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    DGB und Michael Sommer retten Deutschland - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 01.05.03 21:47:45 von
    neuester Beitrag 20.02.04 15:52:13 von
    Beiträge: 57
    ID: 727.291
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      schrieb am 01.05.03 21:47:45
      Beitrag Nr. 1 ()
      Halihalo,

      Habt ihr heute auch an den Lippen von Michael Sommer gehangen?

      Also ich finde er macht einen sehr guten Eindruck.

      Der Mann denkt über den „Tellerrand“ des DGB auch an Deutschland.

      Es wäre auch nicht auszudenken wenn an seiner Stelle ein Blockierer in Deutschland das Sagen hätte.

      Ich weiß die Zukunft unseres Landes bei ihm als Mitgestalter in allerbesten Händen.

      Vielleicht war es ein Meteorologischer Zufall aber als Oskar Lafontaine kam, ging die Sonne auf.

      Ich werte das als ein gutes Zeichen für unser Land.

      Voraussetzung ist eine verantwortungsbewußte und moderate nächste Lohnrunde.

      Ich denke die nächste Forderung der mächtigen IGM wird bei 14 % liegen, der Abschluß aber bei moderaten 8 – 9 %.

      Das gibt den Unternehmen Planungssicherheit und zieht Investoren an.

      Glück auf

      Waldsperling
      ( Dipl. Volkswirt )
      Avatar
      schrieb am 01.05.03 21:50:46
      Beitrag Nr. 2 ()
      Klar, Diplom-Waldsperling,
      wann glaubst Du, setzt er die unfähige Regierung ab und übernimmt das Land vollständig?
      KvA
      Diplom-König
      Avatar
      schrieb am 01.05.03 21:54:27
      Beitrag Nr. 3 ()
      Dipl.-Spatz,

      hast Du Dein Diplom auf der Bardeihochschule gemacht?
      Avatar
      schrieb am 01.05.03 21:58:46
      Beitrag Nr. 4 ()
      treten sie zurück ?
      wandern sie aus ?
      :confused:
      Avatar
      schrieb am 01.05.03 22:07:33
      Beitrag Nr. 5 ()
      "Es wäre nicht auszudenken, wenn an Sommers Stelle ein Blockierer das Sagen hätte"?

      "Als Oskar Lafontaine auftrat, ging die Sonne auf"?

      "Das gibt Planungsishcerheit und zieht Investitionen an"?


      :confused:


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      schrieb am 01.05.03 22:21:04
      Beitrag Nr. 6 ()
      Humor hat er ja, der Spatz.
      Avatar
      schrieb am 01.05.03 22:21:23
      Beitrag Nr. 7 ()
      #5,

      Die sind im Thread mit den Kreuzberger Krawallen und haben sie schon geschluckt.
      Avatar
      schrieb am 01.05.03 22:34:41
      Beitrag Nr. 8 ()
      Sommer ist unglaublich arrogant!

      Gerade in Berlin Mitte:

      Rogowski: Sind wir uns dahingehend einig, daß sozial ist, was Arbeit schafft?

      Sommer: Nicht unbedingt. Nebenjobs sind unsozial.

      Rogowski: Das ist doch Unsinn.

      Sommer: Ich will keine amerikanischen Verhältnisse.

      Rogowski: Was Sie wollen ist doch nicht entscheidend, sondern das, was richtig ist.



      Ist zu fassen, mit welcher Arroganz diese Deppen von der Gewerkschaft, die zudem noch kaum jemanden in Deutschland vertreten, inder Öffentlichkeit auftreten.

      Ich sage, laßt uns so mit den Gewerkschaften verfahren, wie es bereits die Engländer taten. Wir, wie auch die Briten zuvor, werden davon nur profitieren.
      Avatar
      schrieb am 01.05.03 22:43:48
      Beitrag Nr. 9 ()
      #8

      Rogowski ist eine echte Flachpfeife.
      Sommer ist ihm intellektuell haushoch überlegen.
      Avatar
      schrieb am 01.05.03 22:44:53
      Beitrag Nr. 10 ()
      Jarrod,

      die Gewerkschaften vertreten in Deutschland 104,8 Mio. Menschen.

      Aber Du bist ein guter Bürger, denn Du hast an seinen Lippen gehangen und es zugegeben.
      Avatar
      schrieb am 01.05.03 22:50:14
      Beitrag Nr. 11 ()
      :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 01.05.03 22:56:51
      Beitrag Nr. 12 ()
      @Teddy....Und Dir warscheinlich auch. ;)


      @Waldsperling....104,8 Millionen werden also vom DGB vertreten? Aha, sehr interessant. Insbesondere da Deutschland weniger als 90 Millionen Einwohner hat.


      Ihr seid vielleicht ein Haufen dummer Schleierschwänze!
      Avatar
      schrieb am 01.05.03 22:58:18
      Beitrag Nr. 13 ()
      104,8 Millionen :eek: :eek: :eek:


      danke Herr alle unsere demografischen Probleme scheinen gelöst durch eine wundersame Populationsexplosion von 30% an einem Tag!!! :laugh:
      Avatar
      schrieb am 01.05.03 23:00:07
      Beitrag Nr. 14 ()
      @Tom....Ja, die Sozen, die kriegen sowas hin. Denn die f*****, f*****, f*****.


      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 01.05.03 23:03:36
      Beitrag Nr. 15 ()
      #12

      Ja, mir - nicht nur wahrscheinlich, sondern ganz sicher - auch.

