Gedanken spielen, diese Maßlosigkeit weiter zu finanzieren, müssen sich da fragen, ob es ihnen mit ihren US-Aktiva künftig besser ergeht als bisher. Denn obwohl sie ein US-Leistungsbilanzdefizit von kumuliert 5 177 Mrd. $ gestopft haben, hat sich die Nettovermögensposition der USA gegenüber dem Ausland zwischen 1997 und 2007 ja bloß um 1 662 Mrd. $ verschlechtert.

      Natürlich hat Europa ähnliche und eigene Probleme. Aber solange der Euro-Raum davon verschont bleibt, Großbritannien aufnehmen zu müssen, sind diese schon angesichts der privaten Sparquote von 14 Prozent vergleichsweise überschaubar. Eine gezielte Inflationierung ist jedenfalls kaum zu erwarten. Das ist immerhin schon mal was in diesen Tagen.
      Avatar
      schrieb am 27.11.08 07:10:32
      Beitrag Nr. 942 ()
      Die Fed wird ihre Dosis künftig bei jedem Anzeichen konjunktureller Schwäche noch erhöhen müssen. Und davon wird es viele geben, sobald die gewünschte Inflation ausbricht - oder das Ausland die Überflutung der Welt mit wertlosen Dollar nicht mehr mitmacht, es zu einer Vertrauenskrise und zu einer Flucht aus US-Staatsanleihen kommt.

      Da bin ich ganz deiner Meinung.


      Nur wie lange wird es dauern bis es zu so einer Vertrauenskrise kommt? Es hört sich fast so an, wie wenn es nicht eine langsame Inflation ist die beschleunigt, die dann den Dollar wertlos macht.

      Sondern: Ein kleiner Auslöser (zB ein Konflikt, Unfall etc) könnte irgendein Land (mit Dollar Reserven) und ein paar weitsichtigen Spekulanten dazu veranlassen den Dollar (bzw. US-Staatsanleihen) zu verkaufen. Das würde dann relativ schnell gehen und der Dollar wäre "spontan" gegenüber Yen, SFR, Gold und evtl auch EUR um zB 40% abgewertet. (Bei gleichzeitigem Renditeanstieg bei US-Staatsanleihen von ...%)
      Und was dann? Dann kommt der IWF und drückt Amerika ein Sparprogramm aufs Aug :)
      Aber Gottseidank sind die Amerikaner großteils in ihrer eigenen Währung verschuldet, daher leiden alle $-Halter mit ...
      Evtl wäre es gar nicht dumm mitzuspielen und sich auch in $ zu verschulden, die Zinsen können ja eh nie mehr steigen.

      "Normale" Realzinsen wird die US-Wirtschaft dann aber noch weniger wegstecken können
      Avatar
      schrieb am 28.11.08 08:25:27
      Beitrag Nr. 943 ()
      Avatar
      schrieb am 28.11.08 12:53:12
      Beitrag Nr. 944 ()
      Solltet Ihr vorhaben zu einem Anwalt zu gehen, bitte nicht den Emissionskatalog vergessen! Prüfen lassen, inwieweit sich die Haftungsfrage auf BERTELSMANN ausweitet. Gewinnabführung ja/nein, wenn ja, dann schauts ganz gut aus.

      Die neu errichtete Immobilie nicht vergessen, und was ganz wichtig ist:

      Damals der SPRAY-DEAL Kauf und Verkauf!

      Auch die Lycos GmbH dürfte in den Focus rücken.
      Avatar
      schrieb am 28.11.08 13:28:03
      Beitrag Nr. 945 ()
      #942 falscher Thread!
      Avatar
      schrieb am 28.11.08 13:32:29
      Beitrag Nr. 946 ()
      Royal Bank of Scotland
      Vorübergehend verstaatlicht

      Der britische Staat wird Mehrheitseigner der Royal Bank of Scotland. Da die Großbank für eine Kapitalerhöhung von 15 Milliarden Pfund keine privaten Investoren fand, kauft nun der Staat die Aktien. Der Steuerzahler hat schon jetzt damit mehr als zwei Milliarden Pfund verloren.

      London - Die britische Regierung wird mit Hilfe des britischen Bankenrettungspakets zudem RBS-Vorzugsaktien im Wert von 5 Milliarden Pfund erwerben. Damit summiert sich der Anteil des Staats an der Großbank auf fast 58 Prozent.


      RBS: In Regierungshand

      © DPANeben der RBS bedienen sich auch die vor einer Fusion stehenden Finanzinstitute Halifax Bank of Scotland und Lloyds TSB mit insgesamt 17 Milliarden Pfund aus dem Rettungspaket der Regierung, nachdem sie wegen der Weltwirtschaftskrise in Schieflage geraten waren. Damit wird der Staat an dem neuen Bankenriesen einen Anteil von mehr als 40 Prozent halten. Die beiden übrigen Großbanken HSBC und Barclays waren bislang ohne staatliche Rettungsinvestitionen ausgekommen.

      RBS-Chef Stephen Hester bedauerte, dass die bereits existierenden Anteilseigner nur einen Bruchteil der angebotenen neuen Aktie zeichneten. Ziel sei es nun, das Geschäft wieder aufzubauen, nachdem die Kreditkrise die Bank in die Knie gezwungen habe. Nach Abschreibungen von 5,9 Milliarden Pfund hatte RBS im August für die erste Hälfte des Geschäftsjahrs erstmals einen Verlust in Höhe von 692 Millionen Pfund ausgewiesen.


      Mehr zum Thema
      Großbritannien: Barclays verzichtet auf Staatshilfe (13.10.2008)RBS: Bitteres Erwachen (09.06.2008)Da der Preis von 65,5 Pence pro Aktie um 10 Pence über dem aktuellen RBS-Börsenwert liegt, hat der Steuerzahler mit dem Geschäft bereits 2,3 Milliarden Pfund verloren. Erst in der vergangenen Woche hatten die RBS-Aktionäre den Weg für das Einspringen der Regierung frei gemacht. Dadurch unterliegt die Bank Beschränkungen, etwa bei der Bezahlung ihres Managements oder bei der Dividendenausschüttung.

      Nach Darstellung der Regierung handelt es sich dennoch um keine echte Verstaatlichung, denn der Staat wolle die Aktien nur vorübergehend halten, bis die Banken wieder stark genug sind. Bislang kontrolliert die Regierung in London die verstaatlichten Hypothekenbanken Northern Rock und Bradford & Bingley.

      manager-magazin.de mit Material von dpa
      Avatar
      schrieb am 28.11.08 23:49:32
      Beitrag Nr. 947 ()
      Lizenz zum Bauernfang

      Mit teils haarsträubenden Beispielen aus seiner langjährigen Praxis skizziert Stefan Loipfinger in seinem neuen Buch "Lizenz zum Bauernfang" Ursachen und Zusammenhänge aus der deutschen Fonds- und Beteiligungsszene, von der viele Anleger regelrecht abgezockt werden. Auch die angeblich unabhängigen Ratingagenturen und Analysehäuser kommen nicht ungeschoren davon. Gleiches gilt für die durch Untätigkeit glänzende Bundesaufsicht BaFin. Auch deren bisheriges Handeln zeigt einen enormen Reformbedarf.

      http://www.wallstreet-online.de/nachrichten/nachricht/263465… ..........
      Avatar
      schrieb am 29.11.08 00:10:41
      Beitrag Nr. 948 ()
      http://news.orf.at/?href=http%3A%2F%2Fnews.orf.at%2Fticker%2…

      UNO: In Finanzkrise nicht auf die Ärmsten vergessen
      UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon hat die Weltgemeinschaft zu einer umfassenden Strategie im Kampf gegen die Finanzkrise und die Armut aufgefordert. "Wir müssen in größeren Kategorien denken", sagte Ban heute vor Journalisten am Rande einer Finanzentwicklungskonferenz der Vereinten Nationen in Katars Hauptstadt Doha.

      Es werde ein wirklich weltweites Konjunkturprogramm benötigt, das auch den Bedürfnissen der Schwellen- und Entwicklungsländer gerecht werde. "Wir müssen auch die Armen und Schwächsten schützen, nicht nur die Reichen und Mächtigen." Ban kritisierte, dass wenige Vertreter aus Industrienationen zu der Konferenz kamen.

      Nur Sarkozy kam nach Katar
      "Natürlich hatten wir gehofft, dass mehr hochrangige Delegationen vertreten sein würden", sagte Ban. Der französische Präsident und amtierender EU-Ratsvorsitzende Nicolas Sarkozy sei als Vertreter der führenden Industrie- und Schwellenländer (G-20) gekommen.

      Sarkozy ist aber der einzige Vertreter westlicher Industriestaaten. Die Chefs von Weltbank und Internationalem Währungsfonds (IWF) kamen nicht nach Katar. Allgemein scheint die Finanzkrise die Bereitschaft zur Unterstützung von Entwicklungsländern und Hilfsorganisationen gemindert zu haben.

      Eine Schande ,durch und durch !!!!!!
      Noch dazu ,wenn man lesen muss ,dass diese Finanzkrise bis jetzt schon hoehere Kosten wie der 2.Weltkrieg verursacht hat ,dann muss doch einem Normalsterblichen der Atem stocken !!
      Avatar
      schrieb am 01.12.08 17:44:32
      Beitrag Nr. 949 ()
      Avatar
      schrieb am 04.12.08 13:13:33
      Beitrag Nr. 950 ()
      Thema Schiffsbeteiligungen
      ManagerMagazin

      http://www.manager-magazin.de/geld/geldanlage/0,2828,577854,…
      Avatar
      schrieb am 08.12.08 14:57:22
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 09.12.08 10:42:30
      Beitrag Nr. 952 ()
      Ein denkwürdiger Artikel über die derzeitige desolate Verfassung der USA, die den derzeitigen Zusstand nicht besser beschreiben könnte:

      Quelle: sueddeutsche Zeitung

      http://www.sueddeutsche.de/,ra3m1/wirtschaft/130/450847/text…
      Avatar
      schrieb am 09.12.08 11:10:12
      Beitrag Nr. 953 ()
      Und wie siehts momentan in Japan aus?
      Quelle:FTD


      http://www.ftd.de/politik/international/:Agenda-Japan-erfass…
      Avatar
      schrieb am 10.12.08 14:53:54
      Beitrag Nr. 954 ()
      http://www.boerse-express.com/pages/727999

      Greenberg sieht das Ende der Wall Street

      Bloomberg zu aktuellen Markttendenzen

      Wall-Street-Veteran Alan "Ace" Greenberg sieht das Ende des von ihm mit eingeführten Investmentbanken-Modells. "Die Wall Street gibt es nicht mehr", erklärte der ehemalige Vorstandschef von Bear Stearns Cos. im TV-Interview mit Bloomberg News. "Das Modell funktioniert einfach nicht, weil es Gerüchten ausgeliefert ist."

      Nachdem JPMorgan Chase & Co. im März die Investmentbank Bear Stearns übernommen hatte, blieb Greenberg weiter an Bord. Die erzwungene Übernahme rettete Bear Stearns vor der drohenden Insolvenz, nachdem acht Monate zuvor zwei Bear-Hedgefonds aufgrund der Subprimekrise zusammengebrochen waren. Die Zweifel der Investoren an hypothekenbesicherten Wertpapieren führten schließlich zur Kreditkrise, die darin gipfelte, dass die Kreditmärkte praktisch einfroren.

