Tankerkönig - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 01.05.03 00:09:37 von
neuester Beitrag 02.08.04 01:40:06 von
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Ich will auch mal einen anspruchsvollen Thread eröffnen
Der Tankerkönig Teil 1 und 2 Hannes Wader
Es war an einem Morgen im Frühjahr, als ich meinen ersten Anfall bekam. Ich hatte so`n bisschen über mich und das Leben nachgedacht, als mir plötzlich speiübel davon wurde, und irgendwas drückte mir den Hals so zu, dass ich dachte, ich müsste ersticken. Ich stürzte auf die Straße, schnappte wie ein Irrer nach Luft, aber es kam noch viel schlimmer: Mir wurde schwindelig, ich drehte mich zehnmal um mich selbst und dachte, alle Leute zeigten mit dem Fingern auf mich, bis ich dann merkte, dass ich gar nichts anhatte.
Ich rannte, und rannte, fand dann irgendwann ein offenes Parterrefenster, kletterte rein und verkroch mich, zitternd vor Angst und Kälte, in irgendeine Ecke. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich merkte, dass ich mich in einem Trödelladen befand: Der ganze Raum hing voll mit alten Klamotten, und ich zog mir sofort eine Pluderhose, Stulpenstiefel und ein Kettenhemd an, hängte mir noch `ne alte Armbrust über die Schulter und fühlte mich augenblicklich wieder gelassen und unangreifbar. Ich marschierte über die Straße und stand dann plötzlich vor dem Personaleingang des Kaufhauses, wo ich bis dahin die Papierverbrennungsanlage bedient hatte. Als ich das sah, wurde mir schlecht vor Wut. Ich rannte den Pförtner über den Haufen, riss sämtliche Telefonkabel ab, brach die Stempeluhr aus der Wand und tobte weiter in die Verkaufsräume.
Als ich in die Spielwarenabteilung kam, stand der erste Verkäufer wieder mal von einem Stützpfeiler halb verborgen auf `ner Leiter, um die Kinder beim Klauen besser erwischen zu können. Die liefert er dann immer der Geschäftsleitung aus und kassiert `ne dicke Prämie pro Nase. Sein dreckiges Grinsen, als er mich sah, brachte mich so auf, dass ich, ohne zu zielen, meine Armbrust auf ihn abdrückte, und der Bolzen fuhr ihm dicht am Hals vorbei durch den Anzugkragen und nagelte ihm am Pfeiler fest. Ich trat die Leiter unter ihm weg und ließ ihn da hängen wie `nen Schluck Wasser, und während er zappelte und schrie, schmiss ich eine Stellage nach der anderen um und verteilte das Spielzeug unter die Kinder. Und mitten im größten Tumult tauchte der Chef des Hauses auf und zischte mich an: "Was machen Sie denn da? Sofort kommen Sie mit in mein Büro, Sie Idiot!" Ich spannte nur meine Armbrust und sagte: "Leck mich doch am Arsch, du Motherfucker! Hände hoch und vorwärts!" Er sah den Verkäufer am Pfeiler baumeln und wurde leichenblass. Ich schubste ihn in den Lastenfahrstuhl, ohne dass die Kunden deswegen stutzig wurden, die das Ganze für `ne Werbeaktion hielten, fuhr mit ihm in den Keller, runter in die Papierverbrennung, und gab ihm einen Tritt, und er flog durch das riesige Ofenloch mitten ins Feuer, und als draußen die Polizeisirenen heulten, war schon nichts mehr von ihm übrig. Ich rannte nach draußen, warf die Armbrust weg, schwang mich auf ein herrenloses Damenfahrrad und jagte quer durch die City zum Ortsausgang, und nach einer Stunde Fahrt fiel ich halb tot vor Erschöpfung vom Rad und schlief unter einem Gebüsch ein. Am nächsten Morgen war es eisig kalt, und mit der Kälte kam die Angst: Ich hatte eine Führungskraft umgebracht. Jetzt würde man mich überall suchen und hetzen. Und in meiner Panik wühlte ich mich immer tiefer und tiefer in den Wald, und gegen Mittag fand ich einen verlassenen Luftschutzbunker. Die Tür war offen, und in einer Ecke lag eine Maschinenpistole, in Ölpapier gewickelt, und eine Kiste Munition. Ich setzte die Waffe zusammen - sie funktionierte - und ich fühlte mich sofort wieder unbesiegbar. Ich beschloss, mich im Bunker einzurichten und mir gleich Vorräte zu beschaffen, um in der Illegalität überleben zu können. Und noch am selben Tag knackte ich drei Banken. Ich zwängte mich jedes Mal mit dem Fahrrad durch die Tür, drehte eine Runde im Schalterraum, feuerte mit der MP in die Decke, dass der Kalk nur so spritzte, und schrie: "Ich bin der Rattenfänger von Hameln, wo sind hier die Mäuse?" Und als ich auf diese Weise hunderttausend Mark zusammen hatte, ging ich noch schnell in den Supermarkt einkaufen und erreichte dann auf Schleichwegen wieder meinen Bunker.
Ich blieb so lange unsichtbar, bis keine Zeitungsmeldungen mehr über mich erschienen, beschaffte mir dann so nach und nach alles, was ich brauchte, und verlebte ein paar sehr ruhige Monate. Ich pflanzte Hanf im Blumenpott, rauchte ab und zu einen Joint und schaukelte bei sonnigen Wetter in meiner Hängematte und hörte, die MP auf dem Bauch, die Hitparade im Kofferradio und war glücklich, aber, wie alle glücklichen Leute, nach `ner Weile schon nahe am Verblöden. Und um dem entgegenzuwirken, schrieb ich zentnerweise Leserbriefe und badete ab und zu in einem eingezäunten See, der in der Nähe lag und der dem Tankerkönig gehörte.
Eines Mittags also, ich saß da ganz ruhig mit meiner MP im Wasser, stand da plötzlich einer vor mir in Hemdsärmeln, grüner Schürze, Strohhut, Spaten über der Schulter und meinte, das wäre Privateigentum, wo wir denn hinkämen, wenn das alle machen würden? Ich sagte: "Ja, wenn das alle machen würden, dann wäre der Tankerkönig bald weg vom Fenster", mit Blick auf den See. Ich fragte, ob er es denn nötig hätte, als Gärtner für den Tankerkönig den Büttel zu machen. Meint der doch: "Ich bin nicht der Gärtner, ich bin der Tankerkönig!" Ich sagte: "Das ist doch nicht zu fassen: Den Gärtner entlassen, die Dahlien selber begießen und das Geld für Sie arbeiten lassen? Damit ist jetzt Schluss!"
Ich wollte sofort abdrücken, brachte es dann aber doch nicht fertig, und stattdessen zwang ich ihn, einen Joint zu rauchen, so groß wie`n Ofenrohr. Ich sagte: "So, und jetzt will ich mal sehen, wie Milliardäre so leben!" Wir gingen die paar hundert Meter zu seiner Villa, und als wir ankamen, war er schon so high wie`n Weltmeister. Er taumelte vor mir her, in eine riesige Diele auf eine erlesene Sitzecke zu, wo die Tankerkönigin saß und döste, so`n Hündchen im Arm mit blauer Schleife und rosa Arschloch, und sie murmelte, ohne die Augen zu öffnen: "Rudi, bist du`s? Denk dir, Ari Onassis hat uns eingeladen, zur Safari!" Der Tankerkönig glotzte seine Frau erst an, als wenn er gar nichts begriffen hätte, fing dann an, um sie rum zu tanzen, und äffte ihre Stimme nach: "Mit Ari auf Safari!" Die Tankerkönigin riss die Augen auf, sah uns und flüchtete kreischend die Treppe rauf. Der Tankerkönig angelte sich die antike Streitaxt von der Wand, und Ari Safari hinterher. Ich dachte mir: "Das Schauspiel guckst du dir von draußen an!" Ich setzte mich in die Hollywoodschaukel, und da sah ich auch schon den Tankerkönig aus der Dachluke kriechen: Die blutige Axt in der Hand, breitete er die Arme aus, sprang, und landete - klatsch! - direkt vor meinen Füßen.
Ich ging erst mal zurück zum Bunker und legte mich schlafen. Am nächsten Morgen hörte ich dann die Nachrichten: Die halbe Welt stand Kopf. Es war von mir die Rede. Die Tankerkönigin hatte ausgesagt: Ihr Mann hatte mit seiner Axt nicht sie, sondern nur das Hündchen erschlagen, und man sprach von einer wirtschaftspolitischen Katastrophe, die der Tod des Tankerkönigs ausgelöst hätte. Und weiter hieß es, die gesamte Landespolizei und eine Bundeswehreinheit beteilige sich mit Suchhunden, Peilgeräten, Hubschraubern und Panzern an der Fahndung nach dem geisteskranken Mörder mit dem Kettenhemd und den Stulpenstiefeln.
Mir wurde ganz mulmig zumute, und ich verrammelte die Bunkertür hinter mir und traute mich wochenlang nicht mehr raus. Nach `ner Weile fühlte ich mich so elend und einsam, dass ich schon anfing, mit mir selbst zu reden. Ich brauchte unbedingt einen Menschen, mit dem ich sprechen konnte, aber einen, der das mit dem Tankerkönig auch verstehen würde, und ich kannte keinen, aber dann hatte ich die Idee: Wenn schon kein Lebender da war, warum sollte ich dann nicht mit einem Toten reden? Also schlich ich mich gegen Mitternacht aus den Wald in den nächsten Ort. Ich kannte da ein Haus, in dem regelmäßig spiritistische Sitzungen stattfanden. Und ich hatte auch Glück, die Sitzung war schon in vollem Gange. Ich stieß die Tür mit dem Fuß auf, die MP in der Hand, und rief: "Nur keine Panik, meine Herrschaften, und Hände auf den Tisch!" Aber kaum hatten die die Hände auf der Platte, fing der Tisch an zu wackeln, hob sich wie von selbst und schwebte dann einen Meter überm Fußboden. Ich sagte: "Kinder, macht doch keinen Quatsch! Hände hoch übern Kopf!" Sofort flogen die Hände in die Luft, und der Tisch krachte wieder auf den Boden. Ich sagte: "So, wer von euch ist hier der Oberdruide? Macht mir mal `ne Verbindung mit Che Guevara, ich will jetzt endlich mal mit einem vernünftigen Menschen reden!" Erst wussten die gar nicht so richtig, wen ich da meinte, gaben sich aber dann sehr viel Mühe, und endlich knackte es in der Leitung, und ich hörte Che Guevaras Stimme: "Was wollt ihr von mir?" Ich sagte, wer ich war und was ich angerichtet hatte, und dass ich einen Rat brauchte. Und die Stimme fragte mich etwas ärgerlich, was das denn sollte, und ob ich denn noch nie etwas von organisiertem Klassenkampf gehört hätte? Ich sagte, nee, hätt ich nicht. Die Stimme schwieg einen Augenblick und sprach dann wesentlich freundlicher und tröstender weiter: Ja, da wäre mir nur sehr schwer zu helfen, ich wäre krank, und ich sollte am besten mal zum Psychoanalytiker gehen.
Total deprimiert kroch ich zurück zum Bunker, als ich schon von weitem die Blechbüchsen klappern hörte, die an dem Alarmdraht hingen, den ich um mein Versteck gespannt hatte. Vor Schreck an allen Gliedern zitternd ging ich dann hin und sah einen VW da stehen mit einem nackten Pärchen auf dem Vordersitz: Die Stoßstange hatte sich in der Alarmleitung verhakt, so dass die Blechbüchsen unausgesetzt schepperten. Ich war so empört, dass ich dem Kerl die MP in den Rücken bohrte und ihn anschrie: "Sofort aufhörn! Das ist doch `ne Schweinerei: Weit und breit die unberührteste Natur, und Sie machen hier solche Verrenkungen in ihrer stinkigen Kiste! Aber sofort raus in die Glockenblumen!" Der arme Mann jammerte mir die Ohren voll: "Warum haben Sie uns so erschreckt? Meine Bekannte hat `nen Krampf, und jetzt hängen wir fest!" Das hatte mir grade noch gefehlt. Wir berieten erst mal `ne Weile darüber, was wir da machen könnten, und dass es das Beste wäre, der Braut mit `ner Nadel in den Schenkel zu stechen, so als Gegenschock, aber natürlich hatte keiner `ne Nadel dabei. Mir dauerte das alles zu lange. Ich sagte: "Schluss jetzt! Wenn ihr die Nadel haben wollt, dann müsst schon ihr die hundert Meter bis zum Nähkästchen robben!" Die Operation gelang dann auch. Und erst als die beiden den Bunker wieder verlassen hatten, wusste ich, dass ich einen furchtbaren Fehler begangen hatte.
