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    Die Akte Ashanti - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 25.10.99 19:55:09 von
    neuester Beitrag 16.11.99 10:09:09 von
    Beiträge: 30
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      schrieb am 25.10.99 19:55:09
      Beitrag Nr. 1 ()
      Die Akte Ashanti
      "Man cannot discover new oceans until he has courage to lose sight of the shore."
      In den folgenden Ausführungen soll versucht werden, Licht in das Dunkel zu bringen, das die ghanaische Goldminengesellschaft Ashanti umgibt wie ein schier undurchdringlicher Schleier. Dabei ist der Kern der Untersuchung die Frage nach den Hintermännern und deren Motivation. Da die ganze Situation nach wie vor einem dynamischen Prozeß der Änderungen unterworfen ist und keinesfalls gewiß ist, wie das zukünftige Schicksal von Ashanti aussieht, können die folgenden Tatsachenbeschreibungen, Überlegungen und Theorien nur Hinweischarakter haben. Jeder aufmerksame Beobachter der Situation ist aufgerufen, sich sein eigenes Urteil zu bilden.

      Kapitel I: "Der große Reibach" - Das "gentlemen agreement" der Goldshorts
      Es ist seit Jahren ein ungeschriebenes Geheimnis in den Finanzmetropolen dieser Welt, daß das shorten von Gold de facto wie eine legalisierte Lizenz zum Gelddrucken ist. Große Player wie Hedge Funds, Investmentbanken und Bullion Trader haben es sich zur Aufgabe gemacht, immense Goldbestände von den Notenbanken für geringe Leasingraten zu borgen und das so erhaltene gelbe Metall auf den Markt zu werfen. Die daraus resultierende Liquidität wird anderen (vermeintlich lukrativeren) Anlageformen wie US-Bonds zugeführt. Da die Notenbanken durch Ihre angekündigten Verkäufe von Goldbeständen den Preis auf ein künstlich niedrig gehaltenes Niveau drücken, gehen die gold shorts quasi ein risikoloses Geschäft ein...wer die Märkte jedoch kennt, sollte wissen, daß es das Wort risikolos nicht gibt; es gilt vielmehr das Motto: "Expect the unexpected."
      Über viele Monate (wenn nicht sogar Jahre) hinweg war es den Goldshorts möglich, ihre Vorteile aus dieser Situation zu ziehen, da sie nichts zu befürchten hatten, solange die Zentralbanken als größte Goldhorter der Welt auf Ihrer Seite standen. Insgesamt wurden Short Positionen über 8.000 bis 10.000 Tonnen Gold aufgebaut. Jeder, der mit der relativen Enge des Goldmarkts vertraut ist, weiß, daß es absolut unmöglich ist, diese Shortpositionen jemals wieder einzudecken, da die Minenproduktion im Verhältnis dazu verschwindend gering ist, und die Zentralbanken irgendwann einmal ihr verliehenes Gold zurückverlangen werden. Das Zentralbankgold gilt als eine Art Stabilitätsreserve und letzter Rettungsanker. Die Regierungen haben kein Interesse daran, die Goldschätze ihrer Nationen vollständig abzubauen, weil damit ein erheblicher Vertrauensverlust von Seiten der Anleger einherginge. Die Goldvorräte sind vielmehr als eine Art von Reserve für Notzeiten gedacht, und kein Politiker der Welt unterschätzt die psychologischen Auswirkungen, die ein Verkauf dieser Reserven hätte (die Staaten sind schließlich Nettoschuldner und wollen auch weiterhin als kreditwürdig angesehen werden).

      Kapitel II: "Zu früh gefreut" - Irrungen und Wirrungen am Goldmarkt
      Es war nur eine Frage der Zeit, wann dieses Kartenhaus der Spekulation zusammenfallen würde. Mit dem Ausmaß der Shortpositionen war ein sprunghaftes Ansteigen des Goldpreises systemimmanent vorgegeben. Was fehlte, um diese Blase zum Platzen zu bringen, war eine Initialzündung, ein Ereignis, daß allen Shorties urplötzlich die Brisanz ihrer Lage aufzeigt und sie dazu bewegt ihre Positionen glattzustellen. An einem denkwürdigen Tag im September veröffentlichten die Notenbanken der wichtigsten Länder ein Kommuniqué in dem sie ankündigten ihre Goldverkäufe beträchtlich einzuschränken. Diese Nachricht verfehlte Ihre Wirkung nicht: Schlagartig wollte jeder Shortie seine Position eindecken. Dazu kam, daß Hausse-Spekulanten ebenfalls in den Goldmarkt einstiegen, da der Angstschweiß der verzweifelten Short-Verkäufer mit einer süßlichen Penetranz in der Luft lag und der Zeitpunkt für eine "Short Squeeze" geradezu ideal erschien. Was binnen weniger Stunden und Tage folgte war ein wahres Schlachtfest. Die Shorties schauten auf Ihre Positionen die im Minutentakt immer weiter in Verlustzone gerieten und wollten Gold auf dem Spotmarkt eindecken mit der Devise: "Get me out of this bloody position, asap (as soon as possible)!"...was natürlich nahezu unmöglich auf einem leergefegten Markt ist. So weit ist diese Story also durchaus positiv für die Besitzer von Goldminenaktien. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, daß ausgerechnet einige Goldminen, die ja von steigenden Preisen besonders profitieren sollten, urplötzlich vor dem selben Problem wie die Shorties stehen, da sie selbst große Teile ihrer zukünftigen Produktion vorwärtsverkauft haben und ihnen nun aus diesen Hedge-Positionen beträchtliche Verluste drohen. Hier beginnt die "Akte Ashanti" als Paradebeispiel wie eine blühende und profitable Gesellschaft durch Hedge-Geschäfte binnen kürzester Zeit an den Rand des Bankrotts geführt wird und ums Überleben kämpft. Wieder einmal bestätigt sich die These, daß es einen "perfekten Hedge" nicht gibt (auch wenn mein alter BWL Professor es uns Studenten an der Uni immer glauben machen wollte....ich war stets skeptisch und sehe mich hiermit erneut bestätigt!). Der Kursverlauf der letzten Wochen von Ashanti ist ein Beispiel, daß der Großteil der Investoren sich von den Emotionen Gier und Angst leiten läßt. Als Anhänger der Fundamentalanalyse und jemand der an die Existenz von logischen Zusammenhängen und Wirkungsketten glaubt, möchte ich mich nicht der allgemeinen Hysterie anschließen, sondern versuchen, die Ereignisse um Ashanti ein wenig zu erhellen und anderen Investoren eventuell eine Hilfestellung zu geben.

