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    China bereits unprofitabel? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 31.10.04 11:19:48 von
    neuester Beitrag 26.12.04 14:10:59 von
    Beiträge: 11
    ID: 920.074
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      schrieb am 31.10.04 11:19:48
      Beitrag Nr. 1 ()
      Rohstoffe - das Ende des Bullenmarktes
      Geschrieben von Armin Brack - 31.10.2004

      Rohstoff-Aktien mussten in den vergangenen Handelstagen erstmals seit Monaten wieder herbe Kursverluste einstecken. Die Vehemenz mit der der Öl- und Kupferpreis innerhalb weniger Tage einbrach kam für viele überraschend. Mitauslöser des Absturzes waren die chinesischen Notenbanken, die mit der ersten Leitzinsanhebung seit neun Jahren ein klares Signal setzten, dass man nicht gewillt ist, dem ausufernden Wachstum tatenlos zuzusehen. Sofort machte sich an den Finanzmärkten die Angst vor einer Wachstumsdelle im Reich der Mitte breit, die wohl gleichbedeutend mit dem Ende des massiven Bullenmarktes bei Rohstoffen wäre, der in den beiden letzten Jahren immer stärker an Fahrt gewann.

      In der Tat sind die neuesten Inflationsdaten aus China nicht ganz so harmlos wie es auf den ersten Blick scheint: zwar verlangsamte sich die Teuerungsrate auf der Konsumentenseite im September minimal von 5,3 auf 5,2 Prozent. Doch alarmierend ist der Anstieg der Inflation auf der Produzentenseite. Diese mussten nämlich für ihre Rohstoffe im September bereits 7,9 Prozent mehr zahlen als im Vorjahresmonat. Im August waren es nur 6,8 Prozent mehr gewesen und vor Jahresfrist nur 1,4 Prozent (!). Donald Straszheim vom Research-Unternehmen Straszheim Advisors weist darauf hin, dass es so für chinesische und ausländische Produzenten immer schwieriger wird, in China profitabel für den chinesischen Markt zu produzieren.

      Doch bei genauerem Hinsehen lösen sich viele Ängste einfach in Luft auf. Denn ausländische Investoren, die mit ihren Investitionen immerhin für zwei Drittel des mächtigen Wirtschaftswachstums von 9,1 Prozent im dritten Quartal verantwortlich zeichneten, dürfte die Zinsanhebung ziemlich „Wurst“ sein. Davon abgesehen, dass der Leitzins bei jetzt 5,58 Prozent ohnehin nur knapp über der konsumseitigen Inflationsrate von 5,2 Prozent liegt, holen sich diese Investoren ihr Geld ohnehin in Übersee.

      Sollte sich das Mittel Zinsanhebung als nicht ausreichend erweisen, steht den chinesischen Inflationswächtern außerdem noch ein weiteres sehr wirksames Mittel zur Verfügung. Die Entkoppelung des chinesischen Yuan zum US-Dollar. Robert Gay, Chefstratege bei Commerzbank Securities, weist nicht zu unrecht darauf hin, dass die chinesische Notenbank ihre Währungspolitik durch die Anbindung des Yuan an den US-Dollar quasi in die USA „outgesourct“ hat. Eine schrittweise Aufhebung dieser Anbindung wäre ein sehr wirksames Steuerungsmittel.

      Letztendlich ist also der Zinsschritt positiv zu beurteilen, zeigt er doch ganz klar, dass sich die chinesische Regierung ihrer Verantwortung für die vielen Millionen Arbeiter, die derzeit in die betriebsamen Großstädte strömen bewusst ist und vor allem, dass sie es versteht die am Finanzmarkt vorhandenen Steuerungs-Tools zu verwenden. Der chinesische Wirtschaftsboom und mit ihm die extrem hohe Nachfrage nach Rohstoffen aller Art dürfte weiter anhalten.

      Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich beim Absturz der letzten Tage um eine – im Übrigen für Bullenmärkte ganz typische - heftige aber kurze Korrektur gehandelt hat, ist also sehr groß. Die nächste Kaufwelle wird nicht lange auf sich warten lassen.


