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    Dax Aktien Strategie der Woche, 18.08.2002 - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 18.08.02 16:52:52 von
    neuester Beitrag 20.08.02 00:34:45 von
    Beiträge: 6
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      schrieb am 18.08.02 16:52:52
      Beitrag Nr. 1 ()
      Grafiken zu den Texten sind unter http://www.bullchart.de/dax/dax-eingang.php oder http://www.GernotDaum.de/Dax/Index.htm zu finden.

      Liste der Einstufungen:
      Aktien Kaufempfehlungen:
      Empfehlungen für Short Positionen (Puts): Allianz, Bayer, BMW, Commerzbank, Dax, DeutscheBank, Post, Epcos, Fresenius, Henkel, Hypovereinsbank, Infineon, Linde, Lufthansa, MAN, Metro, MünchenerRück, DowJones, Preussag, SAP, Siemens, ThyssenKrupp
      Nur kurzfristige Empfehlungen oder keine Empfehlung: AdidasSalomon, BASF, DaimlerChrysler, Degussa, Telekom, EON, MLP, RWE, Schering, VW


      Highlights:
      Der Dax hat in dieser Woche wieder ein paar Punkte abgegeben, aber die Volatilität lässt nach. Damit befindet sich der Dax in einer Konsolidierung, die sich auch als Umkehrformation entpuppen können. Technisch "schön" wäre ein erneuter Rückgang bis etwas 3400 in den nächsten 1-3 Wochen, und dann ein Anstieg über 3800. Dann würde sowohl eine SKS Umkehrformation als auch eine saubere Wende direkt am langjährigen Aufwärtstrend vorliegen. Aber solche Betrachtungen sind bisher noch reine Spekulation, erst nach Bestätigung kann aufgrund einer solchen technischen Entwicklung gehandelt werden.

      Weiterhin sollte man auf Put Engagements setzen, allerdings den Einsatz reduzieren. Mit dem Kauf von Aktien sollte man bei mittelfristiger Orientierung jedoch noch warten. Ich bleibe hier zunächst bei der Empfehlung für Investoren von 0 % Investitionsgrad.

      Passend zur zurückgehenden Volatilität gab es in dieser Woche keine einzige Neueinstufung. Weiterhin sind 100% der Dax Aktien unterhalb ihrer 30 Wochen Linie, so dass sich potenzielle Kaufkandidaten nur anhand ihrer relativen Stärke zum Dax aussieben lassen. Meine Favoritenliste: Adidas, BASF, Daimler, Schering, VW. Wie gesagt, aktuell empfehle ich noch keine Käufe. Aber wer seine Entscheidungen gern auf fundamentale Analyse aufbaut, der sollte sich diese 5 Aktien zur Vorbereitung schon mal vornehmen.

      Im Musterdepot konnte ich in dieser Woche einen schönen Schritt vorwärts von 51% auf 55% Gewinn seit Jahresanfang machen, obwohl der Investitionsgrad aufgrund der aktuellen Marktsituation sehr niedrig ist. Viel dazu beigetragen haben 2 erfolgreiche Trades in "United Internet", die am Donnerstag eine positive Nachricht brachten. Mein System hatte diese Aktie, nichts von dieser bevorstehenden Nachricht wissend, mit statistischen Methoden ermittelt. Alle Trades im Musterdepot können "Online" im Internet nachvollzogen werden. Kommentare zu den Dispositionen und der Strategie sowie insbesondere die Auflistung aller (auch der nicht gehandelten) Signale stelle ich in einem vorläufig noch kostenlosen Newsletter zusammen. Wer den Newsletter beziehen möchten, der kann sich durch ein Mail an

      Mail@StatistikFuchs.de

      in den Verteiler aufnehmen lassen.

      Alle Transaktionen des Musterdepots und der aktuelle Stand können unter dem folgenden Link nachvollzogen werden:

      http://www.aktienboard.com/bullish/musterdepot.php?s=&action…

      Die Auswahl in diesem Depot ist die Darstellung einer persönlichen Meinung und keine Handlungsaufforderung.