Der Tankerkönig Teil 1 und 2 Hannes Wader
Es war an einem Morgen im Frühjahr, als ich meinen ersten Anfall bekam. Ich hatte so`n bisschen über mich und das Leben nachgedacht, als mir plötzlich speiübel davon wurde, und irgendwas drückte mir den Hals so zu, dass ich dachte, ich müsste ersticken. Ich stürzte auf die Straße, schnappte wie ein Irrer nach Luft, aber es kam noch viel schlimmer: Mir wurde schwindelig, ich drehte mich zehnmal um mich selbst und dachte, alle Leute zeigten mit dem Fingern auf mich, bis ich dann merkte, dass ich gar nichts anhatte.
Ich rannte, und rannte, fand dann irgendwann ein offenes Parterrefenster, kletterte rein und verkroch mich, zitternd vor Angst und Kälte, in irgendeine Ecke. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich merkte, dass ich mich in einem Trödelladen befand: Der ganze Raum hing voll mit alten Klamotten, und ich zog mir sofort eine Pluderhose, Stulpenstiefel und ein Kettenhemd an, hängte mir noch `ne alte Armbrust über die Schulter und fühlte mich augenblicklich wieder gelassen und unangreifbar. Ich marschierte über die Straße und stand dann plötzlich vor dem Personaleingang des Kaufhauses, wo ich bis dahin die Papierverbrennungsanlage bedient hatte. Als ich das sah, wurde mir schlecht vor Wut. Ich rannte den Pförtner über den Haufen, riss sämtliche Telefonkabel ab, brach die Stempeluhr aus der Wand und tobte weiter in die Verkaufsräume.
Als ich in die Spielwarenabteilung kam, stand der erste Verkäufer wieder mal von einem Stützpfeiler halb verborgen auf `ner Leiter, um die Kinder beim Klauen besser erwischen zu können. Die liefert er dann immer der Geschäftsleitung aus und kassiert `ne dicke Prämie pro Nase. Sein dreckiges Grinsen, als er mich sah, brachte mich so auf, dass ich, ohne zu zielen, meine Armbrust auf ihn abdrückte, und der Bolzen fuhr ihm dicht am Hals vorbei durch den Anzugkragen und nagelte ihm am Pfeiler fest. Ich trat die Leiter unter ihm weg und ließ ihn da hängen wie `nen Schluck Wasser, und während er zappelte und schrie, schmiss ich eine Stellage nach der anderen um und verteilte das Spielzeug unter die Kinder. Und mitten im größten Tumult tauchte der Chef des Hauses auf und zischte mich an: "Was machen Sie denn da? Sofort kommen Sie mit in mein Büro, Sie Idiot!" Ich spannte nur meine Armbrust und sagte: "Leck mich doch am Arsch, du Motherfucker! Hände hoch und vorwärts!" Er sah den Verkäufer am Pfeiler baumeln und wurde leichenblass. Ich schubste ihn in den Lastenfahrstuhl, ohne dass die Kunden deswegen stutzig wurden, die das Ganze für `ne Werbeaktion hielten, fuhr mit ihm in den Keller, runter in die Papierverbrennung, und gab ihm einen Tritt, und er flog durch das riesige Ofenloch mitten ins Feuer, und als draußen die Polizeisirenen heulten, war schon nichts mehr von ihm übrig. Ich rannte nach draußen, warf die Armbrust weg, schwang mich auf ein herrenloses Damenfahrrad und jagte quer durch die City zum Ortsausgang, und nach einer Stunde Fahrt fiel ich halb tot vor Erschöpfung vom Rad und schlief unter einem Gebüsch ein. Am nächsten Morgen war es eisig kalt, und mit der Kälte kam die Angst: Ich hatte eine Führungskraft umgebracht. Jetzt würde man mich überall suchen und hetzen. Und in meiner Panik wühlte ich mich immer tiefer und tiefer in den Wald, und gegen Mittag fand ich einen verlassenen Luftschutzbunker. Die Tür war offen, und in einer Ecke lag eine Maschinenpistole, in Ölpapier gewickelt, und eine Kiste Munition. Ich setzte die Waffe zusammen - sie funktionierte - und ich fühlte mich sofort wieder unbesiegbar. Ich beschloss, mich im Bunker einzurichten und mir gleich Vorräte zu beschaffen, um in der Illegalität überleben zu können. Und noch am selben Tag knackte ich drei Banken. Ich zwängte mich jedes Mal mit dem Fahrrad durch die Tür, drehte eine Runde im Schalterraum, feuerte mit der MP in die Decke, dass der Kalk nur so spritzte, und schrie: "Ich bin der Rattenfänger von Hameln, wo sind hier die Mäuse?" Und als ich auf diese Weise hunderttausend Mark zusammen hatte, ging ich noch schnell in den Supermarkt einkaufen und erreichte dann auf Schleichwegen wieder meinen Bunker.
Ich blieb so lange unsichtbar, bis keine Zeitungsmeldungen mehr über mich erschienen, beschaffte mir dann so nach und nach alles, was ich brauchte, und verlebte ein paar sehr ruhige Monate. Ich pflanzte Hanf im Blumenpott, rauchte ab und zu einen Joint und schaukelte bei sonnigen Wetter in meiner Hängematte und hörte, die MP auf dem Bauch, die Hitparade im Kofferradio und war glücklich, aber, wie alle glücklichen Leute, nach `ner Weile schon nahe am Verblöden. Und um dem entgegenzuwirken, schrieb ich zentnerweise Leserbriefe und badete ab und zu in einem eingezäunten See, der in der Nähe lag und der dem Tankerkönig gehörte.
Eines Mittags also, ich saß da ganz ruhig mit meiner MP im Wasser, stand da plötzlich einer vor mir in Hemdsärmeln, grüner Schürze, Strohhut, Spaten über der Schulter und meinte, das wäre Privateigentum, wo wir denn hinkämen, wenn das alle machen würden? Ich sagte: "Ja, wenn das alle machen würden, dann wäre der Tankerkönig bald weg vom Fenster", mit Blick auf den See. Ich fragte, ob er es denn nötig hätte, als Gärtner für den Tankerkönig den Büttel zu machen. Meint der doch: "Ich bin nicht der Gärtner, ich bin der Tankerkönig!" Ich sagte: "Das ist doch nicht zu fassen: Den Gärtner entlassen, die Dahlien selber begießen und das Geld für Sie arbeiten lassen? Damit ist jetzt Schluss!"
Ich wollte sofort abdrücken, brachte es dann aber doch nicht fertig, und stattdessen zwang ich ihn, einen Joint zu rauchen, so groß wie`n Ofenrohr. Ich sagte: "So, und jetzt will ich mal sehen, wie Milliardäre so leben!" Wir gingen die paar hundert Meter zu seiner Villa, und als wir ankamen, war er schon so high wie`n Weltmeister. Er taumelte vor mir her, in eine riesige Diele auf eine erlesene Sitzecke zu, wo die Tankerkönigin saß und döste, so`n Hündchen im Arm mit blauer Schleife und rosa Arschloch, und sie murmelte, ohne die Augen zu öffnen: "Rudi, bist du`s? Denk dir, Ari Onassis hat uns eingeladen, zur Safari!" Der Tankerkönig glotzte seine Frau erst an, als wenn er gar nichts begriffen hätte, fing dann an, um sie rum zu tanzen, und äffte ihre Stimme nach: "Mit Ari auf Safari!" Die Tankerkönigin riss die Augen auf, sah uns und flüchtete kreischend die Treppe rauf. Der Tankerkönig angelte sich die antike Streitaxt von der Wand, und Ari Safari hinterher. Ich dachte mir: "Das Schauspiel guckst du dir von draußen an!" Ich setzte mich in die Hollywoodschaukel, und da sah ich auch schon den Tankerkönig aus der Dachluke kriechen: Die blutige Axt in der Hand, breitete er die Arme aus, sprang, und landete - klatsch! - direkt vor meinen Füßen.
Ich ging erst mal zurück zum Bunker und legte mich schlafen. Am nächsten Morgen hörte ich dann die Nachrichten: Die halbe Welt stand Kopf. Es war von mir die Rede. Die Tankerkönigin hatte ausgesagt: Ihr Mann hatte mit seiner Axt nicht sie, sondern nur das Hündchen erschlagen, und man sprach von einer wirtschaftspolitischen Katastrophe, die der Tod des Tankerkönigs ausgelöst hätte. Und weiter hieß es, die gesamte Landespolizei und eine Bundeswehreinheit beteilige sich mit Suchhunden, Peilgeräten, Hubschraubern und Panzern an der Fahndung nach dem geisteskranken Mörder mit dem Kettenhemd und den Stulpenstiefeln.
Mir wurde ganz mulmig zumute, und ich verrammelte die Bunkertür hinter mir und traute mich wochenlang nicht mehr raus. Nach `ner Weile fühlte ich mich so elend und einsam, dass ich schon anfing, mit mir selbst zu reden. Ich brauchte unbedingt einen Menschen, mit dem ich sprechen konnte, aber einen, der das mit dem Tankerkönig auch verstehen würde, und ich kannte keinen, aber dann hatte ich die Idee: Wenn schon kein Lebender da war, warum sollte ich dann nicht mit einem Toten reden? Also schlich ich mich gegen Mitternacht aus den Wald in den nächsten Ort. Ich kannte da ein Haus, in dem regelmäßig spiritistische Sitzungen stattfanden. Und ich hatte auch Glück, die Sitzung war schon in vollem Gange. Ich stieß die Tür mit dem Fuß auf, die MP in der Hand, und rief: "Nur keine Panik, meine Herrschaften, und Hände auf den Tisch!" Aber kaum hatten die die Hände auf der Platte, fing der Tisch an zu wackeln, hob sich wie von selbst und schwebte dann einen Meter überm Fußboden. Ich sagte: "Kinder, macht doch keinen Quatsch! Hände hoch übern Kopf!" Sofort flogen die Hände in die Luft, und der Tisch krachte wieder auf den Boden. Ich sagte: "So, wer von euch ist hier der Oberdruide? Macht mir mal `ne Verbindung mit Che Guevara, ich will jetzt endlich mal mit einem vernünftigen Menschen reden!" Erst wussten die gar nicht so richtig, wen ich da meinte, gaben sich aber dann sehr viel Mühe, und endlich knackte es in der Leitung, und ich hörte Che Guevaras Stimme: "Was wollt ihr von mir?" Ich sagte, wer ich war und was ich angerichtet hatte, und dass ich einen Rat brauchte. Und die Stimme fragte mich etwas ärgerlich, was das denn sollte, und ob ich denn noch nie etwas von organisiertem Klassenkampf gehört hätte? Ich sagte, nee, hätt ich nicht. Die Stimme schwieg einen Augenblick und sprach dann wesentlich freundlicher und tröstender weiter: Ja, da wäre mir nur sehr schwer zu helfen, ich wäre krank, und ich sollte am besten mal zum Psychoanalytiker gehen.
Total deprimiert kroch ich zurück zum Bunker, als ich schon von weitem die Blechbüchsen klappern hörte, die an dem Alarmdraht hingen, den ich um mein Versteck gespannt hatte. Vor Schreck an allen Gliedern zitternd ging ich dann hin und sah einen VW da stehen mit einem nackten Pärchen auf dem Vordersitz: Die Stoßstange hatte sich in der Alarmleitung verhakt, so dass die Blechbüchsen unausgesetzt schepperten. Ich war so empört, dass ich dem Kerl die MP in den Rücken bohrte und ihn anschrie: "Sofort aufhörn! Das ist doch `ne Schweinerei: Weit und breit die unberührteste Natur, und Sie machen hier solche Verrenkungen in ihrer stinkigen Kiste! Aber sofort raus in die Glockenblumen!" Der arme Mann jammerte mir die Ohren voll: "Warum haben Sie uns so erschreckt? Meine Bekannte hat `nen Krampf, und jetzt hängen wir fest!" Das hatte mir grade noch gefehlt. Wir berieten erst mal `ne Weile darüber, was wir da machen könnten, und dass es das Beste wäre, der Braut mit `ner Nadel in den Schenkel zu stechen, so als Gegenschock, aber natürlich hatte keiner `ne Nadel dabei. Mir dauerte das alles zu lange. Ich sagte: "Schluss jetzt! Wenn ihr die Nadel haben wollt, dann müsst schon ihr die hundert Meter bis zum Nähkästchen robben!" Die Operation gelang dann auch. Und erst als die beiden den Bunker wieder verlassen hatten, wusste ich, dass ich einen furchtbaren Fehler begangen hatte.
hetfield
beim besten willen,ich seh beim lesen alles doppelt werds morgen nochmal lesen
mfg.wangert
beim besten willen,ich seh beim lesen alles doppelt werds morgen nochmal lesen
mfg.wangert
Is ok wangert! ich hab mir das lesen beim ersten mal
auch auf eine ganze woche aufgeteilt!
auch auf eine ganze woche aufgeteilt!
ob der anspruchsvoll ich prüf ich auch in zwei jahren
schreib doch mal einer ne kurze rezession, oder wie das heisst
hetfield
schau mal bei 3sat vorbei
mfg.wangert
schau mal bei 3sat vorbei
mfg.wangert
hetfield
aber nur kurz, sonst ist mein Empfang gestört
aber nur kurz, sonst ist mein Empfang gestört
Danke, wangert!
