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    Finanzpolitik: Die USA als Warnung? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 08.01.04 09:14:27 von
    neuester Beitrag 10.08.07 18:02:41 von
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      schrieb am 08.01.04 09:14:27
      Beitrag Nr. 1 ()
      Ich möchte mal versuchen, eine Diskussion über die (nationale und internationale) Finanzpolitik in Gang zu bringen, die sich nicht in SPD- resp. CDU-Bashing erschöpft.

      Als Einstieg die folgende Analyse eines US-Ökonomen, die sich in der heutigen FR findet (http://www.fr-aktuell.de/ressorts/nachrichten_und_politik/st…):

      _______________________________________________________________


      Die US-Finanzpolitik kann als frühe Warnung dienen

      Unter Bush wurde eine neue Runde der Achterbahnfahrt aus Steuersenkungen, Staatsdefizit, Sozialkürzungen und Steuererhöhungen eingeleitet

      VON JEFFREY D. SACHS


      George W. Bush hat mehr als jeder andere Präsident in der amerikanischen Geschichte dafür getan, die Wirtschaftspolitik der USA zu Grunde zu richten, und hat dabei sogar seinen Mentor Ronald Reagan übertroffen. In nur dreijähriger Amtszeit hat er einen fragilen politischen Konsens zerstört, den herzustellen ein Jahrzehnt gedauert hatte und den wieder zu errichten ein weiteres Jahrzehnt dauern könnte. Damit hat Bush Amerikas langfristige wirtschaftliche Gesundheit und soziale Stabilität aufs Spiel gesetzt. Da die langfristigen Herausforderungen für den Haushalt, die die USA so katastrophal handhaben, nicht ungewöhnlich sind, lassen sich aus Amerikas finanzpolitischen Schnitzern wichtige Lehren für andere Länder ziehen.

      Zyniker kann Wiederwahl kaufen

      Das Hauptproblem der Finanzpolitik besteht darin, dass Politiker über Steuersenkungen und eine Erhöhung der öffentlichen Ausgaben problemlos eine vorübergehende Steigerung ihrer Popularität herbeiführen können, indem sie enorme staatliche Schulden machen, die abzutragen dann der Zukunft vorbehalten bleibt. Dieser Trick kann ein paar Jahre funktionieren; eher früher als später jedoch erzwingen Haushaltsdefizite und steigende Staatsverschuldung eine schmerzhafte politische Kehrtwende. Ein zynischer Politiker allerdings kann sich so seine Wiederwahl erkaufen und befindet sich möglicherweise bei Ausbruch der Krise dann im Ruhestand.

      Man sollte meinen, dass die Wähler nach weltweit hunderten solcher Episoden finanzpolitischer Verantwortungslosigkeit in den letzten Jahrzehnten allergisch auf diese Art von Tricks reagieren würden. Bush jedoch kommt erneut damit durch: Er erkauft sich heute Popularität, indem er enorme Steuergeschenke verteilt und zugleich die Militärausgaben und sogar die Aufwendungen für Bildung und Gesundheit erhöht. Das Ergebnis ist ein Haushaltsdefizit in Höhe von mehr als fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

      Schlimmer noch ist, dass die langfristigen Aussichten für den US-Haushalt bereits Besorgnis erregend waren, bevor Bush seine unbesonnene Politik begann. Das Durchschnittsalter der US-Bevölkerung nimmt zu; hieraus ergibt sich für die Zukunft ein steiler Anstieg der Kosten im öffentlichen Gesundheitswesen und bei den Renten. Vorsichtige Berechnungen zeigen, dass die anhand der von Bush favorisierten Steuerpolitik erzielbaren zukünftigen Einnahmen die Kosten von Renten, Gesundheitsfürsorge und weiteren von der Öffentlichkeit erwarteten öffentlichen Ausgaben voraussichtlich um etliche zehn Billionen Dollar unterschreiten werden.

      Steuererhöhung der Zukunft

      Irgendwann in der Zukunft werden deshalb eine starke Anhebung der Steuern, tiefe Einschnitte bei den öffentlichen Ausgaben oder beides gemeinsam erforderlich sein, um Bushs Handlungen zu korrigieren. Warum also befürwortet die Öffentlichkeit seine Politik? Der Grund ist, dass die Öffentlichkeit kaum Verständnis oder Interesse für diese langfristigen Konsequenzen aufbringt, obwohl letztlich die meisten Amerikaner unter ihnen leiden werden.

      Die reichsten Steuerzahler sind natürlich zufrieden, denn sie profitieren am meisten von diesen Steuersenkungen. Es ist unglaublich, aber beinahe die Hälfte der Steuersenkungen kommt den reichsten fünf Prozent unter den US-Steuerzahlern zugute, und diese reichen Steuerzahler erwarten offensichtlich, dass die übrigen 95 Prozent - die Mittelschicht und die Armen - den größten Teil der zukünftigen Ausgabesenkungen und Steuererhöhungen tragen sollen. Derweil hat Bush viele Wähler aus der Unter- und Mittelschicht überzeugt, dass auch sie zufrieden sein können - ohne ihnen zu sagen, dass sie für ihre kleinen Steuersenkungen mit erheblich größeren Einschnitten bei den zukünftigen staatlichen Leistungen werden zahlen müssen, falls die Politik seiner Regierung sich langfristig durchsetzt.

      Hätten die US-Amerikaner ein politisches Gedächtnis, so wäre ihnen bewusst, dass sie diese steuerpolitische "Achterbahnfahrt" in den vergangenen 20 Jahren bereits einmal durchlebt haben. Als Ronald Reagan gewählt wurde, versprach er ebenfalls massive Steuersenkungen und eine erhebliche Steigerung der Militärausgaben. Das Ergebnis war ein riesiges Haushaltsdefizit Mitte der 1980er Jahre.

      Reagans Vermächtnis

      Die Steuersenkungen machten Reagan enorm populär und trugen zu seiner Wiederwahl im Jahre 1984 bei. Anschließend dauerte es über ein Jahrzehnt - von Reagans zweiter Amtszeit über die Präsidentschaften von George Bush sen. und Bill Clinton -, um das Haushaltsdefizit wieder in einen Haushaltsüberschuss zu verwandeln. Natürlich machte dies die Bewilligung neuer Steuererhöhungen erforderlich, was George Bush sen. die Wiederwahl kostete und zu der polarisierten politischen Landschaft der 1990er Jahre führte.

      Die Geschichte dürfte sich fast mit Sicherheit wiederholen. Einige rechtsgerichtete Ideologen innerhalb der Bush-Administration glauben, dass die Haushaltsdefizite unserer Tage letztlich tiefe Einschnitte bei den öffentlichen Sozialausgaben erzwingen werden. Sie hoffen auf eine Demontage von Programmen wie der Sozialversicherung und Medicare. In der US-Öffentlichkeit jedoch genießen diese sozialen Programme breiten Rückhalt. Die Strategie der politischen Rechten, zunächst die Steuern zu senken, um anschließend Einschnitte bei den Sozialprogrammen zu erzwingen, wird deshalb scheitern, und die Steuern werden letztendlich wieder steigen müssen.


      Andere innerhalb der Bush-Administration argumentieren, dass Steuersenkungen wichtig sind, um die USA aus der Rezession zu ziehen. Auch dieses Argument ist falsch. Amerikas Wirtschaft hätte sich ohne diese Steuersenkungen erholt, vielleicht sogar nachhaltiger. Unabhängig hiervon ist es ein enormer Fehler, eine langfristige Steuerpolitik auf dem kurzfristigen Konjunkturzyklus aufzubauen.

      Eine innere Spaltung der USA droht

      Für andere Länder ergeben sich hieraus zwei grundlegende Lehren. Die erste ist, dass die sich abzeichnenden Haushaltsdefizite der USA früher oder später Amerikas internationalem Einfluss Grenzen setzen werden. Die Amerikaner haben den Irak-Krieg nur deshalb unterstützt, weil sie ihn nicht mit Steuererhöhungen bezahlen mussten. Sobald die Amerikaner sich entscheiden müssen, ob sie ihre Auslandsabenteuer durch höhere Steuern finanzieren wollen, werden sie in sehr viel geringerem Maße bereit sein, teuere Militäroperationen im Ausland zu unterstützen. Tatsächlich wird es im Zuge der öffentlichen Auseinandersetzung um das von Bush hinterlassene finanzpolitische Chaos zu einer tief gehenden inneren Spaltung der USA kommen.

      Die zweite Lehre ist, dass Länder die steigenden Kosten, die eine alternde Bevölkerung verursacht, in ihren Haushaltsplanungen berücksichtigen sollten. Die langfristige Haushaltslage ist häufig weder den Steuerzahlern noch dem Parlament klar bewusst. Regierungen sollten verpflichtet sein, zusammen mit ihren jährlichen Haushaltsentwürfen langfristige Einschätzungen der Haushaltslage vorzulegen, um der Tendenz hin zu kurzfristigen, politisch motivierten Manipulationen des Haushalts entgegenzuwirken.

      Die USA können anderen Ländern als frühe Warnung dienen. Das Weiße Haus sollte anderen dieselbe Mahnung zukommen lassen, welche Zauberer im Fernsehen ihren Zuschauern erteilen: "Versuchen Sie dies nicht zu Hause."

      Aus dem Englischen von Jan Neumann


      Der Autor
      Jeffrey D. Sachs ist Professor für Wirtschaftswissenschaften und Direktor des Earth Institute an der Columbia University.
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 09:22:40
      Beitrag Nr. 2 ()
      Mal abgesehen davon, dass die unter Reagan eingeleitete Finanzpolitik, deren Früchte Mr. Clinton ernten konnte zu einem teilweise ausgeglichenen Haushalt führte, frage ich mich, warum ein Moderator einen solchen thread eröffnet :D

      Gruß
      Eustach :D
      (der für den Abbau sämtlicher Subventionen, der Schaffung niedriger Steuersätze ohne Abzugsmöglichkeiten und die Stärkung der F+E-Ausgaben in D ist)
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 09:37:51
      Beitrag Nr. 3 ()
      Eustach,

      die Motivation für diesen Thread habe ich doch einleitend erläutert. Als MOD werde ich mich inhaltlich nicht beteiligen.
      Hätte ich diesen Thread als user eröffnet, wäre er vermutlich schnell in das beschriebene Fahrwasser geraten. Ob dies hier auch geschieht, muss man abwarten.
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 09:38:46
      Beitrag Nr. 4 ()
      Lieber MOD und User,

      eigentlich muß doch hier gar nichts diskutiert werden weil es sowieso nichts bring. Der Staat macht doch sowieso was er will (wie schon jahrelang falsch!).

      Alleine das Statement das der spart die Bürger entlasten möchte aber der Staat gleichzeitig sparen muß sagt doch schon Alles(!!!!) wie sehr sie sich doch widersprechen.
      Sie gaugeln den Bürgern vor das sie ein paar Euro weniger sparen und es ausgeben sollen... Wenn ich im Monat 40 Euro mehr in der Tasche habe kaufe ich mir doch nicht ein Auto davon, oder??? Außerdem weiß doch jeder (auch die Politiker die die dt. Bürger total verarschen!!!) das unterm Strich noch weniger in der Tasche bleibt, alleine die Gesundheitsreform macht doch für die meißten Bürger wieder alles zunichte.
      Und eines kann ich Euch sagen: Es wird nicht besser! Das Gegenteil wird der Fall sein! Wieviele Einschnitte mußte der Bürger seit der SPD (ist in diesem Falle so) hinnehmen. Alleine die Ökosteuer usw.!!!!
      Wieviele Mehrausgaben mußte der Bürger tragen!!! Und dann kommt man daher und sagt man entlastet die Bürger - also ich bitte Euch.

      Wißt Ihr was mich wirklich wundert: Irgendwann muß doch mal ein Bürger im Bundestag amok laufen. Denn es wird einige geben, die von noch weniger Leben können/wollen!

      Ich habe zum Glück einen guten Job (meine jährlichen Rentenpunkte liegen über 1,xx). Aber wenn selbst diese Leute sich schon aufregen, wie sieht es dann erst bei denen aus denen es noch schlechter geht?
      Jede Reform mehr macht Deutschland einen Schritt nach hinten. Wieso machen die Politiker sowas eigentlich?

      Bürger wehrt Euch (ich meinte jetzt Demonstrationen, nicht das einer mich falsch versteht und denkt ich fordere hier einen auf amok zu laufen o.ä.) bevor es zu spät ist.

      Die Politiker sollen erfahren das sie nicht machen können was sie wollen nur weil sie "studiert" haben (was ja heute jeder machen kann).

      Ich finde übrigens die "Grünen" als Weltpolitik klasse. Aber in Deutschland kann ich mir es leider nicht leisten sie zu wählen!!! Denn was bringt es mir z. Bsp. wenn es in Deutschland keine Abgase mehr gibt, und von Frankreich werden sie reingeblasen????

      Es gibt schon jahrelang die Möglichkeit KFZ mit z.Bsp. nur Solarenergie herzustellen, aber wie sollten die Regierung dann wieder die Steuern von den Bürgern reinbekommen?

      Wußtet Ihr eigentlich das Ihr pro Liter Benzin sage und schreibe 0,75 Euro(!!!) Steuern bezahlt!! Das ist doch der Oberhammer. Jetzt überlegt mal wieviel Liter an nur einem Tag getankt werden! Und trotzdem werden die Schulden immer mehr....
      Der Benzinpreis kann gar nicht fallen, und wenn der Dollar noch so schwach wird!!! Obwohl ich es schon eine Frechheit finde das die Tankstellen (früher waren es 3 Pfennige) heute mal schnell bis 4 Cent (= 8 Pfennige) den Liter anheben!!!

      Man könnte das unendlich weiterführen...

      Hoffe ich werde jetzt aufgrund meiner ehrlichen Meinung nicht gesperrt!
      Danke!
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 10:03:04
      Beitrag Nr. 5 ()
      "Spirit" auf dem Mars zeigt doch wer die einzige Weltmacht ist ! Und Amerika wird auch sein Finanzproblem am ehesten lösen können- wenn nicht die , dann keiner mehr. Da brauchen wir uns keine Sorgen machen ! Das alte Europa wird untergehen ! Der Euro wird unserem Export noch gehörig zu schaffen machen , ein weiteres Abgleiten in die Depression ist spez. für Deutschland absehbar und diese unheilvolle Osterweiterung mit deren Löhnen! Wenn unsere hier von Wirtschaftswachstum sprechen , dann denken sie ins geheime , ein Aufschwung in den USA wird`s auch bei uns richten! Amerikanische Politiker machen was für Ihr Volk , deutsche und europäische Politiker saugen das Volk wie Vampire aus - alles was man wirtschaftlich falsch machen kann , wird auch falsch gemacht ! Nein , unsere Politclowns sollten sich an die USA hängen und denen nacheifern ! Mich kotzt das Kommunistengeschwafel einfach nur an ! Servus pathi , der Nichtwähler !

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      Avatar
      schrieb am 08.01.04 10:09:01
      Beitrag Nr. 6 ()
      Der Artikel bringt uns nicht wirklich weiter. Wie hoch ist die US-Verschuldung (in % des BIP)? Wie hoch ist sie bei uns? Es wird nun mit wagen Angaben argumentiert.
      Die reichsten 5% erhalten 50% der Steuersenkung. Aha!? Und wieviel % tragen sie zum Steueraufkommen bei? Etwa auch 50%???
      Alles nur bla bla!

      Und dann: Hat der Übersetzer sauber gearbeitet?
      "Vorsichtige Berechnungen zeigen, dass die anhand der von Bush favorisierten Steuerpolitik erzielbaren zukünftigen Einnahmen die Kosten von Renten, Gesundheitsfürsorge und weiteren von der Öffentlichkeit erwarteten öffentlichen Ausgaben voraussichtlich um etliche zehn Billionen Dollar unterschreiten werden."

      englisch "billion" = deutsch "milliarden", ein nicht unwesentlicher Unterschied...
      Ich will dem Übersetzer nichts unterstellen, diesen Übersetzungsfehler habe ich aber mehr als einmal gesehen.
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 10:15:46
      Beitrag Nr. 7 ()
      was ich noch ergänzen wollte : Amerika ist in allen "SCHLÜSSEL_TECHNOLOGIEN" mit Abstand die NR. 1 und absolut Welt beherrschend - da werden auch die Verbraucher nicht an den Zapfsäulen abgezockt ! Dagegen kommt kein "Steinzeit-Kommunismus" an:laugh: !
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 10:31:34
      Beitrag Nr. 8 ()
      Der Schreiber des Artikels mag recht haben: es ist kaum zu bestreiten, daß die Schuldenlast des US-Haushalts überwältigend ist. Dabei sollte man aber immer im Hinterkopf behalten, daß die Schulden wohl auch beherrschbar sind, denn der Verteidigungshaushalt ließe sich auch wieder zurückfahren, und die Steuern sind insgesamt niedrig, haben also Spielraum nach oben, wenn es sein muß.

      Was mich an der Art der Einbringung stört, ist der Titel "Die USA als Warnung?", was suggerieren könnte, daß wir Deutschen von den USA lernen sollten, also Steuern nicht senken und den Verteidigungshaushalt weiter kürzen sollten. Und genau da ist das Problem, daß Deutschland mit den USA nicht vergleichbar ist. Unser Verteidigungshaushalt ist klein, die Vorbelastung durch alte Schulden (dazu sind die Renten- und Pensionslasten zu zählen, wie auch die Sozialhaushalte bei der Belastung den öffentlichen Haushalten und ihren Steuern zuzurechnen sind) groß und die Abgabenlast ebenfalls. Das Fazit ist, wir können von den USA nichts lernen, weil wir uns in einer anderen Situation befinden. Bei uns käme niemand auf die Idee, eine Steuersenkung auf Spitzenverdiener zu konzentrieren und das rein auf Pump zu finanzieren, während gleichzeitig der Verteidigungshaushalt exorbitant erhöht wird.

      Es kann durchaus sein, daß sich die USA langfristig schwächen. Es kann aber auch sein, daß am Ende wieder ein Konsolidierer die Früchte dieser Politik einfährt, wie schon Clinton von Reagan profitierte (wobei Reagans Politik, seien wir ehrlich, vor allem von seinem Beraterstab gemacht wurde). Die Meldung kürzlich, daß die USA an über 10 Millionen illegale Immigranten die Greencard auszugeben gedenkt, hat mich schon sehr interessiert. Die offizielle Bevölkerungsstatistik der USA würde mit einem Satz über die 300 Millionen-Marke springen. Solche Dynamik vermisse ich in Westeuropa. Und wenn der Dollar jetzt geschwächt wird durch das Haushaltsdefizit, müssen wir uns da nicht in Zukunft auf mehr US-Exporte gefaßt machen? Holen die nicht am Ende über wachsende Auslandsinvestitionen und boomenden Export ihre Verluste wieder rein? So eindeutig ist die Situation der USA nicht...
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 11:00:14
      Beitrag Nr. 9 ()
      @ for4zim, zum Threadtitel:

      Im Artikel wird gerade dieser Punkt am Schluss herausgestellt: Die verfehlte Finanzpolitik der USA könne anderen Ländern als Warnung dienen. Ich habe dies mit einem deutlichen Fragezeichen versehen.
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 11:15:53
      Beitrag Nr. 10 ()
      Es geht, was die meisten übersehen, nicht um das Haushaltsdeficit der USA, das ist beherrschbar, liegt auch so in deutschen Höhen(da ist ein seltsames Phänomen zu sehen, Leute die das Schuldenmachen in D total verurteilen, bejubeln dies in den USA)
      Das Gefährliche sind die Schulden der USA gegenüber dem Ausland und da besonders die Schulden gegenüber den großen und den kleinen Tigerstaaten.
      Solange die Dollars kaufen, und das ist augenblicklich auch in deren Interesse (niedrige Wechselkurse), bleibt der Schaden in einem begrenzbaren Rahmen.

      Einmal der Währungsfond von gestern.
      U.S. Fiscal Policies and Priorities for
      Long-Run Sustainability

      Martin Mühleisen and Christopher Towe, Editors

      ©2004 International Monetary Fund
      January 7, 2004
      http://www.imf.org/external/Pubs/NFT/Op/227/index.htm

      January 8, 2004
      I.M.F. Says Rise in U.S. Debts Is Threat to World`s Economy
      By ELIZABETH BECKER and EDMUND L. ANDREWS

      WASHINGTON, Jan. 7 — With its rising budget deficit and ballooning trade imbalance, the United States is running up a foreign debt of such record-breaking proportions that it threatens the financial stability of the global economy, according to a report released Wednesday by the International Monetary Fund.

      Prepared by a team of I.M.F. economists, the report sounded a loud alarm about the shaky fiscal foundation of the United States, questioning the wisdom of the Bush administration`s tax cuts and warning that large budget deficits pose "significant risks" not just for the United States but for the rest of the world.

      The report warns that the United States` net financial obligations to the rest of the world could be equal to 40 percent of its total economy within a few years — "an unprecedented level of external debt for a large industrial country," according to the fund, that could play havoc with the value of the dollar and international exchange rates.

      The danger, according to the report, is that the United States` voracious appetite for borrowing could push up global interest rates and thus slow global investment and economic growth.

      "Higher borrowing costs abroad would mean that the adverse effects of U.S. fiscal deficits would spill over into global investment and output," the report said.

      White House officials dismissed the report as alarmist, saying that President Bush has already vowed to reduce the budget deficit by half over the next five years. The deficit reached $374 billion last year, a record in dollar terms but not as a share of the total economy, and it is expected to exceed $400 billion this year.

      But many international economists said they were pleased that the report raised the issue.

      "The I.M.F. is right," said C. Fred Bergsten, director of the Institute for International Economics in Washington. "If those twin deficits — of the federal budget and the trade deficit — continue to grow you are increasing the risk of a day of reckoning when things can get pretty nasty."

      Administration officials have made it clear they are not alarmed about the United States` burgeoning external debt or the declining value of the dollar, which has lost more than one-quarter of its value against the euro in the last 18 months and which hit new lows earlier this week.

      "Without those tax cuts I do not believe the downturn would have been one of the shortest and shallowest in U.S. history," said John B. Taylor, under secretary of the Treasury for international affairs.

      Though the International Monetary Fund has criticized the United States on its budget and trade deficits repeatedly in the last few years, this report was unusually lengthy and pointed. And the I.M.F. went to lengths to publicize the report and seemed intent on getting American attention.

      "I think it`s encouraging that these are issues that are now at play in the presidential campaign that`s just now getting under way," said Charles Collyns, deputy director of the I.M.F.`s Western Hemisphere department. "We`re trying to contribute to persuade the climate of public opinion that this is an important issue that has to be dealt with, and political capital will need to be expended."

      The I.M.F. has often been accused of being an adjunct of the United States, its largest shareholder.

      But in the report, fund economists warned that the long-term fiscal outlook was far grimmer, predicting that underfunding for Social Security and Medicare will lead to shortages as high as $47 trillion over the next 70 years or nearly 500 percent of the current gross domestic product in the coming decades.

      Some outside economists remain sanguine, noting that the United States is hardly the only country to run big budget deficits and that the nation`s underlying economic conditions continue to be robust.

      "Is the U.S. fiscal position unique? Probably not," said Kermit L. Schoenholtz, chief economist at Citigroup Global Markets. Japan`s budget deficit is much higher than that of the United States, Mr. Schoenholtz said, and those of Germany and France are climbing rapidly.

      In a paper presented last weekend, Robert E. Rubin, the former secretary of the Treasury, said that the federal budget was "on an unsustainable path" and that the "scale of the nation`s projected budgetary imbalance is now so large that the risk of severe adverse consequences must be taken very seriously, although it is impossible to predict when such consequences may occur."

      Other economists said they were afraid that this was a replay of the 1980`s when the United States went from the world`s largest creditor nation to its biggest debtor nation following tax cuts and a large military build-up under President Ronald Reagan.

      John Vail, senior strategist for Mizuho Securities USA, said the I.M.F. report reflected the concerns of many foreign investors.

      "I would say they reflect the majority of international opinion about the United States," he said. And he added, "The currency doesn`t have the safe-haven status that it has had in recent years."

      Many economists predict that the dollar will continue to decline for some time, and that the declining dollar will help lift American industry by making American products cheaper in countries with strengthening currencies.

      "In the short term, it is probably helping the United States," said Robert D. Hormats, vice chairman of Goldman Sachs International.

      Fund officials and most economists agreed that the short-term impact of deficit spending has helped pull the economy through a succession of crisis. And unlike Argentina and other developing nations that suffered through debt crises, the United States remains a magnet for foreign investment.

      Treasury Secretary John W. Snow did not address the fund`s report directly. But in a speech to the United States Chamber of Commerce on Wednesday, he said Mr. Bush`s tax cuts were central to spurring growth and reiterated the administration`s pledge to reduce the deficit in half within five years.

      "The deficit`s important," Mr. Snow said. "It`s going to be addressed. We`re going to cut it in half. You`re going to see the administration committed to it. But we need that growth in the economy. We had an obligation to the American work force and the American businesses to get the economy on a stronger path. We`ve done it and we have time to deal with the deficit."

      But the report said that even if the administration succeeded it would not be enough to address the long-term problems posed by retiring baby boomers.

      Moreover, the fund economists said that the administration`s tax cuts could eventually lower United States productivity and the budget deficits could raise interest rates by as much as one percentage point in the industrialized world.

      "An abrupt weakening of investor sentiments vis-à-vis the dollar could possibly lead to adverse consequences both domestically and abroad," the report said.



      Copyright 2004 The New York Times Company
      Dann noch die NYTimesw von heute:
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 12:50:04
      Beitrag Nr. 11 ()
      poly,

      ich finde den threadtitel sehr wichtig.
      richtigerweise ist er mit einem fragezeichen versehen.
      um es vorwegzunehmen:
      ja, ich verstehe es als warnung u. reele gefahr -vor allem,
      weil die denkweise: die usa wird das schon machen, u. wir hängen uns einfach kritiklos an, bedient natürlich eine
      infantile grundeinstellung der bequemlichkeit:
      "big mama/papa" wirds schon richten.
      anstatt: die reelen gewaltigen probleme anzugehen u. vor allem zu akzeptieren, dass sie reel da sind -wie zb.:

      ---
      "Die meisten amerikanischen Aktiengesellschaften sind Finanzunternehmen" – Über die Rolle der Fed als Geisel und warum sie die Zinsen auf unabsehbare Zeit niedrig halten muss
      (02.10.2003)

      Heute beschäftigt uns ein weiteres brisantes Kapitel in der unendlichen Geschichte des amerikanischen Dollar, der Zinsen und des gesamten Finanzsystems in den USA, wohlwissend, dass es uns diesseits des Atlantik nicht gleichgültig sein kann. Am Ende werden wir wieder einmal sehen, dass die Notenbank in Washington (Fed) alles, aber auch wirklich alles unternehmen muss, um sowohl ihren Leitzins niedrig zu halten und womöglich noch weiter zu senken als auch ein nennenswertes Steigen der Kapitalmarktzinsen zu verhindern. Wichtiger noch, sie darf nicht zulassen, dass sich die Renditedifferenz (spread) zwischen den Kapitalmarktzinsen, die gewöhnlich an zehnjährigen Staatsanleihen gemessen werden, und den Geldmarktsätzen über Gebühr ausweitet.

      Fast ein Viertel der gegenwärtigen Kapitalisierung der 500 im Standard & Poor’s Composite Index (S&P 500) enthaltenen Aktiengesellschaften entfällt auf Gesellschaften des Finanzbereichs. Das ist an sich schon gewaltig. Doch es gibt inzwischen kaum ein bedeutenderes Unternehmen in den USA mehr, das neben seinem traditionellen Kerngeschäft nicht auch Aktivitäten im Finanzbereich entwickelt hat. Paradepferd ist hier General Electric (GE), ein bunt gestalteter Mischkonzern, der in Wirklichkeit nur noch als Finanzkonglomerat bezeichnet werden kann.

      Bill Gross von Pimco erklärt sogar, dass viele, wenn nicht alle amerikanischen Unternehmen Gewinne nur erwirtschafteten, weil sie im Finanzbereich tätigt seien. So sei der Warenhauskonzern Sears, Roebuck bis vor wenigen Monaten ein Kreditkartenunternehmen gewesen. Und General Motors habe im zweiten Quartal nahezu seinen gesamten Gewinn von seiner im Hypothekengeschäft tätigen Tochter bezogen.

      Dass die Finanzgeschäfte einer so großen Zahl amerikanischer Unternehmen so gut laufen, hat einen einzigen Grund: Die extrem niedrigen Geldmarktzinsen. Die Gesellschaften können sich sehr billig Geld leihen und es teuer wieder ausleihen oder den Käufern extrem günstige Konditionen zum Kauf ihrer Produkte gewähren, mit denen nur dann etwas zu verdienen ist. Nicht zuletzt finanzieren sie mit kurzfristigen Geldern langfristige Projekte. Schließlich operieren sie noch mit Derivaten, um die Last langfristiger Schulden zu mindern.

      Das gesamte Finanzierungsgebäude bräche schlagartig in sich zusammen wie der Turm zu Babel, wenn die Fed eine falsche geldpolitische Bewegung machen sollte. Es könnte schon reichen, wenn sie vor steigenden Zinsen warnen würde. So ist die Notenbank zur Geisel der Finanzaktivitäten einer Vielzahl von Unternehmen geworden.

      Hier handelt es sich um eines der zahlreichen, weithin wenig bekannten oder nicht verstandenen Ungleichgewichte, die wie ein Damoklesschwert nicht nur über den Finanzmärkten in den USA hängen. Wie sie gelöst werden können, weiß der Geier. Er schwebt schon über den Landen.


      Arnd Hildebrandt

      Herausgeber

      cu
      rightnow
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 13:23:02
      Beitrag Nr. 12 ()
      das US- wie das Europa-System haben so ihre Vor- und Nachteile.

      Gemeinsam ist beiden, daß die Volkswirtschaften nur über massive Neuverschuldung vor dem Kollaps bewahrt werden. Denn ohne ständig erweiterte Kapitalzuflüsse bräche sofort eine Rezession aus.

      Allerdings unterscheiden sich die Länder darin, wofür sie sich verschulden:

      In den USA profitieren die Reichtsen überproportional, aber auch der Mittelstand. Hinzu kommen die niedrigen Zinsen, die zu einer massiven Vermögensbildung im Imobilienbereich zumindest im Ansatz geführt haben.

      In Europa fließen die Schulden primär in die Sozialsysteme und die Staatsbürokratie. Leistungträger "partizipieren" vor allem durch Steuer- und Abgabenerhöhungen von dieser Politik.

      Psychologisch gesehen ist das fatal: Denn es untergräbt die Zuversicht derjenigen, die den Sozialstaat durch ihre Leistung erst ermöglichen, und benachteiligt sie beschleunigt gegenüber Leistungsbeziehern.

      Die Steuergeschenke in den USA fließen zu einem großen Teil in den Hausbau und Konsum, und schaffen dort Jobs. Bei uns in Sozialarbeit (die mit Abstand größten Arbeitgeber in der BRD sind die Sozialverbände). Doch die Sozialarbeit hinterläßt kein neu geschaffenes Volksvermögen, der Hausbau sehr wohl.
      Das US-System begünstig die Schaffung von Arbeitsplätzen und Selbständigkeit (auch durch die generell weitaus freundliche Grundhaltung gegenüber Unternehmern), das deutsche begünstigt eine passive Versorgunghaltung auf Kosten anderer.

      Die Rüstungsausgaben in den USA lassen sich auch wieder senken - Massenentlassungen bei Staatsbediensteten sind in Europa undenkbar.

      Jobs verlieren beide Systeme an billigere Lohnländer. Im Gegensatz zu Europa haben die USA aber trotzdem eine geringe Chance auf einen temporären selbsttragenden Aufschwung.

      Die Zuwanderung in die USA selektiert nach Leistungwillen. In Europa kommt ein großer Teil, wenn nicht der Größere, weil man auf jeden Fall besser lebt als zuhause auch ohne Arbeit im Zuzugsland, aufgrund üppigster Sozialhilfen. Zuwanderer in Europa verursachen immense Kosten, in den USA tragen sie bei zum BIP.

      Der Bankrott wird aber beide Systeme eines Tages ereilen, da beide System nur noch durch Neuverschuldung am Laufen gehalten werden. Der Unterschied wird dann aber sein, daß der geschaffene Wohnraum in den USA immer noch vorhanden sein wird, während von den großzügigen Sozialausgaben und in Europa nichts bleibt als Erinnerung - und Schulden !!!

      Witzig oder traurig?: Die USA sparen bei der Bildung Unsummen, weil sie andere Länder, wie z.B. die BRD für sich ausbilden lassen. Jährlich verlassen zwischen 40-60 000 Hochqualifizierte und ca. 10 000 Studienabsolventen die BRD, weil sie in den USA bessere Arbeits- und Lohnbedingungen vorfinden.

      Gekaufte Wahlen
      ...ist quasi ein Geburtsfehler von Demokratien, weil die Masse der Wähler eben gierig ist und nichts weiß von Staatsfinanzen. Helmut Kohl hätte die "Einheitswahl" nie gewonnen, ohne seine faulen Wahlversprechen. Daß die Einheit sauteuer wird, wollte niemand hören. Kohl hat gegen den ehrlichen Lafontain gewonnen, welcher meinte, daß man für die Einheit die Steuern erhöhen müßte.
      Und Schröder versprach 2 mio Arbeitsplätze usw. usw.
      --- wer belogen werden will, der wird auch belogen ---
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 13:26:17
      Beitrag Nr. 13 ()
      Der IWF mahnt jetzt schon öffentlich.

      Gewöhnlich tut er dieses nur bei finanztechnisch katastrophal gemanagten Schwellenländern, oder Ländern deren Währungen bereits kollabiert sind.

      Just a thought!




      Milliarden-Defizit

      IWF attackiert US-Regierung

      In ungewöhnlicher Schärfe greift der Internationale Währungsfonds die Finanzpolitik von US-Präsident Bush an: Das horrende Haushaltsdefizit der USA, so die Ökonomen, sei eine ernste Gefahr für das weltwirtschaftliche Gleichgewicht. Der IWF fordert den US-Kongress auf, die Schulden so schnell wie möglich abzubauen.

      US-Präsident Bush: Rüffel von den Experten des IWF
      Washington - In einem am Mittwoch in Washington veröffentlichten Bericht warnen IWF-Ökonomen davor, dass die Nettoschulden der USA in wenigen Jahren auf bis zu 40 Prozent ihrer gesamten Wirtschaftsleistung anwachsen könnten. Das sei ein "beispielloses Schuldenniveau für eine große Industrienation" und führe zu Verwerfungen an den Devisenmärkten, steigenden Zinsen und schade somit der internationalen Konjunktur. Den derzeitigen Zustand der US-Staatsfinanzen bezeichneten die IWF-Forscher als langfristig gefährlich.
      Die Attacke kommt zu einer politisch heiklen Zeit, dem Beginn des US-Wahlkampfes. Ungewöhnlich ist die Schärfe der Attacke: In den vergangenen Jahren galt der IWF eher als US-freundlich, folgte während vergangener Währungskrisen eher amerikanischen Vorgaben. Seit knapp vier Jahren wird der in Washington ansässige Fonds von dem Deutschen Horst Köhler geleitet.

      Unterstützung bekommt der IWF von prominenter Seite: Die Warnung sei "richtig", erklärte Fred Bergsten, Direktor des ebenfalls in Washington beheimateten Instituts für Internationale Wirtschaft.

      Hauptrisiko Dollarabsturz

      Als Hauptrisiko sehen die Washingtoner Experten die Gefahr, dass die bisherige Abwertung des US-Dollars vor allem gegenüber dem Euro und dem Yen zunehmend ungeordnet verlaufen könnte, was wiederum die Aufgaben der Notenbanken in Europa und Japan erschweren würde. Charles Collyns, verantwortlicher IWF-Mitarbeiter für die US-Wirtschaft, verwies zudem in einer Pressekonferenz auf die wachsenden Risiken für ausländische Investoren, sich in US-Titeln zu engagieren. Dies sei einer der wesentlichen Gründe für die aktuelle Dollar-Schwäche, sagte er.

      US-Finanzminister John Snow verkündete unterdessen, dass die Regierung dazu stehe, den Fehlbetrag in den kommenden fünf Jahren zu halbieren. Gleichzeitig sollten aber die von der Bush-Administration beschlossenen Steuersenkungen dauerhafte Gültigkeit haben, sagte der Finanzminister am Mittwoch in Washington. Snow warnte davor, dass der Kongress die wirtschaftliche Erholung in den USA gefährden würde, wenn er die Steuererleichterungen rückgängig machen würde.

      Derzeit geht das Weiße Haus davon aus, dass das Haushaltsdefizit im Fiskaljahr 2004 auf den Rekordbetrag von 475 Milliarden Dollar steigen wird. Snow bezeichnete dieses Niveau als handhabbar. Der IWF verwies in seinem Bericht allerdings darauf, dass es nicht reichen werde, den Fehlbetrag in den kommenden Jahren nur zu halbieren.

      Quelle:Spiegel Online
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 13:39:06
      Beitrag Nr. 14 ()
      es ist doch pervers:
      kalifornien ist pleite.
      bechtel, der kalifornische grosskonzern verdient im irak mia. u. wird dafür noch von der regierung mit steuergeschenken bedient. einfach irrsinn!
      was will , arnie, machen?

      natürlich eine anleihe herausbringen über 15 mia. usd !

      wer kauft denn eine anleihe von einem bankrotten us - bundesstaat ???
      eben - natürlich wird es wieder blauäugige idioten geben,
      die in schrottanleihen investiere -gemäss:
      in god we trust !
      (btw: werden die anleihen nie zurückgezahlt werden, nur das wollen viele nicht glauben. aber sie werdens noch drastisch erleben - be sure!)
      arnie,
      macht also die masche die viele us - grosskonzerne tätigen: anleihen.
      zb., ge, gm : beide selbst verschuldet bis zum anschlag.
      kein geld, um die wahnsinnigen summen der eigen pensionsverpflichtungen gegenüber den ausscheidenden mitarbeitern nachzukommen -u. nebenbei auto`s mit 0% zins
      verschleudern: wahnsinn)

      -----
      US-Überschuldung
      Then there is the U.S. government`s debt position, with the Treasury having hit its debt ceiling and being forced to resort to "other measures" to fund the U.S. government and to avoid default on more than $US 6 TRILLION of Treasury debt. The latest on this front is that a provision to increase the ceiling from its present $US 5.95 TRILLION to the Treasury`s preferred $US 6.7 TRILLION has been steamrolled through the House tacked on to an "anti-terrorism" bill. It still awaits ratification in the Senate.

      But Ron Paul of Texas has uncovered a dirty "secret" in the form of a "Supplementary Apppropriations" bill (HR 4775) now before the House. There is a provision (among all the other pork) in this bill which would make it possible in future for the Congress to raise the debt limit "in conference" - that is - away from public scrutiny.

      This, or something like it, had to happen eventually. It is the usual sleazy trick, but it doesn`t really matter much anymore to anyone who understands the situation. The U.S. government, despite all its protestations to the contrary (remember the talk about paying off ALL Treasury debt by the year 2009-10-11-???. Astonishingly, many people took it seriously. This bill, if (when) it passes, will be the final proof, if any more is needed, that the debt will NEVER be paid off. It will fool no-one, except those who refuse to see.

      Quelle: The Privateer



      --------------------------------------------------------------------------------

      Übersetzung:

      "Die USA sind in wenigen Tagen zahlungsunfähig, wenn sie nicht schleunigst ein Gesetz durch den Senat bringen, das gerade als Anhang an ein "Antiterrorismus Dekret" (dazu also ist der Antiterrorismus da!!) durch das Repräsentantenhaus gepeitscht wurde. Die bisherige Schuldengrenze von 6 Trillion $US (6 US-Trillionen sind in Europa 6000 Milliarden!!) ist nur noch wenige Tage entfernt (derzeite Staatschuld gut 5,95 Trillion).

      Noch ist es nicht vom Senat ratifiziert, da kommt unerwartet und wohl unerwünscht ans Licht, dass ein anderes Gesetz über "zusätzliche Geldmittelbereitstellung" (HR 4775) im Repräsentantenhaus ansteht. Darin ist eine Bestimmung enthalten, die dem Congress in Zukunft erlauben würde, das Schuldenlimit "in conference", das heißt ohne öffentliche Beteiligung/Untersuchung zu beschließen. Das, oder so etwas ähnliches, hatte schließlich kommen müssen. Es ist genau diese hinterhältige Masche, aber eigentlich erstaunt es niemanden mehr, der die Situation der US-Regierung versteht.
      Erinnern Sie sich an das Vorhaben der Regierung, alle Staatsanleihen bis 2009 oder so zurückzuzahlen?

      "Dieses Gesetz - wenn es durchgeht - ist für jeden, der nicht seine Augen verschließt, der endgültige Beweis, dass diese Staatsanleihen NIEMALS zurückgezahlt werden."
      ----
      btw:
      beachte den satz:
      "...to raise the debts "in conference"..."
      dieses gesetz, hr 4775, ist natürlich inzwischen durch.
      bush brauch die aufrechterhaltung der "weltweiten terrorbedrohung", um vom wirklichen hausgemachten problem ablenken zu können:
      amerika ist pleite !
      und mit der "terrorbedrohung von aussen" , bekommt er im kongress inzwischen durch dieses aufgebaute druckmittel:
      blanko - finanzierungsbewilligungen in astronomischer höhe!

      nur:
      wie gesagt inzwischen "in conference", dh., die aussenwelt erfährt gar nicht mehr, wie es finazielle wirklich aussieht!
      keine komplette bilanz -nur getürkten schrott, um abzulenken.

      cu
      rightnow
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 13:53:56
      Beitrag Nr. 15 ()
      könnte ein würdiger Nachfolger für den inzwischen leider etwas lahmen Thread: Die amerikanische Verschuldungsmaschine werden :);)

      #11 bestätigt den von mir befürchteten Kettenbriefcharakter unseres Wirtschaftssystems :eek::(

      an #12 stört mich, dass hier Einkommen und Vermögen mit Leistung gleichgesetzt wird. So einfach ist das nicht ;). Ansonsten zeigt Denali für einen Vertreter des sog. konservativen Lagers einen erstaunlichen Durchblick :);)

      so, jetzt wüssen wir das Thread-Baby erst mal dreistellig machen :D
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 14:15:59
      Beitrag Nr. 16 ()
      Ich will mich an der inhaltlichen Diskussion (als MOD jedenfalls) zwar nicht beteiligen, habe aber eine kleine Anmerkung zu #6:
      Ich glaube nicht, dass da die Zahlen falsch übersetzt sind. Das jährliche Defizit steigt derzeit galoppierend in Richtung der Billion (nach unserer Zählweise, in den USA also Trillion) - das kumulierte Staatsdefizit als Folge der derzeitigen Politik wird in einigen Jahren im zweistelligen Billionenbereich liegen.

      Die Angaben sind in der Tat etwas vage - was man bei einem Zeitungsartikel, bei dem die Bewertung im Vordergrund steht, verzeihen mag. Deshalb wäre es schön, wennn jemand zur Illustration mal ein paar aktuelle Zahlen reinstellt.
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 14:25:10
      Beitrag Nr. 17 ()
      http://www.brillig.com/debt_clock/" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.brillig.com/debt_clock/

      U.S. NATIONAL DEBT CLOCK
      The Outstanding Public Debt as of 08 Jan 2004 at 01:22:37 PM GMT is:



      The estimated population of the United States is 292,979,857
      so each citizen`s share of this debt is $23,877.07.

      The National Debt has continued to increase an average of
      $2.12 billion per day since September 30, 2003!
      Concerned? Then tell Congress and the White House
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 14:40:14
      Beitrag Nr. 18 ()
      Die Zahlen stehen ja sogar teilweise schon hier im Thread, und sollten eigentlich jedem der hier mitdiskutieren will, bekannt sein.

      In (deutschen) Billionen (also der Zahl mit den 12 Nullen) gerechnet beträgt das Staatsdefizit der USA etwa 6 Billionen Dollar bei einem BIP von etwas mehr als 10 Billionen, also etwa 60 % des BIP. Die Neuverschuldung liegt bei etwa 400 Milliarden, also bei etwa 4 % des BIP.

      Die deutschen Zahlen sehen relativ sehr ähnlich aus. Die Verschuldung hier beträgt 1,3 Billionen Euro, auch das sind etwas mehr als 60 % des BIP, und die Neuverschuldung liegt auch bei etwa 4 %.

      Der Unterschied ist nur, dass die USA über 4 % Wachstum haben, während Deutschland 0 % hat. Relativ zum BIP steigt also die Verschuldung in den USA kaum, in Deutschland dagegen schon.

      Weitere Unterschiede, die das Problem in Deutschland viel dramatischer als in den USA darstellen sind wie schon genannt, die Tatsache, dass in den USA die Steuersätze schon sehr niedrig sind, und das aktuell Defizit hauptsächlich durch sehr hohe Militärausgaben kommt.

      In Deutschland dagegen ist die Investitionsquote auf Rekordtief, und die komplette Neuverschuldung wandert in die maroden Sozialsysteme.
      Im Jahr 2000 hatte die USA noch einen gigantischen Haushaltsüberschuss, was es in Deutschland seit zig Jahren nicht mehr gab!
      In den USA sind Haushaltsüberschüsse auch in wenigen Jahren wieder möglich, in Deutschland fast unmöglich.

      Ein ganz gravierender Unterschied der zukünftigen Finanzlage der beiden Staaten besteht in den unterschiedlichen Sozialsystemen, insbesondere der Altersvorsorge. In den USA sind als Altersvorsorge gigantische Summen in Pensionsfonds angelegt. Wenn die zukünftigen Rentner diese auflösen und verkonsumieren, fallen hohe Steuerzahlungen an den Staat an! Dagegen muss in Deutschland der Staat hohe Summen in die Rentenversicherung zuschiessen!
      Dabei kommt den USA auch noch zugute, dass sie eine relativ gesunde demographische Struktur haben, während Deutschland eine extrem alternde Geselschaft ist.

      Die Warnungen, die angesehene Ökonomen wie Sachs, Stieglitz oder Krugman für die USA aussprechen sind berechtigt. Im Vergleich zu Deutschland sieht die Lage in den USA allerdings doch recht rosig aus. Nur interessiert die katastrophale Lage in Deutschland keine Ökonomen mehr. Wir sind im Weltmassstab mittlerweile einfach nur noch irrelevant. :cry:

      Das ist ja wohl auch der Grund, warum hier über die USA diskutiert wird, und nicht über Deutschland.
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 14:41:53
      Beitrag Nr. 19 ()
      Das Lernen wird schwierig, wenn die Schlussfolgerungen der Vergangenheit so gezogen werden, wie es hier auch getan wird.

      Ein Beispiel:
      Hat die überbordene Verschuldung der Reaganomics die Überschüsse der Clinton-Ära erst möglich gemacht oder nicht?
      Der Autor und ich können uns mit einer solchen enormen Zeitverzögerung nicht anfreunden, da lagen immerhin schon zwei Weltkrisen dazwischen.
      Das gleicht mir dem Versuch, Schröder zu entlasten, weil er in 6 Jahren nicht das gut machen könne, was vorher in 16 Jahren falsch machen könne. Und wenn es wider erwarten jetzt aufwärts gehen würde, sollte man das dann auch Kohl noch anrechnen? :eek:

      Persönlich spannender finde ich die von Joerver angesprochene enrom ansteigende Auslandsverschuldung der USA, speziell in Richtung Asien. Zur Zeit ist das eine Art Symbiose, in der das deflationäre Asien und die inflationäre USA sich weiterhelfen. Aber wird das immer so sein? Was geschieht, wenn die Binnenkonjunktur in Asien mal richtig anlaufen wird und nicht nur der Export als wahre Wirtschaft angesehen wird? Die Exportüberschüsse Chinas sind ja geradezu karikaturhaft riesig, und sie müssten bei den ganzen Investitionen, die jetzt dort getätigt werden, noch weiter expandieren müssen.

      Bzgl Bevölkerungstruktur sieht es in Japan und im "alten Europa" bedeutend übler aus.
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 14:43:23
      Beitrag Nr. 20 ()
      USA: Verschuldung ohne Grenzen ?







      Quelle:
      http://www.wallstreet-online.de/ws/news/news/main.php?&actio…

      ;) ;) ;)
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 14:46:31
      Beitrag Nr. 21 ()
      Tolles posting flitztass.

      Eigentlich könnte man den thread jetzt schliessen.


      Und einen neuen thread aufmachen :


      " Wie die WO-User Deutschland vom Abgrund wegführen "


      Gruß
      Eustach :D
      (der hier nur leider keinen kennt, der dieses komplexe Gebilde auf den richtigen Weg bringen könnte)
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 16:14:14
      Beitrag Nr. 22 ()
      #flitztass

      Die beiden von Dir angeführten Zahlen des Wirtschaftswachstums basieren auf völlig verschiedenen Berechnungsmethoden und sind nur sehr bedingt aussagekräftig.(annulisiert + hedonischisches Verfahren)
      Ich versuche schon seit längerem vergleichbare Zahlen zu bekommen, doch die Volkswirte der Banken verfügen über diese nicht.
      Gerücht:
      "Es gäbe wohl eine unveröffentlichte Studie der ECB in der die ECB zu dem Ergbnis kommt, dass die beiden "Länder" Europa und USA ähnliche Wachstumsraten hätten."

      Gruß
      N`Schlumpf
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 16:35:26
      Beitrag Nr. 23 ()
      Bei den Amis sieht unser Amerikafreund flitztass das Glas immer halb voll und bei den Deutschen grundsätzlich halbleer.

      Richtig ist, dass die Geasmtverschuldung beider Länder prozentual zum BIP ungefähr gleich hoch (ca 60%) ist, wobei in Deutschland zu den Gesamtschulden die Schulden von Bund, Ländern und Gemeinden gerechnet werden und bei den Amerikanern nur die Schulden des Bundes.

      Und die Mär, dass die Amerikaner einfach ihre Militärausgaben zurückfahren können, um aus ihrem Schuldenkreislauf herauszukommen, hat sich schon lange überholt.
      Schon Eisenhower, der war bekanntlich selbst Militär bevor er Präsident wurde, hat das Wort vom militärisch-industriellen Komplex geprägt und festgestellt, welche Macht dieser Apparat im Staate hat.
      Und bei momentan mehr als 100 Militärstützpunkten weltweit und einer Bevölkerung, die trotz immenser Militärausgaben, für einen weitere Erhöhung dieser Ausgaben plädiert(Stichwort: war on terror) und einer Regierung, die starke imperiale Gelüste hat, wird es in Zukunft kein Zurückfahren von Militärausgaben geben, sondern es wird eher das Gegenteil eintreten.

      B@N (USA)
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 16:47:02
      Beitrag Nr. 24 ()
      @nunistschlu:

      Egal, wie man das rechnet, annulisiert sind nur die deutschen Zahlen seit drei Jahren. ;-)

      Du meintest natürlich annualisiert, was heisst, dass die Amis das Wirtschaftswachstum pro Quartal bestimmen, und es dann aufs Jahr hochrechnen, was bedeutet, dass die im letzten Quartal 8 % Wachstum angegeben haben, weil das BIP in einem Quartal um 2 % gewachsen ist. Dies in das bei uns übliche Verfahren (Wachstum im Vergleich zur Vorjahresperiode) umzurechnen, ist aber ein Kinderspiel für jeden, der in der Schule in Mathematik ein klein wenig aufgepasst hat. Ausserdem ergibt sich im Mittel da eh der gleiche Wert bei beiden Verfahren.

      Die Amis hätten nach unsererm Rechenverfahren etwa die von mir angegebenen 4 % Wachstum dieses Jahr. Ich habe ja bewusst nicht die 8 % angegeben, die fürs letzte Quartal bekanntgegeben wurden.

      Wie gross der Einfluss zwischen hedonischer und nicht hedonischer Rechenweise ist, das weiss niemand so ganz genau, aber sicher nicht so gross, dass das die Unterschiede zwischen den USA und Europa ausgleichen würde.
      Der dürfte meiner Schätzung nach bei sicher weniger als 1 % liegen. Der wird bei uns gerne betont von den Leuten, die nicht wahrhaben wollen, dass wir einfach international zur Zeit höchstens in der dritten Liga spielen.
      Ob das Wachstum in den USA dieses Jahr nach deutscher Statistik nun 3 oder 3,5 oder 4,5 % beträgt, halte ich nicht für entscheidend. Jedenfalls steht in Deutschland im dritten Jahr hintereinander eine Null vor dem Komma, was eine Katastrophe ist! :cry:
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 17:02:11
      Beitrag Nr. 25 ()
      @bares+nobles: Du irrst dich. In der Tat sehe ich das Glas in den USA halb voll. Das Glas bei uns sehe ich aber leider deutlich leerer. :cry:

      Wieso lebst Du eigentich in den USA? :rolleyes:

      Ich weiss übrigens, dass die knapp 6 Bill. Schulden in den USA nur die Schulden der Regierung sind. Hast Du Zahlen für die Schulden der Länder und der Kommunen? Würde mich ehrlich interessieren. Im Gegensatz zu Deutschland schätze die im Vergleich zu den Bundesschulden relativ gering ein.
      Vermutlich sind die bei den 7 Bill. Schulden aus Joervers Quelle mit eingerechnet. Einen allzugrossen Unterschied macht das aber an der Gesamtverschuldung nicht.
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 17:14:20
      Beitrag Nr. 26 ()
      #1

      "...Das Hauptproblem der Finanzpolitik besteht darin, dass Politiker über Steuersenkungen und eine Erhöhung der öffentlichen
      Ausgaben problemlos eine vorübergehende Steigerung ihrer Popularität herbeiführen können, indem sie enorme staatliche
      Schulden machen, die abzutragen dann der Zukunft vorbehalten bleibt. Dieser Trick kann ein paar Jahre funktionieren; eher früher
      als später jedoch erzwingen Haushaltsdefizite und steigende Staatsverschuldung eine schmerzhafte politische Kehrtwende. Ein
      zynischer Politiker allerdings kann sich so seine Wiederwahl erkaufen und befindet sich möglicherweise bei Ausbruch der Krise
      dann im Ruhestand...."

      Ein in D nicht ganz unbekanntes Phänomen...

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 17:56:09
      Beitrag Nr. 27 ()
      Ich bin aber desöfteren über die These gestolpert, eine Konsolidierung der Preise des US-Immobilienmarktes würde zu massiven Problemen privater Schuldner führen, da es in den USA üblich ist, auf den privaten Immobilienbesitz ungewöhnlich hohe Hyptheken aufzunehmen. Als Schlußfolgerung wurde ein zusammenbrechen der Hypothekenbanken für den Fall einer stärkeren Konsolidierung der Immo-Preise gezogen.

      Im Vergleich dazu hat Deutschland das Sinken der Immobilienpreise bisher gut verkraftet. Wär eine vergleichbare Entwicklung, sagen wir mal eine Konsolidierung der Immo-Preise um 25-50% von den privaten Haushalten und Hypothekenbanken in den USA verkraftbar?
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 19:56:26
      Beitrag Nr. 28 ()
      Wenn hier von einigen Experten immer über Reagan´sche Verschuldungspolitik geschwafelt wird kann ich nur lachen.
      Unter Reagen gab´s zwar eine hohe Neuverschuldung.OK.Aber das dadurch entfachte Wirtschaftswachstum war noch höher. Dadurch hat sich die relative Schuld sogar verringert. Außerdem wachsen in USA die Nettovermögen (Assets - Schulden) immer noch schneller als die Schulden.Hier noch ein paar Zahlen ur Verschuldung der USHaushalte 2000 in %: Vermögen 550, Verschuldung 95 ,Nettovermögen 450, Schuldendienst 14.Hinzu kommt, dass die Schulden in hohem Maße für Eigenheime aufgenommen wurden.(Anteil der Haushalte mit Wohneigentum:US68%!,D40,5%)
      Quellen:OECD,Statistisches Bundesamt, usw.:yawn:

      Ansonsten:schließ ich mich den Ausführungen von flitztass an
      :cool:
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 20:49:06
      Beitrag Nr. 29 ()
      genau #28,
      Das gleiche Spiel wird jetzt - teilweise von den gleichen Leuten - wiederholt: aus Reagonomics wird Bushonomics. die massive Neuverschuldung ist zyklisch geboten und wird vor allem durch Steuersenkungen (und weniger durch Steigerung der Staatsausgaben) verursacht.

      Im Unterschied zu den deutschen Bankrotteuren werden die US-Verantwortlichen die Schulden radikal zurückfahren, sobald die konjunkturelle Erholung alt wird und die Zinsen steigen. Das hat Clinton schon einmal gezeigt und die nächste Administartion wird das Spiel wieder vorführen.
      Natürlich gehört dazu ein flexibler, schlanker Staat und nicht so eine sozialistische Dampfwalze, in der die Mehrausgaben für die nächsten 20 Jahre schon durch Gesetze festgeschrieben sind :D :D :D :D :D
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 20:59:52
      Beitrag Nr. 30 ()
      Hier muss man andauernd Zahlen und falsche Vorstellungen von den USA korrigieren.

      Der amerikanische Verbraucher hat Schulden von knapp 2 Billionen Dollar ($1.9773 trillion in October 2003, according to the latest statistics on consumer credit from the Federal Reserve) angehäuft. Das sind ca. 18,654 Dollar pro Haushalt und diese Zahl schliesst keine Hypothekenschulden ein.
      Die Verschuldung der US-Privathaushalte hat sich seit 1998 um 41% erhöht. Die Amerikaner konsumieren eben so, als ob sie noch in den wirtschaftlich guten Jahren unter Clinton leben würden, dabei stagniert bzw. ist das persönliche Durchschnittseinkommen leicht rückläufig.

      * 43% der amerikanischen Familien geben mehr aus als sie verdienen
      * Der durchschnittliche amerikanische Haushalt hat Kreditkartenschulden von $8.000 (worauf gut 15% Zinsen monatlich fällig werden). Da der Amerikaner mehrere Kredikarten hat, schuldet er zur Fälligkeit um seinen Kreditrahmen nicht zu sprengen immer gerne um d.h. dann "I pay Visa with my Mastercard".
      * Die Fälle persönlichen Konkurses haben sich in den letzten 10 Jahren verdoppelt.

