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    Peak Oil und die Folgen (Seite 1277)

    eröffnet am 05.05.10 21:10:24 von
    neuester Beitrag 15.06.24 07:52:02 von
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      schrieb am 16.01.11 15:02:03
      Beitrag Nr. 2.537 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.870.252 von Urlaub2 am 16.01.11 14:30:20Schön wäre es, Urlaub,
      wenn die Landwirte auf der Gewinnerseite wären.
      Aber leider explodieren bei denen auch die Kosten:
      insbesondere das Hybridsaatgut, das viele heutzutage jedes Jahr kaufen müssen, um ausreichende Hektarerträge zu erreichen, führt viele Landwirte in den Schwellen- und Entwicklungsländern in die Schuldknechtschaft.
      Ebenso die höheren Ausgaben für Kunstdünger, Pestizide, Herbizide, Bewässerung und Treibstoffe.
      Viele Landwirte in den Emtwicklungsländern werden enteignet durch Landgrabbing, durch Großanbau von Biospritkulturen (betrieben durch Agrar-Großkonzerne) und durch eine stürmische Urbanisierung mit ihrem extremen Flächenbedarf.
      Und nicht zuletzt die agressive Subventionspolitik der USA und der EU im Agrarbereich zerstört viele Existenzen in der Lndwirtschaft der Entwicklungsländer.
      Weiterhin werden viele Landwirte in etlichen Regionen Opfer eines starken regionalen Klimawandels. Die hot spots dieser Entwicklung sind das Aralseegebiet, Pakistan, Teile Indiens, Argentinien und Südbrasilien (Rio Grand do Sul), Südwest-USA (Great Plains), Ostafrika (von Somalia über Kenia bis Mosambique), Südafrika (Sambia bis RSA), südsaharische Sahelzone, Spanien, Nordostchina und einige andere Gebiete. Dort werden die klimatischen Verhältnisse dramatisch schlechter, meist infolge von immer längeren und häufigeren Dürren.
      Und auch in Russland und Australien haben viele Landwirte eine kompltte Ernte verloren oder zum großen Teil verloren. Bei den Fremdkapitalkosten, die viele Landwirte heute haben eine existenzvernichtende Angelegenheit. Denn die notwendige Mechanisierung führt sie in die Abhängigkeit von Banken. Die Landwirte, die in Handarbeit säen und ernten gehören ohnehin zu den armen Bevölkerungsschichten. Also sowohl die teure Mechanisierung als auch die Nicht-Mechanisierung führen viele Bauern in Armut oder finanzielle Abhängigkeit.


      Und wir würden wohl kaum die extremste Landflucht der Menschheitsgeschichte haben mit durchschnittlich 1,2 bis 1,4 Millionen zusätzlichen Stadtbewohneren weltweit PRO WOCHE, wenn es den Landwirten glänzend ginge.
      Das Gleiche trifft auch auf viele Fischer zu.
      Hauptsächlich die großen Agrarkonzerne und Biotec-Firmen profitieren von der Entwicklung. Kleinbauern sind sehr oft die Verlierer. Trotz höherer Agrarpreise.
      Avatar
      schrieb am 16.01.11 14:30:20
      Beitrag Nr. 2.536 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.869.379 von Looe am 15.01.11 23:12:15Hier nochmal Thema Rettungsschirm:

      http://www.mmnews.de/index.php/wirtschaft/7122-euro-krise-br…

      Damit wird die EZB entlastet, die Gelddrucken nicht so mag...

      ;)

      Auch steigende Nahrungsmittelpreise sehe ich gar nicht so negativ.
      Ich habe gestern im Fernsehen einen Bericht über thailändische Reisbauern gesehen, die früher arme Schlucker waren.

      Heute verdienen sie sehr gut und bauen ihre Flächen weiter aus.
      Das Ergebnis ist, daß Thailand heute der weltweit größte Reisexporteur ist und Asien und auch uns, wenn wir es wollen, versorgen kann.

      Ähnlich wie Öl waren z.B. Weizen und Reis früher viel zu billig.

      Und bei Öl müssen wir bekanntlich ja nur auf Erdgas/Biogas umsteigen.

      Weil wir das nicht machen, gibt es noch eine Ölkrise...

      Ich bin und bleibe Optimist.

      :laugh:
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      Avatar
      schrieb am 16.01.11 01:34:18
      Beitrag Nr. 2.535 ()
      Die "Ernährungsfrage" wird auch in der Brigitte thematisiert, mit dem einfachen und deswegen sinnvollen Lösungsansatz "weniger Fleisch essen" - wie ich hier auch propagiert habe:

      Fleischkonsum: 17 Gründe, weniger Fleisch zu essen
      http://www.brigitte.de/gesellschaft/politik-gesellschaft/fle…
      Avatar
      schrieb am 15.01.11 23:12:15
      Beitrag Nr. 2.534 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.869.307 von Triakel am 15.01.11 22:20:33 Die Ernährungsfrage ist weitaus gravierender als das Problem der zukünftig einbrechenden Ölexportmengen, wobei natürlich beide Probleme zusammenhängen.

