Die Spätfolgen der 68er Generation - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 31.10.01 10:57:39 von
neuester Beitrag 10.12.02 18:35:37 von
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Getreu ihren damaligen
marxistischen und stalinistischen Vorbildern
stellte sich die Frage wie ein politisches System am
einfachsten nachhaltig beeinflust wird.
Es gab nur eine Lösung, die Pädagogik
und wie von jedem (auch totalitärem) System bestätigt
sind Kinder und Jugendliche am
leichtesten formbar.
marxistischen und stalinistischen Vorbildern
stellte sich die Frage wie ein politisches System am
einfachsten nachhaltig beeinflust wird.
Es gab nur eine Lösung, die Pädagogik
und wie von jedem (auch totalitärem) System bestätigt
sind Kinder und Jugendliche am
leichtesten formbar.
Du bist anscheinend das beste Beispiel für deine These, aber in die andere Richtung. Selten jemanden gelesen, für den Bandbreite ein absolutes Fremdwort zu sein scheint.
Am besten konterst du jetzt wieder mit deinen Schlagworten wie Sozialromantiker (die auch noch mit Aktien handeln), Gutmenschen etc.
Du weißt nichts von mir; aber deine Unterstellungen mir und auch anderen Boardteilnehmern gegenüber sollten zu denken geben.
Die Kadermentalität, die du anderen so gerne unterstellst, scheint bei dir am ausgeprägtesten zu sein.
Am besten konterst du jetzt wieder mit deinen Schlagworten wie Sozialromantiker (die auch noch mit Aktien handeln), Gutmenschen etc.
Du weißt nichts von mir; aber deine Unterstellungen mir und auch anderen Boardteilnehmern gegenüber sollten zu denken geben.
Die Kadermentalität, die du anderen so gerne unterstellst, scheint bei dir am ausgeprägtesten zu sein.
So wurde im Geschichtsunterricht
3 Jahre am Stück der Holocaust durchgenommen
und anderes vernachlässigt.
Stolz und Identität auf die Verfassung
oder das Heimatland Deutschland
waren tabu,
und die Flaggen auf den Militär Parkas der Ökos
wurden vor dem Tragen abgerissen.
3 Jahre am Stück der Holocaust durchgenommen
und anderes vernachlässigt.
Stolz und Identität auf die Verfassung
oder das Heimatland Deutschland
waren tabu,
und die Flaggen auf den Militär Parkas der Ökos
wurden vor dem Tragen abgerissen.
Gebetsmühlenartig wurde eine
nationale Kollektivschuld
gepredigt, und beinahe sämtliches Leid
auf der Welt
konnte und war es auch noch so abstrus
mit der BRD in
Verbindung gebracht werden.
nationale Kollektivschuld
gepredigt, und beinahe sämtliches Leid
auf der Welt
konnte und war es auch noch so abstrus
mit der BRD in
Verbindung gebracht werden.
Der Traum einer multikulturellen
freiheitlichen Gesellschaft sollte
Separation und Ausgrenzung vorallem
in Anbetracht auf das 3. Reich verhindern.
So wurden einige Plichten und Säulen der Demokratie
verdrängt oder vergessen.
Die Auswirkungen kommen jetzt für
jedermann ersichtlich in Form von
Extremismus
Terrorismus
und Kriminalität
zum vorschein.
freiheitlichen Gesellschaft sollte
Separation und Ausgrenzung vorallem
in Anbetracht auf das 3. Reich verhindern.
So wurden einige Plichten und Säulen der Demokratie
verdrängt oder vergessen.
Die Auswirkungen kommen jetzt für
jedermann ersichtlich in Form von
Extremismus
Terrorismus
und Kriminalität
zum vorschein.
Das Identitätsvakuum deutscher Bürger
ist geradezu ein optimaler Nährboden
für Extremismus.
Die desintegrative Begünstigung ausländischer Mitbürger
trägt dazu nur bei.
ist geradezu ein optimaler Nährboden
für Extremismus.
Die desintegrative Begünstigung ausländischer Mitbürger
trägt dazu nur bei.
Dir zu Ehren heißt die Rasterfahndung für mich ab sofort
R E A L I S T I - F A H N D U N G
R E A L I S T I - F A H N D U N G
an realisti
Ich muß Dir in allen Punkten recht geben!
