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    Kunert Strümpfe im Turnaround ? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 01.09.05 14:19:13 von
    neuester Beitrag 01.09.05 14:32:41 von
    Beiträge: 3
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      schrieb am 01.09.05 14:19:13
      Beitrag Nr. 1 ()



      faz.net, 01.09.05
      Kunert-Aktien explodieren nach Einstieg von Investoren

      01. September 2005 Wer kennt sie nicht, die feinen Strumpfhosen der Marke Kunert. 1907 gegründet, avancierte das Unternehmen in den 30er Jahren zu Europas größtem Strumpfhosenhersteller und wurde in den 70er Jahren zu einer internationalen Größe. Neben der Traditionsmarke Kunert gehören zum Unternehmen auch noch die Marken Hudson und Burlington.

      Ihr Ende fanden acht erfolgreiche Jahrzehnte Anfang der 90er Jahre, als ein säkularer Wechsel in der Mode und dem Handel eintrat. Der Feinstrumpf- und Feinstrickbereich begann zu schrumpfen, was für den spezialisierten Hersteller Kunert dramatische Konsequenzen hatte. Immer mehr Strumpfumsätze werden im Lebensmitteleinzelhandel, SB-Warenhäusern und Drogeriemärkten erzielt. Die Handelsmarken begannen die Herstellermarken zu Tode zu konkurrieren.

      Seit 1991 auf Talfahrt

      1991 erzielte das Unternehmen noch einen Rekordumsatz von rund 325 Millionen Euro, 22 Prozent mehr als noch 1990. Doch das Unheil begann schon bald seinen Lauf zu nehmen. Bereits im Juni 1992 mußte Kunert die ersten Stellen streichen und beschloß einen Teil der Produktion nach Portugal, Marokko und die damalige Tschechoslowakei zu verlagern.

      Doch es gelang lediglich, den Niedergang zu verzögern. 1996 setzte das Unternehmen nur noch 243 Millionen Euro um. 1999 rutschte der Umsatz unter die 200 Millionen-Marke, 2000 wurde das erste Verlustjahr. Alle Sanierungsbemühungen fruchteten nicht nachhaltig. Auch eine groß angelegte Restrukturierung im Jahr 2001, durch die Kunert 2002 in die Gewinnzone zurückkehren wollte, schlug fehl.

      Zwar gelang es bis 2002 den Verlust zu verringern. Doch schon 2003 wurde die Lücke wieder größer. Im vergangen Jahr fielen die Umsätze auf ein neues Rekordtief von 112,8 Millionen Euro - 5,5 Prozent weniger als 2003 und weniger als die Hälfte des Jahres 1996. Auch der Verlust nach Steuern erreichte mit 5,7 Millionen Euro ein neues Tief nach dem Katastrophenjahr 2000 - und die Eigenkapitalquote des Konzerns wurde erstmals negativ. Mehr als die Hälfte des Grundkapitals seine aufgezehrt, gab das Unternehmen am 15. Juli diesen Jahres bekannt.

      Talsohle erreicht?

      Bis zur Mitte des vergangenen Jahres spiegelte der Aktienkurs die verheerende Entwicklung wider. Von einst 78,99 Euro im Jahr 1997 fiel der Kurs der Vorzugsaktien bis auf fünf Euro. Die Stammaktien stürzten von 70 Euro auf 6,40 Euro ab. Doch spätestens seit Juli diesen Jahres sin die Papier auf Erholungskurs. Die Stämme haben sich seit dem Zwölf-Monats-Tief von 7,90 Euro im April nahezu verdoppelt, die Vorzüge haben sich seit Mai fast verdreifacht. Allein am Donnerstag legten die Stämme um über drei und die Vorzüge um über zwanzig Prozent zu.

      Was den Anlegern Hoffnung macht, ist nicht so sehr der Ausblick des Unternehmens, der ein wenig an das Pfeifen im Walde erinnert, wenn das Unternehmen die Aktionäre mit einem Umsatzrückgang „unter dem Marktdurchschnitt” tröstet und darauf verweist, daß man erstmals seit 1991 im Feinstrumpfbereich eine leichte Umsatzsteigerung realisieren konnte.

