Weiße Elefanten - 500 Beiträge pro Seite
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neuester Beitrag 27.06.03 21:44:11 von
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Freitag, 27. Juni 2003
Weiße Elefanten
von Marc Faber
Es gibt einen fundamentalen Unterschied zwischen einer "realen
Wirtschaft" und einer "finanziellen Wirtschaft". Den Unterscheid zu
kennen, könnte Ihnen im stürmischen Jahrzehnt, das uns mit Sicherheit
bevorsteht, hilfreich sein. Den Unterschied zu ignorieren, könnte
katastrophal sein.
In einer "realen Wirtschaft" ist der Anteil der Schulden und der
Marktkapitalisierung des Aktienmarktes am BIP klein - und beide sind
dazu da, Ersparnisse in Investitionen zu verwandeln. In einer
"finanziellen Wirtschaft" - oder vielleicht sollte ich besser sagen:
in einer "Geld-getriebenen Wirtschaft" - ist der Kapitalmarkt deutlich
größer als das BIP, und Ersparnisse werden nicht nur in Investitionen
verwandelt, sondern auch in kolossale spekulative Blasen.
Das bedeutet nicht, dass es nicht auch in einer "realen Wirtschaft"
Spekulationsblasen geben kann - aber sie sind selten und
vergleichsweise kleiner als die Spekulationsblasen der "finanziellen
Wirtschaft". Wenn diese Blasen platzen, dann gibt es in einer realen
Wirtschaft begrenzten Schaden für die Wirtschaft. In einer
finanziellen Wirtschaft sind diese Spekulationsblasen jedoch so groß,
dass sie - wenn sie platzen - bedeutenden wirtschaftlichen Schaden
anrichten.
Meine Ansicht ist, dass gewisse Hypes - wie die Manie der
Investitionen in den 1990ern - ein notwendiger und integraler
Bestandteil des kapitalistischen Systems sind. Sie führen zu
Fortschritt und neuen Entwicklungen, niedrigeren Produktionskosten und
einer Erhöhung der Produktivität. Auch, wenn jedem Boom unweigerlich
etwas Schmerzen folgen.
Der Punkt ist allerdings, dass in einer realen Wirtschaft (mit einem
relativ kleinen Kapitalmarkt) die Spekulationsblasen relativ klein
bleiben, da die Verfügbarkeit von Ersparnissen und Krediten begrenzt
ist. In "finanziellen Wirtschaften", wo Kredite fast unbegrenzt
verfügbar sind, laufen die Spekulationsblasen völlig außer Kontrolle.
Mit anderen Worten: Jede Spekulationsblase wird zu "Weißer
Elefant"-Investments führen. So nennen die Amerikaner Investments, die
eigentlich überhaupt keinen wirtschaftlichen Sinn machen.
Wer bestimmt nun, ob wir uns in einer "realen" oder einer
"finanziellen" Wirtschaft befinden? Unter anderem die Fed. Denken Sie
an die Politik des knappen Geldes, die der ehemalige Fed-Vorsitzende
Paul Volcker in den frühen 1980ern verfolgte. In den 1970ern waren die
Inflationsraten geklettert - zum Teil wegen einer Politik des leichten
Geldes, zum Teil wegen den steigenden Ölpreisen (diese
Preissteigerungen hatte die OPEC erfolgreich durchgesetzt). Aber in
den späten 1970ern hatten die steigenden Öl- und sonstigen
Rohstoffpreise zu zusätzlichem Angebot geführt, weshalb viele
Rohstoffpreise wieder zu fallen begannen. Sogar noch vor der Politik
des knappen Geldes von Paul Volcker.
Zur selben Zeit boomte der US-Konsum in den frühen 1980ern, Ronald
Reagan und explodierenden Haushaltsdefiziten sei Dank. Es wurden immer
größere billige Waren aus Asien importiert. Zunächst aus Japan, Taiwan
und Südkorea und dann - in den späten 1980ern - auch aus China.
