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    Märkte (4. Teil) - und die Zukunft der Weltwirtschaft - 500 Beiträge pro Seite (Seite 4)

    eröffnet am 14.09.02 23:19:46 von
    neuester Beitrag 16.06.05 00:17:19 von
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      Avatar
      schrieb am 11.01.03 00:36:41
      Beitrag Nr. 1.501 ()
      @cabinda

      Nicht schlecht dein Vergleich mit dem Öl- und NDX-Chart!

      Wie groß wird die allgeine globale Erleichterung sein, wenn der Krieg um (sagen wir besser die Schlacht geschlagen) und das Gulf-Öl wieder "billiger" ist.
      Besser gesagt die Unsicherheit ums ÖL herum erstmal raus ist aus der Szene.

      Befürchtungen ob der Krieg lange dauert kann man getrost abhaken.
      Nach 10 Jahren Embargo besser gesagt Blokadepolitik ist der Irak platter wie platt.
      Saddam konnte seine politische Macht erhalten die Schlagkraft seiner Armee aber nie auch nur einen deut verbessern.
      Die USA haben in den letzen 10 Jahren aber Ihre militärische Schlagkraft via technischen Fortschritt drastisch erhöhen können.
      Man könnte sagen militärisch wird der Rest der Welt im Vergleich zur USA zur 3.-ten Welt eben Entwicklungsländern.
      Der einzige Nachteil den die USA gg. Saddam zur Zeit haben Saudi-Arabien und die Türkei verweigern Ihre Territorien als Aufmarschgebiet.
      Den millitärischen Sieg der USA wird das allenfalls leicht verzögern aber niemals entscheidend Stoppen können.

      Ich bleibe dabei:
      Die Amis werden ihre Probleme nach dem Sieg haben und nicht vor der Schlacht.

      Man muß beachten das alle Irakis unter dem Embargo mehr als 10 Jahre lang übelst Gelitten haben.
      Mehr als unter Saddams Repressalien selber!
      Man kann daher Annehmen, das die Amerikaner nicht unbedingt als Befreier angesehen werden.
      Zumal sie für die muslimischen Irakis ja Ungläubige sind die noch dazu mit den Israelis unter einer Decke stecken.

      Die USA werden den Kernfehler ihres "Saddam-Embargos" den "kollatteral Schaden" das sie alle Irakis gleich mitbestrafft noch hart büssen müssen.

      Wie gesagt:
      Und zwar dann wenn nach erfolgter Einnahme Bagdads die Berufsterroristen und religiösen Fanatiker nachrücken.

      Die verfehlte Politik Israels gg. die Palästinenser zeigt da, mehr als genug Paralellen auf was den USA in etwa blühen könnte.
      Bulldozzer-Sharon und seine Hardliner bestrafen die Palästinenser jeden Tag härter und immer brutaler und sie ernten dennoch nur mehr und mehr Fanatismus und Terror.

      N8

      Groupier
      Avatar
      schrieb am 11.01.03 16:39:12
      Beitrag Nr. 1.502 ()
      ftd.de, Sa, 11.1.2003, 12:02
      Börsenausblick: US-Quartalsberichterstattung bewegt die Märkte
      Von Wolfram Trost, Frankfurt

      Den Investoren steht eine aufreibende Woche bevor. Zwar gehen Händler davon aus, dass sich die Börsen in dieser Woche insgesamt seitwärts bewegen. Die täglichen Schwankungen dürften aber weiter enorm ausfallen.

      Impulse kommen fast ausschließlich aus den USA, wo die Berichtssaison für das vierte Quartal in vollem Gang ist. An den Bondmärkten legen sich die Strategen vor allem auf eines fest: Staatsanleihen der Euro-Zone werden sich besser entwickeln als US-Treasuries. Der Euro hat weiteres Aufwärtspotenzial.

      Bereits in der vergangenen Woche hingen die europäischen Aktienmärkte am Tropf der Wall Street. Allerdings profitierten sie von steigenden US-Börsen nur unterproportional, während sie auf schwache US-Märkte mit noch stärkeren Kursverlusten reagierten. Per Saldo ging es im Wochenvergleich in den USA aufwärts und in Europa und Asien abwärts. Der Dow Jones gewann 2,1 Prozent und der Nasdaq Composite 4,3 Prozent. Der Stoxx 50 verlor hingegen 1,2 Prozent, der Dax 1,8 Prozent und der Nikkei 225 1,3 Prozent.



      Eine Warnung und es geht anch unten


      Auch in dieser Woche schauen die Anleger vor allem auf die Entwicklungen in den USA. "Wenn eine Zahl von den Unternehmen nicht so kommt wie erwartet, geht es nach unten", sagte Aktienhändler Roger Krüger von der Deutschen Bank. Die Gefahr eines Irak-Kriegs und der sich verschärfende Nordkorea-Konflikt belasteten die Börsen zusätzlich. Bis Dienstag werde es an den europäischen Aktienmärkten relativ ruhig zugehen, schätzt Krüger. Die Aktie der Deutschen Telekom könne wieder unter Druck geraten, nachdem die Ratingagentur Moody`s am Freitag die Kreditwürdigkeit des Konzerns wegen Unsicherheiten beim Schuldenabbau herabgestuft hatte.


      Abgesehen von den vorläufigen Umsatzzahlen des Einzelhandelskonzerns KarstadtQuelle (Montag) und Jahreszahlen des niederländischen Maschinenbauers ASML Holding (Donnerstag) werden wenig Unternehmensnachrichten erwartet. Am Dienstag äußert sich der französische Telekomausrüster Alcatel zu den Geschäftsaussichten. Die Aktie war bereits am vergangenen Freitag in Erwartung eines optimistischen Ausblicks um 11,5 Prozent nach oben geschossen. Außerdem veröffentlicht am Dienstag nach US-Börsenschluss der weltgrößte Chiphersteller Intel seine Quartalszahlen und einen Ausblick, was die Technologiewerte in ganz Europa beeinflussen werde.



      "Schlechte Nachrichten kommen früher auf den Markt"


      In den USA stehen neben Intel und anderen die Börsen-Schwergewichte Yahoo (Mittwoch), IBM, Microsoft und General Motors (alle Donnerstag) sowie General Electric (Freitag) im Rampenlicht. Eine böse Überraschung von Alcoa zum offiziellen Saison-Auftakt konnte die Januar-Rallye in der vergangenen Woche nicht aus der Spur werfen. Alcoa wird eine Ausnahme bleiben, glaubt Subodh Kumar, Chief Investment Strategist für CIBC World Markets: "Unternehmen und Analysten haben aus den Jahren 2000 und 2001 gelernt – schlechte Nachrichten kommen heute früher auf den Markt."


      Tatsächlich war die Zahl der Vorankündigungen für das vierte Quartal bis Mitte der vergangenen Woche gegenüber dem Vorquartal um fast die Hälfte auf 1442 gestiegen. Gleichzeitig belegt die Statistik von First Call, dass der Anteil der Warnungen von 54 auf 43 Prozent gefallen ist – auch als Ergebnis allgemein niedrigerer Erwartungen. Hatten die Analysten im Oktober die Gewinne der Unternehmen im S&P 500 noch um 20 Prozent wachsen sehen, liegen die Prognosen jetzt bei 11 Prozent.


      Skepsis bei Einzelhandelsumsätzen


      Auf konjunktureller Seite steht in den USA die erste Lesung des Konsumentenvertrauens der Universität von Michigan (Freitag) im neuen Jahr an. Die Volkswirte erwarten einen leichten Anstieg von 86,7 im Dezember auf 88,0 im Januar. Zurückhaltender sind die Experten bei den Einzelhandelsumsätzen (Dienstag). Die Konsensschätzungen für das Wachstum im Dezember liegen aber immer noch bei 0,6 Prozent, nach 0,4 Prozent im November.


      "Alles in allem gehen die Investoren davon aus, dass die Geld- und Fiskalpolitik der US-Wirtschaft in diesem Jahr wieder auf die Beine helfen wird", sagte Ian Douglas, Rentenstratege bei UBS Warburg. Entsprechend negativ sei die Stimmung am US-Bondmarkt. Seit Jahresbeginn hat die Rendite zehnjähriger Treasuries um 33 Basispunkte auf 4,14 Prozent zugelegt. Hierzu beigetragen haben neben besseren US-Konjunkturdaten der Kursrutsch des Dollar, der Preisanstieg bei den Rohstoffen und die Sorge eines steigenden Haushaltsdefizits im Falle einer militärischen Auseinandersetzung mit dem Irak.



      Konjunkturbremse Euro


      Umgekehrt sieht es in der Euro-Zone aus. "Der Stabilitätspakt fungiert als fiskalische Zwangsjacke und der feste Euro wirkt als Konjunkturbremse", sagte Eugen Keller vom Bankhaus Metzler. Zudem sei in den Kursen kurzlaufender Anleihen bereits die nächste Zinssenkung der Europäischen Zentralbank enthalten, sagte Douglas.


      Beide Strategen erwarten, dass sich bei dieser Konstellation die Staatstitel aus der Euro-Zone klar besser entwickeln werden als die US-Treasuries. Nachdem sich die Renditedifferenz zwischen zehnjährigen Treasuries und Bundesanleihen seit Jahresbeginn bereits von minus 39 auf minus 12 Basispunkte eingeengt hat, könnte sie bald sogar positiv werden.


      Positiv ist die Stimmung auch beim Euro. "Viele Investoren rechneten damit, dass der Dollar weiter an Wert verlieren wird – der Aufwärtskanal des Euro ist in Takt", sagte Ray Attrill vom Researchhaus 4cast in London. Die obere Begrenzung liege derzeit bei 1,0650 $. In der vergangenen Woche stieg die Gemeinschaftswährung bis auf 1,0569 $, den höchsten Stand seit Oktober 1999


      @mickym
      hi mic, da hast du wirklich eine interessante theorie gefunden für die underperformance des dax. da ich das thema gestern auch angerissen habe - euro, gold, indizes steigen gleichzeitig (nur der dax hinkt) - kopiere ich hier mal für die anderen dein posting aus dem thread von @herr.motzki hinein, ich hoffe, du hast nichts dagegen. man kann ja dort oder bei @sig weiter diskutieren, nur rein informativ:

      #1650 von mickym 10.01.03 23:07:49 Beitrag Nr.: 8.277.813 8277813

      Ist Euch eigentlich schon mal die Idee gekommen, dass ein riesiger USD-Rutsch mit einer miteinhergehenden Inflation auch wieder diese oder andere Indexstände in den US-Indizes rechtfertigen könnte, da diesen Indexständen dann nur so und so viel des heutigen Wertes zugrunde liegt.

      Erste Anzeichen sind solche Tage, wie heute:

      1. Gold stark
      2. EUR stark
      3. NASI im Plus.

      Wenn das nun öfters auftritt und damit die alten Gesetzmässigkeiten ausser Kraft gesetzt werden, sollte man darüber mal nachdenken. Dann werden zwar immer noch KGV`s eine Rolle spielen, aber nicht mehr die Marktkapitalisierung.

      Nur mal ins Extrem gedacht, um vielleicht zu sehen, ob das ein realistisches Szenario sein könnte.
      Gruss Mic

      und verweise außerdem auf den thread von @sig (du kennst ihn ja ;) ):
      Thread: Warum der Schein trügt

      das könnte wirklich eine erklärung sein: die amerikaner steigen hier langsam aus, da sie immer noch gewinne haben, auch wenn sie beim dax-stand 3600p. eingestiegen sind. ich frage mich schon die ganze zeit, was da für umschichtungen im gange sein könnten.

      @groupier
      befürchtungen, dass ein krieg länger dauern könnte, kann man getrost abhaken
      ich glaube, dass du recht hast mit deiner einschätzung zum irak, sofern ein krieg darauf begrenzt bleibt. unklar ist für mich nach wie vor, wie sich die anderen arabischen staaten verhalten werden und wie hoch die flächenbrandgefahr tatsächlich ist. lese ich zuwenig im politischen teil der zeitungen, oder wird da nicht wirklich wenig drüber berichtet?

      gruss und ein schönes wochenende
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 11.01.03 17:28:59
      Beitrag Nr. 1.503 ()
      Hi cabinda, :)

      natürlich passt das genauso gut hier in diesen Thread. ;).

      Wie Du ja weisst, versuche ich inzwischen mit meinem laienhaften, aber vielleicht noch gesunden Menschenverstand nach Erklärungsmöglichkeiten zu suchen, warum sich im Grossen die Märkte so verhalten, wie sie sich eben verhalten und dann das Analystengerede eben mit dieser Idee zu vergleichen.

      Das Posting in HM`s Thread entstand, weil hier ja (wie auch sonst überall) immer von der hohen Bewertung des DOW und den eigentlich angemessenen Indexständen gesprochen wird und der "arme" DAX ja schon soviel gelitten hat.

      Dafür müsste es doch eine logische Erklärung geben, insbesondere da der DOW immer noch zäh ist. :D

      Aus Deinem eingestellten Börsenausblick zitiert Konjunkturbremse Euro ziehe ich eben den Schluss, dass hier psycholgisch Stimmung gegen zukünftige Entwicklungen gemacht werden, die aber wahrscheinlich sind, wenn irgendwie eine Normalisierung wieder eintreten sollte und ob in den USA irgendwann mal Zahlen wie auf LIRA-Banknoten stehen - davon geht die Welt nicht unter. :D

      In dem ganzen einerlei vergisst man eben oft, dass Indexstände keine unveränderlichen Wertmassstäbe sind - und jede Anpassung tut nun mal weh. :D

      Vielleicht liegt darin der Erfolg einer langfrisitgen Investmentstrategie: .. sich durch das tägliche Einerlei der Wirtschaftsmeldungen nicht verunsichern zu lassen.

      Die Arbeitsmarktdaten der USA gestern sind so grottenschlecht und werden noch schlechter. Der Markt hat aber hier noch nichts eingepreisst, sondern wird in diesem Fall der Realität hinterherlaufen.

      Unternehmensgewinne durch Einsparungen weisen mE jedenfalls nicht auf ein Wirtschaftswachstum hin, insofern sollte man solche Zahlen wohl auch nicht mehr unbedingt als Nachlaufindikatoren, sondern als Vorläufer ansehen.

      Die Gesetzmässigkeiten die gestern in einem Bullenmarkt an der Börse galten (steigender USD- steigende Märkte), sind heute oder morgen vielleicht gerade umgekehrt.

      Und dieses Szenario weitergespielt bedeutet vielleicht:
      1. Steigender USD -> fallende US-Indices -> steigender oder nicht so stark fallender DAX

      2. Schwächelnder USD -> steigender oder nicht so stark fallender DOW -> nicht so stark steigender DAX oder fallend.

      We will watch the future. ;)

      Gruss Mic :)
      Avatar
      schrieb am 11.01.03 17:50:45
      Beitrag Nr. 1.504 ()
      @ cabinda

      Die Flächenbrandgefahr aus der arabischen Halbinsel bzgl. Irak dürfte gering sein.
      Der Bürgerkrieg den die Palästinenser gegen Sharons religiöse Fanatiker führen müsste allein schon einen Flächenbrand auslösen.

      Zu Ihrer Unterstützung kommt von der arabischen Halbinsel nichts.
      Keine nennenswerte Soli mit den Palis bei den herrschenden royalen Cliquen vorhanden.

      Umsturzgefahren für die Scheichs könnten natürlich fanatische religiöse Bewegungen a la Iran bilden.
      Aber auf der Halbinsel herrscht ein eh schon erzkonservatives Establischment, das auch im wesentlichen den eigenen islamischen Klerus stellt.
      Das wären dann quasi nur private Palast-Revolutionen!
      Allerdings hats sowas dort schon oft gegeben .
      Trotzdem hier unterscheiden sich die Araber vom Iran.
      Denn die Pahlewis im Iran waren eigentlich an die Macht gekommene Ex-Generäle des russichen Zaren.
      Die keine Solidarität oder Rückhalt im iranischen muslimischen Klerus hatten oder erwarten konnten.

      Also alles in allem wird wohl der eine oder andere zu westlich dekadente Scheich einem Assasinen (arabisch: Mörder) zum Opfer fallen, am politischen System wird sich in Arabien aber eher wenig ändern.

      Auch ein Irakkrieg der USA nicht.
      Die Probleme der USA werden nach einer erfolgreichen Beseitigung Saddams andere sein.
      Den eine Beseitigung der Saddam Hussein Clique im Irak stellt schon automatisch eine Stärkung der Konservativen und Religiösen dar.
      Allein durch die Tatsache das er endlich weg ist, werden die Ihre politischen Forderungen schon früh genug anmelden!

      Und eine Frage die ich mir schon vor dem ersten Golfkrieg stellte war!
      Was machen die USA nach dem Krieg bzw. der Befreiung Kuweits mit dem Irak?

      Diese Frage ist heute genauso offen wie damals.
      Oder weis das vielleicht irgendwer.

      In den Zeitungen hab ich davon noch nichts gelesen.
      Und von den sogenannten Oppositionsgruppen die in London rumsitzen hab ich auch noch nichts Nennenswertes gehört.

      Der grösste Fehler, den die USA meines erachtens machen können wäre der, das Bush/Blair irgendein zusammengewürfeltes Marionettenregime als Pseudoregierung installiert.
      Das ist dann sicher praktisch für die Ölmultis aber was dann passiert hat schon das abschreckende Beispiel Shah versus Khomeini gezeigt.

      Der war im Prinzip nur eine US-Marionette.

      mfg.

      Groupier
      Avatar
      schrieb am 11.01.03 19:19:52
      Beitrag Nr. 1.505 ()
      @groupier
      danke! inzwischen habe ich auch einiges gelesen, was die gefahr einer ausweitung tatsächlich weniger gering erscheinen lässt. tja, was sie nach dem krieg mit dem irak dort vorhaben... sie stellen sich das ungefähr so vor wie unten in dem spiegel-artikel beschrieben. weitere szenarien werden in dem thread von @inferno2002 diskutiert, den ich nur empfehlen kann - einfach klasse und sehr informativ. Thread: IRAK SITREP US-Kräfte Middle East (wie versprochen...) .

      daraus folgender beitrag:

      SPIEGEL ONLINE - 06. Januar 2003, 12:25
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,229550,00.html
      Bushs Irak-Szenario

      18 Monate Besatzung, Übernahme der Ölfelder

      Während die Welt noch gespannt auf den Bericht der Uno-Waffeninspektoren wartet, schmiedet die US-Regierung bereits Pläne für den Tag nach Saddams Sturz: Der Diktator und seine Helfer müssten sich vor Militärgerichten verantworten, ein Statthalter würde das Land regieren.

      Wie geht das Leben im Irak nach Saddam Hussein weiter? Die USA haben bereits detaillierte Pläne...


      Washington - Experten des Sicherheitsteams von US-Präsident George W. Bush arbeiten einem Bericht der "New York Times" zufolge schon seit einigen Monaten an den Plänen. Sie seien schon im Detail mit Bush diskutiert worden. Es wäre der anspruchsvollste Wiederaufbauplan für ein besiegtes Land seit der Besetzung Deutschlands und Japans nach dem Zweiten Weltkrieg. Wenn Bush heute aus seinem Weihnachtsurlaub zurückkehrt, sollen ihm die Pläne noch einmal vorgelegt werden.

      Mindestens 18 Monate, so das Szenario, soll der Irak nach einer Niederlage unter amerikanische Militärherrschaft kommen. Die Streitkräfte hätten in dieser Zeit die Aufgabe, Frieden zu sichern, die Saddam-treue Elite auszuschalten, Massenvernichtungswaffen zu zerstören und das Land zusammenzuhalten. Ein ziviler Verwaltungschef - eventuell eingesetzt von der Uno - soll in der Übergangsphase die Wirtschaft am Laufen halten, Schulen und politische Einrichtungen wiederaufbauen und Hilfsprogramme organisieren.

      Auch Kriegsverbrecherprozesse ähnlich den Nürnberger Prozessen sollen abgehalten werden - von amerikanischen Militärgerichten. Dabei sollen jedoch nur Vertreter des Saddam-Regimes zur Verantwortung gezogen werden, die in besonderen Schlüsselpositionen gewirkt haben. Ein Großteil der Regierung soll jedoch bestehen bleiben.

      Zwei Kernziele prägen die Planungen der Sicherheitsberater: Zum einen solle der Irak als staatliche Einheit in seinen jetzigen Grenzen bewahrt werden, zum anderen soll "Einmischung von außen" verhindert werden - eine klare Warnung an die Nachbarländer.

      Eine Schlüsselrolle in den amerikanischen Plänen für die Zeit der Besetzung spielt freilich der Umgang mit den Ölreserven des Irak. Offiziell heißt es zwar noch, das Öl bleibe das Eigentum des irakischen Volks, die US-Regierung diskutiert jedoch bereits, wie die Ölfelder während des Konflikts geschützt werden können. Auch die Frage, ob und wie der Irak dann in der Opec vertreten werden kann, beschäftigt die Bush-Berater.

      Im vielstimmigen Kriegsgerede der US-Regierung wird Öl selten erwähnt. Aber der Irak verfügt über ein Zehntel der Weltölreserven. Und eine Militäraktion am Golf wird zweifellos einen großen Einfluss auf die Weltmärkte haben. "Es wäre unsere Absicht, diese Felder zu schützen und sicherzustellen, dass sie von einem schwindenden Regime nicht im letzten Moment zerstört oder beschädigt werden", sagte kürzlich US-Außenminister Colin Powell. Die wachsende Kriegsgefahr und auch der monatelange Generalstreik im Ölförderland Venezuela haben schon jetzt die Rohölhändler verunsichert. In der vergangenen Woche sprangen die Preise für Rohöl mit einem Auslieferungstermin im Februar auf mehr als 33 Dollar je Barrel (das Fass zu 159 Liter). Das sind 65 Prozent mehr als vor einem Jahr.

      Das aus Sicht der Rohstoffmärkte schlimmste Szenario würde so aussehen, dass eine Invasion auf massiven Widerstand trifft, die Ölfelder in Flammen aufgehen und die Produktion in anderen Ländern am Golf gestört würde. Dann würden sechs Millionen Barrel täglich ausfallen, und der Ölpreis könnte auf 80 Dollar hochschnellen. Bis ins Jahr 2004 hinein würde der Ölpreis bei einer solchen Lage über 40 Dollar bleiben, was nach Einschätzung von Experten eine globale Rezession verursachen könnte.

      Viele wesentliche Entscheidungen, so warnen die Strategen im Weißen Haus und im Pentagon, könnten erst vor Ort im Irak entschieden werden. "Vieles hängt einfach von dem Krieg selbst ab", zitiert die "New York Times" einen der Verantwortlichen, "ob es überhaupt zum Krieg kommt, wie er beginnt und wie er endet". Entscheidend sei auch, wie die amerikanischen Truppen im Irak empfangen würden, ob es eine "feindliche oder eine freundliche Besetzung" werde. Die CIA entwerfe derzeit diverse Szenarien, die all diese Unwägbarkeiten berücksichtigen.

      Eines jedoch haben alle Szenarien gemein: Das US-Militär würde für längere Zeit das Kommando im Irak übernehmen. Allein um sicher zu gehen, dass alle Massenvernichtungswaffen Saddam Husseins zerstört würden, so warnt das Pentagon, könnte es mindestens ein Jahr dauern. Auf keinen Fall werde man länger im Irak bleiben als unbedingt nötig. "Aber ich glaube nicht", so einer der Nachkriegsplaner, "dass das nach ein paar Monaten vorbei ist".

      gruss
      cabinda

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      Avatar
      schrieb am 11.01.03 20:24:52
      Beitrag Nr. 1.506 ()
      hi mic,

      1. Steigender USD -> fallende US-Indices -> steigender oder nicht so stark fallender DAX

      2. Schwächelnder USD -> steigender oder nicht so stark fallender DOW -> nicht so stark steigender DAX oder fallend.


      ich beobachte auch diese tendenz - spielen wir das doch mal durch. was würde das bedeuten für die märkte in nächster zeit, wenn a. sich die bestätigen sollte und b. der euro bald zur korrektur ansteht (bei 1,06 oder 1,08e aus technischer sicht)?

      dann dürfte es noch eine kurze, vielleicht aber kräftige erholung in den u.s.-indizes geben, mglw. mit einem ausbruch über 8.800 im dow und nachfolgendem kurzen kaufrausch/short-squeeze (eines der beliebten fehlsignale?), danach ein absinken der kurse in den u.s.-indizes und evtl. eine langsame erholung des dax. denn eigentlich müsste sich in dem chart, den @sig zur performance von dow und dax eingestellt hat, ja die schere auch wieder schließen.
      das ist jetzt aber reine spekulation.

      dazu passen würde aber die heutige handelsblatt-meinung, hier das in fettdruck gesetzte:

      vwd FRANKFURT. Ein weiter steigender Euro, höhere Ölpreise sowie die Konflikte im Irak und Nordkorea sind Wasser auf die Mühlen der Investoren, die vor allem die Risiken betonen. Kein Wunder also, dass in den vergangenen Tagen vor allem Versicherer ihre Aktienbestände zugunsten von Staatsanleihen zurückgefahren haben.
      „Wenn sich schon diese Profis aus dem Aktienmarkt zurückziehen, darf sich niemand wundern, dass die Börsen keine einheitliche Richtung finden, sondern nur immer wieder in einer Spanne von 150 Punkten schwanken“, sagt ein Frankfurter Aktienhändler. Allerdings gibt es auch einen positiven Aspekt. Ende vergangener Woche fiel der Dax auf die Tiefs von Ende Dezember 2002 zurück. Dadurch hätten jetzt die Investoren wieder einen Grund zum Kaufen, die die starke Performance vom 2. Januar verpasst hatten. „Am Markt wurde bereits darüber gemunkelt, dass vor allem große US-Adressen die Märkte genau auf diese Indexstände drücken wollten, da sie den ersten Handelstag des Jahres verpasst hatten“, berichten Londoner Marktteilnehmer.

      (quelle: handelsblatt von heute)

      das ist nun wieder eine neue variante.:rolleyes: - in dem fall würden wir die oktober-tiefs im dax wohl nicht mehr sehen.


      Der Markt hat aber hier noch nichts eingepreisst, sondern wird in diesem Fall der Realität hinterherlaufen.

      Unternehmensgewinne durch Einsparungen weisen mE jedenfalls nicht auf ein Wirtschaftswachstum hin, insofern sollte man solche Zahlen wohl auch nicht mehr unbedingt als Nachlaufindikatoren, sondern als Vorläufer ansehen.


      da bin ich ganz deiner meinung (schreibe ich auch schon seit zwei jahren...). einsparungen und restrukturierungen in den unternehmen mögen gut und nötig sein, aber sparmaßnahmen und investitionsbereitschaft sind zwei paar schuhe, und solange die arbeitslosigkeit zu- und nicht abnimmt, ist der boden nicht erreicht, sondern die zunehmende beschäftigungslosigkeit impliziert erst einmal weitere konjunkturschwäche. (ich bin aber auch nur laie ;) )

      Vielleicht liegt darin der Erfolg einer langfrisitgen Investmentstrategie: .. sich durch das tägliche Einerlei der Wirtschaftsmeldungen nicht verunsichern zu lassen.

      langfristig würde ich auch nur noch in rohstoffe investieren. allein die charts sprechen dafür.

      hier die meinung eines bullen aus dem handelsblatt zu den kriegs-szenarien:


      >Anleger zwischen Kriegsangst und "Bushonomics"

      In den letzten Tagen mehren sich die Anfragen nach meiner Prognose für die Märkte im neuen Jahr.

      Denn trotz meiner seit Monaten betont vorsichtigen Haltung sei ich „im Herzen doch ein Bulle“. Aus gegebenem Anlass werde ich heute etwas konkreter. Welcher Anlass? Nun, das seit Tagen diskutierte und gestern verkündete Wirtschaftsförderprogramm von George W. Bush ist ein Meilenstein: 20 Jahre nach den so erfolgreichen „Reagonomics“ ein neuer Anstoß für Amerika durch „Bushonomics“. Ich bin überzeugt, dass auch wir Europäer davon indirekt profitieren werden, wenn das Programm so oder ähnlich bald umgesetzt wird.

      Szenario 1 (leider das Unwahrscheinlichste): Es wird keinen Krieg geben, die Welt atmet auf, Öl und Gold werden billiger, die Investitionsbereitschaft wächst, die Stimmung in der US-Wirtschaft wird zusehends besser, die „Bushonomics“ wirken zumindest als Stütze für einen neuen Aufschwung – Aktien sind wieder gefragt: Ende der Baisse auch für den Dax.

      Szenario 2 (schon wahrscheinlicher): Es gibt einen Krieg in Nahost, der für die westliche Allianz rasch sehr erfolgreich verläuft. Ist schon nach wenigen Tagen oder Wochen klar, dass die Vergleiche mit dem Golf-Krieg 1991 berechtigt waren, werden die Spuren an den Börsen zwar wieder heftig, aber nur kurz sein. Die Sorgen über wachsende Defizite und steigende Zinsen durch das Bush-Paket werden im Jahresverlauf durch positivere Trends in der US-Wirtschaft überlagert, der Dollar erholt sich – der Tiefpunkt der Aktienkurse wird zum Kriegsbeginn markiert, also eine Kaufgelegenheit.

      Szenario 3: Es gibt einen Krieg, der uns alle in Atem hält, bei dem eine längere Dauer und eine regionale Ausweitung droht, Öl und Gold dramatisch fester, Aktien im Sturzflug – von „Bushonomics“ spricht dann bis auf weiteres keiner.

      Bleiben Sie gelassen – bis auf weiteres!
      HANDELSBLATT, Mittwoch, 08. Januar 2003, 14:52 Uhr<

      die untertassenformation im gold-chart verheisst dann aber unguterweise szenario 3 :confused: - vielleicht kommt es aber nicht so schlimm, sondern wir erleben ein relativ gutes börsenjahr, bevor die wirtschaft von der realität der u.s.-wirtschaft eingeholt wird (durch die kriegskosten zusätzlich belastet, und wir in d. ja wohl auch) und es einen erneuten einbruch an den aktienmärkten gibt.

      aber jetzt mal kurzfristig gesehen - ich finde den aktuellen tradermarkt so reizvoll, dass ich nicht so viel lust habe, mich langfristig festzulegen.

      angenommen, unser euro-dollar-szenario oben würde hinhauen, dann weiß ich nun wieder nicht, wie das zu der annahme passt, dass die märkte sowohl bei kriegsausbruch als auch bei kriegsabsage überschießen könnten.

      dann heißt es in dem vorher geposteten ftd-artikel, dass man in der laufenden berichtssaison schlechte ergebnisse lieber frühzeitig bringt, anstatt sie zu vertuschen oder zu verschleppen. wie könnte sich das auswirken?

      bei entsprechender trendstärke in den märkten könnte es zu einem `buy on bad news` führen (stimmung: `wir haben das tief gesehen`).

      oder aber die großanleger sind so nervös, dass sie nicht investiert sein könnten, wenn die märkte bei einer entscheidung über krieg oder nicht-krieg hochgehen sollten und sie nur noch die rücklichter des zuges sehen, dass sie einfach kaufen und es immer wieder kurzfristige einbrüche wie gestern gibt, wenn sie von der realität eingeholt werden.

      für uns bleibt es wie gesagt ein schicker tradermarkt.

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 11.01.03 23:17:10
      Beitrag Nr. 1.507 ()
      Hi cabinda, :)

      lass mich auf Dein Posting mal vom Ende her antworten. ;)

      für uns bleibt es wie gesagt ein schicker tradermarkt

      Warum ich dass mit der langfristigen Investstrategie geschrieben habe, hat sicher damit etwas zu tun, dass es die vielleicht etwas entbehrlicher macht. :D

      Liegt vielleicht auch daran, dass ich bis jetzt nicht so ein erfolgreicher Trader war, wie Du. :D

      Doch ich will mich nicht drücken und auch ein bisschen meine Meinung zu Deinen von Dir kurzfrisitigen Einschätzungen geben.

      Das der EUR kurz vor einer kurz- bis mittelfrisitgen Konsolidierung steht, dafür sprechen für mich folgende Faktoren (ursprünglich ging ich von einem Range von 1,05-1.07 aus, aber 1,06 - 1,08 soll mir auch recht sein. ;):

      1. Überkauftsituation, was aber in einem stark steigenden Trend mE nicht überbewertet werden darf.
      2. Diese Zielrange ist mE auch aus dem Verlauf nach klassischem Chartmuster rauszulesen (Höhe des vorhergehenden Anstiegs von der Oberkante der 1. Tradingrange zum Ausbruch der Tradingrange zu addiert.)
      3. Treffen wir nun auf Widerstände (bzw. Supports beim USD) aus den Jahren 1998-2000.

      Das von @Sig dargestellte Szenario stellt mE nach wie vor das mittel- bis langfrisitige Szenario dar.
      Kurzfrisitige Rückschlüsse auf den DOW würde ich deshalb weniger ziehen, als auf den DAX.

      Hier kommt mE immer noch die psychologische Komponente hinzu, dass wenn die USA "Hurra schreit", der DAX zumindest mitschreien möchte. Die Schere wird sich zwar verkleinern, aber nicht schliessen, sondern längerfristig vielleicht noch weiter öffnen.

      Dies würde nämlich erst mal bedeuten das der DAX ein Eigenleben beginnt und das tut er mit dem US-Kapital wohl eher, als mit dem inländischen Kapital.

      Zu den 3 Szenarien (kommen mir irgendwie aus N-TV bekannt vor ;) )

      1. Szenario: indiskutabel. ;)
      2. Szenario: Die Schlussfolgerung stimmt mE mittel- bis langfrisitg nicht, da der USD wegen bekannter Gründe weiter fallen muss. Die Aktienkurse können aber sehr wohl so verlaufen, wie beschrieben: der Tiefpunkt der Aktienkurse wird zum Kriegsbeginn markiert, also eine Kaufgelegenheit. - Die frage ist lediglich für welchen Zeitraum dieser Tiefpunkt markiert wird. Mit der Bödensuche habe ich immer noch meine Schwierigkeiten. :D
      3. Szenario:
      Ist nichts kurzfrisitiges, wobei ein Krieg dann halt wieder mal als Verursacher vorgeschoben wird, was mE auch zur Zeit nicht die fundamentalen Gründe für die EUR oder Goldstärke sind.

      Zu Deinen Gedanken:

      angenommen, unser euro-dollar-szenario oben würde hinhauen, dann weiß ich nun wieder nicht, wie das zu der annahme passt, dass die märkte sowohl bei kriegsausbruch als auch bei kriegsabsage überschießen könnten.

      Die Bewegung der Märkte muss man vielleicht in dieser kurzfrisitigeren Betrachtung von dem USD/EUR Verhältnis unabhängig sehen. Währungen werden vielleicht nicht so schnell durch Stimmungen manipuliert, wie die Indices.

      In beiden Fällen "Kriegsausbruch" = " buy on bad news" und "Kriegsabsage" = "kommt ja doch nicht so schlimm, wie die Pessimisten befürchteten" wird ein Aufschwung erfolgen, zu dem beim Kriegsausbruch schon heute die Mehrzahl nicht von einem langen Krieg ausgeht und eben gerade das 90er Irak-Krieg Szenario vor Augen haben.
      Ob das auch Bestand hat, daran wage ich zu zweifeln, eben weil gerade viele dieses Szenario schon wieder für so wahrscheinlich halten.

      dann heißt es in dem vorher geposteten ftd-artikel, dass man in der laufenden berichtssaison schlechte ergebnisse lieber frühzeitig bringt, anstatt sie zu vertuschen oder zu verschleppen. wie könnte sich das auswirken?

      Das spricht mE auch für das Vorbereiten auf eine weitere Bärenrally. Da für viele Firmen die Jahresergebnisse 2002 anstehen werden, die noch schlechter als 2001 sein werden, wird man das gleiche Spiel wie im Oktober machen. Gewinnwarnungen mit positiven Überraschungseffekten.

      Wenn man beides so zusammen nimmt könnte vielleicht der Chart ähnlich wie 2001 aussehen. Tiefstkurse im Februar, Anfang März, Rally bis Mai/Juni und dann Absacken bis zum Herbst.

      Dies war meine kurzfrisitige Glaskugel , aber eigentlich traue ich Dir da ja mehr zu.

      Fundamental leben Bären glaube ich auch 2003 weiter ruhiger. ;)

      Gruss Mic :)
      Avatar
      schrieb am 11.01.03 23:50:17
      Beitrag Nr. 1.508 ()
      @cabinda

      Danke für den schönen Artikel in #1505 der lässt sich schön zerpflücken. :cool:

      ... Mindestens 18 Monate, so das Szenario, soll der Irak nach einer Niederlage unter amerikanische Militärherrschaft kommen ... :laugh: :laugh: :laugh:

      Sind die naiv der Irak besteht aus 3 Volksgruppen den Kurden den Shiiten(Iraner) und den Sunniten(Araber).
      Der wesentliche Unterschied unter Ihnen besteht darin das sie alle untereinander Spinnefeind sind.

      Und die Kurden einen eigenen Staat wollen, der primär Shiitische Süden hätte dazu wenig dagegen eventuell iranisch zu werden. :eek:

      Die Kurden sind ein Extrafall sie sind die einzigen Profiteure des Embargos oder eher der No Fly-Zone.
      Nur Öl wird auch im Norden gepumpt.

      ... Eine Schlüsselrolle in den amerikanischen Plänen für die Zeit der Besetzung spielt freilich der Umgang mit den Ölreserven des Irak. Offiziell heißt es zwar noch, das Öl bleibe das Eigentum des irakischen Volks ... :laugh: :laugh: :laugh:

      Die Kurden werden sagen die Ölfelder im Norden gehören uns. Basta!
      Die Shiiten im Süden werden sagen die Ölfelder im Süden (die weitaus grösseren) gehören uns. Basta!

      ... Zwei Kernziele prägen die Planungen der Sicherheitsberater: Zum einen solle der Irak als staatliche Einheit in seinen jetzigen Grenzen bewahrt werden, zum anderen soll "Einmischung von außen" verhindert werden - eine klare Warnung an die Nachbarländer. ... :laugh: :laugh: :laugh:

      Die klare Warnung an die Nachbarländer ist lächerlich, die Iran-Mullahs wissen selber das sie keinen Krieg mit den USA gewinnen können.
      Nur da wird es welche geben die das nicht Anficht.
      Aber ihre fünfte Kolonne können(werden) sie loslassen bzw. sie finanzieren Berufsterroristen und religiöse Fanatiker.
      Der Irak hat nach Saddams-Fall genug inneren Sprengstoff zu bieten das der Erhalt in seinen Grenzen Zweifelhaft ist.

      Warum sollten die Kurden im Staatsverband bleiben deren eigene Fanatiker werden am Tag X sofort den eigenen Kurdenstaat fordern und notfalls Erkämpfen.
      Wenn Bush ablehnt hat er den schönsten Guerilla-Krieg am Hals dem man im mittleren Osten für umme kriegen kann.

      Wenn er schlau ist dann gibt er den Kurden einen eigenen Staat, damit wäre er der erste nach 2-3000 Jahren der durch den Irak kommt und die Kurden nicht zu Unterdrücken suchte.
      Sollen die Türken doch Gift und Galle Spucken wenn Ihre offiziell Bergtürken geschimpfte Minderheit einen eigenen Verein aufmacht.

      Man höre !! ... Ein Großteil der Regierung soll jedoch bestehen bleiben. ...

      Wen belässt er denn von Saddams-Regierung im Amt ?
      Vielleicht das was er zum Erhalt des Iraks braucht, wenn es innenpolitisch Knackt und Krawallt nach dem Sieg!
      Saddams Polizei- u. Repressionsapparat, die Abteilung innere Sicherheit usw. :mad: :mad: :mad:
      Avatar
      schrieb am 11.01.03 23:59:07
      Beitrag Nr. 1.509 ()
      @mickym

      ... daran wage ich zu zweifeln, eben weil gerade viele dieses Szenario schon wieder für so wahrscheinlich halten.

      Also welches Irak-Szenario wär denn deines, nur mal gefragt.

      N8

      Groupier
      Avatar
      schrieb am 12.01.03 01:27:04
      Beitrag Nr. 1.510 ()
      @Groupier

      Da ich mich mit den eigentlichen Machtplänen einer Grossmacht (USA) noch nie so auseinander gesetzt haben, wie das vielleicht Du oder andere an Board getan haben, bin ich sehr vorsichtig.

      Was einem die Medien über die Gründe für oder wider einen Krieg präsentieren, sehe ich inzwischen mit gemischten Gefühlen.

      Ob der Krieg in Afghanistan, als Folge des 11. September zu sehen ist oder ob die Taliban nicht schon länger ein Dorn im Auge der USA waren, ich weiss es nicht.:confused:

      Ob der Irak oder Saddam Hussein als Teil der Achse des Bösen oder weil er mit Massenvernichtungswaffen die westliche Welt bedroht nun beiseite geschafft werden müssen, ich weiss nicht.:confused:

      Warum der Irak nun gerade jetzt eine Bedrohung darstellt und nicht schon vor 5 Jahren, wo er diese Waffen ja auch hat (?), ich weiss es nicht.:confused:

      Warum der Irak eine Bedrohung darstellt, nachdem er angeblich nach dem 1. Golfkrieg zu 72% entwaffnet wurde (gelesen, aber Quelle nicht mehr im Kopf) und Israel das grösste Waffenpotential im Mittleren Osten hat, ich weiss es nicht.:confused:

      Wenn, wie auch schlüssig argumentiert, manche nicht in den offiziellen Medien erschienenen Berichte, Analogien zur früheren kriegsvorbereitenden Massnahmen in den Medien feststellen, ich weiss es nicht. :confused:

      Wenn, wie allgemein inzwischen angenommen, die Ölinteressen der USA hinter der ganzen Sache stecken, könnte der Irak auch nur ein Schritt in einer grösseren Abfolge von Schritten sein.

      - Und dann muss man sich fragen, wann ist denn ein Krieg zu Ende, wenn ganz anderen Interessen im Hintergrund stehen. :(

      In Afghanistan ist der Krieg mE auch nicht zu Ende, sondern die Deutschen halten die Stellung der Amis.

      Wie wird das im Irak sein ( mit oder ohne Saddam )??:confused:

      Wer spielt dann dort die Polizei, die Briten??- um den USA weiter den Rücken offen zu halten?
      Ist ein Partisanenkrieg für die Öffentlichkeit schon eine Ende des Krieges??
      Oder das Absetzen von Saddam???
      Die Schwierigkeiten, die Du hier beschreibst mit den drei Volksgruppen gar nicht berücksichtigt?

      Wenn wie einge vermuten das primäre Machtinteresse nicht nur das Öl im Irak, sondern auch der Zugang zu weiteren Ölreserven sichergestellt werden soll, was kommt dann mit Schröders oder Bush`s Aussage nach dem 11.September im doppelsinnigsten Sinn, mit dem "Beginn einer neuen Zeitrechnung " noch auf uns zu.

      Jetzt ist es ja schon schwierig für die Amis, die Verbündeten bei der Stange zu halten,was wenn noch mehr auf uns zukommt? :confused:

      Könnte es nicht evtl. doch zu einer Eskalation durch Einmischung von Drittstaaten kommen (Russland, China, etc....). Vielleicht keine Kriegserklärung von Einzelstaaten an die USA, was aber wenn sich Allianzen bilden? Die Wahrscheinlichkeiten werden mit jedem Krieg grösser?
      Wie verhält sich der Iran, was wird aus den Kurden?
      Wie reagiert die Türkei darauf?
      Warum haben es die Amis so eilig, die Türkei in der EU zu sehen?

      Ich glaube langsam, dass hier so was wie ein Gewöhnseffekt erzielt werden soll.

      Gestern Afghanistan = abgehakt!
      Heute Irak, morgen abgehakt und was dann??
      Morgen Syrien, Lybien oder Nordkorea?

      Das verdrängt jeder, jeder möchte wieder zurück in die friedlichen 90er mit boomender Wirtschaft, Aktienmärkten usw.

      Also mein Irakszenario ist eigentlich keines, sondern vielleicht was viel grösseres ohne es konkret beim Namen nennen zu können. :( :( -LEIDER!

      Die Frage, die ich mir auch aufgrund einiger Aufsätze stelle, sind die Hintergründe, nach dem Motto wer ist das Huhn und was das Ei.

      Sind nicht vielleicht die wirtschaftlichen Hintergründe oder ein drohender Finanzkollaps die eigentlichen Faktoren für diese politisch labilen Zeiten, als umgekehrt??:confused: :confused: (Das dachte jeder auch nach dem 11.September, dass dieser katastrophale Einbruch an den Börsen durch den Anschlag verursacht wurde, heute ist es nur ein Peak nach unten und passt wunderbar in den Baissechart der Indizes.
      Wird das nochmal so klappen?? "Kaufen, wenn die Kanonen donnern?" - haben wir ja erst gesehen, dass das funktioniert. Ist Börse so einfach??? Sind das Investoren oder nur ein paar Leute, die abgezockt werden sollen??)

      Ich weiss das alles nicht, aber nur ein paar High-Tech Bomben zu werfen und dann nach 2 Monaten sagen, das wars, das ist mir halt zu kurz gedacht - unabhängig davon, dass es auch menschenverachtend ist. :(
      --- So kurz wie eine Bärenrally eben. ;)

      Ich bin sicher kein USA Gegner per se (mal von Top-Manager Gehältern und ShareHolder Value Mentalität abgesehen. :D) und wenn jemand den Weltfrieden bedroht, dann muss dem vorher der Garaus gemacht werden - dann Danke an die USA, aber ich pers. fühle mich nicht imstande dies zu beurteilen.

      Ich glaube, ich habe hier mehr Fragen gestellt, als mögliche Antworten gegeben, aber deswegen blieb ich ja auch so unkonkret.

      Gruss Mic :confused:
      Avatar
      schrieb am 12.01.03 02:07:09
      Beitrag Nr. 1.511 ()
      Seht euch einmal diese Meinung an.

      http://www.goldseiten.de/ansichten/warmbein-03.htm

      Kurz und Knapp
      Nicht mögliche Gründe für einen Irak Krieg:
      Hilfsbereitschaft, Nächstenliebe, Menschlichkeit, eine bessere Welt usw.

      Mögliche Gründe für einen Irak Krieg:
      Habgier, Egoismus, Machtanspruch, Imperialismus, Waffengeschäfte, einrichten neuer Militärbasen, usw.

      Nach einem Krieg `dürfen` sicher UNO Truppen auf eigene Kosten das Land befrieden, während die USA die wichtigsten Aufgaben bei den Ölfeldern lieber selbst durchführen.

      Aber ist NurMeineMeinung
      Avatar
      schrieb am 12.01.03 12:19:02
      Beitrag Nr. 1.512 ()
      @cabinda

      Als Ergänzung zu #1507, mal die Schlussbemerkung aus diesem Artikel:

      http://www.wams.de/data/2003/01/12/32052.html

      .....
      Bill McQuaker von Crédit Suisse First Boston rechnet mit einer schwierigen Berichtssaison. Die Wachstumsprognosen für 2003 seien sehr optimistisch und die Glaubwürdigkeit dieser Vorhersagen recht gering. Ihn würde es daher auch nicht überraschen, wenn „die Unternehmenschefs ihren Jahresausblick genau dann formulieren, wenn ein Krieg im Nahen Osten beginnt".


      Gruss Mic :)
      Avatar
      schrieb am 12.01.03 13:25:54
      Beitrag Nr. 1.513 ()
      hi leute,

      ich habe euch ja jetzt längere zeit mit sentiment und marktbreite verschont. da ich den eindruck habe, dass das fell des bullen jetzt bereits lautstark verteilt wird, muss ich an dieser stelle einspruch erheben, zumindest bedenken anmelden. ich glaube , dass sich die schäfchen noch nicht auf der weide versammelt haben. unterstreichen möchte ich dies mit dem chart des rydex-assets in money-market fonds:



      wie man sieht könnte noch mancher dollar aus geldmarktnahen fonds in die indizes gelockt werden!

      die langsamen indikatoren wie der summation index und der bullish%-index haben frische kaufsignale generiert:


      auch andere indikatoren deuten nicht auf einen unmittelbar bevorstehenden absturz hin.

      ganz besonders hoch gewichte ich persönlich den Nasdaq-upvolume indikator.

      so, und jetzt aufgepasst Bären !!!

      Eine aktie erscheint dann auf der liste der neuen hochs, wenn sie so stark wie nie im letzten jahr war. das zeigt, dass eine herde gieriger bullen jagd auf ihre anteile macht. eine aktie erscheint auf der liste der neuen tiefs, wenn sie den schwächsten punkt seit einem jahr erreicht hat. das zeigt, dass eine menge aggressiver bären ihre anteile verschleudert. der NH-NL index verfolgt die stärksten und schwächsten aktien an der börse und vergleicht ihre zahlen. er misst die kräfteverteilung zwischen den starken und den schwachen `anführern`! deshalb ist der NH-NL ein vorauseilender indikator des aktienmarkts.

      Quelle: Dr. Alexander Elder / Die Formel für Ihren Börsenerfolg *ggg*






      keineswegs möchte ich einem neuen `bullenmarkt` das wort reden., wenngleich ich vor dem hintergrund offensichtlicher inflationsstrategien der FED nicht so recht an `neue lows` glauben kann. ein teil der frisch gedruckten blüten wird sich mit sicherheit auch an die equity-märkte verirren. dennoch: die richtung für `investoren` dürfte klar sein: long in commodities, insbesondere gold/silber, short t-bond und dollar !

      in diesem sinn: wünsche euch ein schönes wochenende!

      woernie (alias troubadix)
      Avatar
      schrieb am 12.01.03 20:14:08
      Beitrag Nr. 1.514 ()
      @ mickym

      Die Machtpläne der USA/U.K. sind im IRAK schlicht NEO-KOLONIALISMUS.
      Die Saddams-Massenvernichtungswaffen wohl nur eine Shimäre als Feigenblatt für den Krieg.

      Der Krieg in Afghanistan ist schon eine Folge des 11. September, aber davor wollten die USA mit denen wg. einer Erdölpipeline von Tadschikistan via Afghanistan nach Pakistan durchaus ins Geschäfft kommen.
      Der pakistanische Geheimdienst war ja in Afghanistan massiv Aktiv.
      So aktiv das man fast glauben kann das die Pakistanis das Talibanregime selber stellten.

      Ohne die Ölinterressen der USA, und die Sicherheits-Interressen Israels natürlich auch, wäre der Irak politisch wahrscheinlich kaum ein Thema im weissen Haus.
      Eine Niederwerfung Saddams würde das OPEC-Kartell massiv schwächen evtl. entmachten.
      Ausserdem könnten die USA und Israel dann dem mitlleren Osten ihre Friedenslösung für Palästina diktieren.
      Was aber keinen Frieden bringen würde und nur ein weiteres Verbrechen gegen die Palästinenser wäre.
      Wenn die Israelis ihre Dreckfinger an den Tempelberg legen, was man bei der derzeitigen Sharonregierung ja annehmen muß.
      Nun dann haben wir keinen Krieg mit dem Irak mehr sondern einen Religionskrieg mit einer Allianz des gesamten Islam nur ca. 1,3 Milliarden Menschen!

      Nord-Korea KIM ist wahrscheinlich viel gefährlicher, aber der pumpt kein Öl er will es sich politisch Erpressen.
      --> Eine historische Paralelle ist Japan - USA vor Pearl Harbour!
      Ausserdem hat er die weitaus stärkere Armee im Rücken, viel wahrscheinlicher als Saddam die Atombombe und mit Garantie chemische und biologische Waffen im Arsenal.

      Also irgendwie ist gerade alles voll in der Scheisse aber wenigstens @woernie ist bullisch.

      mfg.

      Groupier
      Avatar
      schrieb am 12.01.03 20:45:51
      Beitrag Nr. 1.515 ()
      @Groupier

      Ja, das mit Erdölpipeline von Tadschikistan wusste ich z.Bsp. nicht.

      Das Zugänge zum kaspischen Meer generell für die USA von Interesse sind, habe ich auch schon gehört.

      Aber nun weisst Du was ich mit meinte, dass das nicht so schnell mit dem Irak (stellvertretend für die Ölinteressen der USA) vorbei ist, wovon viele ausgehen.

      Ich könnte das nicht mit so einer Sicherheit behaupten, wie Du, aber steht wohl alles auf wackeligen Füssen.

      Und auch wenn @wornie bullisch ist ;), was ja durchaus richtig sein kann, so zweifle ich doch an der Nachhaltigkeit und da hilft dann auch kein Gesundbeten der Politker und Analysten.

      Dann wird vielleicht wirklich Panik auftreten. Die User hier in W:O oder die, die sich nun etwas näher mit Wirtschaft oder Politik beschäftigen sind doch eher die Minderheit.

      Die meisten sparen in Riester oder Lebensversicherungen und schauen sich die Tagesschau an und überfliegen die Tageszeitung.

      Und warum, weil man sich mehr oder weniger machtlos fühlt, aber selbst als Durchblicker hat man mE zumindest politisch keinen Einfluss und kann eben nur pers. Konsequenzen ziehen. Wirtschaftlich hat man auch keinen Einfluss (vom Konsumieren mal abgesehen ;) ), aber man kann vielleicht manches wieder selbst in die Hand nehmen, als es nur anderen zu überlassen.

      Gruss Mic :confused:
      Avatar
      schrieb am 12.01.03 20:55:16
      Beitrag Nr. 1.516 ()
      @groupier
      die ganze propaganda um diesen geplanten krieg ist doch die reinste seifenoper. im grunde genommen interessiert es keine sau, ob die waffeninspektoren etwas beanstandbares finden oder nicht. das ist ebensowenig ein aufmarsch gegen den terror wie der krieg gegen afghanistan es war. dort ging es um die öl-pipeline, und der 11.9. kam gerade recht, um das problem in angriff zu nehmen, und jetzt geht es auch um nichts anderes als ölfelder. unser texanischer cowboy hat nicht nur eine wirtschaftskrise an der backe, sondern auch noch familieninteressen zu wahren. das dumme ist, saddam steht wie eine in die enge getriebene ratte da, die nichts mehr zu verlieren hat und unberechenbar ist. was daraus zu befürchten ist, lasse ich mal lieber offen. ebenso offen ist übrigens, wie das saudische volk reagieren wird, wenn es losgeht gegen die muslimischen brüder.

      und wer ist eigentlich bin laden? er wäre wohl ein kleiner terrorist geblieben, hätten ihn die u.s.a. nicht auf den thron des weltfeindes no. 1 erhoben. rambazamba ist eben etwas einfacher als deeskalierende diplomatie. ich kenne diese probleme aus unserem kindergarten, aber bei den kleinen kann man ja noch hoffnung haben ;).

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 12.01.03 21:03:09
      Beitrag Nr. 1.517 ()
      @ mickym

      Gerade war der Weltspiegel im Fernsehen die haben in ihrer militärischen Analyse nur den vermutlich harten Strassenkampf in Baghdad als US-Problem gesehen.
      Wenn Saddam im Führerbunker bis zur letzen Kugel kämpft a la Berlin 1945. :laugh:

      Aber entscheidend wird sein was die USA aus dem Sieg hinterher machen!
      Da habe ich so meine Befürchtungen das die ÖL-Lobbyisten in seinem Kabinett Condi Ricce und sein Vize D. Cheney den lieben Goergie ganz schön einseifen werden.

      Schlachten gewinnen ist nur das eine Kriege das andere aber einen Frieden ein Wunder.

      Schon Hannibal hatte gegen Rom alle Schlachten gewonnen den Frieden aber nicht!

      Was Bush als Politikerformat drauf hat wird sich dann erst zeigen.

      mfg.

      Groupier
      Avatar
      schrieb am 12.01.03 21:13:57
      Beitrag Nr. 1.518 ()
      Man will auf jeden Fall verhindern, dass die UNO wieder mal vorgeführt wird (die Ärmsten!) und wird SH ordentlich
      Feuer unterm Hintern machen, egal was die Inspektoren nicht finden (ich
      wette, die werden sich ziemlich verarscht fühlen, wenn sie heimkehren).
      Ach hätte ich doch Pretzels IQ, dann tät dies alles nicht so weh im Hirn ...


      "Let me be very clear," the official said. "What we can`t do is let Iraqis turn the inspection regime into a trap for the international community." Even though the inspectors may not uncover weapons of mass destruction, it is not enough . . . to declare Iraq "not clean but not dirty. What we`re saying is that with the Iraqi record, there is a presumption of guilt and not innocence. It`s not a matter of [the United States] causing a crisis now. It`s a matter of being resolute enough . . . to decide that the Security Council should not be dragged down this road again."



      Hier der ganze Artikel aus der WP

      http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/articles/A43913-2003Jan…


      @woernie

      Danke! Würde mich freuen, wenn mein Orakel mal wieder
      recht hätte :)
      Avatar
      schrieb am 12.01.03 21:19:07
      Beitrag Nr. 1.519 ()
      nachtrag.
      es ist immer verdächtig, wenn menschen sich nicht auf einen rechtfertigungsgrund für ihre handlungen beschränken.

      bsp. bush:

      gründe für einen angriff sind:

      1. kampf gegen den terror
      2. kampf gegen massenvernichtungswaffen

      aber nun kommt drittens das menschliche in ihm zum tragen, nämlich ...

      3. kampf gegen unhaltbare zustände im land! (auf applauss wartendes räuspern).

      je nach stimmung wird mal das eine, mal das andere argument stärker gewichtet.

      da zeigt der senor doch tatsächlich diplomatische fähigkeiten?? - würde er die mal bloß konstruktiver einsetzen! :confused:
      Avatar
      schrieb am 12.01.03 21:21:05
      Beitrag Nr. 1.520 ()
      Einen hab ich noch:

      Der britisch-amerikanische Öl-Imperialismus

      von Norman Livergood

      http://www.goldseiten.de/ansichten/warmbein-03.htm
      Avatar
      schrieb am 12.01.03 21:33:45
      Beitrag Nr. 1.521 ()
      @ cabinda
      #1516

      Ich bin doch voll und ganz deiner Meinung, nur bin ich mir fast sicher das Saddam nur noch verlieren kann.

      Zu gewinnen hat der auf jedenfall nichts mehr der ist schon jetzt ein toter Mann nur hat sich noch niemend im Irak getraut es ihm zu sagen.

      Die Saudi-Scheiche werden gar nichts für ihre Iraki-Brüder tun die denken als die sind fetten korrupten Feudalschmarotzer die sie sind nur an den eigenen Mamon. Punktum!
      Ich weis das denn ich hatte mal mit den Fettsäcken zu tun.

      Der Rest des gemeinen Saudi-Volkes das im übrigen viel weniger Reich ist als wir uns das vorstellen wird auch nichts tun.

      Denn das Saudi-Volk lebt als Gesellschaft noch sehr in einer Art archaischem Feudalsystem (Stamm der Wahhabiten, Hashemiten etc.) und weniger als eigene Nation und oder Nationalstaatlich organisiert.
      Die politischen Verbände und Organisationen dazu fehlen irgendwie.
      Dr saudisch islamische Klerus ist mehrheitlich ibn Saud royalistisch für einen Stalinisten a la Saddam kämpfen die nicht.

      Diejenigen Saudis die sich allerdings genötigt sehen dem Irak gg. die USA beizustehen werden dann wohl in den Yemen gehen.
      Gesellschaftlich noch rückständiger als die Saudis und noch weniger staatliche Organisation Macht oder Kontrolle vorhanden!
      Und dort bei diversen Osammafreundlichen und Israelfeindlichen Vereinen eintreten.
      Die nächste Generation von Terroristen kommt also bestimmt nach.

      Eine Einmischung der saudischen Armee auf Seiten Saddams ist nicht vorstellbar, der Haufen ist viel zu winzig um was auszurichten das gilt für die Emirate dito.

      mfg.

      Groupier
      Avatar
      schrieb am 12.01.03 22:36:06
      Beitrag Nr. 1.522 ()
      genau groupier -
      ich wollte dich ja auch nur bestärken und nicht widerlegen, hast da ja eh viel mehr ahnung als ich ;).

      hier steht es ja auch - für die, denen der text zu lang war, der m.e. wichtigste auszug ;) :

      >Es ist abzusehen, dass die USA in einigen Jahren vorraussichtlich jährlich einen Verlust von 400 Mio. Tonnen Erdöl haben werden, der zur Sicherung der Wirtschaft ersetzt werden muss. Eine Pipeline von Kasachstan könnte jährlich 50. Mio Tonnen Erdöl für die USA garantieren. Allerdings könnte diese nur über Iran, Russland, Aserbaidschan, Armenien, die Türkei oder aber durch Afganistan zum Indischen Ozean führen. Die einzige ,sichere‘ Route, die der USA Unabhängigkeit von Russland und relative Konfliktfreiheit garantiert, ist die über Afghanistan, in der es ,nur‘ den Konflikt mit den Taliban gibt, mit denen übrigens schon intensiv über diese Pipeline verhandelt wurde. Dieses erste Ziel , die Sicherung von 50 Mio. Tonnen Öl, haben die USA nun also erreicht, unter der neuen Regierung steht nichts dem Bau einer Pipeline entgegen.

      Somalia ist das nächste Land, gegen das der "Krieg gegen den Terror" geplant ist.

      Somalia liegt am Golf von Aden, der Meerenge, die das Rote und das Arabische Meer miteinander verbindet. Diese Stelle ist nicht nur ein entscheidender Durchgang für die gesammte Schiffahrt in den Mittelmeer- Bereich, sondern bietet auch die kürzeste Route in die USA. Allein 80% aller Öltanker aus und nahezu alle Kriegsschiffe in den Nahen Osten müssen diese Meerenge passieren.

      Würde es wirklich um die Vernichtung Ben Ladens und seiner Organisation Al-Kaida gehen, würde keine bisher 40 Mrd. $ teure Materialschlacht geführt werden, sondern eine Geheimdienstaktion. Das Risiko eines Weltkrieges gehen die USA nur deshalb ein, weil sie ökonomisch mit dem Rücken an der Wand stehen.<

      (schluss-satz des artikels im link von @nurmeinemeinung und @ken)

      was für eine farce, und wir sitzen alle mit im boot. groupier, ich kann nur hoffen, dass du recht hast, was die saudis angeht. klingt plausibel. afghanistan und irak wären demnach aber erst der anfang einer reihe geopolitischer unwägbarkeiten, und die aufmüpfigkeit nordkoreas deutet schon mal an, mit welchen heckenschützen zu rechnen ist, wenn der pfad des friedens erst einmal verlassen ist.

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 12.01.03 23:12:31
      Beitrag Nr. 1.523 ()
      @cabinda

      Gerade war Spiegel TV auf RTL mit Irak inside!

      War ganz schön interressant!
      z. B. das Irak-Öl hat fixe Förderkosten von 1 US$ pro Fass!
      Vergl. Nordsee-Öl 18 US$ pro Fass!

      Das heisst es für die Ölbohrer zupacken, denn so viel Oleum naphta gibt es global so billig nie wieder.
      D. h. der Feldzug spielt seine Steuergelder locker wieder ein.

      Private Geo-Satellitenfirmen checken die Förder- und Petrochemischen Anlagen per Satellit bereits auf den baulichen Zustand und Brauchbarkeit.
      Wer da wohl die Auftraggeber sind. :rolleyes: :cool:

      gruß

      Groupier
      Avatar
      schrieb am 12.01.03 23:34:26
      Beitrag Nr. 1.524 ()
      @woernie
      super analyse, chapeau! :kiss:
      bullish ist o.k. wenn ich davon ausgehe, dass es steigt, sobald der krieg abgesagt wird (woran ich leider nicht glaube ;) ) oder aber dass cnn bald bilder sendet von den ersten raketen und die börse vor lauter erleichterung über eine entscheidung hochgehen könnte .. dürfte man jetzt keine puts kaufen. andererseits verlocken die charts dazu. jetzt hab ich aber ein problem - das ist das zeitfenster.
      der euro ist fast bei 1.06, der dow im bereich 8.800, der dax hat knapp über der 3* geschlossen. alle zeichen stehen auf trendwende, aber in welche richtung, und kommt sie überhaupt??

      dein einwand, @mickym, das unser euro-dollar-szenario erst später eintreten könnte, und dass das mein gedankenfehler ist, ist richtig. da finde ich die sitution patt. egal, was ich mir an technischen analysen reinziehe :rolleyes: - aktuell stehen wir überall vor widerständen, außer im dax, der hat seinen support gerade mal halten können. kaufsignale im dow und ndx, mit durchbruch und short-squeeze muss man immer rechnen. das kann dann wieder ein fehlsignal sein oder aber ein neuer trend :confused: - und wie der hinterherhumpelnde, underperformande dax darauf reagieren wird, haben wir auch noch nicht eruiert :cool: ;)

      ich denke, der dax kippelt peu a peu weg und versetzt seine trading-box jede woche ein wenig nach unten (kurzfristiges zeitfenster ;) ), also für die nächste zum traden 2800-3400, da hätten wir immerhin 600points zum spielen, äh, traden ;) - insgesamt aus technischer sicht aber ein langsames absacken.

      @mickym, vielleicht schließt sich die schere wirklich erst später - absturz ist momentan eher nicht angesagt...;)

      am besten ist wohl im moment, man macht gar nichts, wartet ab, hält cash - oder hält sich als trader an die trading-box.
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 01:28:44
      Beitrag Nr. 1.525 ()
      na, ihr seid Euch ja selten einig in Eurer Einschätzung, und sachlich habe ich dem auch nur wenig entgegenzusetzen,
      nur: wer im Glashaus sitzt ...

      Das Interesse Amerikas (ExxonMobil, ChevronTexaco) ist im gleichen Maße das Interesse Rußlands (Lukoil), Frankreichs (TotalFinaElf), Italiens (Eni), Großbritanniens (BP Amoco) und der übrigen Industrienationen ( - mit Ausnahme von Norwegen natürlich ;)

      Es ist ebenso unser Wohlstand und es sind unsere Spekulationsgewinne die auf dem Spiel stehen, wenn die ganze Golfregion im Chaos versinkt. Und im Chaos wird sie versinken, auch ohne das Zutun der Amerikaner, dafür sorgen schon die Islamisten.

      Es stimmt mich schon nachdenklich, wenn ich hier nur immer von den eigennützigen Interessen der Anmerikaner lese, während wir sauberen und friedliebenden Deutschen mit der ganzen Sache nicht das Geringste zu tun haben. Groupiers Mutmaßungen sind zwar richtig, aber das ändert alles nichts an der Tatsache, daß die Weltwirtschaft zusammenbricht, wenn es Saddam in nicht allzuferner Zeit gelingen sollte, mit Hilfe instrumentalisierter Islamisten Saudi-Arabien "umzudrehen".

      Konradi
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 10:28:55
      Beitrag Nr. 1.526 ()
      berechtigter einwand konradi! in dem zusammenhang vielleicht auch interessant.
      !!96!! verstösse gegen das waffen-embargo gehen laut un-kommission zu lasten deutscher firmen. das ist mehr als doppolt soviel wie die verstöße von firmen aller anderer nationen zusammen. ja, ja, wenn ales in unserem land so sauber wäre wie die politik unserer regierung...:laugh:
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 11:33:42
      Beitrag Nr. 1.527 ()
      @groupier,

      #1501+1504:
      sehe ich genauso, und wenn ich Bush & Co so sehe, habe ich Befürchtungen in diese Richtung.
      Auch Deine anderen, fundierte Kenntnis zeigenden Einlassungen unterschreibe ich.

      @mickym,

      #1503:
      Es ist bestimmt was dran an Deinem `weitergespielten` Szenario, dass zzt. ein schwächerer USD den Amis bzw. den US-Märkten sogar eher nutzen könnte, hatten wir vor ein paar Monaten auch schonmal kurz angerissen, und jetzt sickert`s langsam in die Masse der Köpfe.
      Umgekehrt muss aber ein schwächerer USD nicht automatisch geschweige denn immerfort einen schwächeren DAX bedeuten. Das bei uns der DAX so schwächselt, liegt doch vor allem an der unheilvollen Selbst-Institutionalisierung der Finanzbranche: Die Banken/Versicherungen haben sich auskömmlich im DAX-Index breitgemacht und mit ihren angesetzten Fettpolstern die Karre nicht nur in den Dreck, sondern regelrecht gegen die Wand gefahren, teilweise noch sehenden Auges. [Gebe zu, das in meinem De-Korrelationsszenario nicht ausreichend berücksichtigt zu haben ;)]
      DAS sehen die Kapitalmärkte, und weniger eine hypothetische (! - man sehe da wirklich mal die auch hier schon mal genannten, aktuell bestätigten Fakten) Gewinnerosion durch einen schwachen USD (die bei einem regelrecht kollabierenden USD natürlich nicht auszuschliessen wäre).

      #1510:
      wenn jemand den Weltfrieden bedroht, dann muss dem vorher der Garaus gemacht werden - dann Danke an die USA, aber ich pers. fühle mich nicht imstande dies zu beurteilen.
      Mit reduzierter Betrachtung des Wesentlichen kommt man vielleicht näher zum Kern der Wahrheit: Es ist der Bin-Laden-Clan, der das islami(sti)sche Bankengeflecht (mit)kontrolliert, und diese Banken finanzieren [bzw. darüber wird finanziert] wohl (auch) das, was den Westen tangiert bzw. tangieren "muss", ergo `den Weltfrieden bedroht` - es ist also NICHT der Irak, der mit Islamisten zudem (eigentlich) nichts am Hut hat. Ergo müssen da andere Beweggründe eine Rolle spielen, und da möge man sich mal auch die von relativ unverdächtiger Seite rercherchierte historische Rolle amerikanischer, auch nicht (mehr) so im Rampenlicht gestandener und stehender Institutionen und Personen ansehen - gerade auch, was das offensichtliche "Arbeits"verhältnis derer zu den islami(sti)schen Organisationen und Ländern (v.a. Saudi-Arabien) betrifft.
      - Also, kurz: Öl spielt(e) (auch) bzgl. Irak zumindest eine Rolle, und man muss da wohl auch sehen, woher der Bush-Clan seine Brötchen bekommen hat und wohl noch noch bekommt... (Auch die Enron-Geschichte gibt da Aufschluss). Und je penetranter gerade von dieser Seite im Irak-Zusammenhang der `Kampf gegen den Terror` propagiert wird, desto unglaubwürdiger wird in diesem Kontext doch dieses Anliegen - Bush und Co sollten da mal auch nicht die `Verbündeten` in ihrem Wahrnehmungs- resp. Differenzierungsvermögen unterschätzen.

      @konradi,

      Und im Chaos wird sie versinken, auch ohne das Zutun der Amerikaner, dafür sorgen schon die Islamisten.
      Eben - die Islamisten, und die Betonköpfe dort auf der anderen Seite, die es ja leider nun mal auch gibt. Beide befruchten sich da gegenseitig, und ich werde den Tag feiern, wenn die westlichen Medien das einfach mal ignorieren.
      Aber seit wann ist Saddam ein `Islamist`? [Man kann in allerdings in deren Hände treiben]

      daß die Weltwirtschaft zusammenbricht, wenn es Saddam in nicht allzuferner Zeit gelingen sollte, mit Hilfe instrumentalisierter Islamisten Saudi-Arabien "umzudrehen".
      Saddam ist doch der falsche "Ansprechpartner". Er wäre, jedenfalls ohne von den USA so angegangen zu werden, wohl der letzte, der einen Islamisten `instrumentalisieren` könnte, :D
      Man kann indes nur mutmassen, ob der "Weg" über ihn bzw. über einen "befreiten" Irak tatsächlich einfacher sein wird, als die Saudis bzw. Islamisten (direkt) anzugehen, will man das "Problem Islamismus" offensiv angehen. Ich gebe zu, die Irak-Variante da auch als "überschaubarer" zu erachten. Das Risiko, schlafende Hunde auch auf diesem Weg, und wo auch immer, zu wecken, ist so oder so aber SEHR gross, und imo nicht vertretbar. Etwas anders sähe es aus, wenn Bush seinen Ansprüchen an andere selbst und dann konsistent genügen würde.

      Der Ölpreis resp. eine diesbzgl. rigide OPEC-Politik war es jedenfalls definitiv nicht, der uns die aktuelle Wirtschafts- bzw. Vertrauenskrise beschert hat. Die Ursachen dafür sind andere - und die beseitigt nicht ein niedriger Ölpreis.

      Das Interesse Amerikas ... und der übrigen Industrienationen
      Zweifelsohne richtig, wobei die USA ja wohl schon gerne das grosse Kuchenstück will (wo man ja schliesslich die Hauptlast trägt, *g*), und dabei deren Ölkonzerne vornean stehen.
      ...während wir sauberen und friedliebenden Deutschen mit der ganzen Sache nicht das Geringste zu tun haben
      Right! - Oder habe ich in meiner Watchlist etwa einen deutschen Ölkonzern vergessen, *g*;)? [Naja, vielleicht kommt wenigstens Bilfinger dann ja zum Zuge, :D]

      @cabinda,

      #1506:
      „Am Markt wurde bereits darüber gemunkelt, dass vor allem große US-Adressen die Märkte genau auf diese Indexstände drücken wollten, da sie den ersten Handelstag des Jahres verpasst hatten“
      :D - immer wieder amüsant zu lesen, die zitierten angeblichen (Ver-)Kaufmotive der Marktteilnehmer...

      #
      wieder eine neue variante ... in dem fall würden wir die oktober-tiefs im dax wohl nicht mehr sehen.
      Ist keine neue Variante. Das die Ausländer historisch niedrig in dt. Aktien investiert sind, ist schon seit Herbst Fakt, und die US-Anleger sehen - infolge ihres (Dollar-)Patriotismus mit einem gewissen Timelag, *g* - inzwischen auch den (immer noch) überbewerteten USD. Dazu fallen die TG-Zinsen nun auch im EUR-Raum, und irgendwo "muss" das frisch gedruckte Geld ja hin. Im übrigen sollte man in diesem Kontext auch die angelsächsische Negativpresse vom letzten Herbst im Hinterkopf haben.
      Ob das (potentielle) Kaufinteresse ausreicht, den DAX über seinem Herbst-Low zu halten - who knows... Genausogut kann das (aus o.e. Gründen) angeschlagene Tier nochmal auf Glatteis geschickt werden, nur wetten würde ich darauf nicht, schon in Anbetracht sichererer Trends, :)
      Auch sollte man sehen, dass die Angelsachsen immer schon gerne mit dem Tierchen spielten, in beide Richtungen. Sie werden sich die einfachere aussuchen, und ggf. über Nacht die Richtung wechseln, aus irgendeinem weiteren fadenscheinigen, medienwirksam lancierten Grund. [Müsste ich in meinem De-Korrelationsszenario eigentlich auch stärker bedenken, *g*]

      Ich denke im übrigen (auch), dass das alles nur indirekt mit dem Verlauf des Irak-Feldzugs zusammenhängen wird. Erst falls hinterher (oder auch nach einem ausgefallenen Krieg) die Probleme eskalieren, würde das imo die Märkte nachhaltiger negativ tangieren. Alles andere ist doch nur Kurzfrist-Geplänkel a la "die Rally vom 2. Jan. verpasst".

      In diesen Kontext passt @woernie`s #1513, sieht so schlecht auch für die US-Märkte erstmal nicht aus, USD oder Krieg also hin oder her. Allerdings zeigen die Marktindikatoren auch, dass sich die Kaufsignale auf einem relativ erhöhtem Niveau generieren bzw. generiert haben, ergo man mit mehr als ein paar Wochen (falls überhaupt) "Up", oder zumindest "Ruhe", in der Tat nicht rechnen sollte.

      Apropos USD:
      Im bisherigen Major Uptrend seit Anf. letzten Jahres hat es sich immer sehr kurzfristig ausgezahlt, bei Rückgängen >1,5 ct den Trend als Freund zu würdigen (selbst nach der "Fahnenstange" letzten Juli, da "musste" man allerdings auch sehr kfr. handeln, wollte man nicht Monate zuwarten bzw. von vornherein längerfristig agieren).
      Aber richtig, die Luft wird aus technischen Gründen (nicht aus fundamentalen: man vergleiche bspw. mal die extrem hohe, zuletzt stark gestiegene Investitionsquote in USD-Papieren, spez. Treasuries, abgesehen von der US-Leistungsbilanz) für den EUR dünner:
      Oberhalb des 1,10er Levels gibt`s Widerstand aus den 90ern, und dort verläuft zzt. die 10(!) Jahre alte Major Downtrendline, wobei die Frage ist, wie wirksam langfristig zurückliegende Resistances in überwiegend kurz(bzw. kürzer-)fristig orientierten Märkten diesmal sind (erfahrungsgemäss sind sie meist bzw. eher gering). Im ersten Zug wird dieses Niveau dennoch wohl nicht zu nehmen sein, aber, zumindest bei fortgesetztem US-"pro-forma-Lug&Trug", spricht (imo) nichts dagegen, in der dann zu erwartenden, nur gesunden Korrektur dem neuen Freund nochmal `guten Tag` zu sagen.

      investival
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 12:25:16
      Beitrag Nr. 1.528 ()
      die achse des bösen hat sich verschoben, oder ... ?????

      oder hab ich was verpasst ?? hat doch " die breze " iran,irak und auch nordkorea als achse des bösen bezeichnet.

      jetzt droht im der letztere unverholen ihm den amiarsch zu versohlen, und ...??? usa führt gespräche, blah, blah,..

      klar, es geht nicht ums öl und schweine können fliegen. ist wie freitag nach den grottenschlechten zahlen.

      ich laß besser den jahresausblick, ist nur schade um die zeit. nur soviel !!!!

      finanzkollaps ??? ja, sicher
      amis ; lügner und mist. dow KZ unter daxkurs !!!!
      dax; analog
      gold ; rauf
      silber; rauf
      öl; nach krieg - runter

      rest ; unintressant

      in diesem sinne . mich ekelts einfach und je mehr ich überleg destomehr hat ken recht mit seinem " death man waking "

      wir haben bush und konsorten einfach verdient, basta:mad:

      DUF ....
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 19:35:48
      Beitrag Nr. 1.529 ()
      @investival

      Zu meinem Szenario, dass der DAX weiter fällt wenn der USD fällt oder DOW steigt, wie auch immer Dein Einwand:


      Umgekehrt muss aber ein schwächerer USD nicht automatisch geschweige denn immerfort einen schwächeren DAX bedeuten. Das bei uns der DAX so schwächselt, liegt doch vor allem an der unheilvollen Selbst-Institutionalisierung der Finanzbranche

      ... mag ja berechtigt sein, jedoch halte ich diese fundamentale Betrachtungsweise halt nicht als so voraussagekräftig, da Du hier Umstrukturierungswillen, also best. Aktionen voraussetzt.

      Wenn Du Dir mal die Charts in dem Thread von @Sig anschaust, ist mE die Korrelation zwischen USD-Verfall und dem Auseinanderklaffen der DOW/DAX-Schere so gross, das dies wohl mit als eine, wenn nicht die Hauptursache gesehen werden kann.

      Auch wenn ich mir den DOW sehr langfrisitg anschaue, hat das Devisenspiel (bzw. Inflation) die Charts wohl nachhaltiger beeinflusst, als die übrigen Gründe - und das scheint man oft zu übersehen.

      Wenn ich mir den DOW aus den 70iger inflationsbereinigt und mit Inflation anschaue, dann sieht man, was ich für die Zukunft glaube zu erblicken.

      Zu Deinen Anmerkungen, die ich bzgl. der Kriegsgefahr geschrieben habe:

      Ich bin bei diesen pol. Grosswetterlagen da immer vorsichtig und Infos wie Deine, @Groupiers oder andere verfestigen meine Meinung. Dennoch bin ich bei polt. Stellungnahmen immer vorsichter, als bei Meinung über andere Dinge (vielleicht auch Wirtschaft), da die Gesetzmässigkeiten sich sehr schnell ändern können und Hintergrundinformationen gedeutet werden müssen. In der Wirtschaft gibt es gewisse Zwangsläufigkeiten, wo es u.Umständen ein best. Instrumentarium an Gegenmitteln gibt.

      Spielt doch mal das Szenario durch, was Eurer Meinung nach passieren würde, wenn die USA sich zurückziehen würden (auch mit Gesichtsverlust, Kosten, zukünftiger Ölverknappung ..... - würde alles in Kauf genommen ;)).
      Was passiert dann? Werden wir oder die USA in ein paar Jahren mit Öl erpresst, werden wir islamisiert?????
      Ist das der Weltuntergang???

      Ist alles nicht wahrscheinlich, aber weniger zwangsläufig, als vielleicht in der Wirtschaft, auch wenn beides natürlich eng verknüpft ist.

      Gruss Mic ;)
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 19:40:15
      Beitrag Nr. 1.530 ()
      Die NY Times ist skeptisch gegenüber China

      "By JOSEPH KAHN

      HONGQING, China — The engineers who run China have decided that this congested southwestern city, cupped by the Zhongliang Mountains and divided by flood-prone rivers, needs a complete makeover.
      Construction crews have carved a small canyon in the center of town, where they are burrowing through mountains to create 600 miles of superhighways, four new railway lines, an urban light rail system and a new airport. Chinese officials are also promising parks, drinkable tap water and riverside promenades for the city`s 30 million residents.

      The cost of remaking Chongqing into the heartland`s metropolis, most of it shouldered by the government and state-owned banks, is estimated at $200 billion over the next decade, a bit more than the United States Congress spent, in adjusted dollars, to build the American interstate highway system in the 1950`s.
      China`s top leaders, many of them trained in the mechanical sciences, are not just making mountain cities into transportation hubs. They also want to pump 48 billion cubic meters of water each year from south to north, transport natural gas from Central Asia to China`s southeast coast, and construct the world`s largest dam, longest bridge, fastest train and highest railroad.
      Even more than modernizing its infrastructure or, as some critics see it, erecting monuments to its emerging might, China is desperate to keep the economy growing quickly. Over the past few years, it has reached deep into the national treasury to finance projects that it hopes will create jobs and stimulate enough growth to ensure social stability and to keep the Communist Party in power.
      As a new generation of leaders takes control, China is using heavy government investment to escape the worldwide slowdown and maintain growth above the 7 percent level that the government deems crucial to avoiding mass unemployment and urban unrest.
      The plan has worked, so far. China last year reported defiantly robust growth of 8 percent, attributed to surging exports and a nearly 25 percent increase in state-directed investment.
      But the strategy is risky. The once fiscally prudent central government is now running hefty budget deficits. State banks, told a few years ago to clean up bad loans and begin acting like capitalist lenders, are pumping tens of billions of dollars into officially sponsored projects that have sometimes failed to produce real returns.
      The Communist Party has pledged to support private companies and allow the market to flourish. Financially, though, the authorities are monopolizing the country`s private savings for a building boom that dwarfs the New Deal and the Marshall Plan.
      "The country has relied very heavily on government investment to lead the economy," said Shen Lishen, a top economist at the Chinese Academy of Social Sciences. "It really should begin to fade out, not become part of the long-term economic plan."
      Beijing opened its coffers to stimulate growth beginning in 1998, when it feared that the financial contagion spreading around Asia would infect China. Instead of fading out, the spending is getting more ambitious.
      The government, state banks and companies and foreign investors collectively spent $200 billion in the first 11 months of last year on basic infrastructure projects, one quarter more than they spent in 2001, according to the State Statistics Bureau. That represents about 15 percent of China`s gross domestic product, or about the proportion that the United States spends on health care.
      Even for the nation that built the Great Wall and the Grand Canal, the scale of construction is extraordinary.
      Not long ago Beijing had China`s only subway. Now Shanghai, Guangzhou and Tianjin have tunneled under heavily populated residential districts to install subway systems. Seven other cities have begun construction on their own subways.
      By 2005, China plans to add 8,500 miles of railroad, half of that to places that now have no rail service. Shanghai just opened the world`s first magnetic levitation train that zips to its new airport at up to 270 miles per hour, faster than any other commercial train.

      Railroad officials are completing plans for a $22 billion high-speed track from Beijing to Shanghai. Meanwhile, workers carrying oxygen tanks are pounding spikes for the 670-mile-long Qinghai-Tibet railroad, which will operate at elevations of up to 16,600 feet on its way to Lhasa, Tibet`s capital.
      The Three Gorges Dam, designed to tame the mighty Yangtze river and generate the power of 18 ordinary nuclear power plants, was for years considered the world`s most expensive project, with a price tag of $30 billion. It has now been eclipsed by China`s latest engineering colossus, a $60 billion system of channels and pump stations to divert water from the Yangtze in the central part of the country to the Yellow River in the north. In late December, Chinese officials broke ground on the first phase of the project, which they say will alleviate desertification and drought.
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      Like many large cities, Chongqing is now following what officials refer to as the "Shanghai model." That refers to the heavy financial support the central government gave Shanghai over the past eight years, after two former city leaders, Jiang Zemin and Zhu Rongji, became China`s top bosses.
      Shanghai created a new financial center in Pudong, its eastern section. It tore apart former colonial districts to install a modern transportation network. While some of the uncounted billions of dollars invested almost certainly went to waste, Shanghai has also become an Asian center of commerce and finance.
      Huang Qifan, a former top Shanghai official, is now the executive vice mayor of Chongqing. He said the once remote city on the upper reaches of the Yangtze, which served as a redoubt for China`s Nationalist government when it fled the Japanese advance during World War II, would be the beachhead to develop China`s west. Chongqing lobbied hard for that role, partly as a political payoff for supporting the Three Gorges Dam, which will inundate riverside towns in the area.
      "We have more infrastructure work going on here than anyplace else in China," Mr. Huang said. "When I say $200 billion a year, this is not some abstract number. It is really happening."
      Mr. Huang spent most of a two-hour interview citing statistics to back up his point. He ticked off the highways (8), the ring roads (2), the bridges (8), the rail lines (4) and the sewage and trash facilities (4) among the projects that he said would turn Chongqing into a commercial gateway.
      Like Chongqing, the capital city of Beijing is also pressing the central government to support a huge urban improvement plan, including subway lines, light rail, highways and even a giant opera house to dress up the city for the 2008 Olympics. Beijing estimates the cost at $34 billion, far more than potential revenue from the Olympics alone could justify.
      Some economists argue that such investments are smart bets on the future. Only a small percentage of the urban population earns middle-class wages, and China cannot rely on consumer spending to spur growth the way most industrialized nations can.
      China also needs to expand faster than wealthy countries to generate jobs for workers laid off by state-run factories and for farmers flocking to cities to seek something better than subsistence income.
      "The government is sucking up savings and investing in the future," said Andy Xie, a regional economist for Morgan Stanley. "The financial returns on these kinds of investments are low. But the payoff for the economy is high."
      Mr. Xie argues that China`s work force is becoming significantly more efficient. He estimates that China is experiencing productivity growth of 4 percent a year. An eight-lane highway between two crowded cities greatly enhances productivity when it replaces a two-lane road. Cellphones have revolutionized communications in a place where fixed-line phones were scarce.
      Fred Hu, chief China economist for Goldman Sachs, agrees. He argues that as China suffers through a period of falling prices and low consumer spending, Beijing is right to inject money into the economy.
      "This is China`s New Deal," Mr. Hu said. "Every problem is easier to solve when growth is faster."
      Yet the risks are also mounting, in part because China is trying to outrun or perhaps run away from its inherited burden of socialist inefficiency. Banks still give loans to bankrupt factories to prevent labor unrest. Now, the government has taken to running a budget deficit of about 3 percent of economic output.
      CLSA Emerging Markets, a Hong Kong-based brokerage firm, estimates that when official debt is added to bad loans at state banks and the unfinanced pensions of state workers, China`s debt rises as high as 140 percent of economic output. That is as much as the burden now crippling Japan`s economy.
      "There is nothing wrong with investing in the future, but the question is whether they are doing enough to change the whole economic system," said Andy Rothman, China economist for CLSA.
      Even within China`s government, opposition has emerged. Some economists say privately they worry that the latest construction boom has become a binge of the sort that has repeatedly proved hazardous to China`s health since the Great Leap Forward of the late 1950`s.
      A State Statistics Bureau report in August bemoaned copy-cat projects that waste state funds. The report cited one unidentified Chinese province that had 800 industrial parks under way at the same time, most of them unneeded. The bureau also said a rush to build airports had led to a glut, with 127 or the nation`s 143 airports running losses.
      But China is not tightening its belt. Like the departing leadership, China`s new leaders, led by the new Communist Party general secretary, Hu Jintao, are under pressure to keep priming the economy.
      During the leadership transition last fall, half a dozen cities publicized development plans with price tags in the billions. City leaders say they are focused on the future.
      "It`s a little crazy to be talking about adding so much capacity today," said Mr. Huang of Chongqing, acknowledging the unusual scope of his city`s investment plans. "But in 20 years you will see what happens to this place and it will all make sense."
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 20:51:51
      Beitrag Nr. 1.531 ()
      @ konradi
      # 1525

      Saddam kann keinen einzigen Islamisten Instrumentalisieren. !!
      Denn dazu müsste Saddam selber einer sein.
      Der fällt für die Islamisten unter die Rubrik gottloser Stalinist.
      Der steht für die Islamisten genauso hoch oben auf der Abschussliste wie Sharon und Bush.

      Wenn jemand Saudi-Arabien umdreht, dann allerdings könnten das islamistische Bewegungen durchaus sein.
      In Summa aber für die USA eher ein Grund mehr die Hand auf den Irak zu legen.
      Was machen die wenn wg. Fundamentalismus dasselbst Saudi-Arabien als Öl-Pumpstation ausfällt.

      Aber das Risiko das USA den islamistischen Bewegungen die Tür in den Irak öffnen, habe ich hier ja bereits dargelegt.
      Mein Favorit sind die Fundis vom Iran!
      Ich wette die wetzen schon die Klingen der Krummsäbel und drillen schon die Hodschas für die neuen Koranschulen im irakischen Süden.
      Das Ölfeld von Rumallah ist ja nur das größte in dieser Welt.
      Und die Masse die da legal lebt, ist auch noch shiitisch Muslimisch.

      @woernie
      #1526

      Da lach ich nicht mit, ich wette die anderen waren nur besser im Vertuschen von Embargo verstössen.
      Bei den Amis war der CIA (Rumsfeld) persönlich Behilflich sowohl beim Liefern von Waffen und Technik aller Art als auch beim Vertuschen des ganzen.

      Diesen Lieferservice hatte die deutsche Industrie nicht. :cool:

      In Frankreich soll der Irak noch aus den Zeiten vor und whärend des Iran-Kriegs 14 Milliarden FFR Staatsschulden für Waffen und Munition haben. :cry:
      Darüber reden unsere lieben Nachbarn lieber nicht. :D

      Nur wenn sie von uns einen Erwischen dann werden wir garantiert im kollektiv Global an den Pranger gestellt.

      Und ich könnte z. B. im Falle England(Lockerbie)-Lybien gleich ein paar Anekdoten hier zum besten geben!
      Was da zwischen denen trotz Embargo etwa via Süd-Koreanischen Strohmännern und Firmen abgewickelt wurde.
      Die Firmen aus Süd-Korea gehörten mehrheitlich wie ich hinterher mitkriegte sogar Amerikanern. :eek:
      Also da brauchste nicht zu lachen, alles und jeder hat am Golf seinen Preis(das Bakschich) muß halt nur stimmen :D :D :D und Bar auf Tatze natürlich.

      gruss an alle

      Groupier
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 23:05:58
      Beitrag Nr. 1.532 ()
      Heh Leute, vergesst bei allem Eifer über den Irak nicht,
      auch über den einsetzenden sichtbaren Zerfall der UNO
      zu diskutieren; wenn Pretzel ohne Zustimmung und Unterstützung der UNO angreifen lässt ( wovon ich bei dem
      grössenwahnsinnigen Koyoten ausgehe ), dann wird bald niemand mehr den Laden ernst nehmen...


      Und noch was haben wir( "Schurken" ) heute gelernt: die Amis lassen sich ganz offenbar bereitwillig erpressen.
      Bush hat heute Kim Öl und Futter versprochen, damit er Ruh gibt.

      Schöne Aussichten!
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 23:16:02
      Beitrag Nr. 1.533 ()
      Da biste schief gewickelt Ken!

      Ich hatte vor Jahren mal ne Diskussion mit nem konservativen Ami-Rechtsaussen (bei uns Neo-Nazi geheissen), dem war die UNO viel zu mächtig.
      Der fühlte sich von den UNO-Truppen richtig Unterdrückt.

      Der war richtig Hasserfüllt auf die Weltregierung.

      Das schlimme war der meinte das voll ernst !!
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 23:18:05
      Beitrag Nr. 1.534 ()
      Also es gibt US-Amerikaner die wollen die UNO genau deswegen entmachten.
      Ein gewisser T. McVeigh war so einer.
      Avatar
      schrieb am 14.01.03 08:33:38
      Beitrag Nr. 1.535 ()
      @mickym,

      was wäre Börse schon ohne kontroverse Meinungen, ;) Du hast schon recht mit der Riesen-Kristallkugel, im Grunde orakeln wir ja nur herum...
      Ich will den beobachteten Zusammenhang gar nicht leugnen, die Medien fördern das schliesslich ja via ständiger Zitierung entsprechender Bedenken bestimmter Interessenkreise, *g*. Ich halte nur nichts davon, diesen Zusammenhang quasi in alle Ewigkeit fortzuschreiben. Bei einem gleichzeitig noch steigenden DJIA würde zudem die nach realen(!) Zahlen gerechnete Bewertungsschere noch weiter, über alle historischen Dimensionen hinaus, auseinander klaffen. Ich halte zwar auch nicht allzu viel von der Effizienztheorie, aber ein bisschen effizient sind die Märkte schon, und die sehen ganz offensichtlich schon einen nicht unerheblichen Reform- bzw. Bereinigungsbedarf auch in den USA, indes noch nicht so lange wie schon in D.
      Würden Korrelationen immerzu fortbestehen, wäre Börse ja auch kinderleicht, aber das ist sie eben nicht (oder ich hab` nicht aufgepasst in meinen Lehrjahren, *g*).

      Die von fundamentaler Seite propagierte USD-Abhängigkeit wird in dieser Pauschalität (und zuletzt sogar in der Richtung!) de fakto jedenfalls widerlegt, s. aktuelle (und vorherige, z.B. zur Jahresmitte 2002...) Export- und Leistungsbilanzzahlen. Also, der DAX zeigt(e) die von Dir ins Feld geführte Korrelation, aber sie ist, in diesem Masse jedenfalls, nicht gerechtfertigt, und irgendwann, imo eben in nicht allzu ferner Zukunft, geht das "zwangsläufig" auch in die Köpfe der Masse. A la longue spiegeln Charts i.d.R. schon die Fundamentals wider. Dass das ein Prozess ist (der durchaus auch noch etwas andauern kann), will ich gar nicht leugnen.

      Im übrigen muss man eben schon sehen, welche Werte den DAX letztes Jahr nach unten gezogen haben - das waren weniger die Export-, sondern, VIELmehr, die DAX-übergewichteten Finanzwerte, und die sind wohl nicht wegen des schwächeren USD so gefallen. [Naja, vielleicht doch, wenn die New-Economy-Jungspunde in deren Eigenhandel immer fleissig die tollen US-Zahlen gespielt haben, :D]

      Zu Deinen grundsätzlichen Äusserungen zur politischen Diskussion: Bin da durchaus auf Deiner Wellenlänge, es gibt meistens zu viele Meinungs- und Infoquellen, zu wenig Zwangsläufigkeiten, als dass man sich zu handfesten Detail-Spekulationen hergeben sollte. Deshalb auch kein Kommentar von mir zu Deinem Gedankenspiel mit den vielen Fragezeichen, ;)

      In Wahrnehmung und Analyse des globalen Szenarios sind die meisten von uns sich ja auch weitgehend einig. Islamisten (die nicht gleichzusetzen sind mit Moslems) tragen, wie jedweder Radikalismus, wohl nicht zur Stabilität resp. einer gedeihlichen Zukunft bei. Ich denke, man kann dem nur mit Intelligenz, Strategie und Taktik, vor allem aber durch vorbildhaftes Verhalten bzgl. vorgehaltener Werte, effizient begegnen. Alles andere, gegen wen auch immer gerichtet, gibt eher nur Nährboden für den radikalen Islamismus ab.

      @Ken_meyer,

      vergesst bei allem Eifer über den Irak nicht, auch über den einsetzenden sichtbaren Zerfall der UNO zu diskutieren
      Nä, nicht auch noch, ;);)

      investival
      Avatar
      schrieb am 14.01.03 10:49:14
      Beitrag Nr. 1.536 ()
      Na gut, wenn nicht über die UNO, dann über das/die
      nächsten Angriffsziel(e) von Bush nach dem Irak( voraussgesetzt es läuft dort alles so wie "geplant" )
      Sudan vielleicht?!


      Aber mal abgesehen davon; ich denke, der Einfluss von
      Bush`s Kriegen auf die Börse ist ebenso temporär wie der
      Anschlag auf das WTC und sie wird längerfristig ihren
      Lauf entsprechend der fundamentalen Ungleichwichte nehmen,
      und das heisst südwärts. Ob`s ein viertes negatives Jahr
      hintereinander gibt ist da eher nebensächlich (s. Japan seit 1990 ).


      Übrigens, die Statistikgrossmeister, die uns die Wahrscheinlichkeit eines vierten Jahres mit negativem
      Wachstum, als vernachlässigbar gering verkaufen wollen, sollten doch mal bitte genauer erläutern, von welcher
      Grundmenge sie dabei ausgehen!!
      Avatar
      schrieb am 14.01.03 11:16:08
      Beitrag Nr. 1.537 ()
      sudan ist gut. der gringo muß ja dann auch seine beute durch die meerenge nach hause schippern können.

      und, wenn im irak der erste schuß fällt, geht pakistan den indern an die gurgel, putin räumt in tschetschenien mal so richtig auf, für israel gilt analoges.

      eine richtige bombenstimmung halt. netten tag auch noch

      DUF
      Avatar
      schrieb am 14.01.03 23:14:51
      Beitrag Nr. 1.538 ()
      Ich tippe da eher auf Somalia da gibt´s vor der Küste mehr Öl und der Ozean ist noch nicht verschmutzt.
      Avatar
      schrieb am 14.01.03 23:34:30
      Beitrag Nr. 1.539 ()
      geht pakistan den indern an die gurgel,

      na denn viel spaß.
      das wird übel enden für pakistan

      ganz ehrlich und ohne viel drunherum:
      wer waren die eigentliche gewinner der letzten saison:

      die chinesen und die inder.

      sie sind wohl beide zu groß und haben beide wohl mittlerweile so große eigene märkte, daß sie das game der alten
      nicht mehr mitzuspielen brauche.
      die jungs waren die eigentlichen die ihr eigenes spiel machten,
      ohne auf die anderen zu schauen,
      als brasi hätt ich mir das auch gwewünscht, es ist nicht gelungen, wir sind nicht durch, die asiaten waren besser.
      aber wie heißt es man muß von den siegern lernen,
      heißt das nicht mehr von europa und den usa, hat sich der
      horizont für uns verschoben?
      ich glaub wir müssen nachdenken?
      Avatar
      schrieb am 15.01.03 02:37:22
      Beitrag Nr. 1.540 ()
      @ goupier + investival (# 1531)

      um einen Menschen zu instrumentalisieren muß man nicht sein Freund sein...

      Henry Kissinger und Lawrence Eagleburger haben gezeigt wie man so etwas einfädelt:
      man zahlt 5 MRD USD auf eine italienische Bank ein ...

      Und auch Saddam weiß wie so was gemacht wird: Man feuert 39 Scud-Raketen auf Jerusalem und schon tanzen die Bewohner der Westbank freudestrunken auf den Straßen...

      Im letzten Sommer fand in Bagdad eine Konferenz statt, an der wieder hochrangige Vertreter der PLO teilnahmen. Saddam Hussein ist nach wie vor für viele Palästinenser der einzige arabische Führer, der sich wirklich für die Befreiung Palästinas vom "zionistischen Joch" einsetzt.

      Sollte es Saddam im Kriegsfall gelingen, mit einem Raketenangriff einen israelischen Gegenschlag zu provozieren, würden die USA ihre arabischen Alliierten in der Region verlieren. Eine Welle panarabischer Solidarität mit der irakischen Führung würde das Ende der saudischen Königsfamilie besiegeln - das meinte ich mit "Saudi-Arabien umdrehen".

      Gruß Konradi
      Avatar
      schrieb am 15.01.03 09:16:11
      Beitrag Nr. 1.541 ()
      @ konradi
      #1540

      Kein schlechter Einwand, aber so Zielstrebig wie Georgie gerade am Golf aufmarschiert :confused:

      Also der der ignoriert die Möglichkeit völlig.

      mfg.

      Groupier
      Avatar
      schrieb am 15.01.03 11:19:55
      Beitrag Nr. 1.542 ()
      shalom

      gringo hat letzte woche seinen " paralellrechtstaat " per gesetz durchgekriegt. jeder islamistische bart könnte bereits ein anzeichen einer bedrohung für das gelobte dollarland sein und begründet - losgelassen jeder justiz - eine verbannung auf unbestimmte zeit in sing-sing.

      ins gleiche horn bläst auch die neu ausgegeben doktrin:

      Bedrohungsempfindung gleich erstschlag !!

      kurzum ; bush wär bereit

      andere variante; saddam nur vorwand, ziel ist stationierung von 150.000 mann im nahen osten mit anschließender plötzlichen feindumkehr??? wie auch immer

      liegt vielleicht auch nur an dem buch das ich grad les. 11.09 von m. bröckers.

      PS: über wirtschaft in gringoland red ich nimmer. ist sowieso ein witz. platt bleibt platt. einzig was zählt ist das zeitfenster

      DUF .. der verschwörer....
      Avatar
      schrieb am 15.01.03 11:56:07
      Beitrag Nr. 1.543 ()
      @DUF

      wo`s grad so schön gruselig ist: vergiss nicht EURUSD
      short zu gehen, wir haben grad ne nette Gelegenheit.
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 11:45:52
      Beitrag Nr. 1.544 ()
      @Ken_meyer,
      Du Verführer, ;)

      Apropos USD: Was für den Hinterkopf...

      >>
      UBS: Zentralbanken kaufen verstärkt US-Wertpapiere

      Als historisches Zeichen für eine Schwäche des US-Dollar deuten es Analysten von UBS Warburg, dass ausländische Zentralbanken in den vergangenen Wochen ihre Käufe von US-Wertpapieren gesteigert haben.

      vwd NEW YORK. In einem am Mittwoch (Ortszeit) veröffentlichten Bericht von UBS Warburg heißt es, die Zentralbanken kauften Dollar im Austausch für ihre jeweiligen Landeswährungen, um eine zu starke Aufwertung der Landeswährungen gegenüber dem US-Dollar zu verhindern. Zentralbanken begegneten den globalen Devisenmarktbewegungen aktiver als gemeinhin angenommen, schreiben die UBS-Analysten.

      Im Wochenausweis der ausländischen Depotbestände der Federal Reserve Bank of New York sei ein signifikanter Anstieg zu verzeichnen gewesen. In der Woche zum 8. Januar habe die New York Fed 861,1 Mrd. $ an marktfähigen US-Wertpapieren für ausländische Zentralbanken gehalten verglichen mit 729,2 Mrd. $ (plus 18,1 Prozent) im Vorjahr. Dabei hätten sich die Käufe in jüngster Zeit beschleunigt: In der Woche zum 13. November habe sich das Volumen noch auf 809,9 Mrd. $ belaufen. Damit hätten die ausländischen Zentralbanken innerhalb von knapp zwei Monaten ihre US-Anlagen um 51,1 Mrd. $ aufgestockt, heißt es in dem Bericht.

      Privatanleger zíehen sich zurück

      Gleichzeitig hätten allerdings Privatanleger mit einem Rückzug aus US-Anlagen begonnen. Devisen-Analyst Michael Woolfolk von Bank of New York schreibt, seit Mitte November sei anhand der Treuhand-Portfolio-Bewegungen ein Netto-Abfluss aus festverzinslichen US-Wertpapieren und ein Zufluss in Anleihen der Eurozone zu verzeichnen. Dies sei der Grund für den Rückgang des Dollarkurses in den vergangenen Wochen.

      Nach Einschätzung der UBS-Analysten dürften die Käufe von US-Titeln durch die ausländischen Zentralbanken nicht ausreichen, um eine weitere Abwertung des Dollar zu verhindern. In dem Bericht heißt es, solange die USA ein Leistungsbilanzdefizit von nahe 40 Mrd. $ im Monat verzeichneten und der Zufluss von privatem Kapital weiter nachlasse, sei selbst dann mit einem weiteren Dollar-Rückgang zu rechnen, wenn die Wertpapier-Käufe der ausländischen Zentralbanken ein Volumen von zehn Mrd. $ pro Woche erreichten.

      HANDELSBLATT, Donnerstag, 16. Januar 2003, 10:24 Uhr
      <<
      http://www.handelsblatt.com/hbiwwwangebot/fn/relhbi/sfn/buil…

      Die Gelddruckmaschinen laufen also ALLERORTEN auf Hochtouren - und beschleunigen noch das Tempo...
      Das Gelddrucken reicht indes offenbar nicht, die großen Kapitalströme sichtbar aufzuhalten geschweige denn umzulenken. Die Frage ist, was passiert, wenn sich die US-Leistungsbilanz irgendwann dann mal erholt, der USD wieder fundamentales Potential hätte... Dann könnte es anders herum laufen - oder auch nicht, :D
      Die damit verbundene Frage ist, wie lange machen die Notenbanken das Gelddrucken mit bzw. wie lange können sie das, nämlich die Inkaufnahme eines vielleicht(/bald) nicht mehr kontrollierbaren Inflationspotentials infolge einer sehr einseitigen "Depotstruktur", öffentlich (und auch vor sich) rechtfertigen...
      Speziell die EZB könnte, und sollte oder wird vielleicht, darüber mal nachdenken.

      Da bleibt im übrigen auch - oder sollte man sagen: `vor allem`, ?;) - Gold wohl weiter im Spiel, und a la longue könnte Gold sich von der negativen Korrelation zum USD auch mal lossagen...

      Ergo bis auf weiteres, kommende Konsolidierungen in den angesprochenen jungen Major Trends ggf. gewürdigt, gute Geschäfte -

      investival, :cool:
      Avatar
      schrieb am 17.01.03 12:11:52
      Beitrag Nr. 1.545 ()
      mir geht da grad so was durch den kopf

      amiland ist doch selbsterklärte weltmacht mit weltordnung und blah. blah.

      und diese weltmacht ist jetzt konkurs, de fakto. wie heißt es so schön in der bibel; du sollst keine anderen götter .....

      also, denkt sich der gringo; wenn wir abdanken dann nehmen wie alle mit in`s nirwana. aus irak wird dann ein steppenbrand und endet dann im kalkulierten weltkrieg, womit ja auch eine maximale schuldenauskehrung erreicht wird. moral lassen wir mal aussen vor.

      vielleicht denken wir auch viel zu komplieziert. sicher ist doch; die schulden sind nicht mehr rückzahlbar. das zinssystem nähert sich mit rasantigem tempo seinem verfallsdatum. was bleibt ??????:rolleyes:

      DUF
      Avatar
      schrieb am 17.01.03 14:11:56
      Beitrag Nr. 1.546 ()
      @duf
      also, denkt sich der gringo; wenn wir abdanken dann nehmen wie alle mit in`s nirwana. aus irak wird dann ein steppenbrand und endet dann im kalkulierten weltkrieg, womit ja auch eine maximale schuldenauskehrung erreicht wird. moral lassen wir mal aussen vor.

      diese überlegung würde ich so nicht unterschreiben,obwohl ich sicher kein bush fan bin.
      Avatar
      schrieb am 17.01.03 14:47:30
      Beitrag Nr. 1.547 ()
      artmann

      ich bin sicher auch kein amifan. aber gedanken sind frei. ich wills ja auch nicht so haben.

      aber wo ist eine sinnvolle und machbare lösung aus dieser exzess-schuldenfalle. ich weiß es nicht, du ???

      DUF
      Avatar
      schrieb am 20.01.03 15:58:38
      Beitrag Nr. 1.548 ()
      so leute, die etzte karte ist auf dem tisch

      der könig ins asyil pardon exil,

      jetzt wüßte ich nicht, was es ansonsten noch zu reden gäbe.

      jemand muß jetzt die hosen runter lassen.

      an spekuationen wie und was danach beteiige ich mich nicht,
      as stoiker steht mir das nicht zu, und heseher bin ich auch nicht
      ich muß damit step by step fertig werden, und aus der jeweis eingetretenen situation meine kenntnis ziehen,
      ob wir dabei pleite gehen oder unserer leben lassen,
      oder pleite sind und dafr leben, umgekehrt ist doch eh wurscht- tot mit geld- und ohne markt.
      also was solls, oder wollt ihr nur den verlust eures cabrios anzeigen
      Avatar
      schrieb am 20.01.03 18:34:51
      Beitrag Nr. 1.549 ()
      Also einen Parameter leg ich mal auf den Tisch:
      Bush halte ich für einen grossen Unglücksraben, neudeutsch
      Loser-Typ.

      Es kann durchaus den schnellen US-Sieg geben, an den scheinbar alle Amis glauben; dass automatisch und sofort
      Milch und Honig , sprich billiges Öl, fliessen, daran
      kann ich nicht so recht glauben. Ne Milchmädchenhausse
      an der Börse , durchaus, aber danach wird wohl alles wieder
      `sein sozialistischen Gang` gehen.


      Vielleicht müssen wir Seni fragen.


      @investival

      Konfuzius alias @woernie hat mal gesagt, wir sollen hier
      nicht ständig mit unseren grossen Gewinn-Trades rumprahlen ;);)
      Avatar
      schrieb am 20.01.03 20:18:47
      Beitrag Nr. 1.550 ()
      nun denn , dann will ich mal meine müstic- schublade öffnen:

      es geschah am kommenden samstag. das wetter war mild, die sonne schien.

      es war vormittags gegen halb 11. und plötzlich... ich seh nach südost. da war es !!!!!!!!!!!!!!!!!! EM 7

      DUF ... der seher.....
      Avatar
      schrieb am 20.01.03 20:26:14
      Beitrag Nr. 1.551 ()
      wieder was vergessen

      die US dept clock läuft jetzt rückwärts

      al du bist der beste:D :D :D :D

      DUF
      Avatar
      schrieb am 20.01.03 20:40:26
      Beitrag Nr. 1.552 ()
      :mad: :mad: :mad:
      Das Alien G. ist ja auch Festgeldanleger!
      :cry: :cry: :cry:

      Sowas trau ich nicht.
      Avatar
      schrieb am 21.01.03 09:19:07
      Beitrag Nr. 1.553 ()
      jetzt isses so weit :eek: :eek:

      alle meine persönlichen indikatoren haben ins negative gedreht. war letztmalig so um april 2000.

      jedem das seine und mir am meisten. haltet die ohren steif.
      dottore hat wohl im nachbarthread das letzte steinchen gelegt.

      Bin seit eben zu 100% voll investiert . geh jetzt in meine höhle und warte den sturm ab.