Du sprichst mir aus der Seele!
mit besten Grüßen
Hajoberg
Ich muß Dir in allen Punkten recht geben!
Du sprichst mir aus der Seele!
mit besten Grüßen
Hajoberg
Schwierig für mich, einer Argumentation folgen zu wollen, die ja auch erst einmal zu erkennen wäre. Schlagworte, am besten in Fettdruck, Provokation, Profilierungssucht ... leider zu oft inhaltslos, undefiniert und am Thema vorbei.
Natürlich ist es einfach, hier irgendwelche Zitate bringen. Aber, wer sich die Arbeit machen will, sollte doch mal an dieser Stelle weiterlesen. Den Artikel, vielleicht einigen hier bekannt, halte ich doch für lesenswert - insbesondere jetzt, mit dem zeitlichen Abstand von einigen Wochen nach dem Armageddon des 11.09.01.
SPIEGEL 15.09.01
KAMPF DER KULTUREN
Nur nicht provozieren!
Der Kampf der Kulturen findet doch statt. Trotzdem verharmlosen viele europäische Intellektuelle den islamischen Terrorismus - und die Lust am Morden. Von Henryk M. Broder
Es ist ein Alptraum. Ich weiß es. Morgen werde ich aufwachen und alles nur geträumt haben. Wie ich träume, dass ich im Abitur versage.
Nein, es war kein Alptraum, es ist wirklich passiert. Das Fernsehen zeigt uns rauchende Trümmer, schreiende Menschen und jubelnde Palästinenser in Nablus und Jerusalem, die zur Feier des Tages Knafi und Baklava umsonst abgeben.
Jetzt warte ich nur noch darauf, dass irgendeine edle Seele aufsteht und sagt, die Anschläge von New York und Washington müssten im Zusammenhang mit dem Kampf der Dritten Welt gegen die Erste gesehen werden. Wetten, dass es im Laufe der nächsten Tage passieren wird, sobald sich der Trümmerrauch über Manhattan gelegt hat?
Es gibt ein Milieu in Europa, das den Einsatz von Feuerwerkskörpern zu Silvester unschön findet und den "Staatsterrorismus" verurteilt, aber für individuelle Akte des Terrors durchaus Sympathien empfindet, vorausgesetzt, sie spielen sich nicht vor der eigenen Wohntür ab, also im Baskenland, Irland oder Palästina.
Weiß noch jemand, wer Leila Chalid war? Eine attraktive junge Frau, die Ende August 1969 eine TWA-Maschine auf dem Weg von New York nach Athen entführt hat und zur Landung in Tel Aviv zwingen wollte. Weil die israelischen Behörden nicht kooperierten, musste die Maschine in Damaskus landen, da durfte Frau Chalid zwei Wochen einsitzen und dann nach Jordanien ausreisen, wo sie als Heldin empfangen wurde. Ein Jahr später versuchte sie es noch einmal, diesmal wollte sie einen El-Al-Jet auf dem Flug von Amsterdam nach New York kidnappen. Es kam zu einem Kampf mit israelischen Sicherheitsleuten an Bord der Maschine, ihr Begleiter wurde getötet, sie selbst niedergeschlagen, nachdem sie eine Handgranate geworfen hatte, die allerdings nicht zündete.
Terroristin oder Freiheitskämpferin?
Die Maschine konnte in London landen, wo Frau Chalid festgenommen und nach genau 28 Tagen von ihren Freunden freigepresst wurde. Seitdem erzählt sie, wie schlecht der Service an Bord des El-Al-Fliegers war, wie brutal sie von den Israelis behandelt wurde, welche Verletzungen an Leib und Seele sie erlitten und welche Traumata behalten hatte.
Anfang dieses Jahres war Leila Chalid wieder in London, auf Einladung eines Labour-Abgeordneten, um über Irak und Palästina zu sprechen. "Ich bin und war nie eine Terroristin", erklärte sie unter zustimmendem Nicken ihrer Gastgeber, "ich war eine Freiheitskämpferin."
Am Tag der Arbeit trat sie dann in Zürich auf, eingeladen vom 1.-Mai-Komitee zur offiziellen Kundgebung der Schweizer Arbeiterklasse, deren allergrößte Sorge nicht der Status der Ausländer in der Schweiz, sondern die Staatenlosigkeit der Palästinenser ist.
So human, liberal und ausländerfreundlich können die Eidgenossen sein, solange nicht ihre eigenen Belange tangiert werden.