      1.) Kauf Empfehlungen


      2.) Verkauf Empfehlungen

      Allianz: Der Wert ist unverändert schwach, und hat am 14.08 ein neues Jahrestief markiert. Die nächsten Kursziele sind 110 und 80. Den Stop ziehe ich jetzt deutlich auf 141 nach.

      Bayer: In der Erholung dieser Woche konnte man neue Puts kaufen. Das nächste Kursziel ist 20,50, der Stop liegt bei 27,50 und kann bald nachgezogen werden.

      BMW: Schon wieder hat dieser Short Kandidat exakt auf 40 geschlossen, womit der Stop gerade noch gehalten hat. Da es nach einer Überwindung der 40 jetzt aber sehr schnell nach oben gehen kann, sollte man Puts an schwachen Tagen vorsichtshalber verkaufen. Erst nach einem Fall unter 35,70 ist die Autoaktie wieder eine "sicherer" Short Kandidat, das erste Kursziel ist in diesem Fall das März Tief aus 2001 bei 31,50.

      Commerzbank: Diese Aktie ist weiter ein "sicherer" Short Kandidat ohne Umkehrtendenzen. Nächstes Kursziel ist das Tief vom 29.01.1988 von 9.54, danach gehen mir die historischen Daten aus. Der Stop liegt bei 12.

      Dax: Der Dax befindet sich weiterhin in einer klaren Baisse und Investoren sollten einen Investitionsgrad von 0 % haben. Kürzlich wurde der langfristige Aufwärtstrend vom Anfang der 90er Jahre erreicht, der ab 1996 durch einen steileren Aufwärtstrend nach oben verlassen worden war. Da der Markt von diesem Punkt klar nach oben gedreht hat, könnte sich hier eine tragfähige Unterstützung für eine längerfristige Wende nach oben etablieren. Bei Überschreiten von 4100 wäre diese Wende geschafft, und man könnte dann langsam wieder anfangen zu kaufen. Wenn in den nächsten 3 Wochen noch ein weiteres Tief um die 3400 erfolgt, kann diese Umkehrschwelle in den Bereich 3800/3900 heruntergezogen werden (das entspricht dem Nachziehen eines Stops bei einer Einzelaktie).Bis dahin allerdings sollte man, wenn auch etwas reduziert, die Trendfolgestrategie mit Puts weiterverfolgen. Das negative Szenario: Nach Unterschreiten der 3350 können auch die 2900 in diesem Jahr noch erreicht werden, dem Jahreshoch von 1996. Sogar ein Sturz bis 2580 ist nicht auszuschließen. Grund genug, vor Käufen eine bestätigte Wende abzuwarten.

      DeutscheBank: Die Aktie ist zwar der mit Abstand stärkste Finanzwert im Dax, aber trotzdem Short Kandidat. Kursziel ist das September Tief bei 46,55, der Stop liegt bei 63,30. Für die momentan laufende Rechteck Konsolidierung ist statistisch gesehen die Wahrscheinlichkeit für einen Ausbruch nach unten höher.

      Post: Hier bildet sich eine interessante Formation heraus. Bei 10,40 scheint ein starker Verkäufer im Markt zu sein, aber es bildet sich ein "Ascending Triangle" auf diese Marke hin aus. Diese Formation ist in dieser Reinform vor bei einer "großen" Aktie sehr selten. Da diese Formation bei einem Ausbruch einen starken Schub in Ausbruchrichtung entfalten kann, ziehe ich den Stop für den Short Kandidaten auf 10,50 nach. Bitte gegebenenfalls sogar intraday beachten, Short Spekulationen sollte man sowieso "nicht aus den Augen lassen". Erfolgt kein Ausbruch, sehe ich als Kursziel zunächst den Bereich zwischen 8,00 und 8,50.

