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    Die E.ON AG auf dem Weg zum weltgrößten Energieversorger (Seite 710)

    eröffnet am 04.03.06 18:47:53 von
    neuester Beitrag 24.05.24 15:14:26 von
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      schrieb am 18.09.13 16:50:45
      Beitrag Nr. 21.697 ()
      Unser Mädchen wird das schon schaffen!
      Ich erkläre die Wahl für gewonnen!
      Avatar
      schrieb am 18.09.13 16:27:41
      Beitrag Nr. 21.696 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 45.473.017 von Autopoesis am 18.09.13 15:50:13So ist es !
      Das Stimmvieh wird aber einen Strich durch die Rechnung machen.
      Es sind einfach zu wenige die sich intensiv mit Politik auseinander setzen.
      Frage ich eine Bekannte weshalb sie denn "Grün" wählt.
      Antwort > " Ich find die Claudia Roth so nett" :look:
      Und das ist leider kein Einzelfall.:look:
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      Avatar
      schrieb am 18.09.13 15:50:13
      Beitrag Nr. 21.695 ()
      Nun, wie sieht denn die Bilanz der aktuellen Regierung aus?

      Die EEG-Umlage erhöhte sich während der Koalition von CDU/CSU und FDP von 1,13 Cent/kWh auf mittlerweile 5,27 Cent/kWh (plus Mehrwertsteuer), ab Januar 2014 wird sie wohl Richtung 7 Cent steigen. Im gleichen Zeitraum erhöhte sich die erzeugte Ökostrommenge allerdings um nicht einmal 50%, ein desaströses Missverhältnis (Quelle: AG Energiebilanzen).
      Nach Verkündung der sogenannten Energiewende versprach Frau Merkel, dass die EEG-Umlage nicht über das damals gültige Niveau hinaus steigen werde, nur ein Beispiel für ihre Inkompetenz.
      Hauptursächlich für die Entwicklung ist der extreme Ausbau der Photovoltaik in Deutschland. Ende des Jahres 2009 waren weniger als 10 GW Photovoltaik installiert, aktuell liegen wir bei über 35 GW installierter Nennleistung. Die Differenzkosten (also die Vergütungszahlungen abzüglich der Vermarktungserlöse) des PV-Stroms werden allein im Jahr 2013 in einer Größenordnung von etwa 9 Milliarden Euro liegen. Dies ist deutlich mehr als E.ON, RWE, Vattenfall und EnBW zusammen im Jahr 2013 als nachhaltiges Nettoergebnis vorweisen werden (weltweit und in allen Geschäftsbereichen zusammen wohlgemerkt), dies nur um die Größenordnung der Kosten und die Dimension der manipulierten veröffentlichten und öffentlichen Meinung deutlich zu machen. Die Durchschnittsvergütung des aus PV-Anlagen eingespeisten Stroms liegt im Jahr 2013 bei über 30 Cent/kWh (http://www.eeg-kwk.net/de/EEG-Umlage.htm (nicht zu verwechseln mit der Vergütung für neu installierte Anlagen), der Marktwert liegt im Bereich von 4 Cent, fast 90% der Vergütung ist also Subvention, einmal davon abgesehen, dass z.B. zu den Zeiten des Höchstverbrauchs (Winterabende) die PV - Einspeisung bei 0 liegt, es also Schattenkraftwerke geben muss, die sich allerdings zunehmend nicht mehr rentieren, weil die Anzahl der Volllaststunden und die zu realisierenden Preise stark gefallen sind, was nicht zuletzt Folge der Regierungspolitik ist. Die Kosten des EEGs beziffert Herr Altmaier auf 317 Milliarden Euro bis zum Jahr 2022 und auf bis zu eine Billion Euro bis Ende der dreißiger Jahre dieses Jahrhunderts. http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/ene… Die Vernichtung von Aktionärsvermögen ist da natürlich nicht eingerechnet.
      Zu allem Überfluss sind seit der sogenannten Energiewende die CO2 Emissionen bei der Stromerzeugung in Deutschland sogar noch gestiegen und das obwohl immer noch etwa 100 Milliarden Kilowattstunden Strom im Jahr durch Kernenergie erzeugt werden.