      Die Wall Street habe sich "unwiderruflich" verändert, erklärte der 81jährige Greenberg. Während Bear Stearns zwangsweise übernommen wurde, musste der Konkurrent Lehman Brothers Holdings Inc. Insolvenz beantragen. Merrill Lynch & Co. verkaufte sich selbst an Bank of America Corp., um diesem Schicksal zu entgehen. Morgan Stanley und Goldman Sachs Group Inc. wandelten sich in Bankholdings um, um ihre Finanzierungsmöglichkeiten zu verbessern.

      "Gerüchte können aufkommen und sich zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung entwickeln", erklärte Greenberg, der von 1978 bis 1993 Vorstandsvorsitzender bei Bear Stearns war. In seinen über 60 Jahren an der Wall Street habe er nie etwas erlebt, das der aktuellen Konjunkturflaute und den Turbulenzen an der Wall Street auch nur entfernt nahe komme.

      Überlebenschancen sieht Greenberg an der Wall Street unter anderem für Firmen, die sich auf die Fusionsberatung spezialisiert haben. Unabhängige Einschätzungen seien gefragt, führte er aus.

      ( in Kooperation mit Bloomberg )

      Vielleicht rauft man sich doch mal dazu auf ,die geruechteverstaerkenden und weidlich ausnuetzenden Apparrate ,Zertifikate und Derivate bzw.nach dem physykalischen Fachausdruck genannt- Hebelgeraete -abzubauen oder zu verbieten ?
      Damit Boerse wieder Boerse ist ,und nicht das reinste Spielcasino !
      Oder macht es den Politikern und zustaendigen Finanzkommisaeren bzw.den Aufsichtsorganen soviel Spass mit den Feuerwehrautos durch die Gegend zu Kurven um einen Flaechenbrand zu loeschen wo sie dabei doch das nach meiner bescheidenen Ansicht ,meistausloesende ,die HYPERSPEKULATION (den Benzin ) nicht wegräumen lassen !?
      Dazu passt noch :
      Wenn ich das schon lesen muss : Short Selling Verbote machen Sorgen !!
      http://www.boerse-express.com/pages/727183

      frage ich mich ,wieviel muss noch kaputtgehen ,oder ist es wirklich so gewollt ?

      Wieviel 1000e Firmen sind damit schon abgewuergt worden ,wieviel Minen mussten schon zusperren ,wie oft wurde die Ware Roh oder Agrarstoff schon preislich in den Keller geschoben oder zur Wertlosigkeit gebrachthat in dem man sich bei tatsaechlichen Investoren mit oder ohne deren Wissen gegen geringe Gebuehr Stuecke geliehen hat ,um sie spaeter bei entsprechend niedrigeren Preis zurueckzugeben
      http://www.boerse-express.com/wiki/Short_Selling

      Oder man verkaufte sogar mehr Stuecke als ueberhaupt jemals vorhanden waren ??? (nacked short selling)

      Oder ist die SPEZIE Hedgefund ,Zocker ect. schon so ein Imperium ,das ueber ALLEM steht ,egal wieviele Firmen ,Kapital ,Kapitalstrukturen und deren Mitarbeiter bzw. Volkswirtschaften damit scheibchenweise rasant zugrundegerichtet werden ????

      Oder ist es die Spezie Mensch in seiner Gier nach Geld?

      Ich bin natuerlich nicht ausgenommen ……

      Aber natuerlich jener brave Familienvater , dem man immer die Privatvorsorge eingeredet hat ,und jetzt vor dem Nichts steht !!!!?

      Dazu noch folgender Spiegelbericht :

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,595109,00.html

      Ist es um des Scheines Willen,
      oder kommt der Wille zum Schein ?
      Darin wird wohl die Wahrheit liegen;
      Oder es kann auch ,die Luege sein !
      feso

      Wir glauben, Erfahrungen zu machen, aber die Erfahrungen machen uns.
      Eugène Ionesco
      Avatar
      schrieb am 10.12.08 15:03:02
      Beitrag Nr. 955 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.180.299 von feso am 10.12.08 14:53:54Das ganze System ist es nicht wert, erhalten zu bleiben. Es basiert auf Lug und Betrug, trixen, tarnen, täuschen sind an der Tagesordnung.

      Aus den USA kam noch nie was "Gescheites", nur Dreck, aus dem dann Geld gemacht wurde.
      Avatar
      schrieb am 10.12.08 15:40:32
      Beitrag Nr. 956 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.180.299 von feso am 10.12.08 14:53:54dazu passend noch :

      WERTLOSE ZERTIFIKATE
      Banken blockieren Hilfe für Lehman-Opfer

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,595643,00.html

      tja Dorfrichter .es riecht leider etwas stark ......
      Avatar
      schrieb am 10.12.08 16:40:25
      Beitrag Nr. 957 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.180.647 von feso am 10.12.08 15:40:32Man sollte diesen Zigeunern (LEHMANN-EIGNER) in den USA die Hütten anzünden.
      Avatar
      schrieb am 10.12.08 16:45:46
      Beitrag Nr. 958 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.180.364 von Dorfrichter am 10.12.08 15:03:02:D gut gesagt:D, auch meine meinung
      Avatar
      schrieb am 10.12.08 17:26:31
      Beitrag Nr. 959 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.181.195 von curacanne am 10.12.08 16:45:46Einmalig in der Fed-Historie
      US-Notenbank sucht Geldgeber
      Die Finanzkrise treibt seltsame Blüten: Die amerikanische Zentralbank plant erstmals in ihrer fast 100-jährigen Geschichte die Ausgabe eigener Anleihen.


      US-FinanzkrisePaulson und die faulen Kredite Vertreter der Federal Reserve hätten diesbezüglich Kontakt mit dem Kongress aufgenommen, berichtete das Wall Street Journal am Mittwoch unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Personen.

      Neben der Ausgabe von Bonds könnte sich die Fed auch anderweitig selbst Geld leihen, hieß es. Die Gespräche seien in einem frühen Stadium und es sei unklar, ob die Fed die Pläne wirklich umsetzen werde, hieß es.

      Die Ausgabe eigener Schuldtitel würde der Fed neue Flexibilität und Mittel im Kampf gegen die Folgen der Finanzkrise verleihen. Zwar kann sich die Notenbank prinzipiell auch das dafür benötigte Geld drucken, dies hätte jedoch unabsehbare unerwünschte Folgen für die Wirtschaft und würde die Inflation anheizen.


      Zinssenkungspotential weitgehend ausgereizt
      Durch die Ausgabe eigener Anleihen oder anderer Papiere entstünde aber möglicherweise ein Problem in der Gesamtkoordination der Staatsverschuldung in den USA. Dort ist, wie etwa auch in Deutschland, das Finanzministerium für die Ausgabe staatlicher Schuldtitel verantwortlich.

      Die Fed greift wie andere Notenbanken auch bei der Bekämpfung der Krise schon seit längerer Zeit auch zu alternativen geldpolitischen Mitteln. Sie hat ihre schärfste Waffe, den Leitzins, in den letzten Monaten bereits bis auf ein Prozent reduziert und damit kaum noch Manövriermöglichkeit.




      Fed unter Druck: Die Notenbank hat ihre Bilanzsumme zuletzt auf mehr als zwei Billionen Dollar aufgebläht

      Experten rechnen damit, dass die Fed ihren Leitzins kommende Woche sogar noch weiter senken wird.

      Fed-Chef Ben Bernanke hatte zuletzt bereits angedeutet, er könne zudem bald zum so genannten Quantitative Easing übergehen und die Wirtschaft nicht mehr über den Preis des Geldes, den Leitzins, sondern über die Geldmenge steuern, in dem die Fed zum Beispiel Wertpapiere direkt ankauft.

      Die Fed steht nach rund eineinhalb Jahren Finanzkrise unter Druck. Da die Notenbank seit Monaten die Banken mit immer neuer Liquidität versorgt, hat sich ihre Bilanzsumme zuletzt bis auf mehr als zwei Billionen Dollar aufgebläht.


      (sueddeutsche.de/Reuters/hgn/mel)

      Avatar
      schrieb am 10.12.08 19:07:42
      Beitrag Nr. 960 ()
      Wie lange schaut man der FED noch zu ,bei ihrem Schlamassl !?
      Wo sind die neuen REGULARIEN ????

      Wie z.B. hier ,ein ganz,kleiner Anfang ,zwar auf der falschen Seite aber immerhin,das nicht ein M.... Anlageberater werden kann :

      Neue Regeln für Anlageberater geplant
      http://help.orf.at/?story=8416
      Avatar
      schrieb am 10.12.08 19:14:48
      Beitrag Nr. 961 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.182.402 von feso am 10.12.08 19:07:42Es gibt keine "Regularien", denn die bestimmt die FED! Nach meinen Recherchen bestimmt die FED nicht nur die Finanzpolitik. Ihr Arm reicht weit ins weiße Haus und ins Herz, dem Pentagon.


      Das kann überhaupt nicht anders sein, denn Kriege plant man nicht über die Nacht. Hierfür sind Vorausplanungen vonnöten, Geldmittel, Zweck und Grund.

      20-30 Jahre Vorausplanung sind da ein Pappenstiel. Nach meiner Meinung ist das Pentagon nur der verlängerte Arm. Nur so kann man dieses Treiben erklären.
      Avatar
      schrieb am 11.12.08 16:00:59
      Beitrag Nr. 962 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.182.456 von Dorfrichter am 10.12.08 19:14:48aber es koennte auch doch so ,sein ,das nicht jede r Kongress -oder Senatsabgeordnete weiss ,wer hinter der FED steckt ?

      wenn man das so liest :
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,595751,00.html

      Das Ministerium muss den Kongress informieren, wenn es die zweite Hälfte des Rettungspaketes verwenden will. Der Vertreter des Finanzministeriums erklärte dem Ausschuss, bisher sei keine Entscheidung darüber getroffen worden, wie die restlichen 350 Milliarden Dollar eingesetzt werden sollen. Viele Abgeordnete fordern ihrerseits staatliche Angebote zur Umschuldung von Hypotheken. Zahlreiche Hausbesitzer können sie wegen der Finanzkrise nicht mehr bedienen.

      Da gefaellt mir Herr Koehler wesentlich besser :

      Der Bundespräsident kritisierte die mangelnde Ursachenforschung der westlichen Regierungen als fahrlässig. Notwendig sei eine internationale Tagung nach dem Vorbild der Bretton-Woods-Konferenz von 1944, an der außer Politiker "sachverständige und unabhängige Persönlichkeiten" teilnehmen müssten. Ihn würde es reizen, eine solche Tagung einzuberufen, sagte Köhler - "aber in der Aufgabenbeschreibung des Bundespräsidenten kommt das nicht vor".

      http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,595739,00.h…

      Vielleicht kann er entsprechendes in die Wege leiten ?

      Tage sind Rechenpfennige für die Zeit,
      aber Goldstücke für den Menschen,
      wenn er die rechte Waage führt.

      Graf Christian Ernst von Bentzel-Sternau, (1767 - 1849)
      Avatar
      schrieb am 12.12.08 08:52:48
      Beitrag Nr. 963 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.188.470 von feso am 11.12.08 16:00:59News - 12.12.08 08:43
      ROUNDUP: Keine Aufhellung am US-Bankenhimmel - 'Schreckliche' Entwicklung

      NEW YORK (dpa-AFX) - Am amerikanischen Bankenhimmel ist keine Aufhellung in Sicht. JPMorgan-Chef Jamie Dimon sprach von einer am Donnerstag (Ortszeit) von einer 'schrecklichen' Entwicklung im vierten Quartal und kündigte ein hartes Jahr 2009 an. Zugleich bereitete die Bank of America die Öffentlichkeit auf den Abbau von 30.000 bis 35.000 Arbeitsplätzen vor. Damit sollen Überschneidungen nach der Übernahme der Investmentbank Merrill Lynch beseitigt werden.