      Epcos: Die Aktie ist weiterhin eine der schwächsten im Dax. Die momentane Konsolidierung könnte sich schnell als "Bear Flag" entpuppen, spätestens bei einem Fall unter 14 kann man daher Short Positionen prozyklisch verstärken. Der Stop (oberhalb dessen man keine Puts mehr kaufen sollte) ziehe ich auf 18,70 nach.

      Fresenius: Die Aktie tendiert weiterhin sehr schwach und hat am 05.08 ein neues ATL erreicht. In der nun laufenden Gegenbewegung kann man neue Puts kaufen. Der Stop liegt bei 41 und kann bald nachgezogen werden.

      Henkel: Das Kursziel für diesen Short Kandidaten liegt bei 57,50. Der Stop liegt beim aktuellen Kurs von 66 und sollte streng beachtet werden, da sich eine "W-Umkehr" abzeichnet. Am Montag hatte die Aktie exakt an diesem Punkt geschlossen, und dann wieder nach unten gedreht.

      Hypovereinsbank: Weiterhin tendiert dieser Bankwert schwach. Die momentane Konsolidierung ist "zu klein" für eine ordentliche SKS. Ich sehe es daher eher als Rechteck Konsolidierung mit einer erhöhten Ausbruchwahrscheinlichkeit nach unten. Das deckt sich mit dem Kursverlauf der Deutschen Bank. Nächstes Kursziel ist das Tief aus dem Jahr 1991 bei 14,21. Den Stop ziehe ich auf 24 nach.

      Infineon: Der Wert hat am Freitag ein neues ATL gemacht, danach aber eine sehr bullische Kerze im Tageschart ausgebildet, welche auch vom Umsatz als kurzfristige Umkehr bestätigt wird. Daher sollten wendige Spekulanten Short Positionen erst einmal schließen, und bei etwa 13,50 neu aufbauen. Der Stop (oberhalb dessen keine Puts mehr gekauft werden sollten) liegt bei 14.

      Linde: Das nächste Kursziel ist das September Tief bei 38,40. Der Stop liegt bei 48.

      Lufthansa: Nun scheint sich der Abwärtstrend doch fortzusetzen. Die (von mir nicht empfohlene) antizyklische Verstärkung von Put Positionen wäre richtig gewesen. Sorry, aber ich bin kein Prophet, sondern beurteile nur Wahrscheinlichkeiten. Der Stop liegt bei 13,50, das nächste Kursziel ist 9 Euro.

      MAN: Das nächste Kursziel für diesen Short Kandidaten ist das September Tief bei 17. Der Stop liegt bei 21 und kann bald nachgezogen werden.

      Metro: Die Aktie hat eine kleine SKS Umkehrformation herausgebildet. Ich ziehe daher den Stop auf 27,50 nach und empfehle strenge Beachtung. Erst bei Erreichen eines neuen ATL sollte man Short Positionen prozyklisch wieder verstärken.

      MünchenerRück: Das nächstes Kursziel für diesen Short Kandidaten ist 160, das übernächste 120. Der Stop liegt bei 210 und sollte streng beachtet werden, da die Aktie bei Überschreitung der Marke eine "W-Umkehr" Formation vollendet hätte.

      DowJones: Nach Unterschreiten des September Tiefs bei 8235 ist das nächste Kursziel 7200. Ein Anstieg über 9000 würde eine "W-Umkehr" vollenden und den Trend wieder in den neutralen Bereich zurückführen. Das hätte eine positive Auswirkung auf den Dax.

      Preussag: Das nächstes Kursziel für diesen Short Kandidaten ist 17,80, der Stop liegt bei 23 und kann bald nachgezogen werden.

      SAP: Der Wert bildet eine seltene "broadening" Formation aus, und ist daher immer schwerer zu beurteilen. Risikobewusste Spekulanten können auf aktuellem Niveau Put Positionen vergrößern und als Kursziel 55 ansteuern. Der Stop liegt bei 81 Euro. Gegebenenfalls ein Fachbuch zu "Wolfe Wellen" (eine moderne technische Formation) zu Rate ziehen, mit denen ich mich nicht so gut auskenne.

