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    ~~BRANDREDE DES PORSCHE-CHEFS ~~ - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 05.04.05 20:38:26 von
    neuester Beitrag 07.04.05 23:18:12 von
    Beiträge: 32
    ID: 972.273
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      schrieb am 05.04.05 20:38:26
      Beitrag Nr. 1 ()
      "Wir verarmen, wenn wir asiatisch werden wollen"

      Die hohen Lohnkosten sind das größte Problem in Deutschland, sagen viele Volkswirte und Firmenbosse. Stimmt überhaupt nicht, antwortet nun Porsche-Chef Wendelin Wiedeking. Bei einem kämpferischen Auftritt vor Politikern machte er ganz andere Ursachen für die Krankheit des "deutschen Patienten" verantwortlich.

      Stuttgart - Es sei falsch zu glauben, Arbeitsplätze seien in Deutschland zu teuer und neue könnten nur noch im Ausland entstehen, sagte Wiedeking am Abend vor Abgeordneten des baden-württembergischen Landtags. "Die Lohnkosten sind wirklich nicht das eigentliche Problem in Deutschland." Er verwies auf sein eigenes Unternehmen. Porsches Stammwerk stehe "im Herzen des Hochlohnlandes Deutschland" - trotzdem sei der Konzern weltweit erfolgreich.

      Auch von einer "baden-württembergischen Krankheit" könne keine Rede sein, so Wiedeking. Sie war noch im Sommer vergangenen Jahres oft mit Blick auf das Lohnniveau bei Autobauern wie Daimler diagnostiziert worden - der Begriff war vom damaligen Mercedes-Chef Jürgen Hubbert geprägt worden. Porsche spüre davon "herzlich wenig", sagte Wiedeking.

      Besonders kritisch sieht er die Tatsache, dass Unternehmen bei Standortverlagerungen ins Ausland die Kosten für die Planung der Investition, den Transfer der Arbeitsplätze, die Verwaltung und die Finanzierung des Tochterunternehmens voll steuerlich geltend machen können. "Es ist wenig sinnvoll, ja geradezu der Gipfel des Unsinns, wenn man in Zeiten, in denen mehr als fünf Millionen Menschen als Arbeitslose in Deutschland registriert sind, den Job-Export auch noch aus dem deutschen Steuertopf subventioniert."

      Wiedeking: Aber eine Steuersenkung möchte ich trotzdem

      Er fragte: "Und wieso zahlt die EU Zuschüsse für Firmenansiedlungen in den Beitrittsländern - übrigens auch mit den deutschen Beiträgen in die EU-Kasse - die den osteuropäischen Regierungen dann dazu dienen, Firmen aus Westeuropa mit besonders niedrigen Steuersätzen anzulocken?" All dies seien Fehler im System, die viel gravierender seien als das Niveau der Gehälter in Deutschland. Nach Auffassung Wiedekings sollte die Bundesrepublik die Milliarden Euro, die für EU-Standortförderungen ausgegeben werden, besser dazu verwenden, die einheimischen Unternehmen wettbewerbsfähiger zu machen - etwa durch Steuersenkungen.

      Wiedeking warnte vor Versuchen, den Standort Deutschland im globalen Wettbewerb durch Lohn- und Sozialdumping absichern: "Die aber befinden sich ganz bestimmt auf dem Holzweg. Ich sage ihnen: Wir verarmen wenn wir asiatisch werden wollen". Chinesische Lohnkosten wären in Europa volkswirtschaftlicher Unsinn. "Mit welchem Geld solle dann der deutsche Arbeitnehmer konsumieren? Diese ganze Geiz-ist-geil-Mentalität ist doch das eigentliche Problem." :cry:
      Avatar
      schrieb am 05.04.05 20:43:15
      Beitrag Nr. 2 ()
      Die hohen Lohnkosten sind das größte Problem in Deutschland, sagen viele Volkswirte und Firmenbosse. Stimmt überhaupt nicht, antwortet nun Porsche-Chef Wendelin Wiedeking

      Nein, das größte Problem ist, daß ein 911 locker 80000 Euro kostet.

      Mist - reicht wieder nur zum Fiat Panda.:mad::cry:
      Avatar
      schrieb am 05.04.05 20:48:59
      Beitrag Nr. 3 ()
      der mann hat vollkommen recht...nur begreifen das die meisten nicht und sein erfolg gibt ihm recht...

      übrigens: bevor jemand über die preise von porsche lästert, sollte er sich die preise anderer hersteller für vergleichbare fahrzeuge ansehen...

      invest2002
      Avatar
      schrieb am 05.04.05 20:57:20
      Beitrag Nr. 4 ()
      Wedekind hat Recht !
      Es ist Irrsinn deutsch Arbeitsplätze mit deutschen Steuergeldern abzuschaffen ... Dank der scheiss EU Politik.

      Ich hoffe nur die Franzosen stimmen in 2 Wochen gegen die EU Verfassung und damit gegen die EU !