      An der New Yorker Börse erlitten die Finanzwerte erneut kräftige Verluste. Die Aktien von JPMorgan sackten am Donnerstag bis Handelsschluss um 10,68 Prozent auf 29,94 US-Dollar ab und waren somit das Schlusslicht im Dow-Jones-Index. Die Papiere der Bank of America um 10,67 Prozent auf 14,91 Dollar nach. Zu diesem Zeitpunkt war der Stellenabbau allerdings noch nicht verkündet worden.

      SCHRECKLICHER NOVEMBER

      Für JPMorgan-Chef Dimon sieht im vierten Quartal noch keine Entspannung in der Finanzkrise. Der November sei ein 'schrecklicher' Monat im Handelsgeschäft gewesen, und auch der Dezember laufe schlecht, sagte Dimon dem Fernsehsender CNBC. 'Es wird ein hartes Quartal.' Dabei sei es schwer, die weitere Entwicklung vorherzusehen, betonte er. Es sei durchaus möglich, dass die Häuserpreise in den USA um weitere 10 oder 20 Prozent einbrechen. Mit etwas Glück könnten sich die Märkte nach zwei weiteren Quartalen wieder erholen. 'Aber wir bereiten uns auf ein hartes Jahr 2009 vor.'

      Hart dürfte das Jahr für viele Angestellte von Bank of America und Merrill Lynch werden. Im Zuge der Integration von Merrill Lynch sollen in den nächsten drei Jahren voraussichtlich 30.000 bis 35.000 Arbeitsplätze wegfallen, das sind bis zu 11 Prozent der gesamten Belegschaft. Bis Anfang kommenden Jahres will das Institut die endgültige Zahl nennen und einen detaillierten Plan vorlegen. Der Abbau werde aber beide Institute betreffen und sich durch alle Geschäftsbereiche ziehen, hieß es. Ziel sei es, Überschneidungen zu vermeiden. Die Stellenkürzungen sollen zu jährlichen Einsparungen von 7 Milliarden Dollar führen. Ein weiterer Grund für die Maßnahme sei die derzeitige Rezession.

      300.000 BANK-JOBS AUF DER KIPPE

      Dabei will die Bank of America so weit möglich auf natürliche Fluktuation setzen. Allerdings schrumpft die Zahl der Banker-Jobs in den USA dramatisch, und damit schwinden auch die Möglichkeiten zum Arbeitgeber-Wechsel innerhalb der Branche. Vor vier Wochen hatte bereits die Großbank Citigroup den Abbau von 52.000 Arbeitsplätzen verkündet. Dies entspricht 15 Prozent ihrer Belegschaft. Weltweit hat die Finanzbranche seit Beginn der Krise vor anderthalb Jahren die Streichung von fast 300.000 Jobs angekündigt.

      Mit der Übernahme durch die Bank of America war Merrill Lynch vor dem Kollaps gerettet worden. Die Aktionäre beider Unternehmen hatten dem Zusammenschluss vergangene Woche zugestimmt./FX/RX/stw/sb/fn/zb

      Quelle: dpa-AFX
      Avatar
      schrieb am 12.12.08 16:12:18
      Beitrag Nr. 964 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.192.780 von Dorfrichter am 12.12.08 08:52:48wo fuehrt uns das noch hin ??

      Früherer US-Börsenchef wegen Milliarden-Betrugs festgenommen
      Der ehemalige Chef der US-Börse Nasdaq ist wegen Verdachts auf einen Milliardenbetrug festgenommen worden. Bernard Madoff soll Investoren nach seiner Zeit als Börsenchef mit einem Schneeball-System um ihr Geld gebracht haben.

      http://www.nzz.ch/nachrichten/wirtschaft/aktuell/frueherer_u…
      Avatar
      schrieb am 12.12.08 16:26:36
      Beitrag Nr. 965 ()
      Enorme Verluste der privaten Pensionssysteme
      Die OECD warnt vor Finanzierungslücke
      Ug. Paris, 11. Dezember

      Die Finanzkrise hat privaten Pensionssystemen, zu denen vor allem Pensionskassen und -fonds gehören, einen neuen Schlag versetzt – den zweiten innerhalb eines Jahrzehnts nach der geplatzten Technologieblase zu Beginn des Jahrtausends. Laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sind zwischen Januar und Oktober die Aktiva privater Pensionsfonds im OECD-Raum um 3300 Mrd. $ bzw. fast 20% gefallen. Unter Berücksichtigung anderer Vorsorgesysteme, insbesondere der individuellen Pensionspläne in den USA (IRA), steigen die Verluste auf 5000 Mrd. €. Die Aktiva aller privaten Pensionssysteme betrugen Ende 2007 fast 28 000 Mrd. €. Am heftigsten betroffen sind die US-Pensionssysteme mit einem Verlust von 3300 Mrd. $. Auch die Pensionssysteme in anderen Ländern mit hoher Gewichtung von Aktien litten über Durchschnitt. Dagegen beschränkte sich der Einbruch in der Schweiz auf nominal 10%. Deutsche Fonds, die ein deutlich geringeres relatives Gewicht haben, verloren rund 7%.

      Als mögliche Konsequenz der Finanzkrise und ihrer Auswirkungen befürchtet die OECD, dass Politiker die Situation nutzen könnten, um Pensionsaktiva zu verstaatlichen oder eine Verlagerung der Altersvorsorge zu öffentlichen Systemen voranzutreiben. Auch drohe die Gefahr einer Verschiebung notwendiger Reformen.
      http://www.nzz.ch/nachrichten/wirtschaft/aktuell/enorme_verl…

      Tja ,wie ich meine ,duerften die sich nicht wundern ,wenn sich das Geld privat so rasch vertschuesst ,vom Casino !!!???
      Avatar
      schrieb am 12.12.08 16:45:31
      Beitrag Nr. 966 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.196.919 von feso am 12.12.08 16:26:36Krise in der Automobilindustrie
      Cold Turkey
      Folge konsequenter Tatenlosigkeit: GM und die gesamte US-Automobilindustrie stehen vor dem Kollaps, weil die US-Regierung das Geld nicht zu billig machen will. Die einzige Rettung: der kalte Entzug.


      Ein Kommentar von Hans von der Hagen



      Vier Männer - ein Problem: General-Motors-Chef Richard Wagoner (li.), UAW-Präsident Ron Gettelfinger, Ford-Boss Alan Mulally und Chrysler-Chef Robert Nardelli haben bislang kein überzeugendes Konzept zur Sanierung der Autoindustrie
      Foto: AP



      Wie sich die Bilder gleichen: Anfang Oktober weigerte sich das Repräsentantenhaus, dem Bankenrettungspaket zuzustimmen. Jetzt ist es der Senat, der die üppigen Hilfen für die amerikanischen Autobauer nicht in Bausch und Bogen genehmigen will. Die Botschaft ist: Vom US-Kongress gibt es kein billiges Geld, keine Carte blanche.

      Selbst wenn es am Ende aller Abstimmungen dann doch Geld fließt - es wird zumindest teurer gemacht. Bei dem Bankenrettungspaket musste Finanzminister Paulson sein Konzept von schlappen drei Seiten auf rund vierhundert Seiten erweitern, bei den Autobauern wollen nun die Republikaner weitere Zugeständnisse von den Gewerkschaften haben.

      Mit aller Macht hatte im Vorfeld der Abstimmung die Autoindustrie auf die Hilfen gedrungen. Das Rezept: möglichst laut Wehklagen. Die US-Autoindustrie dürfe nicht pleitegehen, weil derart viele Arbeitsplätze daran hängen.




      Tatenloses Kontinuum
      Überzeugende Ideen für die Zukunft hat die Branche freilich nicht zu bieten. Wie auch. Über Jahre schon schleppen sich die US-Autobauer von Quartal zu Quartal. Das Denken in kurzen Zeiträumen hat alle langfristigen Planungen zunichtegemacht. Die US-Autobauer kennen nur noch ein Ziel: Verkaufen um jeden Preis, damit Geld in die Kasse kommt.

      Dazu die großen Probleme, die die Hersteller schon jetzt in der Fertigung haben: Die Produktivität ist gering und die Löhne sind im Vergleich zu ausländischen Fahrzeugherstellern fast anderthalbmal so hoch.

      Kein Konzept, hohe Kosten, drohende Pleite: Warum auch nur ein Politiker einem Rettungspaket zustimmen sollte, das Milliarden ins Nichts pumpt, ist unklar. Aktive Sterbehilfe ist auch in den USA verboten.

      Die Demokraten wollten sie trotzdem leisten, doch viele Republikaner sträubten sich. Wenn eine Zukunft schon nicht erkennbar ist, wollen sie wenigstens die Bereitschaft zu weiteren Kostensenkungen in der Gegenwart sehen.

      Nur: Selbst da kann General Motors wenig ausrichten, weil sich das Unternehmen in einem verzehrenden Machtkampf mit der Autogewerkschaft UAW befindet, die ihrerseits ums Überleben ringt.

      Die UAW hatte sich zwar erst vor wenigen Tagen überraschend zu Zugeständnissen bereiterklärt, doch die Republikaner fordern, dass die nicht erst im Jahr 2011 greifen, sondern schon im kommenden Jahr.

      Auch das Konzept "Auto-Zar" - ein Beauftragter für die Autoindustrie, der von Präsident George W. Bush hätte benannt werden sollen, um die Sanierung der Unternehmen zu überwachen - konnte kaum jemand überzeugen.


      Kalte Weihnachten
      Genau das ist jetzt das Problem: Es gibt keinen, der eine Sanierung der Automobilindustrie durchsetzen kann. Das tatenlose Kontinuum der vergangenen Jahrzehnte lässt sich von einem Mann nun nicht mehr korrigieren - es sei denn, er wäre ein Diktator.

      Solche Befugnisse besitzt in den USA nur ein Paragraph: Chapter 11 des Insolvenzrechts der Vereinigten Staaten. Er bietet die einzige Chance für einen Neuanfang. Aber es ist ein Cold Turkey, ein kalter Entzug mit ungewisser Prognose.

      Sollte sich GM ihm unterziehen, würden viele Beschäftigte ihre Arbeit verlieren. General Motors würde die Fahrzeughalden wohl mit enormen Rabatten abtragen und damit die Konkurrenz schwer unter Druck setzen. Das Schlimmste aber wäre das Misstrauen, das der Gläubigerschutz sät: Die Erkenntnis, dass dieser Industriekoloss nicht nur in Szenarien, sondern tatsächlich pleitegeht, würde eine gewaltige Schockwelle auslösen und zeigen: In dieser Krise ist alles möglich.

      Weihnachten könnte sehr kalt werden.


      Sueddeutsche Zeitung
      Avatar
      schrieb am 14.12.08 19:51:27
      Beitrag Nr. 967 ()
      Milliarden-Betrug an der Wall Street wirft viele Fragen auf

      http://www.boerse-express.com/pages/729461
      SEC untersuchte Madoffs Firma bereits 1992 auf den Verdacht eines Schneeball-Systems

      Der Schock sitzt tief an der Wall Street nach dem offenbar grössten Wirtschaftsbetrug der Geschichte. Was bisher bekannt ist, wirft viele Fragen auf. Wie konnte der heute 70- jährige Bernard L. Madoff unter den Augen der strengen Finanzaufsicht SEC und misstrauischer Konkurrenten über Jahre ein Schneeball-System betreiben, das auf ein beispielloses Volumen von 50 Milliarden Dollar angeschwollen sein soll?............