      Ein anderes Highlight dieser Regierung war die Einführung der Kernbrennstoffsteuer/Brennelementesteuer, die zu einer massiven Erosion der Wirtschaftlichkeit der Kernkraftwerke geführt hat. E.ON Vorstand Mike Winkel hierzu:"Fakt ist, dass Kernkraftwerke durch die Kernbrennstoffsteuer momentan ganz überwiegend Geld für die Staatskasse verdienen"http://www.manager-magazin.de/unternehmen/energie/stromerzeu…. Zudem war die Einführung dieser Steuer im direkten Zusammenhang mit der Verlängerung der Laufzeiten der KKWs eingeführt worden. Und obwohl das Hamburger Finanzgericht die Brennelementesteuer für verfassungswidrig erklärt hat http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/regiolinecities/hamburg…, halten Merkel, Altmaier, Brüderle und Konsorten an der Steuer fest.

      Aber nicht nur bei der Kernbrennstoffsteuer bewegt sich diese Regierung rechtlich auf mehr als dünnem Eis. Die entschädigungslose Zwangsabschaltung mehrerer Kernkraftwerke im März 2011 war rechtlich nicht gedeckt, so hat es zumindest der hessische Verwaltungsgerichtshof im Fall Biblis entschiedenhttp://www.fr-online.de/energie/schadensersatz-fuer-atomkraf… .

      Nachdem über Jahrzehnte hinweg und durch die Kernkraftbetreiber zwangsfinanziert in Gorleben herumgesucht und deutlich über eine Milliarde Euro ergebnislos verpulvert wurde, hat Herr Altmaier ein neues Suchspiel eröffnet, das ebenfalls Jahrzehnte dauern kann/soll und die Versorger einen weiteren Milliardenbetrag kosten wird, ohne dass sie ernsthaft Einfluss nehmen könnten. Die nächste Rückstellung wird E.ON schon bald vornehmen müssen.

      Im Bereich der Energieeinsparung und der Entwicklung von Speichertechnologien hat sich fast gar nichts bewegt, aber genau hier müsste angesetzt werden. Ein möglicher Kapazitätsmarkt für die Vorhaltung von Kraftwerksleistung wurde nicht eingeführt, die Bundesnetzagentur kann aber die Stilllegung von Kraftwerken nun schlicht verbieten. Der Zertifikatehandel für CO2-Emissionen hat seine Steuerungswirkung komplett verloren, die Bundesregierung hat auch hier kein Konzept und keine Linie Auch wenn man bei dieser Thematik natürlich unterschiedlicher Meinung sein kann, so sollte doch klar sein, dass extrem niedrige Zertifikatepreise für E.ON im Hinblick auf die Struktur der Stromerzeugung (hoher Kernenergieanteil und relativ viele Gaskraftwerke) negativ zu werten sind, nicht umsonst macht sich Teyssen zum Anwalt höherer Preise. ( Der Emissionhandel sei "ein Witz, über den die ganze Welt lacht") http://www.manager-magazin.de/unternehmen/energie/a-878017.h….

      Zu Zeiten der Bundestagswahl 2009 lag der Kurs der E.ON Aktie bei knapp 30 Euro und der DAX bei etwa 5700 Punkten und es soll sogar E.ON Aktionäre gegeben haben, die sich über Schwarz-Gelb gefreut haben. Auch wenn man die Politik natürlich nicht für alles verantwortlich machen kann, so ist diese Regierung ein Paradebeispiel für Unzuverlässigkeit, Dilettantismus, Opportunismus und Konzeptlosigkeit, was bei E.ON-Aktionären zu einem schwer zu beziffernden, aber zweifellos schwerwiegenden Vermögensverlust geführt hat, der selbstredend für CDU/CSU und FDP in keinster Weise erwähnenswert oder gar politisch relevant ist. Wer erwägt diese Parteien in ihrem Amt auch noch zu bestätigen, der sollte sich vielleicht noch mal den Aphorismus bezüglich der Kälber und Metzger vor Augen halten.

