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    Deutscher Journalismus - ein Trauerspiel (Seite 5)

    eröffnet am 04.02.24 20:40:56 von
    neuester Beitrag 17.05.24 11:00:22 von
    Beiträge: 47
    ID: 1.375.541
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      schrieb am 07.02.24 14:21:14
      Beitrag Nr. 7 ()
      Mal wieder SPON:


      Siebter Rückgang in Folge - Deutsche Industrie fährt ihre Produktion herunter

      https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/konjunktur-deu…


      Zitat:
      "Besonders die Chemiebranche drosselte ihre Produktion herunter: Hier gab es ein kräftiges Minus von 7,6 Prozent."


      -> Danke für die wichtige Zusatzinfo, ich hatte schon gedacht, sie hätten sie hochgedrosselt - äh, ich meine, heruntergesteigert. Oder so ähnlich.
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      schrieb am 06.02.24 13:39:06
      Beitrag Nr. 6 ()
      SPON hat ein Problem mit der indirekten Rede (https://www.spiegel.de/wissenschaft/schottland-forschende-fi…):


      Skelett im CT-Scan - Forschende finden in Schottland neue Flugsaurierart


      Zitat:
      "Bei einer Exkursion seien die Forschenden über Felsen gekrochen, um Fossilien zu suchen – und haben dann eine Stelle entdeckt, aus der Knochen herausragten, heißt es in einer Mitteilung des Museums."


      -> Korrekt müßte es heißen:
      "Bei einer Exkursion seien die Forschenden über Felsen gekrochen, um Fossilien zu suchen – und hätten dann eine Stelle entdeckt, aus der Knochen herausragten, heißt es in einer Mitteilung des Museums."

      -> Aber ist ja auch unwichtig. Hauptsache die Forscher (und, falls erwünscht, Forscherinnen) werden konsequent falsch als "Forschende" bezeichnet.


      #SPON #indirekte Rede
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      schrieb am 06.02.24 13:17:38
      Beitrag Nr. 5 ()
      Aktueller Aufmacher bei der FAZ (https://www.faz.net/aktuell/ + https://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/sparen-u…):

      "An Aktien führt kein vorbei"



      -> Was müßte das für eine tolle Medienwelt sein, in welcher man sich zumindest die Überschrift noch einmal durchliest, bevor man den Artikel veröffentlicht.


      #FAZ #Daniel Mohr #da fehlt doch was
      Avatar
      schrieb am 05.02.24 20:06:58
      Beitrag Nr. 4 ()
      Heute ein weiterer Klassiker - das "ich weiß jetzt schon nicht mehr, was ich vor drei Zeilen gscrieben habe"-Phänomen. Präsentiert natürlich von SPON:


      Galaxy S24 Ultra im Test - Bei Samsung ist KI jetzt fast überall


      https://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/samsung-galaxy-s24-u…


      Zitat:
      "Künstliche Intelligenz, die das Unternehmen penetrant dem englischen Begriff Artificial Intelligence folgend als AI bezeichnet, ist fast allgegenwärtig. Die KI – oder eben AI – findet man in den Geräten der S24-Serie in der Kamera, dem Notizbuch, der Telefonfunktion und mehr. Wohl, um alles zum Thema zu sammeln, findet man in den Einstellungen unter »Erweiterte Funktionen« die KI-Optionen nun unter der Bezeichnung »Moderne KI-Funktionen«."