      Die sind nicht so dumm wie wir dummen deutschen Michels !
      Avatar
      schrieb am 05.04.05 21:00:26
      Beitrag Nr. 5 ()
      @3

      Da hab ich bei #2 wohl ;) vergessen.

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      Avatar
      schrieb am 05.04.05 21:38:21
      Beitrag Nr. 6 ()
      Nach Auffassung Wiedekings sollte die Bundesrepublik die Milliarden Euro, die für EU-Standortförderungen ausgegeben werden, besser dazu verwenden, die einheimischen Unternehmen wettbewerbsfähiger zu machen - etwa durch Steuersenkungen.


      RAUS AUS DER EU !!!!!!!!!!!! Nur das kann unsere Arbeitsplätze noch retten.
      Avatar
      schrieb am 05.04.05 22:28:24
      Beitrag Nr. 7 ()
      Heute habe ich mit einem Heizungsbauer gesproche, ich muß investieren. Die Heizungsanlage veranschlagt er mit 12 000 €, für ein hochwertiges Nischenprodukt, etwa vergleichbar mit dem 911, ein angemessener Preis. Die Arbeitskosten kalkuliert er auf etwa 10 000 €, die Lohn-und Nebenkosten sind ja nicht besonders hoch, meint er, der Porschechef hatte ja verlautbart, unsere Misere beruht nicht auf diesen Faktoren. :D Ich glaube, Herr Wiedeking verliert langsam den Überblick. Wenn er sein hochwertiges Produkt, welches zu 80 % im Ausland verkauft wird (Glückwunsch zu diesem Konzept und der Realisierung) mit der Masse der deutschen mittelständischen Industrie und deren Produkte auf das gleiche Niveau stellt, so liegt eine Fehlbeurteilung vor. Oder sollen der deutsche Binnenmittelstand ihre Produkte international vermarkten. So ein undifferenzierter Käse:D
      Avatar
      schrieb am 05.04.05 22:46:51
      Beitrag Nr. 8 ()
      bzgl. #7

      Da spricht Brama den wichtigsten Punkt an, nämlich, dass dies wohl nur aus der Sicht eines international positionierten Konzerns gilt, NICHT aber für z.B. Handwerksleistungen!!! Daher auch die hohe Schwarzarbeit beim "Häusle baue", wenn ein Fliesenlegerbetrieb pro Std. brutto 30 € verlangen muss, damit ide Arbeiter netto mit 8 € nach Hause gehen können.

      Dennoch ein deutlicher Vorwurf an die Politik und die Ausreden von Daimler-Chrysler.

      BF
      Avatar
      schrieb am 05.04.05 22:48:29
      Beitrag Nr. 9 ()
      Wiedeking soll endlich ein paar MBA´s einstellen, damit er mal klar im Kopf wird. Dann würde er kapieren, das Kostensenken das höchste aller Unternehmensziele ist. Also Löhne runter, Lieferanten ausquetschen, keine Steuern zahlen und so wenig wie möglich investieren, so werden erfolgreiche Firmen heutzutage geführt. Ein Hoch auf die MBA´s, den Zerstörern der Volkswirtschaft.
      Avatar
      schrieb am 05.04.05 23:06:39
      Beitrag Nr. 10 ()
      Die Firmen agieren folgerichtig und im im herrschenden Rahmen. Wenn Shareholder-Value und Gewinnsteigerung das einzige Unternehmungs-Ziel ist, soll man es eben auch so ausleben...Und auch so kundtun...

      Was interessiert da das Humankapital?
      Avatar
      schrieb am 06.04.05 03:56:51
      Beitrag Nr. 11 ()
      mein gott wie bescheuert muss man eigentlich sein um die rede wiedekinds nicht zu verstehen.

      dem geht es um den irrsinn !!! mit deutschen steuergeldern
      den export von deutschen arbeitsplätzen zu fördern.

      ist das so schwer zu kapieren ???? international agierende unternehmen wie siemens,ibm,daimler++++++ verlagern produktionen,call center ++ = arbeitsplätze von deutschland nach irland,spanien,portugal,,++ bekommen dafür milliarden subventionen (zuschüsse) von der EU !!!!

      und wieviel milliarden euro seit wieviel jahren überweist deutschland jedes jahr auf das konto der EU ???

      millionen arbeitsplätze sind allein dank dieses irrsinns
      in den letzten 15 jahren in diesem land vernichtet worden.aus einer gewollten anpassung des lebensstandarts in der EU ist dank unfähiger,korrupter und krimineller politik !! deutschland auf dem weg zum armenhaus.
      Avatar
      schrieb am 06.04.05 06:31:22
      Beitrag Nr. 12 ()
      Diesen Irrsinn nennt man Neoliberalen Kapitalismus. Alles ist gut, was fürs Kapital gut ist. Glaubt endlich dran, ihr elenden Ketzer!