Fresse, luna!
Fresse, luna!
Hetfield
Dich mach ich platt
Dich mach ich platt
Schlaf gut!
was mich ärgert,war dass ich von nem u2 fanclub eingeladen wurde,ich idiot absagte(ich meinte ich müsste selber hinfahren),ich war auf dem konzert aber leider irgendwo,in der mitte rechts nachher hab ich gehört dass der besagte fanclub in der mitte des herzens stand,ich könnt mich jetzt noch mit dem fuss in den ar... treten if you know what i mean
mfg.wangert
mfg.wangert
Hetfield
Hettie ,
ich war mittlerweile 12mal bei Hannes Wader, und wenn er den Tankerkönig spielt, grinst er heute immer noch so wie beim erstenmal
.
ich war mittlerweile 12mal bei Hannes Wader, und wenn er den Tankerkönig spielt, grinst er heute immer noch so wie beim erstenmal
.
Dass überhaupt noch irgenjemand den Tanker König, an den ich in den letzten Tagen so oft denken musste, congragulations!
Klasse, daß da heute noch jemand an den Tankerkönig denkt. Meine Frau findet das Stück ebenfalls klasse. Als ich ihr die CD das erste Mal vorspielte, fragte sie mich, was das denn für ein komischer Typ sei, der auf dem Cover zu sehen ist. Ich meinte, nicht fragen - nur hören!
ist das die Filmmusik von "Die drei von der Tankstelle"
.
bfg, Dagobert_II.
Ja, der Hannes war und ist ein Guter!
bfg, Dagobert_II.
Ja, der Hannes war und ist ein Guter!
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...und nach dem Tankerkönig macht er immer erstmal `ne Pause, das Fingerpicking geht an die Substanz
.
...und nach dem Tankerkönig macht er immer erstmal `ne Pause, das Fingerpicking geht an die Substanz
.
...zu Besuch bringt sie uns ein bisschen shit
in der Radkappe ihres Wagens mit...
in der Radkappe ihres Wagens mit...
.
wolaufensie,
Ich kam von Frankfurt nach Berlin,
drei Koffer voller...
wolaufensie,
Ich kam von Frankfurt nach Berlin,
drei Koffer voller...
mfg.wangert
Wenn das dein Anspruch ist .. dann PROST
....cocain,all around my brain.....
das schwein monika war auch nicht schlecht
oder aufgewachsen auf dem lande
war die erste lp die ich geschenkt bekommen habe
von meiner schwester zu weihnachten
oder aufgewachsen auf dem lande
war die erste lp die ich geschenkt bekommen habe
von meiner schwester zu weihnachten
@dekanter
.
tumal lieber die mörchen
mfg.wangert
.
tumal lieber die mörchen
mfg.wangert
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garb,
Stimmt, die beiden triefen auch nur so vor Ironie
Und "Langeweile" passt auch gut in diese Reihe!
.
garb,
Stimmt, die beiden triefen auch nur so vor Ironie
Und "Langeweile" passt auch gut in diese Reihe!
.
cockneyrebel,
was soll ich sagen
hab diese lieder lange nicht mehr gehört
aber war nun meine erste lp
und so bleiben sie doch drin im kopf
was mir aber nie verloren geht ist rio reiser
und die scherben
was soll ich sagen
hab diese lieder lange nicht mehr gehört
aber war nun meine erste lp
und so bleiben sie doch drin im kopf
was mir aber nie verloren geht ist rio reiser
und die scherben
garb, schwester im geiste,
ja die scherben...
hab` sie immer noch im ohr:
"nee nee nee,
eher brennt die bvg..."
kennt außer uns wahrscheinlich sonst keiner mehr, aber der große slogan "macht kapu.." bleibt mit ihrem Namen verbunden! und
Liebe Grüße,
CR
ja die scherben...
hab` sie immer noch im ohr:
"nee nee nee,
eher brennt die bvg..."
kennt außer uns wahrscheinlich sonst keiner mehr, aber der große slogan "macht kapu.." bleibt mit ihrem Namen verbunden! und
Liebe Grüße,
CR
cockney
jo da stimmt allerdings
aber es gibt merh die die scherben lieben als du denkst auch hier
mlg. garb
jo da stimmt allerdings
aber es gibt merh die die scherben lieben als du denkst auch hier
mlg. garb
.
garb ,
das tröstet mich für einige Postings, die im Politik-Forum in den letzten Wochen abgesondert wurden...
Ich habe doch irgendwo neulich gelesen, daß die Scherben-Neuformierung auf Tour ist? Muss nochmal nachsehen... Burg-Herzberg-Festival...?
Liebe Grüße,
CR
.
garb ,
das tröstet mich für einige Postings, die im Politik-Forum in den letzten Wochen abgesondert wurden...
Ich habe doch irgendwo neulich gelesen, daß die Scherben-Neuformierung auf Tour ist? Muss nochmal nachsehen... Burg-Herzberg-Festival...?
Liebe Grüße,
CR
.
CR
hab den link netter weise von hawkhead bekommen
http://www.thinkprogressive.de/festival.html
gute nacht schlaf gut
weist doch wenn die nacht am tiefsten ist ist der tag am nächsten
mlg. garb
hab den link netter weise von hawkhead bekommen
http://www.thinkprogressive.de/festival.html
gute nacht schlaf gut
weist doch wenn die nacht am tiefsten ist ist der tag am nächsten
mlg. garb
.
@garb ,
ja hab`s auch gerade gefunden, 17.-20.7.
Und ich hatte`s auch von hawkhead neulich (, Hawkie).
garb, schlaf auch schön!
weist doch wenn die nacht am tiefsten ist ist der tag am nächsten
.
@garb ,
ja hab`s auch gerade gefunden, 17.-20.7.
Und ich hatte`s auch von hawkhead neulich (, Hawkie).
garb, schlaf auch schön!
weist doch wenn die nacht am tiefsten ist ist der tag am nächsten
.
Auf Wunsch wieder geöffnet.
Gruß
CaveModem
Gruß
CaveModem
Hannes Wader
Arschkriecher-Ballade
An einem trüben Tag, als er gerade vierzehn war,
eben wuchs auf seiner Brust das erste blasse Haar,
spielte er für sich im Wald, da rief sein Vater ihn herein,
brachte ihn zu seiner Mutter, ließ ihn dann mit ihr allein.
Den Kopf mit Waldgeschichten voll gestopft bis an den Rand,
drei Federn noch im Schopf, Pfeil und Bogen in der Hand,
stand er da ganz nackt und seine knochige Gestalt
war von Kopf bis Fuß mit bunten Kriegszeichen bemalt.
Seine Mutter strich um ihn herum und deutete dann
mit dem Blick auf seinen rot-weiß-grün gestreiften Pillermann;
sagte: Ach, mein Junge, wenn du schon so gerne malst und schmierst,
sorge ich dafür, dass du was Künstlerisches wirst.
Kurze Zeit darauf fand sich ein Warenhaus bereit,
ihn als Schildermaler einzustellen, mit ´ner Probezeit.
Er bestaunte, dass ihm tagelang der Mund weit offen stand
in dem großen Hause all die neuen Dinge, die er fand.
Schöne Menschen gab es dort, mit Gesichtern, glatt und weich
und er schaute in den Spiegel, lief schnell weg und fragte gleich
einen unrasierten alten Mann mit eckigem Gesicht:
Warum sind wir beide denn so hässlich und die andern nicht?
Wenn´s dein Wunsch ist, sprach der Mann, so wie die anderen zu sein,
halte dich an deinen Chef, kriech ihm einfach hinten rein!
Das übst du fleißig, bis sich dein Profil schön sanft und glatt
an der Darmwand deines Vorgesetzten abgeschliffen hat.
Und schon wandte sich der Junge an den sauberen Verein
mit dem heißen Wunsch, bald auch so ´n schöner Arschkriecher zu sein.
Doch da zeigten sich die Menschen sehr verwundert und empört,
taten so, als hätten sie dieses Wort noch nie gehört.
Sie packten ihn am Arm, führten ihn in einen Raum,
da hing ein hoher Vorgesetzter, höher als ein Baum
von der Zimmerdecke, festgeschnallt auf einem Stützkorsett,
Dessen nackter Hintern pendelte schön glänzend, bleich und fett;
wie ein praller Gasballon, nur zigtausend mal so schwer,
als die Tür aufging, kaum wahrnehmbar, im Luftzug hin und her.
Der Junge spürte, als das dicke Ding da vor ihm schwang,
eine sanfte Hand im Nacken, die ihn in die Knie zwang.
Und da fand er sie, die Öffnung, ganz tief unter, gar nicht groß
und er jauchzte laut vor Freude und sofort ließ man ihn los.
Er atmete tief ein, bohrte dann mit aller Macht
seinen dürren Knabenkörper in den engen, dunklen Schacht.
Doch im nächsten Augenblick ein heißer Druck, ein Donnerschlag,
und als er darauf halb betäubt in einer Ecke lag,
einen Mann vor Schmerz laut brüllen hörte, war ihm endlich klar,
dass er als Afterkriecher völlig ungeeignet war.
Er befühlte sein Gesicht, es war noch alles wie vorher,
nur mit der scharfen Krümmung seiner Nase hatte er
dem Vorgesetzten nicht allein den Schließmuskel geritzt,
sondern ihm auch noch der Länge nach den Mastdarm aufegschlitzt.
Voller Angst sah er jetzt, wie die schönen Menschen um ihn her
hässlich wurden und ihn schlugen, und schon spürte er nichts mehr.
Als er dann erwachte sah er jenen alten Mann mit dem eckigen Gesicht, er kroch hin und schrie ihn an:
Ich hab die Menschen jetzt, wie sie wirklich sind, geseh´n
und ich krieche auch nie wieder, davon wird man gar nicht schön.
Ich will wiessen, alter Mann, was ist mit den Leuten los;
wenn sie schon nicht hübscher werden, warum kriechen sie denn bloß?
Schwer zu sagen, sprach der Mann, manch einer kriecht ja auch nicht gern
und er meint, er muss es tun, um die Familie zu ernähr´n.
Dem andern macht es Spass, er schafft sich Frau und Kinder an,
als Vorwand, nur damit er besser arschkriechen kann!
aber sorry,
bei solchen textbomben bekomme ich augenkrebs.
echt unlesbar .
bei solchen textbomben bekomme ich augenkrebs.
echt unlesbar .
Meine Fresse, ich war ja mal ein
richtiger Contentthreaderöffnungsgott!
richtiger Contentthreaderöffnungsgott!
...der Tankerkönig hält sich in Form....
...http://www.judo-net.de/
...http://www.judo-net.de/
Hannes Wader
Charley
Früher lief hier einer rum, es ist schon ziemlich lange her,
einer, der sich Charley nannte, viele wissen’s gar nicht mehr
ein paar andre, ich bin sicher, die erinnern sich noch gut
an seine Hinterhältigkeit und ihre Angst vor seiner Wut
Manchmal blieb er ein paar Wochen, mal verschwand er für ein Jahr
Salz und Sonne in der Haut und mit ausgeblichnem Haar
War er plötzlich, stark wie immer, nach ´ner Weile wieder hier
Für uns Jungs war er der König, für die Alten mehr ein Tier
Alle haben es bemerkt, wie gut sein Blumenhemd ihm stand
Mit Löchern drin, ganz heimlich mit ´ner Kippe reingebrannt
Was aussah, daß fast jeder sie für Einschusslöcher hielt
Und der Sohn vom Apotheker hat sofort danach geschielt
Er kaufte Charleys Hemd zu einem unverschämten Preis
Trug es schmutzig, wie es war, mit samt den Löchern und dem Schweiß
Sicher hat er fest geglaubt, er brauche es nur anzuziehn
Und Charleys Kraft und Schönheit übertrügen sich auf ihn.
Viele Mädchen rissen wegen Charley von zu Hause aus
Er nahm das als selbstverständlich, machte sich nicht viel daraus
Doch nicht nur besonders wilde, freche Mädchen wollten ihn
Sogar brave, graue Mäuse wurden scharf, wo er erschien
Eine sah ich, wie sie mehrmals dicht an ihm vorüberlief
Jedes Mal bei seinem Blick die Schenkel fest zusammenkniff
Später tat, als sei er Luft für sie, weil sie ihn nie bekam
Und sich irgendeinen anderen, den sie kriegen konnte, nahm
Dieses Mädchen, was liegt näher, nahm sich ausgerechnet den,
der die Apotheke erbte, neulich hab ich ihn gesehn
er sah anders aus als früher, als ihm immer, wo er ging
Charleys Fetzenhemd an seinem schlotternden Gerippe hing
Heute knicken seine Beine, ähnlich wie bei einem Schwein
Unter dem Gewicht der Hüften mehr und mehr nach innen ein
Und die Kinder auf der Straße wolln ihn nackig sehn und gern
Seine Knie, wenn er geht, aneinanderklatschen hörn
Hörst du, Charley, was mir dieser Mensch berichtet hat?