      Kapitel III: "Show me the money!" - Der Versuch Ashanti mit margin calls zu liquidieren
      Viele Goldproduzenten mußten mit ansehen, wie sich Ihre vermeintlich cleveren Absicherungsstrategien binnen kürzester Zeit in riesige Verlustpositionen verwandelten. Ashanti ist nur ein Beispiel (wenn auch das z.Zt. bekannteste); auch andere Produzenten wie die kanadische Cambior oder Randfontain aus Südafrika sind von diesem Phänomen betroffen. Selbst der Blue Chip des Goldmarktes schlechthin die kanadische Barrick Gold, die immer noch ein Nimbus der Stabilität und quasi Unbesiegbarkeit umgibt, hat Hedge-Geschäfte in großem Umfang getätigt. Im Unterschied zu den vorher genannten Minengesellschaften verfügt aber Barrick über derartige Liquiditätsreserven, daß sich das Problem von Margin Calls aktuell für diese Gesellschaft nicht stellt. Dagegen verfügt Ashanti nicht über ausreichende liquide Mittel um den Margin Calls der Kontraktpartner bei den aktuell relativ hohen Goldpreisen nachzukommen. Ashanti steht vor allem vor einem Fristigkeitsproblem, da die Gesellschaft zwar von den fundamentalen Gegebenheiten her gut dasteht (schließlich sind die Goldreserven und -Ressourcen von Ashanti durch die Aufwärtsbewegung des Goldpreises nun deutlich mehr wert als noch vor einigen Wochen), doch das interessiert die Kontraktpartner herzlich wenig. Es gilt vielmehr die Devise: "Show me the money, or deliver the gold!". Da Ashanti weder genug Liquidität hat um die Margin Calls i.H.v. 400 Mill. US-$ zu erfüllen, noch technisch in der Lage ist, das geforderte Gold binnen Wochenfrist aus der Erde zu buddeln (schön wär`s; hat eigentlich jemand schon mal über eine 3 Schichten 7 Tage Arbeitswoche in Ghana nachgedacht um die Produktion zu steigern?...Die Arbeiter sollten mit einer Sonderportion Hirsebrei jedenfalls zufriedengestellt sein (Oh, oh, schlechter Witz)), befindet sich die Gesellschaft zur Zeit in der Hand ihrer Kontraktpartner und ist ihnen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
      Es bleibt zu hinterfragen, wie die Motive der Investment- und Bullionbanken aussehen, mit denen Ashanti die besagten Geschäfte getätigt hat. Dem Vernehmen nach ist Goldman Sachs (die pikanterweise auch als Berater für Ashanti in den laufenden Übernahmeverhandlungen agieren) der mit Abstand größte Kontrahent von Derivatengeschäften mit Ashanti (mehr als 100 Mill. US-$), daneben sind andere bekannte Adressen wie Credit Suisse, Chase Manhattan und UBS ebenfalls involviert (allerdings in geringerem Maße). Hat Goldman Sachs wirklich ein Interesse daran, Ashanti buchstäblich "über die Klinge springen zu lassen"? Bei der Beantwortung dieser Frage sollte man im Hinterkopf behalten, daß Gerüchte existieren wonach Goldman selbst mit 1000 Tonnen Gold im Markt short ist. Sollte Ashanti wirklich wegen der Margin Calls zwangsliquidiert werden, so würde an die internationalen Goldmärkte ein Signal eines bevorstehenden Domino-Effektes gegeben. In der Folge würde jeder Marktteilnehmer darauf spekulieren, wen als nächsten ein ähnliches Schicksal ereilt. Selbst fundamental gute Minen wie Cambior dürften in der Folge eines solchen Signals mit in die Tiefe gerissen werden. Der Goldpreis würde weiter in starken Schüben ansteigen, was das Liquiditätsproblem der Short Seller noch verstärken dürfte. Im Endeffekt würden diverse Hedge Funds und ggf. sogar einige Bullion- und Investmentbanken vor dem finanziellen Aus stehen. Die Grundregel einer jeden Short Squeeze lautet immer noch: "Du darfst den Preis soweit hochtreiben, daß der Short Seller in Panik gerät. Du darfst ihn bluten lassen, doch du darfst niemals zu weit gehen. In dem Moment, wo dein Kontrahent seine Verpflichtungen nicht mehr erfüllen kann, gerätst du selbst in Probleme...In Kurzform: "Quäle ihn, aber töte ihn nicht! Wenn du ihn tötest, bist du selbst der nächste." (klassische Parasit-Wirt-Beziehung)
      Daher ist es als eher unwahrscheinlich anzusehen, daß eine Adresse wie Goldman Sachs Interesse daran haben könnte, Ashanti in den Bankrott zu treiben (unter der Einschränkung, daß die gegenwärtige Situation nicht Teil einer größeren Verschwörung ist, mit dem Ziel den Goldpreis weiter steigen zu lassen). Da nicht davon auszugehen ist, daß die großen Player in hohem Maße long in Gold sind, und eine Destabilisierung der anderen Märkte (Derivate, Aktien, Bonds) bei explodierenden Goldpreisen zu erwarten ist (diese hätte dann weitreichende negative Auswirkungen sowohl auf die Investmentbanken als auch auf die gesamte Weltwirtschaft) ist ein solches Szenario als unwahrscheinlich anzusehen.
      Zudem ist im Falle eines Bankrotts nicht klar, ob es den Kontrahenten vollständig gelingt, ihre Forderungen einzutreiben, da aufgrund des juristischen Sitzes von Ashanti (Accra in Ghana) der Ausgang von etwaigen gerichtlichen Verfahren unklar ist (insbesondere die Behandlung von Margin Calls gegenüber anderen Verbindlichkeiten von Ashanti; wer ist der bevorrechtigte Gläubiger?). In einem solchen Fall ist es ebenfalls zumindest theoretisch denkbar, daß die ghanaische Regierung (bisher 20 % Anteilseigner an Ashanti, zudem im Besitz einer "goldenen Aktie" welche Ihr ein Vetorecht bei Übernahmen zusichert) die Mine verstaatlicht und Gläubiger wie Aktionäre leer ausgehen. Der Imageverlust der Regierung im Ausland wäre jedoch immens. Es hat sich für ein Entwicklungsland noch nie ausgezahlt, sich mit den Amerikanern zu verfeinden (siehe Kuba). Da Goldman Sachs enge Kontakte zur US-Regierung und zum IWF pflegt, dürfte es damit für Ghana quasi unmöglich sein, einen einzigen weiteren Dollar an Auslandsinvestitionen für viele Jahre zu erhalten.
      Lonmin als weitere Partei in diesem Machtspiel besitzt 32 % der Ashanti Aktien und hat ein Interesse daran, daß diese Firma fortbesteht. Auch wenn die Übernahme durch Lonmin nicht zustande kommt und ein anderer Ashanti übernimmt, so bleibt die Beteiligung ein wichtiges Asset für Lonmin. Daher ist ein Konkurs die denkbar schlechteste Alternative, da dann der gesamte Einsatz von Lonmin verloren wäre.
      Fazit: Aus Sicht des Autors sind alle beteiligten Parteien in hohem Maße daran interessiert, es bei Ashanti nicht zum Äußersten (sprich Bankrott) kommen zu lassen.

      Kapitel IV: "Lonmin comes, riding for the rescue" - Ist Lonmin PLC wirklich der "weiße Ritter" oder haben die Herren aus London böse Hintergedanken?
      Unter allen Firmen des Vereinigten Königreichs genoß Lonrho PLC den zweifelhaften Ruf als eines der skrupellosesten Unternehmen wenn es um die Durchsetzung von Wirtschaftsinteressen ging. Maßgeblich beteiligt an dieser Firmenpolitik der "London and Rhodesian Mining Company" war ihr ehemaliger Chairman und Großaktionär Tiny Rowland. Wie kein Zweiter beherrschte Rowland die Kunst der Täuschung und der Intrige. Er verstand es aus dem kleinen Kolonialgemischtwarenhandel Lonrho eines der schlagkräftigsten Bergbau- und Handelsunternehmen des Britischen Empires zu machen. Er war ohne Frage in der Lage, einem afrikanischen Stammeshäuptling wertvolle Bergbaurechte für ein paar Glasperlen abzuschwatzen und ihn dabei im Glauben zu lassen, ein gutes Geschäft gemacht zu haben. Ich distanziere mich davon Rowland als Gauner zu bezeichnen, da ich eine gewisse Sympathie und ein Maß an Respekt für die Leistung dieses Mannes nicht verhehlen kann (der Begriff Schlitzohr wäre angebrachter). Trotz seines geschäftlichen Erfolgs wurde er nie von der britischen Oberschicht toleriert (diese Portwein schlürfenden und auf Pferde wettenden Dummschwätzer haben eben keine Sympathien für einen Mann dieses Formats), der ehemalige kongolesische Präsident Lumumba ging sogar so weit ihn als "unacceptable face of capitalism" zu bezeichnen. Wenn man sich die eher plumpen Verhandlungsversuche von Lonmin (als Nachfolgegesellschaft von Lonrho`s Bergbauaktivitäten) ansieht, so wird klar, daß diese Herren scheinbar nichts von Rowland gelernt zu haben scheinen. Obwohl Lonmin mit 32 % Großaktionär von Ashanti ist, haben die Herren aus London durch simple Gier (sie wollten schlicht zu wenig für die Übernahme von Ashanti zahlen) oder durch Dummheit ihre Position als bevorzugter Bieter für Ashanti zumindest vorläufig verspielt und den Weg frei für andere Interessenten wie Anglo Gold, Barrick, Placer Dome, Harmony oder Gold Fields gemacht. Ein solcher Kardinalfehler wie die Abgabe eines öffentlichen Übernahmeangebots ohne sich vorher die Unterstützung des Großaktionärs und Mitbestimmers Ghana einzuholen, ist schlichtweg dumm und wäre einem Mann wie Rowland niemals unterlaufen. Lonmin`s Management scheint nicht mitbekommen zu haben, daß die Tage des Britischen Empires gezählt sind, und daß Geschäfte in Kolonialherrenmainier nach dem Motto "Friß oder Stirb!" in der heutigen Zeit schlichtweg nicht mehr zu machen sind. Anstatt ein für alle Parteien faires und vernünftiges Angebot auf den Tisch zu legen, hat Lonmin sein ursprüngliches Angebot nach unten revidiert und damit sowohl die ghanaische Regierung als auch die restlichen freien Aktionäre gegen sich aufgebracht. Wenn Lonmin nicht mindestens ein Cash Angebot in der Region von 7,5 bis 8 US-$ je Ashanti Aktie macht, so dürften sich weitere Verhandlungen schlichtweg erübrigen.