      Wen interessiert schon die Wirklichkeit?
      Avatar
      schrieb am 06.04.05 07:48:53
      Beitrag Nr. 13 ()
      Wiedeking spricht das Problem an daß "Unternehmenssteuerreform" nicht gleichhbedeutend sein muß mit Steuern senken (oder erhöhen).
      Die Abschaffung von Abschreibungsmöglichkeiten für Kosten der Jobverlagerung würde sogar Geld bringen. Ebenso ein rigoroses Vertreten monetärer Interessen Deutschlands in der EU.

      Ich habe das in meinen Postings immerwieder auf die Kurzformel gebracht: Mit Steuern kann man steuern.

      Solange wir aber Politiker haben die nur mit ihren eigenen Skandalen, mit dem Taschen füllen, mit Waffenlieferungen an China und ähnlichem Mist ihre Zeit verplempern, wird sich hier nichts ändern.

      Aber wenn man das beklagt dann jammert man und redet schlecht.
      Avatar
      schrieb am 06.04.05 08:28:53
      Beitrag Nr. 14 ()
      :) Wiedeking for Bundeskanzler !!! :)
      Avatar
      schrieb am 06.04.05 08:32:43
      Beitrag Nr. 15 ()
      @12

      das hat nichts mit neoliberalismus zu tun - das ist schlicht die dummheit der politiker.
      diese gegenverrechnung ist ein übel, hier haben sich die entscheidungsträger über den tisch ziehen oder schlicht kaufen lassen. (konzerne betreiben ja immer gerne massives lobbying - eine einladung da, ein erhöhtes honorar für vorträge usw.)
      Avatar
      schrieb am 06.04.05 14:29:42
      Beitrag Nr. 16 ()
      Der EU-Erweiterungswahn der EU-Bonzokratie muss gestoppt werden!

      Die Ost-Erweiterung muss zurückgenommen werden.

      Hier müssen Verhandlungen zu Handelszonen/privilegierte Partnerschaften her.

      Ein KERN-EUROPA muss endlich definiert werden.

      Die Verhandlungen mit der Türkei müssen gestoppt werden.

      Ansonsten: Rodung unseres Lebensstandards ohne Ende!!
      Avatar
      schrieb am 06.04.05 15:06:40
      Beitrag Nr. 17 ()
      Ein bisschen geheuchelt ist das ja schon von Wiedeking.
      Warum lässt er denn fast den kompletten Cayenne
      (außer Motor und Endmontage) in Bratislava bauen, wenn hier alles so ideal ist :confused:
      Avatar
      schrieb am 06.04.05 17:39:50
      Beitrag Nr. 18 ()
      Der Kohl hat uns an die EU verkauft. Der Preis war die Deutsche Mark. Schröder sollte ultimativ vor die EU Gremien stehen und deutsche Zahlungen mit sofortiger Wirkung stornieren. Schluss mit dem Export deutscher Arbeistplätze auf deutsche Kosten.

      Die deutsche Parteienlandschaft ist in dem Zustand in dem sie ist, nicht in der Lage zum Wohle Deutschlands zu handeln.
      Avatar
      schrieb am 06.04.05 19:22:58
      Beitrag Nr. 19 ()
      @Gamsi

      Die Steuerschenkung durch die Auslandsinvestitionen ist aber vom Genossen der Bosse, nicht von Kohl.

      Und da hat Wiedeking schon sehr recht.

      --------------------------

      Auf der anderen Seite befindet er sich in einer absoluten Ausnahmesituation. Er bedient die Kunden, denen es immer gut geht. Er hat mit die höchste Rendite in seinem Laden.
      Das ist darum nicht die Aussage eines Mannes, der die Nöte anderer Firmen, vom kleinen Mittelständler bis, von mir aus, Walterbau so garnicht kennt.

      Peter Hartz ja auch nicht. Ergebnis liegt vor.
      Avatar
      schrieb am 06.04.05 19:28:26
      Beitrag Nr. 20 ()
      @12
      Die EU Subventionen sind das Gegenteil von Neoliberalen Kapitalismus!!
      Avatar
      schrieb am 06.04.05 19:45:07
      Beitrag Nr. 21 ()
      #17

      Zustimmung, folgendes las ich gerade:

      Wie hier im Düsseldorfer Porsche-Zentrum kaufen deshalb hauptsächlich Geschäftsleute die edlen und teuren Sportwagen. Als Firmenauto kostet der Porsche 911 nach Abzug der Steuern hierzulande gerade mal eine Monatsrate von 400 Euro - dank der enormen Abschreibung. In anderen Ländern muss man für den gleichen Wagen mehr als das Doppelte ausgeben. Andere Autohersteller profitieren zwar ebenso davon, aber keiner so wie Porsche: 62 Prozent, also fast zwei Drittel aller neu zugelassenen Porsche in Deutschland, sind Firmenautos .

      Lorenz Jarass ist Wirtschaftsprofessor und Mitglied in der Regierungs-Kommission zur Reform der Unternehmensbesteuerung. Er hat sich mit den deutschen Subventionseigenarten wissenschaftlich beschäftigt.