      Nachdem in den letzten Jahren die Häuserpreise, man spricht fast schon wieder von einem Bubble, gestiegen sind und die Hypothekenzinsen auf historischen Tiefs stehen, haben sich viele Amerikaner ihre vermeintlich höheren Hauswert neu beleihen lassen (bis zu 125% des Verkerswertes), um mit diesen Darlehen sich z.B. einen neuen Truck oder Van zuzulegen. Was mit den Schulden passiert, wenn die Zinsen wieder steigen, die Nachfrage nach Häusern zurückgeht und das Auto älter wird, kann sich jeder ausmalen.

      Und man sollte keine deutschen Häuser mit amerikanischen vergleichen. Sicher ist in den USA die Quote der Hauseigentümer höher, das liegt aber an den niedrigen Grundstückskosten und den niedrigen Baukosten (für ca. 100.000 Dollar kann man schon ein Häuschen mit 200qm Wohnraum und 1000qm Grund erwerben. Dafür ist aber die Bausubstanz (Bretterbude mit viel Vorhängen, dicken Veloursteppichen, lautstarke Klimaanlage und einer Heizung, die eher ein Warmluftfön ist) bescheiden.

      B@N (USA)

      http://www.federalreserve.gov/releases/G19/Current/
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 21:13:26
      Beitrag Nr. 31 ()
      18, Flitztass, überragender Beitrag!
      Es gibt doch ein Sprichwort:
      Warum in die Ferne schweifen, wenn das Schlechte liegt so nah ;)
      Es wäre mal interessant zu erfahren, warum viele hier der eigenen Realität permanent ausweichen, dieser nicht ins Auge sehen können.
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 21:46:45
      Beitrag Nr. 32 ()
      @all

      sehr fundierte und bemerkenswerte Beiträge Beiträge hier !


      Es wird im Vergleich zu uns/Europa imho übersehen, dass

      - die USA autark sind, also von Importen unabhängig

      - der Dollar keine Währung ist, sondern Messlatte für alle anderen Währungen ist und bleibt (Paul.C.Martin)

      Dieses Land kann es sich leisten, seine eigenen Ölreserven zu schonen und Öl (zu von ihm selbst festgelegten Preisen) gegen Waffenlieferungen zu kaufen (russland muss Öl + Gold verkaufen, um zu prosperieren)

      Ändern wird sich das m.E. wohl erst, wenn China hier gleichziehen kann.
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 22:14:46
      Beitrag Nr. 33 ()
      #flitztass

      Da hatte ich aber einen schönen Tippfehler.:) Manchmal habe ich das Gefühl, ich sollte nur lesen und nichts schreiben.:rolleyes: Aber wenn es halt schnell gehen soll.
      Ich habe und werde mich mit den Volkswirten der Banken in Verbindung setzen. Ich bin gespannt ob sie mal vergleichbare Zahlen ausrechnen können.
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 22:37:06
      Beitrag Nr. 34 ()
      @ flitztass, nur eine kleine Nachfrage zu #18, die du wohl schnell aufklären kannst:

      Du sprichst von 400 Mrd. Defizit p.a.

      Wenn man die Quelle aus #17 zugrunde legt, kommt man auf fast das Doppelte, nämlich ca. 775 Mrd.
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 23:47:26
      Beitrag Nr. 35 ()
      Das Problem ist, was die meisten übersehen, dass es ein `Twin Deficit` gibt, einmal ein Trade Gap von 500 Mia. und dazu kommt ein Haushaltsdeficit von noch mal der gleichen Höhe.

      The nation`s twin deficits -- a trade gap approaching $500 billion for 2003 and a federal budget shortfall nearing the same mark for the current fiscal year -- will inevitably bring pain, in the form of rising interest rates and slowing increases in the standard of living, they say.

      Das Haushaltsdeficit das ist normalerweise zu tragen . Die Probleme liegen im Handelsbilanzdefizit. Darüber schreibt der Währungsfond und warnt und darüber werden auch von anderen Ökonomen lange Artikel geschrieben.

      But for now, foreigners -- especially governments in Asia -- continue to buy U.S. stocks, bonds and dollars, financing the two deficits and keeping the U.S. government afloat. Foreign governments and investors now own $2.5 trillion more in U.S. assets than Americans own of foreign assets, Warren E. Buffett, chairman of Berkshire Hathaway Inc., said in a recent analysis in Fortune magazine.

      Foreigners bought $27.6 billion more U.S. stocks, bonds and other assets than they sold to Americans in October, a 560 percent leap from the $4.2 billion the month before, according to the Treasury Department. And that surge came just as dollar fears were coming into focus.


      Aus dieser Verunsicherung rüht der fallende Dollar her. Daraus kann sich die Gefahr für die Weltwirtschaft entwickeln.

      " The question is, how much of a correction do you need to have?" Truman said. " If the adjustment is $500 billion, and it all comes through the exchange rate, then there is a long way to go. Take the standard rule of thumb, a 1 percent decline [in the value of the dollar] gets you about $10 billion. If we have done 10 percent, then there`s another 40 percent to go.

      Und aus der Abwertung des Dollars kann es dann in den USA zu einer Inflation kommen und dadurch zu steigenden Zinsen. Dann bricht das Schuldensystem zusammen mit einer riesigen Gefahr für den Hausmarkt-Bubble, dadurch das die Hypotheken nicht mehr bedient werden können usw.

      Natürlich ist die USA das System, das gegenüber Europa die besseren Voraussetzungen hat, aber die Politik, die augenblicklich betrieben wird, kann wenn manches schief geht, den großen Crash auslösen.

      Ich hoffe es nicht, aber unwahrscheinlich ist es nicht.

      Zitate aus einem WaPo Kommentar:
      Thread: WaPo: Dark economic cloud on the horizon
      Internationale Währungsfond:
      http://www.imf.org/external/Pubs/NFT/Op/227/index.htm
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 00:31:14
      Beitrag Nr. 36 ()
      FT
      Hier noch ein Beispiel für die Anwendung der hedonischen Rechenmethode. Ist vom 2.USQ. Andere Zahlen habe ich nicht.
      Der Artikel ist von Unger(8.9.03)aus W :O.
      Also das Wachstumrate hat sich verdoppelt durch die Anwendung der Methode. Man kann von einem knappen halben Prozent ausgehen. Annualisiert 1,5- 2,0%.

      Die US-Wachstumsrate von 3,1% ist annualisiert, also auf Jahresbasis hochgerechnet. Nach der hiesigen Methode würde ein Wachstum von 0,8% ausgewiesen.(.........)

      Die Investitionen in Computer-Hard- und Software legten im 2Q03 um 12% zu, dem höchsten Zuwachs seit 3 Jahren. In Zahlen: von 319,1 um 38,4 auf 357,5 Mrd. Dollar. Doch dieser Zuwachs ist ausschließlich nach der hedonischen Rechenmethode zu Stande gekommen, in dem anders als bei uns Qualitätsfortschritte hochgerechnet werden als wären sie ein Umsatzzuwachs. In Wirklichkeit stiegen die Ausgaben von 76,3 um nur 6,3 auf 82,6 Mrd. Dollar. Statt 6,3, wie es hier üblich ist, geht in die Rechnung ein fiktiver Anstieg um 38,4 Mrd. Dollar ein. Allein diese Rechenmethode macht schon mehr als 50% des gesamten BIP-Wachstum von 73,1 Mrd. Dollar aus. Die hedonische Methode trägt zum gesamten BIP-Zuwachs von 73,1 Mrd. 32,1 Mrd. oder 43,9% bei. Ohne diese Methode wäre das BIP nach der hier üblichen Berechnungsart nur um 41 Mrd. Dollar gestiegen, also um 0,42% oder annualisiert 1,68%.
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 02:47:41
      Beitrag Nr. 37 ()
      Der ehemaligen Chefökonomen der Dresdner Bank Kurt Richebächer hat neben der "hedonischen" Methode noch weitere Zahlentricks der US-Statistiker aufgedeckt.

      Richebächer verdeutlicht die dramatischen Auswirkungen der statistischen Tricks anhand der Entwicklung in den USA in den 18 Monaten seit Anfang 1999. Während die Computerinvestitionen in diesem Zeitraum real 114 Mrd. Dollar betrugen, machte die "hedonische" Methode daraus 299 Mrd. Dollar. Hinzu kamen dann noch, ebenfalls "hedonisch" aufgeblähte, 226 Mrd. Dollar an Software-Ausgaben. Auf beide statistischen Tricks zusammen (es gibt noch andere) entfällt demnach bereits ein Drittel des gesamten behaupteten Wirtschaftswachstums in den USA.

      Auf diese Weise, so Richebächer, erzeuge die US-Wirtschaft von Jahr zu Jahr mehr "fiktives Wirtschaftswachstum und entsprechend auch mehr und mehr fiktives Produktivitätswachstum".

      Einen viel besseren Maßstab für wirtschaftlichen Aufschwung liefere statt dieser zweifelhaften Methoden die Entwicklung der frei verfügbaren Einkommen. Da ist in den USA von "Boom" allerdings nichts zu sehen: im Juni betrug das Wachstum hier 0,0%, und im Juli waren es 0,1%.

      http://www.miprox.de/Sonstiges/Hedonik_BRD.html
      http://www.solidaritaet.com/neuesol/2000/37/finanz.htm

      Sinn und Zweck dieser Manipulationen ist es das Ausland über das wirkliche wirtschaftliche Potential der Amerikaner zu täuschen und Amerika für ausländische Investoren attraktiv zu machen. Die Amis leben schliesslich auf Pump und dafür braucht man schliesslich das Geld von aussen.

      Und bei den sog. Produktivitätssteigerungen in der amerikanischen Wirtschaft sind sich die Wirtschaftsfachleute mittlerweile darüber im Klaren, dass die allesamt auf verlängerter Arbeitszeit beruhen. Die Amerikaner haben bekanntlicherweise nur wenig Urlaub und 40h sind das Minimum an Arbeitszeit. Aber produktiver im eigentlichen Sinne sind sie nicht geworden. Sie bekommen nur noch weniger Urlaub und müssen mehr Überstunden schieben, um das Weltniveau zu halten.
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 03:11:07
      Beitrag Nr. 38 ()
      Hier noch ein Artikel der Financial Times London aus 2000 zum Thema hedonischer Berechnungsmethode mit dem Untertitel "Wohlstand durch Buchführung".

      Hier wird insbesondere das mathematisch exakte deutsche Statistiksystem mit der kreativen amerikanischen Buchführung verglichen.
      http://mailman.lbo-talk.org/2000/2000-September/015569.html
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 08:42:49
      Beitrag Nr. 39 ()
      Hier wird vortrefflich über die Qualität der Daten gestritten, wobei ich grundsätzlich Solidarität-Kreditkartenabzockersekte-Texten weniger glaube als Proklamationen der Kommunistischen Plattform :

      Ich würde die USA trotzdem mehr ganz so rosig sehen. Der Anstieg der Verschuldung seit der Billyboy-Zeit ist einmalig und erinnert mich in gewisser Weise an die Willy Brandt-Ära (1976 hatten wir auch 5,5 % Wachstum) .

      Und trotz des hohen nominellen Wachstumsraten sind in den letzten 5 Jahren die Arbeitslosenzahlen der USA deutlich gestiegen, im Gegensatz zu der EU, und das trotz Schröder -Deutschland!
      Es ist für mich ein Hinweis darauf, das man die BIP Zahlen nicht vergleichen kann wie auch nicht mit denen von China, die während der Asienkrise 98 auch angeblich um 6 % wuchsen.
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 09:02:42
      Beitrag Nr. 40 ()
      Für die hedonische Berechnung nur ein kleines Beispiel:

      1970 kostete ein Byte Computerspeicher ca. eine DM.
      2003 kosteten 256 MByte ca. 100 Euro.
      Dies entspricht (hedonisch gerechnet) einer Produktivitätssteigerung um den Faktor 1.342.000 in 33 Jahren oder um 53% p.a., und dies Jahr für Jahr seit 33 Jahren.

      Seit vielen Jahren liegen die Preise für einen (nach dem jeweiligen Stand der Technik) gut ausgestatteten PC konstant bei ca. 2000 DM bzw. 1000 Euro. Da sich alle 2-3 Jahre bei konstanten Preisen Geschwindigkeit und Speicherausstattung verdoppeln und die Preise bei konstanter Ausstattung um ca. 20% p.a. zurückgehen, ergibt sich bei hedonischer Statistik bei konstanten realen Umsätzen (in Stückzahl und Wert) ein Zuwachs von 25% p.a.

      Gerade im High-Tech-Bereich ist der überwiegende Teil des Wachstums nur ein Produkt kreativer Buchführung. Niemand wird ernsthaft behaupten, der Gebrauchswert eines Standard-PCs habe sich in den letzten 10 Jahren verzehnfacht.
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 09:48:52
      Beitrag Nr. 41 ()
      @35 Das Zwillingsdefizit wird übersehen:laugh: :laugh: :laugh: :laugh:

      Die ganze Zeit wird doch von jedem Pfuscher darauf rumgeritten:eek: :eek:
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 09:54:48
      Beitrag Nr. 42 ()
      Statistische Methoden im Zusammenhang mit dem US-Wirtschaftswachstum und damit auch mit der Produk-tivität wird immer wieder die Verwendung hedonistischer Indizes erwähnt. Im wesent-lichen unterscheiden sich hedonistische Indizes in dem sie die qualitative Veränderun-gen für die Preismessung heranziehen. In den USA wird diese Vorgangsweise beieinzelnen Subkomponenten des Warenkorbs zur Inflationsberechnung verwendet, inEuroland nicht. Wie können hedonistische Preisindizes einen Einfluss auf die Produk-tivität haben? Die Produktivität wird errechnet in dem man das um Staatsausgabenbereinigte reale BIP durch die Arbeitsstunden dividiert. Das reale BIP errechnet sich ausdem nominellen BIP indem dieses um Preisveränderungen bereinigt wird. Und hierkommen die Preisindizes ins Spiel. Je geringer die Inflationsrate desto weniger wird vomnominellen BIP abgezogen, und ein umso höheres reales BIP, was letztendlichentscheidend ist, wird ausgewiesen. Für viele Bereiche der IT-Branche werden nunhedonistische Indizes verwendet, da wenn man gerade in dieser Branche den techno-logischen Fortschritt berücksichtigen muss, um ein akkurates Bild der Preisentwick-lung zu bekommen. Die immer stärkere Leistung von Computern bei fallenden Preisen,führt nach der hedonistischen Berechnungsmethode dazu, dass der entsprechendePreisindex relativ rapide fällt. Dies senkt dann im Ausmaß der Gewichtung die Gesamt-Inflationsrate und könnte so zu einem tendenziell höheren realen BIP und damit höhererProduktivität führen.Tatsächlich jedoch haben die hedonistischen Indizes einen relativ geringen Einfluss aufdie realen Wachstumsraten. Hedonistische Indizes werden inzwischen für 18% desBIP zur Bereinigung des Preiseffekts herangezogen. Darunter fallen so unterschiedli-che Produktkategorien wie Einfamilienhäuser, Videorecorder und Computer. DieEffekte gegenüber der traditionellen Methode sind unterschiedlich, in Summe abergering. 1998 fiel dadurch der Preiseffekt auf das BIP für das Gesamtjahr um 0,2niedriger aus, als nach der traditionellen Methode berechnet. Das reale Wachstumwurde somit um den gleichen Betrag erhöht. An der Größenordnung sieht man schon,dass hier nicht das Geheimnis der New Economy liegen kann. Die ProduktkategorieComputer und Zubehör hatte zwar einen Effekt von 0,4%3, aber dieser wurde gedämpftdurch andere Produktkategorien, bei denen der hedonistische Index einen stärkerenPreisanstieg auswies. Hedonistische Indizes können also in beide Richtungen wirken.Der generell geringe Effekt der hedonistischen Indizes liegt aber daran, dass dieErgebnisse zwischen der traditionellen und der hedonistischen Methode zur Berech-nung der Preisentwicklung sich nicht stark unterscheiden. Bei der sogenanntentraditionellen Methode wird die Preisentwicklung eines Produktes mit definierterQualität und Charakteristika festgehalten. Problematisch wird diese Vorgangsweise beiProdukten mit einem kurzen Lebenszyklus. Es wird derzeit etwa kaum möglich sein,noch Marktpreise für einen Computer mit Pentium II Prozessor zu bekommen. Beidieser Berechnungsmethode ist es also schwierig, neue Produkte zu berücksichtigen.Dies ist aber unumgänglich sobald das alte Produkt aus den Regalen verschwindet. Hiersollen die hedonistischen Indizes Abhilfe schaffen. Dabei wird für die einzelnenCharakteristiken durch Regressionsanalyse ein Preis ermittelt, also etwa für einegewisse Prozessorleistung. Steigt diese bei unverändertem Preis, so sinkt derPreisindex. Hervorzuheben ist, dass auch bei der traditionellen Berechnung einPreisverfall berücksichtigt wird, aber es eben aufgrund des kurzen Produktzyklus immerschwieriger wird, diesen zu messen.Mag. Rainer Singer
      Published by Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG Börsegasse 14, OE 543A-1010 Vienna, Austria.Jänner 2003

      http://treasury.erstebank.com/display_datei1/0,7047,4185_200…



      Gruß
      N`Schlumpf

      :confused:
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 10:09:08
      Beitrag Nr. 43 ()
      @ nunistSchlu

      ok, das bedeutet aber nur, dass auch der traditionell berechnete Preisindex bei Produkten mit sehr schnellem Technologiefortschritt nicht mehr realistisch ist. Da diese einen immer größeren Teil des Warenkorbs ausmachen, wird die Preissteigerungsrate (wie mein Computerbeispiel zeigt) immer stärker nach unten ,,manipuliert".

      Die hedonische Methode führt (gerade bei Computern) zu noch unrealistischeren Ergebnissen, weil der Neupreis der veralteten Generation bei weitem nicht so stark fällt wie der Technologiefortschritt. Schau mal, was heute EDO-RAM-Speicher im Vergleich zu DDR-RAMs kosten!
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 10:46:00
      Beitrag Nr. 44 ()
      Wie wäre es eigentlich, wenn man sich einmal genauer die Finanzpolitik von Staaten wie Argentinien anschaut ?

      Ist Argentinien heute nicht vor allem deshalb bankrott, weil die Politik meinte masslos Schulden machen zu müssen, um Wohltaten an die Wähler zu verteilen, und weil die dortige Politik Reformunfähig war ?

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 11:02:00
      Beitrag Nr. 45 ()
      @44 im Prinzip richtig. Der Große Unterschied zwischen USA und Argentinien ist jedoch ,dass sich die USA in eigener Währung verschulden. Im Gegensatz zu ARG kann also die USA niemals zahlungunfähig werden kann. Im schlimmsten Fall wird einfach ein bisschen mehr Geld gedruckt:) . Dadurch gibts etwas Inflation und etwas mehr Vertrauensverlust. Aber ein "Bankrott" wie ARG bleibt uns und den Amis erspart.
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 11:05:57
      Beitrag Nr. 46 ()
      #45

      "... Im schlimmsten Fall wird einfach ein
      bisschen mehr Geld gedruckt . Dadurch gibts etwas Inflation und etwas mehr Vertrauensverlust...."

      Hat man das in Argentinien nicht früher genau so gemacht ?!

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 11:24:29
      Beitrag Nr. 47 ()
      @45 in ARG hat mans wohl ein bisschen übertrieben. :D Jetzt ist der Vertrauensverlust so groß dass dei nächsten 875 Jahre (grobe Schätzung) niemand mehr (natürlich mit Ausnahme der Sorte von Leuten die glauben das Elvis lebt)in Arg - Währung Geld anlegt.
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 15:01:45
      Beitrag Nr. 48 ()
      @rv#34: W0 in der Quelle von #17 steht diese Zahl? :rolleyes:
      Alle Quellen, die ich kenne, reden von knapp 400 Mill. Defizit für das letzte Fiskaljahr, und bis zu 500 für das aktuelle. Das steht so auch in den Links aus #17.

      Manche Leute hier scheinen die Staatsschulden mit den Schulden der Privatleute zu vermengen. Ich halte die hohe Verschuldung der Privatleute auch für das grössere Problem.

      Und dass wegen des hohen Handelsdefizits der Dollar heftig in die Knie geht, ist in der Tat auch bedrohlich, vor allem für uns in Deutschland, weil das für uns als "Exportnation" langfristig katastrophale Folgen haben kann!! Für die Amis selbst hat das vermutlich weniger dramatische Folgen als für uns.

      Und was meine Meinung zur Diskussion über hedonische Indizes angeht (es heisst hedonisch und nicht hedonistisch): Wer behauptet, diese seien "Manipulation" und die (bisherige) deutsche "nichthedonische" Rechenweise sei die mathematisch richtige, schreibt schlicht und einfach Unfug.
      Es gibt kein mathematisch richtiges oder falsches Verfahren zur Preisindexberechnung. Beide Verfahren sind mathematisch gleich richtig. Die Frage ist nur, wie man damit umgeht, dass die Welt sich weiterentwickelt, und da gibt es eben drei verschiedene Meinungen, wenn Du zwei Experten fragst. ;)
      Irgendwie muss man damit umgehen, dass man einen Computer aus dem Jahre 2004 nicht mit einem aus dem Jahre 2000 vergleichen kann.

      Ich möchte nicht entscheiden müssen, welches Verfahren besser ist. Die Sache ist eh schwieriger als die meisten hier glauben.

      Beim Vergleich zweier Länder muss man aber natürlich berücksichtigen, dass diese eventuell verschiedene Verfahren verwenden. Das gilt bei Wirtschaftswachstum und Preisindizes ebenso wie bei der Zählung von Arbeitslosen etc.

      Was die Unterschiede im Ergebnis angeht, da halte ich doch das was in #42 zitiert wird für seriöser als das was der LaRouche-Anhänger Richenbächer in seinen Pamphleten loslässt.

      Interessant ist übrigens der von bares+nobles angegebene Link zu Miprox, der ja eigentlich ein Link direkt zum statistischen Bundesamt ist.

      Das sollte jeder mal genau lesen, der sich über hedonische Indizes auslassen will!!

      Da steht erstens, dass der in Deutschland mittlerweile auch für Computer verwendet wird, und zweitens hat er bei der Einführung das Gegenteil dessen bewirkt, was hier die meisten glauben.

      Hier die original Pressemitteilung:

      Statistisches Bundesamt


      --------------------------------------------------------------------------------

      Pressemitteilung vom 11. Juli 2002




      Erstmals hedonische Qualitätsbereinigung in der Preisstatistik

      WIESBADEN – Mit der Einführung der so genannten "hedonischen Methode" hat das Statistische Bundesamt die deutsche Preisstatistik um ein zusätzliches Verfahren der Qualitätsbereinigung erweitert.

      Als erste Stufe bei der Nutzung hedonischer Methoden wurde in den letzten Monaten der Teilindex für Personalcomputer hedonisch berechnet. Für das Juni-Ergebnis 2002 wurde er erstmals in den Preisindex für die Lebenshaltung einbezogen. Wegen des geringen Gewichts von Personalcomputern im Warenkorb der privaten Haushalte und der geringen zahlenmäßigen Abweichung des Ergebnisses von der herkömmlichen Qualitätsbereinigung bei Personalcomputern hat sich die Inflationsrate in diesem Monat durch den Methodenwechsel nicht verändert.

      In den USA werden hedonische Methoden zur Qualitätsbereinigung in der Preisstatistik seit längerer Zeit eingesetzt. Das führte dort zu einem geringeren Anstieg der Preisindizes und einer höheren Zuwachsrate des realen Wirtschaftswachstums. Auf Grund der unterschiedlichen Wirtschaftsstrukturen in den USA und in Deutschland sind diese rechnerischen Effekte bei der Einführung hedonischer Methoden in Deutschland nicht in ähnlichem Umfang zu erwarten. Die Qualitätsbereinigung unter Nutzung hedonischer Methoden wird aber zu einer besseren Vergleichbarkeit der Wirtschaftsstatistiken gerade bei möglicherweise veränderten Strukturen in der Zukunft führen. Bis Ende 2004 sollen schrittweise für weitere Teile der Preisstatistik hedonische Methoden genutzt werden.

      Der hedonisch berechnete Teilindex für Personalcomputer zeigte im Juni 2002 eine Preisveränderung gegenüber dem Vormonat von – 4,6 %. Nach dem traditionellen Verfahren der Qualitätsbereinigung in Deutschland würde die Preisänderungsrate für Personalcomputer bei – 5,1 %, d.h. um 0,5 Prozentpunkte niedriger liegen. Das Verhältnis zwischen hedonischem und traditionellem Computerpreisindex folgte im Juni 2002 allerdings nicht dem "typischen" Muster: Berechnungen für die zehn zurückliegenden Monate zeigen, dass ein mit hedonischer Qualitätsbereinigung berechneter Preisindex für Personalcomputer in diesem Zeitraum im Durchschnitt etwas stärkere Preissenkungen ausweist als der entsprechende Index mit traditioneller Qualitätsbereinigung: Der hedonische Index ist im Vormonatsvergleich durchschnittlich um 1,1 Prozentpunkte stärker zurückgegangen.

      Durch Qualitätsbereinigung wird in der Preisstatistik erreicht, dass "Gleiches mit Gleichem" verglichen wird und nur die reine Preisänderung – unbeeinflusst von Qualitätsänderungen – in die Teuerungsrate eingeht. Qualitätsbereinigungen werden in der deutschen amtlichen Preisstatistik seit jeher durchgeführt. Die hedonische Methode ist ein besonderes Verfahren der Qualitätsbereinigung und eignet sich vor allem für innovative technische Güter, die einem raschen Fortschritt unterliegen und die nicht über einen längeren Zeitraum mit identischer Qualität beobachtet werden können.

      Bei der hedonischen Qualitätsbereinigung wird ein Gut gedanklich in Qualitätseigenschaften zerlegt und dann mit Hilfe der so genannten Regressionsanalyse der Einfluss dieser Qualitätsmerkmale auf den Preis ermittelt. Dadurch können diejenigen Preisänderungen, die nur auf qualitativen Veränderungen bestimmter Eigenschaften beruhen, von den reinen Preisveränderungen rechnerisch getrennt und eliminiert werden.

      Weitere Auskünfte erteilt: Dr. Stefan Linz,
      Telefon: (0611) 75-2659,
      E-Mail: stefan.linz@destatis.de

      http://www.destatis.de/presse/deutsch/pm2002/p2450051.htm
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 15:22:21
      Beitrag Nr. 49 ()
      Ich kann mir nicht helfen:
      Wenn ich solche Zahlen lese, dann ist das schon echt skurril:

      Asian forex reserves at $1.9 tln, up 33 pct in 2003

      By John Mair
      SINGAPORE, Jan 9 (Reuters) - Asian foreign exchange reserves rose by a third in 2003 to a record $1.9 trillion, according to figures from the region`s central banks.
      In the final quarter of 2003, Asian reserves rose by $152
      billion. The quarterly increase would have been close to $200 billion but China used $45 billion of foreign exchange reserves -- about 10 percent of its holdings -- to bail out two banks at the end of the year.
      China did not announce its reserve holdings as at the end of November, but its December holdings were only $2.25 billionhigher than its end-October holdings.
      China`s reserves rose by 5.1 percent in the final quarter of 2003 -- the slowest quarterly rise since the April-June quarter of 2001.
      While most attention has been focused on the growth in
      reserves held by Japan and China, India`s reserves increased by over 40 percent in the year. In December, India became the sixth Asian economy to hold over $100 billion in reserves.
      The build-up of Asian forex reserves, mostly in U.S. dollars, largely reflects intervention by the region`s monetary authorities to prevent strong portfolio inflows and rising export receipts from strengthening their currencies.
      But Asia might be starting to diversify its reserve holdings as the dollar weakens to record lows against the euro and multi-year lows against a broad range of currencies.

      Reserves As at end-2002 percent
      $ bln $ bln change
      Japan 673.5 Dec 31 469.7 +43
      China 403.3 Dec 31 286.4 +41
      Taiwan 206.6 Dec 31 161.7 +28
      South Korea 155.4 Dec 31 121.4 +28
      Hong Kong 118.4 Dec 31 111.9 +6
      India 100.6 Dec 26 70.3 +43
      Singapore 96.3 Dec 31 82.3 +17
      Malaysia 44.9 Dec 31 34.6 +30
      Thailand 43.1 Dec 26 38.8 +11
      Indonesia 36.3 Dec 31 31.6 +15
      Philippines 16.8 Dec 31 16.0 +5
      Pakistan 12.0 Dec 26 9.3 +29
      Bangladesh 2.6 Dec 31 1.7 +53

      Total 1,909.8 1,435.7 +33
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 15:44:25
      Beitrag Nr. 50 ()
      # 48
      zitat:

      "...Und dass wegen des hohen Handelsdefizits der Dollar heftig in die Knie geht, ist in der Tat auch bedrohlich, vor allem für uns in Deutschland, weil das für uns als " Exportnation" langfristig katastrophale Folgen haben kann!! Für die Amis selbst hat das vermutlich weniger dramatische Folgen als für uns..."

      ----
      dazu:
      nagel mich nicht fest:
      aber ich habe grob in erinnerung, dass ein chart einmal aufgezeigt hat, dass wir bei euro: 1, 60 in dem bereich liegen
      -in entsprechung zur damaligen dm- wo die wirtschaft auch normal lief u. wir null ! problem hatten mit einer starken währung!


      entscheidend aber dies:
      wir exportieren nur 10 % !!!!!! in den dollarraum -oder in länder, die an den dollar gekoppelt sind !!!!


      aufgrund von fehlinformation wird, der dollar u. die usa
      zu unrecht völlig inadequat überschätzt!

      die usa hat klar grössere probleme mit dem schwachen dollar. es zeigt doch deutlich das dilemma in dem sie stecken:
      die fed ist "angewiesen", die zinsen niedrig zu halten =
      weil die usa u. ein grossteil der gr. us - firmen, letztlich über geldanlagegeschäfte ihre profite erwirtschaften (=mit entsprechendem risiko!)

      gleichzeitg wird massiv geld aus dem us - anlagemarkt abgezogen (= der trend hält nachweislich schon monate an).

      dh., die fed müsste dieser abwanderung des dollars durch
      zinserhöhung entgegenwirken, das schadet aber den konzernen, weil sie billiges geld brauchen.

      und jetzt bedenke mal die beiden giganten:
      fanny mae u. freddie mac, die hypothekenbanken !


      das sind "finanzielle mini - nukes!", dh., zum einen sind sie in alans plunge protection team als geldgeber involviert, u. zweitens sind sie geldgeber, die dem normalen us - bürger bis 125 % auf ihre hütte beleihen.
      ich glaube es bedarf nicht viel phantasie zu ergründen, was passiert, wenn in usa nur um 1% punkt die zinsen angehoben werden.
      ich habe vor kurzem einem bericht gelesen:
      der durchschnittsbürger hat rund: 1000 .- usd angespartes = reserve!!!

      wahnsinn.

      ich meine,
      letztlich ist die usa gewaltig in der klemme, egal wie sie handelt (desahlb imho: der zenit ist überschritten!)

      sie haben lediglich die wahl:
      ganz grosses desaster -oder noch grösseres disaster.
      was im moment passiert ist eines:

      hinauszögern.

      kann jeder sehen , wie er will:
      ich komme jedenfalls zu diesem schluss.
      was nicht heissen soll, dass der dow , zb., noch auf 16 000
      punkte hochgezogen wird (=der wahltermin lässt grüssen).

      btw:
      ich nehm noch kurz japan heraus - die sind finanziell sowas von platt -da werden wir noch gewaltige bankenchrashs erleben.
      und nebenbei: russland stellt ölhandel in euro um !


      cu
      rightnow
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 15:47:42
      Beitrag Nr. 51 ()
      @ ft,

      Diese Zahl kommt zu Stande, wenn man den dort vermerkten täglichen Anstieg der letzten Monate annualisiert. Ich kann mir das auch nicht erklären. Rechnen die nur die Arbeitstage (dann kammt man auf 550 Mrd p.a.) oder ist der Schuldenanstieg im Hergst doppelt so hoch wie in den anderen Jahreszeiten?

      Mathematisch korrekt sind natürlich beide Methoden der Berechnung des Preisindexes. Die Frage ist nur, welche Berechnungsweise realitätsgerechter ist. M.E. führen beide u.U. in Teilbereichen zu unrealistisch hohem Preisverfall, was die Statistik verfälscht. Bei Computern war übrigens die Umkehrung des Verhältnisses wie auch in dem Artikel vermerkt ein Ausreißer: Mittelfristig ergibt sich wie zu erwarten nach der hedonischen Methode ein deutlich höherer Preisverfall.
      Wenn du noch einmal das Beispiel der Computerspeicher nimmst: Was würden heute 256 MByte in der Technologie von 1970 (diskret aufgebaute Transistor- oder Ferritkernspeicher) kosten? Nach der traditionellen Methode (Preisänderung fürs gleiche Produkt) ergäbe sich kaum ein Preisverfall, hedonisch ein ungeheuer großer. Beides ist nicht realistisch.

      Ich habe mit der hedonischen Indexierung allerdings noch ein anderes Problem: Qualitätsänderungen zu beschreiben ist ziemlich willkürlich. Bei einem Computer: Wie stark geht die CPU-Geschwindigkeit ein, wie stark die Speichergröße, wie stark die Schnittstellenausstattung etc.

      Ein heutiger Standard-PC ist weit leistungsfähiger als ein Großrechner des Jahres 1970, der eine ganze Uni mit Rechenleistung versorgte. Aber: Leistet er auch weit mehr? Dies muss man im Normalfall (in dem der PC die damalige Schreibmaschine und einige Spiele ersetzt) sicherlich verneinen.
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 16:08:19
      Beitrag Nr. 52 ()
      Und damit ist mit einem lautem Pffft die Luft aus dem Ballon gelassen worden. Und wenn jetzt auch noch der letzte Weihnachtsmann bei Wal Mart wieder auf der Strasse steht, werden wir wieder auf dem Stand von vor einem halben Jahr sein.

      January 9, 2004
      U.S. Companies Added Few Workers in December
      By THE ASSOCIATED PRESS

      Filed at 9:42 a.m. ET

      WASHINGTON (AP) -- The nation`s unemployment rate dropped to 5.7 percent in December to the lowest level in 14 months, but employers finished the year without many help wanted signs for the holidays, adding just 1,000 new jobs.

      The 0.2 percentage point drop in the jobless rate occurred because fewer people were looking for work, the Labor Department said Friday. More than 300,000 people gave up their search for jobs and dropped out of the pool of available workers.

      ``The rate is going down, but it is going down for the wrong reasons,`` said Bill Cheney, chief economist at John Hancock Financial Services, noting that it fell not because people were finding work. ``That doesn`t make you feel really good about the state of the jobs market.``

      Weak holiday hiring by retailers was to blame for holding back job gains. Analysts were surprised by the anemic job growth because they expecting companies to add 100,000 to 150,000 jobs to their payrolls last month. But the net gain was just 1,000 jobs -- which is ``quite shocking,`` Cheney said. ``I would certainly have not expected anything resembling that.``

      Employment in the nation`s stores, malls and even gas stations dropped by 38,000, the report said, and manufacturing continued a 41-month slide by losing 26,000 jobs.

      The nation`s factories have been on life support, and the sector shed about a half million jobs in 2003.

      The economy has lost about 2.3 million jobs since President Bush took office, a statistic that Democrats hope to use against the Bush as he seeks re-election. The Bush administration contends that stronger economic growth -- helped by the president`s three tax cuts -- will eventually lead to more meaningful job creation on a sustained basis.

      For that sustained growth, analysts are looking for monthly payroll gains of 200,000 to 300,000 -- a mark the economy is far from reaching. December marked the fifth consecutive month of payroll gains, however slight.

      Other areas of the economy are surging, but the jobs market has been a weak link in the recovery. To remain competitive in the global economy and out of concern that economic improvements wouldn`t last, companies have been hesitant to take on added costs of hiring new full-time workers. Instead, they have been working their employees longer and harder. Hence, the productivity of American workers has been at high levels in recent months.

      But with all the positive signs in the rest of the economy, economists have been expecting the jobs market to improve.

      ``Most people were expecting it to be a reality by this stage, so it`s a little alarming we`re still relying on faith,`` Cheney said.

      Friday`s report showed that employers have added just 277,000 new jobs since July, cutting earlier estimates of growth in October and November.

      Some areas of the economy added jobs last month. Employment continued to rise in the services sector in temporary employment services, education and health care. Construction companies also added to their payrolls.

      But the cuts outweighed any gains. Analysts were concerned about the lack of employment growth for retailers in their most important month of the year. A rise in Internet shopping could partially explain why fewer stores were hiring, economists said.

      The federal and state governments also reduced their payrolls last month, as did banks and mortgage companies, reflecting the uptick in mortgage interest rates.



      Copyright 2004 The Associated Press
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 17:04:15
      Beitrag Nr. 53 ()
      @rv: Ausgerechnet Du hast also die Neuverschuldung des letzten Quartals genommen und annualisiert! :laugh:

      Was dein Rechenbeispiel mit dem Computer von 1970 angeht, so kann ich deine Argumente nicht nachvollziehen. Wieso hätte der nach der herkömmlichen Methode kaum einen Preisverfall? Versteh ich nicht!
      Stelle doch heute nochmal so eine Kiste mit aufgebautem Transistor- oder Ferritkernspeicher her, die damals eine Million gekostet hat, und versuch die zu verkaufen.
      Da müsstest Du froh sein, wenn Dir jemand 10 Euro bietet. Dass die Herstellung immer noch eine Million kosten würde, tut doch nichts zur Sache!

      Wie ich schon sagte, der Unterschied zwischen hedonischem Preisindex und der "herkömmlichen Methode" ist gar nicht so gross, wie manche Leute glauben machen wollen. Auch die herkömmliche Methode versucht ja, die Preisentwicklung von der Weiterentwicklung der Qualität zu trennen, und ein Unterschied ergibt sich eh nur bei Produkten mit extrem kurzen Produktlebensdauern.
      Bei Neuwagen wird beispielsweise in Deutschland die hedonische Methode nicht angewendet, weil sie teurer in der Erhebung ist als die herkömmliche, und sich definitiv kein erwähnenswerter Unterschied ergibt.

      Im deutschen Preisindex werden übrigens "Informationsverarbeitungsgeräte", zu welchen

      PC, IBM kompatibel Joystick
      Monitor Organizer
      Tintenstrahl-Farbdrucker Schultaschenrechner
      Laserdrucker PC-Anwender-Software
      Scanner

      gehören, mit 8,89 Promille gewichtet. Soviel noch zu dem Thema, wie sehr die Berechung des Wirtschaftswachstums durch die hedonische Methode aufgebläht wird. ;)

      Wer sich für die Thematik genauer interessiert, dem seien übrigens wie so oft die Seiten des Statistischen Bundesamtes ans Herz gelegt, insbesondere

      http://www.destatis.de/themen/d/thm_preise.htm
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 17:05:15
      Beitrag Nr. 54 ()
      1000 neue Stellen bei 8,2% Wachstum. Das passt doch irgendwie nicht zusammen. Wenn das nicht nach Manipulation riecht.
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 17:10:48
      Beitrag Nr. 55 ()
      @joerver: Ja, die Zahlen des amerikanischen Arbeitsmarktes sind nicht gerade toll, aber auch da kann ich nur empfehlen, mal die deutschen Zahlen damit zu vergleichen:

      Wie hat sich denn in Deutschland im letzten Jahr die Zahl der Beschäftigten entwickelt?
      Wie hoch ist in Deutschland die Zahl der Arbeitslosen, die aus der Statistik gefallen sind, weil sie aus den verschiedensten Gründen nicht mehr als Arbeitslose gemeldet werden?

      Stell doch diese Zahlen auch mal hier rein, und vergleiche sie mit denen der USA!

      Auch da wird man feststellen: In den USA ist das Glas nur halb voll, in Deutschland aber verdammt leer! :cry:
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 17:17:10
      Beitrag Nr. 56 ()
      Flitztass,
      guck dir doch mal das Thema dieses Sräds an. Es geht hier um die USA.
      Ausserdem kann sich der amerikanische Arbeitslose auch nichts davon kaufen, dass die Verhältnisse woanders noch schlechter sind.
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 17:30:26
      Beitrag Nr. 57 ()
      Wenn ich mir die Postings von solchen Marktschreiern wie rightnow und Konsorten ansehe, frage ich mich ernsthaft, wo denn die vielen Wirtschaftsflüchtlinge aus den USA geblieben sind, die alle in Frankfurt flehentlich um Notaufnahme in unserer DDR-Light betteln - oder bin ich schon wieder einer Verschwörung aufgesessen, weil sie die CIA alle klammheimlich unter Leitung von Greenspan um die Ecke gebracht hat ???

      :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 17:48:48
      Beitrag Nr. 58 ()
      kannst du auch was anders als blubbern?
      cu
      rightnow
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 18:07:55
      Beitrag Nr. 59 ()
      #58
      Ok, Du "Experte": dann erkläre mir doch mal den Unterschied zwischen establishment survey und household survey - danach kannst Du mir ja immer noch die Antwort auf die #57 gestellte Frage geben

      :D :D :D
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 18:18:36
      Beitrag Nr. 60 ()
      Flitztass, deine Aussage der Unterschied zwischen hedonischem Preisindex und der " herkömmlichen Methode" ist gar nicht so gross, wie manche Leute glauben machen wollen, will ich mal quantitativ taxieren.
      Ich persönlich werde die Angaben zum amerikanischen GDP in Zukunft mal den Faktor 0,6 nehmen, um eine relative Vergleichbarkeit zu den deutschen Angaben übers Wirtschaftswachstum zu haben.

      Und wie du feststellst ist der amerikanische Arbeitsmarkt nicht mit dem deutschen vergleichbar. Ich will hierzu ein Beispiel geben.
      Aldi ist seit ein paar Jahren auf dem amerikanischen Kontinent vertreten. Eine Aldi Filiale in den USA wird nach den gleichen Prinzipien geführt wie in Deutschland und im krassen Gegensatz zu amerikanischen Einzelhändlern wie z.B. WalMart.
      In einer amerikanischen Aldi-Filale muss man seinen Einkauswagen mit einem Quarter (Vierteldollar-Münze) entsperren und wieder zurückbringen, für Einkaufstüten extra bezahlen, seine Sachen nach Bezahlung selbst einpacken und an der Kasse kann man nur Cash oder per Bankeinzug (debit) zahlen.
      Anfangs hatte Aldi nur Cash-Zahlung angeboten, aber da war den Amis der Kulturschock zu gross (man zahlt üblicherweise mit Kreditkarte oder Verrechnungsscheck im Laden), so dass Aldi auch debit-Zahlung anbieten musste, um die Kunden nicht abzuschrecken. Auch ist für viele Amerikaner schon das Entsperren eines Einkauswagens vor der Aldi-Filiale eine Riesenherausforderung.
      Eine normale US-Aldi-Filiale wird von 3 Mitarbeitern gemanagt, die Regale auffüllen und kassieren. Aldi-Filialen in den USA sind nicht so gut besucht wie in Deutschland, aber Aldi-Mitarbeiter sind nach Augenschein immer gut beschäftigt, wie in einer deutschen Filale eben auch. Aldi-Mitarbeiter verdienen überdurchschnittlich gut.
      Trotzdem kostet bei Aldi z.B. ein Pfund Bananen 25 Cent und bei WalMart 48 Cent (WalMart Werbeslogan: we sell for less).

      Geht man zu WalMart begrüsst einen der Grüssgott-August an der Eingangstür (meistens ein Rentner, dem die Rente nicht zum Leben reicht) und drückt einem den Einkauswagen in die Hand. In den Riesen-WalMart Läden findet man oft nicht was man sucht und fragt man dann einen der zig-Angestellten die herumlaufen und einen Kittel mit der Aufschrift tragen (May I help you?) was spezifischeres, dann können die einem in der Regel auch nicht weiter helfen, dafür sind Amerikaner aber immer besonders freundlich. Es gibt unzählige Kassen und Kassiererinnen an denen man auf alle mögliche Zahlungsarten sein Geld loswerden kann. Mit Plastiktüten wird man dann regelrecht überschüttet, weil fast jedes Teil wieder von einer anderen Hilfskraft in einer eigenen Tüte verpackt wird. Und der Rentner grüsst einem beim Verlassen des Ladens noch mit einem "take it easy".
      WalMart ist übrigens der grösste Arbeitgeber in den USA (mehr als 2 Millionen Mitarbeiter) und ca. 40% der WalMart Mitarbeiter können sich keine eigene Krankenversicherung leisten, weil ihre Bezahlung.

      Welches System dem Kunden nun besser schmeckt, ist wohl eher eine Frage der persönlicher Vorlieben und des Geldbeutels. Dass das Aldi-System extrem effizient (eben typisch deutsch ist) und das WalMart-System eher amerikanisch lax ist, ist offensichtlich. Aldi beschäftigt wenig Mitarbeiter, die aber ihr Auskommen mit dem Verdienst haben und WalMart beschäftigt auf gleicher Ladenfläche hochgerechnet mehr als doppelt so viel Leute, die mehr schlecht als recht davon leben können.
      Und das ist ein Geheimnis des sog. amerikanischen Jobwunders, das jetzt wieder mal ausgeblieben ist. Es gibt viel zu viele Beschäftigte, die obwohl sie 40h in der Woche arbeiten nicht davon leben können.

      B@N (USA)
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 18:22:33
      Beitrag Nr. 61 ()
      qc,
      ich bin kein experte, sowenig, wie du.

      wenn du was erklärt haben willst, erkläre es dir selber.

      und schreibe gefälligst mal deine eigene meinung ! falls vorhanden.
      du musst es doch wissen , so direkt vor der us - haustür. und du kannst sicher sein:
      ich werde es nicht kommentieren, du hast narrenfreiheit. ende


      blubb...
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 18:24:42
      Beitrag Nr. 62 ()
      Um mal auf "neutrales" Gelände zu wechseln: Deine krasse Fehleinschätzung der japanischen Finanzlage spricht Bände

      :D :D :D :D :D

      Dort läuft gerade in aller Ruhe (d.h. ohne den von Dir präferierten Marktschreierton) die Bankenentschuldung. Gerade rechtzeitig zum China-Boom können die japanischen Banken ihrer Kreditgeberfunktion wieder nachkommen ... und Du phantasierst von irgendwelchen Crashes :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 18:30:49
      Beitrag Nr. 63 ()
      FT
      Ich habe gerade vor ein paar Tagen eine Berechnung der US-Arbeitslosenzahlen gesehen von der LATimes.
      Da kam man auf eine Quote von 9,7% für November.
      Vergleiche mit deutschen Zahlen sind sehr schwierig, da D ein breiteres Spektrum umfasst. (Gilt glaube ich auch von deutschen Zahlen zu europäischen Zahlen).
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 18:33:17
      Beitrag Nr. 64 ()
      Nun, mit #61 hast Du Dein Niveau ja eindrucksvoll demonstriert. Meine Meinung zu dem Thread-Thema findest Du in #29. Sie hat ganz viel mit antizyklischer Finanzpolitik zu tun, die man freilich wirkungsvoll und konsequent nur in einem Staat praktizieren kann, der sich nicht über Jahrzehnte auf riesige Ausgabenpositionen gesetzlich festlegt - also ganz im Kontrast zu dem Drama, das wir bekanntlich täglich in D verfolgen können.
      :cry: :cry: :cry:
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 18:47:25
      Beitrag Nr. 65 ()
      @Joerver: Absolute Zahlen sind sehr schwer zu vergleichen. Ich habe deshalb auch bewusst von der Änderung der Zahlen geschrieben. Die kann man schon eher vergleichen! ;)

      Ob die Zahl der Arbeitnehmer wächst oder fällt, ist nämlich relativ unabhängig davon, ob man jemand bereits als Erwerbstätig zählt, wenn er 1 Stunde die Woche arbeitet, oder erst wenn er 20 arbeitet.

      @bares: Meinst Du, Du erzählst mir da was neues?`
      Ich kenne die Unterschiede zwischen den USA und Deutschland, auch die Mentalitätsunterschiede.
      Welches der beiden System volkswirtschaftlich besser dasteht, das ist eine schwierige Frage. Ich behaupte, die USA, und die meisten Fakten geben mir da recht.

      Ich bin übrigens der Meinung, dass man volkswirtschaftlich gesehen weder bei Aldi noch bei Walmart einkaufen sollte, weil man bei Einkauf in beiden Läden mit dafür verantwortlich ist, dass die Ungleichheit zwischen arm und reich immer mehr zunimmt.
      Ich kaufe hauptsächlich beim Bäcker und Metzger um die Ecke und beim Bauern auf dem Wochenmarkt vor der Haustür ein. Und wenn man die Zeit, die das kostet, und den Weg einkalkuliert, behaupte ich sogar, dass mich das billiger kommt, und zudem das Geld bei denen landet, die es verdient haben. Aber so denken leider nur sehr wenige Leute.
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 18:55:42
      Beitrag Nr. 66 ()
      Irgendwie ist meine Posting im Nirvana oder im falschen Thread :rolleyes: :
      Deshalb die Kurzfassung:
      Anstatt das soziale Gerechtigkeitsland Deutschland als Vergleich zu nehmen, der kranke Mann vom Bodensee, kann man durchaus auch die EU oder sogar nur Euroland incl. Schwergewicht D nehmen.

      http://europa.eu.int/comm/eurostat/newcronos/queen/display.d…
      http://europa.eu.int/comm/eurostat/newcronos/queen/display.d…

      Spanien und die USA sind bzgl. Wachstum in den letzten 5 Jahren vergleichbar, die Arbeitslosenzahlen verlaufen dagegen gegenläufig.
      Entweder entkoppelt die Arbeitslosenquote vom Wachstum (kann ja sein) oder das Wachstum wird grundsätzlich in den USA anders berechnet als in Spanien. Reime ich mir jedenfalls so zusammen.

      Oder nimm Dänemark, wenn du eine niedrigere Basis der Arbeitslosenzahlen haben möchtest.
      Oder wollen die Amerikaner keine Arbeit mehr annehmen? ;)

      Und die USA sind nun mal das wichtigste Land auf der Erde, daher auch das Interesse.
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 18:57:10
      Beitrag Nr. 67 ()
      Auch wenn er möglicherweise langweilen, hier der aktuelle household survey des LD:

      Table B. Seasonally adjusted unemployment rates and changes
      due to revision, January-December 2003
      ---------------------------------------------------------------
      | | |
      Month and year | As first | As | Change
      | published | revised |
      | | |
      ---------------------------------------------------------------
      | | |
      2003 | | |
      | | |
      January..............| 5.7 | 5.8 | 0.1
      February.............| 5.8 | 5.9 | .1
      March..................| 5.8 | 5.8 | .0
      April.....................| 6.0 | 6.0 | .0
      May......................| 6.1 | 6.1 | .0
      June....................| 6.4 | 6.3 | -.1
      July......................| 6.2 | 6.2 | .0
      August................| 6.1 | 6.1 | .0
      September........| 6.1 | 6.1 | .0
      October..............| 6.0 | 6.0 | .0
      November.........| 5.9 | 5.9 | .0
      December.........| 1/ 5.7 | 5.7 | .0
      ---------------------------------------------------------------
      1/ Not published.
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 19:14:54
      Beitrag Nr. 68 ()
      Ft
      Im Großen und Ganzen einverstanden. Diskussionen über Alozahlen sind sinnlos, solange man die Grundlagen nicht kennt.
      Trotzdem für den, den es interessiert den Link zu den US-Zahlen:
      http://www.bls.gov/news.release/empsit.nr0.htm

      Wichtig finde ich Deinen Hinweis zu Wal Mart und Aldi.
      In den USA spricht man von der Walmartisierung der USA.
      Ungefähr vor einem Monat hat die LATimes eine dreiteilige Serie über Wal Mart veröffentlicht mit den Hinweisen auf die Auswirkungen von Wal Mart auf die US-Gesellschaft. Kann ich nur empfehlen, steht in meinem Thread.
      In diesem Zusammenhang möchte ich auf den Streik der Mitarbeiter von den Ketten Vons, Safeway u.ä. im südlichen Kalifornien hinweisen. Haben scheinbar nicht viel Erfolg.
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 21:04:13
      Beitrag Nr. 69 ()
      Das Spannende ist doch, welches System als erstes zusammenbricht. Die Gelddruckerei der FED oder das halb sozialistische Europa.

      Oder wie sie sich aus ihren Verpflichtungen winden......

      Denn bei all dem, was auf dem Spiel steht, kommt garantiert Kreativität auf. Doch am Ende entscheidet die Bevölkerung, speziell in Europa, ob sie der Realtiät ins Auge sieht, und die Haushalte konsolidiert, oder in ihren sozialistischen Anspruchsträumen verweilt, und alles verliert.

      Die Mentalität der Amerikaner gibt ihnen einen riesigen Vorteil im Vergleich zu den Europäern, die besonders in Deutschland und Frankreich ungenügend reform- wie auch begriffsfähig scheinen.

      Die Amis sind wie ein Boxer, der nach einem harten Schlag wieder aufsteht, die Europäer rufen nach der Krankenschwester, die sie erst verarzten, und dann am Besten auch noch für sie selbst weiterboxen soll.
      Darum ist Skepsis angebracht beim folgenden Vorschlag, Europa wieder überlebensfähig zu machen.

      Aus der FTD vom 27.10.2003
      Kolumne: Die erleichterte Republik
      Von Christian Schütte

      Deutschlands implizite Staatsschulden sinken bald deutlich. Sie werden einfach gestrichen.


      Es gibt Zahlen, die machen manche Bürger dieses Landes inzwischen regelrecht schwermütig. Die Staatsverschuldung zum Beispiel, insbesondere die, die sich ergibt, wenn die künftigen Renten- und Pensionsansprüche mit eingerechnet werden. Eine Gruppe junger Bundestagsabgeordneter bezifferte diese implizite Schuld im Sommer auf rund das Doppelte des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP). Wer soll das je bezahlen? Zum Vergleich: Die normale Verschuldung des Staates an den Kapitalmärkten, die auch wegen des europäischen Stabilitätspakts in diesen Tagen für so viel Wirbel sorgt, erreicht aufsummiert gerade erst zwei Drittel des BIP.

      Die vergangene Woche hat freilich gezeigt, wie leicht es sein wird, zumindest die impliziten Verpflichtungen im Laufe der Zeit abzutragen: Der Staat wird sie einfach nicht erfüllen und die entsprechenden Leistungsansprüche streichen. Die Juristen werden sich natürlich streiten, wo genau die Grenzen für solche Kürzungen liegen. Klar ist aber, dass diese Grenzen wesentlich lockerer sind als bei den expliziten Schulden, die der Staat in Form von Darlehen und Anleihen aufgenommen hat. Die offene Frage ist nur, welche langfristigen wirtschaftlichen Folgen sich daraus ergeben.


      Dass die explizite deutsche Staatsschuld einmal nicht bedient wird, ist auch aus heutiger Sicht undenkbar. Selbst bankrotte Schwellenländer scheuen diesen Schritt und können auf die Hilfe internationaler Institutionen wie des IWF hoffen, weil jeder weiß, dass im Falle der Zahlungseinstellung ein Finanzcrash droht. Wer seinen Schuld- und Zinsverpflichtungen nicht nachkommt, wird international zum Paria und verliert auf lange Zeit jeden Zugang zu neuem Kredit. Welche weiteren Peinlichkeiten für einen erklärten Pleitier entstehen, musste Argentiniens Staatspräsident erfahren. Er blies eine Deutschlandreise ab, weil ihm niemand garantieren wollte, dass sein Flugzeug nicht beschlagnahmt würde. Die Anreise auf dem Landweg über die Schweiz empfand er denn doch als zu demütigend.



      Geld drucken geht nicht mehr


      Auch die historisch gern gewählte Alternative, Staatsschulden durch das Drucken von Geld zu begleichen, sie also wegzuinflationieren, steht der deutschen Regierung nicht mehr zur Verfügung. Die Notenpresse wird von der unabhängigen Zentralbank kontrolliert.


      Implizite Zahlungsverpflichtungen, die auf den Sozialversicherungen lasten, sind im Vergleich dazu jedoch recht problemlos zu verändern. Die Geschäftsbedingungen sind ausdrücklich Gegenstand der politischen Gestaltung und Mehrheitsbildung. Ansprüche können so mit einem Federstrich geschaffen, aber eben auch wieder zurückgenommen werden. Wie sich derzeit in Umfragen zeigt, sind die Wähler und "Gläubiger" der Sozialversicherungen auch durchaus bereit, in Notlagen solchen Verzicht zu leisten. Ausländische Geldgeber sind nicht im Spiel, und der Zufluss frischer Mittel bleibt gesichert, da er auf Zwangsabgaben beruht. Nur wenige Bürger haben schließlich die Option, ihren staatlichen Vertragspartner durch Kündigung abzustrafen, falls sie sich getäuscht fühlen.



      Ungewollte Transparenz von Kürzungen


      Eine politische Komplikation hat sich die Bundesregierung lediglich mit dem Beschluss eingehandelt, jeden Rentenversicherten Jahr für Jahr über den Stand seines "Kontos" zu informieren. Ursprünglich sollte dieses Element der "großen Rentenreform 2000" den Bürgern nur vor Augen führen, in welchem Ausmaß ergänzende private Vorsorge notwendig bleibt. Inzwischen ist aber klar, dass auf die "Riester-Reform" weitere Kürzungen folgen. Diese werden nun erheblich transparenter.


      Akademiker beispielsweise sollen künftig auf das schwer begründbare Privileg angerechneter Ausbildungszeiten verzichten. Gleichzeitig erklärt Sozialministerin Ulla Schmidt in großen Zeitungsanzeigen: "Wir greifen die Rentenansprüche nicht an." Wie so etwas zusammenpasst, wird künftig jeder Wähler im "Kontoauszug" nachlesen wollen.


