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    Peak Oil und die Folgen (Seite 862)

    eröffnet am 05.05.10 21:10:24 von
    neuester Beitrag 09.05.24 20:49:47 von
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      schrieb am 17.04.12 19:27:12
      Beitrag Nr. 6.684 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.047.400 von Triakel am 17.04.12 08:53:54Ihr seid in die Verllgemeinerungsfalle getappt, in die fast alle Menschen tappen.

      Hallo Triakel,

      Das glaube ich kaum, ich tappe selten in Fallen . Aber wie Algol schon schrieb, man kann nicht in jedes posting seine komplette Lebensanschauung einbauen.
      Mir ging es in diesem posting primär um den "Verlust an Demokratie bzw. demokratischen Rechten"
      innerhalb einer Generation....also einer verhältnismäßig kurzen Zeitspanne. Das hat ausnahmsweise mal nix mit Peaköl..Peak-Wasser, Peak-Gas, Peak-Wald , Peak-Natur , Peak-Luft und was sonst noch alles so peakt zu tun, sondern mit einem Stück "Lebensqualität", das wohl auch schon "gepeakt" hat, wenn man so will...daraus könnte man ebenso eine Exponential-Kurve zeichnen und den Eintritt der 3. Diktatur auf dt. Boden ziemlich exakt berechnen, so wie man ja auch die Übervölkerung Äthopiens heute schon berechnen kann, bzw. den Exportstopp vom russischem Öl .
      Das mag für Dich eine völlige Nebensächlichkeit sein, weil Du innerhalb einer funktionierenden Demokratie geboren wurdest und die sog. "guten" alten Zeiten" , weder in West noch in Ost nicht mehr kennengelernt hast. Für mich ist es das nicht, vermutlich wohl auch deshalb nicht, weil ich ein paar Jahre ( oder Jahrzehnte) mehr auf dem Buckel habe und die Vergangenheit zumindestens aus hautnahen Erzählungen noch sehr gut kenne.
      Und ich reagiere auch heute noch mit völligem Unverständnis über die große, vorherrschende Gleichgültigkeit der jüngeren Generation in Sachen Demokratie-Abbau und Verlust.
      Mag ja durchaus sein, daß ein Leben ohne billiges Öl ziemlich beschissen ist... ein Leben ohne Rechtsstaatlickeit unter Polizei-Terror ist vermutlich noch 2 x ungemütlicher, auch wenn das Öl noch nicht ausgegangen ist. :cry:
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      schrieb am 17.04.12 17:12:22
      Beitrag Nr. 6.683 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.050.181 von Triakel am 17.04.12 16:55:33Die ganzen Energieanalysten (z.B. Frau Kämpfert, die bei keiner Talk-Runde zu dem Thema fehlen darf) durchschauen diesen Zusammenhang leider überhaupt nicht. Oder sind zu feige, ihn der Öffentlichkeit zu offenbaren.


      Interessanter Gedanke, vielleicht will man ja Panik vermeiden.
      Andererseits, wie formulierte Einstein so trefflich, 2 Dinge sind unendlich groß, das Universum und menschliche Dummheit, beim Universum war er sich nicht sicher...
      Eine 3. Erklärung wären noch psychologische Selbstschutzmechanismen, ähnlich wie viele Menschen Heilskonstrukte benötigen, um die eigene Sterblichkeit zu "überwinden".
      Die Konsequenzen der Realität sind einfach derart erschreckend, dass man sie unter Ausschaltung des logischen Denkvermögens ignoriert/verdrängt/beschönigt.
      Avatar
      schrieb am 17.04.12 16:55:33
      Beitrag Nr. 6.682 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.049.864 von Aurisa am 17.04.12 16:04:56Tja, bisher wurde die Situation immer noch durch Newcomer wie Kasachstan, Renaissance von Aserbaidschan, Angola, Sudan usw. gerettet. Und vor allem durch den enormen entgegengesetzten ELM-Effekt von Russland (ansteigende Förderung seit 1998 und Rückgang des Eigenverbrauchs gegenüber den 1980er Jahren). In dieser Dimension war Russland ein absoluter, glücklicher Ausnahmefall.
      Aber nun scheint sich Russland doch endgültig am (Zweit-)Fördermaximum zu befinden und der Eigenverbrauch steigt wieder langsam an, und die anderen Newcomer zeigen auch kaum noch eine Steigerungsdynamik.

