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    Die neuesten Horrorzahlen vom Arbeitsmarkt! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 07.11.02 18:24:47 von
    neuester Beitrag 06.08.03 17:50:17 von
    Beiträge: 43
    ID: 657.117
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      schrieb am 07.11.02 18:24:47
      Beitrag Nr. 1 ()
      Die Originalmeldung vom bösen Miesmacher Gerster von der Bundesanstalt für Arbeit:


      http://www.arbeitsamt.de/hst/services/presseinfo/67_02.pdf


      Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Oktober 2002
      I. Deutschland
      Weitere Verschlechterung des Arbeitsmarktes
      Die deutsche Wirtschaft wächst nur sehr schwach, unterhalb der aktuellen Beschäftigungsschwelle
      und der Produktivitätsrate; deshalb kommt sie mit immer weniger Personal
      aus. Entsprechend haben sich die saisonbereinigten Zahlen der Erwerbstätigen weiter
      spürbar verringert und der Arbeitslosen erhöht. Ohne die stringente Umsetzung des
      Job-AQTIV-Gesetzes, die relativ viele Abmeldungen in Nichterwerbstätigkeit zur Folge hat,
      hätte sich die Arbeitslosigkeit noch ungünstiger entwickelt.
      Nach dem Prinzip „Fördern
      und Fordern“ werden seit Beginn des Jahres höhere Anforderungen an die Arbeitslosen
      gestellt; manch einer erneuert deshalb seine Meldung nicht oder zieht sie zurück.
      Die Erwerbstätigkeit ist nach neuen vorläufigen Schätzungen des Statistischen Bundesamtes
      im August saisonbereinigt um 64.000 gesunken, nach durchschnittlich -49.000 in
      den drei Monaten zuvor und -9.000 im ersten Jahresdrittel. Auch bei der jüngsten Abnahme
      haben sich Rückgänge der Zahl der Wehrpflichtigen und Zivildienstleistenden auf
      Grund von Verschiebungen der Einberufungstermine und der Verkürzung der Wehr- und
      Zivildienstzeiten ausgewirkt. Darüber hinaus könnte von Einfluss gewesen sein, dass der
      August im bevölkerungsreichen Nordrhein-Westfalen - anders als sonst - voll in die
      Sommerferien fiel. Nicht saisonbereinigt erhöhte sich die Erwerbstätigkeit von Juli auf
      August allein aus saisonalen Gründen um 24.000 auf 38,69 Mio; dies ist weit weniger als
      zumeist in dieser Jahreszeit (z.B. August 1999 bis 2001 durchschnittlich: +125.000),
      auch als im August letzten Jahres (+87.000). Somit lag die Erwerbstätigkeit mit -310.000
      erneut wesentlich stärker unter dem Vorjahresstand (Juli: -247.000; Juni: -228.000).
      Die Arbeitslosigkeit hat sich im Oktober saisonbereinigt wieder spürbar erhöht
      (+22.000), nachdem sie im dritten Quartal stagniert hatte (durchschnittlich: +1.000), im
      zweiten Quartal stark (+39.000) und im ersten Quartal mäßig zugenommen hatte
      (+12.000).
      Diese Schwankungen hängen großenteils mit unterschiedlich starken Auswirkungen
      des Job-AQTIV-Gesetzes bzw. der Vermittlungsoffensive zusammen. Auch im Be-
      - 2 -
      richtsmonat war der Abgang in Nichterwerbstätigkeit weiterhin deutlich größer als vor einem
      Jahr.
      Nicht saisonbereinigt hat die Arbeitslosigkeit allein wegen der Fortsetzung der üblichen
      Herbstbelebung weiter abgenommen, und zwar um 12.100 auf 3.929.800. Dieser Rückgang
      war wesentlich kleiner als im Durchschnitt der Jahre zuvor (z.B. Oktober 1999 bis
      2001: -50.400), aber nur wenig schwächer als vor Jahresfrist (-17.600). Dementsprechend
      lag die Zahl der Arbeitslosen zuletzt mit +204.300 etwas stärker über dem Stand
      des Vorjahres (September: +198.800), nachdem sich in den Monaten zuvor der Vorjahresabstand
      deutlich verringert hatte (August: +229.400; Juli: +248.200; Juni: +260.000).
      Veränderungen im Einsatz der Arbeitsmarktpolitik haben dazu beigetragen; ihre Entlastungswirkung1
      war im Berichtsmonat nur um ca. 100.000 größer als vor einem Jahr, nach
      ca. +110.000 im September (August: ca. +50.000; Juli: ca. +40.000). Bei Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen
      gab es im Vergleich zum Vorjahr noch einen nennenswerten Rückgang,
      der allerdings erneut kleiner war (-18.000). Anstiege verzeichneten Kurzarbeit
      (Vollzeit-Äquivalent: +35.000), Altersteilzeit (ca. +10.000) sowie vor allem die Inanspruchnahme
      der vorruhestandsähnlichen Regelung des § 428 SGB III (ca. +65.000)2.
      Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, betrug im Oktober
      9,4 Prozent, auf Basis der abhängigen zivilen Erwerbspersonen, beziffert sie sich auf
      10,5 Prozent. Damit waren die Quoten um 0,4 bzw. 0,5 Prozentpunkte höher als vor einem
      Jahr. Die EU-standardisierte saisonbereinigte Erwerbslosenquote3 belief sich auf
      8,3 Prozent (+0,4 Prozentpunkte).
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 18:54:12
      Beitrag Nr. 2 ()
      Politiker sind nicht nur dumm, sondern auch feige. Eine halbe Nation in den Vorruhestand schicken und sich dann über die Zahl der Rentner zu wundern ist schon mehr als asozial. Renteneintrittsalter mittlerweile bei 59,8 Jahren -das hat nur wenig mit Überalterung der Gesellschaft zu tun, vielmehr mit fehlenden Arbeitsplätzen. Die Generationen gegeneinander auszuspielen, wie das jetzt der Fall ist, lenkt nur von den tatsächlichen Problemen ab. Daher Vorruhestand nur noch mit Abschlägen die sich gewaschen haben, jedes Jahr -10% auch nach vorausgegangener Arbeitslosigkeit. Die hat nämlich mit der Rentenkasse überhaupt nichts zu tun.
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 11:41:38
      Beitrag Nr. 3 ()
      Die Zahl der Arbeitsplätze bricht seit Monaten dramatisch ein, wodurch natürlich auch die Steuereinnahmen einbrechen. Dieser einfache kausale Zusammenhang ist aber offensichtlich zu schwierig, damit ihn auch Eichel und co. kapieren. Die waren vor der Wahl noch nicht in der Lage, vorauszusehen, dass die Steuereinnahmen dramatisch sinken werden. :rolleyes:


      Freitag 8. November 2002, 11:07 Uhr
      Bund erwartet einstelligen Milliarden-Steuerausfall

      Berlin (dpa) - Das Bundesfinanzministerium rechnet für dieses Jahr mit weiteren riesigen Steuerausfällen. Dies hat Ministeriumssprecher Jörg Müller eingeräumt. Er reagierte damit auf einen Bericht des «Handelsblatts». Danach gehen Mitglieder des Arbeitskreises «Steuerschätzungen» für dieses Jahr von weiteren Steuerausfällen im Umfang von 18 Milliarden Euro gegenüber der letzten Schätzung im Mai aus. Finanzminister Hans Eichel hat angekündigt, nach der Schätzung einen Nachtragshaushalt vorzulegen.
      Avatar
      schrieb am 04.12.02 12:05:48
      Beitrag Nr. 4 ()
      Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im November 2002