      Klar doch...erst kommt das Fressen, dann die Mobilität, könnte man in Abwandlung eines bekannten Zitats sagen. Da kann man nur mit Karl Valentin hoffen, daß es in Zukunft nicht so schlimm wird, wie es heute schon ist.:cry:
      Nun .. ich bin ja Zwangsoptimist (das sind die, die keine Alternative haben :D) und hoffe, daß das alles nur ein schlechter Traum ist.
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      schrieb am 15.01.11 22:20:33
      Beitrag Nr. 2.533 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.869.230 von Looe am 15.01.11 21:49:34Hallo Looe,
      Indien wird etwa in 20 Jahren wohl nur noch die Hälfte seiner dann 1,4 bis 1,5 Milliarden Menschen ernähren können.
      Gründe hatte ich hier schon genannt:
      -Erschöpfung der nicht regenerierbaren Wasserressourcen,
      -grassierende Landflucht durch dieses Wasserproblem und durch die Schuldknechtschaft vieler Bauern durch teure Hybridsaaten und immer teureren Kunstdünger,
      -Verluste an Ackerböden durch Überbauung, Versalzung, Austrocknung, Erosion,
      -Rückabwicklung der Mechanisierung der Landwirtschaft, die mittlerweile auch in Indien begonnen hat, infolge der unbezahlbaren Preise für Treibstoffe,
      -Mangel an Phosphor und Kali...
      usw.
      Eventuelle Folgen des Klimawandels (Trend zu kürzeren Monsunzeiten und heißeren Frühlingsmonaten - wie in den letzten Jahren) sind in dieser Betrachtung noch nicht einmal enthalten, da schlecht prognostisch einzuschätzen.
      Ägypten kann schon heute seine Bürger nur zu 50% ernähren, Großbritannien zu knapp 60%, Japan zu 40%, Südkorea zu 5% usw...
      Das alles funktioniert nur durch einen Weltagrarmarkt, der zumindest für zahlungsfähige Länder noch halbwegs genügend Exportlebensmittel bereithält.
      Aber die Länder mit Agrarüberschüssen verwenden einen immer größere Teile der Ernte für Biosprit oder werden selbst zu Opfern regionalen Klimawandels - wie z.B. Argentinien, Russland oder der Südwesten der USA. Die Menge der auf den Weltmarkt (grenzüberschreitend) kommenden Lebensmittel wird sich schrittweise verringern, die Importnotwendigkeiten von immer mehr Ländern werden sich sprunghaft erhöhen.
      Die Milleniumsziele der UNO werden sich in Staub auflösen. Die Ernährungsfrage ist weitaus gravierender als das Problem der zukünftig einbrechenden Ölexportmengen, wobei natürlich beide Probleme zusammenhängen. Aber die stark zurückgehende Ölverfügbarkeit für ca. 90% der Weltbevölkerung ist nur eines von mehreren Problemen, die die Ernährungslage verschärfen werden.
      Die jetzigen Preisanstiege auf dem Weltagrarmarkt sind nur ein Bruchteil dessen, was auf die importabhängigen Länder zukommt. Und damit indirekt auch auf die nicht importabhängigen Länder, weil Turbulenzen auf den Agrarexportmärkten auch die Agrarbinnenmärkte nicht völlig unbeeinflusst lassen.
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      schrieb am 15.01.11 21:49:34
      Beitrag Nr. 2.532 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.868.883 von Looe am 15.01.11 18:58:54Zu futtern gibt`s auch bald nicht mehr genug:

      http://www.msnbc.msn.com/id/41062817/ns/business-consumer_ne…

      "Global food chain stretched to limit" Nahrungsmittelinflation in Indien über 17 %.

      Wird langsam ungemütlich.
      7 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 15.01.11 18:58:54
      Beitrag Nr. 2.531 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.867.114 von Friseuse am 15.01.11 01:00:00Mein Freund S. sagt sei schlau, bleib dumm und das hat was, manchmal halt nicht, dann war es zu dumm

      Der war gut ! Haste noch so einen :laugh:

      Aber im Ernst, liebe Freunde der Peak-Theorie. Ich habe einen neuen Peak ausgemacht, Zink und Blei, die hatten wir bis jetzt noch gar nicht auf dem Radar, oder ?

      Hier die Info:

      Hendrik (Rik) M. Visagie, MBA -- Mining Analyst at Octagon Capital Corporation in Toronto, Canada.
      Zinc, Lead Mine Closures Seen As Reserves Age

      Zinc and lead mines globally will close in the next five years due to aging resources, so miners need to ramp up new projects to prevent a shortfall in supply, said Santiago Zaldumbide, chief executive Xstrata Zinc.

