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    Dax Aktien Strategie der Woche, 12.05.2002 - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 12.05.02 16:54:32 von
    neuester Beitrag 12.05.02 21:07:34 von
    Beiträge: 4
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      schrieb am 12.05.02 16:54:32
      Beitrag Nr. 1 ()
      Grafiken zu den Texten sind unter http://www.bullchart.de/dax/dax-eingang.php oder http://www.GernotDaum.de/Dax/Index.htm zu finden.

      Liste der Einstufungen:
      Aktien Kaufempfehlungen: AdidasSalomon, Allianz, BASF, Bayer, BMW, DaimlerChrysler, Degussa, DeutscheBank, Henkel, Hypovereinsbank, Schering, ThyssenKrupp
      Empfehlungen für Short Positionen (Puts): Telekom, Epcos, Infineon, MLP, SAP
      Auf Signal achten: Commerzbank, EON, Metro, RWE
      Nur kurzfristige Empfehlungen oder keine Empfehlung: Dax, Post, Fresenius, Linde, Lufthansa, MAN, MünchenerRück, DowJones, Preussag, Siemens, VW


      Highlights:
      Es war eine Woche nach meinem Geschmack: Die neuen Short Kandidaten haben in einer "Bären Markt Rallye" hervorragende Einstiegsgelegenheiten gegeben (insbesondere bei Infineon war das Timing fast lehrbuchreif), währen einige meine Kaufempfehlungen sich recht gut entwickeln konnten. Wir befinden uns zur Zeit ein einem partiellen Bärenmarkt, der vor allem die Technologie Werte und andere überbewertete Aktien (wie der Dax Wert MLP) aus Blase um die Jahrtausendwende betrifft. Das ist ein absolut notwendiger Bereinigungsprozess, der früher oder später hat kommen müssen, und der die Basis für einen neuen Aufschwung legt. Das Schöne dabei ist, daß es gleichzeitig auf der "Long Seite" bereits Gewinnmöglichkeiten gibt, da das freiwerdende Kapital natürlich neue Anlagemöglichkeiten sucht. Hinzu kommt eine langsam in Gang kommende Umleitung globaler Kapitalströme weg von der USA, wovon nebst Asien auch Europa profitiert.

      Sehr bemerkenswert ist, dass zum gleichen Zeitpunkt eine Dax Aktie (nämlich BMW) nahe ihrem "All Time High" steht und eine andere (nämlich die Telekom) an ihrem "All Time Low". Es ist extrem selten, daß zwei solch gegensätzlichen Extreme in einem Markt zu einem Zeitpunkt auftreten (abgesehen von Nebenwerten, aber bei den beiden genannten Dax Werten handelt sich schließlich um "Blue Chips"). Das zeigt, dass zur Zeit ein Neubewertungsprozess im Gange ist, der sehr stark zwischen den Einzelaktien differenziert. Um so wichtiger ist momentan die Analyse der Einzelaktien im Verhältnis zur Index- oder Gesamtmarktanalyse.

      Die Lufthansa wurde wie befürchtet ausgestoppt und SAP und MLP (die beiden größten Dax Gewinner des letzten Jahrzehntes) haben neue Verkaufsignale gegeben.

      Mein Musterdepot, ich traue es mich fast kaum zu schreiben, hat in dieser Woche wieder 3% zugelegt. Der Gewinn seit Jahresanfang liegt damit bei 34%. Das ist gegenüber dem Dax, der seitdem 5% verloren hat, ein Vorsprung von 39%. Zudem steht das Musterdepot (vorübergehend) auf dem 1.Rang aller kurzfristigen Musterdepots des Aktienboard. Aber es werden sicher auch wieder schlechtere Wochen kommen. Kommentare zu den Dispositionen und der Strategie des Musterdepots sowie die Auflistung aller (auch der nicht gehandelten) Signale stelle ich in einem vorläufig noch kostenlosen Newsletter zusammen. Wer den Newsletter beziehen möchten, der kann sich durch ein Mail an

      Mail@StatistikFuchs.de

      in den Verteiler aufnehmen lassen.

      Alle Transaktionen des Musterdepots und der aktuelle Stand können unter dem folgenden Link nachvollzogen werden:

      http://www.aktienboard.com/bullish/musterdepot.php?s=&action…

      Die Auswahl in diesem Depot ist die Darstellung einer persönlichen Meinung und keine Handlungsaufforderung.