      Auch wenn sich das operative Ergebnis das dritte Jahr in Folge verbesserte und nur noch ein Verlust von 300.000 Euro verbucht wurde - die Marken Hudson und Burlington verzeichneten weiter deutliche Umsatzrückgänge von sechs und zehn Prozent und auch die mit lediglich drei Prozent Umsatzanteil bedeutungslosen Lizenzmarken Mexx und Bruno Banani „blieben hinter der Entwicklung der Stammarken zurück”.

      Britische Finanzinvestoren wecken überschäumenden Optimismus

      Der neue Optimismus rührt viel eher, daß Kunert endlich den langt ersehnten Investor gefunden hat. Die Deutsche Bank London, die Hardt Group Private Equity Partners und die Trafalgar Asset Managers haben einen Großteil der Darlehensforderungen des Bankenpools gegen die Kunert AG sowie der bestellten Sicherheiten erworben und damit den angeschlagenen Strumpfhersteller übernommen.

      Das Konzept des Konsortiums sei für eine „erfolgreiche Sanierung” geeignet, sagte Vorstandssprecher Hubert Nopper am Mittwoch in Immenstadt. Mit dem Konzept des Konsortiums erhalte Kunert den „notwendigen Sprit”, um die Fahrt fortzusetzen und zu beschleunigen, sagte Nopper. Seit Donnerstag hat auch der Aufsichtsrat drei neue Mitglieder.

      Die Aktionäre müssen dazu aber einen schmerzhaften Schnitt hinnehmen. Das Grundkapital der Gesellschaft wird zum Ausgleich der Verluste von rund 14,6 Millionen Euro auf zwei Millionen herabgesetzt. Gleichzeitig wird eine Kapitalerhöhung durchgeführt und der Vorstand ermächtigt, mit Eigenkapitalcharakter ausgestattete Genußrechte im Betrag von bis zu 15 Millionen Euro auszugeben. Diese sollen zur Umwandlung von Kreditforderungen in Eigenkapital berechtigen.



      Heiße Spekulation

      Die neuen Kunert-Aktien sollen den Aktionären zum Preis von 3,70 Euro angeboten werden. Rechnerisch entspricht das einem Bezugsverhältnis von 1:2,9. Der Markt spekuliert eindeutig darauf, daß eine Entschuldung und eine Kapitalzufuhr sowie der Einstieg kapitalkräftiger Investoren Kunert retten kann. Besonderes Interesse ziehen dabei die Vorzüge auf sich. Zum einen hatte Kunert auch noch in den Verlustjahren Dividende gezahlt. Hier läßt sich auf eine Wideraufnahme der Dividendenzahlungen spekulieren. Zum anderen läßt sich möglicherweise auf Sonderausschüttungen im Zuge einer Zerschlagung und Abwicklung spekulieren. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

      Bei den Stammaktien die sich bislang zum großen Teil im Besitz der Kunert Familienholding befanden, ist dagegen unsicher, ob diese nicht letztlich ganz von den Finanzinvestoren aufgekauft werden, möglicherweise irgendwann ein Squeeze-Out ansteht oder die Aktionäre auf die Dividende verzichten.

      Heiß ist die Spekulation allemal. Aussagefähige Prognosen für Kunert gibt es nicht, auch charttechnische Argumente dürften derzeit eher mit Zurückhaltung zu betrachten sein.. Die Probleme des Unternehmens sind nicht hausgemacht, sondern marktbedingt. Ob sich dieser jemals erholen wird oder wann der Niedergang zum Stillstand kommt, ist offen. Über ein im Mai dieses Jahres mit dem chinesischen Textilkonzern Qingdao Jifa vereinbartes Joint Venture kann jetzt zwar kostengünstiger produziert werden. Ob das aber reichen wird, ist weiter offen. Doch das ist Kunerts Zukunft derzeit sowieso. Wer daher jetzt bei Kunert zugreift, muß damit rechnen, daß der schmerzvolle Weg noch nicht vorbei ist.
      Avatar
      schrieb am 01.09.05 14:27:36
      Beitrag Nr. 2 ()
      [posting]17.755.067 von 01706 am 01.09.05 14:19:13[/posting]Kunert-Aktien explodieren nach Einstieg von Investoren

      3% im plus, wie kann man da von explosion sprechen :confused:

      Kawa
      Avatar
      schrieb am 01.09.05 14:32:41
      Beitrag Nr. 3 ()
      Es heißt ja nicht "Kunert explodieren heute", sondern "...nach Einstieg von Investoren".
      Beim heutigen Kurs von über 14 Euro ist das ein Verdoppler.


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