      Kapitel V: "Ghana fights back" - Geschäftsgebaren im ehemaligen British Empire
      Neben den wirtschaftlichen sind auch die politischen Implikationen einer Übernahme von Ashanti für die ghanaische Regierung zu betrachten. Da Lonmin als ehemaliger vollständiger Besitzer von Ashanti nicht über die höchsten Sympathiewerte in der Bevölkerung verfügt (das Bild der Briten als ehemalige Ausbeuter drängt sich auf), steht die Regierung unter Zuzwang sich für eine einvernehmliche Lösung einzusetzen. Da Ashanti ein fundamental gesundes Unternehmen ist, und bereits verschiedene internationale Goldminenkonzerne ihr Interesse angemeldet haben, dürfte die Regierung einen Deal mit diesen Adressen gegenüber der Lonmin-Offerte den Vorzug geben. Die Absetzung des ghanaischen Minenministers, der bereits einer Übernahme durch Lonmin zugestimmt hatte, spricht ein deutliches Zeichen: Die Regierung in Accra ist nicht bereit, sich den wertvollsten Devisenbringer und größten privaten Arbeitgeber des Landes durch ein niedrig angesetztes Aktienangebot von Lonmin entreißen zu lassen. Stattdessen versucht die Regierung durch die Beauftragung von Merchant Banken als Berater und die Durchführung von Verhandlungen mit Ashanti`s Kontraktpartnern neue Interessenten zu finden und Zeit zu gewinnen, um mit verschiedenen potentiellen Investoren zu verhandeln. Weil das Entwicklungsland Ghana jedoch anscheinend nicht über genügend liquide Mittel verfügt, um die Margin Calls der Kontraktpartner zu erfüllen, mußte jemand gefunden werden, der im Falle der Nichteinigung mit den Banken, die nötige Liquidität bereitstellt. Dieser Jemand mit dem Gespür für unterbewertete Assets und den nötigen Cash Ressourcen wurde gefunden: Es ist kein geringerer als ein arabischer Prinz mit märchenhaften Reichtum: Al Waleed.

      Kapitel VI: "Al Waleed" - Der Prinz aus dem Morgenland
      Mit dem Erscheinen Al Waleed`s, nimmt die Akte Ashanti abermals eines unverhoffte Wendung. Sah es noch vor wenigen Tagen so aus, als würde die Nichtverlängerung des Standstill Agreements mit den Hedge-Partnern unweigerlich dazu führen, daß Ashanti liquidiert werden müßte, so gibt das Versprechen Al Waleed`s in diesem Fall die erforderlichen Mittel bereitzustellen (er hat 400 Mill. US-$ angeboten) Ashanti eine wesentlich stärkere Verhandlungsposition. Bieter können nun nicht mehr darauf hoffen, zu jedem gebotenen Preis zu Zuge zu kommen. Die "Ausverkaufsstimmung" bei Ashanti weicht einer rationalen Betrachtung, bei der die fundamental guten Daten der Minen für eine Bewertung ausschlaggebend sind. Zudem hat ein amerikanischer auf Afrikawerte spezialisierter Fonds zu verstehen gegeben, Ashanti ebenfalls Liquidität im Falle von Margin Calls zur Verfügung zu stellen. Die Gefahr, daß sich ein Raider billig Ashantis bemächtigt und eine fundamental hervorragende Mine auf Kosten der Aktionäre zu einem extrem niedrigen Wertansatz erhält, dürfte damit gebannt sein.

      Kapitel VII: "Time is running out" - Das Ultimatum
      Die Macht der Hedge-Partner schwindet. Zum einen ist der Goldpreis von seinen kurzfristigen Hochs heruntergekommen, so daß sich die Höhe der Margin Calls gegenwärtig in etwa halbiert hat, zum anderen verfügt Ashanti nun über die Zusage über die Bereitstellung von liquiden Mitteln, die ohne weiteres ausreichen, die Forderungen der Kontrahenten zu erfüllen. Sollte es die Intention von einigen Konrakt-Partnern gewesen sein, Ashanti in den Konkurs zu treiben (aus welchen Beweggründen auch immer; in der vorangegangen Analyse wird dieses Motiv zwar als unwahrscheinlich erachtet, aufgrund der Vielzahl von Wirkungsketten und aufgrund der Anzahl der Kontraktpartner (17 Institutionen, die alle ihre individuellen Ziele verfolgen und daher nur sehr eingeschränkt als homogene Masse betrachtet werden können) kann es jedoch nicht mit absoluter Sicherheit ausgeschlossen werden) so ist zu sagen, daß Ashanti kurzfristig (bei Goldpreisen unter 350 US-$ je Feinunze) nicht liquidierbar ist.
      Aus Sicht des Autors bleibt Ashanti bei gegenwärtigen Preisen (unter 5 US-$ je Aktie) extrem unterbewertet. Da immer noch Unwägbarkeiten vorhanden sind, ist das Papier jedoch nach wie vor als hochspekulativ einzuschätzen. Chancenorientierte Investoren sollten bis zu einem Kurs von 6 US-$ auf der Käuferseite sein, da im Falle eines "Bidding Wars" um die Kontrolle von Ashanti mit Kursen bis 9 US-$ gerechnet werden kann. Anlageurteil: STRONG BUY ; oder in Analogie zum Bewertungssystem von Merrill Lynch würde ich ein D 119 - Rating vergeben (wobei D für hochspekulativ, die beiden Einsen für kurz- und langfristig strong buy stehen und die Neun meine Einschätzung wiedergibt, daß bei Ashanti für die nächste Zeit nicht mit Dividendenzahlungen zu rechnen ist).

      Kapitel VIII: ???
      Dieses Kapitel ist noch nicht geschrieben, da es selbst dem Autor nicht vergönnt ist, einen Blick in die Zukunft zu werfen. Sollte es wider Erwarten zu einem schlechten Ende für die Ashanti Aktionäre kommen, so wäre ein angebrachter Titel: "Dead by dawn" - Ein Fressen für die Geier...andererseits würde ich mir doch ein stilvolles Happy End für diese Story wünschen. Also wäre ein Titel passend wie: "It`s not over until it`s over" - Den Mutigen gehört die Welt

      Gruß

      Sovereign

      Ich hoffe, die Lektüre der Akte Ashanti bereitet den Lesern dasselbe Vergnügen wie mir das Schreiben! Urheberrechte bleiben natürlich bei mir; also diesen Text bitte nicht irgendwo anders posten oder etwas ohne Quellenangabe zitieren!
      Avatar
      schrieb am 25.10.99 21:15:09
      Beitrag Nr. 2 ()
      Vielen Dank für diesen Lesegenuß, Du nimmst damit als "shortstory" etwas vorweg, was ich nach Abschluß des Ashanti-Deals detailliert selbst noch einmal wiederholen werde, dies ist der Stoff aus dem Geschichten für die Enkel sind und in diesem Fall vielleicht der Stoff für ein Buch :-)

      Gruß von Kostsogeist, der bei der aktuellen Jagd nach neuen, kursbildenden Informationen die Freude an "literarischen" Perlen noch immer nicht verloren hat ...
      Avatar
      schrieb am 25.10.99 21:42:14
      Beitrag Nr. 3 ()
      wirklich hervorragend!ich neige mein haupt in demut !
      Avatar
      schrieb am 26.10.99 00:06:41
      Beitrag Nr. 4 ()
      Danke für das Lob. Vielleicht will ja jemand einen Film aus der Sache machen (obwohl ich glaube, daß der durchschnittliche RTL-Zuschauer mit dem Sachverhalt überfordert ist). Wenn Interesse für einen Schreiberling für Hintergrundstories besteht (hallo Goldhotline ;-))...ich stehe zur Verfügung.
      Spaß beiseite, ich hatte heute im Büro echt etwas Leerlauf und so ist dieses Werk quasi nebenbei entstanden (man muß ja was gegen seine Müdigkeit tun).
      Schönen Abend noch.