Du wärst jetzt auch schon so wie er, so sauber, sanft und satt
Auch dein Name wär’ jetzt anders, nicht mehr Charley, sondern Karl
Und alles liefe, wie es sein soll, ruhig und normal
Weißt du, Charley, was du tust, geht mich schon lange nichts mehr an
Nur schade, daß so einer sich mit dir vergleichen kann
Einer der, obwohl er wollte, nie wie du gewesen ist
Soll nicht sagen dürfen, daß du so wie er geworden bist
Charley
Früher lief hier einer rum, es ist schon ziemlich lange her,
einer, der sich Charley nannte, viele wissen’s gar nicht mehr
ein paar andre, ich bin sicher, die erinnern sich noch gut
an seine Hinterhältigkeit und ihre Angst vor seiner Wut
Manchmal blieb er ein paar Wochen, mal verschwand er für ein Jahr
Salz und Sonne in der Haut und mit ausgeblichnem Haar
War er plötzlich, stark wie immer, nach ´ner Weile wieder hier
Für uns Jungs war er der König, für die Alten mehr ein Tier
Alle haben es bemerkt, wie gut sein Blumenhemd ihm stand
Mit Löchern drin, ganz heimlich mit ´ner Kippe reingebrannt
Was aussah, daß fast jeder sie für Einschusslöcher hielt
Und der Sohn vom Apotheker hat sofort danach geschielt
Er kaufte Charleys Hemd zu einem unverschämten Preis
Trug es schmutzig, wie es war, mit samt den Löchern und dem Schweiß
Sicher hat er fest geglaubt, er brauche es nur anzuziehn
Und Charleys Kraft und Schönheit übertrügen sich auf ihn.
Viele Mädchen rissen wegen Charley von zu Hause aus
Er nahm das als selbstverständlich, machte sich nicht viel daraus
Doch nicht nur besonders wilde, freche Mädchen wollten ihn
Sogar brave, graue Mäuse wurden scharf, wo er erschien
Eine sah ich, wie sie mehrmals dicht an ihm vorüberlief
Jedes Mal bei seinem Blick die Schenkel fest zusammenkniff
Später tat, als sei er Luft für sie, weil sie ihn nie bekam
Und sich irgendeinen anderen, den sie kriegen konnte, nahm
Dieses Mädchen, was liegt näher, nahm sich ausgerechnet den,
der die Apotheke erbte, neulich hab ich ihn gesehn
er sah anders aus als früher, als ihm immer, wo er ging
Charleys Fetzenhemd an seinem schlotternden Gerippe hing
Heute knicken seine Beine, ähnlich wie bei einem Schwein
Unter dem Gewicht der Hüften mehr und mehr nach innen ein
Und die Kinder auf der Straße wolln ihn nackig sehn und gern
Seine Knie, wenn er geht, aneinanderklatschen hörn
Hörst du, Charley, was mir dieser Mensch berichtet hat?
Du wärst jetzt auch schon so wie er, so sauber, sanft und satt
Auch dein Name wär’ jetzt anders, nicht mehr Charley, sondern Karl
Und alles liefe, wie es sein soll, ruhig und normal
Weißt du, Charley, was du tust, geht mich schon lange nichts mehr an
Nur schade, daß so einer sich mit dir vergleichen kann
Einer der, obwohl er wollte, nie wie du gewesen ist
Soll nicht sagen dürfen, daß du so wie er geworden bist
...ich hab letzte woche noch einen einen echten klassiker mit Hannes live im tv gesehen. "die kurze nacht der langen haare" im SWR Fernsehen - ein gut 2stündiges special mit historischen aufnahmen aus den 60igern vom burg waldeck festival...
das ging da zum teil gut zur sache - waren neben Hannes alle dabei von Schobert&Black, Hüsch, Koch, Degenhard über Insterburg&Co bis hin zum blutjungen Reinhard Mey. lustig waren die zwischenrufer (agitprop-polikstudenten) die den künstlern teilweise in die ansagen oder songs reingefahren sind und das wurde genüsslich ausdiskutiert...
iguana
das ging da zum teil gut zur sache - waren neben Hannes alle dabei von Schobert&Black, Hüsch, Koch, Degenhard über Insterburg&Co bis hin zum blutjungen Reinhard Mey. lustig waren die zwischenrufer (agitprop-polikstudenten) die den künstlern teilweise in die ansagen oder songs reingefahren sind und das wurde genüsslich ausdiskutiert...
iguana
lange haare und leider auch bärte waren zu der zeit in.
ohne zu diskutieren wurde nicht mal brot vom bäcker geholt
wir wollten die welt mit unseren worten erneuern ....
Wader ,
mochte ich seiner stimme und texte wegen
insterburg und co
waren mir fast zu witzig
und degenharts
intulektuelle härte tangierte mich nur peripher.
bierman
war der einzig ausgebürgeerte barde
last not least
weckers kritische töne poetisch dargebracht
verzückten mich sehr
die nicht genannten hab ich nicht vergessen
Freut mich hier auf Hannes Wader Fans zu treffen.
Auf dass die positiven Schwingungen des Hannes sich fortsetzen und nie enden mögen.
Gruss an alle
wellen
I like: Ich bin ein Rohr im Wind ....
Auf dass die positiven Schwingungen des Hannes sich fortsetzen und nie enden mögen.
Gruss an alle
wellen
I like: Ich bin ein Rohr im Wind ....
................................................http://www.spd-bremen.de/ov/neustadt/Musikarchiv/ZwiTitel03.…
[/col][/col][/col][/col][/col][/col][/col]
...ich mochte ihn immer ganz gerne leiden, der machte textlich keine Gefangenen. | .. | ...und seine Stimme passte auch dazu... der flüsterte nicht lange von Romanzen der Revolution | ||||
längst sind die zeiten vergangen
als dies lied am lagerfeuer erklungen
doch warum hats sichs wecker nicht angehört,
hätt ihn vielleicht was ganz anderes angetörnt
doch so ist es wohl unter freunden
sie hören nur, was sie hören wollen
KOKAIN
Hannes Wader
Anfangs der 70er zog der Barde Hannes Wader mit seiner Adaption des Folksongs "Cocaine Blues" durch die Lande und verzückte das Publikum mit dem skurrilen Portrait einer Polytox-Familie.
Ich kam von Frankfurt nach Berlin
drei Koffer voll mit Kokain
Cocaine, all around my brain
Hallo Taxi, schnell zum Ku`damm, Ecke Tauentzien,
meine Frau und meine Kinder schrei`n nach Kokain
Cocaine, all around my brain
Oh Mama, komm schnell her,
halt mich fest, ich kann nicht mehr,
Cocaine, all around my brain
Meine Frau heisst Evelyn,
ich weiss nicht, liebt sie mich oder mehr mein Kokain
Cocaine, all around my brain
"Liebster", sagt sie, "rate mal, was kitzelt so schön
in der Nase, schmeckt nach Scheisse, wirkt wie Arsen,"
Cocaine, all around my brain
(Refrain)
Mein Sohn ist zwölf und ewig angetörnt,
ich verbiet` es ihm, damit er endlich laufen lernt,
Cocaine, all around my brain
Seit gestern weiss er endlich, wer ich bin,
wenn er mich sieht, dann ruft er: "Pappa hattu Kokain?"
Cocaine, all around my brain
(Refrain)
Meine kleine Tochter ist jetzt grad`
auf `nem Trip, den sie letztes Jahr schon eingepfiffen hat.
Cocaine, all around my brain
Sie sieht aus, als wär` sie dreissig,
und sie macht auf zwanzig, dabei ist sie acht.
Cocaine, all around my brain
(Refrain)
Meine Tante dealt seit einem Jahr,
seitdem geht sie über Leichen, fährt `nen Jaguar.
Cocaine, all around my brain
Immer wenn sie kommt, bringt sie ein Stückchen Shit
in der Radkappe für die Kinder mit.
Cocaine, all around my brain
(Refrain)
Mein Onkel kam vom Alkohol zum Kokain
jetzt will er sich das Kokain mit Schnaps entzieh`n.
Cocaine, all around my brain
Seit gestern liegt er im Delirium,
ab morgen steigt er wieder auf die Droge um
Cocaine, all around my brain
(Refrain)
Opa hat den Gilb, wartet auf den Tod,
freut sich auf Jimi Hendrix und den lieben Gott.
Cocaine, all around my brain
Oma geht es augenblicklich auch nicht gut,
seit ihrem letzten Flash spuckt sie nur noch Blut.
Cocaine, all around my brain
Ich merke schon, dass ich jetzt aufhör`n muss,
oh Mama, Mama, Mama komm mach mir `nen Schuss
mit Morphium und Heroin,
Opium und Rosimon oder gib mir
Lysergsäurediäthylamid,
Mescalin und Nepalshit,
la, la, la ....
als dies lied am lagerfeuer erklungen
doch warum hats sichs wecker nicht angehört,
hätt ihn vielleicht was ganz anderes angetörnt
doch so ist es wohl unter freunden
sie hören nur, was sie hören wollen
KOKAIN
Hannes Wader
Anfangs der 70er zog der Barde Hannes Wader mit seiner Adaption des Folksongs "Cocaine Blues" durch die Lande und verzückte das Publikum mit dem skurrilen Portrait einer Polytox-Familie.
Ich kam von Frankfurt nach Berlin
drei Koffer voll mit Kokain
Cocaine, all around my brain
Hallo Taxi, schnell zum Ku`damm, Ecke Tauentzien,
meine Frau und meine Kinder schrei`n nach Kokain
Cocaine, all around my brain
Oh Mama, komm schnell her,
halt mich fest, ich kann nicht mehr,
Cocaine, all around my brain
Meine Frau heisst Evelyn,
ich weiss nicht, liebt sie mich oder mehr mein Kokain
Cocaine, all around my brain
"Liebster", sagt sie, "rate mal, was kitzelt so schön
in der Nase, schmeckt nach Scheisse, wirkt wie Arsen,"
Cocaine, all around my brain
(Refrain)
Mein Sohn ist zwölf und ewig angetörnt,
ich verbiet` es ihm, damit er endlich laufen lernt,
Cocaine, all around my brain
Seit gestern weiss er endlich, wer ich bin,
wenn er mich sieht, dann ruft er: "Pappa hattu Kokain?"
Cocaine, all around my brain
(Refrain)
Meine kleine Tochter ist jetzt grad`
auf `nem Trip, den sie letztes Jahr schon eingepfiffen hat.
Cocaine, all around my brain
Sie sieht aus, als wär` sie dreissig,
und sie macht auf zwanzig, dabei ist sie acht.
Cocaine, all around my brain
(Refrain)
Meine Tante dealt seit einem Jahr,
seitdem geht sie über Leichen, fährt `nen Jaguar.
Cocaine, all around my brain
Immer wenn sie kommt, bringt sie ein Stückchen Shit
in der Radkappe für die Kinder mit.
Cocaine, all around my brain
(Refrain)
Mein Onkel kam vom Alkohol zum Kokain
jetzt will er sich das Kokain mit Schnaps entzieh`n.
Cocaine, all around my brain
Seit gestern liegt er im Delirium,
ab morgen steigt er wieder auf die Droge um
Cocaine, all around my brain
(Refrain)
Opa hat den Gilb, wartet auf den Tod,
freut sich auf Jimi Hendrix und den lieben Gott.
Cocaine, all around my brain
Oma geht es augenblicklich auch nicht gut,
seit ihrem letzten Flash spuckt sie nur noch Blut.
Cocaine, all around my brain
Ich merke schon, dass ich jetzt aufhör`n muss,
oh Mama, Mama, Mama komm mach mir `nen Schuss
mit Morphium und Heroin,
Opium und Rosimon oder gib mir
Lysergsäurediäthylamid,
Mescalin und Nepalshit,
la, la, la ....
.
Ich hab den Hannes erst vor kurzem wieder gesehen - das zwölfte Mal, wenn ich richtig gezählt habe - und er ist so ganz wieder der alte, bissige...
... und Wosie, Degenhardt habe ich auch gesehen in einer kleinen Künstlerkneipe mit vielleicht 50 Leuten, ach wie da seine kleinen (alten) Schweinsäuglein blitzten...
Ich mag mich nicht zu seinen Texten äußern, ich weiß nicht recht, aber als Figur der deutschen Geschichte wollte ich ihn genauso gern einmal gesehen haben wie den Biermann - der kam wegen mir damals 15 Minuten zu spät auf die Bühne, ich hab` ihn ein bisschen aufgehalten
.
Ich hab den Hannes erst vor kurzem wieder gesehen - das zwölfte Mal, wenn ich richtig gezählt habe - und er ist so ganz wieder der alte, bissige...
... und Wosie, Degenhardt habe ich auch gesehen in einer kleinen Künstlerkneipe mit vielleicht 50 Leuten, ach wie da seine kleinen (alten) Schweinsäuglein blitzten...
Ich mag mich nicht zu seinen Texten äußern, ich weiß nicht recht, aber als Figur der deutschen Geschichte wollte ich ihn genauso gern einmal gesehen haben wie den Biermann - der kam wegen mir damals 15 Minuten zu spät auf die Bühne, ich hab` ihn ein bisschen aufgehalten
.