      Arbeitsmarkt verschlechtert sich weiter
      Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland hat zu Beginn der Winterpause auch
      saisonbereinigt stark zugenommen. Nach wie vor ist die Konjunktur zu kraftlos,
      um den Arbeitsmarkt zu beleben; die Wirtschaft kommt mit weniger Personal
      aus. Die Erwerbstätigkeit ist im September weniger gestiegen als zu dieser
      Jahreszeit üblich und hat saisonbereinigt spürbar abgenommen.
      Arbeitslosenzahl 11/02: 4.025.800
      Arbeitslosenquote 11/02: 9,7 Prozent
      Die Presseinformation über den monatlichen Arbeitsmarkt finden Sie auch im Internet unter
      www.arbeitsamt.de Veröffentlichungen Presseinformationen.
      Arbeitslosigkeit nimmt deutlich zu, Beschäftigung entwickelt sich ungünstig
      Die Arbeitslosigkeit in Deutschland hat im November um 96.100 auf 4.025.800 zugenommen.
      Im Vergleich zum Vorjahr gab es 236.900 Arbeitslose mehr, nach +204.300
      im Oktober.
      In den alten Ländern stieg die Zahl der Arbeitslosen um 44.800 auf 2.650.000, in den
      neuen um 51.300 auf 1.375.800. (Dabei ist eine Gebietsstandsänderung in Berlin zu
      berücksichtigen. Ohne sie hätte es im Westen eine Zunahme von rd. 71.000 Arbeitslosen
      gegeben, im Osten von ca. 25.000.)
      Saisonbereinigt ist die Arbeitslosigkeit bundesweit um 35.000 angewachsen, nach
      +26.000 im Oktober. Im dritten Quartal hatte sie stagniert, im zweiten stark und im
      ersten Vierteljahr mäßig zugenommen.
      Auch die jüngste Zunahme des Bestands an Arbeitslosen geht mit größeren Bewegungen
      in und aus Arbeitslosigkeit als im letzten Jahr einher. So wurden im November bundesweit
      621.700 Arbeitslosmeldungen gezählt, das sind 37.600 mehr als vor einem
      Jahr. Dieses Plus beruht überwiegend auf Zugängen aus Nichterwerbstätigkeit. Gleichzeitig
      beendeten 543.600 Menschen ihre Arbeitslosigkeit, 21.200 mehr als im Vorjahresmonat.
      Der Zuwachs entfiel auf Abgänge in Nichterwerbstätigkeit.
      Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, betrug im November
      9,7 Prozent, gegenüber 9,2 Prozent vor einem Jahr. Im Osten war sie mit 17,6 Prozent
      nach wie vor mehr als doppelt so groß wie im Westen; dort belief sie sich auf 7,4 Prozent.
      In den alten Ländern weisen wie bisher Bayern und Baden-Württemberg die niedrigste
      Quote auf, Bremen die höchste. In den neuen Ländern hat Thüringen die kleinste
      und Sachsen-Anhalt die größte Quote. Die interregionalen Unterschiede der Arbeitslosigkeit
      haben sich nur wenig verändert. Die EU-standardisierte saisonbereinigte Erwerbslosenquote
      betrug 8,4 Prozent.

      Die bei den Arbeitsämtern gemeldete Kräftenachfrage blieb rückläufig. Im November
      gingen 178.000 Stellen ein, 79.000 weniger als vor einem Jahr. Ende des Monats gab
      es 343.900 Angebote im Bestand, das waren 63.600 weniger als im November 2001.
      Kurzarbeit hat im November weiter abgenommen, nämlich um 8.900 auf 204.900. Im
      Westen ist sie leicht gestiegen, im Osten gab es einen deutlichen Rückgang. In Sachsen
      haben viele vom Hochwasser betroffene Betriebe die Kurzarbeit beendet. Gegenüber
      Vorjahr wurden bundesweit 35.600 mehr Kurzarbeiter gezählt.

      Die Zahl der Erwerbstätigen erhöhte sich im September aus jahreszeitlichen Gründen
      um 183.000 auf 38,88 Millionen; dies ist weniger als im Durchschnitt der letzten drei
      Jahre. Mit -338.000 lag sie wiederum stärker unter dem Vorjahresniveau. Saisonbereinigt
      verringerte sich die Beschäftigung gegenüber August um 47.000, ähnlich wie im
      Durchschnitt der vier Monate zuvor.
      Konjunkturelle und strukturelle Probleme belasten den Arbeitsmarkt
      Sinkende Beschäftigung und steigende Arbeitslosigkeit spiegeln nach wie vor die kraftlose
      Konjunktur wider. Zugleich haben Arbeitslosigkeit und Strukturprobleme negative
      Rückwirkungen auf das Wirtschaftswachstum. Infolge des geringen Wachstums
      benötigt die Wirtschaft weniger Personal.
      ©
      Bundesanstalt für Arbeit 4.12.2002

      Auszug aus der Pressemitteilung des Arbeitsamtes.
      http://www.arbeitsamt.de/hst/services/presseinfo/72_02.pdf
      Avatar
      schrieb am 04.12.02 12:09:43
      Beitrag Nr. 5 ()
      Wichtig ist auch noch der folgende Absatz über den Anstieg der Abmeldungen aus Erwerbstätigkeit. Das sind nämlich mal wieder nicht Leute, die Arbeit gefunden haben, sondern es wurden wieder viele viele Leute aus der Statistik entfernt! :(

      Dieser Anstieg beruht indes zum weitaus größten Teil auf
      Abgängen in sonstige Nichterwerbstätigkeit (+113.600 oder +16 Prozent auf 805.800),
      und zwar insbesondere wegen Nichterneuerung der Meldung oder fehlender Mitwirkung
      (+76.700 auf 336.000) sowie Übergang in den vorruhestandsähnlichen Status eines
      Leistungsempfänger gem. § 428 SGB III (einschl. §§ 125, 429 SGB III; +18.200 auf
      34.500). Diese Abgangsgründe waren auch im November von größerer Bedeutung,
      wenngleich der Zuwachs wesentlich schwächer als in den Monaten zuvor ausfiel (gegenüber
      Vorjahresmonat zusammen: +23.800; Oktober: +32.100; September: +39.100; August:
      +49.200; Juli: +34.900).

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      Avatar
      schrieb am 04.12.02 14:06:36
      Beitrag Nr. 6 ()
      ARBEITSLOSIGKEIT

      Stärkster Anstieg seit der Wiedervereinigung

      Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland hat wieder die Vier-Millionen-Marke überschritten. Im November stieg die Zahl der Erwerbslosen so schnell wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr.

      Arbeitsamt: Offenbarungseid für die Regierung


      Nürnberg - Im November registrierte die Bundesanstalt für Arbeit (BA) 4.025.800 Menschen ohne Beschäftigung. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen um 236.900. Die Konjunktur sei nach wie vor zu schwach, um den Arbeitsmarkt zu beleben, sagte Florian Gerster, der Vorstandsvorsitzende der BA, am Mittwoch. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt habe sich weiter verschlechtert. Die Wirtschaft komme mit immer weniger Personal aus.
      Die Arbeitslosenquote erhöhte sich binnen Monatsfrist um 0,3 Prozentpunkte auf 9,7 Prozent. Vor einem Jahr hatte sie noch bei 9,2 gelegen. In den alten Bundesländern waren im November 2.650.000 Menschen ohne Beschäftigung. Das waren 44.800 mehr als im Oktober und 182.300 mehr als vor einem Jahr.

      4,5 Millionen bereits im Februar?

      Auf Grund des starken Anstiegs der Arbeitslosigkeit sei nicht mehr auszuschließen, dass im Februar 2003 ein neuer Höchstand erreicht werde, so Manuela Preuschl, Volkswirtin der Deutschen Bank: "Im Januar, wenn die Kündigungen dieses Quartals wirksam werden, erwarte ich .. einen kräftigen Anstieg der Arbeitslosenzahlen auf unbereinigt bis zu 4,5 Millionen."

      Auch aus Kreisen der Bundesregierung verlautete, angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung sei seien 4,5 Millionen im nächsten Jahr wahrscheinlich. Hauptproblem ist nach Ansicht Preuschls, dass es bei den Unternehmen an Vertrauen in eine Besserung der wirtschaftlichen Lage fehlt. Die Regierung zeige keinen klaren Reformwillen. "Die Politik ist derzeit zu kurzfristig auf das Stopfen von Haushaltslöchern ausgerichtet", so die Volkswirtin.
      Avatar
      schrieb am 04.12.02 17:03:54
      Beitrag Nr. 7 ()
      Die Frage ist ja, ob die Opposition ein besseres Konzept für die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit hätte als die aktuelle Regierung.

      Hier mal die aktuellen Vorschläge der CDU:


