checkAd

    Fragen zu Futures........ - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 14.02.03 12:15:49 von
    neuester Beitrag 14.02.03 18:22:35 von
    Beiträge: 4
    ID: 696.373
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 925
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 14.02.03 12:15:49
      Beitrag Nr. 1 ()
      Was sind genau FDAX und fesx?
      Was bedeutet r/t?
      Avatar
      schrieb am 14.02.03 12:43:23
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hallo mhbnstrt,
      hier hast du eine Zusammenstellung die ich gefunden habe und dir eine Übersicht über einige Dinge im Future Bereich geben sollten. Ich hoffe dir ist damit geholfen.


      Der Ursprung des modernen Begriffes "Future" (ließe sich in diesem Kontext übersetzen mit "Zukunftsgeschäft") rührt von einer Art Geschäft her, die bereits sehr alt ist. Das Konzept ist eigentlich simpel: Um sich gegen ein mögliches Risiko abzusichern, einigten sich ein Käufer und Verkäufer einer Ware zum einem bestimmten Zeitpunkt über ihren Preis an einem ganz bestimmten Datum in der Zukunft. Damit hatte der Verkäufer den Vorteil, bereits jetzt einen Abnehmer für seine Ware zu einem kalkulierbaren Preis zu haben. Der Käufer hingegen konnte sich darauf verlassen, die Ware zu einem fest vereinbarten Preis geliefert zu bekommen, wenn er sie benötigte. Das Geschäft wurde also für beide genau berechenbar.

      Obwohl Futures heute - einhergehend mit zunehmender Professionalisierung des Geschäftes - teilweise wesentlich komplexer sind, ist das Grundprinzip immer noch dasselbe geblieben: ein Future ist ein Geschäft auf die Zukunft über eine zugrundeliegende Ware bzw. einen Wert. Für die heutigen Verhältnisse könnte man einen "Future" wie folgt beschreiben:
      Ein Future ist ein Finanzinstrument, das grundsätzlich von einem Basiswert abgeleitet wird. So gibt es Futures auf Basiswerte wie beispielsweise Rohstoffe oder Währungen. Der Futures-Kontrakt ist eigentlich nur ein Recht. Es entsteht durch den Vertrag von zwei Marktteilnehmern. Der Käufer eines Futures verpflichtet sich den Basiswert (z.B. Schweinebäuche oder Dax-Index Futures) zu einem vereinbarten Termin zu kaufen. Der Verkäufer eines Futures verpflichtet sich hingegen, diesen Basiswert an dem vereinbarten Termin zu liefern. Um Future-Kontrakte liquide an den Terminbörsen zu handeln, sind diese standardisiert. Es sind für die jeweiligen Futures ganz bestimmte Ausstattungskriterien, auch Kontraktspezifikationen genannt, festgelegt. So ist die Kontraktgröße, der Verfalltermin und natürlich der Basiswert ganz genau bestimmt.



      Basiswert:
      Das Recht eines Futures bezieht sich immer auf einen klar definierten Basiswert. Die klassischen Basiswerte sind Waren aus dem Agrarsektor oder Rohstoffe. Für Warenfutures (sogenannte "Commodity Futures") muß die Güte der Ware ganz genau definiert werden. Hierfür werden sogenannte Qualitätsstandards festgesetzt. Später kamen Futures auf Währungen, Edelmetalle und Indizes dazu.

      Kontraktgröße (Kontraktwert):
      Bei einem Future muss natürlich, wie auch bei anderen Verträgen, genau festgelegt werden, wieviel des entsprechenden Basiswertes zum Verfalltermin vom Verkäufer geliefert, bzw. vom Käufer abgenommen werden muss. Die Kontraktgröße eines Futures definiert hierbei die Menge oder den Wert des zugrundeliegenden Basiswertes. Beispiel: ein Future auf den DAX hat eine Kontraktgröße von 25x den Indexstand in Euro. Das heißt, wenn man einen Dax-Future bei beispielsweise 6000 Punkten kauft, dann hat das Geschäft eine Größe von 25 x 6000 Euro , also 150.000 Euro. Allerdings muss nur eine geringe Sicherheit (Margin) hinterlegt werden, um diese Art von Geschäft zu tätigen (Hierzu später mehr).

      Preisbildung:
      Futures Preise bewegen sich normalerweise in die gleiche Richtung, wie ihre zugrundegelegten Basiswerte. Das heisst, wenn der Dax-Index beispielsweise um 100 Punkte steigt, dann wird auch der Dax-Future in diese Richtung gehen. Die Preise sind allerdings nicht identisch.

