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    Bundeswehr on tour! Die Wahrheit am Hindukusch - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 14.09.04 12:36:06 von
    neuester Beitrag 12.10.04 23:29:37 von
    Beiträge: 6
    ID: 903.687
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      schrieb am 14.09.04 12:36:06
      Beitrag Nr. 1 ()
      Kabul / Köln - Deutsche Bundeswehrsoldaten der im nordafghanischen Kundus stationierten Sicherheitstruppe sollen ihren Auftrag vernachlässigt und eine Schweizer Hilfsorganisation im Stich gelassen haben, als eine aufgebrachte Menschenmenge deren Haus stürmen wollte. Der Vorfall soll sich vor einer Woche, am 7. September, ereignet haben. In der Provinzhauptstadt Feisabad kam es zu einem Aufruhr, in dessen Verlauf 1000 empörte Demonstranten das Gebäude der Organisation „Medair“ attackierten; später griffen sie auch Gebäude der Aga-Khan-Stiftung in Feisabad an.

      Eine bewaffnete Patrouille von 30 deutschen Soldaten griff nicht ein, sondern zog sich in die Befestigung des eigenen Stützpunktes zurück, berichtete Medair-Sprecher Mark Campbell dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Es blieb 25 afghanischen Polizisten überlassen, sich der Menge entgegenzustellen, während zwei Medair-Mitarbeiter von der Menge verprügelt wurden. Campbell beklagte, die Bundeswehr sei abgerückt, ohne Hilfe zu leisten. Später habe sie aber die Verletzten medizinisch betreut, nachdem Medair sie zum Stützpunkt gebracht hatte.

      Der Sprecher des Bundeswehr-Kontingentes in Kundus war auf mehrfache Anfrage nicht zu einer Stellungnahme bereit. Das Verteidigungsministerium in Berlin bestätigte den Vorfall allerdings. Am Rande der Demonstration sei es zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen, bei denen sechs Menschen verletzt worden seien. „Die Bundeswehr stand hinter der Polizei in der zweiten Reihe“, hieß es im Ministerium. „Der Schutz aller Hilfsorganisationen ist nicht Auftrag der Aufbau-Teams und nicht deren Absicht. Dazu ist die Zahl der Soldaten auch nicht ausreichend. Die lassen sich nicht wie der Bundesgrenzschutz auf Straßenschlachten ein.“ Auf die Frage, ob dies selbst dann gelte, wenn Menschenleben akut bedroht seien, hieß es: „Das ist spekulativ.“
      (KStA)
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      schrieb am 14.09.04 15:29:52
      Beitrag Nr. 2 ()
      :laugh:

      Erinnert mich an den Witz, der anläßlich des Kriegs im Irak kursierte:

      Die Welt ist nicht mehr so, wie sie einmal war. Der beste Rapper ist weiß, der beste Golfer schwarz, der beste Basketballer Chinese und die Deutschen wollen nicht mehr in den Krieg.
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      schrieb am 12.10.04 21:23:54
      Beitrag Nr. 3 ()
      Nur Zuschauer an der "Heroinstraße"

      Dr. Erös über Rolle der Bundeswehr in Afghanistan - Klischees vom Land am Hindukusch zerstört

      Weiden. (eie) "Es bewegt keiner seinen Hintern aus Kabul raus." Dr. Reinhard Erös lässt kein gutes Haar an der Berichterstattung der Medien aus Afghanistan. Hart ins Gericht geht er mit der Weltmacht USA. Und auch die Rolle der deutschen Soldaten direkt an der "Heroinstraße" sieht der ehemalige Bunderwehrarzt überaus kritisch.
      Auf Einladung der Volkshochschule sprach der Leiter der privaten "Kinderhilfe Afghanistan" am Tag der Menschenrechte in der Regionalbibliothek über das Land, in dem er dreiviertel des Jahres verbringt. In seinem eineinhalbstündigen Referat verblüffte Dr. Erös mit Fakten und Einschätzungen, die so gar nicht in das von unseren Medien und der US-Propaganda gezeichnete Bild des Landes am Hindukusch passen.
      In den 80er Jahren war er Nachbar des "Teufels" gewesen: Den Tee mit Osama bin Laden beschrieb er bereits in einem Buch. Islamisches Musterland? Afghanistan ist das Grab vieler Menschen und vieler Großmachtträume. Der Referent ließ die blutige Geschichte des Landes Revue passieren. Jahrhundertelang schützte der Hindukusch (wörtlich "Mörder der Hindus") die Afghanen vor den östlichen Nachbarn. Die Engländer erlitten ihr "Stalingrad" im 19. Jahrhundert beim Einmarsch.
      Und von 1979 bis 1989 traf die Sowjetarmee der "absolute GAU". Der schmachvolle Rückzug trug nach Einschätzung von Dr. Erös wesentlich zum Kollaps der UdSSR bei. "So haben eineinhalb Millionen getötete Afghanen mit ihrem Blut die deutsche Wiedervereinigung mitfinanziert", meinte der Referent. Was das Land jetzt brauche, sei der Aufbau einer funktionierenden Infrastruktur. "Für gerade mal 30 Milliarden Euro kann dieses Vorhaben in die Tat umgesetzt werden", zeigte sich Afghanistankenner Erös überzeugt. "Wenn uns das gelingen würde, könnte dort ein islamisches Musterland entstehen."

