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    WO-Schulfernsehen: Serbien - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 06.04.06 01:36:29 von
    neuester Beitrag 16.06.06 20:34:31 von
    Beiträge: 24
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      schrieb am 06.04.06 01:36:29
      Beitrag Nr. 1 ()
      Serbien – Geschichte einer gehaßten Nation

      Ein wenig verspätet möchte ich anläßlich des auch hier im Forum bejubeltenTodes von Slobodan Milosevic („Schlächter von Belgrad“ u.a. lt. ZDF) die 1.500jährige Blutspur zusammenfassen, die Serbien in der friedlichen europäischen Geschichte hinterlassen hat. Der geschichtliche Aspekt des immer noch andauernden Konflikts auf dem Balkan wird leider in den Medien zu wenig beachtet.

      5. Jh. Slawische Wanderung: Aus ihrer im weißrussischen Gebiet vermuteten Urheimat stoßen slawische Stämme in das Machtvakuum östlich der fränkischen Reiche und nördlich des byzantinischen Reiches vor. (West-) Slawische Stämme erreichen die Elbe, (süd-) slawische die Adria.

      7.-9. Jh.: Weitere Stämme wandern aus Asien auf den Balkan, nördlich der slawischen Stämme siedeln an der mittleren Donau die Ungarn, weiter östlich an der unteren Donau die Bulgaren.

      5.-11. Jh.: Mehrere slawische Fürstentümer entstehen, die wechselnde Bündnisse mit den umliegenden Staaten schließen. Der nördliche Teil der slawischen Fürstentümer wird um 700 von Rom aus christianisiert (päpstliche Urkunden kennen ab dem 9. Jh. einen „Fürsten der Kroaten“) und gelangt schließlich unter ungarische Herrschaft. Das südliche Gebiet, damals meist Raszien genannt, wird im 9. Jh. von Byzanz aus christianisiert, die lokalen Fürsten versuchen sich zwischen Bulgaren, Byzantinern und Ungarn hindurchzulavieren.

      1171: Einigung Rasziens/Serbiens unter Großzupan Stephan I. (dem späteren Nationalheiligen)

      1217: Königreich Serbien

      13. Jh.: Kulturelle Blüte. Die Serbisch-Orthodoxe Kirche erhebt Anspruch auf Unabhängigkeit von Byzanz, die kyrillisch geschriebene, serbische Variante des Kirchenslawischen wird auf Jahrhunderte zur Amtssprache des Balkan.

      1346: Größte Machtentfaltung des serbischen Staates, der in etwa (nach heutigem Gebietsstand) Serbien, Herzegowina, Montenegro, Albanien und Nordgriechenland umfaßt. Stephan IV. läßt sich zum Kaiser der Serben und Griechen krönen. Im dadurch provozierten Konflikt mit dem byzantinischen Kaiser ruft dieser die Osmanen zur Hilfe.

      1371/1389 (Schlacht auf dem Amselfeld): Serbien stellt sich den auf den Balkan vordringenden Osmanen entgegen und erleidet zwei Niederlagen. Serbien wird tributpflichtig.

      1459: Endgültiger Verlust der Unabhängigkeit, Serbien wird teil des Osmanischen Reiches.

      18. Jh.: Nordserbien (Vojvodina) fällt im Zuge der „Türkenkriege“ an Österreich-Ungarn.

      1804/1815: Nach zwei Volksaufständen erreicht Serbien 1830 die politische Unabhängigkeit, bleibt aber von den Türken besetzt.

      19. Jh.: „Südslawische Bewegung“, serbische, kroatische und bosnische Intellektuelle versuchen die Schaffung einer einheitlichen Schriftsprache.

      1878: Vollständige Unabhängigkeit Zentralserbiens. Politische Anlehnung an Österreich.

      1906-1911: Österreichischer „Zollkrieg“ gegen Serbien

      1908: Österreich annektiert Bosnien und die Herzegowina, ein herber Rückschlag auf dem Weg zur Erneuerung eines die Mehrheit aller Serben umfassenden Staates.

      1912/13: Balkankriege auf dem Gebiet des zerfallenden osmanischen Reiches. Serbien gewinnt 1912 Teile Makedoniens und schlägt 1913 einen bulgarischen Angriff zurück.

      1914: Ein serbischer Attentäter ermordet in Bosnien den österreichischen Thronfolger. Serbien akzeptiert alle Bedingungen des österreichischen Ultimatums bis auf die Einschränkung der eigenen nationalen Souveränität. Kriegserklärung durch Österreich, Deutschland und Bulgarien, Serbien unterliegt 1915. Rund eine Million Serben wird getötet.

      1918: Lichtester oder verhängnisvollster Moment in der Geschichte des Balkans: Die südslawischen (jugoslawischen) Völker schließen eine Vernunftehe zu einem gemeinsamen Königreich, es besteht aus katholischen Slowenen, katholischen Kroaten, orthodoxen Serben und muslimischen Bosniaken (mit größeren nationalen Minderheiten, vor allem Ungarn, Albanern, Roma, Bulgaren). Italien erhält als Kriegsbeute einen Teil des (vormals österreichischen) Kroatiens. Ein Teil der deutschstämmigen Bevölkerung (Donauschwaben) muß fliehen.

      1918-1941: Trotz außenpolitischer Stabilität des neuen Staates kommt es immer wieder zur Konflikten im Inneren, Ermordung des führenden kroatischen Nationalisten.1928 und des. (serbischstämmigen) Königs 1938.

      1941: Der für den minderjährigen König regierende Kronrat tritt dem faschistischem „Dreimächtepakt“ bei. Militärputsch in Belgrad, Erklärung der Neutralität. Daraufhin Angriff Deutschlands, Serbien wird besiegt und von deutschen Truppen besetzt. Beginn des Partisanenkampfes serbischer „Tschetniks“ und kommunistischer Gruppen – leider zum Teil gegeneinander.

      1943-45: Bosnische Moslems dienen in der SS „Handschar“ Division und kämpfen mit den Deutschen gegen kommunistische Partisanen.

      1941-1945: Unter freundlicher Mitwirkung Deutschlands und der hl. Kath. Kirche entsteht ein unabhängiger kroatischer Staat. Auf seinem Gebiet werden im KZ Jasenovac durch kroatische Nationalisten zwischen 100.000 (nach den Zahlen des antisemitischen kroatischen Präsidenten Tudjman) und 600.000 (Untersuchung der sozialistischen Regierung) Menschen ermordet, mehrheitlich Serben. Ethnische Säuberungen zur Schaffung eines „reinen“ großkroatischen Staates. Die Verantwortlichen können nach dem Krieg größtenteils nach Südamerika fliehen.

