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    Arbeitsmarkt Juli 2008: Anlass zur Sorge? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 31.07.08 22:07:42 von
    neuester Beitrag 03.08.08 14:05:55 von
    Beiträge: 6
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      schrieb am 31.07.08 22:07:42
      Beitrag Nr. 1 ()
      Arbeitsmarkt Juli 2008: Bei genauer Analyse gibt es mE keinen Grund zum jubeln sondern zur Sorge.

      Warum wird die Entstehung von prekären Arbeitsverhältnissen, multimedial im Gleichklang der meisten Medien als enormer Abbau der Arbeitslosigkeit bejubelt, wobei jede kritische Betrachtung der steigenden Armut ohne nennenswerte Beachtung bleibt?

      Ich fürchte, weil die Last/Kosten der Arbeitslosigkeit solidarisch alle Arbeitnehmer und Arbeitgeber tragen mussten, die Last der Armut im Niedrigstlohnbereich die Einzelnen ganz alleine.

      Was heißt würdige Arbeit?

      Ich sage unwürdig ist, wenn Personen die Vollzeit arbeiten sich von ihrem Lohn weder ausreichend Brot noch ausreichend Kuchen kaufen können.

      Das heißt, wenn diese Personen kein Brot haben, können diese Personen auch keinen Kuchen essen, sondern sie sind auf steuerfinanziertes ALG II angewiesen dass sie nur nach einer Offenlegung ihrer intimsten partnerschaftlichen Verhältnisse und einer akribischen und für viele sehr peinlichen Bedürftigkeitsprüfung beanspruchen dürfen. Dass ist nach meinem Verständnis mehr als unwürdig.

      Vor allem stellt sich die Frage woher leiten Unternehmen die Arbeitnehmer mit Anspruch auf steuerfinanziertes ALG II beschäftigen denn Anspruch ab, dass die Solidargemeinschaft der Steuerzahler und nicht die Arbeitgeber den Lohn der von ihnen Beschäftigten Arbeitnehmer bis zur Grundsicherung aufstockt ?


      Analyse des BA Berichts Juli 2008:

      Erstellt von Sybilla am 31.07.08 11 Uhr 00
      Jeder darf diesen Bericht unter Hinweis auf die Autorin frei verwenden.

      1.Entwicklung am Stellenmarkt


      Bestand - BA Bericht Juli 2008 Seite 10

      „Die Bewegungen sind von geförderten Stellen, also insbesondere
      von Arbeitsgelegenheiten, beeinflusst“

      alle Stellen 588.000
      darunter: Vakanzen 524.000
      ungeförderte Stellen 424.000
      darunter: Vakanzen 374.000
      ungeförderte sozialversicherungspflichtige Stellen 389.000
      darunter: Vakanzen 343.000
      Quelle: http://www.pub.arbeitsamt.de/hst/services/statistik/000100/h…


      Natürlich ergibt sich unter Einbeziehung aller Jobangebote aller Jobbörsen eine höhere Zahl an offenen Stellen, allerdings gibt es den nicht unerheblichen Effekt der Doppelung ( 1 freier Arbeitsplatz wird in mehren Jobstellen ausgeschrieben. Deshalb denke ich das die Zahl der offenen Stellen näher bei 400.000 als erheblich höher liegt.

      2. Entwicklung der statistisch erfassten Arbeitslosigkeit

      Offizielle ermittelte BA - Zahlen des Arbeitsmarkt – Berichts Juli 2008 diese von vielen Medien ohne Detailbetrachtung verkündet werden.

      LEISTUNGSEMPFÄNGER 2) BA Bericht Juli 2008 Seite 46

      2) LEISTUNGSEMPFÄNGER
      - Arbeitslosengeld 831.561*
      - erwerbsfähige Hilfebedürftige (Alg II) 5.040.136 *
      - nicht erwerbsfähige Hilfebedürftige (Sozialgeld) 1.910.546*

      *Vorläufig und hochgerechnet, endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit von drei Monaten fest.