      Berlin, den 2. Dezember 2002

      Gegensteuern statt neuer Steuern

      10 Punkte für Wachstum und Arbeit

      Deutschland befindet sich in der schlimmsten wirtschaftlichen Krise seit Ende des Zweiten
      Weltkriegs. Das Angebot an Arbeitsplätzen geht seit zwei Jahren in Schüben zurück. Über
      45.000 Unternehmen werden dieses Jahr in Konkurs gehen – noch einmal 15.000 mehr als
      im bisherigen „Rekordjahr“ 2001 und damit fast doppelt so viele wie 1998. Dies allein
      bedeutet im laufenden Jahr den Verlust von 900.000 Arbeitsplätzen. Gleichzeitig entstehen
      zu wenig neue Jobs: heute werden nahezu ein Drittel weniger neue Betriebe gegründet als
      1998. Spiegelbildlich ist die Selbständigenquote seit 1999 von 10,6 % auf rd. 9,6 % im
      laufenden Jahr gefallen – allein durch diesen Rückgang fehlen im Saldo mehr als eine Million
      Arbeitsplätze in Deutschland.
      I
      n keinem anderen Land der EU ist es vergleichbar schwierig, zusätzliche Arbeitsplätze zu
      schaffen. Die Beschäftigungsschwelle, ab der eine Ausweitung der gesamtwirtschaftlichen
      Produktion zu mehr Arbeitsplätzen führt, beträgt über 2 %. Es ist ein Prozess, der ineinander
      greift: Wo es derart schwierig ist, mehr Arbeitsplätze einzurichten, ist auch das Wachstum
      schwach. Weil auch aus Jobs Einkommen und Nachfrage entstehen und damit Wachstum
      möglich wird. Eine Ursache für Deutschlands Rolle als europäisches Wachstumsschlusslicht
      ist daher auch die unzureichende Arbeitsmarktflexibilität.
      Statt die strukturellen Verkrustungen des Arbeitsmarktes aufzubrechen, mehr
      Beschäftigungschancen zu schaffen und damit das Fundament für einen selbst tragenden
      Aufschwung zu legen, überzieht die rot-grüne Bundesregierung Bürger und Unternehmen
      seit der Bundestagswahl mit einer beispiellosen Steuer- und Abgabenorgie: die Summe der
      Mehrbelastungen im kommenden Jahr wird fast 25 Mrd. € betragen – das ist mehr als das
      Doppelte dessen, was die Steuerzahler gegenwärtig an Solidaritätszuschlag zahlen. 48
      Steuererhöhungen, Anhebungen der Sozialversicherungsabgaben um insgesamt 2
      Prozentpunkte, die Verdreifachung der Ökosteuer als Standortsteuer und seit kurzem der
      Plan zur Wiedereinführung einer Vermögensteuer auf Betriebsvermögen: wie soll die
      Investitions- und Einstellungsbereitschaft der Unternehmen unter diesen Bedingungen
      gefördert werden? Nach neuen Prognosen steht zu befürchten, dass im Winterhalbjahr die
      Zahl der Arbeitslosen auf bis zu 5 Mio. ansteigen wird.
      Die Meldungen über Standortverlagerungen, Angstsparen und Käuferstreik als Reaktion auf
      die Steuer- und Abgabenpolitik von Rot-Grün häufen sich. Es besteht die große Gefahr, dass
      unser Land unter Rot-Grün in eine Abwärtsspirale aus Nachfrageeinbruch,
      Massenentlassungen und weiteren phantasielosen Steuer- und Abgabenschüben von Rot-
      Grün hineingerät. Der Konsumklimaindex, den die GfK (Gesellschaft für Konsumforschung)
      Ende vergangener Woche gemessen hat, ist trotz einsetzenden Weihnachtsgeschäfts auf
      den tiefsten Stand seit Beginn der Erhebungen vor über zwei Jahrzehnten gefallen. Rot-Grün
      fährt Deutschland an die Wand.
      2
      Unsere Forderungen: Mehr Arbeitsplätze durch eine neue Balance von Schutz und
      Chance
      Als Beitrag zur Lösung der immensen Probleme unseres Landes macht die CDU
      Deutschlands folgende zehn Vorschläge, die von unseren Ministerpräsidenten in den
      Verhandlungen mit der Bundesregierung – unterstützt von den Wahlsiegen in Niedersachsen
      und Hessen - durchgesetzt werden sollen:
      1. Wir wollen, dass auf Arbeitnehmerseite steuer- und sozialabgabenfreie Nebenjobs
      in Form von 500 €-Jobs wieder zugelassen werden. Jeder soll die Möglichkeit haben,
      sich neben seinem Hauptjob brutto gleich netto etwas dazuzuverdienen. Dafür wird
      die frühere unbürokratische Pauschsteuerregelung wieder eingeführt. Viele
      Unternehmen bekommen dadurch wieder mehr Flexibilität in den Betriebsablauf. Wir
      lassen uns von dem Grundsatz leiten: wer mehr in unserem Land arbeiten will, darf
      nicht unter Strafe gestellt werden.
      Wenn es gelingt, dadurch in einem ersten Schub auch nur zwei Drittel der 1999
      infolge der Abschaffung der Regelung von Rot-Grün verlorengegangenen 800.000
      regulären Jobs zurückzuholen, wären damit kurzfristig Steuer-Mehreinnahmen von
      bis zu 1 Mrd. € verbunden, die einen Beitrag zur Stabilisierung der Beiträge der GKV
      und der GRV leisten sollten.
      2. Generell wollen wir die Verdienstgrenze für geringfügige
      Beschäftigungsverhältnisse in sämtlichen Branchen von 325 € auf 500 € anheben,
      damit die Betriebe dieses Instrument wieder flexibler einsetzen können. Durch die
      Anhebung auf 500 € wollen wir dafür sorgen, dass das volle Stundenkontingent von
      maximal 15 Stunden pro Woche von den Betrieben wieder ausgeschöpft werden
      kann und höhere Stundenlöhne gezahlt werden können.
      3. Die Regelungen zur Scheinselbständigkeit werden ersatzlos gestrichen – sie
      unterlaufen alle Bemühungen um mehr unternehmerische Selbständigkeit. Die
      Scheinselbständigkeitsregelung hat mittelbar den Verlust von nahezu 1 Mio.
      Arbeitsplätzen zur Folge gehabt. Die „ICH AG“ ist hierzu keine Alternative: hier
      handelt es sich vielmehr um ein hochsubventioniertes Kunstgebilde, das schon allein
      deswegen keinen Ersatz für echte Selbständigkeit darstellt.
      4. Neu gegründete Unternehmen sollen die Möglichkeit erhalten, die ersten vier
      Jahre ohne Beschränkungen mit befristeten Arbeitsverträgen zu arbeiten.
      5. Die derzeitige Regelung bei den befristeten Arbeitsverträgen, wonach diese nur bei
      Ersteinstellungen möglich sind (Befristung ohne sachlichen Grund), wird aufgehoben.
      Künftig sollen befristete Arbeitsverträge auch dann grundsätzlich möglich sein, wenn
      mit dem gleichen Arbeitgeber bereits früher ein befristetes Arbeitsverhältnis
      bestanden hat.
      6. Gegenwärtig sind fast 1,5 Mio. Menschen über 50 Jahre arbeitslos, der größte Teil
      von ihnen gehört zur Gruppe der Langzeitarbeitslosen. Unsere Gesellschaft kann es
      sich nicht leisten, älteren Arbeitslosen keine Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu geben
      und auf deren Kreativität und Arbeitsbereitschaft zu verzichten. Der Weg der
      Bundesregierung, ältere Arbeitslose ab 55 Jahren aus der Arbeitslosenvermittlung zu
      nehmen, damit sie in der Arbeitslosenstatistik nicht mehr auftauchen, ist ein
      verheerendes Signal in die Gesellschaft und völlig kontraproduktiv in Anbetracht der
      demographischen Herausforderungen der Rentenversicherung. Wir wollen alles
      daran setzen, dass ältere Arbeitslose dem Arbeitsmarkt nicht verloren gehen.
      Deswegen werden wir die Möglichkeit, befristete Arbeitsverhältnisse ohne
      sachlichen Grund einzugehen, die bisher nur bei Arbeitnehmern möglich ist, die das
      3
      58. Lebensjahr vollendet haben, auf eine Altersgrenze von 50 Jahren
      heruntersetzen.
      Über 55 jährigen Arbeitslosen wollen wir darüber hinaus helfen, wieder in ein
      Beschäftigungsverhältnis zu gelangen, indem in das Kündigungsschutzgesetz ein
      Optionsrecht eingefügt wird, das es Arbeitnehmern und Arbeitgebern erlaubt,
      Abfindungsregelungen im Gegenzug für einen Verzicht auf Kündigungsschutzklagen
      bei gesetzlichen Mindeststandards frei zu vereinbaren. Wir werden prüfen, ob mit
      einer Übertragung des Optionsrechts generell auf Langzeitarbeitslose auch für diese
      zusätzliche Chancen am Arbeitsmarkt entstehen.
      7. Der uneingeschränkte Rechtsanspruch auf Teilzeit bereits in kleineren
      Unternehmen hat sich zu einem massiven Einstellungsverhinderungsprogramm
      insbesondere für junge Frauen entwickelt. Wir wollen in das Gesetz eine Änderung
      einfügen, wonach der Teilzeitanspruch an inhaltliche Voraussetzungen (bspw.
      Kinderbetreuung, Pflege von Hilfsbedürftigen) geknüpft werden muß, damit die
      Betriebe wieder mehr Planungssicherheit bekommen und diejenigen, die einen
      Arbeitsplatz suchen, wieder bessere Chancen auf Beschäftigung haben.
      8. Die gewaltigen Beschäftigungspotentiale der Zeitarbeit müssen besser erschlossen
      werden, indem die bisherigen Beschränkungen der Zeitarbeit abgeschafft werden.
      Die Pläne von Rot-Grün gehen demgegenüber genau in die entgegengesetzte
      Richtung: Leiharbeit wird soweit verteuert, dass sie aus Sicht des Entleihbetriebs
      unattraktiv wird. Zeitarbeit ist für hunderttausende von Arbeitslosen die Brücke zurück
      in den Arbeitsmarkt.
      Wir werden dafür sorgen, dass Zeitarbeitsunternehmen mit allen anderen
      Dienstleistungsunternehmen gleichgestellt werden. Deswegen werden wir die
      Liberalisierung bei den befristeten Arbeitsverhältnissen auf Zeitarbeitsunternehmen
      übertragen, das Synchronisationsverbot abschaffen und die maximale Verleihdauer
      im Arbeitnehmerüberlassungsgesetz von 24 auf 36 Monate erhöhen.
      9. Wir wollen betriebliche Bündnisse für Arbeit gesetzlich absichern, indem wir die
      Rechte der AN-Vertreter in den Betrieben stärken. Das Günstigkeitsprinzip wollen wir
      weiter auslegen. Es soll den Arbeitnehmervertretungen künftig eingeräumt werden,
      neben Lohn und Arbeitszeit auch die Beschäftigungsaussichten zu berücksichtigen.
      Wenn zwei Drittel der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einer Abweichung der
      Betriebsvereinbarung vom Tarifvertrag zustimmen, soll dies als Vermutung für eine
      günstigere Regelung gelten. Zur Sicherung der Tarifautonomie wird den Tarifparteien
      ein gemeinsames oder einzeln auszuübendes Einspruchsrecht eingeräumt.
      10. Wir wollen die Schwarzarbeit verstärkt in den regulären Bereich zurückholen und die
      Einnahmesituation des öffentlichen Gesamthaushalts verbessern.
      Wir wollen die Steuer- und Sozialabgabenfreiheit von Zweitjobs wieder
      einführen, um möglichst viele dieser Tätigkeiten wieder aus der Schwarzarbeit
      herauslösen. Statt die Gewährung der Eigenheimzulage phantasielos
      zusammenzustreichen und die Arbeitsplätze von bis zu 250.000 Bauarbeitern zu
      gefährden, halten wir es für dringend erforderlicher, Mehreinnahmen für die
      öffentliche Hand dadurch zu erzielen, indem die Schattenwirtschaft im Baubereich in
      die Legalität soweit wie möglich zurückgeholt wird. Dazu wollen wir die Gewährung
      der Eigenheimzulage (soweit Neubauten betroffen sind) an die Vorlage von
      Bauhandwerkerrechnungen knüpfen.
      4
      Wir können nicht zaubern, aber arbeiten –
      Deutschland braucht einen Motivationsschub
      Der Arbeitsmarkt muss aus seiner Überregulierung befreit werden. Wir brauchen
      leistungsfähige Arbeitsmärkte. Die Chancen auf Arbeit für alle zu nutzen – dies ist
      entscheidend für unser Verständnis von sozialer Gerechtigkeit und ist in der gegenwärtigen
      Phase die einzige Möglichkeit, einen Wachstumsprozeß wieder in Gang zu bringen.
      Wenn es uns gelingt, mit der Entfesselung unseres Arbeitsmarktes binnen eines Jahres auch
      nur 250.000 zusätzliche Jobs und zahlreiche reguläre Zweitjobs zu schaffen, würden die
      öffentlichen Haushalte um rd. 12 Mrd. € entlastet werden.
      Das Arbeits-, Tarif- und Sozialrecht darf diese Chance nicht verbauen, sondern muss den
      Schutzgedanken stärker mit dem Chancengedanken verknüpfen. Für uns steht der Mensch
      im Mittelpunkt. Deswegen wollen wir den individuellen Bedürfnissen, den unterschiedlichen
      Prioritäten und Sicherheitsinteressen der mündigen Arbeitnehmer in den Betrieben stärker
      Rechnung tragen. Flexibilität und Sicherheit stehen nicht nur in einem Spannungsverhältnis,
      sie bedingen einander. Nur bei genügend Flexibilität kann auf Dauer Beschäftigung gesichert
      und soziale Sicherheit gewährleistet werden.
      Deutschland braucht einen Motivationsschub. Wirtschaft und Verbraucher brauchen
      dringend positive Signale, damit es wieder aufwärts geht. Denn Konjunktur ist zur Hälfte
      Psychologie. Eine Fortsetzung der bisherigen Politik von Rot-Grün bedeutet Unsicherheit
      und Vertrauensverlust – beides ist von größter Gefahr von Wachstum und Beschäftigung.
      Die Union stellt sich der Verantwortung für unser Land. Wir bekommen die Probleme in den
      Griff, wenn wir es wollen.
      Wir appellieren an die Unternehmen unseres Landes
      I
      n großer Sorge um die Zukunft unseres Landes appelliert die CDU Deutschlands an die
      Unternehmen unseres Landes, nicht mutlos zu werden, weiter in Deutschland zu bleiben und
      keine weiteren Standortverlagerungen vorzunehmen. Am 2. Februar werden die Weichen in
      Deutschland neu gestellt. Mit einem klaren Sieg der CDU bei den Landtagswahlen in
      Niedersachsen und Hessen wird die Union in die Lage versetzt, den Bundesrat als
      konstruktives Gegenelement gegen die rot-grüne Bundesregierung massiv zu stärken und
      dazu beizutragen, dass Rot-Grün im Bund sobald wie möglich abgelöst werden kann.