      Entweder es hat die SEC dafuer zuwenig oder zuwenig gutes Personal dafuer bereitgestellt bekommen .Oder konnte ,wollte man im Dunkeln nichts mehr sehen ???????.....Fragen ueber Fragen ,wieso ,warum ,weshalb

      Es waere gut wenn man die SEC selber mal untersuchen wuerde !
      Oder wieso ist es moeglich das 1000e Firmen mit nacked short selling in den Ruin getrieben werden koennen und keiner sagt etwas ???
      Avatar
      schrieb am 15.12.08 09:33:28
      Beitrag Nr. 968 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.203.172 von feso am 14.12.08 19:51:27tja wem soll man da noch vertrauen ????....

      Schneeballsystem
      Madoff erleichtert Santander um 2 Mrd. Euro
      Mindestens drei europäische Banken hat der frühere Nasdaq-Chef Bernard Madoff zum Narren gehalten - dafür müssen sie jetzt teuer bezahlen: Am schlimmsten hat es die spanische Santander erwischt, auch die BNP Paribas ist betroffen.....................


      http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:Schneebal…
      Avatar
      schrieb am 15.12.08 22:45:15
      Beitrag Nr. 969 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.203.172 von feso am 14.12.08 19:51:27ein guter Anfang ,aber einfach zuwenig !!!!!!!!
      Es werden sich die Staatsregierungen einfach einmal etwas den Kopf zerbrechen muessen ueber die ganzen Misstaende wie Ratingagenturen ,Wirtschaftspruefer ,Marketmaker, nacked short selling, Medien, Anlageberater, Boerse und Casinovergleich ,Zertifikate, Derivate und sonstige Hebelprodukte ,Hedgefundgesellschaften ,und natuerlich die Boersenaufsicht allgemein wer sitzt am Hebel ,sind es eh schon mafioese Strukturen die hier am Werken sind oder wie soll man sich dieses Nadelstreifraubrittertum sonst erklaeren ???
      :
      Finanz-Hotline
      Nur Not in der Leitung
      von Gertrud Hussla
      Eine Hotline der Bundesregierung soll Anlegern durch die Krise helfen. Die Arbeit teilen sich die Verbraucherzentralen der Bundesländer. Finanzexperten wie Thomas Hentschel wundern sich über dreiste Berater - und über die Ahnungslosigkeit mancher Kunden.

      http://www.handelsblatt.com/finanzen/anlagestrategie/nur-not…
      Avatar
      schrieb am 16.12.08 08:56:54
      Beitrag Nr. 970 ()
      News - 15.12.08 21:34
      Warnung von Ackermann: Welle fauler Wertpapiere droht

      Nach Einschätzung von Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann kommt auf die deutsche Finanzbranche eine Abschreibungswelle auf Wertpapiere in dreistelliger Milliardenhöhe zu. Das berichteten Teilnehmer des Konjunkturgipfels im Kanzleramt, der am Sonntagabend stattgefunden hatte.



      Josef Ackermann und andere Banker machten in der Runde den Vorschlag, dass mit staatlicher Hilfe eine sogenannte Bad Bank gegründet wird, die die Wertpapiere aufkauft, die durch die Finanzkrise stark im Preis gesunken sind.

      Dieser Vorschlag stößt in der Großen Koalition auf wenig Zuspruch. Hier wurde am Montag argumentiert, durch die staatlichen Garantien für Bankkredite sei der Interbankenhandel, also der Geldhandel zwischen den Finanzinstituten, bereits abgesichert. Deshalb sei es unnötig und für den Steuerzahler extrem teuer, den Banken jetzt auch noch deren entwertete Papiere, sogenannte Toxic Assets, über eine Bad Bank abzunehmen.

      Der fast eingeschlafene Pfandbriefmarkt, der schleppende Interbankenhandel sowie die restriktiver gewordene Kreditvergabe der Banken an Unternehmen der Realwirtschaft waren ein zentrales Thema beim Krisengipfel im Kanzleramt. Auch nach Einschätzung von Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) ist es entscheidend für die Überwindung der Krise, dass der Geldfluss wieder in Gang kommt.





      Eine von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) eingesetzte Arbeitsgruppe soll jetzt die Gründung einer Deutschland AG prüfen. In diesem Rahmen sollen deutsche Banken deutschen Unternehmen Kredit geben - möglicherweise sogar mit staatlichen Anreizen.

      Die Frage, ob es in Deutschland eine Kreditklemme gibt, wurde auf dem Krisengipfel nicht eindeutig beantwortet. Konsens bestand darüber, dass Kredite bis 40 Mio. Euro und drei Jahren Laufzeit relativ problemlos zu bekommen sind. Darüber hinaus werde es aber schwierig.

      Große Unterschiede gibt es auch zwischen den verschiedenen Kreditinstituten. Ausländische Banken haben sich nach Einschätzung der Runde im Kanzleramt stark aus der Kreditvergabe in Deutschland zurückgezogen. Deutsche Banken vergeben sogar relativ viele Kredite, können den Rückzug der ausländischen Banken aber nicht ausgleichen. Die Sparkassen und Volksbanken haben immer noch viel Liquidität und vergeben Kredite.

      Die führenden Bankmanager warnten davor, dass die hohe staatliche Kreditaufnahme weltweit zu einer Kreditklemme selbst für solide Unternehmen führen könnte. Der Präsident des Bundesverbands deutscher Banken, Klaus-Peter Müller, wies darauf ebenso wie Ackermann hin. Sogar Unternehmen mit dem besten Bonitätsrating "AAA" (Triple A) könnten deshalb in Schwierigkeiten kommen.

      Wie Müller und Ackermann erklärten, führt die in der Regel hohe Bonität öffentlicher Kreditnehmer dazu, dass sich die Standards für die Bewertung von privaten Unternehmen automatisch erhöhten. Dieses Problem verschärfe sich noch, weil die Banken zurückhaltender bei ihrer Kreditvergabe geworden seien. Die Banken sanierten ihre durch hohe Abschreibungen belasteten Bilanzen auch, indem sie weniger Kredite vergäben.


      Von Jens Tartler (Berlin)





      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 16.12.08 15:13:08
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 16.12.08 17:29:52
      Beitrag Nr. 972 ()
      Warnungen im Betrugsfall Madoff ignoriert
      US-Börsenaufsichtsbehörde SEC gerät in schiefes Licht

      US-Börsenaufsichtsbehörde SEC gerät in schiefes Licht

      Im milliardenschweren Betrugsskandal um den Investor Bernard Madoff werden zunehmend Zweifel an der Rolle der US-Aufsichtsbehörden laut. Laut Angaben von Analysten hatte die Börsenaufsicht Hinweise auf seltsame Geschäftspraktiken Madoffs mehrfach ignoriert. ...

      Im milliardenschweren Betrugsskandal um den Investor Bernard Madoff werden zunehmend Zweifel an der Rolle der US-Aufsichtsbehörden laut. Laut Angaben von Analysten hatte die Börsenaufsicht Hinweise auf seltsame Geschäftspraktiken Madoffs mehrfach ignoriert.

      (ap) Analysten hätten in den vergangenen Jahren mehrfach Bedenken wegen der Geschäftspraktiken des bestens in der US-Finanzwirtschaft vernetzten früheren Nasdaq-Verwaltungsratschefs geäussert, berichtete die «Washington Post» am Montag auf ihrer Internetseite. Die SEC habe bis vergangene Woche jedoch nicht einmal eine Routineuntersuchung durchgeführt.


      In einem Brief an die US-Börsenaufsicht SEC sei 1999 sogar der Vorwurf erhoben worden, bei Madoffs Investments handele es sich um ein illegales Schneeballsystem, schrieb das Blatt.

      http://www.nzz.ch/nachrichten/wirtschaft/aktuell/warnungen_i…

      http://www.nzz.ch/nachrichten/wirtschaft/aktuell/die_madoff-…
      Avatar
      schrieb am 16.12.08 19:29:16
      Beitrag Nr. 973 ()
      b]Ifo-Chef Sinn zur Finanzkrise[/b]

      Glücksrittertum der Moderne

      Risikoreiche Geschäfte der Investmentbanker und zu geringe Eigenkapitalquoten der Banken
      - Ifo-Chef Hans-Werner Sinn über die Ursachen der Finanzkrise und die Lehren, die gezogen werden müssen.

      Von Grit Beecken
      Wenn der Ökonom Hans-Werner Sinn Hof hält, reichen selbst die Stühle im großen Hörsaal der Ludwig-Maximilians-Universität nicht aus. Rund 400 Zuhörer waren zu seinem Vortrag über die Ursachen der Finanzkrise gekommen - ein ungewöhnlich großer Andrang für einen Abend im Rahmen der "Münchner Seminare", einer gemeinsamen Initiative des Ifo-Instituts und der Süddeutschen Zeitung.

      "In den vergangenen Jahren verlief die Wirtschaft so glatt, dass ich schon Angst hatte, mein Beruf sei gefährdet", sagt Sinn. Doch bekanntlich sei es anders gekommen, die Welt stecke in der Rezession. Ausgehend von den USA werde die ganze Welt angesteckt.


      Das Spiel mit dem Risiko
      Und der Münchner Ökonom hat den Kern der Krise ausgemacht: Die sogenannte Haftungsbeschränkung habe zu den risikoreichen Geschäften der Investmentbanker geführt. Denn Aktionäre seinen nicht verantwortlich für risikoreiche Geschäfte ihrer Kapitalgesellschaft - sie würden nicht zur Rechenschaft gezogen und hätten dementsprechend wenig Anreiz, die Vorstände zu kontrollieren. Die Folge: modernes "Glücksrittertum". So nennt das Professor Sinn.

      Die Banken verwendeten für ihre Geschäfte immer weniger Eigenkapital und immer mehr fremdes Geld, analysiert Sinn. "So wenig Eigenkapital einsetzen wie möglich. Das war der Trick." Es gelte: "Was ich nicht habe, kann ich auch nicht verlieren".



      Konjunktur"2009 wird ein rabenschwarzes Jahr"
      --------------------------------------------------------------------------------
      Aquariumsgespräch mit Ifo-Chef Sinn"Ungerecht lebt es sich besser" Der Ökonom rechnet vor: Wer bei einem Hundert-Dollar-Geschäft vier Dollar Eigenkapital einsetzt und 96 Dollar geliehenes Geld, der verliert im schlimmsten Fall seine vier Dollar. Wenn alles gutgeht, dann erwirtschaftet er seinen Gewinn auf die 100 Dollar. Zwar muss er den Fremdkapitalgebern Zinsen zahlen, doch wenn seine Geschäfte ertragreich genug sind, kann er den Überschuss einstreichen. Das sei der mikroökonomische Kern der Krise.

      Auf diese Weise habe man gute Eigenkapitalrenditen erzielt - solange die Geschäfte liefen. Doch als die Märkte zusammenbrachen, fehlte der Eigenkapitalpuffer, der die Verluste ausgleichen konnte. Dass das Fremdkapital verloren war, betraf die Banken nicht so sehr - das Geld war schließlich das anderer Leute. "Außerdem wusste man schon damals, dass der Staat einspringen würde", sagt Sinn.


      "Die Main Street hat gezockt"
      Das gleiche Prinzip gelte auch für die US-Immobilienbesitzer. "Nicht nur die Wall Street, auch die Main Street hat gezockt", sagt Sinn. Denn auch der private Häuslebauer habe ebenfalls eine Art Haftungsbeschränkung gehabt - Geld, das man nicht besitzt, kann man schließlich auch nicht verlieren. Daher wurden immer neue Hypotheken auf die Häuser aufgenommen und das so gewonnene Geld für Konsumgüter ausgegeben. Im schlimmsten Fall, so Sinn, ist ein Haus wertlos und ein Kredit nicht mehr zu tilgen. "Dann wirft man eben den Hausschlüssel bei der Bank ein und zieht in das Mietshaus nebenan".