      1945: Den kommunistischen Partisanen um den Kroaten „Tito“ gelingt die Befeiung Jugoslawiens aus eigener Kraft. Er versucht durch sein im Krieg gegen die Faschisten und außenpolitisch durch den Bruch mit der UdSSR erworbenes Ansehen die Einigung des Landes zu einem sozialistischen Bundesstaat. Die (ethnisch häufig völlig widersinnigen) innerjugoslawischen Grenzen aus der Zeit vor 1914 werden zu reinen „Verwaltungsgrenzen der Teilrepubliken“ heruntergespielt, zur Verhinderung eines serbischen Übergewichts im neuen Staat werden die „autonomen Provinzen“ Vojvodina und Kosovo von der Teilrepublik Serbien abgespalten. Förderung der albanischen Einwanderung in den Kosovo (offene Grenze bis 1948!), Subventionierung der Albaner zu Lasten der Serben. Tito versucht taktisch geschickt, strategisch aber kurzsichtig, schwache Volks- oder Religionsgruppen zu Lasten der großen Gruppen zu stärken..

      1974 Die Provinzen Vojvodina und Kosovo erhalten praktisch den Status von Teilrepubliken.

      1945 – 1990 Unzählige Attentate von „Nationalisten“ aller Volksgruppen in und außerhalb Jugoslawiens, in den USA werden 1983 Mitglieder der Gruppe „Kroatischer Nationaler Widerstand“ wegen Terrorismus zu bis zu 40 Jahren Haft verurteilt.

      1980 Tod Titos. Nach seinem Tod zunehmende Blockade der Bundespolitik durch das Vetorecht der Teilrepubliken.

      1980-1989 Unzählige Anschlägen auf die Bundespolizei und Übergriffen auf die Zivilbevölkerung durch albanische Terroristen im Kosovo.

      1989 Am Gedenktag für die Schlacht auf dem Amselfeld hält der serbische Präsident Milosevic vor einer Million Serben die Gedenkrede. Er sagt den verbliebenen Serben im Kosovo (der Wiege der serbischen Nation) offene Hilfe gegen die jahrzehntelange Benachteiligungen und Übergriffe zu („Keiner wird euch jemals mehr schlagen“). Die Regierung der Teilrepublik Serbien hebt die Autonomie des Kosovo auf. Militärischer Schutz der verbliebenen Serben (ca. 15% der Bevölkerung). Teilweise Einschränkung der Bürgerrechte. Die westlichen Medien, die noch in den 80er Jahren ausführlich über die albanischen Übergriffe berichtet haben, sprechen von einer „Serbischen Aggression“.

      1990: Erste Wahlen mit Mehrparteiensystem in den Teilrepubliken

      06/90: Kroatien und Slowenien erklären sich für unabhängig.

      10/90: Ausrufung einer autonomen Republik der Serben auf dem Gebiet Kroatiens.

      5. November 1990: US-Kongreß verabschiedet das Foreign Operations Appropriations Law 103-513, das der Bundesrepublik Jugoslawien alle finanzielle Unterstützung entzieht und den Abbruch der Handelsbeziehung und die Streichung von Krediten binnen 6 Monaten anordnet.

      12/90: Kroatische Nationalversammlung degradiert die Serben vom „Staatsvolk“ zur „Minderheit“

      1990-1992: Schrittweise Auflösung der Bundesrepublik Jugoslawien. Alle Teilrepubliken (mit Ausnahme Montenegros, wo eine Volksabstimmung für die Union mit Serbien votiert) erklären ihre Unabhängigkeit. Die Position der serbischen Minderheit in den Teilrepubliken ist klar: Entweder Erhalt der Bundesrepublik mit gleichen Rechten für alle Volksgruppen oder „Selbstbestimmungsrecht der Völker“, d.h. Autonomie mehrheitlich serbisch besiedelter Gebiete, wenn möglich Union mit der serbischen Teilrepublik. Erste blutige Zusammenstöße zwischen den Ethnien in Kroatien, Bosnien und dem Kosovo. Allein in Vukovar werden über 1000 Serben ermordet. Schließlich besetzt die jugoslawische Bundesarmee das Gebiet um Vukovar.

      01/91: Nationalversammlung Jugoslawiens beschließt: Keine Unabhängigkeit ohne vorherige Regelung des Rechts auf Selbstbestimmung der Volksgruppen

      03/91 und 06/91: EU und KSZE garantieren die „Unverletzlichkeit der Einheit Jugoslawiens und seiner territorialen Integrität“

      08/91: Kroatien bricht alle Beziehungen zu Serbien ab.

      23.12.91 Deutschland erkennt im Alleingang Kroatien und Slowenien als unabhängige Staaten an. Die EU folgt im Januar. Damit garantiert das europäische Ausland die ethnisch widersinnigen Grenzen und verschärft und beschleunigt die Krise, die in allen Teilen des Landes noch stationierte jugoslawische Bundesarmee wird dadurch praktisch über Nacht zur „illegalen Besatzungsmacht“. Die oft seit Jahrhunderten auf dem Gebiet der entstandenen Retortenstaaten siedelnden Serben werden erneut zur Minderheit.

      1992-1995: Bürgerkrieg in Bosnien und Kroatien. Auflösung der Bundesarmee. Die von EU//NATO unterstützten Kroaten und Moslems (letztere erhielten auch freundliche Unterstützung durch Waffen und Millionen aus Ankara und Teheran) kämpfen gegen die aus Belgrad unterstützten Serbenrepubliken. Westlicher Medienfeldzug gegen die ihr Selbstbestimmungsrecht verteidigenden Serben. Massaker durch alle Beteiligten. „Neutrale“ UN-Soldaten kämpfen gegen serbische Truppen, Luftangriffe durch die NATO auf serbische Stellungen in Bosnien und Kroatien. Verschärftes UN-Embargo gegen die Republik Serbien.

      07/94: Milosevic befürchtet die völlige Zerschlagung der serbischen Siedlungsgebiete und drängt die bosnischen Serben zur Annahme des Teilungsplanes für Bosnien. Das Parlament der bosnischen Serben lehnt ab.

      08/94: Milosevic stellt die Hilfslieferungen ein und schließt die Grenzen zu Bosnien. Er wirft den bosnischen Serben um Karadzic „Verrat an der serbischen Sache“ vor.

      11/94: Die UN erwägt dennoch Anklage gegen Milosevic.

      11/94: Letzte Offensive der Serben in Bosnien, Versuch, Landwege zwischen den 3 zerrissenen serbischen Gebieten zu erobern. Ultimatum an die kroatischen Serben.