      http://www.cdu.de/presse/archiv-2002/wachstum_arbeit021202.p…
      Avatar
      schrieb am 04.12.02 17:42:15
      Beitrag Nr. 8 ()
      Hört sich gut an !
      Avatar
      schrieb am 04.12.02 21:46:27
      Beitrag Nr. 9 ()
      @robbinett: Sowas liest aber halt niemand, und eine Meinung hat dazu offensichtlich auch keiner. Stattdessen werden morgen wieder alle rot-grün Fans schreien, die böse Opposition sei an allem Schuld, sie würde nur alles mies machen, und sie würde keine konstruktiven Vorschläge machen.

      Der wichtigste Vorschlag ist meines Erachtens die sofortige Streichung des unsäglichen Scheinselbstständigengesetzes.
      Aber da müsste die Regierung ja zugeben, dass sie Mist baut. Ausserdem sind da natürlich die Gewerkschaften dagegen, weil Freiberufler und kleine Selbstständige nicht unter ihre Fuchtel zu kriegen sind.
      Avatar
      schrieb am 09.01.03 10:33:49
      Beitrag Nr. 10 ()
      Arbeitslosigkeit weiter deutlich gestiegen,
      Beschäftigungsentwicklung nach wie vor ungünstig


      Die Arbeitslosigkeit hat im Dezember in Deutschland um 199.300 auf 4.225.100 zugenommen.
      Der Anstieg war größer als meistens in dieser Jahreszeit. Im Vergleich zum
      Vorjahr gab es 261.600 Arbeitslose mehr.
      Im Westen erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen um 129.600 auf 2.779.600. Im Osten
      stieg sie um 69.700 auf 1.445.500.
      Saisonbereinigt errechnet sich bundesweit eine Zunahme um 28.000. Das entspricht
      dem Durchschnitt der beiden Monate zuvor. Davon entfielen 20.000 auf die alten und
      8.000 auf die neuen Länder.
      Im Jahr 2002 waren in Deutschland durchschnittlich 4.060.300 Personen arbeitslos. Dies
      sind 208.700 mehr als 2001. Die Arbeitslosigkeit ist erstmals seit 1997 jahresdurchschnittlich
      wieder gestiegen. Im Westen gab es 2.648.800 Arbeitslose. Im Osten waren 1.411.500
      Menschen arbeitslos.
      Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, belief sich jahresdurchschnittlich
      bundesweit auf 9,8 Prozent. Im Jahr 2001 betrug sie 9,4 Prozent. Die
      interregionalen Unterschiede der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr haben sich
      nur wenig geändert. Die Quote im Osten war mit 18,0 Prozent nach wie vor mehr als
      doppelt so hoch wie im Westen. Dort betrug sie 7,9 Prozent. In den alten Ländern hatten
      weiterhin Baden-Württemberg (5,4 Prozent) und Bayern (6,0 Prozent) die niedrigsten
      Quoten und Bremen (12,6 Prozent) die höchste. In den neuen Ländern hatte Thüringen
      die kleinste (15,9 Prozent) und Sachsen-Anhalt die größte Quote (19,6 Prozent).
      Die EU-standardisierte Erwerbslosenquote betrug bundesweit jahresdurchschnittlich
      8,2 Prozent (Vorjahr: 7,7 Prozent).

      Der komplette Bericht ist hier zu finden:
      http://www.arbeitsamt.de/hst/services/presseinfo/05_03.pdf
      Avatar
      schrieb am 09.01.03 10:39:04
      Beitrag Nr. 11 ()
      Wie hoch wohl die tatsächliche Arbeitslosigkeit ohne die Tricksereien wären, die im obigen Bericht folgendermassen beschrieben werden?