      Siemens: Das nächste Kursziel für diesen Short Kandidaten ist das September Tief bei 37,55. Die relative Stärke, die Siemens lange gegen den Abwärtstrend des Dax aufweisen konnte, hat sich mittlerweile fast verflüchtigt.

      ThyssenKrupp: Nächstes Kursziel für diesen Short Kandidaten ist 11,50, danach dann das September Tief bei 10. Der Stopp liegt bei 13,60. Unter 12 können Short Positionen prozyklisch verstärkt werden.


      3.) Vor mittelfristigen Signalen


      4.) Nur für kurzfristige Trades (1 Tag - 3 Wochen)

      AdidasSalomon: Adidas ist einer der wenigen Kandidaten für ein Kaufsignal in nächster Zeit, allerdings möchte ich dazu einen Kurs über 85 sehen. Der Fall unter 66 wäre hingegen ein Verkaufsignal.

      BASF: Die Aktie hat eine W-Umkehrformation ausgebildet, und damit den Abwärtstrend vorläufig überwunden. Damit ist sie wieder im Seitwärtstrend und in Relation zum Dax recht stark. Der Wert gehört damit zu den Aktien, die eher durch den Gesamtmarkt als durch eigene Schwäche nach unten gezogen worden waren. Erst ein Fall unter 36 wäre ein neues Verkaufsignal.

      DaimlerChrysler: Daimler gehört momentan zu den 5 stärksten Dax Werten, und könnte nach einer Wende zu den großen Gewinnern gehören. Trotzdem sehe ich bei 39 die Schwelle für ein neues Verkaufsignal, da es noch zu einer Übertreibung nach unten im Dax kommen kann. Ein Anstieg über 50 wäre hingegen ein Kaufsignal.

      Degussa: Die Aktie hat direkt auf meiner Schwelle von 30,50 für ein Verkaufssignal erst einmal nach oben gedreht. Das zeigt mir, dass diese Schwelle akkurat gewählt war. Damit bleibt die Tendenz vorläufig seitwärts. Die Entscheidung für das Ausscheiden aus dem Dax ist meines Erachtens nicht kursrelevant, die hatte auch früheren Abstiegskandidaten (Karstadt und Dresdner Bank) nicht direkt geschadet, während es andererseits bei MLP nach der DAX Aufnahme fast nur bergab gegangen war.

      Telekom: Diese Aktie befindet sich klar in einer eventuell länger anhaltenden Bodenbildung. Die einzig sinnvolle Spekulationsmöglichkeit dabei ist der Verkauf von Optionen an der Eurex (Calls an starken Tagen und Puts an schwachen Tagen). Allerdings muss man beim Verkauf von Optionen wissen, wie man das Risiko handhabt, daher ist diese lukrative Spekulationsmöglichkeit nur für weit fortgeschrittene Spekulanten geeignet. Erst ein neues Tief (unter 8,67) wäre für mich wieder ein Verkaufsignal.

      EON: Die hat "W" Umkehrformation ausgebildet, und damit ihren Abwärtstrend vorläufig beendet. Erst bei einem Fall unter 45 sehe ich ein neues Verkaufsignal, ansonsten ist der Trend neutral.

      MLP: Diese Aktie war in der letzten Woche als Short Kandidat ausgestoppt worden. Für den Verkauf von noch vorhandenen Puts kann man aber durchaus noch eine Schwäche bis in den Bereich 10 / 11.50 abwarten. Natürlich ist die Aktie mittelfristig betrachtet weiter extrem schwach. Selbst ein Gewinn um weitere 200 % würde noch nicht einmal die 30 Wochen Linie erreichen, die zur Zeit bei 51,67 verläuft. Aber die extreme Volatilität macht jeden Handel mit der Aktie zum Glücksspiel. Tendenz daher: Unberechenbar.

