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    Der Deutsche Fußball - Liebe und Hass - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 22.06.02 22:41:45 von
    neuester Beitrag 25.06.02 19:32:09 von
    Beiträge: 44
    ID: 600.539
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      schrieb am 22.06.02 22:41:45
      Beitrag Nr. 1 ()
      die Überschrift ist eigentlich falsch, denn es gibt fast niemanden, der den Deutschen Fußball liebt. Man schätzt ihn, man respektiert ihn, man fürchtet ihn. Aber ganz überwiegend haßt man ihn, zum Teil sogar im eigenen Land.

      Doch warum ist das so?

      1. Was macht den dt. Fußball aus?
      In erster Linie ist der dt. Fußball erfolgsorientiert. Lieber häßlich gewinnen als in Schönheit sterben. Das war und ist das Erfolgsrezept. "Schönspieler" werden im dt. Publikum nicht geschätzt, es ist ein Schimpfwort.
      Effizienz ist gefragt. Bayer Leverkusen und Schalke 04, "Meister der Herzen", aber Opfer von Spottgesängen. Im Fußball zählen nun mal Tore, es gibt keine B-Note, auch der Torwart gehört zur Mannschaft.....

      2. Warum haßt man das?

      Die freundliche Variante: weil man befürchtet, wenn ein solcher Fußball Erfolg hat, dann geht der Fußball kaputt, weil alle so spielen. Wenn die Brasilianer sich auf die dt. Tugenden verlegen würden (was sie ja zum Teil schon getan haben), dann gibt es bald gar keine schönen Spiele mehr.

      Die unfreundliche Variante: weil man neidisch ist, daß unsere Mannschaften aus wenig immer wieder viel machen. Dass sie mit bescheidenen Mitteln viel erreichen.

      3. Was soll man ändern? Oder soll man etwas ändern?

      Nun, die Befürchtung, andere Nationen, die ballverliebter sind und schöner spielen, auch kreativer, würden sich am dt. Beispiel orientieren, ist abwegig. Sie würden sich ihrer Stärken berauben. Denn an guten Tagen kann eine kreative Mannschaft eine dt. Truppe problemlos an die Wand spielen und weghauen: siehe 1:5 gegen England.
      Würden die Brasilianer gegen Deutschland im WM-Endspiel verlieren - es käme kein Mensch auf die Idee, Brasilien müßte in Zukunft deutscher spielen. Nicht in Brasilien und auch sonst nirgends auf der Welt. Die Deutsche Mannschaft wird nie "Vorbild" sein, selbst wenn sie 3 x in Folge Weltmeister würde - solange sie "mit dem dt. Stil" gewinnt.

      Sollen die Deutschen brasilianischer spielen: natürlich sollen sie das, wenn sie es können. Zur Zeit können sie es aber nicht, auch weil zB ein Scholl, ein Nowotny und ein Deisler verletzt sind, auch ein Böhme hat eine gewisse Kreativität, ist aber ebenfalls schon abgereist.
      Ein Mann wie Basler aber, der in anderen Ländern vermutlich schon 80 - 90 Länderspiele hätte, ist zu Recht nicht dabei, weil er im Vergleich zu wahren Ballkünstlern ein Würstchen ist, die deutschen Stärken aber völlig vermissen lässt.

      Mit anderen Worten: soviel Kreativität wie möglich sollte die dt. Elf schon aufbringen. Leider fehlen dafür bei dieser WM die Spieler, sie werden eventuell aber in 4 Jahren dabei sein.
      Die Schönheit sollte aber nicht auf Kosten des Erfolgs gehen, Schrauben und Pirouetten brauchen wir nicht, wie wirken im übrigen im dt. Team überwiegend peinlich. Dafür sind die Deutschen etwas zu steif....

      5. Holland, Portugal, Italien

      Diese 3 Länder haben gezeigt, daß es nicht nur für die - zugegeben - wenig kreativen Deutschen schwer ist, kompakte kampfstarke Mannschaften zu besiegen (Irland, Paraguay, USA, vermutlich auch Süd-Korea, das wird kein dolles Spiel).
      Holland ist an Irland gescheitert, Portugal hat gegen USA und Südkorea verloren. Italien hat mit viel Glück durch Hilfe von Equador die Zwischenrunde erreicht, wenn auch mit Pech bei Schiri-Entscheidungen (Kroatien).
      SO schlecht ist es gar nicht, die USA in der regulären Spielzeit zu besiegen, die immerhin Mexiko rausgeschmissen haben, mit denen Italien ganz schön Probleme hatte, die Portugal besiegt haben usw...