      Viel Erfolg wünscht
      Armin Brack
      www.darvas-investor.de

      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 31.10.04 14:32:42
      Beitrag Nr. 2 ()
      Was ist hier "unprofitabel"?
      :confused:
      Avatar
      schrieb am 31.10.04 19:20:18
      Beitrag Nr. 3 ()
      Die dicke Kohle, der Reibach, der Rubel, die lange Asche, das Plus am Firmenkonto
      Avatar
      schrieb am 01.11.04 06:31:29
      Beitrag Nr. 4 ()
      Nee ... ich meine: welche Branchen sind hier gemeint?
      Dürfte sicher sehr differenziert sein.

      Mit der Aufhebung der Währungsanbindung als probater Hilfe täuscht Herr Brack sich vermutlich. Aktuell würde der Yuan gg. USD wahrscheinlich (zuerst) steigen, so daß die angeblich schwierige Lage für die Produzenten noch schlechter würde.
      Avatar
      schrieb am 01.11.04 09:26:50
      Beitrag Nr. 5 ()
      Die Frage ist generell gemeint. In meinen Augen läuft eine kapitalgetriebene Hausse, weil ja soooo viele Leut dort leben.

      Nur wenn ich höre, dass Unternehmen in Shanghei unterm Strich nix verdienen, frag ich mich halt was da los ist. Sind es die Mieten, dass man bereits jetzt schon Standorte verlegen muss/sollte oder sind es die Löhne (immer gern genommenes Druckmittel) die so hoch sind, dass es ein Fall für Hartz ist? :rolleyes:

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      Avatar
      schrieb am 05.11.04 07:48:12
      Beitrag Nr. 6 ()
      Keine Meinungen, keine Beiträge :confused: :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 05.11.04 07:50:08
      Beitrag Nr. 7 ()
      http://www.chinaintern.de/

      Ausnahmezustand verhängt

      02.11.2004 Vor dem Hintergrund eines immer mehr eskalierendes Machtkampfes innerhalb der zentralen Führung über Jiangs Erbe wurde auf Grund der Unruhen über verschiedene Gebiete Zentralchinas der Ausnahmezustand verhängt.

      Betroffen sind Gebiete, in denen der Protest entrechteter und verarmter Bauern Hunderttausende auf die Straße gebracht hat, sowie die in den letzten Tagen bekannt gewordenen Unruhen mit ethnischem Hintergrund. Große Truppenverlegegungen sind augenblicklich im Gange. Die wirtschaftliche Situation in verschiedenen Landesteilen wird unterdessen immer chaotischer.
      Avatar
      schrieb am 06.11.04 09:43:29
      Beitrag Nr. 8 ()
      China: 8,7 % Wachstum im vierten Quartal

      Peking 05.11.04 Wie die Shenzhen Daily berichtet, wird für das vierte Quartal mit einer Abkühlung des chinesischen Wirtschaftswachstum auf 8,7 % gerechnet. Die Verbraucherpreise werden voraussichtlich um 3,8 % steigen. Für das Gesamtjahr wird ein Anstieg des CPI von 4 % prognostiziert. Das Wachstum des Invest-Analagekapitals wird bei 20,8 % erwartet. In den ersten neun Monaten betrug es 27,7 %.


      China/IWF: Weiche Landung der Wirtschaft nicht sichergestellt

      WASHINGTON (Dow Jones-VWD)--Trotz der Maßnahmen der chinesischen Regierung zur Abkühlung der überhitzten Wirtschaft ist nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) eine weiche Landung noch nicht sichergestellt. Um dieser Herausforderung zu begegnen, müsse Peking eine umsichtige Wirtschafts- und Finanzpolitik betreiben sowie die strukturellen Reformen beschleunigen, erklärte der Fonds am Freitag nach Abschluss der Artikel-IV-Konsultationen mit der Regierung. Der Umfang und der Zeitablauf dieser Schritte werde einen entscheidenden Einfluss auf die mittelfristigen Perspektiven der chinesischen Wirtschaft haben, hieß es.

      Für das laufende Jahr prognostiziert der IWF eine Wachstumsrate für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von rund 9%. Nach den dämpfenden Schritten der Behörden dürfte sich das Wachstum im Jahr 2005 auf etwa 7,5% abschwächen und somit ein dauerhaft tragbareres Niveau erreichen, erwartet der Fonds. Der Überschuss in der Leistungsbilanz könnte sich 2004 um rund 3/4% des BIP verringern, da das Import- über dem Exportwachstum liegt. Beträchtliche Kapitalzuflüsse, darunter auch ausländische Direktinvestitionen, dürften auch im Jahr 2005 stattfinden.
      Dow Jones Newswires/5.11.2004/12/apo

      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 17.11.04 09:27:19
      Beitrag Nr. 9 ()
      Das Kapital
      Der Dollar fällt inzwischen aus den falschen Gründen


      Der Dollar ist zwar zu Recht gefallen. Aber die Spekulation gegen ihn erfolgt inzwischen aus den falschen Gründen.

