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    Sozialwissenschaftler, Politologen diktieren Journalisten - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 04.06.05 09:35:04 von
    neuester Beitrag 06.06.05 11:30:46 von
    Beiträge: 14
    ID: 985.444
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      schrieb am 04.06.05 09:35:04
      Beitrag Nr. 1 ()
      Süddeutsche Zeitung

      zum EU-Referendum:
      "Volksabstimmungen werden der Irrationalität gescholten. Sind Parlamentswahlen rationaler? In Frankreich haben die Menschen aus unterschiedlichsten, sich widersprechenden Gründen mit `Non` gestimmt. Widersprüchlichkeiten wird es auch bei der anstehenden Bundestagswahl geben. Die Unterschichten werden für die CDU stimmen, weil sie sich von ihr Hilfe erhoffen und die Erlösung aus der Arbeitslosigkeit.



      In Publikationen vom Prof. Dr. Franz Walter, lehrt Parteienforschung an der Universität Göttingen, ist mir das Wort Unterschichten bereits aufgefallen. Beim Prof.Dr.Franz Walter gehören Menschen mit niedrigen formalen Bildungsgrad, Arbeitslose und HartzIV Emfänger zu den Unterschichten.
      Mit dem Wort"Unterschichten", im politischen Alltag verwendet, assoziiere ich eine menschenverachtende Ideologie.
      Warum bedienen sich Geisteswissenschaftler nicht des Wortes Proletarier. Das Wort ist doch weniger Menschenverachtend.

      Was meint ihr dazu?
      Avatar
      schrieb am 04.06.05 10:00:17
      Beitrag Nr. 2 ()
      Na toll, als "Proletarier" werden bestimmt viele Menschen gerne bezeichnet!

      Wie wäre es mit "underdog" ? Um nicht zu Englisch zu werden, könnte man ja den deutschen Begriff "Unterhund" verwenden!

      :D
      Avatar
      schrieb am 04.06.05 10:41:30
      Beitrag Nr. 3 ()
      Proletarier. Das Wort ist doch weniger Menschenverachtend.

      Aber falsch in dem Zusammenhang ... Proletariat meint schließlich die Arbeiterklasse.
      Unterschicht könnte man aber ersetzen durch "vertikal benachteiligte Klasse in monetärer und kultureller Hinsicht"
      Avatar
      schrieb am 04.06.05 10:48:16
      Beitrag Nr. 4 ()
      Was soll an "Proletarier" weniger verächtlich sein als an " Unterschicht " ?



      Das was man früher und auch Karl Marx unter "Proletariat" verstanden hat, nämlich Arbeiter und kleine Angestellte, gehört heute nicht zur Unterschicht.
      Diese hartzigen Trinkhallensteher, die in der dritten Generation von Stütze leben sind jedenfalls keine klassischen Proletarier, da wäre die Bezeichnung Subproletariat angebracht .
      Avatar
      schrieb am 04.06.05 10:53:43
      Beitrag Nr. 5 ()
      [posting]16.797.557 von 887766 am 04.06.05 09:35:04[/posting]Gemeint ist wohl "Untermensch", aber das traut sich (noch) niemand offen zu sagen :(

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      schrieb am 04.06.05 11:19:21
      Beitrag Nr. 6 ()
      ....mit der Umbenennung würden dann einige Fernsehsendungen
      und Fernsehsender Proleterierfernsehen machen. Was nicht
      hinhauen kann, da Proletarier zu der Zeit "auf Schicht"
      sind.Die anderen sitzen eben vor der Glotze und kucken sich
      ihre Brüllsendungen an und sind nie "auf Schicht",...und
      damit unter-Schicht. Da die Unterschicht oftmals durch
      Nichtstun mehr bekommt als das Proletariat könnte man sie
      vielleicht auch noch als "Nebenschicht" bezeichnen...,
      ov das besser wäre ? :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 04.06.05 12:15:50
      Beitrag Nr. 7 ()
      Aristokratie (Adelsherrschaft) mit demokratischen Elementen im alten Rom

      ......
      Das Volk war nach Vermögen in Klassen mit abgestuften Rechten und Pflichten eingeteilt. Die wehrfähigen Männer mussten ihre Waffen und Rüstungen selbst beschaffen und unterhalten. In den Volksversammlungen wurden die Patrizier (adlige Ritter) und die schwer bewaffneten reichen Bürger zuerst befragt, die übrigen Klassen erst, wenn sich die ersteren nicht einigen konnten. Leute ohne Vermögen, die so genannten Proletarier [lateinisch proles=Nachkommen: besassen nichts ausser Nachkommen], mussten keinen Kriegsdienst leisten, hatten aber auch kaum Rechte. Alle fünf Jahre wurden zwei Censoren gewählt, die das Vermögen der Bürger schätzten und sie in die Klassen einteilten.

      Die Ursachen der Bürgerkriege

      Die Entwicklung vom Stadtstaat zur Weltmacht hatte für die Bevölkerung gesellschaftliche, wirtschaftliche und kulturelle Veränderungen zur Folge. Die aussenpolitischen Erfolge und die innere Krise standen in engem Zusammenhang.