      Prof. Lorenz Jarass, Wirtschaftswissenschaftler: "Die ganzen Kosten werden steuerlich geltend gemacht und im Rahmen einer ganz bescheidenen Ein-Prozent-Besteuerung muss der Einzelne dann einen Teil der eingesparten Kosten wieder rückerstatten. Herr Wiedeking ist unseres Erachtens der am meisten subventionierte deutsche Automobilbauer, nämlich durch diese Dienstwagenbesteuerung. "

      http://www.wdr.de/tv/monitor/beitrag.phtml?bid=672&sid=126
      Avatar
      schrieb am 06.04.05 21:41:56
      Beitrag Nr. 22 ()
      Zuletzt jedenfalls trugen die großen, global agierenden Unternehmen nur noch wenig zu dem bei, was der deutsche Sozialstaat kostet. So waren die Einnahmen aus der Körperschaftsteuer in den beiden ersten Jahren nach der Steuerreform 2001 massiv eingebrochen und haben sich trotz der Rekordgewinne im vorigen Jahr noch nicht wieder erholt.

      Alles in allem, das zeigen Berechnungen aus der Finanzverwaltung, haben die Kapitalgesellschaften im vorigen Jahr Gewinne in Höhe von 50 Milliarden Euro, die sich aus der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ergeben, nicht versteuert; und selbst versierte Finanzbeamte können sich nicht erklären, wie die Konzerne dies genau bewerkstelligen.

      "Gewaltiges Fehlsteuerungspotenzial"
      Für Scheel ist der Fall klar: Die Unternehmen nutzen die vielen Gestaltungsmöglichkeiten, die ihnen das Abgabenrecht bietet, eine davon sei der Steuervorteil für Job-Exporte. Auch Sarrazin sieht hier „ein gewaltiges Fehlsteuerungspotenzial“ und eine „Unlogik im Steuersystem“.

      Der SPD-Politiker würde am liebsten dafür sorgen, dass die Unternehmen ihre Kosten für Auslandsinvestitionen nicht mehr in Deutschland von der Steuer absetzen dürfen:„Kosten sollte man nur geltend machen dürfen, wenn auch die Gewinne versteuert werden.“ Der Wiesbadener Ökonom Lorenz Jarass empfiehlt alternativ, Gewinne aus Auslandsgeschäften höher zu besteuern.

      Die Wirtschaftsverbände halten davon nichts. Sie verweisen darauf, dass die deutschen Unternehmen ihre Erträge ja bereits im Gastland versteuern. Griffe auch der deutsche Fiskus beherzt zu, prophezeit Alfons Kühn, Steuerfachmann des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, würden „nicht nur die Jobs ins Ausland abwandern, sondern die Konzern-Holdings gleich mit“.

      (SZ vom 07.04.2005)

      http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/779/50729/2/
      Avatar
      schrieb am 06.04.05 23:46:45
      Beitrag Nr. 23 ()
      06.04.05 |






      Porsche-Chef Wendelin Wiedeking hat niedriege Löhne, aber auch die Verlagerung deutscher Arbeitsplätze ins Ausland mit Hilfe von Steuersubventionen angeprangert.

      Vor Abgeordneten des baden-württembergischen Landtags sagte Wiedeking in Stuttgart: „Es ist wenig sinnvoll, ja geradezu der Gipfel des Unsinns, wenn man in Zeiten, in denen mehr als fünf Millionen Menschen als Arbeitslose in Deutschland registriert sind, den Job-Export auch noch aus dem deutschen Steuertopf subventioniert.“

      Zudem zahle die EU – auch mit deutschen Beiträgen zur EU-Kasse – Zuschüsse für Firmenansiedelungen in den osteuropäischen Ländern, die den dortigen Regierungen dann dazu dienten, Firmen aus Westeuropa mit günstigen Steuersätzen anzulocken.

      Porsche als Vorbild

      Deutschland könne seine Spitzenposition im globalen Wettbewerb auch nicht durch Lohn- und Sozialdumping absichern. „Wir verarmen, wenn wir asiatisch werden wollen", sagte er. Chinesische Lohnkosten wären volkswirtschaftlicher Unsinn.

      Mit welchem Geld solle dann der deutsche Arbeitnehmer konsumieren, fragte der Porsche-Chef. Die Lohnkosten seien nicht das eigentliche Problem in Deutschland. Als Beispiel könne Porsche gelten. Das Stammwerk stehe im Herzen des Hochlohnlandes Deutschland. Trotzdem sei Porsche weltweit erfolgreich unterwegs.
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 02:33:30
      Beitrag Nr. 24 ()
      [posting]16.305.075 von SittinBuII am 06.04.05 06:31:22[/posting]Diesen Irrsinn nennt man Neoliberalen Kapitalismus. Alles ist gut, was fürs Kapital gut ist. Glaubt endlich dran, ihr elenden Ketzer!