      Die Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit haben sich ebenfalls deutlich erhöht. So beendeten
      im Berichtsjahr 7,20 Mio Personen ihre Arbeitslosigkeit, dies sind 344.500 oder
      5 Prozent mehr als 2001. Dieser Anstieg beruht indes zum weitaus größten Teil auf Abgängen
      in sonstige Nichterwerbstätigkeit (+283.600 oder +10 Prozent auf 3,05 Mio), :eek:
      und zwar insbesondere wegen Nichterneuerung der Meldung oder fehlender Mitwirkung
      (+233.000 auf 1,25 Mio) sowie Übergang in den vorruhestandsähnlichen Status eines
      Leistungsempfängers gem. § 428 SGB III (einschl. §§ 125, 429 SGB III; +57.200 auf
      117.800). Auch die Abgänge aus sonstigen Gründen oder ohne Nachweis waren wesentlich
      zahlreicher (+46.900 auf 421.100). Offensichtlich hatte die Umsetzung des Job-
      AQTIV-Gesetzes und verwandter Aktivitäten relativ viele derartige Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit
      zur Folge.


      (Seite 19 in obigem Link)
      Avatar
      schrieb am 09.01.03 11:12:09
      Beitrag Nr. 12 ()
      Wie schlimm die tatsächliche Lage ist, die durch Tricksereien beschönigt wird, sieht man auch an der Zahl der Leistungsempfänger, die Arbeitslosengeld bekommen:

      Die ist innerhalb eines Jahres von 3,334 Mio. auf 3,848 Mio. gestiegen, also um mehr als 500.000 !!

      Nur dadurch, dass viele andere Arbeitssuchende z.B. durch das Job-Aqtiv-Gesetz (welche heuchlerischer Name!) aus der Statistik gedrängt wurden, konnte die offizielle Arbeitslosenzahl "nur" halb so stark steigen.
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 16:24:00
      Beitrag Nr. 13 ()
      NEWS

      Presse: Zahl der Arbeitslosen steigt im Januar auf 4,54 Millionen

      Höchster Stand seit Regierungsantritt von Rot-Grün

      Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Januar nach einem Pressebericht auf den höchsten Stand seit dem Regierungsantritt der Rot-Grünen Koalition gestiegen. Ende dieses Monats seien bundesweit 4,54 Millionen Arbeitslose registriert, berichtet die "Bild"-Zeitung (Samstagausgabe) unter Berufung auf Arbeitsmarktexperten. Im Vergleich zum Dezember nahm die Zahl der Erwerbslosen demnach um 320.000, gegenüber dem Januar 2002 um 250.000 zu. Die offiziellen Arbeitsmarkt-Zahlen will die Nürnberger Bundesanstalt für Arbeit am 5. Februar veröffentlichen.
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 16:26:11
      Beitrag Nr. 14 ()
      holt doch mal den Aldibroker, damit er das in eine schöne Graphik packen kann.

      SFK
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 16:46:05
      Beitrag Nr. 15 ()
      Wenn man die Zahl in Relation zur Weltbevölkerung grafisch aufarbeitet, sieht das gering aus.

      Aldi wird das schon machen ;)
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 17:15:18
      Beitrag Nr. 16 ()
      Hallo SFK,

      und wenn die Regierung so weiter macht dann wird @Aldibroker vielleicht auch ein mal recht bekommen!:laugh:
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 17:18:57
      Beitrag Nr. 17 ()
      Der Gerster muss aufpassen, dass Schröder sein Stuhl nicht vor die Tür stellt.
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 14:41:24
      Beitrag Nr. 18 ()
      Mein monatlicher Service mit dem Update der erschreckenden Zahlen vom Arbeitsmarkt geht leider weiter.
      Hier die neueste Pressemitteilung aus Nürnberg. Ich habe mir erlaubt, die erschreckendsten Passagen, die die nackten Zahlen nicht so deutlich machen, noch fett zu markieren.

      Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Januar 2003

      Deutliche Verschlechterung

      Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Januar stark gestiegen. Auch
      saisonbereinigt nahm sie beträchtlich zu. Die Zahl der Erwerbstätigen hat sich
      im November verringert. Saisonbereinigt ging sie ebenfalls zurück. Erste Anzeichen
      gesamtwirtschaftlicher Stabilisierung machen sich noch nicht am Arbeitsmarkt
      bemerkbar.
      Arbeitslosenzahl im Januar 2003: +398.000 auf 4.623.100
      Arbeitslosenquote im Januar 2003: +1,0 Prozentpunkt auf 11,1 Prozent

      Arbeitslosigkeit beträchtlich gestiegen,
      Beschäftigungsabbau hat angehalten
      Die Zahl der Arbeitslosen ist im Januar in Deutschland um 398.000 auf 4.623.100 gestiegen.
      Im Vergleich zum Vorjahr gab es 333.200 Arbeitslose mehr.
      In Westdeutschland erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen gegenüber Dezember um 250.800
      auf 2.898.100. In Ostdeutschland stieg sie um 147.200 auf 1.725.000.
      Saisonbereinigt ergibt sich bundesweit eine Zunahme um 62.000; 46.000 im Westen und
      16.000 im Osten.

      - 2 -
      Die Arbeitslosenquote betrug im Januar bundesweit 11,1 Prozent. In Ostdeutschland war
      sie mit 19,5 Prozent nach wie vor mehr als doppelt so hoch wie in Westdeutschland. Dort
      belief sie sich auf 8,8 Prozent. Im Westen weist wie bisher Baden-Württemberg die niedrigste
      Quote auf, Bremen die höchste. Im Osten hat Thüringen die kleinste und Mecklenburg-
      Vorpommern die größte Quote. Der interregionale Vergleich der Arbeitslosigkeit ist im Winter
      wegen der unterschiedlich großen Saisonkomponenten beeinträchtigt. Die EU-standardisierte
      saisonbereinigte Erwerbslosenquote betrug 8,6 Prozent.
      Hessen
      7,9 (7,3)
      Baden-Württemberg
      6,3 (5,6)
      Bayern
      7,8 (6,8)
      Schleswig-Holstein
      10,3 (9,6)
      Hamburg
      10,0 (9,0)
      Niedersachsen
      10,6 (10,0)
      Nordrhein-Westfalen
      10,2 (9,5)
      Rheinland-Pfalz
      8,3 (7,7)
      Saarland
      9,9 (9,4)
      Bremen
      13,5 (12,8)
      Berlin
      18,5 (17,0)
      Brandenburg
      19,6 (18,7)
      Mecklenburg-Vorpommern
      21,7 (19,8)
      Sachsen
      19,2 (19,1)
      Sachsen-Anhalt
      21,5 (20,8)
      Thüringen
      17,8 (17,2)
      -Arbeitslosenquoten in Prozent -
      bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen
      (Vorjahreswert in Klammern) Bundesanstalt für Arbeit 5.2.2003
      ©

      - 3 -
      Im Berichtsmonat meldeten sich 927.800 Personen arbeitslos. Dies sind 85.900 mehr als
      vor einem Jahr. Besonders viele neue Erwerbslose kamen aus Erwerbstätigkeit.
      Die Abmeldungen
      aus Arbeitslosigkeit erhöhten sich nur um 32.600 auf 531.500. Vor allem beim
      Abgang in Nichterwerbstätigkeit gab es nach wie vor eine starke Zunahme.
      Die Zahl der Erwerbstätigen nahm im November, nach vorläufigen Angaben des Statistischen
      Bundesamtes, um 41.000 auf 38,92 Millionen ab. Die Beschäftigung lag um 373.000
      unter dem Stand des Vorjahres. Saisonbereinigt verringerte sie sich gegenüber dem Vormonat
      um 43.000.
      Mehr Arbeitslose vor allem wegen Winterpause und schwacher Konjunktur
      Der wesentliche Grund für den regelmäßigen starken Anstieg der Arbeitslosenzahl in den
      Wintermonaten ist die ungünstige Witterung. Viele Arbeitnehmer verlieren vorübergehend
      den Arbeitsplatz. In diesem Januar hat sich die Zahl der Arbeitslosen mit Außenberufen um
      165.400 auf 1.020.300 erhöht. Darüber hinaus steigt die Arbeitslosigkeit wegen des Kündigungstermins
      zum Jahresende.
      Je nach Witterungsverlauf erreicht die Zahl der Arbeitslosen im Januar oder Februar ihren
      jahreszeitlichen Höhepunkt und geht dann mit der Frühjahrsbelebung wieder zurück. Allein
      aus saisonalen Gründen sind von März bis Mai Abnahmen in der Größenordnung von
      130.000 pro Monat zu erwarten.
      Um diese jahreszeitlichen, ökonomisch weniger interessanten Einflüsse auszuschalten, arbeitet
      man mit saisonbereinigten Zeitreihen: Sie zeigen, dass der Rückgang der Beschäftigung
      und die Zunahme der Arbeitslosigkeit zur Zeit auch Ausdruck konjunktureller Schwäche
      und struktureller Probleme sind.
      Erste vereinzelte Anzeichen gesamtwirtschaftlicher Besserung
      machen sich noch nicht am Arbeitsmarkt bemerkbar. Diese Veränderungen sind bisher
      nicht nachhaltig genug. Außerdem folgt der Arbeitsmarkt der wirtschaftlichen Entwicklung
      stets verzögert.
      - 4 -
      Von Einfluss auf den jüngsten Anstieg der saisonbereinigten Arbeitslosigkeit war aber
      auch, dass die Entlastungswirkung klassischer arbeitsmarktpolitischer Instrumente im
      Januar abgenommen hat. Insbesondere ist die Teilnahme an beruflicher Weiterbildung,
      nicht zuletzt im Zusammenhang mit gesetzlichen Änderungen, zurückgegangen. Außerdem
      gibt es eine Neuausrichtung aktiver Arbeitsförderung auf die unmittelbare Integration in
      den ersten Arbeitsmarkt.
      Die Umsetzung des Job-AQTIV-Gesetzes und die Vermittlungsoffensive haben den Anstieg
      der Arbeitslosigkeit weiterhin in Grenzen gehalten. Nach dem Prinzip „Fördern und Fordern“
      stellen die Arbeitsämter seit Beginn des letzten Jahres höhere Anforderungen an die Mitwirkung
      der Arbeitslosen bei der Arbeitsplatzsuche. Manche ziehen sich deshalb zumindest
      vorübergehend vom Arbeitsmarkt zurück. Dies zeigt sich an den auch im Januar stark gestiegenen
      Abgängen aus Arbeitslosigkeit wegen Nichterneuerung der Meldung oder fehlender
      Mitwirkung(!!!!!)
      :eek: Die neuen Instrumente nach den ersten beiden Gesetzen für moderne Dienstleistungen
      am Arbeitsmarkt sind in der Einführung und konnten deshalb noch keine nennenswerten
      Wirkungen entfalten. ...