      1995: Massive Luftangriffe der NATO, Offensive der kroatischen Truppen gegen die Krajina und Slawonien. Deutschland erwägt erstmals die Entsendung von Bodentruppen und Kampfflugzeugen

      08/95: Binnen 48 Stunden erfolgt die Vertreibung der letzten 200.000 Serben aus Kroatien. Kroatien ist serbenrein.

      12/95: Waffenstillstand in Bosnien. Teilung gemäß „Dayton“ Abkommen.

      1996/97: Politische Unruhen in Serbien, bei der Kommunalwahl unterliegen Milosevics Sozialisten, er selbst tritt nach Protesten gegen Unregelmäßigkeiten bei der Wahl als serbischer Ministerpräsident zurück.

      1997: Das jugoslawische Bundesparlament wählt Milosevic dennoch zum Staatspräsidenten der Bundesrepublik Serbien und Montenegro.

      1998: Terroristische Anschläge und Übergriffe der UCK im Kosovo. Milosevic gelingt angesichts des Konflikts die Einigung der verschiedenen politischen Strömungen in Serbien. Massiver Einsatz von Bundespolizei und Bundesarmee gegen die illegalen albanischen Kampftruppen. 1. Ultimatum der NATO. Serbien zieht Truppen zurück und akzeptiert die Stationierung ziviler Beobachter.

      1999: Erneute Kämpfe. 2. Ultimatum. Serbien akzeptiert alle Bedingungen außer der Stationierung von NATO Kampftruppen auch außerhalb der Kosovo auf serbischem Hoheitsgebiet (wörtlich: „Das Nato-Personal soll sich mitsamt seiner Fahrzeuge, Schiffe, Flugzeuge und Ausrüstung innerhalb der gesamten Bundesrepublik Jugoslawien inklusive ihres Luftraumes und ihrer Territorialgewässer frei und ungehindert sowie ohne Zugangsbeschränkungen bewegen können.“)

      03/99: Beginn der NATO Luftangriffe auf serbische Städte. Großangelegte Zerstörung der Infrastruktur. Massiver Einsatz uranhaltiger Munition. Bis zu 5000

      06/99: Milosevic befiehlt den Rückzug aus dem Kosovo. Mehrheitliche Flucht der serbischen Bevölkerung.

      2000: Sturz Milosevics nach der (angeblich) verlorenen Präsidentschaftswahl.

      2001: Die UN erkauft sich mit 1 Milliarde Dollar die Auslieferung Milosevics.

      Seit 2002: Die Stabilisierung der innenpolitischen Lage in Serbien-Montenegro gelingt nur teilweise. Über 500.000 Kriegsflüchtlinge (davon 10% Nichtserben!) müssen integriert werden. Mehrere führende Politiker werden ermordet.

      (Quellen: Gedruckte sowie elektronische Lexika, Piper Atlas der Weltgeschichte, Putzger Geschichtsatlas, Bücher von Karlheinz Deschner, Arnold Sherman, Vladimir Dedijer, Alexander Dorin)

      Gerade finde ich noch das folgende. Hat sich doch gelohnt mal wieder gelohnt, die "Demokratisierung" Serbiens.

      *****

      Bids for privatisation advisor for telecom sector opened

      Belgrade, April 5, 2006 – The Serbian Privatisation Agency has said that financial offers for the privatisation advisor for telecommunications sector were publicly opened yesterday.

      The list of bids that met the minimum requirements includes offers submitted by:

      1. Merill Lynch Intl.
      2. Goldman Sachs International
      3. Consortium of Rothshild & Cie, Citadel Financial Advisory, Bird & Bird, lawyer’s office Drazic, Beatovic & Partneri, and Horus Telecom & Utilities
      4. UBS Investment Bank.
      http://www.srbija.sr.gov.yu/vesti/vest.php?id=22250" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.srbija.sr.gov.yu/vesti/vest.php?id=22250


      ******

      Само слога Србина спашава
      Avatar
      schrieb am 06.04.06 01:56:12
      Beitrag Nr. 2 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.096.010 von cajadeahorros am 06.04.06 01:36:29Eurem Führer weinen außer euch paar Hanseln nur noch wenige serbische Mafiosi nach.
      Eure notorische antideutsche und antidemodratische Propaganda interessiert niemanden mehr, außer vielleicht alte SED-Kampfgenossen, merkt ihr es nicht?
      Geht heim und schämt euch!
      Avatar
      schrieb am 06.04.06 13:02:44
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.096.043 von borazon am 06.04.06 01:56:12:laugh:

      Führende Überlebende des SED-Regimes, vor allem Genosse Gysi, hatten seinerzeit überhauptnichts gegen die militärische Beteiligung Deutschlands am Krieg gegen Serbien.
      Avatar
      schrieb am 06.04.06 13:11:57
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.096.043 von borazon am 06.04.06 01:56:12Die Deutschen sind auch NICHT ganz unschuldig bei der Sache!
      WELCHES Land ist vorgeprescht und hat zuerst Kroatien anerkannt??
      Ich sehe das ganze etwas differenziert! Mafiosis gibt es sowohl in Albanien wie Kroatien auch! Die westliche Propaganda hat auch eine grosse Rolle gespielt! OB NUR die Serben SCHULD waren??? Das BEZWEIFLE ich sehr!
      Avatar
      schrieb am 06.04.06 13:19:28
      Beitrag Nr. 5 ()
      Was ist eine Serbien-Geschichte wert, in der noch nicht mal der Name "Srebrenica" fällt? Hier werden systematisch Verbrechen der serbischen Seite verschwiegen. Eine so einseitige Aufstellung macht, wer es nötig hat.

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      Avatar
      schrieb am 06.04.06 13:56:01
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.101.555 von for4zim am 06.04.06 13:19:28Vorsicht, US-Quelle (http://128.121.186.47/ISSA/reports/Balkan/Sep1903.htm):

      September 19, 2003

      Srebrenica Controversy Becomes Increasingly Politicized and Ethnically Divisive, Increasing Pressure on Peacekeepers

      On the eve of the dedication of a monument to Muslims killed at Srebrenica, in Bosnia-Herzegovina, in 1995, a group which includes a former UN official, intelligence experts, and journalists, released a statement on September 18, 2003, challenging the alleged casualty number of 7,000 victims as “vastly inflated and unsupported by evidence”.

      They asserted that one-sided interventionist policies permitted al-Qaida forces and radical Islamists backed by the Iranian clerical government to take root during the Bosnian war, clouding the future of the region. As well, they agreed that the “memorialization” of false numbers in the monument actually appeared to be intended to perpetuate regional ethnic hatred and distrust and to deliberately punish one of the victim groups in the Bosnian civil war.

