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    Peak Oil und die Folgen (Seite 1422)

    eröffnet am 05.05.10 21:10:24 von
    neuester Beitrag 09.05.24 20:49:47 von
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      schrieb am 30.08.10 14:19:47
      Beitrag Nr. 1.084 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.066.987 von Urlaub2 am 30.08.10 13:40:49Was heißt "negativ gepostet"?
      Das sind ganz einfach nachzuvollziehbare Fakten.
      Und was hat Überschuldung mit Hyperinflation zu tun? Wenn die künstlich geschaffene Liquidität nicht in der Realwirtschft ankommt, gibt´s auch keine Hyperinlation. Nicht mal ein Inflatiönchen.

      Und klar: Staaten und Verbraucher, die bis an Oberkante Unterlippe verschuldet sind, werden freilich keine gigantischen Mittel für eine enrgiepolitische Wende zur Verfügung haben. Mit dem EE-Gesetz hat die Poltitik sich schon gewaltig aus der Deckung gewagt, wobei ja die Subventionen für Solar und Wind in erster Linie von den Stromkunden bezahlt werden. Was ich ja auch in Ordnung finde, wenngleich Solar eindeutig übersubventioniert war. Jetzt hat man ein gesundes Maß gefunden.
      Das Desertec-Konsortium hat sich übrigens letzte Woche über die mangelnde Unterstützung seitens der deutschen Politik beklagt.
      Logisch: wenn überall gestrichen wird, dann werden wohl kaum viele Milliarden in ein Projekt mit völlig offenem Ausgang investiert.
      Das ist nicht negativ gepostet, das ist die ganz platte Realität.
      1980 gabt es übrigens die Technologie der Solarthermie schon. Und damals war die Welt des Finanzsystems und der Staatsfinanzen noch in Ordnung. 30 Jahre zu spät, lautet die Diagnose.
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      schrieb am 30.08.10 14:13:38
      Beitrag Nr. 1.083 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.065.150 von smiths74 am 30.08.10 09:48:17Danke für diese detailreichen Ausführungen.

      PS: Freue mich auf Widerlegung, denn ich habe selber keine Lust auf diese Szenario!

      Eine zwingende Widerlegung gibt es wohl nicht. Aber jenseits der fossilen Energien gibt es ja auch die regenerativen. Diese sind bisher nicht in der Lage uns umfassend zu versorgen, da - von der zu niedrigen Gesamtleistung abgesehen - das Thema Mobilität von ihnen nicht abgedeckt wird.

      Wenn brauchbare und auch ökonomisch + reichweitentechnisch konkurrenzfähige E-Cars kämen könnte sich das alles ändern. Praktisch alle Automobilfirmen arbeiten an Elektroautos. Ich bin mir hierbei aber nicht sicher, ob dies wirklich ernstgemeint ist oder nur eine Art ökologischer Ablasshandel. Große Ölfirmen - BP, Total - haben ja auch Sparten alternativer Energien und man kann auch da bezweifeln ob die eine grüne Wende haben wollen.
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      schrieb am 30.08.10 14:12:10
      Beitrag Nr. 1.082 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.066.987 von Urlaub2 am 30.08.10 13:40:49Wer redet denn von Inflation? Die hätten gerne Inflation!!! Meiner bescheidenen Meinung nach ist Deflation das Problem, nicht Inflation! In einer überschuldeten Ökonomie ist es quasi unmöglich Inflation zu erzeugen, da bei steigenden Zinsen, SOFORT viele Wirtschaftsteilnehmer schlicht pleite sind, was einen stark deflationären Impact hat. Hier was schönes von Fredmund Malik zu diesem Thema:

      1. Am Konsumentenpreisindex erkennt man Deflation erst spät. Früh genug erkennt man sie jedoch an den Sachwertpreisen: Aktien, Immobilien, Rohstoffe, Edelmetalle. Wer also mit Konsumentenpreisen, d. h. der üblichen Inflationsrate argumentiert, schaut in die falsche Richtung. Der Sturm kommt von wo anders.
      2. Die Ursache von Deflation sind überschuldete Sachgüter und die daraus folgende Unfähigkeit, bei Fälligkeit die Schulden zu bezahlen, wenn die Preise der beliehenen Sachgüter sinken.
      3. Dies tritt ein, wenn die Schuldner die Nachbesicherungs- und Nachschussverpflichtungen nicht erfüllen können, die sich daraus ergeben. Die US-, UK- und Irland-Immobilien sind Beispiele.
      4. Bei unausgelasteten Kapazitäten, die, von Ausnahmen abgesehen, reichlich vorhanden sind, ist eine Inflation unwahrscheinlich, denn die Nachfrage kann fast überall leicht bedient werden.
      5. Nur wegen sinkender Zinsen bzw. billigen Geldes investieren Unternehmen noch lange nicht. Sie investieren nur, wenn sie gute Geschäftsaussichten haben. Weil diese auf weite Strecken nicht gegeben sind, ist die Nachfrage nach Krediten und Investitionsgütern gering – also keine Inflationswirkung.
      6. Der Konsum – eine weitere potentielle Inflationsquelle - springt deshalb nicht breit an, weil zu viele Menschen von zu vielen Dingen schon zu viel haben. Konsum ist schon lange nicht mehr drängender Bedarf, sondern er ist weitgehend die Erfüllung von Wünschen.
      7. Auf Wünsche kann man aber – falls es sein muss – verzichten, und zwar ohne dass einem etwas fehlt. Zu viele Konsumenten brauchen z. B. kein neues Auto, weil das bisherige noch sehr gut ist, und sie brauchen auch keine neuen Anzüge und Kleider, denn die bisherigen können noch länger getragen werden. Lieber spart man.
      8. Sparen ist rationaler, wenn die Zukunft ungewiss ist. Dass Ökonomen das Sparen als weniger rational ansehen als Konsumieren, ändert nichts daran, dass Menschen Angst vor der Zukunft haben und aus ihrer Sicht daher völlig vernünftig handeln.
      9. In den folgenden Abbildungen über Jobs und Sozialprodukt sieht man, wie schwach diesmal - gemessen an früheren Rezessionen - die US-Konjunktur-Erholung ist. Eine Inflation ist unter solchen Bedingungen unwahrscheinlich.


      Bis denne

      smiths74

      PS: Die Japaner "drucken" schon seit 20 Jahren gegen ihre Deflation an...
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      schrieb am 30.08.10 13:40:49
      Beitrag Nr. 1.081 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.066.666 von Triakel am 30.08.10 12:57:17Hauptsache negativ gepostet !

      Es ist ehrlich gesagt dümmlich zu folgern, daß keine Reserven für EE mehr da sind.

      Ich habe mich schon oft über Börsenbriefschreiber geärgert, die mit idiotischen Horrorprognosen verängstigte Kunden anlocken und dafür überteuerten Börsenbriefmüll anbieten.

      Es kommt da nun wirklich auf ein paar Billionen nicht mehr an.

      Außerdem frage ich, wo denn nun diese Hyperinflation ist und wieso kommt es dazu, daß gerade diese Staatsanleihen extrem gefragt sprich überteuert sind ?

      Wer Aktien hat, könnte sich über ein bißchen Inflation sogar freuen.