      Vernunft statt Ideologie und Abkehr von der energiepolitischen Planwirtschaft, das ist dringender denn je. Einzig die AfD hat die politische Glaubwürdigkeit und eine realistische Chance eine solche Politik im Bundestag zu vertreten. Ein mehr als überfälliges Korrektiv im politischen Einheitsbrei, das auch die weitgehende mediale Gleichschaltung in den Themenbereichen europäische Schulden- und Haftungsunion, Einwanderungspolitik und eben Energiepolitik ein wenig aufbrechen kann, denn eine im Bundestag vertretene Partei lässt sich eben ungleich schwerer ignorieren und diffamieren als eine außerparlamentarische.
      4 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 18.09.13 08:30:52
      Beitrag Nr. 21.694 ()
      Avatar
      schrieb am 18.09.13 07:39:05
      Beitrag Nr. 21.693 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 45.468.441 von MisterGoodwill am 17.09.13 22:51:12Welche Auswirkungen das auf E.ON haben könnte wenn es denn so kommen würde vermag ich nicht zu beurteilen.

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      Avatar
      schrieb am 18.09.13 07:35:26
      Beitrag Nr. 21.692 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 45.468.441 von MisterGoodwill am 17.09.13 22:51:12Quelle: http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/04/13/plan-b…


      Plan B: Wie Angela Merkel den Ausstieg aus dem Euro plant


      Das Chaos in vielen europäischen Ländern zwingt Angela Merkel zu Überlegungen, wie Deutschland aus dem Euro austreten kann. Eine zentrale Rolle könnte in ihrem Plan die Anti-Euro Partei „Alternative für Deutschland“ spielen. Denn sie verfolgt vor allem ein Ziel: Vier weitere Jahre im Kanzleramt.

      Eine Partei, die in einem 80-Millionen-Land 7.000 Mitglieder in einem Monat gewinnt, ist noch keine Gefahr für die etablierten Parteien. Aus der Perspektive von Angela Merkel ist die „Alternative für Deutschland“ jedoch eine willkommene Hilfe. Denn hinter den Kulissen hat in Berlin längst das Nachdenken über die Zeit nach dem Euro begonnen.

      Die Lage in den meisten Euro-Staaten ist kaum noch zu kontrollieren. Auch Brüssel agiert kopflos und ist zur Selbstverteidigung übergegangen. Viele der Beteiligten fragen sich bereits: Wer hat den schwarzen Peter, wenn der Euro zerfällt?

      Ein Blick auf die einzelnen Staaten ist ernüchternd:

      Griechenland hat bewiesen, dass die Euro-Rettungsaktionen nicht funktionieren. Das Land liegt in einer schweren Depression. Alle Ideen vom Sanierungs-Reißbrett haben sich als reine Theorie erwiesen: Es gibt, sehr zum Leidwesen von Goldman Sachs, keine Privatisierungen, bei denen die Finanzwirtschaft Geld verdienen könnte. Im öffentlichen Sektor wurden einige tausend Beamte in die sogenannte „Arbeitsreserve“ verschoben. Das heißt, sie arbeiten weiter wie bisher, nur das Türschild wurde ausgetauscht. Beim Euro-Gruppen-Treffen am Freitag in Dublin geriet Griechenland zum x-ten Mal unter Druck, endlich mit dem Abbau zu beginnen. Zur gleichen Zeit erklärte Premier Samaras, dass ihm Merkel versprochen habe, nach der Bundestagswahl einen Schuldenerlass in Erwägung zu ziehen, wie Kathimerini berichtet.

