Timburgs Langfristdepot - Start 2012 (Seite 4601)

[web_held]

Antwort auf Beitrag Nr.: 49.070.492 von Timburg am 14.02.15 11:00:40

Habe diese lediglich an dich gegeben weil du der Threadersteller bist und ich dachte der ein oder andere könnte beim besprechen auf Werte stoßen die er evtl. In sein Depot aufnehmen könnte.


Sollte lediglich eine nette Geste sein.


P.S. Sch**** Gladbach

[investival]

Antwort auf Beitrag Nr.: 49.071.506 von FMath am 14.02.15 14:21:59

Hallo FMath,

dann hoffe ich mal inständg und bin mal guter Hoffnung, dass Du standhaft der sicher mal vakanten Versuchung widerstehen wirst, unwiderstehliche Finanzderivate zu kreieren; vl. war Dir Dein Vater da ja der richtige Fingerzeig ...

>> Man wird dort auch komisch angeguckt, wenn man sagt, dass man sich gut vorstellen kann, später man bei einer großen Versicherung/Bank zu arbeiten. <<
Wobei man schon sagen muss, dass Banken+Versicherungen resp. deren Lobbyisten in den letzten 15 Jahren im Verein mit den Politikern und zunehmend auch den Gerichten in Dtld. alles taten, um den Michel von Aktien fern zu halten und in Schuldpapiere jedweder Art zu lotsen. – Um nicht falsch verstanden zu werden: Daran gebe ich der Politik in ihrem trivialen Ansinnen ihre Schuldverschreibungen überall günstig (mehr Nachfrage = niedrigere Schuldzinsen) unterzubringen die Hauptschuld.

Das Aktieninteresse war in Dtld., sicher auch infolge ungenügender wenn nicht gar obsoleter Wirtschaftslehre in den Schulen, noch nie besonders ausgeprägt. Es gab auch immer schon Phasen "zum Abgewöhnen", oder vermeintlich langfristig besserer Alternativen als die der Beteiligung an guten Unternehmen (z.B. Gold in den 70ern), aber bis zur Telekom-Emission hat man, Banken wie Politiker wie Gerichte wie Medien, sich immerhin dann+wann bemüht.
Sogar der sonst (nicht nur) von mir kritisierte ex-BMF Eichel hat noch sein Scherflein mit einer ab 2004 endlich ausgefeilten Besteuerung, in der Banken die G/V-Verlustrechnung für Privatanleger automatisieren mussten, beigetragen. – Was 2009 von seinem Nachfolger ohne Not mit unsäglicher Begründung kassiert und ausgerechnet Aktien betreffend ins Diametrale verkehrt wurde. Da dürften sich nicht wenige dem Knüppel von Doppel- und Inflationsbesteuerung nebst esklusiv eingeschränkter Verlustverrechnung auch ganz bewusst der Aktienanlage entziehen und entzogen haben.

Allerdings erinnere ich mich auch noch an den Aufschrei, als Eichel im Millenniumscrash mal eine 15%ige Abgeltungssteuer einführen wolle (für Aktien war sogar ½ davon im Gespräch) – und das Ausbleiben desselben im Vorfeld der Einführung einer 25%igen 5 Jahre später (man begnügte sich damit, Steinbrück von seinen 30 % herunter geholt zu haben) ... Wahrscheinlich ging's den Anlegern vor Lehman zu gut, und es waren schon zu viele mit Kreditderivaten aller Art regelrecht sediert – incl. der 'Aktionärsschützer', in deren Postillen solche Derivate häufiger diskutiert wurden als Aktiengesellschaften. [Und Steinbrück wurde angesichts haussierender Aktienmärkte dann wohl selbst gierig, oder, vl. treffender: neidisch]
Auch der gemeine deutsche Anleger mit seiner Zins- und Garantiegier trägt also Schuld an den dräuenden individuellen wie volkswirtschaftlichen Konsequenzen der in Dtld. bereits stark erodierten Beteiligung an Produktivvermögen.

