checkAd

    Kapitalismus - Wirtschaftsdemokratie - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 14.01.03 10:17:34 von
    neuester Beitrag 14.01.03 13:07:26 von
    Beiträge: 4
    ID: 682.422
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 237
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 14.01.03 10:17:34
      Beitrag Nr. 1 ()
      FZ FREIWIRTSCHAFTLICHE ZEITUNG vom 7.1.1932 (Text in Nicht-Fraktur) (Zurück zur Hauptseite) (Email)
      Kapitalismus - Wirtschaftsdemokratie
      Von Dipl.-Kfm. Dr. rer. pol.
      Max Stahlberg
      "Die kapitalistische Marktwirtschaft ist eine Demokratie, in der jeder Groschen eine Wahlstimme gibt. Der Reichtum erfolgreicher Geschäftsleute ist das Ergebnis eines Plebiszits der Konsumenten. Und nur der kann einmal erworbenen Reichtum bewahren, der ihn immer wieder aufs neue durch Befriedigung der Wünsche der Konsumenten erwirbt. Die kapitalistische Gesellschaftsordnung ist mithin im strengsten Sinne des Wortes Wirtschaftsdemokratie."
      Diese erlösenden und trefflichen Worte kommen gerade zur rechten Zeit, denn nun endlich erfahren wir, daß in der heutigen Wirtschaftsordnung wirklich alles in schönster Ordnung ist und gerecht zugeht. Da es eine Menge von Menschen gibt, die vorgeben noch nichts davon bemerkt zu haben, war es dringend nötig, ihnen das mal klar zu machen. Ludwig Mises, ordentlicher Professor der Volkswirtschaftslehre an der Uni Wien, war es vorbehalten, dies festzustellen, und der Frankfurter Zeitung gebührt das Verdienst, diese Erkenntnis einem weiteren Kreise bekanntgemacht zu haben, denn sie gibt Mises Ausspruch kommentarlos in ihrer Jubiläumsschrift "Nachkriegskapitalsimus", die anläßlich ihres 75jährigen Bestehens kürzlich erschien. Wir danken ihr für diese "Bereicherung" unseres volkswirtschaftlichen Wissens. Nun wissen wir es und wollen es uns merken. Nur das wollen wir die "Frankfurter Zeitung" und Mises noch fragen: Ist vielleicht der Reichtum der Großkapitalisten, deren Kapital sich durch die Zinsen dauernd vermehrt, auch das Ergebnis einer Abstimmung des arbeitenden Volkes, das diese Zinsen aufbringen muß? Ist der Zinsbezieher vielleicht auch gezwungen, "immer aufs neue die Wünsche der Konsumenten zu
      befriedigen", oder ist es nicht vielmehr so, daß er sich überhaupt um niemandes Wünsche schert, sondern sein Geld nur zur Verfügung stellt, wenn ihm die Sicherheit seines arbeitslosen Einkommens gewährleistet ist? Sind vielleicht auch die Krisen mit Absatzstockung, Konkursen, Arbeitslosigkeit und Massenelend das Ergebnis einer "Wirtschaftsdemokratie"? Es ist undenkbar, daß jemand so naiv sein sollte, das zu glauben.
      Wir stellen daher fest, daß es sich hier um einen Versuch handelt, die Tatsachen zu verschleiern. Nicht die Marktwirtschaft ist schuldig am heutigen Elend, auch nicht der Unternehmer, der tatsächlich nur dann etwas verdient, wenn er sich stets der Nachfrage anpaßt, sondern nur das heutige Geld, das den Zins erpreßt und die Krisen verursacht, unter denen der Unternehmer ebenso leidet wie der Lohnarbeiter. Diese Dinge werden von den Verteidigern der heutigen Ordnung sehr gern durcheinander geworfen, und sie tun so, als sei der Kampf gegen die heutige Ausbeutungs- und Zinswirtschaft ein Kampf gegen die Marktwirtschaft und gegen die "Wirtschaftsdemokratie", um Unklarheit in den Befreiuzngskampf hineinzutragen. Wir wissen, was wir davon zu halten haben. Das heutige Zerrbild einer Wirtscahfts"ordnung" ist das gerade Gegenteil einer Wirtschaftsdemokratie, ist ausgesprochene Monopolwirtschaft. Eine wirkliche Wirtscahftsdemokratie wird erst durch die Beseitigung der Krisen und durch Abbau des arbeitslosen Einkommens und seine Überführung in den Lohn herbeigeführt, sie besteht erst dann, wenn jeder, der arbeiten will, auch Arbeit findet und nicht mehr in der Krise davor zittern muß, daß er trotz aller rein formellen Wirtschaftsdemokratie mit Betriebsräten, Tarifverträgen und Schlichtern auf die Straße fliegt oder sich Lohnkürzungen widerspruchslos gefallen lassen muß, weil draußen Hunderte stehen, die auf seine Stelle warten und weil der Geldkapitalist es so will.