      DUF .. aber hallo ...
      Avatar
      schrieb am 21.01.03 11:20:35
      Beitrag Nr. 1.554 ()
      Leserbrief in der NZZ zum US-Imperium (Reschpekt!, Frau Auerbach)

      Neue Zürcher Zeitung: Das `American Empire` als Segen und als Ärgernis 
      Sehr geehrter Herr Müller,
      ich erlaube mir, auf Ihren Artikel in der NZZ am Sonntag (42/29.12.02) zurückzukommen. Sie schreiben, dass Afghanistan noch heute eine Hochburg des Terrorismus wäre, wenn die USA dem Taliban-Regime nicht ein Ende bereitet hätten. Eine solche Aussage sehe ich als erschreckende Halbwahrheit und dazu angetan, die Glaubwürdigkeit Ihrer Berichterstattung zu diskreditieren. Die zitierte `Hochburg` wurde nachweislich durch die Achse "Saudi-Arabien/CIA/Bin Laden/pakistanischer Geheimdienst ISI/Pakistan" installiert. Das bedeutet, dass es den afghanischen Terror nie in dem Ausmass gegeben hätte, wäre er von diesen Kräften nicht systematisch aufgebaut worden.
      Die USA unterstützten schon den pakistanischen Diktator General Zia ul-Haq, damit dieser Tausende von Religionsschulen eröffnen konnte, die den Keim für das Emporkommen der Taliban legten. Zahllose radikale Muslime studierten dort. Sie trainierten in der Folge miteinander in den Camps bei Peschawar und in Afghanistan, was der Programmierung zu islamischen Gotteskriegern gleichkam. Bin Laden selbst wurde von den USA als Anführer des saudischen Mujaheddin-Kontingents ausgebildet und finanziert. 1986 verschärfte der CIA-Chef William Casey den Krieg gegen die Sowjetunion. Er veranlasste die Ausrüstung der afghanischen Mujaheddin mit Stinger-Raketen und liess ihnen Unterstützung für den Guerillakrieg zukommen. Noch im Mai 2001 wurden die Taliban von der USA mit 43 Millionen US-$ unterstützt. Bis Anfang August 2001 betrachtete die USA die Taliban als eine Quelle der Stabilität (!) in Zentralasien.
      Wir haben hier den klassischen Fall des gegenseitigen Missbrauchs. Die Taliban benutzten die USA dazu, um ihr Regime zu errichten, und die USA ihrerseits erwarteten von den Taliban die Ermöglichung des Baus der Ölpipeline von Turkmenistan, Kasachstan und Usbekistan zum Indischen Ozean. Nur eben: Die Rechnung der USA ging nicht ihren Wünschen gemäss auf, und die Weigerung der Taliban, auf die US-Konditionen einzugehen, veranlasste letztere dazu, die Taliban folgendes wissen zu lassen: `Entweder ihr akzeptiert unser Angebot eines Teppichs aus Gold, oder wir begraben euch unter einem Teppich aus Bomben`.
      Dieser Bombenteppich ging dann nach dem 11.9. aus meiner Sicht völlig ungerechtfertigt über Afghanistan nieder, denn nachweislich war nicht ein einziger Afghane an dem Anschlag des 11. Septembers beteiligt. Bis heute liegen keinerlei Beweise für eine Verbindung der Täter mit Bin Laden resp mit. Afghanistan vor und es bestehen massive Zweifel an der These, dass der 11.9.2001 wirklich Muslimen zuzuschreiben ist.
      Die Rettung vor dem afghanischen Terror war in Wirklichkeit ein von langer Hand geplanter Krieg, bei dem die Taliban nicht etwa wegen ihres Terrors zu beseitigen waren, sondern ausschliesslich auf Grund ihres Widerstands gegen die angestrebte Ölleitung. Erwähnt sei hier, dass der jetzige Vizepräsident Dick Cheney zuvor Direktor der US-Firma Halliburton war, die jetzt den Milliardenjob für die Anlage der Pipeline übernehmen will. Die Verhandlungen zwischen den Taliban und UNOCAL (United Oil of California; mit diesem Konzern arbeitete der jetzige Premierminister Afghanistans, Karzai, schon in den 90er Jahren zusammen) wurden erst 1998 abgebrochen, als Menschenrechtsorganisationen und Grüne in den USA die frauenverachtende Politik der Taliban anprangerten. Das bedeutete jedoch nicht, dass das Vorhaben, die Ölleitung durch Afghanistan nach Pakistan zu bauen, vom Establishment in Washington aufgegeben worden wäre.
      Der vormalige Chef des pakistanischen Geheimdienstes, Generalleutnant Mahmud Ahmed, befand sich erstaunlicherweise am 11. September 2001 in den USA, wo er in den Tagen vor dem Anschlag mit den Spitzenvertretern des Pentagons und des Auswärtigen Ausschusses Gespräche über die Nachkriegsordnung in Afghanistan führte. Damit wird auch Ihre Aussage, dass dem alten Kontinent alle Voraussetzungen dafür gefehlt hätten, den Terrorismus in seinem Organisationszentrum zu bekämpfen, hinfällig.
      Der afghanische Terror richtete sich in erster Line gegen die eigene Bevölkerung und stellte nie eine direkte Bedrohung Europas dar. Der Keim des Terrors in Afghanistan ist von den USA selbst gelegt worden. Sie haben hier ihr Grundmuster wiederholt, wo immer möglich, jedes repressive Regime und jeden Diktator zu stützen. Eine solche Saat muss zwangsläufig ganz generell einmal aufgehen. Zu dieser Saat gehört auch, dass 50% der US-Rüstungsproduktion ausgerechnet in die Entwicklungsländer gehen, von wo aus sie an jeden beliebigen Kriegsherd gelangen und die Krisenherde weiter anheizen können. Somit ist in Afghanistan ein von den USA mitaufgebautes Terrorregime in dem Moment gnadenlos zusammengebombt worden, in dem es seine Funktion nicht mehr erfüllte. Sind Sie daher nicht mit mir einer Meinung, dass die Art, wie dieses beendet wurde, von einem menschenverachtenden Zynismus ist, der allein 3.767 Zivilisten das Leben gekostet hat. Wie kann also die NZZ unter diesen Umständen einem absolut makabren Titel wie `Afghanistans Feuertaufe. Der 11. September als nationaler Befreiungstag` (NZZ 210/11.09.02) Raum geben?
      Die USA glauben heute, unter dem Etikett Terror alles erzwingen zu können, was ihre Geopolitik erheischt. Halbwahrheiten sind in meinen Augen auch deswegen verachtenswert, weil sie sich bei vielen Lesern unreflektiert einnisten, was die Einstellung, den Krieg gegen Afghanistan als berechtigt anzusehen, fördern dürfte. Noch schlimmer tönt es für meine Begriffe, wenn Sie im Zusammenhang mit einem Krieg gegen den Irak folgendes schreiben: `Der Versuch, eine globale Protestbewegung gegen einen neuen Krieg im Mittleren Osten aufzubauen, ist weitgehend gescheitert. Jetzt sehnen viele den Einsatz von Waffen schon fast herbei, damit sich die Weltwirtschaft, befreit von den Ungewissheiten rund um den Irak, endlich dem Aufschwung widmen kann.`
      Das Scheitern der Proteste dürfte eine übereilte Folgerung Ihrerseits darstellen. Dennoch: Wenn dieses einträte, dann deswegen, weil die westlichen Regierungen und Washington über die Gegenstimmen ihrer Bevölkerungen und der Friedensbewegungen ganz einfach hinwegsteigen. Bei dem `Herbeisehnen des Einsatzes von Waffen` frage ich mich ernsthaft, was Sie sich überlegt haben.
      Niemand, der sich der Lage des irakischen Volkes bewusst ist und sich noch einen Rest an Menschlichkeit und Gerechtigkeit bewahrt hat, möchte diesen Krieg. Niemand, der unabhängig denkt, sehnt den Einsatz von Waffen herbei. Eine solche Vorstellung halte ich für grotesk. Was den Wirtschaftsaufschwung betrifft, so sehe ich diesen in keiner Weise durch das mörderische Vorhaben der USA tangiert. Es sei denn, Sie hätten auch hier die Waffen, nämlich den Profit der Rüstungsindustrie im Auge.
      Dasselbe Schicksal, das die Taliban erlitten haben, droht also jetzt auch dem Irak. Dieser wurde von den USA zweimal in eine Falle gelockt. Anfang der achtziger Jahre wurde Saddam Hussein durch gefälschte Informationen, die ihm von Seiten der USA zugingen, und die einen raschen Sieg in Aussicht stellten, dazu verleitet, in den Krieg gegen den Iran einzutreten. Zu jener Zeit stand Saddam Hussein im Westen noch hoch im Kurs, da ihn die anglo-amerikanische Ölmacht als Bollwerk gegen das gefürchtete Vorrücken des iranischen Islamismus benutzte.
      Der Irak war noch nicht zum Feind gestempelt und wurde, wie bekannt, massiv aufgerüstet. Zu seinen Lieferanten zählten die BRD, England, die USA (Nukleartechnik und Informatik), Belgien, Frankreich und die ehemalige Sowjetunion. Die USA unterstützten Saddam Hussein während des Krieges gegen den Iran (1981-88) mit verdeckter Militärhilfe und hinderten die Iraker auch nicht am Einsatz chemischer Waffen. Mehr als 60 hohe Offiziere des militärischen Geheimdienstes der USA lieferten den Irakern genaue Informationen über die iranischen Truppenbewegungen und halfen bei der taktischen Gefechtsplanung. Heute gilt es natürlich, "dem Vertragsbrecher Saddam Hussein die Massenvernichtungswaffen oder das Industriepotential zu deren Herstellung aus der Hand zu schlagen" (NZZ 243/19.10.02), also wohlgemerkt die westliche Eigenproduktion.
      Dieser 8jährige Krieg bremste den wirtschaftlichen Aufschwung des Landes und bescherte dem Irak Kriegsschulden in Höhe von 65 Milliarden US-$, während die Waffenhändler wie üblich phantastische Gewinne einfuhren. Im Nachspiel zu diesem Krieg wurde von Saddam gefordert, seine Staatsschulden zu begleichen und zu diesem Zweck die nationale Ölindustrie zu verstaatlichen. Bei den im Juni 1989 geführten Verhandlungen weigerte sich Saddam begreiflicherweise, diesem Ansinnen zu entsprechen. Etwas später sagte die Regierung Bush dem Irak 2,3 Milliarden US-$ zu, die jedoch in der Folge auf Grund einer Reihe von Unterstellungen, die man dem Irak anlastete, gesperrt wurden. Es hiess u.a., dass die finanzielle Hilfe für das Nachrüsten des irakischen Waffenarsenals benutzt werden sollte.
      Als Konsequenz sah sich der Irak zu Beginn des Jahres 1990 völlig von westlichen Bankkrediten abgeschnitten. Jetzt wurde die zweite Falle gelegt. Kuwait wurde Anfang 1990 beauftragt, den Markt mit billigem Öl zu überschwemmen. Der  hieraus resultierende Preissturz verunmöglichte es Saddam, neben der Rückzahlung seiner Schulden noch Nahrungsmittelimporte begleichen zu können. Im Februar 1990 gab Saddam Hussein vor dem in Amman tagenden Arabischen Kooperationsrat zu bedenken, dass die USA als militärische Supermacht eine Gefahr für die arabische Welt darstelle. Er trat dafür ein, die Beziehungen zu Europa, Japan und (dem heutigen) Russland auszubauen. Im Juli desselben Jahres verstärkten sich die Streitigkeiten zwischen Kuwait und dem Irak. Kuwait war, bevor das Britische Empire dies anders entschied, stets eine irakische Provinz gewesen. Nun gaben die USA Saddam Hussein zu verstehen, dass sie an seinen innerarabischen Streitigkeiten nicht interessiert seien, die Frage berühre die amerikanischen Interessen nicht, so dass sie in diesem Grenzstreit keine Stellung beziehen würden.
      Die irakischen Truppen brachten daraufhin Kuwait am 2.8.90 in ihre Gewalt. 1991 begann dann im Rahmen eines UNO-Mandats der Golfkrieg gegen den Irak, dessen Ziel es war, permanent Truppenkontingente in den eroberten Regionen zu stationieren. Angesichts dieser Fakten, die die USA und England schwer belasten, macht sich die Presse für meine Begriffe insgesamt lächerlich, wenn sie Bushs Phrasen, die den Irak in die `Achse des Bösen` einreihen, wiederholt. Jedes Schulkind weiss mittlerweile, dass es hier weder um `Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Wahrhaftigkeit` geht, denn alle drei Faktoren spielen für die USA nicht die geringste Rolle, solange der Diktator eines Landes in ihre Hände spielt und dadurch verhindert, dass diese zum Tragen kommen.
      Die in der NZZ (Nr. 295) bereits (!) am 19.12.02 gestellte Frage `Was kommt nach Saddam?` lässt sich leicht beantworten. Sicherlich nicht das, was die Presse herumbietet, nämlich eine echte Demokratie. Sollte der Vernichtungsschlag entgegen aller Hoffnungen nicht abzuwenden sein, dürften die USA ihre geplante Militärregierung einsetzen, also willfährige, den anglo-amerikanischen Ölkonzernen dienende Marionetten, zu denen ich auch Karzai zähle.
      Die Diktatur im Irak ist nicht die einzige auf diesem Globus. Waren z.B. Pinochet und Suharto, beide treue Verbündete der USA, etwas anderes als Diktatoren oder weicht etwa der jetzige Militärdiktator Musharraf von dieser Linie ab? Saddam wird ferner angelastet, `uns 10 Jahre lang die Stirn geboten zu haben`. Inwiefern? Indem er sich trotz der menschenverachtenden Embargos und der brutalen Bombardierungen der Flugverbotszonen den USA und Grossbritannien noch nicht auf dem Handteller dargeboten hat, sich also noch nicht unterjochen liess, geschweige denn sich in die Fänge des Internationalen Währungsfonds begeben hätte?
      Man schätzt, dass die Ölfelder des Iraks neben denen Russlands heute die grössten der Welt sind. Kein Wunder, dass Blair und Bush es eilig haben. Es steht ferner zu vermuten, dass ihnen auch die von Russland mit dem Irak im vergangenen Sommer geschlossenen Verträge zur Ölforderung nicht ganz geheuer sind. Die Aussage der NZZ (Nr. 303/31.12.02): `Als letztes Mittel muss eine militärische Intervention legitim sein. Sie muss zulässig sein, um einen höchst unberechenbaren Potentaten zu stürzen, von dem die Welt zu fürchten hat, dass er Massenvernichtungsmittel einsetzt oder sie terroristischen Netzwerken zuhält.` zeugt für mich angesichts des Ausblutens und der beabsichtigten fortschreitenden Zerstörung des Iraks unter den `Friedensfittichen` der UNO von einer nicht nachvollziehbaren Brutalität. Sie fällt für mich nicht nur in den Bereich der Kriegshetze, sondern trägt in meinen Augen auch dazu bei, den Pfad für die `New World Order` zu ebnen.
      Solange der Irak keiner Nation den Krieg erklärt, kann ein Militärschlag nicht legitim sein, und wenn man Saddam Hussein zutraut, terroristische Netzwerke zu beliefern, ´so hat er darin sein bestes Vorbild in den USA, deren CIA - um nur ein einziges Beispiel dieser sauberen Agentur anzuführen - seinerzeit die Widerstandsbewegung des 1998 getöteten Abu Sayyaf unterstützte, die sie heute von ihren philippinischen Militärbasen aus zusammen mit der Armee des Landes bekämpfen müssen. Solange die CIA freie Hand hat, ausserhalb der USA im Untergrund zu agieren, verfängt kein Vorwurf dieser Art gegen Saddam Hussein. Ich stelle ferner fest, dass Aussagen, die für einen Irakkrieg sprechen, in der NZZ offenbar nicht abnehmen, liest man doch (Nr. 10): `Die Rüstungskontrollen im Irak sind wieder aufgenommen worden.
      Ein Krieg ist damit nicht abgewendet.` Langsam frage ich mich, ob Ihre Redaktion den Auftrag hat, solche Kommentare zu verbreiten. Es wäre in meinen Augen ehrlicher, die USA endlich als einen sich alles anmassenden Ölräuber denn als Verteidiger der Demokratie zu portraitieren. Und wenn die USA den UNO-Inspektoren jetzt Geheimmaterial zwecks Nachweis von verborgenen Massenvernichtungswaffen vorlegen, so haben wir keinerlei Garantie, ob sie nicht genau so gefälscht sind wie die Informationen, die seinerzeit dazu dienten, Saddam Hussein zu übertölpeln.
      Sie erwähnen in Ihrem obengenannten Artikel ferner, dass die globale Agenda heute weitgehend von der USA bestimmt ist. Ich bin der Auffassung, dass wir das vor allem den Konzernen und den Banken zu verdanken haben, die mit diesem Staat so sehr vernetzt sind. Das Establishment der USA hat in meinen Augen jeden Anspruch darauf verspielt, mit dem von Ihnen zitierten Begriff  `Wohlwollen` bedacht zu werden, gleich in welcher Form. Allein schon deswegen, weil sie jedem sich ihnen nicht beugenden Land mit dem Einsatz ihrer Atomwaffen drohen. Auch Europa.
      Wesley Clark sagte bereits 1991: `Ich warne die Europäer davor zu glauben, dass die USA im Rahmen der Neuen Weltordnung Skrupel haben würden, auch in Europa militärisch zu intervenieren, wenn unsere Interessen gefährdet sind, und zwar mit allen Mitteln, einschliesslich Atomwaffen. Im allgemeinen werden die USA danach streben, die meisten Länder im Zustand der Armut zu belassen, mit korrupten, aber gehorsamen Regimes. Ich gehe jedoch davon aus, dass die USA auch in Westeuropa intervenieren würden, auch wenn dies gegenwärtig manchen Leuten als absurde Idee vorkommen mag. Die USA würden eine europäische nukleare oder wirtschaftliche Grossmacht nicht lange dulden`. (L`autre Journal, März 91). Der gleiche Wind bläst uns vom britischen Verteidigungsminister Geoff Hoon entgegen, wenn er darlegt, dass Grossbritannien bereit ist, im Notfall seine Atomwaffen gegen Staaten wie den Irak einzusetzen. `Sie können ganz sicher sein, dass wir unter den gegebenen Voraussetzungen bereit sind, unsere Nuklearwaffen zu nutzen`.
      Die terroristische Erschütterung Amerikas zu Beginn des neuen Jahrtausends (NZZ 301/28.12.02) wird gewiss erst dann ihre volle Wirkung entfalten, wenn die Wahrheit darüber, wer den Anschlag auf das WTC in Wirklichkeit begangen hat, zutage tritt. An dieser Wahrheitsfindung sind Unzählige beteiligt, so dass die von Washington präsentierten Lügen und die praktizierte Vertuschung auf die Dauer gesehen wenig Chancen haben. Es gelang den USA im Anschluss an den Golfkrieg, von Deutland, Japan, Kuwait und Saudi-Arabien Beiträge zu den Kriegskosten in Höhe von 54,5 Milliarden US-$ einzutreiben. Gut unterrichtenden Kreisen zufolge soll für die USA hiervon ein `Nettoprofit` von 19 Milliarden herausgeschaut haben, also erneut ein Beispiel dafür, wie gut die Regierungen die Steuergelder `ihrer Untertanen` zu verwalten wissen.
      nsofern kann man William Engdahl nur beipflichten, wenn er die Frage stellt, "wie lange es die Welt noch hinnehmen wird, dass verschiedene Länder den einen Polizisten (ich füge explizit bei, die USA) auch noch bezahlen müssen, damit er ihnen seine `Neue Weltordnung` auferlegt." Noch eine Anmerkung zum Ursprung des Namens `Al Kaida`, der fast jeden Tag mit neuen Meldungen `garniert` in der Presse auftaucht, deren Wahrheitsgehalt angesichts der herrschenden Verlogenheit schwer nachprüfbar ist.
      Bin Laden hatte Mitte der 80er Jahre ein Rekrutierungsbüro für junge Araber in Peschawar eröffnet. Die Dokumentation, die die Daten zur Ankunft bzw. zum Aufenthalt derselben festhielt, wurde `Al Qaida` genannt und hatte somit ursprünglich nicht das Geringste mit Terror zu tun. Heute ist es sozusagen zur Manie geworden, jede Festnahme angeblicher Terroristen auf das Konto von al Kaida zu verbuchen.
      Ihrer geschätzten Stellungnahme sehe ich gerne entgegen. 
      Mit freundlichen Grüssen 
      Doris Auerbach
       
      Quellen: 
      Mathias Bröckers: "Verschwörungen, Verschwörungstheorien und die Geheimnisse des 11.9.", Verlag Zweitausendeins, Postfach, D-60381 Frankfurt am Main, ISBN: 3-86150-4560-1. In der Schweiz über Buch 2000, Postfach 89, 8910 Affoltern a.A. zu beziehen. (Ganz ausgezeichnete Darstellung der Hintergrundfakten zum 11. September) 
      F.William Engdahl: "Mit der Ölwaffe zur Weltmacht - Der Weg zur neuen Weltordnung", Dr. Böttiger Verlags-GmbH, Bahnstrasse 9a, D-65205 Wiesbaden, ISBN: 3-925725-15-6
      Andreas von Bülow: "Im Namen des Staates - CIA, BND und die kriminellen Machenschaften der Geheimdienste", Piper München-Zürich, ISBN: 3-492-23050-4
      Eric Hufschmid: "Painful Questions - An Analysis of the September 11th Attack", ISBN: 1-931947-05-8, herausgegeben von Goleta CA, Endpoint Software e-mail: «Herr Präsident, Sie haben dem amerikanischen Volk nicht die Wahrheit gesagt!» Brief von Robert M. Bowman an Präsident Bush: Zeit-Fragen Nr. 43 vom 21.10.2002
       
      Avatar
      schrieb am 21.01.03 12:56:18
      Beitrag Nr. 1.555 ()
      mal wieder Lesezeichen setzt! :D
      Avatar
      schrieb am 21.01.03 13:52:50
      Beitrag Nr. 1.556 ()
      hallo zusammen,
      ich melde mich auch bald mal wieder, leider war letzte woche zuwenig zeit.
      dax gerade bei 2888 - ob das noch was wird mit der erholung... sehr schwache vorstellung :confused:

      dosto, kaufkandidaten im dax? wenn aktuell 2885 halten bzw. 2840p. als letzter bahnhof vor den alten tiefs, dann scheinen mir mittelfristig schering oder dte am aussichtsreichsten zu sein. insgesamt ist der dax aber einfach nur schlapp. bei technischen erholungen scheitert er an den ersten widerständen und die unterstützungen durchschneidet`s wie butter.

      grüße in die runde
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 21.01.03 14:41:28
      Beitrag Nr. 1.557 ()
      @cabinda

      Commerzbank ist unter 7.50 immer ein Schnäppchen ;);)
      Avatar
      schrieb am 21.01.03 14:55:01
      Beitrag Nr. 1.558 ()
      apropo commschmerz.

      jetzt hat auch das münzkabinett in ffm seine lieferungen in silber und gold eingestellt.

      woher nehmen wenn nicht stehlen , herr JPM und ackermann:D :D

      DUF .. der vom silbersee....
      Avatar
      schrieb am 21.01.03 18:21:07
      Beitrag Nr. 1.559 ()
      hi,

      ich bin stiller leser eures guten threades.

      als ich eben # 1554:


      " leserbrief in der nzz..." von doris auerbach gelesen habe war ich platt !

      kurzum: vollste zustimmung zu jedem einezelnen satz-
      von anfang bis ende !
      sie hat die geldgeilen und machtbesessenen strippenzieher
      der usa voll durchschaut.
      sie gehen immer nach dem gleichen strickmuster vor:mad:

      z.b. mit halbwahrheiten, wie im artikel von d. auerbach hervorragend herausgearbeitet.

      der weg: gezielte desinformation (auf deutsch: l ü g e);
      militärische gewalt u. dollars !!

      ziel: unangefochtene weltmacht usa
      und die restliche welt: hörige hofnarren am tropf v.
      "big brother"


      ps: einer der am stärksten wachsenden industriezweige in
      usa: gefängnisse -firmen lassen zu spottpreisen
      produzieren...


      rightnow
      Avatar
      schrieb am 21.01.03 20:02:19
      Beitrag Nr. 1.560 ()
      Hier ein Interview der `Jungen Freiheit` mit dem
      amerikanischen Politologen und Ex-CIA-Mann Chalmers Johnson
      über `Blowback` und das Imperium
      ( hab ich aus EW-Brett, war wohl nur im Druckmedium erschienen)




      Wir Amerikaner schaufeln uns unser eigenes Grab“

      Im Gespräch: Der US-Politologe Chalmers Johnson über Aufstieg und Fall des amerikanischen Imperiums, die Eroberung des Persischen Golfs und Deutschland, die „am leichtesten korrumpierbare Nation der Welt“. Von Moritz Schwarz
      >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
      Die Deutschen fühlen sich dagegen augenscheinlich recht wohl im US-Imperium.
      Johnson: Ja, solange es nicht von einem Blowback getroffen wird, was wohl über kurz oder lang passieren wird. Denn mit dem Hegemon geraten auch seine treuen Bundesgenossen ins Visier asymmetrischer Kriegführung, also der terroristischen Reaktion. An sich aber hat Deutschland den Vorteil, stabil, demokratisch und amerikafreundlich zu sein. Wir unterhalten zahlreiche Stützpunkte in Deutschland, darunter den Fliegerhorst Ramstein, den größten amerikanischen Luftwaffenstützpunkt außerhalb der USA - und das, ohne daß sich die Deutschen in das was dort geschieht einmischen können. Wäre die Situation in Deutschland nicht so US-freundlich, sähe die Einmischung in die Angelegenheiten Ihres Landes wohl ganz anders aus. Denken Sie zum Beispiel nur an Italien.
      Dort manipulierte die CIA über Jahrzehnte völkerrechtswidrig die inneren Verhältnisse und baute sogar ein eigenes Terrornetzwerk auf - „Gladio“ genannt - , das bei Bedarf hätte putschen sollen, um eine repressive rechtsradikale, aber amerikafreundliche Diktatur zu etablieren.
      Johnson: So ist es, treue Staaten wie Deutschland oder auch Japan werden von den USA durchaus auch gut behandelt. Denn der amerikanische Imperialismus kennt nicht nur die Sprache des Militarismus, sondern er beherrscht auch die Kunst der Bestechung.
      Also ist das deutsche Wohlverhalten eine Angelegenheit der Rückgratlosigkeit?
      Johnson: Die USA behandeln Deutschland gut, aber sie nehmen ihr Land nicht ernst. Deshalb haben die völlig überraschenden Aussagen von Bundeskanzler Schröder hier auch solchen Aufruhr verursacht. Die Franzosen reden ja immer so und lassen dem dann nie Taten folgen, aber wenn plötzlich die Deutschen so reden!? Und das, wo sie sich doch nach dem Zweiten Weltkrieg als die am leichtesten korrumpierbare Nation der Welt erwiesen haben.
      Was würde passieren, wenn Deutschland das amerikanische Imperium verlassen, aus der Nato austreten, die US-Truppen freundlich nach Hause bitten und sich künftig als freundlich neutral gegenüber jedermann erklären würden?
      Johnson: Wir würden einen gewaltigen Schritt hin zu einer friedlicheren Welt machen. Denn Deutschland ist immerhin die einzige bedeutende Nation der Welt, die es gewagt hat den Irak-Krieg als das zu bezeichnen, was er ist, ein - imperialistisches - Abenteuer.
      Würden die USA in Deutschland einmarschieren oder uns gehen lassen?
      Johnson: Sie würden alles in ihrer Macht stehende tun, um Deutschland zu unterwandern. Und verlassen sie sich drauf, darin sind die USA wirklich gut. Aber, obwohl ich zu Anfang sehr hoffnungsfroh war, habe ich die Befürchtung, Gerhard Schröders Anti-Kriegs-Kurs war nur ein Wahlkampftrick.
      Das steht zu befürchten.
      Johnson: Man kann nur hoffen, daß dann die politische Klasse in Deutschland mit ihrem Kurswechsel angesichts der Wahlversprechen in der Öffentlichkeit nicht durchkommt. Denn das Haupthindernis für die Pläne der US-Regierung ist derzeit der wachsende Widerstand in der Öffentlichkeit.
      >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
      Herr Johnson, Sie gelten seit Ihrem Buch „Ein Imperium verfällt“ neben dem ehemaligen amerikanischen Sicherheitsberater Zbigniew Brzezinski als einer der profiliertesten Theoretiker eines amerikanischen Imperialismus. Allerdings halten Sie die Übernahme einer imperialen Gesinnung durch Ihre Landsleute für verhängnisvoll. Doch nach Ihrer Analyse hat dieser Prozeß bereits begonnen - und zwar nicht erst seit dem 11. September 2001. Welche Anzeichen sehen Sie dafür?
      Johnson: Die USA unterhalten weltweit 725 Militärstützpunkte im Ausland. Wie würden Sie das nennen, wenn nicht Imperium? Während des Kalten Krieges schien unsere globale Präsenz noch gerechtfertigt, inzwischen ist die Sowjetunion zerfallen, das US-Satellitensystem besteht aber immer noch. Daran wird deutlich, daß es sich in Wirklichkeit nicht um ein Verteidigungssystem gehandelt hat, statt dessen wird der tatsächliche imperiale Charakter dieser Konstruktion sichtbar.
      Fürsprecher der USA argumentieren, die Vereinigten Staaten stehen als einzige Supermacht weltweit in der Verantwortung, deshalb müssen sie omnipräsent sein.
      Johnson: Denken Sie doch einmal über die Verhältnismäßigkeit nach, die Deutschen zum Beispiel haben mehr Kontakt mit den US-Truppen als die Amerikaner selbst. Denn von den 32 Stützpunkten der US-Army in Europa befinden sich alleine 27 in Deutschland, dazu kommen außerdem zwei Fliegerhorste. Und das fünfzig Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges! Die Erfahrung zeigt, haben die USA erst einmal irgendwo Militärstützpunkte errichtet, geben sie diese nach Möglichkeit nicht mehr auf. Denn es geht in erster Linie um die Ausweitung der US-Militärpräsenz weltweit. Aber nicht nur die Anzahl der Stützpunkte verrät die Absicht, sondern oftmals auch ihren Charakter. So unterhalten wir auf dem Balkan zwei Stützpunkte, die für die Friedensmission, die Amerika dort zusammen mit den Europäern durchführt, völlig überdimensioniert sind. Die Frage ist also, zu welchem Zweck betreibt man diesen Aufwand? Glauben Sie auch nicht, daß die Militärbasen, die nach dem 11. September 2001 in Usbekistan und Kirgisien - wichtige Positionen an der Südflanke Rußlands - vermeintlich nur zum Angriff auf Afghanistan bezogen wurden, nach dem Abschluß der Militäroperation wieder geräumt werden. Ebenso die Einrichtungen in Afghanistan, deren Nutzung keineswegs darauf beschränkt ist, den Auftrag in Afghanistan zu erfüllen, sondern die als Ausgangspunkt für neue Operationen dienen werden.
      Der zentrale Begriff Ihrer Theorie ist das Wort „Blowback“ - zu deutsch „Rückstoß, Rückschlag“ ,im Sinne von actio und reactio. Es handelt sich um einen Terminus aus dem CIA-Jargon.
      Johnson: Ja, Blowback beschreibt in der Sprache des US-Geheimdienstes die unbeabsichtigten Konsequenzen geheimer außenpolitischer Maßnahmen der USA. Denn oftmals handelt es sich bei dem, was die Tagespresse als verwerfliche Akte von Terroristen, Drogenbossen, verbrecherischer Regime oder illegaler Waffenhändler darstellt, lediglich um den „Rückstoß“ früherer amerikanischer Geheimdienst-Operationen. Da sie verdeckt durchgeführt wurden, erkennen die Bürger die Zusammenhänge natürlich nicht und bleiben über den wahren Charakter dieser Blowbacks, über ihren Zusammenhang mit der US-Außenpolitik, im unklaren.
      Ihr Buch erschien bereits 1999, Kritiker zollen Ihnen heute Respekt, weil Ihre Theorie auf analytischem Niveau den 11. September im Prinzip vorausgesagt hat.
      Johnson: Der 11. September war ein klarer Blowback, das Problem ist, daß eine ganze Reihe von Völkern uns Amerikaner von ganzem Herzen hassen, und daß sie ein Motiv haben, Ungeheuerlichkeiten gegen Amerika zu begehen. Die Regierung hat uns nie die Gründe der Attentäter von New York für ihren Angriff auf das Welthandelszentrum genannt. Man hat erklärt, bei diesen Leuten handle es sich um islamistische Übeltäter. Nach der amerikanischen Logik von Gut und Böse haben Übeltäter keine Motive, denn ihr Wesen ist es schließlich, Übles zu tun. Darin erschöpft sich jede Erklärung. Geben Sie sich aber mit solch einer Darstellung zufrieden? Das sollten Sie nicht, denn die US-Regierung weiß, warum sie die Darlegung der Motive lieber schuldig bleibt. Die USA dehnen ihre Macht bis in den letzten Winkel der Erde aus und zwingen entlegenen Völkern ihr Wirtschaftssystem auf. Wir Amerikaner schaufeln uns unser eigenes Grab.
      Der „Blowback“ ist auch Ihr Ansatz zur Erklärung des vermutlich kurz bevorstehenden Irak-Krieges.
      Johnson: Es gibt in der kritischen Debatte in den USA drei Haupterklärungsmodelle für den bevorstehenden Irak-Krieg. Das erste ist der Hunger nach dem Öl. Die Verbindungen der Bush-Administration mit den Öl-Multis ist hinreichend bekannt, und schließlich verfügt der Irak nach Saudi-Arabien vermutlich über die zweitgrößten Ölvorkommen der Welt. Das zweite Modell ist die Nahost-Theorie, danach ist der vermutlich kommende Krieg eine Folge der guten Kontakte, die viele Angehörige der gegenwärtigen US-Regierung zum rechten Likud-Block im israelischen Parlament haben, der ein Interesse an einer Konfrontation mit dem Irak hat. Das dritte Modell ist die Innenpolitik-Theorie, die besagt, der Irak-Krieg sei nur ein außenpolitisches Abenteuer, mit dem die Regierung von den enormen Problemen zu Hause ablenken will. Ich halte Bestandteile aller drei Theorien durchaus für zutreffend. Allein diese Zusammenhänge jeweils zu einer eigenständigen Erklärung zu verdichten, halte ich für zu gewagt.
      Beim Angriff auf den Irak handelt es sich doch nicht um eine Reaktion, sondern um eine Aktion. Wie erklären Sie diesen Konflikt also nach dem „Blowback“-Prinzip?
      Johnson: Blowback bedeutet mehr als simple actio-reactio. Vor fünfzig Jahren gab es die erste verdeckte CIA-Operation in der Golfregion, den Sturz des demokratisch gewählten iranischen Ministerpräsidenten Mohammed Mossadegh 1953. Mossadegh wollte die in der Hand der British Petroleum befindlichen Ölquellen nationalisieren. Unter Schah Resa Pahlewi wurde statt dessen unter Ausschaltung der Opposition eine neue, äußerst repressive Regierung installiert. Der Blowback folgte 1979, als junge fundamentalistische Moslems unter der Führung Ajatollah Khomeinis das Regime des Schah stürzten. Ebenfalls 1979 marschierten die Sowjets in Afghanistan ein, woraufhin die USA mit der Anwerbung islamischer Fundamentalisten als Mudschaheddin-Freiheitskämpfer in der ganzen Welt begannen. Darunter ein gewisser Osama bin Laden. Der nächste Blowback war programmiert. Die US-Politik für die Golf-Region ruhte traditionell auf zwei Säulen: den reaktionären Marionettenregimes in Saudi-Arabien und im Iran. Als die persische Säule einstürzte, mußte man sich nach einer Ersatzkonstruktion umsehen, um den Zugang zu den Ölvorkommen in der Region zu sichern. Da fügte es sich günstig, daß ebenfalls 1979 der irakische Tyrann Saddam Hussein an die Macht kam, den die USA in seinem Krieg gegen den Iran mit Waffenlieferung und Satellitenaufklärung unterstützen. Doch nach Beendigung des 1. Golfkrieges 1988 besann sich der Verbündete der USA auf die traditionelle Haltung eines jeden irakischen Staatschefs, nämlich, daß es sich bei Kuwait um unerlöstes irakisches Gebiet handle. Mit der Invasion Kuwaits 1990 schlug die von den USA betriebene Politik, Saddam gepäppelt zu haben, erneut gegen uns zurück. Nachdem diese Entwicklung im 2. Golfkrieg 1991 rückgängig gemacht worden war, errichteten die USA im Zuge dessen dauerhafte Militärstützpunkte in Saudi-Arabien, Bahrain, Katar, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Oman und Kuwait und lenkten damit den Zorn der Gläubigen und Fundamentalisten auf sich. Und nach den Ereignissen vom 11. September läßt sich voraussagen, daß in den kommenden Dekaden viele weitere Amerikaner bitter unter dem Blowback-Phänomen werden leiden müssen.
      Die „Blowback“-Theorie ist also kein zweidimensionales System, sondern geht vom Prinzip des Teufelskreises aus. Das actio-reactio-Prinzip pflanzt sich in einer Eskalationsspirale fort. Jeder „Blowback“ macht eine erneute Aktion nötig, um seine Folgen zu beseitigen, diese führt aber nur zu einem weiteren „Blowback“, die Situation gerät endgültig außer Kontrolle.
      Johnson: Ja, der Sturz Mossadeghs 1953 hatte in der Region eine Ereigniskette in Gang gesetzt, der sich in den kommenden Wochen in Gestalt eines 3. Golfkrieges wahrscheinlich ein weiteres Glied anschließen wird.
      Die „Blowback“-Theorie offenbart also, daß es sich beim bevorstehenden Angriff auf den Irak nicht um einen „Krieg gegen den Terror“ und auch nicht um eine Vorbeugemaßnahme gegen die Weiterverbreitung von Massenvernichtungswaffen handelt?
      Johnson: Genau, sondern um eine folgerichtige Reaktion der USA auf die Blowbacks früherer US-Politik in der Region. Es mag aussehen wie der Konflikt eines neuen Geschichtsabschnittes, tatsächlich aber folgt es einer inneren Logik. Und der Plan zum Krieg war schon vor dem 11. September gefaßt. Es fehlte allerdings am Katalysator, um die öffentliche Meinung in den USA und in der Welt zu einer Zustimmung zu diesem Plan zu bringen. Der 11. September war dieser Katalysator - auf solch einen Angriff hatte man nur gewartet! Das Ergebnis des neuerlichen Irak-Krieges wird die Etablierung von US-Stützpunkten zwischen Euphrat und Tigris sein. Der Eroberung des Irak wird dann ein Krieg gegen den Iran folgen, der die Region ganz und gar unter US-Kontrolle bringen soll.
      Das „Blowback“-Prinzip steht auch im Mittelpunkt Ihrer These vom Fall des amerikanischen Imperiums.
      Johnson: Auch wenn die Expansion in der Entstehungsphase von Imperien vermeintlich der Erreichung gewisser Ziele dient - etwa Saturierung, Sicherung, Prävention -, so folgt der Imperialismus tatsächlich doch einem eigenen Gesetz. Die Expansion dient nicht - sie ist das Gesetz. Denn das Charakteristikum eines Imperiums ist die Ausdehnung an sich. Das Blowback-Prinzip treibt es dabei vorwärts. So funktioniert die Herrschaft durch Marionettenstaaten am Golf nach der Blowback-Eskalation dort heute nicht mehr, deshalb versuchen die USA nunmehr das überholte Herrschaftsprinzip durch direkte Militärpräsenz zu ersetzen.
      Was dem Prinzip aber keinen Abbruch tut, sondern im Gegenteil den Teufelskreis noch weiter in Schwung bringt.
      Johnson: So ist es, bis die imperiale Macht in einen Zustand der Überdehnung gerät und folglich der Verfall beginnt. Die US-Militär-Doktrin besteht heute darin, die Entstehung eines Gegners gar nicht mehr zuzulassen. Das ist schon an sich eine Definition für imperiale Überdehnung. In den USA diskutieren wir derzeit offen, ob wir ein neues Rom sind, doch tatsächlich gleichen wir eher einem neuen Napoleon.
      Offen beim Namen genannt wird der Imperialismus erst in Folge des 11. September. Wann aber datieren Sie die tatsächliche Entstehung des US-Imperiums?
      Johnson: Die Wurzel des heutigen US-Imperialismus liegt im Zweiten Weltkrieg, denn Pearl Harbor beendete den amerikanischen Isolationismus. So wie die Sowjetunion erkennen mußte, daß der Kommunismus in Osteuropa nicht durch demokratische Wahlen aufgerichtet werden konnte und deshalb ein System von Satellitenstaaten etablierte, mußten die USA erkennen, daß die Staaten, die sie in Ostasien erobert hatten, zum Beispiel Japan und Südkorea, nicht auf demokratischem Wege zu stabilen, amerikafreundlichen Regimes kamen. Deshalb errichtete man ebenfalls Satellitenstaaten. Sollten Sie sich über diese Feststellung, zumindest was die Erwähnung Japans angeht, wundern, so bedenken Sie, daß Japan seit dem Krieg eine Ein-Parteien-Herrschaft hat. Japan ist im Grunde genommen nichts anderes, als eine extrem reiche DDR - es ist unser Satellit. Unterstrichen wird diese Tatsache dadurch, daß wir dort sage und schreibe 91 Militärstützpunkte unterhalten.
      Bereits 1965 zogen die ersten US-Truppen in dem Bewußtsein nach Vietnam, die „neuen Römer“ zu sein, wie ein Veteran berichtete. Hat aber die Vietnam-Erfahrung die USA nicht davon „geheilt“?
      Johnson: Aus Vietnam zog zwar die Mehrheit des Volkes den Schluß, sich in Zukunft mit Interventionen zurückzuhalten, doch es täuscht, wenn man das für die entscheidende Lehre in Amerika hält. Große Teile der Elite zogen genau den umgekehrten Schluß, nämlich daß wir den Krieg hätten gewinnen sollen und dies deshalb mißlang, weil wir nicht stark und entschlossen genug waren. Das sollte in Zukunft anders werden. Und der 2. Golfkrieg bot die Möglichkeit, dem Volk zu beweisen, daß die Planer ihre Lektionen gelernt hatten und Amerika durchaus wieder Krieg führen konnte. Damit war jenes Hindernis aus dem Weg geräumt, das seit Vietnam eine amerikanische Expansion behindert hatte.
      Der Nahostexperte Peter Scholl-Latour sagte in einem Interview dieser Zeitung, zwar halte er die Strategie der USA für verfehlt, allerdings solle man sich „nicht zu einem einfältigen Anti-Imperialismus verleiten lassen. Imperien können notwendig sein, um Ordnung zu stiften.“
      Johnson: Scholl-Latour irrt, denn er läßt außer acht, daß ein Imperium notwendigerweise Militär zur Stabilisierung und Expansion benötigt. Da das Imperium wächst, wächst auch das Militär. Es beginnt also ein Prozeß der Militarisierung, der nicht nur an den Grenzen, sondern natürlich auch in der Heimat stattfindet. Das heißt, der imperiale Militarismus wird Amerika verändern: Das Amerika der Zivilität, der Freiheit und Bürgerrechte wird verlorengehen. Und auch hier wirkt das Blowback-Prinzip, da die Reaktion auf einen Blowback nicht nur eine äußere ist, sondern ebenso, im Namen der inneren Sicherheit, auch zu Einschränkungen an Bürgerrechten und zur Verschärfung der Atmosphäre im Land führen kann. Die Amerikaner werden also selbst ihr Land verlieren. Denn blicken Sie in die Geschichte: Die Entwicklung von der Römischen Republik zum Römischen Reich - ein über einhundert Jahre dauernder Prozeß - war die Entwicklung von einem funktionierenden römischen Senat hin zu einer Diktatur, denn das Imperium Romanum war eine Militärdiktatur! Wir wissen nicht, wie die Entwicklung in den USA vonstatten gehen wird, aber die Entstehung einer Diktatur ist eine realistische Gefahr, und sogar das Entstehen einer Art faschistischen Systems kann nicht ausgeschlossen werden.
      Wie weit ist dieser Prozeß derzeit fortgeschritten?
      Johnson: Unsere Streitkräfte haben inzwischen eine Art Autonomie erlangt. Sie sind nicht mehr Instrument der Regierung, sondern haben eine Art politisches Eigenleben entwickelt. Denn sie sind eben der Garant des Imperialismus. Im Ausland sind die US-Truppen dabei noch unabhängiger als hier und Sie sollten in Deutschland lieber darauf achten, was der amerikanische Oberkommandierende für Deutschland und Europa General B.B. Bell in seinem Hauptquartier in Heidelberg meint, als auf das, was der US-Botschafter - wer auch immer das gerade sein mag - in Berlin zu sagen hat. Und was glauben Sie, wie das erst in Ländern wie Südkorea ist! Das State-Department, also das US-Außenministerium, hat im Laufe der Zeit enorm an Bedeutung verloren, gleichzeitig vollzog sich aber der Aufstieg des Pentagon, also des Verteidigungsministeriums. Das heute allerdings nicht mehr viel mit Verteidigung zu tun hat, sondern zu einer Art Nebenregierung geworden ist. Leider beherzigen die Amerikaner nicht die klassischen Warnungen etwa George Washingtons oder Dwight D. Eisenhowers: Ein zu großes stehendes Heer gefährdet die Demokratie.
      Welche Rolle spielen die US-Geheimdienste, erleben auch sie einen die Verfassung gefährdenden Aufstieg?
      Johnson: Unsere Geheimdienste sind heute keine Geheimdienste im eigentlichen Sinne mehr, die klassische Spionage-Abwehr und Aufklärung betreiben sollen. Statt dessen ist ihre Hauptbetätigung inzwischen die Durchführung verdeckter Operationen geworden. Damit stellt die CIA quasi eine Art Privat-Armee des Präsidenten dar.
      Wer für die Ordnungsmacht von Imperien plädiert, scheint auch das für sie typische kriegerische Ausfransen der Peripherie zu übersehen?
      Johnson: Ja, so brachte zum Beispiel die imperiale Politik der USA in den achtziger Jahren Lateinamerika seine schlimmste Dekade seit der spanischen Eroberung - blutig und desaströs. Oder denken Sie an den Afghanistan-Krieg, den die USA immer wieder angeheizt haben, und nach dem Rückzug der Sowjets haben wir das Land einem vernichtenden Bürgerkrieg überlassen. Und auch die anstehende Operation gegen den Irak wird zahlreiche Unschuldige das Leben kosten.
      Welche Rolle spielt die Ausbreitung des US-Wirtschaftssystems und des „american way of live“ als dessen Vorraussetzung für das amerikanische Imperium?
      Johnson: Das US-Wirtschaftssystem spielt eine entscheidende Rolle im imperialen System der USA, denn die alte Trennung von Wirtschaft und Politik existiert heute nicht mehr. Dabei ist Globalisierung der entscheidende ideologische Begriff. Denn in Wirklichkeit bedeutet Globalisierung nichts anderes als Amerikanisierung. Man will verschleiern, daß die Völker Opfer des amerikanischen Imperialismus werden und macht ihnen weis, es handle sich um einen unvermeidlichen wirtschaftlichen Prozeß, der durch den Fortschritt herbeigeführt werde und an dem sie durch Anpassung teilhaben könnten. Tatsächlich aber ist es unmöglich teilzuhaben, ohne Bestandteil des amerikanischen Imperiums zu werden. Globalisierung spiegelt eine Fassade internationalen Rechts vor, an das sich die USA selbst nicht halten, wenn es ihren Interessen widerspricht.
      Wie wird der Untergang des amerikanischen Imperiums aussehen?
      Johnson: Krisen im Mutterland, Aufstände an den Rändern - die Blowbacks nehmen zu -, die allerdings nicht unbedingt erfolgreich sein werden. Es wird die innere Schwäche sein, an dem das Imperium zerbricht, ebenso wie Ende der achtziger Jahre die Sowjetunion.
      Der amerikanische ultrakonservative Politiker Pat Buchanan, dessen Credo bezüglich des US-Selbstverständnises „Eine Republik, kein Imperium!“ lautet, hat im Interview mit dieser Zeitung einen „Aufstand der Patrioten“ eines jeden Landes - auch die Patrioten Europas und Amerikas - gegen die unilaterale Macht, die versucht, die Welt zu dominieren, prophezeit. Stimmen Sie dem zu?
      Johnson: Auf jeden Fall. Man kooperiert mit den USA, weil man dazu gezwungen ist, nicht, weil man will. Die Implosion beginnt, wenn das schwächste Glied der Kette, die das Imperium zusammenhält, reißt, das könnte zum Beispiel die Wirtschaft sein. Die Völker aber werden Rache nehmen, wenn sie die Schwäche des Hegemon wittern. Ich sage ihnen aber, wenn islamischer Fundamentalismus eine Gefahr darstellt, dann ist der christliche Fundamentalismus eine viel größere Bedrohung.
      Sie spielen auf Buchanans Warnung vor dem Islam in seinem Buch „Der Tod des Westens“ an?
      Johnson: Ich bedauere das sagen zu müssen, aber ich halte Pat Buchanan für einen typischen amerikanisch-irischen Rassisten. Und bin extrem mißtrauisch gegenüber seiner Einstellung gegenüber Einwanderern ebenso wie gegenüber seinem - wie ich es nennen möchte - christlichen Fundamentalismus.
      Allerdings kämpft er gegen den amerikanischen Imperialismus, ganz im Gegensatz zu zahlreichen Liberalen, die ihn geradezu propagieren.
      Johnson: Da begrüße ich Buchanans Engagement auch, aber ich halte die grundsätzliche Haltung, die er und seine Anhänger einnehmen, genau für die Haltung, die den amerikanischen Imperialismus verursacht haben.
      Herr Johnson, sind Sie ein Patriot?
      Johnson: Aber natürlich.
      Warum?
      Johnson: Nun, vielleicht habe ich kein Sternenbanner am Auto, aber ich fühle mich verantwortlich für mein Land.

      Chalmers Johnson gilt als einer der profundesten Analytiker und exponiertesten Kritiker des wachsenden amerikanischen Imperialismus. Johnson bekennt, als junger Marineoffizier in Übersee einst selbst „Bannerträger des Imperiums“ gewesen zu sein. Noch den Vietnam-Krieg hielt er für eine Notwendigkeit. Sein Studium der Japanischen Besatzungspolitik in China und seine Beschäftigung mit der amerikanischen Außenpolitik in Ostasien führten ihn jedoch zur Erkenntnis des amerikanischen Imperialismus und der Problematik des Blowback-Prinzips. Johnson betont, sein Buch „Eine Weltmacht verfällt“ („Blowback“) nicht zum Ruhme - nach Abschluß seiner Universitätskarrie in Berkley und San Diego -, sondern zur Warnung geschrieben zu haben. Denn während der ehemalige Sicherheitsberater Jimmy Carters, Zbigniew Brzezinski, mit dem Buch „Die einzige Weltmacht“ mittlerweile zum Exponenten eines unverblümten Imperialismus avanciert ist und dort die Bedingungen amerikanischer Hegemonialpolitik dekliniert, beschreibt Antipode Johnson „die Ressentiments, die die (imperiale) US-Politik ausgelöst haben und ihre vielfältigen Konsequenzen“. Der 1931 geborene Politologe und Ostasienwissenschaftler lebt heute in Kalifornien und veröffentlicht Ende 2003 die deutsche Übersetzung von „Blowback II. Sorrows of Empire“, die Analyse der Folgen einer mißachteten Warnung.
      Chalmers Johnson: „Ein Imperium verfällt. Wann endet das amerikanische Jahrhundert?“ Das englische Original „Blowback. Costs and Consequences of American Empire“ (1999) erschien bereits 2000 auf Deutsch im Karl Blessing Verlag, München. 320 Seiten, 21,45 Euro (Bei Goldmann auch als Taschenbuch)
      Foto: Truppenaufmarsch der USA am Persischen Golf (31.Dezember 2002 in Kuwait): „Der Imperialismus folgt seinen eigenen Gesetzen. Expansion dient nicht - sie ist das Gesetz. Charakteristikum eines Imperiums ist die Ausdehnung an sich. Das Blowback-Prinzip treibt sie vorwärts. Die Vereinigten Staaten versuchen nun das überholte Prinzip der Herrschaft durch Marionettenstaaten am Golf durch direkte Militärpräsenz zu ersetzten.“
      Avatar
      schrieb am 21.01.03 20:14:41
      Beitrag Nr. 1.561 ()
      machen absolut auf cool heute, die Jungs und Mädels :)

      Avatar
      schrieb am 21.01.03 22:08:00
      Beitrag Nr. 1.562 ()
      Laß` krachen @Ken :)
      Avatar
      schrieb am 21.01.03 22:15:22
      Beitrag Nr. 1.563 ()
      U.S. stock funds see inflows of $800 mln: Trim Tabs by Allen Wan
      Funds investing primarily in U.S. stock witnessed inflows of $800 million last week, Trim Tabs said. It said $3.2 billion has flowed into the market over the past two weeks, but that wasn`t necessarily positive as it came at the same time corporate buying plunged. "US equity funds getting a decent inflow over the same two weeks as corporate buying plunged is a bearish signal." The mutual funds tracker said it has also turned cautiously bearish from cautiously bullish, citing the slowdown in corporate buying amid falling wages and salaries. It also said the elimination of the dividend income tax could translate into a$400 bilion annual gain, or about 4 percent the current market cap.


      ...at the same time corporate buyings plunged
      vielleicht wurden da nach dem prinzip hoffnung die pensionsfonds gefüttert, aber die anschlusskäufe blieben aus??

      alle kurzfristigen aufwärtstrends in den u.s.-indizes nun gebrochen, soweit ich sehe - wie passt das zu angeblich anstehenden korrekturen bei euro, bund future und gold? fallen die einfach aus :D

      glückwunsch an dieser stelle an dich, @investival, zu deiner unbeirrbarkeit beim euro/usd ;)

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 21.01.03 22:26:34
      Beitrag Nr. 1.564 ()
      ich brauchs gar nicht krachen lassen; das tat heute
      der allseits berüchtigte A.G. aus N.
      ( man kann förmlich den Pulverdampf des beginnenden Krieges
      riechen !)

      16 Mrd hat er in den Markt gepumpt!! Welche Fond-User
      sollen da noch mithalten?! ;)

      http://app.ny.frb.org/dmm/mkt.cfm
      Avatar
      schrieb am 21.01.03 22:44:38
      Beitrag Nr. 1.565 ()
      trends - wer vom starken euro profitiert:

      >Bei einem hohen Euro sind besonders die Automobilhersteller als Hauptverlierer zu nennen. Es gibt aber natürlich auch Gewinner: Hierzu zählen die Deutsche Lufthansa, Adidas und die Deutsche Telekom. Die Deutsche Lufthansa muss im Auslandsvergleich weniger für Treibstoff zahlen, da dieser in Dollar abgerechnet wird. Adidas produziert in Asien. Dort werden die Rohstoffe und die Produktionsmaterialien ebenfalls in Dollar gekauft, während die Waren in Europa in Euro verkauft werden. Am Besten steht natürlich die Deutsche Telekom da, die "glücklicherweise" ihre Schulden in Dollar aufgenommen hat.


      aus: jochen steffen, `ist ein starker euro schlecht für die deutsche wirtschaft?` , gepostet von @bluemoons bei @harry_schotter.<

      o.k., das ist schon ein grund für eine bodenbildende telekom ohne große inkontinenzerscheinungen. adidas sehe ich dagegen skeptisch, wäre eher ein short-kandidat, denn sie sehen ungefähr so aus wie bmw im herbst. ein klassischer ausweichtitel, wenn man als fondsmanager vor der ewigen frage steht: wohin mit dem jeld. war immerhin 2001 und 2002 ein outperformer, und logisch steht bei jedem aufbäumen des däxchens dort einer auf der käuferseite.

      solange jedenfalls, bis die aldisierung deutschlands sich auch hier in den gewinnen derjenigen unternehmen niederschlägt, die bislang auf den erfolg ihrer markennamen gesetzt haben (porsche hat es vorgemacht - gibt`s da was zu rütteln am abwärtstrend?).

      henkel dampft nun marken ein, weil es tatsächlich einigen männern gelingen soll, den tag auch ohne ihr lieblingsrasierwasser zu überleben. den verwöhnten kids wird man die ersehnten turnschuhe jetzt im nachweihnachtlichen schlussverkauf billig kaufen können, aber die müssen dann bitteschön länger halten! ;). aufregung um olympia und co. steht auch nicht an. also ich wüsste ja nicht, warum ich in markenspikes investieren sollte? :confused:

      übrigens für alle beiträge ein danke, bin am nachlesen, sorry, wenn das etwas dauert!

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 21.01.03 23:47:33
      Beitrag Nr. 1.566 ()
      ich schreib mal ehrlich mein gefühl ins blaue rein - nur short auf alles angesichts gebrochener aut`s wäre doch zu einfach, oder, da kommt noch was...? morgen sind doch endgültig alle short. die letzten dauer-caller ausgeknockt. dass der plan, saddam ins exil zu schicken, gelingt, halte ich für ein freundliches gerücht, dass bis anfang februar immer mal wieder für furore sorgen kann.:D

      keine ahnung, was passiert! aber shorties müssen mit der angst leben, dass der krieg abgesagt wird. das szenario könnte noch gespielt werden, kurz und schnell. was sonst kann es sein, das den dax nach oben treiben könnte - die ausweichopfer sehen aus, als müssten sie korrigieren und andersorts was abgezapft werden.

      wie passt das denn nun mit den anderen puzzleteilen zusammen... ich möchte niemanden beeinflussen - macht mal vorschläge.:)

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 22.01.03 09:30:43
      Beitrag Nr. 1.567 ()
      @Ken_meyer,

      Konfuzius alias @woernie hat mal gesagt, wir sollen hier
      nicht ständig mit unseren grossen Gewinn-Trades rumprahlen

      OK, OK - nachher stecken wir noch die Masse zu früh an, :D

      #1554, 1560: Sehr aufschlulreiche Recherche, Kompliment!
      >Ihrer geschätzten Stellungnahme sehe ich gerne entgegen<
      Die würde auch mich sehr interessieren...
      [Die, die`s nicht wissen und das Thema interessiert: Der Matthias Bröckers ist auch, noch, im Internet zugänglich: http://www.heise.de/tp/deutsch/special/wtc/default.html]

      @cabinda,

      jochen steffen, `ist ein starker euro schlecht für die deutsche wirtschaft?`
      Wenigstens noch mal einer, der wenigstens mal die Frage stellt... *g* [Danke für Deinen Glückwunsch - ist gerechtfertigt, ;)]

      korrekturen bei euro, bund future und gold? fallen die einfach aus
      Das glaube ich nicht... falls man `Korrektur` rationalerweise nicht als Schreckgespenst sieht, :D
      - Bei 1,08 wird`s für den Euro kfr. eng (dort auch lfr. Widerstände, wobei deren Wirksamkeit, wie gesagt, für mich offen ist), bei "schnellen" 1,12 auch mfr. - alles just imo. "In the long way" sind die Fakten, die die USD-Schwäche begründen, indes weiterhin nicht ad acta.

      #1566 - zwangloser Vorschlag, ohne jegliche Gewähr, ;): Adhoc/Demnächst (keine) tiefere(n) - :D -Lows als letzten Herbst, Rally bei Kriegsbeginn oder -Absage, einhergehend Konsolidierung/Korrektur bei EUR und POG. Wäre ich Du, die ja bei ca. 3100 short gegangen ist, würde ich jetzt jedenfalls "mitnehmen".
      Die Frage ist, ob wir einen Boden bekommen bzw. bekämen, liegen die 2nd Lows in den Märkten nicht tiefer. Was die Märkte (insbes. USA) betrifft, fällt es mir schwer, das zu glauben. Liegen die Lows tiefer, erübrigt sich eine solche Diskussion erstmal(/mindestens) bis ins späte Frühjahr.

      investival
      Avatar
      schrieb am 22.01.03 11:25:06
      Beitrag Nr. 1.568 ()
      .

      Mathias Bröckers, Kamikaze-Flieger der taz


      Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Während in N.Y. noch mindestens 4.7oo Menschen vermisst und Leichenteile aus den Trümmern gezogen werden, meldet sich in der taz Mathias Bröckers zu Wort, um "verschwörungstheoretische anmerkungen zu einem terroranschlag" zu verbreiten. Sein Beitrag steht auf der Seite "die wahrheit" und deswegen von vorneherein im Verdacht, satirisch gemeint zu sein. Das wäre ein mutiges Vorhaben, denn in diesen Tagen hat es sogar Harald Schmidt die Sprache verschlagen, er schweigt. Mathias Bröckers aber schweigt nicht. Und er schreibt keine Satire, er meint es ernst. Er verweist auf Zusammenhänge und Interessenlagen, die nur einer erkennen kann, der über ein Wissen verfügt, das ihm einen gewaltigen Erkenntnisvorsprung sichert.


      "Während das Pulverfass im Nahen Osten seit einem Jahr zündelt und die Local Trade Center in Palästina nach und nach von Raketen zerlegt werden," räsonniert Brückers, "wundert sich Rockefeller-Mann Bush jetzt, dass verzweifelte Kamikaze-Krieger zurückschlagen?" Wie tief muss die Verzweiflung der Kamikaze-Flieger über den Verlust der Local Trade Center in Palästina sein, dass sie gleich über 2oo Flugpassagiere und einige Tausend New Yorker mit in den Tod nehmen? Bröckers weiß es, auch er würde sich gerne als Kamikaze-Kämpfer in ein Hochhaus stürzen, wenn er nicht so schreckliche Flugangst hätte. Deswegen bleibt er im "Sale e Tabacchi" sitzen und arbeitet an seinem eigenen Absturz in spekulative Abgründe.


      "Als Bush die Nachricht in einer Schule erreicht, bleibt er merkwürdig ungerührt. Vielleicht, weil die `Schurken` den verabredeten Zeitpunkt eingehalten hatten: vor neun Uhr sind im WTC keine wichtigen Banker, sondern nur das `Fußvolk` ist anwesend. Ob es tatsächlich ein Motiv für das Unvorstellbare, eine inszenierte Katastrophe wie in Pearl Harbour gibt, werden die nächsten Aktionen der Weltordnungsmacht zeigen."


      So lange wird man nicht warten müssen, um zu erkennen, dass Mathias Bröckers ein kranker Kopf ist, dem nicht zu helfen ist, nicht einmal mit dem Verweis, dass er im globalen Wettbewerb um die originellste Verschwörungstheorie ziemlich weit vorne liegt, etwa auf Platz drei.

      Vor ihm laufen nur noch die Autoren der Protokolle der Weisen von Zion und die Psychos aus dem Umfeld von David Irving, die fest davon überzeugt sind, dass die Juden den Holocaust herbeigeführt haben, um hinterher Entschädigung von den Deutschen kassieren zu können. Es ist schön, dass ein taz-Autor zu dieser Spitzengruppe gehört. Die politische Paranoia ist eine viel zu ernste Angelegenheit, als dass man sie den Jungs von der Nationalzeitung und Horst Mahler überlassen könnte. Bröckers wird sich sicher bald mit weiteren Theorien wieder zu Wort melden. Es sei denn, dass er eines Tages in das falsche Flugzeug steigt und als Fettfleck an einer Hochhauswand endet.

      Henryk M.Broder - 14.9.2001
      Avatar
      schrieb am 22.01.03 11:40:53
      Beitrag Nr. 1.569 ()
      Doris Auerbach arbeitet für das "Heptagon-Forum". :rolleyes:

      Worum es sich dabei handelt, kann man hier recherchieren:
      http://www.heptagon-forum.org
      Avatar
      schrieb am 22.01.03 11:43:43
      Beitrag Nr. 1.570 ()
      konradi

      hab das buch selbst zweimal gelesen.

      wenn man gefühle außen vor läßt und nur die fakten gegeneinnander stellt komme ich zur erkenntnis, daß dieser theorie der vorzug zu geben ist.

      denn, das bin laden das war ist wiederum nur eine theorie der amis, beweise haben sie keine vorgelegt. nicht mal die black-boxes .

      ergo; eine verschwörung kann man sehr schnell entkräften wenn man beweise dagegen bringt, tut - oder kann - man es nicht bleibt der geruch hängen.

      ist wie der aufschwung oder die offiziellen zahlen in amiland - eben auch nur theorie. soeben geht POG über 360

      DUF:
      Avatar
      schrieb am 22.01.03 12:07:57
      Beitrag Nr. 1.571 ()
      Hallo DUF

      im Goldforum haben wir den Bröckers ja schon tausendmal durchgekaut und
      WO hat mir sogar einen Thread dazu gesperrt, weil dort zu viele "Illuminati" ihren braunen Dreck gepostet hatten.

      Ich tu mir und den Leuten hier im Cabindathread sicher keinen Gefallen, den ganzen Kram noch mal hochzukochen, daher als einzige Stellungnahme noch einmal der Kommentar vom SPIEGEL :




      DER SPIEGEL 42/2002 - 14. Oktober 2002



      Die September-Lüge

      Von Ullrich Fichtner


      Spinner? Aufklärer? Unbelehrbare? Verschwörungstheoretiker sehen die CIA, den Mossad oder andere Dienste in die Anschläge des 11. September verwickelt. Besonders deutschen Intellektuellen passen solche Theorien in die antiamerikanische Weltanschauung.




      Trocken und heiß zog der 9. September über Toronto auf, Montag vor fünf Wochen, für Punkt 10 Uhr Ortszeit war Delmart "Mike" Vreelands Verhandlung bei Gericht angesetzt, aber Vreeland kam nicht, und so begann, im Wirrwarr der Geschichten, schon wieder eine neue. Tags darauf sagte Vreelands Anwalt Paul Slansky ins Telefon, unaufgeregt, wie vor Gericht, er fürchte, sein Mandant sei "zum Schweigen gebracht worden", also womöglich: tot, womöglich: ermordet.


      Stimmt das, so wird die Suche nach den Tätern schwer werden, denn stimmen die Aussagen, die Vreeland bis zu seinem Verschwinden machte, dann hatte er Feinde ohne Zahl, darunter alle Geheimdienste der USA und Kanadas, die irakische Regierung und die russische, dazu diverse Drogenringe, ein paar amerikanische Mafia-Clans, und zusätzlich hatten sich die Polizeiapparate von mindestens vier US- Bundesstaaten gegen ihn verschworen.


      Es ist der Stoff, aus dem Geschichten sind. Drehbücher. Romane. Nach Delmart Vreelands eigener Aussage, gegliedert in 64 Punkte, 15 A4-Seiten lang, beeidigt vor den kanadischen Behörden am 7. Oktober 2001, war er lange Jahre ein Geheimagent der U. S. Navy im Rang eines Leutnants, ein 007 im Dauereinsatz mit großer Legende.
      Im Spätsommer 2000 will er, als Maulwurf in Moskau, brisante Papiere abgegraben haben, aus denen er ein Jahr später, einen Monat vor dem 11. September, gelernt haben will, dass sich bald ein großer schwarzer Tag in die Weltgeschichte einbrennen könnte. Er kritzelte Namen von Gebäuden auf einen Zettel, Pentagon, White House, dazu Pfeile, Buchstaben, Ausrufezeichen. Waren das die Notizen eines Mitwissers? Eines Kronzeugen gegen die offizielle Version? Oder doch nur Spielchen eines phantasiebegabten Ganoven?
      Es ist der Stoff, aus dem Geschichten sind. Und Verschwörungstheorien: Wussten die US-Geheimdienste alles vorab? Ahnte das Weiße Haus, was auf Amerika zukommt? Bastelten sich die Vereinigten Staaten ein Motiv für den Clash of Civilizations, für den Krieg gegen den Islam? Was wird gespielt? Wem nützt es? Wer hat kein Alibi? Wo raucht ein Revolver?


      So fragen sich seit einem Jahr die Wahrheitssucher, Hobby-Ermittler, Verschwörungstheoretiker in aller Welt, für sie ist Vreelands Fall nur einer von vielen, der die Zweifel nährt und die kritische Phantasie beflügelt. In Deutschland hat Mathias Bröckers ein Buch verfasst, das den Tag des Terrors als Komplott böser Mächte einschließlich des Weißen Hauses und der Bush-Familie erscheinen lässt. In Frankreich hat Thierry Meyssan mit "L`Effroyable Imposture" ("Der fürchterliche Betrug") einen Bestseller platziert, in dem behauptet wird, der Anschlag auf das Pentagon habe so nie stattgefunden.


      Rund um den Globus finden sich die Amateure solcher Wahrheiten per Computer in Foren vernetzt und per Newsletter verbündet. Sie jagen ihre Schlüsselbegriffe in Sachen 11. September, all die vermeintlichen Indizien, Gerüchte, auch ihre Wahnideen durch die Suchmaschinen Google, Lycos, Yahoo, drehen ihre Spekulationen durch den Wolf des Internet, tauschen Spuren aus wie kostbare Briefmarken und arbeiten selbstgewiss an der "Wahrheit" hinter der offiziellen "Version".


      Wortführer der "alternativen Ermittlung" sind Ex-Polizisten wie Michael Ruppert aus Kalifornien oder der Ökonom Michel Chossudovsky aus Kanada, man trifft sich online im "Guerrilla News Network" oder debattiert "what really happened" auf gleichnamigen Internet-Seiten. Immer gesellen sich namenlose Ex-Geheimdienstler hinzu, Ex-Feuerwehrleute, vorgebliche Versicherungsfachleute aus Mexiko und München, anonyme Ingenieure, die in den Nebel fragen, alles besser wissen, besser als die Polizei, als die Untersuchungsausschüsse, als die "Mainstream-Medien".



      Für ihre großen Gegenthesen haben sie nicht einen einzigen Beweis. Aber sie sind sich ihrer Sache ganz sicher.
      "Ich stelle nur Fragen", sagt Andreas von Bülow, 65, Ex-Staatssekretär, Ex-Minister, 25 Jahre war er Abgeordneter der SPD im Bundestag, "ich würde mich nie aufschwingen zu sagen, wer es war."


      Goldener Oktober, draußen Bonn-Bad-Godesberg, vor den Fenstern des Hotels "Dreesen" geht der Rhein, darüber ein Himmel, so klar, wie der am 11. September. Viele Interviews hat Bülow im ablaufenden Jahr gegeben, hat sich ins Fernsehen gesetzt, an Radiomikrofone, hat in "Konkret" und "Tagesspiegel" über die "wahren Hintergründe" des 11. September geredet, hat die "amtliche Verschwörungstheorie" hinterfragt, bezweifelt, abgetan. Jedes Mal klang er dabei wie einer, der mehr weiß, als er verrät. Der einen Trumpf hat, der erst noch kommt.


      "Die offizielle Version ist eine Lüge aus Tausendundeiner Nacht, das ist klar", sagt Andreas von Bülow, als wären die Drahtzieher der Qaida nicht identifiziert und festgenommen worden, als ginge mittlerweile die arabische Welt nicht selbst davon aus, dass am 11. September Bin Laden aktiv wurde im geschundenen Namen Allahs. Nein, mit Bin Laden sei eine "Fehlspur" gelegt worden, "breit wie von einer trampelnden Elefantenherde. Gegen den gleichgerichteten Strom der Medienberichterstattung kommt man jetzt natürlich nicht mehr an". Bülow ist mit dem Fahrrad zum Treffen gekommen, es gefällt ihm, gefragt zu sein, er wirkt wie ein zu junger Pensionär.


      Er sagt, egal, wer auch immer dahinter stecke, in Wahrheit gehe es darum, die globale Tagesordnung der nächsten 50 Jahre festzuklopfen, um den Zugriff der einzig übrig gebliebenen Supermacht auf Öl, Gas und andere Bodenschätze sicherzustellen. Deshalb werde der islamische Terrorismus und jetzt der ölreiche Irak ohne hinreichenden Beweis zur globalen Bedrohung "hochgefälscht, und ich", sagt Bülow, "tue, was in meinen Kräften steht, um gegen dieses Hochkitzeln einer neuen Feindschaft mit dem Islam Front zu machen".


      Aber was geschah am 11. September? Wer war es? "Das fragen mich viele", sagt Bülow. Dann greift er wahllos in die Kiste mit den üblichen Verdächtigen. CIA, sagt er, als wäre das Kürzel allein schon ein Skandal. Mossad, sagt er, echauffiert. Mafia. Machtzirkel. Finanzelite. Imperium USA. Andreas von Bülow sitzt im Bonner Hotel "Dreesen" vor einem Salat von Tafelspitz, hat keinen Trumpf mehr und sagt ernst: "Ich verlange eine Untersuchung."


      Als hätte es nie eine gegeben. Ende September erstattete in Washington ein Team von Ermittlern Bericht über Wissen und Vorwissen der US-Geheimdienste in Sachen 11. September. 24 Polizisten, Juristen, Innenrevisoren hatten daran ein Jahr lang gearbeitet, im Auftrag des Kongresses, ein Jahr lang hatten sie Menschen und Dokumente befragt, Aktentürme bewegt, Datenbanken, und sie kamen, angeführt von Eleanor Hill, einer Top-Anwältin aus Washington, zweifelsfrei zu dem Schluss, dass die Geheimdienste fürchterlich versagt hatten.


      CIA, FBI, all die anderen, laut Bericht hatten sie deutlich vor dem 11. September alle Elemente der heraufziehenden Katastrophe zusammen. Es gab, verstreut in den Apparaten, das Wissen über Terrorplots mit Zivilflugzeugen; man hatte gehört, in fehlgehenden Memos, von einer auffälligen Präsenz junger Araber an US-Flugschulen; man war, ahnungslos, dem Terrorpiloten Hani Hanjour schon fast auf den Fersen; man konnte rechnen, diffus, mit Gefahren für Wolkenkratzer; und alle Beteiligten kannten, seit Jahren, Osama Bin Laden, seine Helfer, seinen Terrorapparat, seine Kriegserklärungen - nur: Am Ende sahen sie alle das Muster nicht, nicht den Wald vor Bäumen. Am Ende konnten sie nur, nach dem Schlag, der Welt sehr schnell mitteilen, wer mutmaßlich das Massaker angerichtet hatte.


      So viel immerhin fanden die zwei Dutzend Ermittler, dass die Geheimdienste der USA unfähig sind. Sie fanden Strukturfehler, Missgunst, Inkompetenz. Sie ermittelten Eitelkeiten, Korpsgeist, Engstirnigkeit. Eine Verschwörung fanden sie nicht. Nicht in den Papieren von 14 US-Behörden, darunter alle Geheimdienste des Landes. Nicht in 400 000 Blatt Akten, die sie sichteten seit April 2002 in Tag- und Nachtarbeit. Nicht in 66 000 Blatt Gesprächsnotizen, Telefonlisten, Memos, E-Mails, die sie ihrem Bericht als Anhang beigaben. Nicht in 400 Interviews, die sie führten mit allen Geheimdienstlern, die mit dem 11. September irgendetwas zu tun hatten.


      Doch die Freunde der Verschwörungen sind nimmersatt im Zweifeln und Fragen und Stochern. Zum Beispiel das Pentagon: Flog denn wirklich eine Boeing in die Südwest-Fassade, American Airlines 77, am Steuerhorn der Terrorist Hani Hanjour? Wieso existieren keine Fotos, keine Videos vom Einschlag, noch nicht einmal große Trümmer der Maschine, überhaupt keine begreifbaren, sichtbaren Beweise dafür, dass ein Flugzeug ins Gebäude krachte?


      Dutzende Internet-Seiten widmen sich allein diesem "Pentagon-Mysterium", der "Pentbomb". Auch Thierry Meyssans Buch zitiert Experten herbei, die behaupten, dass die Explosion anders hätte aussehen müssen; dass sie ganz andere Spuren hätte hinterlassen müssen; dass ein ungeübter Pilot die Aktion nicht habe ausführen können; dass alles viel eher, zum Beispiel, für eine Autobombe spreche oder für eine Rakete; dass, gut möglich, gar kein Terrorakt stattfand. So fragen sich die Wahrheitssucher Stück für Stück fort aus der Realität.


      Hinweise, die gegen die eigene Mundzu-Mund-Ermittlung sprechen, landen im Schubfach Propagandalüge. So ignorieren die Verschwörungstheoretiker die Existenz all derjenigen, die am Tag der Ereignisse die große Boeing kommen und im Pentagon explodieren sahen, sie nehmen keine Notiz von Dutzenden Augenzeugen, die den Hergang detailreich beschrieben in Gesprächen mit Nachrichtenagenturen, Zeitungen, Fernseh- und Radiostationen.


      Die Netzwerker, sie ahnen nichts von der Höllenkraft der Physik, die ein Flugzeug mit Leichtigkeit in Fetzen und Klumpen zerlegt. Manche übersehen gar, dass in den Tagen danach 125 Menschen beerdigt wurden, die Opfer aus dem Gebäude. Und dass 59 Menschenleben ausgelöscht waren, die Passagiere und Crew der entführten Boeing 757, American Airlines 77.


      Sie wollen es nicht wissen. Sie wollen an Legenden stricken. Wichtig sein im Cyberspace. Punkte sammeln im größten Computerspiel aller Zeiten, im verzwicktesten Rätselraten seit der Ermordung John F. Kennedys. Seit Pearl Harbor. Dabei bauen sie sich ihr eigenes Googlegate.


      Widersprüche lösen sich auf in einem System endloser Querverweise, in dem alles mit allem zusammenhängt und in dem entweder alles stimmen muss - oder gar nichts stimmen kann. Unmöglich etwa, im Detail gegen eine These wie diese zu argumentieren: dass die "geopolitischen Schachmeister" im Weißen Haus und im Pentagon "zwei Türme" geopfert hätten, um auf lange Sicht besser dazustehen im Kampf um die "globale Vorherrschaft".


      So etwas glaubt man - oder man lässt es lieber. Geschrieben hat es Mathias Bröckers in seinem Buch über die "Verschwörungen" des 11. September, das sich in den ersten drei Tagen nach Erscheinen im September 5000-mal verkauft hat und im ersten Monat auf dem Markt mehrere Auflagen erlebte. Bröckers, 48, er nennt sich einen "Konspirologen", hat einen Bestseller des Unbehagens verfasst. Er trinkt Milchkaffee im West-Berliner Café "Einstein", er ist aufgeräumter Stimmung, er raucht kurze Zigaretten ohne Filter. Er sagt, die Sonnenbrille auf die Stirn geschoben: "Es geht doch hier nicht darum, Herrn Bush irgendwie dumm anzupissen", und das sagt er, als müsste "Herr Bush" ihn, Bröckers, kennen. Oder fürchten.


      Er jedenfalls wusste gleich, als American Airlines 11 eben in den Nordturm eingeschlagen war, dass an der ganzen Sache etwas zum Himmel stank. Stinken musste. Es war so ein Gefühl. Und als im Fernsehen bald der Name Bin Laden fiel, "urplötzlich", wusste Bröckers, was läuft. "Da habe ich angefangen, ein paar Fragen zu stellen." Nach der Verschwörung. Von oben.


      Bröckers, langjähriger Journalist, als Autor bislang mit einem Werk über Hanf in Erscheinung getreten, begann die Arbeit an einem "konspirologischen Tagebuch", das heißt, er verbrachte Tage und Nächte am Computer, schürfte nach Verschwörungsstoff im Ozean des Internet und verquirlte seine Fundstücke zu Kommentaren für die "taz" und den Online-Dienst "telepolis".


      Die Leser waren begeistert. Viele Menschen stellten sich Fragen in jenen Tagen. Viele hatten und haben, bis heute, so ein Gefühl. Wie Bröckers. Wie Bülow. Dass etwas faul sein müsse, weil doch in Sachen USA immer irgendetwas faul ist. Weil doch seit 40, 50 Jahren schon das alte Lied gesungen wird in immer neuen Strophen, bei Tisch, beim Bier, auf Partys: Pearl Harbor. Watergate. Vietnam. Irangate. Öl. Und jetzt also: Pentagate?
      "Ich stelle nur Fragen", sagt Bröckers. Zum Beispiel: Warum blieb Bush so "merkwürdig ungerührt", als er die Nachricht aus New York bei seinem Auftritt in der Schule hörte? "Vielleicht weil die ,Schurken` den verabredeten Zeitpunkt eingehalten hatten?" Und organisiert Bush seine Regierung nicht wie einen Geheimbund?


      So fragt sich Bröckers 360 Seiten lang über den eigenen Amerika-Komplex aus und bebildert wie nebenbei den tiefen Argwohn vieler deutscher Linker und Intellektueller gegen die Übermacht USA. Bröckers` Buch dokumentiert die Denkart eines deutschen Milieus, das sich zwischen Woodstock und "Brainwashington" politisierte, knapp zu jung für 1968, viel zu alt für 1989, aber unerschütterlich im Glauben an die Macht der eigenen Weltsicht, der sich die Wirklichkeit zu fügen hat, nicht umgekehrt.


      Die Aktivisten dieser Weltanschauung begreifen die Attentate des 11. September nicht als Anschlag aufs eigene Denken, sondern machen daraus ein Komplott all der machtbesessenen Täuscher, denen sie schon zu Schulzeiten nicht über den Weg trauten. Dabei will es den Zweiflern heute plausibler vorkommen, dass der gesamte Regierungsapparat der USA, das Militär, die staatlichen zivilen Institutionen von Luftüberwachung bis Feuerwehr in einen gemeinschaftlichen Massenmord verstrickt sind, als dass die USA attackiert wurden von einer islamistischen Terroristenbande. Was für manchen Rechten die "Auschwitz-Lüge" ist, könnte für manchen Linken die "September-Lüge" werden. Eine verdrängte Wahrheit, um die Weltanschauung nicht verändern zu müssen.


      Die "alternativen Aufklärer" - in Deutschland Bröckers, Bülow und Co., in Frankreich Meyssan und die Seinen, in Amerika die Rupperts und Chossudovskys -, im Fieber des Bestätigungswahns alter Weltbilder behindern sie die Wahrheitsfindung mehr, als dass sie sie beförderten. Sie vergeuden ihre Energie in den Maschen des World Wide Web, statt im konkreten Hier und Jetzt fehlende Fakten auszuforschen.


      So ist etwa noch lange nicht befriedigend geklärt, wie am 11. September die Luftraumüberwachung arbeitete, das heißt: nicht arbeitete, wann sich die Kampfjets der Air Force an jenem Tag wo genau befanden, warum die US-Hauptstadt Washington mit all ihren symbolischen Monumenten einem Angriff derart schutzlos ausgeliefert war.
      Es sind Fragen offen nach den Flugschreibern, allen Flugschreibern, besonders aber jenen der American Airlines 77, die ins Pentagon jagte, und denen der United Airlines 93, die in Pennsylvania niederging. Es gilt, grundsätzlich, das Gebaren der US-Geheimdienste zu durchleuchten, denen gefährliche Nähe zu den Taliban, zu islamischen Terrorgruppen, selbst zu Bin Laden und der Qaida nachgesagt werden.


      Es gibt, auch ohne den Glauben an die Weltverschwörung, genug Fragen, genug Stoff, aus dem reale, beunruhigende Geschichten gemacht sind. Aber die irrealen gedeihen besser. Sie wuchern wie Urwald, weil jeder mitreden darf, der einen Computer hat und eine Telefonbuchse.


      Es war, in Wirklichkeit, der Mossad.

      Es war die CIA.

      Es war Gottes Strafe.

      Es war der Satan selbst.

      14 ist die Quersumme von 09/11/2001, folglich waren es die Illuminaten.
      Die USA werden von einer geheimen Parallelregierung geführt, die sich in unterirdischen Bunkern versteckt hält.


      Man kann den neuen 20-Dollar-Schein so falten, dass "OSAMA" zu lesen ist.
      So will sich alles auflösen in Interpretationen, Gerüchte, Hirngespinste. Die Fakten werden zu Splittern in einem Kaleidoskop, das je nach Drehung neue Bilder gaukelt.


      Aber die Wirklichkeit ist schwerer zu fassen. Sie findet nicht im Internet statt, wo die Weltverschwörung immer nur zwei Mausklicks entfernt liegt. Und wo die Antwort auf alle Fragen Google heißt.
      Avatar
      schrieb am 22.01.03 13:13:56
      Beitrag Nr. 1.572 ()
      @konradi

      Frage: warum ist es Dir so wichtig, diejenigen, die (wirklich) bedeutsame amerikanische
      Errungenschaften, wie die Verfassung von 1798 und die
      Bill of Rights systematisch einstampfen und Szenarien mit
      präventiven Atomschlägen durchspielen , auch noch zu verteidigen?
      Wieso verdient jm. eine abfällige Beurteilung, weil er sich für Frieden einsetzt?

      Hast Du zuviel oder zuwenig Zbigniew Brzezinski gelesen?

      Amerika war einmal eine grossartige Idee; leider verwandelt
      es sich immer mehr in ein faschistiodes Monster.
      Das Beste, was der Welt in diesen Zeiten noch widerfahren
      könnte, wäre die Stauffenberg-Lösung( sorry, ich kann nicht anders)
      Avatar
      schrieb am 22.01.03 13:18:17
      Beitrag Nr. 1.573 ()
      @konradi,

      danke für die Aufklärung, ;)
      Mich interessieren indes weniger die Vermutungen (`Verschwörungstheorien`) eines Matthias Bröckers o.a., sondern die (mit einem gewissen Nachdruck leider nur von ihnen genannten) Fakten, übrigens: auch andere Ungereimtheiten wie bspw. Enron betreffend - und, noch viel mehr, warum diese nicht widerlegt werden. Es sind nicht nur um den 11.9. viele Fragen offen, und die Bush-Administration tut nicht gerade wenig, um `Verschwörungstheoretikern` Wind in die Segel zu geben.
      DAS halte ich für verhängnisvoll.

      Diesen Leuten vorzuwerfen, sie würden die `Wahrheitsfindung behindern`, wie es der Spiegel-Autor tat, oder sofort `Verschwörung` zu rufen, ohne die Ungereimtheiten auch mal selbst zu hinterfragen, um zu einem fundierten eigenen (anderen) Urteil zu kommen, ist mir, selbst falls berechtigt, zu kurz gesprungen, und zeugt bzgl. des Spiegel-Artikels auch von Aufmerksamkeitsneid in Anbetracht eigener, offenbarer journalistischer Versäumnisse.

      Immerhin räumt der Autor ja die Notwendigkeit einer `Wahrheitsfindung` ein - und widerspricht damit indirekt der Bush-Administration, für die die Wahrheit, ohne Beweisvorlage, von Anfang an (und auch für mich überraschend schnell) feststand und -steht.

      Ich tu mir und den Leuten hier im Cabindathread sicher keinen Gefallen
      Jo, denn Antworten hast ja auch Du nicht, ;)

      investival
      Avatar
      schrieb am 22.01.03 13:21:51
      Beitrag Nr. 1.574 ()
      Kleiner Änderungsnachtrag, bevor ich Haue kriege, ;): Statt `Fakten` passt vielleicht besser `offene Fragen`.
      Avatar
      schrieb am 23.01.03 14:25:27
      Beitrag Nr. 1.575 ()
      aber hallo, jetzt rumfelds aber im karton.

      endlich zeigt der löwe sein wahres gesicht. aus freunde werden feinde und probleme. osteuropa als das wahre europa.

      der mann geht über leichen und hat einen an der waffel. das weiß ich jetzt.

      DUF .. kopfschüttel ....
      Avatar
      schrieb am 23.01.03 16:11:02
      Beitrag Nr. 1.576 ()
      Passend zu @Ken_meyer`s #1572, diesmal [@konradi, ;)] von einer wohl unverdächtigen Seite:
      >>
      OSZE kritisiert USA wegen Ausspionierung eigener Bürger

      Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hat am Donnerstag die Gesetze in den USA zur Terrorismusbekämpfung kritisiert.

      rtr WIEN. Der Medienbeauftragte der OSZE, Freimut Duve, sagte, die Gesetze hätten zur Folge, dass die US-Bundespolizei FBI und die Einwanderungsbehörde die Käufer von Büchern und Nutzer von Bibliotheken überwachten. Es würden Register von Büchereien, Zeitungsabos und Quittungen von Buchkäufen überprüft.

      Die Gesetze traten im Oktober 2001 als Reaktion auf die Anschläge vom 11. September in Kraft. Durch die Maßnahmen könnten die Bürger eingeschüchtert und dadurch davon abgehalten werden, ihr Recht auf freie Meinungsäußerung wahrzunehmen, sagte Duve vor OSZE-Vertretern am Sitz der Organisation in Wien.

      Duve befasst sich mit der Freiheit der Medien in den 55 Mitgliedsstaaten der OSZE, der auch die USA angehören. Er sei auf das Problem durch Beschwerden von Buchhändlern und Bibliothekaren aus den USA aufmerksam geworden. Er habe US-Außenminister Colin Powell als höchsten Vertreter der USA bei der OSZE um Aufklärung über die Gesetze ersucht, sagte Duve.

      HANDELSBLATT, Donnerstag, 23. Januar 2003, 15:56 Uhr
      <<
      http://www.handelsblatt.com/hbiwwwangebot/fn/relhbi/sfn/buil…

      Wie heißt es doch: `Wehret den Anfängen`...
      Und man kann nur hoffen, daß die Amis bald mal die Realität außerhalb ihres TVs BEGREIFEN.

      investival
      Avatar
      schrieb am 23.01.03 16:29:31
      Beitrag Nr. 1.577 ()
      Thread: Recht auf Privatkopie bald passe ? wegen Kopierschutz-
      wir sind schon längst im Arsch!
      Avatar
      schrieb am 23.01.03 20:52:21
      Beitrag Nr. 1.578 ()
      auweia, jetzt habe ich mich hier wohl richtig unbeliebt gemacht...

      Na gut, - dann mal was Grundsätzliches:

      Ich bin mit Bob Dylan und Bruce Springsteen großgeworden und die Vereinigten Staaten sind eine demokratische Nation. Dort leben 280 Millionen Menschen aller Hautfarben, die sich friedlich von Hamburgern und Kentucky Fried Chicken ernähren und Elvis Presley und Walt Disney als ihren Beitrag zum Weltkulturerbe betrachten. Okay, die Amerikaner haben die Indianer ausgerottet, Dresden bombardiert, Hiroshima verbrannt und das Klima-Abkommen von Kyoto nicht unterzeichnet, aber immerhin: sie haben keine Gaskammern errichtet...

      Geschenkt. Was mich ärgert ist die Verschiebung Eures Koordinatensystems.
      Da lesen hier die intellektuellen Überflieger Michael Moores "Stupid White Men" und wissen genau, was das Schweinesystem zusammenhält. Da werden in Porto Alegre die neuen Helden Utopias - Noam Chomsky und Lula da Silva gefeiert und "indymedia" und "attac" zerreißen sich das Maul über die Tobin Tax. Schöne neue Welt !

      1968 haben sich die Studenten bei den Antivietnamdemos mit dem Spruch:"USA-SA-SS" verprügeln lassen, den gleichen Schrott findet man heute wieder auf den Seiten von "indymedia" – welch ein Fortschritt in der politischen Analyse: vom kopfgesteuerten Antikapitalismus zum bauchgesteuerten Antiamerikanismus - oder wie soll ich das verstehen ?

      Leute, was seid ihr naiv:
      Bin Laden und Saddam streichen uns nicht von ihren Listen, wenn wir Bettlaken raushängen und Lichterketten bilden ! Und George Bush mag nicht des weiseste aller amerikanischen Präsidenten sein, aber sein IQ hat im Gegensatz zu einigen usern hier bei WO immerhin noch für einen Abschluß in Harvard gereicht.

      Die USA sind nicht Dänemark! Sie haben jede Mege Mist gebaut und sie hauen gnadenlos drauf, wenn der Sprit für ihre Sport Utility Vehicles zu Ende geht. Dafür müssen wir unserem big brother auch immer wieder kräftig in den Arsch treten. Aber er ist unser Bruder und hat uns bis jetzt immer aus der Scheiße rausgehauen, wenn die Russen mal wieder für eine "gerechte und friedliebende Welt" sorgen wollten.

      In Afghanistan dürfen die Frauen jetzt wieder Fernsehen und öffentliche Schulen besuchen, und ohne einen militärischen Einsatz hätten wir heute ein blutgetränktes Großserbien und keinen einzigen lebenden Kosovaren.

      Und Doris Auerbach, diese profilneuriotische Heulsuse aus Basel, soll mal Karla Schefter in Kabul besuchen http://www.afghan-hospitals.com/content/deut/html/training.h… und sie fragen wie es dort wirklich aussieht, bevor sie im web Ihren zusammengestoppelten Mist verbreitet.

      Ken Meyer: hier hast Du Dein faschistoides Monster:



      Schule in Bagdad


      Gruß an alle nützlichen Idioten des heiligen Dschihad !

      Konradi :cool:
      Avatar
      schrieb am 23.01.03 23:00:38
      Beitrag Nr. 1.579 ()
      hi konradi & all,
      das thema ist bestimmt spannend, wenn man zeit dafür hat, ehrlich. aber im moment ist das `mein markt` und ich habe neben der arbeit nur sinn für`s trading, deshalb kann ich mich nur schwer reinfinden in die thematik.

      grundsätzlich tue ich mich etwas schwer mit diesen politischen diskussionen in wirtschaftsthreads, ich habe nichts dagegen, aber ich will mir keine arbeit damit machen. man kann nicht alles machen. informiert sein will ich auch, aber um mitzureden, braucht es mehr. deine allgemeine meinung zu amerika teile ich. wahrscheinlich gehören wir etwa derselben generation an. bei mir waren es auch dylan, springsteen, baez, lennon neben sweet und slade und deep purple, deren namen noch pubertär-trendunentschieden in krakelschriftzügen damals die federtaschen schmückten. ;) :laugh: - also mir gefallen toleranz und multikulti.

      was mir nicht gefällt, ist die grundeinstellung der meisten (erstes fragezeichen?) amerikaner, vor allem einiger u.s.-politiker, dass man als weltmacht das recht hat, seinen lebensstandard auf kosten anderer aufrechtzuerhalten, auch wenn man sich überschuldet hat. deutschland ist auch überschuldet, aber man versinkt lieber in depression. dass das auch nicht gut ist, ist eine andere sache. zumindest haben wir kein hegemoniestreben. viele entwicklungsländer sind ebenfalls überschuldet, aber sie machen das im eigenen lande mit sich aus - baden ihre krise aus im verzicht oder üben sich in bürgerkriegen. aber weltmacht zu sein ist richtig schwer, wenn man nicht mehr in allen belangen `oben` ist, diesen status verteidigen muss und darüber hinaus verantwortung trägt für das schicksal vieler anderer länder - gelinde gesagt ;). wieviel risiko will man hier eingehen? (zweites großes fragezeichen).
      und hier in deutschland ist doch jeder froh, dass wir nicht in deren haut stecken.

      ich finde es auf alle fälle gut, verschiedene statements und meinungen gegenüberzustellen, damit sich jeder sein bild machen kann, nur muss ich mich da diversen zwängen gehorchend zur zeit einfach ausklinken.


      zur börse, der dow scheint irgendwie schon den todeskuss empfangen zu haben, das sicherste zeichen für eine kurzfristig anstehende deutliche erholung :D. da wird der dax morgen vielleicht mal aus seiner lethargie kurz erwachen, es gülte wohl ein paar hedgefonds zu squeezen, die in den letzten tagen den f-dax geshortet haben sollen ;). ein verlockender doppelboden bei 2800 und eine positiv anmutende schlussauktion verschönern das eh schon harmonische bild. der ndx locker über 1027p. gesprungen, aber dann doch am ersten sma abgeprallt und nach meinen indikatoren noch nicht auf kauf. theoretisch wäre wohl ein gap zu schließen bis 1065. bin aber charttechnisch eher schlecht behuft und lasse mich sehr gern korrigieren! im gesamteindruck bleibt ein sehr dominanter abwärtstrend, der bis anfang februar zu dax-ständen um 2500/2600 führen sollte, wenn ich mich nicht ganz vertue, und weshalb ich meine short-zertis seit 3120 behalte (@investival ;) ). auf die technik von einzelwerten ist in solchen fällen zwar nicht immer verlass, aber abgesehen von bes. deutsche bank und allianz (sowie übrigens auch schering auf langfristiger aufwärtstrendlinie), die auf wichtigen unterstützungen stehen, sehe ich da momentan nix, was ein bullishes szenario stützen würde. zu denken gibt die überkauftlage bei euro, bund future und evtl. gold, aber die major trends haben uns da schon manchmal ein schnippchen geschlagen.

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 07:32:15
      Beitrag Nr. 1.580 ()
      @konradi,

      auweia, jetzt habe ich mich hier wohl richtig unbeliebt gemacht...
      Ich bin mit Bob Dylan und Bruce Springsteen großgeworden
      Wie @cabinda schon anmerkte, nicht nur Du bist mit dem Boss groß geworden, und falls er sich treu geblieben ist, wird er von der Bush-Administration nicht mehr halten als Deine Kontrahenten hier.
      Das offenbar auch Dir (etwas, ;)) zueigene Problem (um in Rumsfeld`s Worten zu sprechen, *g*) ist, das europäische Kritik, zumal, wenn sie aus nicht ganz "unverdächtiger" Ecke kommt, sofort unter `Antiamerikanismus` o.ä. abqualifiziert wird, wenn`s hoch kommt, vielleicht noch mit einem Hinweis auf bessere Stunden US-amerikanischer oder schlechtere Stunden deutscher Politik. Das ist mir einfach zu wenig, zumal wenn das von einem wie Dir kommt, von dem ich hier bei WO nicht gerade am wenigsten halte.

      sein IQ hat im Gegensatz zu einigen usern hier bei WO immerhin noch für einen Abschluß in Harvard gereicht.
      Da sieht man mal, was ein Harvard-Abschluss heute noch an qualitativem Wert hat, :D
      Also, ein gewisser IQ geschweige denn ein Uni-Abschluß ist per se doch kein Garant für politische resp. persönliche Qualität und Integrität!
      Und was bedeutet denn Bush`s IQ schon, wenn er gleichzeitig, zumindest im Ansatz, bei sich zu Hause einen Überwachungsstaat installiert? Dieser IQ, so eingesetzt, ist für die auch(!) von Dir hochgehaltene Demokratie(tradition) jedenfalls nicht zuträglich.

      Okay, die Amerikaner haben die Indianer ausgerottet, Dresden bombardiert, Hiroshima verbrannt und das Klima-Abkommen von Kyoto nicht unterzeichnet, aber immerhin: sie haben keine Gaskammern errichtet...
      Die Gaskammern waren eine relativ eng zeitbegrenzte Epoche, mit einer exponierten Opferzahl, und einem wohl unbestreitbaren "Lerneffekt". `Die Amerikaner` taten sich in dieser rigiden, abhebenden Weise nie hervor, zumindest nicht mit dieser quantitativen Konsequenz. Dafür frönen sie diesbzgl. einer Zeitkonstanz, die ihresgleichen sucht, was - gerade nach diesbzgl. "Aktionen" im Irak und Afghanistan VOR Ausbruch des Größenwahns (oder besser: Wahnsinns) bei Saddam und den Taliban - heute doch viel mehr ins Gewicht fällt, zumal bei offenbar ausgebliebenem Lerneffekt.
      DAS ist doch der Punkt, um den es HEUTE prioritär gehen MUSS, und nicht der 50 Jahre lang durchgekaute Holocaust (was ja nicht heißt, diesen ad acta zu legen).

      Es ist keine Frage, das der radikale Islamismus eine Bedrohung darstellt, und Saddam eine darstellen könnte(!).
      Es ist die Frage, wie dem - unter IQ-Einsatz - am besten begegnet wird bzw. werden kann. Und da MUSS man sich an der eigenen Biographie bzw. Historie messen lassen, will man da Vorbild und Führerschaft nicht nur beanspruchen, sondern auch in den "wirren" Köpfen(!) durchsetzen. Und da sind die USA resp., ganz speziell, die Bush-Administration eben keine unbeschriebenen Blätter, leider!
      Und da muß es, von wem auch immer, erlaubt sein zu kritisieren und anzuprangern.

      @cabinda,

      da siehst Du mal wieder, daß ich den DAX nicht richtig "kann" - hätte seit gestern morgen doch tatsächlich -100 Punkte verschenkt. Aber Du bemerkst richtig: EUR und POG kfr. inzwischen überkauft (allerdings nicht "100%ig" gestützt durch Sentiment-Indikatoren, bin da aber nicht auf tagesaktuellem Stand [@woernie, fehlst hier etwas, ;)]. Da die Major Trends dort noch jung sind und die Gründe dafür nachwievor aktuell sind, denke ich nicht, daß wir dort schon jetzt eine, u.U. letztenendes trendgefährdende, Übertreibungsphase bekommen. Ergo ist da (imo) eine kfr. Schwäche, zumindest eine Konsolidierung, relativ wahrscheinlich und nur gesund. Bei der momentanen Korrelationslage würde das auf eine kfr. Avance in den Aktienmärkten hindeuten, und da hätte ich kfr. nun doch lieber den Spatz in der Hand, als die Taube "2600 DAX" (korrelierend vielleicht 1,10 EUR/USD, 380 POG) zu erhaschen. Ist man da ganz cool, orientiert man sich an dem nahen Bündel fallender Markt-MAs und -Trendlines (auch in den US-Indizes), und hält bis an dort (sinnvollerweise darüber) gesetzte Stop Losses durch. Bei (einigen) heruntergekommenen Einzelwerten insbes. in D wäre ich da allerdings sehr viel vorsichtiger, zumindest würde ich da nicht auf einen exakten Test der Herbst-Lows spekulieren. Im übrigen halte ich lieber in jüngeren als in älteren Major Trends durch.

      investival
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 13:20:20
      Beitrag Nr. 1.581 ()
      @konradi

      Respekt und Hochachtung für Dein Posting Nr. 1578!! Du wirst aber in diesem Thread mit dieser Meinung keine Freunde gewinnen! Leider will sich niemand mehr an die Gaskammern erinnern und man sucht lieber Fehler bei denen, die uns nach der Gaskammer-Aera aus der Kacke geholt haben.
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 17:21:07
      Beitrag Nr. 1.582 ()
      Hiroshima verbrannt und das Klima-Abkommen von Kyoto nicht unterzeichnet, aber immerhin: sie haben keine Gaskammern errichtet...



      na ich weiß nicht, ne atombombe ist so kalt oder so heiß wie ne gaskammer

      was soll eigentich dieser ausspruch, das ist doch banal,
      die form des menschenkilling ist doch kein maßstab der kutur, umbringen ganz egal wie, ist einfach töten,
      das hat allgemein tradition, die ausrottung von rassen etc. ist nicht neu sondern ein uraltes ergeignis, daß
      die deutschen sich dabei eingereiht haben ist ihr problem,
      doch können wohl wenige länder sagen, wir waren in der geschichte der erde niemals dabei

      soll ich mal anfangen, wer schon alles ausgerottet oder beinahe ausgerottet wurde und von wem.
      ich bin der meinung das reicht, wir mssen endich ma den andren weg gehen am besten ohne tyen mit vormachtvorstellungen, da liegt doch der derzeitge antiamerikanismus begraben, warum sollen wir sie lieben,
      wen lieben sie denn , außer sich seber?
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 19:36:36
      Beitrag Nr. 1.583 ()
      Am 9. August, dem Tag, als die zweite Atombombe auf japanisches Gebiet abgeworfen wurde, erklärte Präsident Truman, daß diese Bomben eingesetzt worden seien, "um den Krieg abzukürzen, um das Leben Tausender und aber Tausender von jungen Amerikanern zu retten" Das war, wie man heute weiß, eine Fehleinschätzung, möglicherweise auch eine Lüge, denn Japan hatte zuvor über die Botschaft in Moskau versucht Friedensverhandlungen herbeizuführen. Dennoch ist es eine Entgleisung die industriell geplante und durchgeführte Ermordung der Juden mit diesem Kriegsverbrechen auf eine Stufe zu stellen.
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 20:48:00
      Beitrag Nr. 1.584 ()
      frag ma die toten, ob deine auslegung fr sie irgend eine
      bedeutung hat
      tote kennen keine propaganda.
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 22:07:38
      Beitrag Nr. 1.585 ()
      vielleicht solltet ihr die debatte dann doch besser im politikforum fortsetzen, z.b. in deinem thread zum antiamerikanismus, konradi :)
      dosto, richtig, frag mal die toten...
      wie auch immer, es gibt user, die des öfteren entgleisen und denen man mit diesem stoff nicht zusätzlich nahrung liefern sollte, wenn sie aus frust über einen dreistelligen ndx oder eine fast halbierte bmw ein bisschen ablenkung suchen. vielleicht sollte man mal schauen, ob es fahrrad-aktien gibt :rolleyes:.

      sportartikel sind aber auch nicht mehr soo der renner. :( -mein adidas-put schon schön im plus. die kaufhäuser werfen seit weihnachten ja nur so um sich mit rabatten auf racer-rollerblades & co.

      mir ist es nicht egal, was blix am montag sagen wird. aber rein aus börsensicht würde ich sagen, die major trends haben bestand. der euro lässt sich nicht beirren und hat heute ratzfatz auch die 1.08-hürde übersprungen, gold ist auf 6-jahreshoch wider alle charttechnik, und beim dax kann man m.e. nach wie vor jede erholung zum putkauf nutzen, frei nach dem motto, bin ich heute nicht im plus, dann bin ich`s morgen. die stimmung wird langsam zu bearish, zugegeben. die charttechnik sieht mir allerdings klar nach dax 2600/2500 aus, minimum. crash auf raten nicht auszuschließen. saddam geht ins exil? na prima. dann freu ich mich über den frieden und die kröten sind egal.

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 22:18:16
      Beitrag Nr. 1.586 ()
      @cabinda

      Du hast in allem meine volle Zustimmung. ;)

      Gruss Mic :)
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 22:26:52
      Beitrag Nr. 1.587 ()
      nun, es gibt ja auch erst ca. 1000 Thread zu diesen Thema im Politik- und Goldforum. Also sollten wir deisen nicht auch noch dazu machen, das hat er nicht verdient!


      Weiterhin bärisch, die 2600 sehen wir mindestens noch.

      Ganz ehrlich, uns kann hier doch eigentlich nichts mehr erschüttern, bei diesem Kursniveau, ärgstenfalls geht es dahin, wo vor sehr vielen Jahren die Rallye begann, um die 2000 Punkte im DAX.
      Was mir eher Sorge macht ist die immer noch abnormaler Überbewertung der USA, vor allem des DJX.

      Eine weitere negative Korrelation ist kaum denkbar, ein Abkoppeln wenn der DJX zusammenbricht aber auch nicht, wir werden eher in eine zusammenklappende Vola kommen, die Tagesschwankungen werden deutlich geringer, wir werden lange Zeit einen Boden suchen müssen.

      So schauts aus.

      Deswegen kann es trotzdem immer wieder gigantische Bärenralleys geben. Der Vergleich zu 1929 was den Kursverlauf der Indizes betrifft sollte nun auch dem letzten klar sein!
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 22:41:38
      Beitrag Nr. 1.588 ()
      hi mic!
      danke! :)


      sittin,
      der v-dax hat heute seinen aufwärtstrend gerettet. 50, 60 sind drin, mein ich. d.h., die dynamik könnte wieder zunehmen beim abverkauf. ist auch irgendwie logisch, wenn bestimmte ct-marken unterschritten werden, und das sind sie rein technisch unter 2750p., so dass irgendwann panik aufkommt bei versicherern und anderen finanzcracks ;)

      übrigens, sollen wir uns nicht ein bernecker-abo teilen? der nimmt jetzt geld für seine analysen, *schluchz* :rolleyes:

      :laugh:

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 22:55:09
      Beitrag Nr. 1.589 ()
      @ cabinda: kurzfristig korrekt, ohne Frage, ich kann mir noch ganz andere Volas vorstellen >100.

      Es geht um den längerfristigen Boden.

      Die Möglichkeit durch Trades Geld zu verdienen wird sich sehr stark einengen. Deswegen nutze die Zeit, so lange es noch so ist!

      Ich könnte es sowohl philosophisch begründen, warum es so kommen wird, als auch markttechnisch! ;)
      Nur kurz: Alle Anlagen der Welt werden wieder auf Normalmaß runterkommen müssen: Für die Aktie bedeutet dies: Weg vom maximalen Wachstumsdenken, hin zu Dividendendenken. Denn nur wenn eine Aktie solide Gewinne macht und dies als Dividende verteilt, so wie eigentlich ursprünglich eine Aktie gedacht war, wird es in Zukunft wieder zu Kurssteigerungen kommen.
      In Moment zahlen wir immer noch für unsere Gier, die durch Nasdaq und Neuen Markt geweckt wurde.
      Dahergibt es zwar genug Geld, was sich nur etwas ungleicher verteilt als vor der Gier, und sucht unser aller Geld weltweit die beste Anlageform.
      Und Geld wird es genug geben, so lange Alan pumpt, und gleichzeitig das Vertrauen in unser "fiat money" nicht einbricht!
      Nur wird es wohl nicht so schnell wieder in den Aktienmarkt fließen, siehe Japan.
      Statt dessen werden Devisen- und Rohstoffmärkte weiter an Bedeutung zunehmen.

      Bernecker? :rolleyes: ich habe gerade mein Börse-Online-Abo gekündigt. Den brauche ich nicht, ich kann mir denken was er sagt. Bereit dafür, im Internet zu zahlen bin ich nicht, wenn du meinen letzten Link gefolgt bist, weißt warum! ;)
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 22:57:50
      Beitrag Nr. 1.590 ()
      hallo an alle,


      vorweg aktuell:
      ...Doch drei Tage vor der mit großer Spannung erwarteten Präsentation der Uno-Waffenberichte haben sich die Zeichen zu Gunsten Bagdads gewendet...

      aus

      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,232332,00.html



      heute in der mittagspause habe ich mir 2 sachen notiert:
      der fettdruck ist von mir. ich bin kein freund von formulierungen wie `die amerikaner`, `die israelis` oder `die palestinänser`, etc...



      Bush unbeeindruckt von Stimmung in Bevölkerung und Kritik Europas

      Von Thomas Müller, dpa



      Großansicht
      Washington (dpa) - Präsident George W. Bush lasse sich von Umfragen nicht beeinflussen, versichert sein Sprecher Ari Fleischer immer wieder. Jüngste Umfragen zeigen, dass dies zumindest in außenpolitischen Fragen zu stimmen scheint. Während die Regierung auf den deutsch-französischen Widerstand gegen Bushs Irakpolitik mit harscher Kritik an dem «alten Europa» reagiert, unterstützt die amerikanische Bevölkerung eher den vorsichtigeren Kurs der Europäer.

      Bei der jüngsten Umfrage im Auftrag der «Washington Post» und des Fernsehsenders «ABC» erklärten 70 Prozent der Befragten, sie seien dafür, den UN-Waffeninspekteuren im Irak ein paar Monate mehr Zeit zu geben. Zugleich sank das Vertrauen in die Außenpolitik des ansonsten noch immer sehr populären Präsidenten binnen drei Monaten von 75 auf 52 Prozent. Eine Umfrage des «Pew Research Centers» ergab weiter, dass nur 26 Prozent einen militärischen Alleingang der Amerikaner befürworteten.

      In den amerikanischen Medien spiegelt sich der Graben zwischen der Regierung und Bevölkerung wider. So verstärkte der im Weißen Haus gerne gesehene Nachrichtensender Fox News seine Attacken gegen Deutschland und Frankreich. Der einflussreiche Fox-Moderator Bill O`Reilly warf Bundeskanzler Gerhard Schröder und dem französischen Präsidenten Jacques Chirac vor, für die Terroranschläge vom 11. September insgeheim Genugtuung empfunden zu haben. «Ich glaube, unsere so genannten Alliierten sind froh, wenn den USA etwas Schlechtes passiert, weil sie Amerika als zu mächtig empfinden», sagte O`Reilly.

      Scharfe Kritik übte auch der konservative Kolumnist der «New York Times», William Safire. Den Deutschen gehe es offenbar darum, den atlantischen Teil aus dem Atlantischen Bündnis abzutrennen und damit die Briten und Amerikaner von einem Europa zu lösen, das von Deutschland und Frankreich dominiert werde.

      Der Nachrichtensender CNN fragte angesichts des Widerstands aus Europa dagegen, ob Bush statt der von ihm so oft zitierten «Koalition der Willigen» nun eine «Koalition der Genötigten» in einen Krieg führen müsse. Joel Mowbraw von der konservativen Zeitschrift «National Review» gestand ein, dass Bush eine schwierige Aufgabe habe, seinen Irak-Plan zu verkaufen. Er zeigte sich aber überzeugt, dass Bush am kommenden Dienstag in seiner Ansprache an die Nation mit einer «großartigen Rede» die Kritiker überzeugen werde.

      Der Sprecher des Weißen Hauses, Fleischer, der sich in jüngster Zeit zunehmend kritischen Fragen stellen muss, wischte am Donnerstag Fragen zur Haltung der Europäer und der Stimmung in der amerikanischen Bevölkerung zur Seite. Der Präsident würde es bevorzugen, eine breite Koalition anzuführen. Doch wenn dies nicht gehe, gebe es auch noch andere Wege.

      Zu der Skepsis in der amerikanischen Bevölkerung erklärte Fleischer, die wichtigste Aufgabe des Präsidenten sei es, sein Land zu schützen - und dies werde er auch machen, selbst wenn die Bevölkerung anderer Meinung sei.

      Allerdings kann sich Bush dabei auch auf eine Erfahrung seines Vaters stützen. Auch vor dem Golfkrieg von 1991 war die amerikanische Bevölkerung gespalten, kaum aber hatten die nächtlichen Luftangriffe auf Bagdad begonnen, stellten sich die Amerikaner klar hinter den damaligen Präsidenten George Bush.



      --------------------------------------------------------------------------------
      erschienen am 24.01.2003 um 12:37 Uhr
      © WELT.de






      noch ein interessanter link:

      Bushs Politik drückt den Dollar
      Talfahrt immer rasanter – Kursverfall nützt US-Regierung – Notenbanken halten still
      http://www.welt.de/data/2003/01/25/36034.html


      und eine adhoc (die mittlerweile keinenn mehr überraschen sollte)

      US-Bürger in aller Welt sollen sich auf Evakuierung vorbereiten

      Washington (dpa) - Die USA bereiten ihre Bürger weltweit auf den Ernstfall vor. Das Außenministerium hat Amerikaner im Ausland aufgerufen, sich auf ihre plötzliche Evakuierung vorzubereiten. Sie sollen ihre Reisedokumente bereit halten und sich mit notwendigen Medikamenten eindecken. Das ist in Telegrammen zu lesen, die an alle US-Botschaften und Konsulate verschickt werden. Die diplomatischen Vertretungen sollen den US-Bürgern jeweils konkrete Schritte zur Vorbereitung empfehlen.



      --------------------------------------------------------------------------------
      erschienen am 24.01.2003 um 22:26 Uhr
      © WELT.de





      Washington - Die Zeichen deuten auf Krieg - ob mit oder ohne Uno-Deckung. US-Präsident George W. Bush wolle in Kürze mit dem Militärschlag gegen das Regime von Saddam Hussein beginnen, berichtet der "Guardian". Er werde in seiner nächsten Ansprache zur Lage der Nation am Dienstag "das Feuer schüren", heißt es in dem Bericht unter Berufung auf zuverlässige Quellen in Washington. "Der Druck kommt vom Präsidenten und ist bis ganz nach unten zu spüren," zitiert das Blatt einen europäischen Beamten. "Sie reden über Wochen, nicht Monate. Monat ist inzwischen ein verbotenes Wort."

      aus

      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,232076,00.html
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 23:19:06
      Beitrag Nr. 1.591 ()
      >3:56PM No respite from blue-chip meltdown ($INDU, AA, AXP, MCD, MSFT, INTC, SBC) by Michael Baron
      The Dow Jones Industrial Average ($INDU) is falling 225.57 points, or 2.7 percent, to 8,143.90, in late action, rebounding only slightly from its session low of 8,112.43. War jitters ahead of the weekend have 29 of the Dow`s 30 components in negative territory with McDonald`s (MCD) unchanged as the lone exception. The biggest losers among the blue-chips are Alcoa (AA), American Express (AXP), Honeywell (HON), Intel (INTC), JP Morgan Chase (JPM), Microsoft (MSFT), and SBC Communications (SBC)


      3:37PM Volume leaders overwhelmingly negative (NT, LU, FLEX, CSCO) by Michael Baron
      Indicative of the sell-off in the Dow Jones Industrial Average and its counterpart on the Nasdaq, the volume leaders on both major U.S. equity exchanges are roundly.<

      also, da haben wir`s, ndx und dow schließen fast auf tagestief. mc donalds mit den süßen fiependen und quiekenden astrowesen, die es gratis gibt zum happy meal, is the lonely exception :D

      aber nortel und lucent sind uns trendwatchern entgangen, die hätten wir ja schon bei 50$ kaufen müssen: acht prozent plus! :eek: :laugh: :

      >On the New York Stock Exchange, only the two of the top ten most actively traded stocks, Nortel Networks (NT), and Lucent (LU) are in positive territory. The Canadian fiber-optic giant is rising 20 cents, or 8.3 percent, to $2.60, on volume of 103 million shares after reporting heartening quarterly results. Lucent is way back in second place at 64.1 million shares. Over on the Nasdaq the situation was practically the same, only two of the top ten most actives are up, Flextronics (FLEX) and Amazon.com (AMZN). In the number one slot on the Nasdaq is Cisco Systems (CSCO), down almost 5 percent on volume of 58 million shares after announcing a $154 million stock acquisition of Okena, a privately held network security firm.<

      @sittin,
      antwort gleich ;) :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 23:35:08
      Beitrag Nr. 1.592 ()
      @sittin,
      den bernecker-joke wirst DU ja wohl nicht ernstgenommen haben :rolleyes: - sonst müsste ich mal mit deiner braut telefonieren :laugh:

      Denn nur wenn eine Aktie solide Gewinne macht und dies als Dividende verteilt, so wie eigentlich ursprünglich eine Aktie gedacht war, wird es in Zukunft wieder zu Kurssteigerungen kommen.


      die sache mit der dividende...

      halte ich zunächst mal für einen faulen trick. auf lange sicht ein guter ansatz, aber kurzfristig sollen da wohl anleger in einen markt gelockt werden, der noch längst nicht fertig korrigiert hat...muss man also gar nicht drüber reden. du sagst es ja selber...:

      In Moment zahlen wir immer noch für unsere Gier, die durch Nasdaq und Neuen Markt geweckt wurde.
      Daher gibt es zwar genug Geld, was sich nur etwas ungleicher verteilt als vor der Gier, und sucht unser aller Geld weltweit die beste Anlageform.
      Und Geld wird es genug geben, so lange Alan pumpt, und gleichzeitig das Vertrauen in unser "fiat money" nicht einbricht!


      deshalb ist es auch noch nicht an der zeit, dividenden auszuschütten...;)


      Nur wird es wohl nicht so schnell wieder in den Aktienmarkt fließen, siehe Japan.
      Statt dessen werden Devisen- und Rohstoffmärkte weiter an Bedeutung zunehmen.


      und das könnte noch ein paar jahre so weitergehen, weshalb ich deine argumentation jetzt grad nicht logisch finde :rolleyes:.

      und eben darum brauchen wir ja auch keine abos, sondern gucken lieber selber, was der markt gerade macht ;)

      liebe grüße ;)
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 23:44:56
      Beitrag Nr. 1.593 ()
      starshine: sehr guter Link bez. Dollar. :)

      Letztenendlich sind beide Optionen risikobehaftet-
      sowohl eine Reinflationierung bei den Amerikanern, als auch eine drohende Deflation bei uns in Europa.
      Die Amerikaner werden dabei trotzdem mehr verlieren,
      wenn auch später, weil sinkender Dollar + sinkende Zinsen + pumpen Geld wegen des riesigen Außenhandelsdefizites
      irgendwann das Vertrauen in den US-Wirtschaftsraum nachhaltig schwächen werden, und damit die US-Wirtschaft
      selbst in die Krise stürzen werden...


      Einen Weg da heraus gibt es nicht, keinen ohne Schmerzen jedenfalls!
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 23:51:21
      Beitrag Nr. 1.594 ()
      Hey cabinda, eines noch, dann werde ich euch wieder etwas in Ruhe lassen!

      Nein, es ist nicht unlogisch.

      Es wird nicht so weitergehen, selbst wenn Alan jeden Tag 200 Mrd. Dollar schafft, wird er das Vetrauen in die Aktienmärkte nicht wieder erwecken können.
      Nicht in einer Generation.
      Das mit den Dividenden auch nicht für jetzt gesehen, sondern als Plan für die Zukunft, wie wir wieder zur normalen Aktienanlage zurückfinden werden!

      Und das ganze gute Geld, welche sin den Terminmärkten zirkuliert, birgt genau das gleiche Risiko, wie es vor zwei Jahren an den Aktienmärkten tat.

      Es kann nicht immer so wieter gehen, wir setzen heute am Devisenmarkt besipielsweise mehr als das 200 fache des realen GDP um- wo soll das nur hinführen?

      Deswegen brauchen wir eigentlich nicht auf den Markt achten! ;)
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 23:52:05
      Beitrag Nr. 1.595 ()
      nochmal vor dem schlafengehen

      es ist beängstigend spannend. ich meine die gefahr besteht das bestehende bündnisse auf eine harte probe gestellt werden. das ist vielleicht nicht minder gefährlich als eine mögliche kriegerische auseinandersetzung mit dem irak.

      denkt `mal darüber nach. porzellan ist schnell zerschlagen. es dauert lange zu kitten. sehr lange. auch wenn es manchen dann noch gut geht. es müssen viele dafür bluten. lebenszeiten von administrationen sind kurz. zu kurz für große opfer. klar das ganze system krankt. vielleicht müssen wir alle durch ein tiefes tal, damit ein umdenken stattfindet, doch bitte ohne polemik und populismus.


      cabinda hat es teils schön formuliert mit:
      "....mißfällt..grundeinstellung...vor allem einiger u.s.-politiker, dass man als weltmacht das recht hat, seinen lebensstandard auf kosten anderer aufrechtzuerhalten, auch wenn man sich überschuldet hat. deutschland ist auch überschuldet, aber man versinkt lieber in depression. dass das auch nicht gut ist, ist eine andere sache. zumindest haben wir kein hegemoniestreben. viele entwicklungsländer sind ebenfalls überschuldet, aber sie machen das im eigenen lande mit sich aus - baden ihre krise aus im verzicht oder üben sich in bürgerkriegen. ...

      gute nacht
      Avatar
      schrieb am 25.01.03 00:02:14
      Beitrag Nr. 1.596 ()
      ich kann die fragen ad hoc auch nicht für mich selber beantworten, dazu ist das wochenende da :) ;)

      was aber dazu passt, ist doch die frage, kann america eine inflation hinlegen und wir eine deflation? passt das, geht das?

      dazu dies, und dann sag ich gute nacht. ich lese morgen alles nochmal genau durch :rolleyes:

      schlaft schön.




      Bushs Politik drückt den Dollar
      Talfahrt immer rasanter – Kursverfall nützt US-Regierung – Notenbanken halten still
      von Anja Struve


      Präsident Bush während eines Besuches bei JS Logistics in St. Louis
      Foto: AP
      Frankfurt/Main - Der Höhenflug des Euro setzt sich unvermindert fort. Bis zum Nachmittag stieg die Gemeinschaftswährung bis auf 1,08 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit über drei Jahren. Gegenüber den wichtigsten Währungen weltweit hat der Dollar damit in den vergangenen Monaten die stärkste Abwertung seit 1987 erlitten.


      Für die deutsche Exportwirtschaft stellt der gestiegene Euro nach Einschätzung von Finanz-Staatssekretär Caio Koch-Weser noch keine Belastung dar. „Wir müssen aber wachsam sein, was die weitere Kursentwicklung angeht“, sagte er am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos.


      An einer weiteren Abwertung des Dollar führt nach Einschätzung von Ökonomen kein Weg vorbei. „Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich der Dollar angesichts des hohen US-Leistungsbilanzdefizits auf Talfahrt begeben würde“, sagt Christian Jasperneite von M.M. Warburg. „Es wird immer deutlicher, dass diese Trendwende nachhaltig ist.“ Bereits jetzt sind die Prognosen der meisten Ökonomen überholt. Sie hatten im Schnitt erst zum Jahresende mit einem Eurokurs von 1,08 gerechnet.


      Trotz des rasanten Anstiegs halten Devisenmarktexperten eine gemeinsame Intervention der Notenbanken in Europa, Japan und Amerika derzeit aber für unwahrscheinlich. „Noch bewegt sich der Euro-Kurs in einem vernünftigen Rahmen. Erst ab einem Kurs von über 1,20 Dollar würde die Übertreibung an den Märkten gefährlich“, sagt Jasperneite.


      Hinzu kommt, dass der fallende Dollar US-Präsident Bush nur allzu gelegen kommt, um die heimische Exportwirtschaft wieder anzukurbeln und die Konjunktur rechtzeitig vor den nächsten Präsidentschaftswahlen im Jahr 2004 wieder in Schwung zu bringen. Deshalb wird die US-Regierung nach Meinung von Experten bis auf weiteres nichts tun, um den Dollar zu stützen. „Statt der früheren Politik des starken Dollar gilt jetzt: Amerika zuerst“, sagt Folker Hellmeyer von der Bremer Landesbank.


      Ein schwächerer Dollar hätte zudem den Vorteil, dass die niedrige Inflationsrate in den USA wieder angeheizt würde. Seit Monaten sorgen sich US-Politiker und Notenbanker angesichts fallender Teuerungsraten vor einem Preisverfall auf breiter Front. Ökonomen sehen in der bisherigen Fiskal- und Geldpolitik daher vor allem den Versuch, Reflation zu erzeugen. „Es wird massiv Geld in die Wirtschaft gepumpt, um Deflation zu verhindern. Steigende Inflationsraten nehmen die USA dabei billigend in Kauf“, sagt Jasperneite.


      Schon im November hatte Fed-Gouverneur Ben Bernanke deutlich gemacht, dass die Zentralbank auch dann noch die Wirtschaft stimulieren könne, wenn die Zinsen bei Null angelangt seien – zur Not durch den Kauf von Staats- und Unternehmensanleihen. Tatsächlich pumpt die Fed über ihre Offenmarktgeschäfte bereits jetzt massiv Liquidität in den Markt – was den Dollar weiter schwächt. „Gegenüber ausländischen Investoren ist das fast eine Kampfansage“, sagt Hellmeyer. Zudem trifft der Versuch Amerikas, Deflation im eigenen Land zu verhindern, besonders die Euro-Zone – und hier vor allem Deutschland – zum falschen Zeitpunkt: „Ein weiter steigender Euro bedeutet nicht nur schlechte Nachrichten für Konjunktur und Unternehmensgewinne“, sagt Ian Harwood von Dresdner Kleinwort Benson. „Vielmehr erhöht sich dadurch die Gefahr einer Deflation im Euroraum.“


      Artikel erschienen am 25. Jan 2003
      Avatar
      schrieb am 25.01.03 09:31:42
      Beitrag Nr. 1.597 ()
      Uiih... das war ja letzte Nacht eine geballte Ladung Postings, *g*

      @cabinda,

      vielleicht solltet ihr die debatte dann doch besser im politikforum fortsetzen
      Nö... hab` doch hier schon alles gesagt, *g*, und es wird ja sowieso nur gelesen (falls überhaupt, *g*)
      Andere hier plötzlich auftauchende User mit bestimmten, begrenzten und vor allem themenfremden Anliegen mögen sich aber gern angesprochen fühlen, :)

      @sittin bull inv,

      Eine weitere negative Korrelation ist kaum denkbar
      Du meinst sicher positive, aber bei so viel Negativem zzt... *g*
      Sehe das ja schon seit einiger Zeit so, werde aber bis zuletzt widerlegt. Es ist das Pendel der Überinstitutionalisierung besonders in D den finanz-schlagseitigen DAX betreffend, das nun gewaltig zurückschlägt. Da hilft nur, den Blick über den Tellerrrand zu richten - D besteht schliesslich nicht nur aus dem DAX, der gerade mal etwa soviel wert ist wie Windows, Office, Pentium und vielleicht noch ein Cisco-Router [*lol*]. Es gab und gibt schon einige (wenige) Werte, wo man mit fundamentaler (Dividenden-)Unterlegung und der nötigen Portion Geduld und Weitsicht "Boden spielen", dem Trend bzw. zumindest einem künftigen Herdentrieb zuvor kommen kann(!).

      Weg vom maximalen Wachstumsdenken, hin zu Dividendendenken ... so wie eigentlich ursprünglich eine Aktie gedacht war
      Ganz meine Meinung - und das MUSS (wieder) in die Köpfe hinein!

      Nochmal @cabinda:

      Es ist richtig, daß das zzt. in den Köpfen nicht drin ist und kaum hinein gelangt [ist wie beim physischen Gold, *g*], was nicht heißt, daß es über die kurze Sicht hinaus richtig ist, sich danach zu verhalten.

      die sache mit der dividende... halte ich zunächst mal für einen faulen trick. auf lange sicht ein guter ansatz, aber kurzfristig sollen da wohl anleger in einen markt gelockt werden, der noch längst nicht fertig korrigiert hat...
      Du unterstellst aber auch jedem Schlechtes, ;) - Ich denke, man sollte Leuten, die an den Ursprungszweck der Aktie erinnern - was viele von ihnen übrigens auch schon vorher taten, nur hörte da in Tech-Bubble-Zeiten keiner hin [ansonsten sollte man jedem ja einen "Weg zur Besserung" zubilligen] - nicht pauschal einen `faulen Trick` unterstellen, zumindest nicht, wenn diese Leute frei sind von öffentlichen Einzelwertempfehlungen.

      kann america eine inflation hinlegen und wir eine deflation? passt das, geht das?
      Interessante, allerdings hypothetische Frage, die im übrigen nicht weniger hypothetisch wird, weil wieder mal ein Bankfuzzi was zum besten gibt. Vielleicht legt Amerika auch eine Inflation hin, und wir bekommen gar keine Deflation... Man sollte sehen, daß auch bei uns die Gelddruckmaschinen laufen, ohne daß Zinssenkungsspielräume ausgenutzt sind wie in Japan und in den USA. Das im Verein mit (weiter) fallenden Importpreisen muß jedenfalls nicht das sein, was Deflation als einzige Möglichkeit offen läßt.

      >Trotz des rasanten Anstiegs halten Devisenmarktexperten eine gemeinsame Intervention der Notenbanken in Europa, Japan und Amerika derzeit aber für unwahrscheinlich<
      :laugh:
      >Schon im November hatte Fed-Gouverneur Ben Bernanke deutlich gemacht, dass die Zentralbank auch dann noch die Wirtschaft stimulieren könne, wenn die Zinsen bei Null angelangt seien – zur Not durch den Kauf von Staats- und Unternehmensanleihen<
      Jo... `könne`, :D - Das machen die bereits seit vielen Monaten, bisher ohne Effekt, und nicht nur die FED. Allein in 2002 wurden von ausländischen NB US-Treasuries im Nominalwert von 110 Mrd USD gekauft, d.h. der ohnehin hohe Bestand um weitere 15 % aufgestockt (btw: Anfang 1997, als die Karte "US-New-Economy-Wunderland" indes bereits voll ausgespielt wurde, lag der Bestand bei ca. 500 Mrd. USD). Trotzdem fiel der USD 2002 relativ stark, selbst gegen "Bananen"währungen. Derweil schwindet das allgemeine Vertrauen in Papierwerte weiter, keinesfalls aufgehalten und aufzuhalten durch das leidige, vordergründige Irak-Thema.

      Die NB haben in der Tat ein Problem: Was sie im Verein mit der Finanzpolitik an Derivatisierung anrichteten und zuließen, stößt (nicht nur) ihnen nun unangenehm auf, ist zum Magengeschwür geworden, mit ungewissem Ausgang für den Organismus, das System. Gegen die Devisenmärkte haben die NB ohne begleitende (regulierende) Therapie de fakto keine Chance mehr (1985 sah das durchaus noch anders aus). Jede Medaille hat indes 2 Seiten, und die hochliquiden Devisenmärkte zeigen - den USD betreffend, freilich nach verzögertem, zaghaftem Beginn - schonungslos unbehandelte Krankheitsbilder auf, und können so, durch Egalisierung offenkundiger (Bewertungs-)Ungleichgewichte, einen Heilungsprozeß fördern bzw. zumindest provozieren. Die Frage ist, was die (Finanz-)Politik daraus macht. Eine gewisse Regulierung mag da vonnöten sein, ist aber nicht der Königsweg zur Problemlösung.

      investival
      Avatar
      schrieb am 25.01.03 09:51:10
      Beitrag Nr. 1.598 ()
      positiv, *grins :D

      wie immer ein sehr guter investival, mir fällt kaum was dazu ein, weil alles richtig ist!

      Vertrauen läßt sich wohl kaum regulieren- ist es erst einmal weg, siehts für das Land, welches mit Liebesentzug bestraft wird, ganz arg aus.
      Nur ist das schon der Fall, oder bilden wir uns die ersten Anzeichen nur ein?
      Avatar
      schrieb am 25.01.03 14:27:25
      Beitrag Nr. 1.599 ()
      hi leute,
      bin noch beim nachlesen ... auch wenn es ein wirtschaftsthread ist ... trotzdem kurz etwas politisches:

      bez. truman:
      habe da 2 sätze im kopf, die er nach dem abwurf der bombe über hiroshima gesagt haben soll:
      "es gibt nichts, wofür ich mich schämen müsste. ich habe keine einzige nacht schlecht geschlafen."
      er hatte mit den toten keine probleme ... und ich fürchte die bushadministration auch nicht.

      dosto hat es in 1582 schön formuliert:
      wir mssen endich ma den andren weg gehen am besten ohne tyen mit vormachtvorstellungen, da liegt doch der derzeitge antiamerikanismus begraben, warum sollen wir sie lieben, wen lieben sie denn , außer sich seber?

      @ investival,
      plötzlich auftauchende User fühle mich irgendwie auch angesprochen;) - vielleicht werde ich d.j. mehr zeit haben - müsste mich heute eigentlich mit müllverbrennungsanlagen beschäftigen, aber dieses thema geht so garnich bei mich bei.:)

      gehe jetzt an die frische luft.
      wünsch euch allen ein schönes wochenende.
      gruß boursin
      Avatar
      schrieb am 25.01.03 14:54:20
      Beitrag Nr. 1.600 ()
      @ cabinda + all

      mit Deiner Kritik hatte ich schon gerechnet ;)
      - sollen die Jungs doch vor die Tür gehen und sich dort kloppen, wenn´s denn unbedingt sein muß...

      Und komm mir bloß nicht mit: "bäääh, aber ken und dosto haben doch angefangen ..." :(

      Cabinda, ich habe – so hoffe ich wenigstens :rolleyes: - noch keine Profilneurose.
      Ich weiß, viele hier (natürlich nicht in diesem Thread) versuchen Ihre fehlende Sachkenntnis in wirtschaftlichen Zusammenhängen durch ebenso lächerliche wie großspurige Bemerkungen über "Pumpen-Al", "Bush-baby" und die ganze "amerikanische Verarsche" wettzumachen. Glaub mir bitte, ich lese hier viel lieber still und leise Eure Beiträge, - sehr gern auch Deine, investival - als mich durch dümmliche Postings zu "themenfremde Anliegen" wichtig machen zu wollen. – Einerseits.


      Andererseits:
      meine Nerven liegen blank. Was ich da in den Politforen und in dem von mir selbst initiierten Thread "Antiamerikanischer Rassismus ..." lesen muß (ich würde mich sofort selbst sperren, wenn das möglich wäre ;) ) - bringt mich schon auf die Palme. Welch ein von jeglichen Zweifeln freies Anti-Amerikabild wird da gezeichnet !

      Ich denke da an das kleine Mädchen auf dem Foto. Es ist, wie die Quelle angibt, eine Schule in Bhagdad. Möglicherweise wird dieser kleine Spatz in wenigen Tagen im amerikanischen Bombenhagel sterben. Ich bin nicht sentimental, aber ich habe ein sehr mieses Gefühl, wenn ich hier eine zwar nicht eindeutig proamerikanische aber zumindest doch verständnisvolle Meinung äußere. Mache ich mich mitschulig am Tod dieses kleinen Mädchens ?

      Was würde ihre Mutter uns hier im WO-board sagen, wenn sie über einen Internetanschluß verfügen würde und der deutschen Sprache mächtig wäre ? - Vielleicht: Wißt Ihr eigentlich wirklich was Ihr da tut ? – An Euren Gold- Öl- und Dollarspekulationen klebt das Blut meines Kindes ! - ?

      Ethikdiskussionen in einem Aktienforum führen ausnahmslos zu Streit, zu echter oder gespielter Empörung und am Ende bleibt es nur ein "kontraproduktives" Gequatsche, oder ? – Sollte man diesen Unfug daher nicht lieber von vornherein unterbinden ?
      Cabinda, ich weiß es nicht !

      Ich denke: auf "missionierende" Beiträge sollte man verzichten, aber ein kleiner Denkanstoß und ein Tritt vor´s Schienbein, wenn´s denn mal nötig ist, muß gestattet sein.


      Allen ein friedliches Wochenende wünscht

      Konradi



      PS:

      Essays und Artikel, die sich durch eine eher "neutrale" Haltung im Irakkonflikt auszeichnen finden sich im

      Thread: Katastrophe ... ? - welche Katastrophe ? # 176 bis # 180

      ich denke sie sind lesenswert.





      Schule in Baghdad

      .
      Avatar
      schrieb am 25.01.03 16:13:30
      Beitrag Nr. 1.601 ()
      mir ist es nicht egal, was blix am montag sagen wird. aber rein aus börsensicht würde ich sagen, die major trends haben bestand. der euro lässt sich nicht beirren und hat heute ratzfatz auch die 1.08-hürde übersprungen, gold ist auf 6-jahreshoch wider alle charttechnik, und beim dax kann man m.e. nach wie vor jede erholung zum putkauf nutzen, frei nach dem motto, bin ich heute nicht im plus, dann bin ich`s morgen. die stimmung wird langsam zu bearish,

      glaube nicht daß wir zu bearish sind
      es wird eng
      und zwar

      ölpreis ist vie zu hoch
      euro geht zu schnell nach oben
      goldpreis wird spekuativ

      alles hat seine eigenen auswirkungen

      janz ehrich, das ding kann eigentich mit oder ohne krieg
      -fr den markt ist der krieg nur ein vorwand)
      tägich zu jeder stunde zusammenklalppen)

      öl runter
      $ runter
      gold runter

      es wird kein gestöhne geben, eher ein aufatmen

      man lebt gefährich heutzutage, auch wir spekulanten,

      gehen diese sektoren nicht runter, dann wirds brenzig werden in einigen wirtschaftszweigen
      Avatar
      schrieb am 26.01.03 15:43:18
      Beitrag Nr. 1.602 ()
      @konradi,

      meine Nerven liegen blank. Was ich da in den Politforen und in dem von mir selbst initiierten Thread "Antiamerikanischer Rassismus ..." lesen muß
      Meine würden da auch blank liegen. Ergo hat es einen, diesen Grund, warum ich mich eigentlich und online schon gar nicht mit den dort präsenten "Hardlinern" beider Seiten auseinandersetze(n will).

      Ethikdiskussionen in einem Aktienforum führen ausnahmslos zu Streit
      `ausnahmslos`...? - Ich habe letztes Frühjahr, als ich zu WO direkt in eine solche Grundsatzdiskussion stieß, andere Erfahrungen gemacht.
      - Zu dem `kleinen Mädchen`: so erschütternd-ausdrucksstark diese Szene ist, so wenig FAKTISCH aussagekräftig ist sie doch. All die sich auftuenden, von Dir gestellten Fragen erlauben keine konkreten, faktischen Antworten, sind - wie eine Aussage An Euren Gold- Öl- und Dollarspekulationen klebt das Blut meines Kindes ! - rein hypothetisch. Man kann sich darüber in der Tat schnell in eine fruchtlose Diskussion, in ein "kontraproduktives" Gequatsche verstricken, aber man muß nicht [;)].

      kleiner Denkanstoß und ein Tritt vor´s Schienbein, wenn´s denn mal nötig ist, muß gestattet sein
      Sicher, gilt indes für beide Richtungen.
      Problematisch wird`s, wenn ein historisches Faktum bei fast jedem Mißstand und fast jeder Fehlentwicklung der Gegenwart und jüngeren Vergangenheit im eigenen Lager quasi als, neutral formuliert, Beschwichtigung herhalten muß bzw. soll oder dies bei anderen zumindest so ankommt.
      Da kann man übrigens auch philosophieren, ob man damit der Ehre der Nazi-Toten einen Gefallen - oder, besser: WÜRDE - erweist...

      Die eigentliche Frage ist doch, was ZZT.(!) "für das System", für die Demokratie, wichtiger ist: Das im Westen in den 90ern bequem und stumpf gewordene Bewußtsein für aktuelle oder historische (Fehl-)Entwicklungen zu schärfen. - Für mich ist klar: `Wehret den Anfängen`, und zwar AUCH mit Blick auf die Historie, aber nicht vordergründig, jedenfalls nicht ZZT.

      Was den den viel gebrauchten Begriff `Antiamerikanismus` betrifft: Das Kontra hat doch unbestreitbare Ursachen, und die liegen vor allem in der Außenpolitik, die sich partout nicht am vorgetragenen eigenen, "guten" Anspruch orientiert.
      Das einige in ihrer virtuellen Anonymität darüber leicht entgleisen, ist doch nur Ausdruck persönlicher Defizite, und das hat bzw. die haben mit Amerika wohl wirklich nichts oder zumindest nicht so viel zu tun, das es lohnen würde, sich darüber aufzuregen.

      @dosto,

      betr. Öl, Euro, Gold:
      krieg nur ein vorwand ...
      Jo.
      öl runter
      $ runter
      gold runter
      es wird kein gestöhne geben, eher ein aufatmen

      Jo, *g*
      man lebt gefährich heutzutage, auch wir spekulanten,
      Jo. Aber Aufatmen ist schon gesund, auch für mich, *g*;)
      gehen diese sektoren nicht runter, dann wirds brenzig werden in einigen wirtschaftszweigen
      Und in anderen rosig. Und es steht uns, JEDEM, frei, zu partizipieren, auch wenn es anders herum zweifelsohne einfacher wäre - schon wegen der schieren Auswahl, :D
      Einfach war es ja in den ganzen 90ern - irgendwann muß es halt auch mal wieder schwerer werden.
      Ich finde es in gewisser Weise auch beruhigend, wenn sich längerfristige Übertreibungen in beide Richtungen durch Märktkräfte ausgleichen (auch wenn es diesmal sehr lange gedauert hat, bis das begann), versagen unsere "Entscheider" (im weitesten Sinne gemeint).

      Also, ich sehe die letzten 6 Wochen zwar auch mit gewissen Bedenken, aber aus anderer Sicht. Man muß schon sehen, daß wir speziell im Euro und POG ähnlich steile Downtrends hatten - und zwar mehrere, z.T. jeweils über viele Monate, mit einer Begründung, die heute zu fast 100 % widerlegt ist. Im mittelfristiger Sicht sollte man auch die 6-monatige - wie sich (wieder mal) zeigt, nur gesunde - Konsolidierung im 2. Hj. 2002 nicht vergessen. Wir stehen heute im Euro 5 % und im Gold etwas über 10 % (auf USD-Basis) über den letztjährigen Sommerhochs - so what?

      Ich weigere mich im übrigen, alle 3 Assets in einen Topf zu werfen, dafür haben sie eine zu unterschiedliche Historie, und aktuell sind Gold und Euro - ganz im Gegensatz zum Öl - noch sehr weit von ihren historischen Major Highs entfernt, viel weiter als von ihren Major Lows. Zudem erachte ich die eigentlichen, historisch schon gewichtigen, fundamentalen wie technischen Gründe "pro" Euro und Gold nachwievor, über eine Dreitagessicht hinaus, als "intakt" (für Öl viel weniger).

      investival
      Avatar
      schrieb am 26.01.03 18:26:52
      Beitrag Nr. 1.603 ()
      das letzte posting von dosto würde ich auch so sehen.
      fazit:füße stillhalten oder short positionen aufbauen
      Avatar
      schrieb am 26.01.03 19:17:37
      Beitrag Nr. 1.604 ()
      @dosto

      öl runter
      $ runter
      gold runter


      du meinst $ rauf/€ runter, korrekt?

      ansonsten auch , ganz deiner meinung. dass es brenzlig zu werden droht, deuten ja die charts der indizes variantenreich an. :(

      gruss woernie
      Avatar
      schrieb am 26.01.03 20:04:30
      Beitrag Nr. 1.605 ()
      und weil`s gerade passt:

      24. Januar 2003 Die Entwicklungen an den Finanzmärkten - fallende Börsen, stark steigende Rentenmärkte und ein deutlich abwertender Dollar - in den vergangenen Monaten können schon nachdenklich werden lassen. Vordergründig wird zwar ganz gerne die sich offensichtlich zuspitzende Krise im Irak für die Umwälzungen verantwortlich gemacht. Aber die Sache dürfte tiefer gehen.

      http://faznet.de/s/Rub3B5979848A5C48F18F2FF729A7211ACE/Doc~E…

      hier der ganze (kurze) artikel mit 3 denkbaren szenarien...
      Avatar
      schrieb am 26.01.03 22:13:37
      Beitrag Nr. 1.606 ()
      Nochmal zum Irak !

      Der Nachfolger für Saddam scheint sich Abzuzeichnen.
      Ein gewisser Ahmad Chalabi (in Jordanien wg. diverser Wirtschaftsvergehen Gerichts bekannt) scheint G.W.Bushs neuer starker Mann zu sein.

      Sozusagen die Garantie für die kommende das Öl wird billig Politik.
      Eine handlichere Marionette ist im nach Saddam-Irak nicht denkbar.
      Chalabis Verbindungen zum CIA sind so solide und langandauernd wie ein paar doppelt gehärtete Handschellen.

      Also nach Saddam wird wohl so eine Art Shah von Persien ohne Thron und Krone installiert.
      Die Amerikaner haben und werden wohl nie was aus Ihren alten Fehlern lernen.

      mfg

      Groupier
      Avatar
      schrieb am 26.01.03 23:32:53
      !
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      Avatar
      schrieb am 27.01.03 00:08:42
      Beitrag Nr. 1.608 ()
      @artmann, woernie

      Das zweite Problem besteht darin, dass die Szenarien auf Trendverschiebungen beruhen. Die können allerdings überlagert werden durch kurzfristige Kursbewegungen. Es ist Konsens, dass es zu einer Rally an der Börse kommen wird, wenn die USA im Irak einmarschieren werden. Dazu kommt, dass manche Märkte - speziell in Deutschland - nach Roches Einschätzung extrem günstig bewertet sind. In diesem Zustand sind nur wenige positive Nachrichten notwendig, um zumindest kurzfristig eine stürmische Bewegung nach oben auszulösen.

      ist das wirklich konsens? ich dachte immer, nur ich denke so :laugh: - allerdings scheinen sich schon im ersten golfkrieg die stimmungslagen zugunsten der bären verschoben zu haben, und ich ändere meine meinung. bei kriegsausbruch wird es wohl doch zunächst einmal an den börsen bergab gehen. aber was passiert vor dem 14. februar?

      @artmann, seh ich ja auch so. wobei ich noch eine volatile woche erwarte, wo man egal aus welchen kurzfristpositionen gut herauskommt, wenn man denn die füße stillhalten will. letzteres könnte nicht das schlechteste sein, denn obwohl alle technischen signale auf short stehen: im dow nähern wir uns der 8000 und im dax der fetten unterstützung bei 2500/2600, wo sich für putbesitzer die short-squeeze-gefahr massiv erhöht. doppelbodenfantasie...! das kommt, und sei es als zittrige seitwärtsbewegung, die man dann beobachten muss, mit oder ohne blix und bush und wie sie alle heißen. nur würde ich übergeordnet dass große verkaufssignal im dow sehen, dass richtung 7000 weist und dem dax im zweifel (dow-crash und was macht der sensible dax ?) potenzial bis 1800p. bescheren kann, aber auch eine erholung im dax bis knapp 3000 etwa, sollte es vorher drehen. ich würde also statt `füße stillhalten` lieber die scheine dem persönlichen szenariofavoriten konservativ anpassen, keine knockout-dinger, sondern lieber calls mit längerer laufzeit, und short-zertifikate mit einem s-l von mindestens 400 punkten abstand, eher mehr.

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 27.01.03 06:41:40
      Beitrag Nr. 1.609 ()
      @ cabinda: Danke für die Blumen *fg :)

      Die Notenbanken können Geld drucken ohne Ende, aber wie kommts bei den Bürgern an? Das scheint mir das Problem zu sein, neben der zwangsläufig entstehenden Entwertung von Vermögen, welches sich theoretisch nur auf Aktien und Gold positiv auswirken kann.
      Und anscheinend läßt sich die Stimmung des Verbrauchers nicht mal eben so "anheizen" genausowenig wie es einen ohne Grenzen zunehmendens Wachstum gibt!
      Irgendwann sind eben bei stagnierender/gleichbleibender Einwohnerzahl die meisten Bedürfnisse "gesättigt"
      Interessanter Spiegel Artikel zum Thema Wachstum übrigens hier:
      Thread: Interessant- alter Spiegel Artikel: Erhards Kritik an Wachstumsdogma
      garniert mit Krugmanns weisen Bericht über Umverteilungseffekte und saismos Beschreibungen für die Folgenauf die individuellen Marktteilnehmer.
      Aber Achtung! sehr lang! :D


      In Japan hängt es weiter daran, dass Banken keine Kredite vergeben und somit keine große Geldschöpfung betrieben wird, weil die Banken selbst mit Risikokredieten behaftet sind, und wohl die generell schlechte Lage nicht nur den Anreiz für Neukredite gesenkt hat, sondern auch die Bonität vieler Schuldner schwer getroffen hat.