      Michael Sommer ist der beste Gewerkschaftsfunktionär seit über 30 Jahren.
      Dagegen war sein Vorgänger Dieter Schulte ein welkes Mauerblümchen.
      Um auch das zu sagen: der derzeit schlechteste Gewerkschaftsfunktionär ist Hubertus Schmoldt, der Schröder wann immer sich die Gelegenheit ergibt in den Arsch kriecht.
      Avatar
      schrieb am 01.05.03 23:08:17
      Beitrag Nr. 16 ()
      ROFTL - bei den 104,8 Mio durch die gewerkschaften vertretenen Menschen wird erst so richtig klar, wie mutig Schröder eigentlich ist, Vorschläge zu machen, die denen nicht passen könnten.

      Hut ab vor Schröder!
      Avatar
      schrieb am 01.05.03 23:09:34
      Beitrag Nr. 17 ()
      @Teddy...Ich glaube Dir aufs Wort, daß Sommer Dir geistig überlegen ist. Ansonsten könnte ich dieses "In-Den-Arsch-Kriechen" auch nicht erklären.
      Avatar
      schrieb am 01.05.03 23:13:24
      Beitrag Nr. 18 ()
      @konns....Wir unterschätzen Waldsperling vielleicht. Er rechnet warscheinlich noch Sudetendeutschland, Pommern, Teile der Tschechei und der Slowakei, den Elsaß, Lothringen, die Niederlande und Belgien mit ein. Hätten wir eigentlich bedenken müssen.
      Avatar
      schrieb am 01.05.03 23:15:23
      Beitrag Nr. 19 ()
      hehe, ja das soll es noch geben, dass manche anders rechnen.
      Avatar
      schrieb am 01.05.03 23:17:21
      Beitrag Nr. 20 ()
      #17

      Das kannst du mir auch glauben. Habe ich keine Probleme damit.

      Zum Thema "In den Arsch kriechen".

      Aus einem Zeitungsartikel vom 17.04.2003
      "Mit dem Vorsitzenden der IG Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), Hubertus Schmoldt, ergriff jedoch auch erstmals ein einflussreicher Gewerkschafter Partei für den Reformkurs Schröders: Er halte die von Schröder vorgeschlagenen Eckpunkte für "insgesamt diskussionswürdig". Zugleich kritisierte Schmoldt die Führungsspitzen der Gewerkschaften IG Metall und ver.di dafür, dass sie ein SPD-Mitgliederbegehren unterstützten, mit dessen Hilfe die Pläne des Kanzlers gestoppt werden sollen."


      Wieviele solche Beispiele soll ich dir von Schröders Intimus Hubertus Schmoldt liefern?
      Avatar
      schrieb am 01.05.03 23:20:59
      Beitrag Nr. 21 ()
      #20

      Ja, der Schmoldt ist ein Gewerkschafter, der Ergebnisse erzielt und vernünftig ist. Wären solche mehr beim DGB zu finden, würde die Gewerkschaftsidee nicht kaputt gehen, was wohl zwangsläufig bedingt durch Sommer, Bsirske, ... kommen wird. Die werden noch fett absahnen und dann langsam das Gewerkschaftswesen begraben
      Avatar
      schrieb am 01.05.03 23:23:54
      Beitrag Nr. 22 ()
      Liefern? Liefer, was Du willst!

      Zu Schmoldt kann ich nur sagen, daß es wohl selbst in so verkrusteten, verfilzten und meinungsintoleranten Vereinigungen wie den Gewerkschaften noch verantwortungsvolle Menschen gibt, die ein Hirn besitzen, welches sie ab und zu auch mal benutzen, um damit abzuschätzen, inwieweit welche Taten dringlich wären, so daß wir mit unseren konkurrierenden Staaten in der Welt Schritt halten können.

      Puh, Schachtelsätze sind fies, was?

      Aber es ist gut, daß wir mal drüber gesprochen haben.

      :D
      Avatar
      schrieb am 01.05.03 23:36:16
      Beitrag Nr. 23 ()
      #21

      Bsirske? Weiß ich nicht so ganz. Meine Meinungsbildung über den ist nicht so weit gediehen, daß ich den einigermaßen einschätzen könnte.
      Sommer? Der hat leider einiges auszulöffeln, was ihm seine Kollegen seit vielen Jahren eingebrockt haben. Bisher war es so, daß sich Henkel, Hundt und Konsorten über alles in allen Medien ausführlich und unwidersprochen ausgelassen haben. Sei es über Steuern, Außenpolitik, Arbeitsmarktpoltik, Bildungswesen (PISA), Kriminalität (Massaker in Erfurt) und vieles mehr. Da war viel Blödsinn dabei. Aber, wie gesagt, niemand hat ihnen Paroli geboten. Sommer hat da noch Jahre dran zu knabbern. Aber er wird die Schieflage wieder korrigieren. Da bin ich mir sicher.

      Zu Schmoldt. Wenn mehr von seinem Schlage bei den Gewerkschaften wären, bräuchten wir keine! Ein herzliches: BASTA!
      Avatar
      schrieb am 01.05.03 23:53:54
      Beitrag Nr. 24 ()
      Ach ja, ihr Spezialisten wie Blue, Jarrod, Konns usw. , dass Deutschland am Boden liegt, daran sind nur die Gewerkschaften schuld!? Die Banken geben den mittelständischen Betrieben nur wegen den Gewerkschaften keine Kredite!:laugh: Die Arbeitslosen gibt es nur wegen des DGB!:laugh: Die Betriebe gehen in Insolvenz wegen der Gewerkschaften, nicht wegen der Fehlleistungen der Betriebsvorstände. Am besten ist nach Meinung dieser Wirtschaftspezis müsste es sein, dass die Arbeitnehmer noch Geld in die Betriebe bringen und nicht mehr Lohn verlangen! Ach ja , seid ihr bl....!!!!!:O :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 01.05.03 23:55:47
      Beitrag Nr. 25 ()
      Sommer sieht aus wie ein Neandertaler.