      In Italien herrscht eine Verfassungskrise: Staatpräsident Napolitano erklärte am Freitag, dass er keine neue Regierung bestellen werde. Das müsse sein Nachfolger machen. Heißt auf Deutsch: Es wird Neuwahlen geben. Bis dahin kann der Goldman-Premier noch einige prestigeträchtige Ehrenrunden drehen. Seine Wahlschlappe war eine klare Botschaft: Sparen alla tedesca ist mit den Italienern nicht zu machen.

      Frankreich versinkt im Sumpf von Korruption und Entscheidungsunfähigkeit. Francois Hollande kann Angela Merkel nicht ausstehen. Er will, wie die meisten Parteien, den Euro abwerten. Ob durch Eurobonds oder die EZB ist ihm egal. Frankreich hat in den Jahren nach dem Krieg mehrere Währungsreformen durchgeführt und ist damit in einer prä-globalen Welt nicht schlecht gefahren.

      In Großbritannien treibt UKIP-Chef Nigel Farage Premier David Cameron vor sich her. Portugal kann nicht sparen, weil das Verfassungsgericht die beschlossenen Sparmaßnahmen abgelehnt hat.

      In Irland ballen die Bürger die Faust in der Tasche, weil sie für eine umfassende Banken-Rettung bluten müssen. Beiden Ländern wurde von der EU nun eine Fristverlängerung zur Rückzahlung der EU-Kredite gewährt (hier). Damit bleiben die Sparkommissare weitere sieben Jahre im Land. Nationale Souveränität sieht anders aus.

      In Spanien ist die Lage ähnlich wie in Frankreich: Die Regierung sieht sich massiven Korruptionsvorwürfen gegenüber, der Unmut in der Bevölkerung steigt.

      In den kleinen Ländern Belgien und Slowenien brennt die Hütte. Beide Länder sind Kandidaten für Banken-Crash und Bailouts oder Bail-Ins.

      Angela Merkel hat keine Ansprechpartner mehr in Europa. Und wenn, dann kämpfen die ums eigene Überleben oder gegen die Insolvenz ihrer Staaten.

      Die Aussagen von George Soros in Frankfurt sind daher von einiger Bedeutung. Soros ist ein Profi: Er verdient sein Geld mit Spekulationen. Das heißt: Er wettet darauf, dass bestimmte Ereignisse eintreten oder nicht. Er wettet um viel Geld und muss daher saubere Vorhersagen treffen. Man mag ihn mögen oder nicht: In seiner Analyse der politischen Optionen für die EU liegt Soros genau richtig.

      Angela Merkel hat in der Tat nur zwei Alternativen: Die eine wäre die Zustimmung zur Vergemeinschaftung der Schulden durch Eurobonds. Dies würde Deutschland – ohne weitere Schulden in den anderen Ländern – 200 Milliarden Euro kosten. Das ist viel Holz. Die andere Alternative ist der Austritt aus dem Euro. Das ist keine feine Sache, aber es hat ja schon einmal ein Leben vor dem Euro gegeben. Da war die D-Mark auch eine starke Währung – und Deutschland trotzdem Exportweltmeister.

      Merkel kommt aus der DDR. Sie kennt die BRD nur aus der Sicht von der anderen Seite des Vorhangs. Für DDR-Bürger war die BRD entweder der Klassenfeind oder das gelobte Land.

      Die DDR-Nostalgiker sitzen heute in der Partei Die Linke. Diejenigen aber, für die die Bundesrepublik war das gelobte Land war, in dem alles besser war als in der DDR, sitzen heute in leitenden Positionen.

      Unter anderem im Bundeskanzleramt.