      *7.782.243Leistungsberechtigte

      Quelle: http://www.pub.arbeitsamt.de/hst/services/statistik/000100/h…" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.pub.arbeitsamt.de/hst/services/statistik/000100/h…

      In dieser Zahl sind nicht (ca. 1,1 Millionen 2006) Personen enthalten die Sozialhilfe nach SGB XII beziehen.

      http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/In…
      Pressemitteilung Nr. 462 vom 16.11.2007
      Sozialhilfe 2006: 1,1 Mill. Menschen erhielten besondere Leistungen


      Laut BA Statistik werden im Juli 2008 3.210.045 Personen als arbeitslos gezählt.
      Im Monat Juli befanden sich 1,55 Millionen Personen in einer von Bund oder Bundesagentur für Arbeit
      geförderten arbeitsmarktpolitischen Maßnahme. BA Bericht Juli 2008 Seite 6)

      Ein Vergleich zu Juli 2004 zeigt auf im Juli 2004 gab es 4.359.934 Arbeitslose und 4.242.000 Leistungsempfänger Seite 14 BA Bericht Juli 2004.

      Ein Blick auf die Graphiken VI. Arbeitsmarkt Gesamtübersicht Seite 44 BA Bericht Juli zeigt ganz deutlich das die Zahl der Bevölkerung zwischen 15 und unter 65 Jahren
      erheblich abgesunken ist. Das bedingt auch einen Rückgang der Arbeitslosigkeit.


      Verlässliche Aussagen zu 1 Euro Arbeitsgelegenheiten und arbeitsmarktpolitische Instrumente sind aufgrund einer erheblichen Unterfassung der Daten nicht möglich.

      BA Bericht Juli 2008 Seite 70 Fußnote 3
      3) Es ist von einer deutlichen Untererfassung (bei Berufsorientierung bis einschl. Sept. 2007) auszugehen, da nur die Informationen darstellbar sind, deren Daten individuell teilnahmebezogen im operativen Verfahren der BA erfasst sind oder von zkT über XS
      (z. B. haben für 2008 [Datenstand Mai 2008] nur ca. 53 % der Träger Daten zum Einsatz der flankierenden Leistungen erfasst).

      Leider gibt es keine statistischen Zahlen wie viele Personen in kommunalen Projekten, die ich als „Bürgerarbeit“ bezeichne, beschäftigt werden. Diese Projekte und Personen verbergen sich vielfach in der statistischen Untererfassung der Arbeitslosigkeit.

      Mit wachsenden Befremden nehme ich zur Kenntnis das viele Medien der Versuchung nicht widerstehen und die niedrigsten Arbeitslosenzahlen seit x Jahren oder gar seit Frau Merkels Geburt verkünden. (Dabei werden völlig unterschiedliche Statistiken verglichen – so gab es vor 15 Jahren keine „Bürgerarbeit“ keine Ein Euro Jobs und die Arbeitslosenhilfe hatte eine komplett andere Grundlage von Bedürftigkeit als das Arbeitslosengeld II.
      Die Darstellung eines Vergleich der Arbeitslosenzahlen vor 2005, also vor der Neudefinition der Arbeitslosigkeit, durch das SGB II ab 2005 ansetzt, ist meines Erachtens unsachgemäß. Die Daten zu den Arbeitslosenzahlen werden seit der Reform des SGB II in den BA Berichten verkürzt wiedergegeben und von der Politik und vielen Medien einseitig tendenziös interpretiert. Die Frage ist; finanziert die Wirtschaft den *Aufschwung* am Arbeitsmarkt mit existenzsichernden Arbeitsplätzen oder wird der *Aufschwung* am Arbeitsmarkt durch Arbeitsplätze mit ergänzendem ALG II 1 € Jobs und Bürgerarbeit durch Steuern finanziert? Viele Medien suggerieren mit multimedialen "Jubelmeldungen“ einen Erfolg der Reformen am Arbeitsmarkt. Entgegen der guten Nachricht vom sinken der Arbeitslosigkeit stehen die schlechte Nachricht von wachsender Armut der Erwerbstätigen im Niedrigstlohnbereich Bürgerarbeit und Ein Euro Jobs und wachsende Kinderarmut.