Die Weltsicht der Feingeister
Zurück nach Deutschland. Als in Afghanistan die Buddha-Statuen von Bamian mit Kanonen pulverisiert wurden, da gab es auch in Deutschland Proteste, die freilich so zahnlos blieben wie die saisonalen Aufrufe der Schriftsteller zu mehr Toleranz. Doch nicht alle empörten sich, einige versuchten auch, den Bildersturm des Taliban-Regimes immanent, also aus der Sicht der Kanoniere, zu erklären.
"Das Lamento über die Zerstörung ist zuallererst die Frucht einer entpolitisierten bürgerlichen Ästhetik", belehrte uns ein Feingeist in der "SZ", der ebenso wie die Taliban mit der bürgerlichen Ästhetik gebrochen hatte. "Der Bildersturm der Taliban gilt einer ganzen Kultur der Sichtbarkeit, von der sich das Regime in einem politischen Akt absetzt."
Noch anmutiger war eine Apologetik im Feuilleton der "Frankfurter Rundschau". Der Verfasser nannte die Proteste das "übliche Spektakel", bei dem "alle `zivilisierten` Nationen um die schärfste Verurteilung dieses `barbarischen` Aktes" wetteiferten, und setzte tatsächlich "zivilisiert" und "barbarisch" in ironisierende Anführungszeichen.
Zugleich erklärte er, worin "das eigentliche Problem" liege, nämlich darin, "dass die ökonomisch-kulturelle Kolonisation durch den Westen sehr viel mehr dazu beiträgt, die buddhistische Lebensweise auszuhöhlen und zu entwerten" als die dekonstruktiven Maßnahmen der Taliban.
Die Abrissbirnen des Kapitalismus
Ich bin sicher, ein kulturkritischer Beitrag ist schon im Entstehen begriffen, in dem uns erklärt wird, auch die letzten Attentäter hätten aus einem tiefen Glauben heraus, den wir nicht nachvollziehen können, gehandelt und nicht mehr Schaden angerichtet, als die Abrissbirnen des Kapitalismus und die Agenten der Kolonisation weltweit anrichten würden. Denn für den Umgang mit durchgeknallten Fundamentalisten aus der islamischen Welt gilt für coole Kommentatoren eine Parole: "Nur nicht provozieren! Die Irren könnten böse werden!"
Deswegen zeigt uns Peter Dudzik in der ARD jubelnde Palästinenser und sagt, sie würden es nicht so meinen, wie es aussieht. Deswegen sagt uns Heiko Flottau in der "SZ", "die winzige Minorität der islamistischen Terrorgruppen" habe bei der großen Mehrheit der Bevölkerung "keinen Rückhalt", nur um ein paar Absätze weiter zu erklären, "kein Politiker in Ägypten" habe den Mut gehabt, öffentlich für einen liberalen Professor einzutreten, der, von den Islamisten terrorisiert, ins holländische Exil gehen musste.
Der reine Terror
Solche kleinen Widersprüche nehmen wir gelassen hin, wenn es darum geht, einen Terror schönzureden, dessen irrationaler Furor uns fasziniert, weil er so rein und so selbstlos ist.
Wir Abendländer haben keine Probleme, den Fanatismus von Christen und Juden zu verdammen, nur bei fanatischen Moslems neigen wir zu einer Haltung, wie man sie normalerweise gegenüber kleinen Kindern und erwachsenen Autisten annimmt: Sie wissen nicht, was sie tun, aber sie meinen es irgendwie gut.
Würde in einem christlichen Land, in Italien oder Schweden, ein paar Moslems oder Juden der Prozess gemacht, weil sie, als Sozialarbeiter getarnt, missioniert haben sollen, und würde ihnen dafür lange Haft oder gar die Todesstrafe drohen, könnte man den Aufschrei der Empörung bis zum Nordpol hören.
Wenn so etwas aber in Afghanistan passiert, fährt eine Delegation hin, wartet geduldig, bis sie von ein paar nachgeordneten Chargen empfangen und zum Verlassen des Landes aufgefordert wird. Ende der Intervention. Ja, man will die Irren nicht weiter provozieren, und ein wenig bewundert man auch die Selbstverständlichkeit, mit der sie sich über alle Spielregeln hinwegsetzen.