      (...)

      Und so weiter. Aber Danke für den Einwand, ich dachte schon, ich hätte was falsch gemacht. So ist das eben, wenn mal andere am propagandistischen RUDER sind.
      Avatar
      schrieb am 06.04.06 14:33:34
      Beitrag Nr. 7 ()
      Was soll der Thread bringen ?
      Einen Heiligsprechungsantrag für Milosevic ?

      Ok.
      sancto subito !!!!!!!!!!!!!!!!!!!

      Kannst den Thread wieder schließen.
      Avatar
      schrieb am 06.04.06 15:27:10
      Beitrag Nr. 8 ()
      Serbien ist mehr als Milosevic. Daher der zeitlich längere Ansatz. Es ging mir einfach um den geschichtlichen Hintergrund. Der deutsche Bürger ja mehrheitlich in etwa der Ansicht, daß irgendwann in dem komischen Land mit der schäbigen Küstenstraße ein kommunistischer Diktator mit dem Ziel, möglichst viele arme Bosniaken, Albaner und Kroaten abzuschlachten um in den ethnisch gesäuberten Gebieten ein großserbisches Imperium zu errichten (danach hätte vermutlich, angetrieben von der "rothaarigen Hexe" (BILD) an seiner Seite, die Welt erobert). Siehe die diversen Threads.
      Avatar
      schrieb am 06.04.06 16:07:44
      Beitrag Nr. 9 ()
      Unser netter Aussenminister Genscher hat mit der Anerkennung des halbfaschistischen Kroatiens auch nicht grad gezeigt, dass er ne grosse Leuchte ist.Auf das Befinden der serbischen Minderheit wurde nämlich keinerlei Rücksicht genommen.
      Avatar
      schrieb am 06.04.06 18:17:48
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.102.820 von farniente am 06.04.06 14:33:34Ergänze "ist", "die Macht" und "an sich gerissen hat".

      Ich habe diesen Thread gegen das geschrieben, was anderen Orts "Monokausale Historienmalerei" genannt wird. Oder, um ein anderen typischen WO-Ausdruck zu benutzen: Ich versuche, dem immer noch Blüten treibenden "antiserbischen Rassismus" ein wenig gegenzusteuern.
      Avatar
      schrieb am 13.04.06 16:16:13
      Beitrag Nr. 11 ()
      [..]


      Der Konflikt auf dem Balkan



      Kroatien
      Am 12. August 1991 engagierte die kroatische Regierung die amerikanische PR-Firma Ruder Finn Global Public Affairs, die später auch die PR-Kampagne für Bosnien-Herzegowina führen sollte.(FN27) Eine PR-Maßnahme der Firma war beispielsweise die Verteilung von Informationsmaterial, das Kroatien als Opfer einer großserbischen Aggressionspolitik darstellte, im amerikanischen Kongress zwischen 1. und 23. Oktober 1991. Ferner wurden Videoclips mit schrecklichen Bildern von Tod und Zerstörung durch die serbischen Aggressoren produziert und unter dem Motto "Stop the war in Croatia" weltweit gesendet. Das Image, das Kroatien im Ausland aufbaute, war das eines jahrzehntelang vom serbischen Kommunismus unterdrückten Volkes, dessen demokratischer Freiheitswillen und Streben nach Selbstbestimmungsrecht vom großserbischen Expansionismus erstickt werden sollte. Aus einem ethnisch-nationalen Konflikt wurde ein Konflikt zwischen zwei Ideologien, nämlich nationalem Bolschewismus und Demokratie, konstruiert.(FN28) Kroatien versuchte, seine Imagebildung auf ein altes Stereotyp abzustützen: die Zugehörigkeit der katholischen Kroaten zur westlichen Zivilisation. Gleichzeitig wurde versucht, das Stereotyp der orthodoxen Serben aufzubauen, die unter jahrhundertelanger osmanischer Herrschaft "verwilderten".

      Weitere PR-Maßnahmen der Firma Ruder Finn waren Lobbying bei politischen Entscheidungsträgern der USA, Briefings für Beamte der Regierung Bush, die Vorbereitung von speziellem Hintergrundmaterial, die Bereitstellung von Presseerklärungen, die Einrichtung von Beratungsstellen für Medien, die Abwicklung von Pressekonferenzen, Erstellung von Leserbriefen und journalistischen Berichten, Einweisungen für Journalisten und vieles mehr. Im Jänner und Februar 1992 organisierte die Firma Reisen von Kongressabgeordneten nach Kroatien. Am 7. April 1992 wurde Kroatien von den USA als unabhängiger Staat anerkannt. Neben den Aktivitäten der Firma Ruder Finn gab es zahlreiche weitere Initiativen, beispielsweise von kroatischen Emigrantenorganisationen.

      PR-Firmen, die sich international engagieren und mit ausländischen Regierungen zusammenarbeiten, sind in den USA gesetzlich verpflichtet, über ihre Arbeit periodisch Rechenschaft abzulegen. Die Firma Ruder Finn gibt in ihrem Rechenschaftsbericht an, politische Propaganda für die Republiken Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Kosovo durchgeführt zu haben.(FN29) Politische Propaganda ist in diesem Zusammenhang als "Kommunikation jeglicher Art, die einen Empfänger oder einen Teil der Öffentlichkeit in den Vereinigten Staaten für bestimmte politische Zwecke indoktrinieren, bekehren, bewegen oder in jeder anderen Form beeinflussen will", definiert (Grundlage: Foreign Agents Registration Act, das entsprechende US-Gesetz).

      Bosnien - Herzegowina
      Auch das Engagement der Firma Ruder Finn in Bosnien-Herzegowina war umfassend: Die Aktivitäten umfassten u.a. die Einrichtung eines Bosnia Crisis Communication Center mit Kontakten zu amerikanischen, englischen und französischen Medien, ein Medientraining für den bosnischen Außenminister Silajdzic, die Ausarbeitung eines Pakets von Aussagen und Botschaften, den Aufbau eines Fax-Netzes für internationale Bosnien-Berater, das Verfassen von 37 "Fax-Updates" (Übersichten über die Entwicklungen in Bosnien-Herzegowina; diese Dokumente wurden weltweit über ein besonderes System an wichtige Medien verteilt), die Erstellung von Kommuniqués für den amerikanischen Kongress, das Verfassen von insgesamt 17 Briefen, die von Präsident Izetbegovic und Außenminister Silajdzic unterzeichnet wurden (vier Briefe an den Vorsitzenden des UNO-Sicherheitsrates, zwei Briefe an Präsident Bush usw.), die Formulierung und Platzierung von Leitartikeln in wichtigen amerikanischen Zeitungen, die Organisation von Pressekonferenzen und Interviews der bosnischen Regierung und vieles mehr.(FN30)