      6. Folge:

      Wenn man keine Rivaldos hat, keine Zidanes und keine Tottis, dann muß man eben mit Carsten Ramelow und Christian Ziege vorlieb nehmen und sehen, daß man sie so einsetzt, daß man dennoch Erfolg hat. Das bedeutet leider oft unansehnliche Spiele, aber dafür am Ende das süße Gefühl des Sieges.
      Würden wir wirklich versuchen, Zauberfußball zu spielen, was wir nicht können, dann wären wir in Zukunft immer sofort mit 3 Niederlagen draußen. Weil das andere Länder - fast alle anderen Länder - besser können. Die Brasilianer werden nie deutsch spielen, die Deutschen nie brasilianisch. Deshalb werden die neutralen Länder immer eher den Brasilianern oder den Holländern die Daumen drücken. Man sieht deren Spiele einfach lieber, man freut sich über schöne Spielzüge, genießt die Kreativabteilungen....dieser Fußball wird tatsächlich geliebt und verehrt. Frankreich 1998, AC Mailand in den 90ern, manche holländische Mannschaft, wie schön war das anzusehen.
      Doch für dt. Mannschaften gilt nun mal: das können wir nicht, also müssen wir was anderes versuchen. Dafür wird man aber nicht bewundert oder geliebt, dafür wird man schlimmstenfalls sogar gehaßt. Denn anders als Kreativität und Schönheit wird Effizienz und emotionsloses Ausnutzen von Fehlern der Gegner nie geliebt, sondern allenfalls respektiert, bewundert, manchmal auch gefürchtet.

      Die dt. Elf hat viel mehr erreicht, als sie vom Fußballerischen her konnte. "Besser" als Argentinien, Portugal, England, Frankreich, Spanien sind sie kaum. Sie sind aber weiter. So mischt sich Hohn mit Neid und klammheimlicher Bewunderung. So heimlich, daß sie hinter Beschimpfungen und Spott verborgen werden muß.

      Na und, was soll es uns stören? Wollen wir geliebt werden, oder wollen wir Weltmeister werden? Ich weiß, was ich wählen würde. Es sind noch 2 Spiele. Ein schweres und ein sehr schweres. Beide kann man gewinnen. Ich würde mich freuen.
      Avatar
      schrieb am 22.06.02 22:58:06
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hier gibt es eindeutig zwei verschiedene Auffassungen. Deine hast Du oben deutlich gemacht, ich sehe lieber ein gutes Spiel, als daß ich mich freue die deutsche Mannschaft gewinnen zu sehen. Oder anders formuliert: die deutscher Mannschaft kann gewinnen, aber wenn sie so spielt wie jetzt, kann ich mich nicht freuen, geschweige denn stolz sein.
      Stell Dir vor, alle Mannschaften spielen so, wie die deutsche Nationalmannschaft bzw. Bayern München, die Zahl der Fans würde sich rapide reduzieren und Fußball wäre eine Randsportart, wie sie es in den USA ist. Gruß SR
      Avatar
      schrieb am 22.06.02 23:01:00
      Beitrag Nr. 3 ()
      Du hast da wohl was falsch verstanden:

      FRÜHER wurde unattraktiv und effizient gespielt. Da wurden Spiele nach Hause geschaukelt und mit wenigen Chancen gewonnen. Da konnte man aber NICHT von Glück sprechen, da wirklich hinten dicht gemacht wurde und der Gegner kaum zu Chancen kam. DAFÜR HASSTE MAN UNS FRÜHER.

      HEUTE wird auch unattraktiv gespielt aber zum dem pomadigen Spiel mit wenigen herausgespielten Chancen kommt noch eine schwache Abwehr dazu. Daß wir dieses Jahr soweit gekommen sind, lag nicht (wie früher) an effizientem Spiel mit bombenfester Abwehr, sondern war pures Glück, da die Gegner an ihrer eigenen Unfähigkeit gescheitert sind. DAFÜR HASST MAN UNS HEUTE.

      Ich kann mich an keine WM erinnern, wo wir so viel Dusel hatten.
      Avatar
      schrieb am 22.06.02 23:05:16
      Beitrag Nr. 4 ()
      @stephen

      Soweit ich weiß ist der FCB der Verein mit den meisten Vereins-Mitgliedern in Deutschland. Erfolg macht anscheinend doch sexy!