      Kapitalismus - Wirtschaftsdemokratie?
      Von Dipl.-Kfm. Dr. rer. pol.
      Max Stahlberg
      "Die kapitalistische Marktwirtschaft ist eine Demokratie, in der jeder Groschen eine Wahlstimme gibt. Der Reichtum erfolgreicher Geschäftsleute ist das Ergebnis eines Plebiszits der Konsumenten. Und nur der kann einmal erworbenen Reichtum bewahren, der ihn immer wieder aufs neue durch Befriedigung der Wünsche der Konsumenten erwirbt. Die kapitalistische Gesellschaftsordnung ist mithin im strengsten Sinne des Wortes Wirtschaftsdemokratie."
      Diese erlösenden und trefflichen Worte kommen gerade zur rechten Zeit, denn nun endlich erfahren wir, daß in der heutigen Wirtschaftsordnung wirklich alles in schönster Ordnung ist und gerecht zugeht. Da es eine Menge von Menschen gibt, die vorgeben noch nichts davon bemerkt zu haben, war es dringend nötig, ihnen das mal klar zu machen. Ludwig Mises, ordentlicher Professor der Volkswirtschaftslehre an der Uni Wien, war es vorbehalten, dies festzustellen, und der Frankfurter Zeitung gebührt das Verdienst, diese Erkenntnis einem weiteren Kreise bekanntgemacht zu haben, denn sie gibt Mises Ausspruch kommentarlos in ihrer Jubiläumsschrift "Nachkriegskapitalsimus", die anläßlich ihres 75jährigen Bestehens kürzlich erschien. Wir danken ihr für diese "Bereicherung" unseres volkswirtschaftlichen Wissens. Nun wissen wir es und wollen es uns merken. Nur das wollen wir die "Frankfurter Zeitung" und Mises noch fragen: Ist vielleicht der Reichtum der Großkapitalisten, deren Kapital sich durch die Zinsen dauernd vermehrt, auch das Ergebnis einer Abstimmung des arbeitenden Volkes, das diese Zinsen aufbringen muß? Ist der Zinsbezieher vielleicht auch gezwungen, "immer aufs neue die Wünsche der Konsumenten zu
      befriedigen", oder ist es nicht vielmehr so, daß er sich überhaupt um niemandes Wünsche schert, sondern sein Geld nur zur Verfügung stellt, wenn ihm die Sicherheit seines arbeitslosen Einkommens gewährleistet ist? Sind vielleicht auch die Krisen mit Absatzstockung, Konkursen, Arbeitslosigkeit und Massenelend das Ergebnis einer "Wirtschaftsdemokratie"? Es ist undenkbar, daß jemand so naiv sein sollte, das zu glauben.
      Wir stellen daher fest, daß es sich hier um einen Versuch handelt, die Tatsachen zu verschleiern. Nicht die Marktwirtschaft ist schuldig am heutigen Elend, auch nicht der Unternehmer, der tatsächlich nur dann etwas verdient, wenn er sich stets der Nachfrage anpaßt, sondern nur das heutige Geld, das den Zins erpreßt und die Krisen verursacht, unter denen der Unternehmer ebenso leidet wie der Lohnarbeiter. Diese Dinge werden von den Verteidigern der heutigen Ordnung sehr gern durcheinander geworfen, und sie tun so, als sei der Kampf gegen die heutige Ausbeutungs- und Zinswirtschaft ein Kampf gegen die Marktwirtschaft und gegen die "Wirtschaftsdemokratie", um Unklarheit in den Befreiuzngskampf hineinzutragen. Wir wissen, was wir davon zu halten haben. Das heutige Zerrbild einer Wirtscahfts"ordnung" ist das gerade Gegenteil einer Wirtschaftsdemokratie, ist ausgesprochene Monopolwirtschaft. Eine wirkliche Wirtscahftsdemokratie wird erst durch die Beseitigung der Krisen und durch Abbau des arbeitslosen Einkommens und seine Überführung in den Lohn herbeigeführt, sie besteht erst dann, wenn jeder, der arbeiten will, auch Arbeit findet und nicht mehr in der Krise davor zittern muß, daß er trotz aller rein formellen Wirtschaftsdemokratie mit Betriebsräten, Tarifverträgen und Schlichtern auf die Straße fliegt oder sich Lohnkürzungen widerspruchslos gefallen lassen muß, weil draußen Hunderte stehen, die auf seine Stelle warten und weil der Geldkapitalist es so will.
      Avatar
      schrieb am 14.01.03 11:41:38
      Beitrag Nr. 2 ()
      uih! :eek:


      genau die gleiche Richtung Thread von VIPROM in Finanzstrategien, und mein Thread Probleme unserer Zeit!


      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 14.01.03 11:43:55
      Beitrag Nr. 3 ()
      Avatar
      schrieb am 14.01.03 13:07:26
      Beitrag Nr. 4 ()


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Kapitalismus - Wirtschaftsdemokratie