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    Das Deutschlandbild in den USA - eine beunruhigende Momentaufnahme - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 17.06.03 00:10:32 von
    neuester Beitrag 25.06.03 00:18:57 von
    Beiträge: 17
    ID: 743.581
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      schrieb am 17.06.03 00:10:32
      Beitrag Nr. 1 ()
      Heute nachmittag stieß ich während einer beruflichen Recherche auf diese Adresse:
      http://www.aicgs.org/resources/daad/1992093.shtml
      Es ist eine Liste von Veranstaltungen des American Institute for Contemporary German Studies aus dem Frühjahr 1992 - nicht mehr taufrisch also, aber aufschlußreich.

      Ich hatte ursprünglich vor, sofort den gesamten Text hier hereinzustellen und die Textpassagen, die mir besonders auffielen, hervorzuheben und zu kommentieren. Es wäre auch für die Schnellleser hier hilfreich gewesen, denn der Text ist nicht gerade kurz.

      Ich hab´s mir anders überlegt. Meine eigene Meinung werde ich etwas später schreiben und bin erst mal gespannt, was andere hier davon halten.

      Die Homepage übrigens:
      http://www.aicgs.org/index.shtml,

      und dort ein interessanter link:
      Unter "Germany in Europe"
      http://www.aicgs.org/research/gereu/index.shtml
      der Bereich "Germany 2000: Ten Years of Unity"
      http://www.aicgs.org/research/germany2000/index.shtml


      Vicco
      Avatar
      schrieb am 17.06.03 00:16:33
      Beitrag Nr. 2 ()
      Das haben die Deutschen nun davon.

      Wer sich mit dem Franzosen einlässt lässt sich mit luzifer ein !

      Deutschland muss sich endlich wieder mit den USA verbünden um die froschverzehrenden Kommunisten zu erledigen !
      Avatar
      schrieb am 17.06.03 00:17:26
      Beitrag Nr. 3 ()
      Und dieses Institut ist natürlich repräsentativ für ganz Amerika?.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.06.03 00:47:01
      Beitrag Nr. 4 ()
      Imoen, Deine Frage erinnert mich zu Recht daran - ich hab´s leider vergessen dazuzuschreiben, daß mir natürlich klar ist, daß dies nur ein Mosaiksteinchen des riesigen Gesamtbildes verschiedenster Einstellungen "drüben" ist.

      Zu seiner Bedeutung, warum ich es trotzdem für postenswert halte, wie gesagt, später mehr!

      Vicco
      Avatar
      schrieb am 17.06.03 01:52:00
      Beitrag Nr. 5 ()
      #4

      vicco,

      und an wen erinnert dich die schmeißfliege?

      und davon gibt es hier mehr als du haare auf dem kopf hast.

      und: soll womöglich mit dem § gegen volksverhetzung volksverhetzung erst möglich gemacht werden, indem er verhindert, gegen tatsächliche volksverhetzung vorgehen zu können?

      deutschland ist platt, jetzt geht es gegen frankreich?

      einer von den spins hat hier schon einen ganzen thread gegen die "verbrecherischen franzhosen" in stellung gebracht.

      in seiner selbstgewissheit nennt er sich auch noch "schmeissfliege", selbstverständlich ohne ß.

      als 1901 disraeli seine anrtittsrede im unterhaus hielt, rief er den damaligen mehrheits(handels)liberalen zu:

      sie krähten im überschwang ihrer selbstgewißheit wie die hähne auf dem mist. die standen auf und krähten: "kikirikie, kikerikie".

      wir werden alle den friedman noch zurücksehnen, die kleinen friedmäner zeigen gerade, wozu die fähig sind.

      das deutschlandbild der amerikaner? weißt du, wer die amis so zugerichtet hat( milton friedman will die schulpflicht schon seit über 40 jahren abschaffen)? weißt du, wem die verblödungsmedien gehören?

      lüdenscheidt war, glaube ich, jurist.

      bist du auch einer? dann wirst du zukünftig wenig schlaf finden.

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      Avatar
      schrieb am 17.06.03 01:56:40
      Beitrag Nr. 6 ()
      Erika,

      Du hast mich schon verschiedentlich angesprochen und sollst auch endlich eine Antwort bekommen.

      Nur nicht jetzt - muß in zwei Stunden schon wieder aufstehen, deshalb schnell noch eine Mütze voll Schlaf.

      Gute N8!