      Sovereign

      P.S.: Das Lob von kostosgeist kann ich nur uneingeschränkt an ihn zurückgeben: Gute Arbeit!
      Avatar
      schrieb am 26.10.99 13:32:30
      Beitrag Nr. 5 ()
      Sovereign,
      trotz der Laenge der Ausfuehrungen (und meienr knapp bemessenen Zeit) habe ich nicht eine Zeile (bewusst) ueberflogen.
      Mein Urteil -falls es interessiert:
      klar strukturiert, in die tiefe gehend --> daher informativ, spannend und idiomatisch super geschrieben-- ein Genuss!
      Endlich ein Bsp., dass Sprache im Web nicht zwangslaeufig verkommen muss!
      Danke
      ein vor lauter Freude unruhig zappelndes fischli

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      Avatar
      schrieb am 26.10.99 15:53:05
      Beitrag Nr. 6 ()
      Hallo Sovereign,
      bin zwar nicht Goldhotline, wenn du aber deinen Beitrag auf meiner HP (www.Goldseiten.de) neben anderen Autoren verewigen willst, dann sende mir bitte eine Mail.
      Avatar
      schrieb am 26.10.99 17:51:51
      Beitrag Nr. 7 ()
      An Sovereign (V12),

      meine uneingeschränkte Bewunderung für Stil und Inhalt!

      Gruß
      Avatar
      schrieb am 26.10.99 19:12:49
      Beitrag Nr. 8 ()
      Nochmals Danke für das Lob.
      Ich dachte mir: Warum sollst du das ganze nur für dich allein schreiben?
      Ich gebe allerdings zu, daß eine weiter in die Tiefe gehende Betrachtung wünschenswert wäre. Zu meiner Verteidigung muß ich aber sagen, daß ich alles während eines Nachmittags offline runtergetippt habe und sämtliche Infos nur aus meinem Gedächtnis kamen. Bei mehr Zeit und einer intensiven Quellenrecherche ließe sich durchaus ein Buch aus der Ashanti- Story machen (na ja vielleicht habe ich diesen Winter ja genug Zeit dafür).
      Gruß von

      Sovereign

      der sich insgeheim wünscht, daß einige Schnarchsäcke vom Spiegel dies auch gelesen haben. Ihr Jungs hattet vor ein paar Monaten die Gelegenheit mich als Volontär für Eure Wirtschaftsredaktion einzustellen, habt es aber nicht für nötig befunden mich auch nur in die engere Wahl zu nehmen (trotz Abschluß der Uni Kiel in BWL). Bei Euch braucht man wohl immer noch das richtige Parteibuch oder was?
      Avatar
      schrieb am 26.10.99 19:23:10
      Beitrag Nr. 9 ()
      An GGj,
      die Erlaubnis den Beitrag auf Deine Homepage zu setzen ist heirmit offiziell erteilt ;-). Meine e-mail Adresse (KJoens@gmx.de) in der Quellenangabe wäre nett (für eventuelle Rückfragen oder eine Diskussion über Ashanti über private mail).
      Gruß

      Sovereign

      P.S.: Um eventuellen Schlußfolgerungen zuvorzukommen: Trotz meines Benutzernames besitze ich keine Wildkatze aus Coventry, UK (Name bezieht sich mehr auf die gleichnamige Goldmünze, privat tendiere ich mehr zu der Bekannten drei Buchstaben Marke aus München).

      P.P.S.: Ach ja: Ich bin für das drei-Liter-Auto...solange damit drei Liter Hubraum gemeint sind :-)
      Avatar
      schrieb am 26.10.99 22:20:21
      Beitrag Nr. 10 ()
      Kapitel VIII

      ...dem Autor ist es nicht gestattet, in die Zukunft zu sehen, aber Geister können das und daher hier die Fortsetzung:

      Vor dem Hintergrund weiter fallender Goldnotierungensetzten die Manager von Ashanti unter der Führung ihrer Berater die Gespräche mit den mittlerweile nur noch 16 Gläubigerbanken fort, von denen ohnehin nur noch drei berechtigt waren, margin-calls durchzuführen. Die drei indes verzichteteten auf dieses Recht und Ashanti versuchte nun mit allen Mitteln, eine Regelung unter Dach und Fach zu bringen, die für einen wenigstens 3jährigen Zeitraum jedes Risiko auf weitere margin-calls und damit verbundene Liquiditätsprobleme ausschließen würde.

      In der Zwischenzeit bewegte sich der Goldpreis unterhalb der Marke von 290 Dollar und alles stellte sich als Wettlauf gegen die Zeit dar. Sollte es Ashanti gelingen, 17 Unterschriften unter einen Vertrag zu bringen, ehe der Goldpreis erneut zu einer Rally durchstarten würde?

      Die 43. Woche war Ashanti´s Schicksalswoche. Bis zum Freitag abend zitterten die Aktionäre weltweit und noch immer war nirgendwo eine Pressemeldung zu finden.

      Diejenigen mit zittrigen Händen warfen im späten New Yorker Handel ihre Stücke verängstigt, entnervt auf den Markt, begnügten sich mit 4 7/8 Dollar und gingen erschöpft ins Wochenende.

      Einige abgebrühte, eiskalte Spekulanten hielten ihre Positionen und es gab sogar ganz wenige, die auf diesem Niveau noch einmal aufstockten.

      Der Montag zeigte eine leichte Gegenreaktion beim Goldpreis. Bereits in Asien notierte das gelbe Metall wieder stabil über der Marke von 290 Dollar, stieg dann kontinuierlich in Europa bis auf 293.

      Dann endlich am Nachmittag des 1. November 1999 die Pressemitteilung:

      Ashanti signs agreement ......

      Innerhalb der nun folgenden Börsensitzung zog der Preis des Papiers in wenigen Minuten um mehr als einen Dollar an, gab daraufhin einen sechzehntel Dollar nach um erneut sprunghaft auf 6 7/8 Dollar zu steigen.

      Mitten hinein in die Börsensitzung kam die Meldung eines leichten Erdbebens in Deutschland. Analysten sprachen davon, dies sei durch den Stein ausgelöst worden, der kostosgeist vom Herzen gefallen sei ;-)

      Am Ende der Börsensitzung notierte die Aktie mit dem Tickersymbol "asl" bei 7 1/8 Dollar.


      Gruß von Kostosgeist, der hofft, daß sein Blick in die Kristallkugel wenigstens ungefähr dem tatsächlichen Verlauf entspricht.
      Avatar
      schrieb am 26.10.99 22:26:23
      Beitrag Nr. 11 ()
      HALLO KOSTOSGEIST
      ICH HABE SELTEN SO GELACHT:Deine Beiträge zu diesem Thema sind köstlich.Danke . Nilrem. Laß ja nicht nach ich bin gespannt wie es mit Ashanti weitergeht.
      Avatar
      schrieb am 26.10.99 22:42:34
      Beitrag Nr. 12 ()
      Auch von mir ein herzliches Dankeschön an Kostosgeist und Souvereign für die stilistisch wie inhaltlich genialen Beiträge.

      Und der Spiegel hat wirklich etwas verpaßt.

      Möge das Gold und der Prinz mit uns sein.