      Er denkt wie ein Neandertaler.

      Hoffentlich endet er und seine Gewerkschaft wie die Neandertaler.
      Avatar
      schrieb am 01.05.03 23:59:34
      Beitrag Nr. 26 ()
      #18,

      nein nein nein, so habe ich nicht gerechnet.

      Ich habe die Bevölkerung der BRD halbiert. Das ergab 62 %.

      Es dürfte doch nun hinlänglich bekannt sein, daß die Roten, die Linken und die Gewerkschafter doppelt so fleißig sind wie die übrige Bevölkerung.

      Dann müssen sie auch doppelt vertreten werden.
      Avatar
      schrieb am 02.05.03 00:01:05
      Beitrag Nr. 27 ()
      Sie werden enden wie die Neandertaler.
      Avatar
      schrieb am 02.05.03 00:26:30
      Beitrag Nr. 28 ()
      :eek:
      Aus der FTD vom 2.5.2003 www.ftd.de/1mai
      Kalkulierter Konflikt mit den Gewerkschaften
      Von Thomas Hanke, Neu-Anspach, und Karin Nink, Berlin

      Die Gewerkschaften wollten den 1. Mai nutzen, um Gerhard Schröder unter Druck zu setzen. Doch der Kanzler hält stur an seinen Plänen zum Umbau der Sozialsysteme fest. Den Konflikt mit DGB-Chef Michael Sommer nutzt er geschickt, um sich als Entscheider zu profilieren.



      Bundeskanzler Gerhard Schröder


      Mit so viel Wohlwollen hat Kanzler Gerhard Schröder offenbar selbst nicht gerechnet: Am Ende der Mai-Kundgebung reißt er die Arme hoch, winkt freundlich in die Menge und geht unter lautem Applaus von der Tribüne. Hinter ihm hastet mit grauem Gesicht der Mann her, der ihm einheizen wollte an diesem 1. Mai, jetzt aber wie ein Verlierer das Podium verlässt: DGB-Chef Michael Sommer. Schröder lächelt sein Raubtierlächeln, und seine Augen sagen: Dich habe ich fertig.

      An wen diese Runde im Kampf um die Durchsetzung der Schröderschen Agenda 2010 geht, ist schon klar, als der Kanzler gegen halb zwölf mit dem Hubschrauber im Hessenpark bei Frankfurt einschwebt, ausgerechnet einem Freilichtmuseum. Gerade mal halb voll ist der Marktplatz zwischen nachgebauten Fachwerkhäusern, auf dem die zentrale Kundgebung des DGB stattfindet.


      Vielleicht 1500 Gewerkschafter haben sich eingefunden - ein glatter Reinfall für den DGB, dem es nicht gelingt, die Gewerkschaftsmitglieder massiv zum Kampf gegen die geplanten Sozialreformen der Bundesregierung zu mobilisieren. Der Beginn der Kundgebung wird immer weiter hinausgezögert: Aus Frankfurt werden weitere Gewerkschafter herbeordert, damit die Veranstaltung nicht allzu schwindsüchtig wirkt.



      Ein aschfahler Sommer




      Bundeskanzler Gerhard Schröder und Michael Sommer, Vorsitzender des DGB


      Kurz vor eins betritt der Kanzler mit zufriedenem Blick die Bühne, neben ihm ein aschfahler Sommer. Seit Schröder am 14. März im Bundestag seine Pläne präsentiert hat, haben die beiden kein persönliches Gespräch mehr geführt, nur im SPD-Gewerkschaftsrat sind sie aufeinander getroffen. Und da hat Schröder dem DGB-Chef lediglich gesagt, dass er keine Abstriche an seiner Agenda zulassen wird. Sommer fühlt sich persönlich von Schröder provoziert, weiß aber nicht, ob er den ganz großen Krach mit der SPD riskieren soll.


      Zweifel am Konfrontationskurs sind Schröder fremd. Selbstsicher betritt er das Podium. Sobald er anfängt zu reden, lassen die Metaller ihre Trillerpfeifen schrillen. Schröder teilt aus: "Wer trillert, zeigt, dass er zwar volle Backen hat, aber wenig im Kopf." Dann erinnert er die Zuhörer an seinen Widerstand gegen den Irak-Krieg - und erntet ersten Beifall.


      Der setzt sich sogar fort, als der Kanzler zu den Sozialkürzungen überleitet: "Die Auswirkungen der Alterung unserer Gesellschaft auf die Sozialsysteme sind allzu lange verschwiegen worden, es ist unausweichlich, dass wir jetzt die Konsequenzen ziehen." Er stellt den Gewerkschaften keinerlei Zugeständnisse in Aussicht: "Wir haben es beschlossen und führen das jetzt durch." Die Pfiffe mischen sich mit wütendem Johlen, als Schröder sagt: "Wir müssen die Lohnnebenkosten runterbringen, wollen aber niemandem seine Rechte nehmen."