      RWE: Wie auch EON zeigt dieser Versorger neue Stärke und war durch Überschreiten der 35,70 als Short Kandidat ausgestoppt worden. Erst ein Unterschreiten der 31,50 wäre ein neues Verkaufsignal.

      Schering: Wenn ein Wert in den letzten Wochen in "Sippenhaft" der Dax Aktien genommen worden ist, und zu Unrecht so weit gefallen war, dann ist es Schering. Durch Überschreiten der 55 wurde eine V-Umkehr vollendet, welche extrem selten ist (sehr viel häufiger kommt es zu einer "W-Umkehr") und auf besondere Stärke hindeutet. Bereits im letzten September hatte Schering durch eine V-Umkehr die langjährige Stärke untermauert. Eine Überwindung der 61,80 wäre nun ein Kaufsignal.

      VW: Diese Aktie gehört zu den 5 stärksten Dax Werten und die Autoindustrie ist momentan die klar stärkste Branche im Dax. Sollte das Mai Tief bei 53 überwunden werden, wäre das sogar ein Kaufsignal. Ein Unterschreiten der 39,70 hingegen würde in neues Verkaufsignal auslösen.


      ________________________________________________________________________________________________________________________
      Der vorausgehende Text enthält Strategien für DAX Aktien, die aus der Analyse von Charts entwickelt wurden. Die Grundstrategie hinter den Überlegungen ist dabei die "Trendfolge". Für die gegebenen Kauf- bzw. Verkaufsempfehlungen kann keinerlei Haftung übernommen werden. Der Kauf von Aktien und Derivaten beinhaltet ein hohes Risiko. Die angegebenen Stopkurse dienen zwar zur Risikokontrolle. Es kann aber nicht garantiert werden, daß diese Kurse unter tatsächlichen Marktumständen auch erzielt werden können. Die Vergangenheit hat gezeigt, daß es in Einzelfällen zu wesentlich schlechteren Ausführungen kommen kann. Der Leser sollte sich vor Befolgen einer Empfehlung immer ein eigenes Urteil unter Hinzuziehung weiterer Informationsquellen bilden, und sich eine für seine persönlichen Verhältnisse passende Strategie zum Umgang mit dem enthaltenen Risiko zurechtlegen.

      Erläuterungen:

      1.) Begriffe

      - Long: Kaufen
      - Short: Verkaufen
      - Call: Kaufoption, Kaufoptionsschein
      - Put: Verkaufsoption, Verkaufsoptionsschein
      - Option, Derivat: Überbegriffe für Call und Put
      - ATH: All Time High (Allzeit Höchstkurs)
      - ATL: All Time Low (niedrigster jemals erreichter Kurs)
      - Hausse: Mittelfristig anhaltender Kursanstieg
      - Baisse: Mittelfristig anhaltender Kursverfall
      - GD-nnn (z.B GD-100): Gleitende Durchschnittslinie aus dem Mittelwert der Kurse der jeweils letzten nnn Tage.
      - Oszillatoren: Eine Gruppe von Indikatoren für Seitwärtstrends
      - oszillieren: regelmäßiges Hin- und Herschwanken von Aktienkursen
      - ADX: Indikator, der die Trendstärke eine Aktie oder eines Indexes mißt
      - prozyklisch: In Richtung des Trends handelnd. Ein Kauf erfolgt direkt nach einem Ausbruch nach oben, ein Verkauf nach einem Ausbruch nach unten. Zu diesem Zeitpunkt laufen kurz- und langfristiger Trend in die gleiche Richtung. Die Trefferquote bei probzyklischem Handeln ist höher als bei antizyklischem Handeln, die Einstiegskurse sind allerdings ungünstiger.
      - antizyklisch: Gegen den (kurzfristigen) Trend handelnd, allerdings in Richtung des langfristigen Trends. Ein Kauf erfolgt nach einem Kursrückgang gegen einen steigenden Trend, ein Verkauf nach einem Kursanstieg gegen einen fallenden Trend. Zu diesem Zeitpunkt laufen kurz- und langfristiger Trend also in verschiedene Richtungen. Die Einstiegskurse bei antizyklischem Handeln sind besser als bei probzyklischem Handeln, die Trefferquote ist allerdings niedriger.