      Ein großer Teil der Ostdeutschen hat, wie Merkel und ihr Landsmann, Joachim Gauck, einen verklärten Blick auf die BRD. Kritik am Raubtier-Kapitalismus ist ihnen fremd. Sie haben den Raubtier-Kommunismus erlebt – und den möchte ihn um keinen Preis wiederhaben. Sie fühlen sich sicherer, wenn sie von Goldman Sachs beraten werden.

      Die Rückkehr zu einer beschaulichen westdeutschen Insel ist für Merkel daher kein Schreckgespenst. Sie ist keine Internationalistin. Sie träumt von der biedermeierlichen Stabilität der Bonner Republik und ein wenig von den vielen Vorzügen, die der spießige DDR-Verwaltungsstaat mit sich gebracht hat. Angela Merkel wirkt verloren, wenn sie auf Ischia Urlaub macht. Das ist für sie schon eine Weltreise. Noch lieber ist sie in Südtirol. Da spricht man Deutsch.

      Merkel ist jedoch eine Taktikerin und perfekt in der Antizipation von Gefahren, die ihren Machterhalt bedrohen. Sie hat die CDU-Widersacher aus dem Weg geräumt wie kein Parteivorsitzender vor ihr. Eines hat „Kohls Mädchen“ vom Langzeitkanzler gelernt: Als Bundeskanzler muss man manchmal ein Diktator sein (hier).

      Vor allem aber weiß sie, wer sie wählt. In Deutschland ist die wichtigste Gruppe die Gruppe der Rentner. Diese sind zahlenmäßig stärker als alle anderen Gruppen. Sie sind gut organisiert, haben schlagkräftige Lobby-Vereine. Die deutsche Jugend hat keinen Lobbyverein. Die deutsche Jugend hat auch kein Geld. Verteidigungsminister Thomas de Mazière, hat seine Soldaten kritisiert, weil die lieber im Hotel Mama leben als am Hindukusch kämpfen (hier). Die deutsche Jugend lebt bei Mama, von Hartz IV oder absolviert ein EU-finanziertes Auslandssemester nach dem anderen, weil die deutsche Jugend keine reiche Jugend ist.

      Das Geld haben die Rentner. Und die haben Angst, es zu verlieren.

      Wer die Rentner bei der Stange hält, gewinnt in Deutschland Mehrheiten. Daher muss man genau hinhören, was die Rentner bewegt.

      Die Rentner treibt immer stärker die Sorge um ihre Sparguthaben um. Sie verfolgen mit Sorge, dass sie künftig bei Banken-Rettungen rasiert werden sollen (hier). Sie ärgern sich über die schleichende Inflation und darüber, dass sie immer weniger für ihr Geld kaufen können (hier).

      Viele Rentner und ältere Deutsche rechnen immer noch die Preise in D-Mark um. Eine Verkäuferin stellt heute schnell eine gefährliche Kopfrechnung an: „Mein Vater war Kraftfahrer. Da bekam er 24 DM Stundenlohn. Heute würde er 9 Euro bekommen.“

      Die Jungen kennen die D-Mark gar nicht mehr.

      Die Alten glauben, dass alles wieder besser wäre, wenn es die D-Mark wieder gäbe.

      Merkel kann den Deutschen nicht offen versprechen, dass die D-Mark wiederkommt. Würde sie das tun, dann hätte sie den Schwarzen Peter in der Euro-Krise. Machtmenschen wie Merkel übernehmen keinen Schwarzen Peter. Sie spielen ihn anderen zu, ohne dass es jemand merkt.

      Und hier kommt eine Anti-Euro-Partei ins Spiel und wird, ohne dass sie es vermutlich weiß, zu einem Teil des Merkel-Plans B.

      Das enorme internationale Aufsehen, dass die „Alternative für Deutschland“ erregt, steht in keinem Verhältnis zu ihrer politischen Bedeutung. Ob die Partei, wie ihr Gründungs-Vorsitzender Bernd Lucke es erwartet, in den Bundestag kommt, „vielleicht sogar zweistellig“, ist schwer vorherzusagen. Die Demoskopen sagen Nein, aber das spricht eher dafür, dass Lucke es schafft.