      Nein eigentlich nennt man die Ideologie hinter der Verlagerung von Arbeitsplätzen in das Ausland, bei gleichzeitiger Öffnung der Grenzen für billige Arbeitskräfte aus dem Ausland GLOBALISMUS . Der ist im Gegensatz zur Globalisierung, die nicht mehr ist als ein Wirtschaftstrend , tatsächlich eine Ideologie.

      Seine Wurzeln hat der Globalismus im Internationalismus, jenem Traum der Sozialisten von einer gerechten Welt ohne Grenzen und Nationalismus, in der alle Menschen gleich sind. Proletarier aller Länder vereinigt Euch, war es nicht das was sich viele erträumt haben.

      Unglücklicherweise für die sozialistischen Träumer hat sich aber nun der freie Markt ihrer Idee bedient, die libertär-konservative Wirtschaftselite ( auch gerne als Neoliberale bezeichnet) liebt offene Grenzen , Patriotismus ist ihr fremd. Sie feiert NAFTA und die EU Osterweiterung, sie wettert gegen Strafzölle und Handelsbeschränkungen. Aus der D Mark wurde der Euro, aus der Deutschland AG die Welt AG.
      Protektionist ist ein Schimpfwort wie Kommuninist geworden und Isolationist ist eine noch viel größere Beleidigung. Globalismus ist weltoffen, tolerant, flexibel, wertfrei. Besitzstände werden nicht gewahrt, sie werden umverteilt.

      Die Umverteilung des Wohlstands, ist das nicht das was man sich links von der Mitte immer wünschte ? Man dachte wohl nicht daran, dass es der eigene Wohlstand sein würde, der umverteilt werden könnte. Dass der eigene Job nach Rumänien umverteilt werden würde, dass der steigende Wohlstand in China mit sinkendem Wohlstand in Deutschland bezahlt werden würde.
      Hätte man nicht wissen müssen, dass man bei einer Umverteilung von oben nach unten der Verlierer sein würde ?

      Scheinbar nicht, denn es regte sich kein Widerstand beim DGB gegen die EU Osterweiterung , gegen den EURO oder gegen offene Grenzen. Kein Wort der Empörung über Joscka Fischers Visa Erlaß oder die geplante EU Mitgliedschaft der Türkei.
      Es mag daran liegen, daß die eigene internationalistische Ideologie einen höheren Stellenwert hat als die Verteidigung des eigenen Wohlstands.
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 08:50:37
      Beitrag Nr. 25 ()
      #24 von Insolvenzverwaltung

      Interessante Sicht der Dinge. Und dabei könntest Du auch noch recht haben. besonders unter RotGrün, aber auch der Union leisteten wir uns nun etliche Sachen, wo die Ideologie über die Wirtschaftlichkeit gestellt wurde, Stichwort: Windmühlen, Fotovolaik etc.

      Dafür werden wir in den kommenden Jahren sehr teuer bezahlen, auch mit Arbeitsplätzen, nicht nur mit Wohlstand.
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 12:27:11
      Beitrag Nr. 26 ()
      Konzerne dürfen Verluste aus dem Ausland verrechnen

      Eine weitere Hiobsbotschaft für Finanzminister Hans Eichel: Laut dem Europäischen Gerichtshof haben Konzerne künftig die Möglichkeit, Verluste von Töchtern im EU-Ausland mit den Gewinnen in der Heimat zu verrechnen. Für Eichel bedeutet das einmal mehr sinkende Steuereinnahmen.

      REUTERS
      Euro-Scheine: Unternehmen können Milliarden-Summen sparen
      Straßburg - Eine Steuerregelung, die einer Muttergesellschaft die Verlustverrechnung grundsätzlich untersage, sei unvereinbar mit dem Gemeinschaftsrecht, sagte Generalanwalt Poiares Maduro vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH). Maduro schlug jedoch vor, den Konzernabzug nur dann zu gewähren, wenn die Verluste der Töchter in ihrem jeweiligen Sitzland nicht einer günstigeren steuerlichen Behandlung unterliegen können.

      Das Urteil des Gerichtshofs zu diesem Fall wird erst in einigen Monaten erwartet. Die Richter pflegen in der überwiegenden Zahl der Fälle der Stellungnahme des Generalanwalts zu folgen.

      Experten beurteilen das Ergebnis positiv. "Eines der großen Steuerhindernisse ist damit aus der Welt. Unternehmen können sich nun in Europa freier bewegen", sagte Andreas Geiger, EU-Rechtsexperte bei der Unternehmensberatung Ernst & Young, gegenüber SPIEGEL ONLINE.

      "Die Bundesregierung muss sich auf weniger Steuereinnahmen einstellen, Unternehmen werden die Möglichkeit ausnutzen", fügte Geiger hinzu. Bereits im Februar hatten die Steuer-Abteilungsleiter der obersten Finanzbehörden des Bundes und der Länder vor drohenden Steuerausfällen in Milliardenhöhe durch anstehende Entscheidungen des EuGH gewarnt und schnelle Gesetzesänderungen empfohlen. Der bayerische Finanzminister Kurt Faltlhauser sprach seinerzeit von Ausfällen zwischen 30 bis 50 Milliarden Euro.