      2.) Sonstiges

      "Short Aktien" (Leerverkauf von Aktien): Gibt es in Deutschland nach meinem Wissen nicht, zumindest nicht für Kleinanleger. Aber alle Aktien, die unter "Short Aktien" und "Long Put" stehen, die sich in einem Depot befinden, sollten aus charttechnischer Sicht verkauft werden.

      "Short Put", "Short Call": Stillhalterstrategien, die prinzipiell für die Aktien geeignet sind, die oben unter "Nur für Kurzfristige Trades" eingestuft werden. Wegen hoher "Margin" Anforderungen sind solche Strategien jedoch für Kleinanleger meist nicht möglich. Margin heißt "Sicherheit", und meint meist ein zu hinterlegender Geldbetrag. Eine Ausnahme bilden die sogenannten "exotischen" Optionen, für die jedoch oft überhöhte Gebühren verlangt werden. Weiterhin müssen bei diesen Strategien Analysen der Volatilität (d.h. der durchschnittlichen Schwankungsbreite der Aktien) angestellt werden, was ich hier nicht tue.

      "Long Call" und "Long Put" erwartet eine signifikante Bewegung in den nächsten 1-2 Monaten aus charttechnischer Sicht (d.h es fließen keine Überlegungen zur Volatilität ein).

      Statt der Strategie "Long Call", kann immer auch die Strategie "Long Aktien" angewendet werden, wenn die Verwendung von Optionen nicht gewünscht ist. Umgekehrt ist die Strategie "Long Aktien" nicht automatisch auch als "Long Call" geeignet. Bei "Long Aktien" wird ein langfristiger Kursanstieg erwartet, der eventuell erst nach Verfall der Option einsetzen kann.

      "Trendfolge": Weithin akzeptierte Strategie an den Finanzmärkten. Die Trendfolge geht von der Annahme aus, das es zu einem beliebigen Zeitpunkt wahrscheinlicher ist, daß ein bestehender Trend sich fortsetzt, als daß er aufhört oder sich umkehrt.

      "Stop Kurs": Kurs, bei dem eine Position ohne zu Zögern aufgelöst wird. Strategie zur Verlustbegrenzung und damit zur Erhaltung des Kapitals für bessere Investment Chancen. Das Erreichen eines Stop Kurses bedeutet in der Regel, daß ein zuvor angenommener Trend nicht mehr existiert, und steht damit auch in unmittelbarem Zusammenhang mit der Trendfolge Strategie.

      "Kurzfristiger Stop Kurs": Ein Kurzfristiger Stoppkurs gilt als ausgelöst, wenn der
      Kurs intraday unter (bzw. bei Short Kandidaten über) dem genannten Kurs gelegen hat. Ein kurzfristiger Trader geht aber auch eine ausgestoppte Position erneut ein, wenn die weitere Entwicklung dies nahe legt.

      "Mittelfristiger Stop Kurs": Ein mittelfristiger Stoppkurs gilt als ausgelöst, wenn der Schlusskurs unter (bzw. bei Short Kandidaten über) dem genannten Kurs gelegen hat. Nicht näher klassifizierte Stoppkurse sind als mittelfristige Stopkurse zu betrachten.

      "Langfristiger Stop Kurs": Ein langfristiger Stoppkurs gilt als ausgelöst, wenn der Schlusskurs eine ganze Börsenwoche (von Montag bis Freitag) unter (bzw. bei Short Kandidaten über) dem genannten Kurs gelegen hat. Diese Handhabung ist auch für Anleger geeignet, die sich nicht täglich mit der Börse beschäftigen (können).
      Avatar
      schrieb am 18.08.02 17:03:58
      Beitrag Nr. 2 ()
      Der beste Thread, den ich seit Wochen gelesen habe.