      Verfalltermin:
      Um den Börsenhandel zu vereinfachen, wurden für die jeweiligen Futureskontrakte bestimmte, verbindliche Liefertermine (auch Verfalltermine genannt) festgelegt. An diesem Termin muß der Vertrag, der durch den Futurekontrakt zustande gekommen ist, erfüllt werden. Also: der Käufer muß jetzt den Basiswert abnehmen, der Verkäufer hingegen muss ihn liefern. Diese Termine variieren je nach Future Kontrakt. Die Verfallmonate für den Dax Future Kontrakt sind März, Juni, September und Dezember. Hier verfällt der Future üblicherweise am dritten Freitag des jeweiligen Verfallmonats.

      Erfüllungsort:
      Bei Warenfutures wird zusätzlich der Erfüllungsort relevant, denn hier findet bei Fälligkeit Lieferung bzw. Abnahme physischer Ware (z.B. Schweinebäuche, Weizen, etc.) statt. Aus diesem Grunde muss bei Vertragsabschluss im Gegensatz zu Finanzfutures ein Erfüllungsort festgelegt werden, an den die Ware geliefert wird. Bei vielen Finanzfutures (z.B. Dax-Future) findet ein sogenanntes cash-settlement, also ein Barausgleich statt, da man viele Finanzfutures, wie beispielsweise Indizes in der Praxis nur umständlich liefern könnte. Der Erfüllungsort spielt hierbei eine untergeordnete Rolle.


      Was gibt es für verschiedene Futures?

      Futures und Termingeschäfte haben schon eine lange Vergangenheit. Die klassischen Futures waren ursprünglich dazu gedacht, sich gegen zukünftige Risiken in Form von Preisschwankungen für zumeist landwirtschaftliche Produkte, wie beispielsweise Getreide, abzusichern. Später kamen verschiedene Futures auf Währungen, Indizes, Edelmetalle hinzu, die zu einer Professionalisierung des Geschäftes beitrugen. Im folgenden werden die wichtigsten Futuregruppen näher erläutert.

      Waren-Futures

      Waren-Futures, auch Commodities genannt, sind wie bereits erwähnt, die klassische Variante der Futures. Ursprünglich als Absicherungsinstrumente für landwirtschaftliche Produkte gedacht, haben sie bis heute einen weiterhin sehr hohen Stellenwert in den Futuresmärkten. Aufgrund ihrer zum Teil sehr hohen Volatilität erfreuen sie sich aber auch bei Spekulanten sehr hoher Beliebtheit.
      Beispiele hierfür sind der mittlerweile fast allseits bekannte Schweinebauchfuture, der Sojabohnen-, Kaffee- oder Kakaofuture. Auch Rohstoff- und Edelmetallfutures kann man zu den Warenfutures zählen.
      In jüngster Zeit wurde auch in Deutschland über die neugeschaffene Warenterminbörse in Hannover (www.wtb-hannover.de) das Handeln mit Waren-Futures ermöglicht. Hierüber können beispielsweise Kartoffeln oder Schweine in Form von Futures gehandelt werden.

      Devisen-Futures

      Anfang der siebziger Jahre wurden die ersten Futures auf Währungen an der Chicago Merchantile Exchange (CME) gehandelt. Damit wurde der reine Warenfuturesmarkt um eine wertvolle Komponente ergänzt. Insgesamt erhöhte Wechselkursunssicherheiten innerhalb verschiedener Währungen ergaben die Notwendigkeit sich über derivative Finanzinstrumente gegen solche Schwankungen abzusichern. Der einem Devisenfuture zugrundeliegende Basiswert ist hierbei die jeweilige Währung. Auf die meisten Währungen können mittlerweile Futures gehandelt werden.

      Zins-Futures

      Mit dem Ende der harmonischen Geld- und Fiskalpolitiken und dem Übergang zu flexiblen Wechselkursen in den siebziger Jahren wurden auch die Zinssätze zunehmend volatiler.
      Um gegen diese erhöhten Schwankungsbreite abgesichert zu sein, wurden 1975 an der Chicago Board of Trade (CBOT) die ersten Zins-Futures eingeführt. Im Gegensatz zum Warenfuture wird nicht eine physische Ware wie z.B. Schweinebäuche, sondern ein Zinssatz gehandelt. Durch den Kauf eines Zins Futures kann man sich gegen steigende oder fallende Marktzinsen in der Zukunft absichern. Es wird generell zwischen kurz- , mittel- und langfristigen Zinsfutures differenziert. Der liquideste europäische Zins Future ist ohne Zweifel der Euro Bund-Future.