      Eine Entwicklung, die anderswo gerade im Entstehen ist oder uns noch bevorsteht...
      Avatar
      schrieb am 27.01.03 08:28:50
      Beitrag Nr. 1.610 ()
      @Groupier / #1606,

      Ein gewisser Ahmad Chalabi (in Jordanien wg. diverser Wirtschaftsvergehen Gerichts bekannt) scheint G.W.Bushs neuer starker Mann zu sein.
      Jo, gerade der würde dann da unten Stabilität bringen, vor allem, wenn da unten alles atomar/biologisch/chemisch verseucht wäre, :D
      Naja, das Gerichtsargument hört sich schon etwas angestrengt an, da könnte man ergo mutmaßen, daß er bessere Qualitäten als der Schah hat, *g*

      Was macht die Bush-Administration und deren Anhänger [@konradi: bemerke, ich sage nicht `USA`] heute so sicher (sonst würden sie diesen Krieg dafür ja nicht riskieren), daß es diesmal anders laufen würde als seinerzeit im Iran, die Bevölkerung - die ja weiss, warum es ihr in den letzten Jahren AUCH(!) dreckig geht - mitzieht? Wer belegt, daß dieses Verhalten nicht aus der Situation, wirtschaftlich mit dem Rücken zur Wand zu stehen, herrührt, nicht einfach nur ein nicht durchdachter Aktionismus ist? - Schlüssige Antworten erwünscht... [Bevor sich jemand wirklich die Mühe macht: Wer sagt, die USA stehen nicht wirtschaftlich mit dem Rücken zur Wand, erhält von mir kein Feedback, ;)]

      @cabinda,

      >kurzfristig eine stürmische Bewegung nach oben<
      ist das wirklich konsens? ich dachte immer, nur ich denke so ...
      bei kriegsausbruch wird es wohl doch zunächst einmal an den börsen bergab gehen
      Wir orakeln ja ganz schön hier `rum, *g*
      Am `Konsens` fehlt (vielleicht) nicht mehr viel, nicht wenige denken an den 1. Krieg, und da mußte man tatsächlich exakt am Tag kaufen, als "die Kanonen losdonnerten". Vielleicht macht man es sich diesmal zu einfach, sich auch an der Börse ja wiederholende Verhaltensweisen für den 2. Kriegsausbruch anzunehmen. Immerhin ist das politische Szenario diesmal doch etwas anders gestrickt - heute kann man nicht sagen, Irak sei ein Aggressor, und so richtige Beweise, die einen Präventivkrieg rechtfertigen könnten, stehen nachwievor aus.
      Andererseits muß man auch die kfr. Abwärtsdynamik sehen, und sollte der Test der Herbsttiefs diese/nächste Woche scheitern, würden die betr. Börsen, bei dann bestimmt nicht nachlassender Abwärtsdynamik, zu Kriegsbeginn (unterstellt in 4-6 Wochen) in der Tat "nicht mehr viel verlieren zu haben" (zumindest kfr.).

      eine dividende als plan für die zukunft finde ich natürlich o.k. nur aktuell wittere ich da morgenluft
      Morgenluft ist gesund, *g* Naja, vielleicht nicht gerade im Winter, wenn in den Städten gerade die Heizungen anspringen und/oder sich in kalten Nächten eine Invesionswetterlage festfrißt...
      OK, ich sehe auch, daß preisWERTE Aktien nicht auch tatsächlich(!) BILLIG werden können, und wir hohe einstellige Dividendenrenditen bekommen könnten, hatten wir alles schon mal. Ich spiele diese Karte ergo auch nicht direkt voll aus, ich zucke nur schon mal ein bißchen an schwachen Tagen hie und da, *g* ("meine" Major Trends sind bekanntlich bis auf weiteres andere).

      @cabinda, @sittin bull,

      zur "Japanisierung": Ich schließe das ja nicht aus, nur ist in Europa noch "Zinsmasse" da. [Im übrigen tue ich mich generell schwer mit einem Vergleich "westlicher" Kulturen und Ökonomien mit der japanischen (und auch mit asiatischen). Sie sind faszinierend, aber (mir) eben auch fremd, anders. Die EZB hat sich klugerweise bisher, relativ, aus der "Finanzmarktförderung" herausgehalten, steht nicht im Verruf, vorrangig, mit der Brechstange, Kapitalmarktinteressen zu bedienen. Die vergleichsweise fortgeschrittene Marktbereinigung ist da Beleg. Von daher gebe ich speziell Europa noch die größten Chancen, als erstes aus dem Sumpf zu gelangen, trotz aller spezifischen Herausforderungen (worin ja nicht nur Risiken liegen) hier. Die Stimmung ist speziell in D sicher schlecht, aber wie ist das nochmal mit den Sentiments...? Sicher wird das nicht ohne Entwicklungsprozesse in Politik und Gesellschaft abgehen können, das hatten wir ja mal hinreichend diskutiert.

      Europa stellt bevölkerungsmäßig immerhin mit Abstand den größten voll entwickelten Wirtschaftsraum dar (in dem D fast 4/5 seiner Exporterlöse erzielt, nur nochmal für den Hinterkopf, ;)), und (potentiell) große Märkte wie Rußland und auch China haben zu Europa eine höhere Affinität als zu Japan oder USA.
      Im Gegensatz zu D lebt Japan von seinen Exporten in die finanzlabilen Emerging Markets und den zunehmend schwächelnden USD-Raum (nicht ohne Grund kauf(t)en die wie irre US-Treasuries), und die industrielle Wettbewerbsfähigkeit der USA steht wohl eher, de fakto, nur auf dem Papier. Die USA leben, subventioniert von Auslandskapital, vom inländischen Konsum, die Sparquote ist dort entsprechend "anfällig", sollte sich dort das Sentiment, sprich der "Great"-Optimismus, mal nachhaltig drehen. Das Bankenproblem ist in der Tat nicht nur Japan zueigen, das haben auch wir, mit zzt. zunehmender Vakanz. Die noch offene Frage ist: Wird dieses bei uns ebenso zugekleistert wie in Japan - was ich, im Kontext mit der dort viel höheren perönlichen (Leidens-)Toleranz, in dieser Ausgeprägtheit und zeitlichen Dimension eigentlich für undenkbar halte - oder läßt man sich die Lage stetig-stringent bereinigen? Ich erachte letzte Variante für besser - `lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende`.
      Erst wenn die Banken von ihrem Sockel kommen (wie auch immer), auf die Stufe resp. Beschränkung ihrer eigentlichen Funktion (wobei das imo auch nicht die Tätigkeit als `Allfinanzinstitut` oder Universalbank sein muß), also mit fortgeschrittener Deinstitutionalisierung, ist die (Morgen-)Luft gesund.

      Danke übrigens für die Komplimente. Reflektiere die gerne zurück, zu 100 %.

      investival
      Avatar
      schrieb am 27.01.03 10:59:15
      Beitrag Nr. 1.611 ()
      du meinst $ rauf/€ runter, korrekt?

      sorry-richtig woernie


      noch was zu den renten-bzw bond märkten

      das ist ein ganzes loch offen,
      der bondmarkt hat schon ber 1 jahr keine einheitiche front mehr,
      noch nie war ein derartiges durcheinander, kann mich wenigstens nicht erinnern,
      da geht echt die ost ab
      was sich da innerhab der schudverschreibungen einzener
      industrieanleihen der usa abspielt, dürfte manchen bondholdern, schon nerv und leber kosten.
      nicht nur daß, teilweise die dinger nur noch zwischen 5-30 punkte (voll 100) gehandelt werden.
      neine einzele firmen gehen nun dazu über diese bonds auch tatsächlich zu diesen preisen + ein agio wandeln zu wollen,
      das bedeutet bei wandlung ist das geld perdü, bei nicht wandlung werden die alten bonds ganz einfach aus dem sicherungsverhältnis rausgenommen und du bist am traez ohne
      netz unter dir

      also das ist jetzt mal aus meiner kiste, da viele hier
      im bondmarkt nicht involtiert sind.
      aber der bondmarkt ist der eigentliche verlierer a gro gesehen, da sehen aktien im moment gut dagegen aus.
      daß erstklassige titel natürlich gesucht sind, ist doch klar, aber der markt wird eng, und daraus resultieren die
      von woernie gemeldeten anziehen kurse des bondmarktes, über die komplette strecke aber gesehen ist der bondmarkt
      ein fiasko, und das gits nun mal zu registrieren.
      interessant ist, ob all die telcoms und verstromer es tatsächlich gelingt, ihre schulden teilweise über den bondmarkt abzuwälzen, das bedeutet eine kalte entschuldung für die nix geleistet werden muß, man sart horrend an zinsausgaben, je nach gegebenheit wird man aerdings bei einigen eine verwässerung ber warrants in kauf nehmen mssen,
      aber das siet sich im aktienmarkt dann wesentich später ab.
      voerst wirds wohl einigen gurken nützen.
      Avatar
      schrieb am 27.01.03 12:29:59
      Beitrag Nr. 1.612 ()
      @dosto,

      hochinteressanter Aspekt, der nur zur Vorsicht bei Unternehmensanleihen mahnt. Ich denke, dieser Markt wird bald (ganz) zusammenbrechen, und viele Jahre "out" sein, nicht nur in den USA. Da es von den Banken auch nichts mehr gibt bzw. geben kann, werden Companies sich zur Finanzierung wieder der Börse zuwenden MÜSSEN, ergo dafür arbeiten, Vertrauen zurückgewinnen MÜSSEN. Das KANN den Telekoms trotz `kalter Entschuldung` gelingen - ob es dann für einen neuen MAJOR Uptrend ausreicht, nur infolgedessen bessere Zahlen zu präsentieren, bezweifele ich eher.
      Nun ja, will man in diesem Sektor investiert sein, und/oder hat (auf Dein Posting damals hin, ;)) sich die hochverzinslichen Tele-Bonds hingelegt, rät sich wohl langsam ein entsprechender Switch -
      oder man investiert(!) direkt in Unternehmen, die diesen ganzen Schmu nicht mitmachten oder zumindest diesen Markt nicht derart ausquetschten, also in gering oder gar nicht verschuldete. Denen dürfte das mit dem Vertrauen am leichtesten fallen - ergo werden diese wohl wahrscheinlich die ersten neuen, hinreichend zuverlässigen Major Uptrends im sich so wiederbelebenden Aktienmarkt darstellen bzw. fortsetzen.
      Watch out -

      investival
      Avatar
      schrieb am 27.01.03 13:33:36
      Beitrag Nr. 1.613 ()
      yep

      der dt.telkom -bond ging bis knapp unter pari oder ist dran.
      das switschen will gut getimt sein, aber die meisten bonds
      sind eh geaufen, da gehts jetzt nur noch um sicherheit oder
      nicht in aktien wollen, leute wie ich wollen da natürlich auch mal raus 16 % mit bonds sind schon was, auch für verwöhnte,
      die frage ist das wohinein in den aktienmarkt
      obwohl ich sagen muß einige kurse sehen sowohl in deutschland als auch in den usa -ecker- aus
      was nicht etwa heißen soll - ist er jetzt bullisch,
      das bin ich bein nächsten schwung nach oben, aber zuerst wird er sich wieder ma grndich auskotzen der markt, gottseidank wie immer, ohne sinn und verstand

      wie sagte mein ater guru -seneca-

      dosto, behalte die gemütsruhe,
      wacher verstand führt immer zum ziel.

      recht hat er
      so wirds was am aktienmarkt.
      die maßlosigkeit der meute ausnutzen, denn aes geht
      zurck zum mittemaß, da wo keiner sein will,
      wer bezeichnet sich als mittelmaß, heute wohl ein schimpfwort,
      nur die welt drehts sich danach, sie kann sich kein trudeln
      oder gehetze leisten, ich mein die kuge auf der wir leben,
      von ihr verlangen wir 100% regelmäßigkeit, sonst ist aus mit uns-und der börse auch

      s ami-aktien wären doch vieeicht ein gutes spiel für euros,

      der $ könnte auch mal wieder pari gehen, dann gibts beim richtigen timeing extra schmackes.

      rückkaufoti seh ich bei

      tibco
      macromedia
      verisign
      network ass
      rf-micro

      fundamental gibts da zwar noch ein paar zweifel,

      technisch hat woh -versign- einiges hinter sich, will
      heißen, wenn die gurke jetzt nicht total abstürzt, dann
      läuft die 200 tage line schön parallel aus. allerdings darf sich die bilanz auch nicht mehr verschlechtern, von der
      fundi-seite aus

      aso ein jeder arbeite sein eigenes daran, oder nicht
      100 -die nur aufwärtsgehen können- hab ich im moment nicht,
      aber gute kanditaten, mit denen man durchaus wieder ein
      aar märker verdienen kann
      geduld muß aber sein, nur zu glauben die schei---- geht aber so oder so in die binsen, so wirds nicht sein,
      man schon wieder dabei sein, im richtigen moment,
      aber dazu dann später.
      Avatar
      schrieb am 27.01.03 14:54:56
      Beitrag Nr. 1.614 ()
      Powell sieht "schlimmste Befürchtungen" zum Irak bestätigt

      Paris (dpa) - US-Außenminister Colin Powell sieht "die schlimmsten Befürchtungen" Washingtons in Sachen Irak durch Geheimdienstberichte bestätigt. Diese sollen Bagdads Streben nach Massenvernichtungswaffen belegen. Powell sagte mehreren Zeitungen, die USA wollten diese Berichte möglichst nächste Woche öffentlich machen. Bagdad hat kurz vor der Vorlage des Berichts über die UN-Waffeninspektionen seine "vollständige Zusammenarbeit" mit den Experten betont. Außenminister Nadschi Sabri sagte: "Das war eine Superzusammenarbeit."


      Copyright © dpa - Deutsche Presseagentur 2003
      Dokument erstellt am 27.01.2003 um 14:12:15 Uhr

      jahre später sieht man vielleicht anderes bestätigt ...

      cabinda,
      bez. atomwaffen hatte ken (?) mal auf einen bericht von d. signer "es wird mit der atomwaffe enden" aufmerksam gemacht.
      Avatar
      schrieb am 28.01.03 08:27:54
      Beitrag Nr. 1.615 ()
      27.01.2003 - 16:00 Uhr
      BDI-Experte: Eurostärke kein Anlass zur Sorge um Exporteinbruch
      Berlin (vwd) - Die aktuelle Stärke des Euro gibt nach Einschätzung von Hans-Joachim Haß, Konjunkturexperte des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), noch keinen Anlass "für eine breite Besorgnis in der deutschen Industrie, dass die deutschen Exporte wegbrechen" könnten. Die Auswirkungen der Eurostärke seien in den Unternehmen sehr unterschiedlich sagte Haß am Montag im Gespräch mit vwd. Einzelne Unternehmen seien dadurch "hart gebeutelt", andere wiederum profitierten davon. Für Industriezweige mit einem hohen Erdölverbrauch werde es wegen der Fakturierung von Öl in US-Dollar tendenziell billiger.

      Negativ betroffen seien demgegenüber zum einen Unternehmen, die in den US-Dollarraum exportierten, zum anderen solche Unternehmen, die angesichts des lange Zeit schwächelnden Euros auf Sicherungsgeschäfte verzichtet hätten. Bei der aktuellen Diskussion werde häufig vergessen, dass der Einstiegskurs des Euro bei 1,17 USD gelegen habe. Insofern sei der aktuelle Kurs nicht zu dramatisch zu bewerten. Haß persönlich hält den Euro derzeit für "eher überbewertet" und geht nicht von einer "nachhaltigen Eurostärke aus.

      "Wenn sich die gegenwärtigen Turbulenzen wieder gelegt haben, werden wir wahrscheinlich erleben, dass die US-Wirtschaft wegen ihrer enormen Flexibilität gegenüber der europäischen Wirtschaft eine "wahnsinnige Dynamik" entwickeln wird, während wir in Europa weiter herumkrebsen", sagte der BDI-Experte. In dem Maße, in dem sich die US-Wirtschaft wieder erhole werde auch der Dollar "ganz schnell wieder anziehen", ist Haß überzeugt. Der gegenwärtig hohe Eurokurs ist nach seiner Meinung vor allem auf die politischen Unsicherheiten zurückzuführen, aufgrund derer eine Flucht in den Euro feststellbar sei.

      Trotz der Stärke des Euro ist im Exportgeschäft bislang eine Fakturierung in Euro noch nicht üblich. "Die großen Fakturierungsgewohnheiten haben sich noch nicht geändert", sagte Haß, schloss dies aber für die Zukunft keineswegs aus. Längerfristig könne es durchaus zu einer solchen Veränderung kommen, wenn der Euro sich fest etabliert habe, sagte der BDI-Experte im Gespräch mit vwd. Der Euro ist am Montag erstmals seit März 1999 über die Marke von 1,09 USD gestiegen. Am Londoner Devisenmarkt wurden kurz vor Mittag 1,0905 USD für einen EUR gezahlt. +++ Beate Preuschoff
      vwd/27.1.2003/bp/hab
      Avatar
      schrieb am 28.01.03 15:21:49
      Beitrag Nr. 1.616 ()
      roter alarm bei GM

      hände weg von GM. da brennt soeben das letzte kabel durch.

      DUF... der mit dem sicherheitsstecker ....
      Avatar
      schrieb am 29.01.03 00:48:49
      Beitrag Nr. 1.617 ()
      was soll bush bloß anziehen heute abend? die friedens-lilane krawatte zum schwarzen anzug oder doch lieber die mars-rote zum milderen anthrazit? laut spiegel steht er ja schon seit tagen vorm kleiderschrank.

      denn dass seine rede historisch ist, das wissen wir ja. selbst wenn die rhetorik misslingen sollte, halb so schlimm. da schwitzen jetzt die beraters und feilen an den letzten phrasen herum. wir brauchen den krieg, weil... äh.

      rein technisch wär ja auch noch etwas luft beim dow, nach oben, er hat doch ganz ordentlich abgegeben vom high. bei unserem hinkebein wär ich da eher vorsichtig. 2725-2740, bei passender garderobe? an sich wäre ja mehr luft drin. leider wird aber offensichtlich jeder reboundversuch abverkauft.

      wer verkauft denn da eigentlich bei mürück, tui, lufthansa, und warum? tui fürchtet rezession und terror, erhöhte flugkosten natürlich auch (ölpreis und längere flugzeiten wegen gesperrter strecken) sowie rezessionsängste. man setzt jetzt aber extra leude ein vor ort, damit der touri im zweifel schneller flüchten kann aus dem urlaubsland, wenn es ringsum knallt. das klingt gut, thanx. so gut umsorgt buchen wir natürlich morgen einen trip nach jerusalem. die legendären gassen der altstadt und die klagemauer wollten wir immer schon mal sehen, und ein abstecher zu euphrat und tigris wäre mit begleitschutz allemal spannend.

      der dax-liebling der schwiegermütter seit dem rausflutsch von mannesmann war unsere gute münchner rück. nix für zocker, nein. was krisensicheres.

      nun leiden die aber auch unter dem kriegsszenario, weil... man nach kriegsausbruch verstärkt mit terroranschlägen rechnen muss :confused:.

      und unsere gute lufthansa - die sichern sich immer so schön ab gegen ölpreissteigerungen und sind an und für sich auch profiteure vom schwachen dollar. aber auch die fällt - schande auch, dieser dax. im kriegsfall wird man klar viele strecken streichen müssen, da lufträume, die ans krisengebiet grenzen, gesperrt werden könnten. die überflugrechte über gus-staaten sollen jetzt aber gesichert sein :D

      über vw könnte man mal nachdenken, ob sie nicht profitieren, wenn der trend weggeht von luxus und zweitwagen.

      ebay ist auch immer irgendwie interessant. bedauerlicherweise ist dort neuerdings das finanzamt zu besuch und kontrolliert die geschäfte dort, um kommerzielle verkäufer auszuziehen :confused:. und überhaupt möchte eichel gern privatgeschäfte besteuern. ds ist verständlich.

      aber wie? mehrwertsteuer auf flohmarkt-t-shirts? spitzel im treppenhaus bei haushaltsauflösungen? drei euro fuffzig mwst für den mixer, please. noch mehr beamte und bürokratie und gläserne bürger, die sich unter zehn id`s verstecken, wenn sie einen kinderwagen, fünf schwiegermutter-cd`s und einen satz winterreifen vom geklauten auto verkaufen wollen?

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 29.01.03 10:02:18
      Beitrag Nr. 1.618 ()
      @cabinda,

      so kommt der DAX natürlich nicht auf die Beine, hättest auch noch Bankaktien analysieren müssen, :D;)
      ...wenn der trend weggeht von luxus und zweitwagen
      Aber viele Zweitwagen sind VW, *g*
      - Ein wichtiger Aspekt in diesem nicht unwahrscheinlichen Trend wird Qualität sein, und da tun sich auch dt. Autos leider neuerdings offenbar (zumindest im Vergleich mit den führenden Japanern Toyota und Honda) nicht gerade mehr als "Top" hervor. Man muß aufpassen, daß man nicht zuviel wegrationalisiert bzw. zu große Materialtoleranzgrenzen zuläßt, will man sich da gegen die Japaner behaupten. Das bedeutet zumindest keine weiteren Kostensenkungspotentiale, womit immerhin ein gewichtiger Faktor für eine gute Kursentwicklung a la 90er Jahre entfällt.

      ebay finde auch ich interessant, aber die etablierte Idee und Weltmarktführerschaft wird an der Börse bereits bezahlt. Andererseits bieten sich für den umfassenden, nahezu repräsentativen Datenbestand (zumindest theoretisch) a la longue einige interessante Verwertungsmöglichkeiten...

      Tja, der Eichel... Das dem das Internet ein Dorn im Auge ist, ist einerseits verständlich, andererseits muß die Politik aufpassen, diesem neuen, zweifelsohne, nachwievor, neue Geschäfts- und Entwicklungsmöglichkeiten eröffnenden Medium nicht das Wasser abzugraben. Das Internet als "demokratisches" Medium halte ich da für sensibler gegen Kontrolle als alle anderen Branchen zusammen.
      Ich behaupte sogar, gäbe es dieses demokratische Medium so nicht, mit seinen (virtuellen wie materiellen) Austauschmöglichkeiten, stünden die Leute längst auf der Straße, und das kann gerade Eichel wohl wirklich nicht wollen.

      Im übrigen es ist ja nicht so, daß der Staat nicht schon von ebay profitieren würde - immerhin kassiert ebay ja anteilig an den Transaktionspreisen, und muß darauf Steuern zahlen. Auch hat Eichel doch jetzt schon Möglichkeiten, im Rahmen einer Betriebsprüfung ebays herausragende Einnahmeadressen zu identifizieren und da mal eine Anfrage zu lancieren.
      Was - und warum - will er mehr?
      Das einzig (für mich) tolerable wäre eine angemessene(!) Limitsetzung (ähnlich wie bei Immobiliengeschäften) bei der Transaktionszahl und/oder dem Umsatzvolumen, ab wann eine gewerbliche, steuer(erklärungs)pflichtige Tätigkeit vorliegt.

      Ehrlicher wäre Eichel, er würde z.B. mal die wahnsinnigen(!) Kapitaltransfers und Derivategeschäfte institutioneller "Anleger", die, wie nun eindeutig feststeht, zumindest nicht systemnützlich sind, unter die Lupe nehmen, oder die Gewinnverlagerung von Mrd-Konzerngewinnen in Steueroasen, unterbinden, oder sich endlich mal zu einer konstruktiven, länderübergreifenden Kapitalbesteuerung, die eben nicht demokratieschädliche Kontrolle zum Kernaspekt hat, durchringen.
      Stattdessen kommt aus seinem Haus im Wochenrhythmus ein neuer "Vorschlag" [*lol*], den kleinen, ohnehin durch Abgaben gebeutelten Leuten noch eine Taschennaht aufzutrennen, um voyeuristisch das Innenleben zu kontrollieren, um mit einem (zusatz)kostenintensiven Bamtenapparat ein paar 1000 Euro "einzunehmen", :(

      Eichel wäre (imo) nicht nur Schröders, sondern Deutschlands größtes Risiko, würden sich diese Brutkastenergebnisse seines von Alltagsrealtität wohlabgeschirmten Hauses durchsetzen. Er übersieht, politikertypisch, geflissentlich, daß die Realtität grauer und rauher ist als sie von seinen um Rechtfertigung ihrer Arbeitsplätze und Gehälter ringenden Ministerialbeamten auf blütenweißen Blättern immer wieder neu skizziert wird - womit er letztendlich den inneren, sozialen Frieden, eines der wenigen herausragenden, essentiellen Assets Deutschlands, fahrlässig aufs Spiel setzt.

      investival
      Avatar
      schrieb am 29.01.03 12:54:03
      Beitrag Nr. 1.619 ()
      @ investival

      zu VW

      Da in meiner Firma der Auftragsbestand gerade von VW bzgl. Automatisierungstechnik gewaltig ist hab ich meine Zweifel zu deiner Aussage.

      Nur die die rationalisieren in Mexico, Shanghai etc. bzw. Audi-Gyoer/Ungarn in modernste Anlagen!
      Vielleicht importieren die nur zuviel zweitklassiges Material. :cry:
      Die Chicos haben halt die Qualitätsanforderung vom Herrn Piech noch nicht im Griff.

      Irgendwie ist der Arbeitsplatz des deutschen Türken am Band auf lange sicht gefährdet wenn das so weitergeht.

      Aus D-land haben wir von VW/Audi nur kleinere Maschinen und Umbauten zu erledigen.

      tach

      Groupier
      Avatar
      schrieb am 29.01.03 16:10:17
      Beitrag Nr. 1.620 ()
      Avatar
      schrieb am 29.01.03 21:06:12
      Beitrag Nr. 1.621 ()
      2:16PM Fed leaves key interest rates unchanged by Rachel Koning
      The Federal Reserve - as was widely expected - left key interest rates unchanged at the conclusion of a two-day meeting Wednesday. The 12-member Federal Open Market Committee reiterated it still views risks in the economy balanced between weakness and inflation. The fed funds target lies at 1.25 percent, a 41-year-low put in place with an aggressive half-point cut in November. But "oil price premiums and other aspects of geopolitical risks have reportedly fostered continued restraint on spending and hiring by businesses," the Fed said in a statement.

      @stormy,
      danke!

      @investival,
      die vier titel, die bernecker erwähnt hat (massives shorten einer u.s.-bank von allianz, deutsche bank, daimler, bayer) sind heute z.t. stark und zeigen kurzfristig kaufsignale. bei der allianz soll ein fonds groß eingestiegen sein. irgendwie passt es, dass das geschieht, wenn ein gerücht überall herumgereicht wird, aber so richtig kann ich mir keinen reim darauf machen. any ideas? ;)

      zum anderen später.

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 29.01.03 22:14:23
      Beitrag Nr. 1.622 ()
      cabinda + investival, Ihr habt boardmail ! - Gruß K.
      Avatar
      schrieb am 29.01.03 23:59:20
      Beitrag Nr. 1.623 ()
      @konradi,
      um mal position zu beziehen.
      ich bin weder ami-hasser noch mainstream-denker. aus der politik halte ich mich weitgehend raus.
      aber der artikel von kleine-brockhoff hat mir gefallen, und ich denke dann auch schnell um. o.k. es geht doch nicht nur ums öl, geb ich zu, meinung geändert.
      warum? ich kenne ihn persönlich und denke, dass er sehr gut recherchiert. und wenn ich irgendwo schwimme, verlasse ich mich darauf, dass meine menschenkenntnis funktioniert und ich weiß, wer sich wo besser auskennt. ansonsten bin ich trader und handle das, was der chart sagt. ich meine, man muss beides trennen, das fundamentale und die psychologie des marktes. deshalb schreibe ich ja auch nicht mehr so viel zum fundamentalen. fürs trading ist es egal, ob es krieg gibt oder nicht. für die persönliche zukunft nicht. wenn man sich für diese mit unseren wirtschaftsaussichten beschäftigen will, hat man zynisch gesagt die wahl zwischen zeitaufwand für mehr geld in der not und mehr zeitaufwand für die bloße erkenntnis. dazwischen balancieren wir hier - ein kernproblem dieses threads übrigens, damit aber zugleich ein spiegelbild der gesellschaft, des großen trends, und der ist derzeit genauso unsicher und volatil wie unsere meinungen hier.
      so sehe ich es.

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 30.01.03 00:26:17
      Beitrag Nr. 1.624 ()
      @investival, groupier
      ich sehe auch ein problem in der qualität, was die deutschen autobauer angeht. aber grundsätzlich scheint mir das wichtigste, dass die erstwagen mit teakholz, hifi-cd, zweitaschenbecher und coladosenabstellmulde zur zeit ...eher in eine trendschwäche laufen als die soliden hausfrauen-golfs, glaubt man den charts. das ist ja nur so eine idee. vielleicht werden letzere - die zweitwagen-golfs - mal die renner, weil man sie als erst- und familienautos einsetzt? wenn denn die qualität stimmt? ist aber jetzt reine spekulation, o.k. ;)
      Avatar
      schrieb am 30.01.03 01:22:00
      Beitrag Nr. 1.625 ()
      Ich bezweifle, ob die fortschreitende Rationalisierung bei VW noch viel bringt - solange gleichzeitig die Innovation fehlt, um die Produktionskapazitäten auch in mageren Zeiten auszulasten. Mit Inovation meine ich nicht die Entwicklung immer größerer Motoren, sondern eher sowas: http://www.toyota.de/showroom/prius/index.html.
      Diese unscheinbare Kiste ist ein echter Schritt in die Zukunft - und Toyota verdient auch noch Geld damit.
      Gruß
      CJ
      Avatar
      schrieb am 30.01.03 07:47:21
      Beitrag Nr. 1.626 ()
      morgen allerseits

      vor einem viertel jahr schrieb ich

      AOL - Pleite mit ansage so langsam nimmt es formen an. wieso will denn keiner der analzysten wissen, wie man den buchverlust finanzieren will/kann ??? abschreiben kann jeder, aber wie das abgeschriebene finanzieren, aber was weiß ich schon .

      DUF
      Avatar
      schrieb am 30.01.03 09:22:30
      Beitrag Nr. 1.627 ()
      @ cabinda u. investival

      Ich Widerspreche es gibt noch genug Rationalisierungspotential bei VW und anderen sowieso.

      Nur wenn ich die Aufträge meiner Firma der letzen Jahre durchsehe, ist die Aussage klar!
      Modernisiert und Rationalisiert wird in sog. Billiglohnländern.

      Dort werden die Kapazitäten hochgefahren.
      Und deren Produkte werden mit Edel-Logo auch wieder zu uns importiert.
      Da beisst sich die Katze irgendwie in den Schwanz.

      Bsp.
      Per Internet bin ich schon heute in der Lage die Software in einer VW-Fertigungsstrasse in Puebla-Mexico kpl. zu bearbeiten/erstellen/überwachen schlicht alles was geht.
      Solange kein Schlosser/Elektriker wg. Ausfall/Störung an das Ding ran muß gibts keine erhöhten Betriebskosten.

      Komischerweise haben zumindest wir in D-Land noch nie so eine komfortable Technik an einen unserer Kunden verkaufen können.
      Kein Interrese hier wird nichts investiert.
      VW-Mexico ist in der Fertigungstechnik Europa und Deutschland z. T. schon eine technische Generation voraus. :eek:

      mfg.

      Groupier
      Avatar
      schrieb am 30.01.03 17:36:56
      Beitrag Nr. 1.628 ()
      Drei Themen sind es in der Hauptsache, die die Weltwirtschaft und Weltfinanzen für Felix Zulauf in den nächsten Jahren entscheidend prägen werden: Erstens die Effekte der Globalisierung, das bedeutet die Tatsache, dass der internationale Preiskampf einen anhaltenden Druck auf die Unternehmensgewinne ausübt, was letztlich bedeutet, dass die "alte Welt" wirtschaftlich gegenüber den (dann ehemaligen) Entwicklungsländern ins Hintertreffen gelangen wird. Zweitens die enormen Ungleichgewichte bisher ungekannten Ausmaßes in den USA und drittens die Tatsache, dass die "kranke Dame" Europa sich endgültig ins Greisenasyl begeben wird. Kulminationspunkt dieser Entwicklung wird Deutschland sein, das sich aufgrund der Euro-Vereinbarungen in ein deflationäres Korsett gezwängt sieht, welches Zulauf mit der Situation der hohen Reparationsleistungen nach dem Zweiten Weltkrieg vergleicht.

      Hinzu kommt, dass an den Aktienmärkten immer noch abstrus hohe und unrealistische Erwartungen gehegt werden, die mit der Realität nichts, aber auch gar nichts zu tun haben. Die Märkte werden also weiter Probleme haben, der Deflationsprozess weiter gehen, doch die westlichen Demokratien werden diese Tendenz nicht akzeptieren, was letztlich zu Haushaltsdefiziten in der Größenordnung von 6 bis 7 Prozent des Sozialprodukts zwingen wird. Das Resultat wird ein sprunghaft ansteigender Zinssatz sein, mit der Konsequenz, dass diese Bonds nur noch von den Notenbanken aufgenommen werden können, was sukzessive alle Papierwährungen ruinieren wird.

      Und die Moral von der Geschicht´: Drum kauf´ nur Gold und anderes nicht. "Das Gold ist das Nadelöhr, durch das die Welt will!" sagt Zulauf. Und ich denke, es wird nur zwei mögliche Auswege geben: Entweder man betet bald das letzte Nachtgebet – oder aber man hält es mit Wilhelm (nicht Friedhelm) Buschs Max und Moritz und zieht dem Ganzen eine lange Nase: Von wegen Nadelöhr – Schneider, Schneider, meck, meck, meck! "Max und Moritz, gar nicht träge, sägen heimlich mit der Säge, Ritzeratze! voller Tücke, in die Brücke eine Lücke ..."


      Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet.
      Avatar
      schrieb am 30.01.03 20:43:36
      Beitrag Nr. 1.629 ()
      That´s it!
      Es bleibt nur Inflationieren übrig, aber da ist Gold gar nicht so gut.
      In der Def. geht Gold besser!

      Culo
      Avatar
      schrieb am 30.01.03 20:52:14
      Beitrag Nr. 1.630 ()
      Titel: "Märkte (4.Teil - und die Zukunft der Weltwirtschaft)

      So - und nun bitte ich um erschöpfende Antworten auf die Frage dieses sehr umfangreichenden Titels. Die Thread-Mutter hat nun ja wohl selbst aufgegeben - oder nicht??? Beantwortet Euch die Frage selbst!!!!
      Avatar
      schrieb am 30.01.03 21:39:41
      Beitrag Nr. 1.631 ()
      @zacht

      du forderst ein? o.k. eine erschöpfende antwort reicht erst einmal. ;)
      Avatar
      schrieb am 30.01.03 21:59:45
      Beitrag Nr. 1.632 ()
      @Stormy
      "Drum kauf´ nur Gold und anderes nicht". Silber darf`s diesmal vielleicht auch sein. Es ist schon fast Mitleid erregend, wie man verkrampft versucht, den Preis unter 5$ zu halten.
      Avatar
      schrieb am 30.01.03 22:25:04
      Beitrag Nr. 1.633 ()
      @zacht
      du schreibst sicher noch, laß dich nicht stören.
      Avatar
      schrieb am 30.01.03 23:26:14
      Beitrag Nr. 1.634 ()
      >Catalysis for a cleaner environment
      As pollution control legislation for motor vehicles increases in developed countries, such as the United States, Japan and many parts of Europe, so the demand for autocatalysts increases. Usually comprising a fine honeycomb-like cylinder coated with chemicals and a combination of platinum, palladium and rhodium, autocatalysts are used to convert harmful emissions – such as carbon monoxide, oxides of nitrogen, hydrocarbons and cancer-causing particulates – into less harmful emissions.<
      quelle: homepage von AQP.

      brennstoffzellen-titel sind nach der bush-rede gestiegen. mehr sag ich jetzt mal nicht dazu, der trend ist ja klar. mehr später im entspr. thread von @konradi.

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 31.01.03 02:31:23
      Beitrag Nr. 1.635 ()
      @cabinda
      BSZ werden in der Industrie erst ab 2006/08 eine signifikante Rolle spielen, in der Autoindustrie vielleicht erst 2008. Ich wüsste zu gern, wieviele Autokonzerne dann noch übrig sind! Schätze mal, dass Toyota mit seinem Technologievorsprung gute Chancen hat.

      VW wird dann vielleicht schon zum symbolischen Preis von einem Yüan vom chinesischen Staat übernommen worden sein. Die Phaeton- und Touareg-Produktion ist für die Parteibonzen reserviert, die selbstverständlich von der weltweiten Todesstrafe auf Luftverschmutzung ausgenommen sind. Für chronische Überflutungsgebiete gibt es einen schwimmfähigen Phaeton mit der Sonderbezeichnung "Jangtse-Deichgraf". Die VW-Belegschaft hatte den Austausch ihrer Bonzen kaum bemerkt. Die Parolen sind jetzt lediglich rot, nicht mehr blau unterlegt.
      Avatar
      schrieb am 31.01.03 10:15:21
      Beitrag Nr. 1.636 ()
      @Groupier,

      ich meinte das `wegrationalisieren` nicht auf Arbeitsplätze, sondern auf Qualität bezogen, der diesbzgl. Nachsatz ging da etwas unter. Mein Eindruck ist, daß auch da dt. Autobauer in den letzten Jahren gespart haben - man sehe da die rel. häufigen elektr. Defekte bei neueren Wagen und (sicher nicht nur dt. Autos betreffend) gehäufte Rückrufaktionen. Da ist meine Meinung, daß da, in Qualität, in Zukunft eher wieder reinvestiert werden muß, will man gegen die besagten Japaner nicht verlieren. Qualität erreicht man nicht nur mit Technik - Du sagt es selbst: Auch das Material muß stimmen. Was nützt es, wenn VW einen elekrischen Bausatz mit einem Roboter in 5 sek mit minimierter Fehlertoleranz statt von relativ fehlerträchtiger Menschenhand in 10 min einsetzen kann, wenn die elektr. Bauteile "made in Taiwan", irgendwo in einer Hinterhofgarage von Kindern zusammengelötet, der letzte Schrott sind?
      In diesem Kontext würde ich im übrigen auch #1625 sehen.

      Es ist/wäre jedenfalls nicht der USD, der den dt. Autobauern die Suppe hauptsächlich geschweige denn allein versalzt...

      @cabinda,

      zweitwagen-golfs - mal die renner, weil man sie als erst- und familienautos einsetzt?
      Wie gesagt, durchaus möglich. Aber das wäre für VW (die ja zuletzt auch in "Teakholz-Autoserien" investierten) doch dann nur im großen ganzen ein Nullsummenspiel, würden Zweitwagen dann nicht mehr (oder eben lieber Japanische) gekauft.

      die vier titel, die bernecker erwähnt ... zeigen kurzfristig kaufsignale. bei der allianz soll ein fonds groß eingestiegen sein
      Auf `soll` hörst Du doch wohl hoffentlich nicht, ;) Solche Meldungen sind, vorsichtig formuliert, irreführend. Diese Fonds-Meldung stimmte vielleicht sogar - ganz in Berneckers Annahme: Es könnte ein Hedgefonds gemeint sein... Statt kfr. Kaufsignale sind das bei ALV (den Wert davon, den ich beobachte) jedenfalls eher Verkaufsignale, immerhin wurde vorgestern das letzte mfr. Low unterschritten.

      @stormy / #1628,

      >die "alte Welt" wirtschaftlich gegenüber den (dann ehemaligen) Entwicklungsländern ins Hintertreffen gelangen wird<
      Nur, wenn die `alte Welt` das finanziert, und da habe ich, in längerfristiger Sicht, meine Zweifel. Sollte die `alte Welt` den Bach runtergehen, wird sie, resp. deren Bevölkerung, wohl kaum immerfort Geld in die Schwellenländer punpen wollen und können. Das sind doch (imo) allenfalls nur mfr. Prozesse, weil einige Anleger in ihrem Streben nach (vermeintlich) hoher Rendite mal (wieder) das Pferd wechseln.

      Kapital ist überwiegend "intelligent" und sieht zu einem maßgeblichen Teil die dortigen Risiken - Stichwort: Asienkrise, die ja keinesfalls ursächlich bereinigt ist.
      Argentinien bspw. war mal ein solch hochgelobtes und -empfohlenes Schwellenland mit Potential... Brasilien, in diesem Punkt Argentiniens Nachfolger, steht de fakto mittlerweile auch fast da, wo Argentinien angelangt ist, und hängt am IWF- sprich Steuergeld-Tropf der `alten Welt`. China mag da (erstmal) was anderes sein, aber die Bankenlandschaft dort hat reichlich viel Analogien mit Japan und Südostasien (was in den Medien allenfalls am Rande vorkommt, wenn von China die Rede ist).

      >an den Aktienmärkten immer noch abstrus hohe und unrealistische Erwartungen gehegt werden<
      Das betrifft insbes., und mit steigender Vakanz, die US-Märkte.

      @Culogrande1,

      Es bleibt nur Inflationieren übrig, aber da ist Gold gar nicht so gut.
      Warum nicht? - Gold würde doch erst dann wieder uninteresant, falls die Inflationierung Effekte zeigen würde, die die Märkte veranlassen könnten(/würden), ein Ende dessen abzusehen (wie z.B. Anf. der 80er).

      investival
      Avatar
      schrieb am 31.01.03 10:21:14
      Beitrag Nr. 1.637 ()
      versucht, den Preis unter 5$ zu halten


      das siehst du falsch, mein freund
      scheint daher zu kommen, daß du am falschen platz für dieses zeug lebst.
      komm mal zu mir rüber, ich zeig so 12-20 berge, die auf
      einen abbau warten, fall silber im werte steigen sollte, dauerhaft natürlich.
      abgesehen davon können wir mal einen rundflug über einige mexico-silberminen machen die in arbeit sind, dir werden dann über die größe und möglichkeiten die augen übergehen.

      also silber kommt nicht mehr aus dem harz und sachsen das ist vorbei, war aber seit 1500 so oder so nicht mehr die ganze welt.
      ich schreibe dir mal ne -bush- sicht, in punkto silber zu.
      sollte das für dich ne beleidigung sein,
      dann entschuldige ich mich gleich, es ist n9cht so hart gemeint.
      gruß dosto
      Avatar
      schrieb am 31.01.03 10:58:06
      Beitrag Nr. 1.638 ()
      @investival,
      bei den versicherern sind wir einer meinung. allianz - das war ein sehr kurzfristiges kaufsignal, an dem abend ;). ich denke ja, dass es im dax noch deutlich bergab gehen wird in den nächsten zwei wochen, bis ca. 2400p, eher 2200p., im moment wird noch etwas herumgeplänkelt, und die versicherer stehen insgesamt gesehen schon deutlich unter druck. die münchner rück hat noch 25e zu verlieren, bis sie nur auf dem 94er-niveau ist, auf dem die allianz sich schon befindet (weshalb ich einen muv-put halte).

      @chart junkie
      interessante gedanken zu den brennstoffzellenautos ;) - ich wollte eigentlich auf etwas anderes hinaus und mich in eure metall-diskussion einklinken und zu gold und silber noch platin ins spiel bringen. sollten sich jemals brennstoffzellenautos in china durchsetzen, wäre das doch auch ein grund für steigende platinpreise, und platin zieht z. zt. an. es soll ein indexzertifikat darauf geben.

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 31.01.03 11:07:33
      Beitrag Nr. 1.639 ()
      Apologie- autor dosto-

      also sollten die ölfelder des irak unter westliche kontrolle kommen,
      ja dann wird uns nix anderes übrig bleiben,
      als schnellsten daimler, bmw und vw. zu ordern,

      ganz egal oder gerade deshalb, weil sie sprit fressen,

      sollte das nicht der fall sein,
      ja dann gibts doch vor der brennstoffzelle, wohl nur die auswahl, für den der sichs nicht leisten kann, und sich nix vormacht, und nicht immer heulen will, wunderbare flitzer
      die nur 5 liter fressen.
      warum allerdings die deutschen die doch die leader puncto autos sind, ihre diesel nicht mit filter etc. ausrüsten wollen,
      geht mir nicht ganz in den kopf, oder die franzosen und
      japsen diesel-filter-autos - nur ein fake?
      Avatar
      schrieb am 31.01.03 11:39:13
      Beitrag Nr. 1.640 ()
      dosto

      du liebst es anscheinend gefährlich zu leben.

      sobald der gringo von deinen silberminen was gesteckt bekommt, isses aus mit viva mechico und viva el salvador.

      die braucht amiland nämlich für seine silbertalerchen

      im übrigen seh ich heut speziell in silber den sprung über die 5. soll ja einen ganzen batzen bullen geben die sich heut das zeugs physisch ausliefern lassen wollen.

      aber woher nehmen wenn nicht stehlen.

      STEHLEN ????? achse des bösen,? mexico? el salvador ??? hurra wir können doch liefern

      DUF .. nur so ein gedanke
      PS: was machen deine commschmerz-überflieger? master error. systemausfall oder nur runter :D
      Avatar
      schrieb am 31.01.03 17:06:47
      Beitrag Nr. 1.641 ()
      SILVER FUTURE Mar03 4.850 -0.020 -0.410%

      yep-boy
      nehm dich beim wort,
      warte auf dein silber-hooky wooky, denn ohne dich wirds nicht ganz reichen.
      Avatar
      schrieb am 31.01.03 17:09:35
      Beitrag Nr. 1.642 ()
      äh,
      da haben wir wirklich den unsichtbaren freund,
      wir sind bereits satelitten überwacht, oder glaubst du wirklich, daß uns die gringos nur den wetterbericht liefern
      :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 31.01.03 23:28:09
      Beitrag Nr. 1.643 ()
      @ investival

      # 1636
      Der erste Grund für die Qualitätsprobleme bei den deutschen Autobauern haben Leute wie I. Lopez zu verantworten.
      Es wurden massiv Kosten und ergo auch Zeiten gesenkt bzw. gekürzt.
      Das betraf nicht nur die Produktionstechnik, sondern auch die Entwicklungszeiten.
      Ergebnis waren dann nicht ausgereifte Prudukte a la Elchtest-Mercedes & Co.
      Mit der Begründung die Japaner schaffen das auch in der Zeit.
      Nur sind die Japaner bei sowas weniger Risikofreudig, deren Kreativität liegt zuerst in der Optimierung des Bewärten und dann bringen vielleicht mal was Neues.
      Wenn die weniger Zeit in irgendwas investieren gehen die beim technischen Fortschritt proportional mal gleich weniger Risiko ein.

      Der zweite Grund liegt seltsamerweise in der Zusammenarbeit diverser Autohersteller!
      Die soll auch Kosten sparen!
      Spart aber nur an der Qualität.
      Denn die Philosophien der einzelnen Firmen deren Quali.-Ansprüche und Vorstellungen von Qualität sind bei weitem nicht dieselben.
      Aber als Ziel der Zusammenarbeit werden die PKW´s von heute technisch in vielen Komponenten immer ähnlicher und gleicher.
      Wenn dann ein sog. Gleichteil einen konstruktiven Schaden hat trifft es die Hersteller immer deftiger.

      D. h. viele gleiche Teile sind nur in anderen Verpackungen und mit anderen Firmenlogos unterwegs.
      Haben aber oft den Mangel nach nach der Prämisse vom ersten Grund oben entstanden zu sein.

      Der dritte Grund heisst schlicht Elektrotechnik/Elektronik
      Die Autos von heute haben immer mehr Mist an Board der technich kompliziert ist und im wesentlichen nur die Batterie strapaziert.
      Und die sinnvollen Elektronikteile stört oder gleich mit lahm legt.

      mfg.

      Groupier
      Avatar
      schrieb am 01.02.03 08:59:43
      Beitrag Nr. 1.644 ()
      McDonaldisierte Monokulturen sind in allen Bereichen anfällig. Vielfalt dagegen, führt zu robuster Qualität!
      Wenn eine "Komponente ausfäät stürzt dann nicht gleich das ganz System zusammen!
      Avatar
      schrieb am 01.02.03 09:07:05
      Beitrag Nr. 1.645 ()
      dosto
      o.k. der punkt wegen silber geht an dich.

      trotzdem holzauge seih wachsam.
      stormy

      wie wärs mit multiplen organversagen.

      die kuh ist vom eis. wir wickel´n nur noch an.

      DUF
      Avatar
      schrieb am 01.02.03 11:26:51
      Beitrag Nr. 1.646 ()
      @Groupier / #1643,

      volle Zustimmung zu Deinen Aspekten. Hast recht, man kan(/darf) die Qualitätsprobleme nicht an einem Aspekt festmachen, es steckt vielmehr eine Chronologie wie von Dir aufskizziert dahinter, da kommt eins zum andern. (Auch) Im Analyseergebnis bzw.dessen Konsequenz sind wir uns wahrscheinlich einig: Die Dt. müssen wieder zu mehr Qualität, eine ihrer bis dahin ureigenen Tugenden, zurückfinden. Darauf wollte ich im Kern hinaus - das kostet "Rationalisierungspotential", d.h. Geld, und das könnte speziell bei VW einen Trend zum Erstwagen weitgehend kompensieren.

      warum allerdings die deutschen die doch die leader puncto autos sind, ihre diesel nicht mit filter etc. ausrüsten wollen, geht mir nicht ganz in den kopf [@dosto]
      Das ist auch so ein "Qualitäts"-Punkt...

      - Zum Silber: Sicher gibt es eine Menge davon, es ist allein eine Frage, wie schnell es bei einer - aus welchem (evtl. nur fadenscheinigen) Grund auch immer - stärker steigenden Nachfrage aus welcher Ecke auch immer zur Verfügung steht. Fakt ist jedenfalls, daß der Markt zzt. ziemlich eng ist, was irgendwann(!) einen Hype provozieren kann, und Fakt ist auch, daß nach unten hin offenbar nicht mehr allzu viel geht (ohne vielleicht sogar den besagten Nachfrageschub auszulösen). Ob man deshalb Silber haben MUSS oder gar anderen (Rohstoff-/Edelmetall-)Assets [@cabinda: Platin ist noch aus vielen anderen Gründen interessant, und auch da muß man keine Bankprodukte kaufen...] vorziehen muß, steht auf einem anderen Blatt...

      investival
      Avatar
      schrieb am 01.02.03 15:35:27
      Beitrag Nr. 1.647 ()
      acht nix

      hätte auch gerne verloren,
      kenne noch so ein paar kleine kupferbarone, die wären
      ganz froh wenn sie das silber teuer in $ (man höre und staune) verscherbeln könnten.

      das beantwortet auch die frage von investival, das
      nachschieben an silber kann gewaltig und schnell,
      trotzdem recht habt ihr, metalle sind spekulationsobjekte,
      wo kurzzeiting und kurzfristig alles möglich ist,
      noch aber gibts genügend silber das unter $ 5 rausgeholt wird.

      sollten die energiepreise und die wasserpreise allerdings
      den jetigen stand beibehalten, dann wirds allerdings für etliche
      ganz eng werden.

      welche kostenfaktoren hat ne mine: energie und wasser.
      menschen gibts da heutzutage wenig.
      bum-pfuff und wegfahren
      Avatar
      schrieb am 01.02.03 15:40:03
      Beitrag Nr. 1.648 ()
      halt

      etwas zur qualitätsware,

      wir sind ja teilweise selbst schuld daran, es ist doch ein
      kult und sport möglichst billig zu kaufen,
      sind wir nicht immer dabei, bei aldi. lidl. tengelmann,
      safeway, carefour etc.

      das prinzip unserer gesellschaft ist doch eher,
      ok- los gehts lass uns voll schrotten, jede wohnung
      wird irgenwann mal zu eng, weil zuviel unnützes rumsteht.

      wer kann schon wirklich sagen, ich mach auf klasse,

      dieses
      klein aber fein
      mit selbstbeschränkung
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 21:21:55
      Beitrag Nr. 1.649 ()
      Der Anfang vom Untergang des amerikanischen Reiches

      Kolumne von Marc Faber

      Bei allen großen Reichen der Weltgeschichte, wie etwa bei den Römern in der Antike, den Spaniern des 16. Jahrhunderts und den Engländern des 19. Jahrhunderts, ging die wirtschaftliche Überlegenheit Hand in Hand mit politischer und militärischer Macht. Sobald diese Weltreiche an wirtschaftlichen Problemen zu leiden begannen, verloren sie auch unweigerlich an politischem Einfluss und an militärischer Macht. Zyniker und Machttheoretiker könnten natürlich auch argumentieren, dass die genannten Weltmächte irgendwann Kriege zu führen begannen, um ihre wirtschaftlichen Probleme zu überdecken oder zu lösen. Nur waren diese dann so teuer, dass sie den wirtschaftlichen Niedergang noch wesentlich beschleunigten.


      Wie dem auch sei, aus Sicht der Finanzgeschichte zeichnet sich ein eindeutiges Bild. Solange sich Mächte wie Ägypten, Rom, Spanien oder Großbritannien im Aufstieg befanden und an Macht gewannen, wiesen ihre Ökonomien allesamt eine Tendenz zu tieferen Zinsen und fallenden Inflationsraten auf. Nach dem Überschreiten des Zenits ihrer Macht zeigten sich hingegen durchweg wachsende Inflationsraten und oft stark steigende Zinsen. Die Währungen – ein wichtiges Spiegelbild der Stärke eines Landes – wurden schwach. Es dürfte kein Zufall gewesen sein, dass sich die Wirtschaft des römischen Reiches bereits in einer nicht sehr guten Verfassung befand, als Kaiser Nero die römische Währung zum ersten Mal abwertete und sich dann sukzessive ganz beträchtliche Abwertungen unter den nachfolgenden Kaisern aufzwangen. Die Folge war, dass der römische Dinar am Ende des Reiches im vierten Jahrhundert weniger als ein Tausendstel des Wertes hatte, der ihm unter Kaiser Augustus einmal zugebilligt worden war. Ähnlich erging es den Spaniern. Zwischen 1580 und 1640 ging die spanische Krone nicht weniger als fünf Mal Bankrott. Sie konnte ihre Schulden, die sie unter anderem in Antwerpen und Augsburg aufgenommen hatte, nicht bezahlen. Was mit dem englischen Pfund geschah, ist ebenfalls wohl bekannt. Im 20. Jahrhundert, nach dem Ende des Empire, verlor es rund 90 Prozent seines Wertes gegenüber dem Schweizer Franken und dem Preis für eine Feinunze Gold.


      Und auch in der jüngsten Vergangenheit finden sich Belege, für diesen Zusammenhang. Die Dollar-Abwertung unter US-Präsident Nixon im Jahre 1971 und der damalige Entschluss, die Goldkonvertibilität des Greenbacks aufzugeben, erfolgten zu einem Zeitpunkt als sich die amerikanische Wirtschaftsmacht bereits auf dem absteigenden Ast befand. Das Handels- und Leistungsbilanzdefizit wiesen bis dahin fast unbekannte Dimensionen auf.


      Auch heute müssen die Vereinigten Staaten wieder mit einem großem Leistungsbilanzdefizit leben. Zugleich erwächst der inzwischen einzigen Weltmacht mit dem rasanten Aufstieg der chinesischen Wirtschaft ein ernst zu nehmender Konkurrent. Sollten die Vereinigten Staaten in dieser Situation versuchen, ihre Stellung mit Hilfe von Kriegszügen zu sichern, dürfte sich der Dollar – das zeigt die Geschichte – noch ganz wesentlich abschwächen.


      Die Frage ist natürlich, gegenüber was sich der amerikanische Dollar abschwächen wird – im Vergleich zu den Papierwährungen Euro und Yen oder den Hartwährungen Gold und Silber? Obwohl ich persönlich die wirtschaftlichen Perspektiven Europas im Vergleich zu denen Amerikas wesentlich positiver einschätze als manch anderer Beobachter – allein schon wegen der Eingliederung vieler osteuropäischer Staaten in die EU –, glaube ich kaum, dass der Dollar gegenüber anderen Papierwährungen völlig einbrechen wird.

      Dagegen spricht vieles für ein Comeback der Hartwährungen. Allein die Tatsache, dass es in der Welt immer mehr Papiergeld pro Unze Gold gibt, dürfte längerfristig den Preis des Edelmetalls in die Höhe treiben. Zudem haben strukturell schwache Währungen in der Vergangenheit immer zu steigenden Inflationsraten und somit auch zu höheren Zinsen geführt. Es gibt also gute Gründe, um an die Zukunft des Goldes zu glauben.
      Artikel erschienen am 27. Jan 2003



      http://www.welt.de/data/2003/01/27/36497.html?search=faber&s…
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 21:39:42
      Beitrag Nr. 1.650 ()
      Charttechnik
      Charttechnische - Prognose für 16 Indizes (1/3)
      Wo stehen wir heute 1-18 ?
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 21:46:21
      Beitrag Nr. 1.651 ()
      @ dosto

      ... zur Qualitätsware

      Das ich/wir Normalverbraucher dem Kult frönen, ist bei meinem/unserem Steuer-/Abgabensatz wohl verständlich.

      Nur wenn es die Konsumgüterindustrie (z. B. die Automobilind.) macht wird es tödlich.

      Die importiert immer mehr möglichst billig.
      D. h. wir fertigen pro Konsumgut immer weniger hier im Land.

      Ergo sinkt die lokale Wertschöpfung am Konsumgut und der Staat nimmt von uns Schröpfköpfen die noch einen Job haben was er nur rausquetschen kann.
      Aber unterm Strich bekommt der Staat dennoch immer weniger.

      Also da beißt sich die Katze in den Schwanz.

      mfg.

      Groupier
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 11:31:26
      Beitrag Nr. 1.652 ()
      ja sicherlich groupier,

      aber vielleicht schreibt uns der gute marc mal nen artikel über die funktion des -römischen klientelsystems-
      in deutschland ist ein dieses ja auch vorhanden.
      -vielleicht muß mal mal pragmatisch diesem -golem- staat mit seinen geschenken, diesem brot und spiele-
      mit einem -humeschen-
      back to the reality- an den hals gehen.

      römisch wär das ne tabula rasa.
      das einzige was hilft gegen eine allgemeine stimmung aus allen lager, die heißt
      -HAUPTSACHE ICH KANN MEINEN ARSCH RETTEN-
      was kümmert mich der rest.

      deshalb ist deutschland für mich auch kein sozialstaat, sondern ein klientelstaat,
      das soziale ist längst fürs meiste perdü,
      sozial ist heute keine grundeinstellung -also charakter-
      soziales kann man sich heute leisten oder nicht,
      gewöhnlich zahlt der bürger seinen obulos, und sagt
      ich hab was getan, ich bin draußen, und sucht derweil
      seinen erneuten persönlichen vorteil.
      jetzt wären wir wieder mal da, wo wir mal waren, aber nie zu ende waren.
      bei der WERTEDISKUSSION.

      na denn viel spaß, wenn ers denn tut,
      ein jeder fasse sich zuerst, an die eigene nase.

      natürlich hat der gute marc recht, ich weiß ja was er meint,
      wenn die rettung im gold liegen soll, dann treibt das den markt. aber genau betrachtet ist das gold dann nur -scheinbar-
      die sicherheit, die reale sicherheit kann auch gold nicht decken.
      wie immer die spekulation läuft,
      rette deinen arsch.
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 16:55:33
      Beitrag Nr. 1.653 ()
      gold-little up
      silber-little down

      gewinner, ganz klar -cabinda-

      platin -auf 5 jahres hoch

      schein ist mir nicht bekannt.

      größter ami erzeuger- stilwater mining- swc-

      humpelt gerade bei tiefststand 4.40 $ rum.
      solls auch in deutschland geben.
      ob dort umsatz weiß i net.
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 17:37:50
      Beitrag Nr. 1.654 ()
      @dosto,
      SWC profitiert aber nicht gerade vom stg. Pt-Preis, *g* Sind die etwa gehedgt bis über beide Ohren, oder what`s goin` on there?
      Da ist ja nicht mal ansatzweise sowas wie ein Boden beim `größten Ami-Anbieter` sichtbar...
      Gibt`s da keine bessere Alternativen, ;)?
      - Btw: Pt hat gerade ein neues 5-J-Hoch gemacht, steht aber, als Synonym für (relativ) deflationierte Rohstoffpreise, gerade mal roundabout 20 % höher als vor 15 Jahren... Andererseits nicht übersehen: Pt ist im letzten Jahr >50 % gestiegen...

      investival
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 19:16:20
      Beitrag Nr. 1.655 ()
      @ dosto...kannst dir diese hier mal anschauen...was Platin angeht...kann dir leider nicht viel drüber erzählen...obwohl ich sie im depot habe...
      die hab ich mal bekommen...von einer Goldmine...die ich vor jahren mal ins depot gelegt hatte...keine Ahnung mehr wie die hiess...entweder Goldfield..oder newmont mining...hatte beide...jedenfalls hat eine von diesen Goldminen selbige ausgegliedert...und separat an die Börse gebracht...und ich hab dann einige teile bekommen...als auszahlung...Anfangs waren sie so gut wie nix Wert...jetzt haben sie sich vervierfacht...ich staune nur...sind nur ein Paar Stücker...deswegen hatte ich sie einfach liegen lassen...zumal ich nicht mal weiss...ob die überhaupt hier gehandelt werden...auch wenn mein depot diese WKN ausspuckt...
      ZIMBABWE PLAT.MNS DL-,01 916897

      gruss Dallas...:)

      ach ja...noch ne Frage...hab irgendwo gelesen...dass EKC (China) keine Dividende mehr zahlt...stimmt das???
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 19:33:48
      Beitrag Nr. 1.656 ()
      das platin-zertifikat hat die wkn 684651 und eine laufzeit bis 31.12.2050.

      Avatar
      schrieb am 03.02.03 19:39:50
      Beitrag Nr. 1.657 ()
      Zum Thema Platin und SWC.

      Die habe ich mir auch angeschaut. SWC sind aber nun zu 51% von Norilsk Nickel (Russland) übernommen worden.

      Damit sind sie quasi im Besitz der Platin und Palladium Reserven. Zudem wird SWC Palladium v. NN abnehmen und damit den Russen den Zugang zu den US-Märkten öffnen.

      Weitere Infos über NN hier und
      http://www.nornik.ru/page.jsp?pageId=6cc3faa9-ebf2f9a837--7f…, die gleiche Präsi findet sich auch bei SWC.


      Gruss Mic :)
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 20:26:41
      Beitrag Nr. 1.658 ()
      yep,

      ihr habt ja alles rausbekommen,

      also fakt ist, nicht die usa machen den markt, dasmeiste hat wohl südafrika, und die russenmafie, die das bißchen in den usa , sich zumindest einen einfluß, darauf genommen hat. stilwater ist nicht das a +o ,
      meine hintergedanken sind nun spekulieren die russen das metall nach oben, ist ja neben öl der rohstoff,
      den sie richtig jodeln können, über die täler des urals,
      am platin hängt übrigens noch palladium, das so nebenher,
      glaube aber nicht, daß man außer am termaninmarkt echt spekulieren kann.
      cabinda ist am besten disponiert, der schein könnts bringen,
      wenns platin bringt.
      ansonsten -impala-
      keine ahnung was da in old germany so richtig mit schmackes gehandelt wird, wird aber rauszukriegen sein,
      also mal sehen ob platin nun wirklich den break hinliegt,
      investival, dann sind die wenige steigerung wurscht, den immer schon am anfang reintrenden, wenns ein trend wird.
      spekulativ ist es immer,
      aber gold lahmt ein bißchen, es fehlt der drive.

      zimbawve, oh je , glaube auch so ne despoten-bude,
      aber bei spekus kein problem,
      wie immer augen zu und durch, bißchen nachlegen dallas,
      und dran bleiben.
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 20:32:13
      Beitrag Nr. 1.659 ()
      ich kann keinen chart hier reinstellen, habs nicht gelernt und bin eh zu faul,

      aber so wies aussieht haben wir die höchstpreise aus 2001
      hinter uns gelassen.
      und ein chart lügt nie.
      also ich sags euch nur.
      macht was draus, stellt einfach einen rein, dann sieht mans.
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 20:45:49
      Beitrag Nr. 1.660 ()
      auf die Schnelle. ;)



      Gruss Mic :)
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 20:57:18
      Beitrag Nr. 1.661 ()
      @dosto, dallas, mickym & investival,
      danke für alle infos dazu, letztlich haben mich ein paar anregungen hier darauf gebracht und die sache machte mich irgendwie kribbelig, weshalb ich neulich bis nachts halb drei recherchiert habe. mal sehen, ob es sich auszahlt. spekulativ bleiben die edelmetalle, aber ich mag es, wenn der haupttrend klar ist, und den eindruck habe ich.
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 21:09:40
      Beitrag Nr. 1.662 ()
      ja leute ,zum chart nur soviel: ist doch vielleicht ein bisschen spät? sieht jetzt ganz schön nach `bump and run` und fahnenstange aus. zumindest auf `ne ordentliche konsolidierung sollte man jetzt schon warten , nachdem man 1,5 jahre aufwaertstrend verpennt hat.;)
      wie heisst das mantra des erfolgreichen händlers doch gleich?
      BLASH!
      (buy low and sell high) der platin-chart riecht ein bisschen nach BHASL. zumindest kurz/mittelfristig.wobei ich langfristig für beinahe ALLE commodities mehr als bullisch bin. :) :)

      gruss woernie
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 21:12:13
      Beitrag Nr. 1.663 ()
      hi mic,
      exakt den chart wollte ich auch grade posten ;)

      dafür nun noch den neuesten ehrhardt...

      >Gastkommentar

      Dr. Jens Ehrhardt ist Herausgeber des Börsenbriefs Finanzwoche, Vermögensverwalter und erfolgreicher Fondsmanager. Mit Aktienfonds wie dem Scontinvest German Equity und dem FMM-Fonds liegt der Investmentprofi auf den vordersten Plätzen der Performance-Statistik. Seit kurzem bietet ABN Amro auch ein Dr. Jens Ehrhardt-Zertifikat an.
      12.000 Milliarden US-Dollar in den Sand gesetzt!
      Die nun bereits seit 34 Monaten andauernde Börsenbaisse kann ohne Übertreibung als eine der gravierendsten bezeichnet werden, die jemals stattgefunden hat und an einigen Börsen Europas bereits zu größeren Verlusten als während der Weltwirtschaftskrise führte. Weltweit gesehen summieren sich die Börsenverluste in der Spitze auf 12.000 Milliarden Dollar. Der DAX sank allein in 2002 um rund 44 Prozent und wurde währungsbereinigt nur von der Nasdaq sowie den Börsen Argentiniens, Brasiliens und Venezuelas überboten. Die breiten Indices deutlich outperformen konnten dagegen die immer wieder von uns empfohlenen Rohstoffaktien, allen voran Gold- und Ölwerte.
      Zum Jahreswechsel 2003 wird von vielen Experten analog der Situation von vor einem Jahr, (als man davon ausging, dass es in den vergangenen 100 Jahren nur zweimal zu einer dreijährigen Baisseperiode kam und dies somit so gut wie ausgeschlossen wäre) wiederum ein positives Abschneiden der Aktienkurse erwartet. Da die derzeitige Situation allerdings von erheblichen Ungleichgewichten gekennzeichnet ist, die vor allem in der beträchtlichen Verschuldung in den USA liegt, ist ein viertes negatives Börsenjahr zumindest nicht auszuschließen. Wahrscheinlicher dürfte aber eher eine volatile Börse in einem Seitwärtstrend sein.Nachdem in 2001 weltweit die Unternehmensgewinne zwischen 10 Prozent bis 50 Prozent einbrachen, konnten sich diese in den USA wieder um rund 7 Prozent erholen, und sollten auch in diesem Jahr leicht zulegen können. Dieser moderaten Gewinnsteigerung steht allerdings ein Kurs-/Gewinn-Verhältnis, je nach Berechnungsmethode, von 20 bis 50 (sofern man um Mitarbeiter-Optionsprogramme sowie sonstige Gewinnschönungen bereinigt) gegenüber, das auch im Verhältnis zu Anleihezinsen als nicht billig zu bezeichnen ist. Gleichzeitig wird hier auch deutlich, dass für eine Aufwärtsentwicklung eine erheblich stärkere Gewinnsteigerung nötig wäre.Die Liquiditäts-Überversorgung durch Greenspan (analog Japan) mit dem Ziel, eine weitere Aktienblase zu generieren sowie den Konsum am Leben zu halten, hat die bestehenden Baissefaktoren in Form der US-Verschuldungskrise sowie des überbewerteten Dollars keineswegs beseitigt. Die Liquiditätsschwemme ist dabei weltweit auf der Suche nach möglichen Anlagemedien, wobei diese derzeit in niedrigverzinsten Staatsanleihen geparkt werden.Auch die Bush-Administration versucht bereits wiederholt, mit milliardenschweren Konjunkturprogrammen den Wirtschaftsabschwung im eigenen Land zu verhindern, wiederum zulasten der bereits erwähnten Ungleichgewichte. Die Kosten dafür sowie für mögliche militärische Interventionen dürften den US-Dollar, der aufgrund massiver Käufe durch asiatische Notenbanken bislang nur moderat verlor, weiter aushöhlen und verbunden mit einem Zinsanstieg bei Anleihen die durch extreme Verschuldung gekennzeichnete US-Ökonomie vor erhebliche Probleme stellen.Die notwendige Bereinigung des US-Leistungsbilanz-Defizits dürfte auch in den übrigen Volkswirtschaften zu deutlichen Problemen führen, da deren Arbeitsplätze zu einem nicht unerheblichen Teil von den US-Importen, die für das Leistungsbilanz-Defizit verantwortlich sind, abhängen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass der US-Dollar jeweils bis zu einem Ausgleich des Defizits gefallen ist, wobei die Auswirkungen einerseits auf die Aktien negativ, auf Gold allerdings positiv wären.
      Der entscheidende Faktor
      Eine entscheidende Rolle für die Börsenentwicklung im angebrochenen Jahr dürfte aber der Entwicklung des Ölpreises zukommen. Dieser ist aktuell, im Gegensatz zu vorangegangenen Wirtschaftsschwäche-Phasen nicht gefallen, sondern sogar gestiegen. Ein um einen Dollar schwankender Ölpreis bedeutet weltweit einem Kaufkraftunterschied von etwa 45 Milliarden Dollar. Bei einem positiven Ergebnis des Irak-Konflikts (derzeit etwa 5-8 Dollar Kriegsprämie) könnten sich somit kurzfristig deutliche Kurserholungen einstellen.
      Fazit
      Per saldo bleibt aufgrund der anhaltenden immensen volkswirtschaftlichen Ungleichgewichte, vor allem in den USA sowie die durch die geopolitische Lage bedingten Unsicherheitsfaktoren, die Perspektive für die Kapitalmärkte von erheblichen Risiken geprägt. Diese dürften kurzfristig zwar bereits zum Teil eingepreist sein, aber dennoch eine insgesamt weiterhin vorsichtige und konservative Anlagestrategie mit einem entsprechenden Depotanteil in Gold- und Rohstoffaktien erfordern.
      Ihr Dr. Jens Ehrhardt<
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 21:15:16
      Beitrag Nr. 1.664 ()
      @dosto,

      ansonsten -impala-
      *g* - das ist doch schon mal was... Solide Bilanz, 6 % (ziemlich sichere) Dividende, stg. Gewinne, latente Übernahmephantasie, einschränkend: Kosten in ZAR, AIDS-Problem, mfr. volatil (im Euro auch Pt-Preis-unabhängig).
      Im aktien(kultur)rückständigen Germany sind die Umsätze (auch in der SA-Alternative Amplats, einer Anglo-American-Tochter) eher mau, aber für 4-stellige Beträge reicht`s. Bei Impala kommt bzw. kam man an schwächeren Platin-Tagen in FFM im unteren Bid-Viertel dann schon mal zum Zuge (Spread meist um ca. 3 %). Ist (imo) was für "peu a peu", und - wo gibt`s das heute noch, *g* - für etwas länger.

      Ich sehe für Platin lfr. gutes Potential, auch da hier ein Anbieter-Duopol herrscht(! - dosto hat`s angedeutet) - SA und Russland. Pt ist zudem ein extrem "betriebsabhängiger" Rohstoff - wenn da irgendwo das Wort Streik nur fällt, hopst das edelste Metall. Aber was erzähl` ich - hier eine aktuelle Medieninfo aus meinem Speicher, auch gegen das Kribbeln [@cabinda, ;)], oder auch dafür, *g*:

      >>
      29.1.2003 08:15
      Knappes Angebot treibt den Platinpreis

      Von WOLFGANG DRECHSLER

      Das Edelmetall Platin ist so teuer wie seit 17 Jahren nicht mehr. Den jüngsten Preisanstieg lösten kurzfristig drohende Engpässe bei der Versorgung aus. Aber auch mittelfristig erwarten Experten, dass die Nachfrage das Angebot übersteigen wird. Gefragt ist Platin in der Autoindustrie ebenso wie im Computer- und Mobilfunkbereich.

      KAPSTADT. Im Schatten des steigenden Goldpreises ist Platin, das andere große Edelmetall, fast unbemerkt mit knapp 650 $ pro Feinunze auf den höchsten Stand in fast 17 Jahren geklettert. Zuletzt hatte das weiße Metall im September 1986 solche Höhen erklommen. Gestern notierte es knapp unter dem Hoch bei 643 $. Anders als der Goldpreis, der von der geopolitischen Unsicherheit, der Börsenschwäche und dem schwachen Dollar profitiert, beruht der Preissprung bei Platin auf möglichen Versorgungsengpässen.

      Zuletzt hat es Spekulationen über einen Streik im russischen Buntmetallkomplex Norilsk gegeben, wo Platin als Nebenprodukt bei der Palladium- und Nickelförderung gewonnen wird. Schon früher hatten Gerüchte über plötzliche russische Lieferungen oder Engpässe immer wieder zu größeren Preisausschlägen bei Platin geführt. Hinzu kommt die Sorge, dass Produktionsstörungen auf einer südafrikanischen Mine des Produzenten Lonmin zu Lieferproblemen führen könnten.

      Die starken Preisschwankungen liegen vor allem darin begründet, dass Platin nur in wenigen Ländern gefördert wird – und somit eine große Abhängigkeit von wenigen Produzenten besteht. Südafrika fördert heute rund 80 % allen Platins und ist damit praktisch Monopolist. Auch von den bis 2010 neu erschlossenen Vorkommen dürften 90 % aus dem südafrikanischen Bushveld kommen. Die hier um 1920 von dem deutschen Geologen Hans Merensky entdeckten Platinlagerstätten sind groß genug, um den ganzen Weltmarkt für mindestens 100 Jahre allein zu beliefern. Russland folgt mit etwa 15 % abgeschlagen an zweiter Stelle; der Rest entfällt auf Kanada.

      Ein weiteres Manko liegt darin, dass sich das nahezu stabile Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage am Platinmarkt verschiebt. Viele Experten sind überzeugt, dass die wegen der schwachen Weltwirtschaft zuletzt stagnierende Nachfrage in den nächsten zehn Jahren das Angebot übersteigen wird. Für 2012 rechnet Rene Hochreiter, Bergbauspezialist von BoE Securities in Johannesburg, trotz beträchtlicher Produktionssteigerungen am Kap mit einem jährlichen Nachfrageüberhang von fast 1 Mill. Unzen.

      Das Londoner Edelmetallhaus Johnson Matthey weist zudem in seinem Interimsbericht (November) auf den starken Bedarf des Schmucksektors in China hin (+13 %). Chinas Juweliere verarbeiten bereits jetzt die Hälfte allen Platins in der Branche; der einstige Spitzenreiter Japan nur noch ein Viertel. Enttäuschend gestaltete sich die Nachfrage jedoch in Nordamerika, wo der Verkauf an Platinschmuck im Jahr 2002 mit +2 % hinter den Erwartungen geblieben ist. Insgesamt stieg die Nachfrage nach Platinschmuck im vergangenen Jahr weltweit um 9 %.

      Anders als Gold, mit dem sich Platin jahrelang im Tandem bewegte, ist das härtere Platin aber nicht primär ein Schmuckmetall sondern auch ein wichtiger Rohstoff für die Industrie. Zu den großen Abnehmern gehört die Autozuliefererbranche. Die international immer härteren Umweltauflagen sorgen für eine steigende Nachfrage nach Katalysatoren, die je nach Fahrzeugtyp zwischen einem sechs Gramm Platin enthalten. Als viel versprechend könnte sich zudem die Verwendung von Platin in Auto-Brennstoffzellen erweisen. Die Zellen haben das Potenzial, eines Tages die Vorherrschaft des herkömmlichen Motors zu brechen. Nach Ansicht von Angloplat- Chef Barry Davison dürften schon im Jahr 2010 allein in diesem Segment rund 500 000 Unzen gebraucht werden. Doch einen großen Teil ihrer Platinvorräte hat die Autoindustrie 2002 aufgebraucht. Experten prophezeien daher spätestens ab 2005 einen Nachfrageüberhang bei Platin. Hinzukommt, dass dass viele Hersteller wegen des extrem volatilen Palladiumpreises, der von 1 100 $ (Anfang 2001) auf 250 $ pro Unze gefallen ist, wieder auf Platin umgeschwenkt sind. Unverzichtbar ist das Edelmetall auch bei Mobiltelefonen und Computerfestplatten, die viele Bestandteile der Platin-Metallgruppe enthalten.

      Wer das Risiko von Einzelaktien scheut und direkt in Platin investieren will, kann dies mit Hilfe eines Open- end-Zertifikats tun wie es z.B. seit neuestem von der Dresdner Bank angeboten wird. Der Kurs bewegt sich in Einklang mit dem Platinpreis und konnte in den letzten Monaten kräftig zulegen. Daneben bieten wegen des Mangels an reinen Platinfonds Edelmetallfonds eine Anlagealternative.

      HANDELSBLATT, Mittwoch, 29. Januar 2003, 07:47 Uhr
      <<
      Bezeichnend natürlich, dass ein Bankprodukt als `Direktinvestment` herausgestellt wird, *g*

      gold lahmt ein bißchen
      Fände ich nur gut, ;)

      investival
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 21:28:35
      Beitrag Nr. 1.665 ()
      buy low and sell high)

      jep woernie, keiner hat das gekauft, wenigstens nicht die minenaktien,

      schau mal anglo gold oder so

      deutsche kürzel ngl - lrh-
      an.
      ok ist vielleicht ein bißchen der kaufladen,
      aber die kurse will ich erst nicht mal aus den augen verlieren. da ist nix gehypt, ganz das gegenteil da herrscht noch ausverkauf trotz steigender preise.

      einer hat ma nickel ins spiel gebracht.
      weiß nicht wems nützen kann sind canadians.

      Ca:YNN
      CA: DNI

      auch inco hat zwar gerade ein doppeltop, aber ich kenne aus meiner history schon andere preise für inco.
      also mal gucken, da sind enge märkte,
      bei physischer nachfrage (neuer rüstungswettlauf)
      ist da auch ganz schnell polen offen.- muß nicht sein,
      aber breaks ignorieren, kann ich mir nicht leisten,
      außer das kracht innerhalb der nächsten alles wieder zusammen.
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 21:29:59
      Beitrag Nr. 1.666 ()
      scheibenmkl..
      muß anglo american heißen
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 22:38:41
      Beitrag Nr. 1.667 ()
      Hi cabinda...THANX an dich für das Zertie...hab ich mir gleich notiert...mal schaun...;)

      @ dosto...da ich null Ahnung von meinem PlatinWert im Depot habe...der mich ja nix gekostet hat...sondern einfach in meinem Depot gespült wurde...;)...werde ich mir lieber cabindas zertie näher anschaun...als den Wert aufstocken...es sei denn...du könntest mir mehr darüber erzählen...was ich da eigentlich habe...:laugh:

      hab gerade entdeckt...den Wert kann ich NUR in Australien handeln...dann warte ich doch lieber...und schau mal...wie weit die Füsse...;)...Kurse tragen...:D

      gruss Dallas...:)
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 23:29:06
      Beitrag Nr. 1.668 ()
      http://www.zimplats.com/

      das ist alles...was ich über diese Mine gefunden habe...:confused:
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 00:22:07
      Beitrag Nr. 1.669 ()
      @......:ZIM kam von Goldfields of OZ...das wird dein erster echter Tenbagger...du hast sie so bei .0.50 reinbekommen.Vergiss Mugabe...die machen Cash ohne Ende.

      Culo ex DL

      Und Pt oder Pd ist egal...die haben so 400 $ Einnahmen und 200 $ Ausgaben....ganz grob...aber Reeeeeeeeeeserven ohne Ende + Wachstum:cool:
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 01:30:47
      Beitrag Nr. 1.670 ()
      @Dallas

      Hier die letzte "Siegel"-Einschätzung vom Dezember:

      27.12.02
      Zimbabwe Platinum (AUS, MKP 137 Mio. A$) meldet für das Septemberquartal keine Produktionszahlen aus dem Ngezi Projekt, das in einem 70/30 Joint Venture mit Impala Platinum (SA) betrieben wird. Die verarbeitete Gesteinsmenge stieg um 35 %. Das Volumen der Verkäufe blieb jedoch konstant. Die Nettoproduktionskosten sanken von 287 auf 250 $/oz. Der Verkaufspreis, der im Juniquartal noch bei 399 $/oz lag, wurde nicht angegeben, fiel jedoch wegen des rückläufigen Palladiumpreises sicherlich deutlich zurück. Neben dem Ngezi Projekt verfügt Zimplats über Ressourcen von über 100 Mio. oz Platingruppenmetallen, die jedoch noch relativ unerschlossen sind. Auf der Basis der aktuellen Planungen erreicht die Lebensdauer der Reserven 22,0 Jahre und die Lebensdauer der Ressourcen 82,7 Jahre, so daß sich erhebliches Wachstumspotential entfaltet. Sollte eine Gewinnspanne von 100 A$/oz realisiert werden können, würde das KGV einen Wert von 11,5 erreichen. Zimbabwe Platinum bestätigt erneut, daß das Projekt durch die eskalierenden politischen Unruhen in Simbabwe weiterhin nicht betroffen ist und auf allen Ebenen unterstützt wird. Nach dem Kauf von Zimbabwe Platinum Aktien (vgl. Meldung vom 27.08.) ist Impala Platinum nach einer Vereinbarung vom 26.03.01 verpflichtet, an alle Aktionäre eine Barabfindung von 1,90 A$/Aktie zu unterbreiten. Das Management der Zimbabwe Platinum untersucht gerade die Möglichkeiten, diese Vereinbarung durchzusetzen.
      Beurteilung: Bei einer erfolgreichen Entwicklung beinhaltet das Ngezi Projekt hervorragende Gewinn und Wachstumsmöglichkeiten. Negativ sind vor allem die unsichere politische Entwicklung in Simbabwe und die mangelhafte Berichterstattung der Gesellschaft. Wir gehen davon aus, daß den Aktionären der Zimbabwe Platinum in den nächsten Wochen ein Übernahmeangebot in Höhe von 1,90 A$/Aktie von Impala Platinum vorgelegt wird. Den Risiken eines Engagements in Simbabwe steht damit die Chance auf ein Übernahmeangebot zu 1,90 A$/Aktie gegenüber.
      Empfehlung: Halten, unter 1,40 A$ kaufen, aktueller Kurs 1,55 A$.



      Gruss Mic ;)
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 01:38:09
      Beitrag Nr. 1.671 ()
      Infos zu Platin gibts auch in meinem Thread: PLATIN !

      Gruß Konradi :)
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 10:17:09
      Beitrag Nr. 1.672 ()
      WOW...THANX @ all...das scheinen ja *Kosto* Aktien zu werden...unters Kopfkissen...und drauf schlafen...:laugh:
      Dann werde ich die mal schön in Ruhe lassen...und liegen lassen...
      was ist mit diesem Übernahmeangebot...sollte/müsste ich das machen..oder wie oder was...hab noch nix entsprechendes von meiner Bank bekommen...wäre für weitere Infos dankbar...hätte nicht gedacht...dass diese angespülte Leiche in meinem Depot...mal derart zum Leben erwacht...:D...

      THANX mickym und DL...:kiss:
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 11:19:37
      Beitrag Nr. 1.673 ()
      Dallas,

      halten und auf ne vernüftige summe aufrunden, wenn du spesengerecht rankommst.

      und niemals auf die minenpusher hören, deren heutige zahlen müssen nicht die morgigen sein.

      kein mensch weiß genau was noch in bei den russen und
      bei den chinesen über ganz asien da so rumliegt, alles
      nicht explorierte und schon gar nicht erfaßte gebiete,
      meldungen über endlose gefundene lagerstätten werden,
      den minenpusher noch manche träne in die augen schwemmen.
      also: mitspilen und die guten gewinne dann nehmen,
      nicht von zahlen und von vorstellungen einlullen lassen,
      in meiner historie und die ist jetzt 30 jahre alt, am markt,
      im markt, beim markt und immer noch nicht pleite,
      sind die rosaträume die ich alle schon gehört habe nie aufgegangen.
      die satte bodenständigkeit gewinnt auch da, nicht am meisten, aber sie ist gut dabei.

      april kontrakt von platin war über 860, ganz langfristig wird das metall eh nicht gehandelt, mal sehen ob die 850 nachhaltig gehalten werden.

      impala hat schon immer geld verdient, ob sie beim physischen geben das züglein an der waage sein können,
      weiß ich nicht, wenns sies denn sind, dann werden sie
      versuchen den markt auszugleichen, an einer überhitzung werden die am allerwenigstens interessiert sein.

      palladium ist übrigens am boden liegengeblieben.
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 11:48:00
      Beitrag Nr. 1.674 ()
      THANX dosto...deine meinung ist mir sehr wichtig...weil du immer emotionslos...;)...ohne Pushergeschrei... jeden Wert nach bestem Wissen analysierst...nach dem man/frau dich fragt...genauso wie alles andere...das du hier ins netz stellst...wäre dir und allen anderen dankbar...über jede weitere Info was diesen Wert und Platin im allgemeinen angeht...da ich davon recht wenig weiss...:)

      grosses Geschrei...macht mich eh mistrauisch...wenn ich mir GOLD anschaue...ich denke zwar...dass wir bedingt durch den Irakkrieg noch höhere Kurse sehen können...aber...jetzt noch darauf setzen würde ich nicht...warte eher auf die Chance des Shortens...denn die kommt mit Sicherheit....früher oder später...;)

      bei Platin scheint es etwas anders auszusehen...weil selbiges in der Wirtschaft benötigt wird...mal schaun...wie hoch die Spesen sind...ansonsten belasse ich es bei den paar Stückern...

      hab eh im Moment kaum Zeit für Börse...hoffe...dass die Märkte nicht mehr zwischen Himmel und Hölle schweben...wie zur Zeit...wenn ich mich wieder draufstürzen kann...:D...zur Zeit ist jede Richtung drin...:rolleyes:

      THANX nochmal...Dallas...:)

      hab jetzt ein Auge...auf meine wiederbelebte Leiche...:laugh:
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 13:36:58
      Beitrag Nr. 1.675 ()
      nur so am rande

      alle flüge aus kuwait heraus sind ausgebucht. schätze die machen jetzt erstmal auslandsschopping in europa. :D

      amischulen in gleichem land sollen auch geschlossen worden sein.

      DUF:confused:
      PS: zum kollaps bleibt alles beim alten; er kommt, schnell, heftig ;;; game over ;;;;
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 16:44:08
      Beitrag Nr. 1.676 ()
      yep,

      so gehts mir auch dallas,

      zum setzen zu früh,
      und wenn ich aus den bonds rausgehe, komme ich nicht mehr rein, min eine anständige rendite, oder zum kurz lagern reicht der zinsatzt nicht, ge-electric kriegt mein geld eh nicht, also mein broker hat tagesgeld verbot, ich pfeiffe selbst auf die 1,75 %, mit mir kann sich der schuldenclub halt nicht gesundschrumpfen, nicht zu diesen preisen.
      also sitze ich auf einem batzen bargeld, der zeitweise halt
      hurtig spekuliert, nur momentums sind auch reichlich rar,
      index-macher haben mal wieder ne chance,
      sollten aber obiges bedenken, anderen gehts genauso wie mir,
      das geld geht irgenwann, bei guter gelegenheit wieder rein,
      einigermaßen kurse gibts in jedem fall, auch qualität,
      ist nicht mehr zu teuer,
      desweiteren werden wir wohl bei den engen tragingsranges wieder calls schreiben, damit wenigastens etwas geld reinkommt.

      gold ist hoch
      öl ist hoch,

      und trotzdem, so richtig will diese aktien keiner,
      es ist kein run drauf, immer noch nicht.
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 16:58:00
      Beitrag Nr. 1.677 ()
      @Hallo Cabinda+Friend`s ;)

      Hier spielt die Musik, liebe Freunde des Parkett.
      Von wegen Bewertungen und das wir jetzt und heute so billig einkaufen können.

      Das KGV und vor allem KUV können Sie sich bei vielen Konzernen in die Mülltonne hauen.

      Bitte mal durchlesen.

      Vielleicht kommen dem einen oder anderen ja hin und wieder Zweifel,
      ob diese immer noch vorherrschenden Berechnungsgrundlagen so ganz koscher sind.

      Wer als kleiner Krauter, auch Kleinanleger genannt, wirklich glaubt er würde informiert,
      muss schon ein gerüttelt Mass an Naivität mitbringen...;)

      Viel Spass.....

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      04.02.2003

      D A X - 3 0 - R A N K I N G

      43 Milliarden Euro verbrannt

      Von Christian Buchholz

      Doppelt gebeutelt von der Börsenbaisse: Der Wert der Beteiligungspakete und damit die stillen Reserven der Dax-Konzerne schmelzen dahin. In den offiziellen Zahlen ist das Ausmaß der Misere nicht enthalten, warnt eine neue Studie. mm.de präsentiert die Ergebnisse.

      Frankfurt - Während viele Privatanleger ihre Aktien längst verkauft und in Renten umgeschichtet haben, sitzen fast alle Dax-Konzerne noch auf Bergen von stark lädierten Wertpapieren. Folge: Nicht nur die Kurse der Dax-30-Gruppe purzeln und mindern so den Unternehmenswert. Zusätzlich haben sich nahezu sämtliche stille Reserven der Deutschland AG aus börsennotierten Anlagen in stille Lasten verwandelt.

      In den ersten neun Monaten 2002 brach der Buchwert aller von den Dax-Konzernen gehaltenen Wertpapiere um 43,4 Milliarden Euro ein. In der Summe sind auch Wechselkurseinflüsse und andere ergebnisneutrale Faktoren (sogenannte OCI) enthalten.

      Das Desaster haben die meisten Konzerne auch lupenrein dokumentiert -

      in ihren Gewinnprognosen (und in denen der meisten Analysten) ist der Scherbenhaufen in den Beteiligungspaketen aber bisher kaum berücksichtigt.

      Jenseits der stotternden Konjunktur und politischen Unwägbarkeiten manövrieren sich die größten deutschen Unternehmen damit möglicherweise in eine hausgemachte Falle: Je länger der Dax entlang seiner Tiefststände notiert, umso stärker werden die gefloppten Aktienpakete auf die Ergebnisse drücken. Und umgekehrt - ein Teufelskreis.

      Das gefährliche Potenzial schlummert noch: In den Gewinn-und-Verlustrechnungen (GuV) der Dax-Konzerne tauchen die jüngsten Schuldenberge aus Beteiligungsbesitz gar nicht auf. Sie lassen sich als ergebnisneutrale Tatbestände unter der Titulierung "Other Comprehensive Income" (OCI) für eine gewisse Zeit von den Quartalsergebnissen fernhalten.

      Zwar müssen die Konzerne den negativen Einfluss der schrumpfenden Aktienkurse als Minus beim Eigenkapital buchen. Niemand zwingt die Unternehmen jedoch, die OCI-Verluste auch in die GuV aufzunehmen. Diesen Schritt scheuen die Dax 30: Keiner hat bisher ernsthaft damit begonnen, hier reinen Tisch zu machen.

      43,4 Milliarden Euro im Dax verbrannt

      Dabei ließ der Börsensog 2002 nach einer Studie des Frankfurter Investmenthauses Equinet Institutional Services nur bei vier Unternehmen noch stille OCI-Reserven übrig (Lufthansa Deutsche Börse Bayer und Schering)

      Für die restlichen 26 Dax-Mitglieder häuften sich statt Vermögen gewichtiger Abschreibungsbedarf an - stille Lasten.

      Bis zum 30. September 2002 betrug die Summe dieser Lasten aus OCI für alle Dax-30-Unternehmen 20,6 Milliarden Euro - gegenüber einem Plus (also Reserven) von 22,8 Milliarden, über die die Konzerne noch zum 31.12.2001 verfügen konnten. Ergebnisneutral reduzierten diese 43,6 Milliarden das Eigenkapital des deutschen Leit-Index erheblich. Das Minus beträgt hier binnen der neun untersuchten Monate 57 Milliarden Euro - wobei allein die Telekom 24,5 Milliarden beigesteuert hat.

      OCI-Verluste: Post braucht Dax bei 5.100 Punkten

      Früher oder später wird der negative Einfluss der roten OCI-Zahlen nach Überzeugung von Jochen Rothenbacher aber zum Tragen kommen: "Über die Lebensdauer eines Unternehmens werden grundsätzlich alle OCI in der Gewinn-und-Verlustrechnung wirksam", so der Equinet-Analyst.

      Besonders hohe stille Lasten aus OCI hat Rothenbacher bei der HypoVereinsbank der Commerzbank der Post Siemens und RWE festgestellt.

      Nach seinen Berechnung müsste der Dax auf 3.300 Punkte klettern, bevor die Hypovereinsbank mit ihren kapitalmarktabhängigen OCI`s wieder auf einen ausgeglichenen Stand kommt - 4.900 Punkte sind es für die Commerzbank, bei 5.100 Punkten liegt die Dax-Schwelle Siemens.

      Die Post bräuchte gar einen Dax-Stand von 5.600 Punkten, bevor sie ihre Wertpapiere wieder zu dem Kurs verkaufen könnte, zu dem sie ins Depot kamen. Wobei das Rechenergebnis allerdings hier nur als grober Richtwert angesehen werden kann, da die Post einen Großteil ihrer OCI nicht in Dax-Aktien sondern Renten angelegt hat.

      Schwacher Dollar schmilzt elf Dax-Milliarden ab

      Ein weiterer Faktor, der auf die OCI-Zahlen drückt, die GuV aber unbeschadet lässt, sind erhebliche Wechselkurs-Einflüsse. Erst bei dem Verkauf oder der Schließung eines Tochter-Unternehmens im Ausland (beispielsweise in den USA) muss der durch den Euro-Dollar-Kurs schwankende Wert der Beteiligung in die GuV aufgenommen werden. Peanuts? Mitnichten: "In den ersten neun Monaten 2002 häuften die Dax-Unternehmen stille Lasten von mehr als 11 Milliarden Euro aus Fremdwährungen an", sagt Analyst Rothenbacher. Diese Summe sei in dem genannten OCI-Verlust von 43,4 Milliarden Euro enthalten.

      Kurz nach Erscheinen des Negativ-Rankings protestierte die Deutsche Bank: Der Konzern habe in seiner Bilanz unrealisierte Gewinne über 1,15 Milliarden Euro ausgewiesen. Ein Posten, den Rothenbacher nicht berücksichtigt habe.

      Der Analyst gegenüber manager-magazin.de: "Es ist gut möglich, dass die Deutsche Bank hier eine Zahl nennt, die mit den von mir untersuchten Sachverhalten nicht unmittelbar zusammenhängt." Der Einwand der Bank müsse noch abschließend geprüft werden. Von den anderen Dax-30-Konzernen kam laut Rothenbacher bisher kein Veto.

      Nur die Lufthansa ist auf der sicheren Seite

      Fazit: Insbesondere die Münchener Rück Allianz und HypoVereinsbank sind von Schwankungen im Dax stark betroffen: Sinkt der Leitindex um etwa 100 Punkte, so verringert sich laut Equinet-Analyse das Eigenkapital der betroffenen Unternehmen um stolze zwei Prozent.

      Weniger abhängig von den Schwankungen des Leitindex zeigt sich mittlerweile die Deutsche Bank Durch die vor einigen Monaten begonnene, massive Veräußerungswelle bei Beteiligungen hat sich der Konzern stark vom Dax-Verlauf abgekoppelt: Eine Veränderung von 100 Punkten verändert das Eigenkapital hier nur um 0,6 Prozent.

      Risiken für eine hohe Belastung des GuV in den kommenden zwei Jahren sind laut Studie außerdem bei der Post, der Commerzbank, Siemens und RWE deutlich ausgeprägt. Demgegenüber sei lediglich die Lufthansa in Sachen OCI-Lasten auf sicheren Seite. Die stillen Reserven machen hier 6,3 Prozent des Eigenkapitals aus - ein Wert, den die anderen Dax-Konzerne nicht annähernd erreichten.

      Zum Spezialfall wird die Lufthansa allerdings, da ihr Bestand an Wertpapieren von Hedge-Papiere auf den Ölpreis geprägt ist. Im Gegensatz zu den anderen Dax-Konzernen findet sich hier also ein Finanzierungsinstrument unter den OCI, das entscheidend für das operative Geschäft - nämlich die Kerosinkosten - ist. Doch auch unabhängig von dieser Spezialkonstruktion scheint die Lufthansa in Sachen OCI - recht einsam - auf der sicheren Seite zu stehen.

      Sind die OCI-Daten also ein Faktor, der den Dax auf Dauer im Keller halten kann? Das Potenzial scheint vorhanden.

      "Entscheidend ist die Frage, welcher Teil der stillen Reserven und Lasten bereits in den Analystenschätzungen für 2003 und 2004 berücksichtigt wurde", resümiert Rothenbacher. "Ich vermute, dass dieser Anteil sehr gering ist."

      Quelle: http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,233614,00.…
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 17:05:24
      Beitrag Nr. 1.678 ()
      goldminen shut down

      für mich
      11. februar
      es berichtet
      goldcorp -gg-

      kein hedging
      keine schulden

      glasklarer verein, da sieht man bis auf den grund.
      an dem müssen sich alle für mich messen.

      ps:
      in den papierkorb hau i nix, ich mußte da schon zuviel wieder rausholen,
      was heute out ist, ist 2005 wieder in, und was dann? keine ahnung mehr, wie war das noch?
      alles verlernt, alles vergessen,
      was man hat das hat man,
      an wissen, wie an gewinnen.
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 17:18:08
      Beitrag Nr. 1.679 ()
      das system corporate usa ist grad im begriff sich selbst aufzulösen.
      da kommt ein tief, daß hinten nicht mehr hoch kommt. überall rauch, wo man hinsieht !!!!! quasi ein steppenbrand

      asche seiner seele :eek:

      DUF
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 17:27:20
      Beitrag Nr. 1.680 ()
      Hi DUF...was hast du denn für einen EBAY Put...
      hab nämlich auch einen...als einziges im Moment in meinem Depot...neben meiner Platinnichtmehrleiche....:D

      gruss Dallas...:)

      @ all...die grosse frage ist doch wohl...WO ist unten...bei den Märkten...und WO ist das TOP...bei Euro und Gold...sobald wir da sind...hab ich die Qual der Wahl...was Shorten...was callen wir...:laugh:

      Schön wärs...wenn sich das hier noch mindestens diese Woche hinzieht...dann hab ich wieder ein bischen mehr Zeit...will doch den Einstieg nicht verpassen...;)
      ach ja...und mein EBAY Putt muss erst noch dick und fett werden...dann kanns wegen mir drehen...:look:
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 19:52:41
      Beitrag Nr. 1.681 ()
      @dosto,

      mein broker hat tagesgeld verbot, ich pfeiffe selbst auf die 1,75 %
      In D gibt`s TG zu 3,5 % in EUR, einlagengesichert bis 65 Mio/Konto, natürlich nicht erst seit heute. - Nicht alles in D ist schlecht... naja, eine DT. Bank ist`s allerdings nicht, :D
      gold ist hoch ... und trotzdem, so richtig will diese aktien keiner
      Bei DER Interessenlage in diesen Aktien zzt., *g*
      Würde mich nicht wundern, die blieben stabil (oder stiegen gar), wenn der POG (etwas mehr als 2 Tage) zurückkommt...

      @herr.motzki,

      Von wegen Bewertungen und das wir jetzt und heute so billig einkaufen können
      In der Pauschalität geschweige denn bezogen auf die DAX-Werte sicher daneben. Nun, wir wissen ja, von wem das kommt, ;)
      Das Beteiligungswerte schrumpfen und hernach veräußert werden (müssen), trägt allerdings auch zur Deinstitutionalisierung Dtlds. bei, das ist schon mal per se nicht schlecht. Eine andere Frage ist, wer sich die Häppchen einverleibt / einverleiben wird, und ob das dann (im jeweiligen Einzelfall) gut für D ist (sollte man die Amis mit frisch gedruckten Dollars herein lassen, würde ich das eher negativ sehen).
      Zu den geschrumpften Beteiligungswerten kommt in vielen Fällen noch eine gestiegene Verschuldung, und das halte ich für noch problematischer.
      Womit sich indes der Blick leicht hin zum großen Bruder wenden läßt, rein `pro forma`, *g*

      Nun ja, ALV als DER geprügelte Hund wird wohl ziemlich bald (s)ein tiefes Low machen, wie`s aussieht. Zzt. verkaufen da ja wohl hauptsächlich noch Hedge Funds, und die zeichneten sich in der jüngeren und längeren Vergangenheit nicht gerade durch eine tolle Perfomance aus...
      An der Börse selbst wird Zukunft gehandelt. Und die kann für ALV kaum mehr schlimmer als die Gegenwart aussehen.

      Bei der Gelegenheit noch eine passende Ergänzung zu unserem Qualitätsthema zuletzt:
      >>
      850 000 Fahrzeuge zurückgerufen
      Wieder Qualitätsprobleme im VW-Konzern
      Die Kette millionenschwerer Qualitätsprobleme bei VW reißt nicht ab. Nur knapp zwei Wochen nach Anlauf einer Aktion für mehr als eine Million Autos mit Motorproblemen bei Frost ruft der Wolfsburger Konzern erneut 850 000 Fahrzeuge zurück.
      HB/dpa WOLFSBURG. Betroffen sind Modelle von VW, Audi, Skoda und Seat mit 1,8-Liter-Turbomotoren sowie V-5-, V-6- und W-8-Motoren der Baujahre 2001 bis Anfang 2003, teilte VW am Dienstag mit. Damit müssen auch leistungsstarke Luxus-Modelle von VW und Audi in die Werkstätten fahren. Die Kosten dürften nach Experten-Schätzungen im hohen zweistelligen Millionenbereich liegen.
      Grund sind schadhafte Zündspulen. Ihr Ausfall kann laut VW einen Zylinder lahm legen. Dann laufe der Motor unrund und verliere Leistung. Außerdem leuchte am Armaturenbrett eine Warnlampe. Dann müsse die Werkstatt aufgesucht werden. Offenbar hat VW aber Probleme, neue Zündspulen in ausreichender Zahl zu beschaffen: „Sobald Ersatzteile in ausreichender Stückzahl verfügbar sind, werden die betroffenen Kunden informiert“, hieß es in der VW-Mitteilung.
      Vor kurzem hatte VW erst nach erheblichem öffentlichen Druck die Notbremse gezogen, als bei Forst zahlreiche kapitale Motorschäden durch Eisbildung im Ölkreislauf auftraten. Die anfälligen Aluminium- Motoren waren seit 1997 in eine Million Autos eingebaut worden, davon 500 000 in Deutschland verkaufte Fahrzeuge. Auch hier werden die Kosten nach Schätzungen im hohen zweistelligen Millionenbereich liegen. Sie seien aber durch Rückstellungen für Gewährleistungen gedeckt und würden deshalb nicht ergebniswirksam.
      HANDELSBLATT, Dienstag, 04. Februar 2003, 17:47 Uhr
      http://www.handelsblatt.com/hbiwwwangebot/fn/relhbi/sfn/buil…

      investival
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 21:07:24
      Beitrag Nr. 1.682 ()
      @investival

      Ein Damoklesschwert, welches da über dem einen oder anderen DAX-Wert hängt.

      Allerdings sehe ich auch die eine oder andere Möglichkeit.

      Allianz+Deutsche Bank wären für mich nicht uninteressant.
      Immer vorausgesetzt, wir gehen noch ein Stück nach Süden.
      Aber rein fundamental betrachtet, wären sie eine Sünde wert.

      Bei Allianz sollte man aber letztendlich wissen
      inwiefern sie Portfoliobereinigung betrieben haben.
      Mit jedem Tag, welcher der DAX nach Süden geht,
      werden die eigenen Beteiligungen wertloser.

      Und ich gehe davon aus,
      dass die noch einen prallen Sack voller Shares haben.
      Da ist noch (genügend)Rückschlagspotenzial vorhanden.
      Das Kerngeschäft von ALV läuft ja auch nicht gerade berauschend.
      Jetzt werden schon die Renditen für die LV abnehmen.
      Kein sehr gutes Zeichen.

      Bei der DB ist die Lage event. ein wenig klarer.
      Wobei auch da Sensibilität angesagt wäre.
      Immerhin werden wir über das Jahr
      noch massive Abschreibungen auf (faule)Kredite erleben dürfen.
      Davon gehe ich jedenfalls aus.

      Allerdings präferiere ich nach wie vor Short zu gehen.

      AOL-TIME-WARNER+EBAY habe ich noch auf der (Short,-) Watch.
      Seit einigen Tagen auch PUMA.
      Guter Wert -aber leider zu teuer.

      Da sollte die Konsolidierung noch ein wenig voranschreiten.
      Wenn die bei ca. 50€-53€ aufsetzen würden,
      wären Sie auch im Bereich des Möglichen.

      regards

      HM
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 23:15:05
      Beitrag Nr. 1.683 ()
      @investival

      #1681 :cool:
      VW-Qualiprobleme :D

      Ich nannte sowas ein Postings davor Lopez-Effekt.
      Nachdem der schon Opel kaputt Rationalisiert und so massiv gespaart hatte das die bereits mit Fiat zusammen in einen Topf geschmissen werden!
      Die Opel Qualität ist ja schon seit Jahren unter aller Sau.
      Das laufende Fertigungsprogramm liegt nur unwesentlich über Fiat-Niveau nur Fiat lackiert die trostlosen Vertreterkutschen wenigsten in freundlicheren Farben.

      Zeigen sich jetzt so richtig die Lopez-Effekte bei VW.
      Der letzte Rationalisierungs-Clou der Herren Controller & Consorten heisst nun auch in der Automobilindustrie Outsourcing.

      D. h. ein Automobilkonzern lässt nach seinen Vorgaben von einem Consulting-Fritzen eine Fabrik bauen.
      Die wird aber von einem dritten z. B. Leasingfirma Betrieben und nicht von Autohersteller selbst.

      Man höre der Autohersteller kauft seine eigenen Autos/Motoren/Teile quasi von Auswärts!!!

      D. h. er bezahlt/kauft ein Produkt ein (und Zahlt nur noch dafür) und nicht für die Arbeits-Leistung seiner Mitarbeiter!

      Denn die haben ja tollen Kündigungsschutz, Gewerkschaften Krankenversicherung und ähnlich lästiges.

      Derartige Werke gibt es schon bei VW-Mexico ähh besser für VW in Mexico!

      Sieht so aus als ob die Arbeitstunde des Standard-VW-Chicos in Puebla für den Herrn Lopez schon zu teuer ist.

      Übrigens bei Opel/GM wurden die Entwicklungsabteilungen z. B. für Motoren z. T. schon outgesourced. :mad:
      Das heisst man Rationalisiert bereits das eigene Know How weg! :confused:

      Also wenn ich dran Denke! Als ich noch in der Petrochemie tätig war durfte ich solches bei Hoechst miterleben die waren am Schluß vom Herrn Dormann so filettiert das nix mehr von Hoechst überblieb. :cry:
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 00:31:26
      Beitrag Nr. 1.684 ()
      @groupier,
      du warst auch mal in der petrochemie? wintershell, biesterfeld, sasol, götz zabel & co? heute heißen die alle anders, ich weiß. bei uns kam damals der admirals cup winner schümann immer am geburtstag die treppe vom 4. stock heruntergeschritten und nahm auf jeder stufe eine rose in empfang - sowas nennt man wohl stil ;) ;) :) - und wir arbeitnehmer kriegten einen halben liter milch pro tag geschenkt als präventivmaßnahme gegen giftige dämpfe aus dem benachbarten hochschornstein :rolleyes:. und extra schuhgeld für den weg von der elbfähre bis zur eingenebelten arbeitsstätte im freihafen bekamen wir auch! mann, was waren die damals noch sozial. ;) :). ich war also zuständig für den transsport von kerzen aller art nach pakistan, nigeria und indien sowie für die echtheitszertifikate auf den rohstoff darinnen :rolleyes:... und erinnere mich gut an den frust für uns exporteure, wenn das fünfmal auf viskosität geprüfte paraffin gar nicht zum kerzenziehen benutzt wurde, sondern die nigerianer die ladung nach hamburg zurückschickten unter hinweis auf mangelnde lebensmittelechtheit :confused: - die benutzten das wachs nämlich nicht zum kerzenziehen, sondern rieben sich die haut damit ein, zum schutz vor wüstenstürmen...
      das sollst du mal vorher wissen; bei dab8 & co. darf also nicht geschummelt werden :laugh:
      na, dies mal nur so nebenbei!

      der dow... leimt uns mal wieder und will wohl nochmals hoch auf 8250. so ist das immer, wenn man dort massive verkaufssignale entdeckt - dann erwacht er zu neuem leben. totgesagte...

      mein erstes kursziel für den dax von 26xxp. ist erreicht, das nächste lautet 2200p. im februar mit einer toleranzbreite von 10% nach oben oder unten. entweder findet der sell-off in zwei etappen statt oder der dax schießt nur knapp und aufgeregt übers ziel (oktobertiefs) hinaus (endlich mal panik auf der titanic? - ...die versicherer).
      aktuell rieche ich aber den trampelschweiß der bullen. die müssen auch mal wieder kurz zum zuge kommen und einen pseudo-doppelboden zementieren dürfen ;) - knapp über 2519 oder eher darunter? da lassen wir uns mal überraschen, sonst wäre börse ja nicht börse, sondern rechenkästchen dritte grundschulklasse ;)
      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 08:32:49
      Beitrag Nr. 1.685 ()
      schönen guten morgen,

      ob cisco noch die welt bewegt...? wie auch immer, info zu zahlen und ausblick hier:

      http://www.ftd.de/tm/it/1044028923747.html?nv=lnen.

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 09:07:27
      Beitrag Nr. 1.686 ()
      @herr.motzki,

      Bei Allianz sollte man aber letztendlich wissen
      inwiefern sie Portfoliobereinigung betrieben haben.

      Jo, da bin auch ich mal gespannt. Offiziell soll ja bis dato nicht viel passiert sein, man wird zwischen den Zeilen lesen müssen.
      Allerdings könnte ALV von heut` auf morgen, a la DBK, bspw. Beiersdorf verkaufen, und hätte die "Schieflage DRB" per 31.12.02 eskomptiert. Das gleiche könnte ALV per 31.12.03 machen, etc. Die ALV-Beteiligungen "über"decken auf heutigem Niveau die eigene Marktkapitalisierung (falls sie denn tatsächlich noch so gut wie alles haben). Man könnte zumindest mutmaßen, daß die ALV es, im Gegensatz zur DBK, offenbar (noch) nicht so nötig hat...

      Sicher ist das operative Geschäft mau, gerade Breakeven, andererseits aber durch eine gewisse, längerfristige Stetigkeit gekennzeichnet (stg. Schäden vs. stg. Beiträge, erhöhter "Sicherheitsbedarf" bei Anlegern) - im Gegensatz zum Bankengeschäft, das nicht zuletzt aufgrund der ausbleibenden qualitativen Bereinigung bis auf weiteres wohl darniederliegt.
      Auch hat die ALV noch einigen Spielraum bzgl. der Überschußbeteiligung [Hand auf`s Herz: Die aktuelle Rücknahme um ca. 20 % auf immer noch veritable (man vgl. mal gegen die aktuellen Anlagezinsen) 5,5 % fiel doch reichlich moderat aus]. Sobals "Kreti und Pleti" ihr Geld aus unsicheren Aktien(fonds) in LVs umgeschichtet haben und die Jungen in diesem Sinne ihre LVs abgeschlossen/aufgestockt haben, werden die Überschußbeteiligungen wohl (auf das aktuelle Zinsniveau oder gar, bei gegebener Garantieverzinsung, etwas darunter) sinken.

      Würde also schon eher sagen, daß bei der DBK die Risikenanfälligkeit, gegen Spar- wie Einnahmenpotentiale gerechnet, d.J. und darüber hinaus höher als bei der ALV ist. Aber richtig, `Sensibilität` sollte man bei so einer Turnaround-Spekulation unbedingt haben und ggf. zeigen.

      Um (ansonsten) short zu gehen, gibt es auch imo immer noch reichlich Wege. Ich bin mental eher ein Longie, ergo halte ich mich primär an Major Uptrends, :)

      @Groupier,

      sehr schlüssig der Kontext mit Lopez und Opel. Aber solange das den Anlegern als `nicht ergebniswirksam` verkauft wird bzw. werden kann und die Manager-Pfründe durch die dt. Aktien- bzw. Aktionärskultur [:laugh:] hervorragend gesichert sind, diese Jungs also aus offenkundigen Fehlern nicht lernen wollen/müssen, wird wohl "weiter so" gewurschtelt. Verfolgt man den Gedanken mit Opel weiter, lassen sich für die Zukunft erhebliche Negativpotentiale für das VW-Image und damit -Ergebnis herleiten. Ergo ist VW (auch) für mich bis auf weiteres kein Kauf, "Zahlen egal". Der einzige Trend, der das ändern könnte, wäre der (wieder) zu mehr Qualität, zu einem sichereren Marktanteil.

      investival
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 09:25:25
      Beitrag Nr. 1.687 ()
      gegen Sparpotentiale gerechnet ...
      ...die streng leistungsorientierten Management-Gehälter bei der DBK natürlich berücksichtigt, :D
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 10:33:18
      Beitrag Nr. 1.688 ()
      @investival

      Ich habe bei dieser Firma einmal gearbeitet.
      Allerdings in der Sektion EDV/Netzwerk.
      Heute bin ich froh,
      dass ich die Mitarbeiter-Option für günstige ALV-Shares nicht wahr genommen habe..;)

      ALV ist als Konzern schon gut.
      Die Problematik ist,
      dass die Allianz sich durch viele Beteiligungen extrem breit aufgestellt hat/hatte.
      Was über lange Zeit als gesunde Diversifizierung daher kommt,
      kann in langanhaltend schlimmen Zeiten
      eine gänzlich gegensätzliche Wirkung entfalten.

      Sie müssen nicht nur das Kerngeschäft auf Vordermann bringen.
      Sondern sie haben eine ellenlange Liste, wo Hausaufgaben anstehen.
      Plötzlich steht nicht nur der Südflügel Ihres Hauses unter Druck,
      sondern das gesamt Gebäude...!

      Beim High auf dem Parkett hatte die ALV gut lachen.
      Ihre fetten Portfolios gewannen eminent an Wert.
      Jetzt und heute sehen wir das genaue Gegenteil.

      Und die Krux an dieser Geschichte.

      Indem Sie Portfoliobereinigung betreiben (müssen),
      stechen Sie den Stachel noch tiefer in das eigene Fleisch.
      Keine schöne Geschichte.
      Aber ich bin mir trotzdem sicher,
      dass die ALV damit `ala Long fertig wird.

      Und günstig erworben, gehört eine ALV in jedes Long-Depot...!!
      Die Betonung liegt allerdings auf "günstig" ;)

      greetings

      HM
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 10:36:25
      Beitrag Nr. 1.689 ()
      Nochmal VW... Vielleicht kann ich meine Meinung ja eher als bisher gedacht korrigieren:

      >>
      850 000 Pkw zurückgerufen
      Motorprobleme kratzen am VW-Image

      „Volkswagen ist auch ein Versprechen“, philosophierte Bernd Pischetsrieder kürzlich in der hauseigenen Hochglanz-Zeitschrift „Volkswagen-Magazin“. „Der Kunde muss wissen, was er bekommt, wenn er einen Volkswagen kauft.“ Dieser Satz des VW- Chefs bekam in diesem Winter für manchen Kunden eine ganz eigenartige Bedeutung: Reihenweise starben Aluminium-Motoren in Golf, Polo, Lupo, aber auch in Seat- und Skoda-Modellen den plötzlichen Kältetod.

      HB/dpa WOLFSBURG. Und nur zwei Wochen nach dem per öffentlichem Druck erzwungenen millionenfachen Rückruf in Sachen Frost folgte jetzt Rückrufaktion Nummer zwei für 850 000 Autos: Betroffen sind ausgerechnet starke Motoren bis hin zum W-8-Zylinder und neben teuren VW-Modellen auch Autos von Audi. Die werden zwar mit „Vorsprung durch Technik“ angepriesen, lahmen aber zum Ärger ihrer oft prestige-bewussten Fahrer auch schon mal wegen defekter Zündspulen in die Werkstatt.

      Dagegen muten Polo-Besitzer eher skurril an, wenn sie wieder einmal nur durch die Heckklappe in ihre Autos gelangen: Schon bei leichten Minusgraden lässt sich zwar der Schlüssel im Schloss drehen, die Mechanik in der Tür aber streikt. Als „hoch unangenehm“ werden alle diese Aussetzer in Wolfsburg eingestuft. Denn immer wieder holen Qualitätsprobleme VW ein und nagen am Image, das eigentlich gerade milliardenschwer durch Luxus a la Phaeton und Touareg aufpoliert werden soll.

      Qualität zur Chefsache gemacht

      Zwar hat der neue Vorstandsvorsitzende Pischetsrieder die Qualität längst zur Chefsache gemacht. Doch der Konzern schleppt alte Probleme aus der Ära Ferdinand Piëch mit, weil bei den in kurzer Zeit auf den Markt geworfenen vielen neuen Modelle die Qualität fast zwangsläufig litt. Seit Jahren gibt es deshalb kaum eine ADAC-Pannenstatistik mit wesentlich mehr als VW-Mittelmaß. Im Ende Januar vorgelegten TÜV Mängel-Report fand sich bei den gerade mal bis zu drei Jahre alten Autos der Sharan sogar auf dem vorletzten Platz wieder.

      Und in einer im Herbst 2002 von der Autozeitschrift „mot“ veröffentlichten Studie der renommierten US-Beratungsfirma J.D. Power lag VW in Sachen Kundenzufriedenheit und Zuverlässigkeit abgeschlagen weit unter dem Branchenschnitt. Allein Audi landete im Mittelfeld. Zwar führen japanische Hersteller wie Toyota und weniger deutsche Konkurrenten nahezu alle derartigen Umfragen und Statistiken an. VW gibt dennoch anders als zu Piëchs Zeiten Nachholbedarf zu, wenn auch zurückhaltend: „Untersuchungen zeigen uns, dass wir an der einen oder anderen Stelle Optimierungsbedarf haben.“

      Und das über das Auto hinaus. Der mächtige VW-Betriebsratschef Klaus Volkert wurde da kürzlich deutlich: „Wir legen die Benchmark immer beim Produkt an, aber wo sind wir beim Service? Wo liegen wir mit Wartungsintervallen? Wo stehen wir mit der Ersatzteillieferung? Wie steht es um die Kundenzufriedenheit?“ Das Unternehmen müsse „einen so guten Service bieten, dass wir bei unabhängigen Untersuchungen zur Kundenzufriedenheit nicht hinten runterfallen“.

      Händler sind gefordert

      Angesprochen sind damit auch die Händler. Der VW- und Audi- Händlerverband räumt zwar vereinzelte Schwächen bei wenigen Betrieben ein. Der Vorstandssprecher des Verbands, Michael Lamlé, kritisierte jüngst VW aber ungewohnt deutlich: Es gehe darum, „die Langzeit- Qualität unserer Produkte weiter zu verbessern und die Prozesse zur Beseitigung von Qualitätsmängeln zu beschleunigen“.

      Damit hat Pischetsrieder zwar bereits unter Piëch begonnen, als der Qualitätsfanatiker unter anderem das von BMW gewohnte Langzeit- Audit einführte. Damit wird in drei Monaten über 75 000 Kilometer mit jedem VW der Alterungsprozess simuliert. Datenbanken speichern zudem Erfahrungswerte. „Die Analyse früherer Beanstandungen hilft, neue zu vermeiden“, sagte er im Herbst 2001 der Fachzeitschrift „auto, motor und sport“. Doch das massive Frostproblem der Aluminiummotoren war VW bereits im Winter 2001/2002 bekannt und trat jetzt erneut auf.

      „Es dauert halt, bis auch die letzten Betonköpfe im Unternehmen erkannt haben, dass sich etwas ändern muss“, erklärt ein VW-Insider das nicht eben kundenfreundliche Verhalten. In einer Konferenz der Top-Führungsebene im Oktober 2002 in Shanghai las Pischetsrieder laut Wirtschaftsmagazin „Capital“ seiner Riege die Leviten: In der Kundenzufriedenheit „liegen wir in den wichtigsten Weltmärkten nur im Mittelfeld oder schlechter“.

      Die mangelhafte Zuverlässigkeit nach Neuanläufen führe immer wieder zu „erheblichen Problemen“. Pro Minute gebe es weltweit 16,5 Beanstandungen in Sachen Gewährleistung. „Jede Minute kostet uns 3600 Euro, jeder Tag 5,2 Millionen.“ So betrachtet lässt sich VW seine „Qualität“ 1,9 Milliarden Euro im Jahr kosten.

      HANDELSBLATT, Mittwoch, 05. Februar 2003, 10:02 Uhr
      <<
      http://www.handelsblatt.com/hbiwwwangebot/fn/relhbi/sfn/buil…

      Also: Problem erkannt, und Besserung gelobt. Darauf kann man zwar jetzt schon spekulieren, aber mehr als das wohl nicht, und Eile braucht man wohl auch nicht zu haben.

      investival
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 10:38:46
      Beitrag Nr. 1.690 ()
      Tach herr.motzki ...bei welchem Kurs ist die Allianz *günstig*???...hab die nämlich auch auf meiner watch...;)

      gruss Dallas
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 10:43:38
      Beitrag Nr. 1.691 ()
      investival

      mit ALV liegsr du granatenmäßig daneben.

      da brennt der hut. nicht nur das 30 milliarden euro grab dresdner hängt denen wie superblei an den italienischen designeranzügen. in der dresdner altbank zu parken macht die sache nicht besser, da auch operativ eine menge an rot anläuft.

      auch der DB wandel macht etwas aus. zuerst über eine milliarde in cash auszahlen und dann die deutsche an der backe. bis hier hör ich das geschreih von der königinstraße. der häuptling wurde schon gegangen. alles andere ist ein mär.

      ebenso münchner rück. die haben eine leiche neben der anderen im keller. quasi ein familiengrab. vor denen hab ich respektvollen abstand genommen.

      und zu guter letzt haben die beiden das versicherungsrisiko aus amianleihen noch an der backe.

      ergo; bereits klinisch tod, oder das wunder aufschwung kommt noch.

      meine vision ; finanzkollaps - bürgerkrieg - währungsreform - 3. weltkrieg - game over.

      in dieser reihenfolge . zeitrahmen 2-4 jahre bis zur endlösung . und keine blumen mehr im bürö , ( sorry cabinda ..)

      DUF ...:(
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 10:47:59
      Beitrag Nr. 1.692 ()
      SWC Stillwater Mining Co... 5.00 +0.63
      14.42% 1,034,200 5,171,000

      na,ja
      hab es mir schon gedacht.
      die spekulatius-bande der gringos, läßt letztendlich nix anbrennen.

      so und langsam wird ein -dosto- versprechen wahr:
      auch größe biotech gehen und bargeldbestand,
      mlnm wirds bald wahrmachen.
      vertex hatte auch nicht genug puste, aber die haben noch nen stolzen kurs, mal sehen wie weit shorts noch dort ziehen, 8 e wollt ich haben.
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 10:49:21
      Beitrag Nr. 1.693 ()
      Dallas

      allianz ist bei jeder zwischenrally ein kauf, ganz egal wo sie zu der zeit stehen.
      man darf nur die rally nicht verpassen,
      und dann ex und hopp.
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 11:15:24
      Beitrag Nr. 1.694 ()
      @Dallas...

      Was ist schon günstig...:rolleyes:

      Jedenfalls spreche ich nicht von einem Kauf in den nächsten 12 Monaten.
      (Ausser für Trader)

      Und ca. 35%-40% Abschlag sollten es meiner Ansicht nach schon noch sein...!
      Hört sich jetzt herbe an-ich weiss.

      Aber bei diesem Preis, würde ich zumindest, keinen Koller mehr bekommen.

      Und DUF sieht das in Teilen schon richtig.

      Die Leichen.....!

      Sie sind bei einem Konzern wie ALV-DB, usw... immer tief im Keller.

      Und bevor Sie als kleiner Krauter auch nur Ungemacht riechen,
      haben die anderen schon längst Kasse gemacht...;)

      Allerdings würde ich mit seinem beschriebenen Ende nicht konform gehen.
      Bei allen Problemen ist ALV+DB für deutsche Verhältnisse gut positioniert.
      Und eines Tages wird auch wieder richtig Geld verdient...;)

      Allerdings ist mein dafür vorgesehenes Zeitfenster ziemlich breit geworden..;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 11:23:42
      Beitrag Nr. 1.695 ()
      Hi dosto...THANX...unters Koppkissen a la Kosto legen...wollte ich die Allianz eh nicht...*lol*

      @ DUF...ganz ehrlich...wenn ich deine Statements lese...kann man/frau sich doch gleich den *goldenen Schuss* geben...ich sehe zwar unsere Wirtschaft und den Irakkrieg der mit Sicherheit kommt und den Zoff mit NordKorea auch nicht positiv...aber...resignieren...NEIN!!!...
      SOOO...schlecht geht es uns den doch allen nicht...selbst wenn wir unseren Gürtel etwas enger schnallen werden müssten...und einen AtomKrieg sehe ich aber noch lange nicht...die Folgen sind wohl allen klar...die dieses Instrument in der Hand haben...und diese Drohgebärden...das hatten wir doch alles schon mal..im kalten Krieg mit der ehemaligen Sowjetunion...
      da gab es auch diese Untergangsstimmungen und Demos gegen Atomwaffen etc...es gab sogar Berichte...dass diese Demonstranten zum Teil derart fanatisch waren...das sie ihre Kinder so beeinfusst hatten...dass diese bei jedem grösserem Knall Panikartig reagierten...und unter Alpträumen litten...

      tut mir leid...aber genauso kommen mir deine Postings vor...und gegen solche Übertreibungen ..hab ich ganz entschieden etwas...
      Ich liebe nämlich mein Leben...und das meiner Famile und meiner Freunde...
      nichts gegen Kritik an Ereignissen etc...aber...Weltuntergangsstimmung zu verbreiten...Nee...nicht mit mir..

      Sorry...wenn das jetzt etwas deutlich war...

      gruss Dallas
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 11:51:40
      Beitrag Nr. 1.696 ()
      dallas

      kein problem für deine worte

      ich bin es gewohnt fakten ohne emotionen zu analysieren. ergo kommt das als ergebnis raus. leider

      keiner will das . hab ja selbst frau und kind. aber ändern können wir es auch nicht. und die, die an der macht sind kehren sich einen feuchten dr. um uns.

      das sind die fakten. oder weißt du zb. einen lösung aus dem zinseszinseffekt. wie willst du auf friedlichem wege die immensen schulden, die auch täglich mehr werden auskehren ?? spätestens bei schuldlast ist gleich BIP ist auch theoretisch ende. dann bitte raun.

      vielleicht solltest du meine postings dazu hernehmen dich genauer drauf vorzubereiten

      überleben heißt das zauberwort, nicht portfolioanalyse !!!

      DUF
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 11:53:48
      Beitrag Nr. 1.697 ()
      nochmals dallas

      der irak und/oder nordkörea hat nichts, aber rein gar nichts mit meiner prognose zu tun. die spielt überhaupt keine rolle, wenn du es so verstanden hast.

      es ist hausbacken, das ding

      DUF... immer realist...
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 12:05:53
      Beitrag Nr. 1.698 ()
      @derunsichtbarefreund,

      30 milliarden euro grab dresdner
      Was sind schon 30 Mrd - sieh` Dir mal AOL-TimeWarner o.a. an, :D

      mit ALV liegsr du granatenmäßig daneben.
      MAG SEIN - aber mehr nicht. Und wie gesagt: `Turnaround-SPEKULATION`. Ein Turnaround (sprich: eine Bodenbildung) nach so einem Debakel braucht immer ZEIT, und derweil a la @dosto zu verfahren, ist sicher nicht verkehrt. Also: ALV ist auf absehbare Zeit nichts für jeden. Auf die noch viel tieferen Kurse warten indes schon ziemlich viele, nicht nur hier bei WO...

      Dein Worst-Case-Szenario ist zwar heute näher als in den letzten Jahren, aber nachwievor sind auch noch andere Wege offen, und @Dallas wies darauf hin: Worst-Case-Szenarien gab es auch schon früher, als das man sich davon anstecken lassen müßte... Zur `Vorbereitung`, zum Nachdenken mögen auch Deine Postings weiterhin gern anregen.

      @herr.motzki,

      Die Problematik ist,
      dass die Allianz sich durch viele Beteiligungen extrem breit aufgestellt hat/hatte.

      Wohin sollten sie denn über all die Jahre, mit den Bergen von Kundengeldern? Die ALV hat ja nicht nur Beteiligungen, sondern auch - und auch eigentlich zu viele - Anleihen und Immobilien...
      Naja - vielleicht hätten sie noch Edelmetalle kaufen sollen, :D

      Krux an dieser Geschichte.
      Indem Sie Portfoliobereinigung betreiben (müssen)

      Nun ja, mit dem `müssen`, das ist jedenfalls noch offen...