      Vicmedinight:D :cry:
      Avatar
      schrieb am 17.06.03 09:13:45
      Beitrag Nr. 7 ()
      vicco,
      ich habe nicht verstanden, was erika dir sagen will. wozu auch...

      zu deinem beitrag: hut ab. natürlich stellt dieser beitrag nur die akademische diskussion, und vielleicht auch nur einen teil davon, der "Deutschen Frage" (dieser Begriff alleine...) an amerikanischen universitäten dar. aber eine solche diskussion spielt sich nicht nur dort ab, sondern z.b. auch in der literatur. Beispiele finden sich z.b. in:

      Glenn meade - unternehmen brandenburg
      greg iles - spandau phoenix
      martin l. gross - the red swastika

      als beispiel, dass auch die briten nicht frei von solchen sentimenten sind:

      antony hope - the prisoner of zenda und ropert of hentzau

      allgemeiner tenor dieser romane ist, dass die deutschen ein unzuverlässiges und unreifes volk sind, das in der neueren zeit zudem immer noch von einer neuauflage des dritten reichs träumt. in allen romanen findet sich aber ein tapferer amerikaner oder engländer, der es schafft, die bösen nazis von ihren taten abzuhalten. ich habe auf der grundlage dieser romane einen vortrag zum thema "das deutschlandbild in der englischsprachigen trivialliteratur" entwickelt und komme darin zu dem schluss, dass deutschland eine amerikanische kolonie werden muss.

      zusammenfassend kann man sich also nur wundern, wenn george bush sich über anti-amerikanismus in deutschland beschwert, sind anti-deutsche vorurteile in den usa nicht nur verbreitet, sondern auch hoffähig.
      yarkssen
      Avatar
      schrieb am 17.06.03 11:22:30
      Beitrag Nr. 8 ()
      #7

      yark,

      weil du mich indirekt angesprochen hast, will ich auf dein posting eingehen:

      ich erwarte nicht, daß jemand, der über das deutschlandbild in der englischsprachigen trivialliteratur vorträge hält und darin zum ergebnis kommt, daß deutschland eine us-kolonie werden muß, mein an vicco gerichtetes posting versteht oder verstehen darf

      das gilt auch für den fall, daß sein fazit eine gewisse resignation erkennen ließe.

      verzichtet er doch darauf, sich mit der frage zu beschäftigen, wer weshalb solch ein verbogenes deutschland-bild mit eifer einer ansonsten uninformierten bevölkerung präsentiert. wobei zusätzlich noch außer acht gelassen ist, daß sowohl zeitungen als auch tv an jenem bild mitmalen - in noch kräftigeren farben.

      einer ansonsten uninformierten bevölkerung präsentiert, von der gore vidal sagt, daß über die hälfte funktionale analphabeten seien, und von denen ein großer teil nicht in der lage sei, das eigene land auf der weltkarte zu finden -geschweige die eigene hauptstadt auf der amerikakarte.

      andere meinten zu wissen, daß der durchschnittsamerikaner in den 80ern zu der ansicht neigte, die amis hätten zusammen mit deutschland im 2. weltkrieg gegen die russen gekämpft.

      wenn der vortraghalter sich mit dieser frage beschäftigen würde, käme er womöglich zu dem schluß, daß hier interessen wirken, die im posting von schmeissfliege recht präziese "illustriert" sind.

      solange er die notwendigkeit nicht sieht, sich mit solchen fragen zu beschäftigen, wird er meine anfrage an vicco auch nicht verstehen können (dürfen).

      deshalb kann auch offen bleiben, ob er die notwendige koloniesierung deutschlands ehr resignativ betrachtet oder als notwendigerweise kausalen endzustand einer "entwicklung".



      die frage bleibt allerdings ebenfalls offen, was er mit den wohlgesetzten worten eines vortrages über das durch triviallitertur imprägnierte alltagsbewußtsein der anglo-amerikanischen bevölkerung erreichen will, wenn er darauf verzichtet gleizeitig zu beleuchten, welche interessen dem zugrundeliegen könnten.

      m. e. gehört dazu, neben anderem, daß verhindert werden soll, daß der durchschnittsbürger je eine qualifikation als staatsbürger erlangt, die ihn dazu konditioniert volkssouveränität auch ausleben zu können.
      wobei sogleich natürlich die weitere frage aufgeworfen ist, warum, wenn es denn so wäre.

      milton friedmann fordert in seinem buch "kapital und freiheit", das in deutscher sprache gerade wiederaufgelegt ist, seit über 40 jahren die abschaffung der schulpflicht.

      darin mag ja ein schlüssel für die beantwortung vieler fragen liegen. fragen über fragen, denen auch hochmögende
      referenten ausweichen.
      Avatar
      schrieb am 17.06.03 11:34:51
      Beitrag Nr. 9 ()
      @ yarkssen

      "komme darin zu dem schluss, dass deutschland eine amerikanische kolonie werden muss."