      -> Die Unterschrift zu einem der Bilder zum Artikel (https://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/samsung-galaxy-s24-u…) ist auch große Klasse. Man sieht die Rückseiten des Samsungs und daneben eines iPhones. Das iPhone hat runde Ecken, das Samsung ist geradezu scharfkantig eckig. Das iPhone hat drei Kameras quadartisch angeordnet auf einer erhöhten Plattform, das Samsung fünf Kameras in Reihen angeordnet direkt auf der Smartphone-Oberfläche. Mehr gibt es nicht zu sehen. Bildunterschrift: "Sicher nur eine zufällige Ähnlichkeit: Links Apples iPhone 15 Pro Max, rechts das Galaxy S24 Ultra". Neben dem schwachsinnigen Vergleich sticht auch die Unterstellung ins Auge, Samsung hätte bei Apple abgekupfert. Dazu paßt auch die Formulierung in obigem Zitat, Samsungs Verwendung des Begriffes AI als "penetrant" zu bezeichnen. Und das beim Extrem-Denglisch-Sprachpanscher-Medium SPON. Armselig, aber nicht verwunderlich, weiß man, wie abgöttisch die SPON-Redakteure alles anbeten, was aus dem Hause Apple kommt.


      #SPON #Matthias Kremp #Apple
      Avatar
      schrieb am 04.02.24 21:24:51
      Beitrag Nr. 3 ()
      Und gleich noch einen hinterher von meinem Hauptlieferanten "Spiegel Online", hier künftig als SPON abgekürzt (https://www.spiegel.de/ausland/cholera-in-sambia-wenn-der-kl…):


      Cholera in Sambia - Wenn der Klimawandel krank macht



      Die einleitende Artikelzusammenfassung liest sich so:

      "In Sambia breitet sich die Cholera aus. Fast 600 Menschen sind bereits gestorben, alle Schulen geschlossen. Was der verheerende Ausbruch der Krankheit mit dem Klimawandel zu tun hat – und worauf sich die Welt in Zukunft einstellen muss."


      -> Damit wird die Behauptung aufgestellt, daß eine aktuell in Sambia grassierende Cholera-Welle in Sambia hauptsächlich mit dem Klimawandel zusammenhängt. Zitat:

      "Heute ist sie eine der bekanntesten Klimaaktivistinnen im Land, geht an Schulen und fördert lokale Initiativen. »Früher kamen die Regen immer am 24. Oktober, man konnte die Uhr danach stellen. Heute warten wir manchmal bis Januar auf Niederschlag, und dann fällt plötzlich extrem viel auf einmal. Die Leute nehmen das wahr, aber sie wissen nicht, dass der Klimawandel dahintersteckt«, erzählt sie. Den aktuellen Cholera-Ausbruch sieht sie als Vorboten einer noch viel düsteren Zeit."



      -> Ja, das kommt immer gut, ein finsteres Raunen. Abseits der erstaunlichen Tatsache, daß es in Sambia früher immer genau ab 24. Oktober geregnet hat, fragt man sich schon, wieso lokale Überflutungen zwangsläufig zu Cholera-Ausbrüchen führen, während hierzulande bei, gern auch länger anhaltenden, Überschwemmungen jedeweder Art kein Mensch an Cholera erkrankt. Warum das so ist, wird in dem Artikel auch verschämt erwähnt. Es gibt vor Ort keinerlei Müllentsorgung und auch keinerlei Kanalisation. Und ein extrem hohes Bevölkerungswachstum (Vervierfachung in 50 Jahren) dürfte dazu genauso beitragen wie grassierende Korruption und Selbstbereicherung. Nur sind das alles nur Randbereiche. Der Hauptschuldige ist natürlich der Klimawandel. Ein klarer Fall von Framing (https://de.wikipedia.org/wiki/Framing_(Sozialwissenschaften)):

      "„Framing bedeutet, einige Aspekte einer wahrgenommenen Realität auszuwählen und sie in einem Text so hervorzuheben, dass eine bestimmte Problemdefinition, kausale Interpretation, moralische Bewertung und/oder Handlungsempfehlung für den beschriebenen Gegenstand gefördert wird.“

      – Robert Entman: Framing: Towards a Clarification of a Fractured Paradigm, 1993.[8]"