      1.) Kauf Empfehlungen

      AdidasSalomon: Weiterhin erfreulich entwickelt sich diese Kaufempfehlung. Das erste Kursziel bei 84,65 ist fast schon erreicht. Nach Überwindung des hier liegenden Widerstandes wäre der Weg bis 103 frei. Der Stop liegt bei 76.

      Allianz: Diese Aktie hat zur Zeit große Schwierigkeiten mit dem langfristige Abwärtstrend, der durch das Kaufsignal nur sehr schwach gebrochen worden war, und der momentan bei 275 verläuft. Dadurch ist sie wieder auf das Stopkursniveau von 252 zurückgefallen, daher in den nächsten Tagen den Stop beobachten, und nach Unterschreiten auf Schlusskursbasis die Position verkaufen !

      BASF: Wie ein Boxer war die Aktie nun schon zweimal "angezählt" (d.h. Tagestief unter dem Stop bei 45), und ist 2 mal wieder aufgestanden (Schlusskurs über dem Stop). Das Kursziel ist das ATH bei 52,40, den Stop aber weiterhin unbedingt beachten.

      Bayer: Das erste Kursziel für diese Aktie ist 43, das nächste 46. Der Stop liegt bei 34, und kann beim nächsten klaren Kursanstieg nachgezogen werden.

      BMW: Die Aktie steht wieder kurz vor ihrem ATH, und hat damit das höchste kurzfristige Potenzial aller Dax Aktien. Welch ein Unterschied zur Telekom, die gerade ein neues ATL gemacht hat ! Der Stopkurs zur Gewinnsicherung liegt bei 42,50. Das nächste nach Erreichen eines neuen ATH Kursziel ist 50, es kann aber auch deutlich mehr werden.

      DaimlerChrysler: Die Aktie hält sich oberhalb ihres Unterstützungsbereiches bei 50/51 und sollte nun langsam wieder einen klaren Aufwärtsschub machen. Vielleicht wird sie ja von einem neuen ATH bei BMW "mitgezogen". Das erste mittelfristige Kursziel liegt bei 58, allerdings kann nach Überwinden dieses starken Widerstands ein langer Trend zu Kursen über 100 Euro führen. Langfristige prozyklisch orientierte Anleger, die eher in Monaten denken als in Tagen und Wochen, sollten erst über 58 einsteigen. Der Stop liegt bei 46.

      Degussa: Hier war es Ende April zu einem sehr stärkeren Rückschlag gekommen, der sich bis dato als Einstiegsgelegenheit darstellt. Technisch gesehen wird momentan nur die überverkaufte Situation "abgebaut". Das erste Kursziel ist 39,35, der Stop liegt bei 32,50.

      DeutscheBank: Für die Gesamtmarktentwicklung etwas überraschend hatte diese Aktie in der Vorwoche ein Kaufsignal gegeben. Normalerweise ist die Korrelation der Deutschen Bank mit dem Dax recht hoch. Um so höhere Bedeutung hat dann aber eine der selten auftretenden Divergenzen. Langer Rede kurzer Sinn: Die Aktie ist ein solider Kaufkandidat. Der Stop liegt bei 62,25. Das erste Kursziel ist ein bei 82 liegender Widerstand, das nächste Ziel wäre dann schon über 90.

      Henkel: Die Aktie hatte am Montag ihr erstes Kursziel bei 75 erreicht. Wer, weil er z.B. Day Trader ist, und das "Swing Trading" liebt, hier einen Teil der Position verkauft hatte, kann knapp unter dem aktuellen Kursniveau wieder zurückkaufen. Das nächste Kursziel liegt nun bei 77,20 und der Stop bei 69,40.

      Hypovereinsbank: Dieser Kaufkandidat hat momentan Probleme mit seinem langfristigen Abwärtstrend, der knapp über 38 verläuft. Wird dieser überwunden, kann (spätestens bei einem Anstieg über 40) die Position prozyklisch aufgestockt werden. Die in letzter Zeit angegebene "bull flag" verliert allerdings an potenzieller Wirksamkeit.

      Schering: Vor allem auch wegen des langfristigen Charts ist die Aktie eine klare Kaufempfehlung und hat sich (wieder mal) in einer Marktschwäche gut gehalten. Bei einem Anstieg über 69,30 kann man die Position prozyklisch vergrößern Der Stop zur Gewinnsicherung liegt bei 64 nach. Das erste Kursziel ist das ATH bei 74,60.