      Zudem darf man nicht vergessen was passiert wenn eine Sportart in einen Land erfolgreich betrieben wird: mehr interesse beim Sportnachwuchs für diese Sportart - mehr Erfolg in der Zukunft?
      Avatar
      schrieb am 22.06.02 23:06:45
      Beitrag Nr. 5 ()
      ..kann ich nachvollziehen, es gab bei mir auch Zeiten, wo ich auf Holland gehalten habe oder Bayer Leverkusen in der letzten Saison. Bei der WM sehe ich es aber anders. Ich werde überall als Deutscher angesehen - war gerade im Ausland - und für die Nationalelf "in die Verantwortung" genommen.

      Wenn ich dann einem Spanier antworte: ich bin eigentlich eher für Euch oder Holland, dann verdreht er die Augen und denkt: "was für ein Spinner" oder "wie eklig der sich anbiedert".
      Also habe ich als Deutscher nur die Wahl: entweder ich freue mich, wenn die dt. Mannschaft gewinnt, oder ich freue mich nicht, was mir aber eh keiner glaubt...

      Da freu ich mich doch lieber. Und wenn man es lange genug versucht, dann kann man sogar Gefallen daran finden. ;)

      PS: Natürlich wäre es schöner gewesen, Bayer Leverkusen hätte mit schönem Fußball das CL-Endspiel gewonnen und dafür wäre Deutschland gestern rausgeflogen.
      Da die Welt aber so nicht ist. Wieso soll ich mich dann nicht über den gestrigen Sieg freuen, schließlich hat Bayer Leverkusen ja verloren.

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      Avatar
      schrieb am 22.06.02 23:13:38
      Beitrag Nr. 6 ()
      lachsack: nicht so negativ. NUR Glück???

      Gegen Kamerun habe ich nicht viel Glück gesehen, gegen Irland auch nicht, gegen Saudi-Arabien schon gar nicht, gegen die im übrigen die tollen Kameruner genau ein Tor mit Mühe und Not erzielt haben, die gegen Deutschland genau 2 Chancen hatten, davon eine aufgrund eines krassen Abwehrfehlers.

      Gegen Paraguay war Deutschland die bessere von 2 schwachen Mannschaften, gegen die USA wurde richtig schlecht gespielt in den ersten 15 Minuten und der zweiten Halbzeit. Aber nochmal: gegen die USA haben auch andere schlecht ausgesehen, insbesondere natürlich Portugal....

      NUR Glück??? Die dt. Mannschaft hat noch kein Elfmeterschießen gebraucht, kein Golden Goal, sie hatten mehr Pfostentreffer als die Gegner.

      Und der Torwart gehört auch zur Mannschaft.
      Avatar
      schrieb am 22.06.02 23:19:17
      Beitrag Nr. 7 ()
      Ihr müsst Euch eines merken:


      Wie schwach sind eigentlich die anderen, wenn Deutschland mit der B-Elf noch das Finale erreicht?
      Was wird dann erst 2006?


      Deutschland ist Weltspitze im Fussball und die erfolgreichste Nation aller Zeiten.
      Avatar
      schrieb am 22.06.02 23:21:14
      Beitrag Nr. 8 ()
      Warum B-Elf???

      Mit Nowotny standen wir hinten auch nicht besser und Scholl war in der Nationalmannschaft auch nie besonders gut. Wer ist die A-Elf??
      Avatar
      schrieb am 22.06.02 23:23:49
      Beitrag Nr. 9 ()
      Es geht nicht darum, wen Du gut findest, sondern um die Tatsachen:

      Scholl, Deisler, Rehmer, Nowotny, Wörns und Heinrich müsste man gesund dabei haben. Das ist die A-Elf. Deutschland spielt mit der Ersatz-Abwehr. Italien mit der Ersatz-Abwehr hast Du ja sicher gegen Korea gesehen, gell? :D
      Avatar
      schrieb am 22.06.02 23:27:32
      Beitrag Nr. 10 ()
      Heinrich??????? *LOL* Der hat in der Nationalelf nix verloren. Deisler in Top-Form ist sicher eine Verstärkung.