      OK - lassen Sie [;)] uns mal davon ausgehen - oder sollte ich doch nur sagen: annehmen? - daß in den Euro-Options-aufgeschwemmten Hirnen "unserer" Topmanager noch ein Rest Ratio überlebt hat... [Die (offizielle) Stababgabe von Schulte-Noelle an einen gestandenen, intern herangezogenen "Versicherungsmenschen" könnte da schon mal in die richtige Richtung weisen]
      Mal das Versicherungs-Geschäft, was also soo krank ja nicht ist, außen vor: Wäre nicht ein Szenario denkbar, daß sich - zumindest, sollten sich die DRB-Probleme intern nicht abstellen lassen - die ALV, anstatt den Stachel noch tiefer in das eigene Fleisch zu stechen, mal mit der traditionell befreundeten MUV, HVB, CBK (man sehe bei letzteren die Einflußverhältnisse) und vielleicht sogar der DBK an einen gut gedeckten Tisch setzt, und DEN ersten Schritt zur Problemlösung ausbrütet: Warum z.B. nicht eine Abgabe der DRB - nach dem Motto `Lieber ein Ende mit Schrecken...` - in einen "Fusionspool", mit dem Ziel "4=2", d.h. der Schaffung 2er dt. Banken mit "internationaler" Größe?
      - Ich bin SICHER, die Finanzaktien würden mit Breakout-Gaps anspringen, und damit der DAX, und darum MUSS es ALL` diesen Herren, wenn nicht adhoc, dann ziemlich bald, gehen... [Selbstverständlich sind die `Chinese Walls` zum Eigenhandel nicht hoch genug, was das Bafin aus Interesse am Ganzen auch dann geflissentlich übersieht, *g*]

      ALV+DB für deutsche Verhältnisse gut positioniert
      Die ALV betreffend, stelle ich das auch für internationale Verhältnisse fest, und zwar umso mehr, als die angelsächsischen Medien incl. Fondsmanager o.ä. via ALV von den nicht geringeren Problemen eigener Versicherer ablenkt.

      investival
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 12:06:57
      Beitrag Nr. 1.699 ()
      Hi DUF...nee...ich hab deine Postings schonrichtig verstanden...nur..im Moment sind *Feind* Nr. 1...wegen Krieg ...meines Wissens nur Irak und Nordkorea...deswegen hab ich sie genommen...und DEN brauchst du...für einen Krieg...
      und 3.er Weltkrieg...als Folge der immensen Schulden...a la 3. Reich...weiss nicht...wie war das...*Geschichte wiederholt sich nicht*...oder doch...:confused:

      Fakt ist...ich möchte lachen können...zwar ein Auge und Ohr an der politischen und wirtschaftlichen Lage...aber...immer noch leben...und nicht in Pessimissmus verfallen...

      Wie war das...*Und wenn du denkst...es geht nichts mehr...kommt von irgendwo...ein Lichtlein her..*...:)

      mit meinem Portfolio...hatte und hat meine Antwort nix zu tun...;)

      gruss Dallas...:)
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 12:19:22
      Beitrag Nr. 1.700 ()
      inv

      war ja auch so nicht gemeint. wollte nur offenlegen, das ein eisberg nur mit der spitze rausragt, das dicke ding liegt noch unter wasser, und bringt uns die sorgen. ist wie die wurzel aus einer unbekannten zu ziehen, eben nicht mein ding. recht hast du , zocken kann man jedes ding. halte dich aber für einen besonnenen :D anleger/zocker ?

      dallas. es ist auch so gewollt, die provokative schreibe. sonst kommt ja kein nachdenken rüber. ändert aber nichts an dem was kommt.

      den 3.WK sehe ich wie beschrieben am ende, nach der w-reform, hat somit wirklich nichts mit irak oder korean zu tun. erst wenn es wirtschaftlich die letzte hoffnung sich in luft auflöst dreht einer durch und drückt auf den knopf. wer und wo das ist keine ahnung.

      DUF
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 14:13:39
      Beitrag Nr. 1.701 ()
      @investival

      Natürlich mussten die irgendwo das Geld unterbringen.
      Dieser Satz von mir, sollte auch nicht als Vorwurf gesehen werden,
      sondern als reales Standing.

      Und natürlich hat/hatte gerade diese breite Aufstellung auch ihre Vorteile.

      Mein avisiertes Kaufziel von -35% ab heute, ist auch nicht wirklich realistisch.
      Diese Antwort an Dallas hatte einen guten Teil Humor und Wunschdenken als Inhalt.
      Ich glaube nicht wirklich, dass eine ALV so günstig werden sollte.

      Und ich habe diesen Satz auch bestimmt nicht als Trader ausgesprochen.
      Wenn der DAX mal wieder nach oben kraucht,
      werden natürlich diese beiden Werte zuvorderst dabei sein.
      Da gebe ich dosto Recht.

      Als ich bei SAP short ging (das erste Mal bei ca. 152€
      beim zweiten Mal bei ca. 78€, glaubte aber auch niemand,
      dass die bis ca. 40€ durchgereicht würden.
      Ich übrigens auch nicht..;)

      Aber völlig ausgeschlossen sind solche Dinge nie.
      Und um auf das Szenario von DUF zurück zu kommen.

      Wenn diese üble Geschichte im Irak nun doch etwas länger dauern sollte
      und mit unvorhersehbaren Nebenschauplätzen einher geht,
      was geschieht dann..?

      Und wenn wir wirklich eine (noch) jahrelange (natürlich auch wirtschaftliche)Baisse erleben,
      wo steht der DAX dann in ein, zwei Jahren..?
      Ich persönlich glaube,
      dass immer noch viele Marktteilnehmer eine solche Durststrecke unterschätzen.
      Und damit einhergehend, natürlich auch das psychische Momentum,
      welches fatale Auswirkungen entfalten könnte.

      Schauen Sie sich z.B die meisten Forumsteilnehmer bei W.O einmal näher an.

      Ich glaube kaum,
      dass der überwiegende Teil von denen das Wort Baisse richtig interpretiert.
      Und auch viele Banker+Fondangestellte haben noch nie eine wirkliche Baisse erleben dürfen.
      Für die meisten ist dies immer noch ein Betriebsunfall,
      welcher nun bald vorüber ist.

      Das haben die meisten Marktteilnehmer aber auch schon vor drei, zwei und einem Jahr behauptet.

      Mit welchem Ergebnis.

      Dass sie in jedem neuen Jahr die Meinung des letzten revidieren mussten.

      HM
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 14:32:48
      Beitrag Nr. 1.702 ()
      noch etwas zu allianz

      die haben am freitag in amiland einen weiteren schadensersatzprozess wegen WTC verloren. revision nicht möglich
      schaden ; 433 millionen dollar
      auch ist die hypobank zur zeit in aktion ihre beteilung an allianz ( ca. 4,5% ) an der börse zu versilbern. der marktdruck bleibt somit vorhanden

      auch sagte der allianzhäuptling damals , daß bis 3200 daxpunkte seinen stillen reserven reichen . und bei 2600 ??????

      DUF
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 18:54:59
      Beitrag Nr. 1.703 ()
      @DUF,

      halte dich aber für einen besonnenen :D anleger/zocker ?
      Hey - das Fragezeichen hättest Du Dir wenigstens sparen können, *gg*

      @herr.motzki,

      es ist richtig, die Möglichkeit einer mehr-/vieljährigen DAX-Baisse oder -Bodenbildung sollte man vor Augen haben, zumal das `psychische Momentum` ja noch gar nicht richtig "gespielt" wurde. Das `Durchreichen` kann man mittlerweile indes auch auf die ALV projezieren (wenn auch ich das nächste Low schon noch tiefer erwarte). Mit SAP konnte man infolgedessen "up" in den Wochen darauf sehr gut verdienen, nun sogar mit gewissen Hoffnungen, daß die 40 DAS (min. mfr.) Low waren, ohne daß sich die Perspektive bei SAP fundamental grundlegend verbessert hätte (andererseits will ich schon einräumen, daß die SAP-Probleme nicht denen einer ALV vergleichbar sind).

      - Mir geht es bei Turnaroundspekulationen darum, in einem desaströsen Szenario ein gewisses, relatives Potential, was sich relativ schnell auch faktisch untermauern könnte(!), zu eruieren. Und das sehe ich im DAX zzt. eben, zunehmend, bei der ALV, auch ohne daß das Tier dafür "springen" muß. Turnaroundspekulation heißt für mich nicht von vornherein `buy and hold`, sondern u.U. das Mitnehmen (zunehmend) wahrscheinlicher mfr. Upmoves, nach gestaffeltem Abgreifen an fortgesetzt schwachen Tagen.

      investival
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 23:25:26
      Beitrag Nr. 1.704 ()
      @ cabinda

      ...du warst auch mal in der petrochemie? wintershall ... <-
      Ja ! Aber mehr auf der Anlagenbauseite!
      Und weniger bei den Firmen selbst.
      Die Kunden waren vermutlich alle die den Rhein+Main auf voller länge verschandeln.
      In der Tat bei so einigen petrochemischen Schandtaten und Hässlichkeiten hab ich mitgestrickt.

      @ investival
      #1689
      Schöner Artikel zu fast jedem Satz könnt ich gerade bzgl. VW einen Thraed dick wie ein Buch schreiben.
      Nur was würde es mir bringen.
      Die Betonköpfe bei VW juckts nicht die Fliege auf ihrem fetten A....!
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 23:28:39
      Beitrag Nr. 1.705 ()
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 23:49:57
      Beitrag Nr. 1.706 ()
      @enzo
      ;)

      wenn ich bush`s checklist mal kurz ergänzen darf:

      wanted: verbündete! denn ein einsamer krieg könnte ein langer werden, und das kostet geld, das gar nicht da ist.
      renovierungsbedürftig sind die türkischen militärbasen auch noch :rolleyes:

      > Taylor off on economic visit to Turkey by Rachel Koning
      U.S. Treasury Undersecretary for International Affairs John Taylor left Wednesday for Turkey where he will meet with a new leadership on the Turkish economy. It was not clear if the timing of the trip could be tied to Turkey`s pledge Wednesday -- pending approval -- to host U.S. forces in a possible strike against Iraq. "Turkey is an important ally of the United States. This visit is intended to advance our relationship as we continue our discussions of Turkey`s economy and the progress that has been made on economic reforms," said Treasury spokesman Tony Fratto. He would not comment on whether the trip came at the request of the White House and if its timing was directly linked to evolving events in the Middle East. The Turkish parliament is to debate granting permission for U.S. forces to modernize bases in Turkey. Prime Minister Abdullah Gul said Wednesday his government would seek parliamentary authority on Thursday.<
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 00:10:07
      Beitrag Nr. 1.707 ()
      @groupier,
      in der branche kommt man um häßlichkeiten wohl nicht herum - es juckt mich schon wieder, geschichten zu erzählen :laugh: . weshalb ich da übrigens mit 24 weg bin.

      @investival,
      wenn ich mir eine alv kaufe, dann ist das wie ein call auf den dax. im moment habe ich zwei szenarien im sinn - entweder gibt es wirklich einen zwischenboden bei 2500/2600 - eigentlich sollte man den die nächsten zwei wochen spielen, weil das short interest relativ hoch ist und der verkaufsdruck nachlässt. oder man spekuliert - das geeiere um die möglichen zwischentiefs ignorierend - auf die rein charttechnisch wahrscheinlicheren 2200 im dax und bleibt stur short. angenommen, wir erreichen die binnen vier wochen, dann könnte der markt just zu kriegsbeginn dermaßen ausgeblutet sein, dass eine rally zu kriegsbeginn sogar gerechtfertigt ist (hohe angst treibt kurse). ich weiß es wirklich nicht, aber wenn ich mir den dow so angucke, wie der in einer halben stunde 1/3 seiner tagesgewinne abgibt, ohne dass es besondere nachrichten gibt, dann müssten man das wort `boden` eigentlich genauso mit `h` schreiben, wie wir das mit dem wort `erhohlung` schon länger tun ;)

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 02:05:13
      Beitrag Nr. 1.708 ()
      zusmmengefasst, wie ich es sehe: gestern am 4.2. spielten wir die angst vor powells versteckter kriegserklärung, heute nachmittag die erleichterung darüber, dass wir die rede hinter uns haben und eine entscheidung gefallen ist (*alles eingepreist* ;) ), der dow am abend reflektierte schlagartige ernüchterung ob der schwachen begründung für einen angriff und der zu erwartenden distanz der verbündeten - was auf eine verlängerung der unsicherheit hinweisen könnte.

      >Market Loses Its Sense of Certainty

      By Aaron L. Task
      Senior Writer
      02/05/2003 06:30 PM EST
      Click here for more stories by Aaron L. Task

      Wall Street got what it apparently wanted from Secretary of State Colin Powell Wednesday, but that wasn`t enough to sustain the stock market`s midday gains. After trading as high as 8152.53 at about 1 p.m. EST, the Dow Jones Industrial Average closed down 0.4% to 7985.18. Following similar patterns, the S&P 500 dipped 0.5% to 843.59 vs. its earlier best of 861.63, while the Nasdaq Composite closed down 0.4% to 1301.50 vs. its earlier peak of 1332.80.
      Despite relatively modest final tallies, it was a pretty wild session as financial markets staged dramatic moves and traders sought to assess various geopolitical developments. Reflecting the uncertain tone of trading, not one Dow stock closed more than 70 cents higher or lower. In the initial aftermath of Powell`s speech before the United Nations Security Council, shares rose as some traders bet the speech would heighten prospects of a multilateral approach to dealing with Iraq. However, uncertainty over the timing of war -- or even a U.N. vote on military action -- resurfaced following comments from foreign ministers of Russia and France suggesting U.N. inspectors be given more time to verify Powell`s clams and continue inspections. Predictably, Iraq`s foreign minister challenged the veracity of Powell`s findings, declaring: "The pronouncements in Mr. Powell`s statement on weapons of mass destruction are utterly unrelated to the truth." Separately, there was also consternation about North Korea`s announcement that its nuclear facility at Pyongyang is up and running on a "normal footing." Michael Driscoll, director of listed trading at Bear Stearns, addressed two main themes in seeking to explain the session. First, he observed that many people are "awfully cavalier" about the potential for war with Iraq and the commonly held view that stocks will rally and oil prices will plunge as soon as the bombs start dropping. That scenario is "too pat" he said. "The only thing I know for certain is the market will do its best to screw up the most people" possible.

      The trader also worried that war with Iraq may not go as smoothly as is commonly expected, fretting that many Americans and Iraqi civilians could be killed in the fighting, and that Saddam Hussein might launch missiles against civilian targets in Israel and/or Saudi Arabia. "No matter what anyone says, discretion is the better part of valor," Driscoll said, suggesting that most institutional investors are taking a similar approach and aren`t willing to step up and buy big slugs of stock in anticipation of a repeat of what occurred after the onset of Desert Storm in 1991.
      Reflecting the reticence of many institutions and near total absence of retail investors, trading volumes remained relatively subdued Wednesday, with 1.4 billion shares traded on the Big Board and under 1.2 billion in over-the-counter trading. Second, and perhaps more importantly, after rallying following Powell`s speech, "the market resumed its primary trend, which at this point is lower," Driscoll said. "It feels like they`ll make a run at the October lows, and my guess is they take `em out." This point of view gets back to the theme of a story here last week: In a bear market, there doesn`t necessarily have to be reasons why stocks go down on a given day. In a similar vein, independent technician Rick Berry emailed at the market`s intraday high to dub the move a "quintessential sucker`s rally." Berry has for some time talked about the prospect of the Comp`s descending 200-day moving average dropping below its 50-day -- which would be a distinctly bearish signal -- and entered the session in near-lockstep. Outside of stocks, the U.S. Dollar Index closed up 0.66 to 99.80 after breaching 100 earlier in the session. Gold, meanwhile, surrendered overnight gains that had taken the April futures above $390 per ounce, ending the New York session down 0.7% to $377.20.

      The price of the benchmark 10-year Treasury note ended down 20/32 to 100, its yield rising to 4%. Other StuffMinor developments moving stocks Wednesday included a stronger-than-expected report from the Institute for Supply Management`s non-manufacturing survey, which came in at 54.5 in January vs. an upwardly revised 54.2 reading in December. Economists had forecast the survey would be at 54.0.
      On the sentiment front, some observers were pleased to see the Investors Intelligence survey showing bullish sentiment slipping to 47.2% from 50% last week, while bearish sentiment rose to 29.2% from 26.1%. Among other sentiment gauges, the CBOE Market Volatility Index rose 0.4% to 36.84, while the put/call ratio closed at 1.02, indicating greater demand for defensive puts vs. optimistic calls. Among stocks in the news, Cisco (CSCO:Nasdaq - news - commentary - research - analysis) traded as high as $13.60 but closed up fractionally at $13.20. The company posted record profits in its fiscal first quarter but warned of a difficult outlook in calendar 2003. Computer Sciences (CSC:NYSE - news - commentary - research - analysis) rose 5.3% after posting better-than-expected fiscal third-quarter results, despite cutting its outlook for the current quarter. More clearly positive news came from Hovnanian Enterprises (HOV:NYSE - news - commentary - research - analysis), which forecast that its first-quarter results will exceed expectations. Shares of the homebuilder rose 3.2%. On the flip side, El Paso (EP:NYSE - news - commentary - research - analysis) tumbled 22% and was the most heavily traded stock on the Big Board, after cutting its dividend and announcing further measures to improve its cash position.<
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 08:42:24
      Beitrag Nr. 1.709 ()
      jetzt geht`s aber steil bergab!
      mit deutschland , mit der amerikanischen diplomatie?
      rumsfeld stellt uns auf eine stufe mit lybien und kuba. zum lachen finde ich das nicht mehr. ist das `nur` diplomatischer druck oder konzept. und wenn ja, wofür?
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 08:47:24
      Beitrag Nr. 1.710 ()
      moin woernie,
      ich hab`s auch gerade gelesen und fass es nicht! die sind ja echt unter druck. neulich las ich, dass die u.s.-politik langfristig in diese richtung gehe, aber dass es jetzt schon los geht...:(
      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 09:34:17
      Beitrag Nr. 1.711 ()
      und wieder rumfelds in der kiste

      also ich stell in auf die stufe eines verbitterter alter mannes, der dringend hilfe braucht.

      statt dessen sollte mir der herr oberschlau erklären, wie man den sogenannten riss an der columbia fotographieren kann ????????? keiner weis es nämlich !!!!

      DUF .. mit dem foto auf du und du ...
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 09:41:03
      Beitrag Nr. 1.712 ()
      Hi woernie...zu Rumsfeld und USA...die Amis sind ganz einfach stocksauer...in gewisser Weise kann ich das sogar verstehen...nicht dass du das jetzt falsch verstehst...ich bin auch nicht um jeden Preis für den Krieg...solange es einen anderen Weg gibt...Saddam unter Kontrolle zu bekommen...denn traun tu ich dem auf gar keinen Fall...das ist ein ganz gewiefter Fuchs...und lügen tut der...ohne dabei rot zu werden..;)...

      nee...aber...unser lieber kanzler Schröder...hat ja die letzten Wochen/Monate...nix anderes laut in die Welt schreiend von sich gegeben...Nicht mit mir...IrakKrieg...da er damit ja schon bei den Bundestagswahlen gewonnen hat...dachte er...wenn er es nur immer weiter predigt...dann laufen die landtagswahlen auch super...nur...hat Otto Normalbürger nicht nur was gegen den Krieg...sondern...hat ganz unmittelbare sorgen...seine Arbeit etc...und da kommt doch nix rüber...ausser Steuern hier hoch...und da hoch...am besten ist man/frau zwar gesetzlich krankenversichert...aber...warum nicht auch da so viel wie möglich die leute...selber zahlen lassen...alle diese Probleme hat er versucht...mit dem AntiKriegsgeschrei zu übertünchen...und was hat es ihm gebracht...eine saftige Ohrfeige bei den jetztigen landtagswahlen...dazu hat er die Amis verärgert...DAS hätte er auch diplomatischer machen können...wenn du anderer meinung bist...als ein freund von dir...regelst du das doch auch anders oder...???


      so...das war mein Morgengebet...;)

      was anderes...gerade gefunden...

      Accounting
      Watching The Books: Stock Options
      Elizabeth MacDonald, 02.04.03, 7:00 AM ET

      As the International Accounting Standards Board in London completes its set of accounting rules requiring expensing of options, expect the U.S. to follow along. All companies will probably have to expense options in 2004.


      · Pensions
      · Stock Options
      · Off The Balance Sheet
      · Measuring Fair Value
      · Capitalizing Costs
      · "Real" Earnings

      But, in the meantime, Morgan Stanley (nyse: MWD - news - people ) expects to see "continued variability in the way companies treat options in reported and forecasted earnings. For instance, U.S. rulemakers are considering letting companies use different transition rules, creating different option earnings impacts. Morgan also anticipates that companies will begin to shift their share-based payments to restricted shares rather than options, so as to help reduce errors and volatility in per-share estimates. As companies begin expensing, investors can expect the largest impact to be felt in technology, biotech, support services, telecom equipment and some telecom services, semiconductor makers and equipment manufacturers, as well as financial services firms.

      Boeing (nyse: BA - news - people ) and Winn-Dixie (nyse: WIN - news - people ) have been expensing options for a couple years. But the debate heated up last summer when Coca-Cola (nyse: KO - news - people ) and Bank One (nyse: ONE - news - people ) announced they would begin treating employee stock options as an expense.


      More From Forbes
      An Option That Does Nothing 11.12.02
      After all the browbeating, the move to change stock-option accounting may not have much of an impact.

      Quelle:

      http://www.forbes.com/2003/02/04/cz_em_0131acctopts_print.ht…

      Für die EBAY evtl. Puter...:D
      ebaY to show Zero Earnings
      http://www.forbes.com/2003/02/04/cz_em_0131acctopts_print.ht…

      As the International Accounting Standards Board in London completes its set of accounting rules requiring expensing of options, expect the U.S. to follow along. All companies will probably have to expense options in 2004.

      As companies begin expensing, investors can expect the largest impact to be felt in technology, biotech, support services, telecom equipment and some telecom services, semiconductor makers and equipment manufacturers, as well as financial services firms.

      -----------

      Meg has already admitted on CNBC that without stock options ebaY would have no earnings. Also consider the dilution effect of both PayPal for ebaY stock purchase, annual stock options, and ebaY shares have actually diluted nearly 30% during 2002 alone.

      etwaige rechteschreibefehler bitte entschuldigen...bin etwas in Eile...

      Gruss Dallas...:)
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 10:33:42
      Beitrag Nr. 1.713 ()
      @cabinda,

      die 2200 könnten durchaus mit meinem avisierten ALV-Low korrelieren, halte Dein Szenario für schlüssig. ALV ist sicher eine Option auf einen stg. DAX, wobei ich der ALV aber durchaus auch ein Eigenleben, sprich: einen steigenden Hebel, zutraue (ich sehe bzgl einiger anderer DAX-Werte künftig relativ "mehr" mau) - et vice versa.

      heute nachmittag die erleichterung
      Aber mit was für einer Nachhilfe in den Major Uptrends, *g*
      Zzt. ist Börse (im weitesten Sinne) eigentlich(/wirklich) nicht sehr schwer...
      - Zu meiner 1,5-ct-These bzgl. EUR stehe ich nachwievor. Wir sollten aber den steilen Trend und die nun nahebei liegenden Kurse sehen. <1,0760 (gutes SL für einen gestrigen 1,5-ct-Deal) rechne ich mit einer längeren Konsolidierung oder auch Korrektur, wäre nur gesund. Dann wäre, i.S. meiner These, imo erst das 1,06er Niveau wieder interessant.
      - Gold ähnlich, gestern morgen wirklich reichlich hoch über dem 200d MA. -20 USD intraday ist aber ein Wort, möchte nicht wissen, wieviel eigentlich[*g*] ja nur kurzfristig anzulegenes Interesse da wieder dabei ist...
      Powells(?) tolle Beweise sind also der Anlaß für eine Konsolidierung in den Major Uptrends...
      :D

      @Dallas,

      zu Deinem `Morgengebet`, *g*:

      die Amis sind ganz einfach stocksauer ... Saddam unter Kontrolle zu bekommen
      Das (US-)Problem sind nicht die ausländischen Kritiker, sondern die historisch-negative Stringenz eigener Außenpolitik: Erst rüstet man "Freunde" gegen "Feinde" auf, dann erkennt man, was man angerichtet hat, und will "zur Not" das Kind mit dem Bade ausschütten - mit der Konsequenz wachsender Unbeliebtheit in der Welt, und einer Stärkung des radikalen Islamismus. Wo bleibt da der Lerneffekt? - Der scheint (mir) im "great"-Gefühl abhanden, und dann ist es nur fatal, will man andere von was überzeugen, was lehren. Wenn das dann noch von einem "Ami" mit scharfen Tönen begleitet wird, ist der Ofen eben ganz aus, und man kann sich wirklich fragen, ob da nicht mehr dahintersteckt.

      Bei aller berechtigten Kritik an Schröder, Hand auf`s Herz: Das Hochgefühl der Opposition könnte doch nicht größer sein, könnte sie, mit 3/4 der Bevölkerung im Rücken, Schöder eine Weichei-Politik, einen "Verrat nationaler/europäischer Interessen" vorwerfen... Nun gut, mit der neuen binneneuropäischen Kontraallianz (die im übrigen von D co-finanziert wird bzw. mal werden soll) hätte es auch die Opposition da schwerer, :D

      investival
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 13:11:46
      Beitrag Nr. 1.714 ()
      Im Original heißt es:

      "Dann gibt es noch drei oder vier Länder, die gesagt haben, sie würden gar nichts tun", sagte Rumsfeld.
      "Ich denke, Libyen, Kuba und Deutschland sind diejenigen, die angedeutet haben, sie würden in keiner Beziehung helfen."


      Sachlich trifft das zu. Und das Rumsfeld stocksauer auf die wahltaktisch gesteuerte Schröderpolitik ist, kann ich absolut verstehen.

      Der Mann sagt wenigstens das was er denkt !

      Konradi
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 16:03:08
      Beitrag Nr. 1.715 ()
      was sagt ihr zu 770569,
      ALV-CAll 19.6.03, 65 Knock-Out???

      ist riskant, aber könnte bei erfolgreichem Dreh doch gut sein, oder?

      jetzt wäre es natürlcih der Freitod, ALV eben 69,30 :eek:
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 16:57:06
      Beitrag Nr. 1.716 ()
      @sittin
      ich plädiere für freitod! :).
      (wenn schon k.o.-scheine und alv, dann aktuell eher ein put.)
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 17:15:04
      Beitrag Nr. 1.717 ()
      zur info
      - was die überschrift oder textstellen betreffen, so sag ich jetzt mal nix dazu ...

      Aus der FTD vom 6.2.2003
      OECD zweifelt an Aufschwung nach dem Irak-Krieg
      Von Sebastian Dullien, Paris

      Vor den Folgen eines Irak-Kriegs hat am Mittwoch der Chefökonom der OECD, Jean-Philippe Cotis, gewarnt. Auch bei einem militärisch erfolgreichen Schlag gegen Irak stehe die Weltwirtschaft nicht notwendigerweise vor einer Erholung, sagte der oberste Volkswirt der Pariser Industrieländerorganisation im FTD-Gespräch.

      "Auch ein kurzer Krieg kann wirtschaftlich sehr schädlich sein." Es bestünden in der Weltwirtschaft große Ungleichgewichte, die das Wachstum weiter belasten könnten, sagte Cotis in Paris. Cotis dämpft damit die Hoffnung vieler Analysten darauf, dass die großen Volkswirtschaften nach einer militärischen Lösung des Irak-Konflikts automatisch zu kräftigem Wachstum zurückfinden. Viele Ökonomen hatten in den vergangenen Wochen argumentiert, eine gewaltsame Absetzung des Regimes in Bagdad würde die derzeit herrschende Unsicherheit in der Wirtschaft beseitigen und den Aufschwung bringen.

      Zwar dürften laut Cotis tatsächlich positive Impulse von einem Ende der Irak-Krise ausgehen. So werde der Ölpreis derzeit durch eine kräftige Risikoprämie hoch gehalten. Ein Wegfall dieser Prämie würde die Konsumenten entlasten. "Das ist wie eine Steuersenkung", so Cotis. Auch sei plausibel, dass Unternehmen nach Kriegsende wieder mehr investierten, die derzeit angesichts der Unsicherheiten durch den drohenden Golfkrieg ihre Investitionsentscheidungen aufschieben.


      Von Irak-Krieg unabhängige Risiken

      Allerdings sei fraglich, ob diese Impulse ausreichten, um einen Aufschwung herbeizuführen. "Auch unabhängig von einem Irak-Krieg gibt es eine Vielzahl von Risiken", so der OECD-Chefvolkswirt. Etwa sei die Sparquote der US-Privathaushalte noch extrem niedrig. Über kurz oder lang würden deshalb die Amerikaner ihren Konsum zurückfahren müssen, um wieder mehr zu sparen.

      Zudem sei offen, wann sich die Investitionsnachfrage der US-Firmen erhole. "Der letzte Konjunkturzyklus war grundsätzlich verschieden von anderen Zyklen nach dem Zweiten Weltkrieg", so Cotis. Anders als in früheren Rezessionen sei der Abschwung nicht durch eine Überhitzung der Wirtschaft und eine darauf folgende Zinserhöhung der Zentralbank ausgelöst worden. Vielmehr sei es zu Überinvestitionen und zum Aufbau hoher Überkapazitäten gekommen.


      Keinerlei historische Erfahrung

      "Der Abschwung wurde dadurch verursacht, dass die Finanzmärkte ihre Einschätzung über bestimmte Investitionen geändert haben." Laut Cotis haben Volkswirte keinerlei historische Erfahrung mit dieser Art von Konjunkturverlauf. Eine Vorhersage über das Ende der aktuellen Wirtschaftsschwäche sei deshalb Spekulation.

      Auch von den Aktienmärkten gehen laut Cotis weiter Risiken aus. Zwar lägen die Kurs-Gewinn-Verhältnisse der US-Aktien wieder näher am historischen Durchschnitt als etwa vor zwei Jahren. "Es ist aber noch lange nicht sicher, dass die US-Aktienmärkte bereits ihren Boden gefunden haben", so der Ökonom. Ein Kurseinbruch würde Konsum und Investitionen weiter belasten.

      Zur jüngsten Dollar-Abwertung äußerte sich Cotis positiv. Die Schwäche helfe, das Leistungsbilanzdefizit der USA von derzeit rund fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts abzubauen, weil US-Produkte international wettbewerbsfähiger würden. Eine solche Korrektur sei dringend nötig. "Rein rechnerisch ist das US-Außendefizit langfristig nicht aufrechtzuerhalten", so Cotis. Gleichzeitig dämpfe die Euro-Stärke die Inflation in Europa, was der Europäischen Zentralbank Spielraum für niedrigere Zinsen gebe.
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 17:25:32
      Beitrag Nr. 1.718 ()
      dallas,
      poschd - das erinnert mich an karten, die jahre später
      zugestellt wurden :laugh:
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 18:06:54
      Beitrag Nr. 1.719 ()
      "Dann gibt es noch drei oder vier Länder, die gesagt haben, sie würden gar nichts tun", sagte Rumsfeld.

      @konradi

      ne, ne konradi, sooo stimmt das nicht !!
      deutschland hilft beim schutz der amerikaischen basen hier. die überflugrechte wurden nicht von der regierung zur disposition gestellt. `unsere` spürpanzer werden wir wohl auch zur verfügung stellen. deutsche soldaten werden in AWACS maschinen sitzen die den türkischen luftraum kontrollieren. und beim `wiederaufbau` werden wir uns mit sicherheit auch beteiligen. jedenfalls ist mir nichts gegenteiliges bekannt.

      also, bei allem verständlichen ärger der amis über unseren `gerhard`, wo ist das politische kalkül hinter diesen (un-)diplomatischen äußerungen?

      gruss woernie
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 19:48:27
      Beitrag Nr. 1.720 ()
      @ woernie

      hmm, so wie Du argumentierst hast Du natürlich recht und so gesehen müßte ich meinen Kommentar "Sachlich trifft das zu" auch zurücknehmen.

      Nur: Rumsfelds Äußerung war eine zugespitzte und gezielte Provokation, sie bezog sich eindeutig auf die kategorische Weigerung Deutschlands, die USA bzw. die angreifenden Staaten auch im UN-Resolutionsfall 1441 aktiv zu unterstützen. Und ich denke man darf schon mal verbal den Hammer herausholen, wenn man permanent angepinkelt wird, man sei der Schwerverbrecher des zivilisierten Abendlandes!

      Konradi
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 19:53:03
      Beitrag Nr. 1.721 ()
      @sittinbullinv

      Charttechnisch liegt die Zielzone der Allianz nach Bruch der SKS zwischen 50 und 60 und da überleg ich mir vielleicht ;) ein Paar ins Depot zu legen.

      Gruss Mic ;)
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 19:57:56
      Beitrag Nr. 1.722 ()
      Danke, ich werde Gewehr bei Fuss bleiben, wollte nur dann da rein, wenn wir einen Boden bilden.

      Dachte an ein W, aber nur wenn 69-71 hält, und ich nehme
      5 % als Marke an, die intraday raufgerechnet werden muß!

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 22:05:13
      Beitrag Nr. 1.723 ()
      Neues von den Goldbugs ;)
      ("geklaut" von "burakiye" aus dem Goldaktienforum)



      Papier gegen Gold

      von Ferdinand Lips

      Referat 25.01.2003 in München




      Meine sehr verehrten Damen und Herren,

      Heute sprechen wir über Krieg. Aber nicht über den Irakkrieg. Ich spreche über einen besonderen Krieg. Er wird in die Geschichte eingehen. Es ist ein entscheidender Krieg mit vielen Schlachten. Es ist der Krieg zwischen Papier und Gold. Ein Krieg zwischen einem NICHTS, dem Papiergeld ohne Deckung und dem König der Metalle oder dem Metall der Könige - GOLD.

      Papier regierte 20 Jahre lang, von 1980 bis 2000. In den nächsten 10 Jahren wird der König der Metalle - Gold das Szepter wieder an sich reissen und es nicht mehr abgeben.

      Gold ist total unterbewertet. Der Krieg gegen das Gold dauert schon fast 100 Jahre. Aber seit 1994 ist es ein unversöhnlicher, tödlicher Krieg geworden. Damals haben Greenspan und sein Kollege McDonough in der Basler BIZ Einsitz genommen. Sie hatten kein gesetzliches Recht dazu. Aber seither ist die BIZ in Basel ein Instrument der Amerikaner geworden, wie die Weltbank und der IMF. Seither wird Gold auf den Tod massakriert und manipuliert, nur damit die $-Lüge noch etwas länger am Leben bleibt. In diesem Skandal spielen die Medien mit ihrer Desinformationspolitik eine traurige Rolle. Der bekannte Goldmarkt Experte Frank Veneroso behauptet, ohne diese Manipulation wäre Gold heute bei $500 bis $600. Denken Sie sich einmal aus, was dies für die Goldaktien bedeuten würde.


      Ich werde Ihnen jetzt 7 Gründe nennen, warum Gold haushoch gewinnen wird.



      1. Flucht aus den Börsen

      Im Jahr 2000 hatten die Börsen ein übertrieben hohes Niveau erreicht. Dieses Niveau werden wir möglicherweise 20 und mehr Jahre nicht mehr sehen. Die Politik des festen Dollars der Mannschaft Clinton/Rubin/Greenspan hatte die Börse total in die Höhe gejubelt. Es wurde eine Börsenmanie geschaffen, wie sie die Welt noch nie erlebt hatte. Greenspan hat dies 1996 "Irrational Exuberance" auf deutsch "Irrationaler Überschwang" genannt. Er hat damals davor gewarnt. Aber da er inzwischen seine Seele verkauft hat, alles getan damit das Feuer lichterloh brannte. Die Rubin Politik des hohen Dollars diente dazu das Auslandkapital abzuzocken.

      500 Mrd. US$ Ersparnisse der Welt werden Jahr für Jahr aus dem Ausland abgesaugt. Ohne diese Finanzspritze kann die US-Wirtschaft nicht mehr leben. Die USA können ohne sie auch keine Kriege führen. Die Amerikaner sind heute weltweit in 150 Ländern militärisch stationiert und das muss finanziert sein. Yale Professor Shiller hat den Ausdruck "Irrational Exuberance" als Titel für sein Buch verwendet. Es kam im Jahr 2000 heraus. Darin warnt der Professor vor den hohen Aktienkursen. Er sagt voraus, dass dieser "Irrationale Überschwang" in den nächsten Jahren schmerzhaft korrigiert wird. Er sagt, dass in den nächsten 10 bis 20 Jahren an den Aktienbörsen nichts zu holen sei, im Gegenteil sei die Situation sehr gefährlich.

      Per 31. Dezember 2002 stand der Dow Jones um 28.85%, der S&P 500 um 42.40% und der Nasdaq um 73.55% niedriger als in 2000. Dagegen sind viele Goldminenaktien 100 und mehr Prozent gestiegen.
      Der Crash ist in vollem Gang. Die Börse ist nach wie vor zu hoch. Das KGV des S&P 500 ist mit 24 immer noch übertrieben.

      Wenn dieses Jahr die neuen Accounting standards angewendet werden sollen, dann ist dieses P/E sogar 48.6! Anfangs 2000 war der Dow überbewertet wie noch nie. 44.7X die Reingewinne. Er ist heute immer noch unglaublich hoch, nämlich 24.4X per 31.12.02. Solch hohe Bewertungen sind noch immer korrigiert worden. Und es wird auch diesmal nicht anders sein. Seit Anfang Börsengeschichte betrug das durchschnittliche P/E 13.5. Am Ende einer Börsenbaisse, wenn die Menschen nichts mehr von Aktien wissen wollten, gingen die P/E`s sogar bis auf 7 zurück. Sie sehen es gibt also noch viel Raum nach unten.

      Mir scheint dieses Jahr wird die Zeche bezahlt. Die Börse wird 2003 zum 4. aufeinanderfolgenden Jahr tiefer sein. Dabei werden viele Gesellschaften pleite gehen, Gesellschaften wie Enron, WorldCom etc. Schauen Sie was in Japan passiert ist. Der japanische Markt wird aber noch weiter sinken. In den USA erwarte ich die gleich schlechte Entwicklung. So ein klassischer Börsenkrach ist erst zu Ende, wenn niemand mehr etwas von Aktien wissen will. Bei totaler Unterbewertung. Es ist deshalb dumm heute Aktien zu kaufen oder zu halten.
      Trotzdem glauben die meisten Menschen immer noch, dass die Börse sich morgen erholen wird. Besonders in Amerika. Da sind fast alle noch drin. Wenn die Investoren jedoch feststellen, dass die Reise weiter nach unten geht, kriegen sie es mit der Angst zu tun. Sie werden etwas suchen, was steigt und das ist Gold.


      2. Der US-Dollar

      Die Zukunft des Goldes hängt am Dollar. Jahrelang hat die Welt den Dollar als die Anlagewährung betrachtet. Die ist eine erstaunliche Logik, wenn man denkt, dass die USA ein Handelbilanzdefizit von 2 Mrd. $ pro Tag, 500 Mrd. $ pro Jahr hat, ein Haushalt Defizit von 160 Mrd. $ aufweist und eine massive Erhöhung der Geldmenge (M3 bis zu 20%). D.h. die USA zerstören ihre Währung um 20% pro Jahr. 2002 hat der $ gemessen an anderen Währungen 11% verloren. Die Administration Bush will jetzt den Dollar schwach machen. Sie ist bereit ihn zu opfern.

      Man spricht heute viel von Inflation und Deflation. Was wird passieren?
      Der Federal Reserve Gouverneur Bernanke erklärte am 22. November 2002: "Die US Regierung besitzt eine Technologie, genannt Notendruckpresse, bezw. ihr heutiges elektronisches Aequivalent, die es ihr ermöglicht, so viele Dollars zu produzieren, wie sie es wünscht und absolut kostenlos." Seither steigt der Goldpreis fast ununterbrochen. In seiner Rede vom 19.12.02 hat Alan Greenspan klar gemacht, dass wir keine Wiederholung der 1930er Jahre sehen werden. "Die Geldpolitik befreit von der Beschränkung des Goldes hat dazu geführt, sagte er: dass ständig mehr Papiergeld produziert wurde. Damit will man jedem deflationären Druck entgegen arbeiten." Er anerkennt, dass der Goldstandard das überlegene Währungssystem war.

      Es ist aber nicht nur der Dollar. Alle Währungen der Welt befinden sich in einem ständigen Abwertungskrieg gegeneinander. 1997 in Asien. 2002 in Argentinien. Aber es ist der Dollar, der die Richtung anzeigt. Er wird schwach werden und das ist die beste fundamentale Voraussetzung für das kommende Interesse an Gold.
      Wenn das Vertrauen in die Währungen kaputt geht, dann wollen die Menschen Sicherheit und kaufen Gold. Die Dollarbaisse ist heute erst am Anfang und so ist die Goldhausse.


      3. Der Schuldenberg

      In den USA beträgt heute 32 Trillionen (Billionen) $. Aber nicht nur die USA, sondern die ganze Welt steckt voll in Schulden. Alles Papiergeld ist Schuldengeld. Keine Wirtschaft kann sich weiter entwickeln, wenn der Schuldenberg zu groß wird. Der US Konsument erstickt in den Schulden. Er kann nicht mehr konsumieren und er kann die Schulden nicht mehr zurückzahlen. Im Gegensatz zu den fleissigen Japaner hat er nicht gespart. Die Gesellschaftsgewinne sinken. Die wachsende Arbeitslosigkeit verschlimmert die Situation. Gesellschaften gehen pleite, Banken gehen pleite. Aktien gehen auf Null und Anleihen werden notleidend. Wenn diese Situation eintritt suchen die Leute nach Sicherheit, nach Gold.


      4. Die Bankenkrise und die institutionelle Shortposition

      Die Banken wanken. In der langen Börsenhausse haben viele Banken vergessen was vorsichtiges Banking ist und sind überengagiert. Wenn ihre Kunden, wie Enron und WorldCom oder die Swissair über Nacht untergehen, dann müssen sie ihre Kredite abschreiben. Je mehr die Wirtschaftskrise zunimmt, umso mehr müssen die Banken Angst haben.

      Das beste Beispiel sind die Banken Japans. Nach der langen Krise seit 1989 geht es den japanischen Banken schlecht. Am 1. April 2002 ist zudem die Einlagenversicherung reduziert worden. Eine weitere Reduktion kommt im 1. April 2003. Die japanischen Kunden haben deshalb das Vertrauen in ihre Banken verloren. Sie ziehen ihre Guthaben ab und kaufen Gold. Sie gehen sogar soweit, dass sie das Gold nicht einmal bei den Banken lassen. Sie nehmen es nach Hause und vergraben es. Die Bankenkrise hat die ganze Welt erfasst.
      Am schlimmsten sind die sogenannten Goldhandelsbanken dran. Sie haben von den Zentralbanken Gold geliehen und es sofort verkauft. Damit haben sie Treasury Bonds gekauft.

      Aber sie müssen es eines Tages zurückkaufen, dann wenn die Zentralbanken ihr Gold wieder sehen wollen. Das wird aber nicht leicht sein, weil das Gold schon längst zu Schmuck verarbeitet ist und am Hals einer schönen Frau hängt.

      Man nimmt an, dass die Zentralbanken die Hälfte ihres Goldes ausgeliehen haben. Das sind zwischen 15 bis 16,000 Tonnen. Wie wollen sie dieses Gold je wieder zurückkriegen: entweder gar nicht oder dann zu höheren Preisen.

      Es ist heute Allgemeinwissen, dass Banken wie JP Morgan Chase, Citicorp, Deutsche Bank, Goldman Sachs aber vermutlich auch eine oder zwei Schweizer Banken einige Problem haben könnten, wenn das Gold zu stark und zu rapide steigt. Am schlimmsten scheint die Lage bei JP Morgan Chase zu sein, zwei Banken die gemäss GATA jahrelang die Goldmanipulation angeführt haben.

      Die Zentralbanken sind mit dem gleichem Dilemma konfrontiert. Jahrelang haben sie ihr Gold ausgeliehen. Jahrelang haben sie dies getan um den Goldpreis drücken und den $ und US Obligationenmarkt zu schützen. Ein grosser Teil des Goldes ist weg, aber sie führen es immer noch als Bestand auf.

      Der IMF gestattet ihnen ausgeliehenes Gold, wie auch verlorenes Gold nach wie vor in ihren Bilanzen zu führen, als wenn nichts passiert wäre. Dieser Tage haben wir gehört, dass auch ein Grossteil des Goldes von Portugal weg ist. Weg auf Nimmerwiedersehen.

      Wenn das Publikum dies alles wüsste, würde es zu einer Goldpanik kommen. Das internationale Finanzsystem wäre dann in höchster Gefahr. Andere Zentralbanken, zu denen wahrscheinlich die Chinesen, Inder und Russen gehören machen diese stupide Politik nicht mit, sondern kaufen Gold. Sie kaufen Gold für Notlagen oder schwierige Zeiten. Ob Sie es glauben oder nicht, eines Tages werden die Zentralbanken Gold kaufen. Sie werden das Gold teuer zurückkaufen, das sie billig verkauft haben. Zu viel höheren Preisen.
      Warum: Die Regierungen werden es brauchen für ein neues Währungssystem.


      5. Gold ist knapp

      Eine Studie von Howe/Bolser von Anfang Dezember sagt, es gibt kein physisches Gold mehr. Seitdem steigt der Goldpreis jeden Tag. Gold ist sehr, sehr knapp. Die physische Nachfrage sehr gross, vor allem im Osten.
      Die jährliche Minenproduktion beträgt 2500 Tonnen, die jährliche Nachfrage 4000 Tonnen, d.h. ein Defizit von 1500 Tonnen pro Jahr. Dies ist seit Jahren so. Dieses Defizit konnte nur mit Zentralbank Verkäufen und dem Goldlending gedeckt werden, oder durch Terminverkäufe der Goldminen Gesellschaften. Gold Lending (Leihe) ist heute nicht mehr interessant. Wegen den tiefen Zinssätzen. Die Zentralbanken werden es mit der Angst zu tun bekommen. Sie werden ihr Gold zurück wollen. Goldgesellschaften, welche zu stark gehedged haben, werden ihre Hedges (Absicherung) zurück decken.

      Das Goldangebot kann aber nicht über Nacht erhöht werden. Der Goldpreis wurde jahrelang durch Manipulation gedrückt. Exploration war deshalb uninteressant. Es ist sehr schwierig neue grosse Reserven zu finden. Und sollten Sie welche finden, dann dauert es Jahre bis ein Bergwerk steht und produzieren kann. Wenn man bedenkt, dass eine Tonne Gestein nur ein paar Gramm Gold enthält, dann kann sich denken, wie selten Gold ist. Diese Defizite werden deshalb noch 5 - 10 Jahre andauern. Sie könnten erst gedeckt werden wenn der Preis viel, viel höher ist.

      Es sind neue Märkte entstanden. China eröffnet in Shanghai einen neuen Goldmarkt. Er wird den Banken von nun an erlauben Gold zu importieren. Bisher nur die Staatsbank. Man rechnet, dass die Chinesen pro Jahr 300 Tonnen mehr importieren werden. Ein grosser Goldmarkt ist in Dubai entstanden.
      Goldinvestoren sollten wissen, dass der Goldaktien Markt ein sehr kleiner ist. Der Börsenwert aller Goldminen beträgt vielleicht $100 Mrd. Das ist weniger als die Bewertung von GE, oder Microsoft


      6. Der Gold Dinar

      Ich behaupte, dass die Welt über Nacht zu Prosperität und Vollbeschäftigung zurückfinden würde, wenn wir den klassischen Goldstandard wiedereinführen würden.

      Es kann keinen Wohlstand geben mit Papiergeld ohne Deckung, das aus heisser Luft geschöpft wird.

      Es kann keinen Wohlstand geben mit Confetti Geld.

      Das haben die Asiaten begriffen. Solange es keine neue Goldwährung gibt, kaufen sie wenigstens physisches Gold als Anlage. In seiner frühen Geschichte ging das arabische Reich von Bagdad bis nach Barcelona. Die damaligen Araber hatten eine wunderbare Währung, nämlich den Gold Dinar.
      Gold, Wohlstand, Wissenschaft und Kultur waren eins.

      Dr. Mahathir Mohamad, Premierminister von Malaysia will jetzt den Gold Dinar wieder einführen, um den Handel zwischen Moslem Nationen zu erleichtern. Aber auch um sich vom Joch des Papierdollars zu befreien. Eine Gruppe von 6 arabischen Nationen (Saudi-Arabien, Oman, die Emirate, Qatar, Kuwait und Bahrain) wollen eine Zollunion gründen und den Gold Dinar einführen. Diese Nationen haben es satt dem unwürdigen Papier-Dollar-Standard ausgeliefert zu sein. Der islamische Gold Dinar will die Abhängigkeit vom imperialen US Dollar reduzieren. Die Moslem Nationen wollen ein System mit ehrlichem Geld aufbauen. Man kann ihnen dazu nur gratulieren.

      Märkte nehmen gewöhnlich alles voraus. Dies ist sehr positiv für den Goldpreis.


      Meine Damen und Herren, Ich habe Ihnen jetzt 6 Gründe genannt, weshalb der Goldpreis steigen muss. Ich kann Ihnen noch mehr Gründe aufzählen. Aber es gibt einen alles beherrschenden Grund. Gegen ihn ist alles unbedeutend. Ein Grund der alles dominiert. Es ist ein Naturgesetz, nämlich....


      7. Die Macht der Zyklen

      Jeder Mensch, der sein Vermögen erfolgreich aufbauen und verwalten will, muss sich nach dem grossen Ganzen orientieren. Die Wirtschaftsgeschichte der Welt ist gekennzeichnet von Hochkonjunktur und Krise, die sich gegenseitig ablösen. Boom and Bust. Hausse und Baisse. Das war immer so. Und es wird immer so bleiben.
      Jeder Versuch von seiten der Obrigkeit, Hochkonjunktur, Boom oder Hausse künstlich zu verlängern sind unweigerlich gescheitert. Im Gegenteil, wenn man den Boom verlängern wollte, wurde der darauf folgende Bust nur verschlimmert.

      Das Gute am ganzen daran ist, dass jeder Abschwung unweigerlich wieder von einem noch grösseren Aufschwung gefolgt ist. Dies hat der russische Oekonom Niolai Kondratieff herausgefunden.
      Im Auftrag von Genosse Stalin hätte er nachweisen sollen, dass das kapitalistische System dem Untergang geweiht ist. Kondratieff kam jedoch zum Schluss, dass das kapitalistische System sich immer wieder erneuert.
      Leider war Stalin mit seinem Professoren nicht einverstanden und sandte ihn zum Dank kurzerhand ins Gulag nach Sibirien.

      Diese "langen Wellen" von Kondratieff, ein Zyklus von Aufschwung und Abschwung dauert ca. 60-70 Jahre. Eine Periode von Wirtschaftsexpansion ist unweigerlich gefolgt von einer Periode der Kontraktion oder sogar Depression. Während der Aufschwungsphase gibt es 3 ausgeprägte, unterschiedliche Perioden.
      Weil diese Perioden die Charakteristiken der Jahreszeiten unseres Kalenders haben, Frühling, Sommer, Herbst und Winter bezeichnet der Zyklenanalyst Ian Gordon jede Konjunkturphase nach der betreffenden Jahreszeit.
      Die Frühlingsphase ist z.B. die Phase, in der die Wirtschaft, wenn die Krise überwunden ist, sich wieder zu erholen beginnt. Die drei ersten Jahreszeiten sind Phasen des Wachstums, der Expansion und des allgemeinen Wohlergehens.

      Seit 2000 hat nun die unangenehmste Phase begonnen - die Kondratieff`sche Winterphase. Das Wirtschaftsleben tritt jetzt seinen Winterschlaf an. Jeder der die Natur betrachtet, weiss was das bedeutet.


      Die Winterphase im Wirtschaftsleben hat 2 Hauptursachen.

      1. Da der Aufschwung mit mehr Kredit angeheizt wurde als das Wirtschaftswachstum vertrug, kann die Zinslast nicht mehr bedient werden.

      2. Da zuviel Kredit in die Wirtschaft geflossen ist, sind entsetzlich schlechte Fehlinvestitionen gemacht worden. Diese kosten soviel, dass die exponentiell steigenden Schulden nicht mehr bedient werden können.


      Diese Fehler müssen nun während der Winterphase korrigiert werden. Das war schon so während der Grossen Depression der 1930er Jahre. Da wir alle früheren Fehler wiederholt haben, wird es auch dieses Mal so sein. Ja es ist sogar möglich, dass es diesmal noch schlimmer kommt. Denn zum ersten Mal in der Weltgeschichte ist die ganze Welt auf einem Papiergeldsystem ohne Deckung. Das gab es noch nie. Bisher waren es nur einzelne Länder, heute die ganze Welt. In der Geschichte haben alle Papiergeldsysteme schlecht geendet, alle ohne Ausnahme.

      Jede Kondratieffphase dauert ungefähr ¼ eines Zyklus oder ca. 15 Jahre. Da der Winter erst im Jahr 2000 begonnen hat, ist damit zu rechnen, dass er noch lange nicht zu Ende ist.
      Was tut der Investor im Winter am besten. Die besten Anlagevehikel in dieser Periode waren immer Bargeld und Gold. Während dem Kondratieff Winter sind Anlagen wie Aktien, Renten und die meisten Immobilien ein Fluch. Wenn die Menschen finanziell unter Druck kommen, wollen sie schnell wie Kasse machen. Die Massenangst tritt ein.

      Der bekannte Börsenbrief Herausgeber Richard Russell sagte einmal, als er nach den besten Anlage in der Krise gefragt wurde:

      "Die beiden besten Anlagen sind zwei Dinge, welche die Menschen nicht haben, Bargeld und Gold. Gold ist Geld und war immer das beste Geld in der 5000 jährigen Geschichte der Menschheit. Man konnte damit die Notwendigkeiten des Lebens kaufen. Gold ist diametral entgegen gesetzt zu Papier."
      In der Herbstphase will jeder Papier, vor allem Aktien, um so viel wie möglich zu verdienen. Es besteht dann überhaupt kein Interesse für Gold. Aber im Kondratieff Winter ist dies anders. Aktien, Anleihen und die meisten Immobilien werden dann zum Fluch und die Menschen werfen sie in ihrer Not und Verzweiflung auf den Markt.
      Greenspan kennt die Regeln der Zyklen, aber da er seine Seele verkauft hat, hat er sie nicht respektiert. Er spricht heute nicht mehr vom "Irrationalen Überschwang".

      Das kann er jetzt nicht mehr hören. Er der so viel Liquidität in das System gepumpt hat um die Asienkrise 1998, die Long-Term Capital Management Krise, die Mexikokrise, die Russlandkrise und die Argentinienkrise zu überwinden.

      Er hat mit den halbstaatlichen Hypothekarinstituten Fannie Mae und Freddie Mac den entsetzlichsten und spekulativsten Immobilienboom der Weltgeschichte fabriziert.

      Mit all dem hat er die grösste Seifenblase der Welt geschaffen. Trotzdem hängt jedermann an seinen Lippen. Greenspan`s Seifenblase und Rubin`s Dollarpolitik, die Derivativ Neutronenbombe, Japan`s Deflation sind Zeitzünder, welche, wenn ausgelöst das ganze Kartenhaus jederzeit zum Einsturz bringen könnten. Um die Grössenordnung der Krise der USA Wirtschaft zu verstehen, braucht man nur nach Japan zu schauen. Ja, man kann fast behaupten, dass das japanische Szenario noch das beste Szenario ist, dass die USA Wirtschaft erwarten kann.

      Davor hat Greenspan entsetzliche Angst. Denn er weiss Bescheid. Deshalb haben er und sein Kollege Bernanke die kürzlichen Reden gehalten und die Welt versichert, dass im Falle einer Krise, im Falle der Deflation jede Menge Geld gedruckt wird um das Schlimmste zu verhüten.

      In Europa steht es allerdings nicht viel besser. Deutschland`s Wirtschaft krankt. Sie krankt am Wohlfahrtsstaat, an den ineffizienten Strukturen, die sozialistische Regierungen und Gesetzgeber dem Land auf oktruiert haben.
      Italien ist nicht besser. Die gegenwärtige Eurostärke ist nichts anderes als Dollarschwäche. Wenn die EU demnächst noch das sog. Armenhaus im Osten (Entschuldigung, man hätte diesen Ländern wirklich anders helfen können, aber keiner weiss Bescheid oder keiner gibt sich die Mühe) aufnimmt, dann wird auch die Eurostärke zu Ende sein. Der Euro wird dann wahrscheinlich zu einem Zwischending zwischen der früheren griechischen Drachme und der türkischen Lire.

      Das sind gar keine ermutigenden Aussichten. Das sind auch keine ermutigenden Aussichten für die EU.



      Schlussfolgerung

      Meine Damen und Herren, wir müssen zum Schluss kommen. Ich habe Ihnen die Gefahren beschrieben. Es gibt ein berühmtes Buch mit dem Titel "Die Torheit der Regierenden" von Barbara Tuchman. Es sind unsere Eliten, die uns in die Wüste führen. Wir aber müssen überleben. Wir müssen uns rüsten für den Tag, wo es wieder Frühling wird.

      Es gibt heute buchstäblich Berge von Papiergeld in der Welt. Aktien steigen, wenn es zu Massengier kommt. Gold dagegen steigt, wenn es zu Massenangst kommt. Wenn sich diese Berge von Papiergeld auf das Gold stürzen, dann wird der Goldpreis explodieren und höher steigen, als wir alle heute für möglich halten. Die Spekulanten, welche Gold schuldig sind, müssen dann um jeden Preis zurückkaufen, eindecken. Es wird zu einer Kaufpanik kommen. 3000 $, 5000 $ sind dann nicht mehr unmöglich, 10 mal mehr als heute!

      Die Goldminen haben eine 20-jährige Durststrecke hinter sich. Da ich in der Goldminen Industrie tätig bin (ich bin Aufsichtsrat von Randgold Resources Limited, kotiert an der Londoner Börse und Nasdaq), weiss ich, dass die Gesellschaften in den mageren Jahren alles überschüssige Fett, alle unnötigen Kosten so drastisch und so schmerzlich eliminiert haben, dass jede Goldpreiserhöhung sich gleich in die Gewinn- und Verlustrechnung niederschlägt. Dies wird eine dramatische Auswirkung auf die Gewinne der Goldminen Gesellschaften haben. Ihr Gewinnanstieg wird die wildesten Träume übersteigen. Sie werden Dividenden zahlen, die alle Erwartungen übertreffen.

      Die Investment Nachfrage nach Gold wird zurückkommen. Anleger, die verzweifelt sind, werden Gold kaufen.
      Deshalb gebe ich Ihnen heute den Rat: Suchen Sie sich den besten Berater. Das ist äussert wichtig. Nach über 50 Jahren Erfahrung in der Vermögensverwaltung kann ich dies nicht genug betonen.
      Kaufen Sie Gold. Damit steigt der Goldpreis. Aber kaufen Sie Goldminen, damit ihr Vermögen steigt.
      Meine Damen und Herren, es wird eine Kaufpanik geben. Sie stehen vor der grössten Chance Ihres Lebens. Dies ist jetzt die einmalige Chance Ihres Lebens ein "Killing" zu machen, d.h. viel Geld zu verdienen.

      Meine Damen und Herren, ich danke Ihnen.

      Ferdinand Lips
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 22:08:48
      Beitrag Nr. 1.724 ()
      genauso hab ich mir das vorgestellt - ein doppeltief im dow unter 7900 und morgen wieder rallyversuch zur 8000. der trend im großen bild ist aber doch irgendwie klar, oder? auf zur nächsten schiebezone (allmähliche zonenverlagerung nach unten ;) ). and please give that adrenalin-freaks a short-squeeze min. 2times a week! :laugh:
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 22:21:43
      Beitrag Nr. 1.725 ()
      @sittin,
      nachtrag zu diesem schein. ich trade ja den dax täglich rauf und runter, aber sowas heißes würde ich nie kaufen! das ist ja ein hebel auf den hebel... ein trade für zwei stunden, o.k., wenn man zeit zum monitoren und den markt durch tägliches training im griff hat. als kleinen erfahrungsbericht zum dax-trading mit hebelprodukten kann ich nur sagen, dass ich immer dann am meisten verdient habe, wenn ich nur ganz zarte hebel hatte, scheine, die ruhig 150 p. ins minus laufen können und mit denen man börse verschlafen und zweite und dritte positionen aufbauen kann, solange man an den haupttrend glaubt. sobald ich einen k.o.-schein mit hohem hebel gekauft habe, weil mir der trend nun brandsicher erschien, wurde es prompt ein verlust. man gerät bums in einen starken downtrend oder squeeze, je nachdem, auf alle fälle falsche richtung...;) und zieht dann schneller die reißleine als mit scheinen weiter barrier. ist aber natürlich von typ zu typ verschieden ;)

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 23:15:06
      Beitrag Nr. 1.726 ()
      cabinda :cry: ich weiß das, habe aber keinen besseren
      ( im Geld liegenden Basiswert ) gefunden


      das teil ist zur Zeit einfach nicht kaufbar,
      dreht aber der Dax deutlich, und hält die 70 Euro,
      dann kann man doch solch Strategie fahren! ;)
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 23:37:12
      Beitrag Nr. 1.727 ()
      Was sagt man dazu: Um 10 Uhr an der CBOE lag das Equity-PCR bei 3,0! Kann mir das jemand erklären?
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 23:38:39
      Beitrag Nr. 1.728 ()
      @sittin,
      der hier von abn amro ist ganz frisch:
      Allianz Turbo wkn 237198, lz. 3.11.03 10:1 basis 50 barr.55 hebel 3,15, basiswert 70,15 geld 2,18 brief 2,28

      also basis 50, s-l 55, hebel 3,15%. reicht doch - der andere riecht schon so nach unfallopfer ;).





      4:56PM Bush says UN Security Council must act on Iraq by Maggie McNeil
      President Bush said Thursday that the United Nations Security Council must take action against a "deliberate campaign" of defiance by Iraq, or it risks losing its relevance. Speaking one day after Secretary of State Colin Powell presented the U.S. case to the UN for military action against Iraq, Bush warned that Saddam Hussein is throwing away his last chance to avoid war, but said that the UN "must not back down." The president said he would welcome a second UN resolution, as long as it did not retreat from the first one. He declared that the U.S., along with a growing coalition of nations, is resolved to take whatever action is necessary against Iraq, and said, "the game is over."

      also, wenn bush und rumsfeld noch lange in diesem stil weitermachen, dann will den hier wirklich keiner mehr unterstützen. diese januszüngige tränendrüsen-propaganda schreit doch zum himmel.
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 00:37:08
      Beitrag Nr. 1.729 ()
      hi junkie,

      der fondex-typ mit dem fremdländischen namen meint dazu folgendes:

      Das Put/Call Ratio ist auf 2,26 explodiert und laut TEXTBOOK hat der Markt superkurzfristig keinen Platz nach unten.

      - Viele Puts werden auf Gold & Öl gekauft, und das verfälscht das Bild.

      Das hohe Put/Call Ratio resultiert auch aus der Tatsache, dass an der CBOE ein Block von 200 000 Kontrakte Puts, ein Block von 102.500 Kontrakten an der Philadelphia und ein Block von 25000 Kontrakten an der Amex gehandelt worden sind. Es handelt sich schon wieder um QQQ Januar 05 Puts mit der Basis 45.

      Wenn man die großen Blöcke an der CBOE rausrechnet, liegt das Ratio nicht bei 2,55, sondern bei 0,93, was immerhin unter 1 ist.

      ich (woernie) meine: das p/c ratio im bearmarket ist sicher anders zu interpretieren als im bullenmarkt. die extrema , mithin kaufsignalzone verschiebt sich mehr und mehr nach oben. man kann eine ansteigende gerade über die tops des (zum beispiel) 21 tage gd`s legen. diese tops repräsentieren (rückblickend die grossen (schein-)böden im baermarkt. das p/c ratio kann sich dem zu folge noch einige tage in extremzone aufhalten. so zum beispiel bis 18.02. wenn wir bei dax 2200 aufschlagen...;) :D

      gruss woernie
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 01:43:50
      Beitrag Nr. 1.730 ()
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 07:33:32
      Beitrag Nr. 1.731 ()
      woernie

      gefällt mir mit den 2200:D weißt du wer den stöpsel bei silber gezogen hat ??? meine güte, und ich ohne SL !!!

      zur aktuellen politischen lage noch einen vierzeiler;

      plötzlich rumfelds vor dem kasten
      das volk schreit schröder, wie mir scheint
      da schießt der bush knapp daneben
      denn er war ja nicht gemeint

      seit gestern wird wohl dem letzten klar sein das das spiel bereits begonnen hat.

      DUF .... game over, wie W zu sagen pflegt....
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 09:48:57
      Beitrag Nr. 1.732 ()
      na gut, der vollständigkeit halber:

      Avatar
      schrieb am 07.02.03 10:35:10
      Beitrag Nr. 1.733 ()
      der name ist wohl programm ...
      ich halte ihn für gefährlicher als bush. er ist weder senil noch ungeschickt - gezielte attacken,
      spricht aus, was die anderen der gruppe denken ... die art, wie sie d isolieren und nur noch in `für`
      oder `gegen` einordnen, macht mir angst.

      diese ganze mannschaft ist krank, bei ihrem sich wiederholenden geschwätz muß ich an sekten und gehirnwäsche denken.
      bez.anzug-/krawattenfrage (@cabinda) - gewänder wären passender ... mit blutroten busi-streifen ...
      pour madame geschlitzt - etwas bein darf`s schon sein. *schüttel*

      boursin - forever in blue jeans (n.diamond) ... lief in der von euch genannten zeit auch rauf + runter

      ps. was die schröder-irakpolitik betrifft - die cdu reagiert(e letztes jahr im wahlkampf) auch auf meinungsforschungsergebnisse. sehe da nicht viel unterschied.
      unsympathische politiker überall ... in niedersachsen erstickt einer fast an arroganz und in hessen
      lügt sich ein `kochsbrocken` so langsam auf den kanzlerstuhl.
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 11:00:34
      Beitrag Nr. 1.734 ()
      es wird zeit nachzudenken;

      wieso nimmt W all diese risiken auf sich. geht stramm seinen weg.

      das öl allein kanns nicht sein.

      ein bein in der OPEC um damit den preis zu diktieren ?? reicht noch nicht.

      was braucht eine militärische weltmacht die eine neue weltordnung installieren will. richtig, eine passende weltwährung, entweder neu geschafft oder die bereits bestehende abgesichert.

      jetzt bekommt die sache auch dahingehend sinn wenn man sie bis zum schluß durchspielt. alles andere ist daraus abzuleiten. zb. das öl wird weiter ausschließlich in dollar bezahlt u.s.w. ein blick wie lange noch die westlichen ölvorkommen,zb. norwegen reichen, rundet die sache ab.

      wie will er aber die bestehenden schulden zurückzahlen.???
      vielleicht muß man nur den wirtschaftlichen weg dem militärischen anpassen ??

      DUF :confused:
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 11:34:24
      Beitrag Nr. 1.735 ()
      @sittin bull,

      was sagt ihr zu 770569,
      ALV-CAll 19.6.03, 65 Knock-Out???

      Du enttäuscht mich, hatte Dich immer für besonnen gehalten... ;)
      Ich denke, ALV ist auch so schon volatil genug, da braucht man doch keinen zusätzlichen Nervenkitzel in Form einer (weiteren) Abhängigkeit von einem Bankprodukt mit zusätzlichen Risiken (v.a. im Pricing). ALV ist mit Sicherheit noch nicht soweit, dermaßen straight auf Up zu setzen, long gehen heißt zzt. immer noch, gegen den mächtigen Major Downtrend zu SPEKULIEREN, und dem muß ich nicht noch eine Krone aufsetzen.

      Man bedenke, daß ALV erst kürzlich sein signifikantes Herbst-Tief knackte. Erfahrungsgemäß impliziert sowas ein "sichtbar" tieferes Low, wir liegen zzt. aber nur im Langfristchart undeutliche 10 % darunter. Auch kann es imo nicht schaden , sich mal die typischen Boden(/Umkehr-)formationen zu vergegenwärtigen: Wir könnten einen sks-Bottom bekommen (linke s in Q3+4.02, Neckline = 120er Niveau), die Umsätze passten bisher. Das würde ein Low 60-65 implizieren (sollten wir JETZT up gehen, könnte das mit größerer Wahrscheinlichkeit nur eine weitere Bearmarketrally einläuten). Allerdings wäre diese sks relativ groß dimensioniert (Spread = 100 %!), und die Kopfrally müßte den stürzenden 200d MA dann einiges überschneiden. Dazu müßten imo schon wirklich gute Meldujgen kommen.
      Ansonsten käme ein Double Bottom (/Rectangle/Ascending Triangle) in Betracht, und da muß man wissen, daß bei dem i.d.R. das 2. Low nicht tiefer als das 1. zu liegen kommt (wohl meist aber breiter ausgeformt ist). D.h. bei einer Double Bottom-Annahme würden wir mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit demnächst erst das 1. Low machen, und das könnte (in einem Sellout) auch <60 liegen.
      Dritte Variante (durchaus mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit, sollten wir jetzt wieder up gehen) wäre ein Round Turn, wobei angesichts der Baisse-Steilheit eine gute Zeitdimension naheliegt, und die würde ebenfalls ein (zumindest etwas) tieferes Low als der aktuelle Kurs implizieren.

      Also, ALV birgt noch einige, auch technische Risiken, und außer einer peu-a-peu-Strategie im Rahmen eines diversifizierten Portfolios mache ich da nichts. Bankprodukte bräuchte ich da als letztes, mir würde eine Avance wie letzten Okt. mehr als reichen, habe ich ordentlich und diszipliniert gesammelt.

      @konradi,

      #1714: Der Mann sagt wenigstens das was er denkt !
      - im Kontext: Sachlich trifft das zu
      #1725: so wie Du argumentierst hast Du natürlich recht - im Kontext:
      Rumsfelds Äußerung war eine zugespitzte und gezielte Provokation
      Hmm... und deshalb nimmst Du das `sachlich zutreffend` nicht zurück...?
      - Kann es sein, daß Du etwas ins Schwimmen gekommen bist? ;)

      wenn man permanent angepinkelt wird
      Naja, ich sage mal beschönigend, ;), pinkeln tut man ja nur, wenn man muß...
      Immerhin kann man Schröder nicht vorwerfen, er hätte gegen des Volkes Meinung gehandelt, würde leicht (wie die Ost-Länder) einknicken.
      Und ich denke, er würde nicht pinkeln müssen, hätte man ihm resp. D nicht eine gewisse Angst bereitet (gibt ja sowas wie Angstpinkeln oder wenn einem einer seine kalte Hand...).
      Also, die US-Diplomatie war und ist gegenüber der deutschen und gegenüber den Deutschen um KEINEN DEUT BESSER, und von anderen US-Institutionen (im weitesten Sinne) wollen wir mal gar nicht reden.

      #1723: Hat ja was von Verschwörungstheorie, und sowas zitierst Du.... tststs, *g*
      Also, selbst mir ist das, ungeachtet der includierten Wahrheiten, "zu guru". Ich setzte auf ein künftig - längerfristig, zumindest bis zum Abschluß einer qualitativen wie quantitativen Aktienmarktbereinigung - risikobewußteres (in des Wortes positiver Bedeutung) Agieren der internationalen Investorengemeinde, und da wird der eine oder andere - das reichte ja, *g* - sich etwas Gold hinlegen. Der eine läßt es wegen der Marktenge, der andere sieht darin ein spekulatives Momentum, daß er indes eher in Kauf nimmt als die anderen, sicher heute nicht weniger spekulativen Momentums alternativer Anlagen, es nicht als Kontraargument betrachtet.
      Wir haben zzt. eine nicht abgeschlossen Baisse an den Aktienmärkten, und große Blasen in den Anleihen- und Immobilienmärkten. Das prinzipiell risikobereitere, flexiblere Aktienanleger nicht so sehr "auf Gold" sind, ist nachvollziehbar - bei eher sicherheitsorientierten Anleihen- geschweige denn Immobilienanleger kann man das zumindest anders sehen...

      #1730: Die Bereinigung an den Aktienmärkten wird wohl solange nicht stattfinden können, wie die Derivateindustrie unter dem Deckmäntelchen "Portfolio Insurance" unreglementiert weiter zocken darf (in den 30ern kamen die Börsen auch erst wieder auf die Beine, als man Leerverkäufe verbot).

      investival
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 11:41:31
      Beitrag Nr. 1.736 ()
      also beim hund heißt das angstpinkeln schlicht paniklache

      hoffe gedient zu haben

      DUF
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 12:38:35
      Beitrag Nr. 1.737 ()
      @ investival + DUF

      ja, ich bin in´s Schwimmen gekommen und nehme das Adjektiv "sachlich" zurück ;)

      Im Übrigen bin ich völlig perplex über die mimosenhafte Reaktion in den Medien.
      Selbst Stoiber, Merkel und Rühe sind empört - ich fasse es nicht !
      Wolfgang Schäuble scheint ja tatsächlich der Einzige zu sein, der mit mir einer Meinung ist ;)

      Mag sein, das Rumsfeld einen "etwas sonderbaren Humor har" und diplomatische Standards lediglich als gutgemeinte "Empfehlungen" betrachtet, aber die polemischen Äußerungen so einiger deutscher Politiker und Kommentatoren zur US-Irakpolitik stehen Rumsfelds Äußerungen an Schärfe, Bissigkeit und unzulässiger Verkürzung nun wirklich nicht nach !

      Immerhin kann man Schröder nicht vorwerfen, er hätte gegen des Volkes Meinung gehandelt, würde leicht (wie die Ost-Länder) einknicken. Und ich denke, er würde nicht pinkeln müssen, hätte man ihm resp. D nicht eine gewisse Angst bereitet (gibt ja sowas wie Angstpinkeln oder wenn einem einer seine kalte Hand...).

      Genau ! nach Volkes Meinung ! – Und die Briten wollen auch keinen Krieg. Die Franzosen nicht, die Deutschen nicht, die Dänen nicht. Vermutlich nicht einmal die Amerikaner !
      Dann packen wir mal alles schön wieder ein und fahren brav nach Hause und alles wird wieder gut ...;)

      Im Übrigen wollt ihr mir doch nicht etwa allen Ernstes erzählen Gerhard Schröder sei ein "Angstpinkler" ?

      Gruß Konradi
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 14:29:17
      Beitrag Nr. 1.738 ()
      @konradi,

      Äußerungen so einiger deutscher Politiker und Kommentatoren zur US-Irakpolitik stehen Rumsfelds Äußerungen an Schärfe, Bissigkeit und unzulässiger Verkürzung nun wirklich nicht nach
      Das ist sicher richtig, und einer Sache gegen diesen Krieg nicht dienlich.

      Es ist indes nachwievor mindestens fraglich, ob gerade der Irak DER böse Bube im Spiel ist. Die ominöse Verbindung Saddams zu Islamisten - aus deren Lager rekrutiert sich ja wohl die weltweite terroristische Gefahr, oder etwa nicht? - ist zumindest nicht historisch gewachsen [*g*]
      Auch in diesem Kontext sehe ich die Äußerungen hüben wie drüben.

      Vermutlich nicht einmal die Amerikaner !
      Naja, lt. Umfragen sind/waren sie von Powells Multimedia-Game schon beeindruckt... Sie werden ergo wohl nicht einpacken.

      Btw: Ob `alles wieder gut` wird, hängt mit Sicherheit nicht von einem geführten oder unterlassenen Krieg gegen den Irak ab, und auch nicht von einem billige(re)m Ölpreis. Wer sowas medial transportiert, besch...t die Leute unverfroren und muß sich dem Verdacht aussetzen, Unzulänglichkeiten und Mißstände zukleistern zu wollen.
      - Passend dazu:
      >>
      Nebel Irak verhüllt neue und alte Skandale
      Von Lars Halter, Wall Street Correspondents
      Es ist nicht neu, dass sich die Wall Street ganz auf die Irak-Problematik ausgerichtet hat. Ein rascher Krieg, so hofft man, würde den Markt befreien. Kurse klettern und fallen sensibel zur Nachrichtenlage zwischen Weißem Haus, Pentagon und dem UN-Hauptquartier. Doch hinter den Schwaden der Irakproblematik lauern neue Gefahren, die gegen eine Gesundung der US-Märkte sprechen, und es ist nicht nur die Konjunktur.
      ...
      <<
      Falls der ganze Artikel interessiert:
      http://www.handelsblatt.com/hbiwwwangebot/fn/relhbi/sfn/buil…

      ...Gerhard Schröder sei ein "Angstpinkler" ?
      *g* - naja, also... ich hatte diesen Eindruck schon eher seinerzeit, als er so oft die `uneingeschränkte Solidarität` bemühte, ;)

      investival
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 19:23:46
      Beitrag Nr. 1.739 ()
      @woernie
      Solange noch jemand die Gegenposition einnimmt, ist ja alles klar. ;)
      Gruß
      CJ
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 20:06:11
      Beitrag Nr. 1.740 ()
      ich bin mal kurzfristig von short auf long gegangen, 1. pos., aber mit k.o. bei dax 1860 ;)
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 21:59:16
      Beitrag Nr. 1.741 ()
      zur begründung - ich glaube zwar, wir kommen um die zone 2000-2300 im dax nicht drumrum, denn der dow ist rein technisch gesehen nach wie vor im eimer und auf dem weg zur 7000, zunächst. aber im 25xx`er bereich im dax muss viel kapital verteidigt werden. der markt bräuchte einerseits ein tieferes tief als das oktobertief, ein bisschen panik, um zu steigen, andererseits einen short-squeeze, um gehörig zu fallen. das entscheidet sich jetzt in diesem bereich, und deshalb haben mittelfrist-trader es nun schwer und werden zu risikofreudigen zockern (spekulanten im eigentlichen sinne eben, marktbeobachtern ;) ), denn was wir sehen, ist `nur` ein stetiger, schleichender abverkauf in jede erholung hinein, der aber jede minute zu ende sein kann.

      beim dow ist es ähnlich. jeder weiß, die sks ist vollendet, und es gibt eigentlich nur noch eine richtung. eigentlich, ja. man könnte langfristig short gehen, aber... so leicht wird es einem nicht gemacht. seit wochen werden extremphantasien in beide richtungen (crash/mega-short-squeeze) durch einen fast unberechenbaren hexenmarkt widerlegt, der selbst mittelfrist-trader aus dem markt scheucht oder zu immer risikofreudigeren spekulanten macht.

      je mehr wir uns einem möglichen doppelboden nähern, desto vorsichtiger bin ich daher mit puts, denn man muss nun jederzeit mit einer überraschung rechnen. auch wenn der haupttrend so klar ist oder eben gerade weil das so scheint... s. a. den hinweis von @konradi (interessanter thread).

      heute z.b. fielen die kurse aufgrund erhöhter alarmstufe in den u.s.a. gegen den terror. da ich auf der arbeit war, habe ich das gar nicht mitbekommen, ich sah nur, wie die kurse fielen, aber damit hatte ich ohnehin gerechnet, siehe das gestrige posting (`dow geht nochmals kurz auf 8000, dann abwärts`). es gibt dann eben immer einen grund, der die charttechisch höchste wahrscheinlichkeit rechtfertigt, in diesem fall die angst der anleger, bei terrorangst übers wochenende aktien zu halten. das kann montag wieder ganz anders sein, wenn alles gutgeht.;)

      kommen dann tagsüber z.b. positive arbeitsmarktdaten wie heute, muss man als putbesitzer einen hype und short-squeeze befürchten. zu enge stop-losses sind ja nichts in diesem markt, man braucht eine große strategie und innerhalb dieser dann wieder konsequenz und flexibilität. das ist nun richtig schwierig! ich persönlich finde das jedenfalls bei allem vertrauen auf die major trends zur zeit oft hart und kompliziert und freue mich immer, wenn ich meinen plan durchhalten konnte. heute z.b. kannte ich zum glück die nachrichten nicht und habe nur die sich bildende topformation im dax gesehen (bei 2670). und mich nicht verwirren lassen, obwohl mein schein da gehörig im minus war.

      wenn übers wochenende nichts besonderes passiert - die flugzeugentführung in der türkei dürfte dann aufgeklärt sein - dann sollte mal kurz die angst wieder aus dem markt weichen und irgendwo zwischen 2565, 2519, 2450p. luft geholt werden. das ziel nach oben ist noch völlig offen, politische börse halt.

      und so geht es vielleicht ganz schleichend runter auf 2000 oder rasant auf 3000 und mehr, aber wir trauen uns nicht in puts und nicht in calls, und hinterher sagen wir: `bei dem crash - oder der rally - da wäre ich gerne dabei gewesen!`:cry:

      fazit ist, jeder trading-tag ist harte arbeit, denn nichts ist so einfach, wie es aussieht, und alle, alle haben angst um das noch verbliebene kapital.

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 22:25:09
      Beitrag Nr. 1.742 ()
      trotz allem sind wirtschafts-news natürlich immer interessant... man stelle sich vor, der gesamtmarkt fiele also auf das niveau von 1992 oder gar 75 (siehe meldung zum kreditkarteneinsatz unten) - dann wären wir immer noch auf einem marktniveau, das damals immerhin noch eine langfristig steigende konjunktur antizipiert hat - was angesichts diverser kriegs- und terrorgefahren derzeit nicht unbedingt realistisch ist.

      3:54PM Fed: December borrowing shrinks on credit cards by Rachel Koning
      Credit card borrowing fell to a 27-year low in December resulting in an unexpected decline in consumer credit that month, the Federal Reserve said Friday. Borrowing fell by $4 billion that month or by 2.7 percent at an annualized rate. Economists looked for a modest expansion in borrowing. The decline was the largest for one month in 12 years. The percentage drop was the largest decline since April 1992. Revolving credit or credit cards declined $8.4 billion or 14 percent -- the largest decline since December 1975. Non-revolving credit such as auto loans and higher education loans, rose $4.4 billion or 5.3 percent in December. For all of 2002, consumer credit expanded just 3.3 percent, the slowest annual pace in a decade.
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 00:03:55
      Beitrag Nr. 1.743 ()
      @cabinda
      "...aber wir trauen uns nicht..." Psychogramm eines Trends?
      "...jeder trading-tag ist harte arbeit..." Wie wär`s mal mit eod?
      Gruß
      CJ;);)
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 01:06:22
      Beitrag Nr. 1.744 ()
      @chart junkie
      habe mir folgendes überlegt:fakt ist,daß der krieg kommt.fakt ist auch,daß keiner weiß wie lange er dauert und was er für folgen hat.ich kann doch nicht einfach einen krieg mit dem anderen vergleichen.
      fazit:das chance-risiko verhältniss sehe ich bis zur klärung klar auf seiten der shorts.
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 11:13:01
      Beitrag Nr. 1.745 ()
      @investival
      Die ominöse Verbindung Saddams zu Islamisten - aus deren Lager rekrutiert sich ja wohl die weltweite terroristische Gefahr, oder etwa nicht? - ist zumindest nicht historisch gewachsen [*g*]
      Auch in diesem Kontext sehe ich die Äußerungen hüben wie drüben.


      genau. diese woche kam im radio eine meldung, die genau diese zweifel ausdrückte, ich habe sie leider in keiner zeitung wiedergefunden, in dem sinne, el quaida und saddam sind sich nicht grün.

      zu dem zitat aus dem handelsblatt vom 6.2.:

      >Der Krieg macht es schwer, zurzeit eine Marktprognose abzugeben. Doch nicht nur, weil die Frage nach einem Waffengang an sich völlig offen ist, sondern weil er den Blick auf sämtliche andere Themen verstellt, denen sich der Markt bald wieder stellen muss.<

      was genau erwartet man sich von einem angriff auf den irak für die wirtschaft? zunächst einmal hat man doch den eindruck, der krieg wird als mittel gebraucht, um von der wirtschaftsschwäche in den u.s.a. abzulenken. auf der anderen seite hat die unsicherheit darüber dem aktienmarkt bislang nur geschadet. man nimmt das wohl in kauf, um eine langfristige strategie zu verfolgen - sicherung der vormachtsstellung -, oder hat bush sich verspekuliert und wirklich geglaubt, seine harte haltung in der irak-frage könne von der schlechten wirtschaft ablenken und dem markt wieder auf die beine helfen?


      zu deinem satz, @konradi: Rumsfelds Äußerung war eine zugespitzte und gezielte Provokation-
      ich sehe es auch als provokation, aber das folgende zeigt, dass unverkennbar auch ganz konkret druck gemacht wird (s. den absatz zu siemens und daimler):

      >Bush zu Saddam: „Das Spiel ist aus“
      Paris, Moskau und Berlin weiter für politische Lösung – USA setzen deutsche Unternehmen unter Druck

      Klare Worte von Präsident Bush: Saddam wird gestoppt
      Foto: dpa
      Washington - US-Präsident George W. Bush hat den Weltsicherheitsrat in ultimativer Form aufgefordert, den Irak in einer neuen Resolution unter Androhung von Gewalt zur Abrüstung zu zwingen. Andernfalls würden die USA mit einer „wachsenden Zahl“ von Verbündeten losschlagen, drohte Bush in Washington. „Das Spiel ist aus“, sagte der US-Präsident an die Adresse des irakischen Präsidenten Saddam Hussein. Eine zweite Resolution des UN-Sicherheitsrates sei zur Rechtfertigung eines Krieges nicht nötig. Die letzte Irak-Resolution „spricht für sich“ und lege eindeutig fest, dass Irak bei einem Verstoß mit ernsten Konsequenzen rechnen müsse, sagte Bush.


      US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld sagte, ein Krieg würde „sechs Tage, höchstens sechs Wochen, aber sicher nicht sechs Monate“ dauern. Nach US-Medienberichten wird Großbritannien wahrscheinlich eine zweite Irak-Resolution im Sicherheitsrat einbringen. Die Bundesregierung lehnt „zum jetzigen Zeitpunkt“ eine zweite Resolution ab. Russland, China und Frankreich setzten sich weiter für eine politische Lösung ein.


      Nach WELT-Informationen versucht die US-Regierung, deutsche Unternehmen, die mit dem Irak Geschäfte machen, unter Druck zu setzen. In einem Schreiben an Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) droht Washington, dass die betroffenen deutschen Unternehmen ihre Geschäftsbeziehungen in den USA verlieren würden, falls sie an ihren Irak-Engagements festhielten. Betroffen wären hiervon beispielsweise Siemens und Daimler-Chrysler. Im Laufe dieser Woche erreichten Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) Beschwerden von deutschen Unternehmen, die über Absatzeinbußen in den USA klagen. Sie machen die „antiamerikanische Irak-Politik der Bundesregierung“ für die Einbußen verantwortlich. Der Kanzler will am Donnerstag im Bundestag eine Regierungserklärung zur Irak-Politik abgeben. DW/cbs


      Artikel erschienen am 8. Feb 2003


      © WELT.de 1995 - 2003<


      zu #1727/1729 thema pc/ratio als ergänzung noch diese meinung:

      >#8700 von euroshock 07.02.03 01:23:51 Beitrag Nr.: 8.536.056 8536056

      Zur P/C Ratio unter u.a.:

      http://www.wallstreet-online.de/ws/news/news/main.php?action…


      Er glaubt, dass den Big Guys bewusst ist, dass die Kleinanleger das P/C immer mehr beachten. Aus diesem Grund sollen in letzter Zeit gezielte "Steuerungsaktionen" durchgeführt worden sein. <

      das thema wurde ja schon erwähnt, aber mir erscheint es auch logisch, dass die big guys das marktverhalten der kleinanleger studieren, was über die finanzboards ja problemlos möglich ist, und versuchen, ihn durch solche tricksereien zu verwirren, genauso, wie man seit längerem die häufung von `false breaks` in den charts beobachten kann.

      ich blicke diese spielchen der big player nicht und versuche mal mit meinem laienverstand zu begreifen, was da abläuft. könnte das oben erwähnte auch der grund sein, weshalb es nur langsam in schiebezonen abwärts geht? im dax gilt es viel kapital zu verteidigen, vor allem bei den versicherern, während u.s.-investoren mit hohen shortpositionen einen deckel auf den dax gelegt haben und in ruhe den rutsch abwarten. der kleinanleger glaubt, das p/c-ratio ist ja hoch und geht long, was im interesse der deutschen unternehmen ist. die u.s.-investoren halten dagegen, shorten den dax zu, die u.s.-politik macht zusätzlichen druck, und absatzeinbußen deutscher unternehmen in den u.s.a. begünstigen dann auf dauer einen weiteren kursverfall.
      weiß übrigens jemand, wo man das short interest für deutsche aktien einsehen kann bzw. infos dazu bekommt?

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 13:01:43
      Beitrag Nr. 1.746 ()
      @investival
      nachtrag zu #1745

      es geht eben um etwas größeres. eine gute zusammenfassung zu unseren überlegungen fand ich eben im wtc-thread von @deep thought - ich möchte den beitrag mal hier aufnehmen:

      >#3362 von extremrelaxer 07.02.03 17:20:31 Beitrag Nr.: 8.542.713 8542713

      @opti: Du bemängelst in 3326, dass andere User keine Stellungnahme zu einem alternativen Umgang mit Terroristen und Diktatoren abgeben! Wie sieht denn Deine Alternative aus?

      Durch die UN-Inspektionen der 90er wurde das Waffenarsenal des Irak stark reduziert, die Bedrohung durch den Irak ist heute geringer als jemals zuvor in den Jahren nach dem letzten Golfkrieg!

      Mit einem Krieg gegen den Irak steigt die Gefahr, dass im Irak islamistische Sunniten und Schiiten an die Macht kommen. Gleichzeitig steigt die Gefahr, daß in moslemischen Ländern mit derzeit gemäßigten bzw. pro-westlichen Regierungen das Volk aufbegehrt und es zum Umsturz kommt. Was passiert dann in Saudi-Arabien, Pakistan, Ägypten oder Jordanien...??? Weitere Kriege werden die Folge sein, eventuell sind sie durch die US-Militärstrategen sogar schon eingeplant!

      Würde der Terrorismus denn wirklich durch einen Irakkrieg bekämpft werden? Haben denn die Israelis es geschafft, den Terrorismus mittels Raketen auszurotten? Der Haß gegen die USA wird mit jedem Krieg auf der südlichen Halbkugel steigen, Terror wird irgendwann zum Alltag gehören!
      Sind das denn wirkliche Alternativen zu einer Politik der Diplomatie und des Interessenausgleichs?

      Wer ist denn wirklich so naiv, zu glauben es gehe um "Terroristen" und "Diktatoren"?

      Bin Ladin hat den Afghanistankrieg überlebt, die Al-Quaida dürfte inzwischen mehr Mitglieder und Unterstützer haben, als jemals zuvor! Ein Irakkrieg wird wahrscheinlich zum Putsch in anderen Ländern führen und eine Destabilisierung des Nahen Ostens bewirken. Saddam Hussein hat jedoch bessere Chancen, einen Irakkrieg zu überleben, als jeder andere Iraker!

      Wer ist denn wirklich so naiv, zu glauben es gehe primär um den Irak und um Afghanistan?

      Es geht um die beiden Länder mit der fundamentalistischsten Glaubenslehre: den Iran und Saudi-Arabien und es geht um die moslemische Atommacht Pakistan! In diesen Ländern werden meiner Einschätzung nach noch in diesem Jahrzehnt die wirklich grossen Kriege ausgefochten werden. Sowohl der Afghanistan-, als auch der kommende Irakkrieg sind doch nur Vorläuferkriege, mittels denen eine günstigere militärisch-strategische Ausgangsposition geschaffen werden soll!
      Glaubt denn irgendjemand hier wirklich, dass die USA ein zwölfstelliges Militärbudget bewilligt haben, um ein Land wie den Irak zu bekämpfen??? Dieses Militärbudget ist eine Investition in eine apokalyptische Zukunft, eine Investition zum Erreichen der globalen unanfechtbaren Herrschaft. Mit steigender militärischer Überlegenheit sank in den letzten Jahren jedoch auch zunehmend das Interesse an Diplomatie und friedfertiger Koexistenz!


      Zu den möglichen Alternativen:

      Hätte die USA nur einen Bruchteil des zwölfstelligen Militärbudgets z.B. für eine Art "Marshall-Plan für Afrika" bewilligt und stufenweise denjenigen Ländern Afrikas zur Verfügung gestellt, die demokratische Reformen einleiten, so hätte es die USA wahrscheinlich innerhalb kurzer Zeit geschafft, weltweit Anerkennung zu erringen! Terroristen hätten wohl kaum noch Unterschlupf und Unterstützung in ihren eigenen Ländern!

      Doch was bringt es denn, über solche Alternativen nachzudenken, wenn man nicht berücksichtigt, dass die US-Exportindustrie auf Waffenlieferungen und damit auch auf Krisen- und Unruheherde angewiesen ist? Was würde denn mit der US-Konjunktur passieren, wenn wir einen globalen Frieden hätten? In den 90ern waren wenigstens noch amerikanische Hightechfirmen in der Lage, das Handelsbilanzdefizit der USA irgendwie im Rahmen zu halten - inzwischen steht die Welt allerdings am Rande einer Rezession - was würde jetzt passieren, wenn keine globale Aufrüstung mehr stattfinden würde?

      Die Weichen sind gestellt! Das Gleis auf welchem sich die Welt derzeit befindet lautet "Globaler Crash oder Globaler Krieg"! Die USA werden es zu verstehen wissen, dem Crash vorzubeugen! Nie ist der Kapitalabfluss aus Schwellenstaaten und Entwicklungsländern und der Kapitalzufluss in Amerika so hoch wie in den Zeiten des Krieges, nie ist das amerikanische Handelsbilanzdefizit so niedrig, wie nach erfolgreichen Demonstrationen amerikanischer Waffentechnologie in Armutsstaaten!<

      (anm.: hervorhebung ist von mir)

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 13:31:18
      Beitrag Nr. 1.747 ()
      Die Baath-Partei ist stalinistisch, also säkular ausgerichtet, es besteht eine unüberbrückbare Kluft zu den Islamisten.
      Was die Börse und den Krieg angeht:
      Amerika braucht dringendst sich stabilisierende Aktienkurse und ausländische Investitionen (Pensionskassen,Pensionäre,die auf Aktien gesetzt haben, Finanzierung des Leistungsbilanzdefizits, des extremen Konsums auf Pump usw.). Indem man suggeriert, der Krieg wäre der alleinige Auslöser für die bestehende Unsicherheit, hofft man, bei einem kurzen Kriegsverlauf wieder als Hort der Stärke und Sicherheit entdeckt zu werden. Diese Hoffnung ist trügerisch.
      Gruss, Algol
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 13:42:44
      Beitrag Nr. 1.748 ()
      @ cabinda

      ich blicke diese spielchen der big player nicht und versuche mal mit meinem laienverstand zu begreifen, was da abläuft. könnte das oben erwähnte auch der grund sein, weshalb es nur langsam in schiebezonen abwärts geht? im dax gilt es viel kapital zu verteidigen, vor allem bei den versicherern, während u.s.-investoren mit hohen shortpositionen einen deckel auf den dax gelegt haben und in ruhe den rutsch abwarten. der kleinanleger glaubt, das p/c-ratio ist ja hoch und geht long, was im interesse der deutschen unternehmen ist. die u.s.-investoren halten dagegen, shorten den dax zu, die u.s.-politik macht zusätzlichen druck, und absatzeinbußen deutscher unternehmen in den u.s.a. begünstigen dann auf dauer einen weiteren kursverfall.

      was Du da so schön beschreibst ist das tägliche harte Brot von uns goldbugs. ;)

      Nur das es im Goldmarkt noch um zwei Drehungen verschärft zugeht. Wir wissen ja, daß wir von Euch Profis immer still belächelt werden, wenn wir mal wieder unsere Verschwörungstheorien ausgraben. Ich habe auch gelächelt am Anfang. Mittlerweile packt mich nur noch kalte Wut !

      Betreffend P/C Ratio: vielleicht findest Du hier was Passendes: http://www.pcratio.de
      Übrigens, falls es interessiert: die Shortpositionen im Goldmarkt werden sehr übersichtlich vom user "talvi" aufbereitet: Thread: Die COT-Zahlen von Gold und Silber Beitrag #71


      Betreffend Irak / Al Quaida

      Beweise gibt es nicht. Allerdings hat der Irak während der siebziger und in den frühen achtziger Jahren radikale Palästinenser-Gruppen unterstützt. (Hamas) Von Anfang an hat das Baath-Regime der PLO in ihrem Kampf gegen Israel geholfen. Nach 1974 jedoch zerstritt sich Saddam mit Jassir Arafat, weil der PLO-Chef einen gemäßigteren Kurs einschlug. Als Revanche half der Irak fortan der Abu-Nidal-Gruppe und anderen palästinensischen Arafat-Gegnern. Die Abu-Nidal-Gruppe griff Synagogen in Wien, Rom und Brüssel an sowie jüdische Schulen und Restaurants in Antwerpen und Paris. Höhepunkt der Terrorkampagne war im Sommer 1982 der Anschlag auf den israelischen Botschafter in London, was schließlich Israels Libanonfeldzug im gleichen Jahr auslöste. Im Juli 2001 wurde der Palästinenser Mohammed Kandil von israelischen Sicherheitskräften festgenommen. Er stammt aus dem Westjordanland. Kandil war vom irakischen Geheimdienst rekrutiert und ausgebildet worden mit der klaren Maßgabe, eine terroristische Infrastruktur im Westjordanland aufzubauen. Zu seinen operativen Plänen gehörte ein Anschlag auf den internationalen Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv mit einer Autobombe. Al-Hadsch Rateb al-Amleh, Führer der „Arabischen Befreiungsfront“, einer Organisation des Hussein-Regimes, wurde von Saddam beauftragt, die Familien von palästinensischen Selbstmord-Terroristen materiell und finanziell zu unterstützen. Aus den Schatullen Bagdads fließen den Angehörigen von „Märtyrern“ rund 25 000 US-Dollar zu.

      Gruß Konradi :)
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 14:05:02
      Beitrag Nr. 1.749 ()
      #1746 "Die USA werden es zu verstehen wissen, dem Crash vorzubeugen!"

      @cabinda, Globaler Krieg oder globaler crash:ersetze das wort oder durch und! Aus der Nummer kommen die USA nicht wieder raus! Wo sind die großen Wachstumsmärkte? Diesen Mangel kann ein Krieg oder Kriege vorübergehend kaschieren. Das fundamentale Problem bleibt. Das Verschuldungs-Kettenbrief-Spiel funktioniert nicht mehr lange!
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 14:08:26
      Beitrag Nr. 1.750 ()
      @ Stormy, cabinda, Rest vom Fest :)

      ich habe mich nun mal getraut und einen Strategiethread aufgemacht, wie man durch Krisen durchkommt!


      Wäre schön, wenn ihr da euer Wissen einbringen könntet! :)
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 14:30:59
      Beitrag Nr. 1.751 ()
      1749

      mehr ist dazu nicht mehr zu sagen !!

      DUF
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 14:32:55
      Beitrag Nr. 1.752 ()
      #1747: genau so richtig!


      wir haben die Interessen der USA geklärt, und ihr Spielchen durchschaut, und nun? :confused:
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 16:02:56
      Beitrag Nr. 1.753 ()
      @cabinda / #1745,

      >...droht Washington, dass die betroffenen deutschen Unternehmen ihre Geschäftsbeziehungen in den USA verlieren würden<
      :laugh: Jo, dann würde das tote D sterben, *g*
      Nun ja, dann käme Japan als Finanzier und dann uneingeschränkter Haus- und Hoflieferant der USA bestimmt doch noch hinten hoch, *g*
      - Also, von mir aus können dt. AGs, ganz in diesem Sinne, schon Montag ihre überteuerten, verlustreichen US-Engagements desinvestieren... Dann würde ich sofort eine Daimler u.a. kaufen, :) Aber wer bin ich schon, :D
      Mal abgesehen davon, daß das wohl eher unter "Kriegspropaganda" einzuordnen ist (die leider bei unseren tollen Managern verfängt): Im übrigen würde sowas dann wohl nicht mehr ohne Gegenreaktion bleiben können(!), und da sehe ich nicht, daß ein offener Handelskrieg den USA bei (ungeachtet dessen) zwangsläufig abnehmender Binnenkonjunktur zum Vorteil gereichen würde.

      >... Nie ist der Kapitalabfluss aus Schwellenstaaten und Entwicklungsländern und der Kapitalzufluss in Amerika so hoch wie in den Zeiten des Krieges, nie ist das amerikanische Handelsbilanzdefizit so niedrig, wie nach erfolgreichen Demonstrationen amerikanischer Waffentechnologie in Armutsstaaten!<
      Naja, ein Krieg zum Abbau des Handelsbilanzdefizits...? Bei gleichzeitigem Kapitalzufluß, aufsetzend auf einem ohnehin hohen Niveau (woher?)? Kapitalabluß aus `Entwicklungsländern` (noch mehr? woher?), die in Summe schon historisch hohe Bestände in US-Treasuries halten? - Im heutigen Gesamtszenario eine mehr als gewagte Hypothese (imo)...

      @konradi,

      Mittlerweile packt mich nur noch kalte Wut !
      Bei mir ist`s inzwischen anders, wo ich sehe, daß der Markt gegen diese ominösen Interessen beim POG einen lupenreinen Major Breakout aus einem großen Double Bottom durchgesetzt hat. Laß` diese Interessen nun doch "ihren" Pullback spielen, das ist letztendlich nur trendstützend, :)

      Irak / Palästinenser / Al Quaida / USA / D etc.:
      Der Irak benimmt sich im Nahen Osten sicher nicht wie ein Weisenknabe, das kann dort keine Partei für sich beanspruchen. Das Problem ist, daß die USA resp. deren Administration mit zweierlei Maß mißt, und das, obwohl sie in der Vergangenheit mit dieser Haltung beim Rest der Menschheit keinen Erfolg hatte. Es mangelt einfach an Glaubwürdigkeit in der US-Außenpolitik, und es ist frappierend, daß die US-Administration die offenbar nichtmal hinter verschlossenen Türen "unter Freunden" herstellen oder wenigstens für die Zukunft mit einer hinreichenden Verbindlichkeit zusagen konnte oder gar wollte(?). Die Dt. Regierung hätte dafür, gerade im Zeichen seinerzeit wohl nicht unehrlich bekundeter `uneingeschränkter Solidarität`, bestimmt ein offenes Ohr gehabt, es hätte zumindest die jetzige diametrale Haltung derer obsolet gemacht. Was hätte es den USA denn ausgemacht, hätten sie diesen Schritt getan? Aber man hält/hielt es offensichtlich nicht für nötig, fordert vielmehr uneingeschränkten Gehorsam von allen (geflissentlich nur nicht von sich selbst). Und das provoziert zwangsläufig Fragen nach US-eigenen Interessen, und machen diesbzgl. Diskussionen nur berechtigt.

      investival
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 16:20:35
      Beitrag Nr. 1.754 ()
      @investival,
      kurz nachgefragt - es kann gut sein, dass das rein unter kriegspropaganda einzuordnen ist. aber wie ist dann diese aussage zu bewerten: Im Laufe dieser Woche erreichten Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) Beschwerden von deutschen Unternehmen, die über Absatzeinbußen in den USA klagen (und die antiamerikanische politik schröders dafür verantwortlich machen.) denkbar ist, dass tatsächlich deutsche produkte in u.s.a. boykottiert (bzw. einheimische produkte bevorzugt) werden, denkbar ist auch, dass der allgemein schwache u.s.-markt für den absatzeinbruch verantwortlich ist und die deutschen unternehmen nur einen schuldigen suchen. das kann ich im moment nicht beurteilen.

      @konradi
      danke für die links zum p/c-ratio und den interessanten geschichtlichen exkurs!

      zum anderen später.

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 16:47:33
      Beitrag Nr. 1.755 ()
      @ cabinda # 1754

      Nun ja, ich boykottiere McD und Wurger King auch schon seit einem Jahr, die werden schon sehen was sie davon haben.

      B.
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 18:23:07
      Beitrag Nr. 1.756 ()
      @cabinda,

      die `dt. Unternehmen` beschweren sich schnell, wenn was im Argen liegt - mal ist`s der starke Euro, mal die Steuern, mal die Außenpolitik... Schon weniger hört man Klagen die USA bzw. deren Konjunktur betreffend - da wird, in Anbetracht noch junger (Fehl-)Investitionen aufgrund eines fest angenommenen "never-ending-boom"-Szenarios, schon mal gern geschwiegen...
      Am wenigsten sind die Beschwerdeführer, nachwievor, geneigt, mal bei SICH nach Ursachen zu suchen [sonst würden sie sich auch kaum solche Gehälter genehmigen, :D]. Stichwort nur, da wir es kürzlich hier hatten: Qualität - ein auch in den USA bisher gültiges Verkaufsargument. Die Meldungen dazu passen vom Timing schon mal nicht schlecht zu den `Beschwerden`.
      - Also, sicher kann das ETWAS ausmachen...

      investival
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 18:30:34
      Beitrag Nr. 1.757 ()
      @ investival: Fehler, die alle machen, sind keine Fehler, denken sich wohl Manager von Unternehmen und Fonds! ;)

      Hierzu interessant: konradis Posting aus der Zeit um die #210 im Katastrophen-Thread zu Managern!
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 18:32:14
      Beitrag Nr. 1.758 ()
      Ich esse beim Bäcker keine Amerikaner mehr, dafür aber Hamburger in der Bouletten-Bräterei:laugh:
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 20:42:49
      Beitrag Nr. 1.759 ()
      kleiner exkurs: haben wir eigentlich ein grundrecht auf sicherheit? ich nehme mal an, der deutsche durchschnittsbürger geht davon aus...;) - und genau deshalb haben wir ein problem.

      hier ein interessanter text zum thema. ich schreibe später was dazu:

      >Organisierte Ungewissheit

      Der "Krieg gegen den Terror" mobilisiert einen enormen Bedarf an innerer Sicherheit. Gesetzesverschärfungen greifen auf Argumente zurück, die vor allem eins sind: alt und rein rhetorisch.

      Eine Kritik
      von HORST MEIER

      Zu den Folgen des 11. September gehört, dass in der gesamten westlichen Welt der Staat als Ordnungsmacht wiederentdeckt wird: jener Nationalstaat, den viele im Zeichen von Globalisierung und multinationaler Konzernmacht als handlungsunfähige Instanz, als "orientierungslosen Leviathan" schon abgeschrieben hatten. Solche Abgesänge klingen wie ein Echo aus ferner Zeit. Nun herrscht Krisenbewusstsein. Der bange Ausblick auf den "ersten Krieg des 21. Jahrhunderts" lässt die theoretisch verspielte Rhetorik vom "Ende des Staates" verstummen.

      Der Staat möge um Himmels willen den Schutz von Leib und Leben gewährleisten, lautet die Forderung des Tages. Also mehr Geld, Personal und Befugnisse für Polizei und Geheimdienste. Also Rasterfahndung nach "Schläfern" und Lauschangriffe gegen Unverdächtige, die vielleicht einen Verdächtigen kennen. Oder den Fingerabdruck im Ausweis, der daran erinnert, dass in jedem Bürger ein potenzieller Verbrecher steckt. Mehr von allem, was Halt und Trost verspricht. "Meine Bemühungen", so der Bundesinnenminister, "gehen dahin, die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger zu verbessern. Ich orientiere mich an dem Grundrecht auf Sicherheit." Ein "Grundrecht" auf Sicherheit? Das Stichwort lässt aufhorchen.

      1982 sprach der konservative Staatsrechtslehrer Josef Isensee vor der Berliner Juristischen Gesellschaft über die "Schutzpflichten des freiheitlichen Verfassungsstaates". Seine Thesen, auf die sich die Politik bis heute beruft, laufen in dem programmatischen Titel zusammen: "Das Grundrecht auf Sicherheit". Sie handeln vom Versuch, den Primat der Ordnung verfassungsrechtlich zu begründen. Isensee proklamiert zwar "die Sicherheit freier Bürger" und will den Staatstanker zwischen den Klippen von "Despotie und Schwäche", zwischen "Polizeistaat und Permissivstaat" hindurchlotsen. Aber der Sache nach konfrontiert er die liberale Maxime "Im Zweifel für die Freiheit" mit der Gegenthese: "Im Zweifel für die Sicherheit".


      Wer im Grundgesetz blättert, wird ein Grundrecht auf Sicherheit nicht finden. Was also soll man sich darunter vorstellen? Ist es aus der Verfassung überhaupt abzuleiten, oder entspringt es politischem Wunschdenken? Und wem könnte es zustehen? Rechtstreuen Bürgern, die gegenüber dem Staat ihr "Grundrecht" geltend machen, dieser möge gegen die anderen - gegen Kriminelle oder sonst wie verdächtig Erscheinende - endlich hart vorgehen? Oder gar dem Staat selbst, der sich beim Kampf gegen terroristische Umtriebe auf die Blankovollmacht beruft, er habe gegen alles und jeden Sicherheit zu schaffen?

      Die Argumentation, mit der Josef Isensee sein "Grundrecht auf Sicherheit" herleitet, lässt sich so skizzieren: Die Funktion des Verfassungsstaates erschöpft sich nicht in der Garantie bestimmter Freiheitssphären, in denen die Bürger, unbehelligt vom Staat, ihr Leben nach Gutdünken gestalten können. Die andere Funktion des Staates besteht darin, der Freiheit einen stabilen Rahmen zu geben. Innere Sicherheit wird als die Bedingung der Möglichkeit von Freiheit betrachtet.

      Die Ordnungsfunktion des neuzeitlichen Staates sieht Isensee unter Berufung auf den englischen Philosophen Thomas Hobbes, wenn nicht als die eigentliche, so doch als die ursprüngliche Leistung an. Der Staatsdenker des 17. Jahrhunderts war davon überzeugt, dass einzig das Gewaltmonopol des absolutistischen Staates imstande ist, die blutigen religiösen Bürgerkriege seiner Zeit zu befrieden. Nicht umsonst galt Hobbes die Fähigkeit, den "Krieg aller gegen alle" zu beenden, als der entscheidende Grund für den Gesellschaftsvertrag. Nach der Konsolidierung der Zentralgewalt trat die gleichsam existenzielle Ordnungsfunktion des Staates in den Hintergrund. Dafür kam mit dem Aufstieg des Bürgertums und seinem Interesse an freier wirtschaftlicher und politischer Entfaltung eine andere Frage auf die Tagesordnung: wie die Freiheit des Einzelnen vor Übergriffen des Staates geschützt werden kann.

      Diese liberale Sicht bestimmt bis heute unser Problembewusstsein - zu Unrecht, sagt Isensee. Er beruft sich dabei auf die Judikatur des Bundesverfassungsgerichts, nach der die Grundrechte eine "objektive Wertordnung" verkörpern. Der demokratische Verfassungsstaat habe die Grundrechte nicht nur zu achten, sondern müsse sich auch "schützend vor sie stellen". Josef Isensee geht nun einen entscheidenden Schritt weiter. Er postuliert eine allumfassende "Staatsaufgabe Sicherheit". Und destilliert aus der "Gesamtheit der grundrechtlichen Schutzpflichten", die dem Staat insbesondere im Hinblick auf Leib, Leben und Eigentum obliegen, ein "Grundrecht auf Sicherheit".

      Die Rechtsprechung, die Isensee damit auf die Spitze treibt, ist zum Teil hochproblematisch und vom Verfassungsgericht so nicht fortgeschrieben worden. Das gilt vor allem für das erste Abtreibungsurteil aus dem Jahr 1975. In ihrer Entscheidung über den reformierten Paragrafen 218, der die Abtreibung in den ersten drei Monaten freigab, hatten die Verfassungsrichter aus Artikel 2, Absatz 2 - Grundrecht auf Leben - nicht nur eine generelle Pflicht des Staates abgeleitet, auch das ungeborene Leben zu schützen. Sie hatten den Staat sogar zum Festhalten an Strafnormen verurteilt. Wenn der "Höchstwert" Leben in Gefahr sei, dürfe der Gesetzgeber nicht vorrangig auf Beratung und Sozialpolitik vertrauen.

      Dass es mit der großzügig ausgerufenen Schutzpflicht nicht weit her ist, nicht einmal in Sachen Lebensschutz, offenbarte das Verfassungsgericht schon bald darauf mit der Entscheidung im Entführungsfall Hanns Martin Schleyer: Im Herbst 1977 lehnte es einen Antrag seines Sohnes ab, die Bundesregierung zu verpflichten, den Vater, der in akuter Lebensgefahr schwebte, gegen gefangene RAF-Mitglieder auszutauschen. Wie der Fall ausging, ist bekannt.

      Wer Bürgerrechte in nicht kalkulierbare Schutzpflichten umdeutet, stellt das herkömmliche Freiheitsverständnis auf den Kopf. Die Grundrechte sind von ihrer Struktur und ihrer Geschichte her Rechte des Einzelnen gegen den Staat. Sie sind in erster Linie Abwehrrechte gegen Übergriffe der öffentlichen Gewalt. Ganz in diesem Sinne entschied der Supreme Court der USA, dass ein generelles Abtreibungsverbot das Selbstbestimmungsrecht der Frau verletze. Derselbe Konflikt sieht völlig anders aus, betrachtet man ihn aus der Perspektive einer vom Bundesverfassungsgericht überspannten Schutzpflicht: Der Staat tritt als Sachwalter des Ungeborenen auf, um gegen die Schwangere den Einsatz von Strafparagrafen zu rechtfertigen.

      Sieht man die Grundrechte aus der buchstäblich verkehrten Perspektive des Staates, so begrenzen sie nicht dessen Handlungsmöglichkeiten, sondern erweitern sie - mit grundstürzenden Folgen für die Freiheit des Einzelnen. Stellt also das von Isensee kreierte Grundrecht eine Art Leistungsrecht auf Sicherheit dar, das zu Lasten Dritter die klassische Grundrechtsfunktion ablösen soll? Nein, es soll nur eine "vergessene Seite" ergänzen, sagt der Verfassungsjurist - ohne zu bemerken, dass seine Lesart die Grundrechte nicht stärkt, sondern quasi verstaatlicht.


      Abgesehen von diesen grundsätzlichen Einwänden: Was folgt aus einer Neuschöpfung, die begrifflich einen individuellen Anspruch auf mehr Sicherheit suggeriert? Praktisch nichts. Denn das "Grundrecht auf Sicherheit" ist keines, es fungiert lediglich als Chiffre für das Bedürfnis nach innerer Sicherheit. Das "Grundrecht", das Isensee übrigens selbst nicht ganz wörtlich verstanden wissen will, erschöpft sich in dem unverbindlichen Programmsatz, der Staat möge ein Mindestmaß an Sicherheit garantieren.

      Das "Grundrecht auf Sicherheit" gibt niemandem das subjektive Recht, eine als zu lax oder untätig empfundene Regierung zu verklagen. Denn es gilt nur im Rahmen der Gesetze. "Es ist ausgeschlossen", stellt Isensee fest, "dass jedermann in jeder Gefahrenlage unmittelbar aus den grundrechtlichen Schutzpflichten den Anspruch auf eine bestimmte Schutzmaßnahme ableiten und einklagen kann."

      In diesem Sinne wird das "Grundrecht auf Sicherheit" juristisch vielfach relativiert und dann in kleiner Münze ausgezahlt: zum Beispiel als Bürgeranspruch auf ermessensfehlerfreie Anwendung der Polizeigesetze. Das freilich ist ein Lehrsatz, der lange vor Isensees Erfindung entwickelt wurde. Mit anderen Worten: Sein "Grundrecht auf Sicherheit" läuft leer. Es bietet, nüchtern betrachtet, keinerlei Sicherheitsgewinn. Es liefert allenfalls eine wohl klingende Phrase für jene Ordnungsrhetorik, in die Innenminister verfallen, sobald Außergewöhnliches passiert. Verfassungsrechtlich gesehen ist die organisierte Ungewissheit, die man gemeinhin "Sicherheit" nennt, ein Staatszweck neben anderen, aber kein Grundrecht.

      Von der hohen Warte der Staatstheorie gerät alles leicht zum Glaubensbekenntnis: im Zweifel für die Freiheit oder lieber doch für die Sicherheit. Die Sonntagsredner haben es gut. Im Gehäuse der Bürokratie dagegen, wo die Sachzwänge verwaltet werden, herrscht grauer Alltag. Nehmen wir zum Beispiel den Betrieb von Atomanlagen. Umweltschutzverbände haben nach dem Massenmord vom 11. September beantragt, die Betriebsgenehmigung für all jene Atomkraftwerke zu widerrufen, deren Reaktorkuppel nicht den Berstschutz aufweist, der erforderlich ist, um dem Einschlag eines voll betankten Passagierflugzeugs standhalten zu können. Die Horrorszenarien aus guter alter Zeit beschrieben den "größten anzunehmenden Unfall" als Absturz einer Militärmaschine.

      Jetzt streiten die Gutachter über denkbare Einflugwinkel und Aufprallenergien von Großraumflugzeugen. Sie versuchen zu berechnen, welche Auswirkungen heftige Kerosinbrände auf Stahl und Beton haben. Schon treten juristische Sachverständige auf den Plan, die behaupten, das neueste Horrorszenario gehöre gar nicht zur Normallage, sondern sei ein Fall von Kriegseinwirkungen. Gegen solche aber brauchten die Betreiber - so das Atomgesetz - keine Vorkehrungen zu treffen. Dies sei allein Sache des Staates, der Polizei oder notfalls Militär aufbieten müsse.


      Bereits 1982 beschied Josef Isensee die "Anlieger von Kernkraftwerken" mit einer lapidaren Feststellung des Verfassungsgerichts: Dem Staat "obliegt die Risikovorsorge nur nach den Abschätzungen der praktischen Vernunft, die dem jeweiligen Stand von Wissenschaft und Technik Rechnung trägt … Ungewissheiten jenseits dieser Schwelle … sind unentrinnbar und insofern als sozial-adäquate Lasten von allen Bürgern zu tragen". Nein, auch der Erfinder des Grundrechts auf Sicherheit mag es nicht ausschließen, das "erlaubte technische Restrisiko".

      P. S.: Mein Transistorradio, das ich neulich arglos erwarb, weil der Hersteller ein handliches Gerät versprach, das überall leicht zu betreiben ist, dieses Transistorradio funktioniert tadellos. Es will mir trotzdem keine rechte Freude machen. Auf der soliden Pappschachtel, die den blauen Apparat als Exportartikel für Entwicklungsländer ausweist, wird versichert, das Modell sei als "Unfall- und Katastrophenradio" praktisch immer einsatzbereit: dank Solarzelle und Dynamo. Also nehme ich mein Transistorgerät in die Hand, klappe die Kurbel auf und drehe. Seltsam. Das leiernde helle Surren beruhigt irgendwie. Drei Minuten an der Kurbel ergeben ungefähr fünfzehn Minuten Empfang. Das dürfte fürs Erste genügen.


      HORST MEIER, 48, Jurist, lebt in Hamburg. Voriges Jahr war er Mitherausgeber des Buches "Verbot der NPD oder Mit Rechtsradikalen leben?" (Suhrkamp). Seinen (hier stark gekürzten) Text entnahmen wir der aktuellen Ausgabe des Merkur
      taz Magazin Nr. 6975 vom 8.2.2003, Seite III, 322 TAZ-Bericht HORST MEIER

      © Contrapress media GmbH
      Vervielfältigung nur mit Genehmigung des taz-Verlags<
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 20:55:16
      Beitrag Nr. 1.760 ()
      @Artmann
      Ich bezweifle mittlerweile, ob der bevorstehende Krieg wirklich Einfluss auf die Börse hat. Kurzfristig mag die Weltpolitik zwar Auslöser für gewisse Umschwünge sein. Das mischt sich an den Finanzmärkten aber mit so vielen anderen Einflüssen, dass ich persönlich kein Timing daraus ableiten könnte. So bezweifle ich auch, dass der 11.9. eine entscheidende Wirkung auf die Finanzmärkte hatte. Ohne das Attentat wäre der sell-off wohl nicht so tief, die Erholung dafür aber auch nicht so deutlich ausgefallen. Unter dem Strich wären wir heute ungefähr an der gleichen Stelle. Die Journalisten greifen spontan immer nach dem dicksten Erklärungs-Strohhalm - und die Öffentlichkeit hat gern ein label für heftige Entwicklungen an den Märkten. Dafür bieten sich Gewalteinflüsse viel eher an als ermüdende finanztheoretische Begründungen (Verschuldung, Währungsmanipulationen etc.).

      @cabinda
      Die Märkte sind nunmal reine Subjektivität, daher kann man sich nie sicher sein, was Manipulation ist und was nicht. Auch wenn das PCR vielleicht noch niemandem wirklich zum Geldverdienen verholfen hat (unserem guten Nabil wohl am aller wenigsten - und wer weiß, von wem dieser Schwätzer mit Erklärungsmustern "gefüttert" wird?), so war das PCR doch für viele zumindest eine Orientierungsmarke. Je mehr Teilnehmer aber am Markt das Handtuch werfen, desto aggressiver wird das Klima und desto unzuverlässiger erscheinen jegliche Orientierungsmarken. Die Konkurrenz der Erklärungsmuster wird sozusagen härter. Insofern könnte ich mir vorstellen, dass die Verschwörungstheorie oftmals "nachgereicht" wird und Ausdruck verbreiteter Frustration ist.
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 21:22:27
      Beitrag Nr. 1.761 ()
      >Wird die Welt wirklich bald durch eine geheime Gruppe übermächtiger Verschwörer regiert - oder reagiert die Bevölkerung auf ein immer komplexeres globales Geschehen nur mit immer simpleren Schuldzuweisungen und erschafft so moderne Mythen und Märchen? Die Grenze zwischen berechtigter Panik und haltloser Paranoia, zwischen facts und phantasy ist nicht immer leicht zu ziehen...


      Verschwörung ist die Schattenseite der Kooperation

      Es gibt viele Verschwörungstheorien, aber keine allgemeine Theorie der Verschwörung - was unter anderem damit zu tun hat, dass Verschwörung etwas so Allgemeines, Selbstverständliches ist, dass es dazu gar keine große Erklärung braucht. Dass A und B eine Absprache treffen, um sich gegenüber C einen Vorteil zu verschaffen, gehört auf allen Ebenen des gesellschaftlichen und natürlichen Lebens zur alltäglichen Praxis - und ebenso alltäglich ist es, dass A und B, um ihren Vorteil gegenüber C zu vergrößern, diesen über ihre Absprachen im Dunkeln lassen. Mit dieser geheimen Absprache sind schon alle Ingredienzen einer Verschwörung komplett - ob in der Natur zwei Parasiten einander zuarbeiten, um einen dritten beim Beutemachen auszustechen, ob im Geschäftsleben mit diskreten Absprachen die Konkurrenz ausgetrickst wird, oder in der Politik, wo Nachrichten- und Geheimdienste ebenso unverzichtbar sind wie im Privatleben Klatsch und Intrigen. Verschwörung, so scheint es unter dieser allgemeinen Perspektive, ist nicht nur eine Art soziologischer Standard, sondern auch eine evolutionäre Norm, eine Verhaltensform, die allen gesellschaftsfähigen Gruppen, von der Bakterienkolonie bis zur Staatengemeinschaft, eigen ist. Tatsächlich gehört es zu den aufregendsten Entdeckungen der neuen, post-darwinistischen Biologie, dass die Evolution des Lebens nicht allein auf dem Prinzip der Konkurrenz, dem berühmten Survival of the Fittest, beruht, sondern dass das genau entgegengesetzte Prinzip, das der Kooperation und Symbiose, hinzukommen muss, um die Evolution voranzubringen. Verschwörung - Konspiration - wäre dann so etwas wie die Schattenseite dieses neu entdeckten Kooperations-Prinzips, und vielleicht ist das der Grund, warum das Thema Konspiration noch nicht ins rechte Licht der Wissenschaft gerückt ist und bis heute keine allgemeine Theorie der Verschwörung existiert. Die kollektiven Antennen des Fernsehvolks sind da sensibler, denn es hat mit Mulder und Scully zwei investigative Verschwörungsforscher und Desinformations-Experten als heimliche Helden des Informationszeitalters installiert. Und es hat auch von der Realität der Verschwörung eine ziemlich eindeutige Meinung.


      Politiker und Großkapital sind freilich nicht die einzigen, die einem derart massiven Vertrauensschwund ausgesetzt sind. Unter der Gattung homo sapiens gibt es wohl kaum eine Gruppe, die nicht schon zum Objekt angstvoller Verdächtigungen und Vorwürfe einer anderen Gruppe geworden ist. Das reicht von Großgruppen wie Nationen, Rassen, Religionsgemeinschaften über Berufsklassen wie Gebrauchtwagen-Händler, TV-Mechaniker oder Zahnärzten bis zur Straßen-Gang oder dem Dorf-Clan nebenan. Das Verschwörungsdenken blüht - und es gibt weder ein Weltübel noch ein Lokalproblem, das nicht irgendeiner bestimmten Gruppe angelastet wird.


      Für den Autor und Psychologen Robert Anton Wilson, der in den 70er Jahren zusammen mit Robert Shea die zum Kultroman und Welt-Bestseller avancierte Verschwörungs-Trilogie "Illuminatus" schrieb und im letzten Jahr unter dem Titel "Everything under control" ein Kompendium der Konspiration vorgelegt hat ( Lexikon der Verschwörungen) , sind Verschwörungen als " ganz normale Fortsetzung ganz normaler Geschäfts- und Wirtschaftspraktiken mit ganz normalen Absichten" unserem Gesellschaftssystem "eingeboren": "Im Prinzip", so Wilson, "verhält sich jedes einzelne Individuum als Verschwörer, wie beim Poker." Wenn sich im Prinzip jedes Individuum als Verschwörer verhält und dies eine ganz normale Fortsetzung ganz normaler Geschäftspraktiken mit ganz normalen Mitteln darstellt - Verschwörungen als etwas durch und durch Selbstverständliches sind -, warum gibt es dann in den meisten Ländern Gesetze dagegen ? Weil es eben meist doch nicht so ganz normal und mit ganz normalen Mitteln zugeht.


      Paranoia als Staatsstil

      Lauschangriff, Videoüberwachung, Urinkontrollen sind nur einige aktuelle Stichworte - darüber hinaus hat jeder Staat Gesetze gegen Verschwörung und verfügt über Behörden und Sonderstäbe, die Tag und Nacht jeder Art von Subversion auf der Spur sind. Folgen wir dem englischen Historiker R.J.Blackburn, dann sind Stämme, Nationen, Staaten ohne Geheimdienste gar nicht lebensfähig, weil es immer einen anderen Stamm gibt, vor dem man sich abgrenzen oder schützen muss - und weil auch im Inneren potentielle Feinde, die am Stuhl der jeweils Herrschenden sägen, stets eine Bedrohung darstellen. Das Verschwörerische ist also nicht nur dem Wirtschaftsleben, sondern auch dem Leben der Staaten eingeboren - und dies sorgt für eine grausame Ironie: der Hang zur Bekämpfung von Verschwörungen führt nicht zur Eindämmung konspirativen Verhaltens, sondern produziert und fördert es geradezu.


      Die totalitären Bewegungen adaptieren die organisatorischen Mittel der Geheimgesellschaften, und entleerten sie gleichzeitig der einzigen Substanz, die solche Methoden rechtfertigen und zweckmäßig erscheinen lassen können, nämlich des Geheimnisses und der Notwendigkeit, es zu hüten..... Die Nazis begannen mit einer ideologischen Fiktion einer Weltverschwörung und organisierten sich mehr oder weniger bewußt nach dem Modell der fiktiven Geheimgesellschaft der Weisen von Zion." (Hannah Arendt, Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, München 1986, S. 595)



      Je komplexer die Verhältnisse werden, so die Schlussfolgerung des vorhergehenden Kapitels, desto umfassendere und gleichzeitig simplere Erklärungsmuster werden gebraucht. Unter einer veritablen Riesenverschwörung, die alles erklärt geht, heute nichts mehr. Ist aber nicht eigentlich längst "alles unter Kontrolle" - beherrscht von einem Dutzend Finanzmagnaten und Bankkonzernen, die Staaten und Regierungen wie die Puppen tanzen lassen können, weil sie an ihrem Tropf hängen? In Deutschland kommen mittlerweile fast 50% des gesamten Staatshaushalts nicht mehr der Bevölkerung zugute, sondern gehen als Schuldzinsen an die Banken. Die Hälfte von jeder Steuermark: ab durch den Schornstein. In anderen Ländern sieht es noch viel dramatischer aus. Wie immer man das System nennt, das dahinter steckt - es läuft auf eine fatale Katastrophe hinaus. Und die Schere zwischen Arm und Reich geht ständig weiter auseinander. Der Verdacht, dass tatsächlich bald alles unter der zentralistischen Kontrolle einiger Finanzmogule steht, kann da nicht länger einfach als wilde Verschwörungstheorie abgetan werden.



      Alles unter Kontrolle? Verschwörungen, Vertuschungen, Fakes - Erkundungen im Grenzland von Vernunft und Paranoia

      Dennoch glaubt Robert Anton Wilson zum Beispiel nicht, dass wir auf ein System totaler globaler Kontrolle zusteuern. Die Ursache dafür sieht er ausgerechnet in jenem Medium, dass sich in jüngster Zeit zu einem ganz neuen Nährboden für die Ausbreitung von Verschwörungstheorien entwickelt hat: dem Internet:
      "Ich glaub, es ist die revolutionärste Entwicklung, der dramatischste Schritt, seit das Leben einstmals vom Wasser auf das Land gewandert ist. Internet bedeutet die Abwesenheit von Kontrolle über das ganze System als einzige Möglichkeit das System aufrechtzuerhalten. Keine kleine Truppe von Verschwörern kann jemals das Netz kontrollieren. Der einzige Weg, das Netz als Ganzes aufrecht zu erhalten, ist die Dezentralisierung der Kontrolle. Ich denke, das Internet zwingt zur Dezentralisierun, und deshalb sehe ich die Welt im 21. Jahrhundert eher auf ein anarchistisches als auf ein faschistisches System zusteuern. Ich meine kein total anarchistisches Chaos, aber eher in diese Richtung, als zu einem Faschismus der Kontrolle und der strikten Hierarchien."

      Das Internet, in dem das Verschwörungsdenken einen unglaublichen Nährboden gefunden hat, setzt das Individuum gleichzeitig in die Lage, sich besser ein eigenes Bild von realen Verschwörungen und falschen Theorien zu machen - und sogar jene wirkliche Verschwörung zu knacken, die nach der Liberalisierung von Telefon-, Energie,- und anderen Monopolbetrieben jetzt am dringendsten ansteht: das Geldmonopol.