      http://www.arbeitsamt.de/hst/services/presseinfo/11_03.pdf
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 14:43:11
      Beitrag Nr. 19 ()
      Wenn man also genauer hinsieht, stellt man leider fest, dass die Lage noch schlechter ist, als die Zahlen das eh schon zeigen! :(
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 16:15:35
      Beitrag Nr. 20 ()
      @ flitztass:

      ist ist nur noch grausam.

      SFK
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 16:33:46
      Beitrag Nr. 21 ()
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 18:13:42
      Beitrag Nr. 22 ()
      die spd-gewerkschaftsbonzen haben die lufthoheit über die fortbildungs-betten:mad:
      rh

      die bundesanstalt für arbeit sollte genau so unabhängig sein wie die deutsche bundesbank!!!
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 18:18:33
      Beitrag Nr. 23 ()
      Innerhalb von 2 Monaten 600.000 mehr. Wenn man das extrapoliert, sind das nach 20 Monaten 6 Mio mehr und nach 200 Monaten rund 60 Millionen.

      Somit braucht in 20 Jahren kein Deutscher mehr zu arbeiten. Ist doch toll, nicht ? :)

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 19:26:49
      Beitrag Nr. 24 ()
      Weniger Beschäftigte in Deutschland

      clb. FRANKFURT, 25. Februar. Die Beschäftigung in Deutschland ist im vierten Quartal vergangenen Jahres weiter zurückgegangen. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte, waren 38,9 Millionen Menschen hierzulande erwerbstätig. Dies sind 0,9 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Betroffen davon waren insbesondere die Angestellten, während sich die Zahl der Selbständigen etwas erhöhte. Im Jahresdurchschnitt hat sich die Beschäftigtenzahl damit um 0,6 Prozent verringert. Vor allem im Produzierenden Gewerbe und im Baugewerbe seien weiter Stellen gestrichen worden, teilten die Statistiker mit. Dabei habe sich der Personalabbau im Produzierenden Gewerbe sogar beschleunigt. Im Dienstleistungsgewerbe indes kam die Expansion der vergangenen Jahre zum Erliegen. Hier gab es im Vergleich zum Vorjahr nur noch geringe Beschäftigungsgewinne. Die schwächere Konjunktur spiegelt sich auch in den Daten zur Arbeitszeit im vergangenen Jahr wider. Nach Erhebungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) sank die durchschnittlich geleistete Arbeitszeit im vierten Quartal um 0,4 Prozent auf 365 Stunden, dies entspricht etwa 30,4 Stunden in der Woche. Ausschlaggebend dafür sei die weiter verbreitete Teilzeitarbeit gewesen, hieß es. Im Gesamtjahr sank die durchschnittliche Jahresarbeitszeit um 0,5 Prozent auf 1444 Stunden, das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen der Erwerbstätigen verringerte sich um ein Prozent auf 55,88 Milliarden Stunden.



      Da immer bekanntlich die Arbeitslosenstatistik kräftig manipulieren kann, was sowohl Kohl als auch rot-grün kräftig nützen zum Schönen, finde ich die Zahl der insgesamt geleisteten gesamtwirtschaftlichen Arbeitsvolumens die unbestechlichste Zahl in dem Zusammenhang.

      Die betrug laut statistischem Bundesamt im Jahre 1998 noch 56,68 Milliarden Stunden, also erheblich mehr als im Jahre 2002.
      Avatar
      schrieb am 06.03.03 10:57:09
      Beitrag Nr. 25 ()
      Diesen Monat sind die Arbeitslosenzahlen noch schlechter ausgefallen, als selbst die Pessimisten befürchtet hatten.
      Trotz aller Tricksereien mit § 428 SGB III und Job-Aqtiv-Gesetzt ist die Arbeitslosenzahl auf über 4,7 Mio. gestiegen. Ohne diese Tricksereien hätten wir die 5 Millionen-Zahl überschritten!
      Deutschland im freien Fall. :(

      Hier der aktuelle Bericht:

      Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Februar 2003

      Weiter deutliche Verschlechterung

      Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist im Februar stark gestiegen. Auch saisonbereinigt
      nahm sie zu. Die Erwerbstätigkeit hat sich im Dezember erneut
      verringert. Saisonbereinigt ging sie ebenfalls zurück. Solange die deutsche
      Wirtschaft stagniert, kann sich der Arbeitsmarkt nicht erholen.

      Arbeitslosenzahl im Februar 2003: +83.100 auf 4.706.200

      Arbeitslosenquote im Februar 2003: +0,2 Prozentpunkte auf 11,3 Prozent


      Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Februar um 83.100 auf 4.706.200 gestiegen.
      Im Vergleich zum Vorjahr gab es 410.100 Arbeitslose mehr.
      In Westdeutschland erhöhte sich die Arbeitslosigkeit gegenüber Januar um 52.600 auf
      2.950.700. In Ostdeutschland nahm sie um 30.500 auf 1.755.500 zu. Dies waren 316.500
      beziehungsweise 93.500 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr.
      Saisonbereinigt errechnet sich im Vergleich zum Vormonat ein Anstieg von 67.000, davon
      50.000 im Westen und 17.000 im Osten.

      Die Arbeitslosenquote belief sich auf 11,3 Prozent. In Westdeutschland war sie mit 9,0 Prozent
      nach wie vor weniger als halb so hoch wie in Ostdeutschland. Dort betrug sie 19,9 Prozent.
      Im Westen hat wie bisher Baden-Württemberg die niedrigste Quote und Bremen die höchste. Im Osten weist Thüringen die kleinste Quote und Mecklenburg-Vorpommern die
      größte auf. Der interregionale Vergleich der Arbeitslosigkeit wird im Winter durch unterschiedlich
      große Saisonausschläge beeinträchtigt. Die EU-standardisierte saisonbereinigte
      Erwerbslosenquote beziffert sich auf 8,7 Prozent.
      Im Berichtsmonat meldeten sich 626.100 Personen arbeitslos. Dies sind 75.100 mehr als
      vor einem Jahr. Besonders stark stiegen die Zugänge von zuvor Erwerbstätigen. Die Abgänge
      aus Arbeitslosigkeit erhöhten sich um 17.800 auf 559.000. Vor allem die Abmeldungen
      in Nichterwerbstätigkeit waren nach wie vor zahlreich. Die Abgänge in Arbeit entwickelten
      sich schwach.

      Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes verringerte sich die Zahl der Erwerbstätigen
      um 179.000 auf 38,74 Millionen. Die Beschäftigung lag um 396.000 unter
      dem Vorjahresniveau. Saisonbereinigt nahm sie gegenüber November um 29.000 ab.
      Mehr Arbeitslose wegen gesamtwirtschaftlicher Schwäche
      Die Zunahme der Arbeitslosigkeit ist nach wie vor primär Ausdruck gesamtwirtschaftlicher
      Schwäche. Dasselbe gilt für die saisonbereinigte Abnahme der Beschäftigung im Dezember.
      Solange sich die deutsche Wirtschaft in einer Phase der Stagnation befindet, kann sich
      der Arbeitsmarkt nicht bessern.
      Der Februar war kalt und schneereich. Deshalb hat sich die Zahl der Arbeitslosen mit Außenberufen
      weiter erhöht. Der saisonbereinigte Anstieg überzeichnet die Verschlechterung
      der Arbeitslosigkeit, weil er durchschnittliche Witterungsverhältnisse zugrunde legt.
      Nach wie vor haben die Umsetzung des Job-AQTIV-Gesetzes und die Vermittlungsoffensive
      die Zunahme der Arbeitslosigkeit gedämpft. Nach dem Prinzip „Fördern und Fordern“ stellen
      die Arbeitsämter seit Beginn letzten Jahres höhere Anforderungen an die Mitwirkung
      der Arbeitslosen bei der Arbeitsplatzsuche. Vor allem Nichtleistungsempfänger ziehen sich
      deshalb vom Arbeitsmarkt zurück. Der Abgang in Beschäftigung wäre ohne die Vermittlungsoffensive
      kleiner gewesen.
      Arbeitslosigkeit ist kein fester Block
      7,41 Millionen Personen haben sich 2002 arbeitslos gemeldet, 7,20 Millionen konnten ihre
      Arbeitslosigkeit beenden. Im Durchschnitt des Jahres waren 4,06 Millionen Arbeitslose registriert.
      Untersuchungen für den Juni 2002 zeigen: 34 Prozent der Arbeitslosen beendeten
      die Arbeitslosigkeit innerhalb von drei Monaten, 60 Prozent spätestens nach einem halben
      Jahr und 80 Prozent innerhalb eines Jahres. Im Durchschnitt dauerte die Arbeitslosigkeit
      8,4 Monate.
      Avatar
      schrieb am 06.03.03 13:42:50
      Beitrag Nr. 26 ()
      Und Schuld ist mal wieder...? Klar, Kohl, die böse Weltkonjunktur und die Opposition! Die Regierung kann doch nichts dafür! :cry: :cry: :cry:
      Avatar
      schrieb am 06.03.03 16:03:17
      Beitrag Nr. 27 ()
      Eigentlich ganz einfach:
      Die Arbeit ist zu teuer und alles was zu teuer ist wird nicht genommen - das ist nichts anderes als beim Konsum :mad:
      Avatar
      schrieb am 03.04.03 10:53:45
      Beitrag Nr. 28 ()
      Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im März 2003

      Verschlechterung hält an


      Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland hat im März saisonbedingt um
      knapp 100.000 abgenommen. Das ist verhältnismäßig wenig. Saisonbereinigt
      nahm sie weiter zu. Die Erwerbstätigkeit ist im Januar erneut gesunken.
      Saisonbereinigt ging sie ebenfalls zurück. Angesichts ökonomischer
      Stagnation und des Irak-Krieges ist eine Besserung am Arbeitsmarkt
      nicht in Sicht. Um so wichtiger ist, dass die von Bundeskanzler
      Schröder angekündigten Reformen jetzt umgesetzt werden.
      Arbeitslosenzahl im März 2003: -98.300 auf 4.607.900
      Arbeitslosenquote im März 2003: -0,2 Prozentpunkte auf 11,1 Prozent

      Arbeitslosigkeit hat sich weiter ungünstig entwickelt,
      Beschäftigung erneut gesunken



      Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im März um 98.300 auf 4.607.900 gesunken;
      im Westen auf 2.879.900, im Osten auf 1.728.000. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 451.900
      Arbeitslose mehr.
      Saisonbereinigt errechnet sich im Vergleich zum Vormonat ein Anstieg von 52.000, davon
      41.000 im Westen und 11.000 im Osten.

      Die Arbeitslosenquote belief sich bundesweit auf 11,1 Prozent; im Westen auf 8,8 Prozent
      und im Osten auf 19,6 Prozent. Die EU-standardisierte saisonbereinigte Erwerbslosenquote
      beziffert sich für Deutschland auf 8,9 Prozent.

      Die Arbeitslosigkeit hat sich für einzelne Personengruppen unterschiedlich entwickelt. Bedenklich
      ist die Verschlechterung bei schwerbehinderten Arbeitslosen. Während ihre Zahl
      im Oktober 2002, also nach Ende der Initiative „50.000 Jobs für Schwerbehinderte“, noch
      um 12 Prozent unter der des Vorjahres lag, war sie im März schon wieder um 4 Prozent
      höher. Durch besondere Anstrengungen muss es der Wirtschaft gelingen, das gute Ergebnis
      vom Herbst letzten Jahres wieder zu erreichen.

      Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes nahm die Zahl der Erwerbstätigen
      im Januar 2003 um 844.000 auf 37,90 Millionen ab. Damit lag die Beschäftigung um
      455.000 unter dem Vorjahresniveau. Saisonbereinigt verringerte sie sich gegenüber Dezember
      2002 um 55.000.
      :eek: :eek:

      http://www.arbeitsamt.de/hst/services/presseinfo/24_03.pdf

      Die Katastrophe nimmt weiter ihren Lauf! :(
      Avatar
      schrieb am 03.04.03 11:14:48
      Beitrag Nr. 29 ()
      robbinett #27,

      voll d`accord mit deiner krass einfachen ansage, schwarzer checker;)

      die prozesse zur umsetzung der reduktion der lohnnebenkosten
      sind seit längerer zeit in meinem kleinen grünen brain
      voll integraler bestandteil.

      insbesondere die verbindung mit der finanzpolitischen "wasch mich, aba
      mach mich net nass" sichtweise der meisten berufspolitiker
      geht mir sowas von auf die hutschnur, echt konkrät brontal!:mad:

      vor umra 6-7 jahren hätten einschnitte in die fettschicht
      noch was genützt, mittlerweile muss tief ins fleisch geschnitten
      werden, basta!!!

      ciao
      Avatar
      schrieb am 03.04.03 11:24:11
      Beitrag Nr. 30 ()
      Ein einfaches Beispiel. Panasonic Videorecorder, ca. 8 Jahre alt, Netzteil und Sicherung kaputt. KV des Panasonic Serviceunternehmens zunächst 29,58€, egal, bei Reparatur oder auch nicht. KV erhalten: Netzteil, eine Sicherung, div. mechanische Kleinteile, (sollte man gleich mit austauschen) 220,78€. Kernaussage:was glauben Sie denn, was eine Arbeits-Stunde kostet (ohne die Werkstattumlage)? Mein Kommentar, bitte lassen, zahle lieber 30 € und kaufe mir beim nächsten Aldi oder Plus Angebot für 110 € einen Neuen, mit aktueller Technik.:D
      Avatar
      schrieb am 03.04.03 11:46:57
      Beitrag Nr. 31 ()
      Avatar
      schrieb am 07.05.03 10:39:48
      Beitrag Nr. 32 ()
      Presse-Information
      Nr. 35 Nürnberg, 7.5.2003

      Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im April 2003

      Verschlechterung hat sich fortgesetzt


      Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im April saisonbedingt erneut
      zurückgegangen. Die Abnahme um gut 110.000 war geringer als in
      diesem Monat üblich. Saisonbereinigt erhöhte sich die Arbeitslosigkeit
      weiter. Die Erwerbstätigkeit sank auch im Februar absolut und saisonbereinigt.
      Vor dem Hintergrund struktureller Probleme und konjunktureller
      Schwäche kann sich der Arbeitsmarkt zurzeit nicht erholen. Die angekündigten
      Reformen müssen zügig und konsequent umgesetzt werden.

      Arbeitslosenzahl im April 2003: -112.700 auf 4.495.200

      Arbeitslosenquote im April 2003: -0,3 Prozentpunkte auf 10,8 Prozent

      Weiter ungünstige Entwicklung der Arbeitslosigkeit


      Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland hat im April um 112.700 auf 4.495.200 abgenommen,
      im Westen auf 2.811.000, im Osten auf 1.684.200. Gegenüber dem Vorjahr gab es
      bundesweit 471.100 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote belief sich auf 10,8 Prozent,
      im Westen auf 8,6 Prozent und im Osten auf 19,1 Prozent.
      Saisonbereinigt errechnet sich im Vergleich zum Vormonat ein Anstieg von 44.000, davon
      30.000 im Westen und 14.000 im Osten. Lichtblick: Die Zuwachsraten werden seit zwei
      Monaten kleiner. Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote für Deutschland (neu!) lag bei
      10,7 Prozent. Die EU-standardisierte saisonbereinigte Erwerbslosenquote bezifferte sich
      auf 9,4 Prozent.
      Die Zahl der Erwerbstätigen nahm im Februar 2003 um 50.000 auf 37,86 Millionen ab;
      saisonbereinigt verringerte sie sich gegenüber Januar um 44.000.

      Der Rückgang der Erwerbstätigkeit im Februar und der Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber
      April 2002 sind nach wie vor Folge gesamtwirtschaftlicher Schwäche. Aufgrund von
      strukturellen Problemen und konjunktureller Stagnation kann sich der Arbeitsmarkt nicht
      erholen.

      http://www.arbeitsamt.de/hst/services/presseinfo/35_03.pdf
      Avatar
      schrieb am 07.05.03 10:45:42
      Beitrag Nr. 33 ()
      Das ist der höchste Stand an Arbeitslosen, den es in der Bundesrepublik Deutschland in einem April jemals gab!!!!