      Wörns und Rehmer sind keine Verstärkung. Die Auftritte von Wörns bei der letzten WM kennen wir ja noch.
      Avatar
      schrieb am 22.06.02 23:30:25
      Beitrag Nr. 11 ()
      Na gut, dann schwätz keinen Scheiss, wenn Du keine Ahnung hast.
      Avatar
      schrieb am 22.06.02 23:33:15
      Beitrag Nr. 12 ()
      Wer nicht erkennt, was der Heinrich für eine Gurke ist, hat keine Ahnung. Der ist übrigens garantiert nicht aufgrund eigenen Wunsches nach Hause gefahren..
      Avatar
      schrieb am 22.06.02 23:37:32
      Beitrag Nr. 13 ()
      also mal ganz sachlich ich sehe es so:
      WIER HABEN KEINE BALLZAUBERER--------------
      was jeder weiß aber der DFB hat es verstanden -----logisch
      mit viel glück-------krass gesagt :aus scheiße gold zu machen.
      Avatar
      schrieb am 23.06.02 00:57:53
      Beitrag Nr. 14 ()
      Wir haben bisher das Mögliche möglich gemacht, das nächste Spiel sehe ich auch möglich zu gewinnen, die Süd-Corega-Tabs sind müde nach zwei Verlängerungen :D

      Warum sollen wir nicht bei der WM der Überraschungen gegen die Türken im Endspiel stehen :laugh:

      Nix is unmöglich, nur Körschgen unerträglich
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 23.06.02 15:02:37
      Beitrag Nr. 15 ()
      ...noch mal zurück zu den Kreativen: Nowotny, Scholl und Deisler sind alles Leute, die auch mal einen überrachenden Paß spielen können oder ein Solo starten. Deren Fehlen hat die dt. Elf tatsächlich zu einer B-Elf gemacht, die fast nur aus Arbeitern besteht, Ausnahme Kehl, aber der ist zu jung und Ballack, aber der ist nicht völlig fit.

      Ich mag ihn zwar nicht besonders, aber in dieser Situation wäre ev. sogar ein Andi Möller eine Verstärkung gewesen...womit wir wieder beim eigentlichen Thema wären. Warum hat denn Deutschland immer diese Kampf-Nationalteams und keine Könner wie Möller, Häßler, Scholl und Co. Ich denke, daß es auch am Publikum und den Erwartungen liegt. Ein Möller gilt als "Weichei", "Schönspielerei" ist ein Vorwurf, wenn die Mannschaft zurückliegt, dann soll sie "KÄMPFEN", nicht spielen.

      Man kann die Frage stellen, ob darunter nicht der Fußball sogar leidet. Man müßte sie sogar bejahen, wenn man allein auf die Vereine abstellt, die ja nicht unter dem begrenzten Talent der dt. Spieler zu leiden haben, sondern Ausländer verpflichten können, die den Ball wirklich beherrschen, vgl. Freiburg, Leverkusen.

      Für die Nationalelf bleibe ich aber dabei: weil wir im rein spielerischen immer gegenüber Nationen aus Afrika, Südamerika und auch Südeuropa im Nachteil wären, darf man sich hier nicht auf deren Spiel einlassen, sondern muß halt mit den dt. Tugenden gegen sie antreten. Soviel Kreativität wie möglich, aber der Kampf wird hier stets im Vordergrund stehen.
      Avatar
      schrieb am 23.06.02 15:18:55
      Beitrag Nr. 16 ()
      mein gott, die türken, koreaner, und brasilianer feiern sich zu tode.
      und was machen die deutschen ? ....

      selbstkritik ist schon manchmal wichtig, aber man kann es auch übertreiben.

      vielleicht liegt der erfolg der deutschen mannschaft auch daran, daß sie eine MANNSCHAFT sind, nicht einfach eine ansammlung von balljongleuren, bei der einer dem anderen zusieht ?
      ähnlich ja auch südkorea. auch nicht die größten künstler, aber ein TEAM!

      bin ich als ausländer wirklich der einzige anhänger des deutschen fußballs ???
      Avatar
      schrieb am 23.06.02 15:31:37
      Beitrag Nr. 17 ()
      Nein, wieso? ich freu mich doch. Ich weiß es zu schätzen, daß unsere B-Elf schon Nr. 4 ist, mit weiterer Perspektive nach oben....Außerdem hatten wir ja mal einen Beckenbauer, einen Häßler, Uwe Bein, Littbarski...

      Aber der Tod des dt. Fußballs wäre es, wenn wir versuchen würden, auf brasilianisch zum Titel zu kommen, womit ich die frühere brasilianische Art zu spielen meine.