      Ja die statistisch erfasste Arbeitslosigkeit sinkt die Massenarmut steigt, ich denke dass eine Vollbeschäftigung aufgrund von Ein Euro Jobs und Niedrigstlohnjobs in Massenarmut mittelfristig erreichbar ist.

      Erstellt von Sybilla am 31.07.08 11 Uhr 00
      Jeder darf diesen Bericht unter Hinweis auf die Autorin frei verwenden.

      Der enorme Abbau der Arbeitslosigkeit geht mit einem enormen Anstieg von Armut in Arbeit im Gleichschritt, das hat meines Erachtens folgende Gründe.

      Knapp die Hälfte aller Leistungsbezieher nicht als arbeitslos registriert


      Zitat:

      Arbeit und Soziales/Antwort

      Berlin: (hib/MPI) Von den 2007 durchschnittlich 6,348 Millionen Beziehern von Arbeitslosengeld I (Alg I) und Arbeitslosengeld II (Alg II) sind laut Bundesregierung 3,135 Millionen (49 Prozent) nicht in der Arbeitslosenstatistik registriert. Dagegen seien insgesamt 3,213 Millionen (51 Prozent) arbeitslos gemeldet gewesen, schreibt die Regierung in ihrer Antwort (16/8458) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (16/8131). Außer den Leistungsempfängern habe es noch 686.000 Arbeitslose gegeben, die keine Geldleistungen aus der Arbeitslosenversicherung bezogen. Von allen Arbeitslosen hätten 82 Prozent Leistungen erhalten. Von den durchschnittlich 1,092 Millionen Alg-I-Empfängern im Jahr 2007 seien 26 Prozent nicht in der Arbeitslosenstatistik aufgetaucht, schreibt die Regierung. 225.000 der Alg-I-Bezieher fielen unter die so genannte 58er-Regel, 25.000 der nicht als arbeitslos geführten Personen hätten an einer Trainingsmaßnahme teilgenommen, 26.000 seien arbeitsunfähig erkrankt und 16.000 seien vermindert leistungsfähig gewesen. Kriterien für die Aufnahme in die Arbeitslosenstatistik der Bundesagentur für Arbeit seien die Arbeitslosmeldung, die Beschäftigungslosigkeit und die Verfügbarkeit. Danach würden etwa Personen, die arbeitsunfähig erkrankt oder dauerhaft erwerbsgemindert sind, nicht als arbeitslos gezählt, "weil sie dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen". Wie aus der Antwort weiter hervorgeht, waren von den im Jahr 2007 durchschnittlich 5,329 Millionen Alg II-Empfängern 2,473 Millionen (46 Prozent) als arbeitslos registriert und 2,856 Millionen (54 Prozent) nicht als arbeitslos registriert. Eine Zuordnung zu bestimmten Gruppen sei bisher statistisch nur annäherungsweise möglich. Zur Gruppe der erwerbstätigen Hilfebedürftigen ("Aufstocker") mit einem monatlichen Bruttoeinkommen von mehr als 400 Euro zählten demnach 524.000 Personen. Der Gruppe der "Ein-Euro-Jobber" und Teilnehmer an Qualifizierungsmaßnahmen wurden demnach 418.000 der als nicht arbeitslos registrierten Alg-II-Bezieher zugeordnet. Ferner seien 484.000 unter-20-jährige und 312.000 über-58-jährige Alg-II-Empfänger statistisch nicht als arbeitslos geführt worden.

      http://www.bundestag.de/aktuell/hib/2008/2008_088/02.html


      Der enorme Abbau der statistisch erfassten Arbeitslosigkeit wurde vor allem durch folgende Maßnahmen erreicht.