      :laugh:
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      schrieb am 30.08.10 12:57:17
      Beitrag Nr. 1.080 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.066.246 von Urlaub2 am 30.08.10 12:02:16"Begrenzt drucken" klingt gut. Die drucken alle, dass die Schwarte kracht.
      Blasen? Das gesamte Finanzsystem ist eine einzige Blase ohne realwirtschaftliche Entsprechung.
      Gesamtschulden der USA (Privat/Wirtschaft/Staat): über 54 Billionen Dollar
      Implizite Staatsverschuldung (also inklusive der heutigen staatlichen Zahlungsversprechen für die Zukunft):
      in den USA irgendwo bei 60 Billionen Dollar, in Deutschland bei 7,5 Billionen Euro.
      Derivate: mehrere hundert Billionen Dollar.
      Da bleibt keine Reserve für das Pushen der EE in der Zukunft mehr. Der Zerfall des Finanzsystems steht in den nächsten Jahren bevor. Dann sogar in China.
      Das entschärft übrigens vorübergehend die Energie- und Ressourcenfrage, beseitigt aber alle Handlungsspielräume zum Umsteuern.
      Weshalb auch Desertec ein schöner Traum bleiben wird - jedenfalls zu 80 bis 90%.
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      schrieb am 30.08.10 12:02:16
      Beitrag Nr. 1.079 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.065.150 von smiths74 am 30.08.10 09:48:17Hm, ich wollte hier noch auf einige Punkte eingehen:

      US-Dollar, Euro und Yen sind weltweit anerkannte Währungen, für die man alles kaufen kann.
      Da kann man durchaus begrenzt "drucken".

      Blasen gibt es Deutschland nur bei den Bundesanleihen, die grotesk überteuert sind.

      Und zugunsten der Chinesen muß man sagen, daß die noch nie einen Crash ausgelöst haben im Gegensatz zu den Amis, die bisher jeden Crash verschuldet haben.

      Eine Blase gibt es da bei den Immobilien in Peking und Shanghai.
      Das wird aber richtig erkannt und mit strengen Vorschriften langsam "die Luft rausgelassen".

      Ich bin und bleibe deswegen Optimist.

      :laugh:
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      Avatar
      schrieb am 30.08.10 11:40:41
      Beitrag Nr. 1.078 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.064.646 von Urlaub2 am 30.08.10 08:01:37Auch noch sehr positiv ist, daß in China in Zukunft tatsächlich nach unseren neuen Energiesparstandards gebaut werden muß:

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,714350,00.html

      Da kann man wieder in der Umweltstudie, die ich hier schon etliche Male gepostet habe, nachlesen, wie wenig Energie da verbraucht wird.

      Die Chinesen haben tatsächlich den Vorteil, daß sie über viele Jahre im voraus planen können, auch wenn es da nicht unbedingt demokratisch zugeht.

      Und wenn die Saudis nach 2020 die Ölexporte nur langsam drosseln, können wir die Umstellung noch schaffen, wenn auch unter einigem Streß.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 30.08.10 11:36:08
      Beitrag Nr. 1.077 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.065.150 von smiths74 am 30.08.10 09:48:17Übrigens, smiths,
      die 5 Zyklen, die Du genannt hast (könnte man noch ergänzen durch Automatisierung der Produktion, Mechanisierung der Landwirtschaft/grüne Revolution und Containerschifffahrt) waren alles Wertschöpfungsquantensprünge auf Basis immer größerer Mengen billiger Energie und billiger Rohstoffe für die stofflche Verwertung.
      Der (notwendige) Umstieg auf erneuerbare Energien ist kein solcher Zyklus, weil mit ihm eine Wertschöpfungsreduzierung einhergeht, denn das Gleiche, nämlich Energie, muss aufwändiger und mit massenhaft zusätzlichem finanziellem und energetischem Anfangsinput und danach fortlaufendem Esatzinput erzeugt werden.
      Wenn z.B. Desertec realisiert würde zwischen 2012 und 2050, dann muss 2050 schon wieder mit dem Ersatz der erstinstallierten Anlagen begonnen werden, so dass ständig finanzieller Input - quasi für alle Zeit - erforderlich ist.
      Avatar
      schrieb am 30.08.10 11:32:20
      Beitrag Nr. 1.076 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.065.150 von smiths74 am 30.08.10 09:48:17Hm, Kondratieff-Zyklus halte ich für Blödsinn.

      Für die Zukunft sind gute Chancen da und Konjunkturlokomotiven werden die Schwellenländer unter Führung von China sein.