      Mit anderen Worten: ich plädiere hier nur dafür, realistisch zu bleiben und zu erkennen, daß es totaler Blödsinn ist, der dt. Elf bei dieser WM vorzuwerfen, daß sie nicht auch noch schön spielt (Dagegen habe ich mich 1994 sogar über das Tor zum 2:1 der Bulgaren gefreut, weil eine faule satte Truppe rausflog, die ihr Talent in keiner Weise nutzte und weil ich die Hoffnung hatte, Berti loszuwerden, die sich erst 4 Jahre später erfüllte):

      DIESE MANNSCHAFT BRINGT DAS BESTE, WAS SIE KANN. DAFÜR SOLLTE MAN SIE NICHT KRITISIEREN, SONDERN ZUMINDEST RESPEKTIEREN. DENN DAS IST MEHR, ALS VIELE ANDERE MANNSCHAFTEN VON SICH BEHAUPTEN KÖNNEN.
      Avatar
      schrieb am 23.06.02 15:39:29
      Beitrag Nr. 18 ()
      xylophon,

      BRAVO !!

      und die liste der großen spieler ist noch viel länger,

      ich denke da an breitner, overath, netzer, gerd müller, uli hoeness, rummenigge, matthäus, völler, etc.
      dazu sepp maier oder jetzt oliver kahn.

      aber der erfolg war eigentlich immer einer der mannschaft, nie der einzelspieler.
      Avatar
      schrieb am 23.06.02 15:54:07
      Beitrag Nr. 19 ()
      ..breitner ist allerdings nicht unbedingt der Super-Fußballer gewesen, wie auch Matthäus oder Effenberg, sondern sie sind eigentlich der Prototyp des dt. Fußball-Arbeiters, der bis zur letzten Sekunde nicht aufgibt, der sich nicht unterkriegen läßt und den Erfolg sucht, bis er ihn gefunden hat.

      Es fehlen noch Brehme, Th. Berthold und viele andere...
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 10:59:04
      Beitrag Nr. 20 ()
      In große Teilen Zustimmung. Klasse Beitrag, der das in etwa ausdrückt, was ich so denke.
      Noch ein paar Anmerkungen:
      1974 hat nach den damaligen Pressemitteilungen nach der deutsche Arbeitsfussball über den künstlerischen Fussball gewonnen. Das fäll mir immer dann ein, wenn ich die Kommentare der "Fussballästheten" Netzer und meinen Spezialfreund Breitner ("die USA hauen wir weg") so sehe.

      Fussball ist eine Mannschaftssportart, bei der es aufgrund der hohen Zahl der Spieler meist nur wenig auf die Sonderleistung eines Einzelspielers ankommt. Als Ausnahmen von der Regel fallen mir allenfalls ein Maradonna und mit Abstrichen Zidane ein, die ihre Mannschaften wirklich wesentlich geprägt haben. Wenn eine Mannschaft zu viele Egomanen hat, dann geht das schief, s. Argentinien, die uns technisch deutlich überlegen sind und trotzdem verdient frühzeitig rausgeflogen sind.
      Nun eine Frage an unsere Fussballästheten, die bestimmt niemals in einer Vereinsmannschaft gespielt haben. Wäre Fussball wirklich spannender, wenn immer die technisch besserere Mannschaft gewinnt, egal wie weinerlich und überheblich faul diese Mannschaften auftreten? Dann wäre Brasilien jede WM Weltmeister, und die Weltmeisterschaft so spanndend wie die Basketball-Olympiade. So sorgen Mannschaften wie Türkei und Korea aufgrund ihre überragenden Mannschaftsleistung für (obwohl der Manzis schon Ansätze von Genialität hat) schöne Überraschungen. War das Spiel der Grossen bisher (Brasilien gegen England) soooo spannend? Da sind doch einige Erinnerungen IMHO arg getrübt.
      (@ xylo: Technisch würde ich die Engländer nicht besser als die Deutschen einstufen, da nehmen wir uns nix. Auch die Saudis sind nicht so schlecht, wie sie sich hier präsentiert haben. Der Druck durch die Prinzen war noch grösser als der der deutschen Presse auf die dt. Spieler, so dass die Saudis noch verkrampfter gespielt haben als die deutschen Spieler)
      Ich habe kein Bedürfnis unter allen Umständen deutscher Fan zu sein. Was ein Spanier denkt,wenn ich seiner Mannschaft den Titel wünschen würde, ist mir herzlich schnuppe. Wenn ein Jancker im Elfmeterraum die Schwalbe macht und der Gegner dadurch unglücklich verliert oder wenn ich die Jung durch den Raum traben sehe, wechsle ich selbst schnell die Seiten.
      Aber diese dt. Mannschaft hat immer durch eigene Kraft, relativ fair und vor der 90 min und nicht durch falsche Schiedsrichterentscheidungen gewonnen, mit der Ausnahme von Irland. Keine andere Mannschaft kann dass sonst noch von sich behaupten. Selbst wenn Frings passives Hand unberechtigterweise Elfmeter gegeben hätte, hätte der Elfer auch erst einmal verwandelt werden müssen und auch nach einem Treffer hätte es nur 1:1 gestanden. Ich weiss wirklich nicht, warum der Sieg ungerecht war.
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 11:52:14
      Beitrag Nr. 21 ()
      ..ich bin ja bekanntlich auch nicht immer uneingeschränkt für Deutschland, vgl. das Beispiel mit der von mir begrüßten Niederlage gegen Bulgarien, wg. Berti Vogts u.a....