      Gesamtwirtschaftlich bedeutet es Chance und Risiko zugleich, wenn der Sozialversicherungsstaat sich entschuldet, indem er sich teilweise zahlungsunfähig erklärt. Für die schwermütigen Skeptiker, die sich schon lange um die ungedeckten Schecks des Staates sorgen, wird mit jedem Schnitt mehr Klarheit geschaffen. Wer sich bereits darauf eingerichtet hatte, dass die Schulden von heute die Abgaben von übermorgen sind, für den überwiegt das positive Signal: Geringere Soziallasten ermöglichen geringere Abgaben und damit mehr potenzielle Wachstumsdynamik.


      Auch aus Sicht der Unternehmen ist die Streichung der impliziten Verpflichtungen deshalb von Vorteil. Als Arbeitgeber zahlen sie zwar Sozialversicherungsbeiträge, Leistungsansprüche erwerben sie aber nicht. Wird verdeckte Staatsschuld gekündigt, profitieren sie von der Aussicht auf niedrigere Abgaben.


      Die große Unbekannte ist, wie die Bürger reagieren, die sich bisher noch fest auf ihre alten Ansprüche verlassen haben. Für sie ist die Kündigung der Versprechen ein klarer Vermögensverlust, durchaus vergleichbar einem Börsencrash. Dieser Schock könnte am Ende den Schub in der privaten Ersparnis auslösen, für den die Politik seit der Einführung der Riester-Rente vergeblich geworben hat. Misslich ist nur, dass die Konjunktur gerade alles andere braucht als einen kräftigen Anstieg der Sparquote.
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 21:34:52
      Beitrag Nr. 70 ()
      Ich freue mich über die rege Diskussion über dieses Thema, das uns in den nächsten Jahren sicher noch sehr beschäftigen wird. Der ,,Wettkampf der Systeme", der zwischen Kapitalismus und Kommunismus nie wirklich stattgefunden hat, könnte zwischen dem US-amerikanischen System und dem europäischen real werden.

      Ich hab noch zwei Fragen dazu an die Experten:
      1. Wie sieht die Auslandsverschuldungsquote im Vergleich zwischen den USA und Europa aus (wobei man Europa als Inland zählen sollte)
      2. Wie sieht die Außenhandelsbilanz der EU als ganze aus?

      Jetzt noch eine Bitte, insbesondere an QCOM und rightnow:
      Bleibt bitte bei der Diskussion sachlich und unterlasst persönliche Beleidigungen.

      PolyMod.
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 21:57:19
      Beitrag Nr. 71 ()
      @PolyMod
      Für Oktober 2003 meldete Eurostat einen Handelsbilanzüberschuß von 9,7 Mrd. Euro

      Für 2002 meldete Eurostat eine Neuverschuldung von 2,2% und eine Gesamtverschuldung von 69% des BIP.

      Zur Auslandsverschuldung habe ich nicht gefunden, der Link http;//europa.eu.int bringt Dich aber evtl. weiter.

      Noch eine Anmerkung über das "rein Faktische" hinaus: Europa scheint mir für die nächste Zeit - d.h. mindestens für die nächsten 10 Jahre - aus dem Spiel zu sein. Solange sie für jedes Problem nur eine neue Behörde erfinden, ist mit den Europäern im Ernst nicht zu rechnen. Hierfür bedarf es einer schlanken, funktionierenden Verfassung und grundlegender Reformen bei den Kernnationen F/D.

      Für die nächsten Jahrzehnte ist vielmehr mit der Komkurrenz Fernost(China/Indien) vs. USA zu rechnen.
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 22:05:05
      Beitrag Nr. 72 ()
      Polymod, wenn Du das durch hast, dann such ich das gleiche für die USA! Viel Vergnügen. 170 Seiten.

      http://europa.eu.int/comm/eurostat/Public/datashop/print-pro…
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 22:27:14
      Beitrag Nr. 73 ()
      Avatar
      schrieb am 10.01.04 08:48:05
      Beitrag Nr. 74 ()
      Denali,
      ich wusste gar net, dass die FT Traumtänzer beschäftigt!

      1. Die implizite Verschuldung beträgt in D 4,8 Bio (Oswald Metzger, Einspruch)

      2.Das einzige was wirklich wachsen wird ist die Sparquote,
      das Wachstum wird auf Jahrzehnte hinaus maximal 1,5% betragen (kann auch weniger sein), Herwig Birg

      3.Innovationsfähigkeit wird in D immer weiter zurückgehen, das Konsumverhalten wird sich dramatisch verändern,Meinhard Miegel

      @all,

      genauer werd ich das nun net vertiefen, weil es von euch eh keiner kapiert oder alternativ net interessiert, was im Ergebnis auf das gleiche rausläuft:
      Die USA haben kein Demografie-Problem, kein Land wird durchdie Demografie so verändert werden wie D!
      Diese Fakten sind in keiner eurer Tabellen berücksichtigt, sie sind damit wertlos.

      Ciao
      Avatar
      schrieb am 10.01.04 10:45:45
      Beitrag Nr. 75 ()
      Was soll das Gejammere über die überbordende Staatsverschuldung. ?

      Wer Staatsanleihen kauft bezahlt einfach freiwillig Steuern, damit der Laden so weiter läuft.
      Irgendwo habe ich gelesen , daß die meisten deutschen Staatsanleihen im Besitz von Siemens und Aldi sind.

      Noch Fragen ?

      Für die USA trifft das sinngemäß auch zu
      Avatar
      schrieb am 10.01.04 10:56:01
      Beitrag Nr. 76 ()
      #75 kohelet - verzeihung, aber das ist wirklich Stuss...

      Das würde nämlich real den Konkurs der Bundesrepublik Deutschland voraussetzen - und auch im anschliessenden Vergleichsverfahren (=Währungsreform) bliebe das Verhältnis Gläubiger zu Schuldner auf niedrigerem Niveau erhalten.

      Bei uns refinanziert sich der Staat vorwiegend über Anleihen, die von den Kapitallebensversicherungen zu vorabdefinierten Zinssätzen be- und vergeben und zu 100% zrückgezahlt werden. (so Gott will :D )
      Avatar
      schrieb am 10.01.04 11:23:15
      Beitrag Nr. 77 ()
      @Future

      das Demographieproblem wird hierzulande nach wie vor gewaltig unterschätzt, gleichwohl ist es immer noch lösbar - man müßte sich halt endlich mel zu einer vernünftigen Einwanderungs- bzw. Famlienpolitik durchringen. Auf dem Feld sehe ich allerdings auch auf Jahre hinaus Stagnation, so daß am Ende doch die von Dir prognostizierte "Entwicklung" herauskommt :( :( :( :(

      Noch einmal zu dem doch ein bißchen komisch anmutenden Vergleich Europa-USA: In den USA käme kaum jemand auf den Gedanken, ernsthaft irgendwelche Strukturreformen mit dem Hinweis auf das europäische (geschweige denn alteuropäische) Vorbild zu fordern.

      Auch als "Konkurrent" ist Europa weitestgehend abgehakt. Was die Leute - z.B. in der IT-Branche - im Moment wirklich nervt, ist die massenhafte Verlagerung - auch und gerade von anspruchsvollen - Jobs nach Indien und China. Diese Entwicklung kann man übrigens langsam auch in den Arbeitslosenzahlen wiederfinden.
      Avatar
      schrieb am 10.01.04 13:54:46
      Beitrag Nr. 78 ()
      #76 von webmaxx

      verzeihung, aber das ist wirklich Stuss... Wieso ???

      (so Gott will ) Das gefällt mir schon besser.

      Die Aussage bezüglich der freiwilligen Steuern war nicht auf meinem Mist gewachsen.

      Hier die Quelle:

      Die Staatsverschuldung wächst immer weiter. Selbst in guten Jahren gelingt es höchstens den Anstieg kurzfristig zu bremsen. Vermutlich wissen viele Experten, dass der Anstieg der Verschuldung nie aufgehalten werden wird, geschweige denn dass es zu einer Verminderung der Schulden kommen könnte. Vielen wird klar sein, dass früher oder später das passiert, was auch jedem Unternehmen passieren würde, dass ein Zusammenbruch stattfindet ähnlich wie derzeit in Argentinien. Die Staatsschulden werden dann wegfallen entweder durch Hyperinflation oder indem einfach verkündet wird, dass man sie nicht zurückzahlen wird. Das könnte in 5 Jahren sein oder auch erst in 40 Jahren. Vermutlich wird das ganze weltweit parallel geschehen. Das wird dann ein Befreiungsschlag sein, mit dem wieder alles von vorne losgehen kann. Pech haben nur die, die dem Staat zu dem Zeitpunkt Geld geliehen haben. Das ganze funktioniert wie ein Schneeballsystem, oder auch wie der Neue Markt. Man kann sein Geld gut anlegen, solange man den richtigen Ausstieg vor dem Zusammenbruch findet.

      Man kann das auch so sehen: Wer dem Staat Geld leiht zahlt freiwillig mehr Steuern. Der Einzelne mag das nicht so sehen, da er ja denkt er kann das Geld jederzeit zurückbekommen. Das funktioniert auch so lange wie der Staat dafür wieder bei anderen Schulden machen kann. . Im Mittel wird jedoch kein Geld an die Schuldner zurückgezahlt, der Staat wird irgendwann insolvent. Für den der das erkannt hat ist es gut, dass der Staat Schulden macht statt direkt noch höhere Steuern zu nehmen, denn um die Steuern käme man nicht herum, man ist aber nicht gezwungen Bundeswertpapiere zu kaufen.

      So gesehen ist der Vorschlag von Leuten wie Lafontaine, die Wirtschaft durch höhere Neuverschuldung anzukurbeln, vielleicht gar nicht falsch. Die Schulden werden nachfolgende Generationen ja gar nicht belasten, weil sie vorher verschwinden. Nur wird dadurch der Zusammenbruch eher kommen. Höhere Neuverschuldung hat für die Erhöhung der Nachfrage auf dem Markt den gleichen Effekt wie eine Steuererhöhung, der Bürger fühlt sich aber subjektiv nicht stärker belastet. Fazit: Eine Weltfinanzkrise wird früher oder später kommen und dann sehr plötzlich. Man sollte wachsam sein und spätestens wenn sie kommt sein Geld in Sachwerten angelegt haben und am besten sogar dafür Schulden gemacht haben, weil die dann wohl auch wegfallen werden.

      Christian Schneider
      http://groups.google.de/groups?hl=de&lr=&ie=UTF-8&threadm=3b…
      Avatar
      schrieb am 10.01.04 14:09:56
      Beitrag Nr. 79 ()
      78 kohelet

      1. sollten wir das nicht hier diskutieren falscher Thread

      2. in der Kürze war deine Aussage so nicht richtig bzw missverständlich

      3. der beschrieben Wirtschaftsgau kann durchaus eintreten, aber wegen des euro europaweit, und mit einer vorausgehenden Super Inflation

      4. Es wird dann nicht nur Anleihen-, sondern auch KLV-Besitzer etc. treffen, also alle, die in Geld- statt Sachwerten investiert sind

      5. Selbst Schulden zu machen, ist leider keine Lösung

      6. Ich glaube nicht, dass dieses Szenario auf Grund von Entwicklungen in USA bzw. Asien ausgeht, sondern von der EU-Osterweiterung
      Avatar
      schrieb am 12.01.04 10:33:27
      Beitrag Nr. 80 ()
      Vielleich hier noch einen Kommentar aus dem Guardian von heute. Er stellt noch einmal Fakten zusammen, die im Thread schon am Samstag angesprochen wurden.

      The US economy
      --------------------------------------------------------------------------------
      Storm clouds ahead
      Leader
      Monday January 12, 2004
      The Guardian

      Suddenly, everything is looking hunky dory for the world economy. Output in the United States is soaring. Most of Asia, and especially China, is on a roll, and even Japan, whose economy has been dead in the water for years, is showing signs of movement. Only continued stagnation in Europe is spoiling the outlook. Why then has the International Monetary Fund chosen this moment to spoil the party by issuing one of the sternest warnings it has ever made to the US? The IMF accepts that the huge "twin deficits" (on international trade and the budget) will give a much-needed short-term stimulus to US economic activity, but it is very worried about the long-term implications which will entail tax increases and spending cuts to correct. US fiscal policy, it adds, has been "extremely expansionary", with the federal fiscal balance swinging from a surplus of 2.5% of GDP in fiscal year 2000 to a deficit of just under 4% of GDP in 2003, or over 5% excluding the temporary social security surplus. Even if the deficit is reduced by the strong cyclical expansion now under way, it would still leave an unacceptably large structural deficit (ie the bit that won`t go away after a cyclical recovery) of 2% of GDP.

      The IMF is equally worried about the escalating US trade deficit, which has led to a rise in US external debt that will need continuing inflows of foreign money to support it. It believes there is a "substantial risk" that the foreign appetite for US assets, especially government bonds, will diminish even faster than has already been happening during the recent orderly devaluation of the dollar. In that event there is an unspoken danger that the fall of the dollar could develop into a rout, damaging the US economy and aborting the global recovery.

      This raises the question of whether the current US boom is anything more than a cynical election manoeuvre, aggravated by war spending, to keep the trappings of prosperity intact until the president is re-elected. It is certainly an unusual recovery. So far, despite strong growth, the economy hasn`t even generated enough new jobs to keep up with population growth while manufacturing employment is still in decline. Last week`s figures showed that the US generated only 1,000 jobs in December compared with 150,000 forecast by analysts. This may simply mean that the increase has been delayed until January; but it could suggest that US manufacturers themselves do not believe in the longevity of the recovery strongly enough to take on new workers in the US - as opposed to China and other parts of Asia, to where an increasing proportion of US manufacturing is being outsourced.

      Meanwhile, consumer spending is being supported not, as it normally is, by rises in real incomes (though tax cuts have certainly helped), but by drawing from the bubble of remortgaged housing wealth, a phenomenon that could easily be reversed. A falling dollar will give a much-needed boost to US exports, though they remain a comparatively small part of the whole economy. The worrying question is what happens when excessive monetary and fiscal expansion have taken their toll. President Bush`s evangelicals believe that the extra output triggered by tax cuts (on top of three years of low interest rates and a cyclical recovery) will generate enough revenues to pay off the budget deficit. The IMF and others disagree. The best thing going for the US at present is that critics who have predicting that the twin deficits will bring disaster have not been proved right. But that does not mean they were wrong. President Bush has bought time - and maybe another term of office - with a supra-Keynesian burst of fiscal expansion, accompanied by very low interest rates. Sooner or later, as the normally diplomatic IMF observes, he will have to face the consequences.


      Guardian Unlimited © Guardian Newspapers Limited 2004
      Avatar
      schrieb am 18.01.04 15:54:31
      Beitrag Nr. 81 ()
      War leider ein paar Tage weg, aber diese Fakten scheint hier niemand reinstellen zu wollen:

      Da hat wohl es wohl auch nichts genützt, dass mittlerweile auch in Deutschland bei Computern und Gebrauchtwagen die hedonische Methode benützt wird. :cry:

      Deutsche Wirtschaft schrumpft erstmals seit 1993


      Wiesbaden/Berlin (dpa) - Die deutsche Wirtschaft ist 2003 zum zweiten Mal nach der Deutschen Einheit geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schwächte sich im Vergleich zum Vorjahr real um 0,1 Prozent ab, berichtete das Statistische Bundesamt in Wiesbaden. 2002 hatte die gesamtwirtschaftliche Leistung noch um 0,2 Prozent zugenommen. Das Defizit der öffentlichen Hand weitete sich 2003 von 3,5 auf 4,0 Prozent des BIP aus.

      Zuletzt war die deutsche Volkswirtschaft 1993 um real 1,1 Prozent zurückgegangen. Die Opposition sprach angesichts der Zahlen von einem «Jahr des Jammers». Die Bundesregierung zeigte sich dagegen zuversichtlich über eine Trendwende. Diese ist nach Angaben der EU-Kommission in der Euro-Zone bereits gelungen. Die führenden Wirtschaftsinstitute reagierten wenig überrascht auf den Rückgang des BIP.

      «Die Wirtschaft befindet sich seit zwei Jahren in einer Phase der Stagnation», sagte der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Johann Hahlen. Das Minus könne aber nicht als Rezession bezeichnet werden. Die konjunkturelle Entwicklung blieb deutlich hinter den Erwartungen zurück: Experten hatten vor Jahresfrist noch ein Plus von 0,7 bis 1,5 Prozent vorausgesagt. CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer führt das Schrumpfen der Wirtschaft auf fehlendes Vertrauen der Menschen in die rot-grüne Politik zurück. «Deutschlands Wirtschaft stagniert, weil das Vertrauen der Menschen stagniert», sagte er.

      Das staatliche Defizit - Bund, Länder und Kommunen - erhöhte sich 2003 auf rund 86 Milliarden Euro nach 74,3 Milliarden im Vorjahr. Mit 4,0 Prozent des BIP hat Deutschland somit erneut klar gegen die Defizit-Obergrenze des Euro-Stabilitätspakts von drei Prozent des BIP verstoßen.

      Nach Angaben der Statistiker konnte die Wirtschaft mit einem Endspurt im vierten Quartal 2003 die Minirezession des ersten Halbjahres nicht mehr ganz aufholen. Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) sprach dennoch davon, dass sich die Zeichen für eine Trendwende deutlich gemehrt hätten. Entgegen den Erwartungen lag das Wachstum auch in den letzten drei Monaten des Jahres allerdings deutlich unter 0,5 Prozent. Die Wirtschaftsinstitute rechnen für 2004 mit einer deutlichen Erholung der Wirtschaft und bestätigten ihre Wachstumsprognosen von 1,4 bis 1,8 Prozent.

      Im abgelaufenen Jahr waren insbesondere die sinkenden Ausrüstungsinvestitionen (minus 4,0 Prozent) und Bauinvestitionen (minus 3,4 Prozent) für die generelle Schwäche verantwortlich. Nur die Investitionen in sonstige Anlagen - vor allem Computersoftware und Urheberrechte - stiegen um 1,8 Prozent.

      Auch vom privaten Konsum kamen mit einem preisbereinigten Rückgang von 0,2 Prozent keine positiven Impulse (Vorjahr: minus 1,0 Prozent). Lediglich die staatlichen Konsumausgaben mit einer Zunahme von 0,7 Prozent trugen nennenswert zur Stabilisierung bei.

      Im Gegensatz zu der deutschen Wirtschaft ist die Trendwende auf europäischer Ebene nach Auffassung der EU-Kommission geschafft. Für das vierte Quartal des zurückliegenden Jahres werde mit einem Wirtschaftswachstum von bis zu 0,7 Prozent gerechnet. Für das dritte Quartal 2003 bestätigte die europäische Statistikbehörde Eurostat gegenüber den drei Vormonaten ein Wachstum von 0,4 Prozent.
      Avatar
      schrieb am 18.01.04 15:56:02
      Beitrag Nr. 82 ()
      Ft
      Aber nicht beim BIP
      Avatar
      schrieb am 18.01.04 16:43:55
      Beitrag Nr. 83 ()
      @Joerver: Versteh ich nicht. :confused:

      Ich denke, in Deutschland wie in Amerika berechnet mal das "reale" Wirtschaftswachstum als das nominale Wachstum minus Preissteigerungsrate.

      Und deshalb spielt für das reale Wachstum eine Rolle, wie die Preissteigerungsrate berechnet wird.

      Wo ist dann noch ein Unterschied zwischen den USA und Deutschland, wenn beide den Preisindex hedonisch berechnen?

      Musst Du mir erklären.
      Avatar
      schrieb am 18.01.04 17:10:05
      Beitrag Nr. 84 ()
      FT
      bei den letzten Vergleichen bei denen ich Zahlen gesehen im BIP, wurde in D nicht nach der hedonischen Methode gerechnet 2.Qu.03 im Gegensatz zu den USA.
      Siehe auch #36
      Der Unterschied macht 1,5-2% annualisiertes Wachstum.
      Anders gesagt von dem zu erwartenden US-Wachstum von ~4% gehen 1,5-2% auf die hedonische Berechnung.
      Wenn Du dann noch die Konjunkturprogramme und die andere Bevölkerungsstruktur betrachtest, wird es schwierig von einer wachsenden US-Industrie zu reden.
      Denn der Großteils des Konsums auf dem 2/3 des Wachstum beruht, wird durch die Einfuhren bedient.
      Avatar
      schrieb am 18.01.04 18:48:09
      Beitrag Nr. 85 ()
      @joerver: Sorry, aber ich weiss nicht, wie Du auf diese Behauptungen kommst.

      Du willst behaupten, Deutschland verwende nach wie vor keine hedonischen Preisindizes für Computer, obwohl auf den offiziellen Seiten des statistischen Bundesamtes steht, dass dies seit Mitte 2002 so gehandhabt wird? :rolleyes:

      Und wo dieser Unger seine Zahlen her hat, kann ich nur vermuten. Ich habe mal ein wenig gesucht, und einen interessanten Kommentar gefunden, dem ich entnehme, dass der vermutlich bei diesem dubiosen LaRouche-Anhänger Richebächer abgeschrieben hat, welcher wiederum ziemlichen Unsinn verbreitet.
      Der scheint einfach zu unterschlagen, dass selbstverständlich das Gewicht, mit dem Computer in die Berechnung eingehen, bei der hedonischen Methode jährlich adjustiert wird.

      Das steht so in einem Kommentar auf der Seite.

      http://www.j-bradford-delong.net/movable_type/2003_archives/…

      Dort schätzt man deshalb den Effekt nur ein Zehntel so hoch ein.

      Dies entspricht auch den Zahlen, die mir schon bekannt waren. Der Effekt wird auf wenige Zehntel Prozent des BIP-Wachstums geschätzt.

      Als interessanteste und seriöse Quelle zu dem Thema hab ich eine Arbeit bei der OECD gefunden unter

      http://www.oecd.org/dataoecd/5/11/22413472.pdf

      Demzufolge schätzen seriöse Wissenschaftler die Erhöhung des BIP-Wachstums durch die hedonische Methode auf ca. 0,1 % in Deutschland und ca. 0,25 % in den USA.

      Und wie gesagt, seit 2002 wird auch in Deutschland im IT-Bereich die hedonische Methode zur Berechnung des Preisindex benützt.
      Avatar
      schrieb am 18.01.04 19:55:42
      Beitrag Nr. 86 ()
      Die hedonische Berechnung ist eingeführt worden bei der Berechnung des Preisindexes und des Warenkorbs.
      Bis Ende 2004 soll in der Preisstatistik der Hedonismus eingeführt werden. Dies wird zur Berechnung der Inflationsrate genutzt, vom BIP sehe ich nichts.


      Pressemitteilung vom 11. Juli 2002


      Erstmals hedonische Qualitätsbereinigung in der Preisstatistik


      WIESBADEN – Mit der Einführung der so genannten "hedonischen Methode" hat das Statistische Bundesamt die deutsche Preisstatistik um ein zusätzliches Verfahren der Qualitätsbereinigung erweitert.

      Als erste Stufe bei der Nutzung hedonischer Methoden wurde in den letzten Monaten der Teilindex für Personalcomputer hedonisch berechnet. Für das Juni-Ergebnis 2002 wurde er erstmals in den Preisindex für die Lebenshaltung einbezogen. Wegen des geringen Gewichts von Personalcomputern im Warenkorb der privaten Haushalte und der geringen zahlenmäßigen Abweichung des Ergebnisses von der herkömmlichen Qualitätsbereinigung bei Personalcomputern hat sich die Inflationsrate in diesem Monat durch den Methodenwechsel nicht verändert.

      In den USA werden hedonische Methoden zur Qualitätsbereinigung in der Preisstatistik seit längerer Zeit eingesetzt. Das führte dort zu einem geringeren Anstieg der Preisindizes und einer höheren Zuwachsrate des realen Wirtschaftswachstums. Auf Grund der unterschiedlichen Wirtschaftsstrukturen in den USA und in Deutschland sind diese rechnerischen Effekte bei der Einführung hedonischer Methoden in Deutschland nicht in ähnlichem Umfang zu erwarten. Die Qualitätsbereinigung unter Nutzung hedonischer Methoden wird aber zu einer besseren Vergleichbarkeit der Wirtschaftsstatistiken gerade bei möglicherweise veränderten Strukturen in der Zukunft führen. Bis Ende 2004 sollen schrittweise für weitere Teile der Preisstatistik hedonische Methoden genutzt werden.

      Der hedonisch berechnete Teilindex für Personalcomputer zeigte im Juni 2002 eine Preisveränderung gegenüber dem Vormonat von – 4,6 %. Nach dem traditionellen Verfahren der Qualitätsbereinigung in Deutschland würde die Preisänderungsrate für Personalcomputer bei – 5,1 %, d.h. um 0,5 Prozentpunkte niedriger liegen. Das Verhältnis zwischen hedonischem und traditionellem Computerpreisindex folgte im Juni 2002 allerdings nicht dem "typischen" Muster: Berechnungen für die zehn zurückliegenden Monate zeigen, dass ein mit hedonischer Qualitätsbereinigung berechneter Preisindex für Personalcomputer in diesem Zeitraum im Durchschnitt etwas stärkere Preissenkungen ausweist als der entsprechende Index mit traditioneller Qualitätsbereinigung: Der hedonische Index ist im Vormonatsvergleich durchschnittlich um 1,1 Prozentpunkte stärker zurückgegangen.

      Durch Qualitätsbereinigung wird in der Preisstatistik erreicht, dass "Gleiches mit Gleichem" verglichen wird und nur die reine Preisänderung – unbeeinflusst von Qualitätsänderungen – in die Teuerungsrate eingeht. Qualitätsbereinigungen werden in der deutschen amtlichen Preisstatistik seit jeher durchgeführt. Die hedonische Methode ist ein besonderes Verfahren der Qualitätsbereinigung und eignet sich vor allem für innovative technische Güter, die einem raschen Fortschritt unterliegen und die nicht über einen längeren Zeitraum mit identischer Qualität beobachtet werden können.

      Bei der hedonischen Qualitätsbereinigung wird ein Gut gedanklich in Qualitätseigenschaften zerlegt und dann mit Hilfe der so genannten Regressionsanalyse der Einfluss dieser Qualitätsmerkmale auf den Preis ermittelt. Dadurch können diejenigen Preisänderungen, die nur auf qualitativen Veränderungen bestimmter Eigenschaften beruhen, von den reinen Preisveränderungen rechnerisch getrennt und eliminiert werden.

      Weitere Auskünfte erteilt: Dr. Stefan Linz,
      Telefon: (0611) 75-2659,
      E-Mail: stefan.linz@destatis.de
      Avatar
      schrieb am 18.01.04 20:14:42
      Beitrag Nr. 87 ()
      http://www.rwi-essen.de/pls/portal30/docs/FOLDER/PUBLIKATION…
      Endbericht zum Forschungsvorhaben 11/01 (48/00)
      im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie, Berlin
      Essen, 25. Juli 2002
      Hohenzollernstraße 1-3‚ D 45128 Essen, Telefon 49-(0201)-8149-0

      Lt dieser Quelle wird D die Methoden 2004/05 einführen.
      Die Aussage dieser Aufsatzes ergibt eine Steigerung des GDP von 90/00 in den USA von 0,3% annualisiert also 1,2%
      Avatar
      schrieb am 18.01.04 20:58:00
      Beitrag Nr. 88 ()
      @joerver: Was bitte soll denn eine hedonische Berechnung des BIP sein? :rolleyes:
      Es gibt nur eine hedonische Berechnung von Preisindizes, und die wird wie Du selbst nochmal hier reinkopierst, in Deutschland seit 2002 für Computer auch angewendet, wie ich schon die ganze Zeit sage, also was willst Du mir eigentlich sagen??? Ich verstehe dich beim besten Willen nicht!

      Und wo in der von Dir angegebenen Quelle steht etwas von einer Verzerrung von 0,3 % pro Quartal ?? Soweit ich das sehe, sind selbstverständlich alle dort angegebenen Zahlen auf Jahresbasis. Alles andere wäre auch hochgradig peinlich für jemanden, der Anspruch erhebt, seriöse Wissenschaft zu betreiben.

      Ich lese dort:

      In den USA werden zur Eliminierung von Qualitätseffekten in einigen Bereichen des IKTSektors
      (z.B. Computer-Hardware) hedonische Preisindizes verwendet. Mittels regressionsanalytischer
      Verfahren erfolgt dabei eine Trennung von Qualitäts- und reinen Preiseffekten.
      Das BEA schätzt deren Beitrag zum realen Wachstum in den USA im Durchschnitt auf einen
      viertel Prozentpunkt pro Jahr. Aufgrund der geringeren Bedeutung des IKT-Sektors dürfte
      eine Einführung hedonischer Techniken in Deutschland einen geringeren Effekt haben. Eigenen
      empirischen Analysen zufolge stieg das reale Wachstum in den USA in der zweiten Hälfte
      der neunziger Jahre infolge des Einsatzes hedonischer Techniken um durchschnittlich 0,3
      Prozentpunkte, während es in Deutschland um 0,2 Prozentpunkte pro Jahr höher ausgefallen
      wäre.


      Also bis auf die zweite Stelle nach dem Komma das gleiche wie in der OECD-Studie. Es macht in den USA schätzungsweise 0,2-0,3 Prozentpunkte aus und in Deutschland (wegen der etwas geringeren Bedeutung von Computern) 0,1-0,2 Prozentpunkte.

      Da scheinen sich ja sogar alle seriösen Wissenschaftler relativ einig zu sein!

      Interessant in der Quelle vom RWI übrigens auch der Absatz:

      Durch die Verwendung verketteter Fisher-Indizes wird in den USA der so genannte
      „Substitution Bias“ zeitnah eliminiert. Insofern kommt es infolge von Veränderungen der
      Preis- und Mengenstrukturen zu keinen Verzerrungen der ausgewiesenen realen
      Wachstumsraten. In Deutschland wird das Basisjahr nur etwa alle fünf Jahre aktualisiert. Der
      „Substitution Bias“ wird dadurch erst verzögert eliminiert. Daraus resultieren in Deutschland
      im Vergleich zu den USA zeitweise leicht höhere reale Wachstumsraten von etwa ein bis
      zwei Zehntelprozentpunkten.


      Das ist genau der Punkt, den dieser dubiose Richebächer wohl übersehen hat, und alle die von ihm abschreiben.
      In den USA wird eben die Gewichtung jährlich aktualisiert (was bei hedonischen Indizes wohl auch dringend angeraten ist), während dies in Deutschland nur alle 5 Jahre passiert.

      Das würde bedeuten, dass für 2003 sogar die deutsche Berechnungsmethode im Vergleich zu dem der USA ein höheres Wachstum ausweisst! :eek:
      Avatar
      schrieb am 18.01.04 22:42:05
      Beitrag Nr. 89 ()
      Was ich sagen will, ist in wie weit die hedonische Berechnung in die Berechnung des BIP eingeflossen ist.

      In der Meldung vom Statistikamt steht nur die Berechnung des Warenkorbes wird nach der hedonischen M. durchgeführt.
      Gleichzeitig hat man aber auch noch nach der alten Methode gerechnet.

      Denn in der OECD Studie vom Dez.03 ist D noch nicht enthalten bei der Bewertung der hedonischen Methode (Es steht ein Hinweis, dass die HM kürzlich in D eingeführt wurde) und die Studie des RWI schreibt:

      Deutschland wird im Übrigen spätestens im
      Jahr 2005 verkettete Indizes und in einigen Jahren auch hedonische Preisindizes einführen.


      Also die Fragen für mich sind

      Sind die deutschen BIP-Zahlen von 2003 schon hedonistisch aufbereitet?

      Was sind das für Vergleichszahlen von Unger?

      Ich hoffe da noch eine bessere Quelle zu finden, denn auch Leuschel und Ogger sprechen von getürkten US-Zahlen.

      Die 0,3 % sind nicht für das Quartal, da war ich zu schnell mit dem Lesen.

      Trotz des Fischer Index müßte die Wachstumsrate mit hedonischer Berechnung immer noch höher sein. Denn die Verzerrung tritt nur zeitweise in Kraft, wohl um so mehr, um so weiter die Aktualisierung zurückliegt.

      Wenn ich noch was interessantes finde, komme ich auf das Thema zurück.
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 00:20:59
      Beitrag Nr. 90 ()
      @Joerver
      die Namen Deiner beiden neuen Gewährsleute enttäuschen mich schon ein bißchen: Du berufst Dich also auf einen durchgeknallten Chrash-Propheten und eine Recherche-Niete?

      ;)

      Oh Mann, und dann immer dieselbe Leier: "getürkte" US-Zahlen vs. deutsche Redlichkeit und Seriösität (wenn ich dagegen allein an die Zahlenakrobatik des Agenturchefs denke :rolleyes: :rolleyes: )
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 00:49:18
      Beitrag Nr. 91 ()
      Qcom
      Ich hoffe auf bessere Quellen.
      Bessere Quellen als Leuschel, Ogger und Unger.
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 00:58:11
      Beitrag Nr. 92 ()
      Begründete Zweifel an der Qualität des US-BIP Wachstums im zweiten Quartal!


      Mit der freundlichen Genehmigung von Folker Hellmeyer, Bremer Landesbank, werden hier seine Einwände zum Zustandekommen des jüngsten US-Bruttoinlandsproduktes wiedergegeben und mit Charts ergänzt.

      Das Bureau of Economic Analysis hat in der jüngsten Veröffentlichung der vorläufigen BIP-Daten für das zweite Quartal 2003 die Finanzmärkte positiv überrascht.
      Der von 2,4 % auf 3,1 % nach oben revidierte Wert für das reale US-BIP unterstützt an den Finanzmärkten das für den USD und die USA positive Marktumfeld. Auf den ersten Blick ergibt sich eine massive Divergenz zwischen dem Wachstum in den USA gegenüber dem Wachstum der Eurozone.


      Gleichzeitig stellt sich die Frage nach der Qualität des US-Wachstums. Handelt es sich um selbsttragendes Wachstum und ist das Wachstum nachhaltig? In dieser Analyse beschäftigen wir uns von daher bewusst nicht mit den Teilen der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung, die negative Beiträge geliefert haben. Dementsprechend liegen die addierten nachfolgenden positiven Wachstumsbeiträge in der Summe über 100 % des BIP-Wachstums des zweiten Quartals 2003.

      Weiter:
      http://www.markt-daten.de/themen/hellmeyer-bip.htm

      ;) ;) ;)
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 07:41:20
      Beitrag Nr. 93 ()
      Hier ist die Analyse aus einer Schweizer Quelle, die sich außer mit der hedonischen Methode mit weiteren Beispielen für kreative Statistik in den USA beschäftigt:

      -----------------------------------------------------

      http://www.geldbrief.com/pdfs/Randsp1203.pdf

      Seit Jahren "überraschen" die USA die staunende Welt vor allem das "sklerotische" Europa) mit beneidenswerten BIP-Wachstumsraten und beanspruchen damit eine Vorbild-Rolle. Dieses Wachstum ist zum grossen Teil Schwindel. Es beginnt mit dem Ausweisen einer zu geringen Inflationsrate; so wird der BIP- "Deflator" (der die Preissteigerungen bei der Berechnung eliminieren soll) zu niedrig angesetzt; damit bleibt ein Teil der Inflation unberücksichtigt, und das "reale" Wachstum erscheint grösser als es real ist.
      Es geht weiter mit dem sog. "hedonischen" Preisindex, der Qualitätsverbesserungen berücksichtigen soll. Diese in Preisindices angemessen zu berücksichtigen, ist immer ein Problem gewesen; wie die US-Statistiker es für den Computerbereich, in welchem es besonders gravierende Auswirkungen hat, "gelöst" haben, ist aber nachgerade genial. Der US-Autor M. Hodges, auf dessen Untersuchungen wir uns hier weitgehend stützen, führt folgendes Beispiel an: im 4. Quartal 1998 wurden Computer für 86 Mrd. Dollar, im 2. Quartal 2002 für 114 Mrd. Dollar verkauft. Das ist ein Zuwachs von 28 Mrd. Dollar, um die sich das BIP erhöht - erhöhen sollte. Wegen des Leistungszuwachses (den niemand ausnutzt) dieser Computer aber errechneten die Statistiker die völlig fiktive Summe von 127 Mrd. Dollar als Zuwachs! Diese - niemals umgesetzten - Dollars wurden dann ins BIP einbezogen.
      Der dritte Trick: Ausgaben für Software werden nicht mehr als Aufwand, sondern als "Investition" behandelt, die nun ins BIP eingehen. Dabei handelt es nicht um Trinkgelder: im 2. Quartal 2000 beliefen sich diese "Investitionen" - wiederum "hedonisch" aufgebläht - auf 228 Mrd. Dollar!
      All diese Kunststücke erklären auch Greenspans "New-Era"-Lieblingskind: die fabelhafte Steigerung der US Produktivität. Die (Arbeits-)Produktivität ist das Verhältnis der produzierten Güter und Dienstleistungen (Output) zur aufgewendeten Arbeitszeit. Es ist offensichtlich, dass die Produktivität bei gleichem Arbeitsaufwand und gleichem Output sprunghaft steigen wird, wenn man nur den Output "hedonisch" aufbläht. So wird in den USA verfahren, und das macht bei den ausländischen Investoren den erstrebten guten Eindruck. Kritische Beobachter allerdings sehen den "Produktivitätszuwachs" eher bei etwa Null ... Ein weiterer weltweit beachteter Wert der - US-Statistik ist der "CPI", der Verbraucherpreisindex. Zur Verwunderung der US-Bürger, die Jahr für Jahr kräftig steigende Preise für viele wichtige Dienstleistungen sehen, sind die CPI-Zahlen recht zivil, und das offizielle Liedchen dazu heisst: die Inflation ist tot! Wie die US-Bürger wissen, ist sie im Gegenteil recht lebendig. Doch die Regierung hat - da viele von ihr zu leistende Zahlungen an die CPIEntwicklung gekoppelt sind - ein Interesse daran, den gegenteiligen Eindruck zu erwecken. Also hat man in den 90er Jahren die Erfassungs- und Berechnungsweise verändert. War der CPI schon zuvor wegen der hedonischen Computerpreiserfassung niedriger gewesen (ohne dieses Zauberkunststück wäre der CPI 1997 gegenüber 1993 um 40 % höher als ausgewiesen ausgefallen!), so wurden nun die kräftig steigenden Mieten, Krankenhaus- und Medizinkosten geringer gewichtet, wodurch die CPI-Werte um 0,2 bis 0,6 Prozentpunkte niedriger ausfielen. Eine Zurückberechnung nach der neuen Methode fand nicht statt, so dass die zunehmende Inflation verborgen blieb...
      Dann gibt es noch den US-Arbeitsmarkt, dessen schöne Zahlen der Neid der unter hoher Arbeitslosigkeit stöhnenden Europäer sind. Auch diese Zahlen sind Schwindel. Hodges führt als Beispiel die (offiziellen) Zahlen für März 2001 an: 86`000 Jobs weniger als im Vormonat. So hören Sie es dann auch auf CNBC; was Sie nicht hören (und lesen) ist, dass diese Zahl reine Fiktion ist. Schon die Ausgangszahl ist eine Schätzung und keine exakte Zählung. Dann fügt die Regierung als "Ausgleichsfaktor" 145`000 Stellen hinzu, da sie vermutet, dass kleinere Unternehmen, die sie mit ihrer Stichprobe nicht erfasst, soviele Leute eingestellt haben könnten. Das widerspricht der realen Lage, und es mochte sein, dass diese Unternehmen 145`000 Leute entlassen haben. Und dann hätte sich ein Verlust von 366`000 Stellen ergeben! Minus 86`000 oder minus 366`000? Suchen Sie es sich aus ... Für offensichtlichere Verwunderung sogar bei CNBC aber sorgen oftmals die Arbeitslosenquoten. In besagtem Monat stieg sie nur um 0,1 Punkte auf 4,3 Prozent. Wieder ein Trick: Arbeitslose, die die Suche nach Arbeit entmutigt aufgegeben haben, werden nicht mehr mitgezählt. Zählte man sie mit, stieg die Quote gleich auf 7,6 Prozent. Auch auf 10 Prozent kann man kommen, nämlich dann, wenn man diejenigen mitzählt, die mehr als ein Jahr arbeitslos sind und aufgegeben haben. Das sind dann schon "europäische" Zahlen ... Dass Unternehmenszahlen vielfach gefälscht sind, ist hinreichend bekannt, und dass die US-Regierung ebenfalls eine sehr kreative Buchhaltung betreibt, ist auch kein Geheimnis, soll uns aber hier nicht näher interessieren.
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 08:22:43
      Beitrag Nr. 94 ()
      rv, der letzte Autor wiederholt, was wiederum schon n anderen Quellen steht. Irgendwie scheinen da einige dauernd von anderen abzuschreiben. Andere wiederum widersprechen dem und sagen, daß die amerikanische Buchführung so falsch nun auch wieder nicht ist. Immerhin muß ja den Volkswirtschaftlern insgesamt ja die Kritik an der hedonistischen BSP-Berechnung bekannt sein.

      Ich habe nicht den Eindruck, daß wir der Wahrheitsfindung durch das Reinkopieren der jeweiligen Artikel, die der persönlichen Meinung entgegenkommen, in irgend einer Weise dienen. Besser wäre es, herauszufinden, was da eigentlich los ist. Warum widersprechen sich die Volkswirtschaftler in der Frage? Ich habe den schweren Verdacht, daß diese Artikel über die hedonistische Rechnung einen politischen Hintergrund haben. Daß der hedonistische Faktor real ist, erlebe ich selbst. Ich sehe, wie jedes Jahr elektronische Geräte mit mehr Leistung zum gleichen Preis herauskommen, wie also im Grunde ein Preisverfall stattfindet, der in der gesamtwirtschaftlichen Rechnung auch berücksichtigt werden muß. Eine Fundamentalkritik der Art, daß man hedonistische Faktoren nicht anwenden dürfe, ist also ganz sicher falsch. Diskussionswürdig wären nur die Punkte, daß die Faktoren vielleicht falsch berechnet und daher zu groß sind, sowie der Einwand, der auch hier zu lesen war, daß der hedonistische Faktor auf das BIP der USA keinen so großen Einfluß hat, wie suggeriert wird.

      Um herauszufinden, was da los ist, müssen wir aber auf jeden Fall anders vorgehen, als durch das Kopieren von Artikeln von Leuten, die verschiedener Meinung sind, denn wie sollen wir entscheiden, wer nun eigentlich recht hat und wer nicht? Bestimmt nicht durch Auszählen, von wem wir das meiste im Internet finden - nach meiner Erfahrung sind ohnehin die Zitate, die man im Internet am leichtesten findet, gerade die, die bei einer Streitfrage falsch liegen (auch nicht verwunderlich: wer muß missionieren? Der der die anerkannte Meinung vertritt oder der, der seine private Theorie, manchmal richtig, aber meistens falsch, vertritt?). Die Frage ist zugleich, wer unter uns ist in der Lage, die Richtigkeit einer volkswirtschaftlichen Arbeit zu beurteilen? Sicherlich erfordert auch das nicht nur eine entsprechende Ausbildung, sodnern auch Erfahrung mit dem wissenschaftlichen Arbeiten.

      Eines sehe ich aber klar: der unter #93 kopierte Beitrag klingt vor allem zum Ende zu eher wie Meinungsmache, als ein seriöser Artikel. Ein Anerkennung, daß es eine reale Grundlage für eine hedonistische Berechung gibt, fehlt dort. Es wird nicht abgewogen, sondern nur in eienr Richtung verurteilt. Solche Beiträge helfen jedenfalls nicht, um zu einem differenzierten Bild zu kommen.
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 08:55:29
      Beitrag Nr. 95 ()
      for4zim,

      vielleicht hättest du dir die Quelle mal etwas genauer ansehen sollen.
      Es handelt sich um den Leitartikel aus einen Beratungsbrief für Finanzanleger mit Sitz in Liechtenstein. Da ist ein Verdacht auf Stimmungsmache durch Globalisierungsgegener oder ähnliche ,,Chaoten" sicher nicht angebracht.
      Ähnliche Ansichten vertreten seit längerem seriöse Anlageberater wie Jens Ehrhard.

      Im Übrigen geht es keineswegs nur um die hedonische Indexierung, sondern um die Verzerrung der Preisstatistik durch Güter mit einer sehr dynamischen Technik-Entwicklung.
      Wenn ,,veraltete" Computer nach 2 Jahren nur noch 60% kosten (klassisch) bzw. doppelt so leistungsfähig sind (hedonisch), dann ist es in jedem Fall nicht realistisch, dies so in die Statistik hineinzurechnen. Die alten Schätzchen (klassisch) werden nämlich gar nicht mehr produziert (und könnten zu den Verkaufspreisen der Auslaufmodelle auch nicht produziert werden) und die verdoppelte Leistung (hedonisch) nützt niemandem.

      Prinzipiell bedürfen beide Indexierungsmethoden eigentlich einer Korrektur; bei beiden Berechnungsmethoden wird die Preissteigerung unrealistisch niedrig (und damit die Produktivitätsentwicklung unrealistisch hoch) ausfallen.
      Während jedoch die klassische Methode noch einigermaßen objektiv ist (dort ist nur die Zusammensetzung des Warenkorbs diskutabel) ist die Messung des Qualitätsfortschrittes bei der hedonischen Methode kaum objektivierbar.

      Die Verzerrung der Preisentwicklung durch technische Güter mit dynamischer Technik-Entwicklung schlägt sich im US-Index viel stärker nieder als in Europa, da diese dort ein viel höheres Gewicht im Warenkorb haben.

      rv.
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 09:07:42
      Beitrag Nr. 96 ()
      rv, meine von Deiner abweichenden Meinung habe ich ja dargelegt und fand auch keine neuen Argumente. Die Quelle des Artikels ist mir egal; die Art der Darlegung dort ist nicht seriös, wissenschaftlich sowieso nicht. Ich bin sicher nicht der richtige, zu entscheiden, was stimmt. Aber aufgrund meiner Erfahrungen im wissenschaftlichen Arbeiten denke ich mal, daß wir so nicht weiterkommen. Diskussionen, die sich immer nur im Kreis drehen, sind nur frustrierend. Zunächst müssen Mechanismen etabliert werden, die zu einer Konsensbildung führen. Offensichtlich können wir uns noch nicht mal darüber einigen, wie man die Preissenkungen bei Elektronikartikeln gleicher Leistung berücksichtigt.
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 09:33:56
      Beitrag Nr. 97 ()
      @ for4zim

      Trotz deiner Antwort, die leider nur polemisch ist und mit keinem Wort auf die inhaltlichen Argumente eingeht, habe ich mir die Mühe gemacht, die im Artikel aus #93 angesprochene Quelle herauszusuchen.
      Es handelt sich um den ,,Grandfather-Report" von dem Friedman-Anhänger Michael Hodges. Dort findest du eine ausführliche mit vielen Beispielen unterfütterte Kritik an der Wirtschaftsstatik der USA:

      http://mwhodges.home.att.net/statistic-wizardry.htm

      Grudsätzlich ist natürlich kaum möglich, eine realistische ,,Gegen-Statististik" zu erstellen. Du weißt ja selbst, wie schwierig es selbst für Wirtschaftsprüfer ist, manipulierte Bilanzen von Firmen zu entlarven. Um wie viel schwieriger ist es für Außenstehende, dies für die Statistiken eines Staates zu erledigen.
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 09:51:35
      Beitrag Nr. 98 ()
      rv, wieso polemisch? Weißt Du, was polemisch heißt? Ich habe inhaltlich in #94 alles gesagt, Du hast in #95 Deinen Standpunkt erneuert. Worauf sollte ich denn eingehen? Substanziell war da nichts.

      Wieso interessieren Dich eigentlich nur Autoren, die die US-Wirtschaft kritisieren? Warum interessiert Dich nicht, was wirklich stimmt? Wenn Autoren einerseits sagen, daß US-Wachstum sei irrsinnig aufgebläht und andere sagen, der hedonistische Faktor mache gar nicht so viel aus, sei aber im übrigen gerechtfertigt, dann ist da doch was faul. Warum interessiert Dich die Auflösung dieses Widerspruchs nicht? Den Widerspruch löst man nicht auf, indem man sich die angenehmen Artikel raussucht, sondern fragt, warum man über diese Fragen verschiedener Meinung sein kann.

      So wie ich Zeit habe, gucke ich Deinen Link mal an; ich will aber keine vorschnelle Meinung dazu äußern. Kann auch sein, daß ich nur feststelle, daß ich nicht genug Ahnung habe, es zu beurteilen.

      Hier im Thread sind jedenfalls auch Beiträge, die entschieden das Gegenteil von dem aussagen, was Du hier einstellst. Dieser Widerspruch muß geklärt werden. Bislang sehe ich uns nicht auf dem Weg dazu.
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 10:01:38
      Beitrag Nr. 99 ()
      for4zim,

      genau dies beklage ich ja, dass die Poster hier mit Zitaten aufeinander eindreschen, ohne inhaltlich zu argumentieren.

      Mich interessiert kein US-Bashing. Mir geht es um eine Statistik, die nicht Luftblasen ausweist, sondern die reale Wohlstandsentwicklung ausweist. Und gerade in dieser Hinsicht haben beide Methoden erhebliche Defizite.

      Ich jedenfalls habe noch nicht ein einziges Gegenargument (weder von dir noch von sonst jemandem hier) auf mein Beispiel der Preisentwicklung im Computerbereich gesehen. Und der Effekt dieser Verzerrung ist (bei beiden Indexierungsmethoden) in den USA viel höher als in Europa.
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 10:15:53
      Beitrag Nr. 100 ()
      rv, schau Dir noch mal #85 und #88 an.

      Ich verstehe nicht, warum Du sagst, es gebe keine Gegenargumente dazu, daß die Preise im Computerbereich sinken. Sie tun es statistisch. Sie tun es aufgrund persönlicher Erfahrung (jährlich mehr Leistung zu gleichem oder niedrigerem Preis). Und diese Leistungserhöhung geht nicht nur in Spiele, sondern auch erhöhte Verwaltungsleistungen oder schnellere Büroarbeiten. Z.B. der Textausstoß je Mitarbeiter und Zeit steigt erheblich. Für das BIP ist natürlich nicht erheblich, ob die erhöhten Produktionsmengen auch dem Bedarf entsprechen. Das wären dann philosophische, aber keine wirtschaftlichen Fragen.

      Man kann die Höhe des Deflators diskutieren, aber nicht seine Existenz an sich. Die Frage ist schon entschieden. Daß wir die Computer, die vor 5 Jahren produziert wurden, inzwischen nicht mehr kaufen können, ist natürlich kein Argument, denn wir können ja eine Jahr-zu-Jahr-Untersuchung machen, die bereits genau den Trend bestätigt. Die Computer der letzten Generation sind immer deutlich billiger als die aktuelle Serie, obwohl deren Preis nicht höher liegt als der der Vorserie bei ihrer Einführung.

      Was Deinen Link zu Hodge angeht, wo ich mit der Durchsicht noch nicht fertig bin, ist mein erster Eindruck: keine wissenschaftliche Abhandlung, sicherlich prüfenswerte Argumente, aber im Grunde das, was ich hier seit 3 Jahren immer wieder ins Board eingestellt finde. Augenscheinlich einseitig argumentiert, was ja für jemand, der eine bestimmte Meinung etablieren will, zulässig ist. Nur muß man dann auch die Gegenmeinung kennenlernen. Und der Verweis darauf fehlt wohl im Artikel (vielleicht kommt es ja noch).
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 10:44:31
      Beitrag Nr. 101 ()
      Ich finde die Berechnung der OECD und der Arbeit des RWI für die Steigerung der Wachstumswerte durch die hedonische Berechnung von 0,3% jährlich sind doch garnicht so weit weg von den Zahlen von Unger und einigen anderen, die lt ihren Zahlen eine Steigerung durch hedonische Berechnung für das 2.Q 03 der USA gegenüber dem 1.Q von 0,38% ermitteln.

      Man brauchte nur die Zahlen für das ganze Jahr gegenüber dem Jahr 02, weil die Berechnung der Steigerung von einem Quartal gegenüber dem vorausgehenden nicht ohne Zwischenrechnung in eine Jahreswachstumsrate überführt werden kann.

      Ein Beispiel: 2002 waren die Quartalsraten 4,7 1,9 3,4 1,3 % die Jahresrate betrug 2,2%. Ein Durchschnitt der Quartale würde 2,82% betragen, also eine höhere Bewertung, daraus könnte sich auch der Unterschied von 0,3 und 0,38% in dem hedonischen Ergebnis erklären.

      Hier einmal die GPD-Berechnung der USA.
      http://www.bea.gov/bea/newsrel/gdpnewsrelease.htm

      Die Zahlen der Bewertung des Computerbereichs(Computer-Hard- und Software) sind zu finden, aber nicht die Zahlen der hedonischen Berechnung.

      Die 2. Frage ist, sind in 2003 in D die hedonischen Berechnungen eingeführt oder nicht?

      Über das Zustandekommen der US-Zahlen durch die Konjunkturankurblung ist schon oft geredet worden. Es ist legitim wenn es zu Erfolg führt.
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 13:15:23
      Beitrag Nr. 102 ()
      Eine nette Grafik zum Thema:

      Avatar
      schrieb am 19.01.04 13:18:09
      Beitrag Nr. 103 ()
      Ach, der rv, Grüß Gott und Hallo, und wann löst du mal die deutschen Probleme?:confused:
      Zerbrich dir doch net immer den Kopf der Amerikaner:)
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 13:27:44
      Beitrag Nr. 104 ()
      Hallo opti,

      grundsätzlich bin ich auch dafür, dass jeder erst einmal vor der eigenen Tür kehrt - und bei uns liegt in der Tat vieles im Argen. Vieles davon wird auch in diesem Forum mehr oder weniger sachlich diskutiert.

      In diesem Thread geht es darum, ob wir die (Wirtschafts-) und Finanzpolitik der USA als Vorbild akzeptieren können - oder ob deren Wirtschaftspolitik uns eher als Warnung dienen sollte.

      Flitztass und andere finden die Staatsverschuldung der USA angesichts des hohen Wachstums nicht schlimm. Da spielt es schon eine Rolle, ob dieses Wachstum echt ist oder großenteils auf Bilanztricks beruht.

      Gruß, rv.
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 13:42:40
      Beitrag Nr. 105 ()
      Hier noch der Artikel zu #102
      Wenn die USA in die Binsen geht, dann können wir strampeln wie wir wollen, das hilft dann nichts.

      In 2002, business spending on computers and other technology equipment rose 18.3 percent.

      On second thought, maybe such spending didn`t rise at all.

      Welcome to the strange and sometimes misleading world of government statistics on technology.

      Every quarter, the U.S. Commerce Department calculates how much businesses invest in tech equipment and software. The numbers are a key component of gross domestic product -- total output of goods and services --

      the most widely watched indicator of the nation`s economic health.

      But far be it for the government to do anything as straightforward as toting up total spending on tech gear and leaving it at that. Instead, statisticians mark up actual outlays to take into account tech products` constantly rising quality.

      As computers get more powerful with faster processors, bigger hard drives and more memory, that translates into higher numbers for computer spending, even if the actual dollars that cross the table remain the same.

      "Think of it as tracking investments in computing power, not the actual money spent on computers," said Massachusetts Institute of Technology economist Ernst Berndt.

      Economists call such adjustments hedonic, which, interestingly, is related to the word "hedonism.`` The connection is that bigger, better, badder computers supposedly give us more pleasure.

      Experts say these quality adjustments make sense when tracking the overall course of the economy. The power of our economy doesn`t depend on the absolute number of things we make. Rather, it is a function of what we can do with what we produce.

      "If you want to look at standard of living or productivity, you do need to adjust those numbers," said Paul Chwelos, a professor of management at the University of British Columbia.

      For example, take a casting machine that 30 years ago produced 100 steel beams an hour, to choose an arbitrary number. Today, the descendant of that machine can make 1,000 beams an hour or more.

      We may produce the same number of beam-making machines in 2003 as we did in 1973. But today`s machines can make 10 times as many beams as those of 1973.

      It would be wrong to calculate the size of our economy based on the number of casting machines we manufacture without taking into account the greater productive power of those machines.

      Likewise, if computers can process vastly more information than they could a decade ago, that should be reflected in bigger output numbers.

      "Gross domestic product is a concept of how much the nation is producing, " said Mark Doms, an economist with the Federal Reserve Bank of San Francisco. "The number of computer boxes may be the same, but they are better."

      All well and good. The problem arises when naive analysts try to draw conclusions about tech sector business conditions from the gross domestic product data.

      "The gross domestic product data can significantly overstate what`s happening with sales of tech equipment," said John Lonski, chief economist with the research firm Moody`s Investors Service.

      For example, last year`s 18.3 percent rise in business spending on tech equipment looks pretty good until you realize that the growth was largely a product of statistical adjustments for quality improvements. Luckily, the Commerce Department also keeps track of actual dollars invested. Those data show that spending on computers and related gear was unchanged, staying at $74. 2 billion in both 2001 and 2002.

      To confuse matters, the Commerce Department calls the adjusted numbers real and the actual dollars spent nominal.

      That difference between the so-called real and nominal numbers clears up a mystery of the past few years. Even as the government was saying that real tech spending was rising, manufacturers were moaning about falling sales.

      "There was stuff going on in the data that looked weird when you compared it with vendor results," said George Shiffler, principal analyst at the technology research firm Gartner.

      Savvy researchers wouldn`t dream of using the adjusted spending numbers to analyze company results. "You don`t pay yourself in real GDP, and you can`t take real GDP to lunch," Lonski said.

      Moreover, tech companies themselves don`t put much stock in the gross domestic product numbers.

      "To my knowledge, performance improvements in processing power have never figured in Hewlett-Packard`s analysis of market strength," said spokesman Brian Humphries. "We focus on units shipped in a given period."

      Still, misleading interpretations of the data are sometimes fed to the public by uninformed commentators. Wall Street analysts and economics writers often cite adjusted data on technology spending, thereby exaggerating the sector`s gains.

      "People often misunderstand our numbers," said Larry Moran, a spokesman for the Commerce Department`s Bureau of Economic Analysis.

      Earlier this year, for example, the Federal Reserve -- which of all institutions ought to know better -- noted in its annual report to Congress a 25 percent increase in spending on computers "in real terms" from the fourth quarter of 2001 to the fourth quarter of 2002. The unadjusted increase was far less, about 9 percent.