      Neue Newcomer von Bedeutung sind jedenfalls im konventionellen Bereich nicht in Sicht. Kaum jemand, der jetzt noch als Retter einspringen könnte.
      Allenfalls vielleicht noch Brasilien, wobei dort die gesamte zusätzliche Menge durch die sehr dynamische Eigenbedarfsentwicklung absorbiert wird und nicht den Weltexportmarkt entlastet.
      Und Kanada mit seiner ansteigenden Teersandproduktion aber abnehmenden konventionellen Förderung wird auch nie ein Exporteur von überragender Bedeutung werden. Zumal Kanada eines der wenigen OECD-Länder mit deutlich ansteigender Bevölkerung ist und damit mit steigendem Eigenbedarf.
      Die liegen ja gerade mal bei 1 mb/d Nettoexportmenge.

      Der Artikel auf Telepolis ist wirklich von hervorragender Qualität, beleuchtet er doch das Problem der Exportmengen, die viel schneller abnehmen, als die Gesamtförderung. Und die zum Nullpunkt absinken, während noch immer relativ viel gefördert wird. Oder z.B. im Falle von Großbritannien wie schon vorher in anderen Ländern (China, Indonesien) in den "negativen Bereich", also den Netto-Importbereich, übergehen.

      Deshalb wird ja die Gesamtexportmenge weltweit in 20 Jahren nur ein Bruchteil der heutigen Menge ausmachen - bei noch mehr Ländern, die von Exporteuren zu Importeuren geworden sind.
      Die deutlich geringere Menge an Weltexportöl muss also zudem von mehr importabhängigen Staaten und vor allem mehr Menschen geteilt werden.
      Die ganzen Energieanalysten (z.B. Frau Kämpfert, die bei keiner Talk-Runde zu dem Thema fehlen darf) durchschauen diesen Zusammenhang leider überhaupt nicht. Oder sind zu feige, ihn der Öffentlichkeit zu offenbaren.

      Und der Einbruch bei der UK-Gasförderung von über 20% in einem Jahr ist ebenfalls heftig. Vermutlich ist die Prognose von Zittl, dass dei EU-Gasförderung bis 2035 um 70% absinkt, noch tendenziell optimistisch.
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
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      schrieb am 17.04.12 16:33:36
      Beitrag Nr. 6.681 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.049.864 von Aurisa am 17.04.12 16:04:56Danke Aurisa,

      ein sehr guter und aufschlussreicher Link!

      Die Situation ist so eindeutig, dass man sich wirklich fragt, warum so wenige Menschen die Zusammenhänge begreifen, ein Staat nach dem anderen erreicht den Peak, wird vom Exporteur zum Importeur. Seit vielen Jahren wird weniger neu gefunden, als verbraucht wird. Und das, was noch gefunden wird, ist immer unzugänglicher, teurer, nur mit hohem (auch Energie)Aufwand zu fördern.

      Beim Gas (wie letztlich bei jeder Ressource) ist die Situation mit kleiner Zeitverzögerung analog.

      Gleichzeitig benötigt unsere immer komplexere Zivilisation und immer mehr Menschen immer größere Mengen bezahlbarer Energie-Überschüsse.

      Alternativen zum billigen, energetisch unerreichten Öl-nicht vorhanden.

      Wer kann da auch nur eine Sekunde denken, es geht weiter wie bisher?
      Avatar
      schrieb am 17.04.12 16:06:19
      Beitrag Nr. 6.680 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.049.864 von Aurisa am 17.04.12 16:04:56P.S:
      Es ging natürlich um die Ölförderung von Großbritannien in dem verlinkten Artikel.