      ThyssenKrupp: Ebenso wie BASF schafft es diese Aktie immer wieder, knapp über ihrem Stop zu schließen, der bei 16,60 liegt. Damit ergibt sich hier keine Änderung, aber es gilt weiterhin, auf den Stop zu achten. Nach Unterschreitung auf Schlusskursbasis sollte man ohne zu Zögern verkaufen. Hält der Stop hingegen, liegt das nächste Kursziel bei 20,50.


      2.) Verkauf Empfehlungen

      Telekom: Wer seinen Einstieg nicht gerade auf den Ausbruchpunkt bei 14,35 gelegt hat (was möglich und sinnvoll gewesen wäre), konnte in dieser Woche eine Put Position aufbauen, die auch sogleich gut in den Gewinnbereich gelaufen ist. Den Stop ziehe ich, da die Erholung bereits wieder zu Ende ist und ein neues ATL markiert wurde, auf 15 nach. Als Kursziel betrachte ich den einstelligen Bereich, wobei ein genaues "Treffen" des Tiefstkurses allerdings schwer bis unmöglich sein dürfte. Nicht schlecht wäre vielleicht ein Verkauf der Puts kurz nach der Hauptversammlung, da danach zumindest die Volatilität sinken wird, was den Optionspreis auch nach unten drückt. Wenn es optimal läuft, endet die Hauptversammlung mit einem Ausverkauf der Aktie. Allerdings besteht auch die "Gefahr", dass es z.B. bei einem Austausch im Management zu einer scharfen Rallye kommt. Das wäre psychologisch wie ein Trainerwechsel bei einem auf einem Abstiegsplatz stehenden Fußballverein. Insgesamt ist das Timing bei Short Positionen immer schwerer als bei Long Positionen.

      Epcos: Ich hatte hier 43,70 als Schwelle für ein Verkaufsignal angegeben, und zum Aufbau einer Put Position das Abwarten eine Erholung empfohlen. Diese Erholung war diese Woche erfolgt, alle daran Interessierten sollten ihre Puts jetzt haben. Als Stopkurs setze ich zunächst 49 fest.

      Infineon: Bei dieser Aktie sollte der Einstieg in eine Put Position fast exakt gelungen sein, da sie fast genau an ihren Signalpunkt bei 20 zurückgekehrt war, und dann wieder nach unten gedreht hat. Ich selbst habe mich kurzfristig statt zum Kauf von Puts zum Verkauf von Calls entschlossen (auch eine "Bärenstrategie"). Auf diese Weise profitiere ich (bei erhöhtem Risiko) zusätzlich von einer möglicherweise in den nächsten Wochen zurückgehenden Volatilität. Der Stop liegt bei 22,50, das erste Kursziel ist das Tief von Ende Oktober bei 15,73. Wenn es gut läuft, lasse ich die verkauften Calls natürlich auslaufen und kassiere die volle Prämie. Das ist wie der Verkauf von Versicherungen

      MLP: Diese Aktie hat ein neues Jahrestief gemacht, und damit ein Verkaufsignal gegeben. Da sie überverkauft ist, sollte man für den Aufbau einer Put Position eine Erholung abwarten. Die Aktie war von 1991 bis 2000 von 1,51 bis auf 173 gestiegen. Damit ist das theoretische Abwärtspotenzial recht hoch, auch wenn sie nicht zu einer zweiten Telekom werden muss. Das erste Kursziel ist das September Tief bei 49,60, einen Stop kann man leider zunächst nur relativ weit entfernt bei 72 legen. Damit ist die Chance/Risiko Relation für die Short Position nicht sehr gut.

      SAP: Diese Aktie war am Dienstag unter 130 gefallen, und hatte damit ein Verkaufsignal ausgelöst. Bereits am Mittwoch gab es dann eine Gelegenheit zum Aufbau einer Put Position. Den Stopkurs lege ich bei 145 fest, das erste Kursziel ist 110, danach 100.


      3.) Vor mittelfristigen Signalen

      Commerzbank: Die Aktie befindet sich in einer Bodenbildungs-Phase, und bildet zur Zeit ein langes Dreieck aus. Ein Anstieg über 21,50 würde zu einem interessanten Kaufsignal führen, da dann wegen des steilen Absturzes im letzten September bis 25 fast kein Widerstand mehr bestünde.