– Umso mehr Anerkennung denjenigen, die das Heft dennoch in ihre Hand nehmen, Eigenverantwortung übernehmen wollen anstatt sich auf Umverteilung bzw. dessen ökonomischen Erfolg zu verlassen. [Wobei ich inständig hoffe, dass es nicht wieder wie vor knapp 20 Jahren die nun ständig neuen Höchststände sind, die das bewirken]

Das hat es verdient, unterstützt zu werden; auch in diesem thread, wie bereits schon geschehen.
Und wenn sich (hier) die Jüngeren, auch in schwierigeren Zeiten, gegenseitig unterstützten wollen (und können), umso besser.

[FMath]

Antwort auf Beitrag Nr.: 49.068.521 von Timburg am 13.02.15 21:25:15

Hallo Timburg und an alle anderen hier,

Das ist hier ja echt ein super Gesprächsklima so wie ich es auch schon beim mitlesen erfahren habe. Das ist nicht selbstverständlich, wenn man sich mal in anderen Foren umschaut.
@Timburg:
Dass das mit den Verdopplern ein Spaß war, war mir durchaus klar
Die deutsche Post fand ich auch mal interessant, allerdings bin ich (noch) nicht so ein Fan von deutschen bzw. europäischen Werten. Da fällt es mir in Übersee wesentlich leichter tolle Unternehmen zu finden, allerdings kann sich das natürlich auch ändern, was vielleicht gar nicht so schlecht wäre.

@Linkshänder:
Bis jetzt ist es Mathematik mit Wirtschaft als Nebenfach, allerdings werde ic den Master sehr wahrscheinlich in Finanzmathematik machen.
Ja da stimme ich dir zu, dass man das meinen könnte. Ein Wirtschaftsprofessor hatte mal in einer Vorlesung gefragt, wer denn schon mal eine Aktie oder ähnliches bessesen hat oder besitzt. Von 800 Studierenden (war ein Kurs mit anderen Studiengängen) haben vielleicht 5 die Hand gehoben. Man wird dort auch komisch angeguckt, wenn man sagt, dass man sich gut vorstellen kann, später man bei einer großen Versicherung/Bank zu arbeiten. Von daher wundert mich da nichts mehr.

@Dividendenabstauber:
Was gefällt deiner Frau denn nicht an dem Depot, wenn ich fragen darf bzw. was würde sie denn am liebsten mit dem Geld stattdessen machen?
Solche Einstellungen kenne ich auch von vielen. Meistens sind das aber Personen, die sich mit der Materie nicht auseinandergesetzt haben und dann gleich alles verteufeln.

Mein Vater beispielsweise hat sich 2007 Zertifikate mit 10% Rendite auf den DAX andrehen lassen (keine zu große Summe), die allerdings nicht ausgezahlt wurden, da der Emittent pleite war oder der DAX gefallen war, so genau kenne ich den Zusammenhang nicht.
Er behauptet heute noch, dass es eine totsichere Sache war und ihm natürlich keine Schuld trifft, obwohl er sich damit gar nicht auskennt.
Seitdem wird alles zum Thema Börse in einen Topf geschmissen und als Zockerei abgetan

[Larry.Livingston]

Antwort auf Beitrag Nr.: 49.067.894 von Lennypenny am 13.02.15 20:14:24

Mein Beileid! Ich habe eine Zeitlang in Trier-Süd gewohnt und kann nur dazu sagen, dass man sich am Besten von Mittwochs Abends bis Dienstags Morgens in der Wohnung einschließt. Vor allem die Fußgängerzone ist zu meiden! Diese wurde wohl dieses Jahr wieder fürs "Feiern" eröffnet. K.A. wie das wohl grad abgeht, ist die letzten Jahre jedenfalls ziemlich aus dem Ruder gelaufen...
Ich fahr dieses WE überall hin, nur nicht nach TR.

Karneval geht einfach gar nicht. Die Eintracht und deren Anhänger auch nicht. HSV dagegen schon.