      This year, tech spending is genuinely on the rise, no matter how you measure it. Companies searching for productivity improvements are upgrading computers and buying software. Business in Silicon Valley is picking up.

      But the boomlike 40.3 percent annualized increase in spending on computers and related equipment during the first nine months of 2003 turns into a still impressive, but much smaller 23.4 percent jump when measured in actual dollars, according to Moran.

      Some economists worry that the quality adjustments for technology products sometimes overstate the rate of growth of the economy as a whole. They question how much of the third quarter`s 7.2 percent annualized growth of gross domestic product was due to quality adjustments for technology products.

      To address that concern, the Commerce Department noted in its third- quarter estimate of gross domestic product that adjusted spending on computers accounted for 0.5 percentage point of growth during the period. Because actual dollar sales rose sharply during the quarter, quality adjustments apparently had only a marginal effect on the overall growth figure.

      E-mail Sam Zuckerman at szuckerman@sfchronicle.com.

      ©2004 San Francisco Chronicle
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 14:49:03
      Beitrag Nr. 106 ()
      Jörver,
      hast du schon eine Festanstellung als Kopierer gefunden?
      Verdient hättest du es allemal:)

      rv,
      clever, geschickt,doch, guter Versuch:laugh:.
      Klaro, die USA sind faktisch pleite, so wie D halt,ne:D
      Klaro, über dem kompletten westlichen Finanz-und Wirtschaftssystem schwebt das Schwert des Damokles.
      Klaro, musst du dir über das Wachstum der USA den Kopf zerbrechen, wir hamm ja keins:laugh:
      Klaroklaro ist aber auch, dass D heute seine Zukunft verspielt, wärend die USA auch in den nächsten Jahrzehnten eine oder die führende Wirtschaftsmacht sein wird.
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 14:55:27
      Beitrag Nr. 107 ()
      Opti the future
      ich dachte Du hast schon Deinen Stammplatz bei Christiansen gefunden.
      Immer noch die selbe billige Polemik und Smilies.
      Jedenfalls ziehst Deine Anwesenheit den Thread auf Bild Niveau.
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 14:58:33
      Beitrag Nr. 108 ()
      Danke Jörver:kiss:, es freut mich natürlich, dass ich auf Anhieb zu dieser Steigerung des Niveaus beitragen durfte:lick:
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 15:04:56
      Beitrag Nr. 109 ()
      @rv: Dann beschäftige dich mal mit der Materie, anstatt hier irgendwelche polemischen Graphiken oder Artikel von irgendwelchen Finanzjournalisten reinzustellen, die auch nicht blicken, wie man einen Preisindex berechnet, und
      was der Unterschied zwischen hedonischer Methode und nicht-hedonischer Methode überhaupt ist.

      Die Fakten kannst Du alle nachlesen beim deutschen statistischen Bundesamt, bei der ensprechenden amerikanischen Behörde BEA, bei der OECD, ...

      Im Jahre Fiskaljahr 2002 betrug das GDP der USA 10.480 Milliarden Dollar, Computers and peripheral equipment haben dazu 83,3 Milliarden beigetragen.

      Was also soll diese dämliche Graphik, bei der die Effekte der hedonischen Methode kumuliert werden, was in der Praxis niemand tut?? Diese Kumulation der Effekte spielt nur eine Rolle, wenn man die Produktivitätssteigerung über mehrere Jahre berechnen will. Da ist in der Tat Vorsicht angesagt. Für die Berechnung des BIP und dessen Wachstum spielt es nur eine marginale Rolle, für die Verschuldungsquote gar keine!!
      Aber sowas kann man hier wohl noch hundertmal versuchen klarzustellen. Es passt manchen Leuten einfach nicht in ihr Weltbild.

      In diesem Jahr wird das GDP in den USA nominal um etwa 6 % steigen auf ca. 11.100 Milliarden, wobei das reale Wachstum etwa 4 % und die Inflation etwa 2 % ausmachen.

      Würden die Amis nicht einen hedonischen Preisindex benützen, sondern die (bis 2002 in Deutschland übliche) "herkömmliche" Methode, dann wäre halt die Inflation vielleicht 2,3 % und das reale Wachstum vielleicht 3,7 %.

      So what?? Für die Berechnung der Verschuldungsquote im Vergleich zum GDP ist es eh schnurz, ob man hedonische Preisindizes berechnet oder nicht.

      Aber das alles ist für viele hier entweder zu kompliziert, oder sie wollen es einfach nicht kapieren.
      Die meisten hier haben ja nicht einmal die geringste Ahnung, wie überhaupt Wirtschaftswachtum, Preisindizes etc. berechnet werden.

      Ich habe übrigens nie gesagt, dass ich die aktuelle amerikanische Verschuldungspolitik in Ordnung finde. Ich bin auch der Meinung, dass dort die Immobilien zu teuer sind, und dass die dortigen Aktien tendenziell noch zu teuer sind. Ich selbst bin seit Jahren nicht mehr in den USA investiert (abgesehen von einem Investment in eine Goldmine).

      Aber es ist halt trotzdem ein Fakt, dass in den USA wenigstens das BIP genauso schnell wächst wie die Staatsverschuldung.

      Und 4 % Neuverschuldung bei deutlichem Wachstum sind halt noch allemal besser als jährlich 4 % Neuverschuldung bei jahrelanger Stagnation, wie wir das leider in unserem Land beobachten müssen.

      Deshalb kann ich nur TheFuture zustimmen: Macht Euch endlich mal Gedanken über die Zukunft in Deutschland!! Da liegt viel mehr im Argen!
      Und wenn Du Dich über Statistiktricks auslassen willst, dann beschäftige dich mal mit der deutschen Arbeitslosenstatistik, wie da immer mehr getrickst wird, um die Zahlen nicht noch viel katastrophaler aussehen zu lassen. Alleine aufgrund des §428 SGB III wurden dort in den letzten Jahren ca. 400.000 ältere Arbeitslose, die sogar noch Arbeitslosengeld beziehen, einfach aus der Statistik gestrichen. Und das ist nur einer von vielen Tricks, mit denen da gearbeitet wurde. Aber Hauptsache, man kann den Amerikanern irgendwelchen "Beschiss" vorwerfen.
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 15:12:54
      Beitrag Nr. 110 ()
      Darf ich nochmal an mein #21 erinnern ?

      Es war durchaus ernsthaft gemeint.

      Und enthielt, bis auf den seltsamen Unterton, keine Spur von Sarksamus, Zynismus oder Ironie :D

      Gruß
      Eustach :D
      (der hier jemanden zwischenzeitlich eine andere Erklärung für den thread als in #1 hat abgeben sehen)
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 15:19:33
      Beitrag Nr. 111 ()
      flitztass,

      auch du bist noch immer mit keinem Wort darauf eingegangen, dass solch ein extremer technischer Fortschritt, wie wir ihn über Jahrzehnte im IT-Bereich sehen, zu einer Abkopplung der Statistik von der Realität führt.

      Ich habe nie behauptet, dies sei nur eine Frage der hedonischen Methode. Allerdings öffnet diese Methode Manipulationen Tür und Tor.
      Mit keinem Wort bestritten wurde bisher, dass die Statistiker bei der hedonischen Methode jede Freiheit haben, die ,,Qualitätssteigerungs-"Parameter nach Gusto (und im Zweifel zum Nutzen ,,guter" Zahlen) zu setzen.
      Wenn als in D der Effekt der Methodenänderung sehr gering wäre, könnte das auch an mangelnder Kreativität bei der Ausgestaltung liegen ;). (Ich halte es nicht für wahrscheinlich, dass für die Bereiche, die in Zukunft hier hedonisch indexiert werden, die US-Parameter angewandt werden.)
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 15:36:39
      Beitrag Nr. 112 ()
      Hmmm ... :look:
      Nette Streiterein hier.
      Gleich im voraus: Ich habe in der Tat keine rechte Ahnung, wie diese Kenngrößen im Detail berechnet werden, das ist alles eine Frage der Definition, die irgendwann von einem Gremium gemacht werden.

      Um so schwieriger wird es, wenn man diese Begriffe für die Argumentation benutzt. Ich habe wenig Probleme, mir etwas unter einem Produktivitätswachstum in der Getreidewirtschaft oder Schraubenproduktion vorzustellen. Um so weniger kann ich mir einen Produktivitätsfortschritt in Dienstleistungsgewerben vorstellen, die ja bekanntlich einen immer größeren Anteil der Gesamtwirtschaft nehmen.
      Wie groß ist das "Produktivitätswachstum" eines Lehrers eines Softwareentwicklers, oder eines Physiotherapeuten, wie will man solches berechnen?
      Eigentlich quält mich die Frage schon seit Jahren.

      Außerdem kommt doch auch ausnahmsweise vom Referenzstaat Deutschland weg, es gibt noch mehr in der Welt als USA und D. Wie ich unten schon versucht habe darzulegen, empfinde ich den Arbeitsplatzzuwachs in den USA als Antwort auf das enorme Wachstum erstaunlich gering. Eine richtige Rezession hatten die auch nicht.
      Selbst im verbürokratisierten D würde sich ein Wirtschaftswachstum von 4% deutlich im Arbeitsmarkt durchschlagen (2000 war hierm im Arbeitsmarkt der Teufel los, Greencard etc, und trotzdem "nur" 3,1% BIP-Wachstum) . Kommt euch das nicht auch komisch vor?

      Noch ein Wort zur Arbeitslosenstatistik: So weit ich das mal gelesen habe, (alles ohne Gewähr) geht die Bundesregierung mit den Definitionsänderungen aber auch in Richtung Standardisierung auf EU-Niveau, was an sich wünschenswert ist. Die jetzige Arbeitslosenzahlen sind aber sicher nicht mit früheren Zahlen vergleichbar, tendenziell müßte man in der Tat dazurechnen! Wie gesagt, alles eine Frage der Definition. Auf Wunsch kann ich mich aber auch auf die Suche im Netz machen.
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 16:10:01
      Beitrag Nr. 113 ()
      @ Flitztass,
      herausragende Beiträge
      @ rv,
      schau, ob wahrscheinlich oder unwahrscheinlich, erklär mir doch bitte mal den Nutzen,den wir aus solchen Diskussionen wahrscheinlich oder unwahrscheinlich ziehen können.

      @puhvogel,
      Wirtschaftswissenschaftler sind längst davon abgekommen, alles über Produktivität messen oder ausdrücken zu wollen.
      In der Tat wird es neue Definitionsbestimmungen geben und geben müssen.Der Irrglaube alles über Produktivität und Steigerung eben dieser lösen zu können, wurde doch bereits ad absurdum geführt, der Börsencrash war der Anfang des Endes dieses Irrglaubens.
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 16:15:01
      Beitrag Nr. 114 ()
      hier wird über hedonische Methode diskutiert, und ich weiß nichteinmal, was das ist ----ts.ts.ts
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 16:25:48
      Beitrag Nr. 115 ()
      last, ich will diesen Laden hier net übermäßig aufhalten.
      Die wahren Gefahren der Finanzwelt, um den Titel des threads aufzugreifen, sind ganz konkreter Natur und haben mit Meßmethoden nicht das geringste zu tun. DAbei geht es nicht um mögliche Manipulationen durch irgendwelche Rechenarten sondern um ganz konkrete
      Blasen, die ich hier nicht näher erläutern werde.
      Selber informieren bringt einen höheren Ahaeffekt.
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 16:41:48
      Beitrag Nr. 116 ()
      Puhvogel,

      ja - das ist i.W. eine Frage der Definition.
      Allerdings kann man und sollte man fragen, in wie weit die ,,definierte" Preissteigerung noch korreliert mit der ,,gefühlten" Inflation. Und da hab ich nicht erst seit der ,,Teuro-"Debatte meine Zweifel.

      Bei Dienstleistungen ist die Sache noch vergleichsweise einfach: Die Qualität eines Haarschnitts oder eines Essens hängt nur unwesentlich von den eingesetzten High-Tech-Geräten ab. Dort ist die nominelle Preisentwicklung real.

      Was interessiert es einen Sozialhilfeempfänger, dass Computer jedes Jahr um 25% billiger werden? Und schlimmer noch: Was interessiert es einen durchschnittlichen Computer-Anwender, dass das Modell vom letzten Jahr in diesem Jahr um 25% billiger ist? Oder, dass die aktuell zum gleichen Preis wie im Vorjahr angebotenen Modelle um 40% schneller sind? Warum also rechnen es die Statistiker in ihren Preisindex hinein?

      Würde man in den Warenkorb einfach einen ,,Standardcomputer nach jeweiligem Stand der Technik" legen, ergäbe sich in diesem Bereich praktisch keine Preisänderung seit vielen Jahren. Dies ist zwar auch nicht realistisch, entsprich aber den ,,gefühlten" Verhältnissen sehr viel besser, als die praktizierte Methode (egal ob klassisch oder hedonisch).

      Diese Effekte machen aber auf die Jahresrate weit mehr aus als 0,3%.


      flitztass,

      vielleicht solltest du einmal beginnen, dich mit der Materie zu beschäftigen, ehe du hier so herumtönst!
      Was hat der Anteil des Computer-Hardware-Bereichs am GDP mit seinem Einfluss auf die Preissteigerungsrate zu tun? Benötigt man da nicht vielmehr die Gewichtung dieses Bereichs im aktuellen Warenkorb? Und beträgt diese auch nur 0,8%, wie der Anteil am GDP?? :confused:


      TheFuture

      Es ist für unsere Politik schon wichtig, ob wir die US-Finanzpolitik als Vorbild oder als abschreckendes Beispiel sehen.
      Da aber wahrscheinlich keiner von uns direkten Einfluss auf die Finanzpoltik der Bundesregierung hat, hält sich der direkte Nutzen dieser Diskussionen in der Tat in Grenzen. ;)

      Die Verschuldung bei uns hängt zum großen Teil mit der Vereinigung zusammen; die höchste Neuverschuldung gab es bekanntlich unter Waigel.
      Die USA haben eine etwa genauso hohe Neuverschuldungsrate - und das bei ungleich besseren Ausgangsbedingungen.
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 17:32:06
      Beitrag Nr. 117 ()
      @rv: Ich habe die Zahlen für Deutschland bereits in #53 angegeben. Im deutschen Standard-Warenkorb haben Computer und Zubehör das Gewicht 0,889 %.

      Das Gewicht in den entsprechenden amerikanischen Warenkörben kannst Du hier nachlesen:

      http://www.bls.gov/cpi/home.htm

      Du wirst dich wundern! Es sind in der Regel sogar nur ca. 0,2 %! :eek:

      Das Gewicht von Computern in den CPI`s ist nämlich noch deutlich geringer, weil ein Grossteil der Computer von Firmen gekauft werden, und deshalb in den consumer price index nicht eingehen.

      Für die Berechnung des realen Wirtschaftswachstums wird aber natürlich ein anderer Deflator verwendet als für den CPI. Der wird in der Tat auch einer Gewichtung proportional zum Anteil am GDP, also ca. 0,8 % beruhen. Die genauen Zahlen dafür darfst Du dir selbst suchen. Ich bin schliesslich nicht dein Hiwi. ;)

      Übrigens betrug das Wirtschaftswachstum in den USA im Jahr 2002 wie Joerver schon mal schrieb 2,2 %. Weil die Amerikaner wissen, dass ihre hedonische Methode für die Berechnung der Preisindizes von Computern umstritten ist, haben sie extra auch das Wirtschaftswachstum berechnet für ein GDP ohne Computer. Es sinkt sensationell auf 2,1 % !!

      Was für eine Verfälschung der Statistik!! :laugh:

      Quelle:

      http://www.bea.gov/bea/dn/comp-gdp.XLS
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 18:12:04
      Beitrag Nr. 118 ()
      ok flitztass,
      der geringe Anteil der Computer-Hardware im Privat-Konsum-Warenkorb ist tatsächlich erstaunlich.

      Ich sehe in der Tabelle über den Anteil der IT-Hardware, dass die Verkäufe nominell von 2000 auf 2002 von 110 Mrd auf 88 Mrd zurückgegangen sind. Preisbereinigt ergibt sich aber rechnerisch kein Rückgang, sondern ein Anstieg von 110 Mrd auf 139 Mrd. Der Effekt der (hedonischen) Preisbereinigung ist also etwa doppelt so hoch, wie das Herausrechnen der Computer suggeriert.

      Allerdings gebe ich zu, dass ich den Effekt des Beispiels ,,Computer" überschätzt habe.
      Nun gab es eine Reihe weiterer Beispiele, und in der Summe könnten doch nach der deutschen und der amerikanischen Messmethode doch recht verschiedene Wachstumsraten herauskommen.
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 20:06:41
      Beitrag Nr. 119 ()
      von rv,116,

      TheFuture

      Es ist für unsere Politik schon wichtig, ob wir die US-Finanzpolitik als Vorbild oder als abschreckendes Beispiel sehen.
      Da aber wahrscheinlich keiner von uns direkten Einfluss auf die Finanzpoltik der Bundesregierung hat, hält sich der direkte Nutzen dieser Diskussionen in der Tat in Grenzen.

      Die Verschuldung bei uns hängt zum großen Teil mit der Vereinigung zusammen; die höchste Neuverschuldung gab es bekanntlich unter Waigel.
      Die USA haben eine etwa genauso hohe Neuverschuldungsrate - und das bei ungleich besseren Ausgangsbedingungen.
      -----------------------------------------------------------
      Na also, geht doch;), stellt sich nur die Frage, welche Schlüsse du daraus ziehst?
      Sollte die Ausgangssituation der Amerikaner verschlechtert werden, damit unsere besser aussieht?Wär wohl net so ganz das Optimale. ;)
      Dabei hast du übersehen, dass unsere implizite Verschuldung
      4x so hoch als die tatsächliche ist.Auch dieses Problem haben die Amerikaner nicht.
      Deshalb ist der Hinweis auf die Wiederverinigung auch nur ein scheinbares Argument. D hat noch in keinem einzigen Jahr einen ausgeglichenen Haushalt hinbekommen, die Amerikaner schon.Ohne auf Pump ist bei uns noch nie etwas gelaufen.;)
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 20:43:27
      Beitrag Nr. 120 ()
      Es ist echt ätzend mit euch.

      Wie ihr hier geistige Ressourcenverschwendung betreibt.

      Man kann die USA und ihre Finanzpolitik überhaupt nicht mit der BRD vergleichen. Man kann die dortige Geld,- und Fiskalpolitik auch überhaupt nicht als warnendes oder nachstrebenswertes Beipiel nehmen. Weil die Gegebenheiten ganz anders sind.

      Weil es ein Staat ist, der im Grunde autonom ist.
      Weil es ein Staat ist, der über ein völlig anderes Sozialsystem verfügt.
      Weil es ein Staat ist, der ein ganz anderes politisches System und eine ganz andere Kultur hat.
      Weil es ein Staat ist der über ganz andere materielle und geistige Ressourcen verfügt.

      Und deshalb nochmal der Aufruf:

      macht einen thread auf, wo über Wege nachgedacht wird, wie man das typisch deutsche Dilema auflöst.

      Das dadurch entstanden ist, dass wir:
      - ein demografisches Problem haben;
      - eine Überregulierung haben;
      - eine fürchterliche Staats,- Länder,- Kommunenverschuldung haben;
      - ein Sozialsystem haben, was grundlegend verändert werden muss,ohne dabei von kurzfristigen Wahlentscheidungen abhängig zu sein;
      - ein politisches System haben, wo auf Kosten der Nachfolgegenerationen gewirtschaftet werden kann und konnte;
      - Politiker haben, die nicht auf die (Wirtschafts-) wissenschaftler gehört haben (Keynsianische Modelle hätten funktioniert, wenn bei Vollbeschäftigung die Schulden wieder zurückgezahlt worden wären);
      - eine Wiedervereinigung haben, bei der ohne Rücksicht auf wirtschaftlich mögliche und nötige Einschränkungen die Standorte in den NBL verschwenderisch mit den neuesten Errungenschaften der westlichen Welt ausgestattet wurden, und damit andere Standorte in den alten Bundesländern geschwächt wurden;
      - ......


      Nee, ihr packt die Sache falsch an.

      Gruß
      Eustach :D
      (der aber immer noch niemanden kennt, der die Karre aus dem Dreck ziehen könnte)
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 20:54:00
      Beitrag Nr. 121 ()
      #120 Eustach

      Bravo, richtiger Ansatz

      denn die ganze Diskussion hier ist - wenn auch intelektuell herausfordernd - im Ergebnis einfach lächerlich .

      Was soll denn anders damit bezweckt werden, als der besch... Versuch,
      uns troz unserer miserablen Wirtschaftspolitik gegenüber den USA zu rechtfertigen.

      Dein Ansatz beschäftit sich mit unserem Berliner Mißmanagement ,
      hätte mithin eine Chance überhaupt etwas anderes als eine Rechtfertigungsdebatte zu eröffnen. ;)

      KD
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 21:17:18
      Beitrag Nr. 122 ()
      @ eustach

      Deine Analyse ist ja in großen Teilen richtig. (Über einiges müsste man diskutieren.)
      Es gibt ja schon einige Threads über Teilprobleme.
      Ich würde es begrüßen, wenn du einen Thread über die deutschen Zukunftsprobleme aufmachst. Vielleicht greift ja auch PolyMod diese Idee auf ;)

      Was ich aber nicht verstehe: Warum stört es dich, wenn hier über ein ganz spezielles Problem diskutiert wird, nämlich über einen Vergleich der Finanzpolitik hüben und drüben.
      Wenn du meinst, die ließen sich gar nicht vergleichen, solltest du das hier begründen - dann kann man auch darüber diskutieren.


      @ querdenker

      Warum redest du über angebliche Motive dieses Threads (das von dir benutzte Epitheton gehört nicht zu meinem aktiven Wortschatz), statt dich an der Diskussion zu beteiligen?
      Wenn es dir nicht passt, kannst du es auch sein lassen. Wenn du meinst, hier würde jemand die USA beleidigen, kannst du dich meinetwegen auch bei W:0 beschweren.
      Und wenn es dir bei W:0 zu wenig Threads gibt, in denen über die Bundesregierung geschimpft wird, kannst du ja noch einige aufmachen...
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 21:18:56
      Beitrag Nr. 123 ()
      KD, da hast du aber mal verdammt Recht!
      Eustach hat sich geradezu aufgedrängt, diesen , von ihm geforderten, thread selbst zu eröffnen;) ,
      frei nach dem Motto:

      Wir können die Amerikaner nicht ändern
      aber wir können uns ändern
      und wenn wir uns geändert haben
      können wir -vielleicht- auch die Amerikaner so n büschen ändern;)
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 21:36:59
      Beitrag Nr. 124 ()
      rv,
      kann es sein, dass du dich gegenüber Kwerdenker etwas im Ton vergriffen hast? Besonders unangebracht wäre dies, unangebracht ist es immer,falls du bei nochmaligen Durchlesen, feststellen würdest, dass er im Kern nichts Anderes als Eustach gesagt hat. Dabei würde ich dieses Missmanagement nicht einer Partei allein zuordnen, aber offensichtlich fühlt sich ein Regierungsanhänger gekränkt.
      Ich verteidige nicht die USA,ich verteidige nicht die Opposition und dennoch war Handlungsbedarf noch nie so angesagt wie heute, und noch nie wurden die Weichen so falsch gestellt, wie heute.
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 21:50:47
      Beitrag Nr. 125 ()
      rv, wenn du dich meiner Frage in 119 stellen würdest, würdest du nicht die gleichen Schlußfolgerungen wie Eustach und Kwerdenker ziehen?
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 21:55:22
      Beitrag Nr. 126 ()
      Deplatziert finde ich den Vorwurf in #121, es handele sich hier um eine besch... ,,Rechfertigungsdebatte" für das ,,Berliner Missmangement".
      Wenn du anderer Meinung bist, steht dir das frei. Hier sollten wir bei der Sache bleiben.
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 22:31:25
      Beitrag Nr. 127 ()
      na,jetzt habe ich aber lange auf die sachliche Zerpflückung von 119ff gewartet, umsonst,schade!

      Fazit:
      Unsere Finanzpolitik ist meilenweit schlechter als die amerikanische, unsere könnten wir ändern, aber nur wir, wir selbst!
      Wobei ich einschränkend hinzufügen muß, dass es finanzpolitische Lösungen losgelöst von der von Eustach angesprochenen Problematik nie mehr geben kann, nie mehr geben wird.
      Erst wenn das in Berlin begriffen wird, besteht Hoffnung, aber erst dann.
      Ohne die Einbeziehung der Demografie und der Globalisierung wird sich nichts mehr in D lösen lassen.
      Die Erkenntnis, alles der Familien- und Bildungspolitik unterzuordnen, ist die einzige Chance , die wir haben.
      Hierin stimme ich- ausnahmsweise- mit Rürup überein.
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 23:17:33
      Beitrag Nr. 128 ()
      @rv zu 122

      Ich habe in 120 schon (für meine Verhältnisse) ausführlich begründet, warum ich einen Vergleich der (Finanz-)Politik und -Systeme für unmöglich halte.

      Und es stört mich tatsächlich, wie hier (bei WO) immer wieder irgendwelche (Schein-)Debatten angezettelt werden.

      Wo dann, wie for4zim schon ganz richtig anmerkte, nur ein paar Texte zum Beleg der eigenen Meinung hereinkopiert werden.

      So mehr selbstdarstellungsmäßig :D

      Einen thread zum vom mir vorgeschlagenen Thema ("Wie die WO-User Deutschland vom Abgrund wegführen (oder wie man sich eine solide Staatskonstruktion baut)" )werde ich auch nicht aufmachen.

      Nachdem ich erst vorhin im Report aus Mainz gehört habe, wie dieser Held der Wiedervereinigung das deutsche Volk belogen hat, kam nämlich mein Hass auf alle Politiker wieder hoch.

      Und weil ich "stolz und froh bin ein Deutscher zu sein" und in Deutschland zu leben. Und genau in diesem Sinne schonmal einen thread aufgemacht habe. Der mir dann auch gezeigt hat, dass es keinen Sinn macht, ernsthaft zu versuchen über WO Problemlösungen zu finden, die nicht nur vom Streben des Einzelnen nach Macht, Anerkennung und Reichtum geprägt sind.

      Gruß
      Eustach :D
      (der sich aus politischen Diskussionen weitgehend raushält und lieber seine Aktien und andere in den Wahnsinn treibt)
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 00:34:03
      Beitrag Nr. 129 ()
      Hier haben sich nun eine Reihe von Experten :laugh: über hedonistische Methoden, Statistiken usw. ausgelassen. Einige davon auf eine eher onanistische Art. :D

      Die Frage die sích hier aufdrängt ist doch folgende: Ist das Thema des Threads in irgendeiner Art relevant? Kann die Finanzpolitik in irgendeiner Form für uns als Warnung dienen? Ich glaube nicht, daß irgendjemand die Finanzpolitik der USA nachahmen will. Der ganze Thread hier ist nichts als heisse Luft.
      Avatar
      schrieb am 22.01.04 23:25:23
      Beitrag Nr. 130 ()
      In dieser Grafik sieht man nochmal deutlich die Diskrepanz zwischen den getunten Wirtschaftswachstumsdaten und den stagnierenden bzw. leicht rückläufigen Zahlen beim persönlichen Einkommen der Amerikaner.



      Die amerikanische Wirtschaft lebt übrigens zu zwei Dritteln vom privaten Konsum.

      Auch im Arbeitsmarkt haben sich die anscheinend durch die Decke gehenden Wachstumsdaten nicht niedergeschlagen.

      http://www.epinet.org/content.cfm/webfeatures_snapshots_arch…
      Avatar
      schrieb am 23.01.04 00:51:30
      Beitrag Nr. 131 ()
      Aus der FTD vom 23.1.2004 www.ftd.de/davos
      Bushs Defizit bedroht Aufschwung
      Von Thomas Fricke, Davos

      Die drastisch gestiegenen Budgetdefizite der US-Regierung sind zu einem der größten Risiken für den globalen Aufschwung geworden. Diese Einschätzung äußerte der bisherige Chefökonom des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kenneth Rogoff.

      Ohne Kehrtwende drohten den USA 2005 ein Inflationsschub sowie steigende Zinsen und ein schon in Kürze beschleunigter Absturz des Dollars. Das würde für die gesamte Weltwirtschaft "schmerzhaft", sagte der Harvard-Ökonom im FTD-Interview. Früher oder später werde die US-Regierung nicht umhinkommen, einzelne Steuern wieder anzuheben, prognostiziert Rogoff.

      Mit den Äußerungen des international renommierten Ökonomen gewinnt die seit Monaten wachsende Kritik an der Finanzpolitik von US-Präsident George W. Bush an Schärfe. Rogoff stuft die Risiken deutlich höher ein als die Regierung, die bislang keinen akuten Bedarf zum Gegensteuern sieht. Bush hatte mit Steuerleichterungen und steigenden Staatsausgaben in den vergangenen Monaten zu einem Konjunkturboom beigetragen. Die Kehrseite sind Etatdefizite von mittlerweile rund fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Laut Rogoff war dieser Kurs anfangs zwar "äußerst hilfreich, um nicht nur die USA, sondern damit auch die gesamte Weltwirtschaft aus der Rezession zu holen." Jetzt mache dies in den USA aber keinen Sinn mehr - im Gegenteil. "Das Dramatische an der aktuellen Entwicklung ist, dass es keinen nachvollziehbaren Fahrplan mehr für die US-Finanzpolitik gibt", sagte Rogoff.

      Dollar-Sturz und Inflationsschub befürchtet

      Die Staatsausgaben seien "außer Kontrolle geraten", gleichzeitig sei unklar, ob einige der vorübergehend gewährten Steuererleichterungen tatsächlich wieder zurückgenommen werden, wie es einmal geplant war. "Es fehlen die Signale dafür, wo es hingeht", sagte Rogoff. Und das sei nicht nur für die USA riskant. Vieles spricht laut Rogoff dafür, dass sich ohne Gegensteuern die Abwertung des US-Dollars fortsetzt. "Dann sind Kurse von 1,40 bis 1,50 Euro je Dollar in Kürze möglich." Kommendes Jahr werde es in den USA zu Inflationsraten kommen, die leicht über vier Prozent steigen könnten. Und zu steigenden Zinsen.

      "Die US-Probleme sind mit Sicherheit geringer als die Probleme, die Europa hat - nur sind sie weltwirtschaftlich :eek: viel gewichtiger",
      sagte Rogoff. Im Grunde spiegele sich im US-Staatsdefizit das enorme Außendefizit in der Leistungsbilanz mit dem Rest der Welt. "Das Etatdefizit abzubauen wäre einer der besten Wege, um auch das Leistungsbilanzdefizit zu verringern". Damit würden auch die Ungleichgewichte in der Weltwirtschaft abgebaut, die den Aufschwung derzeit bedrohten.

      Steigende US-Steuern erwartet

      Nach Einschätzung des Ökonomen, der im Oktober den IWF verlassen hat, sollte Bush sobald wie möglich den Anstieg wichtiger Ausgaben begrenzen - auch wenn dies vor den Wahlen im November wenig Chancen habe. "Auf Dauer werden wir zudem nicht umhinkommen, Steuern wieder anzuheben", so Rogoff. Es sei ohnehin ein Fehler gewesen, die Erbschaftsteuer abzuschaffen. "Die Amerikaner werden bald realisieren, dass sie wieder mehr Steuern bezahlen müssen, damit das US-Staatsdefizit wieder sinken kann." Spätestens dann würde sich Geschichte wiederholen. "Auch Clinton musste nach seinem Amtsantritt erst einmal Steuern anheben, nachdem die Defizite in den 80er Jahren drastisch gestiegen waren", sagte Rogoff.

      Derweil könnten die Notenbanken einen Beitrag dazu leisten, dass es nicht zum Dollarabsturz kommt. "Am besten wäre es, wenn die US-Notenbank jetzt ihre Zinsen etwas anhebt und die Europäische Zentralbank ihre Sätze noch einmal senkt", so die Empfehlung von Rogoff.
      Avatar
      schrieb am 23.01.04 07:50:33
      Beitrag Nr. 132 ()
      #Eustach1
      Es geht nicht immer um Lösungen. Die häufig bei WO festzustellende Meinungsvielfalt hilft einem zum Teil seine eigene abzurunden. Das einige Beiträge überflüssig sind ist subjektiv z.B. #129.
      Selbstverständlich ist es keine große Leistung fremde Beiträge zu Themen hereinzukopieren, dennoch hat man nicht selten Gelegenheit dadurch Artikel zu lesen, die man selbst nicht gefunden hätte.

      Viele Grüße
      N`Schlumpf
      (Der immer gerne die Beiträge von Eustach1 lies)
      Avatar
      schrieb am 23.01.04 19:15:27
      Beitrag Nr. 133 ()
      STUDIE ZUR WIRTSCHAFTSKRAFT

      China überholt Deutschland bis 2014

      Seit Jahrzehnten ist Deutschland die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt hinter den USA und Japan. Einer Studie der Allianz zufolge aber wird Deutschland diese Stellung in acht bis zehn Jahren verloren haben.

      ...

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,283371,00.html
      Avatar
      schrieb am 23.01.04 20:59:16
      Beitrag Nr. 134 ()
      bares&nobles&konsorten
      ich weiß, daß ich mich wiederhole, aber eine Antwort habe ich von Euch bis heute nicht bekommen:

      Wo sind sie denn, die Millionen US-Amerikaner, die vor den deutschen Konsulaten Schlange stehen, weil sie ins gesegnete Deutschland auswandern wollen?

      Bisher kenne ich nur die Schlange in der Siesmayrstr. - und die ist an jedem Morgen verdammt lang :D :D :D :D
      Avatar
      schrieb am 23.01.04 21:36:34
      Beitrag Nr. 135 ()
      Geschrieben von JessyD am 21. Januar 2004 22:49:03:


      USA heute: Behaupteter Wirtschaftsaufschwung konterkariert von Hunger und Obdachlosigkeit
      Die USA, reichstes Land der Erde, Vorreiter des ungehemmten Kapitalismus und – ungefragter – »Helfer aller unterdrückten Völker«, können die eigene Bevölkerung nicht ernähren. Eine am Donnerstag vergangener Woche aus Anlaß einer landesweiten Bürgermeisterkonferenz veröffentlichte Studie enthüllte unter anderem, daß die Nachfrage nach dringenden Lebensmittelunterstützungen in den Großstädten der USA um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr angestiegen ist. Die Hälfte der Städte kann dem nicht nachkommen. Die Frage, wie manches Familienoberhaupt seine Kinder ernähren soll, bleibt ungeklärt, denn bei 59 Prozent derjenigen, die Lebensmittelunterstützung benötigen, handelt es sich um Familien.

      Den Fakten wird häufig die weitverbreitete Meinung, wonach sich die Betreffenden doch Arbeit suchen sollten, entgegengesetzt – eine realitätsferne Forderung, denn 39 Prozent der auf Hilfe Angewiesenen haben Arbeit. Allerdings reicht der Lohn nicht aus, um davon alle benötigten Lebensmittel zu kaufen. Niedriglöhne einerseits sowie hohe Mieten andererseits treiben immer mehr Familien in Hunger und Obdachlosigkeit. So stieg die Nachfrage nach Unterkünften für obdachlose Familien allein im Jahr 2003 um 15 Prozent.

      Der über Jahrzehnte in den Köpfen verankerte und tatsächlich vorherrschende Trend, daß es der nachfolgenden Generation zumindest für den überwiegenden Teil der Bevölkerung im Vergleich zu deren Eltern besser gehen sollte, hat sich umgekehrt. Der amerikanische Traum vom Aufstieg, der das Denken und Handeln vieler US-Bürger bisher dominierte, hat sich durch die reale Lage erledigt. Desillusion macht sich breit.

      Das zumindest behauptet ein kürzlich in Business Week veröffentlichter Artikel unter dem Titel: »Aufwachen aus dem amerikanischen Traum«. Konstatiert wird unter anderem, daß die soziale Mobilität zwischen den verschiedenen sozialen Schichten in den USA, die schon in der Vergangenheit niemals so groß war wie behauptet, extrem zurückgegangen sei. Fazit des Artikels: »Wenn du arm bist, wirst du auch arm bleiben«.

      Nach Schätzungen der Ökonomen Thomas Piketty und Emmanuel Saez sind die Einkommen von 90 Prozent der Bevölkerung zwischen 1973 und 2000 um sieben Prozent gesunken, während die Einkommen der Ein-Prozent-Spitze um 148 Prozent anwuchsen. Bei den »oberen Zehntausend«, also 0,1 Prozent, betrug die Steigerungsrate 343 Prozent. Der amerikanische Traum, der schon immer in erster Linie ein Traum für die bereits Priviligierten war, erfüllt sich somit exklusiv für die bereits Superreichen. Zugleich wird er zum Alptraum der abhängig Beschäftigten, Arbeitslosen, Menschen ohne Unterkunft und Hungernden.

      Hintergrund ist die Staatspolitik: Ausweitung des Niedriglohnsektors, steigende Mieten, zuwenig Unterkünfte und Versorgungseinrichtungen für Obdachlose. Ob dies »der Wirtschaft« nützt, sei dahingestellt. Sicher ist, wem es schadet.
      Neuste NachrichtenBörsenforum - Butterfly-Charts - Dow Jones Am elenden Ende des Traums , JessyD am 21_1_2004 2249.htm
      Avatar
      schrieb am 23.01.04 21:44:49
      Beitrag Nr. 136 ()
      Auch #135 enthält keine Antwort auf meine Frage ... eigentlich typisch: man stellt kurz und bündig einen Punkt zur Diskussion - und wird eingesülzt mit irgendwelchen ellenlangen, aus irgendwelchen obskuren Quellen zusammenkopierten Tiraden, die weder mit der Frage noch mit der amerikanischen Wirklichkeit viel zu tun haben :mad: :mad:
      Avatar
      schrieb am 23.01.04 22:37:53
      Beitrag Nr. 137 ()



      © Statistisches Bundesamt Deutschland 2003

      Im Jahr 2002 sind 118000 Deutsche aus D weggezogen und 184000 zurückgekehrt, darunter ~ 90 000 Aussiedler.

      Die langen Schlangen liegen an der schleppenden Abfertigung in Frankfurt. Wer einmal was mit einer US-Visumerteilung was zu tun hatte, kennt die Arroganz der US-Behörden.

      Mit Millionen wirst Du nichts.
      Nach Australien und Neuseeland wandern mehr Deutsche aus.
      Avatar
      schrieb am 23.01.04 22:46:38
      Beitrag Nr. 138 ()
      Ich finde es wieder einmal typisch deutsch, wieder einmal den Finger auf die USA zu zeigen, was die Verschuldung betrifft. Wir haben es gerade nötig, wo wir selbst in Europa die größten Schuldenmacher sind. Nur der Unterschied zu den USA ist, dass die USA aufgrund flexibler Wirtschaftsstrukturen hohe Wachstumsraten hat
      und daher sich eine höhere Verschuldung leisten kann, während Deutschland ein Nullwachstum hat und aufgrund riesiger Strukturprobleme (Arbeitsmarkt, Versicherungssysteme und, und...)diese gewaltige Verschuldung sich nicht leisten kann. Das ist der gwaltige Unterschied im Vergleich zu den USA !!!
      Aber es ist so schön , von unseren eigenen Schwächen ablenken zu können .......
      Avatar
      schrieb am 23.01.04 23:21:33
      Beitrag Nr. 139 ()
      @joerver: Keine Ahnung, wo Du diesen Quatsch her hast, aber in kein Land der Welt wandern mehr Deutsche aus als in die USA (13485 Leute im Jahre 2001) und die Wanderungbilanz ist sowohl gegenüber den USA als auch mittlerweile sogar gegenüber den EU-Staaten negativ!!

      Wir haben nur eine enorme Zuwanderung (leider vorwiegend in unsere Sozialsysteme) aus Osteuropa, Asien und Afrika.

      Nachzulesen im statistischen Jahrbuch

      http://www.destatis.de/download/jahrbuch/stjb_2.pdf

      Seite 78.
      Avatar
      schrieb am 24.01.04 00:04:44
      Beitrag Nr. 140 ()
      Sorry, sollte #137 etwa eine Antwort auf meine Frage sein?
      Soll ich sie noch einmal wiederholen? Da Joerver anscheinend auch besser englisch als deutsch spricht, kann ich es für ihn gern auch mal auf englisch versuchen:

      Where are all these millions of American citizens applying for an immigrant visa to get the precious privilege to settle down in the land of their 60 million ancestors, our blessed old Germany?

      :D :D :D
      Avatar
      schrieb am 24.01.04 00:07:35
      Beitrag Nr. 141 ()
      QCOM, es wollen weder Millionen Deutsche nach USA auswandern, noch Millionen Amerikaner nach Deutschland einwandern, nur um schon mal die Fakten richtig zu stellen.

      Generell tut man sich als Deutscher aber leichter in die USA auszuwandern, als ein Amerikaner den umgekehrten Weg gehen kann. Das liegt schon mal daran, dass die Amerikaner nur eine Fremdsprache sprechen und das ist eben Englisch. Deutsche sind aufgrund ihres besseren Bildungssystems in dieser Hinsicht schon breitgefächerter.

      Weiterhin ist es allgemein so, dass eher Bürger der Mittelklasse ins Auge fassen, einen Schritt ins Ausland zu wagen. Die Oberklasse ist auf beiden Seiten des Atlantiks so fest situiert und in der Regel auch unflexibel, dass sie persönlich keinen Grund für einen Ortswechsel sieht. Unteren Gesellschaftsschichten steht i. Ggs. zu vergangenen Zeiten dieser Weg kaum noch offen, da vor allem angelsächsische Staaten (USA, Kanada und Australien) entsprechende Barrieren aufbauen und nur noch entsprechend Qualifizierte durchlassen). Durch die jeweilige Insellage sind sie hierbei auch noch geografisch bevorteilt gegenüber Deutschland.
      Wenn wir nun die Mittelklasse betrachten, stellt sich heraus, dass Amerikaner aufgrund ihrer schlechteren Bildung (allgemein und beruflich) kaum eine Chance haben in Deutschland ihr Auskommen zu verdienen. Ausnahmen sind das Militär, der Bereich Touristik und Übersetzer, oder Leute, die mit ihren amerikanischen Mutterfirmen in eine deutsche Filiale kommen. Umgekehrt bestehen für Deutsche mit guter Ausbildung (muss kein Akademiker sein) in den USA gute Chancen einen Fuss zu fassen.
      Betrachtet man dann auch noch den sozio-kulturellen Hintergrund, ergibt sich noch weniger Anlass für den Amerikaner auszuwandern. Der Amerikaner ist Patriot und er liebt sein Land und verlässt es daher ungern. Das ist bei Deutschen anders. Wie du an dir selbst beobachten kannst, hasst du dein Land und tust dir deshalb ggfs. einfacher zu gehen.
      Auch hat der Amerikaner während seines Arbeitslebens kaum Gelegenheit sein Land zu verlassen um andere Kulturen zu besuchen, da er in der Regel nur über zwei Wochen Jahresurlaub verfügt. Die Gelegenheit zum Reisen ergibt sich für ihn erst im Rentenalter und dann stellt er plötzlich für ihn völlig überraschend fest, dass die in Mitteleuropa garnicht mehr auf den Bäumen leben. Der Deutsche ist hingegen Reiseweltmeister und lernt deshalb den Umgang mit fremden Kulturen (sh. Österreich) schon von Kindesbeinen an.

      Nachbarvölker gibt es für den Amerikaner nur zwei (übrigens ist Deutschland weltweit das Land mit den meisten Nachbarstaaten), wobei Kanada von Grösse und Kultur von ihm als identisch betrachtet wird und nach Süden (Mexiko) verirrt man sich maximal an einen Badeort mit all-inclusive Angebot.
      President Bush ist hierfür das Paradebeispiel. Sein einziger Auslandsaufenthalt vor der Präsidentschaft beschränkte sich auf einen Badeurlaub in Mexiko. Ein durchschnittlicher, deutscher Ballerman hat da bereits mit 25 Jahren schon weitaus grössere Erfahrungswerte mit fremden Kulturen und Biersorten.
      Das Kultur- und Wohlstandsgefälle Richtung Süden ist für den Amerikaner so gross, dass man mit Latinos ausser als billiger Arbeitskraft nichts anfangen kann.

      Und dann ist das Land auch noch riesengross, hat alle Arten von Klima zu bieten (von Alaska bis Florida und wer das besondere mag, für den gibt es noch Hawaii), warum soll er also ins Ausland, zu Leuten, die ihn nicht verstehen und wo er seine geliebten Steaks und Burger nicht an jeder Strassenecke bekommt. Und grundsätzlich ist der Amerikaner nicht nur patriotischer, sondern auch noch familiärer eingestellt als der Deutsche (siehe relat. hohe Reproduktionsrate).
      Deutschland hingegen kann manchem Zeitgenossen allein schon aufgrund der geografischen Gegebenheiten schnell zu klein werden und dann ist die Bevölkerungsdichte sehr hoch und deswegen treibt es den Deutschen dann auch eher in die Welt hinaus als den Amerikaner, der dieses Gefühl überhaupt nicht kennt.
      Das sind nur ein paar Gründe warum der Amerikaner gerne im Lande bleibt und es den Deutschen eher in die Ferne zieht.

      B&N (USA)
      Avatar
      schrieb am 24.01.04 00:14:20
      Beitrag Nr. 142 ()
      #141
      übrigens bin ich im Konsulat in Frankfurt so freundlich und zuvorkommend behandelt worden wie ich es in deutschen Behörden nur sehr selten erlebt habe.

      Es ging sogar relativ zügig angesichts der Sicherheitsvorkehrungen, die inzwischen nötig sind. Ich finde es immer wieder ärgerlich, wie schnell die Deutschen verdrängt haben, wie es hierzulande in den RAF-Tagen in den siebziger Jahren zugegangen ist, wie oft man damals in eine MP-Mündung glotzen mußte, wie unfreundlich man behandelt wurde.
      Avatar
      schrieb am 24.01.04 00:29:50
      Beitrag Nr. 143 ()
      Tschuldigung für den falschen Bezug. Gemeint war wieder #137 (wg. Konsulat).

      B&N: ich "hasse" dieses Land nicht, allerdings möchte ich es mir lieber - so wie Du - von außen ansehen.

      Zur Auswanderung hast Du ein paar wesentliche Punkte genannt: Natürlich zieht es momentan gerade besser ausgebildete Deutsche in die USA (das war nicht immer so) und kaum einen Amerikaner nach Deutschland (das war schon immer so). Dich treibt es ja auch nicht mit fliegender Schwarz-Rot-Goldener Fahne nach Germany zurück. Dafür hast Du vermutlich Deine Gründe, so wie sie Herr Rumsfeld auch haben mag.

      Das von Dir hergestellte Zahlenverhältnis am Anfang Deines Beitrages ist allerdings schlicht falsch: natürlich zog (und zieht) es Millionen Deutsche nach Amerika (sonst würden nicht 60 Millionen Amis auf die Idee kommen, daß sie deutsche Vorfahren haben).

      Die von Mr.Joerver angegebenen "Aussiedler" sind übrigens fast ausschließlich Leute aus der Ex-Sowjetunion.
      Avatar
      schrieb am 24.01.04 00:37:54
      Beitrag Nr. 144 ()
      Die Sache mit dem Bildungssystem sehe ich auch anders: immerhin sind die Amis in der PISA-Erhebung vor den Deutschen gelandet (zur Erinnerung: das Bundesland Bremen teilte sich mit Mexiko den 40.Platz).

      In der Spitze sind sie sowieso besser (die Nobelpreisträgerstatistik spricht da eine eindeutige Sprache). Sogar Schröder hat inzwischen Harvard als Vorbild entdeckt (ob er überhaupt weiß, wo das eigentlich liegt?).

      In punkto Fremdsprachen würde ich Dir gerne Recht geben. Wenn ich mir allerdings so anhöre, was sich die Landsleute im Ausland so zurechtstammeln (um natürlich - wieder daheim - ganz die Leute von Welt zu mimen), so ist das oft schon ziemlich komisch. Sei ehrlich - geht dir genauso!
      Avatar
      schrieb am 24.01.04 00:48:25
      Beitrag Nr. 145 ()
      Nr.144 Bremen ist nicht nur das höchst verschuldete Bundesland sondern liegt auch bei der Pisa Studie ganz hinten und tut sich sich mit Mexico messen; da zeigt sicht wieder mal deutlich, dass man mit Geld die Dinge nicht lösen kann; dahinter verbergen sich gravierende nicht gelöste strukturelle Probleme
      in Deutschland !!!
      Avatar
      schrieb am 24.01.04 01:45:14
      Beitrag Nr. 146 ()
      FT
      das ist die gleiche Quelle wie auch bei Dir.
      Nur von 2002.
      Die Information über die Behauptung der höheren Zahl der Auswanderer nach Aus/NZ habe ich aus einem Zeitungsbericht.
      Kann ich i.A. nicht belegen.
      http://www.destatis.de/themen/d/thm_bevoelk.htm

      Qcom
      Es gibt weder Millionen Deutscher die nach USA auswandern, noch Millionen US-Bürger, die nach D wollen.
      Das ist Deine Behauptung und die wollte ich relativieren. FT schreibt 13 465 Deutsche sind 2001 nach USA ausgewandert.
      Ich kann es verstehen, für eine gewisse Zeit bin ich auch gerne drüben, aber leben möchte ich nicht in den USA.

      Die Sturheit der US-Konsulatsbeamten habe ich kennengelernt.

      B&N
      Du hast meines Erachtens eine ziemlich realistische Einschätzung der der USA und der Amis.
      Mich interessiert, wo Du da lebt und seit wie lange.

      Was ich immer wieder feststellte, ist wenn irgendein Amerikaner irgendwelche Beziehungen zu D hatte, wird sehr ausführlich und gerne darüber erzählt, sobald man als Deutscher erkannt wird. Army und Verwandschaft.
      Avatar
      schrieb am 24.01.04 03:00:27
      Beitrag Nr. 147 ()
      Was B&N zu berichten hat, interessiert mich auch sehr - insbesondere weil ich dabei bin, hier in D meine Zelte einzupacken.

      Joerver, Du pervertierst meine Fragestellung ein bißchen: angesichts der "grauenhaften" amerikanischen Umstände, in deren Beschreibung sich die vielen Schwarzmaler und sonstige, den Amis nicht eben freundlich gesonnene Leute hier on board ergehen, frage ich mich nur, wo die Millionen Amis bleiben, die eigentlich angesichts dieser furchtbaren Umstände hier in unserem seligen Land Zuflucht suchen müßten ... schließlich meinen 60 Mio., sie hätten deutsche Vorfahren (daher meine, den Tatsachen entsprechende Behauptung).

      Nein, laß uns bei der Wahrheit bleiben: die BRD ist für Amerikaner und für viele andere kein Einwanderungsland. Und es entwickelt sich aufgrund siner alptraumhaften wirtscahftlichen Entwicklung in zunehmnder Geschwindigkeit zum Exporteur tüchtiger Leute.
      Avatar
      schrieb am 24.01.04 06:12:35
      Beitrag Nr. 148 ()
      QCOm, du bist ein unverbesserlicher Schwarzseher was Deutschland betrifft. Damit repräsentiertst du aber wieder den typischen Deutschen, der das Glas immer halbleer sieht.
      Der Amerikaner, mag es ihm auch schlechter gehen wie dem Durchschnitssdeutschen, ist dagegen ein Ausbund an Optimismus, einfach nicht unterzukriegen.
      Newsweek hat übrigens gerade trotz mancher Probleme Deutschland auf Platz zwei (natürlich hinter den USA) in seiner Länderstatistik gesetzt.
      Auch den Titel des Exportweltmeisters hat Deutschland den USA vor einigen Monaten wieder abgenommen.

      Du hast das "Problem" mit der Sprache erwähnt. Der Amerikaner ist in der Richtung i. Ggs. zum Deutschen sehr tolerant. Die USA ist eben ein Einwanderungsland und es gibt kein "Hochamerikanisch" und es wird alles akzeptiert was verstanden wird und wenn man etwas nicht versteht, wird eben freundlich gelächelt.
      Nicht umsonst ist Arnold Schwarzenegger, der ein sehr einfaches Englisch mit fürchterlichem steirischen Akzent spricht, Gouverneur in Kalifornien geworden. Die Amerikaner lieben ihn dafür, dass er nicht mal "California" vernünftig aussprechen kann.

      Als Deutscher ist man was Sprache betrifft von Schule und Erziehung sehr formal ausgebildet und achtet beim Gesprächspartner auf sprachliche Fertigkeiten.
      Beim Amerikaner zählen da eher ein positiver Gesamteindruck und ein strahlendes Lächeln mit blendend weissen Zähnen.
      Geht man in den USA zum Zahnarzt, sucht der nicht wie ein deutscher Zahnarzt erstmal nach kariösen Zähnen, sondern stellt die Frage, ob man mit seinem Lächeln zufrieden sei und präsentiert einem die tollsten Möglichkeiten die Zähne blendend weiss zu bekommen. Auch die Werbung ist voll mit Angeboten für ein Strahlerlächeln.
      Amerikaner werden schon vom Kindergarten an auf persönlichen Ausdruck und Präsentationsfähigkeiten getrimmt (Übrigens ist Powerpoint von Microsoft). Bei Deutschen steht hingegen eher die formale Bildung im Vordergrund und präsentieren müssen die meisten das erste Mal im Studium.

      Wer sich in den USA gut präsentieren kann, ist der Grösste und nicht umsonst lieben die Amerikaner ihre sogenannten Celebrities. Im Ggs. dazu ist das Verhältnis der Deutschen zu ihren Schauspielern vergleichsweise nüchtern und bieder, eben deutsch. Deswegen wird in Deutschland auch kein Schauspieler Ministerpräsident oder gar Bundeskanzler werden.

      Beim Thema amerikan. Konsulat und Einwanderungsbehörden hat sich natürlich nach September 11 und dem Homeland Security Act vieles geändert. Ich musste vor 5 Jahren noch nicht in Frankfurt beim amerikanischen Konsulat wegen Visa antanzen, sondern das konnte man noch auf dem Postweg erledigen. Bei der Einreise in den USA kommt es immer darauf an, welchen Beamten man gerade erwischt. Da geht die Bandbreite dann von missmutigen Äusserungen und dummen Kommentaren bis zu einem Welcome Back. Ärgerlich ist, dass amerikanische Staatsbürger bei der Einreise in die EU kein einziges Papier ausfüllen müsse und ohne Datenerfassung durchgewunken werden. Fingerprints u.ä. musste ich noch nicht abgeben, da ich seit längerem nicht mehr ausgereist bin.
      Leben tue ich übrigens dort, wo die US-Präsidentschaftswahlen gewonnen werden, in den Südstaaten. Aber in maximal zwei Jahren mach ich mich hier wieder vom Acker. Es gibt übrigens zur Zeit nicht wenige Europäer, die aufgrund der geänderten politischen Lage in den USA schon gegangen sind bzw. mit dem Gedanken spielen zu gehen.

      Und weil die geistige Elite in den USA angesprochen wurde, die wird heute schon stark und in naher Zukunft noch stärker von den in den USA lebenden Asiaten bestimmt. Deutschland und Europa sollten sich bemühen eine Alternative zur USA für diese Leute zu werden, deren Leben in den USA solange sie noch keine Staatsbürger sind auch immer schieriger wird.

      So genug gelabert. Gute Nacht.
      Avatar
      schrieb am 24.01.04 19:06:57
      Beitrag Nr. 149 ()
      Ein paar Antworten zur Bildung


      BRITISCHE STUDIE

      Herkunft ist wichtiger als Bildung

      Wer glaubt, eine gute Ausbildung sei die beste Grundlage für eine prächtige Karriere, liegt falsch. Eine Untersuchung britischer Wissenschaftler zeigt: Gute Umgangsformen sind den meisten Arbeitgebern wichtiger als akademische Titel, Small Talk zählt mehr als Noten.

      Oxford - Wissenschaftler des Nuffield College in Oxford hatten britische Personalchefs interviewt und 5000 Stellenanzeigen analysiert. Ihre Studie erschüttert nun das Bild von einer "Wissensgesellschaft", in der in erster Linie eine gute Ausbildung zählt, berichtet das Wirtschaftsmagazin "Economist".

      Der noch unveröffentlichten Untersuchung zufolge legen Arbeitgeber weniger Wert auf akademische Qualifikationen. Viel wichtiger sind ihnen dafür Offenheit, gutes Benehmen und Kontaktfreudigkeit - Eigenschaften, die man durch sein soziales Umfeld mitbekommt und allenfalls beiläufig an einer Hochschule lernt.
      Der Ansatz, durch eine breite Bildungsoffensive auch Menschen aus unteren Schichten die Chance auf einen sozialen Aufstieg zu geben, wäre danach aussichtslos: Arbeiterkind bleibt Arbeiterkind. Die Studie hat besondere Brisanz im noch immer stark von Klassen geprägten Großbritannien. Dort hatten sich die Regierungen in den vergangenen zwei Jahrzehnten zum Ziel gesetzt, jeden zweiten jungen Erwachsenen an die Universität zu bringen, um damit die soziale Mobilität zu erhöhen.

      "Chancengleichheit für alle" hieß es in den siebziger Jahren auch in Deutschland, als die Bildungsexpansion begann. Nach der Studentenrevolte träumten die Sozialdemokraten vom sozialen Aufstieg durch Bildung; durch Bafög und die Öffnung der Hochschulen sollten mehr Arbeiterkinder die Chance erhalten, zu studieren und Führungskräfte zu werden - ganz ähnlich wie in Großbritannien.

      "Schäbige, überfüllte Universitäten"

      Gelungen ist das offenbar in beiden Ländern kaum. Das britische Hochschulsystem ist differenzierter als in Deutschland. Die Absolventen sind im Durchschnitt deutlich jünger und verlassen die Hochschulen häufiger mit dem Bachelor; formale Abschlüsse haben traditionell weniger Bedeutung als für die öffentlichen und privaten deutschen Arbeitgeber. Das Bild im Ausland ist stark geprägt durch ehrwürdige Eliteuniversitäten wie Oxford oder Cambridge. Hinter dieser kleinen Spitzengruppe allerdings sammeln sich Hochschulen mit ähnlichen Problemen wie in Deutschland: "Die Qualität der Lehre in Großbritanniens schäbigen, überfüllten Universitäten sinkt", so der "Economist".