Hannes Wader
Damals
Jung war ich, mein Hunger nach dem Leben übergroß, ging fort.
Riß mich von Zuhause und allen Freunden los.
Kam in die großen Städte, wo ich nicht nur Freunde fand.
Damals halfen meine Träume mir oft mehr als mein Verstand.
Kaufte mir eine Gitarre, übte tage-, nächtelang.
Schrieb meine allerersten Lieder, die ich auf der Straße sang.
Und trug einen Ring im Ohr, auf dem ein Name stand.
Der Name eines Mädchens, eingeritzt mit eigener Hand.
Refr.:
Große Ziele, Träume, alles liegt so weit zurück,
vertane Zeit, verpaßte Chancen und oft unverdientes Glück.
Zuviel von dem, was ich mir wünschte, habe ich niemals erreicht,
und meine Lieder klingen nicht mehr so wie damals, frei und leicht.
Heute singe ich um mein Leben.
Den Ohrring gab mir Cisco, es ist ewig lange her.
Er, der zehntausend Lieder kannte, Cisco lebt schon lang nicht mehr.
Ist verschwunden und gestrandet in einem freien Land,
an irgendeiner Straße unbeachtet, unerkannt.
Die Jahre, die vergingen. Viele Lieder dieser Zeit,
vertraute Stimmen, sie verklingen, sind entfernt so weit, so weit.
Die Erinnerung an das Mädchen ist geschmolzen wie der Schnee.
Ich wollte es vergessen, warf den Ohrring in die See.
Refr.:
Auf der Straße abseits von Verkehrslärm und Gestank,
zwischen Läden, Blumenkübeln und dem Eingang einer Bank,
warten ein paar Leute, auch ein Junge steht davor,
Singt wieder neue Lieder und trägt einen Ring im Ohr.
Und wieder lauschen Mädchen, ihre Neugier schlecht getarnt.
Wie oft schon haben ihre Mütter sie vor so einem gewarnt.
Viele gehn zugrunde, einer wird vielleicht ein Star.
Ein Traum, der heiß und lange brennt, wird manchmal sogar wahr.
Damals
Jung war ich, mein Hunger nach dem Leben übergroß, ging fort.
Riß mich von Zuhause und allen Freunden los.
Kam in die großen Städte, wo ich nicht nur Freunde fand.
Damals halfen meine Träume mir oft mehr als mein Verstand.
Kaufte mir eine Gitarre, übte tage-, nächtelang.
Schrieb meine allerersten Lieder, die ich auf der Straße sang.
Und trug einen Ring im Ohr, auf dem ein Name stand.
Der Name eines Mädchens, eingeritzt mit eigener Hand.
Refr.:
Große Ziele, Träume, alles liegt so weit zurück,
vertane Zeit, verpaßte Chancen und oft unverdientes Glück.
Zuviel von dem, was ich mir wünschte, habe ich niemals erreicht,
und meine Lieder klingen nicht mehr so wie damals, frei und leicht.
Heute singe ich um mein Leben.
Den Ohrring gab mir Cisco, es ist ewig lange her.
Er, der zehntausend Lieder kannte, Cisco lebt schon lang nicht mehr.
Ist verschwunden und gestrandet in einem freien Land,
an irgendeiner Straße unbeachtet, unerkannt.
Die Jahre, die vergingen. Viele Lieder dieser Zeit,
vertraute Stimmen, sie verklingen, sind entfernt so weit, so weit.
Die Erinnerung an das Mädchen ist geschmolzen wie der Schnee.
Ich wollte es vergessen, warf den Ohrring in die See.
Refr.:
Auf der Straße abseits von Verkehrslärm und Gestank,
zwischen Läden, Blumenkübeln und dem Eingang einer Bank,
warten ein paar Leute, auch ein Junge steht davor,
Singt wieder neue Lieder und trägt einen Ring im Ohr.
Und wieder lauschen Mädchen, ihre Neugier schlecht getarnt.
Wie oft schon haben ihre Mütter sie vor so einem gewarnt.
Viele gehn zugrunde, einer wird vielleicht ein Star.
Ein Traum, der heiß und lange brennt, wird manchmal sogar wahr.
Hannes Wader
Dioxin
Meine Frau und ich, wir beide sind vom Kokain
abgekommen, und wir sind seit Monaten schon clean.
Wir leben jetzt gesund, ziehn zuhaus auf dem Balkon
statt Geranien und Primeln die Salate der Saison.
Die Blumenerde stammt, und kein Mensch hat uns gewarnt,
von einer Giftmülldeponie, als Safari-Park getarnt.
Refr.:
Oh, Herr Doktor, was sagen Sie dazu?
Der Arzt hat uns beruhigt und er meinte, Dioxin
sei, in kleinen Dosen eingenommen, reine Medizin.
Seitdem essen wir den Salat mit einem kleinen Schuß
Formaldehyd und trinken dazu Agent-Orange-Juice.
Inzwischen bin ich Vater, ich weiß nicht mal richtig, wie.
Das Kind wiegt nur ein Kilo, kam vier Monate zu früh.
Oh, Herr Doktor, was sagen Sie dazu?
Das Kleine ist geboren ohne Ohren, ohne Mund,
ohne Beine und Arme, aber sonst ist es gesund.
Ob`s ein Junge oder Mädchen wird, das kriegen wir noch raus.
Der Doktor meint, vielleicht wächst sich das mit der Zeit noch aus.
Schuld ist nicht das Dioxin, sagt er, und ich glaub`s ihm gern,
schließlich ist er Gutachter bei einem Pharmaziekonzern.
Oh, Herr Doktor, was sagen Sie dazu?
Weil meine Frau dem Kind ihre Brust nicht geben kann,
fragt sie sich, was fang ich mit der Muttermilch jetzt an?
Hat ihren Nagellackentferner durch die Milch ersetzt
und sich die Fingerkuppen samt den Nägeln weggeätzt.
Hält sich von offnem Feuer fern und läßt mich nicht mehr ran,
weil ihre Brust schon bei Berührung explodieren kann.
Oh, Herr Doktor, was sagen Sie dazu?
Dem Kleinen geht es gut. Morgens sitzt es auf dem Topf,
schnüffelt Klebemittel mit `ner Plastiktüte überm Kopf.
Sieht mittags fern, erlebt das Programm als heile Welt,
weil es den Bundeskanzler für die Biene Maja hält.
Abends bind ich es, damit es besser schlafen kann, auf der
Waschmaschine fest
und stell die Wäscheschleuder an.
Oh, Herr Doktor, was sägen Sie dazu?
Bald spielt unser Kind, meine Frau und ich sind froh,
die Hauptrolle in einem neuen Zombie-Video.
Was heißt Verbot von Kinderarbeit - störn wir uns nicht dran,
das wird abgeschafft, die Regierung tut da, was sie kann.
Das Geld, das unser Kind verdient, das macht uns alle satt.
Soll noch einer sagen, daß die Jugend keine Zukunft hat.
Oh, Herr Doktor, was sagen Sie dazu?
Dioxin
Meine Frau und ich, wir beide sind vom Kokain
abgekommen, und wir sind seit Monaten schon clean.
Wir leben jetzt gesund, ziehn zuhaus auf dem Balkon
statt Geranien und Primeln die Salate der Saison.
Die Blumenerde stammt, und kein Mensch hat uns gewarnt,
von einer Giftmülldeponie, als Safari-Park getarnt.
Refr.:
Oh, Herr Doktor, was sagen Sie dazu?
Der Arzt hat uns beruhigt und er meinte, Dioxin
sei, in kleinen Dosen eingenommen, reine Medizin.
Seitdem essen wir den Salat mit einem kleinen Schuß
Formaldehyd und trinken dazu Agent-Orange-Juice.
Inzwischen bin ich Vater, ich weiß nicht mal richtig, wie.
Das Kind wiegt nur ein Kilo, kam vier Monate zu früh.
Oh, Herr Doktor, was sagen Sie dazu?
Das Kleine ist geboren ohne Ohren, ohne Mund,
ohne Beine und Arme, aber sonst ist es gesund.
Ob`s ein Junge oder Mädchen wird, das kriegen wir noch raus.
Der Doktor meint, vielleicht wächst sich das mit der Zeit noch aus.
Schuld ist nicht das Dioxin, sagt er, und ich glaub`s ihm gern,
schließlich ist er Gutachter bei einem Pharmaziekonzern.
Oh, Herr Doktor, was sagen Sie dazu?
Weil meine Frau dem Kind ihre Brust nicht geben kann,
fragt sie sich, was fang ich mit der Muttermilch jetzt an?
Hat ihren Nagellackentferner durch die Milch ersetzt
und sich die Fingerkuppen samt den Nägeln weggeätzt.
Hält sich von offnem Feuer fern und läßt mich nicht mehr ran,
weil ihre Brust schon bei Berührung explodieren kann.
Oh, Herr Doktor, was sagen Sie dazu?
Dem Kleinen geht es gut. Morgens sitzt es auf dem Topf,
schnüffelt Klebemittel mit `ner Plastiktüte überm Kopf.
Sieht mittags fern, erlebt das Programm als heile Welt,
weil es den Bundeskanzler für die Biene Maja hält.
Abends bind ich es, damit es besser schlafen kann, auf der
Waschmaschine fest
und stell die Wäscheschleuder an.
Oh, Herr Doktor, was sägen Sie dazu?
Bald spielt unser Kind, meine Frau und ich sind froh,
die Hauptrolle in einem neuen Zombie-Video.
Was heißt Verbot von Kinderarbeit - störn wir uns nicht dran,
das wird abgeschafft, die Regierung tut da, was sie kann.
Das Geld, das unser Kind verdient, das macht uns alle satt.
Soll noch einer sagen, daß die Jugend keine Zukunft hat.
Oh, Herr Doktor, was sagen Sie dazu?
...der macht textlich auch keinen Kuschelrock...
wolaufensie,
bei wader kommt es immer drauf an, wann er am singen war.
da findet sich seichtes und kritisches.
für mich gehörten allerdings diese folkgeschichten,
eher zu zupfgeigenhansel und co kg
Hannes Wader (geb. 1942 in Bielefeld), Liedermacher, Sänger und Gitarrist.
Waders Werk wurzelt im deutschen Volkslied und dorthin kehrte er auch immer wieder zurück. Außer seinen eigenen lyrischen Texten singt er Vertonungen der Werke großer Dichter wie Eichendorff. Mittlerweile der DKP nicht mehr so zugetan wie in jungen Jahren wird man Hannes Wader aber heutzutage nicht mehr allzuviele Arbeiterlieder singen hören.
In den 1970er Jahren wurde Hannes Wader durch seine provokanten Texte einer der Stars der links-alternativen Szene.
Die Veröffentlichung des Liedes "Der Tankerkönig" brachte Wader einige Tage in Untersuchungshaft. Der Song beschreibt die Entführung eines Industriemagnaten. Wader geriet dadurch selbst unter Terrorismusverdacht.
Seine Lieder wurden auf zahlreichen CDs veröffentlicht. Er ist immer noch live auf Folkfestivals oder Kleinkunstbühnen zu hören. 2003 trat er u.a. auch auf dem UZ-Pressefest auf
http://www.aberhallo.de/lexikon/index.php/Hannes_Wader#Bekan…
bei wader kommt es immer drauf an, wann er am singen war.
da findet sich seichtes und kritisches.
für mich gehörten allerdings diese folkgeschichten,
eher zu zupfgeigenhansel und co kg
Hannes Wader (geb. 1942 in Bielefeld), Liedermacher, Sänger und Gitarrist.
Waders Werk wurzelt im deutschen Volkslied und dorthin kehrte er auch immer wieder zurück. Außer seinen eigenen lyrischen Texten singt er Vertonungen der Werke großer Dichter wie Eichendorff. Mittlerweile der DKP nicht mehr so zugetan wie in jungen Jahren wird man Hannes Wader aber heutzutage nicht mehr allzuviele Arbeiterlieder singen hören.
In den 1970er Jahren wurde Hannes Wader durch seine provokanten Texte einer der Stars der links-alternativen Szene.
Die Veröffentlichung des Liedes "Der Tankerkönig" brachte Wader einige Tage in Untersuchungshaft. Der Song beschreibt die Entführung eines Industriemagnaten. Wader geriet dadurch selbst unter Terrorismusverdacht.
Seine Lieder wurden auf zahlreichen CDs veröffentlicht. Er ist immer noch live auf Folkfestivals oder Kleinkunstbühnen zu hören. 2003 trat er u.a. auch auf dem UZ-Pressefest auf
http://www.aberhallo.de/lexikon/index.php/Hannes_Wader#Bekan…
Hannes Wader
Alle Meine Freunde
Alle meine Freunde haben es zu irdendwas gebracht,
der erste hat eine nette Frau, die ihm des Morgens die Eibrote macht.