      Index-Futures

      Im Gegensatz zu anderen Futures haben Index-Futures keinen bestimmten Basiswert. Sie beruhen auf einem Korb von Aktien, die in einem Index repräsentiert werden. So gibt es Index-Futures beispielsweise auf den Dax, wie auch auf den amerikanischen S&P 500. Index-Futures sind mittlerweile sehr weit verbreitet, so dass es auf fast jeden Leitindex einen entsprechenden Future gibt. Zur Absicherung stellen sie ein geeignetes Instrument dar, da man sich mit ihnen sehr gut gegen das Gesamtmarktrisiko absichern kann. Neben der traditionellen Absicherungsfunktion sind besonders diese Art der Futures aufgrund ihrer hohen Liquidität und Schwankungsbreite ins Zentrum des Interesses von Spekulanten und Daytradern gerückt. Es kann hierbei auf spekulative Art und Weise an der Gesamtentwicklung eines repräsentativen Aktienpools partizipiert werden.


      Wie kommt der Kurs eines Futures zustande und wo werden Futures gehandelt?

      Wenn man die Futurespreise zum gleichen Zeitpunkt mit den Preisen am Kassamarkt vergleicht (beispielsweise den Dax-Index mit Dax-Future), dann wird man feststellen, dass die beiden Preise unterschiedlich sind. Es gibt also eine Differenz zwischen Kassa- und Futurespreisen. Diese Differenz, auch Basis genannt, erklärt sich aus zwei wesentlichen Punkten. Zum einen greift ein Zinseffekt. Zur Erklärung schauen wir uns die Zinsdifferenz im Dax zum Dax-Future einmal an.

      Dax-Index = 6013
      Dax-Future = 6035

      Wenn Sie den Dax-Future heute kaufen, dann zahlen Sie für den "zukünftigen" Kauf heute 6035 Euro, obwohl der Dax-Index nur bei 6013 steht. Das sieht im ersten Moment ja nach einem schlechten Geschäft aus. Ist es aber nicht, denn Sie haben einen Zinsvorteil. Dieser ergibt sich daraus, dass Sie den Dax bereits heute kaufen, allerdings ja erst am Verfalltermin das Geld zur Verfügung stellen müssen - bis zum Verfallstermin müssen Sie nur eine geringe Sicherheitsleistung (Margin) erbringen. Dieser Zinsvorteil wird dadurch ausgeglichen, dass der Future-Kontrakt um diesen Betrag teurer ist.
      Ein weiterer Grund für die Differenz begründet sich darin, dass der Futureskäufer den Basiswert zum Kaufzeitpunkt des Futures noch nicht geliefert bekommt. Dadurch erhält er natürlich auch keine Erträge (wie Couponzahlungen oder Dividenden), die aus dem Basiswert "fließen". Dieser Effekt wirkt negativ auf den Preis des Futures.
      Der Preis eines Futures kann folgendermaßen Berechnet werden:

      Preis des Futures = Kassapreis + risikoloser Zins - Erträge des Basiswertes (+ Lagerhaltungskosten bei Warenfutures)

      Wie kommt der Kurs eines Futures zustande und wo werden Futures gehandelt?

      Grundsätzlich ist die Differenz nicht festgelegt, und sie schwankt sogar im Tagesverlauf, da letztendlich der Futurespreis durch Angebot und Nachfrage bestimmt wird. Wenn die Preisdifferenz allerdings zu groß wird, dann wird es aber immer wieder Marktteilnehmer geben, die diese Differenz ausnutzen, um einen kleinen Gewinn zu erwirtschaften (Arbitrage). Hierdurch wird die Differenz immer wieder "fair".

      Wo werden Futures gehandelt?