      Im Prinzip geht es nur noch um das US-Leistungsbilanzdefizit von rund sechs Prozent des BIP. Fast hat man das Gefühl, dass der Dollar umso heftiger unter Druck gerät, je stärker die US-Makrodaten ausfallen und je größer die Kluft zu Europa wird. Je schneller die USA wachsen, desto größer wird ja das Defizit.

      Das stimmt zwar. Aber nur wegen des Leistungsbilanzdefizits wird der Dollar höchstens noch marginal fallen. Der Grund dafür ist ganz einfach: Weder Europa noch Asien und - kurzfristig - nicht mal die USA können an einer weiteren signifikanten Abwertung des Dollar interessiert sein. Europa und Japan wachsen ohnehin kaum noch, bleiben strukturell schwach und sind demzufolge auf Auslandsnachfrage angewiesen. Mit jedem Cent, den der Dollar weiter nachgibt, wird die Wahrscheinlichkeit größer, dass neben den asiatischen Zentralbanken auch die EZB damit anfängt, am Dollarmarkt zu intervenieren (oder zumindest damit zu drohen).

      In China unterdessen ist die Inflationsrate im Oktober auf 4,3 Prozent gefallen, wobei weiterhin vor allem die Nahrungsmittelpreise steigen. Die Überlegung von Stephen Roach von Morgan Stanley, dass die Kerninflationsrate bei ein bis zwei Prozent liegt und die Behörden schon eine Wiederkehr der Deflation befürchten, klingt plausibel. Das Wachstum der Industrieproduktion ist bereits auf 15,7 Prozent gesunken.

      1998 hat ein Rückgang auf knapp zehn Prozent gereicht, um für fallende Verbraucherpreise zu sorgen. Ohnehin steigt das Güterangebot viel zu schnell; die Brutto-Anlageinvestitionen werden dieses Jahr fast vier Fünftel der Summe aus Konsum und Exporten ausmachen. Das vergleicht sich mit einem Mittelwert von 53,7 Prozent in der 90er Jahren - und einem historischen Spitzenwert in Südkorea von 43 Prozent. Derweil haben die Haushalte in Shanghai Schulden in Höhe von 155 Prozent ihrer verfügbaren Einkommen angehäuft, wodurch eine Deflation umso gefährlicher wird.

      Der Nachfragezuwachs nach privaten und gewerblichen Immobilien ist bereits auf zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr gefallen, nach 40 Prozent Anfang 2004. Selbst ohne Deflation drohen also viele neue faule Kredite. Eine signifikante Aufwertung des Renminbi ist daher fürs Erste kaum zu erwarten, zumal auch der Leistungsbilanzüberschuss Chinas noch überschaubar ist.

      Und die USA selbst müssen - zunächst - zumindest so tun, als ob sie an einem starken Dollar interessiert seien, da sie ansonsten einen massiven Zinsanstieg befürchten müssen, der sie in die Rezession treiben könnte. Auf längere Sicht wäre sogar die Stellung des Dollar als Leitwährung gefährdet.
      Der wahre Grund

      Wie falsch die Einschätzung ist, dass der ganze Dollar-Markt nur noch vom US-Leistungsbilanzdefizit abhängt, zeigt schon die Überlegung, dass der Dollar im Umkehrschluss zulegen müsste, wenn die Makrodaten in den USA zu enttäuschen anfangen. Tatsächlich wird der US-Dollar jedoch erst dann wieder richtig unter Druck geraten, wenn die US-Daten schwach werden.

      Denn wie würden die USA dann reagieren? Die konventionelle geld- und fiskalpolitische Munition ist ja fast verschossen. Sie würden also noch mehr Dollar drucken (sehr viele), genau wie es die Fed 2003 angedeutet hat, als sie ihre Möglichkeiten im Kampf gegen eine mögliche Deflation erörterte. Denn wie damals droht auch heute Deflation, falls die US-Wirtschaft wieder unterhalb ihres Potenzials wächst. Der Angebotsüberhang würde wieder größer werden, und der Druck auf die Preise würde zunehmen. Derweil ist der Kern-Konsumdeflator laut offizieller Statistik seit Mai ohnehin nur noch mit einer annualisierten Rate von knapp 0,8 Prozent gestiegen.