      Gespaltene Stimmung




      Frank Bsirske, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Ver.di


      Der Protest ebbt wieder ab, als der Kanzler sich gegen schuldenfinanzierte Konjunkturprogramme wendet: "Wir dürfen nicht aufessen, wovon unsere Kinder und Kindeskinder noch leben müssen." Auf dem Platz ist die Stimmung gespalten. Ein kleiner Block skandiert "Aufhören, aufhören!". Der größere Teil wirkt skeptisch, aber nicht völlig ablehnend. Und eine gar nicht so kleine Minderheit spendet eifrig Beifall. Drei junge Verdi-Mitglieder sagen, sie wollten eine "harte, aber faire Auseinandersetzung". Kai Dietrich ist einer von ihnen, er arbeitet bei T-Systems in Frankfurt. Von scharfem Widerstand hält er wenig: "Mit Eskalation tun wir uns schwer, wir lehnen die Agenda nicht pauschal ab."


      Viele im Hessenpark räumen ein, die Sozialsysteme müssten reformiert werden. "Wir wären sogar bereit, was abzugeben, aber dann müssen die Arbeitslosen von der Straße", sagt Jürgen Windirsch, ein Metallgewerkschafter aus Frankfurt. Nur ganz wenige sind für eine härtere Konfrontation. Waltraud Jensert und Joachim Braun von der Arbeitsloseninitiative der IG Metall zählen dazu. Sie halten ein selbst gemaltes Schild hoch: "Schröder, Hartz, Merkel - sozialpolitisch alles Ferkel". Braun hält nichts von einem Kompromiss: "Da gibt’s nur eins: druff!"



      Boxkampf um die Agenda


      "Druff" - das gilt auch für Schröders Vorgehen. Der Kanzler führt die Auseinandersetzung um die Agenda wie einen Boxkampf, nicht wie ein Ringen um Verständnis und Zustimmung von Gewerkschaftern und Genossen. Egal, ob Mai-Kundgebung, SPD-Regionalkonferenz oder Parteivorstand - mit fein ziselierten Argumentationen hält er sich nicht auf.


      Am Montag hat er den Parteivorstand überrascht, als er forderte, sofort über den Leitantrag zum Sonderparteitag am 1. Juni abzustimmen, der die Agenda festschreibt. Fraktionschef Franz Müntefering ärgert sich darüber, er hätte gerne mehr Raum für Diskussionen gelassen. Doch Schröder setzt auf eine klare Ansage: Es wird so gemacht, wie ich es will!


      In der Sitzung droht er unverhohlen, dass ihn "zu Konsequenzen zwingen" werde, wer seine Politik ändern wolle. Als eine Vorständlerin ihn kritisiert, blafft er sie an: "Dann kann ich ja meinen Hut nehmen." Abends, auf der ersten Regionalkonferenz in Bonn, amüsiert sich ein Teilnehmer über Schröders Power-Play: "Die ständigen Rücktrittsdrohungen sind doch fast schon lächerlich."



      Furcht bei den Genossen


      Die meisten Genossen fürchten, Schröder könnte Ernst machen. Deswegen werden sie der Agenda am 1. Juni wohl auch zustimmen. "Letztlich klammern sich doch alle an die Regierungsmacht", sagt Hans Lotzien, ein 51-jähriger Sozialdemokrat, auf der Regionalkonferenz. Dabei sei die Agenda "ganz untypisch für die SPD", und im Regierungsprogramm sei versprochen worden, die Arbeitslosenhilfe nicht auf Sozialhilfeniveau zu senken.


      Und dann zeigt der Mann von der Basis die politische Schizophrenie vieler SPD-Mitglieder: Wenn, dann hätte man die Reformen schon in der ersten Legislaturperiode angehen müssen, vor der Formulierung des Programms für die Bundestagswahl 2002.


      Die Antwort auf die Frage, was eigentlich sozialdemokratisch sei an seinem Kürzungsprogramm, überlässt Schröder anderen. Für ihn ist die Sache ganz einfach: Kann die SPD die Sozialsysteme reformieren, bleibt sie an der Macht, schafft sie es nicht, kommen andere dran. "Wo sind die geblieben, die sich geweigert haben, auf die veränderten Realitäten realitätsnahe Antworten zu geben?", fragt er die Teilnehmer der Regionalkonferenz in Anspielung auf die französischen Sozialisten, die praktisch von der Bildfläche verschwunden sind.



      Widerstand der Basis als Resonanzboden


      Gerne zieht er einen Vergleich zur Situation nach dem heftig umstrittenen Mazedonien-Einsatz der Bundeswehr, für den es fast keine Mehrheit in der Fraktion gegeben hätte. Heute erinnere sich kaum noch jemand daran - so schnell gehe das eben. Schröder will deshalb sogar notfalls nachlegen und die Sozialsysteme weiter verändern.


      Wichtiger als die Befindlichkeit der Partei ist dem Kanzler, wie seine Politik in der Öffentlichkeit ankommt. Seit Gewerkschaften und Parteilinke ihn anfeinden, ist die Kritik an den Mängeln seines Vorhabens in Opposition und Medien weitgehend verstummt. "Das ganze Land fiebert mit, ob Gerhard Schröder die Agenda 2010 durchsetzt", sagt SPD-Generalsekretär Olaf Scholz. Schröder fürchtet den Widerstand der Gewerkschaften nicht nur, er nutzt ihn auch als Resonanzboden: Je lauter sie schreien, desto stärker erscheint er als entschiedener Reformer.