      Die Geldverschwörung

      Schon zu Beginn des Jahrhunderts hatten findige Ökonomen entdeckt, wo der eigentliche Haken der kommunistischen und der kapitalistischen Wirtschaftssysteme liegt. Die Kommunisten lähmten den Markt, indem sie das natürliche Prinzip der freien Konkurrenz völlig ausschalteten, und die Kapitalisten lähmten ihn fast ebenso, weil sie Konkurrenz zwar zuließen, aber Investitionen durch teures, mit Zinsen belastetem Geld erschwerten - und so auf Dauer nicht dem freien Unternehmer, dem Wettbewerb, der Evolution, sondern stets nur den Geldbesitzern Vorteile verschafften. Freie Marktwirtschaft, so der Theoretiker und kurzzeitige Wirtschaftsminister der Münchner Räterepublik, Silvio Gesell, kann nur mit "Freigeld" erreicht werden, einem zinslosen Geld, das nur als Medium des Tausches, nicht aber zur Schatzbildung taugt, denn es wird durch Aufbewahrung nicht mehr, sondern weniger wert. Praktische Versuche mit solchem Geld in Kommunen und Landkreisen hatten damals zu einer extremen Belebung der Geldzirkulation und des Investitionsklimas geführt - Daten die jeden Ökonomen in Entzücken versetzten. Doch Gesells brillante Ideen verschwanden fast so schnell wieder von der Bildfläche wie die Münchner Räteregierung. In den 40er Jahren wurden sie zwar von dem renommierten amerikanischen Wirtschaftsprofessor Irving Fisher noch einmal aufgegriffen, doch über ein kleines Senats-Hearing kam sein bahnbrechender Vorschlag von "stamp money" nicht hinaus. Die, wie man es nennen könnte, reale "Verschwörung des Geldes" läuft seitdem unangefochten weiter, und nicht nur das: Obwohl jeder Geld benutzt und bei jedem Einkauf, bei jeder Rechnung Zinsen bezahlt, weiß doch kaum jemand von dieser Verschwörung beziehungsweise hält den Zusammenhang von Geld und Zins für so naturgegeben wie den von Wasser und Feuchtigkeit. Tatsächlich werden Banken, die Geld zu hohen Kosten in die Zirkulation bringen, durch das Internet tendenziell überflüssig, wenn die User sich auf ihr eigenes Geld einigen und es - dank Verschlüsselungssoftware - fälschungssicher zirkulieren lassen würden. Schlechte Nachrichten für die Illuminaten, wenn es sie denn gibt, und für alle, die nach zentralistischer Kontrolle streben. So wie der weltweite Vertrieb der kostenlosen Verschlüsselungssoftware "Pretty Good Privacy" von den amerikanischen Geheimdiensten nicht verhindert werden konnte, so wenig wird sich verhindern lassen, dass die Benutzer damit unentschlüsselbare, absolut geheime Emails verschicken und künftig eigene, nicht nur fälschungssichere, sondern auch zinsfreie Zahlungsmittel entwickeln. Damit werden zum einen Operationen im Verborgenen in einem Ausmaß möglich, von denen selbst die perfidesten Geheimlogen-Gründer aller Zeiten nur träumen konnten, aber andererseits werden reale Großverschwörungen wie die des Big Money einfach unterminiert. Wen würde morgen noch der teure Dispo-Kredit auf der Bank interessieren, wenn die Internet-Community zinsloses Geld anbietet? Wenn die Illuminaten, sei es in Form des Rothschild-Clans, des Rockefeller-Mobs, der SS-CIA-Mafia-Vatikan-Connection, des Council on Foreign Relations oder der Trilateralen Kommission, tatsächlich zweihundert Jahre gearbeitet haben, um die Papierscheine, die seit Bruder Roosevelts "New Deal" das erleuchtete Siegel tragen, als Währung ihrer heimlichen Weltregierung zu etablieren, dann hätte ihnen das World Wide Web einen schweren Strich durch die Rechnung gemacht. Im Laufe des gerade angebrochenen Millennium werden sie auf diesem mörderischen Geld, unter dessen Zinslasten Milliarden Menschen ächzen, möglicherweise schlicht und ergreifend sitzen bleiben - und das Schöne ist: es bräuchte zu dieser Befreiung der Marktwirtschaft vom Kapitalismus, außer einem Spekulationsverbot mit Grund und Boden, nicht einmal eine Revolution. Wenn im anbrechenden Internet-Zeitalter zentralistische Kontrolle tendenziell unmöglich wird und selbst reale Verschwörungsbastionen wie das Geldmonopol unterminiert werden können, zeigt sich damit ein weiterer allgemeiner Grundzug von Verschwörungen: Sie sind selten so superclever und übermächtig, wie ihre Theoretiker annehmen. Wenn aber die eine Megaverschwörung, die mit ihren Tentakeln die ganze Welt umschlingt, nur in der Einbildung von schlichten Gemütern existiert, folgt daraus freilich nicht, dass auch alle anderen Verschwörungstheorien nur Phantastereien sind. Das zeigen aufgedeckte Verschwörungen wie die 1981 enttarnten Aktivitäten der rechtsradikalen Loge Propaganda Due - P 2 -, die mit 950 ihrer Agenten sämtliche Schlüsselstellungen Italiens einschließlich der Regierung übernommen hatte.

      Im Namen des Staates

      Ähnlich wie bei den historischen Illuminaten, die angeblich erst nach ihrer offiziellen Auflösung richtig aktiv wurden, ist für viele heutige Verschwörungsexperten mit der Verurteilung oder dem Tod der Drahtzieher von P2 - der "Bankier Gottes" Roberto Calvi fand sich bekanntlich auf Mafia-Art selbstgemordet unter einer Londoner Brücke - nicht beendet. Sie verweisen unter anderem auf Silvio Berlusconi, der 1978 als Bau-Unternehmer nicht nur ins Mediengeschäft einstieg, sondern zufällig unter der Mitgliedsnummer 1816 auch bei P2 registriert war. Den Ausweis habe man ihm unaufgefordert zugeschickt und er habe ihn gleich weggeworfen, behauptet Berlusconi heute. Wie glaubhaft das ist, mag daran gemessen werden, dass er seinen Aufstieg zum Medienmonopolisten Italiens vor allem zwei hohen Polit-Funktionären verdankt, die aufs engste mit der P2 und der Mafia verbandelt waren: Bettino Craxi und Giulio Andreotti (vgl. Jürgen Roth: Die Mitternachtsregierung, Hamburg 1990). Der Ex-Sozialistenführer und der Ex-Ministerpräsident wurden wegen ihrer Verstrickung in mafiose Verschwörungen als Bauernopfer vor Gericht gebracht, obwohl sie, wie ein Kenner der Materie schreibt, nur getan hatten, "was vom Beginn des nachfaschistischen Italiens an der große Ziehmeister CIA jenseits des Atlantiks den italienischen Politikern aller Coleurs ans Herz gelegt hatte." Nämlich zur Abwehr der kommunistischen Weltverschwörung auf die von der CIA gelegten Verbindungen zur organisierten Kriminalität und zur Mafia zurückzugreifen. Also auf jene über die ehrenwerte Gesellschaft und den Vatikan führende Connection, auf der die amerikanischen Geheimdienste nach Kriegsende auch schon ihnen nützliche SS- und Nazi-Größen heimlich nach Südamerika geschleust hatten. <

      (auszüge aus einem text von m. bröckers aus dem jahr 2000)


      http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/8169/1.html
      Avatar
      schrieb am 09.02.03 00:59:36
      Beitrag Nr. 1.762 ()
      @chart junkie
      Ohne das Attentat wäre der sell-off wohl nicht so tief, die Erholung dafür aber auch nicht so deutlich ausgefallen. Unter dem Strich wären wir heute ungefähr an der gleichen Stelle.

      bin absolut der gleichen meinung
      Avatar
      schrieb am 09.02.03 10:23:22
      Beitrag Nr. 1.763 ()
      Avatar
      schrieb am 09.02.03 23:48:15
      Beitrag Nr. 1.764 ()
      schröders offensive sehe ich kurzfristig als klugen schachzug. rumsfeld fühlt sich überrumpelt, natürlich, er hat erst aus den medien vom deutsch-französischen `geheimplan` erfahren. klar, dass er sich auf seine kleine zehen getreten fühlt und wettern muss.

      die reaktion von china und russland täte mich trotzdem interessieren.

      diese wirrnisse sowie greenys wahrscheinlich optimistische prognose zur u.w.wirtschaft am dienstag, die doppelboden-chance im dax und all die schönen keile, die nach oben oder unten ausbrechen könnten, lassen mich kurzfristig optimistisch sein für den dax.

      zum zocken calls, zum hocken das 721301 mit s-l 3600 von abn amro.

      gute nacht
      cabinda

      p.s. danke für all die netten glückwünsche! :)
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 09:32:57
      Beitrag Nr. 1.765 ()
      ein denkwürdigesd wochenende !!!!

      um es auf einen satz zu bringen: die revolution frisst die eigenen kinder

      mal sehen was jetzt demokratie wörtlich heißt, in welcher fassung auch immer. !!!

      DUF
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 11:23:39
      Beitrag Nr. 1.766 ()
      schröders offensive sehe ich kurzfristig als klugen schachzug. rumsfeld fühlt sich überrumpelt, natürlich, er hat erst aus den medien vom deutsch-französischen `geheimplan` erfahren. klar, dass er sich auf seine kleine zehen getreten fühlt und wettern muss.

      na, ja, cabinda, ich hätte an schröders stelle wohl auch die russische karte gespielt. aber er hätte das erstens früher und zweitens dezenter machen müssen. was die deutsch-französische `friedensinitiative` *LOL* anbelangt: wäre schön gewesen wenn unser aussenminister wenigstens in die pläne eingeweiht gewesen wäre. überhaupt: im zusammenhang mit schröders handwerklich und inhaltlich desolater diplomatie von `klug` zu reden, scheint mir schon sehr weit hergeholt. sorry. bei dem typ läuft mir regelmäßig die galle über.

      ...gewählt ist gewählt, das ist ja das gaile an der demokratie...:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 18:08:38
      Beitrag Nr. 1.767 ()
      und wenn gar nichts mehr hilft wird gepumpt.

      12 uhr-charly war wieder da

      DUF
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 00:03:51
      Beitrag Nr. 1.768 ()
      das ging mit der ALV ja schneller als ein Katzenfick! :eek:


      Auch der ist futsch!


      Neue Turbo-Optionsscheine von HSBC Trinkaus Investment Products.

      Name Typ Basis Fällig-
      keit
      ALV Call 65,00 19.06


      :laugh:


      witzigerweise Tagestief heute ??? genau 65??? ;)


      Gut, das ich nicht dabei war!


      bei 55 werde ich mir es nochmal überlegen, oder anders, wenn wir Anzeichen eines Reversals bekommen! ;)
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 00:18:21
      Beitrag Nr. 1.769 ()
      @sittin,
      ich glaube, die versicherer drehen erst, wenn der index wieder boden unter den füßen hat. die steigen momentan nicht doppelt soviel wie der index, wenn es mal ein paar tage im plus gibt. da findet momentan ein favoritenwechsel statt, der sich in seitwärtsphasen bemerkbar macht. weil ich heute faul bin, kopiere ich auszüge aus einem posting rein, das ich vorhin woanders geschrieben habe, und dazu die neue analyse von m. riesner, die es ganz gut treffen könnte:

      >...ich glaube, dass [...] die alten indikatoren/kontraindikatoren nicht mehr taugen. eon z.b. ist dax-schwergewicht und heute bei einem dax von 0,65% im plus mit 3,68%. das ist m.e. nur eine technische erholung, weil der titel von 42 auf 37e in einem stück gerutscht ist (ich habe das genau verfolgt, weil ich eon-puts bei 39,40 gekauft hatte und zwischendurch gehörig im minus war). aber sie sind voll im abwärtstrend. ebenso schering. sap steht auf der kippe, ist aber noch relativ stark. die dt. post, die dt. börse sowie vw sehen aktuell ganz gut aus. telekom - war bisher stark, muss sich nun beweisen. adidas hält sich, könnte aber m.e. dieses jahr noch seine relative stärke einbüßen und stark abgeben. die großen sportereignisse sind gelaufen, und überall findet man sonderangebote zu sportartikeln. da könnte bald ein trend kippen. der dax im plus und mürück und alv schwer im minus?? auch ein alarmzeichen dafür, dass der favoritenwechsel schon stattfindet - denn sonst stiegen die 5%, wenn der dax die hälfte schaffte. das sind aber ebenfalls schwergewichte, und wenn ich mir die einzelcharts durchsehe, dann packt der dax in der aktuellen erholung max. 2700p., es sei denn, der druck auf die versicherer lässt nach.

      fazit ist, der dax sieht fürchterlich schwach aus, die titel, die sich schon lange gut halten wie sap und adidas dürften meiner meinung nach beim nächsten rutsch neue short-kandidaten werden, während sich still und leise ein paar mauerblümchen aufmachen, den dax zu stablisieren und vielleicht den kommenden rutsch abzuschwächen. die alten lieblinge werden bei einer zwischenerholung eher nicht dabei sein...muv und alv also wohl erst drehen, wenn der gesamte dax wieder boden unter den füßen hat. <

      so wird das nix mit der doppelboden-rally. stimmung noch: neutral, nicht zu ängstlich, nicht zu euphorisch, auf jeden fall keine echte kauflust.

      gruss
      cabinda

      >Dax findet über dem Oktober-Tief vorläufig Halt



      Techniker: Es geht noch weiter runter / Allianz-Aktie auf tiefstem Niveau seit November 1988


      ham. FRANKFURT, 10. Februar. Der Deutsche Aktienindex Dax taumelt am Abgrund. Noch findet der wichtigste deutsche Aktienindex auf seiner kurz nach Jahresbeginn mit neuem Schwung aufgenommenen Talfahrt Halt vor dem Tief, das er im Verlauf des 9. Oktober mit 2519 Punkten aufgestellt hat. Doch am Montag lag der Dax zeitweise nur noch 9 Punkte davon entfernt. Das Oktober-Tief auf Schlußkursbasis (2597 Punkte) hat der Dax schon am letzten Freitag geknackt.

      Entsprechend angeknackst ist die Stimmung unter den Börsianern, die ihre Prognosen mit markttechnischen Argumenten begründen und entsprechend handeln. Sie setzen auf weiter fallende Kurse. In Amerika ist das Verhältnis von Verkaufsoptionen zu Kaufoptionen - ein Indikator für den Pessimismus der Anleger - auf ein sehr hohes Niveau geklettert. In Deutschland fielen am Montag Gerüchte auf fruchtbaren Boden, die Allianz müsse eine Kapitalerhöhung machen. Das Unternehmen dementierte umgehend. Die Allianz-Aktie sackte dennoch auf das tiefste Niveau seit dem 11. November 1988. "Die Allianz wird alles unternehmen, um auf diesem Kursniveau keine Kapitalerhöhung zu machen", sagen Fachleute beschwichtigend. Marktumfragen unter Vermögensverwaltern zeigen zudem, daß diese sehr hohe Barmittel aufgebaut haben, die über kurz oder lang wieder investiert werden sollen. "Dieser große Pessimismus allerorten macht mich zuversichtlich, daß der Dax im Verlauf dieser Woche durch Short-Eindeckungen getrieben eine kleine Wende vollzieht", sagt Michael Riesner. Der technische Analyst der DZ Bank setzt darauf, daß Anleger, die derzeit geliehene Aktien verkaufen, ohne sie zu besitzen, unter Zugzwang geraten, sobald der Index ein wenig dreht. Dann müßten diese Anleger Aktien kaufen, um ihre Short-Positionen auszugleichen, und würden so die Wende unterstützen und weitertreiben. Riesner erwartet eine Erholung von rund zwei Wochen Dauer, die den Dax bis auf 2830 bis 2900 Punkte tragen könnte.

      Soweit deckt sich sein Szenario mit dem von Staud Research (siehe Graphik). Riesner schließt sich auch der Prognose von Staud an, daß im Anschluß an die Erholung (in der Graphik Wendepunkt 4) noch eine Abwärtswelle folgt. "Bis Mitte März werden wir ein Dax-Niveau von 2300 Punkten sicher sehen." Riesner schließt an einem Tag mit sehr schwachem Handelsverlauf auch Dax-Stände von 2100 Punkten nicht aus. Mit Ausrollen der Welle 5 ist es das dann aber nach Ansicht von Riesner gewesen. "Vom zweiten Quartal an erwarte ich eine Aktienrallye." 3400 bis 3500 Punkte seien in diesem Jahr noch drin. Staud hingegen rechnet in diesem Jahr noch mit Dax-Ständen von weniger als 2000 Punkten , mit denen die Baisse dann erst als abgeschlossen betrachtet werden kann. Nur so wäre die lange Aufwärtsbewegung der achtziger und neunziger Jahre korrigiert (mit dem dreiteiligen Korrekturmuster A-B-C; innerhalb dieses Korrekturschubes fünfteilige Muster).

      Riesner rät Anlegern, sich im Zuge der Abwärtswelle 5 mit Aktien einzudecken. Falls die Deutsche Telekom den Kurs von 10,60 Euro nicht unterschreitet, sei sie aussichtsreich. Auch SAP, BASF und Automobilaktien sollten Anleger zum Kaufen in den nächsten Wochen ins Auge fassen. Die Aktie von MAN werde sich wohl von der Welle 5 des Dax abkoppeln. Deutlich tiefere Kurse erwartet Riesner noch für die Finanzwerte Münchener Rück, Allianz und Hypo-Vereinsbank sowie den Pharmawert Bayer.

      Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.02.2003, Nr. 35 / Seite 21 <
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 09:01:36
      Beitrag Nr. 1.770 ()
      Macht doch was Ihr wollt mit ALV, *g*
      Wenn man schon die Korrelation mit dem DAX bemüht und dem Wert auch jetzt noch allein oder überwiegend Down-Potential zuspricht, sollte man vielleicht nicht übersehen, daß ALV bereits deutlich unter dem 87er High notiert. 87 machte der DAX sein Top bei 1570...

      Also, Korrelation hin oder her - man MUSS, wie gesagt, nicht long in ALV spekulieren, und schon gar nicht mit fragwürdigen Bankprodukten. JETZT aber noch (im Verein mit gewissen Interessen) düster(er) zu malen oder gar (deshalb) noch short zu gehen, grenzt für mich an Hasardeurie [falls es dieses Wort so geben sollte, *g*], aber das scheint vor allem Hedge Funds Managern ja zueigen zu sein, :D [Sonst hätten sie letztes Jahr - unter historisch optimalen Bedingungen - kaum so erbärmlich abgeschnitten]
      Nach dieser Logik der ungebremsten Fortsetzung a la Beta = 2 im Down- und 0,5 im Upmove würden die ALV-Beteiligungen den eigenen Aktienwert demnächst doppelt abdecken. Man nenne mir EIN Beispiel, wo das in der Börsengeschichte so fortgesetzt lief, ohne "Gegenwehr". Lasse mich gerne belehren, aber (auch von Elliot-Wellen oder Bank-Analysten)
      nicht missionieren, *g*
      Und es ist bei oder auch unter 65 wohl nur noch eine Glaubensfrage, :D;)

      investival, :cool:
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 09:55:30
      Beitrag Nr. 1.771 ()
      @investival

      Hält die ALV nicht noch ein Paket der Deutschen Bank..!
      Und von der DB würde ich im Moment ganz sicher die Finger lassen.
      Da droht heftiges Ungemacht, wenn diese Baisse so weiter gehen sollte.

      Immerhin hat der Laden ca. 172Milliarden an ausstehenden Krediten
      und einige davon werden wohl auch noch in USA schlummern.
      Die haben dort mit dem National-Discount-Brokers-Deal ja mehr als 1Milliarde in den Orkus geblasen.

      Und wer solche Dinge möglich macht, hat noch mehr Leichen im Keller.
      Da bin ich mir ziemlich sicher.
      Worldcom, Enron, usw.. ist meines Wissens ja auch noch nicht völlig vom Tisch.
      Da stehen ja auch noch einige Kredite in der Schwebe.

      Mit wieviel ist eine ALV eigentlich noch bei DB beteiligt..?
      Wäre jedenfalls ein Faktor, welcher bei einer Investition bedacht werden sollte.

      Mit solchen Aussichten seiner Schwergewichte, wird es dem DAX noch dreckig genug gehen.
      Wenn es bei der DB so richtig krachen sollte, kann sich jeder vorstellen,
      welche katastrophale Auswirkungen dies auf die deutsche Börsenlandschaft hätte.
      Ich meine jetzt nicht nur psychisch.

      Wenn eine DB in den Sinkflug übergeht, sollte dies auch erhebliche Auswirkungen auf andere haben.

      Naja, wir werden sehen.

      Aber mir scheint nicht, dass der Longtermer im Moment einen Grund zu übertriebener Hektik haben sollte.

      Ich meine damit jetzt überhastete Investitionen in gewisse Aktien..;)

      regards

      HM
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 10:35:08
      Beitrag Nr. 1.772 ()
      herr motzki

      ALV hat gerade jetzt noch eine wandelanleihe - mit DB paket - abzuwickeln. wahlweise gegen geldleistung. da sich der deutschbankkurs nicht wie erwartet nach oben (LOL) entwickelt hat nehmen alle das cash.

      fazit; cashentnahme von knapp einer milliarde € und noch meherer DB`lers an der backe. nicht grad gut für eine kurspflege.

      apropo DB: mein schafkopfspielender alt-db`ler bringt es einfach auf einen punkt.

      wer jetzt noch bank/versicherungen in seinem depot hat ist ein depp !!!

      DUF
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 11:48:52
      Beitrag Nr. 1.773 ()
      @DUF

      Es gibt ja mehrere Varianten, welche einigen Aussenstehnden in Bezug der Veräusserungen einer DB in den Köpfen rumgeistern.

      Warum veräussert die DB Beteiligungen/Aktienpakete mit solch erheblichen Preisabschlägen..?

      Aus reiner Not, um das Netto-Ergebnis so gut als möglich zu tunen..?!
      Immerhin hätten die letzten Revenues katastrophal ausgesehen,
      wenn nicht verschiedene Veräusserungen mit in die Zahlen eingeflossen wären.

      Dann hätte dieser Globalplayer keine 3.5Milliarden ausgewiesenen Gewinn in den Büchern zu stehen gehabt.
      Der Überwiegende Teil dieses Benefit kam nämlich ausschliesslich aus Beteiligungsverkäufen...!!
      Diese vorgeschobene Begründung, es müssten ja heute keine Steuern auf die Veräusserungen bezahlt werden,
      verfangen bei mir persönlich nicht.

      Steuern hin oder her.
      Wenn ich mein Tafelsilber für diese Discountpreise über den Ladentisch gehen lassen,
      dann hat dies ganz gewiss nichts mit Herrn Eichel und seinem Folterinstrument Steuern zu tun.
      Die Sozis haben über die letzten Jahren ja nun wirklich alles getan,
      dass die Klientel der Banker beim allgemeinen Aderlass ganz gut weg gekommen ist ;)
      Dieses ewige Gejammere der Bankhäuser ist nachgerade lächerlich
      und damit natürlich völlig unbegründet.

      Immerhin sprechen wir hier von Milliardensummen,
      welche letztendlich weniger in die Kasse kommen,
      als vor Jahren bezahlt wurde.
      Ein mehr als schlechtes Geschäft, auch und gerade für ein Institut wie die DB.

      Die andere Variante ist schon mit einem guten Teil Fantasie behaftet,
      aber doch nicht völlig uninteressant.

      Es wird nun sogar kolportiert,
      dass an den Beteiligungsverkäufen ja die eine fette Provision an die Wertpapierabteilung (Investmentbanking) anfällt.
      Und dass ohne diese Provisionen, der ehemalige Highflyer der DB tiefrote Zahlen schreiben würde.
      Im ersten Augenblick scheint dies auch weit hergeholt.
      Aber auch auf den zweiten..?

      Ob aus reiner Not, aus Tuning-Gründen oder eventuell aus beiden zusammen.
      Eines bleibt bestehen.
      Bei solchen Vorgängen müssen bei einem sensiblen und aufmerksamen Investor die Alarmglocken läuten...!
      Ich spreche hier jetzt aber vom Longtermer-und nicht vom Daytrader ;)

      Was ich unter der Decke vermute behagt mir überhaupt nicht.
      Da fangen meiner Ansicht nach schon einige tiefverborgene Leichen an zu schimmeln.
      Kein Grund dafür sein gutes Geld zu riskieren.

      Möglich, dass ich das ein wenig paranoid sehe.
      Aber rückblickend auf die letzten Jahre,
      hat mir dieser Extra-Schuss Paranoia des öfteren zum Vorteil gereicht.

      HM
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 14:14:24
      Beitrag Nr. 1.774 ()
      @herr.motzki,

      zu dem ALV-Desaster und den Beteiligungen was per Stand Dez. 2002 (DAX 3200, seither ca. -20 %; ALV 110, seither ca. -40 % [MAN kann ja gerne GLAUBEN, daß es so weiter geht - ICH aber nicht, *g*]):
      >>
      ...
      Erst wurde der zweitgrößte französische Versicherer AGF übernommen, dann kam der Sprung über den Atlantik mit dem Kauf der amerikanischen Vermögensverwalter Pacific Investment Management Co. (Pimco) und Nicholas Applegate. Auch in Osteuropa und Asien ist die Allianz stark. Ihre mächtigen Manager verwalten ein Vermögen in Höhe von mehr als der Hälfte des deutschen Bruttoinlandsproduktes. Das Unternehmen verfügt über ein riesiges Beteiligungs-Portfolio mit maßgeblichen Beteiligungen an großen Unternehmen des Deutschen Aktienindex (Dax) wie der Münchner Rück, BMW, Daimler-Chrysler, Deutsche Bank und Eon. Praktisch keine große Fusion in Deutschland geht über die Bühne, ohne dass die Allianz mitredet. Auch im Ausland zieht sie die Fäden – etwa bei der französischen Großbank Crédit Lyonnais (CL). Die genossenschaftliche Crédit Agricole will die CL-Anteile der Allianz in Höhe von 10 % übernehmen. Analysten taxieren den Wert aller Allianz-Beteiligungen auf knapp unter 40 Mrd. Euro.

      Doch der Glanz des Konzerns mit der vornehmen Firmenzentrale direkt am Englischen Garten in München beginnt zu verblassen. Die Schwäche am Kapitalmarkt macht der Allianz zu schaffen. Hinzu kommen milliardenschwere Wertberichtigungen im US-Geschäft. Auch die Anschläge auf das World Trade Center kosteten den Versicherer Milliarden. Die über 25 Mrd. Euro teure Übernahme der Dresdner Bank, die den Aufstieg zum Allfinanz-Konzern bringen soll, entpuppt sich als Milliarden-Grab. Und auch das Geschäft mit den Industriekunden lief schlecht.

      Zuletzt spitzte sich die Lage weiter zu: Die US-Tochter Fireman’s Fund geriet vor allem wegen Vorsorgemaßnahmen für riesige Asbest- Schäden in Amerika in die roten Zahlen. Der Münchner mussten 762 Mill. Euro Kapital nachschießen. Im August kam die Jahrhundertflut in Bayern und Ostdeutschland dazu, für die der Versicherer tief in die Tasche greifen musste. Der Schaden betrug über 660 Mill. Euro.

      Seit zwei Jahren ist der Aktienkurs – von kleineren Zwischenhochs abgesehen – auf Talfahrt. Die Aktie verlor 75 %. Das Unternehmen ist jetzt an der Börse statt über 100 Mrd. Euro nur noch rund 25 Mrd. Euro wert. Die Allianz-Aktie hat ihr Ansehen als Witwen- und Rentenpapier eingebüßt. Wegen der niedrigen Bewertung wird der Konzern bereits als Übernahmekandidat gehandelt. Vor einem Jahr wäre so etwas undenkbar gewesen.
      Vorläufiger Höhepunkt der Krise war der höchste Quartalsverlust in der Geschichte des Konzerns. Im dritten Quartal dieses Jahres verlor die Allianz 2,5 Mrd. Euro. Allein für die Abschreibungen auf Kapitalanlagen musste die Allianz 1,7 Mrd. Euro aufbringen. In den ersten neun Monaten zusammen lag der Verlust noch bei 0,9 Mrd. Euro.

      Bei der Vorstellung der Quartalszahlen sagte Schulte-Noelle allerdings, dass der Tiefpunkt der Entwicklung hinter der Allianz liege. Im Stammgeschäft Versicherungen ist die Allianz weiterhin erfolgreich. Die Bruttobeitragseinnahmen stiegen von Juli bis September um knapp 12 %. Den Kunden der Lebensversicherungen kürzte der Konzern zuletzt die Überschussbeteiligung. Ob die Allianz im laufenden Quartal wieder in die Gewinnzone komme, ließ der Konzernchef offen.

      Seit längerem hat die Allianz angekündigt sich von ihren Industriebeteiligungen zu trennen. Doch außer der Entflechtung mit der Münchner Rück und der Hypo-Vereinsbank im Zuge der Dresdner- Übernahme ist nicht viel passiert. Ein Grund: Angesichts der Kapitalmarktschwäche sind die Preise zu niedrig. Derzeit läuft ein Pokerspiel um das Aktienpaket, das die Allianz an dem Hamburger Nivea-Hersteller Beiersdorf hält. Wie so oft hält die Allianz die Trümpfe in der Hand und lässt die Interessenten Tchibo und Procter & Gamble den Preis nach oben treiben. Allein das Paket an Beiersdorf wird auf 5,5 Mrd. Euro taxiert. Beim Maschinenbau-Konzern MAN verfügt die Allianz indirekt über knapp ein Drittel der Aktien. Bislang war die Allianz aber noch zu keinen Notverkäufen gezwungen

      HANDELSBLATT, Donnerstag, 19. Dezember 2002, 08:28 Uhr
      <<
      http://www.handelsblatt.com/hbiwwwangebot/fn/relhbi/sfn/buil…

      ALV-Bet. per Ende 2001:
      http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,229…
      Über die aktuellen Veränderungen:
      http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,229…
      - DBK-Anteil = 4,5 % - den haben die wohl (hoffentlich, *g*) letztes Jahr nicht aufgestockt, das ist also ein `peanut` im Portfolio.
      Die DBK sehe ich ähnlich kritisch, aber die könnten die ALV deshalb in der Korrelation auch "nur" ABLÖSEN, ;)

      Ich sehe, im Gegensatz zu @DUF`s Schafskopfspieler, Banken und Versicherungen immer noch als 2 Paar Schuhe, und ich habe diese Allfinanzstrategien, die Vereinbarkeit von (Groß-)Bank- und Versicherungsgeschäft, nie propagiert, im Gegenteil (wie ich auch das Universalbankensystem kritisch sehe).
      Die entscheidende Frage betr. ALV ist ergo, wie sie aus dem Bankengeschäft in seinen desaströsen Teilen herauskommt (auf der Vertriebsseite läuft der Laden ja, was übrigens die DBK vice versa nicht schaffte). Und in (auch) dieser Hinsicht können jederzeit positiv relevante Meldungen (oder "plötzlich" so interpretierte) kommen, da bin ich zumindest nicht short.
      Die (auch hier eingebrachten bzw. zitierten) Argumente speziell "gegen" ALV (und MUV) sind mir jedenfalls langsam ausgelutscht, und sorry - ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß davon einiges lanciert bzw. aufgewärmt wird, um den allerletzten Tropfen auszuquetschen, auch(!) aus politisch motivierten Gründen. Das Verhältnis von konservativ gerechnetem Substanz- zu Börsenwert liegt bspw. bei wohl allen namhaften hochbewerteten US-Firmen um ein Viel(!)faches NIEDRIGER als bei der ALV; man erkläre mir da auch gern, warum eine AIG 6x so hoch wie ALV bewertet "sein muß"...

      Im übrigen denke ich, daß man - nicht nur ALV betreffend, und nicht nur in D - den offensichtlichen, unkontrollierten, nur ganz Wenigen nutzenden Derivate- resp. Short-Interessen eher früher als später zuleibe rücken wird und sogar MUSS. Auch da muß ich nicht dabei sein.

      Zur DBK: Ohne die 6-7 Mrd aus Beteiligungsverkäufen würde die DBK zahlenmäßig genauso dastehen wie die ALV, das DÜRFEN die Top-(bezahlten)Bankmanager indes nicht zulassen.
      Die Gretchenfrage für DBK-Aktionäre: Was ist nach diesem Jahr?

      @DUF,

      wer jetzt noch bank/versicherungen in seinem depot hat ist ein depp !!!
      Wer sie NOCH hat, wohl tatsächlich. Ich bin bei ALV auf dem Weg nach unten <120 3x ausgestoppt worden - das hat mir immerhin einiges erspart.
      Daraus herzuleiten, ich sei `überhastet` (gewesen), kann (und will) ich da natürlich nicht ganz leugnen, *g*;) [@herr.motzki]
      Im übrigen, was Banken betrifft, durchaus auch imo: -wer sie SCHON hat, ...

      auch sagte der allianzhäuptling damals , daß bis 3200 daxpunkte seinen stillen reserven reichen . und bei 2600 ?????
      Stille Reserven machen (bei der ALV) nur einen Bruchteil der ausgewiesenen Reserven aus, "so what"?
      Die Stillen Reserven "holte" sich nun der Markt und die ALV selbst durch (offensichtliche) Verkäufe bei EON und BASF [In 2000 forderten Verbraucherschützer sie den Versicherten zuzuschreiben, seinerzeit mit zunehmender Vakanz, ohne daß die Börse diese Karte spielte].
      Also keine Frage, daß es zunehmend ans Eingemachte geht. Es ist indes noch längst nicht ausgemacht, daß dieses Niveau (bei den ALV-Beteiligungen) mehrere Jahre so tief darniederliegen wird und/oder sich das eine oder andere Paket zwischenzeitlich nicht zu höherem Wert versilbern läßt.
      Btw: Der Wert der konzerneigenen Anlagen (ex `under Asset Management`) betrug Ulti 2001 527 Mrd EUR, bei einer damaligen Aktienquote von m.W. weniger als 1/3.

      cashentnahme von knapp einer milliarde €
      Die ALV kann sich immer noch sehr gut über den Rentenmarkt refinanzieren, und tut das auch, übrigens (bisher) in weit geringerem Umfang als so manche "strong-buy-"Company.
      - Wir sind uns einig über die Fragilität des Systems, aber nicht über die Lösbarkeit der Probleme.

      investival


      --- off topic ---

      - Nachgereicht noch eine virtuelle Geburtstagsblume für die, die so gut mit dem Bär, ;), tanzt...

      Herzlichst, investival
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 15:03:12
      Beitrag Nr. 1.775 ()
      @investival

      Ich persönlich bin weit davon entfernt eine ALV als schlechtes Investment
      oder gar überteuerten Müll zu bezeichnen.
      Und meine letzten Woche getätigte Aussage, ich wäre dankbar, dass ich die Stock-Options von damals nicht beherzigt hätte,
      bezieht sich ja auch auf einer Zeit, als eine ALV noch gegen ca. 400,-€ tendierte...;)

      Und natürlich ist eine ALV extrem breit aufgestellt, auch und gerade durch ihre Beteiligungen.
      Und an diesem neu propagierten (und in Teilen schon eingeführten), Renten,-(Beteiligungs)System, antizipiert natürlich eine ALV vorzüglich.
      Gar kein Thema.

      Aber trotzdem sollten wir nicht übersehen, dass die Konsolidierung (meiner Ansicht nach),
      noch nicht abgeschlossen ist.
      Im übrigen habe ich im letzten Posting ja überwiegend von DB gesprochen.
      Ich sehe eine DB sehr kritisch.

      Aber ob es uns gefällt oder nicht.
      Wenn der DAX weiterhin konsolidiert (und davon gehe ich aus),
      dann wird auch eine ALV noch günstiger werden.
      Wobei dann natürlich wieder alles so kommen wird wie immer.

      Ob eine ALV dann günstig oder teuer ist,
      hängt vom jeweiligen Anleger (Glauben) ab.
      Das sollte jeder für sich entscheiden.
      Grossen Einfluss dürfte/sollte dann natürlich auch der Anlagehorizont haben.

      Bis zum jetztigen Zeitpunkt hat sich mir noch nicht der Verdacht aufgedrängt
      es hier überwiegend mit Longtermern zu tun zu haben.
      Aber eventuell täusche ich mich da ja..;)
      Als Trader werde/kann ich aber über`s Jahr gesehen besser vom Markt partizipieren können.
      Da bin ich mir ziemlich sicher.

      Jedoch stehe ich nach wie vor zu meinen Worten von letzter Woche.
      Anleger mit genügend liquiden Mitteln
      und einer guten Prise Mut könnten wirklich schon eine erste Tranche von ALV kaufen.
      Die Betonung liegt eindeutig auf könnten, investival.

      Ich persönlich sehe noch keinen Boden für den DAX.
      Und ich sage Ihnen eines ganz ehrlich.
      Bevor diese Geschichte mit dem Irak nicht so lala absehbar ist,
      habe ich auch keinen Grund übermütig zu werden.
      Warum auch..?

      So langsam habe ich gelernt die Füsse ruhig zu halten auf dem Parkett.
      Und bis zum jetztigen Zeitpunkt lag ich (Gold)-richtig.
      Warum sollte ich dies jetzt ohne Not ändern ;)
      Meine Wette gegen den Markt ist eben,
      dass wir auch weiterhin Luft nach unten haben.

      Wie dieselbe ausgehen wird werden wir beide (noch) erleben dürfen.

      greetings

      HM
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 16:25:30
      Beitrag Nr. 1.776 ()
      `vorsicht, anleihe`
      für den hinterkopf ...
      /http://www.zeit.de/2003/07/G-Unternehmensanleihen
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 16:50:55
      Beitrag Nr. 1.777 ()
      1773 her motzki

      nagel auf den kopf getroffen. wer sein tafelsilber bei tiefskursen verkaufen? muß steht mit dem arsch an der wand.

      ist wie mit general motor. die haben jetzt eine eigenkapitalquote von sage und schreibe 1,85% . keinen juckt es. was solls meine puts drauf werden sich freuen.

      ihre bei DB/ALV sicher auch. das dicke ende kommt ja noch

      plötzlich - heftig - unsagbar grausam.

      irak hin oder her. das ist nicht der punkt. weihnachten gibs nix mehr unter dem baum.

      DUF
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 16:56:24
      Beitrag Nr. 1.778 ()
      wer es noch nicht weiß

      hsbc soll an db dran sein. nur ein gerücht

      DUF
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 17:15:45
      Beitrag Nr. 1.779 ()
      @ boursin...dein Link funzt nicht...

      gruss Dallas...:)

      @ all...ich glaube auch nicht..dass wir schon unten aufgeschlagen sind...auf dem Parkett...;)...sehe das hier nur als technische Korrektur an...dann kann man/frau wieder shorten...:D
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 17:25:44
      Beitrag Nr. 1.780 ()
      die erste deutsche bank hats erwischt. die kölner bank ist überschuldet und wird dem sicherungsfond zufeführt

      DUF .. der sich selber führt...
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 22:28:25
      Beitrag Nr. 1.781 ()
      @investival

      Habe ich gerade gefunden.
      Eventuell kennen Sie es ja schon....;)

      HM

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Aus der FTD vom 12.2.2003

      Allianz liebäugelt mit Übernahmen

      Von Herbert Fromme und Sven Clausen, München

      "Wir schauen uns Unternehmen, die angeboten werden, genau an", sagte Hagemann im Interview mit der Financial Times Deutschland. Es gebe keine Tabus. Neben den Finanzzahlen der Versicherer sei wichtig, ob die Allianz stabile Vertriebskapazität hinzugewinnen könne. "Das sind die entscheidenden Parameter für uns." Allerdings habe die im Jahr 2002 nach sechs Jahren abgeschlossene Integration der Vereinte-Gruppe gezeigt, wie hoch der Aufwand sei.

      Im Vertrieb setzt die Allianz vor allem auf die Stärkung des selbstständigen Außendienstes - rund 12.000 haupt- und 35.000 nebenberufliche Vermittler vertreiben Allianz-Policen, Lebensversicherungen und Fondssparpläne des Dit - vor allem an Privatkunden. Über die Schalter der Tochter Dresdner Bank verkauft die Allianz neben Lebensversicherungen und Riester-Verträgen vor allem Unfallpolicen. "Die Zahl der so abgesetzten Verträge im Schaden- und Unfallbereich ist von 17.000 auf 63.000 gestiegen", sagte Hagemann.

      Solider Gewinn erwartet

      Die Hoffnungen auf Synergien im Firmengeschäft müssen sich erst noch erfüllen. "Bei der betrieblichen Altersversorgung läuft es sehr gut, aber bei Sachversicherungen braucht man Zeit." Im Moment erhöhe die Allianz hier die Preise, da könne man Firmenkunden nur schwer für den Wechsel begeistern. "Langfristig werden wir aber auch hier erfolgreich sein", erwartet er.
      Trotz der hohen Belastung von 770 Mio. Euro allein aus der Sommerflut und weiterer Millionenlasten aus Sturmschäden kann Hagemann im März bei der Vorstellung der Bilanz der inländischen Sachgruppe wohl erneut einen soliden Gewinn ausweisen. Dazu tragen schon bekannte Sondererträge bei, die vor allem aus dem Beteiligungstausch von Allianz und Münchener Rück stammen, aber auch die Stärke des Marktführers im eigentlichen Versicherungsgeschäft.
      "Wir haben verlustbringendes Geschäft kräftig saniert", sagte Hagemann. Das gelte vor allem für die tief defizitäre Autoversicherung von Firmen, das so genannte Flottengeschäft. Deshalb sei die Zahl der bei der Allianz versicherten Fahrzeuge wieder unter neun Millionen gefallen. "Das stört mich nicht. Im Privatkundengeschäft haben wir zugelegt."

      Stille Reserven von 20 Prozent

      Hagemann wünscht sich "mehr Rückenwind vom Konzern". "Ich bin aber mit Herrn Schulte-Noelle der Ansicht, dass wir das Schlimmste hinter uns haben." Positiv bewertet Hagemann - dem Insider selbst Ambitionen auf den Chefsessel nachgesagt haben -, dass der designierte Allianz-Chef Michael Diekmann aus der Versicherungsseite des Allfinanzkonzerns kommt. "Viele kennen ihn aus seiner Zeit in Hamburg und Köln. Da gibt es ein wenig Stolz in der Organisation, dass ein Versicherer an die Spitze berufen wurde."

      © 2003 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 12.02.03 01:17:00
      Beitrag Nr. 1.782 ()
      http://www.zeit.de/2003/07/G-Unternehmensanleihen

      dallas,
      danke und sorry ... das lag am strich.:)
      Avatar
      schrieb am 12.02.03 08:51:03
      Beitrag Nr. 1.783 ()
      @herr.motzki,

      es bereitet mir viel zu viel ehrliches Vergnügen Ihre Postings zu lesen, als daß ich Sie mit meiner Kritik bzgl. diverser ALV-Statements meinen könnte, ;)
      Auch meine Kritik an der Shorterei bezieht sich nicht auf uns kleine Fische, *g*, sondern mehr auf die Institutionals, die ansonsten immer schimpfend oder jammernd ihr Maul aufreißen, wenn sich ihnen "das System" mal querlegt oder querlegen will.

      Auch ich sehe den DAX längst nicht in trockenen Tüchern, weder technisch noch fundamental, eben auch (wenn nicht sogar vor allem) wegen der DBK, und ich zähle mich (wie gesagt) bei ALV auch deshalb nicht zu den `Longtermern`. Sagen wir mal selbstbewußt, ich bin eine starke, flexible Hand, aber nicht stark im Sinne von knochenhart, *g*. Ich denke erstmal nur - und das würde mir ja schon reichen, *g* - daß sich das ALV-Beta nun eher über kurz als lang im dargestellten Kontext "market up-/downmove" invertieren wird bzw. mit zunehmend guter Wahrscheinlichkeit könnte - eben auch, weil ich erkannt habe, diese Annahme zu früh gemacht zu haben. Das rechtfertigt für mich(!) hier action, vor anderen Spielereien (denen ich grundsätzlich nicht so fröne), und neben solide(re)n Engagements.

      Und wenn denn der DAX mal seinen Boden macht, wo auch immer, wird die ALV ihn, imo schon mit relativ guter Wahrscheinlichkeit, als eine der ersten großen Werte fertig haben. Spätestens dann kann, oder vielleicht: sollte man auch long term gut dabei sein.
      Voraussetzung ist allerdings, der "Neue" macht noch - entweder solo, oder im Verein mit der MUV (und evtl. DBK) - dieses Jahr tabula rasa bei der Bank und bei schieflagengefährdeten Portfolioanteilen (spez. in USA).

      Das zu "spielen" bedingt allerdings gewisse finanzielle Flexibilität (oder v.m.a. -Freiheit) resp. Geduld, man muß sammeln können, am besten gezielt intradays, richtig.
      ALV ist und bleibt spekulativ - allerdings kaum noch wegen ihrer selbst, sondern eher wegen des insgesamt rauhen Aktienklimas, dem fragilen Markt (da sind wir durchaus einer Meinung) mit seinen unkontrollierten Mitspielern, die weiterhin - nach Alans Absolution in der LTCM-Krise und seiner zeitgleichen inneren Verabschiedung eigener, gewachsener Anschauungen - Fremdkapital verzocken (dürfen).

      Derweil gefällt mir an ALV halt das zunehmend überragende, auch mittelfristige, allein schon technische Erholungspotential - eben auch, weil dort offenbar erhebliche Shortinteressen vakant sind.
      Was im übrigen nicht heißt, daß ich ein Zappelphilipp wäre, wegen einer etwaigen Unruhe in den Füßen, *g*. Ich habe schon was in petto, wo ich die Ruhe nur so weg habe, :), und fühle mich ergo in bester Gesellschaft mit Ihnen, ;)

      - Die FTD-Meldung soll wohl etwas die Wunden lindern, *g*
      Nun ja, 20 % Stille Reserven auf die Kapitalanlagen ist ja noch was, wenn man bedenkt, daß es bei den (DAX-)Aktien im ALV-Portfolio ja schon an die Substanz geht. Also, soo schlecht wird die BPK im März wohl nicht werden, auch ohne die indirekte Bilanzkosmetik (andere Companies sind da viel kreativer). Vielleicht soll das auch eine indirekt-höfliche Warnung von Hagemann an bestimmte "Börsenkreise" sein (ICH würde das nicht ausschließen).
      Interessant finde ich im übrigen die `aktive Rolle` der ALV bei der Branchenkonsolidierung - die ALV wird von den offenbaren Nöten der kleinen Konkurrenten (das BAFin hat lt. FTD inzwischen 14 Versicherer bzgl ihrer EK-Schwäche zu Maßnahmen aufgefordert) wohl nicht negativ tangiert, *g*
      Sieht summa summarum so aus, als ob man im Kerngeschäft seine Hausaufgaben machen kann und macht. Wie gut, ist in Teilen freilich noch offen.

      @boursin,

      `vorsicht Anleihe` - jo, zumindest `long term`. Ich kann mir sogar ein Szenario vorstellen, wo eines Tages die Aktienbörse verschuldete Firmen - soweit sie bis dahin überlebt haben - honoriert, die ihre Gläubiger mal auflaufen lassen (können)... Auch den Staaten traue ich was in dieser Richtung zu, `long term`.

      @DUF,

      naja - da war doch schon die Schmidtbank, und die war wohl eine Nummer größer...
      Also, es wird mit Sicherheit im Finanzgewerbe (incl. Versicherungen) "konsolidiert" werden (müssen), und manchmal denke ich, es wäre gar nicht verkehrt, würde es einen Großen erwischen, a la 1930ff (nach dem Motto `Ende mit Schrecken`). [Deshalb muß aber nicht alles auseinanderbrechen, und Gold kann trotzdem steigen.]

      investival
      Avatar
      schrieb am 12.02.03 17:43:38
      Beitrag Nr. 1.784 ()
      yep,

      die banken sind pleite und verkaufen gerade das letzte gold.
      wenn die letzte bank schließt gebt mir bitte bescheid,
      ich mach dann mit nem minimal-kapital eine auf.
      ohne konkurenz werd ich doch die kurve kriegen -oder-
      Avatar
      schrieb am 12.02.03 23:57:23
      Beitrag Nr. 1.785 ()
      hi leute,

      ich bin beruflich ja derzeit ziemlich eingespannt, seid nicht böse, wenn ich mich nicht in eure allianz-diskussion mische...

      die terrorwarnungen für die u.s.a. würde ich aber durchaus ernst nehmen (schmutzige bombe auf n.y. - man kann es leider nicht ausschließen). gehen wir mal davon aus, dass diese schreckliche möglichkeit nicht realität wird, dann dürfte in kürze eine starke gegenbewegung starten.

      meine hoffnung ist, dass wir durch die schröder-blauhelm-initiative uns dem visier akuter terrorgefahr kurzfristig entziehen könnten.

      an sich finde ich schröders idee ja zwar völlig unrealistisch. ich stelle mir das so vor, dass tausende von blauhelmen im irakischen wüstensand herumstehen und genauso handlungsunfähig sind wie die kollegen damals in serbien, als es täglich neue meldungen über massaker und massengräber gab. irgendwann fühlt sich bush dann so provoziert, dass er doch eingreifen muss, und dann stehen die blauhelme nur dumm im weg herum. sie könnten allerdings seinen ins auge gefassten schlag mit gezielten atomwaffen vereiteln? deshalb ist bush womöglich auch so gereizt?

      als diplomatischen schachzug finde ich das manöver nach wie vor net schlecht, allerdings war es ungeschickt, herrn rumsfeld davon über die medien in kenntnis zu setzen. wo er doch gerade in münchen weilte!

      immerhin muss bush nun abermals darüber nachdenken, welche wirklichen und eigentlichen gründe er für einen angriff vorbringen kann, der in den dritten weltkrieg führen könnte. das müssen ja schon gewichtige sein... ein zweifelhaftes bin-laden-tonband wirkt da bislang nur lächerlich. reine kriegspropaganda - grundton: auf wunsch jede woche ein neues :D ?


      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 13.02.03 08:16:47
      Beitrag Nr. 1.786 ()
      als info ein interview mit christoph bertram:


      >Der europäische Weg ist ein frommer Wunsch

      Kriegsverhinderung hat nicht oberste Priorität, sagt der Regierungsberater Christoph Bertram: Wichtigeres steht auf dem Spiel

      Wie steht es um das Ansehen der deutschen Außenpolitik?

      Nicht gut, aber der Streit über die Ursachen führt nicht weiter. Amerikas Politik, alle Verbündeten in einen Krieg gegen den Irak zu treiben, ist keine Basis für Gemeinsamkeit und droht das Bündnis zu zerbrechen. Das gilt umgekehrt auch für die deutsche Festlegung. Jetzt geht es darum, aus einer Position herauszukommen, die gefährdet, was in 50 Jahren aufgebaut wurde und für Deutschland am wichtigsten ist: europäische Integration und transatlantische Gemeinschaft.

      Wie kann die Regierung beides retten?

      Europa muss Handlungsfähigkeit beweisen. Alle müssen nationale Eitelkeiten zurückstellen, egal ob sie für oder gegen den Krieg sind, und zeigen: Es gibt eine europäische Politik und Zusammenhalt mit Amerika. Drei Beispiele: Die Gefahr von Terroranschlägen wächst. Wo ist das Angebot der Europäer, die Abwehr besser zu koordinieren, untereinander und mit Amerika? Zweitens: Wie auch immer sich die Lage im Irak entwickelt, die Belastungen für die Nachbarstaaten steigen. Wie hilft Europa, sie zu stabilisieren? Und was, wenn eine Flüchtlingsflut Jordanien bedroht oder die Türkei – wie Mazedonien das im Kosovokrieg erlebte? Drittens: Wie lassen sich die negativen Folgen für Israel und Palästina eindämmen. Und wie ein stabiles Nachkriegsregime vorbereiten, das ein UN-Regime sein muss, weil es mehr Legitimität hätte als ein US-Vizekönig in Bagdad.

      Ist es jetzt wichtiger, Europas Einheit zu erhalten, als einen Irak-Krieg zu verhindern?

      Ja, auch wenn ich das mit Bauchgrimmen sage. Ich halte den Krieg für nicht sinnvoll und seine Gefahren für erheblich. Aber die gegenwärtigen Gefahren für die Grundfesten der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik sind noch größer. Bei der Wahl zwischen zwei Übeln muss Deutschland sich für seine Bündnisse in Europa und mit Amerika entscheiden.

      Wie belastbar ist die neue Koalition mit Frankreich, Russland und China gegen die USA?

      Das ist keine dauerhafte Allianz, Deutschland kann nicht auf sie bauen, wenn der Irak nicht kooperiert. Für China, Russland und Frankreich ist das Verhältnis zu Amerika wichtiger. Aber diese Ad-hoc-Übereinstimmung ist momentan nützlich für das Ziel, mehr Zeit für die Inspekteure zu erreichen. Wenn Chefinspekteur Hans Blix sagt, er komme voran, und die USA dennoch losschlagen, wäre das die schwerste Krise im transatlantischen Verhältnis. Wenn Blix aber sagt, wir kommen nicht weiter, werden China, Russland und Frankreich nicht gegen Gewalt stimmen. Dann ist Krieg zwar immer noch nicht sinnvoll. Aber die UN behielten ihre Autorität, und Amerika und Europa drifteten nicht gänzlich auseinander.

      Und die Risiken eines Krieges?

      Die sind für den Nahen und Mittleren Osten die gleichen, egal ob alle Europäer oder nur einige die USA unterstützen. Aber für Europa macht es einen Unterschied, es kann sich nicht gegen Amerika integrieren. Wenn der Irak Europa spaltet, ist die Integration bedroht. Dann wird es die Nato so nicht mehr geben. Die USA suchen sich ihre Bündnisse dann zusammen: Mini-Natos je nach Fall.

      War es also falsch zu sagen: Wir brauchen eine handlungsfähige EU als Gegengewicht zu Amerika?

      Nein, aber die europäischen Regierungen haben weder danach gehandelt, noch die nötigen Mittel dafür bereitgestellt. Ein schwaches Europa kann die Rolle nicht spielen. Europa bleibt auf die USA angewiesen. Ein eigener europäischer Weg ist ein frommer Wunsch. Deshalb müssen wir manchmal selbst eine amerikanische Politik, die wir für falsch halten, unterstützen, um sie im eigenen Interesse etwas zurückzubiegen.<

      aus: tagesspiegel
      Avatar
      schrieb am 13.02.03 10:14:16
      Beitrag Nr. 1.787 ()
      @investor...

      Könnte für Sie (und den einen oder anderen), interessant sein...;)

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      „Hinterher ist jeder schlau“

      Er übernimmt die Verantwortung – und versucht sich doch zu rechtfertigen:
      Der scheidende Allianz-Chef Henning Schulte-Noelle über Rekordverluste und das Ziel der Nachhaltigkeit


      die zeit: Herr Schulte-Noelle, Sie haben einmal gesagt: „Macht wird auf Zeit verliehen, und ich muss mich dafür verantworten, wie ich mit ihr umgegangen bin.“ Angenommen, Sie wären Aufsichtsratschef der Allianz: Hätten Sie den Vorstandschef Schulte-Noelle zur Verantwortung gezogen und zum Rücktritt gedrängt?

      Henning Schulte-Noelle: Ich habe dazu eine klare Meinung, aber ich werde Ihnen diese hypothetische Frage nicht beantworten.

      zeit: Sie treten Ende April als Vorstandschef ab und kandidieren für den Aufsichtsrat. Wollen Sie Aufsichtsratschef werden?

      Schulte-Noelle: Ich habe mich, auch auf Wunsch des jetzigen Aufsichtsrats, für die Wahl zur Verfügung gestellt. Die Entscheidung der neuen Aufsichtsräte kann und will ich nicht vorwegnehmen.

      zeit: Gerade der Aufsichtsratsvorsitz ist aber eine verantwortungsvolle Position. Da muss man doch frühzeitig sagen: Ja, ich will Verantwortung übernehmen, und ich bin aus diesen oder jenen Gründen der Richtige.

      Schulte-Noelle: Das klingt so, als ob ich meine persönliche Agenda durchsetzen wolle. Da müssten Sie mich besser kennen. Wenn ich so gepolt wäre, würde ich doch jetzt nicht freiwillig als Vorstandsvorsitzender aufhören. Nein, ich könnte auch damit leben, nicht im Aufsichtsrat der Allianz zu sein.

      zeit: Viele Experten halten es für problematisch, wenn der Exvorstandschef zum obersten Aufseher wird und kontrolliert, wie sein Nachfolger mit den eigenen Weichenstellungen und Fehlern umgeht.

      Schulte-Noelle: Das mag in Einzelfällen gelten, in denen ein Chef nicht loslassen konnte. Wenn die Rollen richtig gespielt werden und sich der Aufsichtsrat auf seine Kontrollfunktion beschränkt, gibt es keine bessere Lösung. Ein früherer Vorstand kennt die Branche, das Geschäft und die Probleme des Unternehmens.

      zeit: Die Allianz hat vier Probleme: die Börsenkrise, die Verluste der Dresdner Bank, die Kosten für die Jahrhundertflut und die Asbestklagen in den USA. Gleichzeitig sagen Sie, die Allianz solle ein Motor der nachhaltigen Entwicklung werden. Da ensteht doch der Eindruck, Sie wollten mit einem esoterischen Thema von den wahren Problemen ablenken.

      Schulte-Noelle: Ihre Aufzählung macht doch gerade deutlich, wie wichtig Nachhaltigkeit für unser Geschäft ist. Denn die beiden letzten Probleme gehören zu diesem Thema. Wenn Stürme oder andere Naturkatastrophen zunehmen, sind wir als Versicherer direkt betroffen. Also müssen wir uns mit den Ursachen und Folgen beschäftigen. Das verstehen wir auch als unsere gesellschaftliche Aufgabe.

      zeit: Heute behauptet jeder, er wirtschafte nachhaltig. Woran kann man ablesen, dass Sie sich tatsächlich gegen das Asbest von morgen oder die nächste Flutkatastrophe wappnen?

      Schulte-Noelle: Ein Beispiel ist die Umweltstiftung, die wir 1990 gegründet haben. Seit zwei Jahren bearbeitet außerdem eine internationale Arbeitsgruppe diese Themen und versucht, den ganzen Konzern zu sensibilisieren. Diese Gruppe informiert regelmäßig unser Top-Management. Wir beteiligen uns auch an Initiativen wie dem World Business Council for Sustainable Development. Und nicht zuletzt spielen ethische und soziale Aspekte, die ebenfalls zur Nachhaltigkeit gehören, bei unseren Investments eine wachsende Rolle. In Deutschland managen wir schon 13 Investmentfonds, die soziale und ethische Kriterien berücksichtigen, in den USA sind es 73.

      zeit: Sie könnten viel mehr bewegen, wenn Sie Ihre großen Industriebeteiligungen, etwa an Beiersdorf, RWE oder E.on, unter Nachhaltigkeitskriterien prüfen – immerhin investieren sie in Fabriken, Chemieanlagen und Atomkraftwerke.

      Schulte-Noelle: Was würde wohl aus der deutschen Industrie und unserer gesamten Wirtschaft, wenn Finanzinvestoren kein Geld mehr für Industrieanlagen bereitstellten? Sie dürfen ihre Anlagepolitik nicht nur nach einem Kriterium ausrichten. Wenn Sie bei uns eine Lebensversicherung abschließen, wollen Sie auch eine vernünftige Gewinnbeteiligung.

      zeit: Also sind gute Rendite und gutes Gewissen ein Gegensatz?

      Schulte-Noelle: Durchaus nicht, aber Sie müssen bei Investitionen mehrere Kriterien beachten. Nachhaltigkeit spielt dabei eine viel größere Rolle als noch vor fünf oder sechs Jahren. Wenn ein Unternehmen jede zweite Woche mit Umweltskandalen in der Zeitung steht und dann irgendwann auch an den Finanzmärkten die Quittung dafür bekommt, dann wäre es ein schlechtes Investment.

      zeit: Die Allianz legt jeden Tag mehr als 100 Millionen Euro am Kapitalmarkt an. Wie nachhaltig ist es da, wenn Sie noch in der Spitze des Börsenbooms kräftig Aktien kaufen und dann im Abschwung gezwungen sind, Aktien abzustoßen, um ihre Verluste zu begrenzen? Wenn die Allianz also blind dem Trend folgt?

      Schulte-Noelle: Wir haben immer eine relativ hohe Aktienquote gehabt, sie also nicht erst in der Spätphase des Booms hochgefahren. Nur so konnten wir über lange Zeiträume überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Aber dass wir unsere Aktienquote den Märkten anpassen müssen, ist selbstverständlich. Dies ist durch die Reduzierung der Quote auch geschehen. Im Augenblick leiden wir unter dem Kapitalmarkt, aber wenn die Kurse anziehen, bringt uns dieser Fahrstuhleffekt genauso schnell wieder nach oben.

      zeit: Analysten kritisieren, das große Aktienportfolio der Allianz sei eine gefährliche Wette auf die Börse.

      Schulte-Noelle: Eine Wette würde bedeuten, auf den Zufall zu hoffen. Wir gehen Risiken ein, die wir kalkulieren können. Aber ich hätte gerne die Einschätzung dieser Analysten vor drei Jahren gesehen.

      zeit: Aktuell liegt die Aktienquote der Allianz etwas unter 20 Prozent. Ihr Nachfolger Michael Diekmann hat die Quote bei der US-Tochter Fireman’s Fund von 20 auf 8 Prozent reduziert und preist das als Erfolgsrezept. Ist das ein Signal für die gesamte Allianz?

      Schulte-Noelle: Beim Risikoprofil des Fireman’s Fund war es richtig, aber Sie können das nicht auf den ganzen Konzern übertragen. Wir legen uns nicht auf einen bestimmten Wert fest. Die Tendenz unserer Aktienquote geht ganz klar nach unten.

      zeit: Als Kennzahlen für ihre ökonomische Nachhaltigkeit nennt die Allianz unter anderem den Jahresüberschuss, die Eigenkapitalrendite und das Ergebnis je Aktie. Heute sind diese Zahlen so schlecht wie nie. Hat die Allianz an Nachhaltigkeit eingebüßt?

      Schulte-Noelle: So verkürzt kann man das nicht sehen. Der Grundgedanke ist doch, dass wir unser Geschäft so betreiben müssen, dass wir langfristig erfolgreich sind. Das kann aber nicht anhand der Momentaufnahme eines Jahres beurteilt werden, so schlecht die Zahlen derzeit auch sind.

      zeit: Wegen der schlechten Zahlen bei der Dresdner Bank fallen dort 11000 Stellen weg. Können Sie für dieses Jahr einen weiteren Abbau ausschließen?

      Schulte-Noelle: Ich kann nur diese Zahl bestätigen. Das ist für uns eine riesige Kraftanstrengung, das muss jetzt abgearbeitet werden.

      zeit: Abarbeiten ist ein schönes Stichwort im Zusammenhang mit der Dresdner Bank. Ihnen wird vorgeworfen, Sie hätten dort zu spät durchgegriffen. Das lässt zwei Schlüsse zu: Entweder waren Sie schlecht beraten, oder Sie sind nach innen nicht so stark, wie es nach außen wirkt.

      Schulte-Noelle: Beides trifft nicht zu. Wir haben das Zusammengehen mit der Dresdner Bank am 2. April verkündet, aber vollzogen wurde die Transaktion erst am 23. Juli 2001. Wir reden also über eineinhalb Jahre, um für einen Turnaround zu sorgen. Und da brauchen wir uns mit dem bisher Erreichten nicht zu verstecken. Im Übrigen ist es vor allem Aufgabe des Vorstands der Bank, auf Ertragsprobleme zu reagieren.

      zeit: Aber hätten Sie im Aufsichtsrat der Dresdner nicht vor der Übernahme schon sehen müssen, in welch gefährliche Abhängigkeit vom Kapitalmarkt sich die Bank begeben hatte? Der Allianz-Controllingvorstand Helmut Perlet sagt heute, „die Bank hatte eine Kostenplattform für die Spitze des Bullenmarktes“.

      Schulte-Noelle: Im Nachhinein ist jeder schlau. Weder für die Ökonomen noch für die Markteilnehmer oder Medien war absehbar, dass wir einen solchen Sturz der Börsen erleben würden.

      zeit: Es geht auch nicht darum, den Crash zu prophezeien. Aber Sie als Versicherer wissen doch, dass man Risiken einkalkulieren muss – Kursstürze genau wie Naturkatastrophen. Und darüber haben die Aufsichtsräte der Bank – immerhin die Kontrolleure des Vorstands – nie diskutiert?

      Schulte-Noelle: Natürlich haben wir auch die Entwicklung der Wertpapiermärkte erörtert. Aber vergessen wir nicht, dass die Banken noch bis März 2000, als die Aktien ihren Höchststand erreichten, generell große Chancen im Wertpapiergeschäft sahen. Dafür wurde Personal eingestellt, und darauf wurden die Geschäftssysteme ausgerichtet. Das hat dazu geführt, dass die Kosten hochgegangen sind, zu hoch, und sicher sind diese Kosten nicht immer richtig kontrolliert worden. Aber wer damals gesagt hätte, da dürfen wir nicht mitmachen, wäre in einer absoluten Minderheit gewesen.

      zeit: Zur Nachhaltigkeit gehört, dass man sich von Trends und Exzessen bewusst abkoppelt.

      Schulte-Noelle: Dafür steht die Allianz ja. Man muss sein eigenes Urteil fällen und darf das nicht anderen überlassen. Deshalb haben wir zum Beispiel auch nicht so viel in den so genannten Neuen Märkten investiert wie andere. Wichtig ist außerdem, dass Sie schnell reagieren, wenn die Märkte drehen. Das hat die Dresdner Bank getan.

      zeit: Im Vorstand der Allianz wird angeblich schon wieder über einen Verkauf der Investmentbanksparte der Dresdner diskutiert. Sie stehen für den Erhalt der Bank als Ganzes. Bleiben Sie dabei?

      Schulte-Noelle: Ich stehe dafür, dass jede Gruppengesellschaft und jeder große Geschäftsbereich eine angemessene Eigenkapitalrendite erwirtschaften muss, egal ob im Bereich Versicherung, Bank oder Asset Management. Wer diesen Nachweis auf Dauer schuldig bleibt, stellt sich selbst infrage. Weil die Kapitalmärkte derzeit so schwierig sind, braucht die Dresdner Bank Zeit, ihre Probleme zu lösen. Schafft sie das nicht, stehen alle Optionen offen.

      zeit: Am 12. März soll Wulf Maier neuer Personalvorstand der Bank werden. Nach unseren Informationen soll er auch für Allianz Leben und die Sachversicherung zuständig sein. Rückt die Bank noch näher an die Allianz-Holding?

      Schulte-Noelle: Wir pflegen unsere Vorstandspersonalien erst zu veröffentlichen, wenn sich die dafür zuständigen Gremien damit befasst haben.

      zeit: Herr Schulte-Noelle, nervt es Sie, immer nur auf die Dresdner Bank angesprochen zu werden…

      Schulte-Noelle: …damit muss ich leben…

      zeit: …wenn ihre Amtszeit doch das ganze Spektrum dessen umfasst, was ein Manager erleben kann: das Freischwimmen vom übermächtigen Vorgänger, die umjubelte Übernahme des französischen Versicherers AGF, den Gang an die Wall Street – und eben den Kauf der Dresdner Bank. Gehört es zum Berufsrisiko eines Managers, jahrelang alles richtig zu machen, um am Ende nur an einer Fehlentscheidung gemessen zu werden?

      Schulte-Noelle: Natürlich gehört das zum Risiko. Ob die Übernahme der Dresdner Bank eine strategische Fehlentscheidung war, kann man allerdings nicht nach eineinhalb Jahren beurteilen. Ich akzeptiere die Kritik an ihren schlechten Zahlen, bleibe aber zuversichtlich, dass sich die Richtigkeit des Zusammengehens erweisen wird. Das ist auch eine Frage unternehmerischer Nachhaltigkeit. Im Übrigen wundere ich mich darüber, dass die ganze komplexe Transaktion vom Frühjahr 2001 immer auf die Dresdner Bank reduziert wird.

      zeit: Was meinen Sie damit genau?

      Schulte-Noelle: Man sollte auch einmal überlegen, wie die Allianz heute dastehen würde, wenn wir die Bank nicht übernommen hätten. Wir wären nicht nur mit mehr als 20 Prozent an der Dresdner Bank beteiligt, sondern auch mit über 16 Prozent an der HypoVereinsbank. An dem enormen Wachstum von Allianz Leben im vergangenen Jahr hätten wir nicht mit über 90 Prozent, sondern nur zu 50 Prozent partizipiert. Klar ist, dass 2002 kein gutes Jahr für uns war. Das voraussichtlich schlechteste Ergebnis der Allianz seit längerer Zeit werde ich persönlich in der diesjährigen Hauptversammlung präsentieren. Die Aktionäre müssen dann urteilen, ob ich mich mit meiner Gesamtleistung über fast zwölf Jahre eigne, für das Unternehmen im Aufsichtsrat noch eine nützliche Rolle zu spielen.

      zeit: Bei Ihrer Rücktrittsankündigung haben Sie gesagt: „Am Ende aller Tage geht es darum, aus der Vergangenheit die richtigen Lehren zu ziehen.“ Welche Lehre ziehen Sie aus den letzten zwei Jahren?

      Schulte-Noelle: Noch sensibler zu sein für die Frage, welche Risiken auf uns lauern. Ich habe vor Jahren einmal bei unseren Finanzanlagen Stresstests eingeführt, mit denen wir seinerzeit prüften, was geschieht, wenn der Dax um 30 Prozent sinkt und die Zinsen um ein Prozent hochgehen. Das konnte sich damals keiner vorstellen. Aus heutiger Sicht hätten wir fragen müssen, was geschieht, wenn der Dax innerhalb eines Jahres um 60 Prozent fällt.
      Das Gespräch führten Marc Brost und Kolja Rudzio


      Vita: Henning der Achte Während seiner Amtszeit fiel der Börsenkurs von 88 auf 68 Euro, aus einer Milliarde Mark Gewinn (1991) wurden 900 Millionen Euro Verlust in den ersten neun Monaten 2002. Ende April tritt Allianzchef Henning Schulte-Noelle ab. Freiwillig, wie er betont. Der achte Chef in der 112-jährigen Geschichte der Allianz will so einen geordneten Übergang zu seinem Nachfolger, Michael Diekmann, erleichtern. Die Allianz soll weiterhin für „Nachhaltigkeit, Kontinuität und Berechenbarkeit“ stehen, sagt Schulte-Noelle

      (c) DIE ZEIT 13.02.2003 Nr.8
      Avatar
      schrieb am 13.02.03 10:25:23
      Beitrag Nr. 1.788 ()
      ein zweifelhaftes bin-laden-tonband

      yep-früher waren das wunderbare videos, die über die
      sender der welt gingen.

      lebt bin-laden noch?
      oder ist er bereits ein phantom ,dessen sich die CIA bemächtigt hat?
      Avatar
      schrieb am 13.02.03 10:55:16
      Beitrag Nr. 1.789 ()
      Wirtschaft

      Der wichtigste Preis der Welt

      Die Menschheit kommt nicht los von der schwarzen Droge:
      Dreißig Jahre nach der ersten Ölkrise ist die Wirtschaft abhängiger denn je


      Von Wolfgang Uchatius

      Oben auf der Wiese wachsen Gras und Klee, wie sie auf Wiesen eben wachsen, aber tief unten in der Erde ist alles anders. 1800 Meter unter ostfriesischem Viehfutter lagert in großen Hohlräumen die Nahrung der deutschen Wirtschaft: 400000 Tonnen Öl, hinabgepumpt und überwacht von den Mitarbeitern des Erdölbevorratungsverbandes. Der verwaltet seit 25 Jahren mehrere hundert Tanks und unterirdische Speicher im ganzen Bundesgebiet, gefüllt mit Öl für 90 Tage, gelagert für den Notfall. Den Terrorfall. Den Kriegsfall.

      Für den Fall, dass in Deutschland das Öl knapp wird.Vorkriegszeit ist Albtraumzeit. Der Horror könnte so aussehen: Ein Angriff auf den Irak, und als Antwort jagen Terroristen in Saudi-Arabien die Pipelines in die Luft. Bomben auf Bagdad, und in Rotterdam und Houston explodieren die Raffinerien. Raketen auf Saddams Palast, und in ganz Nahost brennen die Ölquellen.

      Das Schlimme an solchen Schreckensszenarien ist: Sie brauchen gar nicht Wirklichkeit zu werden, um Wirkung zu zeigen.

      Denn Erdöl wird an der Börse gehandelt, und dort bestimmen nicht Fakten den Preis, sondern Erwartungen, Vermutungen und Wahrscheinlichkeiten. Seit Monaten gehen Ölkonzerne, Benzinhändler und Investmentbanken von einem baldigen, aber kurzen und erfolgreichen Krieg im Irak aus. Schon das hat den Ölpreis auf über 30 Dollar je Barrel (159 Liter) steigen lassen.

      Sollte es tatsächlich zum Krieg kommen, dieser aber nicht so glatt verlaufen wie ein Videospiel, dürfte Öl sehr schnell viel teurer werden. Die HypoVereinsbank rechnet mit 70 Dollar pro Barrel und mehr. Profispekulanten könnten den Preis zusätzlich in die Höhe treiben, sagt Wolfgang Wilke, Rohstoffexperte der Dresdner Bank.

      Dann würde sich zeigen, was drei Jahrzehnte nach der ersten Ölkrise heute gern verdrängt wird: Die Weltwirtschaft ist noch immer eine Ölwirtschaft.
      Was haben sich Professoren, Politiker und Journalisten in den vergangenen Jahren doch für hübsche Wörter einfallen lassen: Wissensgesellschaft. Dienstleistungsgesellschaft. New Economy. Begriffe, die den Eindruck erwecken, das Wohl der modernen Welt hänge an Computern, Call-Centern und klugen Konzernchefs.

      Von wegen.



      März 2000. Amerika feiert seinen Jahrhundertboom, Wirtschaftsforscher sprechen vom Ende des Konjunkturzyklus, da meldet sich der britische Ökonom Andrew Oswald von der Universität Warwick zu Wort. Nicht das Internet habe das ungewöhnlich hohe Wirtschaftswachstum verursacht, behauptet Oswald, sondern der in den Neunzigern ungewöhnlich niedrige Ölpreis. Da der Preis aber schon seit Monaten wieder stark steigt, sagt Oswald für das Frühjahr 2001 eine Rezession voraus; so lange werde es dauern, bis das teure Öl die gesamte Wirtschaft vergiftet habe. Kaum jemand nimmt Notiz davon.

      März 2001. Die US-Wirtschaft rutscht in die Rezession, wenig später beginnt auch in Deutschland die Krise.

      Es war wie eine Reise in die Vergangenheit.

      Auch Mitte der siebziger sowie Anfang der achtziger und neunziger Jahre brach die Weltwirtschaft ein. Jedes Mal war ein bis anderthalb Jahre zuvor der Ölpreis stark gestiegen. Aber damals war das kein Wunder. Damals, so schien es, war Öl viel wichtiger als heute.

      Für jeden Dollar, den die Industrieländer erwirtschaften, verbrauchen sie heute 40 Prozent weniger Öl als Anfang der siebziger Jahre. Die Hypothese von der gestiegenen Bedeutung von Diensten und Daten ist also gar nicht so verkehrt. Rein rechnerisch sind die Unternehmen heute weniger auf Öl angewiesen als früher.
      Trotzdem schreibt die amerikanische Investmentbank Goldman Sachs in einer aktuellen Studie, es gebe „keinen Grund zu glauben, dass ein Ölpreissprung heute weniger schädlich wäre als in der Vergangenheit“.

      Trotzdem prophezeit der amerikanische Ökonom und Nobelpreisträger Joseph Stiglitz eine Weltwirtschaftskrise wie in den Siebzigern, sollte der Ölpreis infolge eines Krieges im Irak tatsächlich nach oben schnellen.

      Es spricht einiges dafür, dass er Recht hat.

      Erstens haben die großen Raffinerien ihre Ölvorräte in den vergangenen Jahren drastisch reduziert. Sie sparen einerseits Lagerkosten, können andererseits aber einen Preisschock nicht mehr durch gehortetes Billigöl ausgleichen. „Dadurch bekommen Unternehmen und Verbraucher die Preissteigerung schneller zu spüren“, sagt Bernhard Hillebrand, Energieexperte vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) in Essen.

      Zweitens haben zwar viele Industrieländer ihre Heizöfen und Kraftwerke auf andere Energieträger wie Gas, Kohle oder Kernspaltung umgestellt. Aber der Preis dieser Energieträger, vor allem der des Erdgases, orientiert sich wiederum am Ölpreis. Wird Öl teurer, wird Energie allgemein teurer. Und egal, ob Autos oder Software, Druckereimaschinen oder Cheeseburger – „letztlich besteht alles, was der Mensch produziert, aus zwei Dingen: Arbeit und Energie“, so Ökonom Andrew Oswald.

      Drittens hat Öl in einem Wirtschaftsbereich immer noch beinahe ein Monopol: im Transport. Der moderne Mensch arbeitet womöglich nicht mehr in der Industrie, aber in ihre Büros fahren die Programmierer, Designer und Controller jeden Morgen in mit Öl betriebenen Autos. Ihre Computer haben mit Öl betriebene Lastwagen aus dem Nachbarland angeliefert, und die Spielsachen ihrer Kinder kamen auf mit Öl betriebenen Schiffen aus Ostasien. Abends lassen sie sich auf mit Öl betriebenen Motorrollern eine Pizza bringen, und am ersten Urlaubstag steigen sie in ein mit Öl betriebenes Flugzeug. Kurz, fast alles von Menschen Geschaffene, das sich auf dieser Erde mit mehr als 40 Kilometern pro Stunde bewegt, bewegt sich mithilfe von Öl. Da aber Transport und Bewegung in der modernen Wirtschaft eine noch größere Rolle spielen als früher, könnte eine plötzliche Verteuerung von Benzin, Diesel und Kerosin noch schlimmere Auswirkungen haben als vor 20 oder 30 Jahren, schreiben die Ökonomen von Goldman Sachs.

      Die Stein-, Bronze- und Eisenzeit sind vorüber, aber es scheint, die Wissens- und Dienstleistungswelt hat noch nicht so recht begonnen. Der Mensch lebt immer noch im Kohlenwasserstoff-Zeitalter. Der Preis der wichtigsten aller Kohlenwasserstoff-Verbindungen, des Erdöls, bestimmt über den Wohlstand ganzer Länder. Und wer wiederum über den Ölpreis bestimmt, hat mitunter mehr Macht als Konzernchefs, Finanzminister und Notenbankpräsidenten zusammen.

      März 1999. Der Ölpreis liegt knapp über zehn Dollar pro Barrel, so niedrig wie selten, da treffen sich in Wien die Vertreter der elf Mitgliedsländer der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) und beschließen, weniger Öl zu fördern. Bis September 2000 steigt der Preis auf 37 Dollar (die Grafik Teures Öl bremst die Wirtschaft zeigt jeweils Jahresdurchschnitte).

      Ungefähr 27 Dollar zu viel. Würde jedes Ölland so viel Öl fördern und verkaufen, wie es kann, kostete ein Barrel Rohöl etwa acht bis zwölf Dollar, schätzt RWI-Experte Hillebrand. Es wäre das Ergebnis des Zusammenspiels von Angebot und Nachfrage.

      Aber der Ölpreis wird nicht vom Markt bestimmt, sondern von Strategie und Absprache – von den Mitgliedern der Opec, vor allem von Saudi-Arabien und den übrigen vier Staaten am Persischen Golf. Indem sie das Angebot künstlich reduzierten, haben sie den Ölpreis immer wieder nach oben getrieben und damit für eine ökonomische Rarität gesorgt. In den vergangenen Jahrzehnten sind die Weltmarktpreise der meisten Rohstoffe gesunken. Viele Entwicklungsländer warfen unkoordiniert auf den Markt, was ihre Erde hergab, und versorgten so den Norden mit billigem Rohmaterial. Nur Öl blieb teuer, und die Opec-Länder machten Gewinne.

      Zwar hielten sich manche von ihnen nicht an die Vereinbarungen und verkauften mehr Öl als abgesprochen, um zusätzlichen Umsatz zu machen. Zwar verschätzten sie sich manchmal und erhöhten etwa ausgerechnet kurz vor der Asienkrise die Fördermenge, als die Nachfrage nach Öl nicht stieg, sondern sank – woraufhin der Preis einbrach. Aber wenn es darauf ankam, wie im März 1999, dann funktionierte das Kartell, dann stiegen die Preise und die Einnahmen. „Die Opec ist heute mächtiger denn je“, sagt Manfred Horn, Rohstoffexperte vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung Berlin.

      Wahrscheinlich wird ihre Macht noch wachsen.

      Zwar ist Öl keineswegs knapp; unter der Erde gibt es genug davon, um die Räder, Turbinen und Schiffsschrauben dieser Welt noch ein paar Jahrzehnte anzutreiben. Aber schon jetzt liegen 80 Prozent der bekannten und kostengünstig auszubeutenden Reserven auf dem Hoheitsgebiet der Opec-Länder. Dieser Anteil wird wohl noch steigen. Um den Einfluss der Opec zu mindern, haben die Industrieländer aus eigenem Boden Öl gepumpt, wo immer sie es fanden. Sie finden immer weniger. Die britischen und norwegischen Quellen reichen bei den gegenwärtigen Fördermengen noch für acht Jahre, die amerikanischen noch für elf Jahre. Die Staaten am Kaspischen Meer hoffen auf neue Ölquellen, aber den Machtzuwachs der Opec-Länder werden sie kaum aufhalten können.

      Damit wächst den Golfstaaten eine ökonomische Bedeutung zu, die alle Berliner Reformdebatten zur Marginalie degradieren kann. Bisher hielt die Geldgier die Ölländer davon ab, ihren einzigen Rohstoff dauerhaft vom Markt zu nehmen, statt ihn teuer zu verkaufen. Sollte ein Krieg im Irak jedoch den Fundamentalisten am Golf Auftrieb verleihen und etwa in Saudi-Arabien ein Regime an die Macht befördern, das mit einer Politik des knappen Öls die vermeintlichen Feinde des Islam zu bestrafen sucht, dann helfen keine neuen Steuer- und Arbeitsmarktgesetze. Dann verlieren in Amerika, Europa und Japan Millionen Menschen ihren Job.
      Am Golf hingegen floss in den vergangenen Jahren ein Teil der Öleinnahmen auch in die Finanzierung des Terrorismus. Und auch die Reaktion darauf wäre ohne Öl nicht möglich. Britische Panzer und amerikanische Bomber brauchen Sprit – so viel, dass manche Ökonomen im Kriegsfall schon allein deshalb einen Preisanstieg erwarten.

      Höchste Zeit, dass sich die Welt aus der Abhängigkeit vom Öl befreit.

      Der Atomausstieg lässt sich von oben verordnen, der Ölausstieg kaum. Ihre Ölkraftwerke haben die meisten Industrieländer längst abgeschaltet. Die Entscheidung pro Öl aber fällt jeden Tag zigmillionenfach an den Tankstellen der Welt. Allein zehn der täglich verbrannten 70 Millionen Barrel Öl fließen als Benzin und Diesel in die Motoren amerikanischer Autos. Um das zu ändern, hilft es wohl nur, den Preis zu erhöhen. Nicht sprunghaft und plötzlich wie im Krisenfall, sondern schleichend und geplant. Die Entwicklung sparsamerer Motoren und neuer Treibstoffe, die Befreiung vom Öl, würde dann lukrativ (siehe Kasten). Der beste Weg zu mehr ökonomischer Sicherheit in der Welt sei eine Steuer auf Öl und Energie, schrieb der britische Economist schon wenige Monate nach dem 11. September. Eine Steuer, die bisher „ökologisch“ heißt, die man aber auch „ökonomisch“ nennen könnte.

      Die Abkürzung bliebe ja dieselbe: Ökosteuer.

      (c) DIE ZEIT 08/2003
      Avatar
      schrieb am 13.02.03 11:01:59
      Beitrag Nr. 1.790 ()
      während der dax vor blix und den oktobertiefs den atem anhält, ist vielleicht mal wieder zeit für etwas lesestoff. hier eine interessante geschichte, mal was positives! es gibt noch leute, die über grenzen hinweg denken und nicht nur reden, sondern auch was tun:


      >Er will den Frieden kaufen

      Die Lage in Nahost ist trostloser denn je. Niemand scheint eine Lösung zu finden. Niemand? Der israelische Milliardär Stef Wertheimer hat einen Marshallplan

      von Roland Mischke

      Der Mann ist reich. Sehr reich. Er besitzt ein geschätztes Vermögen von 1,2 Milliarden Dollar. Was das heißt? Es heißt, der Mann erwirtschaftet rund zehn Prozent des israelischen Sozialprodukts. Sogar jetzt in der Krise schafft er Arbeitsplätze. Aber Stef Wertheimer, vor 76 Jahren im badischen Kippenheim bei Freiburg geboren, hat ein Problem. Er fährt gern Auto – und er liebt Opern. Also würde er gern einmal von Tefen, seinem nordisraelischen Wohnort, durch den Libanon, Syrien und die Türkei nach Mailand fahren, um in die Scala zu gehen.


      Keine Chance. Hinter der libanesischen Grenze beginnt Feindesland. Nicht einmal mit dem Hubschrauber, den er, um Zeit zu sparen, bevorzugt, darf er sich der Grenze nähern. Das nervt den Selfmade-Mann, einen Missionar des freien Unternehmertums, dem es unmöglich scheint, dass etwas unmöglich sei. „Ich bin verliebt in Lösungen, nicht in Probleme.“ Als Zehnjähriger nach Palästina emigriert, flog er mit 14 von der Schule. Er hat keinen Abschluss und nie studiert, trotzdem ist er mehrfacher Ehrendoktor. „Ich bin wohl der einzige Analphabet in der Harvard-Chronik.“


      Der junge Einwanderer beginnt optische Geräte und Fotoapparate zu reparieren und erstes gutes Geld zu verdienen. 1944 geht er in den jüdischen Untergrund, zündelt bei der britischen Besatzungsmacht, wird nach dem Krieg vier Monate interniert. Und macht sich mit handwerklichem Geschick im Umgang mit Waffen so unentbehrlich, dass ihn die Engländer in Dienst nehmen. Nicht wissend, dass der Mann inzwischen Offizier des Palmach-Geheimbundes ist. Dessen Ziel: „Die Engländer mussten weg, sie ließen keine Juden nach Palästina.“


      Nach Gründung des Staates Israel gründet der Besitzer einer Schleifmaschine und zweier Lötkolben seinen Betrieb, den er Ethan nennen will, nach seinem Erstgeborenen. „Nein“, sagt seine Frau aus Andernach in der Eifel – klar, Ehesprache Deutsch. Nein, das wäre beleidigend für den Sohn, falls der Laden Pleite ginge. Also heißt der Laden Iscar, und er wächst und wächst und ist heute einer der drei weltweiten Branchenriesen bei Karbidschneidern und Metallfräsen. Ein renommiertes US-Magazin kürte Iscar jüngst zu „einem der zehn interessantesten Unternehmen des 21. Jahrhunderts“. Deutsche, koreanische, brasilianische, amerikanische und Schweizer Firmen gehören dazu und rund 8500 Mitarbeiter, davon 2000 in Israel – unter ihnen ein Drittel Araber.


      Dass das bei ihm funktioniert, hat Wertheimer nach dem 11. September 2001 auf eine Idee gebracht. „Die Mehrzahl der Attentäter kam aus dem Nahen Osten. Also liegt das Problem hier, wir müssen Geld umverteilen.“ Aber nicht, indem man Regierungen Geld gebe, das rasch versickere. Einer wie Wertheimer ist es gewohnt, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. „Geld muss direkt in Infrastruktur und Industrie investiert werden. Arbeit für alle ist die Lösung.“


      1977 hat er es mit der Politik versucht. Er zog als Abgeordneter ins israelische Parlament und stritt für eine exportorientierte Wirtschaftspolitik. „Ich saß in der Knesset und verstand die Welt nicht mehr.“ Nur militärische Sicherheit habe eine Rolle gespielt, Wirtschaft sei sträflich ignoriert worden. Frustriert nahm er nach vier Jahren den Helikopter ins heimische Galiläa und ließ sich nie wieder in der Knesset blicken.


      Israelis vergleichen ihn mit Henry Ford. Er bietet begehrte Arbeitsplätze, höhere Löhne, duzt jeden und glaubt felsenfest an Learning by Doing. „Wir dürfen Armen keine Fische geben. Sie brauchen Angelruten, um das Fischen zu lernen!“ Dauerhaft gebe es für die Krisenregion keine andere Lösung, als dass Menschen sich selbst helfen. Seine Idee nennt er Marshallplan. Als gebürtiger Teutone verfolgte er, wie nach dem Krieg die Aufbauhilfe von US-Außenminister George Marshall dem verwüsteten Deutschland zum Wirtschaftswunder verhalf. Ähnlich müsse das in Nahost gemacht werden.


      Und er macht es vor. Vier Industrieparks hat er eröffnet, zwei in Israel, einen im jordanischen Akaba, einen in Istanbul. Mit dem geplanten Park im Gazastreifen wurde es wegen der Intifada nichts. Und die Leute in diesen Gründerzentren, wie seine Industrieparks auch heißen, sind erfolgreich. „Wer darauf achten muss, seinen Aufträgen nachzukommen, hat keine Zeit, Steine zu werfen.“ Ein Palästinenser, der im Jahr ab 6000 Dollar verdiene, sei für die Intifada verloren. Der könne seinen Wohlstand mehren, seine Kinder zur Schule schicken, der würde sich nie eine Bombe um den Bauch binden. Der jordanische König Abdullah sehe das genauso, meint Wertheimer. Man habe intensiv diskutiert. „Der Staat Jordanien erwirtschaftet ein Sozialprodukt von 450 Millionen Dollar. Ich mache mit meiner Firma über eine Milliarde Dollar. Da stimmt etwas nicht, und das müssen wir ändern. Die Menschen müssen etwas zu verlieren haben. Dann ist Schluss mit der Gewalt.“


      Der Boss stellt Jungunternehmern mit innovativen Ideen fünf Jahre lang Produktions- und Büroräume zum Selbstkostenpreis. Aber nur für umweltfreundliche Industrien, und der Geschäftsplan muss bis ins Detail ausgearbeitet sein, nur dann gibt es Starthilfe. Das exerziert er im eigenen Betrieb vor. „Manager brauchen wir nicht, nur Verkäufer. Manager kosten viel Geld und machen alles kompliziert.“ Sein erster Industriepark gilt als industrieller Nukleus im agrarisch geprägten Galiläa. „Hier haben wir vorgeführt, wie man Sand nehmen und daraus eine Fabrik machen kann.“ Banken, Regierungsleute und Finanzbehörden sind ihm Störfaktoren. „Die halten uns von der Arbeit ab. Das erledigen wir hier zentral, dann können die Leute in Ruhe ihren Job machen.“ Stimulierend dagegen findet Wertheimer die Kunst – Quelle beständiger Inspiration. Sein Industriepark ist zugleich Israels größter Skulpturenpark, Künstler gehen bei ihm ein und aus, beim Essen diskutiert der Patriarch ihre Entwürfe, eine Jury vergibt Stipendien. Die Gespräche werden im Speisesaal unter besteckklappernden Mitarbeitern geführt – kein eigenes Casino mit gedämpfter Atmosphäre für die Geschäftsführung. „Wir sind ein kapitalistischer Kibbuz“, lacht der Chef. Samt Kindergarten, Grundschule und Einrichtungen, die Frauen ihre Karrieren erleichtern, während der Nachwuchs behütet ist wie in Abrahams Schoß.


      Rigoros, aber unkompliziert, so ist er. Seiner Hose spart er den Gürtel, die zwei oberen Hemdknöpfe stehen offen. Besuchern schaufelt er Humus und Gemüse auf die Teller und schwärmt von Süßspeisen, bei denen er selbst nicht zugreift. Am Nachbartisch speisen zwei Juden, drei Araber, ein Amerikaner und ein Deutscher. Sie fachsimpeln, bis junge weibliche Auszubildende hungrig in den Saal einfallen und die Blicke auf sich ziehen. Der Chef registriert es belustigt. Seine Angestellten begegnen ihm respektvoll, aber nie unterwürfig. Von vielen kennt er die Familiengeschichten, bei Paaren, die sich in seinem Betrieb lieben lernten, war er Hochzeitsgast. Er fragt nach den Kindern, reißt hier einen Witz, wirft da eine aufmunternde Bemerkung ein.


      Geht es aber um seine Herzenssache, wird Wertheimer energisch. Um den Marshallplan durchzupauken, ist er um die halbe Welt gereist. Er war bei PLO-Chef Arafat. „Der Mann versteht nicht, dass 50 Prozent Arbeitslose zwingend Terroristen hervorbringen.“ Helmut Kohl hat er in dessen letztem Amtsjahr besucht. „Er war sehr höflich, hat sich aber nie wieder gemeldet.“ Dafür fand er in Lothar Späth einen Gesprächspartner – die zwei schreiben ein Buch – und in Manfred Hess von der Berufsakademie Stuttgart einen praxisorientierten Aufbauhelfer für sein Jordanien-Projekt. Wertheimer zog in England seine Fäden, sprach vor US-Kongress und Weltbank, insistiert bei der neuen türkischen Regierung, sucht sich Pfade im EU-Dschungel, lässt keine Talkshow aus, redet, redet, redet. In einem Alter, in dem andere Golf spielen, ist er getrieben vom Wunsch, seine Zeit zu nutzen. „Ich habe mit Iscar ein Basismodell gebaut und gezeigt, dass es geht.“


      Der Aufschwung im Nahen Osten braucht nach seiner Berechnung ein Startkapital von 800 Milliarden Dollar. Geld, Know-how und tatkräftige Hilfe müssten von außen kommen, vor allem aus Europa. „Arabische Ölstaaten haben kein Interesse, ihren Brüdern auf die Füße zu helfen. Kommen aber Jordanien und die Türkei auf die Beine, beruhigt sich die Gegend. Auch Ägypten muss schnell industrialisiert werden.“ Israel sei nicht das Problem, auch wenn es derzeit den Eindruck mache. „Wir sitzen in der Mitte, sind wirtschaftlich stark, verteidigen uns.“ Für die Palästinenser sei ihr soziales Elend das Problem.


      So zu denken sei blauäugig, hat einer seiner Kritiker gesagt, der Wirtschaftsprofessor Dan Schoften. Eine Symbiose zwischen Israel und Arabien sei unmöglich: „Die Israelis besetzen das Management, die Araber geben ihre Hände. Das Geld aber bleibt beim Management hängen, und schnell würde es heißen: Die Juden trinken arabisches Blut.“ Schoften meint, das Gros der Araber wolle keine jüdischen Arbeitgeber, für sie zu arbeiten gelte als Schande. Auch dass Wertheimer mitunter recht ungestüm formuliert, irritiert manche. „Ich sage ihnen, ich bin euer Lehrer. Was ihr von mir lernt, müsst ihr in einem Jahr beherrschen.“ In einem Jahrzehnt will er das Sozialprodukt im Nahen Osten verdoppeln; romantisches Wunschdenken, spotten seine Feinde.


      Einen Wertheimer kann das nicht erschüttern. Araber und Juden müssten zusammenkommen, anders kein Wohlstand, ergo kein Frieden. Wichtigstes Argument ist ihm das Bevölkerungswachstum der Region, jedes Jahr drei bis vier Prozent. „Das Angebot neuer Jobs kann mit diesem Wachstum nicht annähernd mithalten. Wir werden die Jugend nicht ruhig halten können, wenn wir ihr keine Arbeit geben.“ Wer das nicht begreife, werde am Ende das Zehnfache für Sicherheit zahlen. „Wir müssen möglichst nahe an den Ölstaaten unabhängige Erfolgsstorys kreieren. Das garantiert wirtschaftliche und politische Stabilität.“ Sagt es und telefoniert mit Akaba. „Jordanien könnte die erste Erfolgsstory werden.“ <

      Die Welt
      Artikel erschienen am 13. Feb 2003
      Avatar
      schrieb am 13.02.03 12:10:44
      Beitrag Nr. 1.791 ()
      @herr.motzki,

      gut geführtes Interview. Nicht, dass das hier ein ALV-Thread werden soll, aber auch im Hinblick auf den DAX finde ich folgende Textstellen bemerkenswert:
      1: "braucht die Dresdner Bank Zeit, ihre Probleme zu lösen. Schafft sie das nicht, stehen alle Optionen offen."
      2: "voraussichtlich schlechteste Ergebnis der Allianz seit längerer Zeit werde ich persönlich in der diesjährigen Hauptversammlung präsentieren"
      3: "Die Tendenz unserer Aktienquote geht ganz klar nach unten“ Dazu ergänzend aus HANDELSBLATT, Mittwoch, 12. Februar 2003, 12:04 Uhr: >Der Versicherer hatte die Kenngröße im vergangenen Jahr von deutlich über 20 Prozent Ende 2001 auf unter 20 Prozent zurückgefahren.
      Die Aussage bedeute allerdings nicht, dass die Allianz vor massiven Verkäufen ihres Aktienbesitzes stehe, erklärte eine Unternehmenssprecherin vwd auf Nachfrage. Die Quote spiegele zum einen die Situation an den Kapitalmärkten wieder. Zum anderen reduziere sich die Aktienquote, da die Allianz auch in andere Anlageklassen investiere. Finanzvorstand Paul Achleitner hatte erst vergangene Woche erklärt, die Allianz sei „nicht unter Druck“ und werde ungeachtet der Steuerfreiheit für Beteiligungsverkäufe „keine hektischen Aktionen unternehmen“.
      <

      ad 1: Die DRB ist also nun definitiv kein statisches Vehikel (mehr), und die Schonfrist für das DRB-Management ist mit diesem öffentlichen Satz abgelaufen. - Positiv, "es geht voran", wie auch immer, aber es kommt was, so oder so, und in absehbarer Zukunft. Der relativierend nachgeschobene Zeitfaktor hat (imo/vielleicht) beschwichtigende Funktion, ist aber durchaus interpretationswürdig: `Zeit` beansprucht die DRB ja bereits seit 1,5 Jahren...

      ad 2: Möglich, daß wir erst dann (zur HV am 29.4.) DAS ALV-Low sehen, oder aber ein (mfr.) Boden dann bereits abgeschlossen wird. Die nächsten Wochen im ALV-Chart versprechen interessant zu werden, weil sie darüber Auskunft geben können. [`seit längerer Zeit`... hmm, es gab also schon mal vor `längerer Zeit` ein schlechteres...(?)]

      ad 3: Die Gretchenfrage ist, ob es die ALV doch nötig hat und/oder ALV dt. Aktien - hierin ist sie ja vor allem investiert - immer noch für teuer hält. Und das läßt so oder so nichts Gutes für den dt. Aktienmarkt erwarten, wenn der Branchenprimus da so offen ist, trotz (vermeintlich) niedriger Kurse. Erholungen dürften/könnten daher, schon "psychologisch bedingt", bis auf weiteres begrenzt ausfallen. Die Relativierungen "auf Nachfrage" können wir wohl vergessen. Nun ja, immerhin hat er in dem Interview eine Reduktion auf 8 % a la Fireman`s eher negiert, so daß man ein Auslaufen etwaiger ALV-Verkäufe grob absehen kann.
      Ob der Noch-Häuptling der ALV damit einen Gefallen tut, vermag ich nur schwer einzuschätzen. Die Frage ist zudem offen, ob es grundsätzlich Sinn macht, nun andere, "inflationiertere" Assets stärker zu präferieren (ins Gold werden sie ja wohl kaum gehen, :D)

      Seine entschuldigende Einlassungen zum Kapitalmarkt 2000 mit Fingerzeig auf die seinerzeit allgemeine Einschätzung und namentlich derjenigen der Banken sind der eines Anlage-Profis - das sollte er bei >1 Bio `under asset` sein - jedenfalls nicht gerade würdig:
      >Aber wer damals gesagt hätte, da dürfen wir nicht mitmachen, wäre in einer absoluten Minderheit gewesen.<
      JA UND? Und "selbst wenn": Deshalb mußte man doch nicht gleich ein Riesenrad drehen...
      >...Dax um 30 Prozent sinkt und die Zinsen um ein Prozent hochgehen. Das konnte sich damals keiner vorstellen<
      `keiner`? - Ich kenne welche, auch außer den bekannten Perma-Pessimisten.
      Ich glaube, ich habe Schulte-Noelle "zu gerade", als einen mit stabilem Rückgrat eingeschätzt. Er verbiegt sich heute ähnlich wie fast alle anderen, die um Ausflüchte ob ihrer (gierigen) Blauäugigkeit bemüht sind. So einer schafft es in der Tat wohl nicht, eine ALV aus der Krise zu FÜHREN.
      Wie sagte er ein paar Ticks vorher:
      Man muss sein eigenes Urteil fällen und darf das nicht anderen überlassen
      !!!
      - Ein ALV-Kauf ist eine Spekulation (auch) darauf, daß der neue Chef das beherzigt, was bei seinem Vorgänger offenbar erst hernach als Lehre hängen geblieben ist, entgegen dem kommunizierten Kontext.

      @dosto,

      am besten, Du finanzierst dann mit den Einlagen noch ein paar Hedge Funds in Steueroasen, und hilfst Deinen Kunden bei der Schwarzgeldwäsche, Performance ist da ja egal - natürlich gegen die üblichen Gebühren, *g*
      Falls das in Deine Bank nicht richtig in Schwung bringt, liegt`s wohl an Dir - wärst dann halt auch nur ein `Banker`, :D

      @cabinda,

      tausende von blauhelmen im irakischen wüstensand herumstehen
      Abgesehen davon, daß man über die Ernsthaftigkeit dieses Plans sicher diskutieren kann: Es käme auf die Ausgestaltung des Mandats an. Ich denke, ein 2. Mal kann es die UNO sich nicht leisten, bei etwaigen Verbrechen tatenlos daneben zu stehen. Dann sollte man lieber direkt draußen bleiben.

      ...ungeschickt, herrn rumsfeld davon über die medien in kenntnis zu setzen
      Rumsfeld hat ein paar Tage zuvor ja öffentlich bedeuten lassen, daß D in dem Irakkonflikt keine Rolle (mehr) spielt - so what? [Man könnte auch sagen: `tit for tat`]

      Zu dem Interview:
      >Bei der Wahl zwischen zwei Übeln muss Deutschland sich für seine Bündnisse in Europa und mit Amerika entscheiden.<
      Wieso `muß`? Und was sind denn `Bündnisse in Europa`? - In erster Linie wohl das mit Frankreich... und als letztes jedenfalls eines mit (hinsichtlich EU-Projekten) hauptsächlich von D finanzierten Staaten, die D politisch in den Rücken fallen, ohne Vorab-Konsultation!
      >...es kann sich nicht gegen Amerika integrieren<
      Muß es ja auch nicht. Aber es kann bzw. könnte die Parameter im Verhältnis zu den USA gleichberechtigt festlegen, Vorgaben für eine Integration "mit Amerika" machen.
      >...aber die europäischen Regierungen haben weder danach gehandelt...<
      Nicht `die` - EINIGE.
      >Ein eigener europäischer Weg ist ein frommer Wunsch<
      Wieso?
      >Deshalb müssen wir manchmal selbst eine amerikanische Politik, die wir für falsch halten, unterstützen, um sie im eigenen Interesse etwas zurückzubiegen<
      `Deshalb`?? - Es muß wohl eher heißen: `...um uns im US-Interesse zu verbiegen`
      Aber was soll`s - der Typ liest hier ja nicht mit... Wieder Zeit für nix investiert, :cry:

      Deshalb sag` ich zu den anderen Artikeln nichts mehr, ;)

      investival
      Avatar
      schrieb am 13.02.03 13:08:40
      Beitrag Nr. 1.792 ()
      1790

      aufgepasst .

      das hatte damals herrhausen in ähnlicher form vor. das phantom RAF als täter war dann auch nur vorgeschoben. die big boys geben ungern geld an leute, sie wollen es von ihnen !!!

      DUF
      Avatar
      schrieb am 13.02.03 14:24:01
      Beitrag Nr. 1.793 ()
      am besten, Du finanzierst dann mit den Einlagen noch ein paar Hedge Funds in Steueroasen, und hilfst Deinen Kunden bei der Schwarzgeldwäsche, Performance ist da ja egal - natürlich gegen die üblichen Gebühren, *g*

      ich dachte die ami-regierung hat denen den garaus gemacht,
      wollten die nicht mal alle zusammen die inselchen trockenlegen (natürlich außer dem rum), oder haben sich die
      gringos das mal wieder anders überlegt.

      ps. frage:
      welche raketen hat sadam, um türkische städte zu bombardieren, oder stimmt mein atlas nicht, mir fehlt die
      reichweite, außer ein paar dörfer mit 5.000 einwohner kann ich nix rauszoomen,
      oder gibts schon ne neue cia-lizensierte ausgabe von -encarta- die mir entgangen ist.

      ihr haltet nix von schröder, kann ich verstehen,
      wir ziehen jedoch den hut vor der haltung der irak-frage,
      ein paar old euro pimpfe gegen die gringos, nätürlich
      alles gestrige zu seh in ihrer kultur und geschichte verharrt, währdend doch die amis gerade eine neue geschichte schreiben wollen.
      wann drohen sie mit handelskrieg?
      whe dem der von ihnen abhängig ist, in südamerika kann man
      da einiges über die dächer pfeifen, letztendlich seid
      ihr immer das 5 rad, egal ob dabei oder dagegen.
      wie war das mit dem rückrad?
      um eine klientel wirtschaft und gesellschaft zu sarnieren,
      brauchst du auch noch ein breites kreuz, mit rückrad,
      und ne gute auf-und abtauchtechnik, immer schön die gegner
      auspendeln, damit macht man sich keine freunde, ist doch klar.

      allianz und co., die wollten immer steuern sparen, und ihre beteiligungen aufgrund der steuern nicht verkaufen,
      wie sieht das heute aus,
      im boom verkauft-steuern bezahlt,
      würden sie heute nicht vbesser dastehen,
      weiß nicht- im jedenfall handlungsfähiger.

      tja jeder versalzt sich seine suppe wie er kann.
      Avatar
      schrieb am 13.02.03 14:30:24
      Beitrag Nr. 1.794 ()
      Deshalb müssen wir manchmal selbst eine amerikanische Politik, die wir für falsch halten, unterstützen, um sie im eigenen Interesse etwas zurückzubiegen.<


      ist das die quadratur des kreises?

      ohne widerstand gibts wohl kein biegen, man muß schon kritisieren dürfen, ohne gleich frontal gegen die wand gepusht zu werden
      Avatar
      schrieb am 13.02.03 14:41:38
      Beitrag Nr. 1.795 ()
      am besten, Du finanzierst dann mit den Einlagen noch ein paar Hedge Funds in Steueroasen, und hilfst Deinen Kunden bei der Schwarzgeldwäsche, Performance ist da ja egal - natürlich gegen die üblichen Gebühren, *g

      investival,
      die botschaft ist eine weit bessere,
      nachdem sich ein paar freunde (hedger) bereits schon verabschiedet haben,
      hat auch der pampige rest, zu dem die meinigkeit gehört,
      die absicht, sich vom markt zurückzuziehen.

      im namen unseres leithundes- rimbaud- und in seinem sinne

      auf zu anderen ufern.

      werd ich mich jetzt ausklinken.

      bye bye
      und alles gute-für alle
      Avatar
      schrieb am 13.02.03 14:47:13
      Beitrag Nr. 1.796 ()
      Avatar
      schrieb am 13.02.03 15:25:13
      Beitrag Nr. 1.797 ()
      dosto

      halt die ohren steif und komm gut durch die zeit

      DUF
      Avatar
      schrieb am 13.02.03 16:53:19
      Beitrag Nr. 1.798 ()
      Hi dosto...schade dass du gehst...werde dich und deine Kommentare und vor allem deine Hilfe...wenn man/frau;) sie brauchte schwer vermissen...:cry:
      wünsch dir alles erdenklich gute....Dallas...:)
      Avatar
      schrieb am 13.02.03 17:25:32
      Beitrag Nr. 1.799 ()
      Eine Frage Dosto: wurde Dir jetzt vom Arbeitsamt eine Arbeit zugewiesen, weil Du Dich so schnell verabschiedest? Oder hat man Dir den Internet-Anschluß gekappt? Es könnte natürlich auch sein, daß Du Deine Kredit-Linie ausgeschöpft hast!:laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 13.02.03 20:37:21
      Beitrag Nr. 1.800 ()
      dosto, dir auch viel glück!
      werde dich vermissen. bis irgendwann mal.
      dachte eigentlich wie dotore, man könnte vielleicht mal eine flasche dom perignon zusammen trinken.
      *schluchz*
      Avatar
      schrieb am 13.02.03 23:16:07
      Beitrag Nr. 1.801 ()
      @cabinda, #1785
      an sich finde ich schröders idee ja zwar völlig unrealistisch. ich stelle mir das so vor, dass tausende von blauhelmen im irakischen wüstensand herumstehen .......

      als diplomatischen schachzug finde ich das manöver nach wie vor net schlecht.......

      Spielen wir das mal durch...
      18.2.2003, Präsident Bush gibt eine Presseerklärung ab...
      ......deshalb haben wir nach reiflicher Überlegung beschlossen den Vorschlag des deutschen Bundeskanzlers anzunehmen (gibt ihm zu Hause Luft). Wir sind vom möglichen Erfolg keineswegs überzeugt und werden deshalb unsere Truppen an Ort und Stelle belassen (kann er den Aufmarsch in Ruhe beenden), um den Druck auf SH massiv aufrechtzuerhalten. Wir sind jedoch mit Deutschland der Meinung (grrr), das alles erdenkliche im Sinne des Weltfriedens versucht werden muss, bevor es zu einem Krieg kommt. Wir fordern Deutschland hiermit auf (grins), das Hauptkontingent der benötigten Blauhelme beizustellen, die organisatorischen, logistischen und finanziellen Mittel beizustellen um die von Deutschland gewünschte Friedensoffensive in die Tat umzusetzen. Natürlich können die USA sich an dieser Mission nicht zusätzlich aktiv beteiligen.........

      Erste Stimmen...
      Der französiche Ministerpräsident begrüßt diese Entwicklung. Er fordert Deutschland auf den Vorschlag der USA umzusetzen und ist bereit die weitere Entwicklung abzuwarten.

      Russlands Präsident betont, das nur Deutschland die finanziellen und organisatorischen Mittel aufbringen kann und dies im Interesse der Weltgemeinschaft auch selbstverständlich leisten muss!

      Spaniens Ministerpräsident schließt sich der Meinung seiner Vorredner an und ist ebenfalls bereit die weiteren Aktivitäten Deutschlands abzuwarten....

      (sorry):look:
      Bundeskanzler ‚Ich_verspreche_doch_immer_jedem_alles_ich_war_schon_als_Kind_so’ hat nach ersten Kontakten mit Vader Abraham bestätigt, das es ihm möglicht erscheint die gewünschten Blauhelme beizubringen...
      Aussenminister ‚Du_hast_zwar_noch_nix_gesagt_aber_ich_weis_es_sowieso_besser’ applaudierte von irgendeinem Soziussitz....
      und wat nu?:rolleyes:

      Aber, NurMeineMeinung ;)
      Avatar
      schrieb am 13.02.03 23:43:27
      Beitrag Nr. 1.802 ()
      @NMM
      ein aberwitziges szenario, nicht wahr?
      und jeder weiß, schröder kann es nur drauf ankommen lassen, weil er darauf pokert, dass bush den krieg eben will.
      also ist das blauhelm-szenario nur eine sache der diplomatie...

      by the way. wie bald könnte denn eurer meinung nach ein angriff stattfinden? schon am wochenende? einige u.s.-soldaten sind bereits da, die kuwaitischen schulen geschlossen, das eigene volk eingeschworen.

      und der dow hätte gerade mal platz im chart für 300p. zum an- und einheizen. für den dax genügte wohl ein funken, um nach oben zu schießen, sei es aus erleichterung über eine friedenslösung oder aus trotz - kurz - bei beginn eines krieges.


      >Donnerstag, 13. Februar 2003
      "Die USA werden siegen!"
      Bushs deutliche Worte

      Einen Tag vor dem möglicherweise entscheidenden neuen Bericht der UN-Waffeninspekteure hat US-Präsident George W. Bush die Vereinten Nationen (UN) aufgerufen, im Irak-Konflikt Mut und Rückgrat zu zeigen.

      In einer Rede an Soldaten auf einem Marine-Stützpunkt Mayport in Jacksonville im US-Bundesstaat Florida bekräftigte Bush zugleich die Entschlossenheit, notfalls militärisch gegen den Irak vorzugehen.

      "Militärische Gewalt ist stets unsere letzte Option," sagte der Präsident. Aber wenn Gewaltanwendung nötig sei, um den Frieden und die Sicherheit der USA und deren Verbündeter zu gewährleisten, "dann werden die USA besonnen handeln, entschlossen handeln und siegreich handeln, mit der besten Armee auf der Welt", sagte Bush. Ziel sei es dabei nicht, "zu erobern, sondern zu befreien".

      Bush wies darauf hin, dass "eine überwältigende Mehrheit" der NATO-Staaten den USA direkte militärische Unterstützung oder andere Hilfen im Fall eines Krieges zugesagt hätten. Jetzt seien die Vereinten Nationen gefragt. Das Weltgremium müsse entscheiden, "ob es etwas bedeutet, wenn es etwas sagt", erklärte Bush mit Blick auf die Resolution vom Dezember, in der dem Irak bei Verstößen "ernste Konsequenzen" angedroht worden waren.

      Es liege in der Hand der Vereinten Nationen, ob sie als ein "unbedeutender Debattierclub in der Geschichte verblasst". Der Präsident äußerte sich aber optimistisch, dass die UN ihrer Verantwortung gerecht würden.

      Spezialeinheiten im Irak

      Die USA und Großbritannien haben in der Golfregion bereits etwa 150.000 Soldaten zusammengezogen, um gegebenenfalls Irak mit militärischer Gewalt abzurüsten. Wie die "Washington Post" unter Berufung auf zwei US-Militärangehörige, die mit den Einsatzplanungen in Irak vertraut sein sollen, weiter berichtete, operieren bereits zwei US-Spezialeinheiten in Irak und in den Grenzgebieten, um Vorbereitungen zu treffen, die einen schnellen Vormarsch von Bodentruppen erleichtern sollen.

      Die beiden Gruppen, über deren Mannschaftsstärke nichts bekannt wurde, seien bereits seit einem Monat im Einsatz. Sie knüpften auch Kontakte zu irakischen Oppositionsgruppen. Bestandteil der Aufgaben sei auch, im Ernstfall den Abschuss von Raketen aus dem Irak gegen Israel zu verhindern.

      Nach Angaben von Experten deutet die frühzeitige Entsendung der Spezialeinheiten darauf hin, dass die US-Strategie für eine Invasion gravierend von der im Golfkrieg von 1991 abweiche. Statt wie seinerzeit mit einem massiven Bombardement aus der Luft zu beginnen, wollten die USA mit "Vorläufer "-Einsätzen auf dem Boden rasch Territorium besetzen und Bagdad praktisch einkreisen. Erst danach solle es einen groß angelegten Angriff aus der Luft auf die Hauptstadt geben.

      Adresse:
      http://www.n-tv.de/3100439.html<




      >13. Februar 2003

      Wer nicht hören will, muss fühlen

      US-Kongress: Strafen gegen Deutschland, Frankreich


      Mitglieder des republikanisch beherrschten US-Kongresses erwägen Strafmaßnahmen gegen die "Irak-Rebellen" Frankreich und Deutschland. Der Zorn über den Widerstand der beiden Länder gegen den amerikanischen Irak-Kurs ist so groß, dass der republikanische Mehrheitsführer im Abgeordnetenhaus, Dennis Hastert, ein Gesetz über Einfuhrbeschränkungen für Wein und Mineralwasser aus Frankreich anstrebt. Das berichtet die "Washington Post". Was Deutschland betrifft, ist dem Blatt zufolge die Unterstützung im Abgeordnetenhaus für eine US-Truppenreduzierung deutlich gestiegen.


      Frankreich: Wasser und Wein

      Hastert habe seinen Kollegen auf einer jüngsten Konferenz vorgeschlagen, Frankreich dort zu treffen, wo es besonders spürbar sei, heißt es in dem Blatt: bei Wein und Wasser. Frankreich ist der Spitzenexporteur von Mineralwasser in die USA.

      Hastert will neben Einfuhrbeschränkungen auch prüfen lassen, ob künftig Weinflaschen aus Frankreich mit Orange farbenen Warnzeichen versehen werden, wenn das Getränk mit Hilfe von Rinderblut "geklärt" wurde - ein Prozess, der seit der Verbreitung der Seuche Rinderwahnsinn verboten ist. Nach Angaben von US-Weinexperten haben vor dem Verbot allerdings nur wenige französische Hersteller Rinderblut verwendet.


      Deutschland: Soldaten

      Zu Deutschland heißt es in dem Blatt, Befürworter einer Verringerung der gut 71.000 auf deutschem Boden stationierten US-Soldaten hätten deutlich Aufwind erhalten. Für eine Reduzierung hatte sich kürzlich auch der neue Nato-Oberbefehlshaber und US-General James Jones eingesetzt, allerdings nicht als Strafe, sondern mit der Begründung, dass künftig kleinere und flexiblere Einheiten gefragt seien. Die Pläne schon lange vor dem Irak-Konflikt entworfen worden, fänden aber jetzt wachsende Unterstützung, heißt es.

      "Alles, was wir tun können, um ihnen (Deutschen und Franzosen) wehzutun, ohne dass es uns wehtut, werde ich unterstützen", zitierte die Zeitung den republikanischen Abgeordneten Peter King.<

      (N24.de, dpa)

      >Im schlimmsten Fall droht ein drastischer Kurssturz

      Die politische Entwicklung in den letzten Wochen hat eines klar gemacht: Die USA wollen den irakischen Diktator Saddam Hussein mit allen Mitteln beseitigen. Doch noch laufen die Vermittlungsbemühungen, eine friedliche Lösung in letzter Sekunde ist nicht ausgeschlossen. Ein Wegweiser für die weitere Entwicklung wird der Bericht von Waffenkontrolleur Hans Blix an diesem Freitag liefern.

      Aber nicht nur die Frage über Krieg oder Frieden an sich ist an den Börsen von Interesse. Vielmehr beschäftigt die Anleger - für den Fall, dass die Friedenbemühungen ohne Erfolg verlaufen - auch die Zeit, nachdem der erste Schuss gefallen ist. Derzeit kursieren unterschiedliche Szenarien. Doch welche Auswirkungen haben die jeweiligen Annahmen für die Aktienmärkte insgesamt und für einzelne Branchen?

      Für den Fall, dass doch noch eine friedliche Lösung gefunden wird, ist mit einer "Erleichterungsrallye" an den Börsen zu rechnen. Vor allem die zuletzt stark gebeutelten Aktien aus dem Versicherungs- und Bankensektor, aber auch die sehr volatilen Technologietitel dürften dann zu den Gewinnern zählen. Favoriten für ein solches Szenario sind demnach Allianz [ Kurs/Chart ], Münchener Rück [ Kurs/Chart ], Infineon [ Kurs/Chart ] oder Siemens [ Kurs/Chart ]. Auch in der Reisbranche wird dann Erleichterung eintreten: TUI [ Kurs/Chart ] oder Lufthansa [ Kurs/Chart ] wären die Gewinner.

      Weitere Szenarien und ihre Folgen

      Der Ölpreis wird bei einer friedlichen Lösung unter Druck kommen. Damit wäre ein Bremsklotz von der lahmende Wirtschaftsentwicklung in Europa und den Vereinigten Staaten genommen. Je stärker der Ölpreis aber fällt, desto kritischer sind die Aktien aus dieser Branche zu sehen. Titel wie Royal Dutch [ Kurs/Chart ] oder Exxon Mobile [ Kurs/Chart ] haben zuletzt einen Preisrückgang beim Öl zwar teilweise schon vorweggenommen, dürften bei einer friedlichen Lösung der Irak-Krise dennoch relativ schlecht abschneiden.

      Selbst bei einem Krieg von kurzer Dauer stehen die Chancen nicht schlecht, dass sich die Kurse an den Börsen nach oben bewegen. Denn derzeit befürchten viele Experten, dass sich ein Feldzug länger als erwartet hinziehen wird. Ein schnell beendeter Krieg würde diese Unsicherheit von den Aktienmärkten nehmen.

      Doch was passiert, wenn die Skeptiker recht haben und die irakischen Truppen nicht so einfach wie 1991 zu besiegen sind? Der Ölpreis dürfte dann vorerst auf hohem Niveau verharren und die Konjunkturperspektiven zusehends eintrüben. An den Börsen hielte die Unsicherheit an. Selbst die niedrigen Bewertungen bei vielen Titeln dürften dann nicht günstig genug sein, um den Börsen zu einem nachhaltigen Anstieg zu verhelfen.

      Im schlimmsten Fall droht eine neue Abwärtsspirale

      Besonders schlimm sähe es aus, wenn der Irak-Konflikt zu einer anhaltenden Destabilisierung des gesamten Nahen Ostens führt. Die Folgen für die Konjunktur wären gravierend: Der Ölpreis würde weiter steigen und für längere Zeit auf hohem Niveau verharren. Für die USA und Europa wäre der Rückfall in die Rezession wahrscheinlich.

      Unter dieser Annahme ständen den Aktienmärkten weitere starke Kursverluste bevor. Die Tiefs aus dem Oktober 2002 dürften dann allenfalls kurzfristige Haltemarken sein. Verstärkt würde der Abwärtstrend durch die dann wieder aufkommenden Spekulationen über Abschreibungen auf Beteiligungen, Bedenken hinsichtlich der Finanzlage der Versicherungen sowie der Stabilität des Finanzsystems. Insgesamt also der Beginn einer weiteren Abwärtsspirale.

      Besonders stark betroffen von diesem - zugegebenermaßen sehr pessimistischen Szenario - wären deshalb vor allem die Versicherer und Banken. Die Chemie-Titel dürften unter dem hohen Ölpreis leiden, die Reiseveranstalter und Fluglinien unter Angst vor Terroranschlägen und wegen der schwachen Konjunktur unter sinkenden Konsumausgaben. Die Profiteure einer Entspannung im Irak wären deshalb wohl auch die großen Verlierer bei einem Flächenbrand im Nahen Osten.

      Bei Flächenbrand bleibt nur die Flucht


      Bei einem länger anhaltenden Krieg und einer Seitwärts- bzw. einer leichten Abwärtsbewegung dürften sich einige Aktien gegen den Trend stemmen können. Selektion ist in diesem Fall Trumpf. Vier attraktive Titel, die sich schon in den letzten Wochen sehr gut geschlagen haben, finden Sie hier. Eine Anlagealternative für eine Seitwärtsbewegung stellt zudem ein Investment in Aktienanleihen dar.

      Sollte es zu einem Flächenbrand im Nahen Osten kommen, dann bleibt den Anlegern dagegen wohl nur noch die Flucht vom Börsenparkett. Unternehmen, die in weniger konjunktursensiblen Bereichen tätig sind wie Telekom-Konzerne, Versorger oder Pharmafirmen, dürften den Markt dann zwar outperformen, bei einem Ausverkauf wird aber wohl kaum eine Aktie völlig ungeschoren davon kommen.<

      © 13.02.2003 www.stock-world.de
      Avatar
      schrieb am 14.02.03 00:14:01
      Beitrag Nr. 1.803 ()
      der markt macht mich heute ganz kirre, das sieht nach raushalten aus...

      hm, long war ja ein kurzer ausflug, die langfristanlage `short auf dax` habe ich seit vorgestern wieder neu, mit kleinem hebel, wenn auch mit bauchschmerzen. zwischendurch hatte ich heute erneut einen kurzen ausflug in calls gewagt, mich aber auch da nicht recht wohl gefühlt.

      der markt ist unberechenbar, es scheint nur noch darum zu gehen, wer besser bluffen kann...

      gold, euro, öl steigen wieder.
      während ihrer korrektur fielen auch die aktienmärkte weiter, hingegen der allgemeinen erwartung - denn die von den shorties befürchtete rally kam vorerst nicht, ebensowenig allerdings ihr absturz.

      wenn alle drei nun erneut anziehen... müssten die aktienindizes eigentlich wieder stärker fallen, oder.

      der dax - hm... ich meine: he lücht :) ;) - das ist wohl so etwas wie die letzte schlacht zwischen bullen und bären. für eine ausgedehntere rally bräuchte der markt aber ein tieferes tief.

      nun gibt es ja vielleicht eine zwischenerholung...

      da treibt womöglich die deutsche bank den dax, die ja nebenbei auch einer der größten devisenhändler ist und damit durchaus agil und mächtig, denn am wohl und wehe fes daxes hängt alles, und da hackt keine krähe der anderen die augen aus. konsens: unter 2519 wollen sie alle nicht.

      man schielt zwar schon zum notausgang. dort will jeder natürlich der erste sein, aber ein dax-tief bei 2000-2002 ist nun auch wieder fast neuer konsens. von daher besteht grund zur hoffnung, denn es noch keine zeit für den ausverkauf ist.

      und so kauft man erst einmal ein paar aktien der versicherer - kleine übersprungshandlung :D

      ...denn die sind ja am meisten gefährdet, wenn es zu einem short-squeeze kommen sollte.

      warum überhaupt könnte es dazu kommen? ... angenommen, bush greift den irak schon am wochenende an - dann rechnen viele mit einer kleinen erleichterungsrally, weil die unsicherheit aus den märkten raus ist. da muss man also heute und morgen schon langsam eindecken, damit man nicht auf dem falschen fuß erwischt wird. schön langsam, wie gesagt, denn es könnte ja auch ein terroranschlag kommen, aber für den fall ist man ja größtenteil noch short und mithin `gewappnet`.

      der dow wäre auch mal fällig für eine 300-p.-korrektur nach oben; für den dax hab ich in solchen fällen bislang 100p. up im gleichklang gerechnet - die frage wäre also, vor dem hintergrund eines relativ starken daxes, ob das aktuell noch gilt, oder ob wir dann gleich überschäumen?

      schwierig alles, und ein rein spekulativer markt, eine politische börse...

      @dosto
      nanu, hast du den markt aufgegeben oder gerade eine persönliche unlust auf neue tiefen? alles gute für dich!

      und überhaupt wünsche ich uns allen viel glück - ;).

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 14.02.03 00:20:32
      Beitrag Nr. 1.804 ()
      Schon ein paar Tage alt...
      Aus der FTD vom 6.2.2003 www.ftd.de/kmw
      Berliner Irak-Kurs schadet Rüstungsbranche
      Von Gerhard Hegmann, München

      Die umstrittene Haltung der Bundesregierung in der Irak-Krise schlägt auf die deutsche Rüstungsindustrie zurück. Besonders gefährdet sind die transatlantischen Projekte. So musste der deutsche Panzerbauer Krauss-Maffei Wegmann (KMW) jetzt eine führende Rolle bei der Entwicklung eines neuen Panzers für die US-Armee an bislang konkurrierende amerikanische Wettbewerber abgeben.

      Hier der Rest.........
      http://www.ftd.de/ub/in/1044028927747.html?nv=se

      NurMeineMeinung
      P.S.
      Ist es nicht ein Problem das jedes Volk seinem jeweiligen Führer folgt??
      Die einen `freiwillig` man nennt das Demokratie!
      Die anderen `unfreiwillig` das nennt man Diktatur!
      Zum Schluß sind irgendwann alle Tod, das nennt man Evolution :confused:
      Avatar
      schrieb am 14.02.03 06:19:38
      Beitrag Nr. 1.805 ()
      Yep dosto, alles Gute!

      Schade mit der Dom Perignon, falls du mir deine Adresse gibst,werden wir uns treffen.

      Ansonsten halte den Kopf gerade

      cu Culo ex Dottore Lupo
      Avatar
      schrieb am 14.02.03 08:15:37
      Beitrag Nr. 1.806 ()
      @dosto,

      auch von mir alles Gute, bleib` auf dem richtigen Weg... (...und laß` das mit der Bank, *g*)
      Werde Dich hier vermissen.

      investival
      Avatar
      schrieb am 14.02.03 13:52:30
      Beitrag Nr. 1.807 ()
      14. Februar 2003, 02:08, Neue Zürcher Zeitung

      Die Dollarschwäche verunsichert die Russen

      Steigende Popularität des Euro

      Den aktuellen Dollarkurs kennt in Moskau praktisch jeder Erwachsene auswendig; und wahrscheinlich dürfte schon bald dasselbe für den Eurokurs gelten. Diese Woche allerdings ist der Dollar auf Moskaus Strassen noch deutlich öfter Gegenstand von Diskussionen als sonst schon: Seit dem letzten Wochenende ist nämlich der von der russischen Zentralbank festgelegte nominelle Tages-Dollarkurs von Rbl. 31.82 auf am Donnerstag noch Rbl. 31.65 um 0,5% gesunken; ein Niveau, das letztmals Ende September 2002 notiert worden war. Dass der hierzulande als Hort der Stärke geschätzte Dollar von nominalen Schwächeanfällen in dieser Grössenordnung befallen wird, sind sich die Russen nicht gewohnt.

      Dollar-orientiertes «Managed Floating

      Durch Hyperinflation und sprunghafte Abwertung mehrmals ihrer Ersparnisse in einheimischer Währung beraubt, haben die meisten Russen spätestens nach der Währungskrise von 1998 das Vertrauen in den Rubel verloren und sind dazu übergegangen, ihr Geld in Dollars auf die Seite zu legen. Da Geschäfte jedoch in einheimischer Währung getätigt werden (müssen), wird fleissig umgetauscht: Im Zentrum Moskaus finden sich praktisch an jeder Ecke Wechselstuben.

      Nachdem die russische Zentralbank den Rubel in der Währungskrise von 1998 hatte freigeben müssen und sich die Währung darauf innert vier Monaten um mehr als 70% abgewertet hatte, verlegte sich die Währungsbehörde auf eine Politik des «Managed Floating» des Rubels gegenüber dem Dollar, welche das Vertrauen in die einheimische Währung wenigstens einigermassen wiederherstellen sollte. Als Referenzwährung wählte die Notenbank dabei unter anderem deshalb den Dollar, weil der grösste Teil von Russlands (Rohstoff-)Exporten in Dollars abgewickelt wird. Da die (sinkende) Inflationsrate in Russland in den letzten Jahren deutlich über derjenigen in den USA und im Euroraum lag, konnten sich die Russen relativ leicht an höhere Dollarkurse gewöhnen, obwohl sich der reale Rubelkurs, von den chronischen Leistungsbilanzüberschüssen initiiert, gleichzeitig leicht aufwertete.