      So wirken die Ursachen, die die Forscher für das Phänomen ausgemacht haben, in Deutschland ähnlich: Ursprünglich sollte eine Hochschulbildung als deutliches Zeichen an die Arbeitgeber wirken, dass der Bewerber gelernt hat zu denken, hartnäckig an einem Thema zu arbeiten und seine Ergebnisse zu präsentieren. Doch mit der zunehmenden Überlast der Universitäten ging das Bildungsniveau zurück - und ein akademischer Abschluss hat nicht länger das Prestige von einst.
      Die Tatsache, dass Sekundärtugenden eine immer größere Rolle bei einer Einstellung spielen, begründen die Oxforder Forscher auch mit dem starken Wachstum des Dienstleistungssektors. Die Qualitäten, die Angestellte in diesen Berufen für den Kontakt mit Kunden brauchen, erwerben Kinder bürgerlicher Familien zu Hause: Gewandtheit im Gespräch und im Umgang.

      Ist also die Überzeugung, dass nur Leistung, Leistung, Leistung beim beruflichen Aufstieg zählt, ein populärer Irrtum? Diesen Schluss legen auch die Forschungen von Michael Hartmann nahe, der seit Jahren Spitzenkarrieren in Deutschland untersucht. Der Darmstädter Soziologe hat in einem Buch den "Mythos von den Leistungseliten" entzaubert und kommt zum ernüchternden Ergebnis: "Zum Manager wird man geboren." Vor allem der Habitus entscheide über Karrieren im Topmanagement, und ein souveränes Auftreten lerne man nicht an Hochschulen, sondern im Elternhaus. "Die Bildungsexpansion hat zwar zur sozialen Öffnung der Hochschulen geführt, aber keinerlei Auswirkungen auf die Besetzung von Führungspositionen", so Hartmann im Interview bei SPIEGEL ONLINE.
      Avatar
      schrieb am 26.01.04 11:20:43
      Beitrag Nr. 150 ()
      Europas Sturz in die Drittklassigkeit

      Von Christoph Keese, Davos

      Europa fällt wirtschaftlich hinter Asien und Amerika zurück. Das Problem ist erkannt - getan wird aber zu wenig.

      ...

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,283578,00.html
      Avatar
      schrieb am 26.01.04 21:11:37
      Beitrag Nr. 151 ()
      Nicht die Zahl der Einwanderer machts,

      sondern die Qualität!

      Noch ein paar Mio. Muslime nach D und F und der Laden
      versinkt (beginnend in einigen Städten) im Bürgerkrieg.


      mfg
      thefarmer
      Avatar
      schrieb am 26.01.04 21:33:26
      Beitrag Nr. 152 ()
      Tja, die Muslime sind eben alle nur Handelsklasse 3, keine EU-Qualität für Farmer. ;)



      Ich möchte nicht wissen, wo Europa jetzt stünde, wenn nicht ein großer Teil der antiken Tradition durch die Araber vor den christlichen Eifereern des Mittelalters gerettet worden wären.
      Und wo stünde unsere Mathematik (die Voraussetzung für die Technik) ohne den großen Al Chwarizmi?
      Avatar
      schrieb am 30.01.04 15:26:45
      Beitrag Nr. 153 ()
      Um es vergleichbar zu machen 1 % Wachstum im 4 Qu. Auch US-Bäume wachsen nicht in den Himmel. Und das alles nachdem das Kunjunkturprogramm mit Krieg und Steuersenkung durchgezogen hat.
      Und der Dollar wird weiter fallen.
      Für das Gesamtjahr ist es ein Wachstum von 3,1 %.
      Europa wäre froh dieses zu haben, aber nach diesen gigantischen Summen, die Bush eingesetzt hat, ist es etwas wenig für ein Land, das allein aus seinem Bevölkerungswachstum 1 % mehr geriert.

      U.S. Economy Grew at Slower-Than-Forecast 4 Percent Rate in Fourth Quarter
      Jan. 30 (Bloomberg) -- The U.S. economy grew at a weaker- than-expected 4 percent annual pace from October through December as consumers took a respite following the biggest spending increase in 17 years.

      The rise in gross domestic product, the value of all goods and services produced, follows an 8.2 percent pace in the third quarter that was the strongest in two decades, the Commerce Department said in Washington. Economists had forecast a 5 percent rise in fourth-quarter GDP, based on the median estimate in a Bloomberg News survey.

      ``The economy needs to grow 6 percent to see increases in hiring,`` said Richard Yamarone, senior economist at Argus Research Corp. in New York. Yamarone correctly forecast the fourth-quarter growth rate. ``We knew that we pulled back from the third quarter as the sluggish job creation resulted in slower consumer spending.`` An average of 48,000 jobs a month were created in the fourth quarter.

      Federal Reserve policy makers, hoping to spur faster growth and generate jobs, have held their target interest rate at an almost 46-year low of 1 percent since the middle of last year. At the conclusion of their meeting this week, the central bankers said they would be ``patient`` in raising rates because inflation is tame. Today`s report showed a measure of prices tied to spending rose at the slowest pace in 41 years.

      The personal consumption expenditures price index, a measure of inflation watched by Fed Chairman Alan Greenspan and other policy makers, rose at a 0.6 percent annual pace, down from 1.8 percent in the prior three months.

      Excluding food and energy, the core PCE rose 0.7 percent in the fourth quarter, the smallest rise since the fourth quarter of 1962, according to the Commerce Department.

      Last Year

      For all of 2003, the economy expanded 3.1 percent, the most since 2000, after growing 2.2 percent the previous year.

      Texas Instruments Inc. and Xilinx Inc. are among manufacturers speeding up assembly lines to meet demand. Economic growth is broadening as corporate investment improves, housing construction surges and exports rise, suggesting the world`s largest economy is becoming less dependent on consumer spending as its sole driver.

      Consumer spending, which accounts for 70 percent of the economy, grew at a 2.6 percent annual pace from October through December. That was less than the 3 percent forecast by economists and compared with a 6.9 percent jump in the third quarter that was the largest since 1986.

      Corporate Investment

      Household purchases have been rising since the first quarter of 1992, a record-breaking stretch of 48 straight quarterly increases. It`s risen at an average 3.6 percent per quarter in the last two decades.

      Adjusted for inflation, GDP totaled $10.597 trillion at an annual rate. Unadjusted for the change in prices, it totaled $11.246 trillion and rose at a 5.1 percent annual rate. The price deflator used to adjust the figures rose at a 1 percent annual rate during the quarter.

      Business fixed investment, which includes spending on commercial construction as well as equipment and software, rose at a 6.9 percent annual rate in the fourth quarter, following a 12.8 percent increase a quarter earlier. The rise was led by a 10 percent increase in spending on new equipment.

      ``We see IT spending continuing to get better,`` said Gary Bloom, chief executive of Veritas Software Corp., the world`s largest independent maker of data-storage programs, said in a televised interview with Bloomberg News yesterday. ``It`s really the best IT spending climate it`s been in about two years. We see a lot of great opportunities out there.``

      Inventories

      Companies boosted inventories at a $6.1 billion annual rate, compared with a $9.1 billion reduction in the third quarter. The increase added 0.61 percentage point to GDP.

      Xilinx, the world`s biggest maker of programmable semiconductors, is building inventory after stock of its chips got ``too lean,`` Chief Financial Officer Kris Chellam said last week in a televised interview with Bloomberg News. Demand for the semiconductors used in communications equipment, DVD players and mobile phones that may lead to as much as a 32 percent jump in sales this quarter is forcing the San Jose, California-based company to keep more chips on hand, Chellam said.

      ``Overall, markets are lifting,`` said Ron Slaymaker, vice president at Texas Instruments in a televised interview with Bloomberg News Tuesday. ``It was very broad-based in terms of the strength that we saw in the fourth quarter. We`re now entering into that part of the cycle where capacity is tightening pretty much across the board, and we`re starting to see demand exceed supply.``

      Tax Refunds

      Texas Instruments, the world`s biggest maker of semiconductors that power mobile phones, said this week it had a fourth-quarter profit of $512 million as sales reached a three- year high.

      Final sales, which exclude inventories, rose at a 3.4 percent annual pace last quarter, compared with an 8.3 percent jump in the previous three months, the Commerce report showed.

      A surge in tax refunds may boost consumer spending in the first six months of this year, according to economists at UBS Securities LLC in Stamford, Connecticut. Because last year`s tax cuts were retroactive to January, government refunds may be boosted by about $25 billion this year, according to their forecasts.

      ``The refund checks should help give consumer spending a fresh boost,`` said James O`Sullivan, a senior economist at UBS.

      Housing

      Residential housing construction rose at a 10.6 percent annual rate last quarter following a 21.9 percent jump in the third quarter, according to today`s report. Builders broke ground on more homes in December than at any time since February 1984, according to a report from the Commerce Department last week.

      American businesses sold $46.2 billion more goods and services abroad last quarter and bought $41.7 billion more items from foreign producers, today`s report showed. That led to a $4.5 billion improvement in the trade balance, which contributed 0.19 percentage point to growth.

      Government spending rose at a 0.8 percent annual rate last quarter after rising 1.8 percent from July through September.

      The economy will probably expand at a 4.4 percent annual pace this quarter, according to the median estimate of economists surveyed this month by Blue Chip Economic Indicators. It will grow 4.6 percent this year, the best performance since 1984, according to the consensus estimate.

      Last Updated: January 30, 2004 08:53 EST
      Avatar
      schrieb am 30.01.04 16:04:34
      Beitrag Nr. 154 ()
      Ach Joerver, Du kannst einem fast leid tun. Im Kopieren bist Du ja Weltmeister, aber verstehen von amerikanischen Zahlen ist leider nicht deine Stärke.
      Ich hatte irgendwann keine Lust mir, hier jeden Unsinn klarzustellen, und habe deshalb z.B. zu #101 einen Kommentar verkniffen, aber ich werde es trotzdem mal wieder versuchen, hier ein bisschen Aufklärung zu betreiben.
      Vielleicht hilft es ja irgendwann doch einmal! :rolleyes:

      Die USA rechnen die Wachstumsrate Quartalsweise, und extrapolieren das dann aufs Jahr, während es in Deutschland üblich ist, immer den Vergleich mit den Vorjahreszahlen zu nehmen. Will man also die Wachstumszahlen der USA umrechnen auf das deutsche System, so muss man grob die letzten 4 Quartalszahlen addieren und dann durch 4 teilen.
      Oder aber man liest die amerikanischen Berichte genauer. Dann findet man auch die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr.

      Ausserdem muss man immer beachten, dass sich Jahreszahlen in den USA immer auf das Fiskaljahr beziehen, das dort im September endet, und nicht auf das Kalenderjahr.

      Und nun zu den Zahlen:
      Die Wachstumszahlen des realen BIP in den USA nach deutscher Rechnung (also im Vergleich zum Vorjahresquartal) sehen deshalb in den letzten 4 Quartalen folgendermassen aus:

      2003:
      Q1 2.1
      Q2 2.4
      Q3 3.6
      Q4 4.3

      Die aktuelle Zahl beträgt also 4.3 % Wachstum im Vergleich zu einem "Wachstum" von -0.1 % in Deutschland!! :eek:

      Die Zahl von 3.1 % für 2003 bezieht sich auf den Zeitraum Sept. 2002 - Sept. 2003.

      Wers genau wissen will, und die Zahlen im Original nachlesen will:

      http://www.bea.gov/bea/newsrel/gdpnewsrelease.htm
      Avatar
      schrieb am 30.01.04 17:12:04
      Beitrag Nr. 155 ()
      Ft
      Deine Rechenkünste in allen Ehren.
      Die USA rechnen von Quartal zu Quartal und rechnen dann aufs Jahr hoch also nehmen sie mit 4 Mal.
      z.B.
      Das sind vom 3. aufs 4. 03 104 Mia $ mehr.
      Oder es sind 10 493,1 Mia zu 10 597,1 Mia das sind lt Rechner 1,00991 % das mal 4 dann hast Du Deine 4%
      Hier nochmal, ich hatte extra für Dich die Links in #101(da hatte ich etwas anderes versucht darzustellen bei dem Vergleich auf Grund einer Quartalsberechnung)eingestellt. Die Jahreswachstumsraten für die USA.
      Procent change from preceding Year:

      99 4,5
      00 3,7
      01 0,5
      02 2,2
      03 3,1
      http://www.bea.gov/bea/newsrelarchive/2004/gdp403a.xls
      Hier auch noch mal die Berechnung der USA zum Vorjahresquartal, die Du aufgeführt hast.
      http://www.bea.gov/bea/newsrelarchive/2004/gdp403a.xls
      Wenn Du das dann zusammenzählst und durch 4 teilst kommst Du auf 3,1 %.
      Leider komme ich in Destatis i.A. nicht rein.
      Es ist doch alles garnicht so schwer, wenn wirklich vergleichen will.
      D rechnet sowohl die Qu gegen Qu Zahlen, wie auch die Zahlen gegenüber dem Vorjahresquartal. Die -0,1 % sind die Zahl zum Vorjahresquartal, nur ich hatte keine Zahl angegeben, für die Du mich beschimpfen kannst.

      Den destatis Link hatte ich auch schon einmal eingestellt.
      Nur im Endeffekt müßten die Jahresvergleichzahlen vergleichbar sein.
      Avatar
      schrieb am 30.01.04 17:31:46
      Beitrag Nr. 156 ()
      FT
      hier noch mal was für Dich zum besseren Verständnis und in Deutsch und aus der FAZ.
      Ich habe bei Dir immer den Eindruck Du liest andere Postings nicht oder sehr oberflächlich.
      Das war eine Veröffentlichung nach den vorläufigen Zahlen, nicht dass jemand über die 7,2 % stolpert.
      Vielleicht verstehst Du an Hande dieses Beispiels, was ich mit dem Unterschied zwischen den Volkswirtschaften meinte, dass die USA alleine aus ihrem Bevölkerungswachstum eine zusätzliches Wachstum von 1 % geriert gegenüber D.

      Hintergrund
      Wachstum ist nicht gleich Wachstum

      30. Oktober 2003 Beim direkten Vergleich der Wachstumsraten der Wirtschaft in den Vereinigten Staaten und in Deutschland ist Vorsicht geboten.

      Ein Teil des dramatischen Unterschieds ist Folge unterschiedlicher Methoden der Darstellung und Berechnung. Daß die amerikanische Wirtschaft stärker und mit viel mehr Schwung wächst als die deutsche, ist unbestritten.

      Amerikanisches Wachstum wird hochgerechnet

      Zunächst meldet das amerikanische Handelsministerium aufs Jahr hochgerechnete Wachstumsraten. So gibt der am Donnerstag veröffentlichte Anstieg des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) im dritten Quartal von annualisiert 7,2 Prozent das Wachstum an, das innerhalb eines Jahres erreicht würde, wenn die Wirtschaft nun von Quartal zu Quartal mit dem gleichen Tempo wachsen würde.

      In Deutschland Wachstum im Quartalsvergleich

      In Deutschland dagegen wird das Wachstum im direkten Quartalsvergleich angegeben: So erwarten Experten einen Anstieg des realen deutschen BIP im dritten Quartal im Vergleich zum zweiten Vierteljahr um etwa 0,2 Prozent. In dieser Darstellung wuchs die amerikanische Wirtschaft im dritten Vierteljahr allerdings mit rund 1,75 Prozent noch immer deutlich schwungvoller als die deutsche.

      Doch nicht nur die Darstellung, auch die Berechnung des realen BIP in den Vereinigten Staaten ist anders als beim Statistischen Bundesamt in Deutschland. Vor allem das Herausrechnen von Preisveränderungen - der Weg vom nominalen zum realen BIP - unterscheidet sich.

      So werden in den Vereinigten Staaten traditionell Verfahren verwandt, die stärker die Qualitätsveränderungen von Produkten im Laufe der Zeit beachten. Dabei wird ein Teil des Preisanstiegs höherer Qualität zugeschrieben und gilt nicht als Inflation. Damit wird aber auf dem Weg vom nominalen zum realen BIP weniger abgezogen: Das reale BIP fällt also höher aus. Ein technisches Produkt mit exakt den gleichen Merkmalen würde also in den Vereinigten Staaten einen höheren Beitrag zum realen BIP liefern als in Deutschland.

      Allerdings werden inzwischen auch in Deutschland mehr und mehr Preisindizes auf diese sogenannte hedonische Methode umgestellt. Ökonomen verweisen darauf, daß die Unterschiede unter dem Strich nur die direkte Vergleichbarkeit von Wachstumsraten erschweren.

      Text: Reuters
      http://www.faz.net/s/RubC8BA5576CDEE4A05AF8DFEC92E288D64/Doc…
      Avatar
      schrieb am 30.01.04 18:20:56
      Beitrag Nr. 157 ()
      Ich hab mal bei http://www.bea.gov/bea/dn/gdpchg.xls die offiziellen Wachstumszahlen für das reale BIP herausgesucht:

      2002 Q1: 4,7
      2002 Q2: 1,9
      2002 Q3: 3,4
      2002 Q4: 1,3
      2003 Q1: 2,0
      2003 Q2: 3,1
      2003 Q3: 8,2
      2003 Q4: 4,0

      Wenn das tatsächlich die Vergleichszahlen zum Vorjahresquartal wären (wie FT meint), hätte es entweder im Vorjahr von Q3 nach Q4 einen drastischen Anstieg von mehr als 4% gegeben (was nicht der Fall war) oder vom 3. aufs 4. Quartal 2003 einen deutlichen Rückgang (was auch nicht der Fall war).

      Tatsächlich sind die quartalsweisen ,,Jahresvergleiche" in der US-Statistik wie Joerver schon sagte nur die mit 4 multiplizierten Quartalsvergleiche - deshalb auch die enormen Schwankungen.
      Avatar
      schrieb am 30.01.04 18:36:29
      Beitrag Nr. 158 ()
      @Joerver: Vielleicht schreibst du das nächste Mal dazu, welche Wachstumzahlen Du für welchen Zeitraum angibst!

      Ich weiss nicht, ob Du es einfach nicht geblickt hast, oder ob Du absichtlich Äpfel mit Birnen verglichen hast.

      Deiner #101 entnehme ich jedenfalls eindeutig, dass Dir nicht bekannt zu sein scheint, dass die Amerikaner ein Fiskaljahr haben, das sich nicht mit dem Kalenderjahr überreinstimmt.

      Vielleicht solltest Du mal lesen, was ich schreibe! Ich habe nirgends die Zahl von 3.1 % Wachstum für 2003 bestritten, sondern nur klargestellt, dass das eben nicht das Kalenderjahr ist, sondern eine alte Zahl aus dem September, und dass das Wachstum im Kalenderjahr bereits um 4.3 % gewachsen ist. Willst Du das bestreiten?

      Weshalb ich auf deine #153 überhaupt geantwortet habe, ist die Tatsache, dass Du dort das Wirtschaftswachstum auf ein Quartal runterrechnest (1 % pro Quartal) und das dann in Beziehung setzt zum Bevölkerungswachstum von 1 % (pro Jahr!!!!). Oder willst Du etwa behaupten, in den USA wachse die Bevölkerung um 1 % pro Quartal? :rolleyes:

      Warum nicht gleich das Wirtschaftswachstum in den USA pro Tag angeben, und das dann mit dem in Deutschland pro Jahrzehnt und dem Bevölkerungswachstum pro Jahrhundert in Relation setzen?

      Wer seriös argumentieren will, sollte alle Zahlen auf den gleichen Zeitraum beziehen, und genau das habe ich gemacht, jeweils im Vergleich zu den Vorjahreszahlen. Das ist die einzige seriöse Rechnung, mit der man die Zahlen vergleichen kann. Tu kapitto?
      Avatar
      schrieb am 30.01.04 18:40:12
      Beitrag Nr. 159 ()
      Und um mal die absoluten Zahlen sprechen zu lassen vom BIP in den letzten beiden Kalenderjahren:

      USA
      2002: 10623 Milliarden Dollar
      2003: 11246 Milliarden Dollar

      Deutschland
      2002: 2110 Milliarden Euro
      2003: 2129 Milliarden Euro

      Jetzt kann jeder mal darüber nachdenken, wer von beiden sich mehr Sorgen darüber machen sollte, wenn die aktuelle Nettoneuverschuldung bei 4 % des BIP liegt?

      Wie wirkt sich das jeweils auf die Verschuldungsquote aus? :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 30.01.04 18:44:57
      Beitrag Nr. 160 ()
      Nochmals zur Verdeutlichung:

      Einmal die US-Zahlen zum Vorquartal des selben Jahres, das sind die Zahlen, die bekanntgegeben wurden für 03 und für Aufsehen sorgten:
      2003 Q1: 2,0
      2003 Q2: 3,1
      2003 Q3: 8,2
      2003 Q4: 4,0

      Mit den Zahlen kann man im Prinzip nichts anfangen, weil sie annualisiert sind, als der reale Anstieg von Quartal zu Quartal ohne Annualisierung ist
      0,5
      0,78
      2,05
      1,0 immer in % das sind 4,33 % zusammengerechnet.
      Dieses entspricht der Vergleichzahl der Berechnung des 4. Quartale zum Vorjahr 4.Qu.
      Hier nun die Zahlen der Vorjahresquartale zu den diesjährigen Quartalen:
      2003:
      Q1 2.1
      Q2 2.4
      Q3 3.6
      Q4 4.3
      Das ergibt zusammengerechnet 12,4 %.
      Diese durch 4 geteilt ergibt die Jahreswachstumsrate von 3,1 % gegenüber dem Vorjahr.

      Das ist immer noch eine gute Zahl gegenüber Europa.

      Zum Abbau der Arbeitslosigkeit braucht die USA über 4 % jährliches Wachstum(nach Aussage von Krugman) wegen seiner zusätzlichen Bevölkerung, mehr als 100 000 Menschen drängen mtl. zusätzlich auf den Arbeitsmarkt.
      Avatar
      schrieb am 30.01.04 18:52:00
      Beitrag Nr. 161 ()
      @rv: Auch Du solltest mal meine Beiträge lesen, bevor Du mir etwas unterstellst! Aber so kenne ich Dich ja schon lange.

      Wo bitte habe ich behauptet, dass die von Dir angegebenen Zahlen das Wachstum gegenüber dem Vorquartal sind? Ist der Begriff Extrapolation zu hoch für Dich? Ich hätte erwartet, dass ein Logik-Experte versteht, was ich damit meine. :rolleyes:

      Natürlich sind das die aufs Jahr hochgerechneten Zahlen! Und wenn Du in der Schule aufgepasst hast, dann solltest Du in der Lage sein, nachzurechnen, dass sich daraus im Vergleich zum Vorjahresquartal genau die von mir angegebenen Zahlen ergeben:

      2003:
      Q1 2.1
      Q2 2.4
      Q3 3.6
      Q4 4.3

      Es könnte sich allerdings ein kleiner Rundungsfehler einschleichen, wenn Du das nachrechnest. Ich habe nämlich die Zahlen aus den offiziellen Zahlen der BEA entnommen. Da stehen die nämlich auch drin. Man müsste nur mal ein bisschen genauer die Zahlen dort ansehen. ;)
      Avatar
      schrieb am 30.01.04 18:52:35
      Beitrag Nr. 162 ()
      Ft
      das ist ein anderes Thema.
      Solange die Asiaten stillhalten und der Wohnungsmarkt in den USA nicht zusammenbricht und die geplanten Neuverschuldung der Bush-Regierung für die nächste Jahre zurückgefahren wird, sehe ich in der Verschuldung der USA keine Gefahr, außer sie macht in anderen Ländern den Export kaputt durch den steigenden Dollar.
      Avatar
      schrieb am 30.01.04 19:20:23
      Beitrag Nr. 163 ()
      @ FT,

      Ich muss mich entschuldigen, dass ich deinen Beitrag #154 nur sehr oberflächlich gelesen habe.

      Mit deiner Berechnungsmethode hast du i.W. Recht; da du linear statt exponentiell rechnest kommt man in Wirklichkeit sogar zu noch etwas höheren Zahlen. Der starke Anstieg von Q3 aud Q4 im Jahresvergleich liegt am schwachen Q4 in 2002.

      Übrigens hab ich die quartalsweisen Jahresvergleichszahlen in deiner Quelle (in #154) nicht gefunden...
      Avatar
      schrieb am 30.01.04 21:01:28
      Beitrag Nr. 164 ()
      Ft
      nochmals zum Mitschreiben, der Text ist aus dem Bloomberg Artikel:

      The U.S. economy grew at a weaker- than-expected 4 percent annual pace from October through December

      Normalerweise, wenn nichts dabei steht, sind die US-Zahlen immer bezogen auf das Vorquartal.

      Die Jahreswachstumsrate wird auch in den USA nach dem Kalenderjahr berechnet, ich habe es in #160 vorgerechnet.

      For all of 2003, the economy expanded 3.1 percent, the most since 2000, after growing 2.2 percent the previous year.

      Die Zahl von 4,3 % ist die Zahl des 4Qu 03 zu 4Qu 02
      Tafel 8 der PDFdatei
      Dazu ist die deutsche Vergleichzahl -0,1 % richtig

      Von Dir aus # 154
      Die aktuelle Zahl beträgt also 4.3 % Wachstum im Vergleich zu einem " Wachstum" von -0.1 % in Deutschland!!

      Die Zahl von 3.1 % für 2003 bezieht sich auf den Zeitraum Sept. 2002 - Sept. 2003


      Vom BEA:
      Real GDP increased 3.1 percent in 2003 (that is, from the 2002 annual level to the 2003 annual
      level), compared with an increase of 2.2 percent in 2002.


      Man hat heute die Zahlen für das 4. Qu 03 veröffentlicht und vor einem Monat hat Bloomberg noch mit einr Wachstumsrate für 03 von 3,3 % und mehr gerechnet.

      Aus #153 von mir:
      Europa wäre froh dieses zu haben, aber nach diesen gigantischen Summen, die Bush eingesetzt hat, ist es etwas wenig für ein Land, das allein aus seinem Bevölkerungswachstum 1 % mehr geriert.

      Nochmals zu Verdeutlichung die USA geriert 1 % mehr Wirtschaftswachstum aus ihrem Bevölkerungswachstum.
      Die Beziehnung auf Wirtschaftswachstum ist wohl klar zu erkennen.


      Von Dir # 158

      Weshalb ich auf deine #153 überhaupt geantwortet habe, ist die Tatsache, dass Du dort das Wirtschaftswachstum auf ein Quartal runterrechnest (1 % pro Quartal)

      Wieso soll ich bei 4 % Wachstum annualisiert nicht für das 4.Q runterrechnen auf 1 % für das Quartal.
      In dem Bloomberg-Artikel ist die Zahl 4,3 % Steigerung zum Vorjahresquartal nicht erwähnt.

      Dazu mein #155 Zahlen stammen aus Bea PDfdatei Tafel 3

      Das sind vom 3. aufs 4.03 Q 104 Mia $ mehr.
      Oder es sind 10 493,1 Mia zu 10 597,1 Mia das sind lt Rechner 1,00991 % das mal 4 dann hast Du Deine 4 %


      In #101 ging es um die Zahlen, die durch den Hedonismus zusätzlich entstehen.
      Da hatte sich Unger auf Zahlen vom 2.Q 03 zum 1. Q 03 bezogen, und deshalb habe ich da die vergleichbaren Zahlen genommen, die auch immer in Artikel aufgeführt werden, also die Zahlen eines Quartals zum nächsten Quartal.

      Ich habe in alten Postings noch niemals US-Quartals-Zahlen verwendet, die sich aufs VorjahrsQuartal beziehen, weil man nach den Zahlen lange suchen muß.

      So nun will ich Fußball sehen.
      Avatar
      schrieb am 30.01.04 23:33:43
      Beitrag Nr. 165 ()
      #160,

      Zum Abbau der Arbeitslosigkeit braucht die USA über 4 % jährliches Wachstum(nach Aussage von Krugman) wegen seiner zusätzlichen Bevölkerung, mehr als 100 000 Menschen drängen mtl. zusätzlich auf den Arbeitsmarkt.

      der satz impliziert mal wieder die sozialistische mähr von der arbeit als statische grösse, die es zu verteilen gilt.

      wenn schon, dann umgekehrt:

      ... seine zusätzliche bevölkerung trägt zu einem höhreren wachstum bei ...

      und um überhaupt zu einem sinnvollen vergleich zu kommen, gilt es mal die wirtschaftsdaten bezogen auf die bevölkerung zu betrachten, also wirtschaftsleistung pro einwohner. hier mal ein paar zahlen (leider nicht alle ganz aktuell, aber von der tendenz sicher noch gegeben), die bände sprechen. (die aktuellen zahlen kann man ja erzänzen, die bevölkerungszahlen sind ja bekannt).


      http://www.globalgeografia.com/world/pil_per_capita.htm

      http://www.nationmaster.com/graph-T/eco_gdp_cap


      und hier noch was für die "exportweltmeister" :D

      http://www.nationmaster.com/graph-T/eco_exp_cap

      :cool:
      Avatar
      schrieb am 31.01.04 11:36:17
      Beitrag Nr. 166 ()
      Im Paradies gibt es ewiges Wachstum ;)
      Avatar
      schrieb am 01.02.04 23:53:51
      Beitrag Nr. 167 ()
      Nachtrag zur Diskussion über die Berechnung der US-Wachstumsraten (#154ff):

      Ich habe mir die Statistiken noch einmal angesehen.
      Jetzt ist wohl klar, woher die Differenzen in der Berechnung des GDP-Wachstums kommen.

      Hier die Index-Zahlen des GDP aus der offiziellen BEA-Statistik:

      2000 100
      2001 100,5
      2002 102,7
      2003 105,9
      2002Q4 103,5
      2003Q1 104,0
      2003Q2 104,8
      2003Q3 106,9
      2003Q4 107,9

      Die Jahreszahlen sind (zumindest für 2003) exakt der Durchschnitt über die 4 Quartale, sind also nach Kalenderjahr und nicht nach Fiskaljahr ermittelt.

      Als Steigerung von 2002Q4 auf 2003Q4 ergeben sich genau die 4,3% von Flitztass,
      als Steigerung im Jahresvergleich ergeben sich genau die offiziellen Zahlen für den Jahresvergleich:
      2001: 0,5%
      2002: 2,2%
      2003: 3,1%

      Mit dem Fiskaljahr haben diese Zahlen nichts zu tun.
      Avatar
      schrieb am 02.02.04 10:07:58
      Beitrag Nr. 168 ()
      @rv: Ok. Akzeptiert.

      Und die Frage, wo man die Vorjahreszahlen in der angegebenen Quelle findet, hat sich ja vielleicht mittlerweile auch von selbst geklärt. Fall nicht:

      Table 8.--Real Gross Domestic Product: Percent Change From Quarter One Year Ago

      Dann kann man ja vielleicht mal wieder zur Finanzpolitik und dem Unterschied zwischen den USA und Deutschland zurückkommen. ;)

      Wer kann sich die Schulden wohl eher leisten? :rolleyes:

      Joerver wollte ja unbedingt darauf hinweisen, dass die US-Bevölkerung jährlich immer noch um ca. 1 % wächst, während die deutsche stagniert und langfristig fällt.

      Auch unter dem Gesichtspunkt: Wer kann sich da eher leisten, Schulden zu machen?

      Was hat das für Auswirkungen auf die Sozialsysteme?

      Was hat das für Auswirkungen auf das zukünftige Wachstum?
      Auf die Immobilienpreise? ...

      Sollte man mal drüber nachdenken!
      Avatar
      schrieb am 02.02.04 14:37:32
      Beitrag Nr. 169 ()
      mal wieder etwas c&p...aber lesenswert ;)

      SPIEGEL ONLINE - 02. Februar 2004, 9:41
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,284573,00.html

      US-Finanzen

      Bushs Harakiri-Haushalt

      Von Marc Pitzke, New York

      Der neue Haushaltsentwurf für 2005, den US-Präsident George W. Bush heute vorlegt, schockiert selbst die Republikaner: Er beschert den Amerikanern ein Rekord-Defizit von 521 Milliarden Dollar. Das meiste geht für Bushs Lieblingsprojekt drauf: seinen Krieg gegen den Terror. Umwelt und Soziales bleiben mal wieder auf der Strecke.


      New York - Der Rahmen war opulent, der Anlass nicht minder: Drei Tage lang verbunkerten sich die Top-Strategen der US-Republikaner im Fünfsterne-Hotel Loews im Herzen Philadelphias, um den Wahlsieg im November zu planen. Zum Abschluss des luxuriösen Kriegsrats, der Sauna-Visiten und karibische Küche beinhaltete, trat am Samstag Mittag siegesgewiss ihr oberste Feldherr vor die Parteitruppen: Präsident George W. Bush.
      Bush ergab sich vollkommen dem Bombast. Er tönte von " historischen Zeiten" , vom " nationalen Notstand" und der " weihevollen Pflicht der Regierung" . Vor allem aber erinnerte er seine Vasallen daran, im Wahlkampf " ein klares Signal an die amerikanischen Bürger" zu senden: " Wir werden weise sein, wenn es darum geht, das Geld des Volkes auszugeben. Und wir haben einen Haushalt eingebracht, der genau das sagt." Das war sogar seinen Parteifreunden zu viel. Totenstille legte sich über den feinen Saal - keiner der Claqueure hob die Hand zum Applaus.

      Wen wundert`s? Bushs neuer Haushaltsentwurf für 2005, den er dem Kongress heute vorlegt, lässt nicht nur den Demokraten das Blut gefrieren, sondern auch vielen seiner eigenen Parteifreunde. Denn mit Ausgaben von 2,4 Billionen Dollar erreicht das Budget gleich in doppelter Hinsicht historische Dimensionen: Es ist das teuerste der Geschichte, da um über 200 Milliarden Dollar teurer als dieses Jahr - und es treibt das Defizit auf die atemberaubende Rekordsumme von 521 Milliarden Dollar. Das ist fast doppelt so viel wie der gesamte deutsche Bundeshaushalt 2004.

      Das 13-stellige Defizit

      Das verschreckt selbst die Republikaner. " Viele in der Partei des Präsidenten sind über die Höhe des Defizits und das Wachstum der Staatsausgaben zunehmend beunruhigt" , warnt Robert Reischauer, der Chef des Urban Institutes. " Wir hatten es schon letztes Jahr schwer genug, den Haushalt durchzukriegen" , seufzt ein republikanischer Kongressberater. " Dieses Jahr wird`s wohl noch schwieriger."

      " Ernsthafte ökonomische Misswirtschaft" , entgeistert sich auch die " New York Times" . Denn mit diesem Harakiri-Haushalt bricht Bush ein altes Versprechen, mit dem er vor vier Jahren antrat - ein Versprechen, das er bis heute auf seinen Wahlveranstaltung dreist wiederholt: " Ich bin ins Amt gekommen, um Probleme zu lösen und nicht, um sie künftigen Präsidenten und Generationen zu vererben."

      Von wegen: Das Congressional Budget Office (CBO) - der für Budgetfragen zuständige Rechnungshof - prognostiziert, dass sich das akkumulative US-Defizit bis 2014 auf fast 1,9 Billionen Dollar aufbläst. Oder, exakt gesagt: auf 1.893.000.000.000 Dollar.

      Zahlenzauberer im Weißen Haus

      Dies ist eine weit pessimistischere Einschätzung als die, die das CBO noch vor einem Jahr hatte. Schlimmer noch: Sie kommt von einer Behörde, die von Douglas Holtz-Eakin geleitet wird, vormals ein führender Ökonom im Weißen Haus unter George W. Bushs Vater. Der Mann dürfte es also wissen.

      Darüber schlägt nicht zuletzt auch Bush Parteibasis, die traditionell für eine Reduzierung des Staatsapparats kämpft und ihn mit diesem Auftrag vor vier Jahren auch nach Washington geschickt hat, die Hände über dem Kopf zusammen. " Alle Politiker" , seufzt Chris Edwards, Fiskalexperte des Cato Institutes, " reden offenbar mit doppelter Zunge." Stephen Moore, der Präsident der einflussreichen, rechten Lobbygruppe Club for Growth (" beschränkter Staat, niedrigere Steuern" ), befürchtet, dass es Bush deshalb im kommenden Wahlkampf schwer fallen wird, " die Konservativen bei der Stange zu halten" .

      Also versucht Bush schon jetzt, dem Kongress sein neues Budget unverfroren als drastischen Sparhaushalt zu verkaufen. Es sei der " asketischste" Finanzplan seit 1993, prahlen die Zahlenzauberer im Weißen Haus: Die " regulären" Ausgaben würden sich nur um 0,5 Prozent erhöhen. Dahinter steckt jedoch ein Rechentrick: Nicht darin mit eingeschlossen sind nämlich die Gelder für Verteidigung, Rüstung, Innere Sicherheit und Terror-Krieg.

      Wahlkampfwaffe Terror-Angst

      Und die allein sprengen das Budget. Der US-Militärhaushalt soll 2005 um fast sieben Prozent steigen, von 393,5 auf 420,7 Milliarden Dollar. Darin versteckt sich unter anderem eine wahlwirksame Solderhöhung für die Soldaten (um elf Prozent). Sowie 9,14 Milliarden Dollar - 13 Prozent mehr als in diesem Jahr - für das obskure Raketenabwehrsystem im All, für das die Planung trotz der neuen globalen Gemengelage seit dem 11. September 2001 unverändert weiter gehen. Darüber dürften sich vor allem die Rüstungskonzerne Lockheed Martin und Northrop Grumman freuen, die zu den emsigsten Parteispendern Bushs gehören.

      Die eigentlichen Kriegsfolgen im Irak und in Afghanistan sind dabei in diesen Zahlen noch gar nicht mal enthalten: Für die will Bush den Steuerzahlern später eine gesonderte Rechung stellen. Denn die 87 Milliarden Dollar, die der Kongress dazu voriges Jahr bewilligt hat, decken ja nur das laufende Haushaltsjahr ab, und das endet pünktlich am 30. September.

      Das Budget offenbart Bushs politische Prioritäten: Unschlagbare Wahlkampfwaffe Nummer eins bleibt die Angst vor Terror, nach innen wie nach außen. " Wir werden alle notwendigen Resourcen darauf verwenden, den Krieg gegen den Terror zu gewinnen und unser Heimatland zu beschützen" , sagte Bush in seiner Radioansprache zum Wochenende. " Amerika wird wachsam bleiben."

      Futter für die Vorwahltiraden

      Auf der Strecke bleiben dagegen die Wirtschafts- und Sozialpolitik: Dort plant Bush gnadenlose Kürzungen in klassischen, den Rechten ohnehin missliebigen Förderbereichen. Über 60 Regierungsprogrammen droht im nächsten Jahr das Aus oder eine drastische Schrumpfkur. Hier entpuppt sich der Haushalt tatsächlich als drastischer Sparknebel.

      Am schwersten betroffen: Umwelt-, Energie- und Agrarprogramme. Die Umweltschutz-Ausgaben der Nation, die das Kyoto-Protokoll ablehnte, sollen von 30,4 auf 28 Milliarden Dollar sinken, das Energiebudget von 3,6 auf 3,5 Milliarden. Vorerst vom Tisch ist auch mal wieder die angesichts 43 Millionen unversicherter Amerikaner überfällige Reform des öffentlichen Gesundheitswesens (Medicaid) - ein ewiges Reizthema, das Bushs Strategen aus dem Wahlkampf heraushalten wollen.

      Denn wie schnell man sich bei solchen gut klingenden Initiativen verrechnen kann, durfte Bush gerade erst feststellen. Da stellte sich doch heraus, dass die vom Kongress unter großem Eigenlob verabschiedete Reform der Krankenversorgung für Senioren (Medicare) ein bisschen teurer wird als erwartet - fast 540 statt 190 Milliarden Dollar, wie anfänglich noch veranschlagt. Die negativen Schlagzeilen verfolgen Bush bis heute und bieten seinen demokratischen Rivalen ordentliches Futter für ihre Vorwahltiraden gegen Washington.
      Zwei Billiarden tiefer in den Miesen

      Bush verspricht ungerührt, das Defizit bis 2009 auf 237 Milliarden Dollar pro Jahr zu drücken. Wie er zu dieser Zahl kommt und vor allem wie er das schaffen will, sagt er jedoch nicht - abgesehen von solch unverbindlichen Formulierungen wie der Phrase, mit der er die Parteistrategen in Philadelphia beglückte: " Wir werden das Defizit durch weise Politik reduzieren." Na also.

      Als " weise Politik" gilt demnach zum Beispiel Bushs neues Wahlversprechen, die kürzlichen, befristeten Steuerkürzungen nicht auslaufen zu lassen, sondern festzuschreiben. Darüber dürften sich vor allem die reichen Parteispender aus Industrie und Hochfinanz freuen, denn denen kommen die Steuerschnitte am meisten zu Gute.

      Doch würde dieser Plan den Staat nach Berechnungen des CBO über das nächste Jahrzehnt aufgrund der resultierenden Mindereinnahmen um mehr als zwei Billionen Dollar zusätzlich in die Miesen reißen. Gleichzeitig jedoch, so die Behörde, werde sich das US-Wirtschaftswachstum ab 2010 auf 2,5 Prozent abkühlen - unter anderem auch wegen der enormen defizitären Belastung.

      Im Wahljahr hat wenig Bestand

      Als " weise Politik" gilt im Wahlkampf auch Bushs Marschbefehl ins All: Eine Milliarde Dollar will er der Raumfahrbehörde Nasa zusätzlich zustecken, um erneut den Mond und von da aus den Mars zu erobern. Sollte das Projekt wirklich ins Rollen kommen, dürfte es aber wesentlich teurer werden - Folgekosten, die sich dann nicht mehr aufhalten lassen. " Man kann Raumfahrt nicht billig betreiben" , sagt der demokratische Senator Bill Nelson, der als einziges Kongressmitglied im All war (an Bord der Space Shuttle 1986). " Eine Milliarde Dollar werden nicht genug sein."

      " Es wird deutlich" , schimpft der demokratische Kongressabgeordnete John Spratt, " dass die Bush-Regierung keine Absichten hat, die Defizite zu eliminieren." Doch mit einem seien die Kritiker Bushs getröstet: Dies ist ein Wahljahr, und in Wahljahren hat bekanntlich wenig Bestand, nicht mal ein Staatshaushalt.

      " Ein Wahl-Haushalt muss gar nicht verabschiedet werden" , weiß Stanley Collender, Chefredakteur des unabhängigen Newsletters " Federal Budget Report" . " Er muss einfach nur vorgelegt werden, damit der Präsident das ganze Jahr darüber reden kann."

      :eek:
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      schrieb am 20.02.04 10:26:00
      Beitrag Nr. 170 ()
      ARMES DEUTSCHLAND

      Willkommen im Wohlstandskeller der EU

      Viele Jahrzehnte gehörte Deutschland zu den reichsten Nationen Europas. Das war einmal. Nach aktuellen Schätzungen ist das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf 2003 unter den Schnitt der EU gerutscht - zum ersten Mal.



      London/Berlin - Nach Berechnungen des britischen Wirtschaftsmagazins "The Economist" lag das Pro-Kopf-BIP Deutschlands im vergangenen Jahr um 1,0 Prozent unter dem Durchschnitt aller EU-Nationen. Der Niedergang der deutschen Wirtschaftskraft sei "alarmierend", befindet das Blatt in einem Leitartikel.
      Tatsächlich lag Deutschland noch Ende der achtziger Jahre beim BIP pro Kopf rund 20 Prozent über dem Schnitt der Europäischen Union. Inzwischen aber sei das Pro-Kopf-BIP nur noch in vier der 15 EU-Nationen niedriger als in Deutschland. Im Durchschnitt ärmer sind jetzt nur noch Spanien, Portugal, Italien und Griechenland. In Irland, das lange Zeit das Armenhaus Westeuropas war, liege das Pro-Kopf-BIP inzwischen 20 Prozent über dem deutschen Wert, sagte Pam Woodall, die Autorin des "Economist"-Artikels. Im Jahr 2002 habe Deutschland immerhin noch exakt im Mittelfeld der EU gelegen.


      Ein Teil dieses deutschen Niederganges sei zwar auf die Effekte der Wiedervereinigung zurückzuführen, sagte sie. Wegen des relativ geringeren Wohlstandes im Osten ist der Durchschnitt des BIP in Gesamtdeutschland 1990 auf einen Schlag deutlich gesunken. Im Jahr der Wiedervereinigung habe das Pro-Kopf-BIP aber immer noch um neun Prozent über dem EU-Schnitt gelegen.

      Deutschland verdeckt die Erfolge der EU

      Seither sei Deutschland mit einem durchschnittlichen jährlichen BIP-Wachstum von 1,4 Prozent die Volkswirtschaft in der EU gewesen, die am langsamsten gewachsen sei. Deutschland sei sogar zu großen Teilen für das schlechte Image der EU-Wirtschaft verantwortlich, schreibt das Blatt weiter. Der Rest der EU sei gar nicht "sklerotisch", wie oft angenommen werde. In den anderen EU-Ländern sei die Wirtschaft ebenso dynamisch oder sogar dynamischer als in den USA, die als weltweiter Wachstumsmotor gelten.

      SPIEGEL ONLINE ist nicht verantwortlich für die Inhalte externer Internetseiten.

      Die Kapitalrendite amerikanischer Konzerne etwa sei zwar im Schnitt doppelt so hoch wie die deutscher Konkurrenten, so der "Economist", der sich hier auf eine neue Studie von Goldman Sachs beruft. In der EU außerhalb Deutschlands sei die durchschnittliche Kapitalrendite aber sogar höher als in den Vereinigten Staaten. Ein ähnliches Beispiel: In der EU außerhalb Deutschlands sei das BIP im vergangenen Jahrzehnt um 2,3 Prozent pro Jahr gewachsen - das liege ebenfalls über dem US-Schnitt.
      Aus Sicht des liberalen Magazines sind die Zahlen ein weiterer Beleg dafür, dass Deutschland seine Lohnnebenkosten senken und die Steuerlast reduzieren müsse. Auch sei eine Verschlankung des "übertrieben großzügigen Wohlfahrtsstaates" geboten. Eine Trendwende zum besseren in Deutschland sei noch nicht abzusehen - erst einmal würde sich die Lage weiter verschlechtern.

      Einen schwachen Trost gibt es für Deutschland: Mit der Osterweiterung im Mai werden neue Länder in die EU aufgenommen, die statistisch gesehen noch ärmer sind. Damit rückt Deutschland in der BIP-Rangfolge wieder auf - und liegt wieder oberhalb des EU-Durchschnitts.


      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,287130,00.html
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      schrieb am 20.02.04 10:37:19
      Beitrag Nr. 171 ()
      @170 Drum schreibt und erzählt man halt so gern über die dämlichen Cowboys jenseits des Atlantiks. Die eigene Inkompetenz tut dann gleich viel weniger weh.:(
      Avatar
      schrieb am 05.03.04 14:37:41
      Beitrag Nr. 172 ()
      February Job Growth Surprisingly Weak
      Fri Mar 5, 2004 08:29 AM ET

      WASHINGTON (Reuters) - U.S. employers added a paltry 21,000 workers to their payrolls last month, far fewer than expected, according to a government report on Friday that was likely to weigh on President Bush as he seeks re-election.
      In its report, the Labor Department said private-sector employment was unchanged in February, while the government added 21,000 workers.

      The report also showed job creation in November and December was weaker than previously thought, adding to the weak tone of the report. The department revised lower its count of jobs gains in December to 97,000 from 112,000 and for November to just 8,000 from 16,000.

      February`s unemployment rate held steady at 5.6 percent.

      Economists at top Wall Street firms had forecast a February payrolls gain of 125,000 new jobs.

      Over the last three months, employment has risen an average of just 42,000 per month, down from the 79,000 average of the prior three months and far short of the 150,000 or so jobs needed each month just to keep pace with growth in the labor force.

      Employment in construction tumbled by 24,000, while the factory sector shed 3,000 workers, the 43rd consecutive monthly drop.

      The service sector also proved surprisingly weak, creating only 46,000 new positions.

      Democrats have hit Bush hard for presiding over the weakest period of jobs creation for any president since Herbert Hoover during the Great Depression.
      Avatar
      schrieb am 05.03.04 14:42:45
      Beitrag Nr. 173 ()
      Das ist weniger als der größte Pessimist erwartet hat. Da hilft auch kein Gesundbeten von Mr.Greenspan. Wird auch nicht besonders gut sein für Europa, weil der Euro neue Höchstände verzeichnen wird.

      U.S. February Payrolls Rose 21,000; Jobless Rate Holds at 5.6%
      March 5 (Bloomberg) -- U.S. employers added 21,000 workers in February, less than the lowest forecast amid the fastest annual economic expansion in at least two decades. The unemployment rate held at 5.6 percent and more job-seekers left the work force.

      The results follow a January gain of 97,000 that was less than previously estimated, the Labor Department said in Washington, and trailed the median forecast of 130,000 in a Bloomberg News survey of economists. Factory employment fell by 3,000, the 43rd straight decline.

      Consumer confidence and President George W. Bush`s popularity have sagged as the economic expansion, tax cuts and lowest Federal Reserve benchmark interest rate in 45 years fail to ignite hiring. Critics including Senator John F. Kerry, who will challenge Bush in November, say he hasn`t done enough to stop the loss of 2.3 million jobs in his tenure.

      Disappointing results ``leave open the danger that consumer income and spending growth will fade later in the year,`` said Nigel Gault, U.S. research director at Global Insight Inc. in Lexington, Massachusetts, before the report. ``It would suggest that the Fed can be very patient before raising interest rates, perhaps for all of 2004.``

      Gains in productivity, or output for each hour worked, have limited hiring by enabling companies to meet demand with fewer employees. For all of last year, productivity rose 4.4 percent following a 5 percent gain in 2002, the Labor Department said yesterday. That marks the first back-to-back years exceeding 4 percent since record-keeping began in 1947.

      ``The economy can get away with expanding at its current 4 percent pace without any major increase in hiring,`` said chief economist Richard Yamarone of Argus Research Corp. in New York, who had the lowest forecast in the Bloomberg survey at 45,000. ``Businesses are hiring workers overseas to keep costs down. All those investments in technological innovations in the late 1990s are yielding some serious dividends.``

      Forecasts

      Manufacturers lost 3,000 jobs last month while employment in service-producing industries, which include retailers, banks and government agencies, gained 46,000 after an increase of 77,000 in January. Government payrolls rose by 21,000.

      The unemployment rate was forecast to hold at 5.6 percent, based on the Bloomberg survey for the Labor Department report. The labor participation rate, which measures the number of people employed or looking for jobs, fell to 65.9 percent from 66.1 percent, as 588,000 people left the work force. February`s participation rate was the lowest since September 1988.

      Gross domestic product may expand 4.6 percent this year, the most since 7.2 percent in 1984, according to the median forecast in the latest Bloomberg monthly survey. The Federal Reserve said Wednesday in its survey of regional conditions that the U.S. economy expanded in January and February with moderate employment growth and ``slowly rising`` retail prices.

      Factory Jobs

      About 1.7 million factory jobs have been lost since the recession ended in November 2001. The manufacturing workweek rose to by six minutes to 41 hours and overtime held at 4.5 hours.

      Poway, California-based personal computer maker Gateway Inc. said this week it is reducing its workforce to the ``mid-5,000`` range from 7,400 in December. Charlotte, North Carolina-based Goodrich Corp., the world`s biggest maker of aircraft-landing gear, doesn`t see any real significant hiring`` because the company can meet rising sales with fewer workers, Chief Executive Officer Marshall Larsen told investors Tuesday.

      Construction jobs fell by 24,000, and retail industries rose by 13,000. Wal-Mart Stores Inc., Target Corp., and other chain retailers said February sales at stores open at least a year rose more than expected as shoppers used federal tax refunds and bought spring clothing amid warmer weather.

      Temporary Help

      Temporary help, one potential indicator of future hiring demand, rose by 32,000 after a decline in January.

      ``We are seeing demand for staffing services increasing across the job spectrum, and the recovery continues to broaden from temporary staffing into permanent jobs.`` said Carl Camden, president of Troy, Michigan-based Kelly Services Inc., the second- largest temporary employment agency.

      Average weekly hours worked for all employees held at 33,8 hours in February, matching the Bloomberg median forecast.

      Workers` average hourly earnings rose by 3 cents to $15.52. Economists had expected no change in hourly wages. Average weekly earnings rose to $524.58 from $523.56.

      Among blacks, the unemployment rate fell to 9.8 percent from 10.5 percent in January. The jobless rate for Hispanics rose to 7.4 percent from 7.3 percent and for whites held at 4.9 percent.

      For teenagers, unemployment fell by a tenth of a percentage point to 16.6 percent. The jobless rate for women fell to 4.9 percent from 5 percent. The jobless rate for men held at 5.1 percent.

      Below Average

      The results short of what would be needed to raise this year`s average nonfarm payroll by 2.6 million to the 132.7 million level predicted by the White House last month. Bush and his advisers have declined to reiterate that target, which they said was compiled based on data as of Dec. 2, since the report was released last month.

      The economy has added 61,000 jobs a month on average since September, well short of the 196,800 a month during the record 10- year expansion that ended in March 2001.

      Fewer U.S. small business owners boosted payrolls in February and plans to expand hiring in coming months declined, according to a private survey released today.

      Some 46 percent of small businesses were trying to hire more workers last month, down from 49 percent in January, according to survey by the National Federation of Independent Business. The number of business leaders saying they would hire workers in the next three months exceeded those that planned to reduce staff by 13 percentage points, the smallest gap since October, according to the group.

      Concerns about job losses have eroded the confidence of consumers, whose spending makes up 70 percent of the economy. The New York-based Conference Board`s consumer confidence index for February fell to 87.3 from a revised 96.4 in January, the biggest decline since February 2003, a month before the start of fighting in Iraq.

      ``Until the job market improves, spending is at risk,`` said Kathleen Bostjancic, a senior economist at Merrill Lynch & Co., in a note to clients.



      To contact the reporter on this story:
      Joe Richter in Washington, or jrichter1@bloomberg.net

      To contact the editor on this story:
      Kevin Miller at kmiller@bloomberg.net.
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      schrieb am 05.03.04 19:51:09
      Beitrag Nr. 174 ()
      Ein Artikel aus der NYTimes von Krugman, der sich mit den Handlungen von Mr.Greenspan auseinandersetzt.
      Krugman ist kein Sozialträumer, sondern ein liberaler Ökonom.

      Maestro der Chuzpe
      von Paul Krugman
      ZNet 05.03.2004

      Die traditionelle Definition von Chuzpe: Man ermordet seine Eltern und bittet um mildernde Umstände, schließlich sei man ja Waise. Alan Greenspan besitzt Chuzpe. Letzte Woche warnte er vor den Gefahren von Haushaltsdefiziten. Die Hauptursache von Defiziten sind drastisch sinkende Einnahmen - und seit 1950 hatten die Steuereinnahmen des Bundes noch nie so einen niedrigen Anteil an der Wirtschaft. Dennoch wendet sich Greenspan gegen alle Bemühungen, die Einnahmeausfälle der letzten Zeit wieder reinzuholen. Stattdessen unterstützt er die Pläne der Bush-Administration, die eigenen Steuerkürzungen dauerhaft festzuschreiben und fordert Streichungen bei den Sozialleistungen. Drei Jahre ist es her, da hatte Greenspan den Kongress zu Steuerkürzungen gedrängt. Andernfalls, so warnte er, werde die Bundesregierung ein exzessives Surplus einfahren. Damals hatte er dem Kongress versichert, die Steuerkürzungen würden auch in Zukunft zu keiner Gefahr für die Sozialleistungen werden. Letztes Jahr weigerte sich Greenspan, einer neuen defizitanregenden Steuerkürzungsrunde im Wege zu steh‘n. Aber das Schlimmste kommt noch.

      Denn, sehen Sie, obwohl alle andern Bereiche der Regierung hohe Defizite einfahren – beziehungsweise noch nie viel an Überschuss erwirtschafteten -, hat das Sozialversicherungssystem derzeit sogar wesentlich mehr Einnahmen als Ausgaben. Dank dieser Überschüsse ist das Programm mindestens noch bis einschließlich 2042 voll finanzierbar. Die Kosten zu dessen weiterer Absicherung - auf viele Jahrzehnte hinaus – sind nur ein Bruchteil der Einnahmeverluste durch die dauerhafte Fixierung der Bushschen Steuerkürzungen. Der Grund, weshalb unsere Sozialversicherung vergleichsweise gut dasteht: In den 80gern hat die Greenspan-Kommission den Kongress überzeugen können, die Lohnsteuer zu erhöhen; diese finanziert das Programm. Die Lohnsteuer ist jedoch regressiv: Bei Familien mit geringem Einkommen bzw. bei Mittelstandseinkommen schlägt sie viel mehr zu Buche als bei reichen Leuten. Laut Schätzung des Kongress-Budget-Office zahlen Familien im mittleren Einkommensbereich fast doppelt soviel Lohnsteuer wie Einkommenssteuer. Die Leute waren jedoch bereit, einen regressiven Steueranstieg in Kauf zu nehmen – um die Sozialversicherung zu retten. Heute lacht man sie aus.