      Gruß
      Jokerman
      Avatar
      schrieb am 26.10.99 22:55:13
      Beitrag Nr. 13 ()
      Vielleicht ist das ja wirklich nur alles Taktik um den Profis die Aktien in die Hände zu spielen.
      Ich denke daß die mit Ashanti Nachschlag die lachenden Dritten sind.
      Avatar
      schrieb am 26.10.99 23:46:36
      Beitrag Nr. 14 ()
      Es ist schon nervenaufreibend, was dort passiert. Die Aktionäre stehen im Dunkeln. Denkbar ist, daß sich das Spiel tatsächlich bis Do/Fr hinzieht. Dann könnten die Quartalszahlen auf den Tisch gelegt werden (letzter Termin 28.07.99/ vor Börseneröffnung). Vielleicht wartet man seitens der Kontraktpartner diese Zahlen noch ab, um eine endgültige Entscheidung über die Zukunft von Ashanti zu treffen. Fakt ist, daß die Chancen für eine Zukunft von Ashanti mit dem gesunkenen Goldpreis doch deutlich besser sind. Fraglich ist jedoch nur, inwieweit das Management Ressoucen hat, um diese Situation zu nutzen. Ich denke, daß wir am Montag wissen, woran wir sind (vielleicht schon eher). Mein Kursziel bleibt 6$ (wenn es nicht ein neues Übernahmeangebot gibt).

      PS: Auch mein Dank gilt sovereign und kostosgeist, die doch die Zeit des Wartens sehr erfrischend überbrücken.

      Viel Glück! K.H.
      Avatar
      schrieb am 27.10.99 08:38:28
      Beitrag Nr. 15 ()
      Gold heute Nacht in Sidney mit einem Kurseinbruch bis unter 286 Dollar. Ein scharfer rebound führte die Notierung wieder Knapp über die Marke von 290 Dollar. Ich wünsche den Verantwortlichen von Ashanti, daß sie diese einmalige Chance zur Eindeckung ihrer Long-Positionen entsprechend genutzt haben.

      Ganz allgemeine ist mir noch folgendes unterwegs auf einem der vielen News-Boards im Internet begegnet, was ich meinen geschätzten Lesern nicht vorenthalten möchte:

      Einer schreibt:

      Once Upon a Time

      there was a lovely young damsel in distress becasue she
      strayed too far from home. She was in BIG distress as 16 evil trolls pursued her.
      She creamed, and several would-be white knights came to her defense, as did one Big Wolf
      disguised like her Grandma Lonmina. Everyone arrived at the same time. Funny thing was,
      by the time they got there, the damsel was no longer in distress, so the Damsel, the 16
      Trolls, the White Knights, and the Big Wolf stood there looking at each other for the
      longest time, while the children sat and waited eagerly for the story to end.

      Darauf antwortet ein anderer:

      all nice but

      we have no idea what is going on, and they are not telling us. On the fairy tale theme;
      where is our prince? Where is the fairy godmother (Goldman) that got us into this mess?
      Where is Lonmin the evil stepmother? Where is our absent father, the gov`t of Ghana?
      Why do we sleep alone with wolves about?

      Nun, dem Manne kann geholfen werden denke ich:

      Daß Ashanti sich in Schweigen hüllt, hängt gewiß damit zusammen, daß die zur Zeit stattfindenden Aktionen und Vereinbarungen schlicht und ergreifend keine Öffentlichkeit vertragen. Sollte Ashanti short-Positionen eindecken, wären sie mehr als blöd, das öffentlich anzukündigen. Sollten sie über eine Vereinbarung mit den counterparties ihrer Hedging-Aktivitäten verhandeln, so wäre auch dies ein Geschäft hinter verschlossenen Türen und nun die Top-Nachricht:

      Wie ich aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen gestern in Erfahrung bringen konnte, werden wir voraussichtlich noch in dieser Woche die alles entscheidende Pressemitteilung von Ashanti erhalten, wonach das Hedge-Book-Problem gelöst ist. Spekulationen, Ashanti werde zerschlagen, sind vor diesem Hintergrund IMHO kein Thema mehr, wenngleich da Werte von 7-8 Dollar pro Aktie herumgereicht werden.

      Grüße von Kostosgeist, seit 3.30 auf der Jagd nach Investmentchancen ....
      Avatar
      schrieb am 27.10.99 15:29:09
      Beitrag Nr. 16 ()
      Vielen Dank an Sovereign und kostosgeist für die hervorragende Dokumentation über Ashanti. Die Beiträge dürften zum Besten gehören, was Brokerboards zu bieten haben. Die Ausführungen sind wunderbar nachzuvollziehen, so daß klar wird, daß sich das Chance/Risiko Verhältnis bei Ashanti klar zugunsten der Chance verschoben hat. Die Risikoeinstufung (kaufen, aber untergewichten) und das Kursziel von 7-9 $ können bestätigt werden.

      Die Goldhotline
      Avatar
      schrieb am 27.10.99 20:26:10
      Beitrag Nr. 17 ()
      Die Nachrichtenlage hat sich zwischenzeitlich durch bloßes Fehlen von Nachrichten leider verschlechtert. Im New Yorker Handel bekommen (bei allerdings sehr niedrigen Umsätzen) einige Anleger kalte Füße und geben Material, so daß wir zur Zeit bei 4 1/2 Dollar liegen. Ein soeben mit Allan Jordan geführtes Telefonat ergab leider nichts wesentlich neues, allerdings immerhin die Bestätigung, daß entgegen anderslautenden Spekulationen an News-Boards (insbesondere in USA) die Margin-Calls nicht auf dem Niveau des Stillhalteabkommens eingefroren wurden und daher durch den mittlerweile deutlich gefallenen Goldpreis die Kreditlinien des Unternehmens ausreichen, um die Verbindlichkeiten aus den Hedgebook-Aktivitäten abzudecken. dies ist indes nur eine Momentaufnahme, sollte der Goldpreis kurzfristig wieder nach oben schnellen, stünde Ashanti vor dem gleichen Problem wie zuvor, sollte es nicht gelingen, eine tragfähige Lösung mit langfristigem Charakter unter Dach und Fach zu bringen. Umsonst wird das nicht sein, viele Hände werden sich da öffnen. Allan Jordan betonte daher auch erneut, daß eine sehr vorsichtige Investitionsstrategie dringend zu empfehlen sei. Dies ist nichts neues. Wir, die wir in Ashanti-Aktien unser Geld gesteckt haben, wissen, daß es "ein scharfer Ritt" wird...kein Verständnis habe ich dennoch für die mehr als zögerliche Informationspolitik, schließlich sind wir es, über deren Köpfe hinweg verhandelt wird und deren Interessen dort auf dem Spiel stehen.
      Man wird in den nächsten Stunden und Tagen sehr aufmerksam die Goldpreisentwicklung verfolgen müssen und bei den ersten Anzeichen einer erneuten Rally sofort die Konsequenzen zu ziehen haben.

      Für mich persönlich gilt folgendes:

      Ashanti hat bis Sonntag 24.00 Uhr MEZ Zeit, Fakten auf den Tisch zu legen unter der Bedingung, daß der Goldpreis bis dahin unter 300 Dollar bleibt. Danach werde ich meine Positionen per Montag, den 1. November 1999 unverzüglich glattstellen.

      Gruß von Kostosgeist, den an dem Fall Ashanti zunehmend die juristischen vor den spekulativen Aspekten interessieren.
      Avatar
      schrieb am 28.10.99 03:11:03
      Beitrag Nr. 18 ()
      ärgerlich....Goldpreis steigt, die 300 Dollar sind in Gefahr, überschritten zu werden....andererseits hat Ashanti Quartalszahlen vorgelegt, die sehr vielversprechend aussehen. Die Unfähigkeit des Unternehmens, bei den Verhandlungen zu schnellen Entscheidungen zu gelangen, ist allerdings ernüchternd. Hier wird offenbar bei dem Management nicht realisiert, daß di eigene Verhandlungsposition mit der Entwicklung des Goldpreises steht und fällt, eine bequeme Lage nach dem Motto,....wir wettern das ab....wird erneut in ein Liquiditäts-Desaster führen. IMHO wäre es längst möglich gewesen, das Problem wirtschaftlich zu lösen, hier stecken offenkundig miese und aus Sicht der Aktionäre vollkommen unhaltbare Interessen Ghanas und seiner Eliten hinter den ganzen Verzögerungen.
      Jonah, der seine Kohle von Lonmin kassiert, ein Premierminister, der seinen Minister für Minenangelegenheiten feuert, weil der ein 7,5 Dollar-Angebot akzeptieren wollte,....das alles zeugt von einer derartigen Unfähigkeit und einem mehr als fragwürdigen Geschäftsgebaren, daß ich mir künftig mehr als dreimal überlegen werde, noch einmal Geld in afrikanischen Staaten zu investieren. Hier sieht man wieder einmal überdeutlich, um wie viele Jahrzehnte dieser Kontinent hinterher hinkt.