      - 1 Euro Jobs
      - Bürgerarbeit
      - Jobs mit Ergänzenden ALG II

      Ja die statistisch erfasste Arbeitslosigkeit sinkt die Massenarmut steigt. Auch der Trend zum Drehtüreffekt ist bei Niedrigstlohnjobs mit ergänzendem ALG II zu beobachten viele kehren nach wenigen Monaten vom Niedrigstlohnjobs mit ergänzenden ALG II, 1 € Job, Bürgerarbeit in die Arbeitslosigkeit zurück . Ich fürchte Die "Jobmotoren" 1 € Job, Bürgerarbeit, und Leih-Zeitarbeit generieren oft keine existenzsichernde Beschäftigung sondern sie generieren Beschäftigung für ALG II Leistungsbezieher bzw. ALG II Aufstocker.


      In diesen Monat möchte ich den Schwerpunkt auf die Jobmotoren setzen:

      1 Euro Jobs/Bürgerarbeit

      Zitat:

      Nach den vernichtendem Urteil des Bundesrechnungshof, wonach Erwerbslose nur völlig unzureichend betreut werden und es einen massiven Missbrauch von Ein-Euro-Jobs gibt, fordert das Erwerbslosen Forum Deutschland sofortige Konsequenzen. Es könne nicht sein, dass jährlich eine Milliarde Euro Steuergelder für sinnlose Arbeitsgelegenheiten verschwendet werden, während in den Job-Centern zu wenig Personal beschäftigt sei, dass dazu auch viel zu häufig unqualifiziert sei. Es sei verwunderlich, dass auf Seiten der Regierung und großen Koalition so gut wie keine Reaktion geben würde. « Lieber verschwendet man eine Milliarde Euro für völlig sinnlose Ein-Euro-Jobs, um ca. 500.000 Menschen aus der Arbeitslosenstatistik verschwinden zu lassen, als dass man eingesteht, Hartz IV ist völlig gescheitert. Nach wie vor verzeichnen wir 7 Millionen Hartz IV-Bezieher. Soviel zum Aufschwung des Arbeitsmarktes», sagte Martin Behrsing, Sprecher des Erwerbslosen Forum Deutschland.

      http://www.sozialticker.com/hartz-iv-nach-bericht-des-bundes…

      Zeitarbeit/Aufstocker

      Die Zeitarbeit wird als einer der Jobmotoren genannt und gepriesen, leider entstehen in diesen Sektor viele zusätzliche Arbeitsplätze auf der Basis das die Arbeitnehmer zusätzlich ergänzendes ALG II benötigen.

      Zitat:

      IAB-STUDIE

      1,3 Millionen Arbeitnehmer beziehen zusätzlich Hartz IV
      Wenn der Lohn zum Leben nicht reicht: 1,33 Millionen Menschen in Deutschland müssen ihr Gehalt mit Hartz-IV-Mitteln aufstocken - das sind über eine halbe Million mehr als noch vor zwei Jahren. Das zeigt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarktforschung.

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,518622,00.html

      Dazu eine Verdi –Übersicht

      Aufstocker

      Zitat:

      Es ist traurig, aber wahr: Viele Beschäftigte können von ihrem Arbeitseinkommen nicht den eigenen Lebensunterhalt bestreiten und brauchen deshalb Zuschüsse des Staates. Anspruch auf Arbeitslosengeld II haben nicht nur Hartz-IV-Empfänger/-innen. Wer ein sehr geringes Einkommen bezieht, kann es durch Alg II aufstocken.
      Wenn der Lebensunterhalt nicht allein durch Arbeitslosengeld I oder Einkommen bestritten werden kann, können Leistungen der Grundsicherung nach dem SGB II (erwerbsfähige Personen) oder SGB XII (nicht erwerbsfähige Personen) beantragt werden. Einkommen wird dabei im Rahmen des § 11 SGB II auf den Bedarf angerechnet.
      Die Zahl dieser so genannten Aufstocker hat in letzter Zeit stark zugenommen. Zuletzt waren bereits mehr als 21 Prozent aller Alg-II-Empfänger/-innen erwerbstätig!
      ….
      Diese Entwicklung ist ein gesellschaftlicher Skandal: Während sich in der Großen Koalition die Union massiv gegen die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns stemmt, subventioniert gleichzeitig der Staat in der boomenden deutschen Volkswirtschaft Armutslöhne zu Lasten der öffentlichen Haushalte, zu Gunsten der Wirtschaft.
      Es ist nicht länger hinzunehmen, dass Unternehmen Hartz IV zum Zwecke von Lohndumping missbrauchen. Hier muss dringend gehandelt werden. Lohndumping auf Kosten des Staates und der Steuerzahler muss beendet werden. Wir brauchen auch in Deutschland endlich einen flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn!

      http://www.verdi-bub.de/standpunkte/archiv/aufstocker/

      Geldidee Artikel aus Heft 06/2008

      Zitat:
      Lohn plus Hartz IV
      … Damit mussten bereits ein Viertel aller Hartz-IV-Bezieher trotz Arbeit aufstockende Leistungen der ARGEn in Anspruch nehmen – nach der offiziellen Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA).

      Viele scheuen den Antrag

      Die Experten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der BA wissen aber, „dass ein erheblicher Teil der nominell Anspruchsberechtigten keinen Antrag auf ergänzendes ALG II stellt“.


      Darauf weist auch der DGB-Arbeitsmarktexperte Wilhelm Adamy hin: „Aus Studien ist bekannt, dass viele aus Scham oder Unwissenheit die ihnen zustehenden Leistungen nicht in Anspruch nehmen.“ Die Zahl der verdeckten Armen unter den Erwerbstätigen „dürfte an die Zahl der registrierten Aufstocker heranreichen“, schätzt Adamy. …


      http://www.geldidee.de/index.php?ren=artikel&news_id=1653&pa…

      Einmal Niedriglohn-Job, immer Niedriglohn-Job - Die meisten Niedriglöhner schaffen den beruflichen und sozialen Aufstieg nicht. Im Gegenteil, viele Arbeitnehmer in diesem Lohnsegment sind sogar in vielen Fällen bereits ein Jahr nach Jobantritt wieder arbeitslos.
      http://www.welt.de/politik/article1755752/Einmal_Niedriglohn…


      Deutschland – das Spitzenland der Billigjobber - In einem Vergleich zwischen fünf Ländern sticht Deutschland heraus: Jeder fünfte Arbeitnehmer ist als Niedriglöhner beschäftigt. Der durchschnittliche Lohn liegt im Westen unter sieben Euro, in Ostdeutschland noch deutlich darunter. Armut bedeutet das noch lange nicht – meinen Arbeitgeber. … Demnach stieg der Niedriglohnanteil stieg von 1995 bis 2006 um gut 43 Prozent auf rund 6,5 Millionen Beschäftigte.
      http://www.welt.de/wirtschaft/article1916351/Deutschland__da…

      Zitat:

      Jeder Fünfte arbeitet für Niedriglohn
      6,5 Millionen Menschen arbeiten in Deutschland für wenig Geld, das sind 22 Prozent aller abhängig Beschäftigten. Im internationalen Vergleich hat Deutschland inzwischen einen hohen Anteil von Niedriglöhnen.

      So werden Bruttostundenlöhne bezeichnet, die unterhalb von zwei Dritteln des mittleren Stundenlohns liegen. 2006 lag diese Schwelle bei 9,61 Euro in Westdeutschland und 6,81 Euro in Ostdeutschland. Im Durchschnitt haben Niedriglohnbeschäftigte im Westen 7,12 Euro brutto und im Osten 5,43 Euro erhalten. Teilzeit- und Minijobs machen mit knapp 54 Prozent inzwischen mehr als die Hälfte der Niedriglohnbeschäftigung aus, der Anteil der Minijobs hat sich zwischen 1995 und 2006 von 15 auf 29,7 Prozent fast verdoppelt.