      Da an den "normalen" Kassamärkten sofort geliefert und bezahlt wird, sind diese Märkte für Futures ungeeignet. Für Terminkontrakte wurden eigene Handelsplätze, die sogenannten Terminbörsen aufgebaut. Neben der Eurex (Deutsche Terminbörse) sind die wohl bekanntesten Terminbörsen die Chicago Merchantile Exchange (CME) und die Chicago Board of Trade (CBOT) in Chicago sowie die Liffe in London.
      Die einzelnen Terminbörsen haben sich auf ganz bestimmte Kontrakte spezialisiert. An der Eurex kann man beispielsweise nur Financial Futures handeln. Wenn man Warenfutures handeln möchte, dann muss man auf andere Börsen, wie beispielsweise der CBOT ausweichen. Welche Produkte an welchen Terminbörsen gehandelt werden, findet man am besten und am schnellsten im Internet auf den jeweiligen Homepages der Terminbörsen.

      Eurex: www.eurexchange.com
      Chicago Board of Trade: www.cbot.com
      Chicago Mercantile Exchange: www.cme.com
      LIFFE (London International Financial Futures and Options Exchange): www.liffe.com
      Französische Terminbörse: www.matif.com

      Funktionsweise der Terminbörsen oder: Computer vs. Parkett (dargestellt am Beispiel der EUREX)

      Historischer Hintergrund und Funktionsweise

      Während in den Vereinigten Staaten Futuresbörsen bereits in den 70er Jahren fester Bestandteil der Finanzmärkte waren, erfolgte in Deutschland die Gründung einer Börse für den Handel von Futures und Optionen erst Anfang der 90er Jahre. Es waren im wesentlichen zwei Gründe, welche die Gründung einer Terminbörse in der Bundesrepublik nachhaltig forcierten:


      Allmählich zunehmende Schwankungen (Volatilität) an den Finanzmärkten erforderten eine Absicherungsinstitution, über die das erhöhte Risiko - z.B. von Fonds - effektiv gemanagt werden konnte.
      In den 80er Jahren begannen erfolgreiche europäische Konkurrenz-Terminbörsen (Schweiz, Frankreich, Großbritannien), dem Finanzplatz Deutschland verstärkt Liquidität zu entziehen, da über sie attraktivere Absicherungsstrategien betrieben werden konnten.
      Im Juli 1990 war es dann jedoch soweit, die DTB (Deutsche Terminbörse) ging an den Start, um verlorenes Terrain im Futures und Optionshandel wieder gutzumachen. Herausragendes Merkmal der DTB - die übrigens mittlerweile EUREX heißt und ihren Hauptsitz in Zürich hat - war von Anfang an die konsequente Computerisierung des gesamten Handels. Der fortschrittliche Ansatz scheint sich bis jetzt auszuzahlen: die EUREX ist heute die größte vollelektronische Futures und Optionen-Spezialbörse der Welt.
      Ein Computerhandel kann natürlich nur funktionieren, wenn Futures als sogenannte standardisierte Produkte gehandelt werden, also Produkte, die einheitliche Ausstattungsmerkmale zum Beispiel hinsichtlich Laufzeit oder Kontraktwert, aufweisen. Ist dies der Fall, liegen die Vorteile einer solchen Computerbörse auf der Hand: über sie können große Mengen an Kontrakten standortunabhängig und kostengünstig gehandelt werden. Darüber hinaus können wesentlich schneller Aufträge plaziert werden und Geschäftsabschlüsse zustande kommen als über den traditionellen Parketthandel.

      Funktionsweise der Terminbörsen oder: Computer vs. Parkett (dargestellt am Beispiel der EUREX)

      Wichtig für das Verständnis der EUREX ist also die Tatsache, daß es sich hierbei um eine reine Computerbörse handelt. Um effektiv am Börsenhandel teilzunehmen, ist es nicht mehr nötig, einen Standort in Frankfurt oder Zürich zu haben; man kann vielmehr mittels Computer mit gleicher Geschwindigkeit wie die "Profis" Orders plazieren. Alles, was also zur Teilnahme am Börsenhandel benötigt wird, ist ein Anschluss an den Börsen-Zentralrechner. Dieser sammelt alle Aufträge und führt diese - als Angebot und Nachfrage - zusammen. Handel findet also ausschließlich über den Bildschirm statt und nicht über Parketthändler.
      Der Börsenteilnehmer gibt über ein Ordereingabesystem seine Order direkt in den Zentralrechner der EUREX, in dem die Aufträge aller Börsenteilnehmer zusammengeführt und Geschäfte abgeschlossen werden. Da üblicherweise der Privatanleger aber nicht direkt Mitglied der Terminbörse ist (seinen Computer also nicht "direkt" an den Zentralrechner der Terminbörse anschließen kann), muß sein Auftrag über eine Institution zur Börse geleitet werden, die dort Mitglied ist. Meistens handelt es sich hierbei um Bank- oder Brokerhäuser, die das Ordereingabesystem gegen Gebühren bereitstellen.
      Alle Eingaben werden vom Zentralrechner sortiert und nach Preis- und Zeitpriorität ausgeführt. Die Auftragsabwicklung und Zusammenführung (Matching) von Angebot und Nachfrage an der Börse nennt man Clearing.