      Für Merkel ist das fast unerheblich: Sie kann allen in Europa nun eine neue Geschichte erzählen. Es ist die Geschichte vom Politiker, der leider, leider gezwungen ist, auf sein Volk zu hören. Sie kann überall – von Brüssel bis Rom – sagen: „Ich würde ja im Euro bleiben, ganz klar. Aber die Deutschen wollen raus – und es wäre für Europa schlecht, wenn Deutschland gespalten ist.“

      Es ist, aus Merkels innenpolitischer Sicht, besser, dass Europa gespalten ist: Die Einführung von Kapitalverkehrs-Kontrollen in Zypern ist bereits eine faktische Spaltung der Euro-Zone. Es gibt zwei Euros: Den in Zypern, und den im Rest. Diese Spaltung geschah auf Anweisung aus Berlin (hier).

      Was spricht dagegen, wenn der Zypern-Euro seine Reichweite ausdehnt? Es kann ja einen Zypern-Griechenland-Euro geben. Und dann einen Zypern-Griechenland-Portugal-Euro. Und einen Zypern-Griechenland-Portugal-Italien-Euro. Und so weiter.

      Die „Alternative für Deutschland“ kann also für Merkel das berühmte Feigenblatt sein, mit dem am Ende der schwarze Peter bei den anderen landet. Merkel kann sich aus dem Euro verabschieden, mit dicken Krokodilstränen, weil sie sagen kann: Die Mehrheiten in Deutschland haben sich verschoben.

      Mit der „Alternative für Deutschland“ hat Merkel auch innenpolitisch die angenehmste Form der Euro-Gegner, die sie sich wünschen kann. Wirklich gefährlich wäre für sie eine massive linke Anti-Euro-Bewegung. Eine Gruppe, wie man sie kurz bei Occupy Wall Street gesehen hat. Oder wie sie Attac einmal war.

      Wirklich gefährlich wäre für Merkel eine Fundamental-Opposition, die nicht nur den Euro, sondern den internationalen Finanz-Kapitalismus in Frage stellt. Eine Gruppe, die den Euro nicht über makroökonomische Expertise, sondern über massiven Protest auf der Straße hinwegfegen will.

      Wirklich gefährlich wäre für Merkel, wenn die Deutschen massenweise auf die Straße gingen.

      Solange sich die Euro-Unzufriedenen gesittet im Berliner Hotel Interconti treffen, wo die AfD am Sonntag offiziell gegründet wird, solange kann Merkel die Euro-Gegner in ihren Plan integrieren.

      Die Protagonisten der „Alternative für Deutschland“ sind keine Leute, die vermummt und Steine werfend gegen ein System antreten, von dem sie überzeugt sind, dass es sie kaputtmacht.

      Die Protagonisten und die Kandidaten der AfD sind, wie man aus den Bewerbungen auf der Website der Partei sehen kann, bis ins Mark (Knochen-Mark) bürgerlich. Sie sind freiheitsliebend, wollen weniger Staat, mehr Eigeninitiative, keine Verschuldung, mehr Leistung.

      Die Fans der AfD sind aber nicht die, die bei Massenkundgebungen solange vor dem Berliner Reichstag ausharren, bis sich keiner mehr heraustraut.

      Denn die meisten der AfD-Bannerträger sind ältere, gebildete und sehr kultivierte Herrschaften. Es sind Leute, die schon etwas geleistet haben in ihrem Leben. Daher sind es aber auch Leute, die etwas zu verlieren haben.

      Eine radikale Protestbewegung, eine echte Revolution, entsteht jedoch nur, wenn viele Leute nichts mehr zu verlieren haben.