      Inflationsziel als neue Priorität

      Bis vor kurzem vollzog die Zentralbank denn auch die Schwächeanfälle des Dollars weitgehend nach und hielt den Kurs des Rubels zum Dollar praktisch konstant, indem sie kräftig Fremdwährung aufkaufte. Um dies auf die Dauer zu tun, müsste die Währungsbehörde jedoch die Notenbankpresse deutlich beschleunigen, was die Inflation entsprechend anheizen würde. Die seit letztem Jahr amtierende neue Notenbankleitung hat deshalb diese Woche erneut bekräftigt, die einseitige Fixierung auf den Wechselkurs zugunsten eines Inflationsziels aufgeben zu wollen.

      So erklärte der Vize-Zentralbankdirektor Oleg Wjugin am Donnerstag vor der Presse, die Notenbank wolle die Marktkräfte nicht übermässig einschränken, sondern suche lediglich, kurzfristige starke Wechselkurs-Fluktuationen aufzufangen. Priorität habe für die Notenbankleitung, die Inflationsrate in diesem Jahr auf um die 12% zu drücken, was eine reale Aufwertung des Rubels von um die 6% erwarten lasse. Als Händlerkreise am Mittwoch gewahr wurden, dass die Zentralbank auf grössere Interventionen zur Stützung des Dollars verzichtete, fiel der Dollarkurs um 7 Kopeken und am Donnerstag gleich nochmals um 6 Kopeken.

      Hohe Dollarspreads - erstarkender Euro
      Russische Wechselstuben sind gewöhnlich sehr effizient, vollziehen Wechselkursbewegungen schnell mit und arbeiten bei einem Dollar-Wechselkurs von im Januar durchschnittlich Rbl. 31.82 mit Differenzen zwischen Kauf- und Verkaufskurs im einstelligen Kopeken-Bereich. Doch die Unsicherheit um den Dollarkurs hat in den letzten Tagen dazu geführt, dass sich die Spreads beim Dollar sprunghaft erhöht haben, während die Differenzen beim sonst wegen seiner höheren Volatilität teurer gehandelten Euro praktisch konstant und tiefer blieben. So arbeiten Moskauer Wechselstuben zurzeit beim Dollar kaum mit Spreads von weniger als 20 Kopeken. In den Nacht- und frühen Morgenstunden und am Wochenende, wo es an Informationen fehlt, betragen diese teilweise über 100 Kopeken.

      Die Schwäche des Dollars verstärkt derweil in der russischen Bevölkerung Überlegungen, ihre Ersparnisse zumindest teilweise in Euro zu halten. Mit grosser Aufmerksamkeit wurde hierzulande verfolgt, wie der zuerst schwach gestartete und in Russland ursprünglich mit grosser Skepsis aufgenommene Euro im November erstmals stärker als der Dollar notierte, dann sich wieder abschwächte und seit Anfang Dezember an Wert gewann.

      Wie die Zentralbank mitteilt, ist der Anteil des Dollars an Valuta-Transaktionen in Wechselstuben von über 90% Anfang letzten Jahres auf unter 80% im Dezember gesunken. Solange aber die Währungsbehörde aus aussenwirtschaftlichen Gründen ihre Wechselkurspolitik weiterhin am Dollar ausrichtet, wird für die ihre Geschäfte in Rubel tätigende Bevölkerung die Volatilität des Euro grösser bleiben, was einen vollständigen Wechsel zum Euro als dominanter Zweitwährung vorläufig wenig wahrscheinlich erscheinen lässt.
      Avatar
      schrieb am 14.02.03 13:52:58
      Beitrag Nr. 1.808 ()
      Aus der FTD vom 7.2.2003 www.ftd.de/fricke
      Kolumne: Mit Bush ins alte Amerika
      Von Thomas Fricke

      Der US-Präsident fährt einen finanzpolitischen Crashkurs, der an fast vergessene Krisenzeiten erinnert. Ein Festhalten daran könnte der Weltwirtschaft nachhaltiger schaden als ein Krieg gegen Irak.

      Schuldenwirtschaft

      Das World Trade Center wird wieder aufgebaut, die Nasa darf weiter Milliarden ausgeben. Kein Problem. Der Militäretat steuert längst auf neue Rekorde zu, während der Präsident Steuergeschenke wie Handzettel verteilt - trotz dramatisch steigender Defizite. Es sieht aus, als tanze Amerika auf dem Vulkan, und zwar staatlich gestützt.

      Was George W. Bush mit seinen Etatplänen für 2004 diese Woche vorläufig auf die Spitze trieb, scheint mit sachte dosierten Staatseingriffen zur Konjunkturstützung in der Tat immer weniger gemein zu haben - eher mit einem immer heilloser wirkenden Verschuldungskurs wie zu ganz alten Zeiten. Damit steuert der US-Präsident mit texanischem Feingespür auf ein Szenario zu, das nicht nur Amerika, sondern auch den Rest der Weltwirtschaft auf Jahre teuer zu stehen käme. Die USA leben gefährlich über ihre Verhältnisse.

      Bush steuert derzeit mit Rekordtempo in überholt geglaubte Dimensionen der Neuverschuldung, in denen die ohnehin nur bedingt positiven Wirkungen immer weniger ausreichen, um die negativen Begleiteffekte zu kompensieren. Und das hat nur wenig mit schlechter Konjunktur zu tun: Der politisch gesteuerte Struktursaldo verschlechterte sich seit 2000 um enorme 400 Mrd. $ - das ist die Wirtschaftsleistung der Niederlande in einem ganzen Jahr und entspricht vier Prozent des US-Bruttoinlandsprodukts.

      Ökonomie als Abenteuerspielplatz

      Würden wenigstens Bushs Projektionen bis 2008 eintreten, ließe sich das auffangen. Nur haben die Präsidialökonomen bisher nicht einmal die unmittelbar anstehenden Kriegskosten berücksichtigen können. Dafür soll die US-Wirtschaft wunschgemäß bis 2008 um durchschnittlich 3,3 Prozent wachsen.

      Das wäre "nur ein halber Prozentpunkt weniger als in den Jahren der Bubble-Economy in den 90er Jahren", sagt Morgan-Stanley-Chefökonom Stephen Roach. Fiele das US-Wachstum nur einen halben Punkt niedriger aus, würden in zehn Jahren kumuliert 1200 Mrd. $ in der Staatsrechnung fehlen. Ein längerer Irak-Krieg könnte zudem je nach Schätzung zumindest 100 bis 200 Mrd. $ kosten.

      Wenn nur eines dieser Risiken eintritt, wird die US-Defizitquote auf alte Rekordwerte um fünf bis sechs Prozent des BIP schnellen - wie zuletzt 1992. Oder zu Zeiten Ronald Reagans, als schon einmal ein US-Präsident behauptete, dass Steuersenkungen sich ganz und gar selber finanzieren; tatsächlich blieben Steuereinnahmen in dreistelliger Milliardenhöhe aus. Ende der 80er Jahre galten die USA wegen der dramatisch gestiegenen Defizite in Staatshaushalt und Außenhandel als krank. Und (West-)Deutschland als Vorbild.

      Reichlich gewagt ist Bushs Versprechen, wonach ein Abbau der Dividendensteuer erst die Aktienkurse und darüber die Investitionen der Firmen stütze. Damit löst man nicht die Probleme einer Post-Bubble-Economy nach exzessiven Jahren. Zweifelhaft ist auch, ob die übermäßig starke Senkung der Spitzensteuersätze in den USA noch so viel mehr Arbeitsanreize schafft. In der ach so neuen US-Welt ist nach Rechnung des Wirtschaftswissenschaftlers Tom Piketty die Einkommenskonzentration auf die oberen Schichten schon jetzt wieder so hoch wie - Ende des 19. Jahrhunderts.

      Je weniger solche Experimente bewirken, desto eher werden sich die Kehrseiten des Bush-Abenteuers niederschlagen. Ohne eine wirklich überzeugende Alternative bieten zu können, hat der Haudrauf-Ökonom aus Texas jenen Mix aus solider Finanzpolitik und eher expansiver Geldpolitik aufgegeben, der Amerikas Wachstum in den 90er Jahren womöglich viel stärker getragen hat als der Internet-Hype - auch wenn der Verdacht besteht, dass Fed-Chef Alan Greenspan die Aktienblase mit niedrigen Zinsen zu lange genährt hat.

      Schon jetzt kann die Fed kaum ernsthaft auf eine verlässliche Finanzpolitik wie zu Clintons Zeiten bauen. Das macht auch ihren Kurs unberechenbarer. Der Staat mit der weltgrößten Volkswirtschaft droht den Kapitalmarkt bald so stark zu beanspruchen, dass dies den Mega-Trend zu sinkenden Zinsen kippen könnte. Reagans abrupter Schuldenkurs trug Anfang der 80er Jahre zu den drastisch steigenden Realzinsen bei (siehe Grafik).

      Rezession als Familienschicksal

      "Wenigstens gab es damals eine gesamtwirtschaftliche Sparquote in den USA von neun Prozent", sagte Stephen Roach - derzeit sind es unter zwei Prozent, weshalb die USA nun auf spektakuläre Art von ausländischem Kapital abhängen. Das Minus in der Leistungsbilanz dürfte bald sechs Prozent des BIP erreichen.

      Bushs Abenteuer kommt einer Zeitenwende gleich. Laut HypoVereinsbank-Ökonom Martin Hüfner "würde das Wachstum in Europa im dritten Jahr über dem der USA liegen, wenn die Konjunktur um fiskalpolitische Effekte bereinigt würde" - also nur die Marktkräfte zählten. Je länger Bush die Illusion vom ewigen Konsumboom staatlich subventioniert, desto heftiger wird das Erwachen.

      Der jüngste Fall des Dollar zum Euro ist ein erstes Warnsignal. Bald könnte ein regelrechter Kurs-Absturz folgen, der Amerika Inflationsschübe und Europa eine Exportkrise brächte. Irgendwann werden die US-Konsumenten zudem merken, dass sie auf Pump leben. Und: "Anders als unter Clinton noch geplant werden die USA ins nächste Jahrzehnt mit Defiziten starten, obwohl dann erst die demografisch bedingten Lasten der Altersfinanzierung auf den Staat zukommen", sagt Peter Meister, US-Experte bei der BHF-Bank.

      Die Geschichte scheint sich auf tragikomische Weise zu wiederholen. In beiden Rezessionen der vergangenen 20 Jahre regierte in den USA ein Präsident der Familie Bush. Beide ließen die Defizite auf neue Rekorde steigen. Der Senior musste am Ende die Steuern anheben. Das wird auch der Sohn tun müssen, spätestens sein Nachfolger. Der Eifer, mit dem George W. Bush die USA derzeit in die Vergangenheit steuert, lässt wenig Gutes erwarten.



      Avatar
      schrieb am 14.02.03 16:54:22
      Beitrag Nr. 1.809 ()
      AWP 16:31 MARKT/Blix-Rede könnte massives Short-Squeeze auslÖsen

      Frankfurt (awp 27/vwd) - UN-Waffeninspektor Hans Blix könnte mit seiner kurz bevorstehenden Rede einen massiven Short-Squeeze auslösen, meint ein HÄndler eines grossen US-Hauses. In den USA habe sich in den vergangenen acht Tagen ein Potenzial von etwa 25`000 Short-Positionen in S&P-500-Kontrakten angesammelt, dies entspreche rund fünf Mrd USD. Davon seien in der Vortages-Rally nur 1`800 Kontrakte geschlossen worden.

      <<Sollte Blix mehr Fakten fÜr einen Bruch der UN-Resolutionen auf den Tisch legen, kÖnnten die US-MÄrkte dies als einen Hinweis auf einen unmittelbar bevorstehenden Kriegsbeginn werten und in grossem Umfang eindecken>>, so die Vermutung des Händlers. Anders als in Deutschland rechneten die US-MÄrkte mit steigenden Kursen im Falle eines Kriegsausbruchs, heisst es weiter.

      5 Mrd. $ :eek:
      Avatar
      schrieb am 14.02.03 17:07:45
      Beitrag Nr. 1.810 ()
      Gold, oil futures slide on Blix address to U.N. by Tomi Kilgore
      April gold futures are tumbling $7.10 to $350.60 after chief U.N. weapons inspector Hans Blix said Iraq had provided access to requested sites promptly, and that no weapons of mass destruction have yet been found. March crude futures are sliding 34 cents to $36.02. Blix did say, however, that Iraq has missile systems that surpass U.N. limits, and that many known weapons have not been accounted for.


      10:59AM UN`s Blix: Still time for Iraq to comply by Rex Nutting
      U.N. weapons inspectors could complete their task of verifying the disarmament of Iraq in a short period of time, but only if Iraq cooperates immediately and completely, U.N. chief weapons inspector Hans Blix told the U.N. Security Council Friday. Blix noted some instances of better cooperation from Baghad while continuing to complain that Saddam Hussein has not accounted for thousands of tons of lethal material. Blix spoke as the United States and Britain are pressing the Security Council for suport for military action against Iraq. Other members of the Security Council have said the inspectors need to be strengthened and given more time.
      Avatar
      schrieb am 14.02.03 18:36:25
      Beitrag Nr. 1.811 ()
      http://www.wellenreiter-invest.de/

      Wir befinden uns in einem primären Bärenmarkt; die KGV?s signalisieren weiterhin Überbewertung; die Kreditsituation ist explosiv; fast alle Branchen befinden sich in einem beklagenswerten Zustand. Natürlich, eine ?technische Reaktion? in Form einer ?Erleichterungsrally? ist nicht auszuschließen. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um eine der vielen Bärenmarktrallys handelt, erscheint hoch.
      ------

      350 Unternehmen im S&P 500 halten für ihre Mitarbeiter Pensionsfonds vor. Ende 2002 waren die Fonds mit 126 Mrd. Dollar in den roten Zahlen. Da die Beträge definitiv an die Mitarbeiter ausgezahlt werden müssen, haben die Unternehmen keine andere Wahl, als die Fonds aus Rücklagen bzw. laufenden Gewinnen aufzufüllen. Dies drückt die Unternehmensgewinne und führt zu höheren KGV?s, sollte der Aktienkurs nicht im Gleichklang mit den Gewinnen fallen. Wenn 2003 ebenfalls ein unterdurchschnittliches Börsenjahr wird, sind die meist unterstellten Durchschnittsgewinne der Pensionsfonds in Höhe von 8-10% pro Jahr das Papier nicht mehr wert, auf dem sie geschrieben stehen.
      Avatar
      schrieb am 14.02.03 19:18:33
      Beitrag Nr. 1.812 ()
      verkehrte welt ``````````````````

      vertrauen auf einem 9-jahrestief
      usa und sein ziehsohn stehen nun bei der uno isoliert da, sollten sie trotzdem angreifen ( worüber kein zweifel besteht ) verstoßen sie gegen die charta.

      der dow steigt. im westen nichts neues.

      mir dreht sich der magen wo ist ken ???????????????

      DUF
      Avatar
      schrieb am 14.02.03 19:22:14
      Beitrag Nr. 1.813 ()
      @schieler,
      das ist wohl die große angst, die hinter allem steht - es gibt offenbar einen punkt, an dem wieder alle an einem strang ziehen, aus selbstschutzgründen. das meinte ich mit `keine krähe hackt der anderen ein auge aus.` wenn es nicht bald hochgeht, kommt der super-gau. es kommt eine gegenbewegung, entweder läuft sie schon vom aktuellen niveau aus oder sie beginnt von knapp unter den oktober-tiefs, so meine favorisierten szenarien.

      zu meinem posting von gestern abend, wo ich fragte, `was macht der dax, wenn der dow eine 300-p.-korrektur nach oben hinlegt?`: bislang konnte man für den dax etwa ein drittel der dow-bewegungen rechnen.
      nun aber heute: dow aktuell 51p. im plus, der dax über 100p. (schlusskurs gestern 2555p, im moment 2658p.). das sollte uns zu denken geben.

      wenn ich bedenke, wieviele short-positionen im s+p noch abgearbeitet werden müssen, und mal spekulativ von 300p. aufwärtspotenzial (korrektiv) insgesamt im dow ausgehe, und dass der zur zeit relativ starke dax diese korrektur nach oben jetzt doppelt mitnimmt - dann hätte rein rechnerisch ja der dax noch weitere 500 p. luft nach oben.

      was meint ihr dazu?

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 14.02.03 19:26:24
      Beitrag Nr. 1.814 ()
      @duf,
      solange die kriegsfrage unklar ist, ist das eine rein politische börse, die sich nicht um wirtschaftsdaten schert. das wissen wir doch, hat man heute wieder deutlich gesehen: die meldung zu den lagerbeständen war schlecht, aber der dax hat sich genau nur einen punkt nach unten bewegt. verbrauchervertrauen gesunken? völlig egal, wir warten auf blix.

      die wirtschaftsdaten spielen erst wieder eine rolle, wenn die geopolitische lage klarere umrisse bekommt.

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 14.02.03 19:31:18
      Beitrag Nr. 1.815 ()
      @DUF

      Diesen Anstieg habe ich schon Mitte der Woche erwartet.
      Sie sind doch nicht wirklich überrascht, oder.?
      Immerhin sind inzwischen wirklich bombastische Short-Positionen zu covern.

      Es war jedem klar
      (ausser denen die den Hals nicht vollbekommen können),
      dass ausser der Wurst alles ein Ende hat.
      Der versierte und somit strategische Shortseller hat spätestens gestern bedient.
      Und wie ich die Gute Cabinda kenne, hat sie (hoffentlich)l, dasselbe gemacht..;)

      HM

      PS: Georg Walker Bush spricht noch. Es sieht aus, als würde er zumindest heute noch nicht das Kriegsbeil ausgraben..!
      Avatar
      schrieb am 14.02.03 19:41:36
      Beitrag Nr. 1.816 ()
      @motzki,
      nee, ick bin heute auffe neese jefallen ;) -

      ich ahne zwar immer, wann es steigt, aber ich kann die calls nicht traden.

      lädiert, aber heiter :)

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 14.02.03 19:46:54
      Beitrag Nr. 1.817 ()
      @Cabinda

      Ich bin mir sicher,
      dass Sie über die Monate genügend Rücklagen bilden können,
      um so etwas aufzufangen..;)

      Immerhin kommt es ja nicht nur auf heute an.

      Und wer gewinnt schon immer :rolleyes:

      AOL wurde gestern schon entsorgt...;)

      greetings

      HM
      Avatar
      schrieb am 14.02.03 20:49:03
      Beitrag Nr. 1.818 ()
      Avatar
      schrieb am 14.02.03 21:05:34
      Beitrag Nr. 1.819 ()
      CIA `sabotaged inspections and hid weapons details`
      By Andrew Buncombe in Washington
      14 February 2003


      Senior democrats have accused the CIA of sabotaging weapons inspections in Iraq by refusing to co-operate fully with the UN and withholding crucial information about Saddam Hussein`s arsenal.

      Led by Senator Carl Levin, the Democrats accused the CIA of making an assessment that the inspections were unlikely to be a success and then ensuring they would not be.They have accused the CIA director of lying about what information on the suspected location of weapons of mass destruction had been passed on.

      The row is of heightened significance given the Bush administration`s preparations to argue later today before the UN Security Council that the inspections have run their course and it is now time to move to military action.

      France, Russia, Germany and other members of the Security Council are likely to back a counter-proposal to increase the number of inspectors, providing them, if necessary, with the support of armed UN soldiers, as a means of avoiding a military strike.

      The accusation of US sabotage emerged from a series of Senate hearings on Capitol Hill. On Tuesday, George Tenet, the CIA director, told the armed services committee panel that the agency had provided the UN inspectors with all the information it had on "high" and "moderate" interest locations inside Iraq – those sites where there was a possibility of finding banned weapons. But Mr Tenet later told a different panel that he had been mistaken and that there were in fact "a handful" of locations the UN inspectors may not have known about.

      Senator Levin, from Michigan, responded by saying the CIA director had not been telling the truth. Citing a number of classified letters he had obtained from the agency, he said it was clear the CIA had not shared information with the inspectors about a "large number of sites of significant value".

      He said the CIA had told him additional information would be passed to the inspectors within the next few days.

      Mr Levin pushed Mr Tenet on whether he thought the inspections had any value. The CIA director replied: "Unless [President Saddam] provides the data to build on, provides the access, provides the unfettered access that he`s supposed to, provides us with surveillance capability, there is little chance you`re going to find weapons of mass destruction under the rubric he`s created inside the country ... The inspectors have been put in a very difficult position by his behaviour.

      Mr Levin said later he believed the CIA had, in effect, taken the decision to undermine the inspections. "When they`ve taken the position that inspections are useless, they are bound to fail," he told The Washington Post. "We have undermined the inspectors."

      Mr Levin has raised his concerns with the White House. In a letter to President Bush, the senator asked that America provide the inspectors with as much information as available.

      He wrote: "The American people want the inspections to proceed, want the United States to share the information we have with the UN inspectors and want us to obtain United Nations support before military action is used against Iraq."
      Avatar
      schrieb am 14.02.03 21:09:37
      Beitrag Nr. 1.820 ()
      ...Mittlerweile verfügen die USA in der Golfregion über rund 130.000 Soldaten, fünf Flugzeugträger und 500 Flugzeuge. Doch verschiedene Einheiten, die eine entscheidende Rolle in den Angriffsplänen spielen sollen, wurden gerade erst auf den Weg geschickt. Unter ihnen befinden sich etwa die 101. Luftlandedivision, die dem Bericht zufolge Ölfelder und Staudämme sichern soll.

      Die weltweit größte mobile Luftlande-Einheit wurde erst gestern in Richtung Irak eingeschifft. Marine-Vertreter sagten dem "Guardian", es werde mehrere Tage dauern, das schwere Gerät an Bord der Schiffe zu verfrachten und weitere drei Wochen, ehe es im Irak angekommen sei. "Die 101. Luftlandedivision ist genau das, was man braucht, um Ziele tief im Innern des Irak zu treffen", sagte Pentagon-Berater Daniel Gouré dem Blatt. Allerdings werde die Einheit erst Mitte März einsatzbereit im Irak sein.

      Zu dieser Zeit aber ist Vollmond - was einem Angriff widersprechen würde, da Kriege mit Bodentruppen traditionell eher bei Neumond eröffnet werden. Zudem sind Pentagon-Beamte dem Bericht zufolge der Ansicht, dass die US-Regierung einem vernichtenden Schlag den Vorzug gegenüber einem schleppenden Start in den Krieg geben werde. "Wir haben den stufenweisen Einsatz von Gewalt im Kosovo praktiziert, doch das hat den serbischen Widerstand nur verstärkt", sagte ein Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums....

      aus
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,235060,00.html

      achten die wirklich auf den mond :eek:

      schreibe später dazu, erstmal überblick verschaffen...
      Avatar
      schrieb am 14.02.03 21:15:03
      Beitrag Nr. 1.821 ()
      am 15.1.1991 war jedenfalls Neumond.

      :rolleyes:


      Wir brauchen einen langen Krieg, siehe Sig`s Thread
      "Gehört Krieg zum System"
      Avatar
      schrieb am 14.02.03 21:19:49
      Beitrag Nr. 1.822 ()
      2:20PM Blix makes quick decision on war likely: Prudential

      by Rex Nutting
      A quick decision to go to war against Iraq is now more likely after Hans Blix`s report to the U.N. Security Council, said Chuck Gabriel, an analyst at Prudential Securities in Washington. With France, Germany, Russia and China digging in against military action, it`s likely the United States and Britain will decide to go it alone, perhaps as early as next week, he said in a note. "We guess that this might entail giving Saddam an ultimatum to evacuate Baghdad within as little as 48 hours," Gabriel said. He said war could come in two to three weeks.

      damit bleibt die unsicherheit in den märkten und `long` ist nur was für zocker.

      @motzki,
      das polster beruhigt und hebt die stimmung. dass ich vor tagen wie heute mich fürchte, habe ich schon öfters geschrieben, und irgendwann kommen sie halt, das ist so sicher wie das amen in der kirche und eben das risiko jedes traders. für mittelfristinvestoren im short-bereich sehe ich allerdings keinen grund zur sorge... ebensowenig wie für die, die in den major uptrends engagiert sind (euro/dollar/öl) ;)
      Avatar
      schrieb am 14.02.03 21:47:39
      Beitrag Nr. 1.823 ()
      @Cabinda+All

      Was Markus Koch vorhin auf N-TV sagte, treibt mich schon seit vielen Wochen.
      Allerdings auch in einem anderen Kontext.
      Von wegen des Einflusses, welchen Bush seit Monaten auf die Börse
      und somit natürlich auch auf die Weltwirtschaft ausübt.

      Es wäre schon einmal interessant auszurechnen,
      wieviel Milliarden Dollars er durch seinen Heiligen Feldzug gegen den Irak er schon zerstört hat.
      Ich spreche jetzt nicht nur von den hunderten von Millionen,
      welcher ein Truppenaufzug schon kostet (und täglich kommen Millionen dazu).

      Es steht ja (auch für mich), ausser Frage,
      dass Sadaam Hussein eine Gefahr ist.
      In erster Linie aber für sein eigenes Land.

      Sein Überfall auf Kuweit (und dessen Auswirkungen danach),
      hat den Irak ganz schön platt gemacht.
      Die Wirtschaft dort unten ist eine einzige Katastrophe.
      Und natürlich leiden die normalen Menschen täglich und am meisten darunter.
      Und dies schon seit vielen Jahren.

      Und mir schwebt auch schon wieder vor,
      wer wohl wieder als erstes leiden sollte,
      wenn Bush ernst macht.

      Jedenfalls weiss jeder, welcher so lala wirtschaftliche Zusammenhänge erkennen kann,
      seit zwei Jahren,
      dass es in den USA erhebliche Probleme zu bewältigen gibt.
      Anstatt seine ganze Kraft für die Behebung derselben einzusetzen,
      bricht Herr Bush einen solchen Konflikt vom Zaun.

      Und dies ohne Not.

      Ich kann mich nicht erinnern,
      dass der Irak einen Nachbarn
      oder gar die USA direkt bedroht hätte.

      Dieser immer wieder kolportierte Querverweis
      von gewissen Strömungen in den USA auf den Twin-Tower-Anschlag
      und dem Irak ist einfach lächerlich.
      Aber hier und jetzt,
      in einer solchen wirtschaftlich prekären Situation
      die Welt über Monate von den wirklichen Probleme abzulenken,
      ist einfach nur noch als schlimme Katastrophe zu bewerten.
      Bush knebelt ja nicht nur seine eigene Wirtschaft seit Monaten mit diesem Damoklessschwert des Krieges.
      Ganz Europa leidet gleich mit.

      Und warum..?

      Nur weil in Bagdad ein verrückter Lehnsherr sitzt,
      der seit 9 Jahren von den USA und anderen ständig überwacht wird.
      Oder haben dies schon alle vergessen..?
      Und wer hat denn Hussein erst zu dem gemacht, was er (bis zum damaligen Krieg) geworden ist.
      Das waren doch gerade diejenigen,
      welche nun der ganzen Welt seit Monaten erzählen,
      dieser Mann bringt die Welt an einen Abgrund..!!

      Und viele Länder von Europa fallen auf diesen hanebüchenen Blödsinn auch noch herein.
      Natürlich aus Solidarität..!
      Das ich nicht lache.
      Denn natürlich wird hinter den Kulissen schon das Fell des (angeschlagenen+schwachen) Bären zerlegt.

      Ich möchte nicht wissen wie lange diese Geschichte noch anhalten wird
      und was sie letztendlich wirklich kosten sollte.
      Von all den Menschen möchte ich erst gar nicht sprechen.
      Wie sollte man so etwas in einer wirtschaftlichen Währung gegenrechnen.
      Denn natürlich gibt es mehr als "nur" Geld zu verlieren.

      Ich glaube nicht, dass ich mich sehr irre, wenn ich behaupte,
      dass die (meisten) Menschen einfach nur Frieden-Sicherheit-und eine Arbeit wollen,
      damit sie nächsten Monat noch ihre Miete zahlen können...!!

      Millionen von Menschen sitzen auf der Strasse
      und täglich werden es mehr.
      Aber all die Politker (angetrieben von Bush),
      haben seit Monaten nichts anderes mehr im Sinn,
      als diese angebliche Krise mit dem Irak.

      Als ob sich für diese Menschen irgend etwas ändern würde,
      ob Hussein da ist oder nicht.
      9 Jahre hat sich kaum etwas gerüht-und plötzlich stehen wir auf einem Pulverfass.
      Auf einem Pulverfass stehen wir wirklich.
      Aber wer da zündelt ist nicht Hussein, sondern der amerikanische Präsident.

      Und kein Mensch weiss wirklich, welche fatale Auswirkungen dies auf den nahen Osten haben könnte.
      Wer dies behauptet, ist ein Lügner oder unverbesserlicher Träumer..!

      Ich möchte damit keine politische Diskussion vom Zaun brechen.

      Eigentlich habe ich nicht viel dafür übrig an einem Aktienforum über politische Dinge zu schwadronieren.
      Aber jetzt und heute hatten mich verschiedene Dinge dazu animiert.

      Und dabei möchte ich es jetzt auch belassen.

      Jedenfalls wünsche ich dem Forum noch einen schönen Abend
      und ein vergnügliches Wochenende..;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 14.02.03 22:26:50
      Beitrag Nr. 1.824 ()
      lieber motzki,

      ich gebe dir vollkommen recht.
      ein toller beitrag, den jeder dreimal lesen sollte.

      gute nacht
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 14.02.03 22:59:37
      Beitrag Nr. 1.825 ()
      .


      Ich kann mich nicht erinnern,
      dass der Irak einen Nachbarn
      oder gar die USA direkt bedroht hätte.




      kleiner Nachhilfeunterricht für Herrn Motzki :



      1969:

      Bombardement zahlreicher kurdischer Dörfer mit Napalm und Raketen; Tod von vielen Frauen und Kindern; allein zwischen dem 14. und 16. Mai Zerstörung von 544 Wohnhäusern, 65 Todesopfer unter Zivilisten



      1975:

      Einrichtung von KZs für 14 000 Kurdische Peshmerga, dort extrem hohe Sterblichkeit. Vertreibung von 25 000 Yesiden und 30 000 Khanakin-Kurden, panische Flucht von 250 000 Kurden in den Iran.



      1975-1978:

      Vertreibung von 500 000 Kurden



      1980-88:

      Angriffskrieg gegen den Iran mit etwa 1. Million Toten.



      1987:

      Beginn der Anfal-Offensive mit Giftgas, Deportationen und Massenerschießungen von Kurden, Yeziden, Assyrern und anderen im Nordirak.



      1988:

      Massenerschießung von 8000 männlichen Angehörigen der Barzani Großfamilie, Hinrichtung von 400 durch Luftangriffe verletzten kurdischen Zivilisten in der Tamjaro- Kaserne, Massenhinrichtung von Tausend Kurden in Dohuk; Anfal-Offensive fordert nach unterschiedlichen Quellen 60 000 Opfer (Gutman, Handbuch Kriegsverbrechen), 150 000 Opfer (der britische Nahostexperte Prof. David Mc Dowall), nach Angaben des irakischen Verantwortlichen 100.000 Opfer, nach kurdischen und anderen Angaben bis zu 182.000 Opfer; Zerstörung von 5000 kurdischen, assyrischen und Yezidi-Dörfern.



      1988:

      Giftgasangriff auf Kurden-Stadt Halabja mit 5 000 Opfern.



      1991:

      Invasion Kuwaits.



      1991:

      Niederschlagung des Schiitenaufstandes: Genozid 60 000-100 000 Tote, laut anderen Schätzungen bis zu 300.000.



      1991:

      Niederschlagung des Kurdenaufstandes, Flucht von etwa 1,5 Millionen Kurden in die Bergregionen des türkischen und iranischen Kurdistan, Zehntausende zivile Opfer sterben an den Strapazen. Zwischen März und Mai werden Tausende Kurden, Shiiten und Angehörige anderer Gruppen verhaftet, viele von ihnen später in Schnellverfahren hingerichtet, darunter auch Frauen und Kinder, viele weitere werden gefoltert; Tausende werden Opfer von "Verschwindenlassen". Im Süden werden am 16. März etwa 150 shiitische Männer und Jugendliche im Garnisonsstützpunkt al-Mahawil von Erschießungskommandos exekutiert.







      (kleiner) Auszug aus: Chronik des Schreckens -

      Ein Überblick über die Verbrechen des Saddam Regimes
      von Tilman Zülch - Gesellschaft für bedrohte Völker

      .
      Avatar
      schrieb am 14.02.03 23:19:32
      Beitrag Nr. 1.826 ()
      @konradi,
      ich will saddams verbrechen nicht abstreiten, aber deine chronik endet 1991. seitdem ist das land ausgeblutet - aus gutem grunde...

      was will man da noch zerstören?

      seit über zehn jahren armut und lauter psychisch kranke kinder, die nachts von feindlichen flugzeugen träumen.

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 14.02.03 23:29:37
      Beitrag Nr. 1.827 ()
      @Guten Abend, konradi ;)

      Was soll das denn jetzt..?

      Muss ich Ihnen jetzt wirklich noch erklären,
      dass ich von einer heutigen Bedrohung gesprochen hatte.

      Ich kann Ihnen versichern,
      dass ich über den Irak und seine Geschichte keine Nachhilfe nötig habe.
      Und ich habe explizit betont,
      dass Hussein natürlich gefährlich ist.

      Und nicht zuletzt für seine direkten arabischen(und nichtarabischen) Nachbarn.

      Aber trotzdem hat Hussein in den letzten Jahren niemanden angegriffen
      oder einem anderen Land öffentlich Gewalt angedroht..!

      Und ich darf Sie nochmals auf einen Kernpunkt in dieser Sache hinweisen.
      Hussein untersteht einer dauerhaften Überwachung.
      Wenn Hussein so gefährlich ist,
      warum haben dann die USA,
      welche dort unten so ziemlich alles überwachen,
      nicht schon vor einigen Jahren Alarm geschlagen.

      Dies geschah doch erst wirklich nach dem 11.September...!

      Kein aufgeklärter und in Geschichte bewanderter Mensch
      braucht Nachhilfe über Hussein und den Irak.
      Ihre mir zur verfügung gestellte Liste ist mir wohlbekannt..;)
      Ich hoffe diesen Sachverhalt jetzt geklärt zu haben.
      In dieser Sache werde ich keinen Kommentar mehr abgeben.
      Ich bitte dies zu akzeptieren...:)

      Schönes Wochenende

      HM
      Avatar
      schrieb am 15.02.03 00:05:45
      Beitrag Nr. 1.828 ()
      @ cabinda

      ich will saddams verbrechen nicht abstreiten, aber deine chronik endet 1991. seitdem ist das land ausgeblutet - aus gutem grunde...

      Der "gute Grund" heißt UN-Resolution 687 (vom 03.04.1991)
      Dort wird dem Irak die «bedingungslose» Vernichtung aller chemischen und biologischen Waffen und aller ballistischen Raketen mit einer Reichweite von mehr als 150 Kilometern auferlegt. Zudem wird die Fortsetzung des Handelsembargos beschlossen. Der Irak soll mit einem Teil seiner zukünftigen Einnahmen aus dem Ölgeschäft für Kriegsschäden aufkommen.

      Ein weiterer "gute Grund" heißt UN-Resolution 707 (vom 15. August 1991)
      Darin verlangt der Sicherheitsrat , «dass der Irak (...) der Unscom, der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) und ihren Inspektionsgruppen unverzüglich unbedingten und uneingeschränkten Zugang zu allen Gebieten, Einrichtungen, Ausrüstungsgegenständen, Dokumenten und Transportmitteln gestattet, die sie überprüfen wollen.» Gegen diese Resolution verstösst der Irak verschiedentlich, etwa durch die Weigerung, den Kontrolleuren Flüge mit Helikoptern und anderen Flugzeugen zu gestatten.

      warum also endet die Chronik ? Etwa weil Saddam Hussein endlich zur Vernunft gekommen ist und in Demut vor den UN-Inspektoren zu Kreuze gekrochen ist ?

      Unter deren Aufsicht wurden schließlich rund 40 000 chemische Waffen und Munition zerstört sowie mindestens 400 Tonnen chemischer Kampfstoffe und eine Biowaffenfabrik. Außerdem konnten sie den Nachweis über die Vernichtung von 817 Mittelstreckenraketen erbringen. Zwar erklärte der Irak, er habe alle Massenvernichtungswaffen zerstört. Allein für Biowaffen hatte das Regime drei "endgültige, vollständige und verbindliche Erklärungen" abgegeben - alle falsch.

      Speziell für den "aufgeklärten und in der Geschichte bewanderten" Herrn Motzki
      möchte ich "zur Klärung des Sachverhalts" dann aber doch meine kleine Chronik fortsetzen:


      1992:
      Einrichtung von Flugverbotszonen; Erlass eines UN-Handelsembargos


      Juni 1993:
      Ein irakischer Attentatsplan gegen den US-Präsidenten Georg Bush sen. fliegt auf. Die irakische Geheimdienstzentrale wird mit 23 Marschflugkörpern beschossen.


      August 1996:
      Intervention der irakischen Armee im innerkurdischen Konflikt im Norden Iraks und damit Eindringen in die kurdische Schutzzone. Danach Beschuss irakischer Militär-Stützpunkte im Süden des Landes und Ausweitung der Flugverbotszone.


      Oktober 1997:
      UN-Sicherheitsrat droht mit "ernsthaften Konsequenzen“, wenn die Arbeit der Waffeninspekteure weiterhin behindert werden.


      November 1997:
      UN-Sicherheitrat verurteilt den Irak und droht mit neuen Gegenmaßnahmen. Russland übernimmt Vermittlerrolle. Irak lässt UN-Waffenkontrolleure einschließlich der zuvor ausgewiesenen US-Amerikaner ins Land, Saddam Hussein lädt die UN zur Besichtigung seiner Paläste ein, dort werden verbotene Waffenlager vermutet.


      Januar 1998:
      Das Hauptquartier der UN-Waffeninspekteure in Bagdad wird mitPanzerfäusten beschossen. Irak fordert Ende der Inspektion bis 20. Mai 1998. US-Präsident Bill Clinton plant Militärschlag, der vom UN-Sicherheitsrat durch die Gegenstimmen von Russland und China abgelehnt wird.


      Februar 1998:
      Volle Einsatzbereitschaft der amerikanischen Truppen am Golf. UN-Generalsekretär Kofi Annan erreicht, dass die Waffeninspekteure ungehindert weiterarbeiten dürfen.


      folgende Monate 1998:
      Die Rüstungskontrolleure werden weiterhin behindert. Großbritannien droht mit militärischer Intervention. Irak kontert mit der Drohung eines Milzbrandangriffs. Es bleibt bei der Drohung.


      Oktober 1998:
      USA verstärken Golf-Truppen. Irak gibt Druck des UN-Sicherheitsrates nach und UN-Inspekteure nehmen Arbeit wieder auf.


      November 1998:
      UN-Inspekteuren wird der Zugang zur Zentrale der Regierungspartei Baath verweigert. USA setzen ihren Truppen-Aufmarsch fort. Internationale Organisationen und ausländische Staaten ziehen ihre Mitarbeiter ab. US-Bomber sind bereits in der Luft, als der Irak in letzter Minute den UN-Forderungen entspricht.


      Dezember 1998:
      „Operation Wüstenfuchs“ - amerikanische und britische Truppen bombardieren Bagdad vier Tage lang. 120 Mitarbeiter humanitärer Hilfsorganisationen kehren anschließend in den Irak zurück. Waffeninspekteure sind nicht darunter. Sie warten auf ein Mandat des Sicherheitsrates, das von Russland, Frankreich und China verhindert wird.


      Oktober 1999:
      UN-Projekt "Lebensmittel für Erdöl" soll die Not der Zivilbevölkerung lindern.


      April 2001: Die UN-Menschenrechtskommission verurteilt die irakische Menschenrechtspolitik.


      Juli 2001:
      Der UN-Sicherheitsrat beschließt die Verlängerung des "Oil-for-Food"-Programms, von den USA vorgeschlagene "smart sanctions" werden abgelehnt (Veto Russlands)


      August 2001:
      Amnesty International werfen dem irakischen Regime Folterungen politischer Gefangener vor. Ein unbemanntes US-Aufklärungsflugzeug wird abgeschossen, daraufhin zerstören die USA die Radaranlage des Flughafens Basra.


      15./18. September 2001:
      In offenen Briefen an das amerikanische Volk und dessen Regierung bezeichnet Saddam Hussein die Angriffe vom 11.9. als Folge der US-Außenpolitik.


      Januar 2002:
      George W. Bush fordert Irak auf, Inspektoren ins Land zu lassen. Andernfalls werde es der Irak mit den USa zu tn bekommen.


      August 2002:
      Der Leiter des Waffeninspektorenteams (Unmovic), Hans Blix, lehnt eine Einladung in den Irak zu technischen Gesprächen ab. Er erklärt, er werde erst wieder in den irak reisen, wenn die Regierung in Bagdad der Rückkehr der Waffeninspekteure grundsätzlich zustimmt.

      .
      Avatar
      schrieb am 15.02.03 09:20:34
      Beitrag Nr. 1.829 ()
      @konradi,

      Deine (fortgesetzte) Liste widerspricht den Aussagen @herr.motzkis indes genausowenig, wie Blair und Powell `Beweise` vorlegten... ;) - eher wird sie dadurch doch bestätigt.
      Das die Politik "des Westens" (mal im weitesten Sinne) gegenüber dem Irak nicht stringent war (und zwar schon vor dem Überfall auf Kuwait!), ist wohl unbestreitbar einer der Kernursachen dessen, was Du an Vergehen SHs anprangerst.

      Aber da bleibt halt der Punkt, den ich Dir schon öfters nannte, und den Du beharrlich ignorierst (wobei Du an anderer Stelle allerdings schon sagst: `Wer im Glashaus sitzt...`): Wer selber "Dreck am Stecken" hat, hat einfach keine REPUTATION, andere aus eigener Sicht präventiv zur Räson zu bringen, selbst wenn die anderen mehr Dreck am Stecken haben. [Da gibt es sicher Grenzen, die hat der Irak aber, in des Wortes Bedeutung, seit Ende des letzten Krieges 91 nicht überschritten (die Invasion Kuwaits begann übrigens im Aug. 90)] Würden Bush und Co auch nur auf einem Feld eine "ehrlichere" Politik machen, sähe das anders aus. Leider zieht sich das Gegenteil seit der ominösen Bush-Wahl durch deren Ägide. Hehre Worthülsen und Parolen, die an historische Kriegsvorbereitungen imperialistischer Länder erinnern, in willfährige Medien posaunen und derart dilettantische Beweise wie Blair präsentieren, trugen jüngst zum Gegenteil bei - SIEH` DAS doch wenigstens mal.

      "Der Westen" - und da eben die USA, aber auch der EU-"Haufen" - ist ergo angehalten, eine glaubwürdige - `glaubwürdigere` reichte einfach nicht - Politik zu kommunizieren und stringent, "von Anfang an", zu praktizieren, bevor er andere - MIT dem notwendigen(!) Beifall Dritter(!) - dazu zwingen kann/-sollte.
      Mal abgesehen davon, daß man hinter der ganzen publizierten "Argumentation" auch etwas größeres vermuten kann und (imo) darf... (und sowas sollte man dann schon mit allen etwaigen Partnern vorher gleichermaßen durch- und absprechen).

      Das war übrigens auch mein abschließender Polit-Kommentar zum Irak (zumindest, solange sich die Lage nicht neu darstellt).

      Schönes Wochenende @all -
      investival
      Avatar
      schrieb am 15.02.03 09:34:13
      Beitrag Nr. 1.830 ()
      wie immer sehr gutes Schlußwort @ investival

      wie machts du das bloß? ;)
      Avatar
      schrieb am 15.02.03 12:26:05
      Beitrag Nr. 1.831 ()
      .

      Auch ich möchte diesen Thread nicht instrumentalisieren und werde mich hier nur dann wieder melden, wenn mir – wie jetzt bei "Herrn Motzki" der Kragen platzt.

      @ investival

      "Der Westen" - und da eben die USA, aber auch der EU-"Haufen" - ist ergo angehalten, eine glaubwürdige - `glaubwürdigere` reichte einfach nicht - Politik zu kommunizieren und stringent, "von Anfang an", zu praktizieren, bevor er andere - MIT dem notwendigen(!) Beifall Dritter(!) - dazu zwingen kann/-sollte.

      Sowohl der Irak wie auch der Iran wurden seit Beginn der siebziger Jahre aufgerüstet und zwar von den USA, von den westeuropäischen Verbündeten, von der UDSSR, von den osteuropäischen Verbündeten, von China und von Nordkorea.

      Das sogenannte genannte dual containment-Konzept von Bill Clinton !1993) hatte zum Ziel, dass der Irak und der Iran nicht wie bis Ende der achtziger Jahre gegeneinander ausgespielt, sondern so geschwächt werden, dass sie keine Gefahr für die Verbündeten der USA in der Golfregion darstellten. Sowohl die Mitglieder der akademischen think tanks als auch die ehemaligen Amtsträger (Brzezinski, Scowcroft und Murphy) hatten dieses Konzept in Frage gestellt, da die Unterschiede der beiden Länder politisch, sozial und kulturell zu unterschiedlich sind.

      Für den Iran plante man eine Annäherungsstrategie, um ihn davon abzubringen Massenvernichtungswaffen herzustellen und den Terrorismus zu unterstützen. Wie illusorisch dieser Gedanke war, lässt sich in einemgerade erschienenen Essay von Josef Joffe nachlesen:

      http://www.zeit.de/2003/06/Iran

      Die Ineffizienz des dual containment Konzepts brachte die Mitglieder der wichtigen amerikanischen Forschungsinstitutionen zu der Überlegung im Fall des Irak und des Iran auf die bisherigen Sanktionen völlig zu verzichten. Andrew Parasiliti vom Middle East Institute : "Es reicht aus, wenn die Vereinigten Staaten sich auf die allgemeinen konventionellen UNO-Instrumentarien und Abkommen (Nuclear Non-Proliferation Treaty Chemical and Biological Weapons Convention) stützen." Nur müßten die USA über eine glaubhafte Abschreckung verfügen.

      Aber können die Vereinten Nationen diese Aufgabe leisten – sosehr wir uns das auch wünschen ?

      Seit der Unterzeichnung der Uno-Charta 1945 sind viele Konflikte ausgefochten worden, die Millionen von Opfern gekostet haben, ohne dass sich der Sicherheitsrat jeweils im Voraus mit ihnen beschäftigt hätte. Ich erinnere mich noch recht gut an die schwache Figur der UNO im Bosnienkrieg.

      Zu Zeiten des Kalten Kriegs war der Sicherheitsrat meistens lahmgelegt durch die Konfrontation zwischen Ost und West; im Koreakrieg kam die Uno-Aktion nur dank der Abwesenheit der Sowjetunion zustande. Noch heute ist die Zusammensetzung des Rates ein Abbild vergangener politischer Kräfteverhältnisse und dient aktueller Interessenpflege sämtlicher Mitglieder - nicht aber der Förderung eines globalen Allgemeinwohls.

      Multilateralismus heißt aber nicht Abwarten und Aussitzen. Wozu diese Haltung führten kann, zeigen neben Jugoslawien auch die Atommächte Nordkorea, Pakistan und der Iran. Der amerikanische Politologe Robert Kagan meint dazu: "Die Wahrheit ist, dass die wohlwollende Hegemonie der Vereinigten Staaten für weite Teile der Weltbevölkerung gut ist. Sie ist ohne Zweifel ein besseres internationales Arrangement als alle realistischen Alternativen"
      (http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/kulturzeit/th…)

      Was die Sicherheitspolitik im engeren Sinne betrifft, spricht vieles für diese These:

      Afghanistan etwa wäre heute noch eine Hochburg des Terrorismus, wenn die USA nicht dem Taliban-Regime ein Ende bereitet hätten. Hier ist europäisches Nörgeln gegen den amerikanischen Unilateralismus fehl am Platz, weil auf dem alten Kontinent alle Voraussetzungen gefehlt hätten, den Terrorismus in seinem Organisationszentrum zu bekämpfen. Die Ausschaltung Osama bin Ladins in den neunziger Jahren ist daran gescheitert, dass die einst von Präsident Ford unterzeichnete Direktive, die den Geheimdiensten die Ermordung ausländischer Potentaten explizit untersagte, von den Administrationen Clinton und Bush bis zum 11. September 2001 strikt beachtet wurde. Gelegenheiten, den Massenmörder endgültig aus dem Verkehr zu ziehen, gab es.

      Und der Irak ? Auch dazu noch einmal Josef Joffe :

      Powell hat Recht: "So sieht echte Entwaffnung nicht aus." Er verweist auf die nukleare Abrüstung Südafrikas, Kasachstans und der Ukraine. Das Geheimprogramm Pretorias wurde offen gelegt, die sieben Atombomben sichtbar verschrottet. Dito die beiden Ex-Sowjetrepubliken, die ihre Sprengköpfe nach Russland zurückschickten, ihre Raketensilos zubetonierten. Angesichts der mageren, aber nicht unbedeutenden Funde in einem Land, das größer ist als Deutschland, darf man es den Amerikanern nicht verdenken, wenn sie nun die Beweislast umkehren. Saddam muss zeigen, was er hat oder zerstört hat. Hierzulande wurde Weltkrieg-I-Senfgas Tropfen um Tropfen verbrannt, jahrzehntelang. Und Saddam will das per Simsalabim getan haben – spurenlos?

      Gruß Konradi
      Avatar
      schrieb am 15.02.03 12:41:39
      Beitrag Nr. 1.832 ()
      @konradi,- investival + All

      Ich möchte jetzt doch noch einmal wortbrüchig werden,
      um mit einer detaillierteren Aufklärung diese Debatte beenden zu können,
      ohne dass hier böses Blut aufkommt..;)

      Mein erstes Posting gestern war ein wenig zu emotional gesteuert gewesen.
      Eigentlich wollte ich lediglich darauf hinweisen,
      inwiefern Herr Bush auf die wirtschaftliche+politische Landschaft einwirkt.

      Und dies ist unbestreitbar.
      Selbst die eigenen Landsleute kritisieren täglich mehr,
      er solle endlich zu Potte kommen.
      Siehe gestern das Verbrauchervertrauen.

      Der tiefste Stand seit 9 Jahren.

      Und natürlich hat diese ganze Geschichte eine Anteil dazu beigetragen.
      Aber was auch noch hinzu kommt.
      Fast niemand nimmt von wirtschaftlichen Zahlen überhaupt noch Kenntnis.
      Die Wirtschaft wirkt fast nur noch "Bauchgesteuert"..!
      Gestern war Blix-Time und sonst gar nix.

      Dies ist für mich beredt genug,
      um den Stellenwert des Irak auf die momentane Wirtschaftsstimmung dingfest zu machen.

      Der Wert ist als völlig katastrophal einzustufen.

      Und was noch viel schlimmer ist.
      Die politische Stimmung unter den politischen Partner wird täglich schlimmer.
      Der Ton erinnert immer mehr an die früheren Auseinandersetzungen zwischen USA+UDSSR im kalten Krieg.
      Ich würde alle einmal bitten zwischen den Zeilen zu lesen.

      Verschiedene Senatoren lancieren jetzt immer öfters dieses böse Wort "Wirtschaftskrieg" in den Medien.
      Da ist von "Abstrafung" und "patriotischen" Käufern die Rede.
      Da schüttelt es mich durch, wenn ich solche Dinge lese.

      Bush und seine engsten Berater haben es in wenigen Monaten geschafft,
      Europa zu spalten und die Stimmung unter den Bündnispartnern komplett zu vergiften.


      Hier geht es schon lange nicht mehr um Hussein,
      sondern um die absolute Gefolgschaft, liebe Freunde.
      Nach dem Motto...

      Und bist du nicht mein Freund-so schlag ich dir den Schädel ein...!!

      Ich spreche jetzt ganz bewusst nicht davon,

      wer denn letztendlich Recht in dieser Angelegenheit hat.

      Mir geht es darum,
      dass jahrelang aufgebaute+gute Handelsbeziehungen
      wegen einer Kriegsfrage im Irak zerstört werden.

      [/b]Zum Schaden von allen Beteiligten.[/b]

      Glaubt denn jemand wirklich, dass dies keine finanziellen Auswirkungen haben sollte.
      Sie sind heute schon nachweislich hoch.
      Und kein Mensch weiss zum jetztigen Zeitpunkt, wie hoch sie noch auflaufen werden.
      Seit Monaten wird ausschliesslich in Sachen Irak in den Medien berichtet.
      Keine Nachrichtensendung-keine Radiosendung-keine Talkshow ohne dieses Thema.

      Bei aller Gefährlichkeit von Hussein bleibt eines bestehen.
      Hussein oder der Irak sind es nicht wert den Brunnen dermassen zu vergiften
      und praktisch die Wirtschaft nicht nur geistig,
      sondern auch praktisch völlig in den Hintergrund zu rücken.

      Das ist völlig übertrieben und bekommt schon einen krankhaften Wesenszug..!!

      Die USA machen ihr eigenes Problem mit Hussein zu einer Angelegenheit der ganzen Welt.
      Das ist einfach lächerlich und denoch viel zu ernst und traurig,
      um es so empfinden zu können.

      Also konradi.

      Ich bin weder Amerika gegenüber negativ eingestellt,
      noch spreche ich einem Verbrecher wie Hussein das Wort.
      Aber ich bin nicht bereit, alles den Bach runter gehen zu lassen,
      nur weil Herr Bush ein Problem mit Hussein hat.

      Im übrigen darf ich auch noch darauf hinweisen,
      wer denn diese Börsen-Bubble generiert hatte.
      Oder zumindest, wer diese überhaupt möglich gemacht hat.
      Das waren nämlich auch die USA.
      Wer hat denn die neuen Revenues - Berechnungs- Modelle On Vogue gemacht.

      Und wer hat denn mit völlig überdrehten Stock-Options praktisch zum Betrug angestiftet.
      Europa hat eines Tages auch damit begonnen, soviel ist klar.
      Aber über Jahre wurde Europa dafür belächelt,
      weil sie so "konservativ" vorgingen.

      Komischerweise geht es gerade diesen (konservativ geführten) Konzernen heute weniger dreckig,
      als diesen immer noch völlig überteuerten US-Firmen,
      welche immer noch ein gerüttelt Mass an Luft beinhalten.
      Das ist kein Zufall, liebe Leute.
      Aber dies würde jetzt zu weit führen.

      Eventuell könnten wir diese Diskussion ja ein anderes Mal führen.
      Themen dazu gibt es mehr als genug..;)
      Zum Schluss noch ein für mich wichtiger Kernpunkt.

      Die überwiegende Mehrheit der Europäer und Amerikaner wollen keinen Krieg gegen den Irak führen.
      Das ist seit Monaten durch unzählige Befragungen erwiesen.
      Im Prinzip ist es so, dass die überwiegende Mehrheit der Politiker,
      praktisch ohne (indirektes) Mandat Ihrer Bevölkerung handelt.

      Immerhin besteht USA+Europa nicht nur aus Herrn Bush,- Herrn Blair,- Herrn Schröder oder Herrn Chirac.
      Und in einer echten Demokratie richtet man sich gemeinhin nach einer Mehrheitsmeinung.
      Oder hat sich dieses System im allgemeinen Durcheinander auch schon verabschiedet..;)

      Und jetzt wünsche ich allen Beteiligten ein schönes Wochenende
      und viel Erfolg für die nächste (Trading,-) Woche...!!

      regards

      HM


      PS: Ich kann Hussein genauso wenige leiden wie Sie, konradi..!!
      Avatar
      schrieb am 15.02.03 13:02:48
      Beitrag Nr. 1.833 ()
      Übrigens finde ich,
      dass sich die Politiker schon mehr als genug streiten.
      Und natürlich können/dürfen auch wir,
      in einem öffentlichen Forum wie diesem unsere Meinung kundtun
      Und sicherlich wird diese nicht immer sachlich,
      sondern hin und wieder emotional sein.

      Ich nehme mich da nicht aus.

      Aber eine für mich wichtige Charaktereigenschaft ist,
      wieder zur Sachlichkeit zurück zu finden,
      ohne dass verbrannte Erde zurückbleibt..;)

      Man kann/darf streiten,
      aber man sollte sich nachher wieder in die Augen schauen können.
      Meine Intention liegt nich darin,
      Menschen mit einer anderen Meinung zu diskretitieren
      oder gar lächerlich zu machen.

      Übrigens wäre ein solches Verhalten auf Dauer mehr als destruktiv.
      Was bringt mir ein Meinungs-Pool,
      wenn ich doch nur auf meine eigene hören möchte..;)

      Die Qualität dieses Threads liegt zu einem guten Teil auch daran,
      dass sich die hier befindlichen User mit Respekt behandeln
      und dem anderen auch wirklich zuhören..;)

      Wenn ich also den einen oder anderen
      mit einigen meiner Wort aufgeregt haben sollte,
      dann tut mir dies leid.
      Immerhin kann ich dem einen oder anderen bei einer Unstimmigkeit anbieten,
      dies über W.O-Mailsystem zu klären.

      Ich bin mir sicher,
      dass dies kein Problem darstellen sollte.
      Soll heissen, dass eine zukünftige Besprechung und/oder Klärung auf privatem Wege stattfinden sollte.
      Es sollte nicht viel bringen, wenn wir uns hier auch noch gegenseitig an den Kragen gehen.
      Denn im Gegensatz zu (vielen) bekannten Politikern,
      herrscht hier doch immer noch ein gerüttelt Mass an Intelligenz+Souveränität...;)

      Vielen Dank

      HM
      Avatar
      schrieb am 15.02.03 13:10:16
      Beitrag Nr. 1.834 ()
      DIE ZEIT

      03/2003


      Islam und Westen

      Ja zum Krieg! Nein zum Krieg!

      Das Regime Saddams ist auch in der arabischen Welt verhasst. Nur die USA können es stürzen. Aber den Amerikanern glaubt man nicht, dass sie dem Irak die Demokratie bringen wollen

      Von Abbas Beydoun

      Die Vorgänge zwischen den USA und dem Irak erinnern an La Fontaines Fabel Der Wolf und das Lamm. Der Wolf steht an der höher gelegenen Stelle eines Bachs und beschuldigt das weiter unten stehende Lamm, sein Wasser zu trüben. Trotz der offensichtlichen Unlogik seines Vorwurfs frisst er das Lamm zur Strafe auf. Ebenso offensichtlich haben die Vereinigten Staaten keinen Grund, den Irak im Rahmen ihrer Anti-Terror-Offensive anzugreifen. Es ist keine Verbindung zwischen dem Irak und al-Qaida erkennbar, und nie wurde bewiesen, dass der Irak an aktuellen terroristischen Aktionen beteiligt war. Auch gibt es keine Beweise für den Besitz von Massenvernichtungswaffen, zumal dieser ein Argument wäre, ebenso gut andere Staaten anzugreifen. Der Irak unterwirft sich allen Forderungen der Vereinten Nationen. Doch was er auch sagt oder tut, er trübt das Wasser der USA. Und so wird es zum Angriff kommen.

      Menschen, die an panischer Angst vor Krebs leiden, reicht es nicht zu wissen, dass sie keinen haben. Beruhigen würde sie nur die Tatsache, dass es Krebs grundsätzlich nicht gibt. Nichts anderes verlangen die USA vom Irak. Es ist bekannt, dass der Irak ein alter Verbündeter der USA ist. Sie ermutigten ihn zum Krieg gegen den Iran, schwiegen beim Einsatz von chemischen Waffen, ja sie unterstützten ihn sogar bei der Entwicklung biologischer Waffen. Schließlich griffen sie ihrerseits den Irak an, drangen aber nicht bis Bagdad vor und schonten also das Regime von Saddam Hussein. Ebenso ist bekannt, dass sich die USA in diesem Krieg mit dem theokratischen Regime Saudi-Arabiens verbündeten. Die Demokratisierung der Region war weder ein erklärtes noch ein verstecktes Ziel der USA. Ebenso wenig war es die Befreiung des irakischen Volkes, das allein den bitteren Preis für die Weigerung der USA, das Regime zu beseitigen, zahlen musste. Das irakische Volk wurde mit Hunger, hoher Kindersterblichkeit und Vertreibung bestraft, während das Regime immer repressiver wurde. Das Verhalten der USA gegenüber dem Irak ist eine allein auf Macht gestützte Aggression.

      Den Europäern genügt dieses Wissen, um gegen den Krieg der Amerikaner zu sein. Sie finden keine einsichtigen Argumente für den Angriff, manche lehnen Krieg prinzipiell ab. Den Arabern reicht dieses Wissen aber nicht. Der Sachverhalt ist komplexer. Das Regime Saddam Husseins ähnelt weitgehend den Regimen Stalins und Hitlers, wie sie Hannah Ahrendt in Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft beschrieben hat. Das irakische Regime existiert seit 34 Jahren, und ich glaube, dass kein aufgeklärter Araber dieses Regime länger tolerieren will beziehungsweise die Chance nicht ergreifen würde, sich seiner zu entledigen.

      Natürlich kennen auch die Europäer die Verbrechen Saddams. Sie haben auch Recht, wenn sie meinen, dass nicht die USA das Schicksal des irakischen Regimes bestimmen sollten, sondern das irakische Volk. Wenn wir allerdings in Betracht ziehen, dass das Regime bereits über 30 Jahre existiert, kommen Zweifel an der europäischen Position auf. Totalitäre Regime in der arabischen Welt sind oft langlebig, das saudische ist fast ein Jahrhundert alt. Selbst Völker mit mehr Demokratieerfahrung, wie manche in Osteuropa, haben länger Diktaturen geduldet, als das irakische System heute existiert. Sie wären nicht befreit worden, wenn die Sowjetunion nicht zusammengebrochen wäre.

      Es gibt nicht viele Völker, die sich selbst befreit haben, und selbst in Europa gibt es wenige mit einer kontinuierlichen demokratischen Vergangenheit ohne Zwischenspiel dunkler Diktaturen. Das zeigen die Beispiele Deutschlands, Österreichs, Italiens, Spaniens und Griechenlands. Wir sollten begreifen, dass die Selbstbefreiung der Völker kein heiliges Prinzip ist. Die Erfahrung des Zweiten Weltkriegs und der Zusammenbruch des Sowjetreiches legen die Einsicht nahe, dass eine Entheiligung dieses Prinzips notwendig ist.

      Historische Traumata, die Verquickung von Ideologien, Parteien und Nachrichtendiensten, Korruption samt Abwesenheit demokratischer Traditionen können eine Gesellschaft bis zum Verlust ihrer moralischen Widerstandskraft lähmen. Diese Einsicht ist auch notwendig, um der Ansicht zu begegnen, die Unfähigkeit zur Selbstbefreiung sei nur ein arabisches, islamisches Phänomen. Das ist keine Ausrede dafür, dass die arabische Welt von Diktatoren beherrscht wird, und auch keine Ausrede für deren konfuse historische Entwicklung. Ich will nur deutlich machen, dass die Entscheidung, die Völker ihre Probleme allein lösen zu lassen, nicht immer ein Gebot des Respekts vor ihrer Unabhängigkeit und ihrem Willen ist. Oftmals ist es eher eine Art Trotzhaltung gegenüber ihrer Unverbesserlichkeit oder eine versteckte Resignation, um nicht zu sagen: eine verhüllte Verachtung.

      Was sollen wir tun? Sollen wir zulassen, dass die USA, wie sie vorgeben, diejenige demokratische Hilfe anbieten, die der Irak benötigt? Wenn wir ihre Kriegsargumente prüfen, so stellen wir fest, dass Demokratie und Befreiung des irakischen Volkes an letzter Stelle stehen. Es hat eher den Anschein, als ob diese Ziele nur der Beschönigung der eigentlichen Invasionsabsicht dienen. Denn sollte der Irak Massenvernichtungswaffen besitzen, wäre er damit weder der einzige Staat auf der Welt noch in der Region. Im irakisch-iranischen Krieg wurde, wie man später feststellte, immer wieder von biologischen Waffen Gebrauch gemacht, ohne dass die USA protestieren oder dieser Tatsache überhaupt Aufmerksamkeit geschenkt hätten.

      Es geht den Amerikanern also um mehr als nur um Saddam. Es geht um die Vernichtung der irakischen Stärke, auch für die Zeit nach seinem Sturz. Dies beendet die Balance in der Region. Israels Macht, die sich in der anderen Waagschale befindet, wird nicht infrage gestellt. Damit kommen wir zu einer anderen, in der arabischen Diskussion immer wiederkehrenden Erklärung für die amerikanische Invasion. Sie besagt, meist ohne ausreichenden Beleg, dass die USA als eigentliches Ziel den Zugriff auf die Ölquellen verfolgen.

      Diese Erklärung bedarf einer näheren Betrachtung. Ihre ökonomische Lesart scheint mir tendenziös. Ihre Popularität zeigt jedoch, dass die erwartete amerikanische Invasion in der Vorstellung der Araber das Bild einer kolonialen Invasion hervorruft. Sie weckt ein historisches Trauma, das – real oder herbeifantasiert – eine Folge der Erinnerung an die westliche Kolonialherrschaft und die Entstehung Israels ist. Diese Erinnerung verführt dazu, Kritik am irakischen Regime zu verschieben und sich auf die äußere Bedrohung zu konzentrieren. Sie entfacht neuen Streit um das Gebot panarabischer Solidarität und setzt alle, die ihm nicht folgen wollen, dem Vorwurf der Untreue aus. Es ist der Streit zwischen dem Ruf nach Einheit und Stärke, die nur den Machthabern nützlich ist, sowie dem Wunsch nach Differenzierung, die das Risiko interner Auseinandersetzung in sich birgt.

      Es sind Diskussionen, die sich im Kreis drehen. Irgendwann kehren sie zum Ausgangspunkt zurück und damit auch dazu, Despoten durch ausländische Bedrohung zu rechtfertigen. Der Blick auf die amerikanischen Ölinteressen belebt nur die alte Kolonialismustheorie wieder und beschränkt die Wahrnehmung des Konflikts auf das Ökonomische. Auch darum ist der amerikanische Anspruch, die gesamte Region neu ordnen zu wollen, so fatal. Er konterkariert all das, was die USA behaupten: die Verteidigung der Demokratie und die Friedfertigkeit der politischen Auseinandersetzung, die Ablehnung von Despotismus und Gewalt, die Schaffung globaler Verantwortung und einer moralischen Vision für die Zukunft der Menschheit. Der Stil amerikanischer Politik wird höchstwahrscheinlich zu einer Entleerung genau dieser Werte und ihrer ursprünglichen Bedeutungen führen. Er verwandelt sie in Worthülsen und verbindet sie endgültig mit dem amerikanischen Eigeninteresse.

      Weder aufgrund ihrer früheren noch der heutigen Politik sind die USA glaubwürdig, wenn sie behaupten, eine von Diktaturen beherrschte Region befreien zu wollen. Das ist allerdings noch kein Grund, sich auf die Seite des irakischen Regimes zu schlagen, wie dies eine Reihe arabischer Kämpfer und Intellektueller tun, die es für geboten halten, das irakische Regime abermals freizusprechen, und damit nur dem Aufruf Tariq Aziz’ und anderer Vertreter Saddams folgen, gegen die äußere Bedrohung Widerstand zu leisten. Demgegenüber steht das freilich noch größere Dilemma jener Intellektuellen, die eine illusorische Option bevorzugen, nämlich die Befreiung des Iraks ohne Koalition mit den Amerikanern. Hier gewinnt die reine Wunschvorstellung Oberhand über jede reale Politik. Beiden Positionen gemeinsam ist eine Selbstüberschätzung. Denn das Regime Saddam Husseins ist weder bereit, einen Vorschlag der Opposition aufzugreifen noch überhaupt irgendeine Veränderung zu akzeptieren. Saddam fordert Gefolgschaft und einen Freispruch ohne Bedingungen. Die oppositionellen Kräfte, die nicht mit den Amerikanern koalieren wollen, sind kaum mehr als ein herbeigeredetes Wunschbild ihrer selbst. Dies ist vielleicht auf die „furchtbare Politisierung“ zurückzuführen, an der die meisten arabischen Intellektuellen kranken. Diese Politisierung lässt sie sprechen wie Machthaber oder im Hintergrund wirkende Generäle.

      Der chauvinistische Unterton der offiziellen amerikanischen Reden provoziert andere Nationen und zwingt sie zu einem Spiel mit wahren oder Scheinidentitäten. Auch die amerikanische Taktik, dem Irak immer neue Aufgaben zu stellen, ohne Rücksicht auf die reale Möglichkeit, ihnen nachzukommen, zeugt von der Geringschätzung, ja sogar Verachtung der Araber. Wie überhaupt auch der Aufruf zum Krieg gegen den Irak, der mit dem Kriegsaufruf Scharons in Verbindung steht, nicht verschleiern kann, dass der gesamte Islam das eigentliche Ziel ist. Deswegen beachtet die amerikanische Politik so wenig die Größe, die Natur und die Realität ihres Gegners. Natürlich ist das amerikanische Verhalten ein Echo auf die Verbreitung des Terrors von Indonesien über Russland bis Kenia. Aber die Sprache, mit der die Kritik am islamischen Fanatismus geübt wird, vermengt bedenkenlos Islam mit Fundamentalismus, die Völker mit den Regimen und die Vergangenheit mit der Gegenwart. Es ist eine Sprache, die nahezu jeden Araber oder Muslim verdächtigt und es auch jedem arabischen Intellektuellen schwer macht, sich nicht als Betroffenen zu betrachten.

      Gerade darum hat es der kritische Intellektuelle schwer. Er ist gewissermaßen zu einem kleinen Verrat genötigt, den er zum jetzigen Zeitpunkt nicht einordnen kann. Die Einordnung wird ihm vielleicht erst nach Kriegsende möglich sein. Das Versprechen, das grausame System Saddams zu stürzen, kann mit einem Generalangriff auf ein Volk und seine Kultur verwechselt werden. Gleichzeitig fällt es schwer, auf eine Gelegenheit zu verzichten, das gegenwärtig grausamste System der Welt abzuschaffen.

      Dennoch zeichnet sich in dem Konflikt auch Positives ab. Es bildet sich allmählich ein Bewusstsein internationaler Verantwortung, einer Verantwortung für Umwelt, Gerechtigkeit, Demokratie. Die USA engagieren sich zwar selbst am wenigsten in diesen Fragen, trotzdem einigt sich die Weltgemeinschaft schneller denn je, gemeinsame Probleme anzugehen. Sie scheint auf der Suche nach der moralischen Alternative zu einer bloß national definierten und interessengelenkten Politik zu sein. Die Lösung der Probleme können wir nicht allein den USA überlassen, gerade weil die USA diese eher eng und eigennützig definieren. Vielmehr wäre nach der Rolle Europas zu fragen.

      Europa scheint zwar die USA in die Schranken weisen zu wollen, doch hat es nicht einmal die Kraft, den aktuellen Konflikt zu lenken oder mit neuen Vorschlägen auf die Gegner einzuwirken. Die Zurückhaltung Europas in der Kriegsfrage überlässt den USA das vollständige Recht auf Einmischung und die alleinige internationale Verantwortung, die sie dann gemäß ihren Interessen ausüben.

      Gegenüber einem dermaßen despotischen Regime kann man sich aber nicht auf die völkerrechtlichen Prinzipien der Nichteinmischung und nationalen Souveränität zurückziehen. Es gibt eine internationale Verantwortung gegenüber den täglichen Hinrichtungen, den Schikanen und Schurkereien des Staatsapparats, wenn es überhaupt eine internationale Verantwortung gegenüber Systemen gibt, die nur Willkür und Gewalt ausüben. Diese Verantwortung haben die USA zum Ausdruck gebracht, jedoch mit ihrer törichten und provozierenden Politik konterkariert. Gerade dies sollte eine andere Politik und eine andere Einmischung Europas hervorrufen, die sich nicht in einer allgemein kriegsablehnenden Haltung erschöpft. Europa hätte die Kraft, eine solche Politik zu realisieren, einen neuen Rahmen und neue Bedingungen für die Intervention zu entwerfen. Es müsste allerdings einsehen, dass die Lage im Irak etwas anderes verlangt als nur den Respekt vor der nationalen Souveränität des Landes.

      Die USA werden also angreifen, und im Moment des Angriffs wird sich die europäische Ablehnung auf einen rein symbolischen Akt reduzieren. Der Krieg ist ein integraler Bestandteil von Bushs Politik geworden, den er nicht fallen lassen wird. Was wird Europa tun, außer das Ergebnis abzuwarten? Es wird mit Sicherheit furchtbar sein. Das moralische Versprechen der USA ist schnell vergessen. Sie werden ihr Augenmerk auf die Errichtung eines scheindemokratischen Systems unter ihrer Hegemonie richten, ihr Interesse an der Beherrschung der Ölquellen verfolgen und ihre Macht auf die gesamte Region ausdehnen. Jedes Wiederaufbauprojekt wird an den Vorrang ihrer Interessen gebunden sein. Ihre Präsenz wird sich zu einer zusätzlichen kulturellen und ideologischen Provokation für die Gesamtregion entwickeln und einen weiteren Grund für die Aktivierung der radikalsten und terroristischen Kräfte gegen die USA liefern.

      Das könnte vermieden werden, wenn Europa eine alternative Politik entwickelte, um das irakische Regime zu beseitigen, andere Bedingungen für eine Einmischung und andere Pläne für die Zeit nach Saddam. Europa ist in der Region eher akzeptiert. Allein Europa kann zwischen der Beseitigung des irakischen Regimes und dem totalen Krieg gegen die Araber und den Islam unterscheiden. Europa könnte einen Plan für den Irak entwickeln, der die Umstände des Landes, des Volkes und seine Kräfte berücksichtigt, anstatt es in eine Etappe innerhalb der internationalen Verfolgungsjagd zu verwandeln. Europa würde, so hoffen wir, vielleicht weniger provokativ, um nicht zu sagen: weniger rassistisch auftreten.


      Abbas Beydoun ist Lyriker und Feuilletonchef der libanesischen Tageszeitung „as-Safir“Aus dem Arabischen von Simone Britz und Youssef Hijazi-madaar
      Avatar
      schrieb am 15.02.03 18:30:52
      Beitrag Nr. 1.835 ()
      das ich das noch erleben darf

      jetzt wird der isolator zum isolierter °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°

      voll ins messer gelaufen. wat nu, herr präsident ???

      auf CNN großes staunen ob der weltweiten demos. da wird jetzt papa und die wahlbezahler aber mächtig böse. geblufft und nichts mehr auf der hand oder ärmel.

      wenn er glück hat gibs einen blauen brief aus brüssel :D

      wenn er pech hat, muß er ohne mandat angreifen. aber bis montag ist ja noch zeit, vielleicht fällt den falken dann noch der ultimative sofortangriffsgrund ein.

      eine schmierenkomödie seinesgleichen und trotzdem; der weltmöchteführer an der wand !!!!!!!!!

      seit wochen frag ich mich schon nach dem auslösende grund der das system zum einstürzen bringt. dabei ist es ganz einfach.

      die systemlüge in allen ihren fasetten. am anfang stand die lüge - und somit auch am ende

      DUF
      Avatar
      schrieb am 15.02.03 19:52:01
      Beitrag Nr. 1.836 ()
      Der Krieg ist ein Element einer langfristigen amerikanischen Überlebensstrategie. Marketing-Experten haben dabei mitgewirkt. Man sieht sich mit dem Rücken zur Wand!

      Dieses gigantische, technisch (nicht kulturell)hochentwickelte Land hat einen unglaublichen Energiebedarf. Ein langer Wirtschaftszyklus (Boom)scheint langsam zu Ende zu gehen. Um ihn zu verlängern benötigt man Einfluss und Öl.

      Die "Einflussnahme" durch Krieg stand wohl schon vor dem Jahr 2000 im (internen) Programm der Republikaner.

      Sie betrachten die Flucht nach vorn, als Notwehr, um den Zusammenbruch der USA noch einmal abzuwenden - und das wird auch (vorübergehend) funktionieren.

      Der 11.9. war das Logo um die Amerikaner vom Wirtschaftsabschwung abzulenken und auf Krieg umzulenken. Bin Laden und Saddam sind die Bild-Marken der "Achse des Bösen" (Slogan).

      Die Amerikaner wollen die Rettungsbote der weltwirtschaftlichen Titanic für sich. Auch Europa soll im Zweifel außen vor bleiben. Auch Rumsfelds Attaken auf Deutschland gehören zum Programm.
      Avatar
      schrieb am 15.02.03 23:26:23
      Beitrag Nr. 1.837 ()
      An cabinda und alle anderen hier!

      Ich geb mal den Tip ab !
      Der Angriffstermin auf den Irak liegt am Ende der ersten Märzwoche.
      Also gerade noch Zeit genug um die beiden noch fehlenden Luftlande-Divisionen heranzuführen falls die Überhaupt in der ersten Luftkampfphase benötigt werden.

      Es wird für das neuerstandene S.P.Q.R. die Amerikaner ein klarer Phyrrussieg werden.

      Meine Sorge ist das Schröder/Fischer danach den Irak mit germanischen auxiliares Milites (deutschen Truppenkontingenten) beehren werden um die Römer gegenüber den unbotmässigen germanischen Stämmen etwas milder zu stimmen.
      Aber dann wird im Irak der Verteilungskampf unter den Volks-, Religionsgruppen und den Minderheiten erst beginnen.

      Wir regen uns hier über das Für und Wider eines sog. "Präventivkrieges" auf der vom NEUEN ROM den U.S.A schon abgesegnet ist.
      Die Dinge liegen wohl schon längst in der Hand der militärischen Exekutive.

      Peinlich für die Legislative im Senat des neuen Roms ist nur das dem neurömischen Wahlkaiser das moralische Feigenblatt der UNO von uns nicht zugebilligt wird.

      Ich frag mich aber ob das Klug von uns ist :rolleyes:

      Das war das Wort zum Sonntag!

      mfg

      Groupier
      Avatar
      schrieb am 16.02.03 00:23:44
      Beitrag Nr. 1.838 ()
      @groupier,
      ich bin auch der meinung, der krieg ist längst abgesegnet, die demonstrationen hierzulande zeigen nur, wie schade es um junge kluge köpfe ist, deren engagement wahrscheinlich nichts mehr nützt. eine kurze euphorie könnte die börse übrigens noch ein paar tage hochtreiben, bevor es das seit einigen wochen gewohnte gewackel mit dem kampf um die tiefstkurse gibt, aber what shall`s. bush & gefährten werden ein paar tage die verschnupften spielen, bis die realität ihrer grossmannssucht uns auf irgendeine weise wieder einholt. die würfel sind doch längst gefallen. wie bringt man es den deutschen und den franzosen bloß bei? ich hoffe, es passiert nicht noch was schlimmes.

      hier noch ein interessanter artikel zum wochenende. ich bin gespannt, was ihr dazu meint...

      >Bush verführt mit Lügen zum Krieg

      Von Daniel Ellsberg
      In der Zeit der Pentagon-Papiere wurde ich oft gefragt, wie ich die Berichterstattung der amerikanischen Presse über den Vietnam-Krieg bewerte. Meine Antwort lautete damals: Sie informiert uns unzureichend, doch immer noch besser als irgend eine andere Institution unserer Gesellschaft. Viel zu lange übernahm die US-Presse in Bezug auf Vietnam die Sicht der amerikanischen Regierung. Die Veröffentlichung der Pentagon-Papiere aber stellte klar: „Man kann der Regierung nicht trauen und ein Präsident kann irren."

      Ich bin mir nicht sicher, ob die amerikanische Presse aus der Vietnam- Erfahrung gelernt hat. Sie macht ihre Sache im Irak-Konflikt nicht besser. Vielmehr unterlässt sie es, sich selbst, den Kongress sowie die Öffentlichkeit umfassend über den Entscheidungsprozess, abweichende Positionen innerhalb der Regierung und die eigentlichen Gründe für die Entscheidung zu informieren. Der Kongress und die Öffentlichkeit können aber ohne solche Informationen keinen nachhaltigen Druck ausüben, bevor die Bomben fallen.

      Vielen im Pentagon, bei der CIA und im amerikanischen Außenministerium ist klar, dass dies ein voreiliger Krieg mit vielen unnötig geopferten Menschenleben werden könnte. Wir wissen, verglichen mit Vietnam, heute mehr. Wie damals berichtet die Weltpresse auch nun wieder angemessener als die amerikanische, die dies – wie einst – weitgehend ignoriert. Im Gegensatz zu 1964 ist bekannt, dass wir auf einen großen Krieg mit massivem Truppeneinsatz zusteuern. Dennoch rechnet die amerikanische Öffentlichkeit mit einem kurzen, rasch zum Sieg führenden Militäreinsatz wie im Golfkrieg, im Kosovo und in Afghanistan. Woher kommt diese Erwartung? Hat die amerikanische Presse versäumt, anderen Szenarien nachzugehen? In führenden Militärkreisen stößt man kaum auf solche Zuversicht, die wohl auch naiv und töricht wäre.

      Die im Irak-Konflikt verbreiteten Lügen stehen denen des Vietnam- Krieges in nichts nach. So wird behauptet, Saddam Hussein stelle für die USA die größte Sicherheitsbedrohung dar. Dass US-Präsident George W. Bush und sein Verteidigungsminister Donald Rumsfeld dies ohne nennenswerten Widerspruch verkünden können, ist ungefähr so, wie wenn die Presse sie unbehelligt die Theorie von der Erde als Scheibe verbreiten ließe. Ist der Irak wahrhaftig gefährlicher als al-Qaida, Nordkorea, weltweit herumgeisternde russische Atombomben oder ein Atomkrieg zwischen Indien und Pakistan? Die Erklärung von General Anthony Zinni, Bushs Vermittler im Nahen Osten, überzeugt mich mehr: Er nennt Saddam an sechster oder siebter Stelle in der Gefahrenskala.

      Ferner wird erklärt, ein Angriff auf den Irak mindere unsere Bedrohung durch Massenvernichtungswaffen. Eine gefährliche Behauptung. Alles weist darauf hin, dass die Bedrohung durch Terror-Akte damit zunimmt, wie auch CIA- Direktor George Tenet in seinem Schreiben an den Kongress ausführte. Saddam Hussein wird die Pistole auf die Brust gesetzt, weil er nicht wie andere politische Führer der Welt in Schach zu halten ist. Auch dies wird vom Großteil der amerikanischen Presse unwidersprochen übernommen.

      Eine weitere Frage, die die US-Presse stellen sollte: Gibt es im amerikanische Militär einen einzigen hohen Offizier mit der Überzeugung, dieser Krieg sei unaufschiebbar? Durchsickernden Meldungen zufolge meinen die meisten unter ihnen, ein erfolgreicher Krieg von kurzer Dauer, wie von Zivilpolitikern der USA propagiert, sei eher unwahrscheinlich. Worin bestünde also der Gewinn, der die hohen Risiken des Unternehmens annehmbar erscheinen ließe? Zwischen Militärchefs und Zivilbeamten im Pentagon herrscht in dieser Frage wohl keine Einigkeit. Ist irgend jemand im US-Außenministerium oder in der CIA zu finden, der diesen Krieg unbedingt will?

      Was, wenn Saddam gegen einmarschierende US-Truppen chemische Waffen, Nervengas oder dergleichen einsetzt? Meine Jahre als Pentagon-Berater während des Vietnam-Krieges und meine Erfahrung mit solchen Szenarien lassen mich mit Sicherheit annehmen, dass für den Fall eines Giftgas-Angriffs auf US-Truppen der Einsatz von Atomwaffen vorgesehen ist. Die Presse müsste bei den zuständigen Regierungsstellen hartnäckig nachhaken, um zu klären, unter welchen Umständen Atomwaffen zum Einsatz gelangen sollen. Gibt es Pläne hierfür? Welche Ziele kommen in Frage? Wurden bereits Atomwaffen in die Region gebracht?

      Die Frage, wie weit Ölreserven im Irak in US-Militärpläne hineinspielen, sollte ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden. Auch hier finden sich in der Weltpresse – nicht aber in der US-Presse - ernsthafte Debatten über einen „Krieg um Öl“. So wird der amerikanischen Öffentlichkeit die Möglichkeit vorenthalten, zu diesem relevanten Kriegsmotiv Stellung zu beziehen. Auch über Zahlen möglicher Kriegsopfer anderer Nationalität wird sie im Dunkeln gelassen. „Was gibt uns das Recht, irakische Soldaten und erst recht Zivilisten zu töten?“ müsste eine weitere Frage lauten.

      Heute gelangen durch undichte Stellen mehr Informationen an die Öffentlichkeit als je zuvor. Eine Schattenseite des an sich gesunden freien Wettbewerbs in der US-Presse aber ist, dass Zeitungsleute einem Scoop der Konkurrenz oft ungern ihre Reverenz erweisen. Bringt eine Zeitung eine enthüllende Meldung, so suche ich meist vergebens in anderen Blättern nach weiteren Erklärungen.

      Nach meiner Ansicht gibt es in amerikanischen Zeitungen zu wenig unautorisierte Nachrichten. Ist von „undichten Stellen“ die Rede, so handelt es sich in aller Regel um Meldungen, die der Presse von Regierungsstellen im Rahmen ihres „Informationsmanagements“ zugespielt wurden. Statt sich damit zu begnügen, sollte die Presse fragen: „Wie können wir ihre Frequenz erhöhen und ihr Timing optimieren?“ Dies muss geschehen, bevor die ersten Bomben fallen und solange der Kongress noch eingreifen kann. Hohe Entscheidungsträger wissen, weshalb sie mit der Wahrheit geizen. Sie wollen vermeiden, an unbequeme Tatsachen erinnert zu werden; es liegt in ihrer Hand, Menschenleben zu retten, auch wenn sie damit ihre eigene Karriere riskieren; sie stünden zwar als Verräter am Pranger, doch erwiesen sie ihrem Land durch die Enthüllung einen patriotischen Dienst. Es liegt bei ihnen, ihr Schweigen zu brechen, so lange das Land über die wahren Hintergründe eines möglichen Krieges getäuscht wird.

      Zeitungen können davon ausgehen, dass politische Entscheidungen, die von außen fragwürdig, unbegründet und sogar gefährlich erscheinen, auch in inneren Regierungszirkeln kontrovers diskutiert werden. Die jetzige US- Regierung verführt ihr Volk mit Lügen zum Krieg – wie bei Vietnam. Und wie bei Vietnam handelt es sich um einen doch recht leichtfertig angezettelten und unnötigen Krieg, bei dem die Risiken einen möglichen Nutzen weit übertreffen.

      Übersetzung von Eva Christine Koppol<

      Daniel Ellsberg publizierte 1971 die Pentagon Papers. Die Dokumente zum Vietnam-Krieg belegten die Lügen der US-Regierung.

      http://www.sueddeutsche.de/aktuell/sz/getArticleSZ.php?artik…
      Avatar
      schrieb am 16.02.03 00:38:51
      Beitrag Nr. 1.839 ()
      .

      Warten auf Amerika

      Die Iraker haben es verdient, dass ein Befreiungskrieg für sie geführt wird

      von Hussain Al-Mozany



      In den südlichen Gebieten Iraks pflegen die Menschen einen interessanten Ritus: Wenn sie ein Grundstück erwerben oder um die Hand eines Mädchens anhalten wollen, dann nicht nur für sich selbst, sondern zum Nutzen oder zur Ehre des ganzen Stammes. Sprechen sie nun in einer solchen Angelegenheit bei einem anderen Stamm vor, so reden sie über alles mögliche – nur nicht über das eigentliche Anliegen. Es wird nur mit Anspielungen auf die erfragte Angelegenheit hingedeutet, aber sie wird nie direkt zum Ausdruck gebracht; dies würde ja bedeuten, dass man dem Gesprächspartner unterstellt, er habe das Nichtgesagte missverstanden. Noch wichtiger ist es, den Gesprächspartner nicht unter Zugzwang oder einer ablehnenden Entscheidung gegenüber zu stellen.

      Überträgt man diese Verhandlungskunst auf die weltweit entflammte Diskussion um die Irakfrage und den drohenden Krieg, so muss man feststellen: Die Angelegenheit erscheint um so verschachtelter und mysteriöser, je länger man darüber redet. Die Beteiligten und – schlimmer noch – die Nichtbeteiligten verbreiten Nebel um sich und stiften Wirrwarr. In diesem nebulösen Umfeld bahnt sich zielgerichtet die amerikanische und britische Armada gemächlich ihren Weg durch die Gewässer, um endlich den Schurken Saddam Hussein und seine Gefolgsleute zu ergreifen und zu beseitigen.

      Zwölf Jahre lang sprach der Weltsicherheitsrat über die Abrüstung Iraks und die Vernichtung seiner Massenvernichtungswaffen, an deren Ende die Aufhebung der Sanktionen stehen würden. Beides wurde nicht erfüllt.

      Was aber ununterbrochen und systematisch vor den Augen der Weltöffentlichkeit vor sich geht, ist die komplette Verwüstung des Landes und das Quälen seiner Menschen aufgrund verheerender doppelter Strafmaßnahmen – vom UNO-Sicherheitsrat einerseits und von Saddams Schergen andererseits. Das stillschweigende Hinschauen auf eine Katastrophe, die die älteste Kulturnation und eines der reichsten Länder dieser Erde heimsucht, kann man nur als Voyeurismus bezeichnen: als reine Lust am Zusehen der Tragödie der anderen.

      Eine Welt, die es nicht fertig gebracht hat, einen millionenfachen Massenmörder aus dem Verkehr zu ziehen, die es trotz unzähliger Gelegenheiten nicht vermochte, eine rechtsstaatliche Ordnung zu errichten, die nicht einmal den richtigen Umgang mit einem Ungeheuer findet, das seine Schwiegersöhne und Enkel umbringt, sollte sich langsam Gedanken über die Rettung eines sterbenden Volkes machen.

      Manche demokratische Staaten leisten ungewollt – vielleicht auch unreflektiert – politische und geistige Hilfe für Saddam. Ein blutiger Herrscher, dem es immer wieder gelang, die Welt zu spalten und aus der inneren Dynamik der westlichen Demokratien Vorteile und Überlebenschancen für sich zu herauszuschlagen, der sich die Großzügigkeit der Demokraten zunutze machte, um sein Volk hungern zu lassen, der es zu einem kollektiven Hungerkünstler im kafkaschen Sinne degradierte, fühlt sich noch sicherer und stärker innerhalb dieser bezeichnenden Teilnahmslosigkeit.


      Saddam durfte Länder überfallen, Menschen aus rein rassistischen Gründen vertreiben, chemische Waffen einsetzen, spektakuläre – nach Saddams Sprachgebrauch: „demokratische“ – Exekutionen durchführen, an denen der gesamte Parteikader teilnahm, er durfte die Umwelt verseuchen, die ganze Region terrorisieren, die demokratische Weltordnung herausfordern, ja ihr sogar drohen, den fanatischen, religiös motivierten Gruppen den Nährboden bereiten – und doch kam er immer wieder ungeschoren davon, eben Dank der „nicht beabsichtigten“ Unterstützung demokratischer Staatsmänner.

      Und jeder hat seinen Einwand parat: Man will kein Risiko eingehen. Wenn man interveniere, würde das Land, dessen Grenzen die Briten und nicht der Völkerbund festgelegt hatten, auseinanderfallen und ein neuer Diktator oder gar ein Schiit an seine Stelle rücken. Die Amerikaner schauten lediglich auf das für ihren motorisierten Lebensstil unentbehrliche Öl, sie hätten nichts anderes im Sinn als ihre geopolitischen Interessen, einschließlich der Sicherheit Israels. Die Opposition sei schwach, zerstritten, argumentiert man, aus diesen Gründen verbiete sich logischerweise ein Eingreifen. Die Iraker sollten ihre Sache lieber selber regeln.

      Doch im Eifer der Argumentation vergessen die plötzlich aus dem Boden gestampften Pazifisten eine entscheidende Tatsache: Im Irak wüten die schlimmsten Sanktionen, welche die Vereinten Nationen jemals verhängt haben. Es handelt sich um eine vom höchsten internationalen Gremium legitimierte kollektive Bestrafung. Niemand wollte die Folgen dieser Maßnahmen auf sich nehmen. Wie dem auch immer sei: an dieser aussichtslosen Lage sind zwei Parteien beteiligt, ein entschlossener Saddam Hussein und der gespaltene Weltsicherheitsrat. Während der eine ausschließlich um seinen Kopf fürchtet, versucht die andere Seite mit Ausreden, diesen Kopf zu schonen. Dabei wäre es selbst bei einem normalen Verbrechen absurd, wenn man dem Mörder die Tatwaffe abnähme, ihn selbst aber freiließe.

      Saddam war lange Zeit vor den Sanktionen Großverbrecher. Amerikaner und Europäer haben seine Taten ungeahndet hingenommen; sie haben ihm in seinem Krieg gegen den Iran sogar Hilfe geleistet. Die Geschichte wird ihnen diese mangelnde Courage und fehlende menschliche Solidarität nie verzeihen. Deshalb darf das auf der Basis von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit vereinigte Europa nicht noch einmal den verheerende Fehler begehen, einem blutigen Herrscher freie Hand zu lassen, ihm zu ermöglichen, unschuldige irakische Menschen zu schlachten, die Nachbarländer zu terrorisieren und die ganze Welt in Angst und Schrecken zu versetzen. Jede Sekunde im Leben der Bagdader Herrschaft bedeutet weiteres Elend für die Iraker und mehr Unsicherheit für die Welt.

      Maßstab einer Völkergemeinschaft, die diesen Namen wirklich verdiente, ist es nicht allein, die Massenvernichtungsmittel eines Landes zu vernichten; sie muss die Verursacher dieses Übels ächten, isolieren und bekämpfen. Sie darf nur jenen Staaten eine Chance gewähren, die im eigenen Land die Menschenrechte achten. Nicht nur Paragraphen und Resolutionen sind wichtig (auch nicht die vom UNO-Sicherheitsrat beschlossenen), sondern auch der Gerechtigkeitssinn der Völkergemeinschaft.

      Denn den Irakern macht es keine Freude, jedes Mal mit anzuschauen, wie Saddam diese Resolutionen aus purem Überlebensinstinkt tüchtig unterschreibt, damit die Waffeninspekteure, die ja inzwischen zu makabren Weltstars avanciert sind, nach verbotenen Waffen suchen – während sie dafür mit ihrem eigenen Brot und eigener Medizin bezahlen.

      Sie wollen eine Lösung, eine endgültige Entscheidung. Eine von Kriegen, Angst und Hunger gemarterte Bevölkerung mit der höchsten Kindersterblichkeit der Welt erwartet von der freien Welt ein gewisses Erbarmen, auch wenn dieses Wort viel von seiner Originalität eingebüßt hat. Die Deutschen müssen dabei wenigstens einen humanitären Beitrag leisten: nicht indem sie sich zu den amerikanischen Plänen querstellen, sondern indem sie den alltäglichen Krieg Saddams gegen die eigene Bevölkerung stoppen. Denn nur darauf kommt es an.

      Die meisten hier in Deutschland vorgetragenen Argumente, die gegen eine militärische Intervention im Irak sprechen, sind leider hinfällig – trotz der guten Absichten, die dahinter stecken mögen. Die irakische Führung unter Saddam hat alles getan, um das Land schließlich vor diese einzige Möglichkeit zu stellen: den militärischen Einsatz.

      Sie hält sich an kein internationales Abkommen, sie hat die Souveränität des Landes preisgegeben und de facto die Teilung des Landes in einen kurdischen und einen arabischen Staat ermöglicht, die konfessionelle Spaltung wiederbelebt, den Terror gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen wie die Schiiten, aber auch missliebige Militärangehörige betrieben und zuletzt den verbalen Krieg dahin gesteigert, dass der irakische Vizepräsident ganz offen davon spricht, Selbstmordkommandos nach palästinensischem Muster zu organisieren. Diese Auseinandersetzungen nahmen nun die Amerikaner zum Anlass, den bevorstehenden Krieg noch konsequenter durchsetzen zu wollen.

      Jetzt spricht Condoleezza Rice offen davon, den Irak nach dem Sturz Saddams unter direkte amerikanische Militärverwaltung zu stellen. Und genau diese Provokation beabsichtigt der irakische Despot.

      In diesem Durcheinander sind keine klaren Positionen der Kriegsgegner zu erkennen, obwohl sie gerade jetzt gefragt sind, mäßigend auf die amerikanische Intervention zu wirken – vor allem in der Frage von Saddams Nachfolger.

      Wenn die Iraker auch mit einem kurzen Militäreinsatz zum Sturz des „irakischen Revolutionsrates“ einverstanden wären, wird man doch keinen einzigen Iraker finden, der das Land unter der Obhut amerikanischer Gewalt sehen will – es sei denn für eine Übergangszeit.

      Die einzige Vision, die von der Mehrheit der irakischen Bevölkerung halbwegs akzeptiert werden kann, ist die, dass man den Irak unter ein direktes UNO-Mandat stellt, mit der Aussicht, gezielt und behutsam einen demokratischen Prozess einzuleiten, an dessen Ende eine gewählte irakische Regierung stehen wird.

      Die Amerikaner haben oft bewiesen, dass gewaltsame Demokratisierung möglich ist. Man muss endlich über die Tragödie der Menschen im Irak sprechen. Wenn die Entschlossenheit der Amerikaner und ihrer Verbündeten auch reichlich spät kommt, lohnt es sich dennoch, dass man sich dafür einsetzt, das Elend der Iraker ein für allemal zu beenden, ihnen die Freiheit zu geben und sie in die Völkergemeinschaft zurückzuführen.


      DIE WELT - 15.02.2003
      Avatar
      schrieb am 16.02.03 00:47:16
      Beitrag Nr. 1.840 ()
      Offener Brief an George W. Bush
      v. Monsignore Robert Bowman
      Bischof Melbourne Beach (Florida),
      ehemals Colonnel (Oberst) und Teilnehmer am Vietnamkrieg
      (Deutsche Übersetzung)

      > Sagen Sie dem Volk die Wahrheit über den Terrorismus, Mister Präsident.
      > Wenn die falschen Vorstellungen über den Terrorismus nicht aufgelöst
      > werden, wird die Bedrohung anhalten und uns am Ende komplett vernichten.
      > Die Wahrheit ist, dass keine von unseren Tausenden Atomwaffen, uns vor
      > dieser Gefahr beschützen kann.
      >Keine Systeme wie Krieg der Sterne
      >( egal wie fortgeschritten sie sind
      und wie viel Milliarden Dollar für sie hinausgeschmissen werden)
      > werden uns vor einer Atomwaffe schützen
      > können, die hierher mit einem Schiff, einem Flugzeug, in einem Koffer
      > oder einem Mietauto transportiert wird. Keine Waffe ihres umfangreichen
      > Arsenals und kein Cent der 270 Milliarden Dollar, die jedes Jahr in den
      > so genannten Verteidigungshaushalt fließen, kann eine terroristische
      > Bombe verhindern. Das ist eine militärische Tatsache.
      >
      > Mister Präsident, Sie haben dem amerikanischen Volk nicht die Wahrheit
      > gesagt, als sie erklärten, Afghanistan und der Sudan müssten bombardiert
      > werden, warum wir Zielscheibe des Terrorismus sind. Sie sagten wir sind
      > Zielscheibe des Terrorismus, weil wir die Demokratie, die Freiheit und
      > die Menschenrechte in der Welt verteidigen. Was für eine Absurdität, Mr.
      > Präsident! Wir sind Zielscheibe des Terrorismus, weil in weiten Teilen
      > der Welt unsere Regierung Diktatur, Sklaverei und menschliche Ausbeutung
      > verteidigt. Wir sind Zielscheibe der Terroristen, weil wir gehasst
      > werden. Und wir werden gehasst, weil unsere Regierung hassenswerte Dinge
      > getan hat. In wie vielen Ländern haben Agenten unserer Regierung vom
      > Volk gewählte Repräsentanten beseitigt und sie durch Militärdiktatoren
      > ersetzt - wünschenswerte Marionetten, die bereit sind, ihr Volk an die
      > multinationalen Konzerne zu verkaufen?
      >
      > Wir haben dies im Iran getan als die Marines und der CIA Mossadegh
      > ersetzten, da er die Absicht hatte, das Erdöl zu nationalisieren. Wir
      > ersetzten ihn durch den Schah Reza Palehvi, bewaffneten, trainierten und
      > bezahlten seine gehasste Nationalgarde Savak. Letztere versklavte und
      > terrorisierte das iranische Volk, um die Finanzinteressen unserer
      > Erdölkompanien zu schützen. Ist es nach all dem schwer sich
      > vorzustellen, dass es im Iran Menschen gibt, die uns hassen? Das gleiche
      > haben wir in Chile und in Vietnam getan. Und es ist nicht allzu lange
      > her, dass wir das im Irak versucht haben. Und ist es nicht deutlich, wie
      > viele Male wir es in Nicaragua und anderen lateinamerikanischen
      > Republiken getan haben? Nach und nach haben wir die Repräsentanten des
      > Volkes ersetzt, welche die Reichtümer des Landes unter ihrem Volk
      > aufteilen wollten, das sie schuf. Wir haben sie durch blutrünstige
      > Tyrannen ersetzt, die gerne ihr eigenes Volk verkauften, um ihre
      > Privatkonten zu vergrößern. Das erreichten wir durch die Bezahlung
      > reichlicher Bestechungsgelder bis die Reichtümer dieser Länder von
      > Konzernen wie Sugar, United Fruits Company, Folger etc. ausgebeutet
      > werden konnten.
      >
      > In einem Land nach dem anderen hat unsere Regierung die Demokratie
      > unterwandert, sie hat die Freiheit erdrosselt und die Menschenrechte
      > unters Schafott gebracht. Und deshalb werden wir auf der ganzen Welt
      > gehasst. Und deshalb sind wir Zielscheibe der Terroristen. Das
      > kanadische Volk genießt Demokratie, Freiheit und Menschenrechte ebenso
      > wie das norwegische oder schwedische. Haben Sie jemals davon reden
      > gehört, dass die Botschaften dieser Länder bombardiert wurden? Wir
      > werden nicht gehasst, weil wir die Demokratie, Freiheit und
      > Menschenrechte praktizieren. Wir werden gehasst, weil unsere Regierung
      > diese Prinzipien den Ländern der Dritten Welt verweigert, da ihre
      > Ressourcen unseren multinationalen Gesellschaften Appetit machen. Diesen
      > Hass, den wir gesät haben, wendet sich nun gegen uns in Form des
      > Terrorismus und in Zukunft in Form des nuklearen Terrorismus.
      >
      > Wenn wir einmal über die Existenz seiner Bedrohung und zu seinen
      > Voraussetzungen die Wahrheit gesagt haben, wird auch die Lösung des
      > Problems offensichtlich. Wir müssen unsere Praxis ändern. Wir müssen uns
      > unserer Waffen entledigen (unilateral, wenn notwendig), was unsere
      > Sicherheit verbessern wird. Ein drastischer Wechsel in unserer
      > Außenpolitik wird ebenfalls der Sicherheit dienen, anstatt unsere Söhne
      > und Töchter durch die ganze Welt zu schicken. anstatt Araber zu töten,
      > damit wir das Erdöl unter ihren Wüsten ausbeuten können, sollten wir sie
      > dorthin schicken, um ihre Infrastrukturen aufzubauen, sie mit
      > Trinkwasser zu versorgen und die ausgehungerten Kinder zu ernähren.
      > Anstatt tagtäglich Tausende irakische Kinder mit unseren ökonomischen
      > Sanktionen zu töten, sollten wir den Irakern helfen ihre Stromzentralen
      > und Wasseraufbereitungsanlagen, ihre Krankenhäuser und alle anderen
      > Strukturen wieder aufzubauen, die wir zerstört und deren Wiederaufbau
      > unsere ökonomischen Sanktionen verhindert haben. Anstatt Rebellion,
      > Destabilisierung und Mord zu unterstützten, sollten wir den CIA auflösen
      > und das dafür verschwendete Geld Hilfsorganisationen zukommen lassen.
      >
      > Zusammenfassend heißt das, wir sollten gut anstatt böse sein. Wer
      > versuchte dann, uns zu verraten? Wer würde uns dann hassen? Wer wollte
      > uns dann bombardieren? Dies ist die Wahrheit Mister Präsident. Und es
      > ist nötig, dass dies das amerikanische Volk hört.


      ganz meine meinung, wenn auch unpopulär ;)

      @konradi, cool down ;). wir bleiben dennoch im gespräch, hoff ich.

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 16.02.03 01:26:39
      Beitrag Nr. 1.841 ()
      #1863
      #stormy,
      kann dir leider nur zustimmen, obwohl ich nach optimistischeren sichtweisen geradezu trüffele :rolleyes:

      übrigens, wer fragte hier nach @ken. ich vermisse dich auch, melde dich mal.

      kurz für die trader hier.
      2750-2840 wäre im dax für mich die nächste heiße zone, wo man gucken muss. dort 1. shorteinstieg mit waves k.o. jenseits 3600p. - für alle fälle, will man strategische mittelfristpositionen eingehen. ein dax von 3900p. wäre drin, wenn der krieg abgesagt wird, aber natürlich glaube ich nicht daran.;) ansonsten sap watchen für short (insiderverkäufe??) und bayer für long (mächtig überverkauft). (watchen, nicht kaufen - muss jeder selbst den richtigen zeitpunkt finden...)

      @kostjagarnix
      lange nichts von dir gehört, danke für den artikel :)

      @motzki
      wie schon gemailt. sei nicht so empfindlich. konradi ist ein ganz netter und hat hier politisch einen schweren stand ;).

      @konradi
      ...schaff ich heute nicht mehr. aber deine (judas- ;) )meinung ( ;) ) finde ich hier immer spannend, lass dich nicht irritieren.
      antwort auf postings und die mail im laufe des we, sofern hier nicht grade was anbrennt - immer stress irgendwie :cry: ;)

      @investival,
      auch wenn ich deine postings dreimal lese: meist bringst du es echt auf den punkt und ich kann dem nichts hinzufügen!

      gruss
      und gute nacht
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 16.02.03 12:58:42
      Beitrag Nr. 1.842 ()
      .


      Interview mit dem irakischen Schriftsteller Al-Mozany

      "Es grenzt an Schizophrenie"



      Während sich die Vereinigten Staaten und die UNO streiten, wie sie mit Saddams Regime verfahren sollen, sterben im Irak Menschen durch Hinrichtung und Unterernährung. Für den Kölner Schriftsteller Hussain Al-Mozany, der 1978 aus Bagdad floh und seit zwölf Jahren deutscher Staatsbürger ist, gibt es nur eine Lösung: Saddam stürzen.


      ZDFonline: Tagtäglich berichten die Medien über den drohenden Militärschlag im Irak und über die Diskussionen zwischen USA und UNO. Was geht Ihnen als ehemaliger irakischer Staatsbürger, der selbst Verwandte in Bagdad hat, in diesen Tagen durch den Kopf?


      Hussain Al-Mozany: Im Laufe der letzten zwölf Jahre haben sich die USA in ihren Entscheidungen verselbstständigt. Was mir ununterbrochen durch den Kopf geht, ist die Tatsache, dass niemand das Schicksal des irakischen Volkes berücksichtigt. Ich denke primär an die Menschen. Weder die UNO, die Amerikaner noch die Europäer haben sich darüber Gedanken gemacht, wie es mit dem irakischen Volk weitergehen soll. Man hat dem Regime von Massenmördern an der Spitze der irakischen Regierung seit 30 Jahren freie Hand gelassen und sie nicht verpflichtet, die Menschenrechte zu achten.


      ZDFonline: Das Leben der Menschen im Irak hat sich unter den Wirtschaftssanktionen in den vergangenen elf Jahren dramatisch verschlechtert. Ist der Ansatz, die Abrüstungsdiskussion mit einem Embargo zu verknüpfen, fehlgeschlagen?


      Hussain Al-Mozany: Es war abzusehen, dass sich Saddam Hussein nicht an die UNO-Resolutionen hält. Es war ein Riesenfehler, dem irakischen Regime zu vertrauen. Die Lebensmittel der UNO müssen von den Häfen 1500 Kilometer weit transportiert werden, landen erst in Bagdad und werden von dort zentral verteilt. Die UNO hat darüber keine Kontrolle. Die Resultate sind miserabel. Im Laufe der Sanktionen sind schätzungsweise eine halbe Million Kinder ums Leben gekommen.

      Die Sanktionen haben Saddam sogar genützt. Als es unmittelbar nach dem Zweiten Golfkrieg einen riesigen Volksaufstand gab, konnte er die Sanktionen als zusätzliche Strafe gegen die Aufständischen verwenden. Saddam hat den Süden des Iraks, die siebentausend Jahre alten Kulturstätten der Menschheit, wo Schrift, Kunst und Literatur erfunden worden sind, regelrecht gestraft.


      ZDFonline: Warum hat die US-Armee ihrer Meinung nach die Auflehnung der inländischen Gruppen nicht unterstützt und schon damals dazu genutzt, das Regime unter Saddam zu stürzen?


      Hussain Al-Mozany: Dafür gibt es drei wichtige Gründe. Die Aufständischen haben zu emotional reagiert. Es gab Übergriffe und Morde aus Rache, die nicht zu rechtfertigen sind. Außerdem waren sie nicht organisiert. Das Regime konnte die Aufständischen und Oppositionellen schnell verhaften und beseitigen.

      Zweitens konnten sich die Amerikaner schon damals nicht leisten, einen starken, schiitisch dominierten Iran zu dulden und zusätzlich die schiitische Mehrheit im Irak zu stärken. Es entstünde ein unberechenbarer Block, von dem der Funke auf andere arabische Staaten mit schiitischen Minderheiten übergreifen könnte. Drittens hat die USA die schiitischen Führung abgetastet und falsche Signale empfangen. Die Schiiten beharrten darauf, dass das Öl allein Sache des irakischen Volkes sei. Außerdem schlugen sie harte Töne gegenüber Israel an.


      ZDFonline: Ist die Gefahr, die vom Irak ausgeht, wirklich so groß, dass sie einen "Präventivschlag" der USA mit oder ohne UNO rechtfertigen würde?

      Hussain Al-Mozany: Ich bin mir sicher, dass die Armee von Luxemburg die irakische Armee besiegen könnte. Das ist keine Behauptung, sondern eine Tatsache. Der Irak hat es nie geschafft, ein einziges Flugzeug der Amerikaner oder der Briten abzuschießen, obwohl die Bombardements seit zwölf Jahren weitergehen. Inzwischen ist die irakische Armee zerstritten, zerfallen und im Grunde führungslos.

      Die Übergriffe des Iraks in den vergangenen Jahren waren nie mehr als Abschreckungstaktik. Saddams Strategie ist jedoch fehlgeschlagen, weil die Amerikaner die Gefahr für ihre Zwecke hochstilisieren. Man sorgt sich also um ein kleines und fast unbedeutendes Land, während sich niemand daran gestört hat, als die Sowjetunion in teilweise gigantische Atommächte zerfallen ist. Das ist Heuchelei. Es beweist, dass die Politiker vom Irak keine Ahnung haben. Und es grenzt an Schizophrenie: Man sieht ein Volk seit 30 Jahren leiden und tut nichts.


      ZDFonline: Wie stark steht die irakische Bevölkerung hinter Saddam Hussein, auch im Falle eines Militärschlags?


      Hussain Al-Mozany: Der südliche Teil Iraks, mehrheitlich schiitisch, steht nicht hinter Saddam Hussein. Und selbst die sunnitische Minderheit ist nicht mit ihm zufrieden. In seinem eigenen Haus gibt es Widerstand. Wir haben ja alle gesehen, wie Saddam seine beiden Schwiegersöhne auf bestialische Weise umgebracht hat. Die gängige Herrschaftsmethode besteht aus Gelüsten, Menschen umzubringen.

      Saddam ist eine Person der Geheimdienste, des Versteckspiels und der Angst. Seine Partei funktioniert nach dem Strickmuster des Nationalsozialismus, aber primitiver Prägung. Die Ziele, die Bush in seiner Rede vor der UNO genannt hat, sind den Irakern recht. Auch sie wollen die Massenvernichtungsmittel loswerden, denn Giftgase sind gegen sie selbst eingesetzt worden.


      ZDFonline: Der Irak steht seit mehr als 30 Jahren unter der Herrschaft der Baath-Partei und befindet sich seither mehr oder weniger ununterbrochen im Krieg. Welche Chancen hat so ein Land zum Aufbau einer Zivilgesellschaft und zur Demokratisierung?


      Hussain Al-Mozany: Demokratie ist ein erstrebenswertes Ziel, aber problematisch. Für Demokratie muss die Infrastruktur stimmen. Es muss zwischen allen gegensätzlichen Gruppierungen einer Gesellschaft ein Grundkonsens bestehen. Demokratie ist für Deutschland mit all seinen verschiedenen Interessen unentbehrlich. Im Irak müssen wir aber erst die Schäden beseitigen

      Saddam hat zwei Millionen Menschen umgebracht. Die psychische Belastung des irakischen Volkes unter dem Terror und den Sanktionen ist enorm. Die Menschen sind nicht in der Lage, politisch zu denken. Wie man in Deutschland sagt: Erst kommt das Fressen und dann die Moral. Die Leute müssen erst zufrieden gestellt werden, damit der Irak schrittweise aufgebaut werden kann genauso wie Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Ich denke an die Worte des ersten deutschen Bundespräsidenten Theodor Heuss, der sagte: "Wir sind befreit und vernichtet in einem."


      ZDFonline: Was für alternative Wege gibt es zum Regimesturz von außen?


      Hussain Al-Mozany: Bei einem unheilbar kranken Tier hilft nichts, außer es einzuschläfern. Krieg ist dennoch nicht die einzige Möglichkeit. Menschen aus dem Umfeld Saddams könnten ihn beseitigen. Ich plädiere nicht dafür, Saddam umzubringen. Grundsätzlich bin ich Pazifist. Er soll festgenommen und wie Milosevic nach Den Haag gebracht werden.

      Entscheidend ist, dass die Völkergemeinschaft funktioniert. Die Völker dürfen nicht zusehen, wie ein anderes Volk von einem verrückten Herrscher geschlachtet wird. Ziel muss sein, Saddam zu stürzen. Die Sanktionen müssen aufgehoben werden, damit sich das Land öffnen kann. Die demokratischen Kräfte im Irak müssen unterstützt werden. Sie haben es schwer, sich gegen das religiöse Potential im Irak durchzusetzen, da es keinen dynamischen Prozess, keinen Meinungsaustausch gibt. Weil sich die religiös motivierten Gruppen auf Gott oder einen Propheten berufen, bringen sie sofort das gesamte Volk hinter sich. Sie haben es leichter, die Menschen zu mobilisieren als die Laizisten.


      ZDFonline: Wer soll nachrücken, wenn Saddams Regime gestürzt ist, und wie stark und geschlossen ist die Opposition?


      Hussain Al-Mozany: Die Presseberichte vom Zerfall der irakischen Bevölkerung und vom Bürgerkrieg sind falsch. Der irakische Tiegel ist sehr stark, er kann alles verschmelzen. Der Irak ist seit Ewigkeiten ein multikultureller und multinationaler Staat. Die irakischen Menschen werden nur durch die Politik auseinander dividiert. Es reicht nicht zu behaupten, es gebe keine Opposition. Sie bekämpft doch seit 30 Jahren das herrschende Regime und wird dabei mehr gehindert als unterstützt.

      Im Ausland gibt es 1500 irakische Offiziere. Überall in Europa haben wir große irakische Gemeinden mit Menschen, die gebildet und in allen Bereichen der Wissenschaft, Kultur, Literatur hochqualifiziert sind. Vier bis fünf Millionen Menschen haben ihre Erfahrung im Westen gesammelt und wissen, wie die Demokratie funktioniert. Man muss diese Leute nur kontaktieren und sie schrittweise dabei begleiten, sich selbst zu demokratisieren. Wenn die Opposition allein gelassen wird, wird sie vermutlich selbst große Fehler begehen.


      ZDFonline: Wie beurteilen Sie die kritische Haltung Deutschlands in der Irak-Frage?


      Hussain Al-Mozany: Das Ziel Saddams ist es, die USA und den Rest der Welt auseinander zu bringen. Ich halte die Äußerungen Schröders für durchsichtige Propaganda. Denn er ist grundsätzlich bereit, mitzumachen und die Briten zu entlasten, wenn die Amerikaner im Irak losschlagen. Die Deutschen werden niemals verweigern, ihre Logistik zur Verfügung zu stellen. Es wird alles beim Alten bleiben.


      ZDFonline: Wie groß ist Ihrer Meinung nach die Gefahr eines Flächenbrandes, einer Art Kettenreaktion im Nahen Osten?


      Hussain Al-Mozany: Man versucht die ganze Zeit, ein Junktim zwischen dem Irak-Problem und dem Konflikt der Israelis und Palästinensern herzustellen. Ich sehe keine Verbindung. Der Beweis: Den Palästinensern kann es nicht schlechter gehen, die Israelis haben Arafat regelrecht zerbombt, und die Araber haben nichts getan. Eine andere Behauptung wäre eine reine Lüge. Sie haben die Palästinenser im Stich gelassen. Und ob die Amerikaner den Irak nun bombardieren oder nicht, das ist dem Rest der arabischen Welt egal. Das Volk ist für die arabischen Herrscher, diese Psychopathen und Massenmörder, wertlos. Der lybische Präsident Khaddafi fühlt sich beschämt, die Lybier regieren zu müssen. Mubarak in Ägypten arbeitet nur in seine eigene Tasche.
      Die arabischen Diktatoren haben mit ihrer Propaganda die Angst des Westens geschürt, weil sie Sorgen um sich selbst hatten. Wenn Saddam als erster Diktator gestürzt wird, dachten sie, dann sind wir auch bald dran. Das Problem ist, dass der Politik die Moral fehlt. Das Volk muss Priorität haben, nicht das Regime. Und wenn ein Volk leidet, müssen die anderen reagieren und intervenieren. Es gibt jetzt kein Zurück.


      Das Interview führte Julia Morgenstern am 24.09.2002





      Hussain Al-Mozany, irakischer Schriftsteller und Übersetzer


      Al-Mozany wurde 1954 in Amarah im Südirak geboren und wuchs in Bagdad auf. 1978 flüchtete Al-Mozany in den Libanon und arbeitete dort als Journalist, bevor er 1980 nach Deutschland ging. Er studierte in Münster Arabistik, Islamwissenschaft, Germanistik und Publizistik. Heute ist Al-Mozany verheirateter Vater zweier Kinder und arbeitet als Schriftsteller und Übersetzer in Köln.

      Neben zahlreichen Erzählungen, Aufsätzen und Gedichten verfasste Al-Mozany zwei Romane in deutscher Sprache: "Der Marschländer" und "Mansur oder der Duft des Abendlandes". Ins Arabische übersetzte er unter anderem "Die Blechtrommel" von Günther Grass.


      .
      Avatar
      schrieb am 16.02.03 19:06:18
      Beitrag Nr. 1.843 ()
      Friday Feb. 14, 2003; 11:13 p.m. EST
      Haig: U.S. Will Defeat Iraq in `Hours`

      Former Reagan administration Secretary of State Alexander Haig predicted Friday that the U.S. ground war with Iraq would be over in less than a day.
      "The ground phase will take hours," Haig told nationally syndicated radio host Sean Hannity, noting that his prediction didn`t include the air war.
      "(Saddam Hussein) is going to be gone probably before we get to the outskirts of Baghdad, which we shouldn`t enter and don`t have to and never did have to," Haig said.
      The former NATO commander said that instead of conducting a bloody house-to-house battle to root out Saddam`s loyalists, U.S. ground troops should blockade the city.
      "All we have to do is surround it and starve it out," he told Hannity.
      Haig said that before the ground troops land, the U.S. will unleash a "very, very powerful" bombing campaign that will be far more devastating than the one that began the first Gulf War.
      Haig also predicted that "all this speculation about upheaval in the Middle East (after the U.S. attacks) is going to dissipate rather than grow as a result of the reestablishment of American credibility."
      Avatar
      schrieb am 17.02.03 08:30:44
      Beitrag Nr. 1.844 ()
      geht der saft aus ??????

      wir halten mal fest. just heute ist der schuldendeckel errreicht. man müßte wieder einen scheitel nachlegen, hat man aber nicht. heute feiert man bushday.

      die nationalen ölreservern von amiland reichen noch knapp 2 wochen. dazu noch der schneeeinbruch ( drei e ??) in gringoland. der preis vom schwarzen gold am limit.

      müssen die amis jetzt frieren

      DUF .. der mit flüssiggas gut auskommt ...
      Avatar
      schrieb am 17.02.03 08:44:23
      Beitrag Nr. 1.845 ()
      @konradi,

      Du verstehst es vorzüglich, Leute in Diskussionen zu ziehen - besser jedenfalls, als sie zu überzeugen, *g*;)

      #1831:

      ...zu der Überlegung im Fall des Irak und des Iran auf die bisherigen Sanktionen völlig zu verzichten
      Es ist bekanntlich bei der `Überlegung` geblieben, und das Ergebnis insbes. für die irakische Bevölkerung, aber auch im Hinblick auf die aktuelle Situation ist so ernüchternd, wie sie bei einer Umsetzung nicht viel ernüchternder sein könnte.

      Aber können die Vereinten Nationen diese Aufgabe leisten
      Stellt man das so grundsätzlich in Frage, kann man die UNO gleich abschaffen. Ob es der Welt dann besser ginge, ist zumindest eine hypothetische(...!) Annahme. Aber die UNO muß(!) sich in der Tat Kritik nicht nur gefallen lassen.

      Zusammensetzung des Rates ein Abbild vergangener politischer Kräfteverhältnisse
      Wie sehen denn die aktuellen politischen Kräfteverhältnisse Deiner Meinung nach aus, was sollte man ändern? - Um mehr Entscheidungsfreiheit, oder besser: -gewicht, in Deinem Sinne zu erhalten, müßten die USA wohl stärker "gewichtet" werden. Glaubst Du ernsthaft, das käme bei den anderen durch? Bitte etwas mehr Realitätsbezug, ;)

      wenn die USA nicht dem Taliban-Regime ein Ende bereitet hätten
      Wer hat diese Truppe denn erst großgezogen? - Das ist der Wunde Punkt US-amerikanischer Außenpolitik, die sich wie ein roter Faden durch die jüngere Historie (ausgen. Balkan) zieht, und den KANNST Du einfach nicht widerlegen.

      Gelegenheiten, den Massenmörder endgültig aus dem Verkehr zu ziehen, gab es.
      Naja, diese Direktive soll es also gewesen sein... Eine Direktive, die indes nicht für jeden `ausländischen Potentaten` galt... (man denke da mal an die CIA-protegierten Umstürze in Lateinamerika). Im übrigen konnte und kann jeder US-Präsident diese Direktive für `Massenmörder` modifizieren, ohne da mehr Kontra als für eine inkohärente Außenpolitik zu ernten. - Eher schwache Entschuldigung.

      @herr.motzki,

      nur kurz zu #1832, wo wir ja eher konform sind:

      Fast niemand nimmt von wirtschaftlichen Zahlen überhaupt noch Kenntnis.
      Da geht wohl auch keinem was ab, :D

      ... Wirtschaftskrieg ...
      Den resp. dessen Fortsetzung werden sich die USA 3x überlegen...

      Im übrigen darf ich auch noch darauf hinweisen, wer denn diese Börsen-Bubble generiert hatte.
      Was heißt `im übrigen`... DAS ist "des Pudels Kern".

      - Ansonsten hoffe ich, alle hier sind heute auf der richtigen Seite, um sich auf die richtige Seite zu schlagen, *gg*

      investival
      Avatar
      schrieb am 17.02.03 10:26:03
      Beitrag Nr. 1.846 ()
      der `sräd` im wandel der zeit!

      dieser hier hatte schon viele gesichter. die meisten hatten aber irgendwo und irgendwie etwas mit dem Titel zu tun, der urspünglich lautete:

      Märkte, Trends und Strategien.

      dem ist momentan , ich sage mal für meinen teil leider, nicht mehr so.wegen diskussionen über philosophie und politik hätte sich meiner einer nie ins internet eingeklinkt. wer von den protagonisten der endlosen diskussionen um die moralische integrität/disintegrität der combatanten (sadam/bush) ist durch dise diskussion auch nur einen millimeter von seiner/ihrer ursprünglichen meinung abgewichen??? über wirtschaft kann man diskutieren. märkte kann man (zu) analysieren (versuchen). strategien kann man (gemeinsam) entwickeln.
      über politik kann man eigentlich nur `streiten`, auch wenn es im positiven sinn des wortes gemeint ist. und für `streit` oder `meinungsstreit` ist mir meine knapp bemessene freizeit zu schade.

      gruss woernie
      Avatar
      schrieb am 17.02.03 10:30:22
      Beitrag Nr. 1.847 ()
      @ woernie

      Ich empfinde das eigentlich auch so, nur scheint mir dieses Mal ein evidenter Zusammenhang zwischen Politik und weiterer Wirtschaftsentwicklung zu bestehen, viel dichter als sonst in den letzten Jahrzehnten...

      Daher muß das mitschwingen dürfen! :)
      Avatar
      schrieb am 17.02.03 10:38:00
      Beitrag Nr. 1.848 ()
      @sittin

      klar darf das mitschwingen. dies ist doch ein freies board in einem freien land. da kann jeder über was oder wen er/sie will...
      ich wollte damit nur zum ausdruck bringen, dass die derzeitige richtung an meinen, kleinen , niederen beweggründen für `virtuellen meinungsaustausch` vorbei geht: den märkten hin und wieder ein schnippchen zu schlagen!:D

      gruss woernie
      Avatar
      schrieb am 17.02.03 10:42:53
      Beitrag Nr. 1.849 ()
      hi woernie,

      du hast schon recht, aber du sagst auch selber: die zeiten haben sich geändert. die politische diskussion nebenbei mitlaufen zu lassen, wurde mehrheitlich so gewünscht, wenn ich das recht verstanden habe. ich hatte dazu gesagt, dass ich mich aus dem thema weitgehend ausklinke und weiter mit börse und wirtschaft beschäftige.

      so, gleich sind wir bei 2680p., da müsste es nun eigentich wieder nach oben drehen.

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 17.02.03 11:22:31
      Beitrag Nr. 1.850 ()
      @ investival + Cabinda :
      ich werde Euch über Boardmail antworten, wenn ich ein wenig Luft habe.

      @ woernie + sittin bull + all :
      natürlich habt ihr recht, ich bitte nur um Nachsicht, wenn in emotionsgeladenen Zeiten wie jetzt auch mal bei mir der Deckel hochfliegt.

      Gruß Konradi
      Avatar
      schrieb am 17.02.03 11:46:37
      Beitrag Nr. 1.851 ()
      konradi

      ale sind wir irgendwie geladen. jeder auf seine art und weise. nun muß nurnoch der druck entweichen, egal in welche richtung.

      an die hiltis

      DUF
      Avatar
      schrieb am 17.02.03 12:09:40
      Beitrag Nr. 1.852 ()
      @woernie

      Märkte, Trends und Strategien.

      hängen natürlich sehr eng mit politischen Vorgaben und/oder Denkweisen zusammen.

      Und ob wir uns dies wünschen oder nicht, ist völlig unerheblich.
      Die Irak-Sache nimmt in den letzten Monaten einen grossen Stellenwert bezüglich Börse ein.
      Und beide Lager haben dies zur Kenntnis zu nehmen-ob Bulle oder Bär..;)

      Und mit einer gewissen Emotionalität habe ich kein Probleme.
      Schauen Sie sich doch nur diese Volatilität der letzten Monate an.
      Dies hängt zu einem starken Teil gerade an der Psyche der (meisten) Anleger.

      Und wenn diese Klientel schon bei einem Invest nicht kühl wie eine Hundeschnautze bleiben können,
      wie soll dies dann erst bei einem politischem Thema gehen...;)
      Natürlich sind die Grenzen zwischen politisch/teschnischem Einfluss/Zusammenhang auf die Börse
      und reinem politischem Schwadronieren oft enger, als wir uns dies wünschten.

      Andererseits...

      Wie sollte ein Aussenstehnder mit einem solchem Forum umgehen,
      wenn innerhalb einer Woche ca. 25verschiedene Szenarien bezüglich des DAX-Verlaufes zu lesen sind..?
      Ich denke, ein sachlicher und vernünftiger Mensch/Anleger wird dasselbe machen, wie bei einem politischen Thema auch.
      Er wird versuchen das (für ihn) Wesentliche zu sehen/erkennen
      und das Unwesentliche (für ihn) aufiltern.

      Wie und wann er dies tut-sollte jedem selbst überlassen werden.
      Und auch die (Wunsch,-) Vorstellung eines Forums ist doch sehr unterschiedlich.
      Ich denke (und glaube), dass zu viele Einschränkungen kontraproduktiv werden könnten.

      Und wenn Sie den einen oder anderen durch eine solche Diskussion ein wenig besser kennenlernen sollten,
      wird dies auch kein Fehler sein.
      Immerhin hängt die Strategie einer Anlage doch sehr eng mit dem eigenen Charakter zusammen.
      Und für mich ist es doch immer wieder hilfreich, wenn ich hinter der Strategie bestimmter User
      auch den Charakter kenne.

      Übrigens hat sich der DAX am Freitag stärker aufgebläht,
      als er (meiner Ansicht nach) in Wirklichkeit ist.
      Dem INDU traue ich im Moment nicht viel mehr zu,
      als zur 8000èr Marke hoch zu laufen.

      Wie immer alles ohne Gewähr...;)

      regards

      HM
      Avatar
      schrieb am 17.02.03 12:19:37
      Beitrag Nr. 1.853 ()
      @konradi,
      bitte keine Umstände. Wie gesagt, ich betrachte die Politdiskussion über Bush & Co für mich eigentlich auch als beendet, wir (beide) haben ja auch schon so ziemlich alles durch. Für zusätzliche Diskussionen und -Lesestoff via Boardmail habe (auch) ich keine `Luft` (und auch keine Lust), dafür sind die Märkte zzt. einfach zu fordernd, zumindest mich betreffend, ;)
      Halt also Deinen Deckel fest ;), wenn ich Dir auf Deine etwaige Boardmail vielleicht nicht oder nur kurz antworten werde (ich sehe da sowieso nur alle Nase lang `rein).