      Die Clearingstelle

      Die Clearingstelle ist die zentrale Organisations- und Verrechnungsstelle der Börse. Sie stellt sozusagen das Herzstück der Börse dar. Durch sie wird erst der Handel zwischen Verkäufern (Anbietern) und Käufern (Nachfragern) möglich, denn sie fungiert jeweils als Gegenpartei, nimmt also dem Verkäufer seinen Futurekontrakt ab und leitet ihn weiter an den Käufer. Die Clearingstelle bearbeitet alle eingehenden Aufträge und vermittelt diese zwischen Käufer und Verkäufer, die jeweils anonym bleiben. Verträge werden nicht direkt zwischen den Börsenteilnehmern abgeschlossen, sondern die Clearingstelle tritt auf beiden Seiten jeweils als Gegenpartei auf. Da die Clearingstelle überdies auch eine ständige Kontrolle über Zahlungssituation und Kreditwürdigkeit ihrer Mitglieder ausübt, erübrigt sich für den Börsenteilnehmer die Bonitätsprüfung des Kontrahenten bei Durchführung einer Börsentransaktion; dessen Bonität ist sozusagen durch die Clearingstelle garantiert. Die Clearingstelle hingegen hält selbst keine offenen Positionen, sondern tritt ausschließlich als Vermittlungsinstitution und Gegenpartei auf.

      Funktionsweise der Terminbörsen oder: Computer vs. Parkett (dargestellt am Beispiel der EUREX)

      Ein Beispiel: Börsenteilnehmer Buyman möchte einen Kontrakt des Dax-Future zu einem Kurs von 6000 Dax-Punkten kaufen, da er die zukünftige Entwicklung positiv beurteilt. Börsenteilnehmer Sellguy, ein Fondsmanager, möchte einen Dax-Future Kontrakt verkaufen, ebenfalls zum Kurs von 6000 Dax-Punkten. Er hat gerade Aktien gekauft hat und will sich gegen einen fallenden Gesamtmarkt absichern. Beide geben nun ihren Auftrag an die Börse. Die Clearingstelle vermerkt, daß jetzt ein Angebot und eine Nachfrage zum Kurs von 6000 eingetroffen sind und tritt nun einmal als Verkäufer, einmal als Käufer auf und führt so beide Aufträge zusammen. Hierbei bleiben beide Teilnehmer anonym, der eine weiß also nicht, an wen der Kontrakt letztendlich verkauft wurde. Beide interessiert lediglich das Zustandekommen eines Geschäftsabschlusses.


      Obwohl sich die Clearingsysteme verschiedener Futuresbörsen in einigen Punkten unterscheiden können, ist das hier dargestellte Prinzip doch immer dasselbe: an der Terminbörse eingetroffene Aufträge werden immer nach Angebot und Nachfrage sortiert und schließlich zum Zwecke des Geschäftsabschlusses über eine Clearingstelle zusammengeführt.
      Während in Europa die meisten Futuresbörsen vollelektronisch funktionieren, werden an amerikanischen Futuresbörsen Geschäfte noch teilweise über das Parkett abgewickelt. Die beiden wichtigsten Futuresbörsen, die Chicago Merchantile Exchange (www.cme.com) und die Chicago Board of Trade (www.cbot.com) handeln einige Futureskontrakte mit diesem Verfahren. Der bekannteste noch "manuell" gehandelte Future Kontrakt ist wohl der S&P 500 Index-Future. Allerdings sind auch hier elektronische Handelsplattformen massiv im Kommen, da die Abwicklung wesentlich zügiger, kostengünstiger und effizienter vonstatten gehen kann. Der Handel der sogenannten Mini-Kontrakte auf die wichtigsten amerikanischen Indizes (S&P, Nasdaq und Dow-Jones Index sowie einige Währungen) wird heute bereits ausschließlich elektronisch betrieben. Hierdurch lassen sich Handelszeiten natürlich auch beliebig variieren, so daß der Handel einem wesentlich umfangreicheren Publikum zugänglich wird.