      Denn anders als in Deutschland waren die US-Immobilienkredite nur mit dem Haus besichert, nicht aber mit dem Einkommen der Kreditnehmer. So gesehen hatten die Häuslebauer nichts zu verlieren, aber viel zu gewinnen.

      Lesen Sie auf der nächsten Seite, warum Deutschland dem Beispiel Großbritannien folgen sollte.


      Ihre Kredite wurden verbrieft, gesammelt und wieder verbrieft, bis sie eines Tages auch in den Büchern deutscher Landesbanken landeten. Damit nahm die Finanzkrise ihren Lauf. Es folgte ein Bankensterben, wie es zuletzt in der Wirtschaftskrise der dreißiger Jahre gesehen wurde, später wurden umfangreiche Rettungspakete geschnürt. "Sicherheitspakete in Höhe von 3293 Milliarden Euro - das ist es, was die Welt gerettet hat", sagt Sinn.


      Theorie der freiwilligen Bestrafung
      Doch auch wenn die Rettungspakete zunächst ihren Zweck erfüllt und flächendeckende Bank Runs verhindert hätten, müsse insbesondere in Deutschland nachgebessert werden. "Das deutsche Paket geht von der Theorie der freiwilligen Bestrafung aus", moniert Sinn. Schließlich müssen Bankenvorstände, die unter den staatlichen Schutzschirm schlüpfen wollen, empfindliche Gehaltseinbußen hinnehmen.

      Von daher sei es wenig verwunderlich, dass kaum ein Haus freiwillig das Bankenrettungspaket der Regierung in Anspruch nehme. Sinns Schlussfolgerung: "Wir brauchen eine Verpflichtung, so wie es in England geregelt ist." Dort müssen alle Banken eine Mindesteigenkapitalquote von neun Prozent aufweisen. Wer unter dieser Marke liegt, muss die staatlichen Garantien nutzen.
      Zudem darf die Eigenkapitalquote nicht dadurch erreicht werden, dass die Kreditvergabe sinkt. Denn diese Quote verrät das Verhältnis von Eigen- zu Fremdkapital. Sie steigt, wenn das Eigenkapital erhöht wird - oder wenn das Fremdkapital sinkt. Letzteres könnte Sinn zufolge in Deutschland passieren: Die Banken vergeben weniger Kredite, um die Eigenkapitalquoten zu schönen. "Hier muss dringend nachgebessert werden, wir dürfen den Banken nicht die Wahl lassen."

      Konjunkturprogramm - bitte später
      Erst im Anschluss seien Konjunkturpakete ein mögliches Instrument. "Angela Merkel wartet zu Recht erst einmal ab, was passieren wird." Erst vor wenigen Tagen hatte Sinn vorgeschlagen, frühestens im zweiten Halbjahr 2009 ein Konjunkturprogramm aufzulegen.

      Es sei unklar, wie Konsumgutscheine eine Volkswirtschaft stützen sollen, die maßgeblich von Exporten abhängt. Würden stattdessen Investitionen gefördert, so käme dies der Bauindustrie oder dem Maschinenbau entgegen, was die deutsche Wirtschaft langfristig stützen würde. Konjunkturprogramme hingegen kämen einem Strohfeuer gleich. "Man muss genau planen, wann man es entzündet", sagt Sinn. Schließlich liege die Staatsverschuldung nach wie vor über den Maastrichtkriterien.

      "Wir haben ein schwieriges Jahrzehnt vor uns", prophezeit Sinn. Auf lange Sicht drängt der Ökonom auf eine Änderung der Eigenkapitalrichtlinien - auch bei den Geschäften in Steuerparadiesen. Denn nur so könne das Glücksrittertum beendet oder zumindest eingeschränkt werden: "Wenn wir höhere Eigenkapitalquoten ansetzen, dann ist dieses Geschäftsmodell tot."
      aus
      http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/999/451710/text/
      Avatar
      schrieb am 16.12.08 21:40:39
      Beitrag Nr. 974 ()
      Citadel macht seine zwei größten Fonds dicht

      16.12.2008 - Uhrzeit 17:12 (© BörseGo AG 2000-2008, Autor: Hoyer Christian, Redakteur, © GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de/)
      WKN: A0AET0 | ISIN: US78378X1072 |
      New York (BoerseGo.de) – Nachdem die beiden größten Fonds in diesem Jahr fast die Hälfte ihres Wertes verloren haben und Investoren die Geldauszahlung in Höhe von 1,2 Milliarden Dollar erwarten, setzt Citadel Investment Group, einer der größten Hedge Fonds-Betreiber, die Ausschüttung zumindest bis zum 31. März 2009 aus.

      Citadel will einen erheblichen Teil der Fondskosten übernehmen, die üblicherweise an die Investoren weitergegeben werden und im Allgemeinen drei bis vier Prozent der Vermögensanlage ausmachen. Citadel hält etwa 25 bis 30 Prozent der Vermögensanlagen als Barreserve. „Wir haben diese Entscheidung nicht leichthin gemacht“, schrieb Griffin in einem Investmentbrief.

      Uns ist bewusst, wie sehr die Aussetzung Investoren betrifft, besonders solche mit gegenwärtig fälligen Zahlungsverpflichtungen. Citadel erlaubt normalerweise seinen Kunden, pro Quartal bis zu einem Sechszehntel ihrer Einlagen abzuziehen. Wenn der Abfluss drei Prozent des Fondswertes übersteigt, müssen die Investoren an den Fonds eine Gebühr zwischen fünf und neun Prozent bezahlen.

      und wer ist der naechste ,bitte schen........
      Avatar
      schrieb am 18.12.08 09:00:53
      Beitrag Nr. 975 ()
      Obama will laut Medien Finanzmarktexpertin Schapiro als SEC-Chefin

      Entscheidung soll heute bekanntgegeben werden

      Wachwechsel an der Spitze der US-Börsenaufsicht SEC: Der künftige US-Präsident Barack Obama will übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge die Finanzmarktexpertin Mary Schapiro zur neuen Chefin der Behörde ernennen. Die 53-Jährige steht derzeit an der Spitze der für die Selbstregulierung der Wall Street zuständigen Branchenorganisation FINRA (Financial Industry Regulatory Authority).

      Obama wolle die Entscheidung am heutigen Donnerstag bekanntgeben, berichtete das "Wall Street Journal" in seiner Online-Ausgabe unter Berufung auf Politiker. Schapiro arbeitete schon einmal für die SEC. Mit dem Abgang des derzeitigen SEC-Vorsitzenden Christopher Cox war seit längerem gerechnet worden.

      Die Börsenaufsicht steht derzeit massiv unter Druck. Erst am Mittwoch räumte Cox schwere Fehler im Zusammenhang mit dem mutmasslichen Milliardenbetrug des Wall-Street-Managers Bernard Madoff ein. Kritiker werfen der Behörde zudem Versagen bei der Kontrolle der Märkte vor und geben ihr eine Mitschuld an der aktuellen Finanzkrise.

      http://www.boerse-express.com/pages/730632

      Na auf diese Dame wartet viel Arbeit ,ob sie das schafft ??
      Avatar
      schrieb am 18.12.08 09:09:14
      Beitrag Nr. 976 ()
      Der US-Dollar aktuell:

      Avatar
      schrieb am 18.12.08 15:46:50
      Beitrag Nr. 977 ()
      und etwas bewegt sich doch !!!.....

      http://www.wallstreet-online.de/diskussion/1146939-1-10/gros…

      Quelle: bka.de
      Internationale Durchsuchungsmaßnahmen wegen Verdachts des gewerbsmäßigen Betruges und der Kursmanipulation

      Im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft (StA) Lübeck und des Bundeskriminalamtes (BKA) wegen des Verdachts des Betruges und des Verstoßes gegen das Wertpapierhandelsgesetz (Kursmanipulation) wurden gestern umfassende, international koordinierte Durchsuchungsmaßnahmen durchgeführt.

      Die Ermittlungen richten sich gegen eine international organisierte Tätergruppierung, u.a. vier deutsche Tatverdächtige. Die Beschuldigten stehen im Verdacht, wertlose Firmen an den ungeregelten Markt (Open Market oder Entry Standard) der Deutschen Börse gebracht zu haben. Durch zielgerichtete Pressemitteilungen, Börsenbriefe und in Auftrag gegebenen bzw. wechselseitigen Aktienhandel wurden die Kurse in die Höhe getrieben, um Gewinne von mehreren Millionen Euro zu erzielen. Mit dem Abverkauf der wertlosen Aktien wurden Aktionäre getäuscht und in ihrem Vermögen geschädigt.
      Die involvierten Unternehmen stammen primär aus der Trend- und Modebranche sowie dem Rohstoff- und Telekommunikationssektor..............
      Avatar
      schrieb am 18.12.08 16:45:23
      Beitrag Nr. 978 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 15.330.386 von nett am 15.12.04 19:47:41Firma Masterforex bleibt ihrem Prinzip treu: wir bieten nur die günstigste Handelsbedingungen am Markt. Von 10. Dezember, 2008 rechnet Masterforex täglich - um Mitternacht (Terminalzeit) – Zins auf allen frei verfügbaren Mittel auf allen Realkonten an. Der Prozentsatz ist 7 % Jahreszins. Für Details besuchen Sie unsere Web-Seite.
      Masterforex heute ist:

      • Leverage bis zu 1:500;
      • Minimales Depositum 1$;
      • Spread von 2 Punkten;
      • Verzinsung auf frei verfügbares Geld;
      • Das beste Partnerprogramm - 1.5 % des Gewinns;
      • MetaTrader4 Handelsterminal;
      • Cent- und Dollarkonten;
      • Instant Execution Technologie (prompte Ordererfüllung);
      • Kundenunterstützung rund um die Uhr.
      Avatar
      schrieb am 18.12.08 23:22:50
      Beitrag Nr. 979 ()
      so kann man es auch machen :

      18. Dezember 2008, 17:11, NZZ Online

      Boni mit toxischem Flair für CS-InvestmentbankerBeteiligung an illiquiden Positionen
      Boni mit toxischem Flair für CS-Investmentbanker
      Beteiligung an illiquiden Positionen

      Die Credit Suisse (CS) hat sich dazu entschlossen, ihr Bonus-Regime zu überarbeiten. Rund 2000 Führungskräfte (Managing Directors und Directors) im Investment Banking, die für das laufende Jahr Anrecht auf einen Bonus von über 125'000 Fr. haben, werden gehalten, den aktienbasierten Teil ihrer Boni in Form sogenannter PAF (Partner Asset Facility) zu halten. ...

      Die Credit Suisse (CS) hat sich dazu entschlossen, ihr Bonus-Regime zu überarbeiten. Rund 2000 Führungskräfte (Managing Directors und Directors) im Investment Banking, die für das laufende Jahr Anrecht auf einen Bonus von über 125'000 Fr. haben, werden gehalten, den aktienbasierten Teil ihrer Boni in Form sogenannter PAF (Partner Asset Facility) zu halten.

      Der Wert dieser PAF ist an die Wertentwicklung eines Pools toxischer Positionen gekoppelt. Um diesen Pool zu alimentieren, lagert die Grossbank illiquide Positionen im Volumen von rund 5 Mrd. $ von ihrer Bilanz in ein dafür geschaffenes Vehikel aus.