      "Toleranter Volks-Islam"
      Der Referent beschrieb den traditionellen Islam in Afghanistan als "toleranten Volks-Islam", der geradezu das Gegenteil des aggressiven "Dschihad-Islam" sei. Mit einem prosperierenden Afghanistan - geschaffen mit westlicher Hilfe - würden die Menschen in anderen islamischen Staaten eine Alternative zu den meist diktatorischen islamischen Regimen sehen. "Das wäre der beste Schutz vor Terrorismus."
      Um dieses Ziel zu erreichen, müssten die Hilfsorganisationen "dort hingehen, wo es am nötigsten ist". Man muss den Leuten "zeigen, dass man ihnen helfen will. Dann ist es auch nicht gefährlich", sagte der Referent aus eigener Erfahrung.
      "Er mag ja ein Hundesohn sein, aber es ist mein Hundesohn": Die Doppelmoral US-amerikanischer Großmachtpolitik zeigt nach Auffassung von Dr. Erös dieser Ausspruch eines amerikanischen Offiziers. Es ging um die Taliban - allerdings einige Zeit vor dem 11. September 2001. Der Referent beschrieb das Szenario folgendermaßen: In unheiliger Allianz hätten sich einst Pakistan, Saudi-Arabien und die USA zusammengefunden, um eigennützige Ziele zu verfolgen. Die in Pakistan gut ausgebildeten Taliban-Kämpfer sollten für die USA das Ass im Ärmel gegen die Sowjets sein. Pakistan sah die Truppe als Mittel an, sich Afghanistan als 5. Provinz einzuverleiben. Und für die Saudis sollten die religiös indoktrinierten Taliban dort einen sunnitisch-mahabitischen Gottesstaat errichten.
      Mit dem 11. September jedoch machten die Amerikaner "eine 180-Grad-Wende". Der Rest sei bekannt. Mit kostenlosen Getreidelieferungen hätten USA und UNO vor kurzem die Getreidebauern ruiniert. So sei der Opiumanbau die einzige Möglichkeit der Menschen auf dem Land, Geld zu verdienen. Dr. Erös beschrieb den "unmöglichen Zustand", dass Drogenfahnder bei uns ihr Leben riskieren, um 50 Gramm Heroin sicherzustellen", während die Bundeswehrsoldaten in Kundus tatenlos mit ansehen müssten, wie "das Zeug per Lkw Richtung Westen transportiert wird".
      Avatar
      schrieb am 12.10.04 21:32:57
      Beitrag Nr. 4 ()
      Man muss den Leuten " zeigen, dass man ihnen helfen will. Dann ist es auch nicht gefährlich" , sagte der Referent aus eigener Erfahrung.

      Auch so ein Spinner mit Helfersyndrom.
      Der glaubt, er muss sich in eine Welt
      einmischen, die er noch weniger versteht
      als sich selbst. :)
      Avatar
      schrieb am 12.10.04 21:39:48
      Beitrag Nr. 5 ()
      #4

      Immerhin ist der Verfasser ja Arzt.

      Wenn ein Arzt nun kein Helfersyndrom mehr hätte
      na dann ...

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      schrieb am 12.10.04 23:29:37
      Beitrag Nr. 6 ()
      #3
      Der Herr Doktor glaubt wohl, daß man sich im Kalten Krieg seine Allianzen ganz beliebig aussuchen konnte und daß sich Allianzen nie ändern? Als Doktor ist er hoffentlich besser denn als Geopolitiker.
      Fordert 30 Mrd. Euro Wirtschaftshilfe, lehnt aber Getreidelieferungen ab ... was hätte der Herr Doktor wohl von sich gegeben, wenn es ohne Getreidelieferungen Hungertote gegeben hätte? Naja, was Passendes wäre ihm schon eingefallen ... :rolleyes:
      Behauptet, die USA hätten mit dem 11. September eine Kehrtwende vollzogen ... als ob es mit den Taliban nicht schon vorher Probleme gegeben hätte.
      Die Afghanen hätten die deutsche Einheit "mitfinanziert" ... wenn sie mitverantwortlich waren, dann sind sie ja eher an den gegenwärtigen deutschen Finanzlöchern mitverantwortlich ;) naja, der Gute hat da lediglich dummerweise das falsche Wort verwendet ...
      Der Hindukusch hätte die Afghanen vor den östlichen Nachbarn, den Hindus, geschützt ... was will der Herr Doktor mit dieser Aussage suggerieren? ... als ob das Gegenteil nicht noch mehr zutreffe, als ob in der Geschichte Indiens nicht Moslems die Eindringlinge und Eroberer von außen gewesen wären? ...

      "In seinem eineinhalbstündigen Referat verblüffte Dr. Erös mit Fakten und Einschätzungen, ..."
      Doch - mich hat #3 auch verblüfft ... :laugh:


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