      Die Ursachen:

      die Reichen werden immer reiche è die Armen werden immer ärmer
      es bildet sich eine neue Bevölkerungsgruppe in Rom (PROLETARIER)
      Handwerker
      Bauern
      Der Lebensunterhalt der PROLETARIER wird vom Staat bezahlt. Die Proletarier wanderten nach Rom aus, weil sie in den Provinzen keine Arbeit gefunden hatten oder ihr Grund und Boden von Großgrundbestitzer (LATIFUNDIEN) gepfändet wurde worden war. Die Proletarier hatten das Bürgerrecht und konnten dadurch wählen. Durch ihre Armut waren sie leicht bestechlich und so festigte sich die Herrschaft der Adeligen(Großgrundbesitzer)è es gab immer mehr Proletarierè der Staat mußte immer mehr Geld für sie aufbringen.

      Proletariat
      [das; lateinisch, "die Kinderreichen"]

      nach dem Sprachgebrauch des Marxismus die Klasse der entwurzelten, besitzlosen und ausgebeuteten Lohnarbeiter (Proletarier; herabsetzend: Proleten), die durch Klassenkampf zur Diktatur des Proletariats gelangen soll; gegen den übermächtigen internationalen Kapitalismus müssten sich die "Proletarier aller Länder" vereinigen (Kommunistisches Manifest 1848).
      Avatar
      schrieb am 04.06.05 12:59:28
      Beitrag Nr. 8 ()
      Innerhalb meiner Familie wird immer noch gelehrt, dass man nur jemanden aus der gleichen Schicht heiraten darf. Also weder zu hohe Schicht noch zu niedrige Schicht. Wir zählen uns zur Mittelschicht.

      Natürlich habe ich mich nicht daran gehalten! :D

      Meine langjährige Freundin stammt aus der Unterschicht. Vater schwerer Alkoholiker, Mutter eine gutmütige Frau mit einfachem Wesen. Ich bin immer wieder entsetzt, welche Zustände es in dieser Unterschicht gibt. Das war vorher unvorstellbar für mich. Selbstverständliche Dinge wie "Was ist eine Steuererklärung" oder "Wie schreibe ich einen geschäftlichen Brief" sind in der Unterschicht vollkommen unbekannt. Von Goethe und Schiller möchte ich erst gar nicht anfangen. Es stehen nur Dinge wie "gutes Essen" und "viel Bier" im Lebensmittelpunkt.

      Ich mag die Familie meiner Freundin trotzdem, da sie ein gutes Herz haben und liebenswerte Menschen sind!
      Avatar
      schrieb am 04.06.05 15:52:11
      Beitrag Nr. 9 ()
      tut mir leid,
      es wird immer dumme und weniger dumme geben.
      in GB z.b. vor maggie´s zeit, nannten die ungelernten (damals ca 75%) sich stolz workers (hilfsarbeiter), die, wenn es ernst wurde alles zerschlugen, und keiner investierte in moderne technik.
      sie wurden von ihrer gewerkschaft auch immer darin unterstützt.

      das einkommen dort betrug im schnitt weniger als die hälfte in D


      als maggie die regierung übernahm, stellte sie fest, dass in D pro jahr ca 400000 (viehunderttausend) jugendliche eine lehre machten und in GB gerade mal 8000 (achttausend)

      sie schaffte das ab, die macht der gewerkschaft war gebrochen und die eikommen liegen derzeit genau so hoch wie in D.
      Avatar
      schrieb am 04.06.05 16:05:38
      Beitrag Nr. 10 ()
      Wenn Prof. Dr. Franz Walter von "Unterschichten" spricht räumt er nicht eine "Klassengesllschaft" ein? Herrschende Klassen und Unterschichten diese Rhetorik hatten wir doch schon.
      Avatar
      schrieb am 05.06.05 13:16:23
      Beitrag Nr. 11 ()
      # 8,

      Natürlich habe ich mich nicht daran gehalten!

      Schön, das du soziale Barrieren überwinden kannst.:eek::D
      Avatar
      schrieb am 05.06.05 13:22:46
      Beitrag Nr. 12 ()
      In einer Kultur die Herrschaft als die einzig mögliche Existenzform verherrlicht wird es immer Schichtung geben. Auch wenn diese sehr subtil sein kann und nicht nach einwandfreien soziologischen Kriterien meßbar ist, gibt es Herrscher und Beherrschte.
      Avatar
      schrieb am 05.06.05 18:23:35
      Beitrag Nr. 13 ()
      Könnte es nicht sein, dass der Soziolekt, Barrieren errichtet?

      Beispiel: Posting # 8

      Innerhalb meiner Familie wird immer noch gelehrt, dass man nur jemanden aus der gleichen Schicht heiraten darf. Also weder zu hohe Schicht noch zu niedrige Schicht. Wir zählen uns zur Mittelschicht.
      Avatar
      schrieb am 06.06.05 11:30:46
      Beitrag Nr. 14 ()
      #1

      Wo es Ober- und Mittelschichten hat, hats natürlich auch Unterschichten. Also was soll die Aufregung ? :confused:


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