      Funktionsweise der Terminbörsen oder: Computer vs. Parkett (dargestellt am Beispiel der EUREX)

      Das Market-Maker System

      Ein sogenanntes Market-Maker System, wie es mittlerweile an vielen Börsen zu finden ist, soll einen liquiden und kontinuierlichen Handel zu fairen Preisen für alle Marktteilnehmer ermöglichen. Die Aufgabe von Market-Maker Systemen ist es, ständig "faire" Kauf- und Verkaufspreise zu stellen, zu denen Marktteilnehmer dann verbindlich Umsätze tätigen können. Die Rolle des Market-Makers soll wiederum mit einem Beispiel verdeutlicht werden.
      Angenommen, Sie kaufen sich einen fabrikneuen Rolls-Royce für 180.000 DM (wenn das überhaupt ausreicht) und wollten diesen gleich wieder verkaufen. Sie würden diesen Wagen zwar sofort für 5000 DM wieder losbekommen, aber wohl kaum zum "fairen" Marktpreis von etwa 180.000 DM. Man würde also folglich vom Kauf eines solchen Wagens Abstand nehmen. Genau um dieses Phänomen zu verhindern, wurden Market-Maker Systeme konstruiert. Sie sollen praktisch jederzeit die Rücknahme eines Futurekontraktes zum fairen Marktwert garantieren. Idealerweise wären unter diesen Bedingungen dann viel mehr Menschen bereit, sich im Terminmarkt zu engagieren, und somit wiederum zur Steigerung der allgemeinen Liquidität (der Umsätze) beizutragen.

      Kursinformationen

      Welche Kursdaten sind geeignet für den Handel von Futures und warum ?
      (oder: Kursinformationen sind nicht gleich Kursinformationen...)

      Zunächst:
      Verschiedene Handelskonzeptionen erfordern auch verschiedenartige Kursdaten. Es geht hierbei in erster Linie um den zeitlichen Horizont dieser Daten. Kursdaten lassen sich ganz grob klassifizieren in sog. Tagesend-Daten und Intraday-Daten. Wer schon einmal Aktien gehandelt hat, wird wahrscheinlich diese Art Daten kennen; sie werden von Anlegern oft als Entscheidungskriterium für Aktienengagements verwendet.
      Der Begriff Tagesend-Daten bezieht am Abend die gesamte Verlaufsspanne der Kurse des Handelstages ein. Es werden die Eröffnungs-, Hoch-, Tief-, und Schlußkurse eines Börsentages angezeigt. Solche Daten werden üblicherweise auf den jeweiligen Internetseiten der Futuresbörsen nach Handelsschluss veröffentlicht. Diese Kursinformationen eignen sich vorrangig, um zum Beispiel Handelssysteme mit Zeithorizonten von mehreren Tage oder Wochen zu konzipieren. Außerdem kann die Gesamttendenz eines Marktes an Tagesend-Daten abgegriffen werden. Eine Übersicht über verfügbare Links zu den wichtigsten Futuresbörsen kann weiter unten eingesehen werden.

      Im Gegensatz dazu stellen Intraday-Kursdaten alle Schwankungen dar, die ein Markt innerhalb eines Tages vollzieht. Dieses lässt sich bei vielen Systemen in frei wählbaren Zeitintervallen realisieren. Etwa kann man die grafische Darstellung der Kurse (Chart) im Laufe eines Börsentages alle 5 Minuten weiterführen lassen, es ist aber auch möglich, Schwankungen auf Minutenbasis darzustellen (der Chart wird also jede Minute weitergeführt).

      Kursinformationen

      Welche Kursdaten sind geeignet für den Handel von Futures und warum ?
      (oder: Kursinformationen sind nicht gleich Kursinformationen...)

      Solche Daten, besonders in Form grafischer Darstellung vermitteln ein weitaus genaueres Bild der täglichen Schwankungen als Tagesend-Kurse. Da Futuresmärkte während der letzten Jahre immer volatiler geworden sind, die Schwankungsbreite der Kurse also zugenommen hat, sind Intraday-Daten für denjenigen, der ernsthaft den Handel mit Futurekontrakten betreiben will, absolut erforderlich. Etwa kann ein vorteilhafter Einstiegspunkt in den Markt gewählt werden, oder Verlustbegrenzungsstops sinnvoller gesetzt werden. Durch sinnvolle Verluststops wiederum kann das Risiko gemindert und somit das eingesetzte Kapital besser geschützt werden. Das Handeln mit Tagesend-Daten, wie im Aktienhandel praktiziert, ist an der Futuresbörse dagegen wesentlich kapitalintensiver.Die folgende Grafik illustriert das ‚Mehr` an Informationen eines Intradaycharts gegenüber einem Tageschart.