      Gewerkschaften ratlos


      Die Gewerkschaften spüren, dass sie von Schröder in eine Ecke gedrängt werden, wissen aber nicht, wie sie dort herauskommen sollen. Entsprechend widersprüchlich ist Sommers Rede auf der Kundgebung: "Wir reichen die Hand zu einer richtigen Reformpolitik", schlängelt er sich an den "lieben Gerhard" heran. Doch zugleich droht er: "Wir sind bereit, gegen Sozialabbau zu kämpfen." Ein Kanzler-Berater wundert sich über den Schlingerkurs des DGB: "Die Gewerkschaften haben das alte Wort von Herbert Wehner vergessen: `Wer rausgeht, muss wissen, wie er wieder reinkommt.`"


      Schröder weiß, dass die in sich zerstrittenen Arbeitnehmerorganisationen sich dreimal überlegen werden, das Band zu den Sozialdemokraten zu kappen. Deshalb fährt er seinen Rammkurs unbeirrt weiter. Nach seinem Auftritt im Hessenpark dankt ihm Harald Fiedler, Kreisvorsitzender des DGB Frankfurt, sogar für sein Kommen. Und der Kanzler kostet diesen Tag richtig aus: Bei einer Kartoffelsuppe erläutert er Fiedler, wieso es richtig sei, die Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes zu kürzen. Sommer sitzt dabei - und schweigt.



      © 2003 Financial Times Deutschland , © Illustration: AP
      Avatar
      schrieb am 02.05.03 00:27:03
      Beitrag Nr. 29 ()
      #25 und #27,

      ihr seid im Unrecht.

      Als sich der DGB im auslaufenden Mittelalter am 01.05.1385 gründete, war er genau wie heute, voller Ideale.

      Die Gewerkschaften brachten erst die Kultur ins Land und ohne sie wäre eine Zivilisation nur schwer vorstellbar.

      Würde es keine Gewerkschaften in Deutschland geben, würden die meisten von uns als Saisonarbeiter in Afrika in einer Reihe mit den Affen arbeiten und die Bananen auffüllen.

      Nur mit dem Unterschied zu den Affen, daß die pro Stunde das doppelte verdienen und unsere Vorarbeiter wären.

      Wollt ihr das?
      Avatar
      schrieb am 02.05.03 00:31:20
      Beitrag Nr. 30 ()
      Würde es keine Gewerkschaftler geben, hätten wir einen Haufen Sozis weniger.
      Avatar
      schrieb am 02.05.03 01:35:51
      Beitrag Nr. 31 ()
      #28

      Hahaha! :laugh:

      Die FTD ist ja sowas ähnliches wie die Bild-Zeitung im Finanzsektor. (Wenn ich ehrlich bin - um einiges schlechter.)
      Da hätten auch zwei Sätze genügt und den Rest hätte man sich selber zusammenreimen können.

      Mit so viel Wohlwollen hat Kanzler Gerhard Schröder offenbar selbst nicht gerechnet: Am Ende der Mai-Kundgebung reißt er die Arme hoch, winkt freundlich in die Menge und geht unter lautem Applaus von der Tribüne.

      Ja. So wirds gewesen sein. :laugh: War der FTD-Schreiberling vielleicht besoffen von zuviel Maibock? ;) Die Szene jedenfalls muß er erst noch nachreichen.


      An wen diese Runde im Kampf um die Durchsetzung der Schröderschen Agenda 2010 geht, ist schon klar...
      Logisch. An die Schlaumeier der FTD.


      Vielleicht 1500 Gewerkschafter haben sich eingefunden ...

      Vielleicht auch nicht. ;) http://www.sueddeutsche.de/aktuell/sz/getArticleSZ.php?artik… "Der DGB-Vorsitzende Michael Sommer kritisierte auf derselben Kundgebung vor etwa 3000 Zuhörern den Kanzler heftig." Das ist ein Unterschied von nicht weniger als 100 %!


      Der Beginn der Kundgebung wird immer weiter hinausgezögert: Aus Frankfurt werden weitere Gewerkschafter herbeordert, damit die Veranstaltung nicht allzu schwindsüchtig wirkt.

      Das ist schon wieder soooo lustig. Das gefällt mir! :)


      Kurz vor eins betritt der Kanzler mit zufriedenem Blick die Bühne...

      Hihi. Ich habe das im Fernsehen verfolgt. Zufriedener Blick? Würde ich nicht sagen. Aber wenn schon, würde das was sagen? Und wenn ja, was? :confused:


      Schröder teilt aus: "Wer trillert, zeigt, dass er zwar volle Backen hat, aber wenig im Kopf."

      Der Spruch ist inzwischen doch auch schon abgegriffen. Der gehört zum Standardrepertoire Schröders. Wer da noch lachen kann ... naja, der soll halt.


      In der Sitzung droht er unverhohlen, dass ihn "zu Konsequenzen zwingen" werde, wer seine Politik ändern wolle.

      Nichts als leere Versprechungen. "Wer es besser machen kann, soll es machen." sagt er schon gar nicht mehr. Sonst meldet sich vielleicht noch jemand. :)


      Die meisten Genossen fürchten, Schröder könnte Ernst machen.

      Das fürchten die nicht. Das wissen die. Vielleicht sollte die FTD mal Schröder fragen, was der fürchtet.

      Deswegen werden sie der Agenda am 1. Juni wohl auch zustimmen.

      wer den Tag vor dem Abend lobt ...