      Xstrata estimates 1.9 million metric tons of zinc mine capacity and 0.5million tons of lead capacity will close globally by 2016. It Forecasts (only) 800,000 tonnes worth of new zinc projects and 150,000 tonnes of new lead projects will appear by 2016.

      "With expected mine closures, the zinc industry will need to develop about seven million tonnes of new mine capacity by 2020 and about 14 million tons by 2025 in order to meet expected demand," Zaldumbide said.

      Xstrata plans to double McArthur River Mine production capacity and close Brunswick zinc mine (produces 4% of the world’s zinc) in Canada by March 2013.

      Comment: We forecast a zinc shortage will develop over the next few years as old mines close and demand returns to historical levels outside of China...e.o.m.

      Nun, da bin ich ja beruhigt, die Peaks gehen uns nicht aus. Ins Depot gehören also auch Zink- und Bleiaktien. :laugh:

      Gruß Looe
      8 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 15.01.11 12:47:08
      Beitrag Nr. 2.530 ()
      Traurig, aber wahr, da wir selbst das Problem sind, verschärft Menschlichkeit das Problem.
      Anders formuliert, mit jedem Menschen, der es schafft, ein einigermaßen komfortables Leben zu führen wie wir, sprich faire Umverteilung (und Milliarden wollen das verständlicherweise), verschärft sich das Kernproblem, die Begrenztheit der Ressourcen. Zu viel Mensch, auf einem kleinen Planeten...
      Aber auch das ist nur eine Momentaufnahme, man schaue sich die wechselvolle Geschichte des Planeten an. Natürlich wird irgendwann wieder ein Asteroid einschlagen und natürlich wird wieder ein Mega-Vulkan ausbrechen (der Yellowstone z.B. ist längst überfällig), natürlich verfügen immer mehr Menschen über immer desaströsere Waffen und natürlich wird es irgendwann eine Pandemie geben. Völlig naiv die Vorstellung, ausgerechnet Homo sapiens würde nie aussterben, 99,9% aller je existierenden Organismen sind ausgestorben und sterben aus.
      All das relativiert sich, da uns 1. ohnehin das persönliche Sterben erwartet, 2. wir bis dato vermutlich die günstigste Lebensphase (Deutschland, Ölversorgung) erwischt haben und 3. uns mit guter Wahrscheinlichkeit das Aussterben unserer Specie nicht tangieren wird (es sei denn, der Yellowstone geht bald hoch oder eine Reinkarnation des Bärtchenträgers kommt in den bevorstehenden schwierigen Zeiten in einer atomar bewaffneten Nation an die Macht oder...)
      Avatar
      schrieb am 15.01.11 11:40:24
      Beitrag Nr. 2.529 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.867.466 von Triakel am 15.01.11 10:03:33Moin Triakel, die sich für demonstrative Menschlichkeit haltenden Zweibeiner kenne ich auch. Nehmen wir den Spezialfall mit geheiztem Keller mit zwei Kühltruhen in einem überreichlich großen Häuschen, die christliche Besserdarstellung bei fetten Alterseinkommen wird mit aller Selbstverständlichkeit auch noch für toll verkauft. An Käsi und Almosen für die moralische Erbauung kein Mangel, klasse.

      Für diese Klientel ist die asiatische Selbsthilfe aus dem Hungerelend ein echtes Problem, es geht über steigende Preise an den eigenen Beutel. Für die besondere Gutherzigkeit wird für die Aufnahme von Roma gebetet, halt da wo selbst nicht gewohnt wird.

      Was soll ich da noch sagen, schreiben, denken:confused:

      Eine Lehre ist die von erfolgreicher Selbsthilfe, Chinesen und Inder sind auf einem guten Weg.

      Benachteiligte Regionen hat es schon immer gegeben, in Zukunft gibt es quasi mehr an natürlicher Benachteiligung. Dabei ist der westliche Allmachtsglaube unausrottbar, was wieder nicht gut gehen wird und noch nie gut war.

      Die Abarbeitung von Selbstüberschätzung gehört zum Sterben, der mangelnde Lerneffekt zum Leben. Im Zweifel fällt auch menschliche Entwicklung auf Versuch und Irrtum zurück, mit Planung hat sich oft wenig.

      Situationen ohne Chance kultiviert ein normaler Mensch nicht so wie wir, der blendet lieber aus und lebt für sich besser in der Gegenwart. Und überhaupt ist Denken masochistisch,Leben macht Spaß:D

      Mein Freund S. sagt sei schlau, bleib dumm:laugh: und das hat was, manchmal halt nicht, dann war es zu dumm:(

      Tja, Ende Banane:( bin ganz, ganz traurig:(
      Avatar
      schrieb am 15.01.11 11:20:26
      Beitrag Nr. 2.528 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.867.466 von Triakel am 15.01.11 10:03:33Korrektur:
      "Anthropozän" ist natürlich die richtige Schreibweise für das jetzige Erdzeitalter.
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