      Ashanti hatte in den letzten Tagen mehrere Chancen und das Unternehmen hat sie aus meiner Sicht schlecht genutzt, die Kuh könnte längst vom Eis sein.

      Gruß von Kostosgeist, der hiermit dem Management von Ashanti und der Regierung von Ghana öffentlich vollkommene Unfähigkeit bescheinigt!
      Avatar
      schrieb am 28.10.99 03:20:25
      Beitrag Nr. 19 ()
      Gold in diesen Minuten auf 299 Dollar gestiegen,....Ashanti-Aktionäre, bitte anschnallen!

      Gruß von Kostosgeist,...einfach nur traurig und enttäuscht, das hätte nicht sein müssen, die letzten drei Tage wären ausreichend gewesen, um eine Lösung für das Unternehmen herbeizuführen, das Management hat schändlich versagt!
      Avatar
      schrieb am 28.10.99 03:34:13
      Beitrag Nr. 20 ()
      Sollte der aktuelle Goldpreis auf closing-transactions von Ashanti zurückgehen (ausschließen will ich das nicht), so wäre alles im grünen Bereich...eine allerdings mehr als vage Hoffnung...die stecken in einer Zwickmühle, sagen sie ihren Aktionären, was sie vorhaben, machen sie den ganzen Markt rebellisch, schweigen sie einfach und handeln, bekommen wir übelste Wechselbäder verpaßt...möglich daß das strategische Kalkül dahin geht, gute Quartalszahlen bekanntzugeben und anschließend den Goldmarkt zu belasten....Saldo also 0 allerdings damit kritische shortpositionen bereinigt....wäre eine Möglichkeit...

      Gruß von Kostosgeist,...um die Nachtruhe gebracht :-(
      Avatar
      schrieb am 28.10.99 20:40:33
      Beitrag Nr. 21 ()
      Nachtrag zur Akte Ashanti
      "Ich wollte, es wäre Nacht und die Kuwaitis kämen!" (Wellington, leicht abgewandelt)
      Die Entwicklungen der letzten Tage machen es erforderlich, einige Aspekte der Akte Ashanti erneut zu betrachten bzw. neue Erkenntnisse in einer detaillierten Analyse zu verarbeiten und die so gewonnenen Ergebnisse in die bisherige Betrachtung einfließen zu lassen. Es ist nach wie vor anzumerken, daß alle folgenden Aussagen lediglich eine Indikatorfunktion haben und keinesfalls von potentiellen Investoren als konkrete Empfehlung für den Kauf von Ashantiaktien interpretiert werden sollten. Obwohl sich der Autor bemüht hat, eine objektive Sicht der Dinge wiederzugeben und sich auf öffentlich zugängliche Informationen bezieht, kann bei der individuellen Bewertung der Eintrittswahrscheinlichkeit möglicher Ereignisse ein gewisses Maß an Subjektivität nicht ausgeschlossen werden. Da eine Vielzahl von Parteien und Interessengruppierungen, die alle ihre individuellen Ziele verfolgen, im Fall Ashanti involviert sind, kann eine absolut verläßliche Aussage über die zukünftige Entwicklung nicht gemacht werden. Ein Investment in Ashanti hat unverändert einen hochspekulativen Charakter, und jeder Investor, der diese Aktien zum gegenwärtigen Zeitpunkt hält, sollte sich des Risikos bewußt sein.
      Soviel zur Moralpredigt; nun folgen die Fakten (oder wie der Norddeutsche sagt: "Jetzt kommt Butter bei die Fische.";):

      Kapitel VIII: Schützenhilfe aus Kuwait - The Arabian Connection
      Nachdem Al Waleed der ghanaischen Regierung seine Hilfe zugesichert hat, und er mit seinem Versprechen im Notfall 400 Mill. US-$ an Liquidität bereitzustellen, damit Ashanti seine Margin Calls erfüllen kann, kurzfristig für Ruhe auf dem Goldmarkt gesorgt hat, spielt der arabische Prinz seine nächste Trumpfkarte aus: Kuwait gibt bekannt, seine 80 Tonnen Goldvorräte dem internationalen Märkten für Gold-Leases zur Verfügung zu stellen (Frage am Rande: Wurden die Reserven erst in den letzten Jahren aufgebaut oder hat Herr Hussein sie bei seiner "Einkaufstour" durch Kuwait City schlicht übersehen (bzw. lagerten sie 1992 gar nicht in Kuwait und waren so dem Zugriff der Iraker entzogen)?). Der Erfolg dieser Aktion: Der Goldpreis liegt aktuell bei 290 US-$ je Feinunze was Ashanti zumindest kurzfristig aus dem Würgegriff der Kontraktpartner befreit hat. Investoren sollten die Handlung von Kuwait zunächst nicht überinterpretieren. Auf den ersten Blick erscheint die Menge von 80 Tonnen (oder etwa 2,5 Mill. Feinunzen) natürlich gewaltig; bei einer finanziellen Größenordnung von ca. 740 Mill. US-$ wird jedoch klar, daß diese Aktion zwar geeignet ist, den leergefegten Goldmarkt mit zusätzlicher Liquidität zu versorgen und die Short Squeeze kurzfristig zu unterbinden, sich langfristig aber nichts am dargestellten Szenario ändert. Bei geschätzten Shortpositionen von 8000 bis 10000 Tonnen sind aber selbst 80 Tonnen nur ein Tropfen auf den heißen Stein, der langfristig ohne Wirkung verpuffen wird. Außerdem sollte man immer bedenken, daß die Meldung nicht gleichbedeutend mit dem physischen Verkauf von 80 Tonnen Gold ist. Die Kontraktpartner, die das Edelmetall per Goldleihe von Kuwait erhalten, müssen es ja zu einem späteren Zeitpunkt wieder zurückgeben. Kuwait kann im gegenwärtigen Szenario von den exorbitant gestiegenen Zinsen im Bereich der Goldleihe profitieren, die ja bekanntlich auf die Kaufpanik der vergangenen Wochen zurückzuführen sind.
      Es bleibt zu hinterfragen, ob die Aktion von Kuwait isoliert betrachtet werden muß, oder ob sie vielmehr im Gesamtzusammenhang mit der Ashanti-Situation gesehen werden muß? Es wäre naiv anzunehmen, daß nicht zumindest eine theoretische Verbindung zwischen dem Eingreifen Al Waleeds und der Ankündigung der Goldverkäufe Kuwaits bestünde (Das Timing der Bekanntgabe legt diese Vermutung auf alle Fälle nahe.). Die saudi-arabische Herrscherdynastie der El Sauds (zu denen Prinz Al Waleed natürlich gehört) pflegt enge Verbindungen zu Kuwait. Trotz Rivalitäten in der Vergangenheit besteht eine Art Bündnis zwischen beiden Ländern, welches durch das gemeinsame Vorgehen gegen den Irak während des Golfkriegs noch gestärkt würde. Die Vermutung drängt sich auf, daß zumindest der Zeitpunkt der Bekanntgabe der geplanten Goldgeschäfte mit Al Waleed abgesprochen war. Kenner des arabischen Geschäftsgebarens werden bestätigen, daß solche "Freundschaftsdienste" in der moslemischen Welt keinesfalls unüblich sind. Eine direkte Verbindung zwischen der moslemischen Kultur und dem Staat Ghana vermag ich allerdings nicht zu erkennen. Die Moslems machen nur 16 % der Bevölkerung Ghanas aus (vornehmlich sind dies Hirtenstämme im Norden des Landes), während der Süden von der christlichen Mehrheit verschiedener schwarzafrikanischer Stämme dominiert wird (60 % Bevölkerungsanteil). Die Vermutung, daß Al Waleed stellvertretend für alle Moslems eingesprungen ist, um die ghanaischen Glaubensbrüder aus dem "Würgegriff des Westens" zu befreien, erhärtet sich nicht. Auch halte ich die Überlegung, daß der Moslem Al Waleed mit der amerikanischen Goldman Sachs (die ja bekanntlich eine jüdische Adresse ist) eine Art "Privatfehde" um die Kontrolle um Ashanti austrägt, für unwahrscheinlich. Primäres Augenmerk von Al Waleed scheint es vielmehr zu sein, sich billig in ein extrem unterbewertetes Asset einzukaufen und ein gutes Geschäft zu machen. Geopolitische Überlegungen sollten daher außen vor bleiben.