Früher habe ich ihn oft auf ein Bier
aus seinem Hause gelockt,
heute bringt ihn nichts mehr vor die Tür,
wenn er in seinem Sessel hockt.
Seine Frau kocht gut und adrett sieht sie aus
Und pflegt mit Haarspray ihre Frisur,
so behält sie Facon, hart wie Beton,
da überlebt keine Laus.
Meinem Mädchen flattert das Haar,
wenn ich puste um sein Gesicht,
eine, die mir den Kamm aus der Butter nimmt,
fand ich bisher noch nicht.
Der zweite hat seinen festen Platz
In der Straße am Landwehrkanal,
als zwanzigster in einer Reihe von Leuten,
die zum Wochenende mal
eben ihren Wagen polieren,
liegt vor seinem Auto auf dem Bauch,
kriecht auf allen Vieren.
Und die anderen neunzehn, die buckeln auch,
zwei von ihnen sitzen im Dreck
und reden von der Autobahn,
von Anhaltermiezen und Liegesitzen
und der neuesten Schramme am Heck.
Und ich liege faul in der Sonne und schneide
Fratzen überm Wasser, denke daran,
mir eine Radkappe zu besorgen,
in der ich mich spiegeln kann.
Der dritte steht mit ’nem goldenen Kettchen
am Handgelenk vorm Bahnhof Zoo.
Dort trifft er sich hin und wieder
Mit seinesgleichen auf dem Klo.
Er plant, all sein erliebtes Geld in Grundstücken anzulegen,
er will, so hat er erzählt,
für sich und seine Kollegen,
schöne Herrentoiletten bau’n,
so als Stätten der Zuflucht gedacht,
wo er sicher sei vor der Polizei
und besonders vor den Frau’n.
Und ich armer Hund bin anders herum,
würde bei dem Job längst verhungert sein,
doch dafür kenne ich ein Mädchen,
das lädt mich oft zum Abendbrot ein.
Nur der vierte findet nie den Dreh,
er stand mal vor Jahren ganz allein
vor dem Droschkenplatz in Halensee
in der Hand ein Schild "Todesstrafe NEIN".
Es half ihm keiner der Passanten,
als man ihm das Schild um die Ohren schlug,
von Taxifahrern und alten Tanten
verprügelt, aber längst nicht genug.
Jetzt ist er Soldat, da kriegt jeder sein Fett,
wer’s Maul nicht halten kann.
Ich fragte, wie’s ihm geht, er hat durchgedreht,
liegt im Bundeswehrlazarett.
Und ich bring ihm morgens eine Tüte voll Obst,
ich glaube, dass man jetzt mit ihm reden kann,
dann machen wir zwei eine Kneipe auf
und fangen ein braves Leben an.
Alle Meine Freunde
Alle meine Freunde haben es zu irdendwas gebracht,
der erste hat eine nette Frau, die ihm des Morgens die Eibrote macht.
Früher habe ich ihn oft auf ein Bier
aus seinem Hause gelockt,
heute bringt ihn nichts mehr vor die Tür,
wenn er in seinem Sessel hockt.
Seine Frau kocht gut und adrett sieht sie aus
Und pflegt mit Haarspray ihre Frisur,
so behält sie Facon, hart wie Beton,
da überlebt keine Laus.
Meinem Mädchen flattert das Haar,
wenn ich puste um sein Gesicht,
eine, die mir den Kamm aus der Butter nimmt,
fand ich bisher noch nicht.
Der zweite hat seinen festen Platz
In der Straße am Landwehrkanal,
als zwanzigster in einer Reihe von Leuten,
die zum Wochenende mal
eben ihren Wagen polieren,
liegt vor seinem Auto auf dem Bauch,
kriecht auf allen Vieren.
Und die anderen neunzehn, die buckeln auch,
zwei von ihnen sitzen im Dreck
und reden von der Autobahn,
von Anhaltermiezen und Liegesitzen
und der neuesten Schramme am Heck.
Und ich liege faul in der Sonne und schneide
Fratzen überm Wasser, denke daran,
mir eine Radkappe zu besorgen,
in der ich mich spiegeln kann.
Der dritte steht mit ’nem goldenen Kettchen
am Handgelenk vorm Bahnhof Zoo.
Dort trifft er sich hin und wieder
Mit seinesgleichen auf dem Klo.
Er plant, all sein erliebtes Geld in Grundstücken anzulegen,
er will, so hat er erzählt,
für sich und seine Kollegen,
schöne Herrentoiletten bau’n,
so als Stätten der Zuflucht gedacht,
wo er sicher sei vor der Polizei
und besonders vor den Frau’n.
Und ich armer Hund bin anders herum,
würde bei dem Job längst verhungert sein,
doch dafür kenne ich ein Mädchen,
das lädt mich oft zum Abendbrot ein.
Nur der vierte findet nie den Dreh,
er stand mal vor Jahren ganz allein
vor dem Droschkenplatz in Halensee
in der Hand ein Schild "Todesstrafe NEIN".
Es half ihm keiner der Passanten,
als man ihm das Schild um die Ohren schlug,
von Taxifahrern und alten Tanten
verprügelt, aber längst nicht genug.
Jetzt ist er Soldat, da kriegt jeder sein Fett,
wer’s Maul nicht halten kann.
Ich fragte, wie’s ihm geht, er hat durchgedreht,
liegt im Bundeswehrlazarett.
Und ich bring ihm morgens eine Tüte voll Obst,
ich glaube, dass man jetzt mit ihm reden kann,
dann machen wir zwei eine Kneipe auf
und fangen ein braves Leben an.
good morning
Hannes Wader ist wohl ein grosser Kritiker des menschenverachtenden Kapitalimus.
Dass er damit schon lange richtig liegt, zeigt ja die momentane Situation.
Er ist ein Freiheitskämpfer.
Hannes Wader ist wohl ein grosser Kritiker des menschenverachtenden Kapitalimus.
Dass er damit schon lange richtig liegt, zeigt ja die momentane Situation.
Er ist ein Freiheitskämpfer.
wer kennt `aufgewachsen auf dem Lande` ?
Wader hat einfach alles kritisiert.
sehr heilsam
war meine erste cassette
mit 14 beim zelten an der ostsee von der hübschen blonden nachbarin mit absicht vergessen worden
zigmal gehört.
Wader hat einfach alles kritisiert.
sehr heilsam
war meine erste cassette
mit 14 beim zelten an der ostsee von der hübschen blonden nachbarin mit absicht vergessen worden
zigmal gehört.
ICH HATTE MIR NOCH SOVIEL VORGENOMMEN (1971)
(Mercury / CD z.Zt. nicht lieferbar *)
Charley
(K:Wader/T:Wader/V:Scala MV)
Eine, die du nicht kennst
(K:Wader/T:Wader/V:Scala MV)
Steh doch auf, du armer Hund
(K:Wader/T:Wader/V:Scala MV)
Hör auf, Mädchen
(K:Wader/T:Wader/V:Scala MV)
Aufgewachsen auf dem Lande
(K:Wader/T:Wader/V:I.Richter MV)
Monika
(K:Wader/T:Wader/V:Scala MV)
Arschkriecher-Ballade
(K:Wader/T:Wader/V:Scala MV)
Ich hatte mir noch soviel vorgenommen--
(K:Wader/T:Wader/V:Scala MV)
Hi RR
kenn ich noch nicht - werde mir demnächst eine
Palette von Wader CD´s zulegen
Der Mann spricht einfach an.
(Mercury / CD z.Zt. nicht lieferbar *)
Charley
(K:Wader/T:Wader/V:Scala MV)
Eine, die du nicht kennst
(K:Wader/T:Wader/V:Scala MV)
Steh doch auf, du armer Hund
(K:Wader/T:Wader/V:Scala MV)
Hör auf, Mädchen
(K:Wader/T:Wader/V:Scala MV)
Aufgewachsen auf dem Lande
(K:Wader/T:Wader/V:I.Richter MV)
Monika
(K:Wader/T:Wader/V:Scala MV)
Arschkriecher-Ballade
(K:Wader/T:Wader/V:Scala MV)
Ich hatte mir noch soviel vorgenommen--
(K:Wader/T:Wader/V:Scala MV)
Hi RR
kenn ich noch nicht - werde mir demnächst eine
Palette von Wader CD´s zulegen
Der Mann spricht einfach an.
robert,
dann haben wir fast was gemeinsam
das war meine erste lp aber das hab ich schon am anfang des threads geschrieben
wellen,
viele platten von wader wurden anfang der neunziger
als cd aufgelegt und inzwischen sind sie vergriffen.
bin selber immer am gucken ob ich die aufgewachsen auf dem lande mal irgendwo erwische. mir hat jedes lied darauf gefallen
#55 gesine
da ich selbst ein Landei(wie die Städter so schön zu sagen pflegen) bin, würde mich diese CD besonders interessieren.
Kann auch LP sein, weil ich gerade dabei bin meine Plattensammlung wieder rein Liebhabermäßig neu zu gestalten.
da ich selbst ein Landei(wie die Städter so schön zu sagen pflegen) bin, würde mich diese CD besonders interessieren.
Kann auch LP sein, weil ich gerade dabei bin meine Plattensammlung wieder rein Liebhabermäßig neu zu gestalten.
wellen,
nach vielen umzügen,
ist mir diese lp abhanden gekommen.
doch lass uns einen pakt beschliesen !
wäre die cd in die finger bekommt,
der kopiert sie für den anderen
nach vielen umzügen,
ist mir diese lp abhanden gekommen.
doch lass uns einen pakt beschliesen !
wäre die cd in die finger bekommt,
der kopiert sie für den anderen
die golfer kennen es schon aber es gehört einfach hier mit rein
Hannes Wader
monika
Zu einer Zeit, in der ich sehr allein war, so ohne einen Menschen,
schaffte ich mir ein Schwein an, das ich Monika nannte.
Ich stellte es auf meinem Balkon unter und fütterte es mit Abfällen,
die ich aus den Mülleimern kramte.
Das Tier fraß auch jeden Dreck, machte aber gleichzeitig so viel Mist,
daß es schon nach wenigen Wochen bis zum Hals
in der eigenen Jauche steckte.
Um es vor dem Ertrinken zu retten, setzte ich einen Sessel
mittenrein und band die Sau mit Stricken daruaf fest.
Um den Mist nun los zu werden, wandte ich mich mit einer Zeitungsanzeige and die Kleingärtner der Umgebung.
Das Interesse dieser Menschen an echtem Schweinedung
war riesengroß, und schon am nächsten Tag standen sie
in Schlangen unter meinem Balkon. die Jauche floß in Strömen -
und manche wollten sogar was dafür bezahlen.
Irgendwie sprach sich das auch herum, die Leute grüßten mich
wesentlich freundlicher als sonst -
ich wurde jetzt geachtet als ein Mann, der es versteht,
aus Scheiße Geld zu machen.
Einmal, es war Sommer, die Sau saß draußen breitbeinig in ihrem Sessel und sonnte sich, da hörte ich sie plötzlich
aufgeregt grunzen. Ich riss die Balkontür auf und sah noch,
wie sich Frau Klotzkes widerlicher Köter an ihr zu schaffen
machte. Als ich mich dazwischen werfen wollte, wurde der
Hund plötzlich an einem Bindfaden hochgezogen, und auf dem Balkon
über mir sang ein Haufen frühreifer Kinder:" Eene, meene, mackel,
die Sau machts`s mit nem Dackel.
durch diese unfreuliche Erlebnis fühlte ich mich noch
enger an Monika gebunden, und ich nahm ihren ersten Geburtstag
als Anlass für eine kleine interne Feier. Es machte ihr auch sichtlich Freude,
sich vorn und hinten von mir bedienen zu lassen. Abends zündete ich eine Kerze an, stellte ihr einen Eimer billigen Fusel hin, mir selbst eine Flasche Schnaps,
und gemeinsam soffen wior eine Weile vor uns hin,
und ich erzählte ihr was von mir.
Um unserem Fest nun einen besonderen Pfiff zu geben,
legte ich eine heiße Platte auf, und das hätte ich
nicht tun sollen. Denn kaum hörte Minika die ersten
Töne, plumpste sie, besoffen wie sie war,
von ihrem Sessel und fing wie irrsing an zu tanzen.
Unfähig mich zu rühren, sah ich, wie sich der Balkon
langsam vornüber neigte und dann mit unbeschreiblichem
getöse in die Tiefe stürzte, während Monika, laut
gröhlend, mit dem Kopf nach unten, in der Astgabel einer
Platane schaukelte, die direkt am Hause stand.
Ein Jahr ist inzwischen vergangen, seit Monika wegen
Alkoholvergiftung notgeschlachtet werden musste.
Ich fühle mich schildig an ihrem Tode und habe mich
jetzt fast ganz zurückgezogen. Um alles wieder gutzumachen,
wollte ich mir schon ein neues Schwein anschaffen, aber
der Gedanke daran hat alles Vergangene wieder in mir aufgeführt.
Statt dessen habe ich mich für eine mittelschwere
Frau entschieden. Der Balkon ist bereits repariert, und
frisches Stroh habe ich uns auch schon besorgt.