      Das Verfahren geht auf eine Klage des Handelskonzerns Marks & Spencer zurück, der die Verluste seiner in EU-Staaten ansässigen Töchter über einen Zeitraum von vier Jahren geltend machen wollte. Die britischen Steuerbehörden lehnten dies ab, da es nach ihren Rechtsvorschriften nicht erlaubt ist, Verluste von Tochterunternehmen im EU-Ausland auf die Muttergesellschaft oder ein anderes Konzernmitglied im Inland zu übertragen. Diese Rechtslage gilt auch in Deutschland sowie in den meisten EU-Mitgliedstaaten.
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 13:06:55
      !
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      Avatar
      schrieb am 07.04.05 18:09:45
      Beitrag Nr. 28 ()
      #24 Insolvenz

      Interessanter Beitrag von Dir.
      Die freie Marktwirtschaft und der Kommunismus liegen also gar nicht so weit auseinander. Sie haben ihren gemeinsamen Nenner im Globalismus. Entfesselter Kapitalismus mit kommunistischem Internationalismus ergibt das Gebräu in dem wir leben.
      Man muss kein Prophet sein um zu sehen, daß eine Zeitenwende/Paradigmenwechsel bevorsteht. Jeder spürt es irgendwie.
      Es wundert mich nicht, daß 4 Millionen gerade nach Rom pilgern. Dort wird nicht Mammon sondern was für den Geist und die Seele geboten.
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 18:22:19
      Beitrag Nr. 29 ()
      Was heisst denn bescheidene Ein-Prozent-Besteuerung? Ein Prozent pro Monat eines 50.000.- Euro Auto bedeuten 500 Euro pro Monat zusätzlich zu versteuerdes Einkommen, wenn man den Firmenwagen zusätzlich privat nutzt.

      Ausserdem ist es wohl keine Subventionierung, wenn man Betriebsausgaben steuerlich geltend macht, alles andere macht wohl keinen Sinn.


      NoDi
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 20:40:42
      Beitrag Nr. 30 ()
      Ein Wunder, daß der Wiedeking vom BDI noch nicht ermahnt wurde. :laugh:

      Jeder der den Thread aufmerksam liest, muß zwangsläufig zum Schluß kommen das in D bald gar nichts mehr geht.

      Deutschland wurde von korrupten Wirtschafts- und Politbonzen, EU-Bürokraten und Lobbyisten längst bruchreif geschossen.

      Kitten steht nicht mehr auf dem Programm. Höchstens weiterraffen wo es noch geht.
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 23:03:37
      Beitrag Nr. 31 ()
      Diese Umverteilung von oben nach unten ist Augenwischerei. Selbst wenn in "Drittweltstaaten" neue Jobs geschaffen werden, welche Löhne bekommen die?

      Einzig und allein Gastarbeiter sorgen für einen kleinen Ausgleich bei den Einkommen, wohl tatsächlich zu unseren Lasten.

      Die andere Umverteilung, die 30 Mal schlimmer ist, hast aber aber wieder übersehen. Es gibt ja wirklich einen Grund für den von dir so titulierten Globalismus:

      Die Weltherrschaft der Konzerne, mit dem einzigen Ziel Profite zu erhöhen.


      im Kapitalismus geht es nur darum, aus Geld noch mehr Geld zu machen, egal mit welchen Mitteln und Methoden. Der Mensch, die Arbeit und die natürliche Umwelt des Menschen erhalten im Kapitalismus keinerlei Wertschätzung; sie werden nur als notwendiges Übel im Dienste eines unbegrenzten zerstörerischen quantitativen Wachstums betrachtet. Daher auch das weltweit erschreckende Ausmaß an Armut, Hunger, Ausbeutung, Sklaverei, Kinderarbeit, Umweltzerstörung, Gewalt, Kriege und Migration.

      Folglich erzeugt und fördert der Kapitalismus eine egoistische Jagd nach dem Geld, weil nur ihm eine Wertschätzung widerfährt. Lang anhaltender Misserfolg auf dieser Jagd erzeugt bei vielen Menschen, die diese zerstörerische Kraft des Kapitalismus nicht durchschauen, blinden Hass auf andere Menschen. Anstatt den Systemfehler im Kapitalismus als Schuldigen zu erkennen und friedliche Alternativen zu praktizieren, entlädt sich der blinde Hass in Form von Gewalt gegen sich selbst, gegen die Umwelt oder gegen andere Menschen.

      Die rechtsradikale Gewalt wird also im Wesentlichen und zwangsläufig durch den Kapitalismus erzeugt.[...]
      [ denn ] sie klären die Menschen über die wahren kapitalistischen Ursachen des blinden Hasses gegen andere Menschen auf.

      [...]