      #SPON #Heiner Hoffmann #Framing #Klimawandel

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      schrieb am 04.02.24 20:56:22
      Beitrag Nr. 2 ()
      Los geht es mit einerm Artikel aus der "ImmobilienZeitung". Ich gehe davon aus, daß es sich in dieser Publikation in der Regel nicht darum dreht, wie jemand einem alten, verfallenen Gebäude neus leben eingehaucht hat, sondern um Geld, Geld und nochmals Geld - zu verdienen mit Immobilen. Insofern sollte man davon ausgehen, daß dortige Schreiberlinge die simpelsten Grundzüge der Prozentrechnung verstehen. Aber Pustekuchen, wie Harald Thomeczek eindruchsvoll beweist (https://www.iz.de/maerkte/news/-bueros-sind-in-deutschen-a-s…


      "Büros sind in deutschen A-Städten 41% zu teuer

      Büros in deutschen A-Städten müssten noch 41% billiger werden, damit der Investmentmarkt wieder in Schwung käme."



      -> Ich finde gar keine Worte, um mein Entsetzen zu beschreiben angesichts der Tatsache, daß dieser Redakteur offensichtlich nicht weiß, daß wenn man einem Ausgangswert um x % erhöht, und dann eben diese x % wieder abzieht, man nicht wieder beim Ausgangswert landet.

      -> Wenn der deutsche Markt derzeit um 41 % zu hoch bewertet ist, heißt das, daß ein Beispielgebäude statt 1.000.000 € derzeit mit 1.410.000 € bewertet wird. Es muß aber dann nicht um 41 % billiger werden, um wieder seinen fairen Wert zu erhalten, weil 41 % von 1.410.000 € genau 574.000 € ergibt. Würde man die von der Überbewertung abziehen, wäre das Gebäude nur noch 836.00 € wert statt der 1.000.000 €, die es ja wert sein soll. Um auf den realistischen Wert von 1.000.000 € zu fallne, müßte sein Wert nur um rund 31 % sinken.

      -> Das diese Meldung nach drei Tagen (ich habe sie erst heute im Aroundtown-Forum entdeckt) immer noch so falsch zu lesen ist, zeigt, daß es entweder noch niemandem aufgefallen ist, oder es der Redaktion bzw. Herrn Thomeczek einfach sch...egal ist.


      #ImmobilienZeitung #Harald Thomeczek #Prozentrechnung
      Avatar
      schrieb am 04.02.24 20:40:56
      Beitrag Nr. 1 ()
      Ich habe lange über die Eröffnung dieses Forums hin- und herüberlegt. Beim täglichen Onlinemedien-Studium bin ich stets aufs neue entsetzt über die Qualität des deutschen Journalisnmus. Es ist ein absolutes Trauerspiel!

      Katastrophales (Nicht)Verständnis der grundlegendsten Prinzipien von Ausdruck, Rechtschreibung und Grammatik, hanebüchende Leistungen in Mathematik und Logik, knallharter Meinungs- und Framing-Journalismus, Hofebrichterstattung, Verbreitung von Celebrity-Schwachsinn, unkontrolliertes Übernehmen ebenso falscher Agenturmeldungen, absurde Bildauswahl und -beschriftung, nichtssagende, falsche, verzerrende oder meinungslastige Tabellen und Grafiken, Whataboutism unterster Kategorie, die permanente, den journalistischen Mindeststandards widersprechende, Vermischung von Nachricht und Meinung, das völlige Fehlen der simpelsten Kenntnisse in Geographie, Geschichte und sämtlichen Naturwissenschaften und so weiter und so fort...

      Manchmal kann man sogar darüber lachen, aber in der großen Gesamtheit ist es nur absolut deprimierend. Sollte wirklich mal ein Tag ohne neues Grauen aus deutschen Redaktionsstuben vergehen, kann ich auf einen unüberschaubaren Fundus zurückgreifen. Mal schauen, wie lange ich Lust darauf habe, diesen Thread zu füttern. Auf jeden Fall habe ich (leider) keine Angst, daß mir das Material ausgehen könnte.

      Willkommen im Thread des Schreckens!
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