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      schrieb am 17.04.12 16:04:56
      Beitrag Nr. 6.679 ()
      Für viele hier wohl nichts neues, aber wegen der Dramatik des Förderabfalls - und für alle die es vielleicht noch nicht wissen - hier trotzdem der Link:

      http://www.heise.de/tp/artikel/36/36764/1.html

      Rückgang der Ölförderung seit dem Fördermaximum 1999 bis 2011 um 2/3!

      Nur noch ein Drittel der Fördermenge in gerade mal 12 Jahren!

      Das zeigt wie schnell es abwärts gehen kann vom peak-oil-Gipfel.

      Und für die Weltölförderung mag man sich einen derart dramatischen Rückgang lieber gar nicht vorstellen, vor allem wenn man bedenkt, daß die Weltwirtschaft ja schon auf eine bloss stagnierenden Fördermenge mit explodierenden Ölpreisen und Weltwirtschaft- und Finankrisen reagiert...
      4 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 17.04.12 11:38:51
      Beitrag Nr. 6.678 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.047.400 von Triakel am 17.04.12 08:53:54@ Triakel,

      du hast natürlich recht, es gibt sehr unterschiedliche Perspektiven, die verschiedenen Staaten betreffend.
      Übrigens nicht nur die verschiedenen Staaten betreffend, sogar die einzelnen Menschen. Selbst in Deutschland fallen die ersten bereits teilweise aus dem Ölzeitalter heraus (Auto, Heizkosten), während andere vermutlich auch ohne Probleme Spritpreise von 10,- € verkraften würden.
      Man kann freilich nicht in jedem kurzen Posting differenziert sämtliche Aspekte erwähnen, mir kam es mehr auf den generellen Trend an und der geht Richtung Osterinsel.
      Denn eins ist klar, Öl u.a. wird es nicht mehr, sondern immer weniger geben und die Übernutzung von Anbauflächen, Erosion etc. kann sich auch nur verschlimmern. Letztlich bedeutet das zu viel Mensch auf einem begrenzten, zunehmend ausgebeuteten und unkontrolliert veränderten Planeten und da nicht der Mensch die Naturgesetze überwindet, sondern er ihnen letztlich ausgeliefert ist, bedeutet das zunehmend Verelendung, Hunger, Tod.
      Dass das in Ägypten oder Äthiopien schneller und massiver passieren wird, als in Katar oder Neuseeland ergibt sich aus den Rahmenbedingungen.
      Letztlich ist auch der Trend "Osterinsel" zu pauschal formuliert.
      Denn die Menschheit wird wegen dieser Problematik (Ressourcen, Umwelt) voraussichtlich nicht aussterben, wie die Osterinsulaner.
      Aber sie wird mit absehbar hoher Wahrscheinlichkeit einen schlimmen Rückschlag erleiden, was den Lebensstandard und die überlebensfähige Anzahl Homo sapiens betrifft.
      Aussterben wird die Menschheit voraussichtlich beim nächsten Asteroiden-Impact, Mega-Vulkanausbruch oder Extremklima (es gab z.B. eine geologische Phase, da war der gesamte Planet eisbedeckt).