      Es ist aber schon so, daß man im Ausland als Deutscher mit der dt. Nationalelf identifiziert wird und deshalb keine Wahl hat, ob man das will oder nicht. Natürlich kann man sagen "ich finde das auch nicht so toll, wie sie spielen", kann aber auch auf die Verletzten hinweisen.
      Für mich ist es aber so, daß ich kein Problem (mehr) damit habe, daß Deutsche keine Brasilianer sind. Sie spielen halt ihren Stil - und schön, wenn sie damit erfolgreich sind, erst recht, wenn sie dabei faire Sportsleute bleiben.

      Zu England: ich würde das grds. auch so sehen, allerdings scheint die jetzige engl. Mannschaft eine Ausnahme darzustellen, was ich aber - ohne Premiere - nur vermute.
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 13:24:44
      Beitrag Nr. 22 ()
      Man braucht die Nationalmanschaft nicht an den Brasilianer messen, um reichlich Grund zur Kritik zu haben.
      Pomadiges Spiel zählt wohl kaum zu den viel genannten deutschen Tugenden. Wo waren diese denn im Spiel gegen die USA????
      Kampf, d.h. ja wohl in erster Linie Laufbereitschaft, und davon war gar nichts zu entdecken. Immer 5-10 Meter von Ball und Gegner entfernt, haben die meisten Spieler in der zweiten Häfte die Mittellinie nur aus der Ferne gesehen. Zweikämpfen wurde systematisch ausgewischen. Einziger Kampfpunkt: sich in letzter Minute in den Schuss werfen!
      Disziplin??? Die taktischen Vorgaben sind restlos zusammengebrochen und man improvisierte eine Achterketter, bei der man sich gegenseitig im Weg stand und keiner mehr für irgendwas zuständig war, weil immer gleich drei Spieler dafür in Frage kamen.
      Gegen Kamerun wollte man mit kurzen, flachen Bällen in die Lücken der Abwehrkette spielen. Stattdessen gab es ausschließlich hohe Hereingaben von der Mittellinie. Was ist daran diszipliniert?
      Dieser Mannschaft ist es bisher nie gelungen, den Gegner schon bei der Ballannahme zu stören, da dabei die ganze Mannschaft diszipliniert mitziehen müsste.
      Gerade unter dem Gesichtspunkt der deutschen Fußballtugenden war das Viertelfinale ein Tiefpunkt!
      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 13:40:07
      Beitrag Nr. 23 ()
      mein gott, was ist so schlimm daran an der deutschen nationalmannschaft gemessen zu werden, im ausland?

      ich muß mich an der österreichischen messen lassen !
      da gibts dann schon gelegentlich ein bißchen spott, aber was solls !
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 18:48:10
      Beitrag Nr. 24 ()
      ..wie gesagt, Herr Groß-Frikadellenbrötchen. Wenn man sich erst drauf eingestellt hat, dann kann man sogar Freude daran finden, an der dt. Nationalmannschaft gemessen zu werden.

      Ansonsten: im Urlaub war es mir leider nicht möglich, alle Vorrundenspiele der Deutschen zu verfolgen. Allerdings habe ich das Kamerun-Spiel gesehen, wobei Kamerun nun keine Gurkentruppe ist wie ev. Saudi-Arabien es war.
      In der 2. Halbzeit hat die dt. Elf (10) sehr diszipliniert gespielt, m.E. deutlich überlegen. Kamerun hatte eigentlich keine klare Torchance mehr.

      Paraguay hat den Franzosen 1998 auch einige Probleme bereitet, 1:0 nach Golden Goal, in der Vorrunde (2002) halfen den (guten) Spaniern 2 ganz schlimme Torwartfehler, den Rückstand umzudrehen. Also: so schlecht war die dt. Leistung wohl nicht.