      Das ist eine interssante Sichtweise.

      Leider solltest Du nicht von "Kolonie" sprechen und keineswegs nur von Deutschland.

      Weshalb sollte es schlecht sein wenn sich die freie und demokratische Welt zu EINEM Bund zusammenschliesst mit EINER Währung, EINER Sprache, EINER Wirtschaft, EINEM Friedenswillen ??

      Dem erfolgreichem Beispiel folgend werden dann alle anderen noch von diktatur geplagten staaten auch hinfolgen wollen zum grossen Friedensbund !

      Es ist doch so: Wenn sich die Menschheit nicht vereint sondern national weiter gegeneinander agiert werden die grossen globalen probleme doch nie und nimmer zu lösen sein !

      Das ist natürlich eine sehr langfristige perspektive.
      Avatar
      schrieb am 17.06.03 11:42:02
      Beitrag Nr. 10 ()
      Es gab nie eine Pax Romana, die für alle Menschen Frieden und Wohlstand brachte. Der Wohlstand der einen ist die Schuld der anderen.

      U.a. deswegen wird das Amerikanische Empire untergehen, wenn es auch noch einige Zeit dauern wird. Der Höhepunkt der Macht ist schon überschritten. Je mehr Leute anfangen nachzudenken und Fragen zu stellen desto schneller der Abgang.

      Egal wie das Bild der Völker des Randes der Macht ist!
      Avatar
      schrieb am 17.06.03 12:01:18
      Beitrag Nr. 11 ()
      Wenn das "Amerikanische Empire" unterginge, ginge der Friede und die Freiheit auf der Welt ebenfalls mit unter.

      Hoffe Dir ist das KLAR !
      Avatar
      schrieb am 17.06.03 12:10:01
      Beitrag Nr. 12 ()
      Unsere Bundesregierung hat sich so dermaßen nach den letzten Kontroversen mit Amerika versöhnt, das sie sich besser mit Amerika als mit Deutschland verstehen :laugh: :laugh: :laugh:


      gruß Revenue
      Avatar
      schrieb am 17.06.03 12:13:45
      Beitrag Nr. 13 ()
      zur erinnerung :




      :D :D
      Avatar
      schrieb am 18.06.03 09:17:55
      Beitrag Nr. 14 ()
      @erika,
      ich hatte zwar gehofft, vicco würde sich auch noch äußern, aber der scheint langfristig verschlafen zu haben...

      ich sollte, um missverständnissen vorzubeugen, wohl noch hinzufügen, dass ich der meinung bin, dass die besprochenen romane die quintessenz ergeben, dass deutschland eine amerikanische kolonie werden muss. meine eigene meinung ist das in keinem fall. ich trete für die selbstbestimmung der völker ein, fehler eingeschlossen.

      du kommst mit vielen, wie gewohnt ausschweifenden, worten zu dem schluss, dass es an einer staatliche gewollten verblödung der amerikanischen bevölkerung liegt, dass sich ein solches deutschlandbild ausbreiten konnte. und du forderst mich auf, die motivation, einen solchen zustand herzustellen, zu hinterfragen. ich weiß nicht, ob ich dir in deiner grundthese folgen kann. milton friedman wird da wenn überhaupt nur als kronzeuge einer seite auftreten können. aktivisten einer nationenweiten bildungskampagne in den usa gibt es ebenfalls, diese scheitern allerdings am klarsten argument, das es gibt, dem geld,