      Mit dem neuen Bonus-Regime erreicht die Bank zum einen, dass ihre Investmentbanker mit jener «Münze» entschädigt werden, die sie selbst geprägt und damit die Bank in Schwierigkeiten gebracht haben. Zum andern verkürzt die Bank durch die Auslagerung problematischer Positionen ihre Bilanz; die risikogewichteten Aktiven dürften laut Schätzungen deutlich um rund 10% abnehmen, weil die ausgelagerten Positionen mit grossen Risikogewichten bewertet waren.

      Neben der Bindung des aktienbasierten Bonusteils an die Performance toxischer Papiere hat die Bank beschlossen, den in bar zugeteilten Teil des Bonus über zwei Jahre zu sperren.

      http://www.nzz.ch/nachrichten/wirtschaft/aktuell/boni_cs_inv…

      die Eingebrockte Suppe ist zumindest zum Teil wieder selber zum Ausloeffeln !!!!
      Avatar
      schrieb am 18.12.08 23:25:54
      Beitrag Nr. 980 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.232.013 von Masterforex am 18.12.08 16:45:23etwas weg vom Thema ?
      Avatar
      schrieb am 18.12.08 23:37:15
      Beitrag Nr. 981 ()
      http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_326888

      Gemeinsam gegen Pusher und Betrüger
      Das Bundeskriminalamt, die Staatsanwaltschaft Lübeck und die US-Börsenaufsicht SEC gehen endlich gemeinsam gegen Pusher vor. Sie verdächtigen eine internationale Bande, mit Freiverkehrs-Aktien Kursmanipulation betrieben zu haben..............................
      .............Hinzu kommt, dass die Deutsche Börse ausländischen Firmen ein Listing im Freiverkehr besonders leicht macht. Auf Anfrage von boerse.ARD.de erläuterte Börsensprecherin Leticia Adam vor kurzem, dass dafür keine Mindeststandards im Sinne einer "materiellen Prüfung" erfüllt sein müssen, sondern nur "formale Mindestanforderungen": "Das ist im Wesentlichen ein Antrag, der ausgefüllt sein muss."

      Potenzielle Betrüger kann so ein bisschen Schreibkram aber gewiss nicht abschrecken.
      Avatar
      schrieb am 20.12.08 23:45:45
      Beitrag Nr. 982 ()
      Nun, wenn man so etwas liest ,fragt man sich schon :
      Ist das perverse Provokation
      Naivitaet
      oder soll es Gehirnwaesche sein !
      Bei mir verursacht es auf jeden Fall heftiges Kopfschuetteln !

      http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A389A8DC6C23161FE44/Doc…
      Avatar
      schrieb am 21.12.08 10:18:34
      Beitrag Nr. 983 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.235.337 von feso am 18.12.08 23:37:15Gemeinsam gegen Pusher und Betrüger

      :laugh:

      Oberste Beamte, Politiker und Wirtschafter verhindern dies doch selbst und fördern doch diese unseligen Zustände!


      Lest mal diesen unglaublichen Skandal:
      http://www.stern.de/politik/deutschland/:Steuerfahndung-Fran…
      Avatar
      schrieb am 21.12.08 14:39:22
      Beitrag Nr. 984 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.246.019 von Dorfrichter am 21.12.08 10:18:34ih, wie ekelig, von was für einem abschaum werden wir nur regiert:(
      Avatar
      schrieb am 22.12.08 09:48:38
      Beitrag Nr. 985 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.235.280 von feso am 18.12.08 23:22:50na toll!!!

      Da wird Anfang Januar die Clearingstelle für CDS eingerichtet, wo zu erwarten ist, dass sich der Billionenmarkt CDS deutlich entspannen wird, wenn die Verpflichtungen der Banken untereinander glattgestellt und verrechnet werden! Die Folge wird sein, dass sich auch die ABS-Papiere entspannen werden, und somit die Papiere deutlich an Wert gewinnen werden; aus den 125.000 SFR werden dann wieder (oh wunder) 500%+X mehr!

      jeder wartet auf das Platzen der CDS-Blase; die wird m.E. jedoch nicht kommen; z.Zt wird mit viel Liquidität der Aktienmarkt gestützt bis die CDS-Clearing-Stelle ihre Arbeit begonnen hat; danach erfolgen bei den Banken Auflösungen von Abschreibungen (bzw. Zuschreibungen) und die Aktien-Kurse der Banken explodieren! Jeder wird wieder sagen: "Warum habe ich die günstigen Kurse nicht genutzt?"

      Danach kann man getrost den einen oder anderen Autobauer pleite gehen lassen (die CDS bestehen ja nicht mehr) und das Spiel geht wieder von vorne los.

      Das Szenario wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auftreten; abzuwarten ist, wie schnell die CDS verrechnet werden können, und wer am meisten davon profitieren wird. Und da könnte ich auf Citi, AIG und Dt. Bank wetten!
      Avatar
      schrieb am 22.12.08 21:50:01
      Beitrag Nr. 986 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.249.437 von Tobias79 am 22.12.08 09:48:38Tja ,so werden die normalen Arbeiter ,Angestellten ,Unternehmer ,Pensionisten usw. betrogen ,betrogen ,betrogen
      bleibt nur mehr Kopfschuetteln und wundern :

      http://news.orf.at/081222-33113/

      Keine Transparenz bei Milliardenzuschüssen

      Boni für Bankenchefs 2007 sorgen für weiteren Wirbel.Die US-Regierung hat im Herbst einen 700 Mrd. Dollar (555 Mio. Euro) schweren Rettungsfonds für den Finanzsektor bereitgestellt. Die enorme Liquiditätsspritze sollte vor allem dazu dienen, dass die Institute auch wieder Kredite vergeben...........
      Avatar
      schrieb am 22.12.08 22:57:47
      Beitrag Nr. 987 ()
      Im Gespräch: Erzbischof Reinhard Marx

      „Eigeninteresse ist nicht gleichzusetzen mit Gier“

      22. Dezember 2008
      Die Finanzkrise biete eine Chance, das Verhältnis von Markt und Staat zu korrigieren, sagt der katholische Priester Reinhard Marx. Genauso wichtig wie marktkonforme Regeln sei es, dass Wirtschaftsakteure ihr Handeln an ethischen Prinzipien ausrichteten. Die ordnungspolitische Gestaltung der Globalisierung hält er für eine wesentliche Aufgabe.....

      Frage: Wie die Vermögensentwicklung so driftet auch die Einkommensentwicklung auseinander. Sind das Krisensymptome der Marktwirtschaft?
      Diese Vermögensunterschiede hat sich wahrscheinlich selbst mein Namensvetter Marx nicht vorstellen können. Insgesamt ist festzuhalten, dass eine Gesellschaft nur dann erfolgreich sein kann, wenn viele am Wohlstand beteiligt werden. Nicht umsonst gab es das Schlagwort von Ludwig Erhard „Wohlstand für alle“. Seine Auffassung ist langfristig vernünftig, ethisch und ökonomisch richtig.........................

      http://www.faz.net/s/RubB8DFB31915A443D98590B0D538FC0BEC/Doc…
      Avatar
      schrieb am 27.12.08 10:21:28
      Beitrag Nr. 988 ()
      Bankenverband
      Staat soll Schrottpapiere übernehmenDie Steuerzahler sollen das Risiko für die kritischen Wertpapiere in den Bankbilanzen übernehmen - so wünscht es sich der Bankenverband. Der staatliche Stabilisierungsfonds SoFFin könne die oft als Giftmüll bezeichneten Aktiva übernehmen. Das Volumen der Schrottpapiere wird auf 800 Milliarden Euro geschätzt.

      Frankfurt - Ein so genannte Bad Bank als Auffangbecken für Schrottpapiere haben führende Bankvorstände bereits Anfang der Woche ins Spiel gebracht. Nun stellt der Bundesverband deutscher Banken klar, wen er sich als Käufer vorstellt: Den Staat - und damit letztlich die Steuerzahler.

      Unwetter über Frankfurt: Der Staat soll den Rettungsschirm nun auch für die kritischen Wertpapiere aufspannen
      © DPA"Die Banken haben noch immer Papiere in ihren Bilanzen, deren Wert aufgrund aktueller Marktentwicklungen gegebenenfalls korrigiert werden muss", sagte der geschäftsführende Verbandsvorstand Manfred Weber dem "Tagesspiegel". "Um aus dieser Negativ-Spirale herauszukommen, wäre zu überlegen, die kritischen Papiere aus den Bankbilanzen auszugliedern, zum Beispiel indem der Stabilisierungsfonds SoFFin sie aufkauft. Dann wäre diese Unsicherheit beseitigt."

      Diesen Weg sei Schweden in den 90er Jahren gegangen, sagte Weber. "Und dieses Beispiel zeigt, dass dem Staat dadurch nicht unbedingt ein Verlust entstehen muss." Branchenexperten schätzen das Volumen aller kritischen Wertpapiere in Deutschland auf etwa 800 Milliarden Euro.

      Die Bundesregierung hat bei ihrem Rettungspaket bisher auf Eigenkapitalspritzen und Garantien für Interbankenkredite gesetzt - in Abstimmung mit den Banken. Das Paket war in Anlehnung an das britische Modell entstanden. Die US-Regierung hatte als erste einen Schutzschirm für Banken geschaffen, und dabei zunächst den Aufkauf fauler Wertpapiere gesetzt. Später näherte sie ihr Modell dem der Europäer an.

      Weber wehrte sich gegen Vorwürfe von Politikern und Unternehmen, die Banken würden die Kreditvergabe zu sehr einschränken. "Uns wird vorgehalten, wir würden die Konjunktur abwürgen. Das stimmt aber nicht", sagte Weber. "Es mangelt im deutschen Bankensystem weder an der Fähigkeit noch an dem Willen, Kredite zu vergeben." Die unsichere konjunkturelle Lage mache es aber notwendig, dass Banken die Risiken im Blick behielten. "Ein zu leichtfertiger Umgang mit Risiken war letztlich einer der Auslöser der Krise."



      Weber warnte davor, angesichts düsterer Wirtschaftsprognosen bei einem zweiten Konjunkturprogramm in Aktionismus zu verfallen. "Ein richtiger Ansatz sind etwa öffentliche Investitionen, die einen Wachstumseffekt haben, also Infrastruktur und Bildung", sagte er dem "Tagesspiegel". "Hier muss man sehen, was möglichst schnell auf den Weg gebracht werden kann. Denn wir brauchen den konjunkturellen Impuls relativ rasch."

      manager-magazin.de mit Material von reuters
      Avatar
      schrieb am 27.12.08 11:43:33
      Beitrag Nr. 989 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.267.729 von Dorfrichter am 27.12.08 10:21:28Ein so genannte Bad Bank als Auffangbecken für Schrottpapiere haben führende Bankvorstände bereits Anfang der Woche ins Spiel gebracht.

      So so, der Steuerzahler soll aus eigener Tasche für den Schaden gerade stehen und die Bänker könnten wieder ihre Millionenghehälter einschieben wie vorher.
      Avatar
      schrieb am 28.12.08 22:13:36
      Beitrag Nr. 990 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.267.897 von AHEO am 27.12.08 11:43:33So schauts aus. Aber was Neues:

      http://www.manager-magazin.de/geld/marktberichte/0,2828,5984…
      Avatar
      schrieb am 02.01.09 18:11:30
      Beitrag Nr. 991 ()
      Wir laufen direkt in eine Hyperinflation. Durch diese Giga-Programme werden die Staatsanleihen der USA erstmals einknicken.

      Quelle FTD

      Ruf nach US-Infrastrukturpaket
      Bittsteller-Prozession der Stahlbranche
      Erst kamen die Banken, dann die Autobauer und nun ruft die Stahlindustrie nach dem Staat. Der künftige US-Präsident Obama solle die Industrie unterstützen und damit die Stahlnachfrage ankurbeln - mit einem Hilfspaket in Höhe von 1000 Mrd. $.