Kniefall vor dem Multikulti-Prinzip
Das beste Beispiel für diese post-liberale und pre-suizidale Haltung ist immer noch die Affäre um Salman Rushdie. Als die "Fatwa", das religiöse Todesurteil, gegen ihn verhängt wurde, konnte man in vielen Feuilletons Wortmeldungen lesen, deren Grundlage der Respekt für Exoten war, egal wie sie sich benehmen.
Am Ende dieser Kniefälle vor dem Multikulti-Prinzip stand dann die Conclusio, man fände die Fatwa nicht gut, aber irgendwie wäre Rushdie doch selbst schuld, er hätte sich mit den Mullahs nicht anlegen sollen.
Die Orientalistin Annemarie Schimmel nannte die Morddrohung "etwas Grässliches", andererseits habe Rushdie auf "eine sehr üble Art" die Gefühle gläubiger Moslems verletzt, sie selbst habe "erwachsene Männer" weinen sehen.
Das war für den Börsenverein des Deutschen Buchhandels kein Grund, sich von seiner Friedenspreisträgerin zu distanzieren. Ganz im Gegenteil. Der Preis wurde ihr umso liebevoller vor die Füße gelegt. Rushdie hat die Fatwa überlebt, die Menschen im World Trade Center hatten keine Chance.
Und nun tritt Kanzler Schröder vor die Mikrofone und redet Klartext. Es war, sagt er, "ein Angriff auf die zivilisierte Welt". Richtig, Gerhard, und wir alle haben ihn begünstigt. Wie lange zog sich der Prozess um das Attentat auf die Berliner Disco "La Belle" hin? Haben deutsche Politiker nicht auf einen Abbruch des Verfahrens gedrängt, um die Beziehungen zu den arabischen Staaten nicht zu gefährden? Ein bisschen Frieden ist gut für die Hitparade, ein bisschen Terror nehmen alle in Kauf, um die Exporte stabil zu halten.
Kampf der Kulturen
Samuel Huntington hatte Recht, es findet ein Kampf der Kulturen statt. Es geht nicht um globale Gerechtigkeit, nicht um die legitimen Rechte der Palästinenser oder eines anderen unterdrückten Volkes, es geht um die reine Lust am Morden, die inzwischen nicht einmal einen Vorwand braucht.
Aber auch diese Akte werden ihre Apologeten finden, denn die Terroristen fliegen die gleichen Flugzeuge wie wir und telefonieren mit den gleichen Handys. So gesehen sind sie Menschen wie wir. Mit dem kleinen Unterschied, dass sie an den sofortigen Einzug ins Paradies glauben, wenn sie sich opfern.
Wogegen nichts einzuwenden wäre, wenn sie nicht so viele mitnehmen würden, die diesen Glauben nicht teilen, Menschen, die andere Vorstellungen vom Paradies haben und die sich weder opfern noch geopfert werden wollen.
Egal, wer die Täter und Hintermänner waren, ob sie gefunden werden oder nicht. Es wird nicht der letzte Anschlag bleiben. Am Anfang waren es Auto- und Kofferbomben, dann menschliche Bomben, und nun sind es Flugzeuge, die punktgenau ins Ziel gelenkt werden. Die eskalative Logik schreit nach Fortsetzung.
Wer im Stande ist, das World Trade Center zum Einsturz zu bringen und das Pentagon in Brand zu setzen, der kann auch mehr. Der wird als nächstes eine Atombombe klauen oder kaufen und nicht zögern, sie auch zu zünden.
Nichts für ungut, ist ja nur ein Alptraum.
© DER SPIEGEL 38/2001
Alle Rechte vorbehalten
Natürlich ist es einfach, hier irgendwelche Zitate bringen. Aber, wer sich die Arbeit machen will, sollte doch mal an dieser Stelle weiterlesen. Den Artikel, vielleicht einigen hier bekannt, halte ich doch für lesenswert - insbesondere jetzt, mit dem zeitlichen Abstand von einigen Wochen nach dem Armageddon des 11.09.01.
SPIEGEL 15.09.01
KAMPF DER KULTUREN
Nur nicht provozieren!
Der Kampf der Kulturen findet doch statt. Trotzdem verharmlosen viele europäische Intellektuelle den islamischen Terrorismus - und die Lust am Morden. Von Henryk M. Broder
Es ist ein Alptraum. Ich weiß es. Morgen werde ich aufwachen und alles nur geträumt haben. Wie ich träume, dass ich im Abitur versage.