      @woernie,
      hast da mit Deiner Kritik durchaus recht. Ich werde mich künftig hier nicht mehr in diesem Maße verführen lassen, *g*

      Sicher ist der politische Einfluß auf die Börsen resp. Wirtschaft zzt. größer als sonst, aber deshalb muß man Politik nicht gleich und in fast jedem Thread auf`s silberne Tablett heben, und das noch auf Kosten seiner (Frei-)Zeit - richtig.
      Das dieser Einfluß zzt. größer ist, liegt nach meinem Dafürhalten vor allem an den verschleppten, zugetünchten und ignorierten Problemen in der Wirtschaft, hüben wie drüben.
      Ich halte das Irak-Thema über den Wochenhorizont hinaus für weniger märkterelevant als einige andere (auch) hier - mir nutzt es als "Börsianer" eher, stets über den Tellerrrand hinauszublicken, und zwar, eben, auch in die Tiefe.

      investival
      Avatar
      schrieb am 17.02.03 13:31:09
      Beitrag Nr. 1.854 ()
      woernie

      ich sags mal einfach.

      wenn W den irakis den arsch wegpustet und dafür im gegensatz so ein windelkopf in deiner stadt laut " allah ist groß " posaunt, um diese dann augenblicklich versucht in schutt und asche zu legen, dann wird es aber hochaktuell. ist alles eine frage des standpunktes, oder wie es so schön heißt

      wer die freiheit opfert, um sicherheit zu erlangen, wird am ende alles beide verlieren.

      apropo ende; dies soll`s auch gewesen sein

      DUF
      Avatar
      schrieb am 17.02.03 13:42:17
      Beitrag Nr. 1.855 ()
      soeben eilmeldung

      ca. 15 tote bei massenpanik in dico in chikago !!!!!!

      auslöser ; ein komisches spray oder stoff.

      das zum thema psychologie

      DUF
      Avatar
      schrieb am 17.02.03 13:46:44
      Beitrag Nr. 1.856 ()
      ich sach nur: bowling for columbine :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 17.02.03 13:50:53
      Beitrag Nr. 1.857 ()
      Deutsches BIP im vierten Quartal bei roter Null

      Die Deutschen Bundesbank veröffentlichte heute ihren Monatsbericht für Februar.
      Demnach ist die deutsche Wirtschaftsleistung im vierten Quartal 2002 leicht gesunken.
      Die reale Veränderung des saison- und kalenderbereinigten Bruttoinlandsprodukts (BIP) wird als rote Null angegeben.

      Demnach dürfte der BIP-Rückgang gegenüber dem Vorquartal kleiner als 0,1 Prozent gewesen sein.

      Demnach befinde sich die deutsche Wirtschaft seit zwei Jahren in einer Phase der Quasi-Stagnation.

      Begründet wurde dies sowohl mit der schwachen Weltkonjunktur als auch mit hausgemachten Ursachen wie die hohe Steuer- und Abgabenbelastung
      sowie die starren Arbeitsmarktregelungen.

      Für das erste Quartal 2003 gibt sich die Bundesbank vorsichtig optimistisch und befürchtet keinen neuerlichen BIP-Rückgang.
      Die Auftragslage der Unternehmen deutet eine Verbesserung der Wirtschaftsentwicklung in Deutschland an.


      +++++++++++++++++++

      Der Markt ist jedenfalls weit davon entfernt,
      dass von den (momentanen) Bewertungen geforderte Wachstum zu generieren..;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 17.02.03 17:11:01
      Beitrag Nr. 1.858 ()
      oh ja ich hör sie dann wieder sagen ;

      ja die irakkrise ist schuld an den schlechten zahlen.

      klar weil krise ist muß ich nicht mehr essen, trinken, autofahren, schuhe, kleider etc. kaufen.

      irakkrise ist gleich blitzdiät von 80 mio bundesbürger. singt jetzt die kranken/rentenversicherung ???

      DUF .. nach diktat zum heilfasten ....
      Avatar
      schrieb am 17.02.03 19:36:33
      Beitrag Nr. 1.859 ()
      Aus der FTD vom 18.2.2003

      Deutsche Wirtschaft im Sinkflug

      Von Sebastian Dullien, Berlin

      Die deutsche Wirtschaft ist im vierten Quartal 2002 geschrumpft.
      Das geht aus dem jüngsten Monatsbericht der Deutschen Bundesbank hervor.


      "Ersten eigenen Berechnungen zufolge könnte das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) etwas niedriger als im vorausgegangenen Drei-Monats-Abschnitt gewesen sein", heißt es in dem Dokument. Üblicherweise stimmt die Schätzung der Bundesbank mit den offiziellen Zahlen des Statistischen Bundesamts überein. Die Behörde veröffentlicht ihre Zahlen zum deutschen BIP im vierten Quartal am 26. Februar.

      Damit mehren sich die Anzeichen, dass sich Deutschlands bereits wieder in der Rezession befindet. Viele Bankanalysten gehen inzwischen davon aus, dass das BIP auch im ersten Quartal des laufenden Jahres weiter abnimmt. Mit zwei aufeinanderfolgenden Quartalen mit sinkender Wirtschaftsleistung wäre die Definition einer Rezession erfüllt. Die wirtschaftliche Erholung seit der letzten Rezession 2001 wäre nach nur neun Monaten beendet.

      Prognose der Bundesregierung unwahrscheinlich

      Wegen der aktuellen Konjunkturschwäche wird es nach Einschätzung der Bundesbank zunehmend unwahrscheinlich, dass für das Gesamtjahr 2003 noch ein Wachstum von 1,0 Prozent erreicht wird, wie es die Bundesregierung derzeit ihrer Finanzplanung zugrunde legt. "Die Prognose unterliegt beträchtlichen Risiken", so der Bericht.

      Die Analysten privater Banken gehen für 2003 schon seit längerem von einem Wirtschaftswachstum deutlich unter einem Prozent aus. Die Deutsche Bank etwa prognostiziert eine BIP-Zunahme um 0,6 Prozent, die Investmentbank JP Morgan korrigierte in der vergangenen Woche ihre Vorhersage um 0,3 Prozentpunkte auf 0,5 Prozent nach unten. "Die Wirtschaft scheint nicht genug Schwung zu haben, um im ersten Quartal wieder zu wachsen", sagte JP- Morgan-Ökonomin Silvia Pepina.

      Das schwächere Wachstum droht laut Bundesbank auch die Ziele der Bundesregierung zur Haushaltskonsolidierung zu gefährden. Zwar erscheine "es aus heutiger Sicht noch möglich, die staatliche Defizitquote auf drei Prozent zu begrenzen". Indes sei "der Haushalt 2003 mit erheblichen Risiken belastet". Neben den konjunkturellen Unsicherheiten bestünden politische Unwägbarkeiten. Es seien zahlreiche Ausgaben-kürzungen in den Haushaltsplan eingestellt, "deren Realisierung aus heutiger Sicht ungewiss" sei.

      Studie der Deutschen Bank

      Nachdem Deutschland im vergangenen Jahr mit einem Staatsdefizit von 3,7 Prozent des BIP die im Maastricht-Vertrag festgelegte Höchstgrenze von 3,0 Prozent klar verletzt hatte, hat sich Finanzminister Hans Eichel gegenüber den europäischen Partnern verpflichtet, den Fehlbetrag in diesem Jahr unter drei Prozent zu drücken. Außerdem will Eichel bis 2006 einen "weitgehend ausgeglichenen" Haushalt vorlegen.

      Auch die Deutsche Bank zeigt sich in einer neuen Studie skeptisch über die Konsolidierungsziele der Regierung. Wird 2003 nur ein Wirtschaftswachstum von 0,5 Prozent erreicht, so sind nach Berechnungen der Bank bis 2006 neue Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen von netto 3,8 Prozent des BIP notwendig, um das Maastricht-Ziel doch noch zu erreichen.

      Pro Jahr würde das Sparpaket im Umfang von jeweils einem Prozent des BIP massive negative Auswirkungen auf Wirtschaftswachstum und Steuereinnahmen bedeuten. "Selbst unter günstigen Voraussetzungen und bei entschlossenem politischen Gegensteuern ist frühestens 2008 mit einem ausgeglichenen Budget zu rechnen", so die Schlussfolgerung der Analysten.

      Zinsschritt der EZB

      Angesichts der Konjunkturschwäche in Deutschland und der Euro-Zone rechnen Volkswirte inzwischen zunehmend damit, dass die Europäische Zentralbank (EZB) schon auf ihrer nächsten Sitzung Anfang März ihren Leitzins weiter senken wird. "Die Wahrscheinlichkeit, dass ein 50-Basispunkte-Zinsschritt schon im März anstatt erst im April kommt, ist deutlich gestiegen", so JP-Morgan-Analystin Pepino.

      Nach Berechnungen von Credit Suisse First Boston (CSFB) ist die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank anders als die der amerikanischen Notenbank für die aktuellen Inflations- und Preisrisiken zu restriktiv. Bis zum Jahresende sei deshalb mit Zinssenkungen von insgesamt 75 Basispunkten zu rechnen, so die Ökonomen der Bank in einer Studie. Laut der CSFB-Analystin Christel Aranda-Hassel werde EZB-Chef Wim Duisenberg aber zunächst noch "sein Pulver trocken halten". Mit einer ersten Zinssenkung sei deshalb erst im Mai zu rechnen.

      © 2003 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 17.02.03 22:53:59
      Beitrag Nr. 1.860 ()
      @investival & all,
      Das dieser Einfluß zzt. größer ist, liegt nach meinem Dafürhalten vor allem an den verschleppten, zugetünchten und ignorierten Problemen in der Wirtschaft, hüben wie drüben.
      Ich halte das Irak-Thema über den Wochenhorizont hinaus für weniger märkterelevant als einige andere (auch) hier - mir nutzt es als "Börsianer" eher, stets über den Tellerrrand hinauszublicken, und zwar, eben, auch in die Tiefe.


      so sehe ich das auch. auf den ersten satz bezogen heisst das für mich: wenn die entscheidung über einen krieg auf den 2. märz verschoben ist, hätte die börse jetzt zwei wochen zeit, um folgendes zu spielen: a) das vakuum bis zur entscheidung, um druck abzubauen (short-positionen), b) die grundsätzliche angst vor einem plötzlichen schlimmen ereignis verbunden mit einem nachrichtenarmem markt, in dem wirtschaftsdaten zur zeit eine untergeordnete rolle spielen (könnte die kurse hochtreiben. eigentlich eine ähnliche situation wie nach dem 20.11.)

      eine trendwende sehe ich darin nicht und auch keine berauschenden kursziele, aber die chance, etwas in gang zu setzen, ist da. und dann lass mal plötzlich eine meldung kommen, dass saddam einem attentat... oder so, ich will das nicht ausmalen, aber was meint ihr, was dann los wäre. auf der anderen seite genauso: ein terroranschlag und der wc 2500 ist kaputt. fazit: keine heißen scheine ohne monitoring.

      ich glaube also nicht wirklich an eine große rally, aber die gefahr ist, dass man positionen jedweder richtung nicht groß ins minus laufen lassen kann, weil die gefahr eines größeren ereignisses wie ein zündfunken in die eine oder andere richtung wirken könnte. passiert allerdings nichts, läuft man den kursen hinterher.

      als hintergrund zu den großen shortpositionen habe ich den folgenden artikel vom 6.2. zusammengekürzt, quelle: www.thestreet.com - vorangestellt ist der erste satz aus dem marktkommentar vom 13.2. ebenfalls von aaron l. task:

      >A common refrain among investors these days -- especially retail types -- is that there`s no reason to buy shares, given the geopolitical and fundamental backdrop. But on Wall Street, the majority of participants have seemingly been waiting for "everybody else" to throw in the towel so they can pounce and buy. Certainly few have sworn off stocks, and there were few signs of panic at Thursday`s intraday lows. "Every trader in the country is either covering shorts, beginning to get long, or doing nothing, waiting for something to happen so they can buy," observed one market participant. "Even [RealMoney columnist and ultra-bear Bill] Fleckenstein`s looking for a rally!" <



      >Shifty Market Not for the Faint of Heart

      By Aaron L. Task
      Senior Writer
      02/06/2003 03:38 PM EST


      >As with the S&P and 840, some traders were watching to see if the NDX will soon test the lower end of its trading range, at about 950 to 955. Most long-term investors remained cowed by the overriding bear market and wary of taking positions ahead of Hans Blix`s Feb. 14 address before the U.N. (the next big event on that docket). As a result, the market had become even more the playground of trader types. Something Amiss in the Put/CallAmid that very trader-oriented market, much of the focus midday Thursday was about a sharp spike in the Chicago Board Options Exchange (CBOE) put/call ratio at about 11 a.m. EST. The put/call ratio rose to as high as 2.55 as equity put-buying went from around 84,100 contracts at 10:30 a.m. to more than 310,000 one hour later. Put contracts give the buyer the right to sell a stock in the future at a lower price and are a classic defensive or bearish mechanism. Call options, conversely, are a means to make a bullish bet. On the surface, such a leap in the put/call ratio would be an indication of a sharp increase in fear among market participants.

      But things aren`t always what they seem, especially on Wall Street, especially these days. For the third time this week, the put/call ratio was skewed by a large spread trade involving long-term puts in the Nasdaq 100 Trust (QQQ:Amex - news - commentary - research - analysis), traders said. An investor bought a large chunk of January 2005 45 puts and sold an equal number of the January 2005 55 puts.

      Specifically, 73,000 contracts of each put series were traded, making them the most active of the session, according to the CBOE, and producing a sharp increase in overall put activity. (The fund manager was also actively trading the January 2005 45 put QQQ LEAPS -- another form of option -- Thursday, but not the 55 puts.) "If you take out the quantities of these trades, the put call/ratio is far from being" 2.55, observed one options trader. Jon Najarian, president of Mercury Trading, one of the largest market makers at the CBOE, dubbed the put spread trades "outlandish and huge," resulting in "the most extraordinary index put volume I`ve ever seen" The trades were rumored to be done by a British-based hedge fund, although he couldn`t specify which one. "The manager wanted to buy puts and buy the underlying QQQ, a trade often referred to as a `married put,`" whereby the put serves as downside protection for the long position, Najarian explained. "However, the fund manager didn`t get the price he was looking for, so instead of buying the puts and buying the QQQs, he sold a `put spread,`" Najarian said, describing the simultaneous purchase of one put and sale of another at a higher strike price. If the short side of the trade -- the sale of the 55 puts -- is exercised by the buyer, the fund manager will be left with his long 45 puts and a long position in the QQQs, "which puts him right into the married put trade he wanted in the first place," Najarian continued. Because of the way the QQQ options settle, the manager will get the underlying security -- in this case the QQQ -- if his sale of the 55 puts is exercised by the buyer.

      Traders say this trade has been done some 300,000 times," the market maker noted, estimating "this one bullish fund manager has placed a very large bet, somewhere between $250 million and $750 million." (300,000 contracts equals 30 million shares of the roughly $24 index.) The Butler Did ItIn terms of motive, Najarian noted that a married put has the same risk/reward as an outright call purchase. But the overseas manager might have not wanted to buy the calls because of tax issues, a desire to "churn" the portfolio, or other considerations.

      Also, he recalled that earlier this week there was a sharp rise in the S&P 500 e-mini futures contract at the Chicago Mercantile Exchange (CME) at 4:07 p.m. EST Tuesday, on the eve of Cisco`s (CSCO:Nasdaq - news - commentary - research - analysis) earnings report. The spike was later attributed to a "confluence of events" that triggered a series of buy-stop orders, and trades above 860 were canceled or "busted" soon thereafter, according to a CME spokeswoman. The offshore hedge fund manager might have been part of that trade, or merely witnessed it and become more bullish, Najarian theorized. A similar spike in U.S. stocks could occur if "something favorable happens" regarding Saddam Hussein, i.e., "some capital that`s flown the U.S. might return." (Rumors of Saddam`s death apparently contributed to the spike in the e-mini futures.) Finally, conspiracy theorists will note these bullish QQQ trades are reportedly coming out of England, where the Bank of England unexpectedly lowered rates 25 basis points to 3.75% Thursday, its first ease since November 2001. Presumably, lower rates overseas would help the dollar, as it reduces the yield spread between the pound-sterling and the greenback. A stronger dollar would likely aid U.S. stocks, and someone with advance knowledge (or suspicion) of the rate cut might make an accordingly bullish bet on U.S. equities. Najarian didn`t dismiss this theory entirely, but said there are far more direct ways for a hedge fund to bet on currencies and interest rate movements. Furthermore, the dollar traded lower Thursday after brief early gains as the European Central Bank did not follow the Bank of England`s lead, leaving rates in the Eurozone unchanged. The U.S. Dollar Index was lately off 0.23, to 99.42. <

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 17.02.03 23:26:06
      Beitrag Nr. 1.861 ()
      @all

      Möchte auch mal wieder mal meine Meinung von mir geben. ;)

      Also ich verfolge auch sowohl hier in diesem Thread, als auch überhaupt an Board diese ganze Kriegsdiskussion, wobei die Spekulation warum und wieso und was ist besser sowieso nichts bringt.

      Auch diesen Moralbegriff dauernd zu benutzen, halte ich auch für falsch. Meine Meinung hierzu ist, dass das Schüren von Kriegsangst das eigentliche Verbrechen ist, was sowohl zum Krieg führt, als auch die eigentlichen Probleme verschleiert.

      Diese ganzen Indizes wären meiner Meinung genauso da, wo sie heute stehen auch ohne den 11.9. und ohne den Irak.

      Was mich überhaupt hier für die kurzfristige Markteinschätzung stutzig macht, ist jedoch immer wieder das Sentiment.

      Einerseits hört man zwar immer wieder, dass die Stimmung so schlecht sei und sich keiner traut zu kaufen und auch warnende Stimmen und div. pessimistische Artikel nur so im Umlauf sind.
      Andererseits frage ich mich, ob die Stimmung den wirklich so schlecht ist, oder ob nicht jeder auf das "Kaufen wenn die Kanonen donnern" wartet, Vergleiche mit dem ersten Golfkrieg gezogen werden, die dann den Anstieg voraussagen. Auch diese Erleichterung nach der Blix-Rede zeigt doch eigentlich, dass hier viele nur darauf warten in den Markt zu springen oder Signale zu vermuten. Auch die Meinung, dass alle glauben Aktien seien unterbewertet, scheint von der Mehrheit getragen zu sein. Das alles hört sich nicht sehr pessimistisch an.

      Der bisherige Rückgang im DAX wurde weder von Panik, sondern von geringen Umsätzen getragen.

      Den Artikel den @cabinda eingestellt hat, lässt Zweifel am P/C Ratio aufkommen, das mE sowieso in diesem Bärenmarkt nach oben verschoben wird.
      Die Vola lässt einen Anstieg, aber noch keine Panik erkennen.

      Ein Ende der Unsicherheit zu wünschen, um dann entweder mit den Kanonen zu investieren oder zum Wirtschaftchaos zurückzukehren hat mE den gravierenden Pferdefuss, dass wir uns gesamtwirtschaftlich wohl in einer ganz anderen Situation wiederfinden, als Anfang der 90er.

      Ich meine, dass dieser Schuss mit aller Wahrscheinlichkeit nach hinten los geht, wenn man mal die ersten Reaktionen von ein paar Tagen absieht.

      Hugh, ich habe gesprochen.

      Gruss Mic ;)
      Avatar
      schrieb am 18.02.03 12:46:00
      Beitrag Nr. 1.862 ()
      @mickym,

      Diese ganzen Indizes wären meiner Meinung genauso da, wo sie heute stehen auch ohne den 11.9. und ohne den Irak.
      Ganz meine Meinung.

      ob die Stimmung den wirklich so schlecht ist
      Allgemein bestimmt, aber die Frage ist, ob die Börsen-passive Allgemeinheit die Börse über längere Zeit negativ(!) tangiert bzw. tangieren kann/könnte. Ich denke das nicht, die meisten Enttäuschten sind aus dem Markt wohl heraus, der Rest ist in Lethargie verfallen, und schließlich gibt es eine immer noch hohe Liquidität in (kfr.) Zinsanlagen, und ein Teil davon wird, bei tendenziell weiter sinkenden Kurzfristzinsen, in (dividendenstarke/-sichere) Aktien fließen "müssen".
      Für eine allgemeine (Markt-)Hausse indes braucht`s die Allgemeinheit, und da kommt, neben der ökonomischen Problemkulmination, nachwievor die un- bzw. negativ beantwortete Vertrauensfrage ins Spiel. Auch ist die Stimmung(stendenz) unter Börsenteilnehmern in Teilen wohl (immer noch) zu gut, als das man für die Märkte insgesamt ein handfesteres Up-Szenario stricken könnte.

      @cabinda / #1860,

      jo, ist logisch, sehe ich auch so, und wohl noch einige/viele andere. Insofern ist Börse zzt. `leicht`, wie ich letztens mal sagte. Das Schwere am Leichten ist allerdings, in welche Richtung es denn nun gehen wird, :D

      Wie gesagt, ich mache das (wie @myckim) weniger am Irak oder allgemeiner Angst geschweige denn an einem diesbzgl. Datum fest, ich schaue in solchen "gewiss ungewissen" Situationen stärker auf die Charts. Da können wir auf der Long-Seite sowohl bei einigen Turnaround-Kandidaten wie auch in den Indizes (dort imo aber mit erheblich höherer Bruchgefahr), aber auch in einigen korrigierenden "Value Stocks", nun gute, immer noch nahe Stop Losses setzen. Die Long-Seite liegt (mir jedenfalls) zumindest in besagten Aktien zzt. näher als zu Jahresanfang (und davor), sie wird zunehmend auch durch relativ tief drehende und "schneidende" MACDs gestützt.

      Ob daraus insgesamt eine eher schwache oder eine richtige Rally wird, ist imo völlig offen - egal, was passiert, aber es wird wohl bei einer Rally bleiben.
      Alle Schrecklichkeiten sind zumindest sehr zeitnah diskutiert und "im Kurs" (aus dem POG sind diese indes wohl wieder reichlich ausgepresst), und manchmal habe ich das Gefühl, falls was in dieser Richtung passiert, wird das kursmäßig nur sehr temporär relevant werden. D.h. damit hätten wir dann vielleicht den Sellout, auf den nicht nur hier schon mehr als einige warten, um dann... (besagte Werte müssten dann nicht mal die besagten Stop Losses unterschreiten, ich würde dann eher bei immer noch teuren (DAX-, und v.a. DJ-)Werten mit eher wenig fortgeschrittener Baisse stärkere Einbrüche erwarten).
      In einem weniger schlimmen Szenario, in welchen die Angst dominant bleibt, ohne das was passiert geschweige denn an Problemen gelöst wird, wird alles wohl weiter so vor sich hindümpeln, und vieles weiter, leider, in zittrig-hedgenden Händen bleiben.
      Das dritte Szenario zu kommentieren, erspare ich mir, aber (auch) dann würden die Stop Losses wohl halten, *g*

      Fazit: Ich denke, man kann gezielt und mit einem Teileinsatz in gewissen, nicht nur/-unbedingt großen, Werten long sein, und bleiben - Gewinnmitnahmen natürlich, je nach Fasson, schließlich sind die Major Trends andere.

      investival
      Avatar
      schrieb am 18.02.03 19:13:32
      Beitrag Nr. 1.863 ()
      Die haben über die Jahre eine saubere Punkt,-(Bauch)-Landung hingelegt....!!



      Mein lieber Herr Gesangsverein.

      Da werden sich die treuen Longtermer bei der nächsten HV ja mächtig freuen..:D

      Jedenfalls sitzen die mit ihrem Hintern auf einer fetten Unterstützung.
      Ich würde meinen diejenigen welche Long sind, sollten schon einmal ein paar Rosenkränze runterbeten.

      Vielleicht hilft es ja..;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 18.02.03 21:16:21
      Beitrag Nr. 1.864 ()
      die hoffnung auf eine trendwende beflügelt natürlich besonders die aktien von unternehmen, die probleme mit ihren pensionskassen haben:

      GM up over 4%, among top Dow percentage gainers (GM, JPM, HPQ, AA) by Allen Wan
      General Motors (GM) stock was rising 4.2 percent to $34.49 to emerge as the second biggest percentage gainer on the Dow after Alcoa (AA), which was up 4.3 percent. J.P. Morgan Chase (JPM) rose 3.8 percent and Hewlett-Packard gained 3.5 percent.

      @herr.motzki
      die 40e-unterstützung bei der deutschen bank dürfte der 2520p.-u. im dax entsprechen.
      mir fällt da gerade eine geschichte ein. vor zwei jahren war ich auf einem w.o.-treffen in berlin, und irgendwie war die deutsche bank bei 80e `ein klarer kauf` - das war ein echtes thema und konsens an allen tischen. ein mann war mit seinem 12-jährigen sohn da und erzählte stolz, wie er ihn überredet hat, seine taschengeldersparnisse in db-aktien anzulegen. der jungaktionär nippte bei vaters souveränem vortrag ein wenig verlegen an seiner cola, war aber ebenso stolz. und er hat sich seitdem bestimmt kein einziges donald-buch mehr gegönnt! und ich musste dauernd die tische wechseln, weil die ansicht, die würden doch gerade ihrer halbierung entgegenschreiten, als nicht eben diskussionswürdig empfunden wurde (die gelegentlichen mitleser @blackfisch und sonja werden sich erinnern ;) ).

      ich hoffe, der kleene hält jetzt durch, stockt bei etwa 38e auf und verkauft dann im sommer, um sich eine schöne zeit zu machen. niemand weiß es und spekulieren ist arbeit und wagemut, aber meine grundidee ist, dass die oktobertiefs kurz unterschritten werden und dann die post abgeht.

      was im moment läuft, ist m.e. nur vorgeplänkel. es muss nur darum höher gehen, damit man beim anschließenden rutsch auch nur annähernd die chance hat, von einem sell-off sprechen zu können. damit wären dann alle seiten gut bedient: die bullen wären tief enttäuscht, dass es wieder nix war mit der rally und die bären frustriert, dass es keine neuen tiefstkurse gibt. und dann kann es losgehen. (und erst danach die 1800p. roundabout...)

      so in etwa.

      grüße ;)
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 18.02.03 21:38:04
      Beitrag Nr. 1.865 ()
      also keine `richtigen` neuen tiefstkurse meine ich... nur den lockruf dahin...

      dow und nasdaq atmen durch, und der dax hat eine geheime sehnsucht nach 2660p. luft holen ist angesagt für das ziel 2800p. - ob die puste dafür überhaupt schon reicht?
      bei etwaiger konditionsschwäche gibt es eben nur ein doppeltop bei 2740p. und dann muss er noch mal trainieren gehen.

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 18.02.03 21:59:04
      Beitrag Nr. 1.866 ()
      Solange nicht klar ist, ob sich die Ami-Wirtschaft stabilisiert (wie soll das geschehen?), kaufe ich NICHTS!

      DOW-Crash = DAX-Crash, auch wenn zweitgenannter weniger Abwärtspotential hat.

      Montag, 10. Februar 2003

      USA: Droht der japanische Weg - oder wird es wie in Argentinien?

      von unserem Korrespondenten Bill Bonner

      Laut Financial Times fielen die US-Einzelhandelsumsätze im Januar
      schwach aus. Das musste ja so kommen ... seit der Rezession 2001 haben
      schließlich 2 Millionen amerikanischer Konsumenten ihren Job verloren.
      Als die Jobs noch zahlreich waren, florierte der Konsum. Die Situation
      am Arbeitsmarkt hat sich inzwischen gründlich verschlechtert.

      Es wird allgemein angenommen, dass die Rezession und der Bärenmarkt an
      der Wall Street die Exzesse des Booms mittlerweile korrigiert
      haben ... und jetzt der Weg frei wäre für eine neue Wachstumsphase.

      Aber was für eine Erholung sehen wir gerade?

      Antwort: Die derzeitige Erholung ist so minimal, wie es zuvor im Jahr
      2001 die Rezession war.

      Die Aktien sind trotz des mehrjährigen Bärenmarktes immer noch nicht
      auf ein günstiges Niveau gefallen - die Bewertungen sind 2 bis 3 Mal
      so hoch wie normalerweise beim Tief eines Bärenmarktes. Und die
      Konsumenten haben auch noch nicht begonnen, ihren Konsum
      einzuschränken, um ihre Schulden zurückzubezahlen. Stattdessen
      verschulden sie sich immer weiter. In den späten 1990ern gab es schon
      viele faule Kredite - im neuen Jahrtausend sind es noch mehr geworden.

      Und jetzt sinkt die ganze Weltwirtschaft Schritt für Schritt in einen
      langsamen, sanften Abschwung - à la Japan.

      Aber warten Sie. Es gibt einen großen Unterschied zwischen dem Amerika
      von 2003 und dem Japan von 1993. Japan war ein großer Netto-Gläubiger.
      Amerika ist ein großer Netto-Schuldner. Japan hatte ein Interesse
      daran, die eigene Währung stabil zu halten; die Japaner hatten
      Ersparnisse, und der Rest der Welt schuldete ihnen Geld. Amerika ist
      in einer gänzlich anderen Situation - mit Billionen Dollar Schulden
      (in der eigenen Währung!). Man könnte diese Schulden abbezahlen, indem
      man die Ausgaben etwas zurückfährt und Schritt für Schritt den
      Schuldenberg abbaut. Man könnte diese Schulden aber auch auf eine
      andere Weise loswerden - indem man einfach die Notenpresse anwirft und
      die Schulden mit einfach neu gedruckten Dollar bezahlt. In Deutschland
      führte dies nach dem Ersten Weltkrieg zu einem totalen Wertverlust der
      Reichsmark.

      Ein aktuelleres Beispiel: Argentinien geriet in eine große Krise, weil
      das Land dem Ausland massive Beträge schuldete. Was war das Ergebnis?

      Letzte Woche konnte ich lesen, dass der argentinische Peso im letzten
      Jahr 70 % an Wert verloren hat. Die Inflationsrate liegt in
      Argentinien bei ca. 40 % pro Jahr. Das argentinische
      Bruttoinlandsprodukt ist im letzten Jahr um 12 % geschrumpft.

      Sind wir in den USA auf dem Weg in die Pampas? Oder werden wir den Weg
      des Landes der aufgehenden Sonne gehen?

      Ich werde auf jeden Fall Gold kaufen ...
      Avatar
      schrieb am 18.02.03 22:17:56
      Beitrag Nr. 1.867 ()
      @Cabinda

      Ich musst nicht extra betonen,
      dass natürlich anders herum auch ein Schuh daraus werden könnte.

      Diese These hatte ich gerade bei paule vertreten.
      Wenn dieser Bottom bei der DB halten sollte-wären ein paar Teuro drin..!

      Schöner wäre es-
      wenn man noch liquide genug wäre-
      einen Notgroschen für eine letzte Position zu halten.

      So eine Art Sicherheitsnetz beruhigt den einen oder anderen Shareholder doch ungemein.

      Dies jetzt aber nur für denjenigen,
      welcher hier und heute bei DB rein muss

      Sie kennen ja meine Ansichten bezüglich Strategien ein wenig.
      Und der strategische Anleger hat "immer" liquide Mittel für ein solches Szenario.
      Wobei ich zugeben muss,
      dass es täglich schwieriger wird die richtigen Perlen auszusuchen.

      Es ist ja nicht so, dass wir lediglich völlig überteuerten Schrott vor uns haben.
      Und heute ist nicht morgen.
      Das Jahr ist lang-
      aber die Strategie
      und die damit verbundenen Werte sollten schon vorher avisiert sein..;)

      Und im Laufe des Jahres,
      werden wir den immer wieder strapazierten Begriff

      "STOCKPICKING"

      noch des öfteren gebrauchen müssen..;)

      Ich bin jedenfalls für`s erste wieder 100%Cash.
      Die nächste Bearmarket-Rallye (wenn Sie denn wirklich kommt),
      möchte ich nicht mitmachen.

      Hier und heute kommt auch ein anderer meiner Leitsprüche zum tragen.

      Man muss nicht täglich investiert sein-ob Long oder Short ist jetzt unerheblich...!

      Schöne Grüsse

      HM
      Avatar
      schrieb am 18.02.03 22:24:46
      Beitrag Nr. 1.868 ()
      @stormy,

      ich würde aktuell nicht sagen, dass man investieren sollte. das überlasse ich @investival, weil der kollege nämlich aufpasst ;). nicht dass das jemand missversteht, das ist keine ironie. ich kann das rein gefühlsmäßig einfach nicht und fahre deshalb passend zum eigenen temperament eine andere strategie (langfrist-shorts mit kleinem hebel einsammeln und zwischendurch immer wieder zocken und monitoren).

      trading-ideen für einen tag versuche ich hier zu vermeiden, aber mein trading-horizont verkürzt sich zugegeben ständig. ich sehe mich auch nicht in der lage, long-zertis oder allianz-anteile peu a peu einzusammeln, auch wenn ich noch so bullish wäre.

      ich kann nur noch versuchen, einen knappen eindruck dessen zu vermitteln, was ich gerade zu sehen glaube (und je schnell-lebiger die zeiten und trends werden, desto mehr ist dieser bei allem bemühen um objektivität doch leider von subjektiver wahrnehmung geprägt).

      es muss jedem klar sein:


      es gibt keine eindeutigen trends im aktienmarkt.
      es gibt keine sicherheit in shorts.
      es gibt keine sicherheit in longs.

      es gibt - trotz major trends - auch keine (kurzfristige) sicherheit in gold.

      es gibt für leute mit langem atem vielleicht eine in bestimmten rohstoffaktien. die suchen wir ab und zu.

      die volatilität (z.b. im dax) ist zurückgekommen, aber deswegen darf man sich nicht in sicherheit wiegen. (bei @lucia wurde neulich was schönes dazu geschrieben).

      jeder ist jeden tag auf sich selbst angewiesen und trägt für sich und sein handeln verantwortung, mehr denn je. man muss das handeln, was man sieht, und keiner, keiner kann einem dabei helfen. man kann sich unterhalten und diskutieren, aber traden wird zunehmend ein einsames geschäft, ist es heute mehr als vor zwei jahren.

      soviel man wieder zu `märkte, trends und strategien` ;)

      @investival, du hast es ja ähnlich gesagt, der markt fordert einen und es ist keine zeit für pille-palle, wenn man da noch was verdienen will. ich will trotzdem nicht darin geistig versinken, mir den blick fürs jroße janze bewahren ;) - es wird aber schwieriger, sich im tagesgeschäft für einzelnachrichten zu interessieren ;) - im wesentlichen zählt der chart mit allen fakes und fehlsignalen.

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 18.02.03 22:36:25
      Beitrag Nr. 1.869 ()
      Weil wir gerade von der Deutschen Bank sprechen....;)

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      TRIUMPH FÜR KIRCH

      Breuer brockt Deutscher Bank Milliarden-Risiko ein

      Das Urteil gegen die Deutsche Bank könnte sich zum Milliardenfiasko auswachsen. Weil Vorstandssprecher Rolf Breuer öffentlich die Kreditwürdigkeit des Medienunternehmers Leo Kirch in Zweifel gezogen hatte, kann der nun Schadenersatz fordern.

      München - Das Münchener Landgericht urteilte am Dienstag, die Bank und Breuer seien wegen dessen Äußerungen über Kirchs Kreditwürdigkeit zu Schadenersatz verpflichtet. Damit gab das Gericht entgegen den Erwartungen der meisten Beobachter Kirch in erster Instanz Recht. Die Höhe des Schadenersatzes muss nach dieser grundsätzlichen Entscheidung in einem weiteren Verfahren geklärt werden.

      Der Vorsitzende Richter begründete das Urteil unter anderem damit, dass es sich bei den Erklärungen Breuers um Tatsachenäußerungen gehandelt habe, die gegen das Bankgeheimnis verstoßen hätten. Er verwarf damit die Argumentation der Deutschen Bank, die finanzielle Situation der KirchGruppe sei hinlänglich bekannt gewesen. Breuers Äußerungen seien in diesem Zusammenhang qualitativ anders zu beurteilen.

      Breuer hatte Plicht zur Verschwiegenheit

      Breuer habe seine vertragliche Verschwiegenheitspflicht, also das Bankgeheimnis, verletzt. Das Interview überschreite die Grenze zur Rechtswidrigkeit. Dabei müsse man Breuers Position als Vorstandschef der Deutschen Bank und Präsident des Bundesverbandes Deutscher Banken berücksichtigen, argumentierte der Richter.
      Breuer hatte im Februar 2002 - noch vor dem Zusammenbruch der KirchGruppe - in einem Fernsehinterview ungewöhnlich offen die Kreditwürdigkeit des Medienkonzerns in Zweifel gezogen. "Was man alles lesen und hören kann, ist, dass der Finanzsektor nicht bereit ist, auf unveränderter Basis noch weitere Fremd- und Eigenmittel zur Verfügung zu stellen", hatte Breuer damals erklärt. Mittlerweile sind weite Teile des Konzerns insolvent und stehen zum Verkauf.

      Deutsche Bank kündigt Berufung an

      Der Anwalt der Deutschen Bank, Peter Heckel, erklärte, nach der Prüfung der schriftlichen Urteilsbegründung werde die Bank wahrscheinlich Berufung gegen das Urteil vom Dienstag einlegen. "Nach der ersten Durchsicht sind wir überzeugt, dass das Urteil in mehrfacher Hinsicht rechtsfehlerhaft ist. Wir sind nach wie vor optimistisch, was den endgültigen Ausgang des Verfahrens angeht".

      Die Anwälte des Klägers Leo Kirch sowie dessen langjähriger Spitzenmanager Dieter Hahn äußerten sich dagegen zufrieden über das Urteil. "Wir freuen uns", sagte Hahn. Der nächste Schritt sei nun eine Leistungsklage, um den durch Breuers Bemerkungen entstandenen Schaden festzustellen. Für den Fall, dass man sich nicht außergerichtlich einigen sollte, könne die Klage noch in diesem Jahr erhoben werden.

      Analysten wenig begeistert

      Aus dem Umfeld Kirchs erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters, bei dieser Leistungsklage könne ein Schaden in Milliardenhöhe geltend gemacht werden. Bisher sei der Streitwert mit 100 Millionen Euro bewusst niedrig gehalten worden, um die Verfahrenskosten für den ersten Prozess zu begrenzen.

      Die Aktie der Deutschen Bank wurde am Nachmittag 2,25 Prozent niedriger mit 41,29 Euro notiert und tendierte damit schwächer als andere Banktitel. Zuvor war sie zeitweise unter die Marke von 41 Euro gerutscht.

      Ein Analyst sagte, das Urteil sei für die Kundenbeziehungen sicher nicht hilfreich. Auf der anderen Seite könne die Deutsche Bank bei mindestens zwei höheren Instanzen gegen das Urteil vorgehen. "Wir würden erwarten, dass das Urteil revidiert wird", fügte er hinzu.
      Avatar
      schrieb am 19.02.03 08:20:35
      Beitrag Nr. 1.870 ()
      @cabinda,

      aktuell nicht sagen, dass man investieren sollte. das überlasse ich @investival
      *g* - `sollte` habe ich ja nicht gesagt, man KANN. Es schadet mit Sicherheit nicht Cash vorzuhalten für den Fall, daß man im Zuge des von @stormy avisierten `DOW-Crashs` in D schuldenfreie Unternehmen mit einem "sicheren" KGV von 6 und einer "sicheren" Dividendenrendite von 8 angeboten bekommt.
      Mein Nick soll im übrigen nicht Investieren "um des Investierens willen" implizieren, sondern "invest in values!" - in WERTE investieren, NUR in WERTE (btw: nicht nur Aktien oder andere Kapitalien betreffend) - durchaus im Sinne von @herr.motzkis Stockpicking-Gedanke (wobei übrigens eine DBK für mich z.B. kein WERT darstellt, nicht nur wegen Breuer).

      40e-unterstützung bei der deutschen bank dürfte der 2520p.-u. im dax entsprechen
      Und den Weg des gestrauchelten Tierchens zur Abgrundkante soll wohl wieder die ALV voran schreiten... :D;)

      2800p. - ob die puste dafür überhaupt schon reicht?
      Also, wenn der `Kleene` sich im Sommer `eine schöne Zeit machen` soll, braucht das Tier schon eine gewisse Kondition, unabhängig von anderen, schwerer erfüllbaren Voraussetzungen bei der DBK.

      mein trading-horizont verkürzt sich zugegeben ständig
      So wird das natürlich nichts mit dem Sammeln, *g* Aber warum auch, solange einen verkürzte Trading-Horizonte nicht nerven, aufreiben. Für Leute mit gutem Zeitmanagement im realen Leben also durchaus OK.

      traden wird zunehmend ein einsames geschäft
      Naja, das hat in dieser Beziehung auch seine Vorteile, wird man nicht ständig zugequatscht, *g*
      Man lernt (wieder) seinen eigenen Kopf (stärker) zu benutzen - was dazu ein wichtiger Schritt vom Traden zum Investieren sein kann, ;);) (wobei ich, wie gesagt, schon denke, daß es zum breiter angelegten Investieren einiges zu früh ist).
      Sicher besteht andererseits die Gefahr, darin `geistig zu versinken`, aber das hängt zumindest auch von den (anderen) realen Lebensumständen ab, und auch von der Börsenerfahrung.
      Wer erst im New-Economy-Hype zur Börse kam, als man das Geld quasi auf (und während) jeder Party verdienen konnte, dem kommt`s jetzt verständlicherweise wohl eher `einsam` vor, als jemandem, der schon davor in D was mit Aktien "machte". Früher hat es "unendlich" Zeit gebraucht, um einen Informationsstand zu erhalten, den man heute in 10 Min. Internet erhalten kann - da war/wurde man schon deshalb zwangsläufig `einsam`, und zwar "richtig" (zumal, weil kaum einer verstand, warum man in Aktien machte).

      investival
      Avatar
      schrieb am 19.02.03 08:47:55
      Beitrag Nr. 1.871 ()
      wunderschönen guten morgen

      wer weiß rat;

      der ESM index gestern fiel von 20,7 auf 1,1 ; prognose war 16,2 .

      reaktion in amiland ; 0

      steh auf dem schlauch. brauche dringend input.

      DUF
      Avatar
      schrieb am 19.02.03 09:55:27
      Beitrag Nr. 1.872 ()
      @investival

      Auch für mich persönlich, ist eine DB im jetztigen Zustand,
      keine echte Alternative um Long zu gehen..;)
      Und Sie werden lachen.
      Wenn ich in einen Titel Long gehen würde,
      dann hätte die Besetzung von Breuer einen hohen Stellenwert in meinem Kalkül.

      Und wenn ich dies sagen darf-gegen die DB...!!

      Der Hinweis auf eine DB war jetzt nur von der Trading-Ecke aus zu sehen.
      Mir ist da zufälligerweise der Chart und seine Unterstützung in`s Auge gefallen.
      Naja, und wie es der Zufall möchte, gleich die gute Meldung hintenan..;)

      Ein Angriff auf eine exponierte Flanke-Kirch macht`s möglich...!

      Nur der Klarheit halber hier die ganze Wahrheit...



      Hier sieht diese Geschicht doch ein wenig anders aus..(hihihi).

      Schliesslich wollen wir niemanden in`s Messer laufen lassen....

      regards

      HM
      Avatar
      schrieb am 19.02.03 09:58:51
      Beitrag Nr. 1.873 ()
      ich habe nur mal drei Buchstaben vertauscht! ;)





      Und was sehen meine Augen?

      Enormes technisches Erholungspotenzial!
      Avatar
      schrieb am 19.02.03 12:54:53
      Beitrag Nr. 1.874 ()
      @sittin...

      Wenn ich die nun folgenden Zahlen richtig interpretiere,
      dann kann ich keine wirkliche Erholung bei Finanzwerten erkennen...;)

      ++++++++++++++++++++

      HYPOVEREINSBANK

      Riesenverlust, keine Dividende

      Die HypoVereinsbank ist im vergangenen Jahr erstmals in der Unternehmensgeschichte in die Verlustzone gestürzt.
      Die Dividende für das Jahr 2002 will Deutschlands zweitgrößtes Geldinstitut komplett streichen.


      Nach Steuern sei ein Verlust von 858 Millionen Euro entstanden,
      teilte die Bank am Mittwoch mit.

      Damit fiel das Ergebnis noch einmal deutlich schlechter aus als von vielen Experten erwartet.
      Allein im vierten Quartal verbuchte die HypoVereinsbank (HVB)
      vor allem wegen hoher Wertberichtigungen einen Vorsteuer-Verlust von mehr als einer Milliarde Euro.

      Die Dividende für 2002 fällt aus.

      Für das laufende Jahr ist die HVB vorsichtig zuversichtlich.
      Mit Hilfe des radikalen Konzernumbaus solle das Ergebnis im Kerngeschäft nachhaltig verbessert worden,
      sagte der neue HVB-Chef Dieter Rampl am Mittwoch.

      Im vierten Quartal seien deutliche operative Fortschritte erzielt worden.
      Allerdings nutzte die Bank das schwache Jahr 2002 für eine Bereinigung ihrer Bilanz.
      Im laufenden Quartal sollen so wieder schwarze Zahlen geschrieben werden.
      Avatar
      schrieb am 19.02.03 13:18:43
      Beitrag Nr. 1.875 ()
      sie wollen uns nur von ihren Einnahmen aus der Staatsverschuldung ablenken! :rolleyes:;)
      Avatar
      schrieb am 19.02.03 23:37:19
      Beitrag Nr. 1.876 ()
      @investival,
      ich glaube, wir haben einen sehr ähnlichen humor, und das ist gut so! :laugh: - jedenfalls ist es immer witzig, nach dem frühstück hier reinzuschauen und nettes und konträres von dir zu lesen ;)

      aktuell bin ich wieder auf der anderen seite, ganz kurzfristig gesehen aber auf deiner - ;) -
      also grundsätzlich weiter bearish. ich halte diese rally für einen fake, mache den aber bei zeit im trading gerne phasenweise mit. ziel kurzfristig wäre für long 2670p. (einstieg long heute abend bei 2625p.) , mit viel glück und ignorieren der aktuellen abwärtsttrendkanälchen sowie hang zur symmetrie im chart - ;) - auch 2800p.

      tendenziell geht`s m.e. eher unter 2500p. die nächste woche, nach abschluss aller symmetriebestrebungen im vakuum der nachrichtenarmen zeit, bis kriegsausbruch.

      die briten wurden heute schon mal von kuwait nach hause zurückgepfiffen. aber wir hier in der ferne haben noch etwas zeit, um ein wenig rumzuplänkeln. genießen wir das - wer weiß, was danach kommt.

      grüße
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 11:00:37
      Beitrag Nr. 1.877 ()
      @cabinda,

      ;)
      Aber Vorsicht auf meiner Seite - der Abgrund ist nahebei, *g*

      @herr.motzki,

      keine wirkliche Erholung bei Finanzwerten
      Das denke ich auch nicht. @sittin bull sprach indes nur von `technischem` Potential bei ALV, und das denke ich auch, ;)

      Die hochnäsigen Leute in ihren Elfenbeintürmen sind allesamt von sich aus ganz offensichtlich nicht "reformfähig". Beschönigungen sind - von DAX-Gewinnschätzungen über Prognosen des eigenen Geschäfts bis zu Gehaltsrechtfertigungen - nachwievor an der Tagesordnung (der einzige, der das imo etwas differenzierter sieht, ist der Walter von der DBK [:D]). Meine These ist, daß die ALV das bei ihrer Tochter nicht weiter zulassen wird, nicht zuletzt aufgrund einer doch (ansonsten gefährdeten) zentrale(re)n Stellung und Verantwortung im ganzen "System", oder sagen wir besser: -in der `D-AG`. Und die DRB ist die Bank, wo die Entscheidungswege faktisch am kürzesten sind.
      Mich würde es jedenfalls NICHT überraschen, wäre die DRB die erste Bank, die aus den Negativzeilen heraus käme.
      Das mfr. technische Potential ließe sich also durchaus fundamental untermauern, und irgendwie indizieren das (mir) die Charts, die (mir) zeigen, daß die DBK noch, mit guter Wahrscheinlichkeit, was von dem vor sich hat, was die DRB via ALV hinter sich hat (was natürlich nicht heißt, daß es bei der DRB nun nur noch up gehen kann).

      investival
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 11:07:41
      Beitrag Nr. 1.878 ()
      2 Klarstellungen:
      Das mit den Entscheidungswegen bei der DRB bezieht sich auf den "KonzernÜBERbau". Innerhalb der DRB gibt`s bestimmt noch einiges zu tun (was eben von oben "kurzerhand" lanciert werden kann).
      Und der Kurssturz bei ALV geht natürlich nicht nur auf das Konto der DRB, aber ich sehe den DRB-Anteil daran relativ um einiges größer als den DBK-Kursrückgang (freilich forciert auch via der Medien).

      investival
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 12:01:52
      Beitrag Nr. 1.879 ()
      DAX-Stimmungsindikator: Kriegsorgen an der Börse vorerst ausgeblendet
      Donnerstag, 20.02.03, 09:55


      FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Sorge wegen eines möglichen Irakkrieges scheint an der Deutschen Börse vorerst ausgeblendet. Das geht aus der jüngsten Auswertung des DAX-Stimmungsindikators hervor, den das Forschungsinstitut cognis wöchentlich im Auftrag der Deutschen Börse erstellt.

      "Psychologen würden vielleicht - so makaber das klingen mag - von abnehmender Sensitivität oder gar einem Gewöhnungseffekt sprechen, je länger sich eine Entscheidung über einen Angriff hinzieht", schreibt cognis. Inzwischen werde teilweise daran gezweifelt, dass es zu einer militärischen Intervention komme. Dies sei ein Szenario, mit dem vor Wochenfrist zumindest offiziell kaum jemand gerechnet habe.

      Die Wahrnehmung verändere sich mit den steigenden Kursen im DAX , schreibt cognis. Dennoch hätten sich die institutionellen Investoren nicht zu größeren Aktivitäten hinreißen lassen. Die Kurssteigerungen im DAX seien bislang nicht deutlich genug ausgefallen, um wirklich für Freude zu sorgen./mw/ck

      Quelle: dpa-AFX


      ...kommt mir auch so vor. ist aber anfällig, die gute stimmung - und der dax entsprechend hinfällig ;)

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 12:26:35
      Beitrag Nr. 1.880 ()
      Hallooo...ZIMBABWE PLAT.MNS DL-,01 Inhaber...gibts was neues...???...denn als *Leiche* kann ich die ja nu nicht mehr bezeichnen...die strampelt nämlich gewaltig...hab gerade mal ins Depot geschaut...:D

      gruss Dallas...:)
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 13:20:04
      Beitrag Nr. 1.881 ()
      Hallo Dallas -

      ich bin auch perplex und auf der Suche nach entsprechenden news.
      Außer dem "save harbour" - Aspekt gibt es aber offenbar nix Neues.

      Etwas älter und Dir vermutlich schon bekannt:

      http://www.zimplats.com/investors/2002/cl.htm - und

      http://m1.mny.co.za/422567CB004DC73A/$All/4225685F0043D65385…

      weiteres siehe mein "Platin"-Thread

      Gruß Konradi
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 15:16:13
      Beitrag Nr. 1.882 ()
      20.02.2003 - 14:41 Uhr

      US/Handelsbilanz Dezember -44,24 (PROG: -39,0) Mrd USD

      Washington (vwd) -

      Das Handelsbilanzdefizit der USA hat sich im Dezember nach vorläufigen Berechnungen wider Erwarten neuerlich ausgeweitet
      und somit ein weiteres Rekordniveau erreicht.

      Nach Angaben des US-Handelsministeriums vom Donnerstag belief sich der Passivsaldo dabei auf 44,24 Mrd USD.
      Von vwd befragte Volkswirte hatten im Mittel ihrer Prognosen hingegen lediglich mit einem Defizit von 39,0 Mrd USD gerechnet.
      Gleichzeitig korrigierte die Behörde ihre Angaben für den November auf einen Passivsaldo von 40,0 Mrd USD,
      nachdem zunächst ein Defizit von 40,1 Mrd USD gemeldet worden war.

      Zur Begründung der unerwartet schlechten Entwicklung verwies die Behörde auf einen kräftigen Rückgang der Exporte,
      die mit einem Minus von 2,6 Prozent so deutlich wie seit September 2001 nicht mehr gesunken seien.

      vwd/DJ/20.2.2003/jej

      ++++++++++++++++++++++++++++++

      20.02.2003 - 14:41 Uhr

      US/Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe +21.000 (PROG: +10.000)

      Washington (vwd) -

      Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen im Rahmen der US-Arbeitslosenversicherung
      ist in der Woche zum 15. Februar saisonbereinigt um 21.000 auf 402.000 gestiegen.

      Volkswirte hatten im Durchschnitt ihrer Prognosen einen Anstieg um 10.000 erwartet.
      Für die Vorwoche wurden die Daten um minus 14.000 auf 381.000 (vorläufig: minus 18.000 auf 377.000 revidiert.

      Den Wert für den gleitenden Vierwochendurchschnitt gab das US-Arbeitsministerium am Donnerstag mit 394.750
      (Vorwoche revidiert 390.000; vorläufig: 389.000) an.

      In der Woche zum 8. Februar erhielten 3,444 Millionen Personen Arbeitslosenunterstützung,
      eine Zunahme gegenüber der Vorwoche um 147.000.

      vwd/DJ/20.2.2003/sam
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 15:26:24
      Beitrag Nr. 1.883 ()
      @ konradi...THANX...schaue immer mal in deinen Platin Thread rein...und bestaune regelmässig...seit neuestem;)..meine strampelnde Leiche im depot...:laugh:
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 15:42:26
      Beitrag Nr. 1.884 ()
      ich weiß genau wieso pumpen-al die kurse trotz desolaten zahlen von heute nachmittag hochzieht.

      der weiß genau was um 18.00 kommt

      DUF
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 17:43:20
      Beitrag Nr. 1.885 ()
      20.02.2003

      A L L I A N Z

      Dresdner Bank droht erneuter Verlust

      Von Georg Jakobs

      [/b]Der Allianz-Tochter dürfte die angestrebte Halbierung der Risikovorsorge nicht gelingen.
      Bernd Fahrholz` Prognose von der schwarzen Null wackelt.
      [/b]

      Frankfurt - Der Dresdner Bank droht im laufenden Jahr erneut ein hoher operativer Verlust. Die angestrebte Halbierung der Risikovorsorge für Kreditausfälle auf rund eine Milliarde Euro dürfte der Allianz-Tochter nicht gelingen. Nach internen Berechnungen wird die Risikovorsorge eher bei etwa 1,5 Milliarden Euro liegen.


      Damit würde auch die von Vorstandschef Bernd Fahrholz angekündigte schwarze Null im operativen Geschäft klar verfehlt. Das berichtet manager magazin in seiner neuesten Ausgabe, die am Freitag den 21. Februar 2003 erscheint.

      Angesichts der weiterhin unbefriedigenden Entwicklung bei der Dresdner Bank verdichten sich die Anzeichen dafür, dass die Muttergesellschaft Allianzunter ihrem künftigen Vorstandsvorsitzenden Michael Diekmann bei ihrer Frankfurter Tochter härter durchgreifen wird. Insbesondere für Bankchef Fahrholz, der den Turnaround für 2003 versprochen hatte, dürfte es nun eng werden.

      Stellenabbau auf der zweiten Führungsebene

      Unterdessen bestätigte ein Sprecher der Dresdner Bank zum Teil einen Bericht der Wochenzeitung "Die Zeit", wonach in der Führung der Bank ein massiver Stellenabbau geplant sei. Er stellte klar, dass auf der zweiten Führungskräfteebene der Bank 120 Personen tätig sind, von denen ein Drittel abgebaut werden soll. Richtig sei, dass die Führungskräfte in den kommenden Wochen vom Personalberater Egon Zehnder erfahren würden ob und wenn ja in welcher Funktion sie weiter in der Bank tätig sein werden.

      Die Zeitung hatte zuvor berichtet, dass von den rund 220 Führungskräften des Bereichs Firmenkundengeschäft 140 gehen müssten.
      Zusätzlich würden von derzeit 130 Standorten der Sparte nur noch 70 übrig bleiben.

      Quelle: DER SPIEGEL
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 21:51:01
      Beitrag Nr. 1.886 ()
      es ist ja so ruhig im ganzen w.o. und keinem fällt so recht was ein :confused:. ich glaube, das ist ausdruck der allgemeinen spannung, die sich auch in der relativ niedrigen vola äußert. bis zum 2.märz oder was auch immer der entscheidungstermin sein mag, passiert einfach nicht viel außer - die big players mühen sich nach kräften, im dax die 2520p. zu halten, im dow wird ohne große unruhe im stillen weiter abverkauft und dann wieder genauso heimlich rumgestützt. nasdaq sieht noch gar nicht so schlecht aus, aber eine goldmann-analystin wittert genau darin drohendes unheil, und das wohl nicht zu unrecht. die kleinanleger wollen es den hedgefonds gleichtun, haben nach ntv-konsum den put entdeckt und warten auf den sell-off, der kommt auch, aber vorher gibt es ein langes tauziehen;

      es geht jetzt nur darum, wer den längeren atem hat. die schiebezonen verlagern sich weiter klein bei klein nach unten, mehr passiert nicht, und doch riecht es immer so ein wenig nach drohender katastrophe (und dann wieder nach bullkeil). die kann man aber nicht traden, sondern die größten chancen liegen derzeit m.e. darin, die 50-100p.-indexschwankungen zu nutzen. morgen mal wieder technische erholung mit rallyangst für shorties und nachkaufchance für konsequente `trendsetter`; öl konsolidiert auf hohem niveau, und solange gold und euro über markanten supports notieren, die sie gerade erst zurückerobert haben, besteht m.e. nicht die gefahr eines short-squeezes. eine rally kann man umgekehrt auch vergessen, solange die major trends nicht kippen.
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 22:22:19
      Beitrag Nr. 1.887 ()
      es ist ja so ruhig im ganzen w.o. und keinem fällt so recht was ein . ich glaube, das ist ausdruck der allgemeinen spannung, ...

      Ähh cabinda :(

      Eher des allgemeinen Frustes.
      Wenn fast jeder den real existierenden Wirtschaftsfrust in D-Land am Arbeitsplatz oder dem Arbeitsamt erlebt.
      Der will ihn dann ja nicht auch noch am Feierabend hier in Frustpostings nachlesen oder.


      Mein Frusterlebnis gestern!
      ... also wenn sie die Maschine nicht zu 90 % vorfinanzieren bis nach Abnahme!
      ... ich hol mir jetzt einen Kaffee wenn ich Wiederkomme sollten Sie sich entschieden haben.
      Sonst hol ich den nächsten vom ihrer Konkurrenz und drink den Kaffee dann mit dem.

      p.s.
      Wir hatten im letzten Geschäfftsjahr einen tollen Umsatz.
      Wir rechnen für dieses bereits mit -25% Umsatz und hoffen auf eine schwarze Null.
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 22:22:55
      Beitrag Nr. 1.888 ()
      ich bin jetzt auch zu faul, um alle meldungen zu kommentieren, aber ich habe immerhin mal die heutigen bigcharts-news gesichtet - kann man ja mal so auf sich wirken lassen ;)

      Brazilian stocks fall after rate hike by Allen Wan
      Brazil`s stock market fell Thursday after the country`s central bank raised interest rates by one percentage point to prevent inflationary pressure from building up in the economy. The rate hike met expectations, but the market was surprised by the bank`s decision to also raise minimum reserve requirements for banking deposits in a move that may make it more expensive for companies to obtain credit. The Bovespa slipped 1 percent, while Argentina`s Merval was flat and Mexico`s IPC and Chile`s IPSA both edged up 0.1 percent.

      9:22AM Report says Iraq war may start mid-March by Allen Wan
      The Washington Times is reporting that U.S. military planners are looking at a mid-March starting date for a war against Iraq. The delay is being caused by diplomatic snags and difficulties in moving heavy Army divisions into the region, the paper reported, without citing sources. It said that troops from key infantry divisions were still stuck in the U.S. -- unsure of whether they will invade Iraq from Turkey in the north or some other point. Meanwhile, the U.S. and Turkey have so far failed to agree on the size of an economic aid package that would allow U.S. to mass troops in that country. While a deal could still be worked out, the Pentagon is reportedly mulling alternatives.

      8:37AM December U.S. trade gap record $44.2 billion by William L. Watts
      The U.S. trade deficit widened further in December to a record $44.2 billion as exports of non-automotive capital goods, led by telecommunications equipment and civilian aircraft, came under pressure, the Commerce Department reported. The December trade gap was wider than expected. A survey of analysts by CBS.MarketWatch.com had produced a consensus forecast of $39 billion deficit in December. The November trade gap was revised down slightly to $40 billion from $40.1 billion. December exports fell $2.1 billion, or 2.5 percent, to $81.2 billion. Imports rose 1.7 percent to $125.4 billion.


      8:31AM Jobless claims rise in latest week by Rex Nutting
      The labor market weakened in the past week, the Labor Department reported Thursday. The rolling four-week average of first-time claims for state unemployment benefits rose by 4,750 to 394,750 in the week ending Feb. 15, the highest in six weeks and the third straight gain, the government agency said. In the most recent week, initial claims rose 21,000 to 402,000, the highest in seven weeks and only the second time above the psychological 400,000 barrier this year. The four-week average of continuing claims rose by 26,250 to 3.34 million in the week ending Feb. 8, the first increase in five weeks. The figures do not include about 700,000 workers receiving extended federal benefits.


      8:31AM Worst wholesale inflation in 13 years by Rex Nutting
      Higher energy prices fueled the worst inflation at the wholesale level in 13 years, the government said Thursday. The producer price index jumped 1.6 percent in January, led by a 4.8 percent rise in energy costs and a 1.6 percent rise in food costs. The core rate of inflation rose 0.9 percent, the biggest jump in about four years. Most of the gain in core inflation was due to the 3.5 percent increase in new car prices. Price hikes were seen further back in the production pipeline as well. Crude goods prices increased 6.9 percent and intermediate goods prices rose 1.3 percent.

      12:36PM Revision: Leading indicators down 0.1% in January by Rex Nutting
      The index of leading indicators actually fell 0.1 percent in January instead of being unchanged as previously reported, the Conference Board said Thursday. The board said it made an error in calculating the impact of one of the indicators, vendor performance. In January, four of the 10 indicators were up, while six were negative. The revision does little to change the board`s general view that the economy is poised to grow in the coming months.


      11:08AM Goldman alarmed by recent tech outperformance ($NDX, $SPX) by Tomi Kilgore
      Analyst Laura Conigliaro at Goldman Sachs said the technology sector`s outperformance in 2003 amid rising geopolitical risk is "alarming," given her assumption that higher-risk sectors should be disproportionately impacted when fear surrounding the overall market is increasing. The tech-friendly Nasdaq 100 Index ($NDX) is currently up 1.7 percent since the end of 2002, versus a 4.5 percent decline in the S&P 500 Index ($SPX). "Had tech been quicker to price in the level of fear and uncertainty exhibited in the broader market since the start of 2003, it would perhaps be in a better position from which to stage a sustained rally," Conigliaro said in a note to clients. "But given that tech appears disconnected from the rest of the market, it could potentially suffer a significant correction before rallying from the depths of any war."
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 22:26:57
      Beitrag Nr. 1.889 ()
      groupier,
      hast recht. geht mir übrigens genauso. bin zur zeit in einer springer-position in der allerobersten chefetage meiner firma, weil auch da bei kündigungen keine neueinstellungen mehr vorgenommen werden. deprimierend! und ich soll aber bitte jeden kaffee als pause im gleitzeitkonto eintragen :laugh:

      leute, das ist die realität! ich fass das kaum.

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 22:55:46
      Beitrag Nr. 1.890 ()
      @cabinda

      Bei uns ist es genau anders wir haben wg. Auftragsüberhang massig zu tun.
      Aber keinen der es tut.
      4,5 Millionen Arbeitslose nur ich Depp Sitz täglich von 7:30 bis 17:30 Uhr im Büro.
      Die anderen machen da Urlaub wo ich meist nur zum Malochen hinkomm.

      Als ich noch Öl- und Gasgerödel baute haben wir speziellen Kunden einfach einen proportionalen Vergoldungsfaktor verpasst.
      Je spezieller desto höher Basta.

      Wenn wir das im Automobilsektor tun würden, könnten wir keine Schraube verkaufen.
      Schau mal in die Stellenangebote der FAZ rein.
      In diesem Land werden nur noch Controller und Accountants gebraucht.
      Die dann im Einkauf verzweifelt versuchen ihre Existenzberechtigung zu beweisen.

      Das war das Wort zur Nacht!

      Groupier
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 23:05:09
      Beitrag Nr. 1.891 ()
      aber das ist es doch, groupier,
      arbeit ist genug da. ich kenne nur noch leute, die überstunden machen und ihre familien vernachlässigen.
      es will nur keiner die stellen finanzieren.
      auch mir hat man diesen controller-kram andienen wollen, da sei bedarf und ich solle an meine zukunft denken, hab aber dankend abgelehnt und bin dann lieber zweit-assi mit schwerpunkt familie.
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 23:39:29
      Beitrag Nr. 1.892 ()
      @Cabinda

      und ich soll aber bitte jeden kaffee als pause im gleitzeitkonto eintragen

      Solange Sie Ihr tägliches Monitoring nicht eintragen müssen, ist doch alles gut ;)

      Und ja, auch ich glaube dass wir gerade auf der Kippe stehen.
      Warum ich mich auch gerade aus dem Markt halte.
      Man muss nicht jeden Tag mit am Spieltisch sitzen.

      Hin und wieder mit einem Longdrink das Geschehen von der
      zweiten Reihe kann auch Spass machen.
      Ich finde sogar, dass man sich solche Dinge aneignen sollte.
      Und am besten ohne dass man hippelig wird oder gar darunter leiden muss..;)

      Schon die Vorwürfe der SUN gegen Chirac gelesen, Cabinda.
      http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,237054,00.html
      Die Entgleisungen dieser Schmierenblätter werden immer übler.

      Wenn das der Input sein soll, von dem sich manche leiten lassen-dann Gute Nacht :(

      Schönen Abend wünscht Ihnen wie immer

      HM
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 08:27:19
      Beitrag Nr. 1.893 ()
      Die letzten Postings sind bezeichnend... gute Indikatoren für Börsianer, *g*

      >December U.S. trade gap record $44.2 billion<
      Und das bei einem im Dez. schwachen USD... Aber was heißt schon schwach - man sehe bitte abundzu auf das langfristige Chartbild.

      Derweil sollte man die längerfristigen Risiken vielleicht doch etwas (mehr) berücksichtigen:
      >Worst wholesale inflation in 13 years<

      >Goldman alarmed by recent tech outperformance<
      :D - Hört sich nach Hedge-(Funds-)Schieflage an... Würde ich denen sogar gönnen.

      >Bernd Fahrholz` Prognose von der schwarzen Null wackelt.<
      Wer dem noch geglaubt hat, ist doch nur selber schuld.

      Nach all den daraufhin versandten `Guten Abend`- und `Gute Nacht`-Wünschen versuch` ich`s mal wieder mit einem sonnigen GUTEN MORGEN, :), um
      Hin und wieder mit einem Longdrink das Geschehen von der
      zweiten Reihe
      ... ;)

      investival
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 08:57:42
      Beitrag Nr. 1.894 ()
      guten morgen!

      nur einen frühstücksgruss in die runde... :laugh:


      @motzki
      hast du wieder ein glück, dass ich gerade keine zeit habe für scharfe repliken :D ;)

      cabinda
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 09:51:44
      Beitrag Nr. 1.895 ()
      ZITAT: #1890 von Groupier 20.02.03 22:55:46
      ___________________________________________________________

      In diesem Land werden nur noch Controller und Accountants gebraucht.
      Die dann im Einkauf verzweifelt versuchen ihre Existenzberechtigung zu beweisen

      ___________________________________________________________

      Wie wahr.
      Aber keine Sorge, diese Blase wir auch noch platzen.

      Was haben wir eigentlich für Unternehmenslenker, die nur dem Zeitgeist huldigen, allen Trends nachlaufen (eigener Verstand bleibt ausgeschaltet), und für Unternehmensentscheidungen oder Restrukurierung die Leichenfledderer unserer Wirtschaftsgesellschaft Roland Berger, PWC etc. benötigen.
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 12:42:38
      Beitrag Nr. 1.896 ()
      @ Juan

      Der Fisch stinkt doch vom Kopf her!
      Diese Lackaffen in Nadelstreifen haben die Führungsetagen der Unternehmen doch schon in Ihrer Hand.

      mfg.

      Groupier
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 13:06:57
      Beitrag Nr. 1.897 ()
      Deutsche Bank veräußert Late Stage Private Equity Portfolio

      Die Deutsche Bank hat am Freitag den Verkauf ihres Late Stage Private Equity-Portfolios
      im Zuge eines Management-Buyouts bekanntgegeben.

      Der Preis des Portfolios wurde mit 1,502 Mrd. Euro beziffert, die Deutsche Bank wird aber einen 20-prozentigen Anteil an dem Portfolio behalten.

      Das Portfolio besteht aus Late Stage Private Equity Beteiligungen in den Vereinigten Staaten und Europa.
      In den Vereinigten Staaten sind unter den wichtigsten Beteiligungen

      Jostens, Prestige Brands, Noveon und Jenny Craig dabei,

      so die Mitteilung der Bank weiter.

      Die Aktie der Deutschen Bank,
      welche in dem Verkauf des Late-Stage Portfolios
      einen wichtigen Schritt zur Verringerung des Engagements der Bank im Private Equity Bereich sieht,
      verbucht am Freitag im XETRA-Handel ein Minus von 1,17 Prozent auf 37,95 Euro.

      ++++++++++++++++++++++++++++++++

      Wird hier schon wieder (verblasstes) Tafelsilber verhöckert :rolleyes:

      HM
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 13:22:41
      Beitrag Nr. 1.898 ()
      herr motzki

      ist bereits der garagenverkauf !!!!:D

      bemerkenswert war auch gestern die " stärke " des dow.

      haushaltsdefizit, umgarnt von a-zahlen und zum nachtisch die phillys

      ich glaub al braucht dringend erholungsurlaub, der fährt ja 40 stundenschichten und das auf mehreren hochzeiten

      achte auf dein herz, al.

      DUF
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 15:47:59
      Beitrag Nr. 1.899 ()
      2 Meldungen, 1 Thema

      Meldung 1:
      „Boosted almost entirely by auto production, industrial output rises more than expected...“

      Meldung 2:
      „A sharp falloff in car sales drove retail sales down 0.9% in January, but excluding autos, sales rose the fastest in more than two years...“

      Dazu fällt mir erstens Henry Ford ein: Autos kaufen keine Autos!

      Zweitens fällt mir auf, wie auch tendenziell eher negative Meldungen schon im Lead-Satz zwanghaft zu Siegesmeldungen umfunktioniert werden. Ob das wohl noch der übliche Selbstbetrug ist - oder schon die übliche Kriegspropaganda?
      ;)
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 23:22:33
      Beitrag Nr. 1.900 ()
      Lt. BILD-ZEITUNG haben wir eff. 8 MILLIONEN-ARBEITSLOSE.

      Die schlimmsten in der Bilanz sind für mich die ABM´ler :mad:, den die ABSOLUT BLÖDEN MASSNAHMEN kosten zur ALU und wg. der AA-Statistikverschönerung ähh! Verfälschung ja noch zusätzlich Leergangsgebühren. Kein Rechtschreibfehler!

      Naja, zugegeben wäre mein Nachbar Helmut noch in Amt u. Würden!
      Ich glaube das die das nicht zu Schreiben wagten.

      Aber jetzt weis ich warum es mir so schlecht geht.
      Denn wäre ich der 8.000.001ste ALU-Empfänger, ich hätte 100% weniger Stress und würde keinen einzigen Liefertermin überziehen.
      Ich hätte keinen Krach mehr mit dem Bussines Account Controller (Neudeutsch für Arschloch mit BWL-Diplom) wg. Konventionalstrafen und was weiss ich noch.

      Ich müsste auch keine langweiligen Bücher mehr über legale u. illegale Steuertricks hinunterwürgen, kotzlangweilig.
      Weil es fallen ja weder legale noch illegale Steuern Gebühren und Abgaben an. :cool:

      Denn das Finanzamt, war bislang immer sehr Gestrenge zu mir!
      Hatte ich doch gewagt 8 hochoffizielle Einsprüche gegen meinen Steuerbescheid im Jahre 2000 anzustrengen.
      Ich bin nämlich sehr ein gründlicher Mensch.
      Wenn schon denn schon.
      Was mir dann aber nur einen wüsten Papierkrieg und eine verschärfte Steuernachzahlung für 2000 einbrachte im Jahre 2001 :cry:
      Vermutlich wg. erwiesener Unbotmässigkeit meinem obersten Grund- und Lehnsherrn gegenüber. :rolleyes:
      Das ich nebenbei beträchliche Verluste aus diversen etwas ünglücklichen Investitionen Vorwies dafür hatten die fiscalen Blutegel aber keinen Deut Interesse.

      Ach! und ich könnte und würde dann endlich 100% meiner Termine locker einhalten, weil ich müsste dann so alle paar Monate mal aufs Arbeitsamt (glaub ich :confused: ) zur Rückmeldung das ich noch Vollmitglied in der Arbeitslosenstatistik bin.

      Alleine die Vorstellung :D , wg. nicht eingehaltener Termine, könnte ich nicht mal legal verklagt oder gar von einem Controller angeschissen werden !
      Übles Sodbrennen entfiele ! ;)

      Ausserdem hätte ich weder Fahrtkosten und auch keine hierzulande unbezahlte Fahrzurarbeitzeit mehr! :)
      Nebenbei Umweltschonend was den Trittin bestimmt sehr freuen dürfte.

      Aufgrund meiner beruflichen Qualifikation, könnte und würde ich prima steuerbegünstigt zuhause tätig sein.
      Aber natürlich nur wenn ich Lust und Laune dazu hätte!

      Immerhin ist es mir in jahrelangem zähem Ringen mit den Fiscalbehörden gelungen meinen PC als vernetztes CAD/CAE-Workstationsystem deklariert unter Werbungskosten geltend zu machen.
      Das ist doch schon was in diesem unseren Staate oder nicht.
      Sogar den Ruhe.. ähh! Chefsessel davor (erst nach erneutem Einspruch freilich) beim FA haben sie mir 2002 doch noch Steuerbegünstigt gegönnt. :look:

      Wie sagte einst dosto hier ...hartnäckig nährt sich das Eichhörnchen... man darf sich nicht unterkriegen lassen.

      Und wir Pfälzer sagen ... und a Aschermittwoch ist alles vorbei ... Helau!
      Avatar
      schrieb am 22.02.03 00:55:53
      Beitrag Nr. 1.901 ()
      Groupier :cool: down!


      :)



      Wie war altes Mütterchen Rußland Sprichwort?

      Es war schlecht, es ist schlecht, und es bleibt schlecht!


      So gesehen gehts uns ( noch ) ganz gut! :)
      Avatar
      schrieb am 22.02.03 09:46:42
      Beitrag Nr. 1.902 ()
      groupier,

      sehr amusant geschrieben.
      Sowas liest man viel aufmerksamer, als die ellenlangen gequirlten Hühnerkackebeiträge.
      ...und ein bisschen Wahrheit steckte auch darin.

      ZITAT:
      Ich hätte keinen Krach mehr mit dem Bussines Account Controller (Neudeutsch für Arschloch mit BWL-Diplom)

      Hatte es schon einmal geschrieben. Diese Erfahrung kenne ich zur Genüge. Du hast 10 Leute, die effektiv für das Unternehmen Geld verdienen, durch Aquisition. Und im Betrieb sitzen 15 Controller, die nichts besseres zu tun haben, um diesen Erfolg zunichte zu machen.
      Avatar
      schrieb am 22.02.03 11:39:57
      Beitrag Nr. 1.903 ()
      Kleine Ergänzung:

      Die überfrachtende Controller Fraktion sind eine Folge des in aller Welt ausufernden Market Research der Roland Berger und Co.

      Die wiederum holen sich zusätzliche Gratifikationen bei Hasso Plattners SAP. Folge eines Berger und Co. Research sind meistens teure Investitionen in diese brühmtberüchtigte Software, die sich wie Mehltau über alle Unternehmen legt und durch Überkompensation fast für totalen Stillstand sorgt.

      Die Quintessenz der ganzen Geschichte ist, dass man sich so schön mit sich selbst beschäftigen könnte, wenn nur die blöde Kundschaft nicht wäre.
      Avatar
      schrieb am 22.02.03 13:55:05
      Beitrag Nr. 1.904 ()
      Die Quintessenz der ganzen Geschichte ist, dass man sich so schön mit sich selbst beschäftigen könnte,
      wenn nur die blöde Kundschaft nicht wäre.


      :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 22.02.03 14:32:20
      Beitrag Nr. 1.905 ()
      @juan les pins, #1902

      als wochenendlektüre ein märchen zu diesem thema ;)


      Es waren einmal sieben Zwerge, die lebten hinter den sieben Bergen. Tag für Tag suchten sie im Bergwerk nach Gold. Jeder der Zwerge war rechtschaffen, fleissig und achtete den Anderen. Wenn einer von ihnen müde wurde, so
      ruhte er sich aus, ohne daß die Anderen erzürnten. Wenn es einem von ihnen an etwas mangelte, so gaben die Anderen bereitwillig und gerne. Abends, wenn das Tagewerk geschafft war, aßen sie einträchtig ihr Brot und gingen zu
      Bett. Am siebten Tage jedoch ruhten sie.

      Doch eines Tages meinte einer von ihnen, daß sie so recht nicht wüßten, wieviel denn geschafft sei und begann, die Goldklumpen zu zählen, die sie Tag für Tag aus dem Bergwerk schleppten. Und weil er so mit Zählen beschäftigt war, schufteten die Anderen für ihn mit. Bald nahm ihn seine neue Arbeit derart in Anspruch, daß er nur noch zählte und die Hacke für immer beiseite legte. Nach einer Zeit hob ein Murren an unter den Freunden, die mit Argwohn auf das Treiben des Siebten schauten. Dieser erschrak und verteidigte sich, das Zählen sei unerläßlich, so sie denn wissen wollten, welche Leistung sie vollbracht hatten und begann, den Anderen in allen Einzelheiten davon zu erzählen. Und weil er nicht erzählen konnte, während
      die Anderen hackten und hämmerten, so legten sie alle ihre Schaufeln beiseite und saßen am Tisch zusammen. So entstand das erste Meeting. Die anderen Zwerge sahen das feine Papier und die Symbole, aber schüttelten die Köpfe, weil sie es nicht verstanden.

      Es dauerte nicht lange und der Controller (denn so nannte er sich fortan!) forderte, die Zwerge, die da Tagein, Tagaus schufteten, mögen ihm ihre Arbeit beweisen, in dem sie ihm Zeugnis auf Papier ablegten über die Menge Goldes, die sie mit den Loren aus dem Berg holten. Und weil er nicht verstehen konnte, warum die Menge schwankte, so berief er einen unter ihnen, die Anderen zu führen, damit der Lohn recht gleichmäßig ausfiele. Der Führer nannte sich Manager und legte seine Schaufel nieder.

      Nach kurzer Zeit arbeiteten also nur noch Fünf von ihnen, allerdings mit der Auflage, die Arbeit aller Sieben zu erbringen. Die Stimmung unter den Zwergen sank, aber was sollten sie tun? Als der Manager von ihrem Wehklagen hörte, dachte er lange und angestrengt nach und erfand die
      Teamarbeit. So sollte jeder von ihnen gemäß seiner Talente nur einen Teil der Arbeit erledigen und sich spezialisieren. Aber ach! Das Tagewerk wurde nicht leichter und wenn einer von ihnen krank wurde, wußten die Anderen weder ein noch aus, weil sie die Arbeit ihres Nächsten nicht kannten. So entstand der Taylorismus.

      Als der Manager sah, daß es schlecht bestellt war um seine Kollegen, bestellte er einen unter ihnen zum Gruppenführer, damit er die Anderen ermutigte. So mußte der Manager nicht mehr sein warmes Kaminfeuer verlassen. Leider legte auch der Gruppenführer, der nunmehr den Takt
      angab, die Schaufel nieder und traf sich mit dem Manager öfter und öfter zu Meetings. So arbeiteten nur noch Vier.

      Die Stimmung sank und damit alsbald die Fördermenge des Goldes. Als die Zwerge wütend an seine Bürotür traten, versprach der Manager Abhilfe und organisierte eine kleine Fahrt mit dem Karren, damit sich die Zwerge zerstreuten. Damit aber die Menge Goldes nicht nachließ, fand die Fahrt am Wochenende statt. Und damit die Fahrt als Geschäftsreise abgesetzt werden konnte, hielt der Manager einen langen Vortrag, den er in fremdartige Worte kleidete, die er von einem anderen Manager gehört hatte, der andere Zwerge in einer anderen Mine befehligte. So wurden die ersten Anglizismen verwendet.

      Eines Tages kam er zum offenen Streit. Die Zwerge warfen ihre kleinen Schaufeln hin und stampften mit ihren kleinen Füßen und ballten ihre kleinen Fäuste. Der Manager erschrak und versprach den Zwergen, neue Kollegen anzuwerben, die ihnen helfen sollten. Der Manager nannte das Outsourcing. Also kamen neue Zwerge, die fremd waren und nicht recht in die kleine Gemeinde paßten. Und weil sie anders waren, mußte auch für diese ein neuer Führer her, der an den Manager berichtete. So arbeiteten nur noch
      Drei von ihnen.

      Weil jeder von ihnen auf eine andere Art andere Arbeit erledigte und weil zwei verschiedene Gruppen von Arbeitern zwei verschiedene Abteilungen nötig werden ließen, die sich untereinander nichts mehr schenkten, begann,
      unter den strengen Augen des Controllers, bald ein reger Handel unter ihnen. So wurden die Kostenstellen geboren. Jeder sah voller Mißtrauen auf die Leistungen des Anderen und hielt fest, was er besaß. So war ein Knurren
      unter ihnen, daß stärker und stärker wurde.

      Die zwei Zwerge, die noch arbeiteten, erbrachten ihr Tagewerk mehr schlecht als recht. Als sich die Manager und der Controller ratlos zeigten, beauftragten sie schließlich einen Unternehmensberater. Der strich ohne
      die geringste Ahnung hochnäsig durch das Bergwerk und erklärte den verdutzten Managern, die Gründe für die schlechte Leistung sei darin zu suchen, das die letzten Beiden im Bergwerk verbliebenen Zwerge ihre Schaufeln falsch hielten. Dann kassierte er eine ganze Lore Gold und verschwand so schnell, wie er erschienen war.

      Während dessen stellte der Controller fest, daß die externen Mitarbeiter mehr Kosten verursachten als Gewinn erbrachten und überdies die Auslastung der internen Zwerge senkte. Schließlich entließ er sie. Der Führer, der
      die externen Mitarbeiter geführt hatte, wurde zweiter Controller.

      So arbeitete nur noch ein letzer Zwerg in den Minen. Tja, und der lernte in seiner kargen Freizeit, die nur noch aus mühsam errungenen abgebummelten Überstunden bestand, Schneewittchen kennen, die ganz in der Nähe der Mine
      ihre Dienste anbot. Dann holte er sich bei ihr den Siff und verreckte elendig. Die Firma ging pleite, die Manager und Gruppenführer und Controller aber fanden sich mit großzügigen Summen gegenseitig ab und verpissten sich, um der Anklage wegen Untreue zu entgehen, ins Ausland und
      dieses deprimierende, aber wahrheitsgetreue Märchen ist aus.



      (quelle: unbekannt. @gourmet hat den text hier vor einem jahr gepostet)

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 22.02.03 17:08:50
      Beitrag Nr. 1.906 ()
      Seufz !
      #1905

      Wie wahr wie wahr! :(
      Avatar
      schrieb am 22.02.03 17:47:50
      Beitrag Nr. 1.907 ()
      @cab

      Erst wenn die letzte SAP-Blase geplatzt ist werden wir das Licht am Ende des Tunnels sehen. :D

      Etwa 2008, um einmal eine Größenordnung zu nennen.

      Ps:
      SAP steht für mich als Synomym für die Auswüchse der Informationstechnologie in der letzten Hausse.
      Avatar
      schrieb am 22.02.03 18:02:07
      Beitrag Nr. 1.908 ()
      ...Diese Nation (Anm.: die USA) ist dabei, ihre revolutionäre Präventivschlag-Doktrin zu testen und sie zu einem ungünstigen Zeitpunkt anzuwenden. Sie beinhaltet die Idee, dass die USA oder jede andere Nation ganz legitim ein Land angreifen, das sie nicht unmittelbar bedroht, sondern das sie in der Zukunft bedrohen könnte - hierbei handelt es sich um einen ganz grundsätzlichen Dreh der traditionellen Vorstellung der Selbstverteidigung.

      Diese Doktrin scheint gegen internationales Recht und die Charta der Völkergemeinschaft zu verstoßen. Sie wird ausprobiert in einer Zeit des weltweiten Terrorismus. Sie ist Grund dafür, dass sich viele Länder rund um den Globus fragen, ob sie auf unserer Hitliste stehen - oder auf der eines anderen Landes. ...

      aus
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,237371,00.html
      Avatar
      schrieb am 22.02.03 18:05:49
      !
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      Avatar
      schrieb am 22.02.03 18:08:26
      !
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      Avatar
      schrieb am 22.02.03 18:09:12
      !
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      Avatar
      schrieb am 22.02.03 18:12:40
      !
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      Avatar
      schrieb am 23.02.03 09:19:03
      Beitrag Nr. 1.913 ()
      das wort zum sonntag

      wir dürfen mal festhalten;

      die zahlen dieser woche waren desaströs

      der schuldendeckel von 6,4 ( nullen nach freier wahl )wurde erreicht und überschritten. trotz verbot wird höher verschuldet !! wie geht das ???????????

      die erdölreserve der usa hat sich diese woche auf nur noch 9 tage verringert. irgendwann in den nächsten wochen ist gringoland trocken. analog steigt somit der " kriegsdruck "

      zum erdölpreis direkt. ein steigender euro hat den anstieg des öl, zumindestens in europa stark abgemildert. die ölmultis ziehen die preise an den tankstellen trotzdem hoch, keinen kratzt das. aber in usa hat sich der stark steigende ölpreis , da ja in dollar gehandelt voll durchgeschlagen auf deren produktionskosten. auch das nimmt keiner wahr. es wird weiter die after-war-rally gespielt, welch grausames spiel nebenbei bemerkt. es sollte dann besser " profit gegen blut " heißen statt öl

      trotz eines stark fallenden dollar hat sich das debit auf rekordhöhe geschraubt.

      somit darf man zum schluß kommen. was wir hier momentan sehen ist der zerfall aller wirtschaftlichen grundgedanken und prinzipien. ehrlich gesagt, es ekelt mich schon an, wie weiter möchtegernpolitiker und anfängeranalysten immer wieder aufs neue einen mächtigen aufschwung prophezeihen und dann auch noch durch die lokomotive USA. keiner hat den mut, diese zugmaschine zu verschrotten. scheinbar kann man die kuh immer noch melken bevor man sie schlachtet

      in diesem sinne einen schönen sonntag

      DUF
      Avatar
      schrieb am 23.02.03 18:46:10
      Beitrag Nr. 1.914 ()
      schon dafür brauchen wir dann wohl wieder eine höhere neuverschuldung, und am ende darf der steuerzahler geradestehen für die fehler der banken im investmentgeschäft:


      > Sonntag 23. Februar 2003, 11:36 Uhr
      Banken fordern Staats-Garantien für Kreditrisiken
      Frankfurt/Main (AP) Die Banken wollen zur Bewältigung der Krise in ihrer Branche erreichen, dass der Staat die Haftung für Risiko-Darlehen von mindestens sieben Milliarden Euro übernimmt. Dies berichtet die «Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung» unter Berufung auf Beteiligte eines Treffens von Bundeskanzler Gerhard Schröder, Finanzminister Hans Eichel und Wirtschaftsminister Wolfgang Clement mit Spitzenvertretern von Banken und Versicherungen.

      Laut dem Bericht schlug der Vorstandssprecher der Deutschen Bank, Josef Ackermann, dem Kanzler die Gründung einer Auffanggesellschaft vor, die unter dem englischen Schlagwort «bad bank» diskutiert wird. In dieser Gesellschaft sollen die Banken ihre Not leidenden Kredite bündeln. Zur Entlastung der Banken solle der Staat für die Risiken einstehen, sagte Ackermann Beteiligten zufolge.

      Die «bad bank» solle zunächst die Kreditrisiken von Dresdner-, Commerz- und Hypo-Vereinsbank in deren Mittelstandsgeschäft bündeln. Insgesamt wird deren Risiko auf mindestens sieben Milliarden Euro geschätzt. Die Deutsche Bank selbst wolle nicht ihre Darlehen in die Auffanggesellschaft einbringen. «Wir wollen uns nicht mit dem Virus infizieren», sagte Ackermann Teilnehmern zufolge.

      Die Bundesregierung wolle den Vorschlag nun unter Einbeziehung der Bundesbank erörtern, heißt es in Regierungskreisen. Eine staatliche Haftungszusage muss auch mit dem Beihilferecht der Europäischen Union in Einklang gebracht werden.

      An dem Treffen nahmen laut «Sonntags-FAZ» die Vorstandschefs von Allianz, Deutscher Bank, Dresdner Bank, Hypo-Vereinsbank, Münchener Rück, DZ-Bank, West-LB und KfW teil. Die Commerzbank war bei den Gesprächen nicht vertreten.<

      deutsche bank: `wir wollen uns nicht mit dem virus infizieren` :laugh:

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 23.02.03 19:03:23
      Beitrag Nr. 1.915 ()
      Cabinda bei der Dresdner laufen schon längst aktivitäten zur Abschreibung fauler und gefährdeter Kredite!

      Nur meine private Quelle dasselbst in einem Frankfurter Wolkenkratzer sitzend :confused: hat Beträge genannt :rolleyes:

      Also nur 7 Milliarden-Miese in summa für die germanische Großbanken-Szene.
      Nein die kommen mir etwas stark Untertrieben vor. :cry:

      Ich glaube da eher an Dimensionen a la Japan mit ein paar spektakulären Versicherungs und Bankollapsen in bester Lage Tokios !
      Ich denke man errinnert noch!

      Womit der Grund geklärt wäre weshalb ich zu Banken und Versicherung hier im Board nie ein Wort verloren habe.

      mfg.

      Groupier
      Avatar
      schrieb am 23.02.03 20:39:03
      Beitrag Nr. 1.916 ()
      @groupier
      das glaube ich dir gern, dass es sich um eine untertreibung handeln dürfte - daher wurde ja auch noch ein `mindestens` eingebaut ;) . die frage ist für mich nur noch: wann kommt die erste große bankenpleite, die den beginn des finanzkollapses in deutschland einläutet? ist die meldung ein indiz dafür? oder fürchten die banken aktuell *nur* weiter fallende aktienkurse im dax? de facto sind wir doch längst pleite, und das risiko des kollapses bei uns scheint mir nicht nur innerhalb europas am größten zu sein, sondern auch im vergleich zu den u.s.a., da die banken dort wegen der stärker gesenkten zinsen noch mehr spielräume haben, um faule kredite mit den margen zwischen der differenz aus lang-und kurzfristigen zinsen auszugleichen. es ist hier nur den meisten leuten noch nicht bewusst, auf welchem pulverfass wir sitzen.

      als hintergrund dazu aus einem ZEIT-artikel vom september 02 ein auszug zum thema bankenkrise:


      >Natürlich halten sich die Anleger auch aus Angst vor einem Irak-Krieg zurück. Aber die Zurückhaltung der Anleger erklärt nur, warum Aktien generell schlecht laufen, warum die Börsen weltweit am Ende des Jahres wohl das dritte Mal in Folge im Minus landen werden. Sie erklärt nicht, warum europäische Aktien weitaus mehr verlieren als amerikanische. Und warum die deutschen Aktien im internationalen Vergeich am allerschlechtesten dastehen.

      Das hat zwei Ursachen. Zum einen haben Finanztitel in den europäischen Aktienindizes - und besonders im Dax - ein größeres Gewicht als im amerikanischen S&P 500. Erlebt die Branche ihr Waterloo, schlägt das in Europa stärker auf den Aktienindex durch. Zum anderen - und das ist der wichtigere Grund - ist es die Geldpolitik, die das schlechte Abschneiden europäischer Aktien verantwortet.

      Während die amerikanische Notenbank Federal Reserve im vergangenen Jahr radikal die Zinsen gesenkt hat, zögert die Europäische Zentralbank (EZB) immer noch. Dabei brauchen die kriselnden Banken nichts dringender als eine hohe Differenz von kurz- und langfristigen Zinsen - so wie in den Vereinigten Staaten.

      Es sind die kurzfristigen Zinsen, zu denen sich die Banken refinanzieren und welche die Zentralbanken maßgeblich beeinflussen können. In den USA betragen sie 1,75 Prozent. Die Zinsen für zehnjährige Papiere, zu denen die Banken in der Regel Geld verleihen, bringen 3,80 Prozent. Das sind satte zwei Prozentpunkte Marge. Anders gesagt: Die amerikanischen Finanzhäuser haben einen dicken Puffer, um faule Kredite und riskante Engagements auszugleichen.

      In Euroland beträgt dieser Puffer nur einen Prozentpunkt - und das ist zu wenig, um die Megapleiten der Kirchs, Babcocks und Holzmanns auszuschwitzen; es ist zu wenig, um die Engagements der Finanzhäuser in Argentinien und Brasilien ohne Schäden durchzustehen. Die EZB lässt den Banken und Versicherern kaum Luft, um die Abschreibungen und Wertberichtigungen fauler Kredite zu bewältigen.


      Das erklärt die höheren Verluste europäischer Aktien im Vergleich zu amerikanischen Papieren. Dass deutsche Aktien international das Schlusslicht bilden, hat einen ganz spezifischen Grund: Innerhalb der EU leidet bisher nur Deutschland an einer Bankenkrise, die das Kreditvolumen, in realen Größen gemessen, schrumpfen lässt.

      Die deutsche Volkswirtschaft befindet sich in einer gefährlichen Abwärtsspirale: Unternehmen erhalten keine neuen Kredite, weil die Banken keine Reserven mehr haben und jedes weitere Risiko scheuen. Das führt zur Rekordzahl von voraussichtlich 40 000 Pleiten in diesem Jahr, zu steigender Arbeitslosigkeit und dazu, dass sich die deutschen Verbraucher noch mehr zurückhalten, als es ohnehin ihre Art ist.

      Die Folge: weitere Pleiten von Einzelhändlern, Produzenten und in letzter Instanz auch Banken. Kein Land innerhalb der Europäischen Währungsunion, das eine niedrigere Inflation, geringere Kaufneigung und ein kleineres Wachstum vorweisen kann als Deutschland: Die Zinsen der EZB sind für Eurolands Banken zu hoch, für deutsche Banken sind sie tödlich.

      Das ist der klassische Fall eines "asymmetrischen Schocks" in der Währungsunion: Ein einzelnes Land wird von einem wichtigen Wirtschaftssektor in die Krise gezogen und ist der eigenständigen Geldpolitik beraubt, die durch Zinssenkungen die Anpassungen lindern könnte.<

      aus: die zeit http://www.zeit.de/2002/40/Wirtschaft/200240_argument.html


      noch etwas zu den staatsschulden aus: http://www.tadema.de/aktuell/infl.html


      Legaler Betrug am kleinen Mann: Staatsschulden!
      Deutschland hat keine Nettoverschuldung gegenüber dem Ausland d.h. daß allen Schulden im Land deutsche Gläubiger [ 1 ] gegenüberstehen. Der sogenannte öffentl. Schuldenberg wird über festverzinsliche Rentenpapiere refinanziert. Das sind Bundesobligationen, Bundesschatzbriefe, Bundesanleihen. Anleihen bei öffentlich rechtlichen Institutionen wie die Landesbanken, Post, Treuhand, Wiederaufbau-Kreditinstitute. Dann gibt es noch Anleihen bei Länder und Kommunen. Alle Papiere werden auf dem freien Markt erworben, der Preis bestimmt ihre Rendite. Der Schuldenberg ist somit eine reale Größe. Gekauft wird auch von Privatanlegern, die damit Gläubiger der öffentl. Hand sind. Das Groß wird allerdings von Banken und Versicherungen gekauft. So der Kreislauf. Der Bürger spart Geld, und bringt es zur Bank oder gibt es den Versicherern. Die geben es wiederum der öffentl. Hand. Die öffentliche Hand gibt es für meist nebulöse Dinge wieder aus. Dafür zahlt der Bürger Steuern, womit der Staat seine Schulden begleicht. Die Bank zahlt wieder an den Sparer aus. Das Geld wird eigentlich immer nur verschoben. Fazit: Der Bürger zahlt an sich selbst, verdienen tut nur die Bank! Die Schulden des Bundes aber werden bei wirtschaftlicher Betrachtung nicht getilgt; die fälligen Zinsen werden durch neu aufgenommene Kredite finanziert. So werden heute und in Zukunft Zinsen für Kredite gezahlt, für die ein Gegenwert gar nicht mehr vorhanden ist. Das wiederum heißt: Der Staat ist bankrott (im Volksmund: Pleite).

      entnommen dem lesenswerten thread
      Deutschlands Zukunft: mögliche Szenarien, Optionen, Prognosen Thread: Deutschlands Zukunft: mögliche Szenarien, Optionen, Prognosen

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 23.02.03 20:46:26
      Beitrag Nr. 1.917 ()
      Mal ein paar Zahlen !

      4,6 Mio Arbeitslose
      + 1,6 Mio in Frührente
      + 1,8 Mio Sozialhilfeempfänger
      + zzgl. ABM´ler usw.
      + zzgl. 2 Mio öffentlich Bedienstete, deren Aufgaben wegfallen könnten, die aber dennoch beschäftigt werden.

      Dann 30% der Bevölkerung ist über 60 Jahre alt.
      Tendenz stark steigend.

      Bei noch ca. 34 Mio Erwerbstätigen!

      Wie lange kann das noch gut gehen!
      Es ist doch klar, daß unser System sich das nicht leisten kann.
      Und unsrere Regierenden machen allenfalls mal ein bisschen
      Reformkosmetik.
      Das einzige was kommen wird, ist dass die Daumenschrauben noch fester gezogen werden.

      n8

      Groupier
      Avatar
      schrieb am 23.02.03 21:28:35
      Beitrag Nr. 1.918 ()
      genau, reformkosmetik und nichts anderes. sonst müssten sie sich ja mal mit wirtschaft beschäftigen, was so richtig wohl kaum einer unserer politiker getan hat. es geht immer nur darum, mit den `vorhandenen` mitteln (was ja auch schon die reine ironie ist) den standard zu erhalten, indem man gelder umverteilt, anstatt mal a la miegel die bevölkerung auf ein neues anspruchslevel einzuschwören.

      jetzt mal zum dax-chart, wen`s interessiert -
      der dax hätte ja rein technisch allen fundamentalen unkenrufen zum trotz eine chance, auf die 3000p. zu laufen. aktuell allerdings befindet er sich noch in einer trading-range zwischen 2550 und 2750p. und zwar dort dann wieder ziemlich genau in der mitte.

      meine persönliche meinung ist, dass a. am freitag nur shorteindeckungen stattfanden und b. der aktuelle anstieg, der sich montag fortsetzen könnte, nur dazu dient, den kommenden abwärtsdruck abzufedern. beim dritten mal geht es meistens durch... (vielleicht fallen sie beim nächsten ausloten der tradingsrange, die 2520p.). es dürften dann aber trotz der wohl reichlichen s-l-orders unterhalb dieser marke bald wieder fallschirme aufgespannt werden, zuviel hängt daran, dass keine neue abwärtsspirale einsetzt. und meist sind die kurse im februar und märz auch eher freundlich, rein statistisch gesehen.

      ob es bei kriegsausbruch dann steigt oder fällt, hängt m.e. davon ab, ob die börsen gerade überkauft oder überverkauft sind. sind sie zu dem zeitpunkt überkauft, müsste es rein psychologisch gesehen noch einige geben, die auf den zug aufspringen wollen und in den markt gehen, der danach dann sofort den abflug nach süden macht. denn fortan würden ja wirtschaftliche fakten wieder interessant werden, sobald zynisch gesagt das geisterthema krieg-nichtkrieg aus den medien verschwindet und der anleger mit den realen bbc-bildern konfrontiert ist und sich an sie gewöhnt. anders herum müsste in einer überverkauft-situation eigentlich der kriegsausbruch die panik kurz verstärken und dann in eine rally führen.

      gruss und einen schönen sonntagabend
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 23.02.03 22:06:44
      Beitrag Nr. 1.919 ()
      @groupier
      stimmt das wirklich: Denn 30% der Bevölkerung ist über 60 Jahre alt.
      Tendenz stark steigend.


      sooo viele :confused:
      das ist in der tat beängstigend (wie vieles andere auch :( ) - denn: nach den neuesten ideen sollen die alle erst ab 70 jahren rente beziehen dürfen, sind aber schon mit 40/45 jahren arbeitslos, überlassen der jugend also ihren arbeitsplatz, um dem lande unfreiwillig eine chance zu geben.

      wovon leben die denn eigentlich in der zwischenzeit?

      ich z.b. :cry: ? da sind immerhin fast 30 jahre sinnvoll mit survival-strategien auszufüllen :confused: - o.k. wir werden also selbstversorger und leben in kommunen; her mit den buchtipps für`s kräuterbeet! :D
      im ernst, ich seh das ja klar vor mir, bin aber leider kein fan von gartenarbeit und so. :cry:

      wohin die sache mit `gib der jugend eine chance` führt, erleben sehr intensiv gerade die banken. die alten fondsmanager, die noch wussten, was eine wirtschaftskrise ist, sind längst entlassen zugunsten der protektion unserer 25-jährigen talente. die aber kennen nur kostolany und `kaufen, wenn die kanonen donnern` und sehen dauernd verlockende einstiegskurse. ob die das ruder rumreißen können :confused:

      bei den zeitungen dürfte es ähnlich laufen. überlebt haben bislang die jungen optimisten und verkaufsträchtigen jung-thiemes. na ja, nicht überall, aber tendenziell.

      ich bin gespannt, wann das erste deutsche renommierblatt mangels auflagezahlen seinen betrieb einstellt und hier auch der letzte im w.o. zwangsläufig ein bildleser wird. allerdings kann ich nicht sagen, dass ich mich darauf freue.

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 23.02.03 22:27:41
      Beitrag Nr. 1.920 ()
      O.K. der Garten ist bei mir reichlich vorhanden.
      Brauch aber auch noch jemand der da die Arbeit macht.;)
      Avatar
      schrieb am 23.02.03 23:25:43
      Beitrag Nr. 1.921 ()
      ...müssen wir mal eine stellenanzeige aufgeben :rolleyes:

      n8 ;)
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 00:49:59
      Beitrag Nr. 1.922 ()
      @Groupier
      Einen Gärtner findest Du bestimmt hier
      http://www.ansus.de/garten.ansus.de/garten.php?refer=google

      Eventuelle, geringfügige rechtliche Fragen dazu findest Du dann hier
      http://www.google.de/search?q=cache:SSTYnjpxPP8C:www.jura.un…

      Solltest Du jetzt den Garten weiter selbst machen kann ich das gut verstehen :laugh:
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 09:47:43
      Beitrag Nr. 1.923 ()
      guten morgen -

      bei den blue chips geht es ja zu wie am neuen markt. ahold aktuell 42,6% im minus:

      >Moodys senkt Kreditrating für Ahold, Aktie unter Druck
      Die Aktien des niederländischen Supermarktriesen Ahold N.V. geraten aktuell unter Druck nachdem die Ratingagentur Moodys ihr Kreditrating geändert hat.

      Moodys hat das Rating demnach auf Baa1 von Baa3 gesenkt und damit nur leicht über das Niveau eines "Junk-Bonds". Als Begründung wurden die Schwierigkeiten beim Schuldenabbau sowie Probleme bei US-Kaufhausketten genannt.<

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 12:42:24
      Beitrag Nr. 1.924 ()
      also, nur das rating war es nicht - sondern bilanzmanipulationen und eine fülle schlechter nachrichten, aktuell ist der titel 70% im minus:

      ftd.de, Mo, 24.2.2003, 9:25, aktualisiert: Mo, 24.2.2003, 10:38
      Ahold droht Finanzskandal

      Der niederländische Einzelhandelskonzern Ahold hat den Rücktritt des Unternehmenschefs und des Finanzvorstands angekündigt. Hintergrund sind Unregelmäßigkeiten in den Bilanzen.

      Hintergrund seien jüngst entdeckte Unregelmäßigkeiten in den Bilanzen der Tochter U.S. Foodservice, teilte Ahold am Montag mit. Zugleich gab der Konzern bekannt, der Reingewinn 2002 sei deutlich geringer ausgefallen als erwartet. Die Geschäftszahlen für die Jahre 2000 und 2001 sowie die Zwischenergebnisse für 2002 müssten neu erstellt werden. Das Unternehmen, das im zweiten Quartal seinen ersten Nettoverlust seit fast 30 Jahren verzeichnet hatte, hatte im vergangenen Jahr bereits zwei Mal die Gewinnerwartungen zurückgeschraubt. Der Kurs der Ahold-Aktien brach in Amsterdam mehr als 40 Prozent auf 5,50 Euro ein und zog europaweit Einzelhandelswerte tiefer.

      Ahold gab ferner bekannt, die Rechtmäßigkeit von Geschäften der argentinischen Tochter Disco zu untersuchen. Außerdem teilte das Unternehmen mit, sich neue Finanzmittel von 3,1 Mrd. Euro gesichert zu haben, um seine Liquidität zu stärken. "Kürzlich wurden im Rahmen der Buchprüfung zum Jahresende bei U.S. Foodservice für das Geschäftsjahr 2002 erhebliche Unregelmäßigkeiten beim Ausweis von Einkünften entdeckt", hieß es in der Ahold-Mitteilung. Die Konzernführung geht davon aus, dass U.S. Foodservice die Betriebseinnahmen für 2001 und vor allem für 2002 zusammen um mehr als 500 Mio. $ zu hoch angegeben habe. "Vor diesem Hintergrund gibt der Ahold-Aufsichtsrat bekannt, dass Ahold-Präsident und -Vorstandschef Cees van der Hoeven und Finanzvorstand Michael Meurs zurücktreten werden." Aufsichtsratschef Henny de Ruiter werde die Aufgaben der beiden übernehmen.

      Die Ahold-Tochter U.S. Foodservice ist in den USA nach Sysco der zweitgrößte Lebensmittellieferant für Restaurants, Hotels, Sozialeinrichtungen und Sportstätten. Ahold ist stark in den USA engagiert und daher sehr abhängig von der Konjunktur in der weltgrößten Volkswirtschaft.

      © 2003 Reuters Limited.
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 20:41:26
      Beitrag Nr. 1.925 ()
      für die fundis unter den lesern, die aktien jetzt billig finden...:

      >2:11PM Pricing bubble popped but stocks not cheap: Bridgewater by Tomi Kilgore
      Bridgewater Associates believes the bubble pricing that sent the stock market soaring into the turn of millennium has been worked off, but said it was still premature to call stocks extremely cheap. The money management and research firm said the market is currently discounting less than 2 percent real earnings growth over the next decade, versus discounting 9 percent growth at the end of 1999. Bridgewater noted, however, that while there has never been a decade of 9 percent real earnings growth, there have been a number of decades with less than 2 percent growth.<

      eben! man hat sich nur so an das wachstum gewöhnt!

      zur zeit wird eine kapitalerhöhung bei der allianz diskutiert. technisch sieht es dort weiter nicht gut aus;
      ich rechne mit einem bruch der 2500p. im dax diese woche. wenn das passiert ist, kann man mal wieder über das thema rally reden. kurzfristig stehen gold und euro vor widerständen, sehen aber insgesamt für mich bullish aus, und auch der v-dax scheint in den startlöchern zu stehen für einen neuen upmove. die puts vom freitag (einstieg 2625p.)habe ich bei 2573p. verkauft, jetzt schau ich erst einmal zu, denn im trading-rechteck sind wir wieder `unten`.

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 21:56:09
      Beitrag Nr. 1.926 ()
      #1918
      :cry: :cry: :cry: :cry: :cry:
      DAS LIEST SICH JA NOCH SCHLIMMER ALS MEINE STEUERBESCHEIDE !
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 22:00:16
      Beitrag Nr. 1.927 ()
      wieso fallen denn die stocks, traut man bush etwa nicht zu, den erzfeind mit worten niederzumetzeln? :(
      na ja, live :confused: - das gibt dann wieder jede menge schöner bushisms :laugh:

      3:49PM Stocks extend losses following Saddam report by Allen Wan
      Stocks extended losses in late Monday trade following an exclusive CBS News report that Iraqi leader Saddam Hussein has challenged President Bush in a live debate over the issue of war and indicated he would not get rid of missiles as mandated by the United Nations. The Dow and Nasdaq both fell 1.8 percent. Boeing (BA) and Honeywell (HON) were the biggest percentage losers on the Dow with declines of over 3 percent. Lucent (LU) was the most actively traded stock on the Big Board, followed by AOL Time Warner (AOL). AOL stock fell 5.7 percent. Airlines were the biggest industry decliners, while oil services topped gainers.


      3:32PM Saddam wants to debate Bush, may not destroy missiles by Allen Wan
      In an exclusive interview with CBS News Anchor Dan Rather, Saddam Hussein has challenged President Bush to a live, international television and radio debate about the looming war. Saddam envisions it as being along the lines of U.S. presidential campaign debates. The Iraqi president also flatly denies that his al-Samoud missiles are in violation of United Nations` mandates and indicates he does not intend to destroy them or pledge to destroy them as demanded by chief U.N. weapons inspector Hans Blix. More of the interview is available on the CBS News web site at http://www.cbsnews.com/stories/2003/02/21/iraq/main541427.sh…
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 22:20:17
      Beitrag Nr. 1.928 ()
      Nicht mal wenn der Teleprompter funktioniert und Condi Rice schnell genug tippen kann.

      Lt. J. R. Ewing alias Larry Hagman bei Bio neulich!
      Dann ist G. W. ein Dislexiker d. h. er ist eine Art Legastheniker auf Texanisch.
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 23:14:28
      Beitrag Nr. 1.929 ()
      was könnte bush ihm also sagen? ganz hilflos ist er nicht, denn er kann auf einen großen dokumentierten zitatenschatz eigener worte zurückgreifen.

      >When Iraq is liberated, you will be treated, tried, and persecuted as a war criminal."—Washington, D.C., Jan. 22, 2003 (Thanks to Chad Conwell.)

      "Many of the punditry—of course, not you (laughter)—but other punditry were quick to say, no one is going to follow the United States of America."—Washington, D.C., Jan. 21, 2003

      "I think the American people—I hope the American–I don`t think, let me—I hope the American people trust me."—Washington, D.C., Dec. 18, 2002

      "Let me tell you my thoughts about tax relief. When your economy is kind of ooching along, it`s important to let people have more of their own money."—Boston, Oct. 4, 2002

      "I was proud the other day when both Republicans and Democrats stood with me in the Rose Garden to announce their support for a clear statement of purpose: you disarm, or we will."—Speaking about Saddam Hussein, Manchester, N.H., Oct. 5, 2002 (Thanks to George Dupper.)


      "We need an energy bill that encourages consumption."—Trenton, N.J., Sept. 23, 2002

      "People say, how can I help on this war against terror? How can I fight evil? You can do so by mentoring a child; by going into a shut-in`s house and say I love you."—Washington, D.C., Sept. 19, 2002


      "There`s an old saying in Tennessee—I know it`s in Texas, probably in Tennessee—that says, fool me once, shame on—shame on you. Fool me—you can`t get fooled again."—Nashville, Tenn., Sept. 17, 2002

      "There`s no doubt in my mind that we should allow the world worst leaders to hold America hostage, to threaten our peace, to threaten our friends and allies with the world`s worst weapons."—South Bend, Ind., Sept. 5, 2002

      "See, we love—we love freedom. That`s what they didn`t understand. They hate things; we love things. They act out of hatred; we don`t seek revenge, we seek justice out of love."—Oklahoma City, Aug. 29, 2002

      "There`s no cave deep enough for America, or dark enough to hide."—Oklahoma City, Aug. 29, 2002 (Thanks to Michael Shively.)

      "I`m a patient man. And when I say I`m a patient man, I mean I`m a patient man."

      "There`s no bigger task than protecting the homeland of our country."

      "The federal government and the state government must not fear programs who change lives, but must welcome those faith-based programs for the embetterment of mankind."—Stockton, Calif., Aug. 23, 2002 (Thanks to George Dupper.)

      "There may be some tough times here in America. But this country has gone through tough times before, and we`re going to do it again."

      "I promise you I will listen to what has been said here, even though I wasn`t here." ( :laugh: )

      "Do you have blacks, too?"— (:laugh: )To Brazilian President Fernando Cardoso, Washington, D.C., Nov. 8, 2001

      "This foreign policy stuff is a little frustrating."—as quoted by the New York Daily News, April 23, 2002 [ ;) ]

      "For a century and a half now, America and Japan have formed one of the great and enduring alliances of modern times."—Tokyo, Japan, Feb. 18, 2002 "We`ve tripled the amount of money—I believe it`s from $50 million up to $195 million available."—Lima, Peru, March 23, 2002 [available? :rolleyes: ]

      "I understand that the unrest in the Middle East creates unrest throughout the region."—Washington, D.C., March 13, 2002.
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 08:42:12
      Beitrag Nr. 1.930 ()
      Dann will ich mal wieder mit einem schönen, guten Morgen... *g*;)

      @cabinda,

      am ende darf der steuerzahler geradestehen für die fehler der banken im investmentgeschäft:
      Das wird wohl so kommen (müssen!) [Bei den 7 Mrd hat man wohl eine Null vergessen, und sich vielleicht noch in der Zahl vertan, sehe ich wie @Groupier].
      Die entscheidende(!!) Frage ist, ob die Politik nicht nur `erörtert` [*lol* - was will man da noch groß erörtern?], reagiert (wenn man das denn noch so bezeichnen will, :D), sondern ob sie auch agiert, d.h. die Banken in ihren ungesunden, wilden (Spiel-)Trieben endlich mal so nachhaltig beschneidet, daß es am Stamm wieder grüner wird. Und zwar nicht nur per Gesetz, sondern auch executiv, von mir aus auch, daß der Staat im Gegenzug zur Risikenübernahme entsprechende Beteiligungen an den Banken erhält. Bringt natürlich nur was, wenn die Staatsdiener endlich mal auf leistungsorientierte Bezahlung umgeswitcht werden... (womit wir wieder ins Grundsätzliche geraten)
      - Bevor jetzt der Aufschrei `Sozialismus` kommt: Daß das nicht die kapitalistische Lösung in Reinkultur ist, ist mir schon klar, *g*
      Auf Dauer wird der Kapitalismus aber nicht überleben KÖNNEN, wenn dessen Exzesse - sprich in diesem Kontext: aus den Fugen geratene Verluste - permanent a la Schröder sozialisiert werden, und Gewinne auf der anderen Seite in steuergünstigen Oasen generiert werden oder da zum Zocken, banken-vornehm `Hedging` genannt, hinfließen.
      Das eine wird ohne das andere NICHTS, die zitierten externen Ursachen - die zweifelsohne D zum Nachteil gereichen - hin oder her.

      unserer 25-jährigen talente. die aber kennen nur kostolany
      Schön wär`s ja, aber das halte ich doch für stark übertrieben, :D Also, nicht alles was Kosto erzählte, ist vielleicht in der heutigen Zeit so gültig, aber hätten/würden sich die 25-jährigen den mal etwas mehr zur Brust genommen/nehmen, hätten wir diese Exzesse so nicht bekommen... vielleicht, *g* Es hätte zumindest dem einen oder anderen die Blamage und/oder Pleite erspart.
      Aber den diesbzgl. monierten Qualitätsaspekt die (Börsen-)Medien betreffend, hast Du ohne Zweifel recht.

      kurzfristig stehen gold und euro vor widerständen
      Naja, wir konsolidieren ja schon 3 Wochen, ist schon eher mittelfristig, *g* Aber richtig, die technischen Langfristwiderstände - beim EUR 10-jährige Downtrendline, beim POG wie gesagt 380-420, wo sich Gold in den 90ern mal jahrelang hin und her bewegte - greifen erstmal, und angesichts der vorherigen Upmoves sollte man als Longie mit den Konsolidierungen sehr zufrieden sein.

      @Groupier,

      Versicherungen generieren aber gute Zuwächse und Perspektiven im Kerngeschäft, im Gegensatz zu Banken. Und Versicherungen können sich immer noch vom Bankengeschäft trennen, wie ich mal beschrieb.
      Ich würde die nicht in einen Topf werfen, das sind (imo) 2 Branchen, und da wird, vielleicht sogar protegiert von interessierter Bankenseite, die sich immer schon, vor den Versicherern, gern als "Herr im Hause" wähnt, einiges unzulässig verkürzt.

      investival
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 11:27:40
      Beitrag Nr. 1.931 ()
      schluß mit lustig

      der dax unter seinem tief. aktuel 2480 !!!!

      DUF
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 14:58:03
      Beitrag Nr. 1.932 ()
      Wie preist der Markt z.Z. den Irak-Krieg? Betrachtungen von Mark Hulbert:

      Web-based futures markets

      By Mark Hulbert, CBS.MarketWatch.com
      Last Update: 1:06 AM ET Feb. 25, 2003

      ANNANDALE, Va. (CBS.MW) -- The consensus view on Wall Street seems to be that we will soon go to war with Iraq, that the war will go well and that the stock market will soar thereafter.

      I`m not so sure. Consider the implicit predictions being made by a number of esoteric new futures contracts that now trade on the Web.

      Consider for example a contract related to Saddam Hussein`s ouster that trades at a Dublin-based exchange, Tradesports.com. The March contract of these futures will pay $10 if Hussein is not Iraq`s leader on March 31, otherwise nothing. Because it is thus an "all or nothing" contract, its current price reflects the market`s collective judgment of this event`s probability.

      Currently, for example, the March Saddam Hussein contract trades at $2.70, suggesting that investors believe that there is only a 27 percent probability of a war between now and March 31 that will result in Hussein`s ouster. While there is no way of quantifying the consensus view in this country of that probability, my guess is that it is much higher than 27 percent.

      If we are to believe the judgment of traders at Tradesports.com, therefore, either war is not as likely to start over the next five weeks as many are assuming, or if it does start, it will not as quickly lead to Hussein`s ouster.

      But why should we believe the traders who use this Web site? I discussed several reasons in my Feb. 16 New York Times column. But one of the more compelling is the impressive track record of another Web-based futures exchange known as the Iowa Electronic Market.

      This real-money futures exchange, administered by the University of Iowa, has allowed for betting on the outcome of each Presidential election since 1988. Over the past four elections, this exchange`s average forecast error has been about half that of the major polling organizations.

      Researchers who study these Web-based markets believe they do such a good job because they reflect more knowledge and wisdom than any of us individually possesses, no matter how knowledgeable and wise we may be.

      With that in mind, let`s take a look at what traders at Tradesports.com have to say about the stock market for the remainder of the year. The picture is not pretty. Currently, according to the contracts that trade at the site, there is only an 11 percent probability that the Dow Jones Industrial Average ($INDU: news, chart, profile) will finish this year above 10,000. However, there is a 26 percent probability that it will close below 7,000.

      A Dow close for the year below 7,000 is not as far fetched as you might think. Richard Russell of Dow Theory Letters provides a war-based rationale for how it could come about: "What the market has NOT discounted, in my opinion, is a war that will not be `quick and easy.` In a war against Iraq, the U.S. will be faced with possible massive and unacceptable Iraqi civilian casualties. The U.S. will also be faced with possible biological or gas defense on the part of the Iraqis. Finally, the U.S. could also be confronted by Iraqi defenders hiding behind civilians in house to house combat."

      Mark Hulbert is the founder of Hulbert Financial Digest in Annandale, Va. He has been tracking the advice of more than 160 financial newsletters since 1980.
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 16:03:03
      Beitrag Nr. 1.933 ()
      verbraucher(miß)vertrauen ; 64

      herr pumpe, übernehmen sie

      DUF
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 16:28:45
      Beitrag Nr. 1.934 ()
      @duf
      schluß mit lustig ist schon lange,nur wollte(will?)es keiner so richtig wahr haben
      @chart junkie
      sehr frühzeitig richtig erkannt.aber nicht nur du;)
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 20:01:22
      Beitrag Nr. 1.935 ()
      Schluß mit lustig war es heute auch an den Goldmärkten :

      ECB Sold Gold Worth 326 Million Euros - Currency Reserves Fell !!!

      Frankfurt, Feb. 25 (Bloomberg) -- The European Central Bank said one of its member banks sold 30 tons of gold worth 326 million euros ($351.1 million) last week, in line with a central bank agreement of 1999. The seller wasn`t identified. :mad:
      Foreign currency reserves in the euro area fell 400 million euros to 224.2 billion euros in the week ended Feb. 21. Banknotes in circulation dropped 1.3 billion euros to 341.6 billion euros.

      The ECB sets monetary policy for Germany, France, Italy, Spain, Portugal, Ireland, Finland, Austria, the Netherlands, Belgium, Luxembourg and Greece, the 12 countries that share the euro as their common currency.

      Das Kartell shorted die Minen bis bis der Arzt kommt und die Zentralbanken schmeißen physisches Gold auf den Markt weil ihnen langsam das Wasser zwischen den Arschbacken kocht !
      .
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 20:06:25
      Beitrag Nr. 1.936 ()
      lol wieder so ne drecksmeldung ,gekauft hat die 30t natürlich keiner:mad: .
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 20:18:14
      Beitrag Nr. 1.937 ()
      .

      Was Schröder und Bush gemeinsam haben

      Die Aktien stürzen auf neue Tiefs, obwohl der drohende Krieg - zynische Börsenweisheit - sie eigentlich nach oben treiben müsste. Grund: Das Vertrauen der Anleger in die Wirtschaftspolitik der Regierenden ist erschüttert, in Deutschland wie in den USA.



      Frankfurt am Main - Der Dax hat die Marke von 2500 Zählern deutlich durchbrochen und notiert auf dem niedrigsten Niveau seit Sommer 1996, der Europa-Index EuroStoxx 50 gab am Abend ebenfalls fast vier Prozent nach. Dunkel das Bild auch an der Wall Street: Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte rutschte um 1,4 Prozent ab und notierte nur knapp über 7.750 Zählern. Der breiter angelegte S&P-500-Index verlor ebenfalls 1,4 Prozent.

      Als Hauptgrund für die schlechte Verfassung der Börsen führen Experten gebetsmühlenartig den drohenden Krieg an. "Ich würde keinen Cent auf eine friedliche Lösung in Irak setzen, und der Markt macht dies auch nicht", sagt etwa Aktienstratege Matthias Jörss vom Bankhaus Sal. Oppenheim.

      Zweifel an dieser Darstellung sind jedoch angebracht: In den vergangenen Wochen war in Frankfurt und New York die vorherrschende Argumentation, dass die Unsicherheit über Krieg oder Frieden der Hauptgrund dafür sei, dass die Börsen fallen und fallen. Stehe erst einmal fest, dass es zu einem Krieg komme, würden sich die Kurse flugs erholen. Die "Newsweek" hob diese These sogar auf ihren Titel: "Warum die Unternehmen Krieg wollen. Die Hoffnung auf ein Ende der Unsicherheit". Folgt man dieser Logik, müssten die Kurse nun eigentlich steigen, denn der Krieg ist in den vergangenen Tagen wahrscheinlicher geworden.


      Durchhalten, Anleger!

      Der Verdacht liegt nahe, dass das Credo "nach dem Krieg wird alles besser" eine weitere Durchhalteparole ist. Das Muster ist seit nunmehr drei Jahren das selbe: Alle paar Monate suchen sich die Märkte eine neue Ausrede für die schlechte Börsenentwicklung. Zunächst war die Dot.Com-Blase schuld. Danach der 11. September. Später Enron und WorldCom. Sollten die Märkte nach einer - höchst wahrscheinlichen - US-Militäraktion gegen den Irak weiter in den Keller rauschen, werden vermutlich Nordkorea oder al-Qaida als Buhmänner herhalten müssen.

      Was bei dieser politisch geprägten Betrachtung unter den Tisch fällt, ist die Tatsache, dass europäische und amerikanische Aktien trotz dreijähriger Baisse noch immer schlichtweg zu teuer sind. Einer der wichtigsten fundamentalen Indikatoren dafür, ob eine Aktie als preiswert oder als kostspielig zu gelten hat, ist das Gewinnwachstum des dazugehörigen Unternehmens.

      Und das wurde von den Märkten lange Zeit überschätzt. Nach Berechnungen des Finanzdatenanbieters I/B/E/S gehen Aktienanalysten im Schnitt für Europa immer noch von einem Ergebniswachstum von 35 Prozent aus, bei US-Aktien sind es gar 50 Prozent. Das sind Zahlen ohne Bodenhaftung. Bei dem derzeit äußerst bescheidenen Wirtschaftswachstum sind die Prognosen Makulatur. Das haben auch die Märkte erkannt: Weil viele Aktien unter der Annahme geringerer Gewinne plötzlich überteuert erscheinen, erfolgt eine Korrektur nach unten.

      Schröder-Rabatt und Bush-Discount

      Die Börse glaubt nicht an einen nachhaltigen Aufschwung. Schuld daran sind nicht zuletzt US-Präsident George W. Bush und Bundeskanzler Gerhard Schröder. Beide haben sich bereits mehrfach als Bullentöter erwiesen.

      Bush nehmen die Börsianer vor allem seine halbherzigen Reformen nach den US-Unternehmensskandalen vom vergangenen Jahr übel. Auch seine restliche Wirtschaftspolitik wird von Analysten zweifelnd beäugt. Zudem glauben einige Aktienstrategen, wie etwa Gérard Piasko von Julius Bär, dass es an den Märkten eine Art Bush-Abschlag gibt: "Clinton war ein nice guy, der mit allen Handel getrieben hat. Bush hingegen ist nicht so gut für die Wirtschaft."

      Bei den Begriffen Schröder und Deutschland zucken Börsianer in der Mehrheit ebenfalls zusammen. Der Hauptgrund dafür, dass der Dax meist stärker fällt als andere europäische Börsen, ist die nach Meinung von Investoren schlechte wirtschaftliche Verfassung der Budesrepublik im Allgemeinenn und die desaströse Politik Schröder im Speziellen. Ob Deutschland wirklich ein drittklassiges Land ist, darüber lässt sich streiten - in der Wahrnehmung der Kursmacher ist Deutschland für Unternehmen auf jeden Fall ein Standortmalus.

      Aktien, nein danke!

      Fast alle Anlagenstrategen drücken sich derzeit um klare Aussagen zu den Aktienmärkten. Einig sind sich die meisten jedoch in der Einschätzung, dass Geld derzeit vor allem mit den beiden "Cs" zu verdienen ist: Commodities (Rohstoffe) und Corporates (Unternehmensanleihen).

      Der Index des Commodity Research Bureau (CRB) stieg innerhalb der vergangenen zwölf Monate um etwa 30 Prozent. Das Rohstoffbarometer enthält Energierohstoffe, Nahrungs- und Genussmittel sowie Metalle. Vor allem Gold hat in den vergangenen Wochen stark zugelegt. Experten wie Gérard Piasko von Julius Bär halten einen weiteren Anstieg des Goldpreises für wahrscheinlich. Ebenfalls positiv entwickelt haben sich in den letzten Monaten Unternehmensanleihen - deren Kurse sind deutlich gestiegen.

      DER SPIEGEL - 25.02. 2003
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 21:12:55
      Beitrag Nr. 1.938 ()
      @konradi,

      :cool:;)
      in line with a central bank agreement of 1999
      DAS bringt zum Ausdruck, was an der Meldung nicht neu ist - nämlich alles, *g*
      Also, falls die in dem Tempo weiter verkaufen würden, wäre das Agreement bald sehr vorzeitig erfüllt... Aber vielleicht hält sich in der Not auch schon keiner der westlichen Notenbanken (außer den Schweizern [*g*] und Franzosen) mehr daran... Nun gut (oder auch nicht), umso mehr aus der Hand gegeben wird, umso weniger Spielraum verbleibt.

      Diese Aktion sieht (für mich) so aus, als sollten vorherige Leerverkäufe protegiert werden, d.h. man den Spielern mit fremden Geld staatlicherseits die Möglichkeit eröffnet, nun günstig(er) einzudecken (auch bei Minen), damit die Spieler mal ein bißchen Plus machen, sie nicht absaufen in ihrem Gestrampel in selbst gesuchten wilden Wassern.

      Derweil steigen die Devisenreserven in USD-Treasuries ex USA (zulasten von Gold) tagtäglich auf neue historische Hochs... Wahrscheinlich verzapfen diese Strategie die gleichen, die ansonsten der modernen Portfolio-Theorie zusprechen, :D

      @NFDrag,

      gekauft hat die 30t natürlich keiner
      Doch: ich (OK, nur ein paar schöne Unzen, *g*). [Derzeit kaufen wohl die Chinesen und neuerdings die Russen]

      Diese medialen Psycho-Spitzfindigkeiten verfangen indes doch immer weniger beim aufwachenden und durchblickenden, freilich nur langsam reagierenden "Publikum". Das gehört genauso zum zunehmend durchsichtigen Spiel, wie das zeitgleiche "Anti" den EUR und den POG betreffend, vorzugsweise, natürlich, :D, in "dünnen" Handelsphasen.

      Alles das erweckt zunehmend den Eindruck von allenfalls kurzsichtiger, wenn tatsächlich nicht blinder, Aktion, womit notwendige Bereinigungen auf den (z.T. immer noch) aufgeblasenen "Parallel"märkten weiter hinausgezögert werden.
      Das leistet der Vertrauenserosion weiteren Vorschub, und "sie" erreichen letztendlich das Gegenteil von dem, was nötig wäre, und zwar zunehmend dringender nötig.
      Bleibt zu hoffen, daß die Märkte ihnen die Angst bald austreibt, ihnen zeigt, daß es nur schlimmer wird, und zwar auch für sie.