      EON: Diese Aktie befindet sich weiter im Seitwärtstrend. Ein Fall unter 55 würde nun zu einem Verkaufsignal führen, ein Anstieg über 60 zu einem Kaufsignal. Nach einem so langen Seitwärtstrend rücken die Schwellen für Kauf- und Verkaufsignale automatisch zusammen, und bei einem Ausbruch kann die Volatilität dann regelrecht explodieren.

      Metro: Die Aktie tendiert seitwärts / abwärts. Man sollte diese Aktie daher meiden oder Optionen schreiben. Auf aktuellem Niveau können Puts verkauft werden, wobei man sich jedoch einen knappen Stop bei 35,20 oder bis zu einem Euro tiefer setzen sollte. Denn ein Fall unter diesen Bereich wäre zugleich ein Verkaufsignal. Solche Operationen sind eher etwas für Day Trader.

      RWE: Ich warte bei dieser Aktie auf einen Ausbruch in die ein oder andere Richtung, wobei über 45 ein Kaufsignal und unter 40 ein Verkaufsignal erfolgen würde. Nach einem solchen Ausbruch kann es zu einer Beschleunigung in die Ausbruchrichtung kommen.


      4.) Nur für kurzfristige Trades (1 Tag - 3 Wochen)

      Dax: Da die Einzelaktien des Dax extrem unterschiedliche tendieren, ist der Index momentan nur begrenzt aussagefähig. Der Trend lässt sich am ehesten noch mit seitwärts / leicht abwärts charakterisieren. Wenn, was zu befürchten ist, die US amerikanischen Indizes wieder auf ihre September Tiefs zurückfallen, wird der Dax auf 4500 zurückgehen. Damit hätte er sich aber relativ zu den US Vorgaben immer noch gut gehalten, da das eigene September tief bei 3500 lag. Der Index Rückgang wird dabei wahrscheinlich hauptsächlich durch die Technologie Werte (Telekom, Infineon, Epcos, Siemens, SAP) ausgelöst werden. Andere Dax Werte könnten sich dem Rückgang durchaus entziehen (z.B. Adidas, BMW, Degussa, Henkel), hier sollte man die Gewinne laufen lassen.

      Post: Die Aktie trendiert seitwärts in einem Trading Bereich, der zwischen 14,50 und 17,50 liegt. Ich hatte in den letzten beiden Wochen den Verkauf von Puts empfohlen. Diese sollte man mit einem Stop bei 14,50 versehen und ansonsten "aussitzen" und die Prämie kassieren.

      Fresenius: Die Aktie befindet sich in einer Bodenbildungsphase, welche sich noch eine Zeitlang hinziehen könnte. Momentan gibt es daher keinen Handlungsbedarf.

      Linde: Die Aktie war unter den Gewinnsicherungs- Stop bei 53,60 gefallen, und ist jetzt in einem Seitwärtstrend. Erst ein neues Jahreshoch (ein Kurs über 57.12) wäre jetzt wieder ein Kaufsignal.

      Lufthansa: Die Aktie hat die Nackenlinie einer etwas deformierten umgekehrten S-K-S Formation durchbrochen, die bei 16,50 verläuft, und wurde dabei gleichzeitig als Kaufkandidat ausgestoppt. Ein Verkaufsignal sehe ich allerdings nicht darin, die Schwelle für ein Verkaufsignal liegt bei 14,30. Der Trend ist jetzt seitwärts.

      MAN: Die Aktie befindet sich in einem Seitwärtstrend. Erst ein neues Jahreshoch (über 29,96 auf Schlusskursbasis) wäre ein neues Kaufsignal.

      MünchenerRück: Der Chart dieser Aktie zeigt einen hartnäckigen Abwärtstrend mit mittlerweile schon 4 "Stützpunkten", der nur sehr schwer zu überwinden sein dürfte, und momentan etwa bei 293 verläuft. Bei einem Fall unter 255 würde ein Verkaufsignal (Signal zum Kauf von Puts) entstehen.

      DowJones: Nachdem dieser Welt Leit-Index die wichtige Unterstützung bei 10174 durchbrochen hatte, ist der Trend nun klar nach unten gerichtet. In dieser Woche kam es zu einem zweiten "Pull Back" an den gebrochenen Aufwärtstrend, wovon der Index jedoch wieder abgeprallt ist. Das nächste Kursziel liegt bei 9550. Diese Vorgabe ist prinzipiell negativ für den Dax, wobei sich der Dax (und andere europäische und asiatische Indizes) aber in letzter Zeit etwas von den US Vorgaben hat lösen können.