      Die Gewerkschaften spüren, dass sie von Schröder in eine Ecke gedrängt werden, wissen aber nicht, wie sie dort herauskommen sollen. Entsprechend widersprüchlich ist Sommers Rede auf der Kundgebung: ...

      Soso! Die FTD weiß, was andere nicht wissen. Aha. Und so widersprüchlich fand ich die Rede Sommer nun wieder nicht.


      "Wir reichen die Hand zu einer richtigen Reformpolitik", schlängelt er sich an den "lieben Gerhard" heran. Doch zugleich droht er: "Wir sind bereit, gegen Sozialabbau zu kämpfen."

      Wo ist jetzt nochmal der Widerspruch? Ich sehe den noch nicht.


      Nach seinem Auftritt im Hessenpark dankt ihm Harald Fiedler, Kreisvorsitzender des DGB Frankfurt, sogar für sein Kommen. Und der Kanzler kostet diesen Tag richtig aus: Bei einer Kartoffelsuppe erläutert er Fiedler, wieso es richtig sei, die Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes zu kürzen. Sommer sitzt dabei - und schweigt.

      Jo! Was hätte dieser Fiedler machen sollen? Schröder meucheln? Oder was? Was hätte Sommer machen sollen? Schröder die Kartoffelsuppe über den Anzug schütten? Oder ihn zudichten? Oder ihm ans Bein pinkeln? Oder was? :D
      Avatar
      schrieb am 02.05.03 02:41:03
      Beitrag Nr. 32 ()
      #31

      Vielleicht 1500 Gewerkschafter haben sich eingefunden ...

      Vielleicht auch nicht. http://www.sueddeutsche.de/aktuell/sz/getArticleSZ.php?artik… "Der DGB-Vorsitzende Michael Sommer kritisierte auf derselben
      Kundgebung vor etwa 3000 Zuhörern den Kanzler heftig." Das ist ein Unterschied von nicht weniger als 100 %!


      Spiegel-Online legt noch was drauf: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,246907,00.h…
      Schröder warb vor rund 6000 Zuhörern für seine Reformpläne.


      Frage:
      Können FTD-Menschen nur bis 1500 zählen oder sind die bösartig und verfälschen ihre Berichte absichtlich?
      Achso, sie haben ja geschrieben "vielleicht". Jaja. Vielleicht ist die FTD eine Zeitung, vielleicht ein Käseblatt, vielleicht ein Propaganda-Organ, vielleicht auch eine ...
      Avatar
      schrieb am 02.05.03 08:28:51
      Beitrag Nr. 33 ()
      Irgendwie bitter, dass diejenigen, die Gerd zum Kanzler gemacht haben, nun etwas gegen ihn sind.

      Wenn nun auch noch due Zuschläge von der Steuerbegünstigung ausgenommen werden, wie es gestern vorgeschlagen wurde, werden die Gewerkschaften nicht mehr ruhig stellbar sein.

      Wenigstens hat der Bundestags-Lügenausschuss nun auch Kronzeugen aus dem anderen Lager.
      Avatar
      schrieb am 02.05.03 11:09:42
      Beitrag Nr. 34 ()
      Wenn die Gewerkschaften so genau wissen wie der Hase läuft, warum gründen sie dann nicht selber Unternehmen?
      Avatar
      schrieb am 02.05.03 21:39:48
      Beitrag Nr. 35 ()
      # 34, ja genau, das ist es:

      Und eine eigene Partei gründen die dann auch noch. Und was die dann alles könnten...

      Folgen:

      Die könnten Arbeitsplätze per Gesetz und mit ihren Unternehmen schaffen.
      Wir hätten alle einen unentziehbaren Arbeitsplatz.

      Die könnten eine schöne Lohngesetzgebung machen. Mit enormen Mindestlöhnen.
      Soll ja gut für die Kaufkraft sein.
      Die könnten für uns alle eine schöne Arbeitsrechts- und Sozialgesetzgebung machen.
      Prima: Blau machen wird durchbezahlt; 55er Regelung für alle; 30, nein, 25 - Stunden- Woche
      (selbstverständlich bei vollem Lohnausgleich), 5, nein 15 Vaterschaftsjahre (Papi will Kindchen doch heranwachsen sehen!) -
      natürlich -wegen der Gleichberechtigung - auch für Mami (klar doch, pro Kind),
      8 Wochen Urlaub, Alle 5 Jahre Sabbatical Leave (vollbezahlt natürlich; man muß ja auch mal zu sich selbst finden) usw.

      Herrliche Zeiten kommen auf uns zu.

      Die Gewerkschaften sind unsere Hoffnung.
      Avatar
      schrieb am 02.05.03 22:39:41
      Beitrag Nr. 36 ()
      raceglider,

      machst Du Autogenes Training?
      Avatar
      schrieb am 02.05.03 22:40:03
      Beitrag Nr. 37 ()
      #34 das ist bisher immer ziemlich schief gegangen und wenn man so die Arbeitsgerichtsprozesse verfolgt, scheinen die Gewerkschaften als Arbeitgeber nicht gerade so zu sein, wie sie sich andere Arbeitgeber erziehen wollen.
      Avatar
      schrieb am 02.05.03 23:00:07
      Beitrag Nr. 38 ()
      Ich hab auf jeden Fall die Schnauze voll von Typen die anderen immer vorschreiben wollen was sie wie machen sollen, aber selbst nichts auf die Reihe bekommen.
      Avatar
      schrieb am 02.05.03 23:06:08
      Beitrag Nr. 39 ()
      @ Waldsperling:

      Nein, ich träume vom Gewerkschaftsstaat.
      Avatar
      schrieb am 02.05.03 23:09:35
      Beitrag Nr. 40 ()
      Lohndumping muß wunderschön sein.
      Avatar
      schrieb am 02.05.03 23:10:56
      Beitrag Nr. 41 ()
      Hat bei den Gewerkschaften eigentlich das Computerzeitalter schon begonnen, oder schreiben die armen Sekretäre immer noch auf Olympia:laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.05.03 23:13:54
      Beitrag Nr. 42 ()
      #41,

      mit Entenfedern am Stehpult.
      Avatar
      schrieb am 02.05.03 23:15:45
      Beitrag Nr. 43 ()
      Wieso "Lohndumping"?

      Wenn jemand meint, daß seine Arbeitsleistung mehr wert sei als die augenblickliche Bezahlung,
      soll er sich doch da verdingen, wo ihm seine Leistung meinungsgerecht vergütet wird.

      Sollte das nicht möglich sein, weil niemand die Leistung nicht leistungsgerecht vergüten will,
      sollte unser Kandidat sich selbständig machen und seine Leistungen am Markt anbieten.

      Wenn da auch niemand zu meinungsgerechten Preisen abnehmen will, ist unser Kandidat wohl ein Traumtänzer.

      Wieso "Lohndumping"?
      Avatar
      schrieb am 02.05.03 23:22:56
      Beitrag Nr. 44 ()
      ...Deinen Gewerkschaftsstaat samt Firmen hatten wir ja schon mal...wurde dann aber Opfer einer feinldlichen Übernahme, als er kurz vor die Wand gefahren war. Aber pleite gegangen war er (noch) nicht...
      Avatar
      schrieb am 02.05.03 23:26:05
      Beitrag Nr. 45 ()
      # 44, das glaub ich nicht.

      Den Leuten gings dort jedenfalls nicht so gut wie von mit beschrieben.
      Avatar
      schrieb am 02.05.03 23:27:21
      Beitrag Nr. 46 ()
      #43,

      das wollt ihr Gewerkschaftsfeinde doch.

      Die Arbeitszeit verdoppeln und den Tariflohn halbieren.

      Was produzierst Du eigentlich für einen Schrott in deiner "Klitsche"?
      Avatar
      schrieb am 02.05.03 23:28:47
      Beitrag Nr. 47 ()
      @43

      Das Problem ist doch, dass die meisten Deutschen noch nicht verstanden haben, was Marktwirtschaft eigentlich ist und wie sich Preise durch Angebot und Nachfrage bilden.
      Avatar
      schrieb am 02.05.03 23:35:00
      Beitrag Nr. 48 ()
      @ 47: Das haben nicht nur die meisten Deutschen nicht verstanden,
      sondern auch eine Menge Volkswirte und Politiker nicht.

      @ 43: Wenn ich Schrott (ohne Schrotthändler zu sein) produzieren würde,
      gäbe es meine "Klitsche" nicht mehr.
      Avatar
      schrieb am 02.05.03 23:42:47
      Beitrag Nr. 49 ()
      @48

      Es stellt sich eh die Frage wie viele Planwirtschaftler hier noch mitposten.
      Avatar
      schrieb am 03.05.03 00:44:38
      Beitrag Nr. 50 ()
      #48,

      Also Volltreffer. Dann verstehe ich dich.
      Avatar
      schrieb am 03.05.03 02:37:06
      Beitrag Nr. 51 ()
      Der Name Sommer und retten passen einfach nicht zusammen !!!
      Avatar
      schrieb am 03.05.03 10:08:26
      Beitrag Nr. 52 ()
      Die Dummheit der Gewerkschaften erkennt man doch allein schon an Gehaltsforderungen, welche die Produktivitätsfortschritte übersteigen.

      Unternehmen haben doch keine Gelddruckmaschinen im Keller.

      Es bleibt nach solchen Steigerungen nichts anderes, als die Preise zu erhöhen. Dies führt zu dem, was man allgemein als Inflation bezeichnet.

      Davon hat dann keiner was.
      Avatar
      schrieb am 19.06.03 17:05:55
      Beitrag Nr. 53 ()
      Gewerkschaften in D sind die Hauptverantwortlichen - neben denen, die sie direkt und indirekt wählen - für den Niedergang des Sozialstaats.
      Avatar
      schrieb am 26.10.03 20:21:30
      Beitrag Nr. 54 ()
      ... da kommt man schon ins Grübeln ....



      DGB-Chef Sommer setzt auf CSU

      --------------------------------------------------------------------------------
      veröffentlicht am veröffentlicht: 26.10.03 -14:29 Uhr


      Michael Sommer fühlt sich politisch zu Edmund Stoiber hingezogen. Foto: AP
      Berlin (rpo). Beim Widerstand gegen die rot-grünen Reformen scheint sich eine ungewohnte Allianz zu bilden: Der Chef des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Michael Sommer, hat viele Gemeinsamkeiten mit CSU-Chef Edmund Stoiber entdeckt und setzt nun verstärkt auf die Bayern.
      Es gebe " beträchtliche Schnittmengen zwischen Edmund Stoiber und mir" , sagte Sommer der " Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" . Das Treffen der DGB-Spitze mit dem CSU-Präsidium an diesem Montag in München sei ein " wichtiges Signal, dass wir parteipolitisch nicht gebunden sind" . Auch in der Steuerpolitik lägen CSU und DGB in wichtigen Punkten auf einer Linie. Das Kilometergeld für Pendler müsse bleiben, fordern Gewerkschaft wie Christsoziale.

