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    BASRA : Schweizer sind die Helden - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 30.03.03 16:23:36 von
    neuester Beitrag 30.03.03 19:28:51 von
    Beiträge: 4
    ID: 714.617
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      schrieb am 30.03.03 16:23:36
      Beitrag Nr. 1 ()
      Im Bombenhagel reparieren sie Wasserpumpen

      VON YVONNE KUMMER UND ALEXANDER SAUTTER


      Flucht aus Basra: Durst, die Angst vor Seuchen und Bomben treiben täglich tausende aus der zweitgrössten Stadt des Iraks.


      BASRA/KUWAIT-CITY – Diese Schweizer sind die Helden von Basra. Das IKRK-Wasserteam unter der Leitung von Andres Krüsi sorgt für Wasser in der belagerten Stadt. Mit ihrer Aktion retten sie unter Lebensgefahr Millionen von Menschen.

      Zwei weisse Landcruiser mit Genfer Autonummern rasen durch die Wüste. Die Schweizer vom IKRK wollen in die belagerte Stadt Basra. Ihr Ziel: Die Wasserpumpstation Wafa al-Qaid. Ihr Auftrag: Millionen Menschen mit Wasser zu versorgen. Die Zeit drängt, es droht eine humanitäre Katastrophe.
      Eine gefährliche Mission für IKRK-Delegationschef Andres Krüsi und seine Leute. Ihre Fahrt startet in Kuwait-City und endet nördlich von Basra. Eine Fahrt durch den Krieg. Auf über 140 Kilometern ist das Team den Bomben und Raketen ausgesetzt. Die Schweizer haben von den Amerikanern und Irakern zwar die Zusicherung, nicht angegriffen zu werden. Die Kriegsparteien kennen Zweck, Ziel und Route der Mission. Doch Krieg ist unberechenbar.

      Wie gefährlich solche Missionen sind, zeigt das Beispiel eines Schweizer Wasseringenieurs in Afghanistan. Er wurde vor drei Tagen bei seiner Arbeit von Unbekannten erschossen.

      Doch bei Krüsi und seinen Leuten im Irak lief alles gut. Anfang dieser Woche haben sie ihr Ziel in Basra erreicht. Dort treffen sie auf irakische Wasserspezialisten. Gemeinsam gehen sie ans Werk. Die Generatoren der Wasserpumpstation Wafa al-Qaid sind seit Tagen ausser Betrieb, weil die Stromzufuhr zusammengebrochen ist. Die Millionenstadt hat kein sauberes Trinkwasser mehr und steht kurz vor dem Kollaps. Es drohen epidemieartige Durchfallerkrankungen und Seuchen wie Cholera. Bis zu 100 000 Kleinkinder unter fünf Jahren sind laut Unicef akut von lebensgefährlichen Krankheiten bedroht. Zwei Tage arbeitet das Wasserteam rund um die Uhr. Die vier Schweizer verbringen sogar zwei Nächte direkt bei der Pumpstation, finden kaum Ruhe, hören die Raketeneinschläge im nahen Stadtzentrum. Erbitterte Kämpfe zwischen der Koalition und der irakischen Armee machen ihren Einsatz zu einem lebensgefährlichen Auftrag.

      Das Risiko hat sich gelohnt. Drei von sechs Stromgeneratoren, welche die Wasserpumpen antreiben, funktionieren wieder. Zwar nur die Hälfte, aber es rettet Millionen von Menschen das Leben.

      Die Helden von Basra – aufopfernd begeben sie sich freiwillig in Lebensgefahr. In der Schweiz haben sie Freunde und Familie zurückgelassen, um anderen Menschen zu helfen. Zum Beispiel IKRK-Mann Corrado Generelli. Im Tessin bangt sein Vater: «Ich bin immer in Angst um meinen Sohn», sagt er zu SonntagsBlick. «Aber ich bin auch sehr stolz auf seine Arbeit.» Auch die Mutter von Claire-Lise Gasser, der einzigen Frau im Wasserteam, sagt: «Wir sind oft sehr besorgt, aber wir sind zuversichtlich, dass ihr nichts passiert.»

      Die Angehörigen haben gelernt, damit zu leben, dass ihre Liebsten ständig unterwegs sind. Auch in Kriegsgebieten. Sie finden Trost in der Gewissheit, dass IKRK-Delegierte gut ausgebildet sind und gelernt haben, Gefahren einzuschätzen.

      Der Zürcher Andres Krüsi war bereits IKRK-Delegierter im umkämpften Gaza-Streifen. In Bosnien kam der ehemalige Banker mit den Gelbmützen zum Einsatz. Claire-Lise Gasser aus Neuenburg arbeitete als IKRK-Gesundheitsdelegierte in Äthiopien und im Kongo. Raj Rana stand bereits im Nordkaukasus im Einsatz. Der Tessiner Architekt Corrado Generelli verbrachte die letzten zehn Jahre in Kongo, Ruanda und Angola. Für die Schweizer Helden ist der Einsatz im Irak noch lange nicht zu Ende. Zurück in Kuwait-City, liefen die Vorbereitungen diese Woche schon wieder auf Hochtouren. Jede Minute ist kostbar.

      Gestern Mittag versuchten sie erneut, in die umkämpfte Stadt Basra zu gelangen, denn ihre Mission ist noch nicht erfüllt. Drei weitere Generatoren müssen zum Laufen gebracht werden. Aber wenige Kilometer vor Basra wird Krüsi mit seinen Leuten jäh gestoppt. Britische Soldaten halten die beiden Fahrzeuge an einem Checkpoint auf. Die Briten möchten den Weg nach Basra für die dringend benötigte humanitäre Hilfe öffnen. Doch unmittelbar hinter dem Checkpoint steigen schwarze Rauchschwaden empor, Detonationen sind zu hören. Irakische Truppen und Paramilitärs leisten heftigen Widerstand.

      Nach kurzer Zeit erhalten die Schweizer trotzdem grünes Licht. «Sie sind mittlerweile in Basra eingetroffen», weiss IKRK-Sprecherin Tamara Al-Rifai gestern Abend zu berichten. Umgeben von Kämpfen geht die Arbeit für die Helden weiter. Denn noch weitere Städte sind von der Pumpstation Wafa al-Qaid abhängig. Und auch ihnen wollen die Schweizer das überlebensnotwendige Trinkwasser verschaffen.


      Quelle;

      http://www.sonntagsblick.ch/



      ;) ;)
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 16:53:17
      Beitrag Nr. 2 ()
      Meinen Glückwunsch diesen wahren Helden....und hier ist endlich mal angebracht:

      Möge Gott, Allah, Shiva, Jehova, oder wer auch immer, sie beschützen!


      Hans
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 19:22:48
      Beitrag Nr. 3 ()
      #2
      Schließe mich diesem Wunsch an!

      Windei
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 19:28:51
      Beitrag Nr. 4 ()
      Echt klasse! Und irgendwie bezeichnend, dass man so wenig in den Medien darüber hört.

      Umso besser, dass Du den Artikel mal hier ins Forum gestellt hast!:)

      TS


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