      Maßnahmen der Propaganda erfolgen nicht einfach durch Zufall, sondern sind Teil politisch-militärischer Zielsetzungen. Im Bosnien-Konflikt zeigte sich, dass der Erfolg der bosnischen Propaganda v.a. auf der Arbeit der eingebundenen PR-Agentur und auf der Wirksamkeit wichtiger publizistischer Meinungsführer beruhte. Dies geht u.a. aus einer Studie von John E. Sray hervor, der 1994 sechs Monate als Chef des UNPROFOR-Nachrichtendienstes in Sarajevo stationiert war: "Die bosnische Lobby versuchte politisch Verantwortliche davon zu überzeugen, sie würden moralischen und politischen Selbstmord begehen, wenn sie nicht die Ziele der Muslime unterstützten, etwa die Aufhebung des gegen sie erlassenen Waffenembargos, während sie alle Kritiker solcher Politik bösartig angriff (...) als pro-serbische oder gar Nazi-Sympathisanten." (FN31) Nach dieser Studie war die PR-gesteuerte Kampagne so erfolgreich in der einseitigen Darstellung der von Serben begangenen Verbrechen, dass sie alle folgenden moralischen Urteile korrumpierte. Die bosnische Propaganda basierte demnach auf vier Aussagen:

      - Die Bosnier sind unschuldige Opfer.
      - Die Bosnier sind militärisch kompetent.
      - Die bosnischen Muslime sind die rechtmäßigen Eigentümer der Territorien Bosnien-Herzegowinas.
      - Die bosnische Regierung vertritt eine multiethnische, liberale Demokratie westlichen Zuschnitts.

      Dadurch sollte die internationale, v.a. die amerikanische Öffentlichkeit und Politik zu einer "moralisch unentrinnbaren" Parteinahme und zum militärischen Eingreifen auf Seiten der bosnischen Regierung bewogen werden.

      Ein anderes Fallbeispiel für versuchte Desinformation ist das Thema rund um die Konzentrationslager: Zwischen Oktober 1992 und März 1993 berichteten die Medien über serbische Konzentrationslager, in denen muslimische Frauen systematisch - zum Zwecke der Demütigung und als Mittel der ethnischen Säuberung - vergewaltigt und geschwängert worden seien. Dabei seien zwischen 20.000 und 60.000 Frauen betroffen gewesen. Auf Grund dieser Nachrichten reiste eine sechsköpfige Delegation für die EU nach Kroatien und Bosnien. Der deutsche Nachrichtensender ARD schickte eine Reporterin nach Kroatien, um ein paar bewegende Filmaufnahmen von vergewaltigten Frauen und ausgesetzten Babys zu erstellen. Das Reporterteam erhielt Zutritt zum Lager Resnik nahe der Stadt Zagreb, wo etwa 9.000 von den Serben vertriebene Muslime aus Bosnien-Herzegowina lebten. Die Frauen berichteten auf die Frage nach Vergewaltigungen in sehr offener und detailreicher Weise. Auf die Frage, wann und wo die Vergewaltigungen stattgefunden hätten und ob die Täter bekannt seien, konnten die Frauen keine Antwort geben: Sie selbst seien doch nicht vergewaltigt worden; sie hätten bloß wiedergegeben, was ihnen von anderen Frauen erzählt worden sei. Auch alle anderen Bemühungen, eine einzige Zeugin für die Vergewaltigung zu finden, erwiesen sich als vergeblich. Auch die vielen Babys, die angeblich zur Welt gebracht worden waren, schienen auf einmal verschwunden zu sein. Das ARD-Team konnte Kinder in einem Waisenhaus filmen - diese waren jedoch über vier Jahre alt: So lange hatte der Krieg noch nicht gedauert.(FN32)

      Der Fernsehjournalist Martin Lettmayer schrieb in der Zeitschrift Weltwoche zu diesem Thema: "Ich führte damals mit zahlreichen Chefredakteuren von Fernseh-Auslandsmagazinen Gespräche (...) und berichtete ihnen von meinen Nachforschungen. Einigen zeigte ich das Filmmaterial. Keiner zweifelte am Ergebnis meiner Recherchen. Aber keiner traute sich damals, gegen den Wind der öffentlichen Meinung zu blasen. Wer die Vergewaltigungslager anzweifelte, lief Gefahr, als Vergewaltigungsverharmloser und Serbenfreund verschrien zu werden…" (FN33)

      Noch ein paar Schlaglichter im Dunstkreis der einseitigen Medienberichterstattung seien erwähnt:

      Peter Brock wies in der amerikanischen Zeitschrift "Foreign Policy" nach, dass ein zum Skelett abgemagerter Mann auf dem Titelbild des US-Nachrichtenmagazins "Newsweek" keineswegs ein "muslimischer Gefangener in einem serbischen Lager" war, wie die Redaktion behauptete, sondern ein wegen Plünderung festgenommener Serbe, der seit zehn Jahren Tuberkulose hatte.(FN34)

      "Gerade durch die Ereignisse der vergangenen Jahre in Ex-Jugoslawien wurde wieder deutlich, welche Gewaltbereitschaft durch Propaganda, Desinformation und Manipulation von Meinungen geweckt werden kann. Wer erinnert sich nicht an die Bilder von der aufgebrachten Menge, die das Fahrzeug des damaligen EU-Administrators Koschnik in Mostar angegriffen hat. Innerhalb kurzer Zeit war es einigen Personen durch gezielte Propaganda gelungen, ihre Anhänger in ihrem Sinne zu beeinflussen und zu dieser Aktion aufzustacheln. Der um Ausgleich bemühte ehemalige Bremer Oberbürgermeister konnte seine Aufgabe nicht fortsetzen, da er keine Möglichkeit hatte, dieser Propaganda wirkungsvoll zu begegnen." (FN35)

      Kosovo
      Aus dem Krieg bzw. Konflikt um den Kosovo gibt es mittlerweile zahlreiche Berichte aus dem Bereich der Propaganda.