      Wer auf einen weiteren drastischen Verfall des Dollar setzt, muss also darauf wetten, dass die US-Wirtschaft in ernsthafte Schwierigkeiten gerät. Dass das kurz bevor steht, ist wahrscheinlich - nicht bloß wegen des Ölpreises, sondern vor allem deshalb, weil die konjunkturpolitischen Impulse endgültig auslaufen, während Schulden, Sparmangel, Überkapazitäten und ausufernde Lohnnebenkosten (die den Arbeitsmarkt belasten) währen.

      Um den deflationären Risiken vorzubeugen, bliebe der Fed in diesem Fall kaum noch etwas anderes übrig, als den Realzins durch quantitative Maßnahmen zu senken. Dem daraus resultierenden Druck auf den Dollar könnten Japan und Europa nur durch noch expansivere Geldpolitik entgegenwirken. Das ist schwer vorstellbar.

      Wer hingegen von der Stärke der US-Wirtschaft überzeugt ist - unter anderem also auch damit rechnet, dass sich das Leitzinsniveau normalisiert -, der muss angesichts der Malaise in Japan und Europa sowie der Nöte Chinas eigentlich auf den Dollar setzen, zumal er an der Kaufkraftparität gemessen unterbewertet ist (zumindest gegenüber dem Euro) und die Spekulation gegen ihn inzwischen ja schon ziemlich wild geworden ist.

      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 09.12.04 10:09:05
      Beitrag Nr. 10 ()
      09.12.2004 09:06:
      China: Industrieproduktion im Nov. +14,8%


      In China ist laut dem statistischen Büro in Beijing die Industrieproduktion im November mit dem geringsten Tempo seit 18 Monaten gewachsen. Demnach zog die Produktion gegenüber dem vergleichbaren Vorahreszeitraum um 14,8 Prozent auf 508 Mrd Yuan bzw $61 Mrd an, was unter den allgemeinen Schätzungen der Volkswirte von 15,7 Prozent angesiedelt ist. Im Vormonat stellte sich ein Zuwachs um 15,7 Prozent ein. Als Grund der Abschwächung sei unter anderem die restriktivere Kreditvergabe für die Industrie und den Autobereich zu sehen.
      Avatar
      schrieb am 26.12.04 14:10:59
      Beitrag Nr. 11 ()
      Geringe Gewinne in China

      Unvermindert investieren westliche Firmen Milliarden in das Reich der Mitte. Doch die Gewinne sind mager



      So richtig kann Joe Studwell die China-Euphorie nicht nachvollziehen. " Die meisten Unternehmer, Politiker und Ökonomen gehen von übertriebenen Profiterwartungen aus" , meint der Chefredakteur der Fachzeitschrift " China Economic Quarterly" (CEQ). Die Euphorie über das Land, so eine aktuelle Studie der Zeitschrift, steht in keinem Verhältnis zu den realen Gewinnaussichten.

      Danach erzielten US-Firmen 2003 in China 8,2 Milliarden Dollar. Damit liegt das Riesenreich weit abgeschlagen hinter Japan und nur knapp vor Australien. US-Firmen verdienten in Mexiko 1,7mal mehr als in China. Laut Deutsche Bank ist Indien bei der Effizienz von Investitionen - dem nötigen Kapitaleinsatz pro Wachstumseinheit - im Vorteil gegenüber China. Trotz wiederbelebter Wirtschaft zieht Indien aber nur einen Bruchteil des Kapitals an.

      Dennoch wird China am Jahresende erneut mehr Auslandsinvestitionen angezogen haben als jedes andere Land der Erde. Unvermindert investieren die Unternehmen auf einem Markt mit schwindenden Margen. " Der Druck auf die Profite nimmt eindeutig zu" , sagt Christian Sommer, Chef des German Centre in Peking. Dazu tragen nicht nur die weltweit gestiegenen Rohstoffpreise bei. Der Andrang internationaler Firmen und zunehmende Erfolge lokaler Anbieter haben den Wettbewerb wesentlich verschärft. Produktpreise gehen nach unten, Personalkosten dagegen legen zu. Bei den Europäern drückt zudem der starke Euro die Profitabilität. " Viele deutsche Unternehmen, die in China produzieren, sind auf Teilezulieferungen aus der Heimat angewiesen. Und die werden teurer" , sagt Sommer.