Nein, es war kein Alptraum, es ist wirklich passiert. Das Fernsehen zeigt uns rauchende Trümmer, schreiende Menschen und jubelnde Palästinenser in Nablus und Jerusalem, die zur Feier des Tages Knafi und Baklava umsonst abgeben.
Jetzt warte ich nur noch darauf, dass irgendeine edle Seele aufsteht und sagt, die Anschläge von New York und Washington müssten im Zusammenhang mit dem Kampf der Dritten Welt gegen die Erste gesehen werden. Wetten, dass es im Laufe der nächsten Tage passieren wird, sobald sich der Trümmerrauch über Manhattan gelegt hat?
Es gibt ein Milieu in Europa, das den Einsatz von Feuerwerkskörpern zu Silvester unschön findet und den "Staatsterrorismus" verurteilt, aber für individuelle Akte des Terrors durchaus Sympathien empfindet, vorausgesetzt, sie spielen sich nicht vor der eigenen Wohntür ab, also im Baskenland, Irland oder Palästina.
Weiß noch jemand, wer Leila Chalid war? Eine attraktive junge Frau, die Ende August 1969 eine TWA-Maschine auf dem Weg von New York nach Athen entführt hat und zur Landung in Tel Aviv zwingen wollte. Weil die israelischen Behörden nicht kooperierten, musste die Maschine in Damaskus landen, da durfte Frau Chalid zwei Wochen einsitzen und dann nach Jordanien ausreisen, wo sie als Heldin empfangen wurde. Ein Jahr später versuchte sie es noch einmal, diesmal wollte sie einen El-Al-Jet auf dem Flug von Amsterdam nach New York kidnappen. Es kam zu einem Kampf mit israelischen Sicherheitsleuten an Bord der Maschine, ihr Begleiter wurde getötet, sie selbst niedergeschlagen, nachdem sie eine Handgranate geworfen hatte, die allerdings nicht zündete.
Terroristin oder Freiheitskämpferin?
Die Maschine konnte in London landen, wo Frau Chalid festgenommen und nach genau 28 Tagen von ihren Freunden freigepresst wurde. Seitdem erzählt sie, wie schlecht der Service an Bord des El-Al-Fliegers war, wie brutal sie von den Israelis behandelt wurde, welche Verletzungen an Leib und Seele sie erlitten und welche Traumata behalten hatte.
Anfang dieses Jahres war Leila Chalid wieder in London, auf Einladung eines Labour-Abgeordneten, um über Irak und Palästina zu sprechen. "Ich bin und war nie eine Terroristin", erklärte sie unter zustimmendem Nicken ihrer Gastgeber, "ich war eine Freiheitskämpferin."
Am Tag der Arbeit trat sie dann in Zürich auf, eingeladen vom 1.-Mai-Komitee zur offiziellen Kundgebung der Schweizer Arbeiterklasse, deren allergrößte Sorge nicht der Status der Ausländer in der Schweiz, sondern die Staatenlosigkeit der Palästinenser ist.
So human, liberal und ausländerfreundlich können die Eidgenossen sein, solange nicht ihre eigenen Belange tangiert werden.
Die Weltsicht der Feingeister
Zurück nach Deutschland. Als in Afghanistan die Buddha-Statuen von Bamian mit Kanonen pulverisiert wurden, da gab es auch in Deutschland Proteste, die freilich so zahnlos blieben wie die saisonalen Aufrufe der Schriftsteller zu mehr Toleranz. Doch nicht alle empörten sich, einige versuchten auch, den Bildersturm des Taliban-Regimes immanent, also aus der Sicht der Kanoniere, zu erklären.
"Das Lamento über die Zerstörung ist zuallererst die Frucht einer entpolitisierten bürgerlichen Ästhetik", belehrte uns ein Feingeist in der "SZ", der ebenso wie die Taliban mit der bürgerlichen Ästhetik gebrochen hatte. "Der Bildersturm der Taliban gilt einer ganzen Kultur der Sichtbarkeit, von der sich das Regime in einem politischen Akt absetzt."
Noch anmutiger war eine Apologetik im Feuilleton der "Frankfurter Rundschau". Der Verfasser nannte die Proteste das "übliche Spektakel", bei dem "alle `zivilisierten` Nationen um die schärfste Verurteilung dieses `barbarischen` Aktes" wetteiferten, und setzte tatsächlich "zivilisiert" und "barbarisch" in ironisierende Anführungszeichen.