      Diesen Artikel jetzt anhören Nach der Finanz- und der Autobranche bittet nun auch die in eine Absatzkrise geratene Stahlindustrie die US-Regierung um Unterstützung. Die "New York Times" berichtete am Freitag, dass die Stahlkonzerne vom künftigen Präsidenten Barack Obama ein Infrastrukturpaket in Höhe von bis zu 1000 Mrd. $ fordern, um die Stahlnachfrage anzukurbeln.

      Das Programm zur Finanzierung öffentlicher Bauvorhaben solle über zwei Jahre laufen und vor allem einheimischen Unternehmen helfen. Der Chef des Stahlkonzerns Nucor, Daniel DiMicco, sagte dem Blatt, die kommende Regierung müsse "die schlimmste Wirtschaftskrise der Gegenwart" mit einem Programm zur Belebung der Konjunktur lösen, das eine "Buy America"-Klausel enthalte.

      Nach den vergangenen Boomjahren ist die Produktion in der US-Stahlindustrie seit September um knapp die Hälfte gesunken und liegt derzeit auf dem niedrigsten Stand seit rund 30 Jahren. Vor allem die Krisen in der Bauwirtschaft und auf dem Automobilmarkt machen der Branche zu schaffen. "Wir sind in einem Gedankenaustausch mit dem Team des künftigen Präsidenten über die Prioritäten der Industriepolitik", sagte die Sprecherin des nordamerikanischen Branchenverbands der Stahlindustrie.


      Obama wird am 20. Januar als Nachfolger George W. Bushs vereidigt. Einzelheiten zu seinem in Kürze erwarteten Plan zur Ankurbelung der in ihrer schwersten Krise seit 70 Jahren steckenden US-Wirtschaft sind bislang nicht bekannt.

      Seine Berater deuteten allerdings an, das vermutlich mehrere Hundert Milliarden Dollar schwere Programm werde stärker auf Investitionen in die Infrastruktur als auf Steuersenkungen ausgerichtet sein. Einer der größten Nutznießer davon dürften die Stahkonzerne sein.

      Die "Washington Post" hatte am Donnerstag berichtet, dass Obama kommende Woche mit der Präsidentin des Repräsentantenhauses über ein neues Konjunkturpaket sprechen werde. Der Demokrat wolle mit seiner Parteifreundin Nancy Pelosi über den Umfang und den Zeitpunkt eines entsprechenden Gesetzes diskutieren. Das Paket werde vermutlich Investitionen in die Infrastruktur und Steuersenkungen beinhalten. Ein Sprecher Obamas wollte sich zu dem Bericht nicht äußern.

      Pelosi hatte ursprünglich angekündigt, der Kongress werde Obama bis dahin das neue Gesetz unterschriftsreif vorlegen. Dies gilt inzwischen als unwahrscheinlich. Dem Bericht zufolge ist eine Summe von 675 Mrd. bis 775 Mrd. $ im Gespräch. Haushaltsgesetze gehen in den USA vom Repräsentantenhaus aus und müssen dann mit dem Senat abgestimmt werden. Die Demokraten haben in beiden Kammern die Mehrheit.

      Für die angeschlagene Finanzbranche hat die Regierung bereits 700 Mrd. $ zur Verfügung gestellt. Aus diesem Rettungspaket erhalten auch die Autobauer General Motors und Chrysler Geld. Obama hat bereits angekündigt, sich für ein langfristiges Überleben der Autoindustrie einzusetzen
      Avatar
      schrieb am 05.01.09 09:49:36
      Beitrag Nr. 992 ()
      Die Papiergeldkönige
      Erst machen Notenbanken Schulden zu Geld. Dann kommt die Inflation



      Von Catherine Hoffmann
      Sueddeutsche Zeitung 03.01.2009 05:00 Uhr

      Das Jubiläum ist ein Freudentag, aber was für einer, das ist in Vergessenheit geraten. Während wir heute bei Jubiläen an Geburtstage von Königen oder Kollegen denken, ist im Alten Testament etwas ganz anderes gemeint: der generelle Erlass aller Schulden und die Freilassung der Sklaven, im Rhythmus von 50 Jahren. "Erklärt dieses 50. Jahr für heilig, und ruft Freiheit für alle Bewohner des Landes aus! Es gelte euch als Jubeljahr", heißt es im Buch Levitikus.

      Solche Ideen mögen uns utopisch vorkommen. Wie kann eine Gesellschaft funktionieren, in der zwei Mal im Jahrhundert jegliche Schuld gestrichen wird? Doch die Geschichte zeigt, dass ein allgemeiner Schuldenerlass immer wieder vorkam. Dabei muss man gar nicht bis in biblische Zeiten zurückgehen, es reicht das vergangene Jahrhundert. So zog der US-Historiker Gerald Feldman Parallelen zwischen dem "Jubeljahr" und der Hyperinflation im Deutschland der 20er Jahre, die in eine Währungsreform mündete. Damit waren auf einen Schlag sämtliche Staatsanleihen - die Schulden der Regierung - wertlos. Wer sie besaß, hatte keinen Grund zu jubeln. Die Hyperinflation von 1923 vernichtete die Sparguthaben der kleinen Leute und unterhöhlte das Vertrauen in die Republik.

      Flucht vor dem Krisenkraken

      Heute gibt es wahrscheinlich nicht wenige Menschen, die sich ein biblisches "Jubeljahr" wünschen, damit die Schuldenexzesse der vergangenen Jahre ausgelöscht werden. Viele Finanzinstitute haben sich an faulen Schulden überfressen - und so die Kreditkrise verursacht, die Anleger so böse überraschte. Bankenpleiten, Rettungspakete, Konjunktureinbrüche, Kursabstürze an der Börse: Die meisten hätten sich das vor einem Jahr nicht vorstellen können. Um Verluste zu vermeiden, kauften die Ängstlichen deutsche Bundesanleihen und amerikanische Schatzwechsel, nur sicher sollte das Geld sein. Historisch niedrige, ja negative Renditen wurden hingenommen, um dem Krisenkraken zu entfliehen.

      Aber was wäre, wenn sich ausgerechnet Staatspapiere als die gefährlichste Investition herausstellten, die man machen kann? Grund für diese bange Frage gibt es. Die Politiker werden immer kühner, wenn es darum geht, Banken, Unternehmen, ja ganze Länder vor der Pleite zu bewahren. Aus Furcht vor einer tiefen Depression lassen sie nichts unversucht, um der schwerkranken Konjunktur Leben einzuhauchen. Ein immer größer werdender Teil der Wirtschaft ist in der Hand von Regierungen. Und weil Familien und Firmen immer knauseriger werden, zeigt sich der Staat spendabel.

      Um das nötige Kapital für ihre Wohltaten aufzubringen, verkauft die US-Regierung Staatsanleihen. Noch werden sie begeistert aufgenommen. Schließlich sind die staatlichen Schuldscheine durch das ungeheure Bruttoinlandsprodukt des Landes gedeckt. Was aber geschieht, wenn das Vertrauen schwindet, dass diese Anleihen leicht zurückgezahlt werden können - inklusive einer hübschen Verzinsung? Wollen die US-Bürger ihrem Staat kein Geld mehr leihen und verlieren ausländische Kapitalgeber den Appetit auf US-Zinspapiere, brechen ihre Kurse ein. Wenn die Regierung das nötige Kapital für ihre Konjunkturprogramme nicht mehr von den Anlegern bekommt, wird sie Geld drucken müssen - so wie in den 20er Jahren auch. Weil Politiker längst mit dem Rückgang der privaten Nachfrage nach amerikanischen Anleihen rechnen, sprechen sie heute schon davon, die Schatzbriefe direkt an die Notenbank zu verkaufen. Das wäre fatal, hieße es doch nichts anderes, als dass die Währungshüter die Schulden des Staates zu Geld machten, Dollar druckten und die Inflation beflügelten.

      Unter normalen Umstände ist das für eine Notenbank tabu, denn damit bläht sie die Geldmenge auf - und untergräbt den Wert der Währung. Auch für das Papiergeld gelten die Regeln von Angebot und Nachfrage: Je mehr davon im Umlauf und je weniger es gefragt ist, desto tiefer fällt sein Wert. Den Staat als Schuldner freut das. Mit der Geldentwertung schwinden seine Lasten. Gerät die Inflation erst einmal ins Laufen, könnten sich Staatsanleihen als verlustreiches Investment erweisen.

      So mancher Ökonom wird jetzt empört den Kopf schütteln. Aber vielleicht fehlt es den Volkswirten ja an Vorstellungskraft. Die Geschichte ist voller Beispiele, wie sich Schuldner ihrer Gläubiger entledigen. Erinnert sei an das traurige Schicksal der Tempelritter. Durch Kreuzzüge hatten sie enormes Kapital gesammelt und als bedeutende Geldgeber europäischer Könige gut gelebt. Philipp IV. war hoch verschuldet bei ihnen - zu hoch. Mit Hilfe des Papstes vernichtete er die Templer und beschlagnahmte ihre Güter. Schon war er seine Schulden los.

      Nun werden verschuldete Regierungen heute eine andere Lösung wählen. Es wäre aber ein Fehler zu glauben, dass Staaten nicht mehr versuchten, sich von ihrer Schuldenlast zu befreien, zur Not mit unlauteren Mitteln. Der Harvard-Ökonom Kenneth Rogoff und seine Kollegin Carmen Reinhart haben die Weltgeschichte der Finanzkrisen untersucht und dabei 800 Jahre und mehr als 60 Länder angesehen. Es stellt sich heraus: Bankenkrisen, Zahlungsausfälle und Staatspleiten waren historisch die Regel, nicht die Ausnahme.

      Traumatisches Ende

      Jetzt haben sich wieder einmal Banken verzockt und Staaten übernommen. Die amerikanische Notenbank hat Tausende Milliarden Dollar zweifelhafter Kredite in ihren Büchern stehen, bald werden vielleicht US-Staatsanleihen folgen. Will sie ihre Bilanz ins Lot bringen, müssen die Bürger zittern. Eine Zentralbank kann sich entweder durch Inflation aus dem Schlamassel ziehen oder abwarten, bis der Steuerzahler sie saniert. Beide Lösungen sind äußerst traumatisch.
      Avatar
      schrieb am 06.01.09 11:26:31
      Beitrag Nr. 993 ()
      Kommt es jetzt zur Hyperinflation?
      Von Robert Mayer. Aktualisiert am 05.01.2009 28 KommentareDrucken Mailen Artikel als E-Mail versendenEmpfänger (E-Mail)*
      Absender (E-mail)*
      Nachricht
      Schliessen
      Ihre E-Mail wurde abgeschickt.

      Schliessen

      Auf immer neuen Kanälen pumpen die Währungshüter Geld in die Wirtschaft, um sie am Laufen zu halten. Doch auch das birgt erhebliche Gefahren.

      Geldfluss: Die Notenbanken pumpten in den letzten Monaten Geld en masse in die Märkte.
      Bild: Keystone


      Ökonomen und Kommentatoren sind sich überwiegend einig: Die Notenbanken haben letztes Jahr gute Arbeit geleistet. Ihrem rechtzeitigen und entschlossenen Handeln rund um den Globus sei es zu verdanken, so die Experten, dass der Finanzsektor dem totalen Zusammenbruch entrinnen konnte. Tatsächlich haben die Währungshüter von Schweden bis Neuseeland in diesen Wochen und Monaten die Leitzinsen gesenkt und Geld in die Märkte gepumpt, wie man das in diesem Tempo und Ausmass noch nie gesehen hat.