Ich würde sagen, dass deshalb auch ohne die Geldpolitik von Paul
Volcker die Preise in den 1980ern weltweit weniger stark als in den
1970ern gestiegen wären: Wegen den zurückgehenden Rohstoffpreisen und
den billigen Importwaren aus Asien. Sollte man also am besten
überhaupt keine Zentralbank haben, die die Geldpolitik steuert?
"Keineswegs", würden Greenspan, Bernanke & Co. sagen, denn
Zentralbanken können unbegrenzt Geld drucken und außergewöhnliche
Maßnahmen ergreifen. So z.B. durch direkte Interventionen am Markt die
Preise von Anleihen, Aktien und Häusern beeinflussen, um unerwünschte
wirtschaftliche Entwicklungen, insbesondere deflationäre, zu
vermeiden.
Darin liegt etwas Wahrheit. Wenn die Zentralbank jede Menge Geld
druckt und die Kreditzinsen gen Null drückt, dann kann eine Deflation
auf Basis des heimischen Preisniveaus leicht vermieden werden - aber
nur zu bedenklichen Kosten.
Zunächst einmal ist klar, dass eine solche Politik zu einer Abwertung
der eigenen Währung führt. Entweder gegenüber anderen Währungen, oder
zumindest gegenüber Gold, Rohstoffen und allgemein "harten
Anlageformen". Der Anstieg des Preisniveaus führt dann zu einem
Mehrbedarf an Dollar, was die Notwendigkeit, noch mehr Kredite und
Papiergeld zu schaffen, weiter erhöht.
Wenn sich die "Inflationisten" unter Führung der Fed durchsetzen
werden, dann wird sich dieser Teufelskreise fortsetzen, und sie werden
eine neue, sehr gefährliche Wirtschaftspolitik durchführen. Die nicht
enden wollende Schaffung von Krediten und Bargeld wird zu scharf
steigenden Inflationsraten und einem deutlich niedrigeren Dollarkurs
führen. Diese Politik würde auch eine katastrophale weltweite
Rezession bringen, die dann das gesamte kapitalistische System - wie
wir es heute kennen - bedrohen würde.
Weiße Elefanten
von Marc Faber
Es gibt einen fundamentalen Unterschied zwischen einer "realen
Wirtschaft" und einer "finanziellen Wirtschaft". Den Unterscheid zu
kennen, könnte Ihnen im stürmischen Jahrzehnt, das uns mit Sicherheit
bevorsteht, hilfreich sein. Den Unterschied zu ignorieren, könnte
katastrophal sein.
In einer "realen Wirtschaft" ist der Anteil der Schulden und der
Marktkapitalisierung des Aktienmarktes am BIP klein - und beide sind
dazu da, Ersparnisse in Investitionen zu verwandeln. In einer
"finanziellen Wirtschaft" - oder vielleicht sollte ich besser sagen:
in einer "Geld-getriebenen Wirtschaft" - ist der Kapitalmarkt deutlich
größer als das BIP, und Ersparnisse werden nicht nur in Investitionen
verwandelt, sondern auch in kolossale spekulative Blasen.
Das bedeutet nicht, dass es nicht auch in einer "realen Wirtschaft"
Spekulationsblasen geben kann - aber sie sind selten und
vergleichsweise kleiner als die Spekulationsblasen der "finanziellen
Wirtschaft". Wenn diese Blasen platzen, dann gibt es in einer realen
Wirtschaft begrenzten Schaden für die Wirtschaft. In einer
finanziellen Wirtschaft sind diese Spekulationsblasen jedoch so groß,
dass sie - wenn sie platzen - bedeutenden wirtschaftlichen Schaden
anrichten.
Meine Ansicht ist, dass gewisse Hypes - wie die Manie der
Investitionen in den 1990ern - ein notwendiger und integraler
Bestandteil des kapitalistischen Systems sind. Sie führen zu
Fortschritt und neuen Entwicklungen, niedrigeren Produktionskosten und
einer Erhöhung der Produktivität. Auch, wenn jedem Boom unweigerlich
etwas Schmerzen folgen.
