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    Deutsche Small Caps - Basisinvestments eines Langfristdepots (Seite 1482)

    eröffnet am 18.12.04 19:37:36 von
    neuester Beitrag 27.05.24 17:27:30 von
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      schrieb am 31.07.21 22:09:29
      Beitrag Nr. 55.020 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 68.925.180 von Rainolaus am 31.07.21 17:40:52Ich denke, um die Frage der Inflation fair zu diskutieren, ist es nicht hilfreich, diese so zu politisieren, wie du das implizit tust. Natürlich ist der Rechten die EZB Politik seit 15 Jahren ein Dorn im Auge. Aber ich denke, man muss auch langsam mal zur Kenntnis nehmen, dass das meiste, was an Vorhersagen aus dieser Ecke kam, sich als im Nachhinein als unqualifiziert und falsch erwiesen hat.

      1.) Trotz massiver Ausweitung der Geldmenge in den letzten 15 Jahren durch Nullzinsen, Quantitative Easing und Staatsverschuldung ist es nicht zur Hyperinflation gekommen, sondern zu einer extrem moderaten Preissteigerung. Stattdessen hat man eine wesentlich sanftere Rettung der Wirtschaft hinbekommen, als es z.B. 1929 möglich war, wo wir Massenarbeitslosigkeit, Hyperinflation und Krieg hatten. Nach 15 Jahren EZB Politik muss man einfach auch mal anerkennen, dass das nicht so schlecht geklappt hat. Die Sorge vor der Hyperinflation hat sich jedenfalls immer wieder als falsch erwiesen.

      2.) Wie oben von KarlResearch dargestellt, liegt dies auch nicht an der Zusammensetzung der Preisindizes oder sonstiger angeblicher Tricksereien. Vielmehr ist die geringe Inflation meiner Meinung nach durch den massiven Effekt von Globalisierung und Automatisierung zu erklären. Wir haben in den letzten 25 Jahren einen Großteil der physischen Produktion nach Asien ausgelagert, wo die Herstellung physischer Güter aufgrund niedriger Löhne nur noch einen Bruchteil dessen kostet, was früher der Fall war. Das hat systematischen deflationären Druck aufgebaut (und nebenbei auch stark die Ungleichheit in Europa erhöht, da die frühere Arbeiterklasse von der neuen Konkurrenz aus Asien hart getroffen wurde). Automatisierung und Digitalisierung haben diesen deflationären Druck noch weiter verstärkt.

      3.) Es ist in meinen Augen offensichtlich, dass zumindest ein großer Teil der Inflation in 2021 temporärer Natur sein muss. Zum einen gibt es einen Basiseffekt: 2020 sind in vielen Branchen die Preise eingebrochen wegen der Lockdowns. Der YOY-Vergleich muss daher 2021 vielfach Inflation anzeigen, selbst wenn nur das Pre-Covid Level wieder erreicht werden würde. Darüber hinaus haben die meisten Industrien 2020 aus Vorsicht massiv die Kapazitäten zurückgefahren. Dieser negative Angebotsschock trifft jetzt auf einen enormen Nachholeffekt, weil in der Covid-Zeit gespartes Einkommen auf einen Schlag in den Wirtschaftskreislauf zurückkehrt. Diese Effekte sind natürlich Einmaleffekte, die nicht dauerhaft bestehen können. Vielmehr lockt der hohe Preis in vielen Branchen bereits jetzt massiv Anbieter an. Die meisten betroffenen Märkte sind sehr kompetitiv. Hier wird es nicht sehr lange ein "Free Lunch" geben. Wenn man mit z.B. mit einfachem Plastik momentan 30% Profitmargen erzielt, so werden die Produzenten ihre Produktion ausweiten, bis der Preis wieder auf die vor-Covid Marge eines normalen ROCE gedrückt wird. Mit solchen Produkten wie Plastik kann man nicht dauerhaft Monopolmargen verdienen, dafür ist der Kapitalismus zu aggressiv. Daher werden viele Preise 2022 in meinen Augen nicht nur nicht weiter steigen, sondern werden teilweise sogar wieder sinken.