      Zudem wächst in der Autoindustrie die Zahl der Anbieter, die Nachfrage kann da nicht Schritt halten. So steuert Chinapionier Volkswagen nach rasanten Absatzsprüngen in der Vergangenheit in diesem Jahr auf ein Nullwachstum zu, da jetzt fast alle globalen Pkw-Konzerne hier verkaufen. VW hatte in der Vergangenheit in China nach eigenen Angaben Gewinnmargen von über zehn Prozent erzielt. Damit ist es wohl vorbei. Sparen ist angesagt. Durch Straffen der Einkaufs- und Produktionsprozesse sollen die Kosten in den beiden Joint-ventures in Shanghai und Changchun im Milliardenbereich gedrückt werden.

      Die Analysten der Deutschen Bank beobachten, daß sich " viele Firmen fragen, ob Investitionen in China Profite hervorbringen, die adäquat die Risiken reflektieren" . Neben dem scharfen Wettbewerb seien mangelnde Markttransparenz und regulatorische Fallstricke Nachteile. Es sei auffällig, daß sich bei einer Umfrage der Bank fast keine deutsche Firma zu Gewinnen in China äußern wollte. Unternehmen anderer Länder lassen ihre Profitsituation ebenfalls im Dunkeln. Laut Gesetz dürfen sie das auch. " China Economic Quarterly" stützt sich bei seiner Studie auf ein Rechenmodell basierend auf veröffentlichten Einkünften von Chinatöchtern, Umsätzen von Asien-Holdings, chinesischen Statistiken und Firmenbefragungen.

      Von der im Beitrittsvertrag zur Welthandelsorganisation WTO versprochenen Gleichbehandlung in- und ausländischer Unternehmen ist China weit entfernt. Lokale Firmen bekommen Landnutzungsrechte günstiger, haben oft besseren Zugang zu den für die Rohstoffzuteilung verantwortlichen Bürokraten. Illegale Aktivitäten chinesischer Konkurrenten wie Steuerhinterziehung oder Nichtzahlen von Sozialabgaben würden von den Behörden nur halbherzig verfolgt, klagt ein deutscher Mittelständler in Peking. Kopistenattacken sind weiter üblich. Der deutsche Spezialhersteller von Pipeline-Technik Vietz fand kurz nach Gründung seines Joint-ventures heraus, daß der Partner die Produkte in Eigenregie nachbaute. " Da bin ich sofort auf die Bremse gestiegen" , sagt Präsident Eginhard Vietz. Das Gemeinschaftsunternehmen wurde aufgelöst. Vietz operiert jetzt als hundertprozentige Auslandstochter - ohne Partner.

      Sommer vom German Centre ist überzeugt, daß sich trotz des schwierigen Umfeldes in China " gutes Geld" verdienen läßt. Dies belegten die Reinvestitionen zahlreicher Unternehmen, " die bei Mittelständlern fast immer aus dem operativen Geschäft finanziert werden" .

      Zudem gilt: Der geldwerte Vorteil von China-Aktivitäten läßt sich nicht komplett an den lokal erzielten Profiten ablesen. Exporte aus chinesischer Produktion ermöglichen den Unternehmen, globale Marktanteile zu halten oder auszubauen, selbst wenn die Heimatfabriken aus Kostengründen an Wettbewerbsfähigkeit verloren haben. Da Hochtechnologie-Komponenten in vielen Fällen nach China zugeliefert werden, profitiert letztlich auch das Stammhaus davon.

      Viele Firmen nutzen ihren Standort im Reich der Mitte gar, um die Bilanz in anderen Ländern zu glätten. Experten bestätigen unisono, daß sogenanntes " Transfer-Pricing" allgemeine Praxis ist. China-Ableger kaufen dem Heimatwerk Zulieferungen zu überteuerten Preisen ab. Das drückt die in China auflaufenden Margen und hebt die Einkünfte des Mutterhauses. Andersherum werden ausländische Standorte von China aus zu innerbetrieblichen Discountpreisen beliefert, damit diese ihre Produkte in Fremdmärkten günstiger anbieten können. Daß die Preisspielchen die chinesischen Einnahmen drücken, wird in Kauf genommen. Denn Gewinne müssen schließlich versteuert werden.


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