      Mr. Greenspan hatte Steuererhöhungen für das arbeitende Amerika durchgedrückt und so einen Überschuss in den Kassen der Sozialversicherung geschaffen. Anschließend setzte er diesen Überschuss jedoch als Pro-Steuerkürzungsargument ein – Steuerkürzungen, die zwar den meisten Menschen kaum Entlastung bringen umso mehr aber denjenigen, die $300 000 und mehr im Jahr verdienen. Jetzt, nachdem diese Steuerkürzungen zu einem schwärenden Defizit beitrugen, sagt Greenspan, man müsse die Leistungen der Sozialversicherung kürzen. Der Punkt ist natürlich, hätte jemand das ehrlich so verkauft – „hey, erhöhen wir doch die Steuern für die Arbeitnehmerfamilien und fahren deren Leistungen zurück, damit wir den Reichen eine fette Steuerkürzung verschaffen können!“ – die Wähler wären auf die Barrikaden gegangen. Also gingen die Klassenkämpfer der Rechten lieber nach der Lockvogeltaktik vor. Drei Lehren sind aus dieser Geschichte zu ziehen:

      Erstens: „Das Biest aushungern“ ist nicht länger nur ein hypothetisches Szenario. Haargenau jetzt passiert es, während wir hier reden. Seit Jahrzehnten versuchen die Konservativen, Steuerkürzungen durchzusetzen – nicht, weil diese finanzierbar wären sondern umgekehrt, weil sie nicht finanzierbar sind. Steuerkürzungen führen zu Haushaltsdefiziten, diese wiederum liefern die Rechtfertigung für Kürzungen bei den Staatsausgaben. Zweiter Punkt: Staatsausgaben drosseln heißt nicht automatisch, bei unnötigen Programmen sparen, die ohnehin keiner will. Vielmehr heißen die Angriffsziele Sozialversicherung und Medicare – weil hier Geld drinsteckt. Man muss hinzufügen, die Ideologen auf der Rechten haben die Hoffnung nie ganz aufgaben, die Sozialversicherung doch noch restlos abzuschaffen. Falls Mr. Bush im November (die Wahl) gewinnt, seien wir gewiss, sie werden mit der Privatisierung fortfahren, mit der Schaffung individueller Rentenanwartschaftskonten. Das wird uns dann als Weg verkauft, wie die Sozialversicherung zu „retten“ sei (aus einer Krise, die gar nicht existiert). Im Endeffekt wird so aber deren Finanzierung unterminiert. Und genau das ist der Punkt.

      Zum Schluss: die Korruption unseres Regierungssystems durch den rechten Flügel und die Vereinnahmung eigentlich unpolitischer Institutionen durch die Vetternwirtschaft, das alles schreitet voran, macht nicht einmal vor der US-Notenbank Halt. Wer nicht auf Linie ist – Wissenschaftler, Haushaltsexperten, Geheimdienstagenten und selbst Militäroffiziere – deren Karriere steht auf dem Spiel. Das Weiße Haus George Bushs hat klargemacht, dass es deren Karriere zerstören wird. Allerdings - Mr. Greenspan sollte gegen Druck dieser Art gefeit sein. Er sollte begreifen, seine Sonderstellung, als nicht wählbarer und mit immenser Macht ausgestatteter Offizieller, auferlegt ihm die Verpflichtung, über den Dingen zu stehen. Indem Greenspan sein Amt dazu nutzt, den Zielen einer Vetternwirtschaft zu dienen, begeht er Verrat an der Institution und an der Nation.





      [ Übersetzt von: Andrea Noll | Orginalartikel: "Maestro of Chutzpah" ]
      Avatar
      schrieb am 06.03.04 00:00:23
      Beitrag Nr. 175 ()
      ________________
      Avatar
      schrieb am 06.03.04 00:01:41
      Beitrag Nr. 176 ()
      #175
      Das sollte nicht hier her!
      Avatar
      schrieb am 06.03.04 01:22:31
      Beitrag Nr. 177 ()
      Ich klinke mich seit längerer Zeit mal wieder in den Thread ein, um zu sehen, was aus ihm geworden ist ... nun ja, die vermutete Gespensterveranstaltung eben: Milliardenausfälle bei der Maut, ein neues Arbeitslosenloch (mit enstprechenden Steuerausfällen), Maastricht wird schon wieder mit dem Arsch gerissen. Nach gut 14 Jahren "Aufbau Ost" gerade mal 600.000 Leute im produzierenden Gewerbe, dafür werden unverwüstlich Milliarden "nach drüben" geschoben - und hier wird immer noch über die "Finanzpolitik der USA als Warnung" diskutiert. :D :D :D :D

      Das nenne ich deutsche Rechthaberei :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 06.03.04 15:43:16
      Beitrag Nr. 178 ()
      Was soll man Gutes aus den Zahlen lesen.
      Nach den grandiosen Konjunktur-Programmen, kommt nichts weiteres dabei raus als ein noch größeres Aussenhandelsdeficit und einige tausend Beschäftigte bei Wal-Mart und ein auf Pump inzenierten Konsumrausch.
      Was wollen wir von Deutschland erwarten mit seinen eigenen viel größeren hausgemachten Problemen, wenn die USA mit seiner wachsenden Bevölkerung und seinem überschäumenden Optimismus mit diesen so hoch gepriesenen Wirtschaftstheorien nur heiße Luft erntet.
      Da ist ein Blick rüber schon wichtig, ob als Warnung oder als Hoffnung wird sich zeigen.
      Nur augenblicklich haben die USA und Europa in vielen Bereichen die gleichen Probleme, die in Europa durch die alternde Bevölkerung und dadurch resultierende Belastungen, noch verstärkt werden.


      Published on Friday, March 5, 2004 by the Financial Times/UK
      Lack of New Jobs Deals Blow to US Economy
      by Christopher Swann in Washington and Jennifer Hughes in New York

      The US economy failed to create any new private sector jobs in February, dealing another blow to hopes that the labor market is on the road to recovery.

      Total employment rose by just 21,000 in the month, well below forecasts of a rise of around 150,000. Take away the 21,000 government jobs created in February, and the job creation rate was zero.

      Financial markets reacted swiftly to the news, pushing the dollar lower against the euro and leading to a sharp surge in global bond prices. The euro initially jumped from $1.218 to $1.234.

      Marc Chandler, chief currency strategist at HSBC in New York, said that the dollar`s recent revival now looked under threat.

      Steven Poser, market strategist at Poser Global said there was "nothing, and I mean nothing, bullish in the results".

      The figures are likely to alarm Republican strategists, who have been gearing up for November`s presidential election. The sluggishness of the labor market has become a significant campaigning tool for Senator John Kerry, the de facto Democrat nominee for the presidency.

      With just seven payroll releases remaining before votes are cast, the administration is running out of time to demonstrate that their economic policies have helped create jobs.

      John Snow, the US Treasury secretary, said the economic fundamentals were still in place for a strong recovery, but he made no effort to conceal his disappointment with the employment figures.

      "The administration is not satisfied with today`s job creation numbers," he said.

      Even the most bullish economists failed to find much good news in the detail of the figures. January`s employment creation rate of 112,000 - which disappointed many analysts at the time - was revised still lower to 97,000. Most of the job creation in February was in temporary positions, where there was a rise of 32,000. As a result the US actually lost permanent positions during the month.

      With economists forecasting economic growth of around 5 per cent in the first three months of the year, the long-standing refusal of companies to hire new permanent workers has surprised most commentators.

      "The clear message of these figures is that companies have been able to crank up output without the need for new workers," said Nigel Gault, director of US research at Global Insight, the economic consultancy.

      The unemployment rate remained stable at 5.6 per cent. But the low level of unemployment is partly due to the result of disappointed job seekers abandoning their search for work, economists said. Over the month the civilian labor force fell by 392,000 to 146.5m, and the participation rate fell from 66.1 to 65.9 per cent.

      The only scrap of comfort offered by the figures came for the manufacturing sector. Last year the sector lost an average of 48,000 jobs a month. In February the level of job losses slowed to just 3,000.

      Copyright © 2004 The Financial Times Limited.
      Avatar
      schrieb am 06.03.04 16:38:13
      Beitrag Nr. 179 ()
      STAATSFINANZEN

      Eichels Schwenk

      Der Bundesfinanzminister will die enorme Zinslast des Bundes drücken - und dafür unter die Zocker gehen.



      DDP
      Finanzminister Eichel: Ohne Risiko kein Profit
      Fast so wichtig wie der neueste Sparplan von Bundesfinanzminister Hans Eichel selbst ist dessen Geheimhaltung: Die Gruppe seiner Experten ist handverlesen und zu absoluter Verschwiegenheit verpflichtet. Auf jeder einzelnen Seite ihres Berichts prangt der Schriftzug "Streng vertraulich". Eine penibel geführte Liste verzeichnet zudem, wer das Papier wann zu Gesicht bekommen hat. All das hat einen guten Grund.

      "Was hier zum Schuldenmanagement des Bundes vorgeschlagen wird", so ein Beteiligter, "ist äußerst kapitalmarktrelevant." Wer vorab weiß, wie Eichel die Zinsbelastung des Bundes senken will, könnte illegale Insidergeschäfte tätigen. Das brisante Papier droht zudem die Anleihemärkte in Aufruhr zu versetzen. Denn Berlins Kassenwart will unter die Zocker gehen und sich auf hoch spekulative Geschäfte einlassen.

      Devise eins: Nach uns die Sintflut. Devise zwei: Ohne Risiko kein Profit.

      Schon heute zahlt der Bund jedes Jahr rund 38 Milliarden Euro an Zinsen. Zwischen 2004 und 2006 werden obendrein rund 250 Milliarden der Gesamtschulden von knapp 800 Milliarden Euro fällig. Dieser Berg muss umgeschichtet werden. Das Ministerium fürchtet, der Kapitalmarkt werde die hohen Summen nur mit teuren Aufschlägen akzeptieren.

      Ein ganzes Bündel von Maßnahmen soll die Situation deshalb kurzfristig entspannen. Der Kern von Eichels Geheimplan ist die "Neustrukturierung der Staatsschulden", für die das Ministerium ein "Zielportfolio" entwickelt hat, das in zehn Jahren erreicht werden und deutlich mehr Anleihen mit kurzen Laufzeiten enthalten soll als heute (siehe Grafik).



      DER SPIEGEL
      Die durchschnittliche Laufzeit sinkt schon bis 2007 von 6,17 auf 5,22 Jahre, was die Zinsenausgaben in dieser Zeit um rund 500 Millionen Euro drückt. Doch die Ersparnis hat ihren Preis.

      Denn je kürzer die Laufzeiten der Anleihen ausfallen, desto stärker wirken sich auch Zinsänderungen aus. Jeder Häuslebauer weiß das. Selbst Ex-Finanzminister Theo Waigel predigte stets: Sind die Zinsen niedrig, muss man sich Geld langfristig leihen. Eichel schwenkt nun um - obwohl dadurch auch Mehrausgaben entstehen können, wie seine Experten zugeben. Bis 2007 sei diese Gefahr jedoch gering, denn bis dahin überwiegen die billigeren Zinsen durch die Umschichtung.

      Ist das Zielportfolio aber erreicht, steigt das Haushaltsrisiko kräftig an - und liegt dann "15 Prozent über dem Niveau des derzeitigen", was Eichels Fachleute noch für vertretbar halten. Das ist Ansichtssache.

      Denn möglich ist auch, dass sich der Bund dann in einer Phase steigender Zinsen am Kapitalmarkt neu verschulden muss. Mit einer Wahrscheinlichkeit von immerhin 30 Prozent, so die Berechnungen, müsse er schon im ersten Jahr 570 Millionen Euro mehr aufbringen als unter der jetzigen Schulden-Architektur. Vier Jahre später läge die Summe bei 3,2, nach zehn Jahren sogar bei etwa 5,5 Milliarden Euro.

      Die Umschichtung könnte so zu einem teuren Ausflug werden, der den relativ kleinen, kurzfristigen Gewinn kaum rechtfertigt. Doch das muss nicht mehr das Problem von Eichel sein, der dann sicher nicht mehr oberster Kassenwart in Berlin ist.

      Zur "Strukturkomponente" des neuen Schuldenmanagements kommt eine "taktische Komponente". Die Finanzagentur des Bundes, die für Eichels Ministerium die Schulden managt, soll die Zinsentwicklung anhand von Wirtschaftsprognosen für die jeweils nächsten drei Jahre vorhersagen - und darauf spekulieren. Das tut sie mit Swaps, also hochriskanten Finanzinstrumenten, die eigentlich zum Absichern von Zinsrisiken gedacht sind.

      Eichel hat die Finanzagentur bereits ermächtigt, diese Zockergeschäfte im Jahr 2004 auf 80 Milliarden Euro zu erhöhen. Obendrein will er künftig auch Fremdwährungsanleihen begeben, also Bundesschulden in Dollar, Rubel, britischen Pfund oder auch anderen Währungen.

      Rechtlich ist das aber nicht möglich, der Bundestag müsste zustimmen. Doch auch diese Geschäfte sind riskant: Sinkt der Euro-Kurs gegenüber der jeweiligen Emissionswährung zum Ende der Laufzeit etwa um 20 Prozent, muss der Bund 20 Prozent mehr zurückbezahlen, als er sich geliehen hat.

      Selbst bei einer Währungsabsicherung, heißt es in dem Bericht, "könnte der Eindruck von Spekulationsgeschäften entstehen". Andererseits führten diese Finanzinstrumente zu einer "Entlastung der Liquiditätssituation". Die sperrige Formulierung kaschiert eine prekäre Situation.

      Die hohen Tilgungsverpflichtungen ab 2004 und die deshalb nötigen Umschuldungen könnten an den Märkten zu einem Überangebot führen, das von Investoren nur zu deutlich höheren Zinsen akzeptiert wird. Die Bundesanleihe, einst das sicherste Schuldpapier der Welt, droht dabei unter die Räder zu kommen. Wenn aber ein Teil der Schulden im Ausland platziert werde, sei diese Gefahr geringer.

      Schon deshalb wollen Eichel und seine Finanzmanager den Gang zum Parlament antreten. Das einzige Problem: "Bisher wissen wir noch nicht", sagt ein Insider, "wie wir den Abgeordneten die Materie erklären sollen, ohne unsere Pläne im Detail offen zu legen."
      Avatar
      schrieb am 09.03.04 12:20:17
      Beitrag Nr. 180 ()
      Irgendwie kommen mir diese Versprechungen bekannt vor!

      Promises, Promises


      Sources: Bureau of Labor Studies; Economic Reports of the President, 2002, 2003 and 2004.


      By PAUL KRUGMAN

      Published: March 9, 2004

      espite a string of dismal employment reports, the administration insists that its economic program, which has relied entirely on tax cuts focused on the affluent, will produce big job gains any day now. Should we believe these promises?

      Each February, the Economic Report of the President forecasts nonfarm payroll employment — generally considered the best measure of job growth — for the next several years. The black line in the chart above (inspired by a joint report from the Economic Policy Institute and the Center on Budget and Policy Priorities) shows the actual performance of employment, both before and after its peak in March 2001. The gray lines show the forecasts in the 2002, 2003 and 2004 reports. Notice that the February 2004 forecast, which, as in previous years, is based on data only through the preceding October, is already 900,000 jobs too high.

      Economic forecasting isn`t an exact science, but wishful thinking on this scale is unprecedented. Nor can the administration use its all-purpose excuse: all of these forecasts date from after 9/11. What you see in this chart is the signature of a corrupted policy process, in which political propaganda takes the place of professional analysis.



      Copyright 2004 The New York Times Company
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      schrieb am 09.03.04 13:27:23
      Beitrag Nr. 181 ()
      Betreffend der Arbeitslosenzahlen stellt sich mir die Frage, ob überhaupt eine Regierung irgendetwas gegen das Phänomen des Offshoring machen kann. Dies Phänomen sieht man ja nicht nur in den USA und in D.

      Erschwerend kommt ja noch hinzu, das in den USA die Konsumenten noch recht optimistisch gestimmt sind, wichtig weil in den USA bisher der Servicesektor die Jobmaschine war, und daher noch nicht der Konsum eingebrochen ist, während deutsche Unternehmen angeblich beim Offshoring 2-3 Jahre zurückhängen, das dicke Ende demnach hier noch kommen wird.

      Ich weiß auch nicht so recht, ob ich jetzt Weinen oder Lachen soll, wenn auf einmal die Wirtschaftsfachleute feststellen, dass die Steuern in Polen , Litauen deutlich niedriger sind. Das hat ja schon Irland erfolgreich vorgemacht. Also Steuern auf das persönliche Einkommen oder indirekte Steuern deutlich erhöhen, damit die Unternehmen hier bleiben können?
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      schrieb am 09.03.04 22:43:39
      Beitrag Nr. 182 ()
      #1

      poly,

      obwohl du an den richtigen stellen ja fragezeichen gesetzt hast, und dich somit aus der inhaltlichen diskussion heraushältst, vermisse ich in diesem thread doch, daß so recht niemand das gekriegt hat, was man früher beim "wort zum sonntag" die "jesuskurve "genannt hat. gemeint war damit, daß zwar der pfarrer über allerhand unzuträglichkeiten predigte, er seine hörer in ihrem kummer nicht allein ließ. in steiler kurvenlage kam er zurück auf das wesentliche: auf das heil nämlich, daß bei gottvertrauen und buße sich sicher einstellen werde.

      in diesem thread vermisse ich diese kurve (vielleicht kommt sie ja noch?).

      einleitend wäre doch nur zu wiederholen: staat macht schulden.

      und jetzt die kurve: wenn wir also die schuldenmacherei aus hier schon genannten gründen nicht wegkriegen, dann muß der verschwinden, der die schulden macht. ist doch klar: wenn es keinen gibt, der schulden macht, dann gibt es auch keine. (ja, und was machen die kleinen leute? nun, die lernen endlich individualismus und eigenverantwortung.)

      bei dieser einsicht schon mal angekommen, ist alles weitere doch ganz einfach, einfacher jedenfalls, als eine betriebsanleitung für ein video-gerät, also auch von bush zu verstehen:

      wer keinen zugang zu milton friedmans ur-drehbuch aus 1947 in zürich, das übrigens 1948 ins program des "nationalen sicherheitsrats der usa" übernommen worden war, hat, kann seine ausführlichere anleitung "kapital und feiheit", die gerader wieder in deutscher sprache aufgelegt wurde, sich reinziehen, wie es heute heißt.

      dort findet er alles, von der A-bschaffung der schulpflicht ( ist ja auch bei uns schon auf gutem wege, wenn dort nur noch geprügelt und "abgezogen" wird) bis Z-ugang zur individuellen freiheit.

      alles ist dann "produkt" , alles, ist ganz individuell "marktgängig" und ganz frei.

      also, wer kriegt zuerst die kurve - und zwar ohne fragezeichen?
      Avatar
      schrieb am 10.03.04 14:35:27
      Beitrag Nr. 183 ()
      Derr steigende Ölpreis wird zusehend ein Problem.

      U.S. Trade Gap Hits Record $43.1 Billion
      Wed Mar 10, 2004 08:32 AM ET

      WASHINGTON (Reuters) - The U.S. trade deficit widened to a record $43.1 billion in January, as rising oil prices helped keep imports near historic highs and exports retreated slightly despite the weaker dollar, the Commerce Department said on Wednesday.
      The monthly trade gap was larger than the mid-point analyst estimate of $42.1 billion. Average prices for imported oil leapt to $28.55 per barrel in January, the highest since March 2003.

      Imports dipped slightly from the record set in December, but were still the second highest ever at $132.1 billion. Imports from China posted a 6.6 percent gain, pushing the monthly trade gap with that country to $11.5 billion.

      China has faced pressure from the United States to move to a flexible exchange rate because of complaints that its practice of pegging its currency at 8.28 yuan to dollar gives it an unfair advantage by artificially depressing the price of its exports.

      But Chinese data released on Tuesday showed the country posted a $7.87 billion trade deficit in February, compared to a trade surplus of $680 million in February 2003, as imports jumped 77 percent from the previous year.

      U.S. exports slipped slightly to $89.0 billion in January. Although the euro has borne the brunt of the weaker dollar, exports to the 15-member European Union edged lower during the month. Shipments to other major destinations such as Canada, Mexico, Japan and China also were lower.
      Avatar
      schrieb am 10.03.04 15:04:54
      Beitrag Nr. 184 ()
      Derr steigende Ölpreis wird zusehend ein Problem.



      Wenn ich mir meine PKZ anschaue nicht...:D :D :D
      Avatar
      schrieb am 02.04.04 15:50:39
      Beitrag Nr. 185 ()
      Washington, 02. Apr (Reuters) - Die Zahl der Beschäftigten
      in den USA ist im März deutlich stärker gestiegen als von
      Volkswirten erwartet. Die Aktienmärkte und der Dollar reagierten
      mit Kursgewinnen auf die Daten.

      Die Zahl der Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft
      kletterte im März um 308.000 nach einem nach oben revidierten
      Anstieg um 46.000 im Vormonat, teilte das US-Arbeitsministerium
      am Freitag in Washington mit. Analysten hatten für den
      vergangenen Monat im Schnitt mit einem erheblich geringeren
      Stellenzuwachs von 103.000 Stellen gerechnet. Die
      Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent.

      Die Terminkontrakte auf die US-Aktienindizes weiteten
      unmittelbar nach Vorlage der Daten ihr Plus deutlich aus, der
      Dax in Frankfurt machte einen kräftigen Satz nach oben.
      Der Euro büßte zum Dollar ein und fiel zeitweise unter
      1,22 Dollar, nachdem er zuvor mehr als 1,23 Dollar gekostet
      hatte.
      Avatar
      schrieb am 06.04.04 14:21:27
      Beitrag Nr. 186 ()
      Heute wurden mal wieder die neuesten deutschen Zahlen veröffentlicht:

      In Deutschland ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahr um 520.460 gesunken!!

      http://www.pub.arbeitsamt.de/hst/services/statistik/000000/h…

      :cry:
      Avatar
      schrieb am 06.04.04 14:32:46
      Beitrag Nr. 187 ()
      Und warum FT, weil man sich seit einiger Zeit wieder entscheiden kann, ob man beinem 400 € Job sozialversicherungspflichtig sein will. Und das ist teuer.
      Avatar
      schrieb am 09.04.04 11:45:05
      Beitrag Nr. 188 ()
      Hüben und drüben das gleiche Problem.

      16/2004
      http://www.zeit.de/2004/16/Job-Migration

      Die Arbeit wandert aus

      In den Industriestaaten geht die Angst um: Jobs werden in Billiglohnländer verlagert. Politiker beschimpfen die Unternehmen - statt Grundlagen für mehr Wettbewerbsfähigkeit zu schaffen

      Von Thomas Fischermann und Kolja Rudzio

      Gute Nachrichten vom Arbeitsmarkt: Deutsche Unternehmen stellen wieder ein – zum Beispiel Ingenieure, Software-Entwickler, Buchhaltungshilfen und Telefonisten fürs Call-Center. Schon steigen die Löhne für qualifizierte Kräfte, weil gut ausgebildete Leute knapp werden. Inzwischen werden Menschen aus entlegenen Regionen sogar mit Bussen in die Ballungszentren gekarrt, um die Nachfrage der boomenden Wirtschaft zu befriedigen.DEN PRODUKTIONSAUFTRAG FÜR DEN TOUAREG bekamen die VW-Werker im slowakischen Bratislawa - und nicht die Kollegen in Hannover© Volkswagen AG

      Schöne neue Arbeitswelt – nur leider nicht in Deutschland, sondern im ungarischen Györ, im slowakischen Bratislava und im indischen Bangalore. Während hierzulande die Arbeitslosigkeit immer neue Rekordhochs erklimmt, schaffen deutsche Firmen im Ausland fleißig neue Stellen: der Brillenhersteller Rodenstock in Tschechien, die Reifenfirma Continental in Rumänien, VW in der Slowakei. Bei Siemens wird zwar noch heftig gestritten, aber nicht mehr ob, sondern nur noch wie viele der bis zu 10000 zur Diskussion stehenden Arbeitsplätze nach China oder Osteuropa gehen. Auch amerikanische Firmen sind ganz vorn dabei, wenn es um die Belebung des chinesischen oder indischen Arbeitsmarktes geht, während daheim die jobless recovery, der Aufschwung ohne Arbeitsplätze, für Schlagzeilen sorgt. Hartnäckige Arbeitslosigkeit ist plötzlich auch ein amerikanisches Problem.

      In Deutschland schüren spektakuläre Verlagerungspläne wie die von Siemens und der bevorstehende EU-Beitritt von Ländern wie Polen oder Tschechien die Angst vor einer Massenflucht der Arbeit. Die osteuropäischen Billigstandorte liegen direkt vor der Haustür, und sie bieten im Gegensatz zu China oder Indien auch noch Rechtssicherheit, hohe politische Stabilität, geringe kulturelle Hürden und einen – unumkehrbar – freien Zugang zum europäischen Binnenmarkt. In den Vereinigten Staaten drehen sich die Ängste mehr um China und Indien, sonst ist die Debatte ähnlich. Zwar hat sich die reiche Welt an den Verlust von Jobs für Arbeiter längst gewöhnt, seit 1950 ist in Amerika der Anteil an Industriearbeit von 31 auf 12 Prozent geschrumpft. Aber jetzt sind auf einmal auch wohlhabendere Arbeitnehmer betroffen, die Jahre in Universitäten zugebracht haben und sich eines Lebens im Wohlstand stets sicher waren. „Vermehrt erreicht die Verlagerung von Arbeitsplätzen auch mittlere Einkommensschichten“, sagt Klaus Zimmermann, der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin.

      Politiker wissen: Diese Mittelschichten sind wahlentscheidend. Kein Wunder also, dass sie gereizt reagieren, wenn Firmen flüchten. „Mangelnden Patriotismus“ nennt das Bundeskanzler Gerhard Schröder, als „vaterlandslose Gesellen“ geißelt der neue SPD-Generalsekretär Unternehmer. In den USA wettert der designierte demokratische Präsidentschaftskandidat John Kerry gegen „verräterische Unternehmen“ und schlägt Steuernachteile für Job-Exporteure vor. Etliche amerikanische Städte, Staaten und Washingtoner Ämter schließen solche Firmen schon heute von öffentlichen Aufträgen aus, und die Gefahren der Globalisierung avancieren neben der Terrorismusbekämpfung zum Reizthema der bevorstehenden US-Wahlkampagne.

      Was in den vergangenen Jahren vor allem die Sache von Attac und anderen Graswurzel-Initiativen war, beschäftigt jetzt die Politiker weltweit: der Kampf gegen die Globalisierung. Die Perspektive ist allerdings eine andere, es geht nicht um die Ausbeutung armer Entwicklungsländer, sondern um das Ausbluten der reichen Industrieländer, um die sich scheinbar beschleunigende Abwanderung von Arbeitsplätzen und um die Frage, wie sich dieser Aderlass stoppen oder wenigstens verlangsamen lässt.

      Dabei zeigt das Beispiel Osteuropa, wie sich in dieser Debatte übertriebene Befürchtungen und berechtigte Sorgen vermischen. Die Standortvorteile der neuen EU-Länder bestehen nämlich schon seit Jahren: Längst exportieren sie viele Waren zollfrei in die Union – Agrarprodukte ausgenommen –, und die schrittweise Angleichung ihrer Rechtsvorschriften hat ausländischen Investoren in den vergangenen Jahren schon den Boden bereitet. Eher müssen die neuen EU-Mitglieder ein paar Nachteile einstecken. Vom 1. Mai an gelten auch in Polen, Tschechien und Ungarn europäische Umwelt- und Sicherheitsstandards – und das Wettbewerbsrecht der Union, das ihnen manch großzügige Subvention künftig verbietet.

      Rund vier Milliarden Euro jährlich haben deutsche Firmen in den vergangenen Jahren in Mittel- und Osteuropa investiert. Doch nach der ersten Euphorie kurz nach dem Fall des Eisernen Vorhangs ist eine gewisse Sättigung eingetreten. Seit ein paar Jahren deutet der Trend bei den deutschen Direktinvestitionen in den Beitrittsländern auf Stagnation hin, und einzelne Länder wie Tschechien melden sogar einen Rückgang der ausländischen Kapitalzuflüsse. Im vergangenen Jahr gaben bei einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) 24 Prozent aller Industrieunternehmen an, innerhalb der kommenden drei Jahre Produktionsanlagen ins Ausland verlagern zu wollen; Anfang der neunziger Jahre waren es noch 30 Prozent.

      Eine ganz andere Frage ist es, wie viele Arbeitsplätze diese Auslandsinvestitionen gekostet haben. Vier Milliarden Euro pro Jahr klingt nach viel, entspricht aber nur etwa einem Prozent dessen, was hiesige Unternehmen insgesamt pro Jahr investieren. Heute beschäftigen deutsche Unternehmen und Beteiligungsfirmen in Osteuropa etwa 800000 Menschen – die meisten sollen allerdings die osteuropäischen Märkte erobern. So betreibt die Deutsche Telekom in den östlichen Nachbarländern Mobilfunknetze, die HypoVereinsbank hat mit Partnern ein Netz von Bankfilialen gespannt, die RWE versorgt tschechische Haushalte mit Gas und so weiter.

      Wie viele Arbeitsplätze tatsächlich hier abgebaut wurden, um sie im Osten wieder neu entstehen zu lassen, darüber gibt es nur Schätzungen. Nach Kalkulation von Volkhart Vincentz vom Münchner Osteuropa-Institut liegt die Zahl der verlorenen Jobs bei höchstens 35000 im Jahr. So viele Stellen hätten deutsche Firmen aus Kostengründen bei den östlichen Nachbarn geschaffen. „Das heißt aber nicht, dass ebenso viele Stellen hier gestrichen worden sein müssen“, warnt er vor voreiligen Schlüssen. Die Verlagerung von Jobs bringt nämlich manchmal postwendend neue, andere Jobs zurück: Nach einer Studie des Fraunhofer Instituts für Systemtechnik und Innovationsforschung schaffen gerade Unternehmen, die Produktionsteile ins Ausland verlagert haben, überdurchschnittlich viele neue Arbeitsplätze daheim. Sie können sich das leisten, gerade wegen der Kostenersparnis im Ausland.

      Das deutsche Arbeitslosenproblem lässt sich allein mit diesen Abflüssen ohnehin nicht erklären, denn im vergangenen Jahr gingen im Zuge der Wirtschaftsflaute 480000 Stellen verloren. Womöglich hätte es ohne die wirtschaftliche Öffnung zum Osten sogar noch größere Verluste gegeben. Denn in den vergangenen zehn Jahren sind die deutschen Exporte in diese Region Jahr für Jahr gestiegen, sie übertrafen sogar regelmäßig die Importe (einzige Ausnahme: 2003). Die steigende Kaufkraft der Polen, Tschechen und Ungarn sorgt also auch für Arbeit hierzulande. Rund 100000 Arbeitsplätze hängen nach Schätzung des Bundeswirtschaftsministeriums schon am Osthandel. Tendenz steigend. Die bisherige Jobbilanz fällt also bei weitem nicht so negativ aus, wie es die erregte Patriotismusdebatte nahe legt.

      Was den Herren Schröder, Benneter und Kerry eher Sorge bereiten sollte, wird am deutlichsten, wenn man einen Blick über den Atlantik auf das kalifornische Silicon Valley wirft. Die High-Tech-Region zwischen San Jose und San Francisco hat zuletzt den größten Verlust an Arbeitsplätzen in ihrer Geschichte erlebt – und anders als im Falle Osteuropas kommen die durchgehend aus dem Umfeld der Hochtechnologie.

      „Mein Job ist nach Indien geschickt worden“, steht auf einem T-Shirt, das zornige Programmierer heute für 19,99 Dollar beim Informationstechniker-Verband der USA bestellen können. Auch Ingenieure, Risikokapitalexperten und viele andere Berufsgruppen rund um die Informationstechnik und das Internet hat es schwer getroffen. Natürlich hat das mit der Spekulationsblase, die zum Beginn des neuen Jahrtausends platzte, und mit der anhaltenden Flaute der amerikanischen Konjunktur zu tun. Doch Geschichten von Jobs, die mit Hilfe des Internet an ferne Orte wie Indien verlagert werden, sind längst keine Seltenheit mehr: Programmierer, Ingenieure, Datenverwalter, Steuerprüfer und sogar Ärzte, die mit Computerhilfe amerikanische Röntgenbilder analysieren, sie alle sind Teil einer neuen Verlagerungswelle.

      „Wenn sich Outsourcing wirklich durchsetzt“, sagt der Ökonom Bradford DeLong von der Universität Berkeley, „wird es einen viel größeren Schock als je zuvor auslösen.“ Allein schon wegen der besonders großen Lohnunterschiede in „höherwertigen“ Tätigkeiten, die nun verlagert werden. DeLong terminiert diesen Zeitpunkt auf „die kommenden zwei bis drei Jahrzehnte“. Jacob F. Kirkegaard vom Institute of International Economics in Washington schätzt, dass etwa 45 Prozent aller Jobs in den USA theoretisch auch im Ausland erledigt werden könnten; quasi jeder Job, der vor allem an einem Schreibtisch erledigt wird, am Computer oder am Telefon.

      Hatte das High-Tech-Zentrum Silicon Valley nicht seit Jahrzehnten als eine Hauptstütze der wirtschaftlichen Stärke Amerikas gegolten – ähnlich wie in Deutschland die Autoindustrie? Nun geht die Angst vor dem Abstieg um. „Dass Gott die Amerikaner dauerhaft in größerem Wohlstand leben lassen wollte als den Rest der Welt, erscheint immer unwahrscheinlicher“, spottet der Nobelpreisträger und Ökonom Robert Solow.

      Könnten zunehmende Jobverlagerungen in Billiglohnländer dort künftig ähnliche High-Tech-Cluster entstehen lassen? Werden sie den reichen Ländern Konkurrenz machen und eine der wesentlichen Grundlagen für höhere Lebensstandards an sich reißen – nämlich die Entwicklung und Nutzung von Spitzentechnologie? Schon heute kommen mehr und mehr Patente aus Indien, meist von den Tochterfirmen westlicher Konzerne wie IBM oder Intel, und die Zahl der anspruchsvollen Entwicklungsprojekte wächst stetig. Kürzlich schrieb die indische Telefongesellschaft Bharti kuriose Schlagzeilen, weil sie einen Outsourcing-Kontrakt über zehn Jahre schloss: Bharti sourct jetzt Arbeiten an die amerikanische Computerfirma IBM aus. IBM-Mitarbeiter in den USA und Frankreich werden nun Jobs für Indien erledigen.

      Selbst wenn langfristig alle von der internationalen Verflechtung profitieren – viele verlieren erst einmal ihren Job und werden nicht gleich einen neuen finden, andere kommen unter Lohndruck. Wenn zunehmend auch die Mittelschichten um ihren Arbeitsplatz bangen müssen, droht der Globalisierung ein Rückschlag. Der Harvard-Ökonom Dani Rodrik warnt bereits seit einigen Jahren, dass Politikern bei übertriebenem Globalisierungstempo schlicht die Unterstützung ihrer Wähler wegbricht. Die Folge wäre: mehr Protektionismus.

      In Zukunft zählen Professoren und Pizzalieferanten zu den Gewinnern

      Allerdings sind der Abschottung enge Grenzen gesetzt. Eine Einschränkung der wirtschaftlichen Integration oder gar „Strafsteuern“ auf Globalisierer, wie John Kerry sie in Amerika angedroht hat, stoßen schnell auf rechtliche Schranken: Diesseits und jenseits des Atlantiks sind der Austausch von Investitionen, die Verlagerung von Arbeitsplätzen und der Austausch fertiger Waren von zahllosen Pakten, von Wirtschaftsverbünden wie der EU und durch die Welthandelsorganisation WTO gesichert.

      Wie also lässt sich die Abwanderung von Jobs zumindest verlangsamen? Arbeitskosten senken und den heimischen Niedriglohnsektor ausweiten, lautet die Antwort von Hans-Werner Sinn, dem Präsidenten des Münchner ifo-Instituts. Die Löhne müssten nicht auf das Niveau von Polen fallen, rechnet er vor, weil Deutschland noch Vorteile wie eine bessere Infrastruktur besitze. Doch Abschläge seien nötig, Gewerkschaftsproteste hin oder her. Zur sozialen Abfederung empfiehlt er staatliche Zuschüsse zu den Niedriglöhnen.

      Ein anderer Schlüssel zur Wahrung nationaler Wettbewebsfähigkeit ist die Bildung. Bereiten die Bildungssysteme der reichen Länder auf die neuen Anforderungen der Arbeitsmärkte vor? Etliche Ökonomen beklagen schon seit Jahrzehnten eine chronische Unterfinanzierung und ein allzu lasches Management von Schulen und Universitäten – und fürchten nun, dass die Globalisierung diese Nachlässigkeit bestraft. „Wir unternehmen als Land nicht die nötigen Investitionen in Umschulung und Umbau“, beklagt sich der US-Wissenschaftler Bradford DeLong. Und in Deutschland steigt derzeit, statt vielfältig einsetzbarer junger Fachleute, sogar der Anteil der Geringqualifizierten. „Viele Unternehmen gehen heute auch ins Ausland, weil sie dort Fachkräfte finden“, sagt Klaus Zimmermann, Präsident des DIW in Berlin. „In Deutschland haben wir dagegen schon einen Fachkräftemangel, der allen Prognosen zufolge noch schlimmer werden wird.“

      Als eine letzte Möglichkeit, den Globalisierungsdruck abzufedern, bleibt, was Ökonomen in Zeiten schnellen Wandels empfehlen: die Verlierer des Strukturwandels zu entschädigen. Das ist allein deswegen fair, weil der Wandel im Schnitt den Wohlstand aller mehrt. Ein angemessenes soziales Sicherheitsnetz ist Teil dieser „Entschädigung“, Hilfen bei der Umschulung oder durch die Vermittlung neuer Beschäftigungsfelder ein anderer.

      Bisher gehörten vor allem Geringqualifizierte zu den Globalisierungsverlierern, denn ihre Arbeit ließ sich leicht durch ausländische Kräfte ersetzen. Doch in Zukunft – so sehen es etwa Frank Levy vom Massachusetts Institute of Technology und der Harvard-Ökonom Richard J. Murnane – wird nicht mehr einfach die Unterscheidung zwischen ungelernten Arbeitern und hoch qualifizierten Angestellten ausschlaggebend sein. In Zukunft verlaufe der Graben zwischen jenen, deren Jobs auch im Ausland erledigt werden können, und denen, die wegen sehr spezieller Fähigkeiten schwer ersetzbar sind oder die schlicht persönlich vor Ort arbeiten müssen. Die Gewinner in dieser neuen Welt könnten dann gleichermaßen Professoren, Schauspieler oder besonders kreative Software-Designer sein wie Krankenschwestern, Pizzalieferanten und persönliche Fitness-Trainer.
      Avatar
      schrieb am 09.04.04 12:09:52
      Beitrag Nr. 189 ()
      @Joerver, Du bist ja wieder fleißig mit Cut and Paste zugange ... allerdings wäre es schön, wenn Du ab und zu nicht nur mainstream Artikel, sondern wirklich Neues berücksichtigen würdest. Zum Beispiel beim Thema Job Outsourcing: Natürlich ist das in den USA seit ca. 2 Jahren ein Thema. Inzwischen hat man aber das eine oder andere IT-Projekt mit Indern hinter sich - und ist um einige Erahrungen reicher.

      Die zwei vermutlich wichtigsten:
      - Indern kannst Du entweder einfache Routineaufgaben übergeben oder bis in die letzte Einzelheiten vorgekaute Spezifikationen. Mit komplexen Systemanalyse-, Engineering-oder kreativen Tuningjobs sind sie in der Regel überfordert. Dies ist nicht nur ein Ausbildungs-, sondern "leider" (seien wir ehrlich und sagen "glücklicherweise") ein Mentalitästsproblem. Jede hleine Schwierigkeit wird nicht mal eben so im chat zwischen Tür und Angel gelöst, sondern über mindestens 9 Hierarchiestufen nach oben durchgereicht.

      - Wirklich gute Inder (die gibt es natürlich auch) gleichen sich in ihren Honorarforderungen mit einem Affenzahn dem US-Niveau an, so daß inzwischen mancher Auftraggeber müde abwinkt und auf bewährte einheimische Kräfte zurückgreift.

      Klar ist aber - und daran läßt ja auch Dein Artikel keinen Zweifel -, daß die Zeit der hochbezahlten Schmalspurtechnosjobs in den USA vorbei ist. In Deutschland hat es diese Art Jobs nie in dem Ausmaß gegeben, so daß diesbezüglich der Anpassungsdruck geringer ist, weil die meisten Techies in ihrem Spektrum immer schon etwas breiter angelegt waren.
      Avatar
      schrieb am 09.04.04 12:27:57
      Beitrag Nr. 190 ()
      Die gleichen Erkenntnisse erhälst aber auch, wenn Du die Zeitungen in San Francisco und San Jose, Contra Costa verfolgst.
      Das Problem ist gerade, dass nicht mehr nur die reinen Routinejobs nach Indien, sondern auch die Jobs in der Entwicklung.
      Denk immer daran: Lesen bildet!
      Avatar
      schrieb am 09.04.04 13:05:31
      Beitrag Nr. 191 ()
      In dem Satz in #190 fehlte ein `gehen`:

      Das Problem ist gerade, dass nicht mehr nur die reinen Routinejobs nach Indien gehen, sondern auch die Jobs in der Entwicklung.
      Avatar
      schrieb am 09.04.04 19:00:50
      Beitrag Nr. 192 ()
      Die Auslagerung von Arbeitsplätzen hat sich über eine lange Zeit angekündigt, die Gründe sind sehr vielschichtig und keineswegs unterlagen dem reine Kosten - Betrachtungen. Die hohen Kosten sind eher das Endergebnis einer falschen Weichenstellung, die nun nach Korrekturen suchen muß. Unbd diese Korrekturen auf der völlig falschen Ebene zu organisieren sucht, eine Ebene, die wir nicht bedienen können. Wir werden keinen Erfolg damit haben, unsere Lebensbedingungen auf diejenigen von Schwellenländern abzusenken, obwohl wir uns dahin aus den Weg gemacht haben. Schon verschwinden wir im Mittelfeld der EU- Länder mit lediglich durchschnittlichem Einkommen/ Einwohner. Das wird weiter absinken, und je weiter dies absinkt, desto schneller wird sich die Spirale drehen, die uns nach unten reißt.

      Wir haben die Einzelstellungsmerkmale, welche den Deutschen zukommt, nicht nur nicht gepflegt und herausgestellt, wir pflügen diese, ganz im Gegenteil, noch weiter unter.

      Die Einzigartigkeit, die ein Deutscher in der Lage ist darzustellen, also die produktive Summe von einigen spezifischen Eigenarten, die ist wegreguliert worden.

      Übrigens mit Hilfe fast exakt derselben Merkmalen weggeregelt, die vorher seine Kreativität ausmachten.

      Deswegen muß man nicht befürchten, daß in irgend einem anderen Land diese Einzigartigkeit sich nun neu bilden könnte. Dafür ist die Sache viel zu komplex.

      Es ist vielmehr so, daß man zu ähnlichen Endergebnissen kommen kann, wenn irgendwo eine organisierende Kraft die dazu notwendigen Fähigkeiten global bündelt, also zusammenführt. Es kommt dann etwas ähnliches heraus. Das man in ähnlicher Weise verwenden kann.

      Es ist leider nicht erkannt worden, woraus die Kreativität von Künstlern herrührt. Die Bedeutung der Kreativität generell. Mal beispielsweise von Schriftstellern. Oder was die Evolution durch Tüftler gewinnt, wie das funktioniert. Wie die besondere Fähigkeit zur Organisation sich auswirkt.

      Es ist nun zu konstatieren, daß es praktisch keine bedeutenden (jüngeren) Schriftsteller (Künstler, Musiker, Maler) mehr gibt. Kreativität in den diese anzeigenden bertätigungen ist ausgestorben.

      Innovative Tüftlereien sind damit ebenfalls verschwunden.

      Dies ist ein Innovations- feindliches Land geworden. U.a. deswegen, weil man glaubt Innovationen durch Subventionen fördern zu müssen.

      Man fördert dadurch die Fähigkeit, an Subventionen heranzukommen. Zu mehr hat dies nicht geführt. Was am anderen Ende die gesellschaft mit Abgaben belastet.

      Und man gerät in einen Wettbewerb, Subventionen zur Verteilung zu bringen. Begünstigt sind dann Großfirmen bzw all jene, die Beziehungen haben, kaufen können. Das sind diejenigen, die an die Stelle der produktiven innovation treten. Und das sind heute diejenigen, die nun nacheinander hier in den Sack hauen.

      Der Grund ist u.a. der, daß sich Politiker anmaßen, entscheiden zu können, welche Innovation es zu etwas bringen wird, und welche nicht.

      Nur der Markt kann dies entscheiden. Hier entscheidet dies eine Bürokratie. Das geht praktisch immer in die Hose. Und Manager. Geht häufiger in die Hose, beispiel Rover/BMW, Daimler/Chrysler/Mitsubishi, Allianz/Dresdner Bank etc.

      Praktisch nie entscheidet dies der Markt. Ein Bill Gates hätte hier wohl keine Chance gehabt, der würde hier immer noch in einer Garage hocken. Diejenigen, die hier nicht in einer Garage hocken bleiben wollten, sind rechtzeitig gegangen. Auch Leute aus dieser sich bildenden Sparte.
      Das ist lange her, und seitdem spitzt sich die sache hier langsam, aber unaufhörlich zu.

      Das bittere ist, daß dies niemand zu verstehen scheint, trotz aller Beschwörungen, nun mit Reformen ernst zu machen. In seiner Not kratzt dieses Land dann an der glänzenden Oberfläche der USA. Hoffen wir, daß es hilft.

      Die Fähigkeit zur Organisation wird durch eine Super- Organisation mit Vorschriften erstickt.

      Der Rahmen all dessen, in dem so etwas abläuft, also die Sprache, in der man denkt, analysiert, Neues bildet usw, diese in der deutschen Sprache steckende Innovationskraft ist damit ebenfalls untergegangen.

      Wir brauchen also keine Angst zu haben, daß sich irgendwo auf der Welt etwas bilden könnte, was unsere Einmaligkeit ersetzt. Wir werden ersetzt, ohne daß diese Einmaligkeit woanders aufstehen wird, erstehen kann.

      Durch Produkte, die eben nicht mehr den Charakter haben, der unseren Produkten der Vergangenheit anhaftete, Und dessen Erfolg ausmachte.

      Freilich gibt es eine Industrie, die sich bisher dabei hat heraushalten können, die Auto- Industrie. Der Gestaltungs- Anspruch der Bürokratie ist durch die Macht dieser Industrie halbwegs in Grenzen gehalten worden.

      Der Staat begnügt sich damit, die Nutzer dieser Industrie gnadenlos auszuquetschen. Das Barrel Öl kostet im Moment 35 Dollar. Skandal. Auf jedes Barrel öl sattelt der deutsche Fiskus nochmals über 100 Dollar. Da liegt der Skandal. Wir werden geblitzt und politesst, daß er nur so kracht, aber exakt ausgezirkelt danach, daß es trotz Vergehen praktisch nie weniger Führerscheininhaber geben wird. Es geht darum, die Leute auszunehmen.

      Wo dieser Wahn sich mal ganz kurz und prächtig gezeigt hat war die Sache mit Toll- Collect. Eine riesen- absocke, derer man sich ja nun auch noch rühmen will. Was für eine dolle Sache dies für unseren Industrie- Standort sein wird, für unser Ansehen als Industrie- Macht.

      Bescheuerter geht es nicht mehr.

      Hat man irgendetwas dabei gelernt ? wie sich die Einlassung auf die vom Staat verhätschelte Groß- Industrie auswirkt ? Hat man den innovativen Kräften, wenn schon Abkassierung - eine Chance eingeräumt ? Nein, man hat sie rausgeboxt, und so stehen nun T-kom und Daimler, die Diamanten dieser germanischen Titanic, trotz Schiffbruch wieder auf dem teppich.

      Man ist unfähig zu lernen. Das ist das Schlmmste, was man überhaupt diagnostizieren kann.

      Einen fehler zu machen, kann passieren. Einen fehlöer 2 mal zu machen, das ist tödlich.

      Wir machen unsere fehler unentwegt. Das System ist nicht mehr lernfähig, nicht mehr reformierbar.

      Hauptsächlich von der Auto- Industrie leben wir heute.

      Den Raum, in neue Industrien voranzugehen, haben wir uns verstellt. Alle technischen Trends der vergangenen Jahrzehnte kamen nicht aus Deutschland. Und immer war es ein Organisationsproblem, denn die Grundlagen dieser neuen Trends waren allesamt mal in Deutschland, oder doch mit Deutschen entwickelt worden.

      Es ist ein Entfaltungsproblem, das wir nicht erkannt haben, und das wir verloren haben.
      Avatar
      schrieb am 09.04.04 19:14:14
      Beitrag Nr. 193 ()
      @soeinpech
      ein bedenkenswertes Karfreitagsposting, das Du da losgelassen hast! Kreativität wird hier untergepflügt (außer wenn es um Subventionsklau, Korruption oder Bürokratie geht). Der spezifisch deutsche Bildungsansatz (möglichst universal ohne oberflächlich zu sein, weil ich mir zuallerserst Methodenwissen anzueignen habe) wird inzwischen nicht nur nicht mehr vermittelt, er ist sogar schon vergessen worden. Mein lieber Schwan, wenn ich nur an diese trübe Tasse Buhlman denke ...

      :( :( :( :(
      Avatar
      schrieb am 09.04.04 19:16:40
      Beitrag Nr. 194 ()
      Übrigens joerver

      ich bin ziemlich nahe dran an der Quelle ;) Meine Erkenntnisse stammen halt von der Ostküste ... und dort ist man zur Zeit eben schon ein paar Schritte weiter als im ausgebubbelten California :D :D :D :D :D :D
      Avatar
      schrieb am 09.04.04 19:51:01
      Beitrag Nr. 195 ()
      @QCOM

      Schule. det isn ganz spezielles Thema. Aber auch dieses Thema kannst du über die Kante der Bürokratie brechen, deren falsche Weichenstellung, wenngleich hier die völlig überzogenen Ansätze noch eine Rolle spielen, die Eltern in der Schule erblicken.

      Ein dickes Problem. Eines unter vielen. Unsere wichtigste Ressource in einem Rohstaoff- armen Land. Unsere Kinder.

      Ich würde heute nicht mehr wagen, eine Aufstellung zu erstellen, was geändert werden müßte. Ich weiß, daß wir mit Reformen nicht mehr auskommen werden, daß wir über die Fundamente reden müßten, auf denen diese Reformen aufbauen wollen.

      Ich kann nur hoffen, daß ich alles zu schwarz sehe, und daß es irgendwie weitergehen wird. Ich hoffe, daß sich die Richtung der Weiterentwicklung umdrehen läßt, daß es also wieder aufwärts gehen kann, aber ich kann bei besten Willen, nach bestem Wissen nicht sagen, daß dies so kommen muß.

      Ich habe keine andere Wahl mehr, als aktiv für meine Familie vorzubauen.
      Avatar
      schrieb am 16.04.04 19:55:59
      Beitrag Nr. 196 ()
      Auch diesmal ein Artikel in der Zeit, der etwas gegen den Strich bürstet. Auf jedenfalls gut zu lesen, ob alle Behauptungen so stehen bleiben können, kann ich nicht entscheiden.

      Deutschland

      Der Mythos vom Abstieg

      Die Exporte steigen, neue Jobs entstehen. Trotzdem wächst die deutsche Wirtschaft nicht. Das hat wenig mit dem Standort D zu tun und viel mit der Wiedervereinigung und dem Euro

      Von R. von Heusinger und W. Uchatius



      Illustration: Beck für DIE ZEIT
      Die in Deutschland derzeit meisterzählte Geschichte ist ein großes Epos von Aufstieg und Niedergang. Aber sie läuft nicht im Kino, sondern bei Sabine Christiansen. Diese Geschichte handelt von einem Superstar, gegen den sich David Beckham oder Brad Pitt wie Winzlinge ausnehmen. Sie beschreibt geheimnisvolle Viren, die dem Helden die Lebenskraft rauben. Aber sie kommt nicht als Fantasy-Roman daher, sondern als Sachbuch. Denn es geht um die traurige Wirklichkeit.

      Die Geschichte erzählt von Deutschland. Einst war es eines der reichsten Länder der Welt.

      Heute ist es der „kranke Mann Europas“. Meint das Münchner ifo-Institut. Schreibt der britische Economist. Behauptet das Kieler Institut für Weltwirtschaft. Verkünden Verbandsfunktionäre, Ökonomen und Politiker in Talkshows und Zeitungen.

      Sie nennen auch die Krankheitserreger: die gesunkene Wettbewerbsfähigkeit. Die ausufernden Staats- und Sozialausgaben. Den inflexiblen Arbeitsmarkt. „Um diese vermeintlichen Probleme dreht sich seit Jahren fast die gesamte ökonomische Debatte“, sagt Ullrich Heilemann, Wirtschaftsprofessor an der Uni Leipzig.

      Aber entsprechen sie auch der ökonomischen Realität? Kann Deutschland tatsächlich mit dem Rest der Welt nicht länger mithalten?

      Tatsache ist: Die deutsche Wirtschaft ist in den vergangenen zehn Jahren schwächer gewachsen als irgendeine andere in der Europäischen Union. Inzwischen liegt die Wirtschaftsleistung pro Kopf in Deutschland unter dem EU-Durchschnitt. So weit stimmt die Geschichte also. Die Frage ist nur, was die wahren Gründe für die Wachstumsschwäche sind.


      „Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit sinkt.“ (aus einer Untersuchung des Instituts für Managemententwicklung Lausanne)

      „Bei den Lohnstückkosten sehen wir im internationalen Vergleich nicht gut aus.“ (BDI-Chef Michael Rogowski in der „Berliner Zeitung“)


      Der Standort. Grundig, Voigtländer, Seidensticker. Fernseher aus Nürnberg, Kameras aus Braunschweig, Hemden aus Bielefeld. Die fünfziger Jahre waren noch Zeiten. Damals kostete ein Fabrikarbeiter nur ein paar Mark in der Stunde. Damals belieferten deutsche Unternehmen die halbe Welt.

      Dann kamen die Japaner. Die Koreaner. Später die Chinesen. Und natürlich die Polen und Tschechen. Heute liegen die Arbeitskosten in der westdeutschen Industrie bei 26 Euro pro Stunde, in Osteuropa bei 5 Euro, in Ostasien noch niedriger. Keine Überraschung also, wenn hiesige Unternehmen auf den Weltmärkten das Nachsehen haben.

      Oder doch eine Überraschung. Denn sie haben gar nicht das Nachsehen. Im Gegenteil. „Deutschland dominiert alle anderen“, sagt Andreas Cors vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). Tatsächlich sind in keinem großen Industrieland die Exporte in den vergangenen Jahren so stark gewachsen (siehe Grafik).

      Bei genauerem Hinsehen gehören die deutschen Arbeitskosten zwar zu den höchsten der Welt, aber seit 1995 stiegen die Löhne nach Angaben der OECD kaum – im Gegensatz zu den anderen Industrieländern. Was stieg, war die Produktivität deutscher Unternehmen. Die Innovationsoffensive, die der Kanzler ankündigte, ist in vielen Firmen längst Realität. „Wir sind technologisch weltweit führend“, sagt Olaf Wortmann vom Maschinenbauverband VDMA. Infolgedessen haben sich die Lohnstückkosten weit günstiger entwickelt als in fast allen Konkurrenzländern. „Die Wettbewerbsfähigkeit ist in Deutschland kein Problem mehr“, sagt Harald Jörg, Volkswirt bei der Dresdner Bank.

      Die überraschende Qualität des Standorts D zeigt sich auch an einer zweiten Zahl: den ausländischen Direktinvestitionen. Hiesige Politiker und Funktionäre mögen das Vertrauen in die deutsche Wirtschaft verloren haben, doch amerikanische und asiatische Konzernchefs denken anders. Seit 1998 verzeichnen die Statistiker einen kräftigen Zustrom ausländischen Kapitals nach Deutschland. Zuletzt konnte außer Frankreich kein Industrieland so viele Investitionen aus dem Rest der Welt anziehen.


      „Dieser Staat hängt uns wie eine Bleikugel am Bein.“ (DIHK-Chef Ludwig Georg Braun in der „Welt am Sonntag“)

      „Der Anstieg der Staatsquote muss sukzessive zurückgeführt werden.“ (CDU-Fraktionsvize Friedrich Merz vor Unternehmern)


      Der Staat. Sechs Monate lang gehen sie zur Arbeit und bekommen kein Geld dafür. Sie sitzen im Büro, sie schuften in der Fabrik, aber das Gehalt kassiert der Fiskus. So ergeht es den Bundesbürgern Jahr für Jahr, jedenfalls denen, die einen Job haben. Der Bund der Steuerzahler hat es ausgerechnet: Die erste Jahreshälfte arbeiten die Deutschen quasi nur für den Staat. Für die Steuern und für die Sozialabgaben, für die Arbeitslosen-, die Renten- und die Krankenversicherung. Womöglich ist die Wirtschaftsleistung in Deutschland schwächer als anderswo, weil sich Leistung nicht lohnt.

      Ein Blick auf die Fakten zeigt: Sie lohnt sich mehr als in den meisten europäischen Ländern. Bei der Steuer- und Abgabenquote (dem Verhältnis von Steuern und Sozialabgaben zur Wirtschaftsleistung) rangiert die Bundesrepublik im Mittelfeld. In wachstumsstarken Ländern wie Finnland, Schweden oder Frankreich greift der Staat seinen Bürgern allerdings weit tiefer in die Tasche (siehe Grafik). Das erinnert an früher. „Noch in den sechziger Jahren lag die deutsche Sozialleistungsquote, und dann auch die Steuer- und Abgabenquote, europaweit mit an der Spitze“, sagt Stephan Leibfried, Leiter des Zentrums für Sozialpolitik an der Uni Bremen. Damals war Deutschland Spitzenreiter beim Wachstum.

      Seitdem ist der Sozial- und Steuerstaat in den meisten europäischen Ländern weit stärker gewachsen als hierzulande.