      4.) Der Stahlbereich, den Du separat ansprichst, ist meiner Meinung nach auch kein guter Maßstab für den Rest der Preisentwicklung. Wie hier bereits diskutiert, wirken auf den Stahlbereich aktuell sehr schwerwiegende politische Veränderungen. Insbesondere natürlich der Exportstop aus China. Allerdings kommt hinzu, dass die EU aus Umweltgründen eine CO2-Abgabe auf importierten Stahl erheben wird, was europäische Anbieter vor Preisdruck aus China noch weiter schützt. Zum anderen werden die europäischen Stahlanbieter selbst auch Abgaben zahlen müssen, was deren Kostenbasis erhöhen wird. Kurzum: Es ist durchaus denkbar, dass im Stahlbereich ein "Superzyklus" hoher Preise bevorsteht -- wir werden es sehen. Aber jedenfalls unterliegt dies Mechanismen, die nicht in gleichem Maße auf Holz, lange Unterhosen oder Dampfbügeleisen zutreffen. Das ist ein Sonderfall.

      5.) Es ist dennoch eine sehr spannende Frage, ob wir nachhaltige Inflation haben werden oder nicht. Ich maße mir nicht an beurteilen zu können, wo das genau hinlaufen wird. Aber jedenfalls würde ich den ganzen obigen Kram, der rein politisch motiviert scheint, aus der Gleichung rausnehmen. Dann bleibt am Ende nur eine sehr simple Frage: Haben Fed und US Regierung bzw. EZB und europäische Regierungen 2021 überschossen mit ihrem Stimulus? Konkret haben wir durch die Covid-Lockdowns einen Ausfall wesentlicher Teile der Wirtschaft für einen längeren Zeitraum gesehen. Da wurde sozusagen der Stecker aus der Steckdose gezogen. Wenn es die Stimulusmaßnahmen geschafft haben sollten, einfach diese Ausfälle zu kompensieren, d.h. die betroffenen Jobs zu retten und den Unternehmen und Bürgern ungefähr das an Geld zu geben, was durch Covid fehlte, so dürfte es in meinen Augen keine allzu große, nachhaltige Inflation geben.

      Du hast aber sicher recht, dass das nicht offensichtlich ist. Es kann gut sein, dass über das Ziel hinausgeschossen wurde. Und es erscheint klar, dass ohnehin auch das Geld nicht immer dort angelangt ist, wo es am meisten gebraucht wurde. Das neu gedruckte Geld wurde dabei übrigens erstmalig auch primär in die Realwirtschaft gepumpt, da es auch unteren Bevölkerungsschichten zu Gute kam. Das kann daher echten Inflationsdruck erzeugen. Als Vergleich: Die monetären und fiskalischen Maßnahmen zwischen 2009 und 2020 kamen -- insbesondere durch Asset-Preis-Anstiege -- hingegen primär Menschen mit hohem Vermögen zugute. Diese wurden zwar immer reicher durch Anstieg von Aktien- und Immobilienvermögen, haben aber nicht viel mehr konsumiert. Daher ist der damalige Stimulus eher in den Aktiendepots gelandet als in der Realwirtschaft. Diesmal ist das anders.

      Mein Bauchgefühl: Wir haben in Europa einen spürbar weniger aggressiven Stimulus gefahren als Biden/Yellen in den USA. Daher könnte ich mir vorstellen, dass es zunächst eher in den USA zu einer nachhaltigeren Inflation kommt. Aber auch dazu müssen erstmal dauerhaft die Löhne in Wachstum übergehen. Denn ohne Lohnpreissteigerung wird es keine dauerhafte Inflation geben. Wie das ausgeht, ist eine interessante Frage. Hoffen wir, dass es sich am Ende halbwegs austariert, was ich für durchaus möglich halte. Wir werden es sehen.
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      Avatar
      schrieb am 31.07.21 22:01:49
      Beitrag Nr. 55.019 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 68.925.180 von Rainolaus am 31.07.21 17:40:52"Ich sehe das wie Du. Ich finde es schon fast amüsant zu glauben, dass bei einer derart brutalen Geldmengenausweitung in so kurzer Zeit, die Geldstabilität erhalten bleiben soll und die Preise bald wieder zurück rudern werden auf ihre Ausgangsposition. "


      also in Teilen verstehe ich ja die Inflatonsängste, aber eine Sache konnte mir noch niemand zufriedenstellend beantworten, was die Geldmengensausweitung betrifft.