      Quelle: Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen. Auswertung auf Grundlage der Daten des sozio-ökonomischen Panels (SOEP) von 2006.

      http://www.iaq.uni-due.de/iaq-report/2008/report2008-01.pdf

      Armut

      3. Armutsbericht vom 19. Mai 2008 (415 Seiten - 1,53 MB pdf.datei)
      http://www.axel-troost.de/serveDocument.php?id=704&file=7/3/…

      Zitat:

      Tafeln brauchen mehr Lebensmittelspenden

      Es gibt immer mehr Bedürftige für Lebensmittelspenden. Die wachsende Armut in Deutschland bringt die Tafeln zunehmend in Bedrängnis. Diesen Trend bestätigte die Sprecherin des Bundesverbandes Deutsche Tafel, Anke Assig. Vor allem in ländlichen Regionen und strukturschwachen Gebieten werde es zunehmend schwierig, Spenden für die Tafeln zu generieren, sagte sie. Bundesweit versorgen die Einrichtungen rund 800 000 Menschen.

      http://newsticker.welt.de/index.php?channel=ham&module=dpa&i…


      Erstellt von Sybilla am 31.07.08 11 Uhr 00
      Jeder darf diesen Bericht unter Hinweis auf die Autorin frei verwenden.
      Avatar
      schrieb am 31.07.08 22:39:00
      Beitrag Nr. 2 ()
      Dazu eine Verdi –Übersicht

      :laugh:

      Verdi ist doch die Gewerkschaft, die die Angestellten der Krankenkassen vertritt und gleichzeitig den Vorsitz im Verband der Gesetzlichen Krankenversicherungen inne hat.

      Wettbewerb? Fusionen oder sogar die eine oder andere Insolvenz einer Krankenkasse? Fehlanzeige!
      Stattdessen der gleiche Beitrag bei allen Krankenkassen.
      50% bis 60% der Krankenkassenangestellten sind überflüssig, kosten nur Geld und machen Arbeit künstlich teuer.

      Überall nennt man soetwas MAFIA, nur Deutschland nennt man es Sozialversicherung.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 03.08.08 10:20:16
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.627.199 von Sybilla am 31.07.08 22:07:42Hi,

      es ist sehr schade, dass Deine Ausarbeitungen zu den Arbeitsmarktdaten so wenig Aufmerksamkeit findet. Du führst so eine Art Schattenstatistik, ähnlich wie in den USA mit den SGS (Shadow Government Statistics).
      Die USA führt 6 Arbeitslosensstatistiken von U1, U2 bis U6. Diese Quote von 5,7% ist ein Witz bzw. Volksverdummung pur. Die 5,7% wurde der U3 entnommen; selbstverständlich zu Propagandazwecken um die Muppets zu beruhigen. U6 ist die statistische Größe, die vielleicht halbwegs der Realität nahekommt. Und hier liegt man bei 10,3%. Aber selbst diese Zahl ist mehr Mythologie als Realität.
      Das SGS errechnet eine Arbeitslsoenquote von 14,3% und das zeigt das "wahre Amerika".

      Flash Update August 1st, 2008
      • July Payrolls Sink Year-to-Year • Broad Unemployment Rate Surges to 10.3% from 9.9% (SGS 14.3%) • Concurrent Seasonal Factor Bias Flips More ...
      Quelle: SGS (Shadow Government Statistics)


      Leider ist bei uns nicht viel besser mit den Statistikfälschungen. Die Arbeitslosenquote beträgt soundsoviel und das wars dann mehr oder weniger. Meinen Glückwunsch zu dieser Analyse liebe Milliardärspresse. Auftrag erfüllt!
      Deutschland kann man mit der Generation Reich und/oder Doof mit der notwendigen Political Correctness gleichsetzen. Verblödet, desillusioniert und mit dem System arrangiert (oder eine Mischung allen 3) haben die Eliten ein leichtes Spiel.