Zugleich erklärte er, worin "das eigentliche Problem" liege, nämlich darin, "dass die ökonomisch-kulturelle Kolonisation durch den Westen sehr viel mehr dazu beiträgt, die buddhistische Lebensweise auszuhöhlen und zu entwerten" als die dekonstruktiven Maßnahmen der Taliban.
Die Abrissbirnen des Kapitalismus
Ich bin sicher, ein kulturkritischer Beitrag ist schon im Entstehen begriffen, in dem uns erklärt wird, auch die letzten Attentäter hätten aus einem tiefen Glauben heraus, den wir nicht nachvollziehen können, gehandelt und nicht mehr Schaden angerichtet, als die Abrissbirnen des Kapitalismus und die Agenten der Kolonisation weltweit anrichten würden. Denn für den Umgang mit durchgeknallten Fundamentalisten aus der islamischen Welt gilt für coole Kommentatoren eine Parole: "Nur nicht provozieren! Die Irren könnten böse werden!"
Deswegen zeigt uns Peter Dudzik in der ARD jubelnde Palästinenser und sagt, sie würden es nicht so meinen, wie es aussieht. Deswegen sagt uns Heiko Flottau in der "SZ", "die winzige Minorität der islamistischen Terrorgruppen" habe bei der großen Mehrheit der Bevölkerung "keinen Rückhalt", nur um ein paar Absätze weiter zu erklären, "kein Politiker in Ägypten" habe den Mut gehabt, öffentlich für einen liberalen Professor einzutreten, der, von den Islamisten terrorisiert, ins holländische Exil gehen musste.
Der reine Terror
Solche kleinen Widersprüche nehmen wir gelassen hin, wenn es darum geht, einen Terror schönzureden, dessen irrationaler Furor uns fasziniert, weil er so rein und so selbstlos ist.
Wir Abendländer haben keine Probleme, den Fanatismus von Christen und Juden zu verdammen, nur bei fanatischen Moslems neigen wir zu einer Haltung, wie man sie normalerweise gegenüber kleinen Kindern und erwachsenen Autisten annimmt: Sie wissen nicht, was sie tun, aber sie meinen es irgendwie gut.
Würde in einem christlichen Land, in Italien oder Schweden, ein paar Moslems oder Juden der Prozess gemacht, weil sie, als Sozialarbeiter getarnt, missioniert haben sollen, und würde ihnen dafür lange Haft oder gar die Todesstrafe drohen, könnte man den Aufschrei der Empörung bis zum Nordpol hören.
Wenn so etwas aber in Afghanistan passiert, fährt eine Delegation hin, wartet geduldig, bis sie von ein paar nachgeordneten Chargen empfangen und zum Verlassen des Landes aufgefordert wird. Ende der Intervention. Ja, man will die Irren nicht weiter provozieren, und ein wenig bewundert man auch die Selbstverständlichkeit, mit der sie sich über alle Spielregeln hinwegsetzen.
Kniefall vor dem Multikulti-Prinzip
Das beste Beispiel für diese post-liberale und pre-suizidale Haltung ist immer noch die Affäre um Salman Rushdie. Als die "Fatwa", das religiöse Todesurteil, gegen ihn verhängt wurde, konnte man in vielen Feuilletons Wortmeldungen lesen, deren Grundlage der Respekt für Exoten war, egal wie sie sich benehmen.
Am Ende dieser Kniefälle vor dem Multikulti-Prinzip stand dann die Conclusio, man fände die Fatwa nicht gut, aber irgendwie wäre Rushdie doch selbst schuld, er hätte sich mit den Mullahs nicht anlegen sollen.
Die Orientalistin Annemarie Schimmel nannte die Morddrohung "etwas Grässliches", andererseits habe Rushdie auf "eine sehr üble Art" die Gefühle gläubiger Moslems verletzt, sie selbst habe "erwachsene Männer" weinen sehen.
Das war für den Börsenverein des Deutschen Buchhandels kein Grund, sich von seiner Friedenspreisträgerin zu distanzieren. Ganz im Gegenteil. Der Preis wurde ihr umso liebevoller vor die Füße gelegt. Rushdie hat die Fatwa überlebt, die Menschen im World Trade Center hatten keine Chance.