[Timburg]

Und da die letzten Tage ziemlich viel über Apple bzw. Tesla diskutiert wurde, hier mal die beiden im Doppelpack in einem aktuellen Artikel:

http://www.wiwo.de/unternehmen/it/geruechte-um-elektro-auto-…

[Timburg]

So, kurze Pause vom Samstagsputz - beim anschließenden Gepäck machen für Venedig bin ich ja außen vor.

Web_Held hat mich vor paar Tagen gebeten, meine Meinung zu den empfohlenen Werten eines Börsenbriefs zu äußern. OK, bleibt sein Geheimnis warum er gerade mich ausgesucht hat - gehöre ja zur PR-Abteilung des Threads und nicht zum Research-Team.

Nachdem wir alle seine Depotaufstellung kennen, war ich natürlich gespannt was er da wohl auf Lager hat. Überraschung, scheint keiner dieser marktscheierischen Artgenossen zu sein. Werde jetzt auch keinen Namen nennen nicht dass es als Schleichwerbung ausgelegt wird.

Da wären als erstes mal Bristol-Myers und Glaxo. Erstere wurde hier zwar seltener erwähnt, aber zumindestens wenn GSK künftig einschlägt kann keiner behaupten er wäre nicht darauf hingewiesen worden. War ja schon X-mal Thema hier.

Dann eine Meredith, WKN 855421, DR von 3,4% mit Erhöhung seit 22 Jahren. Pay-out Ratio bei 40%. Klingt gut, falls da jemand einen Blick drauf werfen will. Ich bin ja mit meinem Axel ja schon in der Richtung aufgestellt. Und mit der Kursentwicklung in den letzten Wochen auch mehr als zufrieden.

Dann wäre da noch der Spielzeughersteller Mattel mit DR 5,6% für den ich selber - keine Ahnung warum - mich noch nie so richtig erwärmen konnte. Ist aber auch klar, bei max. 50-60 Werten im Depot bleiben paar zehntausend auf der Strecke.

Und als letztes wird da noch ein Digital Realty Trust mit 4,5% DR empfohlen. Ein mir bis dato total unbekannter Wert, aber vlt. hatte den schon mal jemand auf dem Radar.


Mal ehrlich gesagt; wenn man sich in den richtigen Foren/Boards/Finanzseiten umsieht dann findet man derart viele interessante Empfehlungen, dass ich persönlich mir nie so einen Börsenbrief als Abo zulegen würde. Kochen im Endeffekt auch alle nur mit Wasser.

VG Timburg

[Timburg]

Einen schönen guten Morgen in die (erweiterte) Runde,


@Timburg

Keine Sorge, wir bleiben der konservativen Linie treu.

Nur Dickschiffe und Aristrokaten haben auch keine 100%- tige Garantie. Und nur mit diesen eine Anlagestrategie zu fahren gehts auch nicht.

Nicht jeder kann im Monat 500€ o. 1000€ reinbuttern.

Nun, um die konservative Linie mach ich mir überhaupt keine Sorgen. Zumindestens um meine. Obwohl man schon sagen muss - die aktuellen Neuankömmlinge haben es schon etwas schwerer als seinerzeit Alex, Pen, Vogsve & Co. Damals war der Diskussionsschwerpunkt ja wirklich fast ausschließlich auf Divi-Dickschiffe beschränkt. OK, garniert mit meinen üblichen Abstechern zu Praktiker, Windreich & Co.

Rückwirkend kann man nach 3 Jahren zu recht behaupten - keine schlechte Entscheidung. Die Wahrscheinlichkeit, mit einem KOMOCL-Vertreter auf die Schnauze zu fallen war wesentlich geringer als im Small-Cap-Bereich, wo man wirklich Stockpicking betreiben und ein glückliches Händchen haben musste.

Was in der Vergangenheit gültig war muss aber nicht automatisch in die Zukunft weitergeschrieben werden, darum auch unser verstärkter gemeinsamer Blick über den Tellerrand. Welcher mir gestern von einem alten Bekannten wieder mal erweitert wurde. Aber, wer Augen hat kann sehen, ist mittlerweile - zwar ohne einzelne Erklärungen wie per BM - auch öffentlich als Liste ausgelegt. Werde da mal den einen oder anderen Wert hier nochmals zur Diskussion stellen.