      Das Wissen um diese Alternativen und ihre Förderung werden von den - weltweit gemessen - wenigen Profiteuren des Kapitalismus mit allen Mitteln bekämpft. Die Profiteure des Kapitalismus wollen nicht, dass die gesamte Menschheit in Frieden, Wohlstand und Sicherheit lebt; die Allgemeinen Menschenrechte gelten nach ihrem Dafürhalten nur für die Profiteure selbst. Diese Profiteure des Kapitalismus haben die Politik nahezu weltweit unter Kontrolle und sorgen u.a. dafür, dass die Bildung immer weniger bezahlbar wird: Schulen werden geschlossen, Zeitungen sterben aus, Bafög wird gestrichen, Studenten werden in die Verschuldung getrieben ...

      Ziel des grenzenlosen Kapitalismus ist die systematische Volksverdummung der Bevölkerung und eine Abschaffung der demokratischen Errungenschaften. [...] Zweck dieser Kampagnen ist eine Verunsicherung der Bevölkerung; sie soll sich gar nicht erst über die wahren menschlichen und ökologisch nachhaltigen Motive dieser wirtschaftlichen Alternative informieren.

      Ulli, SF-Forum
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 23:18:12
      Beitrag Nr. 32 ()
      Irgendwann werden sie merken, daß China jaaanz weit wech ist - und Schlitzaugen eben Schlitzaugen sind:

      Nirgends in der Republik werden noch Computer hergestellt. Nirgends? Nein. Fujitsu-Siemens hält mit seinem Augsburger PC-Werk dagegen!

      von Thomas Heuzeroth

      Eine solche Fabrik wünschen sich viele Unternehmer in Deutschland. Wo morgens für die Arbeiter beschlossen wird, ob der Tag nun sechs, sieben oder acht Stunden Arbeit bringt. Wo mittwochs festgelegt wird, ob die Woche am Donnerstag, Freitag oder erst am Samstag endet. Eine solche Fabrik muß man in Deutschland lange suchen.

      Dieter Hurler arbeitet in dieser Fabrik, die im Augsburger Stadtteil Haunstetten steht. Hier läßt Fujitsu-Siemens als einziger Hersteller PCs in Deutschland zusammenschrauben. Jeden Morgen studiert Hallenmeister Hurler seine Bestellisten. Dann ruft er die "Line-Manager" zusammen, um ihnen die Länge ihres Arbeitstages mitzuteilen. Anschließend erfahren die fünfköpfigen Gruppen an den Werkbänken, wann sie nach Hause gehen dürfen. "Unsere Fabrik atmet", sagt Produktionsleiter Walter Degle.

      Das Augsburger Werk zerrt mit aller Macht am deutschen Arbeitsrecht. "Es ist kompletter Unsinn zu behaupten, daß Arbeit in diesem Land unflexibel ist", sagt Degle.

      Tatsächlich geht das Unternehmen bis an die Grenze des Machbaren. "Ohne dieses Arbeitszeitsystem würde es die Produktion hier nicht mehr geben", sagt auch Betriebsratschef Otto Müller. Schon vor Jahren ist der Betriebsrat in großen Schritten auf das Management zugegangen. Damit war sogar die Arbeit an 15 Samstagen im Jahr möglich. Müller: "Wir haben uns natürlich an den Tarifvertrag gehalten." Zwar schwankt die Wochenarbeitszeit zwischen 24 und 48 Stunden, am Jahresende kommt jeder Mitarbeiter aber auf durchschnittlich 35 Wochenstunden.

      In Augsburg zählt Fujitsu-Siemens knapp 2000 Mitarbeiter, von denen jedoch weniger als 800 in der Produktion arbeiten. Im kleineren Schwesterwerk im thüringischen Sömmerda sind es noch einmal etwas mehr als 400 Mitarbeiter. Hier beträgt die Wochenarbeitszeit 38 Stunden, die Samstagsarbeit ist zuschlagsfrei.

      In den 8000 Quadratmeter großen Fabrikhallen in Augsburg ist es erstaunlich ruhig. In zehn Produktionslinien sind jeweils fünf Menschen damit beschäftigt, Festplatten, Laufwerke und Hauptplatinen zu Computern zusammenzuschrauben. Jeder Handgriff ist zwangsläufig tausendfach geübt und sitzt. Nach sechs bis acht Minuten ist der PC fertig.

      "Die Roboter haben wir vor mehr als sieben Jahren herausgerissen", sagt Degle. "Wir können die Computer billiger selbst in die Kartons packen." Zu aufwendig wäre die Umprogrammierung der Maschinen. Bei Produktzyklen von sechs bis acht Monaten stellt Fujitsu-Siemens hier 50 verschiedene Geräte her.

      Trotz Tarifvertrag ist die Arbeitszeitreglung dehnbar wie ein Gummiband. Das Werk kann seine Produktion je nach Auftragslage beliebig hoch- und wieder runterfahren. Innerhalb von höchstens zwei bis drei Tagen ist das Management in der Lage, Leiharbeiter für einen Stundenlohn von 15 Euro anzufordern und auch wieder zu entlassen. Allein im Februar standen in Augsburg 460 Leiharbeiter an der Werkbank.