      "Der 7.5.1992 war im US-Kongress ein Tag der Kosovo-Albaner. Der spätere Außenamtssprecher James Rubin hatte Begegnungen der Kosovo-Albaner mit sieben Senatoren arrangiert. Im Repräsentantenhaus trafen die von Ruder and Finn gesteuerten Albaner zu verschiedenen Terminen und über mehrere Vermittlungspersonen mit 23 Abgeordneten zusammen. Zwischen 8. und 12.4.1993 unternahm eine Delegation eine Reise in den Kosovo, die von Ruder and Finn und der Stiftung für Menschenrechte des US-Kongresses organisiert worden war. (...) Das Wirken der PR-Agentur hinterließ Spuren in der Fernsehberichterstattung aus dem Kosovo. Es marschierten dramatisch verfilmte Albanerinnen vor einer Polizeisperre auf, um Brotlaibe in den Händen zu halten. Die Aussage dieser am Balkan völlig ungewöhnlichen Demonstrationsform war zweideutig. Man konnte sagen: In Pristina ist die Grundversorgung mit Brot gewährleistet. Man konnte mit den Trägerinnen der Brote der unrichtigen Meinung sein: Unsere verhafteten Männer entbehren im Arrest dieses Nahrungsmittels." (FN36)

      "Besonders wirkungsvoll entwickelten sich Geschichten, in denen Augenzeugen über die Schiene internationaler Hilfsorganisationen nach vor geschoben wurden. So hatten die Ärzte ohne Grenzen für Le Monde den alten Osman auftreten lassen. Der erzählte schaurige Geschichten: Serben hätten Albaner enthauptet. Es seien auch Ohren abgeschnitten, es seien Augen herausgerissen worden. Albanische Männer hätten der Vergewaltigung ihrer Frauen zusehen müssen. Wie aber Osman Augenzeuge dieser Taten geworden und wie er überlebt hatte, das wurde nicht gefragt und nicht mitgeteilt. Es gab keine Überlebenden, die Osman in Details hätten bestätigen können." (FN37)

      Auch die angeblichen Massenexekutionen von Albanern riefen starke Wellen in der internationalen Berichterstattung hervor. Es gab Gerüchte, wonach die Serben bei der Eroberung von Orahovac Hunderte Albaner exekutiert hätten. Die Nachricht ging um die Welt. Die EU entsandte sofort Beobachter nach Orahovac. Serbien dementierte energisch und auf allen Ebenen: Es seien 40 bis 50 Albaner bei den Kämpfen um Orahovac getötet worden. Die westlichen Beobachter sahen die Örtlichkeit und verzichteten auf die Exhumierung. Das TV-Material zeigte eine Müllhalde, in die einzelne hölzerne Markierungen mit Namen und Vatersnamen gesteckt worden waren.

      Das Internet war im "Desinformationskonzert" vorne mit dabei: Es wurden gefälschte Meldungen verbreitet: Die Mönche des Klosters "Cosma und Damian" in Zociste hatten eine Homepage installiert, um auf diese Weise objektive Informationen in Umlauf zu bringen. Die "Washington Post" berichtete in ihrer Ausgabe vom 23.7.1998, dass die UCK bei Zociste acht bewaffnete serbische Priester gefangen genommen hätte. Der Herausgeber der Zeitung erhielt einige Tage später ein E-Mail des Klosters mit der richtigen Darstellung des Geschehens: Das Kloster sei von den Albanern mit Mörsern und Maschinengewehren beschossen worden. Die Mönche seien daraufhin in die Kirche gelaufen, um zu beten. Man habe eine weiße Fahne gehisst und sich der UCK ergeben. Bewaffnete Albaner hätten das Kloster durchsucht. Dabei hätte man die Mönche in einen eigenen Raum gebracht und vor ihnen Waffen aufgestellt. Danach seien die Mönche gemeinsam mit den Waffen fotografiert und gefilmt worden. Diese Bilder hätten die Albaner den US-Medien zugespielt.(FN38)

      "Die Medien nahmen in allen Fällen serbische Täterschaft als erwiesen an. Man rief nach Luftangriffen. Gehorsam mobilisierte die NATO über 100 Flugzeuge. CNN ging hoffnungsvoll in Stellung. Es galt die Synergie zu nutzen. Die am schnellsten sprechende Reporterin der US-Globalisierung hatte mittlerweile den eher langsam formulierenden Sprecher des US-Außenamtes geheiratet. Christiane Amanpour und Jerry Rubin hatten beide noch nie einen einzigen Satz über die Geschichte des Balkans auszusprechen gewusst, doch CNN war bei allen Spitzenmeldungen des Krieges immer zuerst da. Man darf mit Recht vermuten, dass hier immer ein Anruf des Ehemanns bei der Gattin oder ihren Vorgesetzten vorausgegangen war. Niemand hat gefragt, ob bei diesem Ehebund nicht eine gewisse Unvereinbarkeit vorliegen würde. In einem langen Kampf hat der aufgeklärte Journalismus den Herrschenden das Recht auf Fragen und auf Unabhängigkeit abgerungen. Das sind Rechte, die der Betroffenheits-Journalismus freiwillig aufzugeben scheint. Mit siegreich über den Himmel fahrenden Cruise Missiles bringt der Krieg hohe Quoten und damit Profite. Krieg ist, um mit der Moderne zu sprechen, megageil. Die Wahrheit ist eine eher zweitrangige Sache." (FN39)

      http://www.bmlv.gv.at/omz/ausgaben/artikel.php?id=316
      Avatar
      schrieb am 20.04.06 08:12:07
      Beitrag Nr. 12 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.194.059 von InvestigativTrader am 13.04.06 16:16:13Man lernt ja nie aus. Bis heute wußte ich nicht, daß es in den USA sogar Strömungen gibt, denen der alte Kissinger zu liberal ist. Hier ein schönes Beispiel der Produkte eines führenden US "Think Tank" zum Themal Kosovo/Serbien.

      http://newamericancentury.org/kosovocropseymar1199.htm
      March 11, 1999

      MEMORANDUM TO: OPINION LEADERS

      FROM: GARY SCHMITT

      (...)

      Kissinger on Kosovo: Dead Wrong
      Seth Cropsey

      On February 22, 1999, Henry Kissinger published a column in the Washington Post that argued against deployment of U.S. troops to Kosovo. In the article, Kissinger asserts that America has no important strategic interest at stake; that the Balkan peoples are incapable of political moderation and, hence, self-rule; and that Kosovo's status as a part of a sovereign state precludes military intervention.

      Kissinger’s piece has provided intellectual cover to a significant number of conservatives opposed to sending troops to Kosovo. In some respects, their opposition should come as no surprise. The Clinton Administration has failed to explain adequately what the U.S. interests are in intervening in the Balkans or shown that it is serious about what needs to be done to protect those very interests. Yet there is a danger here that the pleasant sensation conservatives get from opposing whatever President Clinton proposes will, in turn, nourish a growing taste for reducing America's leadership role around the world that is both strategically and politically destructive.