      In Deutschland dagegen liegt der Anteil des Staatssektors an der Wirtschaftsleistung heute nicht höher als 1975. Im Westen ist er sogar leicht gesunken. Allerdings nicht auf das Niveau von Japan, mit seinem im internationalen Vergleich kleinen Staatssektor. „Trotzdem kamen die Japaner zehn Jahre lang nicht aus der Krise“, sagt Peter Bofinger, Mitglied des Wirtschafts-Sachverständigenrats. Und fügt an: „Ein Zusammenhang zwischen Staatsquote und Wachstumsraten ist äußerst zweifelhaft.“

      Das zeigt auch folgende Überlegung: Eine Privatisierung der deutschen Sozialversicherungen ließe den Staatssektor schlagartig schrumpfen. Allerdings ist fraglich, ob den Deutschen dann tatsächlich mehr Geld für den Konsum bliebe. Wollten sie nicht auf jegliche Sicherheit verzichten, müssten sie weiter einen Großteil ihrer Arbeitszeit dafür verwenden, Rente, Krankenversicherung und Rücklagen für eine mögliche Arbeitslosigkeit zu erwirtschaften. Nur müssten sie die dann privat finanzieren. Wie in den USA, wo nach Berechnungen des Sozialforschers Jacob Hacker von der Uni Yale die Sozialausgaben einen ähnlich hohen Teil der Wirtschaftsleistung aufbrauchen wie im Wohlfahrtsstaat Deutschland – nur werden sie in Amerika stärker privat finanziert, bei teils schlechteren Leistungen.

      Rechnet man dagegen die Sozialleistungen aus dem Staatssektor heraus, stellt man fest: „Der Staat ist in Deutschland nicht teurer als in den USA“, so der Ökonom Ronald Schettkat von der Russell Sage Foundation in New York. Denn für Polizei oder Verwaltungspersonal wenden die Deutschen nicht mehr Geld auf als die Amerikaner.


      „Die Deutschen müssen mehr arbeiten.“ (BDA-Chef Dieter Hundt in der „Bild“)

      „Unsere Nachbarstaaten haben alle mehr Jobs, auch bei niedrigem Wachstum.“ (Wirtschaftsminister Wolfgang Clement in der ZEIT)




      ZEIT-Grafik
      Der Arbeitsmarkt. Vor 20 Jahren hieß er Josef Stingl, danach Heinrich Franke, dann Bernhard Jagoda, später Florian Gerster und heute Frank-Jürgen Weise. Die Bundesanstalt für Arbeit wurde in Bundesagentur für Arbeit umbenannt, aber die unangenehmste Aufgabe ihres Präsidenten ist geblieben: Monatlich muss er die Arbeitslosenzahl bekannt geben. Sie steigt immer weiter.

      Was weniger bekannt ist: Im Westen der Republik hat seit Mitte der Neunziger auch die Zahl der Arbeitsplätze kräftig zugenommen (siehe Grafik). Ausgerechnet in jenem Teil Deutschlands, in dem die meisten Beschäftigten unter Kündigungsschutz und Flächentarif fallen, lief die Jobmaschine – erst durch die weltweite Konjunkturkrise geriet sie ins Stocken.

      Wie kommt es dann aber, dass die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren stetig stieg, bis auf viereinhalb Millionen?

      „Das liegt zum einen an der gestiegenen Erwerbsneigung“, sagt Gerhard Bosch, Vizepräsident des Instituts für Arbeit und Technik in Gelsenkirchen. In kaum einem Industrieland strebt ein so hoher Anteil der 25- bis 55-Jährigen auf den Arbeitsmarkt wie in Deutschland. Mit der Folge, dass es trotz Jobwachstums nicht genug Jobs gibt.

      Vor allem aber liegt die wachsende Arbeitslosigkeit am Osten. Dort ist die Zahl der Jobs seit 1995 nicht gestiegen, sondern fast jedes Jahr gesunken. Ausgerechnet dort, wo nach Erkenntnis des DIW neun von zehn Unternehmen nicht mehr an den Flächentarif gebunden sind (siehe auch Frei und erfolglos). Ein Grund, weshalb der US-Wirtschaftsnobelpreisträger Robert Solow folgert: „Selbst ein völlig liberalisierter Arbeitsmarkt wird die Wirtschaft nicht retten“ (siehe Interview: "Unnötig schmerzvoll").


      Unter Schock. Wenn der Standort, der Staat und der Arbeitsmarkt als Erklärungen nicht so recht taugen, woran liegt die deutsche Wachstumsschwäche dann? „In der öffentlichen Diskussion wird meist übersehen, dass die deutsche Wirtschaft in den vergangenen Jahren mehrere schwere Schocks zu verkraften hatte“, sagt Dresdner-Bank-Volkswirt Harald Jörg.

      Mindestens drei Schocks lassen sich identifizieren, welche die deutsche Wirtschaft schwer erschütterten, den Rest Europas aber verschonten. Die Wiedervereinigung. Die Einführung des Euro, die nur hierzulande negative Folgen hatte. Und die Bankenkrise.


      Die Wiedervereinigung. Zuerst sah es so aus, als mache die Einheit alle reicher. Die Mauer fiel, die Ossis bekamen die D-Mark zum günstigen Kurs, kauften Autos und bauten Häuser. Durch Steueranreize der Regierung künstlich verbilligt, schossen Eigenheime und Bürogebäude aus dem Boden. Die Wirtschaft wuchs bundesweit. 1990 mit fünf, 1991 mit fast sechs Prozent. Solche Raten kennt man heute aus China.

      Die Bundesbank fürchtete, das kräftige Wachstum werde die Wirtschaft überfordern. Tatsächlich schnellte die Inflationsrate nach oben. Als Antwort setzte die Bundesbank die Leitzinsen drastisch herauf.

      Die Wirkung zeigte sich schnell: Kredite und neue Investitionen wurden teurer, Deutschland rutschte in die Rezession. Wegen der hohen Zinsen stieg auch der Kurs der D-Mark, was deutsche Produkte teurer und deutschen Exporteuren das Leben schwer machte. „Gleichzeitig erhöhte die Regierung im Krisenjahr 92 die Steuern und Sozialabgaben – und erdrosselte damit die Inlandsnachfrage“, so der Ökonom Heilemann.

      Das Ergebnis ist nun Thema in Talkshows und Zeitungen. Der Osten komme nicht auf die Beine, er ziehe den Westen mit in die Tiefe, warnt eine Kommission um den ehemaligen Hamburger Politiker Klaus von Dohnanyi. In Wahrheit hat die falsche Wirtschaftspolitik des Westens den Osten zum Dauerproblem gemacht. Erst wurde durch den günstigen Umtauschkurs und die Hilfen für den Bau ein Boom erzeugt, dann wurde er schlagartig abgewürgt, wovon sich die gesamtdeutsche Ökonomie bis heute nicht erholt hat. „Die zu restriktive Geld- und Fiskalpolitik hat die Wirtschaft destabilisiert“, so der Hamburger Ökonom Jörg Bibow.

      Die Folgen sind fatal. Um den Osten vor weiterem Absturz zu bewahren, müssen die alten Länder noch immer jährlich 4,5 Prozent der Wirtschaftsleistung dorthin transferieren. „Das dämpft das Wachstum im Westen“, sagt ein hochrangiger Volkswirt der Bundesbank.

      Als jedoch mit Beginn des neuen Jahrtausends die Debatte um den „kranken Mann Europas“ begann, blieb der Hinweis auf die Wiedervereinigung meist aus.

      Dabei hatte schon vor zwei Jahren der Sachverständigenrat berechnet, dass allein die Spätfolgen der so schlecht gestalteten Wiedervereinigung für zwei Drittel der Wachstumsschwäche verantwortlich seien.

      Nirgends zeigt sich dies so deutlich wie am Bau. Seit 1995 gehen jedes Jahr weitere Firmen Pleite. „Der Bau belastet die deutsche Wachstumsperformance im internationalen Vergleich erheblich, die übrigen Sektoren dagegen halten mit dem europäischen Tempo recht gut mit“, sagt Klaus Borger, Volkswirt bei der bundeseigenen Förderbank KfW. Borger hat für einen besseren Vergleich der tatsächlichen Wachstumsstärke Deutschlands die Bauwirtschaft aus dem BIP herausgerechnet. Und siehe da: Seit drei Jahren wächst Deutschland genauso schnell wie das übrige Euroland (siehe Grafik).

      Die Euro-Einführung. Am Anfang der Marktwirtschaft steht der Kredit: etwa für den Kauf von Maschinen, die ein Unternehmer braucht, um zu produzieren. Ohne Kreditwachstum kein Wirtschaftswachstum. In Deutschland aber wachsen die Kredite nicht.

      Was das mit dem Euro zu tun hat? Ganz einfach. Die Währungsunion brachte den Deutschen nicht nur neue Münzen und Scheine, sondern auch neue Zinsen, und das hat für die Bundesrepublik eine ungleich größere Bedeutung. Denn die Zinsen sind der Preis, den ein Unternehmer für einen Kredit zu zahlen hat.

      Bevor der Euro kam, galt die D-Mark in Europa als Leitwährung. Wer in Franc oder Lire einen Kredit aufnahm, musste Risikoaufschläge in Form höherer Zinsen zahlen. Denn die europäischen Währungen waren in ständiger Gefahr, gegenüber der D-Mark an Wert zu verlieren. Kredite in der deutschen Währung waren deshalb billiger und Investitionen hierzulande günstiger als im restlichen Europa. Heute gibt es in Euroland nur noch eine Währung und einen einheitlichen nominalen Zinssatz – und die deutsche Wirtschaft hat einen Vorteil verloren.

      Tatsächlich hat sie jetzt sogar mit dem Nachteil hoher Zinsen zu kämpfen. Zwar ist der Zinssatz nominell überall in Euroland gleich. Bereinigt man ihn jedoch um die Inflationsrate, ergeben sich deutliche Unterschiede. Je niedriger die Inflation, desto höher die realen Zinsen. In Deutschland ist die Inflation so niedrig wie nirgendwo sonst in Euroland – weshalb die Realzinsen stiegen. „Steigende Realzinsen aber bremsen die Investitionstätigkeit der Unternehmen und damit das Wachstum“, sagt Stefan Bergheim, Volkswirt bei der Deutschen Bank Research.

      Theoretisch könnte die Bundesregierung den Zinsschock durch eine großzügigere Fiskalpolitik mildern. Soll heißen: Sie müsste vom Sparkurs abweichen, bis die Wirtschaft wieder Luft hat. Doch dieser Weg ist ihr verwehrt. „Da ist der widersinnige Stabilitätspakt vor, der eine vernünftige Reaktion der Fiskalpolitik verhindert“, moniert Dieter Wermuth, Euroland-Chefvolkswirt der japanischen Großbank UFJ.


      Die Kreditklemme. Wenn es einen Ort gibt, an dem der Puls der deutschen Wirtschaft schlägt, dann ist es der Bankensitz Frankfurt. Denn die Banken vergeben die Kredite.

      Die Wiedervereinigung, das Ende des Baubooms, die Währungsunion – das hat Spuren in den Bilanzen der Finanzhäuser hinterlassen. Und damit die Schocks noch verstärkt. Fünf der sieben größten Banken haben 2003 zusammen mehr als zehn Milliarden Euro Verlust verzeichnet, weswegen sie mit neuen Krediten vorsichtig sind. Die Folge: Erstmals in der Geschichte der Republik schrumpft das Volumen der an Unternehmen ausgegebenen Darlehen (siehe Grafik). Im restlichen Euroland dagegen wächst es mit rund fünf Prozent.

      Vergangene Woche gab erstmals ein deutscher Bankmanager zu, dass diese Situation ein Problem darstelle. „Die Banken geben bei weitem nicht so viele Kredite, wie es für den Mittelstand erforderlich ist“, sagte KfW-Chef Hans Reich dem Handelsblatt. Die Auftragsbücher vieler Firmen seien voll, könnten aber wegen fehlender Finanzierung nicht abgearbeitet werden.

      Bei einer Umfrage des manager magazins unter 350 Mittelständlern in wirtschaftlichen Schwierigkeiten gaben 40 Prozent an, die Kreditvergabe sei ein Hauptproblem. Der Arbeitsmarkt rangierte weit dahinter, nur 15 Prozent hielten den Flächentarifvertrag für hinderlich.

      Der Ausweg. Wenn der Mittelstand tatsächlich das oft zitierte Rückgrat der deutschen Wirtschaft ist, warum diskutieren Politiker und Ökonomen über Probleme, die Mittelständler als drittrangig einschätzen? Natürlich ist niemand gegen noch mehr Wettbewerbsfähigkeit. Selbstverständlich können Sozialreformen dafür sorgen, dass Renten- und Krankenversicherung effizienter arbeiten und wieder mehr Geld in ihre Kassen fließt. Mit Sicherheit kann ein flexiblerer Arbeitsmarkt Wunder wirken – aber erst, wenn es wieder aufwärts geht.

      Damit das jedoch eintritt, müssen die Banken wieder Kredite vergeben, muss die Last der hohen Realzinsen durch eine expansive Fiskalpolitik gemildert werden, muss endlich auch die Nachfrageseite der Wirtschaft ernst genommen werden, wie es Nobelpreisträger Solow fordert. Durch Lohnkürzen und Gürtel-enger-Schnallen ist dies kaum zu erreichen. Im Gegenteil. Die deutsche Vorstellung von einem „Wachstum durch Sparen“ könnte am Ende ganz Euroland destabilisieren, fürchtet der Wirtschaftsweise Bofinger.

      (c) DIE ZEIT 15.04.2004 Nr.17
      Avatar
      schrieb am 16.04.04 21:05:20
      Beitrag Nr. 197 ()
      Na ja, die Graphiken könnten jedenfalls direkt von der Kampa oder vom hier noch legendären User Aldibroker stammen, der im Wahlkampf 2002 auch immer tolle Statistiken produziert hat, wie toll doch alles läuft unter unserer rot-grünen Dilettanten-Truppe. Aber unser Genosse Joerver war ja damals auch recht aktiv für die Kampa, und beweisst ja auch heute noch ab und zu, dass er zu jeder erdenklichen Entgleisung fähig ist, wenn es darum geht, politisch andersdenkende zu diffamieren.

      Die Zeit ist zwar eine seriöse Zeitung mit oft lesenswerten Artikeln, aber sie wird halt von zwei ehemaligen Spitzenpolitikern der SPD herausgegeben, und deshalb kann man im Wirtschaftsteil leider nix erwarten.

      Die Zahl der Erwerbstätigen wird für Westdeutschland angegeben, und hört 2002 auf. Wenn man die für ganz Deutschland angeben und bis 2004 angeben würde, sähe sie deutlich schlechter aus. So ein Zufall!

      Und dass beim Wachstum des BIP willkürlich die Baubranche einfach rausgerechnet wird, weil die in Deutschland in den letzten Jahren ganz besonders schlecht läuft, während beispielsweise in Spanien in den letzten Jahren ein regelrechter Bauboom war, das ist eine echte Spitzenleistung an Volksverdummung!

      Heute wurden übrigens die neuesten Zahlen der Rentenversicherung bekanntgegeben. Entgegen der Schätzungen der Regierung von einem Wachstum der Einnahmen der Rentenversicherung um 0,8 % sind deren Einnahmen im ersten Quartal mal wieder um 0,6 % gesunken.

      Und das Ansehen der Bundesbank wurde auch endgültig in den Dreck gezogen, nachdem heute deren Präsident (selbst ehemaliger SPD-Minister unter Eichel und von Beruf gelernter Landmaschinenmechaniker) nach etlichen Skandalen und heftigem Streit mit Eichel doch noch zurücktreten musste.
      Avatar
      schrieb am 16.04.04 21:27:57
      Beitrag Nr. 198 ()
      Ft
      es trifft, wenn man Dinge mit dem Namen benennt, was sie sind. Getötete Menschen als Kollateralschäden zu bezeichnen, macht sich immer besser für die Kriegsbefürworter, als wenn man schreibt das ist Abschlachten von Menschen.
      Wenn Leute Araber als Untermenschen bezeichnen, dann ist das für Euch ok.
      Ich frage mich so langsam, wer den 2.Weltkrieg gewonnen hat.
      Avatar
      schrieb am 16.04.04 21:59:01
      Beitrag Nr. 199 ()
      @joerver: Laber keinen Stuss! Wenn Du Krieg als Abschlachten von Menschen bezeichnest, dann habe ich damit kein Problem, und vermutlich sonst auch niemand.

      Du hast aber Leuten in der CDU, insbesondere Angela Merkel Begeisterung für das Abschlachten von Menschen attestiert, und dies war offenbar kein Ausrutscher, denn Du hast es auch noch verteidigt, als Du darauf angesprochen wurdest (natürlich unter Beifall einiger deiner Gesinnungsgenossen).

      Ich bin zwar kein Mitglied der CDU, aber das ist für mich trotzdem eine unglaubliche Entgleisung.

      Und die Behauptung, dass ich es ok finde, Araber als Untermenschen zu bezeichnen, ist übrigens auch eine unverschämte Verleumdung.
      Wenn jemand irgend einen anderen Menschen als "Untermenschen" tituliert, so ist das für mich auch eine Entgleisung, mit der sich derjenige als übler Rassist zu erkennen gibt. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ich sowas jemals irgendwo als in Ordnung bezeichnet haben sollte. Wenn Du solche Behauptungen aufstellt, dann belege sie bitte! Ansonsten möchte ich doch bitten, solche Verleumdungen zu unterlassen.
      Avatar
      schrieb am 16.04.04 22:51:18
      Beitrag Nr. 200 ()
      Ft
      Zitier mich richtig.
      Hat nicht Schäuble vor ein paar Tagen sich zu dem Irak-Krieg geäußert und war garnicht so abgeneigt deutsche Soldaten dort hinzuschicken.
      Noch jetzt hat die CDU nicht kapiert, was im Irak abläuft, wenn Du die Berichte aus Fallujah liest, es gibt gleichlautende Meldungen aus verschiedene Quellen nicht nur von Hilfsorganisationen, auch die heutige Meldung über die 1000 kg Bombe über Fallujah, das ist ungeheuerlich.
      Ich kann diesen Eifer mancher CDU-Politiker nicht verstehen unbedingt dort bei der Menschenschlachterei deutsche Soldaten dabei zu haben.
      Zu der 2. Sache lies Inferno Thread #18278. Keine Reaktion kein Dementi.
      Auch nicht zu verachten sind die Berichte über die US-Army in der britischen Presse, über die Einschätzungen der Iraker durch manchen US-Soldaten. Der Original-Artikel stand im Telegraph. Es wird ganz offen von `Untermenschen` gesprochen.
      Vielleich noch ein Wort zur `Zeit`. Wenn NeoCon Joffe einen Artikel über den Irak geschrieben hatte, warst Du voller Begeisterung. Wenn jetzt der eine oder andere Artikel über Wirtschaft drin steht, dann ist es ein SPD-Blatt.
      Ein bißchen bllig die Argumentation.
      Avatar
      schrieb am 17.04.04 00:16:04
      Beitrag Nr. 201 ()
      @joerver, was soll das ?

      ft zitiert Dich korrekt. Bist Du ein Kleinkind, daß die Hände vors Gesicht schlägt und behauptet: ich bin garnicht da ?

      Du hast Leuten in der CDU eine Begeisterung für das Abschlachten von Menschen unterstellt.
      Avatar
      schrieb am 17.04.04 02:34:54
      Beitrag Nr. 202 ()
      Nur zur Info - Gruß - DmComeBack


      Hypothekenbanken

      Gefährliche Geldmaschinen


      Fannie Mae und Freddie Mac sind die größten Hypothekenbanken der Welt. Jetzt kommen erste Zweifel an ihrer Seriosität auf


      Von Heike Buchter


      Wie Ginger Rogers und Fred Astaire werden die beiden fast immer in einem Atemzug genannt: Fannie Mae und Freddie Mac. Dahinter verbirgt sich jedoch nicht leichte Muse, sondern komplexe Finanzakrobatik. Fannie Mae und Freddie Mac sind die größten Hypothekenbanken der Welt. Sie halten oder garantieren rund 42 Prozent aller Hypothekendarlehen der Vereinigten Staaten und 75 Prozent aller Darlehen auf Einfamilienhäuser – zusammen rund vier Billionen Dollar. Die beiden Institute haben Anleihen und Schuldverschreibungen in Höhe von 2,4 Billionen Dollar ausgereicht. Das entspricht einem Viertel des Bruttoinlandsproduktes der USA, der größten Volkswirtschaft der Welt. Nur ein Schuldner hat sich weltweit mehr Kapital geborgt: der US-Schatzmeister selbst. 3,6 Billionen Dollar in Staatsanleihen haben die Staaten ausstehen.

      Kein Wunder, dass in Washington die Alarmglocken schrillten, als sich herausstellte, dass bei beiden Giganten die Buchhaltung nicht ganz zuverlässlich zu sein scheint. So musste Freddie Mac im vergangenen Jahr einräumen, fünf Milliarden Dollar mehr Gewinn gemacht zu haben als ursprünglich ausgewiesen. Ein Gewinn, über den sich deshalb niemand so recht freuen mochte. Die Chefetage musste daraufhin gehen. Jetzt berichtet die Aufsichtsbehörde, dass Schwester Fannie Mae möglicherweise zwischen 2000 und 2003 rund sieben Milliarden Dollar Verlust eingefahren hat – von dem offenbar bislang niemand etwas gewusst haben will.

      Zwar sind sich die Experten uneins, ob es sich tatsächlich um unzulässige Buchungen handelt und wie schwerwiegend die Angelegenheit ist. Doch John Snow ging schon einmal auf Distanz. George Bushs Finanzminister sagte bei einer Versammlung amerikanischer Kommunalbanker, die beiden Riesen seien keineswegs „too big to fail“ – nicht zu groß, um zusammenzubrechen. Der Runde blieb daraufhin erst einmal der Bissen im Hals stecken. Denn eigentlich gehen die Marktteilnehmer weltweit davon aus, dass Uncle Sam hinter Fannie und Freddie steht. Im Klartext: Die Finanzmärkte sind überzeugt, dass – sollte eines der Institute zusammenbrechen – die US-Steuerzahler einspringen.

      Snows Mahnungen kamen keine zwei Wochen nachdem Alan Greenspan höchstpersönlich gewarnt hatte. Der US-Notenbankchef, der für seinen orakelhaften Stil bekannt ist, wurde überraschend deutlich. „Die Notenbank ist besorgt über das Wachstum und das Ausmaß der Hypothekenportfolios bei den öffentlich-rechtlichen Instituten“, sagte er. Besonders die wachsende Rolle der beiden auf den Derivatemärkten beunruhigt ihn. Greenspans Angst: Wackeln die beiden Riesen, löst das ein weltweites Beben in den Finanzmärkten aus.

      Dabei müsste Greenspan eigentlich ein starker Befürworter von Fannie und Freddie sein. Denn ihnen verdankt er ein Gutteil seines Erfolges. Greenspan setzte in den Krisenjahren auf die US-Verbraucher, um die US-Wirtschaft vor dem Abrutschen in eine handfeste Depression zu bewahren. „Greenspan beißt die Hand, die ihn füttert“, bemerkte bissig ein Lobbyist der amerikanischen Hausbaubranche. 80 Prozent der amerikanischen Wirtschaft werden vom Konsum getrieben. Greenspan senkte die Leitzinsen auf ein historisch niedriges Niveau. Das macht Hypotheken spottbillig. Viele Hausbesitzer nutzen die Gelegenheit, lösen ihre ursprüngliche Hypothek ab und nehmen eine neue, häufig höhere auf. So münzen sie ihr Eigenheim in Bares um und gehen auf Shopping-Tour: ein neues Bad, eine Yacht oder 14 Tage Karibik. Hypothekendarlehen in Rekordhöhe von 3,8 Billionen Dollar reichten Banken und Finanzdienstleister allein im vergangenen Jahr aus. Rund 66 Prozent davon dienten der Refinanzierung. Der stete Geldstrom verhinderte, dass die USA im Gegensatz zu Deutschland nach dem Platzen der Spekulationsblase in eine Rezession sanken. Und er lies die Geldmaschinen Fannie und Freddie auf Hochtouren laufen.

      Doch nicht nur Alan Greenspan fürchtet nun, dass die beiden Institute Opfer ihres eigenen Erfolges werden könnten. Das liegt an ihrem Geschäftsmodell. Weder Fannie noch Freddie vergeben Kredite direkt an Hausbesitzer. Ihre vom Kongress gegebene Aufgabe ist es, den privaten Banken die Hypotheken abzunehmen – einen zweiten Markt für die Darlehen zu schaffen. Das Geld für ihre Operation besorgen sich Fannie und Freddie am Kapitalmarkt. Der Trick dabei ist, dass dank der von den Marktteilnehmern angenommenen staatlichen Garantie die Kosten der Geldbeschaffung für Fannie und Freddie geringer sind als für private Wettbewerber. Der Unterschied beträgt je nach Schätzung 0,30 bis 0,40 Prozentpunkte.

      Doch die beiden haben auch ein gewaltiges Risiko. Sie reichen langfristige Kredite aus und finanzieren sich selbst günstiger über kürzere Laufzeiten. Solange die Zinsen sinken, ist das kein Problem – anders bei steigenden Zinsen. Um sich gegen dieses Risiko abzusichern, setzen Fannie und Freddie Zins-Derivate ein. Bei Fannie etwa wuchs der Nominalwert für Derivate allein im vergangenen Jahr um 384 Milliarden Dollar auf 1041 Milliarden Dollar – nach Schätzungen rund 5 Prozent des Gesamtmarktes.

      Fannie und Freddie zählen inzwischen zu den größten Akteuren im Derivatemarkt. Derivate – gemeint sind hier Futures und Optionen – sind Finanzinstrumente, mit denen sich Marktteilnehmer gegen Risiken absichern. Für die Kontrakte muss es immer auch einen Vertragspartner geben. Gegenparts von Fannie Mae und Freddie Mac sind internationale Großbanken: JP Morgan, Bank of America und Citigroup. Auch die Deutsche Bank gehört zu den großen Playern. „Weil sie bei den beiden öffentlich-rechtlichen Instituten von einer Staatsgarantie ausgehen, stellen die Banken keine Sicherheiten bei diesen Kontrakten, wie sie es bei privaten Gegenparts tun würden“, sagt Bert Ely, ein langjähriger Kritiker von Fannie und Freddie. Ely – der für sich in Anspruch nimmt, die amerikanische Sparkassenkrise von 1980 vorhergesagt zu haben, die den US-Steuerzahler rund 175 Milliarden Dollar kostete – hält das System grundsätzlich für fehlerhaft.

      Mit Sorge beobachten Experten auch die Konzentration auf eine Hand voll Mitspielern. Patrick Parkinson, stellvertretender Direktor der Abteilung Analyse und Statistik der US-Notenbank, zeigte sich auf einer Branchenkonferenz in Chicago Ende März besorgt über das wachsende Risiko, das die Großbanken akzeptieren. Er fragte sich öffentlich, wie der Markt reagieren würde, sollte einer der Beteiligten in Schwierigkeiten geraten. Freddie-Mac-Sprecher Douglas Robinson wiegelt ab. „Wir haben unsere Derivate-Gegenparts ständig auf dem Kontrollmonitor“, sagte er. Die Skeptiker bezweifeln, dass das wirklich ausreicht. „Alles hängt davon ab, dass die Risikomanager bei Fannie und Freddie immer richtig liegen“, warnt Alan Greenspan. Er fordert deshalb, die Kapitalmindesteinlage bei Fannie und Freddie hochzusetzen und so deren Wachstum zu bremsen.

      Denn fällt nur ein Stein in dem hoch komplexen Zusammenspiel, könnte das einen Dominoeffekt auslösen, der das internationale Finanzsystem nachhaltig erschüttert. Die Bonds öffentlich-rechtlicher US-Institute – von denen Freddie und Fannie den größten Teil darstellen – sind bei Zentralbanken und privaten Kreditinstituten weltweit beliebt und werden wie Staatspapiere behandelt. Im Januar floss von den 100 Milliarden Dollar an ausländischem Kapital, das in den USA investiert wurde, rund ein Viertel in die öffentlich-rechtlichen Anleihen. Wie groß das deutsche Engagement insgesamt ist, lässt sich mangels statistischer Erfassung und wegen der Geheimhaltungspflicht der Zentralbanken kaum erfassen. Freddie Mac reichte nach eigenen Angaben allein im Jahr 2000 von Bonds in Höhe von 45 Milliarden Euro rund 7 Prozent an deutsche Investoren aus. Rund 9 Prozent der 35 Milliarden Dollarbonds desselben Jahres gingen ebenfalls nach Deutschland. Seither hat sich der Schuldenberg der beiden Institute rasant vermehrt.

      In unguter Erinnerung ist die Krise, die der Zusammenbruch des als absolut krisensicher geltenden Hedgefonds Long-Term Capital Management 1998 auslöste. LTC hatte sich auf dem Derivatemarkt verspekuliert. Über Nacht mussten Zentralbanken und private Kreditinstitute Milliarden in das Finanzsystem pumpen, um dessen Kollaps zu vermeiden. Marktteilnehmer betonen zwar, dass sich die Verhältnisse seither verändert hätten. Die Beteiligten am Derivatemarkt hätten viel mehr Erfahrungen und Kenntnisse. Auch die komplexen Vorgänge bei Freddie und Fannie schrecken sie nicht mehr. „Negative Schlagzeilen lösen zwar weiterhin eine Zinsreaktion aus, aber der Markt ist viel stabiler geworden, weil die Teilnehmer mehr über die beiden Institute wissen als noch ein oder zwei Jahre zuvor“, sagt James Rhodes, der zuständige Anleihe-Analyst bei ABN Amro. Auch die Rating-Agenturen sehen keinerlei Grund zur Beunruhigung. „Die Institute verfügen über ein exzellentes Geschäftsmodell“, lobt John Kriz, Analyst bei Moody’s. Die Agentur hat ein „triple A“ an die beiden vergeben, die beste Bonitätsbewertung für Banken. Zwar geht auch Kriz davon aus, dass im Zweifel der amerikanische Staat einspringen würde. Aber er ist auch so überzeugt, dass Fannie und Freddie „sound and safe“ – sicher und stabil – und gut gemanaged sind. Freddie-Sprecher Robinson beruhigt, sein Institut sei ausgelegt, eine zehnjährige Depression überstehen zu können.

      Doch obwohl Wirtschaftsfachleute wie Notenbankchef Alan Greenspan für mehr Kontrolle von Fannie und Freddy plädieren, wird sich wohl auf absehbare Zeit nicht viel ändern. „Alle sechs Sekunden übernehmen wir eine Hypothek“, prahlt Freddie Mac auf der Internet-Seite. Ihnen sei es zu verdanken, dass 58 Millionen Amerikaner ein eigenes Heim hätten, behauptet Fannie Mae. Die Botschaft verbreiten sie in rührenden TV-Spots. Für Politiker ist es ein glattes Parkett. Wer will sich schon dafür stark machen, dass Hypotheken eigentlich teurer sein sollten? In einem Wahljahr ist das so wahrscheinlich wie ein Plädoyer für höhere Benzinpreise. Erik Eisenstein, Analyst bei der Rating-Agentur Standard and Poor’s, geht deshalb auch nicht von grundlegenden Änderungen aus. „Letztlich würden sie gegen den amerikanischem Traum stimmen“, sagt er. „Und wer will das schon?“

      (c) DIE ZEIT 15.04.2004 Nr.17


      http://www.zeit.de/2004/17/Fannie_Mae

      ----------------------------------------------------------

      Gruß
      DmComeBack
      Avatar
      schrieb am 17.04.04 03:50:22
      Beitrag Nr. 203 ()
      Meine Güte Ft und Sep, was seid ihr für scheinheilige Patrone.
      Wenn amerikanische Soldaten und Söldner irakische Zivilisten abmurksen und 1000 kg Bomben auf Städte schmeissen, anstatt sich Mann gegen Mann im Häuserkampf dem Gegner zu stellen, dann quittiert ihr das mit einem kalten Lächeln auf den Lippen und trockenen, gewundenen Kommentaren.

      Aber wenn joerver kritisiert, dass die CDU gerne bei dem Schlamassel im Irak, natürlich nicht persönlich, dabei gewesen wäre, dann könnt ihr euch echauffieren, als ob der Untergang des Abendlandes drohe.

      Den Tod deutscher Soldaten im Irak würdet ihr, wie auch die CDU Konsorten Merkel, Schäuble und Pflüger, ohne mit der Wimper zu zucken billigend in Kauf nehmen nur um es den Amerikanern recht zu machen. Aber bei berechtigter Kritik an einer Partei, die mit ihrer pro-Irakkrieg Politik jetzt ziemlich im Regen steht, da kommen plötzlich Emotionen bei euch Scheinheiligen hoch, die man an dieser Stelle nicht erwartet hätte und an geeigneter Stelle leider vermisst.

      Für was steht ihr eigentlich bzw. auch die CDU? Da ich von eurer Seite noch nie etwas Positives über Deutschland, vermutlich euer Heimatland, gehört habe, erübrigt sich die Frage wohl. In den USA würde solches Verhalten eines Amerikaners dem eigenen Land gegenüber nur Abscheu und Verachtung hervorrufen.
      Wenn ihr schon amerikanischen Werten nacheifert, dann bitte auch konsequent und nicht scheinheilig. Das mögen die Amis nämlich auch nicht.

      B@N (USA)
      Avatar
      schrieb am 17.04.04 11:59:41
      Beitrag Nr. 204 ()
      Eine Preisfrage. Wann wird Sep mich richtig zitieren?

      Aber vermutlich ist es Absicht.

      Er spielt Betroffenheit.

      Der Meister der wiederverwendtbaren Textbausteine verziert mit den `(Un)-Werten` einer umgeschriebenen Ideologie eines untergegangenen Reiches.

      Unser Scharfrichter, der wie kein anderer sich anmaßt andere zu kategorisieren und in Fächer einzuordnen.

      Der für sich selbst sich den Anspruch anmaßt rassistische Äußerungen mit Wohlwollen zu betrachten und zu erklären `das hat was, was Du da schreibst`, wenn der von @Punk kopierte Text in #18278 im Inferno Thread stimmt.

      SoeinPech ist Sep ein Rassist?
      Avatar
      schrieb am 17.04.04 12:14:36
      Beitrag Nr. 205 ()
      B&N
      Scheinheiligkeit und Mitleidlosigkeit sind die Merkmale nicht nur der deutschen NeoCons.
      Wenn ich die Schreibereien der US-Neocons in der Presse betrachte, kommt auch noch Verlogenheit dazu.

      Eine andere Sache, die Du beschreibst, ist mir auch schon aufgefallen.
      Die Scheu der US-Politiker Fehlverhalten im eigenen Land hart zu kritisieren. Einer der Hauptpunkte, weshalb Dean keinen Erfolg hatte bei der Bewerbung um die Präsidentschaftskanditatur, war das er zu stark kritisiert und damit auch polarisiert hat.
      So wird weder bei der Wirtschaft noch bei dem Irakkrieg von Kerry hart kritisiert. Er versucht mit Gegenvorschlägen zu kommen. Das gilt aber nur für die Protagonisten.
      Avatar
      schrieb am 17.04.04 13:09:15
      Beitrag Nr. 206 ()
      Dein Beitrag, joerver, lautete:



      #18257

      Ich wollte auch noch auf den Höhepunkt der USA-Begeisterung der und der Begeisterung fürs Menschenschlachten in der CDU hinweisen.



      Du hast mit dem Versuch Deiner Umdeuterei, und Deiner Leugnerei sämtliche Glaubwürdigkeit verloren. Jetzt versuchst Du hier einen Endruck zu erwecken, Du seiest micht richtig zitiert worden.

      Darüber hinaus bin ich sicher, daß die von Dir gewählte Formulierung unentschuldbar ist, auch dann, wenn b&n glaubt, durch Gegenangriffe von der Unentschuldbarkeit Deiner Formulierung ablenken zu können.
      Avatar
      schrieb am 17.04.04 14:00:10
      Beitrag Nr. 207 ()
      Avatar
      schrieb am 27.04.04 19:10:04
      Beitrag Nr. 208 ()
      ftd.de, Di, 27.4.2004, 11:30, aktualisiert: Di, 27.4.2004, 15:22

      Deutsche Wirtschaft wächst nur 1,5 Prozent

      Die sechs führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute haben ihre Wachstumsprognose für Deutschland gesenkt. Die Bundesregierung sieht sich dennoch bestätigt.


      "Die deutsche Wirtschaft wirkt noch müde", sagte Gustav Horn vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). Sie löse sich zwar allmählich aus der Stagnation, ein Aufschwung könne das Ganze aber nicht genannt werden. Dafür sei vor allem der schwache Konsum verantwortlich. Die Verbraucher seien auf Grund der Reformen und der hohen Arbeitslosigkeit verunsichert. Die Exporte werden dagegen im laufenden Jahr auf Grund des kräftigeren Aufschwungs der Weltwirtschaft wohl etwas rascher steigen als im Herbst erwartet.

      In dem am Montag vorgestellten Frühjahrsgutachten gehen die Forscher für dieses Jahr mit 1,5 Prozent von einem um 0,2 Prozentpunkte geringeren Wachstum in Deutschland aus als in ihrer letzten Herbstprognose. Ohne die zusätzlichen Arbeitstage in diesem Jahr würde das Wachstum sogar nur 0,9 Prozent betragen. Die Bundesregierung erwartet ein Wachstum zwischen 1,5 und 2,0 Prozent, hat ihrer Haushaltsplanung für 2004 aber ein Wirtschaftswachstum von 1,7 Prozent zu Grunde gelegt. Eine aktualisierte Frühjahrsprojektion will die Regierung am Freitag vorlegen.

      Kritisiert wird in dem Gutachten das Fehlen eines klaren Konzeptes in der Finanzpolitik. Allerdings sind auch die Institute über das Vorgehen uneins. Die Mehrheit hält es für erforderlich, dass der Stabilitäts- und Wachstumspakt eingehalten und ein zusätzliches Sparpaket aufgelegt wird. Das Berliner DIW und das IWH aus Halle schlagen dagegen vor, die Konsolidierung mittelfristig durch einen verbindlichen Ausgabenpfad voranzutreiben und Einnahmen je nach Konjunkturverlauf schwanken zu lassen.

      Schröder sieht Regierungsprognose bestätigt

      Bundeskanzler Gerhard Schröder wertete das Gutachten als Bestätigung der Wachstumserwartungen der Regierung gewertet. "Das entspricht doch dem, was die Bundesregierung seit einem Jahr sagt, dass es ein Wachstum zwischen 1,5 und 2,0 Prozent geben wird", sagte Schröder. Er streite nicht jede Woche "über einen Zehntelprozentpunkt". Wichtig sei, dass sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft bessere. Dass dies geschehe, habe der Ifo-Geschäftsklima-Index bestätigt.

      Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement sieht seine Einschätzung bestätigt, dass sich Deutschland aus der dreijährigen Stagnation löse. Clement sagte, er teile allerdings nicht die Ansicht der Institute, dass die bessere Konjunktur nicht auch das Ergebnis der eingeleiteten Reformen sei. Die Reformen bräuchten Zeit, um wirken zu können. Sie hätten aber schon jetzt die Investitionsbedingungen für die Unternehmen verbessert und den Arbeitsmarkt flexibler gemacht.

      Kritik von Wirtschaft und Opposition

      Kritisch beurteilten Wirtschaft und Opposition die gesenkte Konjunkturprognose. "Die Weltkonjunktur zieht an, doch Deutschland fällt unter Rot-Grün weiter zurück", sagte CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer. Die Institute haben Meyer zufolge der Regierung ins Stammbuch geschrieben, "wo Rot-Grün tätig werde, bewirke sie weitere Verunsicherung von Wirtschaft und Verbrauchern."

      Laut BDI-Präsident Michael Rogowski zeigte das Gutachten, dass Deutschland "noch längst nicht über den Berg ist". Der Aufschwung komme nur in Trippelschritten voran. Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt zufolge mache die Frühjahrsprognose den unverändert hohen Reformbedarf in unserem Land deutlich. Ein prognostiziertes Wachstum von lediglich 1,5 Prozent stelle der Wirtschaftspolitik der Bundesregierung ein schlechtes Zeugnis aus. Außenhandelsverbandspräsident Anton Börner zufolge bewahrheitet sich die Einschätzung, dass sich die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands zunehmend vom Aufschwung der Weltwirtschaft abkoppelt.

      Deutsche Wirtschaft fällt zurück

      Das erwartete Wachstum in Deutschland beträgt weniger als die Hälfte des vorhergesagten Zuwachses der Weltwirtschaft. Getragen vom Aufschwung in den USA und Ostasien rechnen die Experten mit einem Wachstum der Weltwirtschaft in diesem Jahr von 3,7 Prozent und 2005 von 3,1 Prozent. Dabei bleiben die USA mit 4,7 Prozent Wachstum in diesem und 3,3 Prozent im nächsten Jahr die Konjunkturlokomotive.


      In der Euro-Zone dürfte das BIP in diesem Jahr um 1,6 Prozent und 2005 um 2,0 Prozent wachsen. In Asien zieht China mit Wachstumsraten von 8,5 und 7,5 Prozent die Konjunktur kräftig nach oben. Wie gefestigt der weltweite Aufschwung sei, zeige sich in der Ausweitung der Investitionen und darin, dass weder die jüngsten Anschläge noch die Zuspitzung der Lage in Irak den Optimismus an den Aktienmärkten nachhaltig gedämpft hätten, hieß es weiter.

      Auch 2005 Konflikt mit EU-Stabilitätspakt

      Dem Gutachten zufolge kommt Deutschland auch 2005 in Konflikt mit dem EU-Stabilitätspakt. Kommen. Die Neuverschuldung wird nach der Prognose dann bei etwa 3,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes liegen. Träfe dies ein, würde Deutschland zum vierten Mal in Folge gegen die EU-Regeln verstoßen, die zur Sicherung des Euro ein gesamtstaatliches Defizit von maximal drei Prozent zulassen.

      Mit ihrer pessimistischen Einschätzung widersprechen die Experten der EU-Kommission, nach deren Einschätzung Deutschland 2005 mit 2,8 Prozent erstmals seit 2001 wieder die Maastrichter Defizit-Grenze unterschreiten kann. Die Brüsseler Behörde sieht die Entwicklung für Deutschland damit wesentlich zuversichtlicher als noch im Herbst.

      http://www.ftd.de/pw/de/1082789295993.html?nv=hptn
      Avatar
      schrieb am 27.04.04 22:52:42
      Beitrag Nr. 209 ()
      wenn man den Verlauf des DAX verfolgt, wie der dem DOW folgt, dann kommt man wohl nicht umhin zu folgern, daß sich diejenigen, welche die USA vor dem Zusammenbruch sehen, irgendwie mit im Boot der USA sitzen.

      Die USA schöpft aus dem Vollen,

      und wir erreichen nur die Hälfte dessen, was notwendig wäre, um beispielsweise die Arbeitslosigkeit nicht noch weiter steigen zu lassen.

      Was den Leuten hier bleibt ist lediglich das Spinnen von Märchen und die Suche nach dem Komplott. Und die heimliche Hoffnung, daß alles wenisgtens so bleibt, die USA nicht auch noch wegschlafft.

      Dann wird Euch womöglich der Strom abgestellt, dann könnt ihr Eure Forums- Botschaft auf den Parkbänken trommeln.
      Avatar
      schrieb am 28.04.04 21:31:11
      Beitrag Nr. 210 ()
      # 208 Flitztass,

      das muß man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, daß zum 4. mal das 3% Kriterium bei der Neuverschuldung überschritten wird. Wie dankbar müssen wir Theo Waigel sein, daß er diese 3%ige Verschuldungsmarke in der EU durchgesetzt hat. Ich möchte nicht wissen, wo dieser Chaot Eichel sonst den Schuldenberg hingetrieben hätte.
      In 7 Regierungsjahren 4mal die Grenze nicht eingehalten, was für ein Armutszeugnis, und zwar in den letzten Jahren.
      In den ersten Regierungsjahren hatten sie wohl noch ein halbwegs gefülltes Polster übernommen, dann half noch die UMTS-Lizens.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 05.05.04 10:38:00
      Beitrag Nr. 211 ()
      Dieser Tage ist das World Competitiveness Yearbook 2004 erschienen. Die USA ist wie immer auf Platz 1 abonniert. Deutschland ist wie üblich weiter abgerutscht, nun auf Platz 21 (im Jahre 2001 war das noch Platz 13).

      http://www01.imd.ch/wcy/ranking/

      Da werden auch ganz gut die Probleme Europas beschrieben:

      Europe’s growth lags behind, again!
      Economic growth in Europe has been weak throughout
      20 03, on average 0.9 % , with some countries such as
      Germany or the Netherlands sinking into recession.
      Only Britain and Spain have performed relatively well. A
      weak economy means that corporate taxes and indirect
      taxes (such as VAT) bring less money to the State. As a
      consequence, the revenue part of the budget sinks, while
      the charges remain quasi-fixed costs. Meanwhile, Europe
      is not faring much bet ter than the US on the deficit
      front. The cumulated budget deficits of the Euro area
      represent 2.6% of GDP with some big offenders such as
      France (-4.1%), Germany (-3.8%), Britain (-3.2%) and Italy
      (-2.5%). (The Maastricht treaty foresees that member
      states should not exceed a budget deficit of 3% of GDP).
      The cause of Europe’s budget deficits is more structural
      than in the US. It is linked to the fact that European
      nations are getting marginally richer, but a lot older.

      Europe and Wagner’s Law

      Europe is confronted with a declining demography and an
      ageing population, which is hurting its competitiveness.
      According to the United Nations, Europe’s population,
      729 million in 2000, will drop to 632 million in 2050. And
      this population will age quickly. In 1950, people over 60
      years old accounted for 12% of Europe’s population. In
      2050, it will be 32%! Life expectancy in the industrialized
      world basically increases by one year every 10 years. A
      British citizen, for example, can now expect to live 78
      years, 69 of which in good health. On the other hand, the
      younger population (under 14 years old) will shrink from
      27% to 16% over the same period of time.
      These demographic forces explain why two-thirds of
      the budgets of European nations are broadly directed to
      expenditures on education, health and pensions. When
      the population gets older, the objective of just maintaining
      the same level of benefits in health or retirement plans
      actually means an increase in the state’s expenses. Can
      this tendency be reversed ? Adolf Wagner, a leading
      German economist of the 19th century, and the advisor of
      Bismark in establishing the German social system, already
      underlined long ago that the more a country becomes
      wealthy, the more its social expenses increase and are
      difficult to reduce.
      This so-called “Wagner’s Law” is killing Europe’s
      competitiveness. With grow th under 3 % , European
      nations simply cannot afford to maintain their welfare
      systems at current levels. Reforms prove almost impossible
      to enforce or, at the best, are adopted too slowly, as we
      are seeing in France, Germany and Italy. What will happen
      next? Public debt will soar.


      http://www02.imd.ch/documents/wcy/content/eSummary.pdf
      Avatar
      schrieb am 05.05.04 10:43:49
      Beitrag Nr. 212 ()
      Beim Punkt "Government Efficiency" steht Deutschland auf Platz 34, direkt zwischen Indien (33) und Kolumbien (35).

      http://www01.imd.ch/documents/wcy/content/ge.pdf

      :cry:
      Avatar
      schrieb am 05.05.04 10:55:04
      Beitrag Nr. 213 ()
      immerhin.

      was ich hier so erlebe, da hat uns Kolumbien mittlerweile überholt.
      Avatar
      schrieb am 06.05.04 01:47:42
      Beitrag Nr. 214 ()
      #213 so ein Pech

      da ist dir aber ein Fehler unterlaufen. Deutschland ist ja noch einen Platz vor Kolumbien.
      :laugh: :laugh:

      Also ist alles bestens. Lasst uns fröhlich weitermachen wie bisher und vor der Finanzpolitik der USA warnen.
      Avatar
      schrieb am 06.05.04 02:07:24
      Beitrag Nr. 215 ()
      @kosa. Wirklich sehr aufmerksam.

      Ggemeint war aber, daß seit Erstellen der Untersuchung schon wieder einige Zeit verstrichen ist. Zeit, in der weitere Erlebnisse aufgelaufen sind.

      Und danach hat uns Kolumbien mittlerweile ebenfalls überholt.

      Wahrscheinlich mittlerweile auch schon der nächstfolgende Kandidat.

      Macht aber nichts. Heute im Bundestag hat man sich darüber aufgeregt, daß in Europa mittlerweile 10 Länder einen höheren Lebensstandard haben als die BRD.

      Man muß es aber umgekehrt sehen. Es liegen immer noch 15 hinter uns. Wahrscheinlich wohl auch noch die 10, die bereits seit fast einer Woche Mitglied der EU sind.

      Ich hasse diese Schwarzmalerei. Man muß das alles doch auch mal positiv sehen. Ein Beispiel: keine 80 km von hier beginnt Österreich. Dort kann ich tanken gehen.
      Avatar
      schrieb am 06.05.04 22:33:21
      Beitrag Nr. 216 ()
      ich glaube, das einzige das "fundiert brrrrummmmmt -ist greenspan himself! aber, hallo... :laugh: :laugh:

      ---
      Wütender Greenspan greift Bush-Regierung an

      Der US-Notenbankchef kritisiert harsch die Finanzpolitik der US-Regierung. Das Loch im Haushalt gefährde die wirtschaftliche Stabilität des Landes, sagte Alan Greenspan. Lösungsvorschläge bot er allerdings nicht an.

      Washington - Das riesige Haushaltsdefizit der USA ist nach Worten des amerikanischen Notenbankchefs Alan Greenspan ein " erhebliches Hindernis" für die langfristige wirtschaftliche Stabilität. Das Haushaltsloch, das in diesem Jahr schätzungsweise auf 4,25 Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigen wird, bereite ihm noch größere Sorgen als das ebenfalls riesige US-Handelsbilanzdefizit, sagte Greenspan am Donnerstag vor einem Bankenkongress.

      Das Problem steigere sich noch, so Greenspan, weil nun die geburtenstarken Jahrgänge der " Babyboomer-Zeit" in den Ruhestand gingen. Der Fed-Chef regte zur Entlastung der Sozialkassen eine Kürzung der Ansprüche künftiger Rentner und eine Anhebung des Rentenalters an. Konkrete Vorschläge zur Sanierung des Haushalts machte der Notenbank-Präsident allerdings nicht.

      Greenspan vermied es ebenfalls, in seiner Rede Hinweise auf die Geldmarktpolitik der Fed zu geben. Am vergangenen Dienstag hatte der Offenmarktausschuss der Notenbank beschlossen, die Leitzinsen unverändert zu lassen, deutete aber eine kommende Zinserhöhung an.

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,298653,00.html
      :D
      Avatar
      schrieb am 08.05.04 00:52:18
      Beitrag Nr. 217 ()
      Es gibt hier ja Statistik-Spezialisten, die bei guten Arbeitsmarktzahlen aus den USA jedes Mal darauf hinweisen müssen, dass die aktuellen Zahlen aus Umfragen beruhen. Die haben mal wieder Recht behalten. Letzten Monat wurden in den USA für März 308.000 neue Jobs gemeldet. Das war nur die vorläufige Schätzung, die jetzt korrigiert werden musste. Tatsächlich wurden im März in den USA 337.000 neue Arbeitsplätze geschaffen!! :eek:
      Und für den April werden aktuell 288.000 neue Arbeitsplätze geschätzt. :eek:

      Im Vergleich dazu ist nach den jüngsten Zahlen aus Nürnberg in Deutschland die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahr dramatisch um über 600.000 gesunken!!
      :(
      Avatar
      schrieb am 08.05.04 11:11:46
      Beitrag Nr. 218 ()
      Es ist schon abartig, was bei manchen hier läuft. Da regen sich einige über Wirtschaftsdaten in Amerika auf, die garnicht so schlecht sind, und hier brennt die Hütte.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 08.05.04 19:33:46
      Beitrag Nr. 219 ()
      wilbi,

      solltest du mich meinen, versuche ich kurz klarheit zu schaffen:

      1. wenn ich das us - wirtschaftswachstum anzweifle (u. das
      tue ich tatsächlich- u. zwar massivst!), dann heisst das

      aber eben nicht "bei uns ist alles toll" -jedoch:
      auch nicht schlechter!

      warum ich usa so angreife, ist verbunden mit dem wissen, dass alles nach usa schaut, u. darauf wartet "mitgeschleift" zu werden -u. das ist tödlich!

      weiter:
      die usa machen schulden bis zur explosion -u. wir meinen
      das "auf die faule tour" nachäffen zu können = irrsinn!

      weiter hatte ich schon viel früher hier darauf hingewiesen, dass greenspan
      eben keine freie hand hat, wie viele meinen. er muss zuviel rücksicht auf bush nehmen.

      das dies so ist, hat sich zweischenzeitlich voll bestätigt -
      oder hälst du buffet oder soros, oder krugmann für vollidioten? oder unpatriotisch?

      weiterhin habe ich geschrieben, das die us - hypothekenfinanzierer, mac, mae, völlig finanziell in der scheisse sitzen, u. eben nicht vom staat gedeckt sind
      bei einer schieflage, wie es die us - bürger vermeintlich immer noch glauben. falsch!

      und ich wiederhole es nochmals:
      lt. meiner erkenntnis geht es nicht mehr darum, ob es knallt auf den finanzmärkte -sondern nur wann !!??


      wenn das auch niemand gerne hört.

      cu
      rightnow
      Avatar
      schrieb am 08.05.04 19:37:05
      Beitrag Nr. 220 ()
      Fed/Poole: Unterstützungen für Fannie Mae/Freddie Mac aufheben

      CHICAGO (Dow Jones-VWD)--Die so genannten Kreditlinien für Fannie Mae und Freddie Mac, die den beiden Hypothekenfinanzierern in Krisenzeiten vom US-Finanzministerium eingeräumt werden, sollten aufgehoben werden. Damit solle verdeutlicht werden, das die US-Regierung für die Schulden-Obligationen der beiden halbstaatlichen Hypothekenfinanzierer keine Garantie übernimmt, sagte der Präsident der Federal Reserve Bank of St. Louis, William Poole, am Donnerstag (Ortszeit).

      Die Bereitstellung sei zu gering, um in einer Krisensituation einen praktischen Nutzen zu haben, so Poole weiter. Dem US-Finanzministerium ist bislang zugestanden, die beiden Hypothekenfinanzierer in Krisensituationen mit jeweils bis zu 2,25 Mrd USD zu unterstützen.

      Dow Jones Newswires/7.5.2004/ros/apo


      cu
      rightnow,
      der meint, dass der dow wahrscheinlich trotzdem noch auf ca. 11 000 hochgezogen wird, bis die schaafherde wieder geschoren werden kann.
      (aber: vielleicht krachts auch früher)
      Avatar
      schrieb am 08.05.04 20:03:16
      Beitrag Nr. 221 ()
      # 219 righnow,

      Greenspan hat Bush in den letzten Tagen doch scharf angegriffen, falls Du das nicht mitgekriegt haben solltest.
      Soros halte ich für einen Spekulanten und Spieler.
      Wir hängen nun mal am Tropf der Amerikaner, ob wir das wollen oder nicht. Das kannst Du jeden Tag an der Börse ablesen. Nachmittags wenn die US-Börsen eröffnen, entscheidet sich bei uns, wo es hin geht.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 08.05.04 21:00:16
      Beitrag Nr. 222 ()
      Greenspan hat Bush in den letzten Tagen doch scharf angegriffen, falls Du das nicht mitgekriegt haben solltest

      ---
      # 216;)
      Avatar
      schrieb am 08.05.04 21:01:01
      Beitrag Nr. 223 ()
      Greenspan hat Bush in den letzten Tagen doch scharf angegriffen, falls Du das nicht mitgekriegt haben solltest.
      ---

      #216 ;)
      Avatar
      schrieb am 11.05.04 11:30:49
      Beitrag Nr. 224 ()
      Krieg ist ein riesengroßen, aber nicht besonders effektives Beschäftigungsprogramm. Von den in der letzen Zeit geschaffenen Arbeitsplätzen sind ~230 000 in der Industrie entstanden. Es ist nicht zu sagen wieviel davon auf den Krieg zurückzuführen sind.
      http://www.bls.gov/news.release/empsit.toc.htm

      washingtonpost.com

      Across America, War Means Jobs
      Defense Spending Pumps New Life Into Small or Dying Towns

      By Jonathan Weisman
      Washington Post Staff Writer
      Tuesday, May 11, 2004; Page A01

      FAIRFIELD, Ohio -- Along a quiet strip of gray corrugated metal buildings, across the street from a La-Z-Boy distribution center, Gary Allen and his ever-expanding crew are running one of the most urgent operations of the Iraq war.

      Around the clock, seven days a week, O`Gara Hess & Eisenhardt churns out heavily armored Humvees, designed for the guerrilla combat and roadside bombs bedeviling U.S. troops. Last August, a back-lot warehouse held excess inventory. Now, after a $1.5 million investment, 30 new workers on two shifts produce 500 sets of three-inch-thick bulletproof glass a week. As many as 10,000 sets are on back order.

      In November, the company snapped up a 40,000-square-foot building down the road, moved its entire commercial armoring operation there and in three days, with an additional $1.5 million, it doubled the Humvee operation.

      In six months, employment has more than tripled, to over 600, and 250 more people in this part of southwestern Ohio work as direct suppliers. Production manager Ronnie Carson figured he interviews 15 job applicants every day and hires 10 to 12 of them. Just yesterday, the company`s parent corporation, Armor Holdings Inc., announced it received an additional $16.6 million from the Army to ramp up production yet again. The clocks setting the pace on the assembly line were reset, from one vehicle every hour and a half to one every hour and 15 minutes.

      "For us, the economy is great," said Allen, senior vice president and general manager of Armor Holdings Inc.`s Mobile Security Division. "It`s a sad situation, but . . . " His voice trailed off, then he added, "I don`t think anyone here is thinking about it that way."

      In this corner of a critical presidential-election battleground state, the economy is surging with the urgency of a boom. But it wasn`t President Bush`s tax cuts, Federal Reserve interest rate policies or even a general economic turnaround that did the trick. It was war.

      The frenetic activity is repeated all over the country. New kilns in California bake ceramic body-armor plates. Apparel plants in Arkansas, Alabama, Florida and Puerto Rico struggle to keep up with uniform orders. Once-idle textile mills in South Carolina spin rugged camouflage fabric. Army depots operate 24/7 to repair and rebuild the wreckage of war in time to ship it back with the next troop deployment.

      In the first three months of this year, defense work accounted for nearly 16 percent of the nation`s economic growth, according to the Commerce Department. Military spending leaped 15.1 percent to an annualized rate of $537.4 billion, up from $463.3 billion in the comparable period of 2003, when Bush declared major combat operations in Iraq over.