      USA: geb ich zu, hab ich auch mehr erwartet. Die 2. Hälfte war sehr schwach. Aber in der 2. Hälfte der 1. Hz. haben die Deutschen m.E. ganz ordentlich gespielt und nach der Hereinnahme von Jeremies stand auch die Abwehr relativ deutlich besser als anfangs der 2. Hz. Sicher kein Top-Spiel, ich habe aber nicht den Eindruck, daß der Einsatzwille gefehlt hat, zumal die USA auch anderen Mannschaften erhebliche Probleme bereitet haben. Portugal hat gegen sie verloren, wie gegen Südkorea, und Portugal galt als Geheimfavorit....
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 18:54:00
      Beitrag Nr. 25 ()
      Hmm... Zweikämpfen ausgewichen sagst Du
      Das Standardspiel der Amerikaner sah ja so aus. Oft wurde durch Doppelpassspiel die Mittelfeldpieler an der Außenlinie umspielt, Flanke nähe Eckpunkt, Kopfball zum Elfmeterpunkt wo ein AMI herangeeilt kam. Die deutschen Abwehrspieler liefen einige mal hinterher, da ist nichts zu kämpfen. In der Mitte bei Hamann und Jeremies kam nicht viel durch und ich habe dort sehr sehr viele verkrampfte Zweikämpfe gesehen. Und der Ballack und der Schneider sind aber keine Grätschtypen, aber rausschmeissen willst du die aber auch nicht, oder?

      Das die Amerikaner ohne angegriffen zu werden bis 25 Meter ans Tor herankamen, das kam 2 mal im Spiel für jeweils 10 Minuten vor. Die Amis gingen jedenfalls ein sehr sehr hohes Tempo, wenn man den Gegner am gegnerischen 16-Meter-Raum attackiert. Deshalb wurde ihr Druck im Verlauf der beiden Halbzeiten jweils deutlich geringer.

      IMHO war der Tiefpunkt das EM Portugalspiel, basta.
      So sah eine dt. Mannschaft aus, die nicht mehr den Gegner angreift.

      Und was immer wieder vergessen wird. Der Torwart ist Teil der Mannschaft wie auch ein Mittelstürmer.
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 18:17:09
      Beitrag Nr. 26 ()
      ..und heute eine richtig gute Leistung, erste Halbzeit sehr stark, zweite nur mit einer kurzen Schwächeperiode....was für eine Mannschaft!

      Aber am meisten freu ich mich auf die Auslands-Presse morgen, wo man sicher wieder ein paar Haare in der Suppe finden wird. Doch was soll´s:

      RUMPELFUSSBALL RULES O.K. !!!
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 18:19:51
      Beitrag Nr. 27 ()
      xylophon,

      ein völlig verdienter sieg, nie in frage gestellt.
      diesmal war der schiedsrichter ein neutraler :D:D
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 18:22:07
      Beitrag Nr. 28 ()
      Der Schiri war sehr gut, hätte sich aber die Karte gegen Ballack sparen können, da dieser vorher überhaupt nicht mit Fouls aufgefallen ist.
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 18:33:25
      Beitrag Nr. 29 ()
      ..ja, die Karte für Ballack tut sehr weh. Aber die Türken kann man auch ohne ihn schlagen, gegen die Brasilianer wird es sowieso schwer bis unmöglich. Hoffentlich kostet das Spiel morgen sie viel Kraft....

      Insgesamt ist die Situation sehr ähnlich zu 1982, da war Deutschland auch totaler Außenseiter und kam dann ins Finale, hatte dort aber gegen Italien fast keine Chance.
      Wobei die Zeiten sich geändert haben, demontieren lassen wird sich diese Elf sicher nicht, fragt sich nur, wie sie Tore schießen wollen...
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 18:36:46
      Beitrag Nr. 30 ()
      Abwarten...Endspiele haben ihre eigenen Gesetze und Regeln! Was vorher war, zählt nicht mehr. Die Tatsache, dass Ballack fehlt, interessiert am Sonntag nicht mehr. Da werden 11 Deutsche rennen, spucken, treten und beissen, um ihr Ziel zu erreichen. Bin mal gespannt, ob diese Schönspieler damit klarkommen.
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 18:37:57
      Beitrag Nr. 31 ()
      #30 ist auf Brasilien als Endspielgegner bezogen.
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 18:39:57
      Beitrag Nr. 32 ()
      Nebenbei : Ich würde Jeremies für Ballack spielen lassen, den etwas zurückziehen und Hamann an Ballack`s Stelle setzen. Evtl. könnte man auch Kehl spielen lassen, aber die Erfahrung spricht eher für Jeremies.
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 18:40:44
      Beitrag Nr. 33 ()
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 18:45:37
      Beitrag Nr. 34 ()
      Ja, die ausländische Presse vor allem in England, Holland und Italien wird ihr Entsetzen kaum in Worte fassen können !!