      Neben der Stabilisierung der angeschlagenen Geldhäuser waren die Notenbanken auch bestrebt, den Kreditfluss zwischen den Banken sowie zwischen Banken und Realwirtschaft wieder zu beleben, respektive nicht völlig einfrieren zu lassen. Erst wenn diese Erstarrung aufbricht, besteht Aussicht, dass die Industriestaaten die fatale Abwärtsdynamik ihrer Wirtschaft aufhalten können. Doch damit haben die Notenbanken nur mässigen Erfolg gehabt. Einmal mehr erweist sich, dass die Geldpolitik als Mittel zur Konjunkturstimulierung in einer Finanzkrise viel von ihrer Wirksamkeit einbüsst, solange sie auf den Bankensektor als Distributionskanal für die Geldversorgung der Wirtschaft angewiesen ist.

      Das Pulver ist noch nicht verschossen

      Die Möglichkeiten der herkömmlichen Geldpolitik sind noch in anderer Hinsicht begrenzt: Die Notenbanken können den Leitzins höchstens auf null Prozent senken, und im Fall der USA und Japans bewegt sich dieser Satz mittlerweile zwischen 0 und 0,25 Prozent beziehungsweise 0,1 Prozent (siehe Grafik). Ihnen dicht auf den Fersen folgt die Schweizerische Nationalbank, die derzeit einen Leitzins von um die 0,5 Prozent anstrebt. Für die Schweiz ist diese Problematik allerdings nicht neu, lag doch der Leitzins 2003 schon mal de facto bei null.

      Dass der zinspolitische Spielraum dieser Noteninstitute bald einmal ausgereizt ist, heisst aber nicht, sie hätten ihr gesamtes Pulver verschossen. Vielmehr steht ihnen noch die Option offen, die Geldversorgung der Wirtschaft nach einem neuen System vorzunehmen. Wenn also die Notenbanken den Preis für (kurzfristiges) Geld nicht mehr über den Leitzins bestimmen können, weil dieser gegen null tendiert, können sie stattdessen die Kreditinstitute durch direkte mengenmässige Zuteilungen mit Liquidität versorgen. Dies geschieht grundsätzlich dadurch, dass die Notenbanken den Geldhäusern Wertpapiere abkaufen. Das dafür erhaltene Geld können die Banken zur Gewährung neuer Kredite an die Realwirtschaft nutzen.

      Unkonventionelle Form

      Mit dieser unkonventionellen Form der Geldmengensteuerung - Fachleute sprechen von quantitativer Lockerung oder «quantitative easing» - betreten die Notenbanken indes Neuland. Einzig die Bank of Japan hat bislang praktische Erfahrungen mit der quantitativen Lockerung gesammelt: Zwischen 2001 und 2006, nachdem der japanische Leitzins bei null angelangt war und die weltweit zweitgrösste Volkswirtschaft trotzdem in einer deflatorischen Spirale gefangen blieb. Die japanische Notenbank hatte damals so viel Liquidität in den Markt gepumpt, dass die Reserven der Geschäftsbanken konstant ein deutlich über ihrem Bedarf liegendes Niveau erreichten. Die Idee dahinter: Können sich die Banken darauf verlassen, dass ihre Reservewünsche jederzeit mehr als befriedigt werden, dann werden sie auch zu neuen Kreditvergaben bereit sein.

      Doch dieses Kalkül ging nicht wunschgemäss auf. Im Rückblick erwies es sich als hinderlich, dass die japanischen Währungshüter beim Öffnen der Geldschleusen allein den maroden Bankensektor im Blick hatten - und dieser die Liquidität nicht an die Wirtschaft weiterreichte. Die Einschätzungen zum japanischen Vorgehen fallen denn bestenfalls gemischt aus, und nicht einmal die Bank of Japan mag von einem vollen Erfolg sprechen.

      Deflation um jeden Preis verhindern

      Dennoch ist die amerikanische Notenbank entschlossen, ebenfalls den Weg der quantitativen Lockerung zu beschreiten, um einen Absturz der US-Wirtschaft in eine Deflation - eine Phase nachhaltiger Preisrückgänge auf breiter Front - unter allen Umständen zu vermeiden. Viele Exponenten des Federal Reserve Board (Fed), allen voran sein Chef Ben Bernanke, sind davon überzeugt, dass die quantitative Lockerung zur gewünschten Belebung der Kreditmärkte und der Wirtschaft führt, wenn bei der Geldschöpfung erst mal alle Hemmungen ablegt werden.

      Davon abgesehen, verfolgen die Amerikaner - dank den japanischen Erfahrungen - einen anderen Ansatz. Das Fed zielt nicht auf die Aufstockung der Bankreserven ab, sondern beabsichtigt, Hypothekenschulden sowie mit Hypotheken unterlegte Wertpapiere im Umfang von Hunderten Milliarden Dollar aufzukaufen. Auf diese Weise versucht die Notenbank, die entsprechenden Zinssätze respektive Risikoaufschläge im Vergleich zu US-Staatsanleihen zu vermindern.

      Kredite direkt an Firmen

      Damit nicht genug: Noch Anfang dieses Jahres wollen Bernanke und Co. Möglichkeiten aufzeigen, wie das Fed - unter Umgehung der klammen Geschäftsbanken - Kredite direkt an Kleinunternehmen und private Haushalte gewähren kann. Ferner lotet die US-Notenbank Wege zum Ankauf von längerfristigen Staatsanleihen aus.

      Die Währungshüter spielen dabei, im wahrsten Sinne des Wortes, mit ungeheuren Einsätzen: Allein bis Mitte Dezember 2008 hat sich die Bilanzsumme des Fed wegen Wertschriftenkäufen aus Beständen von Banken und Grosskonzernen auf rund 2300 Milliarden Dollar ausgeweitet - verglichen mit rund 870 Milliarden vor Jahresfrist. Hält diese Dynamik an, befürchten Kritiker nicht nur eine vertrauensmindernde Überbeanspruchung der US-Notenbank, sondern auch den Aufbau eines gewaltigen Inflationspotenzials. Die Talfahrt des Dollars seit Mitte Dezember ist daher als Warnsignal zu verstehen.

      Das grösste Problem kommt noch

      Tatsächlich sorgen sich manche Experten inzwischen weniger vor einer Deflation - bei dem Geschütz, das namentlich die US-Notenbank zur Abwehr aufstellt. Ihre Furcht gilt stattdessen einer späteren Hyperinflation, wenn die Weltwirtschaft dereinst wieder Fuss fasst und die enorme Liquidität nachfragewirksam wird.

      Wer bislang dachte, die Notenbanken hätten im abgelaufenen Jahr ihre grösste Herausforderung in der Nachkriegszeit gemeistert, könnte bald schon eines Besseren belehrt werden: Als noch weitaus schwieriger und delikater wird sich herausstellen, die geschaffene Liquidität zum richtigen Zeitpunkt und in der richtigen Dosierung wieder abzuschöpfen. Beginnen die Währungshüter damit zu früh, riskieren sie den Aufschwung vorzeitig abzuwürgen. Handeln sie zu spät, explodieren die Preise und bildet sich eine neue, womöglich noch weitaus grössere Spekulationsblase an den Finanz- und Immobilienmärkten heraus. Es wird ein Tanz auf Messers Schneide.
      (Tages-Anzeiger)
      Avatar
      schrieb am 06.01.09 21:02:16
      Beitrag Nr. 994 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.312.572 von Dorfrichter am 06.01.09 11:26:31http://www.heise.de/tp/r4/artikel/29/29471/1.html
      Statistiken belegen eine historische Zäsur der US-Geldpolitik...............
      ..........................
      Gelandet sind die Fed-Kredite hingegen als Einlagen bei der Fed, als "Fed-Balances". Diese dienen den Banken, um damit ihren gegenseitigen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen und ihre Mindestreservepflichten ("required reserves") zu erfüllen. Vor einem Jahr hatte die Fed gerade einmal 13,4 Mrd. USD an bei ihr veranlagten Reserven angegeben, zuletzt waren es stattliche 884 Mrd. USD - so dass von der Ausweitung der Fed-Finanzierungen des Vorjahres um mehr als 1,355 Billionen Dollar nur insgesamt 307,5 Mrd. USD für neue Kredite an die Realwirtschaft übrig blieben.
      Avatar
      schrieb am 06.01.09 21:08:23
      Beitrag Nr. 995 ()
      http://www.nzz.ch/nachrichten/wirtschaft/aktuell/us-boersena…

      .......................
      ..............................Kontrolle hat «jämmerlich versagt»
      Abgeordnete des amerikanischen Kongresses haben der Börsenaufsicht SEC im Zusammenhang mit dem Betrugsskandal um den Investor Bernard Madoff Versagen vorgeworfen. Es brauche eine Aufsichtsbehörde, die den Erfordernissen des 21. Jahrhunderts entspreche, fordern sie.

      «Unser Kontrollsystem hat offenkundig jämmerlich versagt, und wir müssen es jetzt umbauen», sagte der demokratische Abgeordnete Paul Kanjorski am Dienstag bei einer Anhörung zum Madoff-Skandal in dem für Finanzdienstleistungen zuständigen Ausschuss des Repräsentantenhauses. Der republikanische Abgeordnete Spencer Bachus forderte ebenfalls eine Umstrukturierung der Börsenaufsicht.
      ..........
      ..................

      Tja wenn die das schaffen ,alle Achtung ......

      Dazu vielleicht auch die Leserkommentare am Schluss des Berichtes ev. interessant !?
      ..........
      Avatar
      schrieb am 06.01.09 21:52:27
      Beitrag Nr. 996 ()
      ich frage mich immer wieder,
      wie lange short selling und nacked short selling noch so ohne weiters zulaessig ist
      und damit noch weitere tausende Firmen in den Ruin getrieben werden duerfen ;oder hat sich da schon etwas geaendert ?

      Wenn ich mir den Goldpreis so betrachte ,ach ne man kann doch nicht alles in einen Topf werfen !?,
      aber ko....koennte man schon als normaler Investor ,Unternehmer ,Arbeiter ,Pensionsfond sparender und durch die Finger guckender ....ach ,was .....?

      http://www.wallstreet-online.de/diskussion/1142246-1-10/nake…
      Avatar
      schrieb am 07.01.09 11:04:54
      Beitrag Nr. 997 ()
      Avatar
      schrieb am 07.01.09 21:41:15
      Beitrag Nr. 998 ()
      noch immer nicht genug vom Börsencasino,also da fragt man sich schon ......

      http://www.handelsblatt.com/finanzen/anlagestrategie/anleger…

      ..........Bei von Börsen kreierten standardisierten Derivaten existiert dieses Bonitätsrisiko nicht, weil die Rolle des Vertragskontrahenten von einer der Börse zuzuordnenden Clearingstelle übernommen wird..........und von wem wird es manipuliert ?.......
      Avatar
      schrieb am 08.01.09 23:11:41
      Beitrag Nr. 999 ()
      ach und die short seller und besonders nacked short seller ,die meiner bescheidenen Meinung nach tausende Firmen ruiniert haben hat man auch übersehen ,und die Ratingagenturen und die guten Analysten ,ach und die noch besseren Wirtschaftsprüfer usw......


      http://www.mmnews.de/index.php/200901061880/MM-News/US-Finan…
      Avatar
      schrieb am 08.01.09 23:22:51
      Beitrag Nr. 1.000 ()
      hm, die Wirtschaftsprüfer ,wo waren die hier wohl ?

      Bilanzskandal erschüttert Indien
      http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/988/453677/text/
      • 2
      • 7
       Durchsuchen


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Der Welt-Geldbetrug !!!