      Vielleicht braucht es - leider, aber mit solch` einer "Führerschaft" eigentlich gar nicht verwunderlich - dazu den Krieg tatsächlich... Wenn er (für die USA und GB) gut ausgeht, und sich die Lage wegen der deshalb noch länger verschleppten, dann evidenteren Probleme nicht bessert, sondern verschlechtert, und wenn er schlecht ausgeht, dann würde manches vielleicht(!!) sogar eher wieder gerade rücken.
      Der letztere Fall würde die Major Trends indes eher kippen, nach vorherigen Übertreibungen, vielleicht...

      investival
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 21:46:40
      Beitrag Nr. 1.939 ()
      so, das gap im ndx ist zu. ob die nachbörslichen HP-zahlen die begeisterung noch toppen können ;)
      ich tippe mal auf schlusskurs nähe tageshoch, damit der dax morgen noch ein wenig steigen kann, bis etwa 2510-2520p. bei gold gäbe die 350 halt und der dax könnte, dürfte kann weiter seiner schwäche nachgehen. die erholung nach dem test des tagestiefs fand ich jedenfalls nicht überzeugend, um an eine wende zu glauben; bis gestern dachte ich noch, es könnte reichen, wenn die s-l`s abgeräumt werden.
      but we will see...
      neuer tag, neues glück. vielleicht kommt alles wieder anders.

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 22:41:05
      Beitrag Nr. 1.940 ()
      4:16PM Hewlett-Packard earns $879 million, revenue misses (HPQ) by Rex Crum
      Hewlett-Packard (HPQ) on Tuesday reported a first-quarter net profit of $721 million, or 24 cents a share. Company sales of $17.9 billion missed analysts` estimates of $18.47 billion, but pro forma earnings of 29 cents a share topped the consensus estimate by two cents. During the same period last year, H-P posted a net profit of $484 million, or 25 cents a share, on revenue of $11.4 billion.


      na, hauptsache, die proforma-earnings stimmen!;). das dürfte dann reichen für einen pullback an die ausbruchslinie bis zehn uhr, vielleicht schießt es noch ein stückchen drüber hinaussi.

      ndx bei fast dausend, aber eben nicht ganz. nach dem vermeintlichen false-break im dax nach unten morgen also noch ein false-break beim ndx in die andere richtung (drüber), und die börsenwelt ist wieder in ordnung (auf wochensicht also short).

      @nmm,
      ich klau dir mal kurz die id: nur meine meinung ;)

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 22:47:03
      Beitrag Nr. 1.941 ()
      @cabinda

      Nachbörslich nicht so überzeugend - bis jetzt. ;)



      Gruss Mic ;)
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 23:18:38
      Beitrag Nr. 1.942 ()
      hi mic,

      na fein, das passt :) bin short seit aktuell 2538p., hatte bei 2480p. gewinne mitgenommen und bin dann zum gleichen kurs wieder hinein in denselben schein, als ich die schwache erholung sah. mal schauen - kann jedenfalls nicht schaden, immer einen fuß in der tür zu haben.

      hi investival
      ich sag schon mal `guten morgen!` ;) - wir wechseln uns ja immer schön ab mit den tag- und nachtschichten...;)

      Die entscheidende(!!) Frage ist, ob die Politik nicht nur `erörtert` [*lol* - was will man da noch groß erörtern?], reagiert (wenn man das denn noch so bezeichnen will, ), sondern ob sie auch agiert, d.h. die Banken in ihren ungesunden, wilden (Spiel-)Trieben endlich mal so nachhaltig beschneidet, daß es am Stamm wieder grüner wird. Und zwar nicht nur per Gesetz, sondern auch executiv, von mir aus auch, daß der Staat im Gegenzug zur Risikenübernahme entsprechende Beteiligungen an den Banken erhält. Bringt natürlich nur was, wenn die Staatsdiener endlich mal auf leistungsorientierte Bezahlung umgeswitcht werden... (womit wir wieder ins Grundsätzliche geraten)

      den letzten satz habe ich jetzt irgendwie nicht so ganz verstanden. ich bin absolut für leistungsorientierte bezahlung bei den staatsdienern (abschaffung der lebenslangen versorgungsbezüge für minister, die sich oft nur ein jahr lang idealistisch in der politik bewegt haben, bevor sie dem lobbyismus und der annehmlichkeit ständig sprudelnder und steigender diäten zum opfer fielen) - das sehe ich als ein riesenproblem, dass es da noch keine anpassung gibt! aber was hat das jetzt genau mit einer wünschenswerten beteiligung des staates an den banken zu tun? solange baisse ist, nützt es dem staat ja nix. die beteiligung könnte ihm nur dann was bringen, wenn man von steigenden aktienkursen ausgeht, oder? und damit haben doch die gehälter der staatsdiener nichts zu tun. oder wie langfristig denkst du ...wenn es dem land besser ginge, wenn dieser missstand abgeschafft würde, stiegen die kurse, lohnte sich eine beteiligung...? so? alles im konjunktiv, also massives `neigen, senken, abwinkeln, krümmen, biegen` :D - klingt zur zeit noch ziemlich illusorisch...

      unserer 25-jährigen talente. die aber kennen nur kostolany
      Schön wär`s ja, aber das halte ich doch für stark übertrieben, Also, nicht alles was Kosto erzählte, ist vielleicht in der heutigen Zeit so gültig, aber hätten/würden sich die 25-jährigen den mal etwas mehr zur Brust genommen/nehmen, hätten wir diese Exzesse so nicht bekommen... vielleicht, *g* Es hätte zumindest dem einen oder anderen die Blamage und/oder Pleite erspart.
      Aber den diesbzgl. monierten Qualitätsaspekt die (Börsen-)Medien betreffend, hast Du ohne Zweifel recht.


      ich meinte nur die grundtendenz in den analystenstimmen - schlaftablette, kaufkurse immer und zu jeder zeit. wirtschaftskrise?! kennen wir nicht, die gibt es nur in büchern. sie ist immer ein gerücht, wenn nicht gar eine böse verschwörung! :D ;) - und allein das stichwort von daher immer ein grund zum aktienkauf...

      weil ich sie gerade parat habe, hier noch die unterstützungen und widerstände für den dow:

      Widerstand 3: 8140 - 8160 (Intradaybereich)
      Widerstand 2: 8100 (Fibonacci-Marke)
      Widerstand 1: 8040 (Intradaybereich)

      Unterstützung 1: 7800 (Intradaybereich, Fibonacci-Marke)
      Unterstützung 2: 7628-7550 (Intradaybereich)
      Unterstützung 3: 7286 (Oktober-Schlusskurstief)

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 23:55:13
      Beitrag Nr. 1.943 ()
      @konradi
      Goldverkäufe gibt es immer irgendwo. Interessanter fänd ich genauere Informationen zu der Frage, wer wo physisches Gold (und nicht nur irgendwelche Kontrakte) KAUFT. Das entscheidet letztlich über eine positive Entwicklung beim Goldpreis, glaube ich. Wenn die Konsumenten in den Industrienationen nämlich anfangen, auf breiter Basis das Metall zu horten, werden wohl auch die Notenbanken zwangsweise zu Käufern, weil sie mit ihrer eigenen Verleihe nicht mehr klar kommen.

      @cabinda
      morgen werde ich den Dax auch mal shorten, aber zuvor sollte er noch ordentlich steigen - nach dem heutigen flop. 2520 müsste er locker hinter sich lassen, behaupte ich einfach mal. Und dazu noch das Chartbild beim S&P: Hammer an BB! Wenn das keine Phantasien weckt, weiß ich auch nicht...
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 02:43:12
      Beitrag Nr. 1.944 ()
      @ chartjunkie

      Exakt ! So ist es ! Und natürlich wissen wir, daß die Nachfrage der asiatischen Schmuckindustrie allein nicht trägt.
      Insofern ist die "monetäre Komponente" wieder in den Vordergrund gerückt, bei der die Nachfrage wieder die Nachfrage evoziert.

      Falls Du Dich übrigens etwas näher mit der Thematik beschäftigen möchtest empfehle ich Dir zwei gerade neu erschienene Goldstudien,die Du Dir hier downloaden kannst:

      HSBC Trinkaus: "Trends imVisier – Gold" (10 Seiten)

      http://www.hsbctrinkaus.de/Wpt/cms_tub_01.nsf/Fo-CMS-WEB-Fra…

      sowie die "Goldstudie" der Baden-Württembergischen Bank (94 Seiten)

      http://www.bw-bank.de/privatkunden/gold.html

      Gruß Konradi
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 06:48:25
      Beitrag Nr. 1.945 ()
      @ cabinda: :kiss:

      es ist IMO keine Wirtschaftskrise, sondern eine Systemkrise

      das haben längst noch nicht alle durchschaut!


      Meine Argumente: Seit ca. 35 Jahren, als sich die Märkte erstmals nach dem Krieg in einer Sättigungsphase befanden, kaufen wir uns künstlich Wachstum mit Staatsschulden. Einmal über "Deficit Spending" direkt, auf der anderen Seite durch Sozialtransfer.
      Eine wirkliche "normale" Konjunkturentwicklung wurde nicht zugelassen.

      Nun können wir uns die gar nicht mehr erlauben, weil die Zinsen für unsere Schulden weiterwachsen, egal ob die Wirtschaft wächst.

      Und ob die Wirtschaft so schnell wieder wachsen wird, halte ich bei Nennung einiger Stichworte für mehr als zweifelhaft:

      Erstens: Gesättigte Märkte, kaum noch Steigerungspotenzial für Wirtschaftswachstum, u.a. weil das Volkseinkommen nicht sonderlich stark gestiegen ist die letzten Jahre

      Zweitens: Kapitalallokation an einigen wenigen Stellen, eine natürliche Folge des Zinssystemes und normal für eine stark vorangeschrittende Wachstumswirtschaft.
      Dieses Geld fehlt logischerweise anderswo- und kann anderswo nicht mehr ausgegeben werden ( Geiz ist geil- deutlichstes Anzeichen ) Dieser Punkt hängt eng mit der moralischen Einstellung zur Marktwirtschaft zusammen, "abzocken" bis zum letzten ist im Rahmen des "Shareholder Values" ( was auch immer "Value" für die Vortsände bedeutet- Hr. Esser z.B: ) hoffähig geworden ( vgl. Enron, Ahold ), dem Verdienen auf Kosten anderer, obwohl natürlich grundsätzlich richtig, sind bedauerlicherweise keine Grenzen nach oben gesetzt
      ( siehe Bill Gates )
      Dies führt alles zu sozialen Spannungen, wie sie auch schon Karl Marx erkannt hat.

      Unser System federt es zwar mehr ab als die USA, es ist aber auch bei uns nicht viel besser, weil hier zwar keine Gruppe der "Working Poor" entsteht, wie sie beim freien einpendeln der Marktkräfte in einer Gesättigten Wachstumswirtschaft unter Zwang der Globalisierung ohne soziales System, bei uns aber die Belastung die Sozialsysteme sprengt und bedauerlicherweise ausgerechnet unsere Arbeit noch teurer macht...

      Drittens: Stellt sich die Altersstruktur immer mehr als Problem heraus, unser System ist durch die Überalterung überall gefährdet, auch in der privaten Absicherung!
      [ vgl. ALV- Kurs )


      FF. folgt


      ;)
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 08:28:22
      Beitrag Nr. 1.946 ()
      @chart junkie
      ich glaube, du hast recht: 2548p. wäre technisch gesehen die minimalkorrektur. danach muss man sehen, ob das gestern eine bärenfalle war oder nicht.

      @sittin
      danke, komme heute abend darauf zurück!

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 09:58:49
      Beitrag Nr. 1.947 ()
      @cabinda,

      zu Deiner Rückfrage in #1938: Sollten Staatsdiener in den Bank-Aufsichtsräten sitzen (da säßen sie ja, falls der Staat sich beteiligte), müssen sie freilich auch aktiv kontrollieren (wie es sich eigentlich für Aufsichtsräte gehört, und woran es bei uns ja grundsätzlich hapert). Motiviert wären die indes doch nur zur Arbeit, würde man sie leistungsgerecht entlohnen, d.h. im Versagensfall "vice versa" (Pensionskürzung/-streichung o.ä.). Ansonsten würden die Nadelstreifen in den Banken doch weiter zocken, hätten sie die Verlustrisiken auf die Allgemeinheit OHNE WEITERES abgewälzt. - Im übrigen MUSS es dazu kommen, daß die Banken stärker kontrolliert bzw. reguliert werden, und zwar nicht nur in D, wie auch immer.

      ... solange baisse ist, nützt es dem staat ja nix ...
      In dem Moment, wo der Staat für die Bankdesaster bürgen würde (und er ggf., natürlich schön verpackt, zu erkennen gäbe, in fallende Kurse weiter aufzustocken), würden die Banken wohl kaum noch nachhaltig im Kurs fallen... ;) [Ich halte zwar nicht viel von Hedgefunds-Managern, aber für bescheuert halte ich sie (noch) nicht, *g*]
      Mir fällt dazu Hongkong in der Asienkrise ein, wo der Staat zu seinerzeitigen Tiefstkursen eingriff - kein schlechter Deal, wenn man vorher weiß, daß man den Markt so eher früher als später nach oben bekommt (Hongkong hat damals übrigens keiner `Sozialismus` vorgeworfen).

      Ich halte das keineswegs für illusorisch, falls das Tierchen, angeführt von den Finanzhäusern, Richtung 2000 laufen sollte, und danach sieht es seit gestern aus.

      - Bei der Gelegenheit ergänzend zu #1934: Ich schrieb, daß die Chinesen und Russen zzt. wohl Gold kaufen - damit meinte ich auch deren Notenbanken.

      investival
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 11:45:23
      Beitrag Nr. 1.948 ()
      inv

      ja gold kaufen sollen sie , die ZB dieser welt. und das zu jedem preis. geldschöpfung kostet bei denen doch nur papier-farb- und druckkosten.

      in ergebnis würde dann NETTOGELD fließen. aber was machen sie . sie verkaufen es. so zumindesten die offizielle stellung, die ich ja als willfähriger staatsdepp unbedingte gefolgschaft leiste.

      ansonsten im westen nichts neues. und wenn mal katastrophale zahlen kommen wie gestern, dann tun wir so als hätten wir es nicht bemerkt.

      miss germany - missverstanden - mißbraucht - mist !!!

      DUF
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 12:07:57
      Beitrag Nr. 1.949 ()
      @duf
      manche kapieren es erst,wenn ihnen der dax 10%weise um die ohren fliegt.kann man nichts machen(kopfschüttel)
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 12:53:58
      Beitrag Nr. 1.950 ()
      @inv cab
      Sollten Staatsdiener in den Bank-Aufsichtsräten sitzen
      Diese Gedanken scheinen aus tiefster Verzweiflung zu kommen. Da würde der Bock zum Gärtner gemacht. Mit gerechter Entlohnung ist erst recht nichts zu machen, es geht immer um Macht, Einfluss, Gier, Filz, Rechthaberei, NachMirDieSündflut. Kleiner Link zur Erinnerung.....

      http://www.handelsblatt.com/hbiwwwangebot/fn/relhbi/sfn/buil…


      Man könnte auch WestLB, Neubert, Rau anführen.
      NurMeineMeinung
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 13:36:51
      Beitrag Nr. 1.951 ()
      @NurMeineMeinung,

      ;) - naja, zur `Verzweiflung` habe, ich jedenfalls, eigentlich keinen Grund (auch wenn ALV wohl nun doch noch tiefer fällt, *g*)
      - Ich möchte nochmal den Zusammenhang mit einer LEISTUNGsorientierten Entlohnung bzw. gewisser Regreßpflicht staatlicher Aufsichtsräte (bzw. überhaupt staatlicher sog. `Entscheider`) betonen, und das der, wie gesagt, VORHER implementiert werden müßte - eben wegen der bisherigen Negativbeispiele. Sonst kann man den Karren natürlich auch gleich vollends gegen die Wand fahren lassen.

      investival
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 13:38:44
      Beitrag Nr. 1.952 ()
      leider ohne Grafik.....
      " #12 von Wasser_fuer_Alle 15.09.02 15:05:59 Beitrag Nr.: 7.364.165 7364165
      Dieses Posting: versenden | melden | drucken | Antwort schreiben
      Massenarbeitslosigkeit ist eine Folge des fehlerhaften Geldsystems
      Was hat der Zins mit der Arbeitslosigkeit zu tun?

      Wer ein Problem lösen will, muss seine Ursachen ergründen. Ausgehend von den Ursachen, unterscheidet die Wissenschaft vor allem zwischen konjunktureller und struktureller Arbeitslosigkeit. Die erste wird durch Konjunktureinbrüche ausgelöst, die zweite z.B. durch Rückgang des Arbeitskräftebedarfs als Folge von Produktivitätssteigerungen oder außenwirtschaftlichen Einflüssen.

      Neben diesen beiden Arten bzw. Begründungen der Arbeitslosigkeit und der saisonal bedingten Arbeitslosigkeit, wird als eine weitere häufig auch die so genannte freiwillige Arbeitslosigkeit angeführt. Damit sind im allgemeinen diejenigen Arbeitslosen gemeint, die sich nicht um Arbeit bemühen und mit den Unterstützungen des Sozialstaates zufrieden sind. Von der sicherlich ähnlich großen Gruppe von Bürgern, die auf Grund ihrer Vermögenseinkünfte freiwillig auf Arbeit verzichten, ist seltener die Rede.

      Wenn wir nachfolgend diese Vermögenseinkünfte und damit den Zins mit der Arbeitslosigkeit in Verbindung bringen, so geht es dabei allerdings weniger um die freiwillige Arbeitslosigkeit der Kapitalrentner, als vielmehr um die direkten Auswirkungen der Zinswirtschaft auf die Beschäftigungslage und die Hintergründe der erstgenannten Arten der Arbeitslosigkeit, also der konjunkturell und strukturell bedingten.

      Welche engen Beziehungen zwischen den Zinsen, den Zinsveränderungen und dem Arbeitsmarkt bestehen, geht aus der Darstellung bereits optisch hervor. In ihr sind im unteren Teil die Entwicklungen einiger Marktzinssätze eingetragen, außerdem die Verzinsung des Bank-Geschäftsvolumens, die in etwa der Durchschnittsverzinsung aller Bankkredite entspricht.

      Vergleicht man diese Zinssatzkurven mit der darüber dargestellten Entwicklung der Arbeitslosigkeit, dann wird erkennbar, dass jedem Anstieg der Zinssätze mit einer Verzögerung von etwa zwei Jahren auch ein Anstieg der Arbeitslosigkeit folgt. Diese Verbindung wird noch deutlicher, wenn man die oben in der Grafik eingetragene Kurve der Zinslastquote zum Vergleich heranzieht. In dieser Zinslastquote sind die Zinserträge der Banken, die in der Kurve darunter in Mrd DM wiedergegeben sind, in Prozenten des Bruttoinlandsprodukts (BIP) umgerechnet. Aus dieser Umrechnung ergibt sich also die jeweilige konkrete Zinsbelastung der Volkswirtschaft, gemessen an ihrer jeweiligen Leistungsfähigkeit.


      Die Entwicklungen der Zinslastgrößen und -quoten

      Im Gegensatz zu den Zinssatzkurven im unteren Teil der Grafik, die in einem bestimmten Korridor schwanken, zeigen die beiden oberen Kurven einen steil ansteigenden Verlauf. So nahmen die Bankzinserträge in den 30 Jahren von 49 auf 724 Mrd DM und damit auf das rund 15-fache zu, zweieinhalb Mal mehr als das BIP, das in der gleichen Zeit „nur“ auf das Sechsfache gesteigert wurde. Diesen Anstieg auf das Zweieinhalbfache weist entsprechend auch die Zinslastquote auf, die in den 30 Jahren von 7,3 auf 18,3 Prozent des BIP zunahm. Ursache dieser übermäßigen Zunahme der Zinserträge und -lasten ist die Überentwicklung der Geldvermögen und Schulden, gemessen an der Wirtschaftsleistung. Geht man bis 1950 zurück, dann ist die heutige Wirtschaftsleistung, auf Grund dieser Überentwicklungen der monetären Bestandsgrößen, sogar fünf Mal so stark mit Zinsen belastet wie zum Beginn unserer Wirtschaftsepoche. Konkret: Mit einer Mark Inlandsprodukt mussten Anfang der 50er Jahre erst 60 Pfennig Geldvermögen/Schulden bedient werden, im Jahr 2000 aber drei Mark.

      Der relativ moderate Verlauf der Bankzinserträge hängt mit den verzögerten Umsetzungen der Zinssatzveränderungen zusammen, die sich durch die unterschiedlich langen Laufzeiten der Kredite ergeben. Trotzdem kam es in jeder der drei Zinsanstiegsphasen 1972-74, 1978-82 und 1988-92 jeweils zu einer Verdopplung der Milliardenbeträge.

      Die extrem hohen Schwankungen der Zinslastquoten resultieren aus dem Tatbestand, dass mit den ansteigenden Zinssätzen das Wirtschaftswachstum abgebremst und schließlich sogar gegen Null oder ins Minus gedrückt wird. Den steigenden Zinsbelastungen stehen also langsamer wachsende und schließlich sogar einbrechende Wirtschaftsleistungen gegenüber, wodurch sich die negativen Auswirkungen gewissermaßen addieren.

      Wie aus der Darstellung ebenfalls hervorgeht, bricht jeweils ein Jahr nach den Zinslastgipfeln auch der Anstieg der Arbeitslosigkeit ab. Allerdings setzt sich die Erholung der Wirtschaft und damit auch der Abbau der Arbeitslosigkeit immer zögerlicher durch. Nach dem letzten Zinslastgipfel1993 kam es sogar nur zu einem einjährigen Rückgang der Zinslastquote, die gleich danach - trotz der ständig und auf einen Tiefstand fallenden Zinssätze - wieder anstieg. Ursächlich dafür ist der Tatbestand, dass inzwischen die Vorteile der Zinssatzsenkungen durch die rasant wachsenden Geldvermögen und Schulden neutralisiert bzw. sogar überkompensiert werden. Als Folge stiegen die Zinserträge der Banken, statt mit den Zinssätzen weiter abzusinken, von 1994 bis 1999 um 31 Prozent an, während das Sozialprodukt nur um 14 Prozent zulegte. Dabei war es durch die Vereinigung der deutschen Staaten sogar zu einer relativen Entlastung in der Quotenkurve gekommen, wie aus der Unterbrechung 1990-91 erkennbar ist. Diese Entlastung ist darauf zurück zu führen, dass die gesamtdeutsche Wirtschaftsleistung durch die neuen Länder relativ stärker zunahm als die Bestände der Geldvermögen und Schulden.

      Zurück zum Thema Arbeitslosigkeit:

      Die in der Grafik wiedergegebenen Anstiegsschübe der Arbeitslosigkeit lassen sich zwar als konjunkturelle Erscheinungen deuten. Deren Entstehen ist jedoch in erster Linie auf die Zinssatzanstiege zurückzuführen. Diese negativen Auswirkungen der Zinssatzanstiege aber nehmen mit den überproportionalen Entwicklungen der Geldvermögen und Schulden, die inzwischen bei mehr als 12 Billionen DM bzw. 6 Billionen Euro liegen, ständig noch zu. Angesichts dieser inzwischen erreichten Größen, schlägt ein Prozent Zinssatzerhöhung rechnerisch mit mehr als 120 Mrd DM bzw. 60 Mrd Euro zu Buche. Das aber entspricht einer Erhöhung aller Nettolöhne und -gehälter um 11 Prozent oder der Mehrwertsteuern bzw. Krankenversicherungsausgaben um 60 Prozent!

      Dass solche Rechnungen nicht theoretischer Natur sind, zeigt sich an den Zinserträgen der Banken, die trotz sinkender Zinssätze zwischen 1994 und 1999 p.a. um rund 30 Mrd DM zulegten, bedingt vor allem durch die weitere Eskalation der zu verzinsenden Schuldenbestände. Kommt es dann auch noch zu einem erneuten Anstieg der Zinssätze, wird die ganze Dramatik erst recht sichtbar: Schon der geringe Anstieg der Kapitalmarktzinssätze um 1,1 Prozentpunkte ließ im Jahr 2000 die Zinserträge der Banken um 94 Mrd DM eskalieren, was drei Mal soviel war wie der viel beklagte Anstieg der Mineralölpreise vor drei Jahren! Und die Zinslastquote, von 16,4 auf 18,3 Prozent gestiegen, beanspruchte fast ein Fünftel des Inlandsprodukts. Bezogen auf das Volkseinkommen waren es sogar schon 25 Prozent!

      Da auf Grund ihres hohen Verschuldungsanteils die Unternehmen rund drei Viertel dieser zinsbedingten Lasten verkraften müssen, wird auch die enge Verbindung dieser Kostenanstiege mit der Beschäftigung nachvollziehbar. Denn da sich angesichts des zuspitzenden Konkurrenzkampfes solche Kostenanstiege kaum noch über Preiserhöhungen auf die Endverbraucher überwälzen lassen, bleiben den verschuldeten Unternehmen zu ihrem Ausgleich nur rigorose Einsparungen übrig. Gleichgültig ob diese Einsparungen durch Rückstellungen von Investitionen erfolgen oder durch Entlassungen von Arbeitskräften: in beiden Fällen nimmt die Arbeitslosigkeit schlagartig zu.

      Die bereits im Jahr 2001 registrierte Zunahme der Arbeitslosigkeit ist darum zweifelsfrei in erster Linie auf den erwähnten Zinslastanstieg im Jahr 2000 zurückzuführen. Und da die den Hochzinsphasen folgenden Wellen der Insolvenzen, die uns auch heute noch jedes Jahr rund eine halbe Million Entlassungen kosten, durch den erneuten Zinsanstieg gewiss verstärkt werden, dürfte der im Jahr 2001 begonnene Anstieg der Arbeitslosigkeit auch im Wahljahr 2002 nur schwer abzubremsen sein. Es sei denn, man könnte die Löhne insgesamt um jene Milliardenbeträge senken, die sich das Geldkapital jedes Jahr mehr aus dem Wirtschaftskuchen heraus schneidet.

      Aber nicht nur die konjunkturelle Arbeitslosigkeit ist im höchsten Maße mit den Zinsentwicklungen verbunden; auch bei der strukturellen Arbeitslosigkeit ist das zu einem guten Teil der Fall. Denn der Zwang zu Einsparungen im Lohnsektor verstärkt auch den Austausch von Menschen gegen Maschinen und damit wiederum den Trend zur Entlassung von Arbeitskräften.

      Fazit:

      Von Ausnahmen abgesehen, werden diese hier dargelegten zinsbedingten Ursachen der Arbeitslosigkeit bislang kaum angesprochen, schon gar nicht als Erklärung für das Phänomen der ständig zunehmenden Beschäftigungsprobleme. Deshalb müssen auch alle Versuche scheitern, diese Probleme auf politischer Ebene zu lösen. Auch das „Bündnis für Arbeit“ kann darum mit noch so vielen Gesprächsrunden kaum zu einer Veränderung der Gegebenheiten beitragen. Es sei denn, das bisher nicht beteiligte Geldkapital würde zu den Gesprächsrunden mit herangezogen und dazu verpflichtet, die Ausweitung seiner Ansprüche an der Entwicklung der Wirtschaftsleistung zu orientieren. Solange das nicht der Fall ist, kann das Verteilungsgleichgewicht zwischen Kapital und Arbeit letztendlich immer nur durch Kürzungen der Lohneinkommen hergestellt werden. Die heute politisch angestrebte Lösung des Problems über ein entsprechend hohes Wirtschaftswachstum, ist angesichts der Umweltfolgen wie der überfüllten Märkte völlig illusorisch.

      Gleichgültig aber, ob wir das Verteilungsgleichgewicht durch Entlassungen oder Lohnsenkungen erreichen, kommt es in beiden Fällen zum Rückgang der Massenkaufkraft und damit der Nachfrage, der durch die Zinsempfänger mangels Bedarf nicht ausgeglichen werden kann. Damit bleibt nur der Rücktransfer der sich dort stauenden Kaufkraftüberschüsse über erneute Kreditausweitungen, womit sich die Gesamtproblematik ebenso weiter erhöht wie die Gefahren für die Konjunktur und die Beschäftigung.
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 14:44:35
      Beitrag Nr. 1.953 ()
      war gerade mit meinem deutschbänkenden schafkopfer zur ersten maß im biergarten !!! 11 grad, warme sonne, da kenn ich nichts .

      als erguß meinte er noch zum abschluß. mein jung, sagte er , pass auf was der greenspan heut sagt, zitat ende

      das ist der schlüssel zu allem. womit ich hier dies weitergib.

      DUF .. mal schauen...
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 15:30:32
      Beitrag Nr. 1.954 ()
      >>
      Interesse an deutschen Firmen

      Internationale Investoren sind nach Einschätzung der Deutschen Bank trotz der schwachen Konjunktur weiterhin an Engagements bei deutschen Unternehmen interessiert.

      Reuters FRANKFURT. „Wir haben Investoren, die zehn Prozent einer deutschen Firma übernehmen würden“, sagte Roland Lienau, Chef des Bereiches deutsche Aktien bei der Deutschen Bank am Mittwoch anlässlich einer Investorenkonferenz seines Hauses in Frankfurt. Gerade Investoren aus Großbritannien und den USA seien bereit, große Aktienpositionen zu kaufen. Das Problem sei jedoch, dass es angesichts der niedrigen Aktienkurse derzeit kaum Verkäufer gebe. „Angebot und Nachfrage sind zu den derzeitigen Kursen nicht in Einklang zu bringen“, sagte Lienau.

      Längerfristig hält der Aktienspezialist Papiere deutscher Unternehmen für ein gutes Investment. Der deutsche Markt habe sich zuletzt deutlich schlechter entwickelt, als das übrige Europa. Das Niveau der Kurse sei trotz der anhaltend hohen Volatilität interessant. Es gelte jetzt vor allem, wieder Vertrauen in den Markt aufzubauen, sagte Lienau.

      An der Konferenz der Bank hätten in diesem Jahr 440 Investoren teilgenommen, dies seien rund zehn Prozent mehr als 2002, sagte Lienau. Mehr als ein Drittel der Teilnehmer seien aus dem angelsächsischen Raum gekommen.

      HANDELSBLATT, Mittwoch, 26. Februar 2003, 15:02 Uhr
      <<
      http://www.handelsblatt.com/hbiwwwangebot/fn/relhbi/sfn/buil…

      Wer hätte das gedacht - Interesse an den bösen, schlechten dt. Firmen... :D

      Aber das haben wir gerne: Erst den Markt kaputtreden, -schreiben, -"hedgen", und nun lamentieren, daß keiner mehr verkauft... Was für ein Pack...
      Vielleicht sollten die Strategen besser bei diversen Hedge Funds anfrangen - die können, unterstützt mit Bankenkrediten, bestimmt noch massenhaft verkaufen, :D

      investival
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 15:38:31
      Beitrag Nr. 1.955 ()
      >>
      Es gelte jetzt vor allem, wieder Vertrauen in den Markt aufzubauen
      <<
      - Da fängst Du am besten mal in, und dann mit Deinem Haus an...
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 20:25:45
      Beitrag Nr. 1.956 ()
      Ein kluger Kommentar zur aktuellen amerikanischen Politik
      aus der Feder eines exzellenten Wirtschaftshistorikers mit
      Gefühl für die geschichtliche Bedeutung dessen, was wir
      aktuell erleben.

      I. Wallerstein, »The Righteous War« (15.02.2003)
      http://fbc.binghamton.edu/107en.htm

      Viele Grüße an die wachen Köpfe in diesem Thread
      Leghorn
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 21:32:40
      Beitrag Nr. 1.957 ()
      einen schönen abend an alle -,

      zitiere mich ausnahmsweise mal selbst, von gestern: ich tippe mal auf schlusskurs [u.s.a.] nähe tageshoch, damit der dax morgen noch ein wenig steigen kann, bis etwa 2510-2520p. bei gold gäbe die 350 halt und der dax könnte, dürfte weiter seiner schwäche nachgehen.

      ist der schwach! hat es tatsächlich nur bis zum pullback an die ausbruchslinie geschafft:
      tageshöchstkurs: 2.518,85 - tagesttiefstkurs: 2.433,15 - schlussstand 2450p. ich halte shortposition weiter mit ziel knapp unter 2400p., dann dürfte langsam mal wieder eine gegenbewegung anstehen. aber nicht gleich bis 3.000p. ;)

      @CJ
      hoffentlich bist du noch rechtzeitig short gegangen. die technischen analysen von heute früh haben mich irritiert, fast wäre ich kurzfristig zum bullen mutiert ;). aber bei den ersten meldungen zum BIP - stagnierendes wachstum in d. - und den folgenden über einen möglichen ölboykott der islamischen staaten als protest gegen den geplanten irak-krieg sowie über die verschärfung im nordkorea-konflikt war die lage wieder klar. :(

      @leghorn
      gibt es doch telepathie? :confused: - heute morgen im auto sah ich die vielen räumungsverkäufe und später die aol-schnäppchen im netz, grübelte über deflation und habe plötzlich an dich gedacht und dass du dich lange nicht gemeldet hast. ernsthaft! ich war ganz perplex eben. viele grüße zurück und danke für den artikel - ich freu mich immer, von dir zu hören (und hoffe, es geht dir gut.)

      @sittin,
      systemkrise trifft es besser, ja - es sieht düster aus. habe ich dich nicht neulich in einem deiner krisenthreads besucht? ;) ich denke, wir sind da prinzipiell einer meinung! der stets optimistische wirtschaftsredakteur hier in meinem hause beginnt sich langsam für unsere infos zu interessieren :laugh: - und ich verfolge weiter meine idee eines kleinen billigen häuschens mit land in meckpomm.
      @groupier, such mal bitte für mich mit, bräuchte dann auch einen kompetenten gärtner, damit ich in ruhe weiter traden kann, während die knollenfrüchte reifen...

      auch allen anderen vielen dank für den tollen lesestoff, den ich mir gleich in ruhe zu gemüte führe, wenn die kleinen zankenden kesselflickerkonkurrenten sich in schlafende engelchen verwandelt haben ;)

      grüße
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 22:48:02
      Beitrag Nr. 1.958 ()
      wieso sehen irgendwann alle Charts so aus???






      :confused:
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 23:00:53
      Beitrag Nr. 1.959 ()
      Ahold

      Ist das nicht der Internet-Einzelhändler :laugh:

      LetsBuyIt.Com oder so ähnlich!
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 00:22:06
      Beitrag Nr. 1.960 ()
      der dax ein paradies für schnäppchenjäger? paradiesisch kommt uns das ja auch vor, wenn wir die vollen gebrauchtwagenläger bei VW sehen, aber mich beschleicht immer das gefühl, früher oder später krieg ich das wunschteil noch ein stück billiger, und eben darum stehen da so viele...? es dauert m.e. nicht mehr lange, bis bayer & co. wieder interessant werden (ich würde die ja übrigens nicht anfassen), aber für wie lange? - eher doch nur zum traden für etwa 200-300 dax-punkte, denn es könnte noch was `nachkommen`... :

      >Aus der FTD vom 27.2.2003
      Schnäppchenjäger nehmen Deutschland ins Visier
      Von Dirk Benninghoff, Frankfurt

      Der Kursabsturz am Aktienmarkt rückt Deutschlands Konzerne in den Fokus von Großinvestoren. Es gebe eine starke Nachfrage institutioneller Anleger nach größeren Aktienpaketen an unterbewerteten deutschen Unternehmen, sagte am Mittwoch Roland Lienau, Head of German Equities bei der Deutschen Bank.

      Auch andere Banken sehen diesen Trend. Konzerne der Old Economy seien auf Grund des niedrigen Kursniveaus attraktiv für Großanleger - gerade aus Amerika. Die Deutsche Bank hatte 94 Unternehmen und 217 Investoren auf einer Konferenz in Frankfurt zusammengeführt. Von der Resonanz zeigten sich die Banker überrascht. Lienau: "Es ist wieder interessant, sich deutsche Aktien anzuschauen. Wir haben Investoren, die Anteile von 10 Prozent übernehmen wollen." Vor allem der rege Besuch von Anlegern aus den USA und Großbritannien überraschte die Deutsche Bank. Die politischen Spannungen hatten keine Auswirkungen. Aus Amerika seien dreimal so viel Teilnehmer nach Frankfurt gekommen wie 2002, sagte Lienau. Insgesamt stammten mehr als ein Drittel der Anleger aus dem angelsächsischen Raum.

      Value-orientierte, also auf langfristigen Wertzuwachs bedachte Institutionelle können laut Lienau mit deutschen Aktien "gute Geschäfte" machen. Da der Kurssturz den Frankfurter Markt weitaus stärker erwischt hat als andere europäische Leitbörsen, sind viele deutsche Blue Chips und Nebenwerte in der Tat weitaus billiger zu haben als ihre Wettbewerber im Ausland.

      Attraktive Unternehmen

      Nach dramatischen Einbrüchen sind Blue Chips wie Bayer oder ThyssenKrupp zu Schnäppchenpreisen zu haben. So liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2003 bei Bayer inzwischen unter acht. Andere europäische Pharma- oder Chemiewerte notieren mit dem 15- bis 20fachen des erwarteten Gewinns. Im MDax notieren Industriewerte wie Heidelberger Cement, Salzgitter oder Leoni mit einem KGV zwischen fünf und sechs.

      So ist auch für Rolf Elgeti von der Commerzbank aus London Deutschlands Old Economy ins Visier des Auslands geraten. Während britische Investoren allerdings eher kurzfristig orientiert seien und daher nicht auf der Suche nach unterbewerteten Perlen, verfolgten amerikanische Großanleger wie Pensionsfonds langfristige Value-Strategien. Und dies mache viele deutsche Konzerne attraktiv. Den Trend sieht auch die amerikanische Investmentbank Morgan Stanley. Schon länger beobachteten amerikanische Adressen, vor allem Private Equity-Fonds den deutschen Markt, hieß es dort.

      Klassische Branchen im Vorteil

      Wichtig, so Commerzbanker Elgeti, seien mehrere Faktoren: Eine hohe Dividendenrendite sowie geringe Bewertungen in Bezug auf das Kurs-Gewinn- und auf das Kurs-Buchwert-Verhältnis. Dies trifft in erster Linie auf klassische Branchen zu. Elgeti: "Deutsche Zykliker und defensive Werte sind die billigsten in Europa."

      Dennoch dürften größere Deals aus zwei Gründen noch ein wenig auf sich warten lassen. "Die Investoren schauen, ob die Aktien nicht noch billiger werden", hieß es bei Morgan Stanley. Ziehe der Markt an, so werde investiert. Wann dieser Zeitpunkt gekommen ist, hängt nach allgemeinem Konsens von der Entwicklung im Irak-Konflikt ab.

      Allerdings gibt es auch jetzt schon konkrete Kaufabsichten. Doch in diesen Fällen erschweren die günstigen Kurse sogar die Investments. Deutsch-Banker Lienau erläutert: "Wir haben Schwierigkeiten, Angebot und Nachfrage zusammenzuführen." Potenzielle Käufer seien da, aber die Besitzer der Aktien wollten sich zu den derzeitigen Kursen nicht von ihren Paketen trennen.

      © 2003 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 00:26:21
      Beitrag Nr. 1.961 ()
      Alles wird gut....




      ...so etwa 2014 :laugh:
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 01:05:00
      Beitrag Nr. 1.962 ()
      ALLIANZ

      Der Sündenbock

      Das Ende der Advance Bank offenbart massive Fehlentscheidungen des Allianz-Konzerns.
      Doch der Versicherer macht dafür, wie so oft, die Dresdner Bank verantwortlich.


      Wutausbrüche sind ihm fremd, Wortgefechte zuwider. Henning Schulte-Noelle, der Chef der Allianz, liebt leise Töne.
      Und seine gekonnt platzierten Andeutungen treffen, seine Signale werden verstanden.

      "Allianz droht Dresdner", titelte die "Frankfurter Rundschau" kürzlich nach einer distinguierten Äußerung des mächtigen Mannes - und das "Handelsblatt" schrieb in großen Lettern: "Schulte-Noelle erhöht Druck auf Fahrholz".

      Auch in der Dresdner Bank, seit fast zwei Jahren eine Tochter des Versicherungsriesen, kam die Botschaft an: "Das ist die öffentliche Ankündigung der Kreuzigung" - empörte sich ein hochrangiger Manager über die Aussagen seines obersten Chefs. Wer damit gemeint war, braucht er in der Bank niemandem zu erklären: Bernd Fahrholz, Chef des Instituts - und Vize-Chef der Allianz.

      Dabei hatte Schulte-Noelle, in einem Interview mit der "Zeit", doch nur gesagt, dass jede Gesellschaft innerhalb seines Konzernreiches eine angemessene Rendite erwirtschaften müsse, dass die Dresdner Bank Zeit brauche, ihre Probleme zu lösen. Und sollte sie das nicht schaffen, dann stünden eben alle Optionen offen.
      Lappalien, Missverständnisse, und wieso überhaupt diese Aufregung - tönte es tags darauf aus der Konzernzentrale. Und von Fahrholz, von dem sei doch gar nicht die Rede gewesen.

      Der Coup war gelungen.

      Wieder einmal hat die Allianz mit ihrer Banktochter Katz und Maus gespielt, wieder einmal hat sie das Institut erfolgreich als Buhmann ins Gespräch gebracht - und Fahrholz als den Sündenbock.

      Egal, ob der Versicherungskonzern miserable Zahlen präsentiert, eine Gewinnwarnung verkündet oder eine strategische Fehlentscheidung revidiert - schuld ist scheinbar immer die Dresdner Bank.

      Dabei ist das nur die halbe Wahrheit, wie das Beispiel der kürzlich geschlossenen Advance Bank zeigt. Von der "verlustreichen Bank-Tochter" war da die Rede und davon, dass die Allianz die Reißleine gezogen habe, was ja allzu verständlich sei.

      Tatsächlich aber verantwortet dieses Desaster die Allianz. Joachim Faber, einer der Vorstände des Versicherers, war es, der partout ein von ihm und seinem Vorstandskollegen Paul Achleitner entwickeltes Konzept umsetzen wollte.

      Die beiden träumten seit drei Jahren von einer mobilen und an eine Direktbank angebundene Finanzberater-Truppe, die ihre jungen, dynamischen und betuchten Kunden mit dem Laptop heimsuchen sollte. Das Modell freilich war größtenteils abgekupfert - von MLP, dem einst viel bewunderten Senkrechtstarter der Finanzbranche.

      "Das ist die Zukunft", schwelgten die beiden - und angesichts der rosigen Perspektiven war ihnen nichts zu teuer. Zunächst wollten sie für zwei Milliarden Euro den Direktbroker Consors übernehmen. Doch nachdem sich der Versicherungskonzern die Dresdner Bank einverleibt hatte, sollte deren Direktbank-Tochter, die Advance Bank, als Plattform für die "Financial Planners" dienen.

      Schon während der Verhandlungen im so genannten Integrationsausschuss präsentierte Faber seinen neuen Kollegen eine Studie der Unternehmensberatung McKinsey, die das Projekt in den höchsten Tönen lobte. Die Investitionen von 700 Millionen Euro, referierte er das Papier, seien bestens angelegt. Ab 2008 würde man mit den 1700 Beratern und der neuen Multikanalplattform Gewinne machen.

      "Solche Anfangsverluste hält niemand durch", erwiderte Martin Blessing, damals noch Chef der Advance Bank. Und auch andere Banker warnten vor den hochtrabenden Plänen. Sie bezweifelten, dass die Berater die geplante Zahl neuer Kunden akquirieren könnten. Blessing und seine Kollegen plädierten für eine verhaltenere Investitionsstrategie. "Wenn das Ding fliegt", sagte er, "können wir das Tempo immer noch erhöhen."

      Von derart kleinkarierten Bedenkenträgern ließ sich Faber nicht irre machen - er setzte die große, die ganz große Lösung durch: Hunderte Berater wurden eingestellt, Dutzende Servicecenter im Einheitsstil eingerichtet. Und das Konzept dilettantisch umgesetzt.

      Selbst über ein Jahr nach dem Start konnten die Finanzberater für einen Kunden online kein Konto eröffnen, keine Order aufgeben. Dazu mussten sie ein Fax schicken - für eine Direktbank ist das Steinzeittechnologie.

      Zudem blieben die erhofften Kundenscharen aus, viele der Niederlassungen wurden nie eröffnet - und alles in allem bis heute 300 Millionen Euro versenkt. Dagegen war der Jahresverlust der Advance Bank - rund 30 Millionen Euro, bevor die Allianz das Geld mit der Gießkanne verteilte - relativ bescheiden.
      Jetzt ist der Traum vorbei - die Advance Bank wird samt der Financial Planner abgewickelt, und der Betriebsrat verhandelt über einen teuren Sozialplan.
      Dabei wollte die Allianz das Geschäft eigentlich schon im Herbst aufgeben.

      Doch plötzlich gab es einen Interessenten: Die niederländische ABN Amro - aufgeschreckt durch den Erfolg ihres Hauptkonkurrenten ING mit dessen deutscher Direktbanktochter Diba - wollte die Advance Bank kaufen. Also warteten die Allianz-Manager ab. Als die Übernahme scheiterte, verabschiedeten sie sich resigniert und ohne weitere ernsthafte Verkaufsbemühungen von ihrem einst hoch gelobten "dritten Standbein" (neben Bankfilialen und Vertretern) - und verpassten möglicherweise eine weitere Chance, die Verluste zu begrenzen.

      Denn die Diba war an die Grenzen ihrer Kapazitäten gestoßen und verhandelte deshalb über den Kauf der Online-Bank Entrium - hätte sich aber auch für die Advance Bank samt ihrem "ausgezeichneten Computersystem interessiert", wie ein Diba-Manager versichert, "aber sie ist uns nicht angeboten worden". Selbst die Initiative ergreifen wollten die Banker jedoch nicht - "so etwas versaut immer den Preis".

      Vor allem die Arbeitnehmer im Allianz-Aufsichtsrat sind über die Fehlinvestitionen bei der Finanzberater-Truppe erbost. Hinter den Kulissen, versichern Kenner des Konzerns, hagelte es Kritik. Nach außen aber wird der Eindruck erweckt, der Fehler liege bei der Dresdner Bank.
      Klar: Weder das Geldhaus mit seiner 130-jährigen Tradition noch dessen Investmentbank sind ein "Juwel" - wie Rolf Breuer, damals noch Chef der Deutschen Bank, im Frühjahr 2000 behauptete.

      Ganz im Gegenteil.

      Auch die Dresdner Bank ist durch jahrelanges Missmanagement, ständige Strategiewechsel, schwache Vorstandssprecher und globale Expansionspläne heruntergewirtschaftet - und von der Bankenkrise zusätzlich in die Tiefe gerissen worden.
      Und auch Fahrholz ist keineswegs eine Ikone der deutschen Finanzgeschichte - er hat viele der Fehlentscheidungen vergangener Jahre mit zu verantworten. Zum tragischen Helden taugt er wohl kaum.

      Doch wo stünde die Allianz heute, wenn sie die Dresdner Bank nicht gekauft hätte?
      Der Aktienkurs wäre kaum höher, argumentieren Experten, er läuft seit zwei Jahren praktisch parallel zu denen der meisten anderen Versicherungen - ganz egal, ob die Bankgeschäfte betreiben oder nicht.

      Die Allianz kämpft, wie die gesamte Branche, mit Abwertungen auf riskante Beteiligungen, mit hohen Schadenssummen, beispielsweise bei der Flutkatastrophe und mit stagnierendem Geschäft auf allen Fronten. Und natürlich auch mit der Dresdner Bank, selbst wenn die besser ist, als das von der Allianz dargestellt wird.
      So hat sich der Versicherungsriese die auch in schlechten Zeiten ertragreichen Teile längst selbst einverleibt. Die Gewinne, beispielsweise aus dem Fondsgeschäft, fließen ausschließlich der Versicherung zu. Auch die verbliebenen Beteiligungen sind zur Allianz gewandert. Und selbst die interne Verrechnung der Provisionen im Privatkundengeschäft wird immer wieder heftig diskutiert- auch sie geht, so argumentieren viele Manager, zu Lasten der Dresdner Banker. Die nackten Zahlen der Bank sind deshalb verzerrt.

      Das alles ist legitim, schließlich gehört die Dresdner Bank der Allianz - sie kann mit ihr machen, was sie will. Dennoch haben sich Aufsichtsräte bereits bei der Allianz-Führung beschwert. Denn die Verantwortungskosmetik hat ihren Preis.

      Je dünner die Kapitalausstattung des Instituts und je geringer die Erträge, desto schlechter fällt das Urteil der Rating-Agenturen aus. Von dem aber hängt viel ab. Wenn sie eine Bank "downgraden", wie die Banker eine Herabstufung nennen, muss das Institut am Kapitalmarkt höhere Zinsen zahlen - und das kostet mehr als hundert Millionen Euro pro Jahr.

      Zudem werden die Kunden verunsichert. Nach den jüngsten Verkaufsüberlegungen von Schulte-Noelle merkten die Dresdner Banker sofort einen Rückgang im Geschäft mit ihren großen Unternehmenskunden - aber auch mit den lukrativen, vermögenden Privatkunden. Wer will sich schon in die Hände einer Bank begeben, die schon in ein, zwei Jahren verkauft werden könnte? Banking ist Vertrauenssache. Und dazu gehören Kontinuität und Berechenbarkeit.
      Fahrholz selbst, so versichern Vertraute, hat das Spiel noch gar nicht durchschaut. Immer wieder übernahm er die Verantwortung für die schlechten Zahlen, bot Schulte-Noelle und dessen designiertem Nachfolger, Michael Diekmann, den Rücktritt an. "Ein Wort von Ihnen genügt", versicherte er, "und ich bin weg."
      Doch davon wollen die Allianz-Manager bislang nichts wissen. Sie brauchen Fahrholz noch - um von den Unzulänglichkeiten des Münchner Konzerns abzulenken.

      WOLFGANG REUTER

      http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,237507,00.html
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 01:12:35
      !
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      Avatar
      schrieb am 27.02.03 10:14:57
      Beitrag Nr. 1.964 ()
      @herr.motzki / #1958:

      Also, ich verstehe das Wettern des Spiegel-Redakteurs gegen die ALV nicht ganz. Man kann, ja muß, der ALV die strategische Fehlentscheidung vorwerfen, die DRB "mir nichts, Dir nichts", und dazu noch, ganz im Einklang mit dem damaligen Zeitgeist, sehr teuer, gekauft zu haben. Aber ihr nun vorzuhalten, daß sie sich mit Trennungsabsichten hegt, Ihr in diesem Kontext immer noch `Unzulänglichkeiten` vorzuhalten, finde ich unlogisch.

      Der Autor widerspricht sich selbst: Konstatiert er im 1. Abs. unter `Ganz im Gegentiel` das operative DRB-Desaster, beruft er sich im 2. auf irgendwelche `Experten`, die meinen, ohne die DRB würde die ALV auch so tief stehen (wegen der Abschreibungsbedarfe). Das er dann noch sagt, die DRB sei `besser` als von der ALV dargestellt, bezeichnenderweise ohne das mal ansatzweise zu belegen, entbehrt wohl eines gewissen Realitätsbezugs - die ALV hat bis zuletzt vielmehr schön ihr, gerade auch Fahrholz, schützendes Händchen über die ganzen faulen Geschäft gehalten.

      Das die ALV nun, nach 1,5 Jahren (!) Zusehen und offensichtlichem Unvermögen des DRB-Managements, den Karren, den sie selbst fuhren, aus dem Dreck zu holen, aktiv die Spreu vom Weizen trennt, ist doch nur logisch, und das muß(!) nach einer Übernahme eigentlich auch immer passieren, sonst machte eine solche ja prinzipiell wenig, nicht hinreichend, Sinn. Es hätte hier sogar schon viel früher passieren müssen.

      Zu sagen, daß man Fahrholz hält, um von den Unzulänglichkeiten der ALV anzulenken, ist so gesehen natürlich kiki. Man könnte doch eher mutmaßen, daß man ihm eine Chance gibt bzw. gegeben hat, oder, im "schlechteren" Fall, bis die ganze Schrecklichkeit auf dem Tisch ist, um dann mit einem neuen Management bei 0 anzufangen oder den Laden in seinen für die ALV ohnehin unsinnigen Teilen (v.a. Investmentbanking) eben zu verkaufen.

      @cabinda,

      gefühl, früher oder später krieg ich das wunschteil noch ein stück billiger
      Das Gefühl trügt wohl nicht - deflationäres Gedankengut, *g*, auch bei Aktien...

      Apropos... - warum jetzt (gestern! - wo ich diese Zeilen schreibe, haben "wir" [*g*] schon ca. 15 % Plus) nicht BAY? Ich habe von BAY unter Performance-Aspekten bisher (auch) nie allzuviel gehalten, aber:
      Wir haben die letzten beiden Tage das höchste Volumen seit Aug. 01, als die Geschichte mit Lipobay startete, also durchaus einen Folge-Sellout. Das ganze sieht aus wie bei CBK letzten Herbst... (danach gab es dort eine 100-%-Rally)

      Ich behaupte: Die "starken" Hände haben, in wacher Erkenntnis des Kommenden, damals verkauft - die Volumina damals waren entsprechend. Das in den letzen Tagen diese Erkenntnis auf einem hernach bereits 60 % tieferen Niveau gespielt(!) wurde, sollte man im Kopf mal versuchen nachzuvollziehen... Nur das gestreute Gerücht, BAY habe schon vorher von den Nebenwirkungen gewußt, ist da reichlich dünn - auf den Trichter hätte man seit AUG. 01 längst kommen können, und die besagten "starken" Hände waren wohl längst darauf gekommen.

      Die Verkäufer haben jedenfalls die Fakten(!)lage so ziemlich komplett ignoriert - dazu seien ein paar Zeilen zitiert, das Wesentliche von mir fett gesetzt:

      >>
      Düsseldorf (vwd) - Die Bayer AG, Leverkusen, hat bislang
      rund 125 Mio USD an Opfer des Cholesterinsenkers
      Lipobay bzw an deren Angehörige gezahlt
      . Wie das
      Unternehmen am Dienstagabend mitteilte, verteilt
      sich diese Summe auf die rund 450 bisher
      geschlossenen außergerichtlichen Vergleiche.

      Diese Einigungen seien ohne
      Haftungseingeständnis und ausschließlich bei
      Todesfällen und Patienten mit schweren
      Nebenwirkungen
      geschlossen worden, teilte das
      Unternehmen weiter mit.

      Von den insgesamt 7.800 vorliegenden Lipobay-Klagen
      seien 4.300 nahezu identisch
      , teilte Bayer
      weiter mit. Diese Schriftsätze seien von einer
      einzigen Anwaltskanzlei
      ohne nähere Angaben zu
      den Klägern eingereicht worden. Nach den
      bisherigen Erkenntnissen des Unternehmens lägen
      der Mehrzahl dieser Klagen keine schwerwiegenden
      Nebenwirkungen zugrunde.
      <<

      >>
      ... Wyeth, dem in diesem Fall Fahrlässigkeit nachgewiesen wurde, musste bisher mehr als 14 Mrd. $ aufbringen.
      Mehrere Gründe sprechen klar dagegen, dass die Lipobay-Problematik in ähnliche Dimensionen wachsen könnte. Erstens: Die Zahl der Konsumenten in den USA war bei den beiden Wyeth-Medikamenten fast zehnmal so hoch wie bei Lipobay. Zweitens: Im Fall Wyeth wurden bislang etwa fünfmal so viele Klagen eingereicht wie bei Lipobay. Und die Zahl der Klagen gegen Bayer wächst derzeit offenbar nur noch geringfügig. Drittens: Anders als die Wirkstoff-Kombination Phen-Fen hinterließ Lipobay offenbar bei den allermeisten der Betroffenen keine bleibenden Schäden.
      <<
      http://www.handelsblatt.com/hbiwwwangebot/fn/relhbi/sfn/buil…

      Die Schlüsse mag ein jeder nun selbst ziehen...
      Die Anzahl der Klagen ist übrigens seit ca. Mitte Jan. bekannt; im Dez. waren es übrigens erst 5400 (man könnte mutmaßen: da wollten nun wohl noch viele auf den fahrenden Zug springen). 1-2 Mrd sind übrigens durch Versicherungsschutz gedeckt (da ist die ALV wahrscheinlich auch wieder dabei, aber auch das ist längst bekannt).

      Also, die Verkäufer der letzten Tage spielten wohl eher folgendes [:D]:
      >>
      US-Anwalt Watts äußerte gegenüber der Investmentbank CSFB die Vermutung, dass es bis zu 50 000 Klagen geben könnte.
      <<
      http://www.handelsblatt.com/hbiwwwangebot/fn/relhbi/sfn/buil…

      Auch im Vgl. und in Gewichtung der Meldungen mag ein jeder seine (hoffentlich richtigen) Schlüsse ziehen...
      Gute Geschäfte -

      investival

      PS: Man MUSS BAY natürlich nicht haben, genausowenig wie ALV. Aus investiver Sicht gibt es solidere Unternehmen

      PPS - weil das Posting sowieso schon ultralang ist, *g*;) - unkommentierter Hintergrund zur aktuellen Hedgefunds-Szene:
      http://www.handelsblatt.com/hbiwwwangebot/fn/relhbi/sfn/buil…

      Btw: Die dt. Unternehmen schnallen es endlich, und reagieren, wehren sich nun: Sixt, Thyssen (mit Linde, Dt. Post), EON...
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 10:21:37
      Beitrag Nr. 1.965 ()
      MIESE ANLAGEBERATUNG


      Deutsche Bank muss 150.000 Euro zahlen


      Die Deutsche Bank muss einer Kundin wegen falscher Beratung 150.000 Euro Schadenersatz zahlen.
      Ein Berater des Instituts hatte der finanziell unbeleckten Frau spekulative Aktien als absolut sichere und risikoarme Anlageform empfohlen.


      Mannheim/Karlsruhe -

      Ein entsprechendes Urteil des Landgerichts Mannheim ist jetzt rechtskräftig. Nach Angaben des Oberlandesgerichtes Karlsruhe wurden keine Rechtsmittel gegen den Richterspruch eingelegt. Der Anwalt der Klägerin teilte am Mittwoch mit, das Kreditinstitut habe zugesagt, die Summe bis Ende der Woche zu überweisen.

      In dem Prozess vom Jahresende hatte eine Kundin der Bank vorgeworfen, falsch beraten worden zu sein. Sie habe eine risikoarme Anlage abschließen wollen. Ein Berater hatte der Frau aus Heidelberg jedoch zu Wertpapieren geraten. Das Gericht hatte es als erwiesen angesehen, dass der Berater auf das hohe Sicherheitsbedürfnis der Frau nicht ausreichend Wert gelegt habe. Diese soll in den Gesprächen erklärt haben, keinerlei Interesse an riskanten Anlageformen zu haben, weil ihr Geld für die Altersversorgung gedacht war.

      Der Berater soll die von ihm empfohlenen Wertpapiere als absolut sichere und rentable Anlageformen bezeichnet haben, geht aus dem Urteil hervor. Da die Frau fast keine Erfahrung mit riskanten Wertpapiergeschäften besaß, habe sie nicht beurteilen können, dass die gekauften Papiere zu einer Risikogruppe gehörten, erklärten die Richter in ihrer Begründung.

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Die zu zahlenden 150.000 Euro sind nicht das Problem.
      Sondern die jetzt folgenden Klageerhebungen anderer Kunden.
      Dies wird Signalwirkung auf andere so adäquat beratenen Kunden haben,
      welche jetzt echte Aussichten auf Erfolg haben dürften.

      Jetzt bekommen diese Bubis die Rechnung für katastrophale Pusherei in eigener Sache.
      Ein weiterer Sargnagel in den Körper der DB und anderer Bankinstitute.

      HM
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 10:35:25
      Beitrag Nr. 1.966 ()
      @Moin Investival

      Einen Pulitzer-Preis wird der Schreiben wohl nicht bekommen,
      da gehen wir konform.
      Allerdings stelle auch ich diesen Bericht lediglich 1:1 in das Forum.

      Ich kann ja schlecht jeden Report weglassen,
      nur weil der Autor sich in einigen Fragen widerspricht ;)

      Und für mich ist auch eine andere Frage wichtiger.
      Wieviel mehr kommt da die nächsten Monate noch
      bezüglich ALV und ihren gestern getätigten Deals.

      Hier werden viele Millionen von grössenwahnsinnigen Menschen wie Joachim Faber
      schlicht und einfach durch den Orkus gejagt.
      Und dies,ohne dass ihn jemand wirklich aufhalten kann/möchte.

      Die Frage nach einer gewissen Prüfungspflicht erhebt sich da meiner Ansicht nach schon.
      Natürlich kann immer etwas schief gehen.
      Ohne Risiko geht das nie.
      Aber aus dem Bericht geht deutlich hervor,
      dass schon zu Beginn dieses Projektes erhebliche Zweifel
      an der Durchführbarkeit und damit natürlich auch der avisierten Kosten/Nutzenrechnung bestanden

      "Solche Anfangsverluste hält niemand durch", erwiderte Martin Blessing, damals noch Chef der Advance Bank. Und auch andere Banker warnten vor den hochtrabenden Plänen. Sie bezweifelten, dass die Berater die geplante Zahl neuer Kunden akquirieren könnten. Blessing und seine Kollegen plädierten für eine verhaltenere Investitionsstrategie. "Wenn das Ding fliegt", sagte er, "können wir das Tempo immer noch erhöhen."

      Hier ging es nicht um einen Hausbau, sondern um die Investition von mehreren hundert Millionen Euro.
      Und da sollte ein Spruch in meinen Augen immer vorranging behandelt werden...

      IM ZWEIFEL GEGEN DEN ANGEKLAGTEN !!

      Aber wie auch immer.

      Es ist immer wieder erschreckend,
      wie euphorisch und doch naiv hochdotierte Angestellte an solche Projekte heran gehen.
      Sandkasten-Spiel in Monopoly-Manier.
      Und nachhier will es niemand gewesen sein.

      Wenn die wirklich nach Leistung bezahlt würden,
      dann ständen die schon lange in der Schlange vor dem Sozialamt-und dies zu Recht.

      Jedenfalls können wir für den Finanzsektor keine Entwarnung geben, investival.
      Da ist noch mehr unter der Decke-ich rieche und fühle das.
      Und die Zeit wird es wohl (leider) bringen.

      Ich wünsche einen schönen Tag und viel Erfolg

      HM
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 10:40:26
      Beitrag Nr. 1.967 ()
      wunderschönen guten morgen

      hoffe die 117 im $/yen werden halten, ansonsten werden morgen den herren des lächelns die gesichtszüge entgleisen.

      hocken auf 450 echten milliarden $ reserve und müssen jeden tag zusehen wie diese hahinschmilzt. den jen zu stützen geht ja auch nur nach dem motto " kaufe yen - verkaufe dollar " womit nach abgeschlossener aktion der berg noch größer ist. oder den mehrertrag gleich in gold/silber anlegen ? :D da weiß man wenigstens was man hat.

      pumpen-al al gestern ; keiner ist zu groß um zu fallen. zitat ist zwar hinlänglich bekannt, aber nicht aus seinem munde.

      meine herren/damen ; es steht knopf auf fall !!!!

      mir klingen noch die worte meines schafkopffreundes letztes jahr nach ; es ist nichts mehr so wie es aussieht, merk dir das mein jung

      DUF .. der sicht alles merkt ....

      PS : um das thema krieg abzulegen , meine feste überzeugung ist das bis spätenstens montag morgen das problem beseitigt ist
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 13:28:21
      Beitrag Nr. 1.968 ()
      Kleiner Service für die wenigen, die Arabisch noch nicht
      perfekt beherrschen ... und Al Jazeera verfolgen wollen,
      bevor die englsichsprachige Ausgabe online geht. Funktioniert
      erstaunlich gut.

      http://tarjim.ajeeb.com/ajeeb/default.asp?lang=1
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 13:54:42
      Beitrag Nr. 1.969 ()
      @herr.motzki,

      meine Kritik bezog sich wirklich nur auf den Autor, und ich schätze es sehr, wenn nicht nur "glattes" Research hier eingestellt wird.

      Es ist immer wieder erschreckend, wie euphorisch und doch naiv hochdotierte Angestellte an solche Projekte heran gehen.
      Zweifelsohne. Und ich gebe zu, daß man bei einem längerfristig angelegten ALV-Kauf auch auf die Lernfähigkeit dieser Leute - d.h. entgegen übliche Erfahrungswerte - spekuliert. Aber, wie gesagt, ich bin (ebenso) weit davon entfernt, ALV als Langfristinvestment anzuvisieren, dafür gibt es zzt. doch einige andere Alternativen außerhalb des "Blue-Chip"-Sektors, aber in dieser Hinsicht ist ALV immerhin ein Platz auf (m)einer Watchlist wert.
      Wir haben aber letztes Jahr bei der CBK gesehen, was - nun eben (imo) bei der ALV - mittel(!)fristig möglich ist, und das ist nicht wenig... Und das vielleicht sogar ungeachtet etwaiger weiterer Leichen, die man zwischenzeitlich im Keller findet - weil man sich dann vielleicht sagt: "Alles liegt nun auf dem Tisch", oder weil nur Gerüchte - da gibt es ja nicht nur negative - das übertünchen. Ob`s und was dann stimmte, ist/wäre in einer short squeeze ja sekündär.
      Konkret: Ich(!) halte es nicht für verkehrt, in den 5er Schritten nach unten (65/60...), und vielleicht auch vice versa nach oben, abzugreifen, in Spekulation auf eine mfr. Rally - für jemanden, der das so zeitlich streuen kann, nach Möglichkeit mit analogen Beträgen (`cost averaging`).

      Wünsche dito (und ansonsten ein `hallo` an die zwischenzeitlich verschollenen @Artmann und @Ken_meyer) -

      investival
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 15:35:52
      Beitrag Nr. 1.970 ()
      >Ehrhardt: Das Schlimmste am Aktienmarkt erst mal vorbei

      Das Schlimmste am deutschen Aktienmarkt ist nach Ansicht der Jens Ehrhardt Kapital AG, München, erst einmal vorbei. "So schlimm wie in 2002 wird es in diesem Jahr auf keinen Fall werden", äußerte sich Fondmanager Jens Ehrhardt auf einer Pressekonferenz in Frankfurt am Donnerstag. Denn in Deutschland sei angesichts der extrem schlechten - auch politisch bedingten - Stimmung einerseits und der sehr niedrigen Aktienbewertungen andererseits eine neue Baisse im Ausmaß des vergangenen Jahres sehr unrealistisch. Darüber hinaus hätten sich die Versicherer in der Zwischenzeit von einem großen Teil ihrer Bestände getrennt, was für Entlastung am Aktienmarkt sorgen dürfte. Damit solle allerdings nicht gesagt sein, dass die Tiefs der Börsenbaisse bereits erreicht worden sind. Im Gegenteil, die Unsicherheit der Investoren und die tendenzielle Überbewertung des US-Aktienmarktes, die abgebaut werden könnte, stellten weiter Belastungsfaktoren dar. Klar negativ dürfte sich zudem ein Krieg im Irak auswirken. Ehrhardt ist nicht der Meinung, dass ein Ausbruch der Kriegshandlungen starke Börsengewinne wie im Fall des ersten Golfkriegs Anfang der 90er Jahre zur Folge haben wird. Die Märkte hätte damals bereits Anzeichen einer Aufwärtsbewegung erkennen lassen. Dies sei aktuell aber überhaupt nicht der Fall, vielmehr sei eine ausgeprägte Baisse zu konstatieren. Besonders nachteilig auf die Märkte dürfte sich ein Irak-Krieg auswirken, wenn dessen Verlauf auf unerwartete Schwierigkeiten stößt. Dennoch hält Ehrhardt nachhaltige technische Gegenbewegungen am Aktienmarkt in diesem Jahr für sehr wahrscheinlich. Hier sei besonders wichtig, das richtige Timing und die richtigen Aktien zu wählen. Nach Ansicht des Fondsmanagers wird das Renditedenken in Zukunft an Bedeutung gewinnen. Interessante Anlagekandidaten seien in einem solchen Zusammenhang etwa eine Bayer, eine Royal Dutch aber auch eine DaimlerChrysler Insbesondere Öltitel hätten Potenzial. Denn an einen Verfall des Ölpreises nach einem erfolgreichen Irakkrieg glaubt Ehrhardt nicht. Mittelfristig sollte der Ölpreis auf erhöhtem Niveau verbleiben oder gar noch zulegen. Der Fondsmanager verweist zur Begründung auf eine Reihe von Faktoren. In den vergangenen Jahren seien die Produktionskapazitäten immer stärker zurückgefahren worden. Auch ein Anstieg der saudischen Produktion werde nicht ausreichen, den Ölpreis nachhaltig zu senken. Bei anziehender Weltwirtschaft werde sich der Lieferengpass noch deutlicher auswirken. Es werde aber Jahre dauern, um die Ölproduktion deutlich hochzufahren. Ehrhardt ist der Meinung, dass es nur mittels der Öl-Ressourcen des Iraks möglich wäre, den Ölpreis nachhaltig zu senken. Die volle Erschließung werde allerdings auch dann Jahre auf sich warten lassen. Positiv ist Ehrhardt auch für die Entwicklung des Goldpreises gestimmt auch wenn er kurzfristig von einer Konsolidierung ausgeht. Einerseits dürften Anleger wegen der schwächelnden Aktienmärkte verstärkt in das Edelmetall investieren. Bislang seien weltweit lediglich 0,4 Prozent des Asset-Vermögens in Gold angelegt. Hier gebe es noch reichlich Nachholpotenzial. Andererseits dürfte auch die Schwäche des Dollars verstärkt Umschichtungen in Gold-Anlagen zur Folge haben. Keinen Druck auf den Goldpreis sieht Ehrhardt durch mögliche Verkäufe der Notenbanken Weltweit hielten diese lediglich Goldreserven von 300 Mrd USD - eine viel zu geringe Summe, um den Markt nachhaltig zu beeinflussen.<
      27.2.2003/mpt/bek/reh/rz/gos


      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 28.02.03 10:53:49
      Beitrag Nr. 1.971 ()
      ken

      frage; was ist mit dem schuldendeckel ???

      ist doch schon lange erreicht/überschritten. von einer erhöhung hab ich nichts gehört

      intressiert wohl keinen mehr, oder ??? ebenso argentinien, brasil und latein. egal, dann halt nicht

      DUF
      Avatar
      schrieb am 28.02.03 12:39:07
      Beitrag Nr. 1.972 ()
      HYPOVEREINSBANK

      Alles rennet, rettet, flüchtet

      Die HypoVereinsbank braucht angeblich dringend frisches Kapital.
      Obwohl das Unternehmen Berichte über eine milliardenschwere Zwangswandelanleihe dementiert, stürzt die Aktie dramatisch ab.

      Frankfurt am Main - Die HypoVereinsbank (HVB) arbeitet einem Zeitungsbericht zufolge an Plänen für die Ausgabe einer Zwangswandelanleihe in Milliardenhöhe. Konzernchef Dieter Rampl wolle damit angesichts der jüngsten Verluste und der gesunkenen Kapitalquote den dringenden Kapitalbedarf der Bank befriedigen, berichtet das "Handelsblatt" heute unter Berufung auf Bankenkreise. Die Lage des zweitgrößten Kreditinstituts sei offenbar ernster als bisher bekannt. "Es gibt weder Pläne noch Überlegungen für eine Zwangsanleihe", hieß es hingegen am Donnerstag aus Kreisen der Bank.

      Aktie fällt auf tiefsten Stand seit zehn Jahren

      Die Nachricht schreckte die Börsen am Morgen auf. Die Aktie verlor in der Spitze mehr als 14 Prozent und markierte bei 8,13 Euro den tiefsten Stand seit mehr als zehn Jahren. Bis 11.30 Uhr konnte der Wert seine Verluste nur geringfügig auf 12,50 Prozent bei 8,40 Euro begrenzen.

      "Das ist ein Hilferuf nach mehr Geld", kommentierte ein Händler einer Frankfurter Großbank. Ein anderer Händler sagte: "Bei den Versicherern war schon lange über Kapitalerhöhungen spekuliert worden, bei den Banken nicht und diese Zwangswandelanleihe ist eine Art Kapitalerhöhung. So hat das keiner erwartet."
      Dem Bericht zufolge verhandelt Deutschlands zweitgrößtes Kreditinstitut mit Investmentbanken derzeit über eine Zwangswandelanleihe mit einem Volumen von etwa drei bis vier Milliarden Euro. Mit einer Platzierung sei frühestens im zweiten Quartal 2003 zu rechnen.

      Die HVB hatte 2002 wegen der Krise an den Finanzmärkten und einer Risikovorsorge von rund 3,8 Milliarden Euro erstmals in ihrer Geschichte einen Jahresverlust verzeichnet, vor Steuern betrug das Minus 821 Millionen Euro. Für das laufende Jahr hatte Rampl jüngst angekündigt, dass die HVB bis Ende des Jahres wieder eine "schwarze Null" erreichen könne. Die Zeitung berichtete unterdessen, dass in den Führungsetagen der Bank erneut ein Verlust von mehreren Hundert Millionen Euro befürchtet werde.

      Die Deutsche Telekom hatte erst vor wenigen Tagen eine Pflichtwandelanleihe im Volumen von 2,3 Milliarden Euro begeben. Diese wird den Käufern auf jeden Fall in Aktien zurückgezahlt. Bei normalen Wandelanleihen können die Anleger dagegen wählen, ob sie das eingesetzte Kapital in bar oder in Aktien zurückerhalten wollen.

      Vorstandschef Rampl kämpft an allen Fronten

      Der neue Vorstandschef der HypoVereinsbank, Dieter Rampl, kämpft derzeit an allen Fronten. Nicht genug, dass er die Kapitalmärkte und die Ratingagenturen von seinem Sanierungsprogramm überzeugen muss. Auch intern würden Zweifel an Rampls Kurs laut, berichtet die Zeitung weiter. Es sei keinesfalls sicher, dass der Umbau der zweitgrößten deutschen Bank zum Erfolg führen werde. "Die Situation ist ernst", heißt es dem Bericht zufolge in Aufsichtsratskreisen.

      Rampl selbst ist hingegen überzeugt, dass sich die Bank selbst aus der Krise befreien kann. Der Wahlmünchener mit österreichischem Pass fährt einen harten Spar- und Sanierungskurs. Das Institut wird vermutlich weitere 1000 Stellen streichen. Bislang hatte die Bank den Abbau von 9100 Arbeitsplätzen angekündigt. Alle Bonuszahlungen sollen gestrichen werden. Insgesamt wolle Rampl im laufenden Jahr so die Personalkosten um rund 250 Millionen Euro senken.

      Die Ratingagenturen im Nacken

      In den Büchern der Bank stehen rund 450 Milliarden Euro an Krediten. Rampl will die risikobehafteten Kredite zügig um bis zu 100 Milliarden Euro drücken, um so eine weitere Abstufung durch Ratingagenturen zu verhindern. Ein neues Downgrade durch die Bonitätsprüfer würde die Refinanzierung der Bank deutlich verteuern und die Ertragslage weiter belasten.

      Rampl ist zum Erfolg verdammt

      Um die angeschlagene Kapitallage der Bank zu verbessern, schließen Analysten deshalb den Verkauf von Töchterunternehmen nicht aus. Der Verkauf der Norisbank könnte der HVB rund 300 Millionen Euro in die Kasse spülen. Auch der Verkauf der Vereins- und Westbank sei im Gespräch, was der HVB rund eine Milliarde Euro einbringen könnte. Doch bislang ist nichts in trockenen Tüchern. Rampl ist zum Erfolg verdammt: Er selbst hat angekündigt, die für die Ratingagenturen so wichtige Kernkapitalquote (Kernkapital zu Risikokapital) von 5,7 Prozent bis Ende des Jahres auf sieben Prozent zu steigern.

      Zwar verlautete am Donnerstagvormittag aus Kreisen der HypoVereinsbank, man plane keine Zwangswandelanleihe, die im Ergebnis nichts anderes als eine Kapitalerhöhung ist. Doch der Erfolg des angekündigten Sanierungskurses ist angesichts der angeschlagenen Kapitalmärkte ungewiss. Der Kapitalbedarf der Bank dagegen ist unbestritten.
      Avatar
      schrieb am 28.02.03 13:11:39
      Beitrag Nr. 1.973 ()
      ... hallo liebe leute, hat jemand eine meinung zur
      lha, nach schlichtung des tarifstreits, wieviel negatives
      kann jetzt noch drin sein ...
      habe jedenfalls mal eine erste pos.

      grüße enzo_ot

      Avatar
      schrieb am 28.02.03 23:26:11
      Beitrag Nr. 1.974 ()
      dieser meldung sollte man ein denkmal setzen:


      >Mobilcom will UMTS-Lizenz verschenken

      Das Mobilfunkunternehmen Mobilcom will sich von seinen UMTS-Lizenzen trennen. Laut einem Bericht von Spiegel Online hat der Konzern die Lizenz den Konkurrenzunternehmen angeboten. Doch nicht einmal für den symbolischen Kaufpreis von 1 Euro hat Mobilcom einen Abnehmer gefunden, so das Blatt. Als einzige Bedingung müsste der Käufer garantieren, das Netz auszubauen.

      Im Sommer 2000 wurden noch mehrere Milliarden Euro für diese Lizenz bezahlt. Doch nun scheint es so, als ob die Mobilfunkunternehmen das Vertrauen in die UMTS-Technologie verloren hätten.<

      (©GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de)
      Avatar
      schrieb am 28.02.03 23:37:03
      Beitrag Nr. 1.975 ()
      :laugh: :laugh: :laugh:

      Wer war der erste hier der den UMTS-Wahnsinn verdammt hat!!

      :D :D :D
      Avatar
      schrieb am 28.02.03 23:41:00
      Beitrag Nr. 1.976 ()
      @enzo
      lufthansa - ein spannender turnaroundkandidat, wenn du sie frühzeitig abfischen konntest; aktuell kurz vor widerstand bei 8e und m.e. aktuell sehr abhängig vom dax. der wiederum sieht bullish aus über 2575/80p.
      dort, im dax, könnte ich mir montag einen rücksetzer vorstellen, der sogar noch unter 2500p. führt (um ein klein wenig angst zu produzieren); danach ausreizen der neuen spanne bis erst einmal 2650p. möglich (untertasse im 5-tages-chart). aber das schau ich mir am we lieber noch genau an, sehr heikel alles im moment...

      p.s. was macht der kleene? schick doch mal wieder ein bild. und du, noch keine augenringe ;)

      schönes wochenende @all
      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 28.02.03 23:57:56
      Beitrag Nr. 1.977 ()
      @groupier,
      ich habe es hier, glaube ich, schon mal geschrieben. seit dem tag, an dem ich im sommer 2000 im ferienhaus an der ostsee die versteigerung der umts-lizenzen verfolgte, hängt ein damoklesschwert über unserer zukunft. das war sozusagen der dolchstoß für die ewig wachstumsgläubigen. der strand war nach den tagesthemen am nächsten tag noch viel weißer, das meer noch wärmer und das mainstream-zeugs auf ndr2 ganz besonders launig.
      Avatar
      schrieb am 01.03.03 09:22:59
      Beitrag Nr. 1.978 ()
      @cabinda: danke für das schnelle statement. ich
      glaub auch an den turnaround. allerdings lha freitag nachmittag schon wieder raus:) war
      ausreichend. die zeiten ändern sich... KRIEG ich
      nächste woche bestimmt nochmal zum gleichen einstand.
      p.s. der kleene is ne sie und heeßt antonia ;).
      augenringe hatte ich schon vorher. (foto folgt per
      bordmail .. ).

      grüße
      Enzo_OT
      Avatar
      schrieb am 01.03.03 09:58:54
      Beitrag Nr. 1.979 ()
      schönen guten morgen,

      solange es keine entspannung auf dem ölmarkt gibt, glaube ich nicht, dass der zwischenboden (?) im dax lange hält. in deutschland wird der höhere ölpreis zwar durch den dollarverfall weitgehend ausgeglichen, die tankstellen scheren sich aber nicht darum und erhöhen weiter die benzinpreise.



      >ftd.de, Fr, 28.2.2003, 11:09
      Saudi-Arabien könnte Ölförderquote erhöhen

      Saudi-Arabien könnte während eines Irak-Krieges Exportausfälle auf dem Weltmarkt durch die Steigerung seiner Rohöl-Förderquote ausgleichen. Ökonomen sind besorgt, dass die hohen Preise die Wirtschaft in die Rezession stoßen.

      Minister Ali Naimi sagte in einem Interview mit der Financial Times am Freitag, sein Land könne bei Bedarf die Rohölförderung pro Tag um 2,5 Mio. Barrel steigern. Ein Barrel sind etwa 159 Liter. Zurzeit liege die saudiarabische Förderung bei Zweidrittel der maximalen Kapazität von 10,5 Mio. Barrel pro Tag. "Die derzeit überzogenen Preise haben nichts mit Angebotsengpässen, sondern mit der Unsicherheit zu tun, die mit einem möglichen Krieg und seinen Konsequenzen einhergeht", sagte Naimi.

      Der Generalsekretär der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec), Alvaro Silva, hatte sich am Donnerstag zuversichtlich gezeigt, dass das Kartell einen Ausfall irakischer Erdöllieferungen im Kriegsfall ausgleichen könne. Das Kartell könne bis zu vier Millionen Barrel täglich zusätzlich auf den Markt bringen. Die Verbraucherländer würden nicht gezwungen sein, auf ihre Notfall-Reserven zurückzugreifen.

      Hoher Preis wegen kaltem Winter

      Wegen der Irak-Krise, den zu geringen Öllieferungen aus Venezuela, dem kalten US-Winterwetter und sinkender US-Reserven waren die Erdölpreise am Donnerstag auf neue Höchststände geklettert. Der Ölpreis näherte sich gestern der Höchstmarke von 41,15 $ pro Barrel, die 1990 kurz vor Ausbruch des vergangenen Golfkriegs erreicht wurde.

      Ökonomen warnten vor den indirekten Folgen des Preisansteigs. In den Jahren 1990 und 1991 sei es der Ölpreis gewesen, der das Verbrauchervertrauen belastet habe, sagte Cary Leahey von der Deutschen Bank in New York. "Damals hat der Preisanstieg gereicht, um die Stimmung kippen zu lassen und die ohnehin schwache Wirtschaft in die Rezession zu stoßen."

      Experten bezweifeln, dass selbst ein kurzer Irak-Krieg sofort zu niedrigeren Ölpreisen führen würde. "Die Preise werden eher langsam fallen", sagte der Rohölexperte Steve Turner von der Commerzbank Global Research.


      © 2003 Financial Times Deutschland<


      was ist denn eigentlich in nigeria los? ich las irgendwo, dass dort ein ähnlicher engpass bevorstehen könnte wie in venezuela.



      @enzo
      sorry, das war ein vertipper (es fehlte das wörtchen `fratz`.) :)

      schönes wochenende @all
      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 01.03.03 22:56:25
      Beitrag Nr. 1.980 ()
      zugegeben, viel copy & paste, aber immerhin durchgefiltert ;) -
      wer`s mag - hier allerhand info zum dax und zu den banken aus meiner wochenendlektüre der ftd.

      nebenbei bemerkt, die banken kriegen muffensausen und erklären den kunden wieder zum könig! ;)

      Aus der FTD vom 27.2.2003
      >Schnäppchenjäger nehmen Deutschland ins Visier
      Von Dirk Benninghoff, Frankfurt

      Der Kursabsturz am Aktienmarkt rückt Deutschlands Konzerne in den Fokus von Großinvestoren. Es gebe eine starke Nachfrage institutioneller Anleger nach größeren Aktienpaketen an unterbewerteten deutschen Unternehmen, sagte am Mittwoch Roland Lienau, Head of German Equities bei der Deutschen Bank.


      Auch andere Banken sehen diesen Trend. Konzerne der Old Economy seien auf Grund des niedrigen Kursniveaus attraktiv für Großanleger - gerade aus Amerika. Die Deutsche Bank hatte 94 Unternehmen und 217 Investoren auf einer Konferenz in Frankfurt zusammengeführt. Von der Resonanz zeigten sich die Banker überrascht. Lienau: "Es ist wieder interessant, sich deutsche Aktien anzuschauen. Wir haben Investoren, die Anteile von 10 Prozent übernehmen wollen." Vor allem der rege Besuch von Anlegern aus den USA und Großbritannien überraschte die Deutsche Bank. Die politischen Spannungen hatten keine Auswirkungen. Aus Amerika seien dreimal so viel Teilnehmer nach Frankfurt gekommen wie 2002, sagte Lienau. Insgesamt stammten mehr als ein Drittel der Anleger aus dem angelsächsischen Raum. Value-orientierte, also auf langfristigen Wertzuwachs bedachte Institutionelle können laut Lienau mit deutschen Aktien "gute Geschäfte" machen.

      Da der Kurssturz den Frankfurter Markt weitaus stärker erwischt hat als andere europäische Leitbörsen, sind viele deutsche Blue Chips und Nebenwerte in der Tat weitaus billiger zu haben als ihre Wettbewerber im Ausland.

      Attraktive Unternehmen

      Nach dramatischen Einbrüchen sind Blue Chips wie Bayer oder ThyssenKrupp zu Schnäppchenpreisen zu haben. So liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2003 bei Bayer inzwischen unter acht. Andere europäische Pharma- oder Chemiewerte notieren mit dem 15- bis 20fachen des erwarteten Gewinns. Im MDax notieren Industriewerte wie Heidelberger Cement, Salzgitter oder Leoni mit einem KGV zwischen fünf und sechs.

      So ist auch für Rolf Elgeti von der Commerzbank aus London Deutschlands Old Economy ins Visier des Auslands geraten. Während britische Investoren allerdings eher kurzfristig orientiert seien und daher nicht auf der Suche nach unterbewerteten Perlen, verfolgten amerikanische Großanleger wie Pensionsfonds langfristige Value-Strategien. Und dies mache viele deutsche Konzerne attraktiv.

      Den Trend sieht auch die amerikanische Investmentbank Morgan Stanley. Schon länger beobachteten amerikanische Adressen, vor allem Private Equity-Fonds den deutschen Markt, hieß es dort.

      Klassische Branchen im Vorteil

      Wichtig, so Commerzbanker Elgeti, seien mehrere Faktoren: Eine hohe Dividendenrendite sowie geringe Bewertungen in Bezug auf das Kurs-Gewinn- und auf das Kurs-Buchwert-Verhältnis. Dies trifft in erster Linie auf klassische Branchen zu. Elgeti: "Deutsche Zykliker und defensive Werte sind die billigsten in Europa." Dennoch dürften größere Deals aus zwei Gründen noch ein wenig auf sich warten lassen. "Die Investoren schauen, ob die Aktien nicht noch billiger werden", hieß es bei Morgan Stanley. Ziehe der Markt an, so werde investiert.

      Wann dieser Zeitpunkt gekommen ist, hängt nach allgemeinem Konsens von der Entwicklung im Irak-Konflikt ab. Allerdings gibt es auch jetzt schon konkrete Kaufabsichten. Doch in diesen Fällen erschweren die günstigen Kurse sogar die Investments. Deutsch-Banker Lienau erläutert: "Wir haben Schwierigkeiten, Angebot und Nachfrage zusammenzuführen." Potenzielle Käufer seien da, aber die Besitzer der Aktien wollten sich zu den derzeitigen Kursen nicht von ihren Paketen trennen.<
      © 2003 Financial Times Deutschland


      Aus der FTD vom 28.2.2003
      >Das Kapital: Im Vergleich zum Dax ist der Nikkei-Absturz nichts

      Inkompetenz ist noch das edelste Attribut, das einem zur deutschen Wirtschaftspolitik einfällt. Wen wundert es da, dass die Ausländer die hiesige Börse schon seit langem hassen.

      Schlimmer als in Japan


      Der CDax mit 743 Werten bringt es noch auf einen Wert von 550 Mrd. Euro. Das sind etwa 13 Prozent des Stoxx 600. Letzterer wiederum ist kaum halb so groß wie der S&P 500. Die Kapitalisierung des S&P 500 ist also 13-mal größer als die des CDax, bei einem lediglich um 4,6-mal höheren BIP. Da braucht man keine Gewinnschätzungen mehr, um zu ahnen, wie billig die Deutschland AG geworden ist. Der Dax-Kursindex (Daxki) hat am Donnerstag mit 1809 Zählern geschlossen. Am 30. 3. 90 (!) notierte er mit 1860 Punkten. Seit dem 7. 3. 00 ist der Daxki um 71 Prozent gesunken. Der Nikkei hat vom 29. 12. 89 bis heute 78,5 Prozent eingebüßt. Nur hatte sich der Nikkei in den 80er Jahren versechsfacht, während der Daxki in den 90er Jahren um 270 Prozent zulegte. Zum Glück erzielen die deutschen Firmen einen Gutteil ihrer Umsätze im Ausland.

      Im Verhältnis zu den Weltbörsen wäre der Dax daher nicht mal dann teuer, wenn die SPD alle Nichtgewerkschaftler aus der Partei ausschließen würde. Sinnigerweise haben das mal wieder vor allem die Amerikaner erkannt, wie ihr reges Interesse an der Investorenkonferenz der Deutschen Bank zeigt.

      Also zuschlagen? Na ja, wer einen Verlust von 10 oder 20 Prozent aussitzen kann, der mag es sich jetzt schon überlegen. Ein panischer Verkaufsrausch steht jedenfalls noch aus. Und die brachial überbewertete Nasdaq notiert weiterhin um 16 Prozent über dem Tief des Oktober 2002; überflüssig zu erwähnen, welchen Schrecken die verweichlichten Börsen Europas regelmäßig davontragen, wenn die Wall Street nur zittert. Wie die Dinge stehen, werden uns die US-Vorgaben noch auf Jahre belasten, obgleich der S&P natürlich bisweilen spurten wird. Aber nicht nur dann wird in Deutschland mehr zu holen sein.

      Noch ist unklar, was die globale Reflationierung, die durch die EZB bald weitere Schübe kriegen wird, gegen die US-Ungleichgewichte und die europäisch-japanische Malaise ausrichten kann. Aber es gibt Hoffnung für den späteren Jahresverlauf, da die Nettoinvestitionen bereits extrem niedrig sind und die Firmenbilanzen alles in allem gesunden. Als Kapitalgüterlieferant würde Deutschland dann eindeutig profitieren; der Dax könnte leicht um 1000 Punkte zulegen. Die wären übrigens auch drin, wenn die Politik zur Abwechslung mal ein Konzept vorlegen würde. Ein Anfang wäre, jenen den Mund zu verbieten, die vorgeben, die Wirtschaft mit ein paar läppischen Investitionszulagen retten zu können.



      ftd.de, Sa, 1.3.2003, 17:30
      Börsenausblick: Gespanntes Warten auf die Notenbanken
      Von Doris Grass, Annette Entreß und Christian Schwalb

      An den internationalen Finanzmärkten rücken diese Woche neben dem befürchteten Irak-Krieg und der Entwicklung des Ölpreises vor allem die Zinsentscheidungen der Notenbanken in den Mittelpunkt. Allgemein wird mit einer Zinssenkung der Europäische Zentralbank (EZB) gerechnet.


      Die EZB wird am Donnerstag nach Ansicht der meisten Volkswirte auf das schwache Wachstum mit einer Leitzinssenkung reagieren. "Wir gehen von einem `Kompromiss-Schritt` um lediglich 25 Basispunkte aus, weil wahrscheinlich nicht der ganze EZB-Rat von der Notwendigkeit niedrigerer Leitzinsen zum jetzigen Zeitpunkt überzeugt sein wird", schreiben die Analysten der Deutschen Bank. "Wichtig wird aber auch die Pressekonferenz sein, die erste Aufschlüsse darüber geben könnte, ob die EZB in den nächsten Wochen eine weitere Zinssenkung ins Auge fasst."

      Zinssenkungen eingepreist

      Der Markt habe bereits zwei geldpolitische Lockerungsschritte bis Juni in den Preisen vorweggenommen. Die Strategen von UBS Warburg sind optimistischer und rechnen bereits diese Woche mit einer Reduzierung des Leitzinses um 50 Basispunkte. Zudem sagen sie für das dritte Quartal eine nochmalige Senkung des Hauptrefinanzierungszinses der EZB um 50 Basispunkte auf dann 1,75 Prozent voraus. Die norwegische Zentralbank dürfte sich am Mittwoch ebenfalls zu einer Lockerung ihrer Geldpolitik entschließen. Dagegen werden die Bank von Japan am Mittwoch und die Bank von England am Donnerstag voraussichtlich ihre Leitzinsen beibehalten. Angesichts dieser Erwartungen werden Aktien- und Rentenmärkte mit Enttäuschung reagieren, sollte die EZB die Hoffnungen nicht erfüllen. Im übrigen rechnen Börsenstrategen nicht mit einer grundlegenden Stimmungsbesserung, zumal der "Showdown" in Sachen Irak-Krieg bevorsteht.

      Freundlicher Wochenausklang begrüßt

      Verhalten optimistisch reagierten Börsenexperten allerdings auf die steigende Tendenz des Dax zum Wochenschluss. "Es ist ein positives Zeichen, wenn der Markt am Freitag steigt", sagte Roland Ziegler, Stratege bei der ING-BHF-Bank. Normalerweise hätten die Anleger Angst, Positionen über das Wochenende zu halten. Man wisse schließlich nie, was bis Montag passiert. Ein nachhaltiges Aufwärtspotenzial habe der Dax aber erst, wenn die Irak-Krise gelöst sei. Aktienhändler Fidel Helmer von Hauck & Aufhäuser bewertete positiv, dass der Dax am Freitag die psychologisch wichtige Marke von 2500 Punkten und das Tief vom vergangenen Jahr bei 2519 Punkten wieder überschritten habe. Jetzt sei zumindest technisch der Weg auf 2700 Zähler wieder frei. Grund für den freundlichen Wochenausklang war, dass das US-Wirtschaftswachstum im vierten Quartal mit einer Jahresrate von 1,4 Prozent deutlich höher ausfiel als bisher mit 0,7 Prozent geschätzt.

      Schwache Umsätze an der Wall Street erwartet

      An der Wall Street werden die Umsätze dünn bleiben, denn die institutionellen Groß-Anleger bleiben in der Defensive, erwartet Donald Selkin, Research-Direktor von Joseph Stevens. Er sieht maximal kurze Befreiungsversuche des Marktes voraus, aber keine echte Erholung von den Terror- und Kriegsängsten: "Der Handel ist zur Zeit eine Geisel der Geopolitik, solange speziell die Irak-Krise nicht gelöst ist, kann es nicht dauerhaft aufwärts gehen." Der Ertragskalender der Unternehmen in den USA bleibt vorerst dünn. Das Biotech-Unternehmen Genzyme legt ebenso wie der Büroeinrichter Staples und der Spielzeug-Händler Toys R Us am Mittwoch seine Quartalszahlen vor. Schon am Montag berichtet Martha Stewart Living Omnimedia, deren Gründerin seit langem im Mittelpunkt eines Insiderskandals steht. Am Donnerstag folgen aus dem HighTech-Sektor National Semiconductor und TiVo. Europäische Unternehmen legen Zahlen vor

      Auch in Europa dürften Unternehmensdaten höchstens kurzzeitig für Aufmerksamkeit sorgen, es sei denn, neue Skandale erschüttern das ohnehin geringe Vertrauen der Anleger weiter. Porsche berichtet Montag auf dem Automobilsalon in Genf über das erste Halbjahr. Die britische Großbank HSBC, die niederländische KPN und der Medienkonzern Pearson legen ebenfalls ihre Jahresergebnisse vor. Am Dienstag veranstaltet Degussa ihre Bilanzpressekonferenz. Am Mittwoch ragen aus dem Kalender die Zahlen von France Télécom, Carrefour, Henkel und Eon heraus.

      An den Rentenmärkten spielt neben den Zinserwartungen weiter das Thema Irak die Hauptrolle. Im Falle einer bevorstehenden Eskalation könnten die Staatsanleihen noch weiter zulegen, erwartet das Research der Deutschen Bank, auch wenn es am Freitag angesichts der festeren Börsen abwärts ging. Bei den Konjunkturdaten dürfte neben dem Beige Book der US-Notenbank am Mittwoch vor allem der US-Arbeitsmarktbericht für Februar am Freitag als Highlight hervorstechen. Nach einem überraschenden Rückgang der Arbeitslosenquote im Januar auf 5,7 Prozent wird nun ein leichter Anstieg auf 5,8 Prozent prognostiziert. Der Montag erwartete US-Einkaufsmanager-Index (ISM) ist im Februar voraussichtlich von 53,9 auf 53 Punkte gefallen, während der PMI-Index für die Euro-Zone etwas von 49,3 auf 49,5 Zähler gestiegen sein dürfte.

      Yen-Anstieg gestoppt

      Am Devisenmarkt dürfte weiter der Yen im Vordergrund stehen, nachdem am Freitag ein ranghoher Mitarbeiter des Finanzministeriums erstmals Spekulationen bestätigte, wonach die Bank von Japan zur Schwächung der japanischen Währung interveniert hat. Demnach verkaufte Japan im Februar 500 Mrd. Yen (umgerechnet 4,24 Mrd. $) gegen Dollar und Euro und stoppte die Aufwärtsbewegung des Yen zunächst erfolgreich. Ein Dollar kostete am Freitag wieder über 118 Yen. Im Januar hatte die Zentralbank etwa 700 Mrd. Yen verkauft. Die Bestätigung der Interventionen macht es Spekulanten nach Ansicht von Devisenhändlern schwerer, aggressiv eine weitere Aufwertung des Yen zu betreiben.

      © 2003 Financial Times Deutschland


      ftd.de, Fr, 28.2.2003, 7:00
      Baisse drückt aufs Vermögensgeschäft

      Von Charles Pretzlik
      Das Private Banking hat drei schwere Jahre hinter sich. Mit dem weltweiten Niedergang der Aktienkurse gingen auch die Profite einer Branche zurück, deren Potenzial nach Meinung vieler Banken, Investmenthäuser und Broker bei weitem nicht ausgeschöpft schien.

      Top 20 der Welt

      Nach Angaben der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) sanken die Umsätze im europäischen Onshore-Geschäft im Jahr 2001 um durchschnittlich rund zwölf Prozent, während die Kosten um etwa drei Prozent stiegen, da die Banken weiter investierten. Die Gewinne brachen im Durchschnitt um 38 Prozent ein. "Im Private Banking glaubte man, gegen die Marktentwicklung immun zu sein - dann gab es bei den meisten führenden Banken ein böses Erwachen", erläutert Declan Sheehan, der bei der JP Morgan Private Bank für Europa, Nahost und Afrika verantwortlich ist. Die Firmen litten vor allem unter dem nachlassenden Aktienhandel ihrer Kunden.

      Laut BCG haben die Anleger NYSE- und Nasdaq-Werte im Jahr 2001 zum ersten Mal seit langem weniger gehandelt und ihre Positionen gehalten. Und wenn die Kunden am Ende handelten, dann in geringerem Maße. Dies ließ die Provisionen in den europäischen Onshore-Firmen um fast zehn Prozent sinken.

      Kunden steigen um

      Der Einbruch an den Märkten nagte auch am Vermögen der Kunden. Dies wirkte sich auf die Gebühren für Produkte der Vermögensverwaltung aus. Zugleich stiegen die Kunden vermehrt von Aktien auf festverzinsliche Papiere sowie auf Geldmarktfonds um, deren Margen geringer sind. Gesunken ist die Zahl jener, die 250.000 $ und mehr anlegen können. Auch die Besitzer kleinerer Vermögen sind weniger geworden, die so genannten "Mass Affluent", auf denen so viele Hoffnungen ruhten. Wie BCG-Untersuchungen zeigen, ist die Zahl vermögender Haushalte 2001 im Vergleich zum Vorjahr um 2,3 Millionen gesunken. Ihre Nettoanlagen sanken um 2600 Mrd. $. Deshalb sei bei den Vermögensverwaltungsfirmen das Durchschnittsverhältnis der Kosten zum Ertrag von 60 Prozent im Jahr 2000 auf 72 Prozent im Jahr 2001 gestiegen, vermutet man bei BCG. "Den Unternehmen ist es im allgemeinen nicht gelungen, die Umsatzeinbrüche durch Kosteneinsparungen aufzufangen", sagt Christian de Juniac, leitendes Mitglied der BCG-Praxisgruppe Financial Services.

      Banken ändern Produktportfolios

      Einige Unternehmen versuchen, das Minus am Aktienmarkt mit veränderter Produktpalette wettzumachen. "Unsere Antwort auf die schwierigen Marktbedingungen lautet Diversifizierung. So bieten wir zum Beispiel Hedgefonds und Produkte mit Kapitalgarantie und haben in unseren Portfolios mehr festverzinsliche Komponenten", sagt Marianne Hay, Leiterin des Geschäftsbereichs Private Wealth Management von Morgan Stanley für Europa und den Nahen Osten. Der Abschwung hat eklatante Schwächen zu Tage gefördert. So sind Analysten überzeugt, dass bei den meisten Instituten nur gut die Hälfte der Kunden das von der Bank festgesetzten Vermögensminimum mitbringt. Die meisten dieser Kunden sind unprofitabel. Ein Vollservice für Kunden mit Anlagesummen von 5 bis 20 Mio. $ kostet die Bank etwa 60.000 $ pro Jahr, schätzen Experten. Bei allen Kunden, die weniger als 5 Mio. $ anlegen, schießt die Bank zu, es sei denn, sie spart drastisch am Service. Viele Angebote für Kunden mit einer Anlagesumme von etwa 200.000 $ zogen nicht, da sich die scharf kalkulierenden Banken pro Jahr nur etwa sechs Stunden Zeit für die Beratung nahmen. Die Kunden hatten natürlich mehr Service erwartet.

      "Viele Unternehmen der Branche sind in der Krise", urteilt Michael Maslinski, Consultant für das Bankenwesen. "Der zusammenbrechende Markt hat die Spreu vom Weizen getrennt. Viele Unternehmen konnten ihre Versprechen nicht halten. Solange die Märkte boomten und die Kunden bereit waren, viel Geld für wenig Leistung zu zahlen, war das nicht weiter aufgefallen." Trotz aller Beteuerungen, gute Beratung zu liefern, besteht für Maslinski das Geschäftsmodell dieser Unternehmen aus wenig mehr als dem Verkauf von Investmentprodukten und Portfolio-Management. "Sie behaupten zwar das Gegenteil, aber ihre Angebotspalette ist letztlich ziemlich dürftig", sagt er. Nach Analystenansicht werden der Zusammenbruch der Märkte, die geplatzte Internetblase und die großen Konzernskandale dafür sorgen, dass kleinere und stärker auf den persönlichen Kontakt ausgerichtete Finanzdienstleister gegenüber den aggressiven amerikanischen Banken wieder mehr Gewicht gewinnen.

      Viele Privatbanken, vor allem diejenigen der großen Bank- und Investmentbank-Konzerne, boten exklusiven Zugriff auf Neuemissionen sowie auf Aktienanalysen des Instituts. Beide erwiesen sich als teuer. "Man muss nicht alle Anlagemöglichkeiten der Welt kennen. Auf jeden Fall aber diejenigen, bei denen man ein Vermögen verliert", erklärt Maslinski. Am oberen Ende des Markts böten sich enorme Chancen für Spezialisten wie Sand Aire oder Fleming Family & Partners, die sich um die Superreichen kümmern. "Die Institute müssen die schwere Entscheidung treffen, ob sie reine Produktanbieter, Relationship-Manager oder eine glaubwürdige Kombination aus beidem sein wollen", sagt Maslinski. In Europa müssen die Banken ihren Service stets auf die Gegebenheiten der verschiedenen Märkte abstimmen und dabei auch die jeweiligen Steuergesetze berücksichtigen. Dies hat die meisten Banken bisher davon abgehalten, nach Europa zu expandieren - auch die amerikanischen, die sich anfangs sehr enthusiastisch gezeigt hatten.
      © 2003 Financial Times Deutschland , © Illustration: FTD
      Avatar
      schrieb am 02.03.03 09:49:44
      Beitrag Nr. 1.981 ()
      Mag wohl sein, dass alles so stimmt, wie es hier geschrieben steht.

      Aber dieser Satz - Aber nicht nur dann wird in Deutschland mehr zu holen sein. - entspringt reinem Wunschdenken.

      Dafür haben wir in unserem regulierungwütigem Land nicht ansatzweise die Voraussetzungen. Da ist uns das im Augenblick so verhasste Amerika um Lichtjahre voraus. Von den asiatischen Ländern ganz zu schweiegen.

      Beispiel Transrapid in China: Von der ersten Planung bis zum Jungfernlauf vergingen knapp drei Jahre. Bei günstigsten Voraussetzungen hätte es hier 10 - 15 Jahre dafür gebraucht.

      Natürlich sind wir dichter besiedelt, haben eine hochentwickelte Infrastruktur, die wir nicht eintauschen möchten. Aber der Preis den wir für unseren Zivilisationsstand zahlen müssen, ist ein in allen Ebenen, eingeschränktes Wachstumspotential.
      Avatar
      schrieb am 02.03.03 10:40:37
      Beitrag Nr. 1.982 ()
      helau und allaf ( oder so )

      das beispiel von transrapid ist wirklich nett.

      bei uns hat es einmal 3 jahre im ersten rechtszug gedauert um die problematik der behinderten, in ihrem wesenszug wichtigenden froschwanderung in bezug auf die ökologischen auswirkungen eines möglichen baus des zuges höchstrichterlich festzustellen : :yawn:

      nicht zu vergessen den schutz der bedrohten donauauen.

      und weil das so gut geplappt hat gibts das dosenpfand noch oben draus.

      zum glück ist fasching, aber der mittwoch kommt bedrohlich nahe

      DUF
      Avatar
      schrieb am 02.03.03 10:57:55
      Beitrag Nr. 1.983 ()
      Dollar, Geld, Schulden und der Irak. :rolleyes:

      Bush pumpt den Kongress an

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,237846,00.html

      Bisher ging die Regierung von 60 Mrd. aus, nun wird um weitere 95 Mrd. die Bevölkerung angepumpt.
      Die Notenpresse, ich meine natürlich die Hochleistungsgelderzeugungscomputer, brauchen vielleicht doch noch ein paar Prozessoren, der neuesten Generation spendiert.

      Das kurbelt die gebeutelte Halbleiterindustrie an. ;)

      Gruss Mic :)
      Avatar
      schrieb am 02.03.03 14:50:15
      Beitrag Nr. 1.984 ()
      Hallo Cabinda + @ll,

      Als meistens stiller Mitleser mal meine Anmerkung als Wort zum Sonntag.

      Ich habe immer mehr das Gefühl,es macht sich in unserer Gesellschaft, der Börse, dem WO-Board eine gewisse Lethargie und Resignation breit.
      Liest man diesen thread, der als einer der wenigen informativen in diesem board übrig geblieben ist, so beschleicht mich das Gefühl, das langsam alles gesagt ist, was gesagt werden mußte. Über die Börse, Bush, die Wirtschaftslage, die Gesellschaft.

      Das erstaunliche ist, daß das Wissen um die Zustände, Fehler und Ungerechtigkeiten oder Lügen, anders als in den 70iger Jahren nicht zu Protest, sondern zu Resignation und Rückzug führt.

      Warum liest man so wenig über attac - wo sich ein Widerstand formiert. Nur eine Randgruppe?

      Ist die heutige Reaktion der Gesellschaft ein Rückzug, analog zur Biedermeierzeit, auf das eigene Heim? Kapitulation vor den Zuständen, die man meint, doch nicht ändern zu können? Kapitulation vor einem System, daß man nicht mehr durchblickt, nicht mehr fassen kann?

      Habe ich hier als einziger dieses Gefühl?

      Gruß,

      C.
      Avatar
      schrieb am 02.03.03 15:41:46
      Beitrag Nr. 1.985 ()
      cornelius

      du machst es dir da zu leicht.

      z.B. heute,

      US-senat ermächtigt invasion der niederlande; oder bespitzelung der un

      was soll man dazu sagen und/oder tun. ???????

      die ganze us-regierung hat doch ein rad ab, mit sachlicher diskussion kommst da nicht weiter, außer vielleicht ein fadenkreuz auf deiner stirn.

      einfach alle geld- und trnsferlieferungen nach amiland einstellen. jetzt, sofort ohne auf das auftragsbuch zu schauen.

      aber moral oder auftrag. wir stehen schon wieder am anfang/ende ????????

      DUF:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 02.03.03 16:09:57
      Beitrag Nr. 1.986 ()
      Cornelius,

      Anfang der Siebziger war "Vietnam". Die hiesige Jugend kam aus den spießigen Fünfziger und Sechziger. Da war Protestpotential sozusagen schon mit in die Wiege gelegt.

      Heute ist das anders. Die potentielle Protestbewegung kommt aus einem behüteten Schoß. Das benötigt eine Weile um sich zu kontituieren. Aber das kommt schon noch. Noch ein paar Monate diese ignorante amerikanische Regierung und der Protest der Sechziger/Siebziger lebt wieder auf. Aber man muss damit rechnen, das auch diese Bewegung nicht ohne fehlgeleitete Begleiterscheinungen vonstatten gehen wird.
      Avatar
      schrieb am 02.03.03 16:35:59
      Beitrag Nr. 1.987 ()
      @duf,
      z.B. heute, US-senat ermächtigt invasion der niederlande
      da hätte ich aber gerne mal eine quelle dazu. bei reuters habe ich nichts gefunden.

      @ cornelius,
      ich habe auch das gefühl, dass das meiste gesagt ist. das feld ist soweit von allen seiten beackert, und man wartet, mehr angespannt als gespannt ab, was passiert. die lethargie und resignation ringsum fällt mir auch auf, ebenso, dass sich die leute biedermeiermäßig mehr in ihre häuser zurückziehen. das liegt wohl auch daran, dass die meisten sparen müssen und nicht mehr so viel ausgehen können. unser grieche um die ecke war vor zwei jahren immer so voll, dass man sogar in der woche reservieren musste. dann wurde aufwändig angebaut. heute steht der gläserne anbau völlig leer, nur im hinteren alten teil drücken sich noch fünf leute an drei tischen hinter säulen herum.

      demos hat es gegeben, die schröder-initiative und verhandlungen, einlenkungen seitens des irak... aber bush ist unbeeindruckt dabei, nach gründen für einen angriff zu suchen. jetzt beginnt der irak mit der verschrottung der raketen. ist das abgeschlossen, wird es heißen, das waren ja bestimmt nicht alle. im grunde genommen sagt man es heute schon. insgesamt macht sich ein gefühl der ohnmacht breit.

      @juanlespins
      traust du der heutigen jugend das wirklich zu, oder meinst du, die heute 40-50-jährigen springen noch einmal aus dem sessel?

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 02.03.03 16:47:20
      Beitrag Nr. 1.988 ()
      Ja, ja, ja...

      das traue ich der heutigen Jugend zu! Bush und Konsorten werden dafür sorgen, dass unser Nachwuchs jetzt schneller flügge wird, als wir es uns vorstellen können. Die begreifen ganz schnell, dass sie ihre Zukunft keinen Fatalisten überlassen dürfen.

      Wetten dass...?
      Avatar
      schrieb am 02.03.03 17:18:25
      Beitrag Nr. 1.989 ()
      @ cornelius

      solange dieser thread existiert, ging es primär immer nur abwärts. bullen und bären teilten sich das lager, `mal mehr bullen dann wieder mehr bären. aber letztendlich behielten die bären immer recht. hatte man das bearishe szenario vor augen, so hatte man vielleicht immer noch die hoffnung, daß es nicht so schlimm kommen möge. mittlerweile sehen wir nicht nur die vernichtung von marktkapitalisierung chartbildern, sondern erleben den niedergang der wirtschaft auch immer mehr im realen leben, z.b. daß in der eigenen firma kollegen entlassen werden müssen oder immmer mehr firmen konkurs gehen, die anzahl der filialen reduziert wird, etc, etc.
      entscheidend für die ruhe hier ist meiner meinung nach, daß sich jetzt die geopolitische situation zuspitzt und das zeitfenster für einen krieg, mit dem mittlerweise fast jeder rechnet, immer kleiner wird. ein solcher krieg könnte zu einer globalen rezession führen. eigentlich alles wenig ermutigend. und wenn nun wieder das bearishe szenario eintreffen sollte...

      auch in diesen wirtschaftlich düsteren tagen leben wir in einer gesellschaft in der von den gewerkschaften höhere löhne gefordert werden. da ist man nicht lethargisch, und rechtfertigt es u.a. mit den lohnsteigerungen woanders, anstatt gegen übermäßige lohnerhöhungen z.b. bei vorständen auf die straße zu gehen und auch mit nullrunden zufrieden zu sein. der krug geht mit eigensinn und scheuklappen eben so lange zum brunnen bis er bricht. wie groß ist bei jedem einzelnen von uns die bereitschaft für notwendige strukturelle veränderungen auf erworbenen lebensstandard zu verzichten (wohnung statt haus, kleinere wohnung, weniger reisen, kein zweitauto, etc.)?
      ich habe meinen zweifel, daß einsicht einkehr in die köpfe
      der menschen hält, bevor sie von äußeren gegebenheiten dazu gezwungen werden. und in unserer entwickelten wohlstandsgesellschaft mit ihren teils verkrusteten strukturen wird mit noch mehr schulden weiter geflickt werden...

      starshine
      Avatar
      schrieb am 02.03.03 17:26:44
      Beitrag Nr. 1.990 ()
      Hallo

      JuanLesPins, kann Dir hier in Deiner Einschätzung nur zustimmen. Mir scheint es so zu sein, ohne Dir, cabinda unterstellen zu wollen, daß die Jugend im allgemeinen doch stark unterschätz wird. Man stelle sich nur mal vor, der angebliche Krieg würde nicht in der so kurzweiligen, angenommenen Form " abgewickelt ". Der Widerstand im eigenen Lande würde Bush sehr zu schaffen machen, womit er derzeit eh schon genug zu kämpfen hat. Schließlich will er die kommenden Präsidentschaftswahlen in 2004 wieder gewinnen. Gut, is noch ein Stück hin, doch Zeit vergeht schnell.
      Noch ein weiterer Hinweis in dieser Richtung sind wohl die in der Vergangennheit, brutal aufflammenden Proteste zu den Weltwirtschaftsgipfeln der führenden Staaten, bspw. in Genua und auch in den Staaten. Weiß grad nicht mehr wo das nochmal war, Detroit ? , San Diego ? , fällt mir grad nicht mehr ein ...
      Potenzial ist genug da, wennn der Funke mal überspringt, könnte sich m.A. nach sicher eine starke Opposition bilden, weltweit.

      Gruß
      massoud
      Avatar
      schrieb am 02.03.03 18:04:40
      Beitrag Nr. 1.991 ()
      @starshine
      das sehe ich ganz genauso wie du.

      nun mal folgendes, 2500p. im dax sind ja eine wichtige unterstützung, und der kurzfristige durchbruch nach unten könnte für ein bullishes szenario noch toleriert werden. im chart-thread bei @lucia wird gerade folgendes diskutiert:

      Und voila, im Bereich von 2500 ungefähr liegt das geometrische 38er Retracement der Aufwärtsbewegung seit 75. Also sollte man davon ausgehen, daß hier in diesem Bereich zahlreiche Versuche unternommen werden, dieses zu verteidigen, um das bullishe Element zu erhalten, weil - bislang hätte nur die Minimalkorrektur des Bullenmarktes stattgefunden. (Politisch, psychologisch, wirtschaftlich mag man es gar nicht glauben, daß der Bullenmarkt noch gute künftige Chancen hat!)
      (von @hans_meier999)

      jetzt mal abgesehen vom technischen: die rede ist hier nicht von einer möglichen bearmarketrally, die kurz bevorstehen könnte, sondern von einer möglichen fortsetzung des bullenmarktes. fallen irgendjemandem argumente dafür ein? gibt es noch echte bullen hier (nicht: bullishe bären) ;)

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 02.03.03 18:33:02
      Beitrag Nr. 1.992 ()
      cabinda

      kannst du haben

      entweder spiegel.de oder gleich babelnet.de

      da rumpelts aber mächtig.

      neues denken - neue sichtweise

      DUF
      Avatar
      schrieb am 02.03.03 18:53:56
      Beitrag Nr. 1.993 ()
      chartbilder in diesen Zeiten...?

      Können die eigentlich Aufschluß geben? Ich wage das sehr zu bezweifeln. Jenseits der technischen Betrachtung komme ich zu dem Ergebnis, dass die letzten drei Jahre verdeutlichen, dass wir es mit Auswüchsen eines massiven kreditfinanzierten Wachstums zu tun haben, an deren Ende die Vernichtung des Kapitals steht, welches wir eigentlich benötigten um unmittelbar in eine prosperierende Zukunft zu gelangen.

      Bis es soweit ist, werden noch einge Jahre vergehen. Wie sich in dieser Zeit die Börse, hier im Besonderen die Indizies verhalten ist reine Spekulation.

      NDX liegt am Boden. Ob der DOW das auch noch vor sich hat, oder ob er die nächsten Jahre seitwärts läuft (was ich pärferiere) ist eigentlich egal. Über den DAX kann ich nichts sagen. Oder ist der jemals als Leit- oder Trendbörse aufgefallen? Jedenfalls können wir den Begriff Bullenmarkt in dieser Dekade noch in der Schublade lassen.

      Aber für die Sportlichen unter uns ist doch Stockpicking auch ein schönes Spiel, oder?
      Avatar
      schrieb am 02.03.03 20:55:21
      Beitrag Nr. 1.994 ()
      @juanlespins,
      aufschluss geben über kurz- und langfristige trends können die charts m.e. schon, aber da muss man zumal an den möglichen gabelmarken immer auch seinen eigenen kopf gebrauchen, meine ich.

      @all
      den hinweis auf die bedeutung der retracements seit 1975 sehe ich persönlich so, dass aus ct-sicht zwar ein neuer bullmarkt drin wäre und dass der markt diese chance kurzfristig nutzen sollte. dies und mehr nicht :cool:

      die begeisterung zum thema `neuer bullmarkt` lässt ja auch zu wünschen übrig, weshalb ich denke, kurzfristig wäre aus gründen des sentiments vielleicht noch etwas aufwärtspotenzial vorhanden ;)

      ...sagen wir mal, bis 2600p. oder 2650p. im dax.

      diese könnten in den nächsten zwei wochen erreicht werden, vielleicht auch schon montag, aber eher rechne ich mit einer seichten leicht seitwärts-aufwärts gerichteten non-bewegung (was man hier so für wörter erfindet ;) ), die dann bei kriegsausbruch als strohfeuer bis an die knapp 3000p. hochschießt. und dort ihr ende findet, um danach brutal abzustürzen.

      wagt der markt tatsächlich von diesem, heutigen niveau aus eine rally, könnte das so laufen: bei fallender vola seitwärts-aufwärts bis 2650p., unterkante 2450p., dann am tag x strohfeuer von ca. 300p. plus bis knapp unter 3000p.
      und down. aber dann richtig!

      das ist das eine, kurzfristig bullishe szenario.

      das bearishe szenario beruht auf folgender hypothese:

      sind wir dann gerade unten, ob bei 2200p. oder wo auch immer, würde ein angriff gegen den irak den abwärtsdruck kurz verstärken, dort greifen aber alle coolen zu.

      eine abwägung bullisher und bearisher argumente gleich...
      Avatar
      schrieb am 02.03.03 21:26:43
      Beitrag Nr. 1.995 ()
      fortsetzung.

      nun erst einmal die abwägung der argumente pro und contra mit blick auf den chart, wohin uns die aktuelle gabelsituation kurz- und mittelfristig führen könnte.




      zunächst einmal bleibe ich weiter, was marktszenarien für den kriegsausbruch angeht, bei folgender hypothese:

      sind wir dann gerade unten, ob bei 2200p. oder wo auch immer, würde ein angriff gegen den irak den abwärtsdruck kurz verstärken, dort greifen aber alle coolen zu.

      wagt der markt tatsächlich von diesem, heutigen niveau aus eine rally, könnte das so laufen wie eben beschrieben.

      was für das bären-szenario spricht:

      - rohölpreis auf neuem jahreshoch -> inflationsdruck wird beschleunigt.

      - rohstoffpreise im langfristchart im aufwärtstrend, ein neuer bullmarkt ist für mich von daher sowieso schon illusorisch. aber da glaubt hier ja auch keiner dran, oder?

      - weiterhin verunsicherung, weil noch keine entscheidung über krieg/nicht-krieg da ist. diese wächst eher, je öfter es hin- und hergeht (aktuell wieder: hoffnung auf frieden, weil saddam mit der raketenverschrottung begonnen hat - könnte aber nur dazu führen, dass sich alles in die länge zieht...)

      - vdax langfristig noch im aufwärtstrend, könnte auch explodieren

      - ausverkauf, panik fehlt (keine basis da für `echte` rally)

      - durch den bruch der 2520p. ist der markt sensibler, angreifbarer geworden

      - keine eindeutigen signale bei euro/usd und gold, bislang nur konsolidierung, ct hier oft unsicher. im euro auch ein aufditschen bei 1,068 möglich und weiter up.

      - steigende belastungen für die finanzbranche schlagen sich bilanziell erst nach und nach durch. dies mit blick auf die beginnende gewinnwarnungssaison.

      - nebenbei: beginnt die immoblase zu platzen? dazu gleich noch ein interessanter artikel.





      nachgereicht noch für die bullishen bären,

      was spräche für eine rally bis 3000p. im dax?

      pro bullish:

      die trendwendeformation sieht zwar im dax mit dem neuen tief nicht ganz so schön aus, aber es könnte dennoch eine sein, da das unterschreiten der 2500p. aus technischer sicht offenbar toleriert werden kann. ein markt mit vielen fakes halt, jedenfalls hat man unter 2520p. wohl außer dem auslösen von stop-losses noch mehr abwärtsdruck erwartet. der fand bisher aber nicht statt. es handelt sich zudem um einen massiven unterstützungsbereich, der nun durch den 75-er-retracement-aspekt noch zusätzlich interessant wird.

      der vdax-chart könnte eine sks bauen. rein theoretisch.

      gold mit trendwendesignal, ziel down.(wobei ich kursziele etc. anderen überlasse, aber ich habe kürzlich gelesen, dass mit dem ersten bruch der 350er-marke der chart weiteres abwärtspotenzial eröffnen würde)

      euro könnte auf 1,02 korrigieren (s. analyse von @oegeat im währungsforum)

      der druck auf bush könnte so groß werden, dass er den krieg doch verschiebt.

      bush nimmt neue schulden auf. dies tut er für den krieg und kann dann das geld fließen lassen, wie er will. abgerechnet wird erst später, und wenn der krieg die mittel wirklich braucht oder länger dauert, werden eben neue anträge gestellt ( `...zieht sich unerwartet in die länge`).

      zinssenkung in europa zu erwarten. das bringt entlastung für unsere banken (s.a. mein posting neulich zum thema neuverschuldung/ezb/zinsen - zeit-artikel) .

      arbeitsmaterial - meinungen erwünscht, wie immer - ;)

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 02.03.03 22:16:33
      Beitrag Nr. 1.996 ()
      http://www.reuters.com/financeNewsArticle.jhtml;jsessionid=J…

      >Some Warn of Real Estate Bubble
      Sat March 1, 2003 03:16 PM ET
      By Adam Tanner
      SAN FRANCISCO (Reuters) - On 10 occasions over the past year, Deirdre Nurre has offered to pay more than the list price in her intense search for a San Francisco area home. Yet only in recent days has a seller accepted her bid. By contrast, renters are finding landlords ready to slash prices in what was once the country`s hottest housing market, a difference some economists say suggests a dangerously expensive real estate market.Nurre, 42, who works at the Environmental Protection Agency, has seen the San Francisco property market at its most frenzied, where crowds turn out during open-house viewing hours and later bid up prices against each other."The first time it felt very dicey to be making a bid for what then was $45,000 over the asking price. It felt really risky.[/i]

      (But) very quickly you become inert to this inevitability that your bid is not going to succeed," she said.

      As a modern-day Gold Rush made San Francisco as hot in the 1990s for the ambitious Internet generation as it was to hippies in the 1960s, rental property prices shot up to new heights. Those looking for apartments brought brownies, bagels or other goodies during packed showings to curry good favor with would-be landlords. Some went as far as to butter up the owners with tickets to Hawaii or other pricey gifts. A popular saying went that anyone could get a job in San Francisco and nearby Silicon Valley, but it was impossible to find housing.


      Then the tech boom went bust, and tens of thousands lost their jobs as investors realized that the new Internet companies could not, in fact, walk on water and defy traditional business models. Dot-com millionaires started selling or renting their upscale homes, lowering prices at the top end of the market."We did have a bubble in the Bay Area and it popped," said Leslie Appleton-Young, chief economist for the California Association of Realtors group."The very high-end homes of three, four and eight million-dollar homes, those prices came down, but the entry-level prices are holding firm because there is more than enough demand for the very limited supply."FRENZIED BUYERSThe market for what brokers call starter homes remains robust, with record low mortgage rates acting as a fuse for continuing propulsion. The California Association of Realtors says the median price of existing California homes continues to rise. The median price statewide for a detached, existing, single-family home in California in December rose 20 percent to $338,110 from $281,330 a year earlier.In the San Francisco area, the median price of homes was more than half a million dollars, up more than 9 percent from a year before. By contrast, the national median price of an existing single-family home in December was $164,000, according to the National Association of Realtors.The buying atmosphere is sometimes so frenzied that caution is sometimes thrown to the wind. Nurre recalled the time her bid tied with that of another prospective buyer, but she and her husband, Tim Ereneta, a museum administrator, still did not get the house."We tied once but the other bidder waved the right to inspect the property," she said. "It blew me away that someone was willing to take that chance."RENTS FALLINGBay Area renters, on the other hand, can take their time and often watch prices fall."A significant percentage of the people who lost their jobs, rented," Realtors chief economist Appleton-Young said. "You have had a huge increase in the vacancy rates in apartments and a downward pressure on rents in the Bay Area and Silicon Valley, Santa Clara, which is unusual. You are not seeing that in other parts of the state."Broker Sam Anagnostou said one of his friends rented a home that was originally on the market for nearly $7,000 a month for a little more than $3,000 in an upscale area of Silicon Valley.Few rentals see that dramatic a fall, although brokers say rentals are routinely 10 percent or 20 percent cheaper than what they were a year ago.Demand for office space has also fallen dramatically.The San Francisco Bay area ended 2002 with one-fifth of its office space vacant, a near tenfold increase from the peak during the Internet boom when vacancy rates were as low as 2 percent, a recent study found. Rent in Silicon Valley for high-tech commercial real estate fell almost 30 percent.Some analysts say because real estate is something physical rather than paper such as stocks, it represents a stable long-term investment. In the Bay Area, many homeowners repeat a mantra that sale prices have never and will never go down.But others say the falling rental prices indicate dark clouds. Edward Leamer, director of the UCLA Anderson Forecast, measures real estate values by comparing home prices to the rents those homes could command. He says that sale prices are out of proportion with rents and indicate real estate may be overvalued nationally.Higher interest rates or an economic recession is the straw that could break the real estate camel`s back, experts say."As the real estate market heats up because of low interest rates, rental incomes generally go down," said Todd Thornton, author of "Home Buying without the BS!" (Hall Street Press).First-time buyer Nurre said she realizes she may be buying at the market`s peak, but she is willing to take that risk."I am strongly convinced that my salary, my earning power, is not going to rise substantially beyond what it is," she said. "But you keep seeing prices up, up, up. I feel like this is a window that is closing and I had to get into that fast."<


      also...

      es könnte schon sein, dass sich entgegen der erfahrungsstatistiken aller antizykliiker die baisse einfach fortsetzt.
      Avatar
      schrieb am 02.03.03 22:45:19
      Beitrag Nr. 1.997 ()
      Das Internet ist der Multiplikator jugendlicher Proteste. Gott sei Dank!
      Avatar
      schrieb am 03.03.03 10:23:05
      Beitrag Nr. 1.998 ()
      Hallo Leute,

      hab hier zwei nützliche Quellen z. Abheften, die unabhängiger
      machen von "Falschmeldungen" ; zurück zu den
      Wurzeln -:)

      einmal eine korrekte Widerspiegelung des
      US-Haushaltsdefizits

      FED Flow of Funds
      Current Realease s. Sektion F.4, US government securities
      das steht, jeweils annualisiert, was die Amis brauchen,
      um ihre Löcher zu stopfen ( Bush meldet $300 Mrd f. 2003
      real waren es für die ersten 3 Quartale 2002 schon $812 Mrd)

      http://www.federalreserve.gov/releases/Z1/Current/


      zum zweiten die internationalen Nettozu-/abflüsse f. USA
      Aktien/Anleihen

      Hinweis: ihr müsst die 6 Spalten unter `Purchases`
      addieren, ebenso die unter `Sales` und danach voneinander
      subtrahieren
      (99996 ist der country code für `Welt`

      http://www.treas.gov/tic/s1_99996.txt

      wer die Aufschlüsselung nach Sektionen und Ländern
      haben will geht ein Verzeichnis höher

      http://www.treas.gov/tic/ticsec.html


      P.S. halte mich etwas mehr zurück hier, weil mir
      das mit Irak etc zu emotional wurde


      grüsse

      km
      Avatar
      schrieb am 03.03.03 17:41:41
      Beitrag Nr. 1.999 ()
      @cabinda
      ob es nun rauf oder runter geht - es wird uns kaum etwas anderes übrig bleiben, als uns anzupassen...
      Für fallende Kurse habe ich als Argumente noch die vermutlich krasse, tiefgehende Schwäche der Autoindustrie, nicht zuletzt wegen des Unvermögens der US-Verbraucher, sich noch mehr zu verschulden. Und dann haben wir noch die Tech-Bubble, die m.E. wohl erst bei einem zweistelligen Nasi100 einigermaßen bereinigt werden kann (weil dann Übernahmen möglich werden). Alles in allem: Stagflation!

      Als möglicher Pluspunkt fällt mir spontan ein: es könnte sich eine Sonderkonjunktur in weiten Teilen Asiens entwickeln, vielleicht auch in den europäischen Beitrittsländern und möglicherweise noch in anderen Weltregionen (z.B rund ums Mittelmeer, nach einem Stopp des Völkermords an den Palästinensern).
      Avatar
      schrieb am 03.03.03 21:08:53
      Beitrag Nr. 2.000 ()
      Wohl eher nach dem Völkermord an den Palis!
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