      Es gibt ja nun seit 30 Jahren eine extreme Geldmengenausweitung, Im Grunde ging das seit Amtsantritt Greenspan in den 80er Jahren los, auch auf politischen Betreiben von Thatcher und Reagan, die nach der Krise der klassischen Industrie der 70er und frühen 80er Jahre die Dienstleistungsgesellschaft inklusive Finanzdienstleistungsgesellschaft fördern wollten, um sozusagen dort die Arbeitsplätze zu sichern, die anderswo wegfielen. Nach dem Crash 1987 wurde das alles, inklusive Geldmengenausweitung noch verstärkt, was dann auch in den 90er Jahren nach Deutschland rüberschwappte.

      Jetzt kann man über Für und Wider der Politik streiten und welche Auswirkungen es bis heute in Sachen Finanzkrisen, Blasen etc hatte. Aber meine Frage an dich ist eigentlich nur ... Wieso gab es eigentlich in den letzten 20-30 Jahren keine große Inflation, obwohl die Geldmenge sich stetig ausgeweitet hat und das expotenzial? ... Wieso muss man fest davon ausgehen, dass es da einen Zusammenhang zur Inflation geben muss, obwohl das historisch kaum zu halten ist? ... Zumal ich ja behaupten würde, dass all diesen Geld vor allem in die Wertpapierdepots der Privatanleger und großen Konzerne verschwindet, die letztlich ihr virtuelles Vermögen dadurch immer weiter vermehren. Deshalb glaube ich auch, dass nur Lohnerhöhungen echte, nachhaltige Inflation auslösen können, da dieses Geld dann meist auch in den Konsum fliesst oder auf kleinere Ebene in Investitionen. Auf größerer Ebene von Konzernen und reichen Privatanlegern wird das Geld hingegen nicht wieder in den typischen Wirtschaftskreislauf gebracht, den es vr dieser anfangs beschriebenen veränderten Wirtschaftspolitik seit den 80er Jahren gab. Und deshalb gelten heute auch nicht mehr viele alte Theorien aus dem Lehrbuch, weil sie auf einer ganz anderen Welt stammen, in der noch Realwirtschaft und Finanzwirtschaft im Einklang waren. Heutzutage ist dieses Verhältnis aus den Fugen geraten. Das kann und sollte man auch unbedingt kritisch hinterfragen, aber ich glaube die klassische Inflation kann man nicht mehr am Geldmengenwachstum messen. Zumindest sehe ich dafür keine konkreten Beweise, dass wir nach diesem Coronaeffekt, den wir derzeit haben, weiterhin hohe Infkationsraten sehen werden. Ich vermute immernoch, dass wir jetzt für ein paar Quartale Inflationsraten von 4-5% oder sogar höher sehen werden, aber dann ab Mitte 2022 wieder auf die üblichen 1-2% zurückfallen werden. das hat einerseits was mit dem üblichen Basiseffekt zu tun, andererseits einfach mit Marktregeln, wo sich bei steigenden Preise irgendwann auch wieder die Nachfrage verringern und nach den aktuellen Coronaeffekten auch die Angebitsseite wieder bessern wird. Ansätze sehen wir dazu ja jetzt bereits im Chip-Bereich, während wie bei Rohstoffen zwar auch schon eine leichte Entspannung sehen, aber immernoch sehr hohe Preise haben. das wird die Inflation genauso befeuern, wie der derzeit logischerweise hohe private Konsum. Nur wird das in einem Jahr auch noch alles so sein? ich denke nicht.
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      Avatar
      schrieb am 31.07.21 19:38:34
      Beitrag Nr. 55.018 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 68.925.435 von KarlResearch am 31.07.21 19:04:22
      Zitat von KarlResearch: Für alle die die Grenke Hauptversammlung verpasst haben:

      Interessanter Bericht zur HV im HB

      Grenke sieht sich wieder auf Kurs – Wachstum im zweistelligen Prozentbereich angepeilt
      Der Leasingkonzern hat ein turbulentes Jahr hinter sich – inklusive Absturz der Aktie. Der neue Vorstandschef wirbt um Vertrauen und hat ehrgeizige Pläne.

      https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/…

      Gestern war bereits Ex-Dividenden Tag. Extrem starkes Zeichen, dass Grenke auch im Corona-Krisenjahr eine Dividende gezahlt hat.


      Finger weg von Grenke

      Ich bezweifle, daß du überhaupt in der Lage bist eine Grenke zu analysieren.

      Seit dem Angriff von Viceroy/ Faser Perring haben sie den CEO/CFO/COO verschlissen und Herr Grenke kommt auch nicht als AR-Vorsitzender zurück.
      Der 2019 Konzernabschluß wurde aufgrund der Bafin korrigiert.

      Junge, junge und du bläst hier zum Angriff.

      Finde ich mutig.

      Dann stelle sie doch mal fundamental mit Peergroup Vergleich vor.

      VG

      smallvalueinvestor
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      Avatar
      schrieb am 31.07.21 19:04:22
      Beitrag Nr. 55.017 ()
      Grenke sieht sich wieder auf Kurs – Wachstum im zweistelligen Prozentbereich angepeilt
      Für alle die die Grenke Hauptversammlung verpasst haben:

      Interessanter Bericht zur HV im HB

      Grenke sieht sich wieder auf Kurs – Wachstum im zweistelligen Prozentbereich angepeilt
      Der Leasingkonzern hat ein turbulentes Jahr hinter sich – inklusive Absturz der Aktie. Der neue Vorstandschef wirbt um Vertrauen und hat ehrgeizige Pläne.

      https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/…

      Gestern war bereits Ex-Dividenden Tag. Extrem starkes Zeichen, dass Grenke auch im Corona-Krisenjahr eine Dividende gezahlt hat.
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      Avatar
      schrieb am 31.07.21 17:40:52
      Beitrag Nr. 55.016 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 68.925.006 von smallvalueinvestor am 31.07.21 16:37:23
      Zitat von smallvalueinvestor: Alle Analysten gehen von fallenden Stahlpreisen ab Ende 2021 aus. Ich gehe persönlich von einem längeren Trend aus. Sollte ich Recht haben, werden sowohl Klöckner als auch Salzgitter oder Arcelor immens ansteigen.

      Was ja auch zu dem temporären Inflationsgerede passt. Neulich gab es schon die lustige Frage von Journalisten an Powell wann denn "transitory" bei der stark steigenden Inflation endet :laugh:
      Ich sehe das wie Du. Ich finde es schon fast amüsant zu glauben, dass bei einer derart brutalen Geldmengenausweitung in so kurzer Zeit, die Geldstabilität erhalten bleiben soll und die Preise bald wieder zurück rudern werden auf ihre Ausgangsposition. Öl wird sicherlich auch wieder dreistellig werden, was einen weiteren roten Faden bei allen Gütern hinterlassen wird.
      Dagegen war 2008 ja Kindergeburtstag bei den Notenbankpressen. Und mit dem Argument damals kam es ja auch zu keiner Inflation wäre ich auch sehr vorsichtig, ob das dann dieses Mal auch genauso wieder laufen wird.
      Erstens kommt es anders und zweitens...
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      schrieb am 31.07.21 16:37:23
      Beitrag Nr. 55.015 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 68.924.892 von kalpchen am 31.07.21 16:07:47Sehr interessante Aussage von dir bzgl Klöckner. Du kannst XOM nicht beurteilen, erlaubst dir aber eine Meinung zu Klöckner. Schätze weil du nur auf den Stahlpreis abstellst.

