CMC Espresso: Bullen kaufen die Schwäche
Die Würfel waren gefallen für den gestrigen Handelstag aber die Bullen standen parat, um zu kaufen. Der amerikanische Finanzminister Mnuchin meinte gestern Nacht, dass das Weiße Haus von neuen Strafzöllen gegen China absehen werde, wenn die Gespräche wieder zurück in gewohnte Bahnen finden würden.
Offenbar hat das letzte Woche angefangen dass die Chinesen irgendwie die Lust verloren hätten echte Zusagen zu machen - es geht jetzt um die letzten zehn Prozent des Handelsabkommens und logischerweise verstecken sich dort die echten Knackpunkte wie eben auch der Vorwurf, dass China geistiges Eigentum stehle und seine Märkte für amerikanische große Unternehmen möglichst öffnen solle, also ein Marktzutritt ohne Joint Ventures mit chinesischen Unternehmen.
Ob das jemals klappen wird steht offen aber eines steht fest: Ohne den Handelsdeal und mit neuen Strafzöllen wird es schwer, die Hoffnung auf eine zweite bessere Jahreshälfte an den Märkten am Leben zu halten denn die Erholung ist noch nicht so richtig zu sehen und sie fußt bisher fast ausschließlich auf psychologischen Faktoren, die auch schnell wieder sich in ihr Gegenteil verkehren können wenn das Umfeld sich ändert.
Technisch betrachtet - und das ist der Optimismus der Wall Street - wurde im S&P 500 Index gestern das alte Rekordhoch vom Januar 2018 getestet - und zwar von oben - und dort waren Käufer, die zugegriffen haben, obwohl alles so tiefrot gewesen ist. Solange wir da drüber bleiben, also über 2877 Punkten, hätten wir eine Verhaltensänderung gegenüber Herbst vergangenen Jahres, wo der Markt da drunter rutschte, eine Bullenfalle vervollständigte und dann in einen Ausverkaufsmodus überging.