      Deutschland rumpelt ins Finale - die mausgraue, steife deutsche Truppe spielt zwar keinen guten Fußball, aber es reicht gegen andere Truppen, die auch keinen guten Fußball spielen !

      Gegönnt habee ich heute den Sieg Korea, aber sie waren eben einfach grottenschlecht - aber da sich die Engländer, Holländer und Italiener ärgern - ist an unserem Sieg nichts auszusetzen !

      Sollte es gegen die Türken gehen drücke ich den Türken die Daumen - sollte es aber gegen die brasilianischen "Schönspieler" gehen würde ich sagen "reißt ihnen den Arsch auf" !

      Im übrigen bin ich der Meinung, diese WM markiert den bisherigen Tiefpunkt des internationalen Fußballs !
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 18:51:28
      Beitrag Nr. 35 ()
      als Großstadtbewohner muß ich leider ein Finale Deutschland-Türkei strikt ablehnen. Das gäbe Tote, weil es bei beiden zuviele schlechte Verlierer gibt....
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 18:52:11
      Beitrag Nr. 36 ()
      Mir gefällt die WM eigentlich ganz gut...nur Anstoss-Zeiten sind ziemlich mies für uns Europäer!
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 19:01:16
      Beitrag Nr. 37 ()
      Kompliment an die deutsche Mannschaft!
      Gut Spielen und Gewinnen ist also doch möglich. Hoffen wir auf eine ähnlich gute Vorstellung im Finale!
      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 19:03:30
      Beitrag Nr. 38 ()
      eierdieb
      bist du Österreicher, eine Frau oder beides:confused:
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 19:13:22
      Beitrag Nr. 39 ()
      Nö, Fußball ist nicht unbedingt eine Herzensangelegenheit für mich, aber EM und WM schaue ich immer und natürlich freue ich mich wenn es irgendeinem Loserverein gelingt die Bayern zu schlagen :) !

      Allerdings geht mir diese abgefuckte Kommerzialisierung des Fußballs auf die Eier, diese DFB-Typen wie Meier-Vorfelder kann ich nicht ausstehen, und diese mausgraue, gleichgeschaltete WM-Mannschft erzeugt einfach keine Begeisterung (jedenfalls bei mir) - würde mal einer auf den Rasen pinkeln, oder in einem koreanischen Puff erwischt werden, oder Kahn ein Autogramm-Marathon für 5000 koreanische Schulmädchen geben würde, ja, dann würde ich sie lieben und verehren !
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 19:14:07
      Beitrag Nr. 40 ()
      panta: in den letzten 20 Jahren hat die dt. Elf eigentlich bei jeder WM, bei der sie weit kam ein Spiel gemacht, an das man sich noch lange erinnert (82 Frankreich, 86 vor allem das Endspiel, 90 gegen Jugoslawien, Holland und England).

      Bei dieser fehlt mir das noch, vielleicht wird es das Finale sein? Jedenfalls: eine tolle Leistung schon jetzt, selbst wenn sie verlieren sollten....
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 19:15:45
      Beitrag Nr. 41 ()
      ES GIBT NUR EINEN OLLI KAHN !!!
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 19:19:02
      Beitrag Nr. 42 ()
      Naja...ohne den Kommerz könnte kein Land sich erlauben, so ein riesiges Tunier auszurichten, v.a. wenn sie dafür noch extra Stadien bauen...die wiederum müssen sie bauen, weil sie ohne solch ein Konzept gar keine Chance haben, bei der Vergabe der Spiele oder auch der Weltmeisterschaften ein Wörtchen mitzureden. Ohne den Kommerz gäbs überhaupt keine Tuniere dieser Größenordnung.
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 19:29:00
      Beitrag Nr. 43 ()
      #42 - damit meine ich eher die Tatsache, das sich ein Medien-Imperium die Übertragungsrechte einfach kaufen kann, und erstmalig nur ein Bruchteil der Spiele frei zu empfangen sind !

      Gut das dieser Laden pleite gegengen ist !

      ....und ein Lob an den deutschen Michel, daß er Kirch die Arschkarte gezeigt hat (darauf bin ich stolz, ehrlich !).
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 19:32:09
      Beitrag Nr. 44 ()
      Okay, da stimm ich dir absolut zu @eierdieb


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