      wie auch immer. wenn du nach dem grund für ein solches deutschlandbild suchst, so würde ich vor allem auf das selbstbild des amerikaners im unterschied zu unserem selbstbild verweisen. weist unsere selbstbild eine starke integration in europa auf und wurden die deutschen seit dem zweiten weltkrieg stark darauf hin erzogen, minderheiten und fremde kulturen so zu respektieren, wie sie sind (auch wenn der herr professor etwas anderes behauptet), so ist das amerikanische selbstbild auf sich selbst bezogen. die usa werden als ideal definiert, als normal, wodurch alle anderen staaten automatisch "anders", d.h. änderungsbedürftig, sind. das lässt sich weiter aufteilen in "interessant" bzw. "komisch", was vor allem auf die alte heimat zutrifft (großbritannien, irland, italien, je nachdem) und auch durch den grad der loyalität mitbestimmt wird (australien, polen hat grade die seiten gewechselt...). und dann beginnt auch der abstieg von "nicht ganz geheuer" (frankreich, deutschland, die halbe dritte welt) bis "gefährlich" (irak, iran, diverse andere ataaten). interessant zu sehen, dass auch eine alte heimat wie deutschland bei mangelndem politischem wohlverhalten schnellkredit verspielen kann...

      deutschland spielt in dieser skala eine vielfältige rolle: es ist "beautiful" wegen seiner schönen ferienziele, es ist "böse" wegen der nazis, und auch der bekannte "german romaticism" hat obskure seiten. deutsche neigen laut dem amerikanischen bild ( das der briten ist übrigens nicht anders...) zu unbeherrschtheiten, zu schwermut, zu gefühlsüberschwang. sie sind daher nicht verlässlich, da ihnen jederzeit einfallen kann,. aus einer laune heruas über ihre nachbarn oder ihre minderheiten herzufallen. cih wüsste nicht, dass das deutsche bild seiner nachbarn, besonders das, das durch politik, presse und bildung geprägt wird, auch nur ansatzweise ähnlich vernichtende urteile fällen würde. dass es im volkstum vorurteile wie den klauenden polen gibt, sei nicht verschwiegen. dieses vorurteil ist aber kein sentiment der offiziellen politik.
      yarkssen
      Avatar
      schrieb am 19.06.03 15:33:05
      Beitrag Nr. 15 ()
      #1

      "staatlich gewollten verblödung"

      yarkssen,

      in schönen perioden hättest du m.e. eine zutreffende beschreibung geliefert, wenn auch deren prämisse stimmen würde, vielmehr des konglomerats an prämissen.

      indem du die tentenz meines textes wie nebenbei, also als selbstverständlichkeit behandelnd, dahingehend deutest, daß ich der (richtigen?) meinung sei, ein inkompetenter "staat" sei dort für die allgemeine informationsverkürzung fahrlässigerweise verantwortlich, hast du mich allerdings mißverstanden

      die hergebrachte staatswissenschaft macht schon abstriche an der "staatlichkeit" der usa; die soziologie hat da noch ein ganz anderes verdikt zur hand.

      sie trifft sich dabei mit den intentionen eines milton friedman, der bereits 1947 in zürich pläne für eine entstaatlichung der "überständigen" organisationsform menschlichen "gemeinschaftslebens" ausgearbeitet hat, die 1948 in den kanon des nationalen sicherheitsrates der usa übernommen worden waren.

      es stellt sich also die frage, wieweitgehend sind die usa bereits entstaatlicht (in europa sehen wir eine dahingehende "entwicklung" ja nun ganz deutlich).

      hierbei wäre auch zu beachten, daß die privatisierung des staates institutionell bereits 1913 angefangen hat, als die fed privatisiert worden war.

      wenn die beantwortung dieser frage zum ergebnis käme, daß von staatlichkeit, von volkssouveränität de fakto keine rede sein kann, müßten also andere "kräfte" für den ist-zustand der usa verantwortlich sein.

      der neoklassische staat seit aufklärung stellt das gemeinwohl in den mittelpunkt seiner aufmerksamkeit.

      was mag im mittelpunkt des interesses jener "kräfte" stehen, wenn die bewertung der usa-verhältnisse seitens der staatswissenschaften zutrifft.

      in deinem expose´ zu deinem vortrag umgehst du m.e. diese wichtige frage, die doch eine schlüsselfrage ist.
      Avatar
      schrieb am 19.06.03 15:35:31
      Beitrag Nr. 16 ()
      tschuldigung, in#15 ist #14 angesprochen, nicht #1
      Avatar
      schrieb am 25.06.03 00:18:57
      Beitrag Nr. 17 ()
      @alle, die bisher hier gepostet haben: ich war ein paar Tage weg - im schönen Kopenhagen, konnte daher nicht antworten...

      @Schmeissfliege (igitt, was für ein nick :cry: :confused: :eek: )

      Nach allem, was ich in verschiedenen Threads von Dir gelesen habe, bin ich mir ziemlich sicher, daß es durchgehend Satire ist und Du Dich insgeheim totlachst. Hoffe es jedenfalls!