      @ Looe

      DDR 2.0 ist gar nicht meine Hauptsorge.
      Das schlimmste Regime, was es je gab, wurde in schwierigen Zeiten demokratisch gewählt.
      Und die vor uns liegenden Zeiten werden sehr viele Menschen als extrem schwierig erleben.
      Schau dir an, welche Parteien bereits heute, wo der eigentliche Zivilisations-Kollaps noch kaum spürbar ist, zulegen.
      In Deutschland ist das momentan noch vergleichsweise harmlos, eine fast inhaltsleere Nicht-Partei (Piraten) mit typischen, wie weltfremden Gutmenschen-Ideen gewinnt plötzlich massiv an Einfluss.
      Problematischer schon Frankreich, Rechtsradikale (le Pen) und radikale Linke mit absurdesten Vorstellungen zur vermeintlichen Krisenüberwindung (Umverteilen und vor allem Geld ausgeben) gewinnen an Einfluss.
      Noch extremer natürlich in Griechenland, was uns in der Kriseneskalation ein paar Jahre voraus ist.
      Auch hier gilt dasselbe, wie beim Hauptproblem (zu viel Mensch, schwindende Ressourcen), der Hauptfeind sind nicht vermeintliche oder teil-tatsächliche Sündenböcke (Politik, Reiche, "Märkte", Konzerne etc.), sondern das Hauptproblem ist der Mensch an sich (Aggressivität, Schuldzuweisung, Uneinsichtigkeit, Anspruchsdenken).
      Avatar
      schrieb am 17.04.12 09:36:07
      Beitrag Nr. 6.677 ()
      Ergänzung: Bevölkerungsentwicklung Schwedens und Äthiopiens im Diagramm

      http://www.google.de/publicdata/explore?ds=d5bncppjof8f9_&me…
      Avatar
      schrieb am 17.04.12 08:53:54
      Beitrag Nr. 6.676 ()
      Hallo Looe, Hallo Algol,
      von welchem Land sprecht ihr, wenn ihr beurteilen wollt, wie sich die Zukunft darstellt, ob Osterinsel oder DDR 2.0 ?

      Sprecht ihr von Schweden oder Ägypten? Von Kanada oder Äthiopien?
      Ihr seid in die Verllgemeinerungsfalle getappt, in die fast alle Menschen tappen.

      Schweden wird auch zukünftig noch große natürliche Reichtümer für seine wenigen Bewohner pro Kopf bereit halten. Natürlich wird das imjportölbasierte und etwas später das importgasbasierte und noch etwas später das kohlebasierte Energieparadies auch für die Schweden Vergangenheit sein. Aber sie haben alle Chancen, auf bescheidenerer Grundlage ein zufriedenes Leben zu führen, wenn sie sich positiv auf die neuen Verhältnisse einlassen. Natürlich nur, wenn sich nicht Völkerwanderungsströme in vielfachen Millionenmaß auch nach Schweden ergießen. Aber die Hot Spots der Zivilisationskrise sind weit weg von Schweden. Man wird sehen, ob weit genug.

      Äthiopien dagegen hat schon heute seine einst ausgedehnten Wälder zu 95% beseitigt - demnächst wohl zu 100%. Durch seine bergige Topographie herrscht starke Bodenerosion. Größere Binnenseen zur Fischzucht gibt es nicht. Es ist umgeben von anderen Ländern in ähnlich zukünftig immer verzeifelterer Lage. Seine Bevölkerung wird bis 2060 um weitere 150% wachsen, zweieinhalb mal höher als heute. Die schon heute überlasteten natürlichen Ressourcen werden also mit zunehmender Geschwindigkeit weiter erodieren, die letzten intakten landwirtschaftlich zu nutzenen Flächen einer starken Degradation unterliegen, nicht mehr aufgepäppelt durch künstlichen Dünger und Mineraldünger.
      Man könnte sagen, alleine für Äthiopien gilt: Osterinseln mal 100. In direkter Nachbarschaft weiterer hundertfacher Osterinseln (Ägypten, Somalia, Sudan usw.)
      Für Schweden gilt: weder Osterinseln, noch erst recht nicht DDR 2.0. Denn die DDR lebte ebenfalls im fossilen Energieozean, vermochte nur nicht so viel draus zu machen, wie andere Energieozeannutzer.

      Merke: auf Differenzierung kommt es an!
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 17.04.12 07:38:30
      Beitrag Nr. 6.675 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.046.713 von Looe am 16.04.12 23:16:23Ein Vertreter des sinnentleerten Kapitalismus ist der Lobbyist und Industrievertreter Arbeitgeberpräsident Dr. Dieter Hundt. Es stört Ihn schon wenn sich Mütter um Ihre Kinder kümmern. Er bevorzugt eine schnelle Abschiebung der Kinder in die Krippe und Mütter ans Fließband.
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