      Nun gut ein paar Worte von mir zum Investment Case
      Meine Annahmen:
      MK: 1,3 Mrd Euro
      Net Debt: ca 100 Mio Euro Ende 2021
      Pensionen 250 Mio Euro
      XOM Wert von ca 1 Mrd (lasse ich mal aus konservativen Gründen komplett weg)

      EV=1,7 Mrd Euro
      EBITDA 2021 min. 700 Mio Euro (Rechne mit einer weiteren Prognoseanhebung)
      2022 ca 400 Euro EBITDA

      EV/EBITDA 2021 ist ca 2,5
      EV/EBITDA 2022 ca 4

      On Top kommen Xom und Übernahmeinteresse an Klöckner durch Salzgitter und im Dez, 2020 Lohmann /Apollo.

      Alle Analysten gehen von fallenden Stahlpreisen ab Ende 2021 aus. Ich gehe persönlich von einem längeren Trend aus. Sollte ich Recht haben, werden sowohl Klöckner als auch Salzgitter oder Arcelor immens ansteigen.

      Klöckner profitiert halt stark von den aktuellen Spotpreisen. Je nachdem wie deine Annahmen zu den Stahlpreisen in der Zukunft und Übernahmen etc sind, mußt du die Firmen aussuchen. Ich bin halt in mehreren drin und mache es mir dadurch einfach.

      Jetzt mußt du mir mal erklären warum die Klöckner nicht für dich interessant ist. Man muß sich mit den Aktien sehr gut beschäftigen bevor man sich zu bestimmten Aussagen hinreissen läßt.

      VG

      smallvalueinvestor
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      Avatar
      schrieb am 31.07.21 16:07:47
      Beitrag Nr. 55.014 ()
      Ich wollte mal paar Sätze zu der aktuellen Lage über den Edelstahlmarkt schreiben. Schließlich wird hier rege über klöckner und Salzgitter gesprochen.

      Zum einen finde ich Klöckner nicht interessant, weil das ein Händler ist und die bei steigenden Preisen hohe Gewinne du das Lager erleiden. In konstanten oder gar fallenden Preisen sieht das ganz anders aus. Ich weiß, die speku über das Amazon von des Stahlmarkts zu sein ist für manche ein Kaufgrund. Kann ich aber nichts zu sagen, deswegen halte ich mich da raus.

      Egal ob Aperam, Arcellor, Terni oder Outokumpu alle haben die Bücher bis zum Anschlag voll. Unserer Vertriebsmannschaft kennt eine solche Situation überhaupt nicht, auch die über mehrere Jahrzehnte schon da sind. Der Kunde fragt nach Blech zu fast egal welchem Preis. Es kommt bei Kunden häufig zu Ausfällen vor, weil von uns einfach kein Material geliefert wird. Früher wäre das ein Todesurteil von uns heutzutage nicht mehr.
      Wieso ist das so?
      Es gab gegenüber China Importquoten von 20% in der EU, um den heimischen Markt zu schützen. China ist dann über Indonesien zu uns gekommen usw… Bedeutet, die haben versucht bei uns in der EU über jegliche Wege was unterzubringen. Jetzt ist es aber so gekommen, dass China auf die Exporte vom Edelstahl Zölle verhängt hat und der Export von jetzt auf gleich zum erliegen gekommen ist. Quote liegt im sehr niedrigen Bereich. Jetzt versuchen die hiesigen Hersteller hier auch Blech zu kaufen. Jeder kann sich ausrechnen was passiert wenn auf einmal 20% vom Markt auf einmal verschwinden. Ach ja und natürlich wurde in der Coronakrise erstmal Kapazität abgebaut und kann nicht mehr wieder so schnell aufgebaut werden.
      Die alles entscheidene Frage ist, wann fallen die Exportzölle in China? Ich kann mir sogar vorstellen, dass die EU versuchen wird China davon wieder abzuhalten, damit die Daimler, VW und Co. Nicht so teuer einkaufen müssen, weil die doch so gut für Deutschland sind *sarkasmus*
      10 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 31.07.21 15:59:37
      Beitrag Nr. 55.013 ()
      Wochenupdate: Die etwas anderen Ansichten
      Die Berichtssaison dominiert den Wochenverlauf

      In diesen Tagen melden die Unternehmen reihenweise ihre Quartalszahlen. Ich will im Update nicht auf alle eingehen, weil man damit Seiten füllen könnte. Auf Unidevice sind wir ausreichend eingegangen. Clinuvel meldet einen guten Trend mit Cash-Receipts, die um knapp 50 % gesteigert werden konnten, was in etwa den Erwartungen entspricht, aber eben auch nicht mehr.