      Preussag: Die Aktie tendiert seitwärts / leicht abwärts. Damit sollte man eher auf ein Verkaufsignal achten, welches bei einem Fall unter 26,80 erfolgen würde.

      Siemens: Unter den Technologie werten ist Siemens zur Zeit der "Einäugige unter den Blinden". Das Chart Bild ist neutral, der Kurs befindet sich an der 30 Wochen Linie. Mehr kann man von einer Technologie Aktie momentan nicht erwarten. Mittelfristige Trendfolge Signale sind momentan nicht in Aussicht und auch eine kurzfristige Dynamik ist nicht zu erwarten. Allenfalls kann es zu einem scharfen Einbruch bei einem Fall unter die 62,50 kommen. Ich würde (wegen der Technologie Schwäche) hier momentan keine Long Position haben wollen, auch nicht als Langfristanleger.

      VW: Die Aktie war kürzlich ausgestoppt worden, und befindet sich damit nur noch im Seitwärtstrend. Neue Signale sind zur Zeit nicht zu sehen sondern erst bei einem Anstieg über 62 (kauf) oder bei einem Fall unter 48 (Verkauf).



      ________________________________________________________________________________________________________________________
      Der vorausgehende Text enthält Strategien für DAX Aktien, die aus der Analyse von Charts entwickelt wurden. Die Grundstrategie hinter den Überlegungen ist dabei die "Trendfolge". Für die gegebenen Kauf- bzw. Verkaufsempfehlungen kann keinerlei Haftung übernommen werden. Der Kauf von Aktien und Derivaten beinhaltet ein hohes Risiko. Die angegebenen Stopkurse dienen zwar zur Risikokontrolle. Es kann aber nicht garantiert werden, daß diese Kurse unter tatsächlichen Marktumständen auch erzielt werden können. Die Vergangenheit hat gezeigt, daß es in Einzelfällen zu wesentlich schlechteren Ausführungen kommen kann. Der Leser sollte sich vor Befolgen einer Empfehlung immer ein eigenes Urteil unter Hinzuziehung weiterer Informationsquellen bilden, und sich eine für seine persönlichen Verhältnisse passende Strategie zum Umgang mit dem enthaltenen Risiko zurechtlegen.

      Erläuterungen:

      1.) Begriffe

      - Long: Kaufen
      - Short: Verkaufen
      - Call: Kaufoption, Kaufoptionsschein
      - Put: Verkaufsoption, Verkaufsoptionsschein
      - Option, Derivat: Überbegriffe für Call und Put
      - ATH: All Time High (Allzeit Höchstkurs)
      - ATL: All Time Low (niedrigster jemals erreichter Kurs)
      - Hausse: Mittelfristig anhaltender Kursanstieg
      - Baisse: Mittelfristig anhaltender Kursverfall
      - GD-nnn (z.B GD-100): Gleitende Durchschnittslinie aus dem Mittelwert der Kurse der jeweils letzten nnn Tage.
      - Oszillatoren: Eine Gruppe von Indikatoren für Seitwärtstrends
      - oszillieren: regelmäßiges Hin- und Herschwanken von Aktienkursen
      - ADX: Indikator, der die Trendstärke eine Aktie oder eines Indexes mißt
      - prozyklisch: In Richtung des Trends handelnd. Ein Kauf erfolgt direkt nach einem Ausbruch nach oben, ein Verkauf nach einem Ausbruch nach unten. Zu diesem Zeitpunkt laufen kurz- und langfristiger Trend in die gleiche Richtung. Die Trefferquote bei probzyklischem Handeln ist höher als bei antizyklischem Handeln, die Einstiegskurse sind allerdings ungünstiger.
      - antizyklisch: Gegen den (kurzfristigen) Trend handelnd, allerdings in Richtung des langfristigen Trends. Ein Kauf erfolgt nach einem Kursrückgang gegen einen steigenden Trend, ein Verkauf nach einem Kursanstieg gegen einen fallenden Trend. Zu diesem Zeitpunkt laufen kurz- und langfristiger Trend also in verschiedene Richtungen. Die Einstiegskurse bei antizyklischem Handeln sind besser als bei probzyklischem Handeln, die Trefferquote ist allerdings niedriger.