      Kapitel IX: Es bleibt nicht viel Zeit zur Glattstellung - Tempus fugit
      Meiner Meinung nach sollte Ashanti die Gunst der Stunde nutzen und seine offenen Positionen schleunigst glatt stellen. Ein Fristigkeitsproblem stellt sich dabei nicht, da durch die Standardisierung von Options- und Futuregeschäften jederzeit eine offene Position durch ein entsprechendes Gegengeschäft glatt gestellt werden kann. Obwohl bei Preisen über 270 US-$ pro Unze Verluste für Ashanti aus den Kontrakten anfallen, wäre es aus Sicht des Ashanti Managements äußerst töricht länger zu warten und darauf zu spekulieren, daß sich die Buchverluste im Falle eines weiter sinkenden Goldpreises schlicht in Wohlgefallen auflösen. Eine solche Strategie wäre ein schlichtes va banque Spiel, bei dem Ashanti das Risiko eines finanziellen Selbstmords im Falle anziehender Goldnotierungen eingeht. Dies kann aus Sicht von Aktionären, Gläubiger, Mitarbeitern und Geschäftspartnern kein adäquates Vorgehen sein und ist daher abzulehnen. Es wäre zumindest theoretisch möglich, daß noch weitere Aktionen mit dem Ziel stattfinden werden, den Goldpreis kurzfristig zu drücken und einigen Shorties zumindest eine kleine Chance geben, mit heiler Haut (sprich ohne Bankrott zu gehen) aus ihren Positionen auszusteigen. Denkbar sind in diesem Zusammenhang Goldleihen weiterer Golfstaaten wie Saudi-Arabien, Bahrain oder die Ver. Arab. Emirate (UAE). Da aber gegenwärtig keine weiteren Aktionen öffentlich bekannt sind, sollte sich Asanthi bemühen, seine Hedge-Positionen schnellstmöglich zu bereinigen (Ich meine ein Handeln "as soon as possible" und nicht nach Art der in Afrika weit verbreiteten Definition des Wortes "sofort".). Die gegenwärtige Schwäche des Goldmarktes ist eher als technische Reaktion auf das Überschießen des Preises während der Short Squeeze zu verstehen und dürfte als temporär anzusehen sein. Besagte Empfehlung gilt natürlich nur unter der Voraussetzung, daß Parteien wie Al Waleed, das Ashanti Management oder die Regierung von Ghana nicht über weitergehende bisher unveröffentlichte Informationen über geplante Goldverkäufe verfügen und daher auf den optimalen Zeitpunkt für die Glattstellung warten. Es entzieht sich meiner Kenntnis, ob derartige Planungen existieren; daher kann meine Analyse nur auf Basis der verfügbaren Datengrundlage erfolgen.
      Ashanti bleibt für mich ein spekulativer Kauf, das langfristige Kursziel liegt unverändert bei 8 bis 9 US-$ je Aktie.

      Vorläufiges Resümee
      Für alle Schöngeister und Kunstliebhaber unter der verehrten Leserschaft habe ich mir erlaubt, ein vorläufiges Resümee in Gedichtform zu verfassen. Das ganze hat sich etwas schwierig gestaltet, da ich mich nicht aus dem Repertoire von anderen Autoren bedienen wollte. Also kam als Titel "Die Bürgschaft" nicht in Frage, weil leider ein gewisser Herr Schiller mir zuvorgekommen ist. Der Ausspruch "Die Geister, die ich rief, werd ich nicht wieder los." stammt aus dem "Zauberlehrling" von Goethe und kam deshalb auch nicht in Frage. Zudem erinnert mich die ganze Thematik um Ashanti etwas an "Der Kaufmann von Venedig" von Shakespeare: Der Vergleich von Goldman Sachs mit Shilok dem Wucherer, der ein Pfund Menschenfleisch als Sicherheit verlangt, drängt sich geradezu auf.
      Hier nun mein eigener Vorstoß in den Olymp der Dichtkunst (Ich hoffe, die Muse hat mich heute wenigstens ansatzweise geküßt.):

      Die goldene Gefahr
      - ein Lehrstück über die Unwägbarkeiten der Terminmärkte -

      Ashanti war es leid geworden, Gold nur zu produzieren,
      statt dessen wurde wild gehedgt, um groß zu spekulieren.
      Siebzehn fiese Merchantbanken machten einen Deal:
      Erst trieben sie den Goldpreis hoch, dann forderten sie Geld gar viel.
      Ashanti hatte Schwierigkeiten und rief gar Weh und Not,
      die kleinen Spekulanten hielten die Aktie schon für tot.

      Ein weißer Ritter mußte her, und Lonmin stand bereit;
      nur mit ihrem niedrigen Angebot da gingen sie zu weit.
      Ghana suchte wild herum, wo sich ein edler Retter fand,
      indes sie trafen einen echten Prinzen aus dem Morgenland.
      Der Goldpreis ging nach unten, die Short Squeeze war vorbei,
      von den verfluchten Merchantbanken verblieben nur noch drei.

      Nach aller Pein und all der Qual,
      fragen die Aktionäre nach der Moral:
      Du flehst nach der Essenz von der Geschicht?
      Wohl an mein Freund, ich zeige Dir das Licht!
      Ashanti hat es überlebt und strahlt in altem Schein,
      Lonmin war zu gierig und bleibt weiter nur allein!

      to be continued...

      Gruß

      Sovereign
      Avatar
      schrieb am 28.10.99 20:41:55
      Beitrag Nr. 22 ()
      An kostosgeist:
      Da Du bereits Deine eigene Version von Kapitel VIII verfaßt und eine volle humoristische Breitseite auf mich abgeschossen hast (von Deinem Intermezzo in der Märchenwelt ganz zu schweigen), folgt hier nun meine (natürlich absolut nicht ernst gemeinte) Retourkutsche:
      Wie ich schon sagte: Mir ist es leider nicht vergönnt einen Blick in die Zukunft zu werfen und zukünftige Aktienkurse mit Bestimmtheit vorherzusagen (schon der alte Rockefeller beklagte sich darüber, daß er nicht über diese Fähigkeit verfügte). Weil Du als Geist der Experte auf dem Gebiet der Metaphysik und des Okkultismus bist, würde ich vorschlagen, daß ich weiterhin strikt der Fundamentalanalyse verpflichtet bleibe und andere Analysetechniken Dir überlasse.
      Wie ich bereits betonte, glaube ich an die Existenz von Wirkungsketten und logischen Zusammenhängen. Demnach müßte ich Verfahren wie Elliot Waves, Fibonacci Retracements oder den Superbowl Indikator schlichtweg ablehnen. Dennoch haben mich die Weissagungen von kostosgeist dazu animiert, einen Blick über den Tellerrand zu wagen und einige Aussagen näher zu hinterfragen:
      - In der 43. Woche entscheidet sich das Schicksal von Ashanti...Gibt es einen höheren Sinn in der Zahl 43 und ggf. eine Verbindung zu Ashanti? Mir fällt spontan nur ein, daß es eine Primzahl ist. Gold hat im Periodensystem der Elemente die Zahl 79, also Fehlanzeige. Die Quersumme von Ashanti`s WPKN ist 27, ebenfalls kein Zusammenhang. Vielleicht kann uns kostosgeist weiterhelfen indem er die Prophezeiungen des Nostradamus und die Zahlenmystik der Kabbala konsultiert (Goldman Sachs ist ja schließlich ein jüdisches Institut; vielleicht gibt es hier einen Ansatzpunkt).
      - Heute ist der 28. Oktober; gibt es ein relevantes Ereignis, welches den heutigen Tag zum Schicksalstag prädestiniert? Außer der Tatsache, daß die Freiheitsstatue in NY am 28.10.1886 eingeweiht wurde, haben meine Recherchen nichts ergeben.
      Sorry, mein Ausflug in mystische Gefilde haben nichts ergeben; ich bleibe doch lieber bei meinen Fundamentaldaten. Da ich nicht an die Existenz von körperlosen Wesen glaube, aber ein gewisser kostosgeist durch seine Postings im Internet meine Überzeugung konterkariert (dazu kommt, daß besagter "Geist" behauptet, in die Zukunft sehen zu können), gestaltet sich das weitere Vorgehen schwierig. Sollte kostosgeist tatsächlich existieren, so wäre die Akte Ashanti ganz klar eine X Akte. In diesem Fall müßte ich die weiteren Ermittlungen meinen Kollegen Scully und Mulder überlassen.
      Always remember: "The truth is out there!" (das gilt natürlich auch für Ashanti) ;-)