      Die AfD könnte für Merkel daher nützlich werden – sogar, wenn die Partei sehr erfolgreich ist: Sie wäre der perfekte Kandidat, um die FDP an der Seite der CDU zu ersetzen. Niemand weiß heute, ob die FDP wirklich stark genug sein wird, um Merkel die Mehrheit zu beschaffen.

      Die AfD nimmt jedoch auch der SPD Stimmen weg. Denn auch die SPD ist keine Jugendbewegung, sondern eine Klientel-Partei für jene, die ihr Leben lang hart gearbeitet haben und nun vom Staat erwarten, dass er den Reichen das Geld wegnimmt und ihnen ihre Renten sichert.

      Es ist sehr auffällig, dass die SPD in den vergangenen Wochen praktisch abgetaucht ist. Es gab keine Proteste gegen die Zwangs-Abgabe für die kleinen Leute. Es gibt keinen Aufschrei gegen die sich abzeichnende Entwicklung, dass künftig bei jeder Bankenrettung auch die Sparbücher übers Wochenende geleert werden. Das liegt nicht nur an einem gänzlich glücklosen Spitzenkandidaten Peer Steinbrück.

      Der „Alternative für Deutschland“ wird immer wieder vorgeworfen, sie sei eine Partei mit nur einem Thema. Das mag stimmen.

      Für Angela Merkel ist dieses eine Thema der AfD, der Euro, das wichtigste Thema.

      Ob und in welchem Ausmaß die Gründung der AfD von der CDU mitbetrieben wurde, ist schwer zu sagen. Tatsache ist, dass es enge Verflechtungen mit CDU-nahen Lobby-Gruppen gibt. Dazu gehört unter anderem die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, der viele Repräsentanten der AfD zugerechnet werden können. Auch Vertreter der CDU-Mittelstands-Vereinigung sympathisieren mit der AfD. Denn anders als die internationalen Konzerne ist der deutsche Mittelstand traditionell euro-skeptisch.

      Auch hier gibt es inhaltliche Überschneidungen mit der Kern-Zielgruppe der Union. Vor allem die CDU-nahen Zeitungen wie die Welt oder die FAZ berichten ausführlich und auffallend freundlich über die AfD. Das ist doppelt erstaunlich: Konrad Adam, einer der brillantesten Köpfe des deutschen Wirtschaftsjournalismus, hat bei beiden Zeitungen gearbeitet und hat beide mehr oder weniger im Streit verlassen.

      Aber auch Konrad Adam ist heute ein gebrechlicher, älterer Herr, der niemals irgendwelche Parolen in ein Megaphon schreien würde.

      Der ganzen AfD ist Krawall zuwider. Das macht sie für Merkel berechenbar.

      Das große Medien-Echo, das die AfD ausgelöst hat, ist für Angela Merkel ein Geschenk des Himmels: Es spült ihr, der Alternativlosen, erstmals die Möglichkeit eines echten Plans B vor die Füße.

      Merkel soll bereits in der ersten Phase der Euro-Krise mehrfach mit einem Euro-Austritt geliebäugelt haben. Damals ging das nicht, weil das alte Europa noch zu fest zusammengefügt war. Im Zug der gescheiterten Euro-Rettungen ist Merkel jedoch immer klarer geworden, dass sie den Euro nicht retten kann.

      Das neue Europa, wie es sich in der Krise abzeichnet, sieht ganz anders aus: Immer mehr Staaten rutschen in eine Depression. Große Staaten treiben führungslos durch die Schuldenkrise. Sparprogramme sind faktisch nirgendwo durchzusetzen.

      Und in Deutschland gibt es plötzlich eine Gruppe, die mediale Aufmerksamkeit für jenes Thema erzeugt, das Merkel immer am liebsten unter den Teppich gekehrt hätte: den Euro.