      But what about Kissinger's arguments against involvement? Are the Balkans as irredeemably incapable of "Western concepts of toleration" as he states? The record shows that he is wrong — in Kosovo as well as elsewhere in the region.

      Slobodan Milosevic used the issue of control over Kosovo's 90 percent ethnic Albanian majority as a plank in the platform that brought him to power ten years ago. Milosevic subsequently deprived the province of the autonomy that it had enjoyed since 1974. The Kosovars responded with restraint. When Albanians were banned from teaching at the University of Pristina or when they were driven from all public-sector jobs, they peacefully established their own institutions -- for learning, medical care, publishing, and collecting taxes. (Anmerkung: Das gleiche taten die Serben im unabhängigen Kroatien und in der Herzegowina. DA nannte man es "Großserbischen Imperialismus" oder so ähnlich)

      Their leader at the time was Ibrahim Rugova, who holds a doctorate in literature from the Sorbonne and who has looked to Ghandi and Martin Luther King, Jr. as guiding examples for reversing Serb oppression (Anmerkung: Die Serben gingen ja auch gegen die UCK-Terroristen vor und nicht gegen Rugova).

      But Albanian restraint has not been met with corresponding restraint on the part of Belgrade. Serb violations of the Kosovar Albanians’ basic legal and human rights has only increased, culminating in the murderous campaign of the past year. In light of this record, it is no surprise that Albanian support for the Kosovo Liberation Army has grown. But what support that exists today for the KLA among the population is clearly and immediately the consequence of Milosevic’s brutal rule and the absence of any alternative means to protect their families and homes, and not the product (as Kissinger implies) of some “age-old conflict.” (Anmerkung: Ja genau! Siehe unten)

      (...)

      The Kosovars' own restraint in the face of Serb repression as well as other current and ongoing efforts of elected governments in Montenegro and Macedonia show that the claim that people in the region are unsuited by culture and temperament to democracy is wrong. There is a reasonable chance that political compromise, toleration, and respect for minority rights can take root in southern Europe just as they were able to in northern Europe. But the prospects for democratic governance are immeasurably diminished by the continued rule of the man who is the single greatest threat to moderate politics in the region, Slobodan Milosevic. (Na Gott sei Dank daß es ihn gibt)

      The United States' strategic objective in southern Europe should be to equal its accomplishment of the 20th century: ending the great power competition that plagued northern Europe for the past six hundred years. In southern Europe, success means preventing ethnic rivalries from enmeshing other European and Eurasian powers as it did in World War I and can still do. In achieving this, America’s great interest is to protect the peace that we and our allies in two hot wars and one cold one have fought for in the north. This task requires a cooling of the region's ethnic tensions that it has been Milosevic's consistent policy to fan into hatred and bloodshed. Thus, the U.S. has a very substantial interest in preventing Milosevic from brutalizing Kosovo, an act that will be followed by aggression against the non-Serb population of Montenegro, thus consolidating his position as the most powerful enemy of democracy on the European continent. (Und wie wir alle wissen, ist Krieg der beste Weg, um den Frieden zu bringen)

      Finally, Kissinger's point -- one often repeated in Congress -- that Kosovo's status as a Serbian province nullifies the just use of force is a legalistic excuse for inaction. Indeed, it is hard to understand how a man born in a suburb of Nuremberg, where captured Nazi bosses were tried for crimes against humanity, could argue that sovereignty is an acceptable reason for not militarily intervening to prevent the Serbs from committing new atrocities. (Wußte gar nicht, daß es die "Nazi-Keule" auch in den USA gibt. Außerdem ist Fürth kein Suburb, aber das nur nebenbei.)

      If these dubious arguments win over Republicans today, they are likely to erode further the party's support for using the world's most powerful military for anything save an invasion of the American mainland. By allowing the current administration's foreign policy objectives to serve as the guide to what they don't want, Republicans will allow Bill Clinton to wrench the GOP away from the success of its previous half century: the principled and effective advocacy of an active foreign policy that protected the U.S. and its allies as it promoted democracy around the world.

      Before becoming president, Ronald Reagan fought Henry Kissinger’s cramped vision of American power in the world and his depreciation of the role of principle in American foreign policy. Conservatives ought not let Kissinger define the limits of American leadership now.
      Avatar
      schrieb am 22.05.06 21:18:14
      Beitrag Nr. 13 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.248.827 von cajadeahorros am 20.04.06 08:12:07Geschafft. Auch den rund 500.000 Montenegrinern und einem Teil der ansässigen Minderheiten erschien ein EU- und NATO-Beitritt lohnenswerter als ein Verbleib beim "lockeren Staatenbund" mit Serbien. Hat man doch alles, was man braucht, einen Hafen, ein paar "schwarze Berge" und demnächst reichlich Transferzahlungen. Die Rebalkanisierung des Balkan ist damit fast beendet.

      Die WELT Kompakt stellt sich entsprechend auf Seite 8 der Ausgabe vom 22.05. die Frage "Und jetzt der Kosovo?" Eine Ablösung des Kosovo zur endgültigen Vernichtung des "Großserbischen Imperialismus" scheint denkbar nahe. Schließlich sind inzwischen fast alle dort lebenden Serben (zw. 200.000 und 250.000 seit 1999, je nach Quelle) unter dem Schutz von 17.000 KFOR Soldaten aus der Gegend äh ausgereist. Der Kosovo wäre also ethnisch gesäu äh nein, befriedet natürlich und die Albaner könnten nun endlich selbständig werden oder sich einem Großalban nein, natürlich nicht. Einem freiheitlich-demokratischen Kosovo winkt also in naher Zukunft. Fangen wir schon einmal das Sparen für die Subventionen an.
      Avatar
      schrieb am 22.05.06 22:10:21
      Beitrag Nr. 14 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.746.820 von cajadeahorros am 22.05.06 21:18:14Srdacno cestitam Crna Gora !!!
      Avatar
      schrieb am 22.05.06 22:26:26
      Beitrag Nr. 15 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.747.671 von susi_rules81 am 22.05.06 22:10:21Danke. Und vielen Dank auch für die erste EU-Milliarde.
      Avatar
      schrieb am 22.05.06 23:29:24
      Beitrag Nr. 16 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.747.914 von cajadeahorros am 22.05.06 22:26:26Gern geschehen, aber keine Sorge, die EU und Megabeitragszahler Deutschland sind dumm genug, die werden auch noch die Serben durchfüttern. Müssen nur weiter schön brav sein und die Unabhängigkeit anderer Staaten respektieren, dann wird es schon klappen.