      2.) Sonstiges

      "Short Aktien" (Leerverkauf von Aktien): Gibt es in Deutschland nach meinem Wissen nicht, zumindest nicht für Kleinanleger. Aber alle Aktien, die unter "Short Aktien" und "Long Put" stehen, die sich in einem Depot befinden, sollten aus charttechnischer Sicht verkauft werden.

      "Short Put", "Short Call": Stillhalterstrategien, die prinzipiell für die Aktien geeignet sind, die oben unter "Nur für Kurzfristige Trades" eingestuft werden. Wegen hoher "Margin" Anforderungen sind solche Strategien jedoch für Kleinanleger meist nicht möglich. Margin heißt "Sicherheit", und meint meist ein zu hinterlegender Geldbetrag. Eine Ausnahme bilden die sogenannten "exotischen" Optionen, für die jedoch oft überhöhte Gebühren verlangt werden. Weiterhin müssen bei diesen Strategien Analysen der Volatilität (d.h. der durchschnittlichen Schwankungsbreite der Aktien) angestellt werden, was ich hier nicht tue.

      "Long Call" und "Long Put" erwartet eine signifikante Bewegung in den nächsten 1-2 Monaten aus charttechnischer Sicht (d.h es fließen keine Überlegungen zur Volatilität ein).

      Statt der Strategie "Long Call", kann immer auch die Strategie "Long Aktien" angewendet werden, wenn die Verwendung von Optionen nicht gewünscht ist. Umgekehrt ist die Strategie "Long Aktien" nicht automatisch auch als "Long Call" geeignet. Bei "Long Aktien" wird ein langfristiger Kursanstieg erwartet, der eventuell erst nach Verfall der Option einsetzen kann.

      "Trendfolge": Weithin akzeptierte Strategie an den Finanzmärkten. Die Trendfolge geht von der Annahme aus, das es zu einem beliebigen Zeitpunkt wahrscheinlicher ist, daß ein bestehender Trend sich fortsetzt, als daß er aufhört oder sich umkehrt.

      "Stop Kurs": Kurs, bei dem eine Position ohne zu Zögern aufgelöst wird. Strategie zur Verlustbegrenzung und damit zur Erhaltung des Kapitals für bessere Investment Chancen. Das Erreichen eines Stop Kurses bedeutet in der Regel, daß ein zuvor angenommener Trend nicht mehr existiert, und steht damit auch in unmittelbarem Zusammenhang mit der Trendfolge Strategie.

      "Kurzfristiger Stop Kurs": Ein Kurzfristiger Stoppkurs gilt als ausgelöst, wenn der
      Kurs intraday unter (bzw. bei Short Kandidaten über) dem genannten Kurs gelegen hat. Ein kurzfristiger Trader geht aber auch eine ausgestoppte Position erneut ein, wenn die weitere Entwicklung dies nahe legt.

      "Mittelfristiger Stop Kurs": Ein mittelfristiger Stoppkurs gilt als ausgelöst, wenn der Schlusskurs unter (bzw. bei Short Kandidaten über) dem genannten Kurs gelegen hat. Nicht näher klassifizierte Stoppkurse sind als mittelfristige Stopkurse zu betrachten.

      "Langfristiger Stop Kurs": Ein langfristiger Stoppkurs gilt als ausgelöst, wenn der Schlusskurs eine ganze Börsenwoche (von Montag bis Freitag) unter (bzw. bei Short Kandidaten über) dem genannten Kurs gelegen hat. Diese Handhabung ist auch für Anleger geeignet, die sich nicht täglich mit der Börse beschäftigen (können).
      Avatar
      schrieb am 12.05.02 17:31:08
      Beitrag Nr. 2 ()
      Leider sind bei deinen Musterdepot keine Gebühren mit eingerechnet. Außerdem hättest du die Aktien im realen Leben nicht zu solchen Kursen bekommen, denn du hast viele Nebenwerte dabei, und kleinere ausländische Gesellschaften, da hättest du an der Börse hohe Spreads gehabt.

      mfg thomtrader
      Avatar
      schrieb am 12.05.02 20:05:21
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hallo Statistikfuchs