Und nun tritt Kanzler Schröder vor die Mikrofone und redet Klartext. Es war, sagt er, "ein Angriff auf die zivilisierte Welt". Richtig, Gerhard, und wir alle haben ihn begünstigt. Wie lange zog sich der Prozess um das Attentat auf die Berliner Disco "La Belle" hin? Haben deutsche Politiker nicht auf einen Abbruch des Verfahrens gedrängt, um die Beziehungen zu den arabischen Staaten nicht zu gefährden? Ein bisschen Frieden ist gut für die Hitparade, ein bisschen Terror nehmen alle in Kauf, um die Exporte stabil zu halten.
Kampf der Kulturen
Samuel Huntington hatte Recht, es findet ein Kampf der Kulturen statt. Es geht nicht um globale Gerechtigkeit, nicht um die legitimen Rechte der Palästinenser oder eines anderen unterdrückten Volkes, es geht um die reine Lust am Morden, die inzwischen nicht einmal einen Vorwand braucht.
Aber auch diese Akte werden ihre Apologeten finden, denn die Terroristen fliegen die gleichen Flugzeuge wie wir und telefonieren mit den gleichen Handys. So gesehen sind sie Menschen wie wir. Mit dem kleinen Unterschied, dass sie an den sofortigen Einzug ins Paradies glauben, wenn sie sich opfern.
Wogegen nichts einzuwenden wäre, wenn sie nicht so viele mitnehmen würden, die diesen Glauben nicht teilen, Menschen, die andere Vorstellungen vom Paradies haben und die sich weder opfern noch geopfert werden wollen.
Egal, wer die Täter und Hintermänner waren, ob sie gefunden werden oder nicht. Es wird nicht der letzte Anschlag bleiben. Am Anfang waren es Auto- und Kofferbomben, dann menschliche Bomben, und nun sind es Flugzeuge, die punktgenau ins Ziel gelenkt werden. Die eskalative Logik schreit nach Fortsetzung.
Wer im Stande ist, das World Trade Center zum Einsturz zu bringen und das Pentagon in Brand zu setzen, der kann auch mehr. Der wird als nächstes eine Atombombe klauen oder kaufen und nicht zögern, sie auch zu zünden.
Nichts für ungut, ist ja nur ein Alptraum.
© DER SPIEGEL 38/2001
Alle Rechte vorbehalten
Als Opposition sind Träume
und radikale Standpunkte wichtig
in der handelnden Regierungspolitik
aber zumeist unrealistisch
...und so beginnt in den letzten Jahren sich
der Sozialtraum zu wandeln
und die Doppelmoral hält Einzug.
Die Grünen importieren Atomstrom aus der Ukraine
und kaum einer der Ökos ist bereit auch
nur einen Pfennig mehr für sauberen Strom zu bezahlen.
Rezzo Schlauch gibt Gas im Porsche
will aber den Bürgern das Fahren verbieten.
Die Pazifisten ziehen
aus lauter Machtgeilheit in den Krieg.
...
und radikale Standpunkte wichtig
in der handelnden Regierungspolitik
aber zumeist unrealistisch
...und so beginnt in den letzten Jahren sich
der Sozialtraum zu wandeln
und die Doppelmoral hält Einzug.
Die Grünen importieren Atomstrom aus der Ukraine
und kaum einer der Ökos ist bereit auch
nur einen Pfennig mehr für sauberen Strom zu bezahlen.
Rezzo Schlauch gibt Gas im Porsche
will aber den Bürgern das Fahren verbieten.
Die Pazifisten ziehen
aus lauter Machtgeilheit in den Krieg.
...
Die starre Ideologie der 68er müsste
neu überdacht/reformiert werden.
Jene "ach so lockeren" Menschen
zeigen sich allerdings
bornierter und starrer als
das einstmalig angegriffene
"Spiessertum" ihrer Eltern.
neu überdacht/reformiert werden.
Jene "ach so lockeren" Menschen
zeigen sich allerdings
bornierter und starrer als
das einstmalig angegriffene
"Spiessertum" ihrer Eltern.
Auf dem optimalen Nährboden gedeiht schon einer: Blödmannisti.
#7
Apropos Vakuum.......
W.
Apropos Vakuum.......
W.