      "Nur wegen unserer Leiharbeiter können wir zu diesen Kosten produzieren", sagt Betriebsratschef Müller. Insgesamt sei man so für die Zukunft gerüstet. Müller: "Fujitsu-Siemens Computers ist zwar nicht auf Rosen gebettet, aber die Dornen sind nicht mehr so spitz wie noch vor Jahren." Insgesamt lebt die Branche wegen des scharfen weltweiten Wettbewerbs von äußerst geringen Margen. Bei Fujitsu-Siemens sind es derzeit weniger als zwei Prozent.

      Der Start des Joint-Ventures vor fünf Jahren stand unter keinem guten Stern. Das Unternehmen mußte gleich im ersten Jahr gegen die einbrechende PC-Konjunktur ankämpfen. Eine klare Strategie fehlte. Siemens hatte seine Stärke bei Großkunden, Fujitsu eher bei Privatkunden. Im lukrativen Markt der kleinen und mittelgroßen Unternehmen hat Fujitsu-Siemens noch heute Nachholbedarf. Derzeit macht der Hersteller ein Viertel seines Umsatzes mit Privatkunden, ein weiteres Viertel mit dem Mittelstand und etwa die Hälfte mit größeren Geschäftskunden.

      Täglich spuckt die Augsburger Fabrik etwa 8000 Computer aus, im letzten Geschäftsjahr waren es 1,8 Millionen. Dazu fast 700 000 Notebooks, 35 000 Kleinstcomputer und 155 000 Server.

      Obwohl ein deutscher Industriearbeiter schnell das Dreißigfache seines chinesischen Kollegen in Shanghai verdient, hat sich die deutsche Werkbank für Fujitsu und Siemens bewährt. "Unsere Kostensituation ist günstiger als in Osteuropa", versichert Degle.

      Die Rechnung scheint aufzugehen. Fujitsu-Siemens ist mit Abstand Marktführer in Deutschland. Das Unternehmen hat im vergangenen Geschäftsjahr die Umsatzmarke von sechs Milliarden Euro übersprungen, das entspricht einem Wachstum von 13 Prozent im Vergelcih zum Vorjahr. Auch die Profitabilität hat zugenommen, der Gewinn vor Steuern legte in den vergangenen zwölf Monaten um mehr als die Hälfte zu. "In diesem Geschäftsjahr wollen wir um fünf Prozent schneller wachsen als der Markt", sagt Fujitsu-Siemens-Chef Bernd Bischoff.

      Mit Patriotismus hat die Produktion in Deutschland wenig zu tun. Inzwischen werden hierzulande auch nur noch 46 Prozent des Umsatzes gemacht. Der Sitz der Fujitsu-Siemens-Holding liegt aus Steuergründen im niederländischen Maarssen. Die Herstellung in Augsburg und Sömmerda beruht vielmehr auf einer kühlen Kalkulation. Die Arbeitskosten für das Zusammenschrauben eines Computers betragen weniger als zehn Euro. In China würde dies zwar nicht einmal einen Euro kosten. "Es wäre aber schlichtweg zu teuer, die Geräte aus Asien hierherzufliegen", erklärt Peter Eßer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Fujitsu-Siemens Computers GmbH. Auch der Seeweg fällt aus. "Niemand wartet hier sechs Wochen auf seinen Computer.":D

      Trotzdem vergleicht das Unternehmen ständig die eigene Effizienz mit der außereuropäischer Hersteller. "Wichtiger als die Arbeitskosten ist die Logistik", erklärt Unternehmenschef Bischoff. Da unnötige Lagerhaltung teuer ist und allein durch den täglichen Wertverfall den Profit schmälert.

      So macht Fujitsu-Siemens seinen Zulieferern und Logistik-Partnern äußerst enge Vorgaben. Mit vier Stunden Vorlauf nennt das Unternehmen ein Zeitfenster von 15 Minuten, in dem die zu verarbeitenden Teile in der Fabrikhalle bereitgestellt werden müssen. Stoppt der Materialfluß, bricht die Produktion zusammen.

      Auch die Verpackung und Auslieferung der Ware hat Fujitsu-Siemens an Partner gegeben. "Zwischen Bestellung und Lieferung vergehen im Schnitt sechs Tage", sagt Eßer. Vor vier Jahren hat das noch zehn Tage gedauert. "Mit unserem System können wir Stückzahlen zwischen eins und 10 000 praktisch mit der gleichen Effizienz herstellen", erklärt Bischoff.

      Es sind vor allem Produktivitätsgewinne, die Fujitsu-Siemens gegen Konkurrenten wie Dell bestehen lassen. Und deshalb wirbt das Unternehmen sogar mit seinem Produktionsstandort. In diesen Tagen kommt die fünfte Auflage des "Deutschland-PCs" mit einem AMD-Prozessor aus Dresden und einem Speicher von Infineon in die Läden. Der Werbespruch dazu lautet: "Verbindung bester Eigenschaften."

      Artikel erschienen am 3. April 2005, WAMS

      Aldy


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