Hannes Wader
monika
Zu einer Zeit, in der ich sehr allein war, so ohne einen Menschen,
schaffte ich mir ein Schwein an, das ich Monika nannte.
Ich stellte es auf meinem Balkon unter und fütterte es mit Abfällen,
die ich aus den Mülleimern kramte.
Das Tier fraß auch jeden Dreck, machte aber gleichzeitig so viel Mist,
daß es schon nach wenigen Wochen bis zum Hals
in der eigenen Jauche steckte.
Um es vor dem Ertrinken zu retten, setzte ich einen Sessel
mittenrein und band die Sau mit Stricken daruaf fest.
Um den Mist nun los zu werden, wandte ich mich mit einer Zeitungsanzeige and die Kleingärtner der Umgebung.
Das Interesse dieser Menschen an echtem Schweinedung
war riesengroß, und schon am nächsten Tag standen sie
in Schlangen unter meinem Balkon. die Jauche floß in Strömen -
und manche wollten sogar was dafür bezahlen.
Irgendwie sprach sich das auch herum, die Leute grüßten mich
wesentlich freundlicher als sonst -
ich wurde jetzt geachtet als ein Mann, der es versteht,
aus Scheiße Geld zu machen.
Einmal, es war Sommer, die Sau saß draußen breitbeinig in ihrem Sessel und sonnte sich, da hörte ich sie plötzlich
aufgeregt grunzen. Ich riss die Balkontür auf und sah noch,
wie sich Frau Klotzkes widerlicher Köter an ihr zu schaffen
machte. Als ich mich dazwischen werfen wollte, wurde der
Hund plötzlich an einem Bindfaden hochgezogen, und auf dem Balkon
über mir sang ein Haufen frühreifer Kinder:" Eene, meene, mackel,
die Sau machts`s mit nem Dackel.
durch diese unfreuliche Erlebnis fühlte ich mich noch
enger an Monika gebunden, und ich nahm ihren ersten Geburtstag
als Anlass für eine kleine interne Feier. Es machte ihr auch sichtlich Freude,
sich vorn und hinten von mir bedienen zu lassen. Abends zündete ich eine Kerze an, stellte ihr einen Eimer billigen Fusel hin, mir selbst eine Flasche Schnaps,
und gemeinsam soffen wior eine Weile vor uns hin,
und ich erzählte ihr was von mir.
Um unserem Fest nun einen besonderen Pfiff zu geben,
legte ich eine heiße Platte auf, und das hätte ich
nicht tun sollen. Denn kaum hörte Minika die ersten
Töne, plumpste sie, besoffen wie sie war,
von ihrem Sessel und fing wie irrsing an zu tanzen.
Unfähig mich zu rühren, sah ich, wie sich der Balkon
langsam vornüber neigte und dann mit unbeschreiblichem
getöse in die Tiefe stürzte, während Monika, laut
gröhlend, mit dem Kopf nach unten, in der Astgabel einer
Platane schaukelte, die direkt am Hause stand.
Ein Jahr ist inzwischen vergangen, seit Monika wegen
Alkoholvergiftung notgeschlachtet werden musste.
Ich fühle mich schildig an ihrem Tode und habe mich
jetzt fast ganz zurückgezogen. Um alles wieder gutzumachen,
wollte ich mir schon ein neues Schwein anschaffen, aber
der Gedanke daran hat alles Vergangene wieder in mir aufgeführt.
Statt dessen habe ich mich für eine mittelschwere
Frau entschieden. Der Balkon ist bereits repariert, und
frisches Stroh habe ich uns auch schon besorgt.
#57
Einverstanden gesine
Einverstanden gesine
@hetfield
wo ist denn der 2.Teil vom Tankerkönig ? In Beitrag #1 ist doch wohl nur Teil 1 abgedruckt???
gruß wattnu
wo ist denn der 2.Teil vom Tankerkönig ? In Beitrag #1 ist doch wohl nur Teil 1 abgedruckt???
gruß wattnu
Also was ich meine - ist das alles.
... furchtbaren Fehler begangen hatte-- ist das Ende des songs.
... furchtbaren Fehler begangen hatte-- ist das Ende des songs.
.
Ich hatte mir noch so viel vorgenommen,
an jenem Tag, als ich vor einiger Zeit wieder einmal in einem CD-Shop landete und eine Scheibe mit diesem Titel entdeckte...
Obwohl mein inneres Schwein, das ich insgeheim "Monika" nenne, zu mir sagte "Hör auf, Mädchen", (schließlich bin ich nicht der Tankerkönig) habe ich doch zugeschlagen.
Aber jetzt bin ich ganz traurig... wenn die CD einmal zu Staub zerfallen sollte, dann habe ich nicht einmal eine Sicherungskopie!
Was mach` ich bloß?
.
Ich hatte mir noch so viel vorgenommen,
an jenem Tag, als ich vor einiger Zeit wieder einmal in einem CD-Shop landete und eine Scheibe mit diesem Titel entdeckte...
Obwohl mein inneres Schwein, das ich insgeheim "Monika" nenne, zu mir sagte "Hör auf, Mädchen", (schließlich bin ich nicht der Tankerkönig) habe ich doch zugeschlagen.
Aber jetzt bin ich ganz traurig... wenn die CD einmal zu Staub zerfallen sollte, dann habe ich nicht einmal eine Sicherungskopie!
Was mach` ich bloß?
.
cockney,
am besten du machst eine sicherungskopie
und schickt sie ..............
am besten du machst eine sicherungskopie
und schickt sie ..............
.
Hey - das ist `ne Superidee! Und Du würdest sie wirklich langfristig aufbewahren... Jetzt kann ich wieder besser schlafen!
.
Hey - das ist `ne Superidee! Und Du würdest sie wirklich langfristig aufbewahren... Jetzt kann ich wieder besser schlafen!
.
cockney,
wenn ich dir nun verrate,
daß ich noch eine sicherungskopie
mache und sie.......
schläfst du sicher noch besser *gell
begegnung
jeden tag kam sie mir entgegen
und ich gewöhnte mich daran
wie man an das was man oft hört und sieht
sich eben gewöhnen kann
ich nahm es kaum wahr daß tage kamen
an denen sie nicht erschien
dann ging sie wie immer an mir vorüber
und diesmal sah ich genauer hin
sie sah mich und wurde ein kleinwenig rot
und ich obwohl ich nicht schüchtern bin
wußte plötzlich mit meinen händen
nicht mehr so recht wohin
ich habe mich nie nur zum vergnügen
mit zahlen und ziffern herumgequält
doch die sommersprossen auf ihrer nase
die hätte ich gerne gezählt
ich sah auch ihren mund und hoffte
auf ihr lächeln an kommenden tagen
und nahm mir vor sie nach diesem und jenem
und nach ihrem namen zu fragen
es ergab sich schon am nächsten tag
daß ich einen grund sie zu sprechen fand
nur gab sie mir antwort in einer sprache
von der ich kein wort verstand
verstanden habe ich nur ihr lächeln
als ich so ganz brav neben ihr lief
und hinter dem lächlen sah ich ihre zähne
schneeweiß und ein wenig schief
ihren namen las ich auf dem schildchen am koffer
den ich für sie zum bahnhof trug
dann stand ich alleine da
sah sie noch winken aus dem fahrenden zug
(Hannes Wader; Liedermacher)
wenn ich dir nun verrate,
daß ich noch eine sicherungskopie
mache und sie.......
schläfst du sicher noch besser *gell
begegnung
jeden tag kam sie mir entgegen
und ich gewöhnte mich daran
wie man an das was man oft hört und sieht
sich eben gewöhnen kann
ich nahm es kaum wahr daß tage kamen
an denen sie nicht erschien
dann ging sie wie immer an mir vorüber
und diesmal sah ich genauer hin
sie sah mich und wurde ein kleinwenig rot
und ich obwohl ich nicht schüchtern bin
wußte plötzlich mit meinen händen
nicht mehr so recht wohin
ich habe mich nie nur zum vergnügen
mit zahlen und ziffern herumgequält
doch die sommersprossen auf ihrer nase
die hätte ich gerne gezählt
ich sah auch ihren mund und hoffte
auf ihr lächeln an kommenden tagen
und nahm mir vor sie nach diesem und jenem
und nach ihrem namen zu fragen
es ergab sich schon am nächsten tag
daß ich einen grund sie zu sprechen fand
nur gab sie mir antwort in einer sprache
von der ich kein wort verstand
verstanden habe ich nur ihr lächeln
als ich so ganz brav neben ihr lief
und hinter dem lächlen sah ich ihre zähne
schneeweiß und ein wenig schief
ihren namen las ich auf dem schildchen am koffer
den ich für sie zum bahnhof trug
dann stand ich alleine da
sah sie noch winken aus dem fahrenden zug
(Hannes Wader; Liedermacher)
.
Das ist eine wunderbare Idee, gesine!
Vielleicht wäre wellen ja auch bereit, sich zu opfern für den Erhalt des deutschen Liedguts!
.
Das ist eine wunderbare Idee, gesine!
Vielleicht wäre wellen ja auch bereit, sich zu opfern für den Erhalt des deutschen Liedguts!
.
cockney
beim hören fiel mir wieder ein das die platte am anfang dieses liedes einen dicken kratzer hatte
doch im geiste hörte ich das krschh
und das wellen sich schon mentnal vorbereiten kann,
hab ich gleich den text eingescannt
Hannes Wader
Aufgewachsen auf dem Lande
Refrain:
Aufgewachsen auf dem Lande, in einem kleinen Ort, ich glaube, ich war zu lange nicht mehr dort,
denn zwischen Kartoffeln und Blumenkohl
fühl` `ich mich heute nicht mehr wohl.
Auf diesem Waldweg parkten damals oft
Autos in der Dämmerung,
wenn ein Pärchen drinsaß, dann standen die Jungs
aus dem Dorfe schon auf dem Sprung.
Mal schielten sie durchs Fenster, mal wuchteten sie
halbe Bäume auf das Verdeck,
wälzten Steine vor die Räder und
verstopften noch schnell den Auspuff mit Dreck.
Nie wurde einer von den Flegeln, die je dabei gewesen sind, von den Wageninsassen bemerkt,
es stimmt, wenn man sagt, die Liebe macht blind.
Auf diesem Waldweg begegnete mir,
sehr alt geworden, mit Runzeln im Gesicht Gemeindeschwester Martha,
sie erkannte mich nicht.
"Guten Tag, Schwester Martha. Sie tragen so schwer an Ihrem Korb da, geben Sie ihn mal her." Vielleicht traf ich damit nicht den richtigen Ton. Ich streckte nur die Hand aus, da schrie sie schon. Und den Korb fest an die Brust gepreßt,
schoß sie im Zickzack durch das Geäst.
Man sah sie, so hörte ich später sprechen,
im Morgengrauen aus dem Dickicht brechen,
die Röcke gerafft, von Domen zerstochen,
mit Tau in den Haaren, doch ungebrochen.
Refrain
In diesem Teich haben alle Jungs aus dem Dorfe früh das Schwimmen gelernt.
Einer war mal da, der hatte sich im Spiel
ein wenig von den andern entfernt.
Als er aufsah, waren alle fort, nur an dem Platz, wo seine Hose lag,
rasteten fast funfzig Mädchen,
eine Klasse, die hatte Wandertag.
Nun meinte er, von seiner Blöße,
wie sollte er`s auch besser wissen,
den hinteren Teil als die größere Fläche
mit den Händen verbergen zu müssen.
Die Mädchen kreischten, und rückwärts stolpernd, stürzte er zitternd und nackt nach Haus.
Danach zog er drei Jahre lang
seine Kleider auch im Bett nicht mehr aus.
An diesem Teich begegnete mir
nicht mehr so hübsch und mit Übergewicht
eine Jugendliebe, sie erkannte mich nicht.
Doch der kleine Junge an ihrer Hand,
fast schien es, als habe er mich erkannt,
der Kleine brüllte und zeigt dabei
mit dem Finger auf mich, schnell lief ich vorbei. Denn auf dem Land bedeutet das nie Gutes,
hier glaubt man noch an die Stimme des Blutes und daran, daß stets alle Blöden,
Besoffne und Kinder die Wahrheit reden.
Refrain
In diesem Hause wuchsen mein Bruder
und ich gemeinsam heran,
mein Bruder war sehr brav, tat nie etwas Böses,
soweit ich mich erinnern kann.
Am liebsten saß er den ganzen Tag
still unterm Tisch auf seinem Topf,
sprach mit sich selbst, dazu wackelte er
unablässig mit dem Kopf.
Mit den Jahren drückte der Rand des Töpfchens
sich deutlich auf seiner Rückfront ab
in Form eines flammend roten Kreises,
worum ich ihn sehr beneidet hab,
denn ich dachte, bei allen gehorsamen Kindern
müsse das auch so ähnlich sein,
nur die Bravsten hätten an dieser Stelle
genau den gleichen Heiligenschein.