Der Punkt ist allerdings, dass in einer realen Wirtschaft (mit einem
relativ kleinen Kapitalmarkt) die Spekulationsblasen relativ klein
bleiben, da die Verfügbarkeit von Ersparnissen und Krediten begrenzt
ist. In "finanziellen Wirtschaften", wo Kredite fast unbegrenzt
verfügbar sind, laufen die Spekulationsblasen völlig außer Kontrolle.
Mit anderen Worten: Jede Spekulationsblase wird zu "Weißer
Elefant"-Investments führen. So nennen die Amerikaner Investments, die
eigentlich überhaupt keinen wirtschaftlichen Sinn machen.
Wer bestimmt nun, ob wir uns in einer "realen" oder einer
"finanziellen" Wirtschaft befinden? Unter anderem die Fed. Denken Sie
an die Politik des knappen Geldes, die der ehemalige Fed-Vorsitzende
Paul Volcker in den frühen 1980ern verfolgte. In den 1970ern waren die
Inflationsraten geklettert - zum Teil wegen einer Politik des leichten
Geldes, zum Teil wegen den steigenden Ölpreisen (diese
Preissteigerungen hatte die OPEC erfolgreich durchgesetzt). Aber in
den späten 1970ern hatten die steigenden Öl- und sonstigen
Rohstoffpreise zu zusätzlichem Angebot geführt, weshalb viele
Rohstoffpreise wieder zu fallen begannen. Sogar noch vor der Politik
des knappen Geldes von Paul Volcker.
Zur selben Zeit boomte der US-Konsum in den frühen 1980ern, Ronald
Reagan und explodierenden Haushaltsdefiziten sei Dank. Es wurden immer
größere billige Waren aus Asien importiert. Zunächst aus Japan, Taiwan
und Südkorea und dann - in den späten 1980ern - auch aus China.
Ich würde sagen, dass deshalb auch ohne die Geldpolitik von Paul
Volcker die Preise in den 1980ern weltweit weniger stark als in den
1970ern gestiegen wären: Wegen den zurückgehenden Rohstoffpreisen und
den billigen Importwaren aus Asien. Sollte man also am besten
überhaupt keine Zentralbank haben, die die Geldpolitik steuert?
"Keineswegs", würden Greenspan, Bernanke & Co. sagen, denn
Zentralbanken können unbegrenzt Geld drucken und außergewöhnliche
Maßnahmen ergreifen. So z.B. durch direkte Interventionen am Markt die
Preise von Anleihen, Aktien und Häusern beeinflussen, um unerwünschte
wirtschaftliche Entwicklungen, insbesondere deflationäre, zu
vermeiden.
Darin liegt etwas Wahrheit. Wenn die Zentralbank jede Menge Geld
druckt und die Kreditzinsen gen Null drückt, dann kann eine Deflation
auf Basis des heimischen Preisniveaus leicht vermieden werden - aber
nur zu bedenklichen Kosten.
Zunächst einmal ist klar, dass eine solche Politik zu einer Abwertung
der eigenen Währung führt. Entweder gegenüber anderen Währungen, oder
zumindest gegenüber Gold, Rohstoffen und allgemein "harten
Anlageformen". Der Anstieg des Preisniveaus führt dann zu einem
Mehrbedarf an Dollar, was die Notwendigkeit, noch mehr Kredite und
Papiergeld zu schaffen, weiter erhöht.
Wenn sich die "Inflationisten" unter Führung der Fed durchsetzen
werden, dann wird sich dieser Teufelskreise fortsetzen, und sie werden
eine neue, sehr gefährliche Wirtschaftspolitik durchführen. Die nicht
enden wollende Schaffung von Krediten und Bargeld wird zu scharf
steigenden Inflationsraten und einem deutlich niedrigeren Dollarkurs
führen. Diese Politik würde auch eine katastrophale weltweite
Rezession bringen, die dann das gesamte kapitalistische System - wie
wir es heute kennen - bedrohen würde.
genau so wird es kommen kosto morgen fliege ich für 12 tage an die algarve bis dann rentner
Einen schönen Urlaub wünsch ich Dir!
Gruß Kosto
Gruß Kosto
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