@ Zinken
Wohlstreet
Warum spekulieren Sozialromantiker mit Wertpapieren?
siehe vergangener thread
Wohlstreet
Warum spekulieren Sozialromantiker mit Wertpapieren?
siehe vergangener thread
Da kommt ja endlich das Argument, das ich schon in #2 avisiert hatte.
Woher weißt du, daß sie es tun. Und wenn, wer hat das Privileg, Verluste zu machen
Woher weißt du, daß sie es tun. Und wenn, wer hat das Privileg, Verluste zu machen
Oh Karpfen Du Visionär
sind das Deine Mehrfach IDs
die das anvisieren?
sind das Deine Mehrfach IDs
die das anvisieren?
.
realisti
du bist ein verwechslungskünstler.
ähnlich wie broder.
angst frißt hirn.
du bist ein verwechslungskünstler.
ähnlich wie broder.
angst frißt hirn.
Kinders ihr seit der beste Beweis für die Borniertheit der Sozialträumer
ihr postet immer den gleichen Müll
und wenn euch garnix mehr einfällt
holt ihr die Fascho Nummer raus
(dauert noch ein paar Einträge)
wie oben schon erwähnt Null Kritikfähigkeit
ihr postet immer den gleichen Müll
und wenn euch garnix mehr einfällt
holt ihr die Fascho Nummer raus
(dauert noch ein paar Einträge)
wie oben schon erwähnt Null Kritikfähigkeit
@Realisti
Zum Glück hebst Du Dich mit Deinen eloquenten und abwechslungsreichen Ausführungen von dem durch Wiederholungen geprägten Niveau der "Sozialträumer" ab.
Zum Glück hebst Du Dich mit Deinen eloquenten und abwechslungsreichen Ausführungen von dem durch Wiederholungen geprägten Niveau der "Sozialträumer" ab.
tja die meisten vertragen es halt
nicht einmal wenn mann ihnen
den Spiegel vors Gesicht hält
nicht einmal wenn mann ihnen
den Spiegel vors Gesicht hält
@Realisti
Du bist und bleibst ein unverbesserlicher Querulant.
Du bist und bleibst ein unverbesserlicher Querulant.
wer regiert die BRD?
Wähle ich jetzt eigentlich zu über 50% SPD
wenn ich NPD wählen würde?
Schily meint der Vorstand könnte durch Mehrheitsbeschluss
der SPD Verfassungsschutzspitzel aufgelöst werden.
wenn ich NPD wählen würde?
Schily meint der Vorstand könnte durch Mehrheitsbeschluss
der SPD Verfassungsschutzspitzel aufgelöst werden.
und in 5 Jahren können sich die Sozialromantiker
für einen deutschen Haider verantwortlich machen
für einen deutschen Haider verantwortlich machen
sich aktiv sein eigenes Feindbild schaffen
Prost Genossen
Prost Genossen
heut hat so nen Pädagogenspinner
das Bundesverdienstkreuz erhalten
weil er seine Schüler vom Wehrdienst abhalten will
grotesk, hätte er eigentlich ablehnen müssen
das Bundesverdienstkreuz erhalten
weil er seine Schüler vom Wehrdienst abhalten will
grotesk, hätte er eigentlich ablehnen müssen
früher die Spontisprüche aufgesagt
und heute borniert bis
in die nächste Galaxis
und heute borniert bis
in die nächste Galaxis
traue keinem über 30...
oder der Muff aus den Birkenstocks...
oder Hoch die Eigensolidarität
(nach dem Motto Özdumir Ötzichdir)
und aus haut dem Springer auf die Finger
wurde kauft den Springer, und lasst Genosse Hombach
als Propagandaminister im Hinterhalt fungieren
oder der Muff aus den Birkenstocks...
oder Hoch die Eigensolidarität
(nach dem Motto Özdumir Ötzichdir)
und aus haut dem Springer auf die Finger
wurde kauft den Springer, und lasst Genosse Hombach
als Propagandaminister im Hinterhalt fungieren
@Realisti
Soo.. abwegig ist das gar nich..
Soo.. abwegig ist das gar nich..
ist leider wirklich so
Geh wieder schlafen, Kleiner
schon erstaunlich
weshalb gerade die "lockeren, sozialen"
68er
sooooooooooooo
borniert sin
weshalb gerade die "lockeren, sozialen"
68er
sooooooooooooo
borniert sin
warscheinlich
hat sie der ewige Klassenkampf
so verhärtet
hat sie der ewige Klassenkampf
so verhärtet
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