      @Erika007

      Ich kann mein Versprechen leider nicht einhalten - es gäbe soviel von Dir nochmals nachzulesen, mir fehlt einfach die Zeit dazu. Sorry!
      Aber wenigstens soviel: Dein #5 hier ist mir auch nicht zur Gänze klargeworden. Du siehst once again spin doctors am Werk - ich stimme Dir bis zu einem gewissen Grad ( ! ) zu, daß nämlich entscheidende Teile internationaler Politik (Strategien, Motive, Allianzen) für den kleinen Fritz nicht sichtbar / verstehbar werden. Wie weitreichend die weltpolitische Bühne "verspinert" ist, dürfte indessen äußerst schwer zu beurteilen sein; immerhin werden immer wieder hier und da einzelne Mosaiksteinchen deutlich sichtbar. Und da lassen sich schon mal einzelne Schlußfolgerungen zweifelsfrei ziehen.

      Naja, diese Antwort wird Dich nicht befriedigen.
      Dann wenigstens ein Konkretes:
      Ich hatte mal Gelegenheit, mit einem israelischen Diplomaten in Bonn Kammermusik zu machen. Der sagte eines Abends in der üblichen angeregten Gesprächsrunde nach dem Musizieren: Die Deutschen haben keine Ahnung davon, wie sehr Deutschland auf EU-Ebene immer noch die Folgen des 2.Weltkriegs zu tragen hat.
      Mehr wollte er allerdings dazu nicht preisgeben.

      Hier wird für mich ein Zipfel(chen) der Decke angehoben, unter der die ganze seltsame Wahrheit über die deutsche Stellung in der EU verborgen liegt.

      @yarkssen

      Du hast mir in #14 schon eine Menge Schreibarbeit abgenommen, denn ich stimme mit dem Inhalt des 3. und 4. Abschnitts bestens überein.
      Ich könnte meinerseits noch sehr viel Weiteres schreiben, hatte es ja eingentlich auch angekündigt, nur - die Zeit, die Zeit :cry: ...

      Aber einiges wird wirklich noch kommen. Für heute abend noch dies:
      Natürlich ist es so, daß ich die Einseitigkeit der Literaturauswahl (#1) und die Verzerrungen in der Perspektive @Deutschland erschreckend finde (Beispiel: Problems of prejudice and discrimination in Germany escalated into a catastrophic `final solution` in our century. The very same epithets that were used against the Jews in the `30s and `40s were applied by West Germans to the Turks in the `70s and `80s, and are now being hurled at the increasing numbers of East German refugees in the West. New economic and political fears have set the mechanisms of discrimination in motion to a degree that must alarm anyone with an understanding of twentieth-century German history.)

      Man muß sehr weit in die Vergangenheit zurückgehen, d.h. wenigstens 150 Jahre, für den "ganz großen Begründungszusammenhang" aber wesentlich weiter, um zu begreifen, wie der Weg Deutschland zu einer Art Paria der internationalen Gemeinschaft verlaufen ist (ich bin mir durchaus bewußt, daß dieses Wort harter Tobak ist, halte es aber tatsächlich für zutreffend). Daß es ein solcher ist, wird nicht jederzeit und überall deutlich, aber immer wieder, von Zeit zu Zeit, sorgen politische Ereignisse, Handlungen und Meinungsäußerungen dafür, daß der dünne Schleier weggezogen wird, unter dem unvermindert und virulent Abneigung, Mißtrauen und Ablehnung gegenüber "den Deutschen" existieren.

      Ein Grund ist sicher:
      Es ist zu schön (für "die anderen" ), ein Land und insbesondere seine dunkelste Epoche als Möglichkeit zu haben,
      - sich wohlig zu gruseln wie bei einem spannenden Horrorfilm (noch der harmloseste Aspekt),
      - eigene dunkle Kapitel zu relativieren, da dort ja alles unvergleichlich schrecklicher war und
      - Projektionen unterschiedlichster Art loszuwerden (beides hat Entlastungsfunktion).

      Das Dritte Reich ist zu einem Mythos geworden, der viel zu spannend und "useful" ist, um ihn ohne Grund wieder loszulassen.
      Ob es einen Grund bzw. Gründe überhaupt geben kann, wäre eine Überlegung, der nachzugehen sehr lohnend scheint.
      Ich habe da so meine Vermutungen...


      Grüße, Vicco


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