      Aber es ist natürlich bitter, daß Serbien jetzt nicht mehr an der blauen Adria liegt.
      Schade, daß Slobo schon in der Hölle schmort und das nicht mehr erleben kann. Franjo lacht im Himmel.
      Avatar
      schrieb am 23.05.06 00:16:23
      Beitrag Nr. 17 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.748.589 von susi_rules81 am 22.05.06 23:29:24Natürlich wird Deutschland auch Serbien durchfüttern, wenn dort die richtigen Quislingovics am Ruder sind. Einigermaßen brav privatisiert wird schon, die Telekom ist ja vorne mit dabei. Wenn die WAZ-Gruppe oder andere auch noch die Serbischen Zeitungen kaufen durften, dann wird der Ton in den deutschen Schmierblättchen auch wieder freundlicher werden.
      Avatar
      schrieb am 23.05.06 00:24:39
      Beitrag Nr. 18 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.748.827 von cajadeahorros am 23.05.06 00:16:23Daß Franjo neben den Franziskanern aus Jasenovac im christlich-katholischen Himmel sitzt ist mir schon klar.
      Avatar
      schrieb am 23.05.06 00:54:47
      Beitrag Nr. 19 ()
      Aus der Traum vom "Gross-Serbien"

      Aber mach dir nix draus anderen Ländern ging es in dieser Sache ähnlich :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 23.05.06 01:03:58
      Beitrag Nr. 20 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.748.951 von Trunkenbold am 23.05.06 00:54:47Stimmt. Die Rheingrenze können sich die Frogs ein für allemal abschminken.
      Avatar
      schrieb am 31.05.06 16:42:02
      Beitrag Nr. 21 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.748.969 von cajadeahorros am 23.05.06 01:03:58Unsere geliebten Friedens- und Demokratiemissionare aller Parteien bieten gerade wieder ein wunderschönes Beispiel von Toleraaaaaaaanz gegenüber Andersdenkenden.

      Was ist geschehen? Eine offensichtlich ziemlich verwirrte Jury der Stadt Düsseldorf (neben einigen lokalen Geistesgrößen u.a. mit der bekannten Kritikerin S. Löffler besetzt) hatte dem als Freund des verstorbenen serbischen Präsidenten bekannten Dichter Peter Handke den "Heinrich-Heine-Preis" zuerkannt, denn "egensinnig wie Heine verfolgt er seinen Weg zu einer offenen Wahrheit" so die Begründung. Handke, ein eher mäßig bekannter Schriftsteller, dessen Autorenschaft der Film-Schnulze "Himmel über Berlin" bzw. "Stadt der Engel" sich nicht einmal bis zu mir herumgesprochen hatte, war 1996 erstmals unangenehm aufgefallen, als er mitten in der schönsten Massenvergewaltigungshysterie den alten Grundsatz “audiatur et altera pars” beherzigte und seinen Reisebericht "Eine winterliche Reise zu den Flüssen Donau, Save, Morawa und Drina oder Gerechtigkeit für Serbien" veröffentlichte und sich auch im folgenden weigerte, von offen zur Schau gestellter Sympathie für den Balkanhitler Abstand zu nehmen.

      Nach dem Ableben Milosevics hielt Handke dessen Grabrede und wurde nach der dadurch ausgelösten Kontroverse im letzten staatlichen Theater Frankreichs vom Spielplan genommen. Jetzt sollten diesem Propagandisten Großserbiens und Gegenspieler von ehrenwerten Männern wie Rudolf Scharping und Josef Martin Fischer 50.000 toitsche Steuereuro verliehen werden – das geht nun wirklich nicht.

      Sofort krochen die Retter der deutschen Kultur aus ihren Löchern und traten an die Presse, allen voran die Grünen Wendehälse und Friedensfürsten Fritz Kuhn (“Verhöhnung Heinrich Heines” - “schäbige Preisverleihung”) und Dany Cohn-Bendit (der gleich die Brücke zur aktuellen Situation schlug und anregte, den Preis dem iranischen Präsidenten zu verleihen, schließlich “schwimme der auch gegen den Strom” – wer sich gegen die öffentliche Meinung stellt, ist also von der Geisteshaltung identisch mit dem Präsidenten einer handabhackenden und steinigenden Theokratie – Danke, Dany!).

      Man wird sehen, ob die Entscheidung noch gekippt wird. Ob Handke ein würdiger Preisträger wäre mag ich nicht beurteilen. Figuren wie Kuhn und der Dany sind jedenfalls würdige Nachfolger der deutschen Staatsbürger und Staatsdiener, die auch seinerzeit Harry Heine zur Emigration nach Paris veranlassten – denn dort sei er wenigstens “nur Ausländer”.
      Avatar
      schrieb am 01.06.06 19:44:23
      Beitrag Nr. 22 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.892.184 von cajadeahorros am 31.05.06 16:42:02Nachdem nun auch MP Rüttgers den "Holocaustrelativierer" Handke für unwürdig befindet (nebenbei: Das spielt auf eine Episode aus dem Jahre 1999 an, Handke hatte in einem auf französisch geführten Interview einen etwas zweideutigen Satz gesagt, der zwar von ihm schnellstmöglich schriftlich korrigiert wurde, was aber FAZ und Focus nicht davon abhielt, ihn unkommentiert abzudrucken - naja) wird der Heine Preis dieses Jahr wohl ganz gestrichen - einige Juroren haben bereits ihren Rücktritt erklärt.

      Immerhin spart sich NRW dadurch 50.000 Euro - vielleicht kann man ja stattdessen einen neuen Dienstwagen für einen Minister anschaffen.

      http://www.n-tv.de/674346.html
      Avatar
      schrieb am 16.06.06 15:07:04
      Beitrag Nr. 23 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.911.498 von cajadeahorros am 01.06.06 19:44:23Politische Aufklärung erfolgt jetzt auch durch selbsternannte Experten aus der Sportredaktion. Steffen Simon empfiehlt sich gerade live vor dem Spiel Argentinien - Serbien/Montenegro als Propagandabeauftragter für den nächsten Friedensmissionskrieg.

      Und das alles im Staatsfernsehen eines Landes, daß fleißig die serbische Zivilbevölkerung bombadiert hat.

      Ich wünsche Serbien einen politisch unkorrekten Sieg gegen die Argentinier mit samt ihrer "Gänsehautatmosphäre" (Simon). Scheiße, 1:0.
      Avatar
      schrieb am 16.06.06 20:34:31
      Beitrag Nr. 24 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.149.542 von cajadeahorros am 16.06.06 15:07:046:0 :eek:

      Der einzige Montenegriner war der Torhüter. Hoffentlich machen die Serben jetzt keine Dummheiten.


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