      Eines der Highlights (im Gegensatz zur Profi-Devisenabteilung der Haspa :D:D:D:D:D:D:D:D:D:D)

      die Anlageempfehlung für Aktienkäufe:

      0,00 Prozent.

      Besser, mathematisch präziser und kürzer kann man es nicht formulieren!
      Avatar
      schrieb am 18.08.02 18:28:51
      Beitrag Nr. 3 ()
      Wie immer ziemlich präziese und treffend.
      Danke.
      Avatar
      schrieb am 18.08.02 18:46:39
      Beitrag Nr. 4 ()
      @put2002: Übrigens: Irgendjemand muss die Aktien als erstes kaufen, damit sie wieder
      steigen. Aber das sollten welche sein, die ein kompetentes und unabhängiges
      fundamentales Research durchführen, und den Wert einer Aktie WIRKLICH beurteilen
      können. Wenn diese dann noch die Kunst beherschen, in eine Übertreibung nach
      unten hinein zu kaufen, Hut ab. Mein Ding ist es nicht. Denen gönne ich die
      ersten xx%, die mir mit meiner Methode verwehrt bleiben.

      Gruss Statistikfuchs
      Avatar
      schrieb am 18.08.02 19:00:25
      Beitrag Nr. 5 ()
      Irrtum, es wird nicht erst gekauft, wenn eine Aktie steigt,
      oder wer nimmt die jetzt immer noch fundamental überteuerten
      Aktien ab ?
      Wo ein Verkäufer da auch immer ein Käufer sonst kein Handel.
      Einfach oder ?
      Die Frage ist im Sinne von Konstolany, wie viele Dumme
      es halt gibt, die kaufen.

      Gruß Poet

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      Avatar
      schrieb am 20.08.02 00:34:45
      Beitrag Nr. 6 ()
      @Poet32

      ist es nicht wunderbar verrückt? Bei wenig aufsehenerregenden Umsätzen wie besessen steigende Kurse. Auf dem Halbleitermarkt gibt sogar erste Hinweise auf steigende RAM-Preise - die Hausse wird auf geheimnisvolle Weise zur self fullfilling prophecy.

      Ein Fingerzeig von Dell auf zukünftig stagnierende bis leicht steigende Umsätze (!) reicht dafür aus, auch dafür, daß nun auch Infineon im Gefolge des US-SOX den ersten grösseren Satz nach oben macht.

      Faszinierend auch die absolute Robustheit gegen "normal" schlechte Nachrichten. Nur handfeste Überraschungen sollte es wohl besser nicht geben.

      Vermutung: In kurzer Zeit werden jetzt noch skeptische Beobachter nervös werden und die 2. Kaufwelle auslösen. Dann kommet es zu dem üblichen Phänomen, daß auch wirklich schlechte Aktien nach oben hopsen.

      Es ist faszinierend. Die These von der Kaufgelegenheit bei donnerden Kanonen ist wie ein pawlowscher Reflex. Wirkt immer noch. Mal sehen, was für ein sinnloses Feuerwerk die kommende 0,25%-Zinssenkung auslösen wird.


      3. Phase: Immer mehr Anleger sind überzeugt davon, daß jetzt Schluss mit der Baisse ist und ein großer Aufschwung bevorsteht - immerhin sind inzwischen die Kurse doch so deutlich gestiegen, daß der Einbruch bis Ende Julie nur noch als bald revidierter Ausrutscher erscheint - und beginnen zu kaufen. Da es gleichzeitig zum ersten Rücksetzer kommt, fliegen die Fraktion der Vorsichtigen per Stop-Loss gleich wieder raus.

      Die Treuherzigen bekommen leider, wenn sie wie in den letzten 2,5 Jahren wieder mal Pech haben, etwas später die Rechnung.


      Der wellenförmige Verlauf und die Reaktionen darauf sind eine Unterhaltungsshow, die sich gnadenlos wiederholt.


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