      Sommer sagte der Zeitung, um die Steuerreform vorzuziehen, müsse die Bundesregierung notfalls höhere Schulden in Kauf nehmen. " Einen konjunkturellen Impuls gibt es nur, wenn der Staat nicht mit der linken Hand nimmt, was er mit der rechten gibt. Das sieht Edmund Stoiber offenkundig genauso wie der DGB." Die größten Unterschiede zur CSU sieht Sommer in deren " Angriff auf die Tarifautonomie. Da sind wir grundsätzlich anderer Meinung. Schließlich hat auch der Wirtschaftsstandort Bayern damit hervorragende Erfahrungen gemacht."

      Wie die " Leipziger Volkszeitung" (Montag) unter Berufung auf " eine interne Aussprache mit der Arbeitnehmergruppe der CDU/CSU- Bundestagsgruppe" schreibt, fühlt sich Sommer von Kanzler Gerhard Schröder (SPD) persönlich betrogen. Weil Schröder nach der Bundestagswahl 2002 anders gehandelt habe als zuvor versprochen, sei " für Sommer ausgeschlossen, dass es je wieder zu einer groß angelegten Unterstützung der SPD vor der Wahlen durch die Gewerkschaften kommen wird" . So zitiert ein Abgeordneter aus der Arbeitnehmergruppe der Union in dem Blatt den DGB-Chef.

      Auch die ver.di-Spitze macht weiter Front gegen die rot-grünen Reformpläne, will die Mitglieder der Dienstleistungsgewerkschaft jedoch nicht offiziell zu den Demonstrationen gegen Sozialabbau am 1. November aufrufen. Der Bundesvorstand beschloss nach den Worten von Sprecher Harald Reutter am Samstag, die Aktion zwar grundsätzlich zu " unterstützen" , übernimmt aber weder Federführung noch Organisation. Es gebe lediglich die " Botschaft" an die Mitglieder: " Geht da hin" . Dies müsse " dezentral" organisiert werden. ver.di hatte im Frühjahr zu Demonstrationen gegen die Reformen von Rot-Grün aufgerufen, dabei aber nur relativ wenige der gut 2,5 Millionen Mitglieder
      Avatar
      schrieb am 26.10.03 21:04:48
      Beitrag Nr. 55 ()
      konns,

      jetzt habe ich mich aber erschrocken und mich gefragt, wer den Thread wohl hochgeholt hat?

      Das ist nur ein weiterer Beweis dafür, wieweit sich die "Arroganz der Macht" vom Wahlvolk entfernt hat.

      Traurig, das es soweit kommen musste.
      Avatar
      schrieb am 26.10.03 23:50:50
      Beitrag Nr. 56 ()
      Sonntag, 26. Oktober 2003
      Sommer biedert sich an
      ... und fällt auf die Nase

      Im Widerstand gegen die Reformagenda der Bundesregierung geht DGB-Chef Michael Sommer jetzt neue Wege und gerät dabei offenbar ins Stolpern. Verstärkt sucht er den Schulterschluss mit der CSU. Es gebe "beträchtliche Schnittmengen zwischen Edmund Stoiber und mir", sagte Sommer der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

      Stoiber widerspricht allerdings Sommer. "Im Moment sehe ich sehr wenige Schnittmengen" und "keine Annäherung", sagte der bayerische Ministerpräsident am Sonntag in der ARD-Sendung "Sabine Christiansen". Die Gewerkschaften hätten die wirtschaftliche Lage noch nicht erfasst. Sie seien "kein vernünftiger Partner", weil sie keine Veränderungen wollten. Stoiber sprach sich erneut für Änderungen am Kündigungsschutz und am Betriebsverfassungsgesetz aus.

      Sommer hält dagegen das Treffen der DGB-Spitze mit dem CSU-Präsidium an diesem Montag für ein "wichtiges Signal, dass wir parteipolitisch nicht gebunden sind". Zugleich ließ zugleich große Enttäuschung über Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) durchblicken.

      n-tv.de
      Avatar
      schrieb am 20.02.04 15:52:13
      Beitrag Nr. 57 ()
      Ich finde, die Gewerkschaften haben Ihre Mitglieder teils durch Zustimmung zu den Hartz-Konzepten, man denke dabei an die PSA, Zeitarbeitsabtzocker; und ungenügende Vertretung der Interressen Ihrer Beitragszahler, verraten und verkauft.

      Man hat den Eindruck, hier ist eine weitere Behörde entstanden, an deren Futtertrögen sich eben keine Politiker sondern Gewerkschaftsbonzen laben.

      Erstmal beiseite gelassen die Zustände in den eigenen Reihen , respektive der Umgang mit den eigenen Angestellten, der oft ebenso an die rigiden Methoden einer Firma erinnert, die man eigentlich bekämpfen sollte.


      Primär durch die Anpassung an die Wünsche der Arbeitgeber und der Zustimmung zur verheerenden Arbeits- und Sozialpolitik a la Hartz, haben die Gewerkschaften bewiesen nicht besser zu sein als jede andere politische Partei in Deutschland, deshalb eigentlich überflüssig geworden.

      Oder gibt es noch eine Daseinsberechtigung?


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      DGB und Michael Sommer retten Deutschland