      Ich stimme Triakel sogar zu, daß für die Umstellung "weg vom Öl" Billionen erforderlich sind.

      Es wäre überhaupt kein Problem, wenn man heute schon damit anfangen würde.
      Aber noch schlafen wir ja.

      Obama hat mich bei den erneuerbaren Energien enttäuscht.
      Es ist viel zu wenig, was er macht.

      Aber Bernanke wird zumindest die US-Wirtschaft retten.
      Zumal es ja sogar offizieller Auftrag der Fed ist.
      Sein Vorteil ist, daß er locker 1 Billion bereitstellen kann, ohne den Kongreß zu fragen.
      Und das wird er sicher auch machen.

      Ich denke, daß die heutige Technik im Prinzip ausreicht mit einer Ausnahme:
      Energiespeicherung.

      Ich vermute, daß es da in der Zukunft noch große Fortschritte geben wird.
      Auch Smart Grid steht noch ganz am Anfang und hat große Chancen.

      Schließlich wird auch die EZB kräftig eingreifen, wenn einzelne Länder wackeln.

      Ich zweifle auch nicht, daß große Konjunkturprogramme aufgelegt werden, die die EZB gut finanzieren kann.

      Ich würde z.B. auch noch eine Steuer auf Heizöl vorschlagen.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 30.08.10 11:04:57
      Beitrag Nr. 1.075 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.065.150 von smiths74 am 30.08.10 09:48:17Du sprichst genau das entscheidende Thema an, Smiths.
      Für den nahezu kompletten Umbau des gesamten Energiewesens braucht man 3 Dinge:
      1. einen funktionstüchtigen Finanzmarkt, der die erforderlichen Billionenbeträge bereitstellt, ohne auf kurzfristigen return on investment zu schauen,
      2. billige fossile Energie, damit die Wertschöpfungsgrundlage zur Verfügung steht, die die nötigen riesigen Mittel erwirtschaftet,
      3. genügend Zeit (für ein solch epochales Werk würde ich etwa 4 Jahrzehnte veranschlagen).
      All dies wird nicht mehr in erforderlichem Umfang zur Verfügung stehen.
      Wenn wir etwa ab 1980 sagen wir 20% der Gesamtwertschöpfung (auf Basis der damals extrem günstigen Energierohstoffpreise) vom damaligen Konsum abgezweigt hätten und in den Energieumbau, die Forschung auf dem Gebiet usw. gesteckt hätten, dann hätte der erforderliche Zeitrahmen noch gerade so ausgereicht.

      Was haben wir statt dessen gemacht?
      1. eine große Konsumsause (mit massenhaft unnötigem, parasitärem Energie- und Rohstoffverbrauch)
      2. eine große Rüstungssause (fast 30 Billionen Dollar weltweit in 30 Jahren)
      3. eine große Verschuldungssause, die die Finanzmärkte an den definitiven Abgrund geführt hat, so dass sie zunehmend zu ineffizient für bedeutende multibillionenschwere Finanzierungsprojekte werden.

      Wir hatten es in der Hand und haben es vermasselt. Trotzdem wäre der Umstieg alles andere als bequem gewesen, denn wir hätten bequeme, billige Energie gegen mühseligere, teurere eintauschen müssen. Aber wir hätten eine sanfte Landung hinbekommen.

      Und weiter steigen die weltweiten Rüstungsausgaben, und weiter feiern die Spritsäufer-Autofirmen ständig neue Absatzrekorde, und weiter boomt der Flugverkehr, und weiter werden weltweit hauptsächlich völlig enrgieineffiziente Häuser gebaut, und weiter wird mit angezogener Handbremse die Umstellung des Energiewesens betrieben (obwohl Deutschland sogar noch in einer Musterschülerrolle ist mit seinen null komma nochwas Prozent Solarenergie und seinen 6% Windenergie - am Gesamtenergiemix gerechnet sogar noch weniger)

      Man hätte viel tun können, aber wir haben es nicht getan. "Hätte" und "könnte" zählt in der Realität nicht.
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