      Und das trotz dem enorm erhöhten Druck, mit dem die Leute aus der Statistik gedrückt werden, so z.B. alleine 340.000 arbeitslose ältere Arbeitnehmer, die nach §428 SGB III aus der Statistik gestrichen wurden, nachdem sie unterschrieben haben, dass sie keine Hoffnung mehr haben, einen Arbeitsplatz zu finden.
      Avatar
      schrieb am 07.05.03 10:47:30
      Beitrag Nr. 34 ()
      Man kann es auch so formulieren: würde die Arbeitslosigkeit noch so berechnet wie 1997/98, hätten wir jetzt eine Arbeitslosigkeit von ca. 4,85 Millionen. Auch das ein trauriger Rekord.
      Avatar
      schrieb am 07.05.03 11:09:29
      Beitrag Nr. 35 ()
      @for4zim: Schwer zu sagen, aber ich fürchte, dass es eher noch mehr wären. Zwar waren damals ein paar Leute mehr in ABM-Massnahmen versteckt, aber seit etwa zwei Jahren werden die Arbeitslosen massiv aus der Statistik gedrängt. §428 ist ja nur eine von vielen Möglichkeiten. Mit dem so genannten Job-Aqtiv-Gesetz wurde ja eine ganze Menge solcher Massnahmen ergriffen.
      Das kann man daran erkennen, dass jeden Monat im Bericht aus Nürnberg ein Abschnitt der folgenden Sorte (aus dem aktuellen Bericht) steht:

      Die Abgänge aus Arbeitslosigkeit haben im Durchschnitt der letzten drei Monate saisonbereinigt
      zugenommen (monatlich: +7.000). Auch gegenüber Vorjahr waren sie nach wie
      vor zahlreicher. Nicht saisonbereinigt meldeten sich von Februar bis April 2,03 Mio Personen
      ab, dies sind 79.800 oder 4 Prozent mehr. Maßgebend dafür waren weiterhin wesentlich
      mehr Abgänge in sonstige Nichterwerbstätigkeit (+130.600 oder +18 Prozent
      auf 870.700), und zwar großenteils wegen Nichterneuerung der Meldung oder fehlender
      Mitwirkung (+55.600 auf 339.400) sowie Übergang in den vorruhestandsähnlichen Status
      eines Leistungsempfängers gem. § 428 SGB III (einschl. §§ 125, 429 SGB III; +24.900
      auf 47.500). Seit gut einem Jahr werden höhere Anforderungen an Mitwirkung und Eigeninitiative
      der Arbeitslosen gestellt
      („Fördern und Fordern“); vor allem Nichtleistungsempfänger
      ziehen sich deshalb - zumindest vorübergehend - vom Arbeitsmarkt zurück.
      Aber auch die Abgänge in Krankheit waren - wohl z.T. aus dem gleichen Grund - wesentlich
      zahlreicher (+53.800 auf 384.400).
      Avatar
      schrieb am 07.05.03 11:14:31
      Beitrag Nr. 36 ()
      Wie hoch ist nochmal das Jahresgehalt von Gerster ?

      Und um wieviel % ist das höher als das von Jagoda war ?

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 07.05.03 11:30:02
      Beitrag Nr. 37 ()
      @blue max: Gersters Gehalt beträgt etwa 250.000 Euro p.a.
      Das ist etwa doppelt so viel wie Jagoda bekam.

      Das war doch wohl nur fair. Die Genossen wussten bei seinem Amtsantritt halt wohl schon, dass er wohl auch im Schnitt doppelt so viele Arbeitslose wird verwalten müssen als sein Vorgänger. Da steht ihm ja wohl auch das doppelte Gehalt zu, oder?
      Avatar
      schrieb am 07.05.03 11:33:56
      Beitrag Nr. 38 ()
      #37

      Genau !

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 07.05.03 11:34:05
      Beitrag Nr. 39 ()
      Das höhere Gehalt war als Kompensation dafür gedacht, daß man ih nun, da nicht verbeamtet, jederzeit (im Rahmen der Kündigungsfristen ;) ) feuern kann. Und als Sündenbock würde er sich ja gut machen. Nur zu dumm: der Mann kann ja nichts für die unglaubliche Inkompetenz der Regierung. Ließe man ihn so machen, wie er wollte, wäre Gerster meines Erachtens noch nicht mal schlecht in seinem Amt.
      Avatar
      schrieb am 07.05.03 11:42:20
      Beitrag Nr. 40 ()
      @for4zim: Sehe ich ähnlich. Mir schien Gerster auch noch immer einer der wenigen Politiker der SPD, der wenigstens halbwegs durchblickt. Überhaupt scheint mir Rheinland-Pfalz das einzige von einer SPD-geführten Regierung halbwegs ordentlich regierte Bundesland.

      Habe den Eindruck, dass die den bewusst auf diesen undankbaren Verwalterjob in Nürnberg abgeschoben haben, weil der der Inkompetenztruppe in Berlin sonst hätte unangenehm werden können.
      Avatar
      schrieb am 06.06.03 12:16:48
      Beitrag Nr. 41 ()
      Kam leider erst heute dazu, mir die gestrige Veröffentlichung der neuesten Arbeitsmarktdaten anzusehen.
      Zunächst war ich positiv überrascht über die Zahlen, die doch etwas besser waren, als ich befürchtet hatte.
      Nachdem ich Gersters Bericht unter

      http://www.arbeitsamt.de/hst/services/pressearchiv/41_03.pdf

      gelesen habe, musste ich allerdings ernüchtert feststellen, dass die Lage nach wie vor desolat ist, dass nur noch mehr als bisher Leute aus der Statistik gedrängt werden.

      Die Zahl der Beschäftigten nimmt nach wie vor um ca. 50.000 pro Monat ab, und die Zahl der Arbeitslosengeldempfänger steigt weiter. Die Statistik wird nur geschönt, wie man am besten aus folgender Passage der Mitteilung entnehmen kann:

      Die Abgänge aus Arbeitslosigkeit haben im Durchschnitt der letzten drei Monate saisonbereinigt
      deutlich zugenommen, besonders im Mai. Auch gegenüber Vorjahr waren sie
      zahlreicher. Nicht saisonbereinigt meldeten sich von März bis Mai 2,16 Mio Personen
      aus der Arbeitslosigkeit ab, dies sind 157.900 oder 8 Prozent mehr. Maßgebend dafür
      waren weiterhin wesentlich mehr Abgänge in sonstige Nichterwerbstätigkeit (+160.400
      oder +21 Prozent auf 912.700), und zwar großenteils wegen Nichterneuerung der Meldung
      oder fehlender Mitwirkung sowie Übergang in den vorruhestandsähnlichen Status
      eines Leistungsempfängers gem. § 428 SGB III (einschl. §§ 125, 429 SGB III). Das hat im
      Mai eine besonders große Rolle gespielt. Seit gut einem Jahr werden höhere Anforderungen
      an Mitwirkung und Eigeninitiative der Arbeitslosen gestellt („Fördern und Fordern“);
      vor allem Nichtleistungsempfänger ziehen sich deshalb - zumindest vorübergehend -
      vom Arbeitsmarkt zurück. Aber auch die Abgänge in Krankheit waren - wohl z.T. aus dem
      gleichen Grund - wesentlich zahlreicher (+57.600 auf 383.300).
      Avatar
      schrieb am 06.08.03 17:45:12
      Beitrag Nr. 42 ()
      Avatar
      schrieb am 06.08.03 17:50:17
      Beitrag Nr. 43 ()
      Die tatsächliche Zahl der Arbeitslosen ist ja leider noch deutlich höher, aber die folgenden Schummeleien ermöglichen es, die offiziellen Zahlen etwas zu schönen:

      Die Abgänge aus Arbeitslosigkeit blieben sehr
      stark. Im Juli meldeten sich 670.000 Personen
      aus der Arbeitslosigkeit ab, dies sind 63.400
      mehr als vor einem Jahr. Ausschlaggebend dafür
      waren weiterhin wesentlich mehr Abgänge
      in sonstige Nichterwerbstätigkeit, und zwar
      wegen Nichterneuerung der Meldung oder fehlender
      Mitwirkung sowie Übergang in den vorruhestandsähnlichen
      Status eines Leistungsempfängers
      gem. § 428 SGB III (einschl.
      §§ 125, 429 SGB III und § 252 Abs. 8 SGB VI),
      aber auch in Krankheit. Seit Frühjahr 2002 werden
      höhere Anforderungen an Mitwirkung und
      Eigeninitiative der Arbeitslosen gestellt („Fördern
      und Fordern“); diese Bemühungen sind in
      letzter Zeit intensiviert worden. Besonders
      Nichtleistungsempfänger ziehen sich deshalb
      - zumindest vorübergehend - vom Arbeitsmarkt
      zurück. Ein Beleg dafür ist, dass die Leistungsempfängerquote
      von Mai 2002 bis Mai 2003
      von 78,6 Prozent auf 81,5 Prozent gestiegen
      ist.


      Auszug aus der offiziellen Meldung des Arbeitsamtes, nachzulesen unter

      http://www.arbeitsamt.de/hst/services/statistik/monat/200307…


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