      Welche Kursdaten sind geeignet für den Handel von Futures und warum ?
      (oder: Kursinformationen sind nicht gleich Kursinformationen...)

      Woher bekomme ich Kursdaten ?

      Tagesend - Daten werden nach Börsenschluß normalerweise auf den Homepages der Futuresbörsen direkt zur Verfügung gestellt. Die EUREX aktualisiert ihre Daten mit 15minütiger Zeitverzögerung auch im Tagesverlauf.
      Folgend die Adressen für Kursdaten der wichtigsten internationalen Futuresbörsen.
      • Deutsche und Schweizer Terminbörse EUREX
      • Frz. Terminbörse MATIF
      • Londoner Terminbörse LIFFE
      • Chicago Merchantile Exchange (S&P Future)
      • Chicago Board of Trade*

      * "open outcry" bezieht sich auf die Futures im Parketthandel, "a/c/e" meint den elektronischen Handel


      Intraday-Daten in Echtzeit kosten Geld. Es existieren mittlerweile eine Menge Anbieter auf dem Markt, die Kursdaten über das Internet, Satellit oder Kabel anbieten. Die Konditionen dieser Anbieter variieren teilweise beträchtlich, je nach Ausstattung der Software. Gewisse Anbieter offerieren auch verzögerte Intraday-Daten zu reduzierten Konditionen oder sogar kostenlos (diese sind allerdings nur zum Testen von Handelssystemen geeignet, niemals für das reale Handeln !).
      Bitte vergegenwärtigen Sie sich, daß - wenn Sie erwägen, den Handel mit Futures aufzunehmen - eine Investition in ein Echtzeitkurssystem absolut erforderlich ist !
      Folgende Liste stellt eine Übersicht über Datenanbieter dar (ohne Anspruch auf Vollständigkeit).

      • www.tenfore.de
      • www.taipan.de
      • www.bis.de
      • www.getreal.com
      • www.cqg.com
      • www.market-maker.de
      • www.quote.com (bietet kostenlos Echtzeitdaten mit konfigurierbaren Charts auf verschiedene amerikanische mini-Futures-Kontrakte an)

      Wer handelt Futures?


      Die Marktteilnehmer an den Terminbörsen lassen sich in drei Gruppen unterteilen, die im Folgenden näher beschrieben werden.

      Der Hedger

      Der Hedger bleibt der Grundidee der Terminmärkte treu, indem er versucht mit Hilfe der dort handelbaren Derivate das Risiko unerwarteter Marktentwicklungen abzuwenden. Wenn zum Beispiel ein Anleger sein Depot, welches größtenteils Dax-Werte beinhaltet gegen Kursrückgänge absichern möchte, dann kann er dieses durch einen Verkauf des Dax-Futures erreichen. Verliert der Dax und damit sein Depot an Wert, dann gewinnt die Shortposition (der verkaufte Future) und je nach Anzahl der verkauften Futures, wird der Verlust im Depot durch den Gewinn im Future kompensiert. Mit Index-Futures werden in der Regel Depots gegen das Gesamtmarktrisiko, welches zum Beispiel durch konjunkturelle oder politische Faktoren beeinflußt wird abgesichert. Zur Absicherung einzelner Positionen gegen unsystematische Risiken (Risiken bezüglich der Unternehmung oder der Branche), eignen sich Optionen, da diese nahezu individuell ausgestaltet werden können.