      Blue-Cap legte Zahlen vor, die einen weiteren positiven Trend gegenüber den letzten Quartalen zeigten mit Umsatzwachstum und einer EBITDA Marge von über 9 % im Q2. Allerdings konnte die Aktie davon nicht profitieren.

      Hingegen verläuft das Geschäft bei DEFAMA wie auf Schienen. Bedeutet: Die Prognosen werden um einen Schnaps übertroffen, weil das Geschäftsmodell intakt ist und man gleichzeitig Opportunitäten nutzt, um Mehrwerte zu generieren. Beides sind die Grundlagen für steigende Kurse und erhöhte Dividenden. Diese Entwicklung wurde belohnt, der Wert schloss auf Jahreshoch.

      Die etwas anderen Ansichten des H. Hasler

      Gerne verfolge ich immer wieder die Meinung des H. Hasler von Sphene Capital. Er berichtet über viele Unternehmen, die ich im Depot führe. Er gehörte zu den ersten Analysten, die zu Clinuvel eine Einschätzung abgaben, die durchweg positiv ausfiel.

      Ebenfalls positiv bewertet der Analyst die hier oft diskutierte EAK und kommt auf ein Kursziel von knapp 27 Euro für die Erlebnis-Akademie.

      Die Signatur AG wurde ebenfalls positiv eingeschätzt und das Kursziel lag bei dem vielfachen der Notierung. Im Zeitablauf zeigte sich, das den Ankündigungen keine Taten folgten und H. Hasler änderte seine Meinung riet zum Verkauf. Wie wir nicht erst seit seiner Einschätzung wissen: Das Delisting ist die Konsequenz eines nicht funktionierenden Geschäftsmodells.

      Anhebung der Ecotel Einschätzung auf 36,7 Euro!

      In 2021 nahm H. Hasler auch das Coverage für Ecotel auf. Nach Anhebung der Prognosen für 2021 erhöhte er das Kursziel auf 36,7 Euro. Das ist gegenüber der aktuellen Notierung ein weiteres Upside von 80 %.

      Wichtig: In der Grundausrichtung teile ich die Auffassung von H. Hasler zu Ecotel, jedoch ist es wichtig die eigene Einschätzung dem entgegen zu stellen. Im B2B Bereich traut H. Hasler Ecotel etwa keine höheren Bruttomargen als 55 % zu. Da sehe ich Margen jenseits der 60 %, was schon einen großen Unterschied darstellt.

      Dagegen bin ich bei den Wachstumsannahmen bei Easybell und im B2B Bereich etwas vorsichtiger. In Summe halte ich das Kursziel für zu hoch und gehe deshalb lieber mit einem konservativeren Ansatz aus in meinen Einschätzungen und bleibe hier zunächst bei 25 Euro und lasse mich gerne positiv von Ecotel überraschen.

      Vectron mit Kursziel 2,5 Euro

      Vectron legte sehr gute Zahlen für das Q2 vor. Die Entwicklung wurde für Vectron Verhältnisse defensiv kommuniziert, aus dem Unternehmen und in den Studien, was ich sehr begrüße nach den Verfehlungen der Vergangenheit.

      Hasler gab zuletzt nach dem Q1 seine Stellungnahme ab mit Kursziel 2,5 Euro für Vectron. Gleichzeitig verwies er im Mai darauf, das Vectron seine Prognosen eines Umsatzes von 50 Mill. Euro bei einer EBITDA Marge von 20 % noch nicht zurückgenommen habe, was definitiv nicht richtig ist, denn bereits im Februar hat Vectron aufgrund des 2. Lockdowns die Einschätzungen korrigiert und mitgeteilt, das man die Prognosen nicht einhalten kann.