      Im letzten Abschnitt sprichts Du einen wunden Punkt an, die Tafeln, die immer mehr auf Lebensmittelspenden angewiesen sind.
      Ich habe einen interessanten Beitrag Bei Freitag31 gefunden.
      Hier der Link dazu:

      http://www.freitag.de/2008/31/08310301.php

      Der Ausblick auf die nächsten Monate dürfte sehr düster sein. Da die Konjunkturaussichten global allesamt negativ sind, könnte das Heer der Leiharbeiter über einen kurzen Zeitraum zu Arbeitslosen mutieren. Leiharbeit ist nichts anderes als Lohndumping. Für Arbeitgeber optimal. Aber auch normale Arbeitsverhältnisse werden zunehmend bedroht. Ich nenne hier nur Banken, Assekuranz, Automobilbranche und last but not least der Maschinenbau. Dieses Segment wird sich aber erst in 2009 bemerkbar machen. Denn China benötigt keinen Maschinenbau mehr, denn die USA fällt ja bekanntlich als Abnehmer aus. Also muss sich China auf einen Binnenmarkt konzentrieren. Benötigen die unsere Maschinen?

      Wie bereits erwähnt, die Resonanz Deiner Ausarbeitung ist, was dieses Forum betrifft, sehr enttäuschend.
      Ich lese Deine Ausarbeitungen und finde sie aufschlussreich und spannend.
      Vielen Dank dafür und einen schönen Sonntag
      Avatar
      schrieb am 03.08.08 11:50:58
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.627.199 von Sybilla am 31.07.08 22:07:426,5 Millionen Menschen arbeiten in Deutschland für wenig Geld
      Im Durchschnitt haben Niedriglohnbeschäftigte im Westen 7,12 Euro brutto und im Osten 5,43 Euro erhalten

      Ich frag mich immer wie sowas überhaupt sein kann. Bei Daimler,VW..usw hat ein Fliessbandarbeiter(kein Schulabschluss oder Ausbildung dafür erforderlich) seine 21 Euro/Stunde.
      Avatar
      schrieb am 03.08.08 13:40:54
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.637.740 von koalabaer25 am 03.08.08 10:20:16Ja die Resonanz könnte größer sein aber wenn jeder die Details der Statistik nur an einen anderen weiter gibt erhöht sich die Resonanz um ein vielfaches. Solange viele Medien von den Neoliberalen beherrscht und kontrolliert werden, werden diese gleich klingend den Erfolg der neoliberalen Politik verkünden solange bleibt die Aufklärung der Maßen ein mühsames Vorhaben.

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      Avatar
      schrieb am 03.08.08 14:05:55
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.637.959 von sky7H am 03.08.08 11:50:58Verliert jemand in Deutschland seinen Job, so wird er nach 6 Monaten gezwungen jeden Job zu jedem Lohn anzunehmen. Für viele heißt arbeitslos zu werden, sich auf den Weg nach "unten" zu begeben.

      Von diesen 6,5 Mio. Menschen die in Deutschland für wenig Geld arbeiten dürfte die Mehrheit unter dem Existenzminimum verdienen, d. h. sie werden von allen Steuerzahlern alimentiert.

      Diese Zahlen interessieren niemanden, Hauptsache die Arbeitslosigkeit sinkt, dass damit auch das Lohnniveau sinkt, ist für die Betroffenen eine Katastrophe, für die Sozialkassen eine Katastrophe, für die deutsche Wirtschaft aber sehr lukrativ.

      Über kurz oder lang wird sich das Blatt wieder wenden, auf Dauer wird es sich z. B. nicht mehr lohnen in China oder Indien produzieren zu lassen, denn die hohen Transportkosten werden durch die Billiglöhne nicht mehr aufgefangen werden können. Die gestiegenen Benzinpreise werden die Globalisierung in ihre Schranken verweisen :D


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