      Der Arbitrageur

      Das eigentliche Arbitragegeschäft basiert auf der Ausnutzung von Kursunterschieden des gleichen Basiswertes an unterschiedlichen Handelsplätzen. Der Arbitrageur kauft einen Wert an einem Börsenplatz und verkauft ihn zum gleichen Zeitpunkt an einem anderen Börsenplatz, um im Idealfall risikofreien Gewinn zu erzielen.
      Da es für viele Futures, wie zum Beispiel beim Dax-Future, nur einen Handelsplatz gibt, ist diese Art der ursprünglichen Arbitrage nicht immer möglich. In den Futures-Märkten ist eine andere Art von Arbitrage anwendbar - die "Cash and Carry Arbitrage". Hierbei wird der Terminkontrakt verkauft und am Kassamarkt zum gleichen Zeitpunkt gekauft oder umgekehrt. Am Beispiel des Dax würden Dax-Futures verkauft und ein Indexportfeuille, welches der Zusammensetzung des Dax entspricht, gekauft, da der Kauf des Index am Kassamarkt zur Zeit nicht möglich ist. Diese Arbitrage lohnt sich allerdings nur, wenn der Preis des Futures von seinem theoretisch richtigen Wert abweicht.
      Der Arbitrageur erfüllt eine wichtige Funktion an den Märkten, indem er durch seine Aktivitäten solange Gewinnmöglichkeiten ausnutzt, bis ein fairer Futurepreis erreicht ist.
      Die Arbitragetätigkeit an der Eurex ist von ihrem Volumen nicht zu unterschätzen. Sie wird fast ausschließlich von Banken und institutionellen Marktteilnehmern betrieben.

      Der Trader

      Der Trader hat gewisse Erwartungen bezüglich der Preisentwicklungen von Märkten, und versucht, aus den ständigen Kursbewegungen mit Hilfe verschiedenartiger Strategien Gewinne zu erzielen. Er handelt aus spekulativen Motiven und geht ein größeres Risiko als alle übrigen Marktteilnehmer ein, weshalb sein Gewinnpotential auch um einiges höher ist. Aufgrund des erhöhten Risikos des Traders ist es für ihn unabdingbar, daß er über eine durchdachte Handelsstrategie und äußerste Disziplin verfügt, denn das Trading an den Future - Märkten wird nicht ohne Grund auch als Königsdiziplin des Handelns bezeichnet.

      Das Margin-Konto


      Bei dem Kauf eines Futures muss man prinzipiell noch gar kein Geld bezahlen, da das Geschäft ja erst später, am Verfallstag, erfüllt werden muss. Zur Absicherung des Erfüllungsrisikos benötigt man jedoch ein Marginkonto, auf dem die durch die täglichen Kursschwankungen des Futures sich ergebenden Gewinne oder Verluste verbucht werden. Auf diesem Marginkonto wird auch die Sicherheitsleistung hinterlegt, wenn man einen Futureskontrakt handeln möchte. Diese Sicherheitsleistung wird Initial Margin genannt. Diese Initial Margin wird normalerweise so bemessen, dass sie ausreicht, auch bei großen Tagesschwankungen im Future das Marginkonto im "grünen Bereich" zu halten.

      Beispiel:
      Die Initial Margin für den Dax-Future beträgt beispielsweise 10.000,- Euro. Das heißt, wenn man einen Dax-Future kaufen oder verkaufen möchte, dann muß man bei seinem Broker mindestens 10.000,- Euro auf einem Marginkonto hinterlegen. Die Initial Margin von 10.000,- Euro deckt im Dax-Future eine Schwankungsbreite von 400 Punkten ab.
      Ein Kunde hinterlegt bei seinem Broker die Initial Margin und kauft am 27.04.2001 einen Dax-Future zu 6194. Man sagt jetzt auch, dass er eine "offene Position" im Dax-Future hat. Am 30.04.2001 notiert der Dax-Future zum Schluss bei 6282.

      Wenn die Kursentwicklung gegen die Erwartungen des Marktteilnehmers laufen, dann wird der entsprechende Betrag dem Marginkonto belastet. Fällt das Marginkonto unter einen bestimmten Kontostand (Maintenance Margin) so wird der Broker zum Nachschießen von Geld auffordern, um mindestens die Initial Margin wieder zu erreichen. Geschieht dieses nicht, stellt der Broker die offenen Positionen im Regelfall glatt.

      Soooooo, ich hoffe die alten Hasen hier wussten schon alles und für die Newcomer war es zumindest interessant. Für Ergänzungen und Diskussionen bin ich gerne bereit und möchte an dieser Stelle noch aus rechtlichen Gründen auf die Quelle verweisen :

      TRADEWIRE - Das Trading-Magazin

      ciao PC
      ;)
      Avatar
      schrieb am 14.02.03 12:47:26
      Beitrag Nr. 3 ()
      DANKE!!!!!
      Avatar
      schrieb am 14.02.03 18:22:35
      Beitrag Nr. 4 ()
      FDAX grad eben 100 Punkte in 20 Minuten. Macht 2500 Euro.


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Fragen zu Futures........