      Schon haben die ersten Merkel-Vertrauten wie Fraktions-Chef Volker Kauder vorsichtigen Respekt vor der AfD zum Ausdruck gebracht. Das Kläffen des Generalsekretärs Grohe ist unerheblich. Grohe wird für jedes verlorene Prozent der CDU verantwortlich gemacht. Daher muss er gegen die AfD sein.

      Angela Merkel hat eine feine Nase für Stimmungen. Wenn sie von der „schwäbischen Hausfrau“ und ihrer Sparsamkeit schwärmt, dann spricht sie nicht von sich, sondern davon, wie sie gern wäre. Die AfD erfüllt dieses Wunschbild perfekt.

      Hat Angela Merkel die „Alternative für Deutschland“ vielleicht gar selbst ins Rollen gebracht?

      Wohl kaum.

      Aber wenn Merkel in ihrer politischen Karriere etwas bewiesen hat, dann ist es die Tatsache, dass sie andere für ihre Zwecke instrumentalisieren kann, weil sie selbst wendig genug ist. Sie hat keine starren Prinzipien. Sie hat kein Privatleben neben der Politik. Merkel hat nichts, wofür sie kämpfen würde bis zum Umfallen.

      Außer ihrem Schreibtisch im Kanzleramt.

      Wenn die AfD ihr hilft, weitere vier Jahre dort zu verbringen, wird Merkel die Hilfe dankbar annehmen.

      Daher könnte die Gründung dieser merkwürdig spröden Partei für Merkel zum „Mantel der Geschichte“ werden, den man, wie Kohl & Bismarck gesagt haben, erfassen muss, wenn er vorbeiweht.

      Was ist schon der Euro im Vergleich zu weiteren vier Jahren an der Spitze der größten Nation Europas!

      So denkt Merkel. Die AfD könnte zur Keimzelle für ihren Plan B werden, zu ihrem ganz persönlichen Euro-Rettungsschirm.

      So könnte auseinanderfallen, was in einer Währung nicht zusammenpasst.

      Das ist Merkels Traum: Auch wenn Europa aus den Fugen gerät, es gibt eine Konstante, die von alldem unberührt bleibt:

      Angela Merkel bleibt. Die erste Bundeskanzlerin im Kanzleramt.

      Sie wird alles tun, um diesen Traum zu verwirklichen.

      Vielleicht macht Angela Merkel am 22. September sogar ihr Kreuzchen bei der Partei, die ihr am besten hilft, dass sich dieser Traum erfüllt.
      Avatar
      schrieb am 18.09.13 01:00:25
      Beitrag Nr. 21.691 ()
      Wenn sie über die 5% kommt und in keiner Koalition ist wird das null Auswirkungen haben außer bisl Krwall machen oder so, nach den jüngsten Umfragen halte ich es auch für möglich das weder die FDP noch AFD reinkommt und knapp unter 5% bleiben, das könnte unter Umständen dann sogar für rot/grün unter Tolerierung der Linken reichen und das wär dann der Supergau für EON zumindest in der Woche nach der Wahl.
      Avatar
      schrieb am 17.09.13 22:51:12
      Beitrag Nr. 21.690 ()
      Welche Auswirkungen meint ihr wird ein Einzug der AfD auf E.ON haben?
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 17.09.13 12:01:04
      Beitrag Nr. 21.689 ()
      Mit einem starken Volatilitätsschub konnte die E.ON Aktie Anfang September aus ihrem neutralen Trendbereich nach oben ausbrechen, und einen neuen Aufwärtstrend starten. Dieser hat Bestand, solange die Aktie sich über 13 Euro halten kann. Das erste Kurziel liegt bei 14,50 Euro.



      Gruß Statistikfuchs
      Aktientrends mit „Sterne“ Qualitätsbewertung http://www.statistikfuchs.de/Trends .
      Avatar
      schrieb am 16.09.13 16:26:45
      Beitrag Nr. 21.688 ()
      Wahl gewonnen!
      Grüsse in die "Hauptstadt der Bewegung"!
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