      Nach einer sehr langen Boardabstinenz schau ich mal wieder rein.
      Ich hab deine Daxwerte immer gern verfolgt, damals. Ich finde es interessant, das du das hier immer noch machst ;)

      Ich hab mittlerweile eine eigene Seite, leider nur im Abo, mittlerweile, aber auch mit allen Daxwerten.
      Dein Musterdepot sieht gut aus, ich hab es mehr mit den Indices, nur ab und an mal Einzelwerte. Mal eine frage, schau dir doch die Lufthansa mal genauer an, ich hab da ein relativ gutes Sell Signal ab 14€. Der Luftfahrtsector wird in nächster Zeit auch weiter abgeben, ich werd mir da auch mal einen BA put ins Depot legen, dies ab 42,50$, richtig Nachlegen ab 40$ mit einem Ziel bei 34$.

      Ich gehe ausschließlich nach Point&Figure Analyse vor, hier mal ein Beispiel, IBM --->
      http://home.arcor.de/cougar-trader/ibm.htm

      Wie siehst du die? Würde mich mal interessieren. Den DOW seh ich bis ca. 9000, zunächst, allerdings geht das vermutlich nicht ganz so schnell, wie es manche gerne hätten. VW wird bereits ab 52€ Negativ, dies aber halt aus meiner Sicht und nur als Beispiel für die Daxwerte.

      @thomtrader, kann man so nicht sagen mit den Nebenwerten! Und zu den Transaktionskosten, hab ich in meinem Depot auch nicht angegeben, kann man nicht machen, da man nicht weiß, wer wo mit wem zu welchen Konditionen handelt. Ich zieh am Jahresende 2500-3000€ vom Gewinn ab und gut isses.

      viele grüße

      holger
      Avatar
      schrieb am 12.05.02 21:07:34
      Beitrag Nr. 4 ()
      @thomtrader: Neuerdings werden beim Aktienboard auch Gebühren eingerechnet. Aber
      das ist erst seit 2-3 Wochen so. Der Benchmark Dax hat aber auch keine Gebühren,
      und er ist ein Performance Index, d.h., es werden sogar die Dividenden
      Ausschüttungen eingerechnet(beim Aktienboard nicht). Bei den Musterdepot Trades
      lag immer ein tatsächlicher Trade an einer Börse vor, da das Aktienboard die
      Originaldaten überprüft, und keinen Trade akzeptiert, wenn nur ein Tax Kurs (mit
      Null Volumen) vorliegt. Ich habe auch schonmal tagelang nicht verkaufen können,
      weil kein Umsatz vorlag. Ein hoher Spread ist immer auch eine Ineffiziens. Ich
      lege mein Kauflimit oft knapp über das Limit des MM und mein Verkauflimit knapp
      unter dasjenige des MM. Wenn er den Spread dann nicht zusammenzieht, bekomme ich
      oft eine günstige Ausführung. Und wenn er es tut, gibt er damit etwas von seinen
      Informationen preis. Ich ändere mein Limit dann oft auch.

      Aber im Grunde hast Du natürlich recht wenn Du meinst, dass zwischen einem
      virtuellen Depot eun einem Depot mit echtem Geld ein Unterschied besteht. Dieser
      liegt aber eher darin, ob man sich traut, die Trades mit echtem Geld auch zu
      machen. Etwa 80 % der Trades des Musterdepots habe ich auch in einem richtigen
      Depot gemacht. Beim Rest hatte ich ein tieferes Limit gesetzt, und wurde nicht
      bedient. Meist stelle ich dann auch im Musterdpeot wieder glatt, daher kommen
      einige der "Day Trades". Momentan sind aber alle Aktien des Musterdepots auch in
      einem realen Depot.

      @Holger63: Als Short Kandidat würde ich die Lufthansa noch nicht sehen, trotz
      der SKS. Aber sie ist nur knapp unter der 30 Wochen Linie,und da gehe ich nicht
      short. Sonst würde ich zuviel Geld in Seitwärtstrends verlieren. Bei 14,30 ist
      eine starke Unterstützung, darunter würde ich auch ein Verkaufsignal sehen.

      Mit Point & Figure habe ich mich nicht beschäftigt. Ich bevorzuge in letzter
      Zeit eher nummerische Verfahren, auch wenn die nicht so anschaulich sind. Aber
      ich habe den Computer selbst programmiert, was mir das nötige Vertrauen gibt, um
      danach zu traden.

      Gruss Statistikfuchs.


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