      Mystische Grüße von

      Sovereign
      Avatar
      schrieb am 29.10.99 01:07:25
      Beitrag Nr. 23 ()
      ...auch wenn ich mich im Falle Ashanti mit kleineren Gewinnen bescheiden muß, war das literarische Vergnügen bereits Lohn genug ;-)

      Gruß von Kostosgeist, der angesichts des Pullbacks beim Goldpreis auf nahezu 300 Dollar für Ashanti sofortigen Handlungsbedarf sieht.
      Avatar
      schrieb am 29.10.99 12:28:51
      Beitrag Nr. 24 ()
      News:

      Friday October 29, 2:18 am Eastern Time
      Ghana President wants role in Ashanti future -- FT
      LONDON, Oct 29 (Reuters) - The President of Ghana, Jerry Rawlings, wants to play a leading role in determining the future of Ghanaian mining company Ashanti Goldfields Co Ltd (NYSE:ASL - news), the Financial Times reported on Friday.

      In written answers to questions from the paper, Rawlings said: ``As a government we are concerned that in resolving its current problems we should protect the national interest against those who would want to collaborate to manipulate such situations to their advantage.``

      The government of Ghana owns 20 percent of Ashanti, which has been facing financial instability following recent rises in gold prices. Its troubles stem from margin call obligations or sums to be paid to counterparties when gold prices fluctuate.

      Ashanti, the object of an $800 million bid from British metals group Lonmin Plc (quote from Yahoo! UK & Ireland: LMI.L), is engaged in talks with its counterparties in a bid to unwind hedged gold positions.

      ``The gold of Ashanti is a symbol of our national sovereignty and we will not do anything that is tantamount to a betrayal of posterity,`` Rawlings added.

      Three other gold mining companies -- Placer Dome Inc (Toronto:PDG.TO - news) of Canada, and AngloGold Ltd and Gold Fields of South Africa -- are also believed to be interested in Ashanti.

      Quelle:http://biz.yahoo.com/rf/991029/ey.html
      Avatar
      schrieb am 11.11.99 23:03:33
      Beitrag Nr. 25 ()
      Hallo zusammen!
      Ist irgendjemand übriggeblieben, der long in Ashanti ist?
      Ich würde ja jetzt gerne ein neues Kapitel der Akte Ashanti schreiben, habe aber momentan ne Pulle "Cabernet Sauvignon" intus und möchte meine derzeitige Schreibe niemanden zumuten.
      Egal, ein Toast auf Ashanti! Irgendwann werden diese Aktien sich von diesem Niveau erholen!
      Gruß

      Sovereign
      Avatar
      schrieb am 11.11.99 23:58:28
      Beitrag Nr. 26 ()
      Ashanti ist nach dem Kursverfall fundamental um etwa 100 % unterbewertet. Die Hedgeprobleme sind jedenfalls kurzfristig gelöst. Wegen der großen Reserven und neu erschlossenen Ressourcen ist Ashanti ein klarer Übernahmekandidat. Problematisch wird die Situation erst bei einem Goldpreis über 320 $/oz. Wir stellen Ashanti jetzt wieder zum Kauf. Allerdings sollte der Anteil wegen der unkalkulierbaren Risiken untergewichtet bleiben (maximal 2 % Depotanteil).

      Die Goldhotline
      Avatar
      schrieb am 12.11.99 22:02:02
      Beitrag Nr. 27 ()
      prima!wenn ashanti um 100% unterbewertet sind,kosten sie ja gar nichts! (und auf so jemanden habe ich gehört,schniiiiffff)
      Avatar
      schrieb am 12.11.99 22:20:47
      Beitrag Nr. 28 ()
      No risk, no fun !!

      Die Schwankungen bei Ashanti sind nix gegen die Vola in anderen Bereichen.

      Ich sehe gerade bei einem meiner SmallCap Biotechs 40 % plus seit NASDAQ-Eröffnung. Montag gehts dann wieder runter oder auch nicht oder noch weiter rauf.

      Bei politischen Aktien wie Ashanti kann man eigentlich genauso gut russisches Roulette spielen (besser die harmlose Variante: Lukoil).

      Habe Ashanti mit kleinem Verlust verkauft und werde auch alle anderen hochspekulativen Goldwerte abstossen. Was bleibt, sind nur Standardwerte (man weiss ja nie ..)

      Auch andere Mütter haben schöne Töchter, die aber williger sind...
      Avatar
      schrieb am 15.11.99 08:55:43
      Beitrag Nr. 29 ()
      Ashanti hat bezogen auf den von uns errechneten inneren Wert ein Aufholpotential von 100 %.

      Ashanti war nie einer unserer Depotfavoriten, sondern immer nur eine Randspekulation.

      Nach dem Bekanntwerden der Problematik der Vorwärtsverkäufe haben wir uns vorsichtig über Ashanti geäußert.

      Erst nach dem Kursrückgang auf unter 4 5/8 USD haben wir Ashanti wieder zum Kauf gestellt (Depotanteil max. 2 %).

      Ashanti war am Freitag mit einem Plus von 3,5 % einer der wenigen Tagesgewinner in New York.

      Die Goldhotline
      Avatar
      schrieb am 16.11.99 10:09:09
      Beitrag Nr. 30 ()
      Inzwischen werde ich das Gefuehl nicht los, dass ueberall hinsichtlich der Moderatoren und Herausgeber von Briefen das Motto gilt:
      "Auf sie mit Gebruell".
      Die Situation:
      Zuerst wird Lemmingen gleich den Worten gefolgt (und zwar so wie es vom Einzelnen gewollt wird) - und anschliessend wird gejammert.
      Die Verantwortlichkeit:
      Sind hier eigentlich nur Naivlinge im board?
      Es ist doch selbstverstaendlich, dass jeder fuer sein Anlegerglueck selbst verantwortlich ist- und daher eigentlich nicht blind einer Meinung folgen sollte.
      Der Meinungsaustausch:
      Das board sollte doch eigentlich dafuer gut sein einen Austausch von differenzierten Meinungen zu ermoeglichen.
      Aber genau dies scheint mir in den boards nicht gewaehrleistet zu sein.
      Wenn mal jemand eine kritische Stimme auessert wird er als "downpusher", "Neider", etc. verschrien.
      Daher ist es dann auch nur konsequent, dass bei Eintreten des Misserfolgs irgendjemand fuer die eigene Unzulaenglichkeit verantwortlich gemacht wird. Schliesslich ist man als cleverer Anleger auf die Aussagen eines anderen reingefallen.
      Die Bewertung:
      Doch dieses "Argument" ist ein Bumerang-
      es handelt sich einzig und allein um die eigene Entscheidung.
      Ist man also nur einer Meinung gefolgt - ist man selbst Schuld.
      Alternativen sind vorhanden.
      Die Jungs/ Maedchen sind doch nicht Samariter fuer all die Anleger, die sich Schnaeppchen erhoffen. Meistens geben sie Hintergrund- Meinungen und gewisse Bewertungen wieder, aufgrund des Wissens in einzelnen Segmenten.
      Zu Bedenken ist auch, das Wissensansammlung bzw. die Zeit um eine solche zu erreichen teuer ist - also muessen Goldhotline und Konsorten auch von irgendetwas leben.
      Wir sollten also froh sein, dass diese "Wissenden" sich am Infoaustausch beteiligen -vor allem wenn sie nicht allzu offensichtlich Werbung fuer sich selbst betreiben (wie z.B. Asien Online).
      Schliesslich loben wir sie ja auch nicht ueber den gruenen Klee im Falle, dass wir mit unseren Entscheidungen richtig liegen.

      In diesem Sinne
      keep cool
      fischli


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