Um aber nochmals zu den monatlichen Beträgen zurückzukommen; klar ist es nicht jedermanns Sache - speziell in jungen Jahren - gleich 500-1000€ abzuzweigen. Ansonsten müsste man unsere Devise "sparen ist schön und gut, aber leben muss man jetzt" fallenlassen.

Kann aber jeder seinen Sparrechner anwerfen und schaun, was in 40 Jahren z.B. mit 300€ passiert. Sollte für ein junges Pärchen allemal machbar sein, so einen Betrag zu sparen. 640.000€ bei einer angenommenen Rendite von 8% vor Steuern sollten auch in 40 Jahren eine Summe sein welches als gutes zusätzliches Polster dient. Wobei man diese 300€ mit der Zeit ja um den einen oder anderen Betrag aufstocken kann.

Wichtig ist allein die Disziplin, und da nicht nur Kuerni, sondern wir alle mal voreilig handeln, kann ich da nur auf Bulli`s Sparpläne zurückkommen. Ist der iedale Weg für diese Summen bzw. für dieses Alter. Weil man da regelrecht "gezwungen" wird, diszipliniert jeden Monat den Betrag anzulegen, automatisch den Cost-Average-Effekt mitnimmt und sogar mit 300€ in z.B. 6 Werte x 50€ diversifizieren kann.

Natürlich ist es nicht so spannend wie meine monatlichen Entscheidungsfindungen was denn als erstes drankommen soll, auf der anderen Seite wollen sich viele ja auch nicht täglich mit Börse & Co. beschäftigen und finden so den goldenen Mittelweg. Ist auf jeden Fall eine Überlegung wert.


So, mit all der Aufregung fast vergessen, heute wollen wir doch im hohen Norden einen Punkt mitnehmen - also legen wir uns auf ein 1:1 fest.

Schönen Samstag @all
Timburg

[Betterway]

Antwort auf Beitrag Nr.: 49.068.620 von Lennypenny am 13.02.15 21:33:53

Hmmh, klar hat man nicht den Einblick um immer die "richtigen" auszuwählen, dennoch, sind dies alteingesessene Unternehmen, mit enprechender Kapitalsdecke, damit meine ich ja nicht allein Bauunternehmen, war nur ein Beispiel, stellt sich meist heraus, dass sie auch nach eineme Crash, noch zu den Gewinnern zählen. Gruß B.

[Lennypenny]

Antwort auf Beitrag Nr.: 49.068.572 von Betterway am 13.02.15 21:29:09

Oh ja, dass mit dem Bauunternehmen in Indien hört sich interessant an. Ich habe damals das selbe bei China gedacht und in Anhui Conch Cement investiert.

Lenny

[Betterway]

Antwort auf Beitrag Nr.: 42.911.785 von HAZARD05 am 16.03.12 09:38:10

Ja, denke das sind die Grundfragen. Welche Art von Investition? Ich kann nur für mich sprechen, also versuchen aufzuzeigen, welche Überlegungen ich anstelle. Eine beispielsweise ist: Welches ist einer der größten Zukunftsmärkte? Wenn ich mir diese Frage beantwortet habe, geht es weiter: Welche Wachstumssegmente sind dort durch wen besetzt. Wie ist dieses Unternehmen bereits implementiert? Dabei interessiert mich die momentane Situation eher weniger, sondern die Eintrittsbarriere im Markt. Beispiel: Indien. Welches ist der größte Bauunternehmen, Schulden, momentane Projekte, wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass es zuküntig auch generieren wird. Ergo: Es ergibt sich eine Auswahl. Dann kauf ich und beobachte, langfristig betrachtet, wohlgemekt. Ergeben sich - z.B. durch politische Veränderungen, Machtwechsel, etc. die mir unsicher erscheinen, verkauf ich. Hmmmh, meine Handlungstrategie, ohne Anspruch auf irgend etwas. Fahre nicht schlecht dabei. Gruß B.