Vor diesem Hause stand ich jetzt,
um durchs Fenster zu seh`n, was mein Bruder so macht. Eben hatte seine Frau das Abendbrot gebracht,
eine Frau, die so aussah, wie ein Mann sie erwählt, dem jeglicher Sinn für schöne Dinge fehlt.
Meine Neffen, lauter Kindergreise,
hockten am Tisch und beteten leise:
"Gott, gib uns ein langes Leben auf Erden,
und achte darauf, daß wir nicht so werden
wie unser Onkel aus der Stadt,
der sie nicht alle auf der Latte hat".
Refrain
beim hören fiel mir wieder ein das die platte am anfang dieses liedes einen dicken kratzer hatte
doch im geiste hörte ich das krschh
und das wellen sich schon mentnal vorbereiten kann,
hab ich gleich den text eingescannt
Hannes Wader
Aufgewachsen auf dem Lande
Refrain:
Aufgewachsen auf dem Lande, in einem kleinen Ort, ich glaube, ich war zu lange nicht mehr dort,
denn zwischen Kartoffeln und Blumenkohl
fühl` `ich mich heute nicht mehr wohl.
Auf diesem Waldweg parkten damals oft
Autos in der Dämmerung,
wenn ein Pärchen drinsaß, dann standen die Jungs
aus dem Dorfe schon auf dem Sprung.
Mal schielten sie durchs Fenster, mal wuchteten sie
halbe Bäume auf das Verdeck,
wälzten Steine vor die Räder und
verstopften noch schnell den Auspuff mit Dreck.
Nie wurde einer von den Flegeln, die je dabei gewesen sind, von den Wageninsassen bemerkt,
es stimmt, wenn man sagt, die Liebe macht blind.
Auf diesem Waldweg begegnete mir,
sehr alt geworden, mit Runzeln im Gesicht Gemeindeschwester Martha,
sie erkannte mich nicht.
"Guten Tag, Schwester Martha. Sie tragen so schwer an Ihrem Korb da, geben Sie ihn mal her." Vielleicht traf ich damit nicht den richtigen Ton. Ich streckte nur die Hand aus, da schrie sie schon. Und den Korb fest an die Brust gepreßt,
schoß sie im Zickzack durch das Geäst.
Man sah sie, so hörte ich später sprechen,
im Morgengrauen aus dem Dickicht brechen,
die Röcke gerafft, von Domen zerstochen,
mit Tau in den Haaren, doch ungebrochen.
Refrain
In diesem Teich haben alle Jungs aus dem Dorfe früh das Schwimmen gelernt.
Einer war mal da, der hatte sich im Spiel
ein wenig von den andern entfernt.
Als er aufsah, waren alle fort, nur an dem Platz, wo seine Hose lag,
rasteten fast funfzig Mädchen,
eine Klasse, die hatte Wandertag.
Nun meinte er, von seiner Blöße,
wie sollte er`s auch besser wissen,
den hinteren Teil als die größere Fläche
mit den Händen verbergen zu müssen.
Die Mädchen kreischten, und rückwärts stolpernd, stürzte er zitternd und nackt nach Haus.
Danach zog er drei Jahre lang
seine Kleider auch im Bett nicht mehr aus.
An diesem Teich begegnete mir
nicht mehr so hübsch und mit Übergewicht
eine Jugendliebe, sie erkannte mich nicht.
Doch der kleine Junge an ihrer Hand,
fast schien es, als habe er mich erkannt,
der Kleine brüllte und zeigt dabei
mit dem Finger auf mich, schnell lief ich vorbei. Denn auf dem Land bedeutet das nie Gutes,
hier glaubt man noch an die Stimme des Blutes und daran, daß stets alle Blöden,
Besoffne und Kinder die Wahrheit reden.
Refrain
In diesem Hause wuchsen mein Bruder
und ich gemeinsam heran,
mein Bruder war sehr brav, tat nie etwas Böses,
soweit ich mich erinnern kann.
Am liebsten saß er den ganzen Tag
still unterm Tisch auf seinem Topf,
sprach mit sich selbst, dazu wackelte er
unablässig mit dem Kopf.
Mit den Jahren drückte der Rand des Töpfchens
sich deutlich auf seiner Rückfront ab
in Form eines flammend roten Kreises,
worum ich ihn sehr beneidet hab,
denn ich dachte, bei allen gehorsamen Kindern
müsse das auch so ähnlich sein,
nur die Bravsten hätten an dieser Stelle
genau den gleichen Heiligenschein.
Vor diesem Hause stand ich jetzt,
um durchs Fenster zu seh`n, was mein Bruder so macht. Eben hatte seine Frau das Abendbrot gebracht,
eine Frau, die so aussah, wie ein Mann sie erwählt, dem jeglicher Sinn für schöne Dinge fehlt.
Meine Neffen, lauter Kindergreise,
hockten am Tisch und beteten leise:
"Gott, gib uns ein langes Leben auf Erden,
und achte darauf, daß wir nicht so werden
wie unser Onkel aus der Stadt,
der sie nicht alle auf der Latte hat".
Refrain
Phänomenal der Hannes.
Ich war tatsächlich in einem katholischen Kindergarten der von Ordensschwestern geführt wurde.
Merci für den Text vorweg - gesine
grüß dich CockneyRebel
Moin wellen!
Steh doch auf, du armer Hund
Hannes Wader
Steh doch auf und schlaf nicht ein in deinem Blut,
du armer Hund! Bück dich jetzt nicht mehr nach deinen Zähnen, guter Mann.
Steck sie dir nicht noch mal in den aufgequollnen Mund.
Los doch, spuck sie aus, sie wachsen nie mehr wieder an!
Kriech nach Hause, wenn du kannst,
du riechst nach Blut, nach Schnaps und Schweiß,
hast bekommen, was du brauchtest, und jetzt bist du endlich still.
Einer, der so ist wie du, der muß das haben -
ja:, ich weiß, einer, der so ist wie du,
den sonst keiner haben will.
Und nun krümmst du dich, du fluchst und hustest,
hälst dir deinen Bauch, willst was sagen, kannst es sowieso nicht, kotz dich lieber aus!
Hast dein Leben lang nie reden können, mit wem denn auch?
Aber irgendwann kommt doch plötzlich alles raus.
Die Jauche, die sich in dir sammelt, staut sich unter deiner Haut,
schließt die Poren, kocht und brodelt und mischt sich mit deinem Blut.
Und wenn die Suppe sich in deinem Hirn zusammenbraut,
stinkts, wenn du das Maul aufmachst, und du spuckst vor Haß und Wut.
Immer, wenn du soweit bist, wirst du in eine Kneipe gehn,
denn unter all den Leuten, die hier saufen, so wie du,
gibts immer einen, der ist voll bis obenhin, kann kaum noch stehn.
der rempelt dich nur an, und schon schlägst du wieder zu,
und dann siehst du nichts mehr, hörst nichts mehr, wirst erst zufrieden sein,
wenn du daliegst, so wie jetzt, deine Augen hmutzverklebt,
und den Schmerz genießen kannst im zerquetschten Nasenbein,
der stark pocht, damit du spürst, daß in dir noch etwas lebt.
Gib sie mir, ich kann sie brauchen, diese fürchterliche Wut!
Ich würde sie nicht so vergeuden, mich nicht haun, wo`s keiner sieht.
Ich würde warten, ich, der keiner Fliege etwas tut,
auf den Tag, an dem was national Bedeutendes geschieht.
Ein hohes Tier müßt es schon sein, darunter rührt ich keine Hand,
doch bei so einem, da langt ich hin, alles legte ich darein.
Aber nur, wenns Fernsehen live dabei wär für das ganze Land,
und die Weltpresse, versteht sich, müßte auch zugegen sein.
Doch du hast viel mehr nachzuholen, kriegst vielleicht auch irgendwann einen,
der`s verdient zu fassen, hab schon an den Papst gedacht, Nimm ihn dir vor,
schlag ihn nicht, er ist ein kranker Mann,
der, wie du, für seinen Chef auch nur die Dreckarbeiten macht.
Nein, drück ihm seinen hohen, spitzen Hut tief ins Gesicht,
über beide Ohren, daß er sich dabei verbiegt
und die Brillianten runterbröckeln, aber bück dich danach nicht!
Gleich weitergehn ins Paradies, der Papst weiß, wo es liegt.
Dieses Paradies hat vor dir keine Menschenseele je
lebendig oder tot gesehn.
Nur hat man`s vorher nie gewußt, nirnm`s in Besitz, dies kahle Land,
du findest schon den Dreh, wie du mit deinesgleichen dieses Feld beackern mußt.
Vielleichttrefft ihr hier oben, doch das steht noch gar nicht fest,
einen Greis, zehntausend Jahre alt, der nicht sterben kann,
der sich nur noch von seinem Sohn mit Griesbrei füttern läßt.
Läßt aus Furcht um seinen Thron niemand sonst an sich heran.
Noch hält dieser Greis in seiner Hand die Fäden dieser Welt.
Nehmt sie ihm ab, verzeiht ihm oder nicht, es ist auch gleich.
Erlöst seid ihr dann, wenn sein Thron in sich zusammenfällt.
Doch den Sohn behandelt gut, er ist einer von euch.
Hannes Wader
Steh doch auf und schlaf nicht ein in deinem Blut,
du armer Hund! Bück dich jetzt nicht mehr nach deinen Zähnen, guter Mann.
Steck sie dir nicht noch mal in den aufgequollnen Mund.
Los doch, spuck sie aus, sie wachsen nie mehr wieder an!
Kriech nach Hause, wenn du kannst,
du riechst nach Blut, nach Schnaps und Schweiß,
hast bekommen, was du brauchtest, und jetzt bist du endlich still.
Einer, der so ist wie du, der muß das haben -
ja:, ich weiß, einer, der so ist wie du,
den sonst keiner haben will.
Und nun krümmst du dich, du fluchst und hustest,
hälst dir deinen Bauch, willst was sagen, kannst es sowieso nicht, kotz dich lieber aus!
Hast dein Leben lang nie reden können, mit wem denn auch?
Aber irgendwann kommt doch plötzlich alles raus.
Die Jauche, die sich in dir sammelt, staut sich unter deiner Haut,
schließt die Poren, kocht und brodelt und mischt sich mit deinem Blut.
Und wenn die Suppe sich in deinem Hirn zusammenbraut,
stinkts, wenn du das Maul aufmachst, und du spuckst vor Haß und Wut.
Immer, wenn du soweit bist, wirst du in eine Kneipe gehn,
denn unter all den Leuten, die hier saufen, so wie du,
gibts immer einen, der ist voll bis obenhin, kann kaum noch stehn.
der rempelt dich nur an, und schon schlägst du wieder zu,
und dann siehst du nichts mehr, hörst nichts mehr, wirst erst zufrieden sein,
wenn du daliegst, so wie jetzt, deine Augen hmutzverklebt,
und den Schmerz genießen kannst im zerquetschten Nasenbein,
der stark pocht, damit du spürst, daß in dir noch etwas lebt.
Gib sie mir, ich kann sie brauchen, diese fürchterliche Wut!
Ich würde sie nicht so vergeuden, mich nicht haun, wo`s keiner sieht.
Ich würde warten, ich, der keiner Fliege etwas tut,
auf den Tag, an dem was national Bedeutendes geschieht.
Ein hohes Tier müßt es schon sein, darunter rührt ich keine Hand,
doch bei so einem, da langt ich hin, alles legte ich darein.
Aber nur, wenns Fernsehen live dabei wär für das ganze Land,
und die Weltpresse, versteht sich, müßte auch zugegen sein.
Doch du hast viel mehr nachzuholen, kriegst vielleicht auch irgendwann einen,
der`s verdient zu fassen, hab schon an den Papst gedacht, Nimm ihn dir vor,
schlag ihn nicht, er ist ein kranker Mann,
der, wie du, für seinen Chef auch nur die Dreckarbeiten macht.
Nein, drück ihm seinen hohen, spitzen Hut tief ins Gesicht,
über beide Ohren, daß er sich dabei verbiegt
und die Brillianten runterbröckeln, aber bück dich danach nicht!
Gleich weitergehn ins Paradies, der Papst weiß, wo es liegt.
Dieses Paradies hat vor dir keine Menschenseele je
lebendig oder tot gesehn.
Nur hat man`s vorher nie gewußt, nirnm`s in Besitz, dies kahle Land,
du findest schon den Dreh, wie du mit deinesgleichen dieses Feld beackern mußt.
Vielleichttrefft ihr hier oben, doch das steht noch gar nicht fest,
einen Greis, zehntausend Jahre alt, der nicht sterben kann,
der sich nur noch von seinem Sohn mit Griesbrei füttern läßt.
Läßt aus Furcht um seinen Thron niemand sonst an sich heran.
Noch hält dieser Greis in seiner Hand die Fäden dieser Welt.
Nehmt sie ihm ab, verzeiht ihm oder nicht, es ist auch gleich.
Erlöst seid ihr dann, wenn sein Thron in sich zusammenfällt.
Doch den Sohn behandelt gut, er ist einer von euch.
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