      Auch ist bekannt, das H. Hasler nicht daran glaubt, das Vectron die digitale Transformation schafft. Im Ergebnis landet er bei einem Kursziel von 2,5 Euro für Vectron.

      Folge: Aktuell sehen die Einschätzungen aller Analysten einen Umsatz von etwa 40 Mill. Euro, noch wichtiger ein EBITDA nach Vorlage der H1 Ergebnisse von 3,2 Mill. Euro bis 4,6 Mill. Euro für 2021. Tatsächlich liegt man bereits im Halbjahr bei 4,3 Mill. Euro (incl. der Konsolidierung BONVITO ab 2021).

      Plötzlich umgekehrte Vorzeichen: I like it!

      Zum Halbjahr hat sich Hasler noch nicht geäußert. Ist aber für meine Einschätzung auch nicht relevant. Das Q2 zeigt: Die Kassenumstellungen sind in vollem Gange, die Voraussetzung für die digitale Transformation. Zunächst dürften sich die Vorzeichen drehen, wonach die aktuellen Erwartungen deutlich zu niedrig sind, was ich sehr begrüße.

      In den kommenden Quartalen dürften Einschätzungen folgen, die für 2021 die ursprünglichen Prognosen in Reichweite rücken lassen und ich bin kein Prophet, das das dem Wert Rückenwind verleihen wird. Hierbei muss ich betonen, das ich keinen 3 Lockdown im Herbst 2021 sehe.

      Ob H. Hasler am Ende des Tages recht behält oder wie bei Signature zu neuen Erkenntnissen kommt oder wir eine Lernkurve bei H. Stümmler erkennen, lasse ich offen. Gut finde ich, das die Erwartungen bei Vectron niedrig angesetzt sind und deshalb Raum für Überraschungen lassen. Der erste Schritt, eine hohe Umstellungsbereitschaft für die Kassen scheint vorhanden, um auf dieser Basis die Recurring Revenues stetig zu steigern. Und auf diesem Weg ist die Erreichung von zunächst 10 Mill. Euro ein Meilenstein annualisiert und 20 Mill. Euro der zweite Meilenstein in Bezug auf das Monitoring des Unternehmens.

      Wochengewinner und Verlierer im Überblick!



      Die Jahresperformance liegt bei 37 %!

      Die Wochengewinner und Verlierer können der Übersicht entnommen werden. In der letzten Woche gab das Depot 1 % ab. Die Jahresperformance liegt bei 37 %.



      Avatar
      schrieb am 30.07.21 19:32:35
      Beitrag Nr. 55.012 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 68.917.431 von Rainolaus am 30.07.21 14:31:02
      Zitat von Rainolaus: Schaut auch im Lebensmittelbereich nur mal auf die Preise von Weizen, Mais, Hafer, Zucker, Soja, Kaffee, usw.


      Weizen: 223 USD (2008:290 USD, 2010:280 USD, 2012: 280 USD)
      Mais: 5,3 USD (2008: 7,6 USD, 2011 7,6 USD, 2012: 8 USD)
      Hafer: 4,55 USD (2008: 4,5 USD, 2013: 5,5 USD)
      Zucker: 0,18 USD (2011:0,32 USD, 2015: 0,23 USD)
      Soja: 14,08 USD (2008: 16 USD, 2012: 17 USD)
      Kaffee: 1,8 USD (2011: 3 USD, 2014: 2,1 USD)

      Deine Inflationsneurose gefällt mir nicht.

      Karlresearch
      Avatar
      schrieb am 30.07.21 17:53:38
      Beitrag Nr. 55.011 ()
      H. Pahl: Was sagen Sie ihren Aktionären?
      Zur Abrundung: H. Pahl: Was sagen Sie ihren Aktionären?

      https://www.brn-ag.de/39193-Unidevice-Halbjahr-Prognose-Pahl…

      Gruß
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