      "That`s pretty good, considering it`s only 3 to 4 percent of the economy," said Joseph Liro, an economist at the New Jersey-based research firm Stone & McCarthy. "For one quarter, that`s a pretty big number."

      It is impossible to know how many of the 708,000 jobs created in the past three months are defense-related, since the Labor Department does not track defense contractor employment. But anecdotal evidence suggests the contribution is significant.

      The flagging textile and apparel industry, which lost 50,000 jobs last year, gained 2,400 in April and is up 500 through the first four months of 2004, said Charles W. McMillion, president and chief economist of MBG Information Services. That is the first net job gain for the industry in the first four months of any year since 1990, the last year for which the Labor Department maintained statistics. Since civilian textile demand is satisfied largely through imports, "Buy American" military orders must be driving the increases, McMillion said.

      In pockets of the country, the effect is magnified greatly, as in picturesque St. Marys, Ohio, 90 miles north of here, where a 65-year-old red-brick Goodyear plant bustles around the clock, building the tracks for the Army`s Bradley Fighting Vehicles, supplies of which have been dangerously depleted. Goodyear officials refused to open the plant for a visit or even to comment on operations and employment there. Workers also would speak about the factory only on condition of anonymity.

      But over beers at the windowless Wayne Street Bar and Grill, just beyond the plant gate, a Goodyear manager confided that at around 650, employment is up, overtime is up and "it`s humming pretty good, I`ll tell you." After a terrible lull, traffic is picking up at the bar as well, said bartender and waitress Debra Temple.

      "The economy is always helped by war. That`s just a fact," said Gary Gayer, an appliance salesman in St. Marys.

      There are economic downsides. In inflation-adjusted terms, the war`s cost will surpass the United States` $199 billion share of World War I sometime next year. Coming on top of three major tax cuts, that spending will drive the federal budget deficit to more than $400 billion this year. That borrowing will eventually have to be repaid in higher taxes or reduced government services and benefits.

      Economists have long argued that war is an inefficient use of government revenue. A dollar spent on a highway not only employs workers but also creates a lasting, broadly shared benefit for the economy. A dollar spent on military equipment is soon lost to enemy attack or the rapid wear of war. If it bought a bomb or bullet, it simply explodes.

      The families of thousands of National Guard members and reservists have been dealt severe financial blows by the extended deployments of breadwinners.

      "They`ve taken husbands and wives and sons and daughters over there, and we`re working and struggling to make up for it," said Temple, noting that a new contingent of reservists from the St. Marys area will soon ship out. "Somebody`s got to help these people."

      Then there`s the constant worry that all this work will disappear as quickly as it materialized. A machinist at the Goodyear plant, whose son drives an Army truck in the volatile area west of Baghdad known as the Sunni Triangle, fretted that Goodyear has put too many eggs in the military basket.

      "We`re only a pawn. You know that. Everybody in this community hopes like hell that Goodyear keeps this plant here. If the military drops out, we could be done. It`s a bad deal," he said.

      But for now, it`s a good deal for thousands of workers. The Red River Army Depot, near Texarkana, Tex., has hired 400 people -- 27 percent of its current workforce -- in the past four months to repair and rebuild wheeled vehicles laid low by the war, said Jimmy Shull, the depot`s chief of staff. Sixty new security guards will be coming to work this month.

      Columbia Sewing Co., in nearby Magnolia, Ark., lost its main customer in 2001, when Bass Pro Shops took its business to China, said Brian Smith, the company`s vice president. Columbia nearly closed. Then came the war, and the firm`s first military contract, to sew battle-dress trousers and woodland camouflage coats. Employment is up 30 percent over last year.

      "We needed business, they needed small businesses and it fell in just right," Smith said. "If it wasn`t for [Defense Department] contracting, we would not be here, and 200 people would be out of a job."

      American Apparel Inc. of Selma, Ala., the largest military uniform supplier, is sewing 50,000 uniforms a week, said Jim Hodo, the company`s chief operating officer. To keep up with demand, the firm invested more than $1 million to open two new plants in the impoverished Alabama towns of Opp and Roanoke, and hired 300 workers; 150 more could be added soon.

      "We had so many minorities out of work," said Roanoke Mayor Betty Slay Ziglar. "These people have grown up sewing in textile plants, and there are so few now. They were desperate to have jobs, and it`s going to expand again. I am just so grateful."

      For the South Carolina textile mills supplying the fabric, the impact may have been even more dramatic, Hodo said.

      "They were sitting down there, staring at the empty walls, wondering what was next," he said of his suppliers, Delta Mills Marketing Co. and Milliken & Co. "It`s been a godsend to them."

      At Goodwill Industries of South Florida, which trains and employs severely disabled people, orders for camouflage trousers have jumped 70 percent in the past year, said Dennis Pastrana, the organization`s president and chief executive. Within a three-mile radius of the plant, per-capita income averages a mere $10,590 a year, but nearly 600 workers now have sewing jobs, more than double Goodwill`s prewar level.

      There`s no sign that it will end soon. Hodo said military officials assured him the buildup will last at least another year, and Allen at O`Gara Hess said the same. The Humvee plant turned out 600 vehicles in 2002, 860 last year, and on Thursday the last Humvee on the assembly line sported a tag identifying it as the 890th vehicle so far this year. To get to one vehicle every 51 minutes, as the Army wants, O`Gara Hess will have to hire an additional 100 workers by July.

      "At the rate I`m at, all these people will be here through 2006," Allen said.

      As his shift neared its end, Don Meier, a 24-year-old still sporting an Army-issue crew cut and an Operation Iraqi Freedom T-shirt, took a break from installing heating and air-conditioning equipment into battle-ready vehicles he would have loved to have had a year ago.

      Back then, he was a mechanic with the Army Reserve`s 478th Engineering Battalion, ducking mortar rounds and pulling up the rear as troops pushed toward Baghdad. He recalled watching Pvt. Jessica Lynch and her crew set off on their ill-fated supply mission last spring. He and his comrades were driving basic Humvees that his plant now loads with 3,000 pounds of glass, steel and ceramics to protect the soldiers who followed him to Iraq.

      When Meier returned home -- on July 26, 2003, he said with relish -- he first found work stocking shelves at an AutoZone store. Then a friend told him that O`Gara Hess was hiring at $11 an hour, with full benefits. He might get to meet acting Army secretary Les Brownlee or Gen. Paul J. Kern, commander of the Army Materiel Command, on their frequent plant visits.

      "It`s a regular job to pay my bills with," Meier said, "but at the same time, I know if you get one of these vehicles, you`re well off."

      Bo Gilmore, another former military man, said: "To be able to do something like this, protecting our troops, that`s invaluable."

      © 2004 The Washington Post Company
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      schrieb am 11.05.04 14:36:28
      Beitrag Nr. 225 ()
      WELTKONJUNKTUR

      Europa auf den Abstiegsrängen

      China boomt, Japan und die USA glänzen mit gesundem Wachstum. In Europa dagegen lähmen Verzagtheit, Depression und überzogene Ansprüche von allen Seiten die Stimmung. Nach Einschätzung der OECD-Konjunkturforscher bremsen vor allem Deutschland, die Niederlande und Italien den Aufschwung.


      Paris - Weltweit dürfte sich das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr von 2,2 auf 3,4 Prozent beschleunigen, teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in ihrem Konjunkturausblick am Dienstag in Paris mit. "Die Erholung geht jedoch noch immer weitgehend an Kontinentaleuropa vorbei, wo die Inlandsnachfrage und die Ausgaben der privaten Haushalte überraschend schwach bleiben." So könne die Euro-Zone 2004 nur mit 1,6 Prozent Wachstum, Deutschland sogar nur mit 1,1 Prozent rechnen. Die OECD-Zahlen sind um Arbeitstage bereinigt. Weil in Deutschland in diesem Jahr weniger Feiertage in die Arbeitswoche fallen, ergibt sich brutto ein Wachstum von knapp 1,5 Prozent.

      China behält trotz der Engpässe im Energie- und Rohstoffsektor seine Ausnahmestellung und bleibe mit 8,3 Prozent Wachstum in diesem und 7,8 Prozent im kommenden Jahr ein Zugpferd. Die US-Wirtschaft werde um 4,7 Prozent zulegen und 2005 um weitere 3,7 Prozent wachsen, meint die OECD. Auch die japanische Wirtschaft habe das Tal dauerhaft verlassen und wachse dank der Impulse aus China um 3,0 und 2,8 Prozent.

      Die mit dem Aufschwung verbundenen hohen weltweiten Investitionen kommen allerdings auch Deutschland zu gute, das seine Stellung im weltweiten Wettbewerb in den vergangenen Jahren spürbar verbessert hat. So werde das Wachstum 2005 immerhin auf 2,1 Prozent zulegen. Der Bausektor werde aber in diesem Jahr um 0,3 Prozent weiter schrumpfen und der Beschäftigungsabbau werde erst in einem halben Jahr enden. Der Export bleibe Konjunkturmotor.

      Die Inflation bleibt laut OECD weltweit unter Kontrolle. In der vor sich hin dümpelnden Eurozone wie im Boomland USA und weltweit stiegen die Preise 2004 nur um 1,7 Prozent. In Japan gebe es sogar einen weiteren Preisrückgang um 1,8 Prozent.

      Angesichts der Wachstumsschwäche und sinkender Steuereinnahmen erwartet die OECD, dass Deutschland die Maastrichter Latte für das Staatsdefizit von drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) auch 2005 wieder reißen wird. Das Defizit werde nur von 3,9 Prozent im vergangenen Jahr auf 3,7 Prozent in diesem Jahr und 3,1 Prozent 2005 fallen, hieß es. Wichtig sei es, die erst mittelfristig wirksame Politik der Strukturreformen fortzusetzen.

      Wegen des krassen Konjunkturgefälles zu Asien und Amerika befürwortet die OECD eine Senkung der Leitzinsen in der Eurozone um 0,5 Prozentpunkte. Die Zinssenkung werde vom Markt erwartet und sei in den Prognosen sogar bereits berücksichtigt, hieß es. Anders als in den USA sei das Zinsniveau in Europa nicht stimulierend für das Wachstum. So weist Deutschland noch nicht einmal das geringste Wachstum der Eurozone aus. Weniger als ein Prozent verzeichnen in diesem Jahr die Niederlande (0,9), Italien (0,9) und Portugal (0,8). Frankreich steht mit zwei Prozent relativ gut da.


      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,299349,00.html
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      schrieb am 11.05.04 14:43:02
      Beitrag Nr. 226 ()
      SPIEGEL ONLINE - 11. Mai 2004, 8:51
      URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,299301,00.html

      Außenhandels-Boom

      Deutsche Exporte legen zweistellig zu

      Die Produktion mag sinken, das Wachstum lahmen - beim Außenhandel aber konnte Deutschland wieder einmal zulegen. Die Exporte sind im März erstaunlich stark gewachsen, der Überschuss in der Handelsbilanz ist größer als gedacht.

      Wiesbaden - Im Jahresvergleich sei der Wert der Ausfuhren im März um 16,6 Prozent auf 65,0 Milliarden Euro gestiegen, teilte das Statistische Bundesamt mit. Die Importe zogen um 5,3 Prozent auf 48,5 Milliarden Euro an. Damit schloss Deutschland die Handelsbilanz im März mit einem Überschuss von 16,5 Milliarden Euro ab, die Leistungsbilanz mit 11,3 Milliarden Euro. Dabei stiegen vor allem die Exporte in Länder außerhalb der Europäischen Union (EU) stark an.

      Auch von Februar auf März hätten die Exporte saisonbereinigt 0,8 Prozent zugelegt. Die Importe schrumpften zum Vormonat um 3,1 Prozent. "Das zeigt, dass die Hauptimpulse für die deutsche Wirtschaft weiter die Exporte sind", sagte Klaus Schrüfer, Analyst bei der SEB. Allerdings belegten die Daten auch die Schwäche der Binnenwirtschaft. An seiner Prognose eines Wirtschaftswachstum von 0,2 Prozent im ersten Quartal änderten aber die überraschend starken Export-Daten nichts.

      Handelsbilanz: 41,1 Milliarden Überschuss in drei Monaten

      Von der Agentur Reuters befragte Volkswirte hatten im Schnitt nur einen Überschuss in der Handelsbilanz vom März von 12,3 Milliarden Euro erwartet. Im ersten Quartal insgesamt belief sich der Handelsbilanzüberschuss von 41,1 Milliarden Euro. Der Überschuss in der Leistungsbilanz summierte sich auf 15,6 Milliarden Euro.

      Von den deutschen Exporten ging der größte Teil in die anderen Länder der Europäischen Union - insgesamt 36,2 Milliarden Euro, ein Zuwachs zum Vorjahr um 10,2 Prozent. Dabei stiegen die Exporte in die Staaten des Euro-Währungsgebietes um 11,6 Prozent auf 28,4 Milliarden Euro. Der Export in Länder außerhalb der EU stieg um 25,9 Prozent auf 28,8 Milliarden Euro.

      Die deutschen Importe aus den anderen EU-Ländern stiegen zum Vorjahresmonat um 6,3 Prozent auf 27,5 Milliarden Euro. Ebenfalls um 6,3 Prozent stiegen die Importe aus den anderen Ländern der Euro-Zone. Die Einfuhren aus Drittländern erhöhten sich zum Vorjahr um vier Prozent auf 21 Milliarden Euro.

      © SPIEGEL ONLINE 2
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      schrieb am 11.05.04 15:16:53
      Beitrag Nr. 227 ()
      Tja, obwohl die Weltkonjunktur boomt und deshalb die Exporte brummen, schafft es diese dilettantische rotgrüne Chaotentruppe, die uns regiert, dass es in Deutschland immer weiter bergab geht. :cry:
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      schrieb am 11.05.04 18:37:56
      Beitrag Nr. 228 ()
      In Deutschland ist das Hauptproblem für ein gutes Wirtschaftswachstum die Konsumverweigerung, also der Bürger, der nicht kauft und investiert.
      Die deutsche Wirtschaft selbst zeigt sich trotz des ewigen Jammerns auf hohem Niveau durch die Verbandsfunktionäre sehr robust und stark, was die Zahlen im Aussenhandel auch eindeutig belegen.

      In den USA ist es umgekehrt. Der amerikanische Konsument konsumiert als gäbe es kein morgen, was der amerikanischen Wirtschaft gute Zuwachsraten beschert. Dabei verschuldet sich der amerik. Konsument zwar über beide Ohren, was einem Amerikaner aber ziemlich egal ist, weil er sein ganzes Leben lang finanziell einen Seiltanz vollführt.
      Was den Aussenhandel betrifft, fährt die amerikanische Wirtschaft kontinuierlich hohe Defizite ein, was auf eine eindeutige Schwäche dieser Wirtschaft im internationalen Vergleich hindeutet.

      Wenn nun deutsche Bürger rufen und jammern, allein die Regierung wäre an den mässigen, deutschen Wirtschaftzuwächsen schuld und in den USA wäre alles besser, dann sollten sie sich mal an die eigene Nase fassen und so konsumieren wie ein guter Amerikaner es tut.

      Der Amerikaner konsumiert zwar von Haus aus gerne, aber er ist sich auch durchaus des Zusammenhangs zwischen seinem unbändigen Konsumverhalten und seiner florierenden Wirtschaft bewusst und unterstützt die Wirtschaft im positiven Sinne.

      In Deutschland hocken aber die Miesepeter auf fetten Sparkonten und machen die Regierung für das schlechte Wirtschaftwachstum verantwortlich. Dieses Verhalten bezeichnet man üblicherweise als kontraproduktiv.

      B@N (USA)
      Avatar
      schrieb am 11.05.04 18:47:18
      Beitrag Nr. 229 ()
      Wahnsinn weltweit 3,4 % Wachstum und im rot-grün Land Nullwachstum. Unglaublich dieser Versagertruppe.....
      Avatar
      schrieb am 11.05.04 18:58:36
      Beitrag Nr. 230 ()
      Wenn eine Regierung ihr Vertrauen verspielt hat und der Bürger nicht weiß, was auf ihn zukommt, dann spart er lieber. Ist doch eigentlich das Normalempfinden eines Bürgers, im Gegensatz zu einem Politiker.
      Womöglich liegt das Konsumverhalten darin begründet, daß die Amerikaner ihrem Bush mehr vertrauen, als die Deutschen ihrem Schröder u. Co.

      wilbi
      Avatar
      schrieb am 11.05.04 19:27:05
      Beitrag Nr. 231 ()
      #230

      Der Amerikaner konsumierte schon "immer" und nicht erst seit Bush. Der Konsum liegt in der "Kultur" des Amerikaners begründet. Und in den USA ist es auch nicht so, dass die Demokraten Konsumverzicht üben, wenn die Republikaner an der Regierung sind oder vice versa. Der Ami fühlt sich nämlich zuerst seinem Land verpflichtet und dann vielleicht einer Partei. Und er weiss, sein Land läuft nur gut, wenn die Wirtschaft läuft und deswegen konsumiert er und Konsum kommt wie bereits erwähnt seiner "Kaufkultur" auch noch entgegen. Insgesamt also ein positives Szenario.

      Der Deutsche hat beides nicht. Er verfügt weder über einen ausgeprägte Konsumlust, noch fühlt er sich seiner Nation verpflichtet. Wenn es eng wird, legt er sein Geld auf die hohe Kante und gibt die Schuld für das wirtschaftliche Dilemma an die Regierenden weiter. Manche Bürger rufen sogar aktiv zur Konsumverweigerung auf, um den Karren noch mehr in den Dreck zu ziehen. Insgesamt also ein recht negatives Szenario, eben typisch deutsch und völlig unamerikanisch.

      Und viele dieser Miesepeter rufen dann auch noch lautstark. IN AMERIKA IST ALLES BESSER!!
      Avatar
      schrieb am 11.05.04 19:45:15
      Beitrag Nr. 232 ()
      Der hohe Ölpreis sowie die drohende Zinsanhebung der FED lasten auf der Stimmung der Börsianer und führen dazu, dass kleine Kurserholungen sofort wieder abverkauft werden.

      Greenspan hat die Zinsen bei 1% belassen. Entsprechend seiner Aussage kündigte er aber an zu reagieren, sofern sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den USA verändern sollten. Stolz wurde verkündet, dass keine inflationären Tendenzen erkennbar seinen.

      Nun, die Amerikaner beklagen sich über hohe Benzinpreise und Lebensmittelkosten und die Fed liefert Zahlen, die dies widerlegen. Wie kann das sein ?

      Als in den 70er Jahren die starken Ölpreisschwankungen zu hohen Inflationsraten führten, wurden die Energiepreise aus der Berechnung genommen. Als in den 80er Jahren Naturkatastrophen dazu führten, dass die Getreidepreise stark anstiegen und somit auch die Inflationsrate, wurden anschließend ebenfalls die Nahrungsmittelpreise aus der Berechnung genommen. Soviel zum Thema inflationäre Tendenzen und Statistiken...
      Avatar
      schrieb am 11.05.04 19:57:55
      Beitrag Nr. 233 ()
      #232 Ich weiss nicht, wie sich Greenspan den Anstieg der Verbraucherpreise schön rechnet.
      Fakt ist, dass sich die Benzinpreise in den letzten beiden Jahren fast verdoppelt haben, obwohl die Preise bei uns mit $1,80 für die Gallone (ca. 4 Liter) in Kalifornien ca. $3 für europäische Verhältnisse noch recht günstig erscheinen mögen. Aber die amerikanischen gas guzzler verbrauchen auch das doppelte wie europäische Modelle.

      Auch die Lebensmittelpreise haben angezogen und der Preis für Milch verdoppelt sich jetzt, weil die amerikanischen Milchbauern einen höheren Grundpreis für Milch von der Regierung genehmigt bekommen haben.
      Avatar
      schrieb am 11.05.04 20:02:32
      Beitrag Nr. 234 ()
      # 231 bares,
      Du hast zwar versucht zu erklären, warum der Konsum so verschieden läuft, aber ich nehme es so nicht ab.
      Konsum hat schon was mit der Stimmung in einem Land zu tun und natürlich auch damit, wieviel man netto zum Ausgeben hat. Und das wird bei uns immer weniger.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 11.05.04 20:29:36
      Beitrag Nr. 235 ()
      @Wilbi, klar hat Konsum auch etwas mit der Stimmung zu tun, deswegen messen die Amerikaner auch regelmässig ihre sog. consumer confidence, also das Verbrauchervertrauen, um Prognosen für ihre Wirtschaft machen zu können. Gut zwei Drittel der amerikanischen Wirtschaft basieren schliesslich auf dem privaten Konsum.

      Aber die Grundstimmung eines Amerikaners und eines Deutschen zum Konsum ist eine völlig andere. Nicht umsonst hat der Deutsche eine der höchsten Sparquoten und der Amerikaner die höchsten Kreditkartenschulden weltweit. Und das macht einen gewaltigen Unterschied im Wirtschaftswachstum.

      Ich empfehle dir also endlich einkaufen zu gehen und deine Kreditkarten mit Genuss über den Ladentresen zu schieben, Schulden bis über beide Ohren zu machen, und dann noch ein freundliches Lachen und eine postive Grundstimmung zu verbreiten. Dann wärst du halbwegs auf dem Weg eines Amerikaners.
      Avatar
      schrieb am 11.05.04 20:53:06
      Beitrag Nr. 236 ()
      # 33

      steht doch da:
      alles was inflationäre richtung aufweist, wird kurzerhand rausgelassen aus der statistik (auf dt: gefälscht).
      Avatar
      schrieb am 11.05.04 20:54:24
      Beitrag Nr. 237 ()
      # 35

      treffend formuliert.
      und hoch das fähnchen...
      Avatar
      schrieb am 12.05.04 15:15:14
      Beitrag Nr. 238 ()
      U.S. March Trade Gap Widens to Record $46 Billion (Update1)

      May 12 (Bloomberg) -- The U.S. trade deficit grew in March to a record $46 billion as the highest oil prices in more than two decades and increased consumer spending boosted the value of imports, the Commerce Department reported in Washington.

      The gap in goods and services trade comes after a deficit of $42.1 billion in February. Imports and exports surged to all-time highs, and the deficit with the Organization of Petroleum Exporting Countries was the biggest ever.

      Concern over supplies drove up the price of crude oil in March, while tax refunds, low interest rates and an improved labor market helped lift demand for cars, electronic goods and other products made outside the U.S. Accelerating global growth and a weaker dollar contributed to a rise in U.S. exports, which kept the deficit from widening further, economists said.

      ``We`re sucking in a lot more expensive commodities,`` Kevin Harris, an economist at MCM in New York, said before the report. ``Our economy is thundering along`` and growing faster than the rest of the world.

      Import prices rose in April for a seventh month, led by higher costs for iron, steel and other raw materials, the Labor Department reported. The 0.2 percent increase in the import price index followed a 0.8 percent gain in March. The index is up 2.4 percent over April 2003, the biggest 12-month gain in a year.

      Economists had expected the deficit to widen to $43 billion for the month compared with a previously reported deficit of $42.1 billion in February, according to the median estimate of 64 forecasts in a Bloomberg News survey.

      Imports rose 4.6 percent for the month to $140.7 billion, the biggest increase since March 1993, when the U.S. was pulling out of a recession. Exports rose 2.6 percent in March to $94.7 billion, including record shipments of automobiles and parts, consumer goods and industrial supplies. Exports of capital goods were the highest since May 2001.

      Autos, Parts

      Imports of autos and parts rose 3.1 percent in March to $19 billion, the highest ever. The U.S. imported $31.6 billion worth of industrial supplies and materials, which include oil, also a record.

      The value of U.S. oil imports rose in March to $10.2 billion from $8.4 billion the previous month. The average price of oil was $30.64 a barrel, the highest since February 1983, according to the Commerce Department. That helped widen the deficit with OPEC to $5.6 billion, the largest on record.

      Oil and gasoline prices rose ahead of OPEC` planned cut in production quotas in April. OPEC produces more than a third of the world`s oil.

      World oil demand this year will rise the most since 1988 as economic growth accelerates and consumption surges in China, the International Energy Agency said today.

      Imports of consumer goods rose 9 percent to a record $31.3 billion, led by televisions and other electronic goods.

      Consumer Spending

      Consumer spending accelerated in the January-March quarter, growing at a 3.8 percent annual pace, compared with 3.2 percent in the final three months of 2003. Job gains and tax refunds contributed to the increase, which included a March rise in retail sales that was the biggest in a year.

      Sales of Toyota Motor Corp.`s Lexus luxury cars, which are imported, grew 20 percent in March from a year earlier, led by the RX 330 SUV and ES 300 sport sedan, the company said. Toyota`s net income for the fourth quarter, which ended March 31, more than doubled to a record $10.2 billion.

      Imports of capital goods rose 3.4 percent to $26.9 billion, led by a surge in civilian aircraft.

      Airbus SAS, the world`s largest maker of aircraft, yesterday said it received an order for 15 planes from Spirit Airlines Inc. in the U.S. and options for 50 more in a contract potentially worth $4 billion to the manufacturer, based in Toulouse, France.

      Demand for semiconductors has also increased imports. Taiwan Semiconductor Manufacturing Co., the world`s largest supplier of made-to-order computer chips, said March sales rose 44 percent from a year ago. The U.S. accounts for almost three- quarters of the company`s sales. April sales rose 35 percent to a monthly record, the Hsinchu, Taiwan, company said last week.

      China

      The trade gap with China widened to $10.4 billion from $8.3 billion. Imports from China rose to $13.8 billion, while exports to China were a record $3.4 billion.

      A decline in the value of the U.S. dollar has lifted demand at U.S. exporters.

      Exports of automobiles and parts rose 2.9 percent to a record $7.2 billion. Exports of industrial supplies and materials rose 6.3 percent to a record $16.9 billion. Foreign businesses also bought $27.7 billion worth of capital goods, almost a three-year high.

      Exports of consumer goods rose 6.8 percent in March to a record $8.6 billion, led by pharmaceuticals.

      Dollar Effect

      The dollar has lost 7.4 percent of its value in the 12 months that ended March 31 against a trade-weighted index of currencies from the nation`s biggest trading partners. The decline made U.S. products cheaper abroad, generating overseas sales at companies such as United Technologies Corp.

      A report earlier this month from the Institute for Supply Management, the trade organization for purchasing managers, showed more manufacturers were boosting exports in March and April than in any two months since June and July 1988.

      United Technologies, the maker of Pratt & Whitney jet engines, Carrier air conditioners and Otis elevators, last week raised its 2004 revenue forecast by $1 billion to $35 billion, the second increase this year. The Hartford, Connecticut-based company gets more than half its sales from outside the U.S. A higher euro and improving global economy are driving results, Chief Executive Officer George David said.

      Global trade will rise 8.6 percent this year and 10 percent in 2005, the Organization for Economic Cooperation and Development said yesterday, raising its November estimates from 7.8 percent and 9.1 percent. The Paris-based group comprises 30 industrialized nations.

      To contact the reporter on this story:
      Joe Richter in Washington jrichter1@bloomberg.net

      To contact the editor responsible for this story:
      Kevin Miller at kmiller@Bloomberg.net
      Avatar
      schrieb am 12.05.04 15:28:45
      Beitrag Nr. 239 ()
      # 235 Bares...

      Du willst doch wohl nicht hier in Deutschland die Kreditkarte so hoch ansetzen, wie in Amerika. Hier wird doch vielmehr über Konten, Dispo und Ratenkredite und Abzahlungskredite, finanziert.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 13.05.04 14:04:22
      Beitrag Nr. 240 ()
      Wieviel Prozent wären das US-Amerikanisch gerechnet?

      Schnellmeldung zur Wirtschaftsleistung im 1. Quartal 2004

      WIESBADEN – Das Bruttoinlandsprodukt, der Wert der in Deutschland erwirtschafteten Leistung, ist im ersten Quartal 2004 gegenüber dem Vorquartal – saison- und kalenderbereinigt – real um 0,4% spürbar gestiegen.

      Im Vorjahresvergleich kam es zu einer Zunahme um 1,5%. Wie das Statistische Bundesamt in seiner Schnellmeldung weiter mitteilt, hätte sich die Wirtschaftsleistung unter Ausschluss des Kalendereffekts (im ersten Quartal 2004 stand ein Arbeitstag mehr zur Verfügung) im Berichtsquartal um nahezu ein Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2003 erhöht.

      Die Belebung der Wirtschaft im ersten Quartal 2004 im Vergleich zum Vorquartal war gekennzeichnet durch einen relativ starken Anstieg des Exportüberschusses (Außenbeitrag), da die Exporte nahezu doppelt so stark zunahmen wie die Importe. Die inländische Verwendung war dagegen rückläufig. Auch im Vorjahresvergleich kam der Wachstumsimpuls allein vom Außenbeitrag.

      Die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal 2004 wurde von 37,7 Mill. Erwerbstätigen erbracht, das waren 139 000 Personen oder 0,4% weniger als ein Jahr zuvor.

      Über die Erstberechnung des ersten Quartals 2004 hinaus wurden vor allem im Hinblick auf den Vorquartalsvergleich auch die bisher veröffentlichten Ergebnisse für die Quartale des Jahres 2003 überarbeitet und – soweit erforderlich – revidiert. Weitere Änderungen ergaben sich durch die Einarbeitung aktualisierter Kalenderfaktoren für die gesamte Zeitreihe der saison- und kalenderbereinigten Werte.

      Das Jahresergebnis für das Wirtschaftswachstum im Jahr 2003 bleibt gegenüber dem am 19. Februar 2004 vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Ergebnis (– 0,1%) unverändert.

      Ausführlichere Ergebnisse gibt das Statistische Bundesamt am 25. Mai 2004 bekannt.

      http://www.destatis.de/presse/deutsch/pm2004/p2170121.htm
      Avatar
      schrieb am 13.05.04 18:34:12
      Beitrag Nr. 241 ()
      Ich weiß gar nicht, was einige Deutsche User sich hier anmaßen wegen der wirtschaftlichen Sit. in Amerika.
      Die haben es doch immerhin geschafft, zwischenzeitlich, wenn keine Kriege waren, mal ausgeglichene Haushalte bzw. Haushaltsüberschüsse zu erwirtschaften.
      Haben wir das in den letzten 40 Jahren auch mal geschafft?
      Ich glaube nicht.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 14.05.04 15:59:13
      Beitrag Nr. 242 ()
      US-Lagerbestände steigen stärker als erwartet

      Das US-Handelsministerium stellte in Washington die Entwicklung der Lagerbestände in den Industrie- und Handelsunternehmen für März 2004 vor. So wuchsen die Bestände um 0,7 Prozent gegenüber dem Vormonat auf 1.205,2 Mrd. Dollar, während Volkswirte nur ein Plus von 0,5 Prozent geschätzt hatten. Für den Vormonat wurde der Zuwachs auf 0,8 Prozent revidiert. Nach dem siebten Anstieg in Folge liegen die Lagerbestände nun auf einem Rekordniveau.

      Hierbei wuchsen die Bestände im Verarbeitenden Gewerbe von 442,8 Mrd. Dollar im Vormonat auf nun 444,3 Mrd. Dollar. Weiterhin baute der Einzelhandel seine Lagerbestände von 454,6 Mrd. auf 459,4 Mrd. Dollar aus.

      Die Daten der Lagerbestände gelten als wichtiges Indiz für die Entwicklung der US-Konjunktur. Ein Lageraufbau signalisiert einen Produktionsrückgang und damit eine gedämpfte Wirtschaftsentwicklung in den USA.


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      Avatar
      schrieb am 14.05.04 17:47:14
      Beitrag Nr. 243 ()
      242 rightnow

      " Die Daten der Lagerbestände gelten als wichtiges Indiz für die Entwicklung der US-Konjunktur.Ein Lageraufbau signalisiert einen Produktionsrückgang und damit eine gedämpfte Wirtschaft in den USA."

      Das kann man auch umgekehrt sehen.Wenn die Amis davon ausgehen, daß das Wachstum sich weiter fortsetzt, werden auch größere Warenmengen benötigt. Damit keine Engpässe entstehen, wird vielleicht derzeit vorproduziert.
      Und wieviel Bestellungen für höheren Bestände schon vorliegen, kann man auch nicht ersehen.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 14.05.04 17:54:37
      Beitrag Nr. 244 ()
      lauern die Leser des Börsenforums Wallstreet-Online hier wieder auf die ersten Anzeichen eines Anzeichens dafür, daß in den USA die Konjunktur (endlich, endlich ? ) zurückgeht ?

      keine Bange, es wird ihnen nicht lange verborgen bleiben.
      Avatar
      schrieb am 15.05.04 05:35:13
      Beitrag Nr. 245 ()
      Ich hatte weiter unten schon einmal ausgeführt, dass der Grossteil der Wachstumsraten in den USA durch das ausgeprägte Konsumverhalten der Amerikaner zustandekommt.

      Hingegen leidet das deutsche Wirtschaftswachstum wohl überwiegend am sparsamen deutschen Konsumenten, der sein Geld lieber aufs Sparkonto legt, anstatt es wie der Amerikaner auszugeben. Die Aussenwirtschaft brummt nämlich, wie die neuesten Zahlen und der Titel als Exportweltmeister belegen.

      Nichtsdestotrotz macht aber dann der deutsche Michel (sprich Wilbi) seine Regierung für die Malaise verantwortlich, obwohl er selber nicht in die Gänge kommt und seine Wirtschaft mit Konsum unterstützt, wie es für einen Amerikaner eine selbstverständliche und patriotische Pflichtübung ist.

      Ich will meine Ausführungen auch kurz mit Zahlen belegen. Die Sparquote, also das Geld des verfügbaren Einkommens der Privathaushalte das zurückgelegt wird, liegt beim Amerikaner aktuell bei 1,9%. Beim Deutschen liegt sie bei ca. 12%.
      Wäre die Sparrate des Deutschen auch bei knapp 2% wie beim Amerikaner, könnte sich die Deutsche Wirtschaft wohl locker über Wachstumsraten von mehr 5% freuen.

      Aber der deutsche Michel ist trotz Rundumversorgung durch den Staat eben ein ängstlicher Mensch, der die Schuld immer gern woanders sucht nur nicht bei sich selbst.

      Der Amerikaner hingegen verfügt über keine gesetzliche Rentenversicherung, 40 Millionen haben keine Krankenversicherung und die Arbeitslosenversicherung lässt einem auch nur 12 Monate mit einem geringen Entgeld auskommen und wenn man nach 12 Monaten keinen Job hat, muss man entweder eine Bank überfallen um zu überleben oder man gibt sich eben die Kugel.
      Trotz all dieser Widernisse haut aber der Amerikaner jeden Monat sein ganzes Geld auf den Kopf und das mit Freude und Genuss.

      Wenn also wieder einmal jemand die guten Wachstumsraten in den USA als Beispiel nimmt, um über die eigene Regierung vom Leder zu ziehen, sollte er sich erstmal an die eigene Nase fassen und sein Angstsparen überwinden.

      http://www.bea.gov/briefrm/saving.htm
      http://www.frbsf.org/publications/economics/letter/2002/el20…
      http://articles.findarticles.com/p/articles/mi_m4456/is_73/a…
      Avatar
      schrieb am 15.05.04 11:18:51
      Beitrag Nr. 246 ()
      Hallo B&N #245
      da Du wohl nach CT rechnest, wirst Du jetzt schlafen.
      Dein Posting stellt einen Unterschied zwischen USA und D heraus, es gibt viele mehr, deshalb ist es auch so schwer die Wirtschaften zu vergleichen.
      Ein Fehler ist Dir unterlaufen, Arbeitslosengeld wird in den USA für 26 Wochen bezahlt.
      Es wurde in einigen Staaten länger bezahlt (aber nur ganz wenige Wochen). Diese Extrazahlungen sind fast überall eingestellt worden, da die die Bundesregierung die Zuschüsse eingestellt hat, oder die Staaten einfach nicht mehr das Geld dazu haben.

      Und dadurch kommt es zu einem besonderen Phänomen in den USA, dass bei steigender Zahl der langfristigen Arbeitslosen, die Arbeitslosenzahl sinkt, weil sich viele Arbeitslose abmelden, wenn sie kein Geld mehr bekommen und es dann lieber auf eigene Faust suchen.
      So hat es Krugman mal versucht zu erklären, als im letzten Jahr die Zahl der Beschäftigten nicht stieg, aber die Arbeitslosenquote fiel.


      Benefits can be paid for a maximum of 26 weeks in most States.

      http://workforcesecurity.doleta.gov/unemploy/uifactsheet.asp

      Dauer der Arbeitslosigkeit:
      http://www.bls.gov/news.release/empsit.t09.htm
      Avatar
      schrieb am 15.05.04 12:17:45
      Beitrag Nr. 247 ()
      #244
      Das wäre dasgleiche, ob man drauf lauert, wann in einem Potemkinschen Dorf die Kulissen umfallen.
      Avatar
      schrieb am 15.05.04 12:29:23
      Beitrag Nr. 248 ()
      # 245 Bares und noch dazu Nobles,

      das ganze spricht eher für meine These der Bürger durch Verunsicherung durch die Politik.

      Die Verunsicherung ist wohl dermaßen groß, daß die Deutschen ihr Geld lieber aufs Sparbuch bringen als auszugeben, und das noch in einer Lage, wo es auf das normale Sparbuch kaum Zinsen gibt, noch nicht mal die Inflationsrate herauskommt. Das ist pures Angstsparen vor der Zukunft, aber keinesfalls Anlagesparen mit Aussicht auf Kapitalerträge.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 16.05.04 00:12:55
      Beitrag Nr. 249 ()
      Hallo joerver, danke für die Richtigstellung bzgl. der Dauer der Arbeitslosenunterstützung in den USA. Übrigens habe ich ET, also 6h Zeitunterschied.

      wilbi, wenn du magst, hast du selbstverstänglich recht, dass der Deutsche verunsichert ist und deswegen angstspart.
      Nur scheint mir die Schwelle beim Deutschen für eine Verunsicherung im Vergleich zum Amerikaner ziemlich tief zu liegen.
      Schliesslich befindet sich der Amerikaner im Krieg und zählt jeden Tag seine Toten, die im Sarg nach Hause kommen. Auch hat der Ami gerade ein traumatisches Erlebnis (9/11) hinter sich und zeigt seitdem etwas paranoide Züge, was durch strke Sicherheitmassnahmen im alltäglichen Leben noch unterstützt wird. Sein Präsident treibt die Haushaltsdefizite in Rekordhöhen und stolziert in der Gegend herum und verunsichert ihn noch mehr, weil der immer Kriegspräsident spielen will.

      Da hast du mit Schröder doch das bessere Los gezogen. Da kannst du dich zwar über ein paar Prozentpunkte Steuererhöhung hier und eine kleine Praxisgebähr dort gewaltig aufregen, aber am Sonntagmittag weisst du, dass deine Söhne und Töchter in der Regel pünktlich zum Mittagessen zu Hause sind und nicht gerade in einem irakischen Hinterhalt massakriert werden. Das hat doch auch sein Gutes.
      Avatar
      schrieb am 17.05.04 18:44:43
      Beitrag Nr. 250 ()
      # 249 bares@nobles,
      wir kommen hier etwas vom Thema ab. Aber Bush ist mir auch nicht ganz geheuer und für den Krieg war ich auch nicht. Aber Deutsche Soldaten in den Irak zu schicken, war nicht vorgesehen. Oder hast Du offizielle Belege dafür?
      Was mich aber irritiert hat, ist, daß die Entscheidung von Schröder( die ihn auch ehrt) so populistisch im Wahlkampf auf dem Rücken der Amerikaner und Engländer ausgetragen wurde.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 17.05.04 20:21:57
      Beitrag Nr. 251 ()
      „Sogar Kinder, Hunde, Katzen bekommen heute Kreditkarten“

      ---

      DIE ZEIT

      15/2004



      United Shoppers of America

      Kein Geld, keine Jobs, aber die Amerikaner gehen trotzdem einkaufen. Sie machen mehr Schulden als je zuvor – und retten die Weltkonjunktur

      Von Thomas Fischermann

      Ein Brathähnchen aus Plastik. Für 29,98 Dollar plus Versandkosten. Dafür wippt das Ding zu Musik. Im Sortiment der Johnson-Smith-Versandfirma aus Bradenton (Florida) gibt es auch günstigere Angebote. Die spaßige Elektroschockmaschine für den Schreibtisch etwa (14,98 Dollar) oder das T-Shirt mit der Aufschrift „STUPID“ (12,98 Dollar). Wer soll den Plunder kaufen, in Zeiten beharrlicher Arbeitslosigkeit und anhaltender Wirtschaftsflaute? „Kein Problem“, sagt Unternehmenssprecherin Kim Boyd. An den Bestelltelefonen der Firma muss man bisweilen minutenlang warten. „Das liegt am riesigen Erfolg unseres Kataloges.“

      Johnson Smith ist nicht der einzige amerikanische Einzelhändler, der in diesen Tagen von solch unerwarteten Verkaufserfolgen berichtet. Der Dollar mag fallen, amerikanische Unternehmen mögen sich beim Einstellen neuer Kräfte und beim Investieren zurückhalten, die Schuldenberge der Privathaushalte mögen steigen, aber Amerikas Einkäufer werden nicht müde. In der vergangenen Weihnachtssaison hatten die Händler gar stolze 6,7 Prozent mehr Weihnachtseinkäufe als im Jahr zuvor verzeichnet, die größte Steigerung seit dem Boomjahr 1999. Seither ist die Nachfrage stabil. Der amerikanische Verbraucher blieb sich trotz aller Sorgen treu: als ultimative Einkaufsmaschine, die Wetter, Terror und schlechten Konjunkturdaten trotzt. Und damit – sagen viele Ökonomen – die Weltwirtschaft vor dem Abstürzen bewahrt. Konsumausgaben sind für schätzungsweise 70 Prozent des US-Sozialprodukts zuständig, und ohne das amerikanische Wachstum sähe es düster für die Weltkonjunktur aus.

      Kaufrausch trotz Wirtschaftsflaute? „Jetzt hören Sie mal gut zu“, sagt Michaela, „hier muss keiner sparen, hier gibt es keine Rezession.“ Mit ihrer linken Hand hält die 59-jährige Hausfrau den Einkaufswagen fest, den Zeigefinger der rechten Hand reckt sie drohend nach vorn. „Diese Dinge bekommen wir von den Medien eingeredet. Weil die so liberal ausgerichtet sind. Das sind alles Lügen. Wenn Sie die wahre Geschichte hören wollen, fragen Sie die Leute hier!“

      Es ist ein sonniger Vormittag in Orange City, Florida, und Michaela hat um elf Uhr vormittags ihr erstes Shopping hinter sich. Lebensmittel und Haushaltsartikel im Wert von 50 Dollar wandern vom örtlichen Wal-Mart-Supermarkt in ihren Dodge-Kleintransporter; und mit dabei sind Michaelas Tochter Dana (32) und ihr Enkel Jax (3), der oben auf dem Einkaufswagen thront und sich Schokolade in die Mundwinkel schmiert.

      Der Orange City Wal-Mart hatte vor ein paar Monaten weltweite Schlagzeilen geschrieben. Am Morgen nach dem Thanksgiving Day, traditionell einer der größten Einkaufstage des Jahres, war eine Horde Schnäppchenjäger durch die Türen gestürmt, um DVD-Spieler für 30 Dollar zu ergattern. Die 41-jährige Patricia Vanlester wurde dabei niedergetrampelt und ins Krankenhaus eingeliefert. Obwohl sich seither ein paar Zweifel eingestellt haben, wie ernst ihre Verletzungen wirklich waren, ist die Stampede von Orange City zum Symbol für den gierigen, unersättlichen Konsumenten geworden.

      Heute geht es hier ruhiger zu; die DVD-Spieler kosten jetzt 44 Dollar, und Michaela und Dana haben ohnehin längst einen. „Anschaffungen? Natürlich haben wir im vergangenen Jahr Anschaffungen gemacht“, sagt das Mutter-Tochter-Duo und überschlägt sich nun fast mit der Aufzählung. Der Computer. Der Fernseher mit eingebautem DVD-Spieler. Das Auto. Der Swimmingpool. „Es ist so toll, wie nach dem 11. September überall die US-Flaggen aufgehängt wurden“, fügt Michaela im gleichen Atemzug hinzu, „und wie diese Nation zusammengerückt ist.“ Was hat das jetzt damit zu tun? „Wir zwei gehen jeden Tag einkaufen!“, sagt Tochter Dana schnell.

      Es gibt an diesem Vormittag zahlreiche Begründungen auf dem Parkplatz von Wal-Mart, warum es trotz der schleppenden wirtschaftlichen Erholung eine gute Zeit zum Einkaufen ist. Karen, eine 42-jährige Mutter zweier Kinder, hat „im Bekanntenkreis durchaus ein paar Fälle“ von Arbeitslosigkeit erlebt. Der Job ihres Mannes, eines Brotverkäufers, sei aber vorerst sicher. Außerdem hilft Karen „mein Glaube als Christin, denn in der Not wird Gott für uns sorgen“. Nicht mal Norene, eine Frau in ihren frühen Dreißigern mit zwei Kindern, hat ihr Shopping zurückgeschraubt. Das sagt sie zumindest. Ihr Mann wurde im vergangenen Jahr arbeitslos, und „wir haben quasi unser ganzes Leben verloren“, sagt sie. Jetzt ist die Familie bei Norenes Vater eingezogen, wartet „auf ein Wunder“ und schimpft auf die Konjunktur, „aber wir können uns immer noch leisten, was wir brauchen“. Dass er wegen der Wirtschaftslage seine Einkäufe reduziert hätte, erzählt an diesem Vormittag in Orange City niemand.

      Vielleicht ist das ein Zufall. Doch fest steht, dass ein vertrauter Anpassungsprozess früherer Wirtschaftsflauten diesmal nicht funktioniert: das „Herunterschrauben der Erwartungen“, eine größere Bescheidenheit beim Einkauf. Zwar ist die Rezession nicht an allen Teilen des Handels spurlos vorübergegangen. Im Augenblick steht es zum Beispiel um Bekleidung, langlebige Gebrauchsgüter und Lebensmittel vergleichsweise schlecht, und die Nachfrage wie die in Umfragen ermittelte Verbraucherstimmung schwankt seit dem Crash etwas unsicher auf und ab. Doch unterm Strich setzt sich ein Trend fort, der in den Boomjahren seinen Anfang genommen hatte: Die – steigenden – Haushaltseinkommen wanderten immer seltener aufs Sparbuch und immer häufiger gleich in die Läden.

      Zum Beginn der Neunziger legten die Amerikaner im Schnitt noch neun Prozent ihres verfügbaren Einkommens für magere Jahre zurück, nun schwankt die Sparquote zwischen zwei und vier Prozent. Der Aktienboom, die Wertsteigerung von Immobilien, der scheinbare Reichtum veranlasste die Konsumenten, Kreditkarten und andere Darlehen auszuschöpfen. Und daran hat sich – trotz Konjunktureinbruch und Börsencrash – wenig geändert.

      Ökonomen und Psychologen sind perplex. Anders als nach der Rezession im Jahre 1991 nehmen viele Amerikaner weiter neue Kredite auf, schneller sogar als in den Jahren zuvor. 2002 hatte ein durchschnittlicher Haushalt mehr als zehn Kreditkarten mit einem einem gesamten Schuldenstand von knapp 9000 Dollar auf den zugehörigen Konten. Das entspricht einer Verdopplung der Kreditkarten-Schulden binnen eines Jahrzehnts.

      Nun gibt es sogar in den Vereinigten Staaten eine Tradition der Kritik an der Konsumgesellschaft, des consumerism. In den sechziger und siebziger Jahren hörte man solche Stimmen sowieso, doch auch heutzutage lästert der Verbraucherschützer und ehemalige Präsidentschaftskandidat Ralph Nader noch über das „Elfte Gebot“ Amerikas, das „Einkaufen bis zum Umfallen“ heiße. Protestgruppen rufen zum „Buy Nothing Day“ auf, kritische Bücher sprechen vom „Luxusfieber“, von der „McWorld“, vom „konsumüberwältigten Amerika“; sie warnen vor leeren Träumen und leeren Konten. Erstaunlicherweise ergab Mitte der neunziger Jahre eine Umfrage, dass mehr als drei Viertel der Amerikaner ihre Kultur für „zu materialistisch, zu gierig“ hielten.

      Der verschwenderische Lebensstil der Reichen wird zum Vorbild

      Es bleibt aber Theorie. Wenn amerikanische Sozialforscher ihre Landsleute heute nach den Zutaten für ein „gutes Leben“ fragen, antworten sie viel häufiger mit einer Aufzählung von Gebrauchsgütern, Luxusartikeln und Dienstleistungen als 15 Jahre zuvor. Warum? Dafür gibt es eine Reihe von Theorien. Der Ökonom Thorstein Veblen stellte schon 1899 in seinem Standardwerk Theory of the Leisure Class dar, wie der Wunsch nach sozialer Stellung auch den nach Produkten und Dienstleistungen vorantreibt. In seiner populären Variante heißt das Phänomen, das der Wissenschaftler beschrieb: Keeping up with the Joneses – das neidische Schielen auf den Besitzstand der Nachbarn und das unermüdliche Nacheifern. Das geflügelte Wort ist fester Bestandteil der amerikanischen Kultur.

      Was sich in den vergangenen Jahrzehnten geändert habe, argumentiert die Sozialforscherin Juliet Schor von der Universität Harvard, sei der Maßstab. Man ziehe jetzt nicht mehr die Nachbarn zum Vergleich heran. In einer Gesellschaft, in der eine bedeutsame Schicht am oberen Ende immer reicher wird, ziehe man deren Lebensstile zum Vergleich heran – die durch das Fernsehen und die Klatschpresse vervielfältigt werden. Das erzeuge einen viel stärkeren Konsumdruck als früher, weshalb Schor schon „anzeigenfreie Räume“ und Werbeverbote in den Medien fordert, um den amerikanischen Konsumenten vor sich selber zu schützen. Untersuchungen scheinen Schors Theorie zu bestätigen: Je mehr Zeit ein Amerikaner vor dem Bildschirm verbringt, desto eher hält er Tennisplätze, Privatflugzeuge, Cabrios, Haushälterinnen und Schwimmbäder für die Standardausrüstung eines durchschnittlichen US-Haushalts.

      Ist es das Fernsehen, das die Amerikaner in den Kaufrausch treibt? Müssen Amerikas Konsumenten geschützt werden, um nicht eines Morgens auf einem gewaltigen Schuldenberg aufzuwachen? Ken Goldstein findet so etwas eine abwegige Idee. Der Konsumforscher an der New Yorker Denkfabrik Conference Board beschäftigt sich seit Jahren mit der Gemütslage der Verbraucher – genauer: Er erstellt eine der bekanntesten Kennziffern der amerikanischen Wirtschaft. Das Conference Board ermittelt seit den späten sechziger Jahren Monat für Monat den so genannten Verbraucher-Zuversichts-Index. 5000 Amerikaner werden gefragt, ob die Wirtschaft ihnen Mut zum Kaufen macht. „Einfach das Gefühl im Bauch ist es, für das wir uns interessieren“, sagt Goldstein. „Die meisten dieser Leute lesen gar keine Zeitung. Herrje, nicht mal deren Psychiater könnte erklären, warum sie diese oder jene Ansicht zur Wirtschaft haben!“

      Trotzdem: Irgendwie haben sich die aggregierten Bauchgefühle über die Jahrzehnte als eines der zuverlässigsten Stimmungsbarometer der US-Wirtschaft erwiesen. In Ken Goldstein haben sie außerdem eine ganz eigene Sicht inspiriert, warum der Konsumrausch nicht verfliegt. „Den Leuten geht es offensichtlich gar nicht so schlecht“, sagt Goldstein. „Vielleicht ist das alles gar nicht so irrational. Vielleicht haben die Verbraucher gar keinen Grund, Traurigkeit zu schieben?“

      In den späten Neunzigern verzeichnete Goldsteins Stimmungsbarometer die größte Euphorie aller Zeiten: Bis auf 145 Indexpunkte stiegen die Werte damals. In den Rezessionsjahren danach fiel es bis auf 60 – damit waren die Verbraucher noch weitaus besser gelaunt als bei früheren Rezessionen, nach denen die Werte bis auf 35 fallen konnten. In dieser Woche ist das Barometer auf 88 Punkte geklettert – das gilt als vergleichsweise zuversichtlich. Und die Unsicherheit am Arbeitsmarkt? Die Schulden-Rekordstände und Bankrotte, von denen man immer häufiger hört? Die vielen ausgeschöpften Kreditrahmen, die drastisch erhöhten Strafgebühren der Kreditkartenfirmen gegen säumige Schuldner, die vielen geplatzten Autokredite? „Die allermeisten Amerikaner kommen mit ihren Schulden offenbar bestens klar“, beharrt Goldstein. „Wissen Sie, wir sind hier keine Schweizer – aber eine verschwenderische Nation sind wir auch nicht.“

      Eine Reihe von Ökonomen teilt diese optimistische Sicht der Dinge. Im Durchschnitt betrachtet ist nämlich der Schuldendienst eines US-Haushaltes – also Tilgung plus Zinsen – von zwölf Prozent des verfügbaren Einkommens auf zuletzt 13 Prozent gestiegen. Alles andere als eine Explosion. Die geringen monatlichen Zahlungen sind zum Teil ein Geschenk des Notenbankchefs Alan Greenspan: Niedrige Zinsen und die massenhafte Umschuldung alter Kredite erlauben das Paradox, dass trotz wachsender Schuldenberge die monatlichen Zahlungen nur langsam steigen. Zum anderen Teil sind sie ein Geschenk von George W. Bush: Massive Steuersenkungen haben die verfügbaren Einkommen zuletzt steigen lassen und die Konjunktur angeheizt. Dafür klaffen jetzt in den öffentlichen Haushalten gewaltige Löcher, aber das ist ein anderes Problem.

      Ein weiteres Argument der Optimisten lautet, dass Untergangspropheten schon mehrfach die Überschuldung der Mittelklasse und den großen Kollaps vorhergesagt hätten – aber gekommen ist er nie. Das liege an einem kulturellen Missverständnis. Kaufen auf Pump sei schon immer uramerikanisch gewesen, argumentiert Lendol Carter, ein Historiker und der Autor des Buches Financing the American Dream. Kreditkarten hätten seit den fünfziger Jahren die „prägende Rolle“ im Verbraucherverhalten der gehobenen Mittelschichten übernommen, argumentiert Calder; davor hätten herkömmliche Konsumkredite eine vergleichbare Rolle gespielt. Doch Calder beharrt darauf, dass diese Kreditkultur wenig mit Hedonismus und Verschwendung zu tun habe und viel mit Disziplin und einer Wahrung des Arbeitsethos – eben weil die monatlichen Ratenzahlungen hereingewirtschaftet werden müssen.

      Doch eine Reihe anderer Ökonomen und Sozialforscher glaubt, dass sich der Umgang der Amerikaner mit Krediten seit ein paar Jahren kräftig wandelt – weg vom soliden Wirtschaften à la Calder. „Der neue Ethos des Verbraucherkredits unterminiert eben jene historische Balance zwischen Arbeit und Konsum“, schreibt Robert Manning in seinem 2000 erschienenen Bestseller Credit Card Nation. Tatsächlich werden heute schon brotlosen Studenten Kreditkarten ausgehändigt und ironisch „Yuppie-Stützen“ genannt.

      „Sogar Kinder, Hunde, Katzen bekommen heute Kreditkarten“

      Amerikaner, die kurz vor dem Verlust ihres Jobs stehen, besorgen sich oft ein ganzes Sortiment Kreditkarten als eine Art Arbeitslosengeld. Massive Werbekampagenen haben in den vergangenen Jahren immer neue, weniger zahlungskräftige Bevölkerungsgruppen mit Kreditkarten überhäuft; entsprechend melden auch immer mehr Amerikaner persönliche Bankrotte an. Sprich: Im Durchschnitt mögen die Schuldenzahlen harmlos aussehen, aber wachsende Bevölkerungszahlen sind trotzdem vom Kredit- und Konsumrausch in die Irre geführt worden. „Sogar Kinder, Hunde, Katzen und Elche bekommen heutzutage Kreditkarten“, regte sich vor ein paar Jahren der Notenbankchef Alan Greenspan auf. Irgendwann in den neunziger Jahren tauchte ein beliebter Auto-Aufkleber auf. „Ich bezahle meine Mastercard-Rechnung mit VISA“, hieß es darauf. Für Tausende Amerikaner, die eine Zeit lang vom so genannten Credit Card Shuffle leben, ist das gar kein Witz.

      Was zum Szenario der Pessimisten unter den Ökonomen und Sozialforschern führt: dass der Einkaufsrausch der Amerikaner sich diesmal doch nicht finanzieren lässt und zu einem bösen Erwachen führt. Dass sie auf dem Parkplatz von Wal-Mart noch ein paar Monate lang Gott und das Vaterland beschwören mögen, dass aber Arbeitsplätze, Nettoeinkommen, die Aktienkurse ihrer Geldanlagen und die Werte ihrer Eigenheime doch nicht mitspielen. „Wenn es in diesem Land eine Blase gibt, dann ist es die Verschuldung“, sagte kürzlich Dave Rosenberg, USA-Spezialist bei der Investmentbank Merrill Lynch. Rings um die Wall Street gibt es etliche Experten, die einen Einbruch des Verbrauchervertrauens, ein Ende des Kaufrausches und ein Einknicken der Konjunktur voraussagen.

      Wer behält Recht? „Die Leute wollen ihr Leben immer noch durch Einkaufen aufwerten, aber sie treffen eine schärfere Auswahl“, erzählte kürzlich Wendy Liebmann, Chefin der Einzelhandels-Forschungsfirma WSL Strategic Retail. „Sie sehen ein, dass sie nicht mehr alles haben können, was sie wollen.“ Und ausgerechnet bei Wal-Mart haben sich in den vergangenen Wochen offenbar Bedenken eingestellt. Der Einzelhandelsgigant verzeichnet zwar weiterhin Rekordverkäufe, aber Wal-Mart-Chef Lee Scott sind zuletzt ein paar verdächtige Trends aufgefallen. Mehr Konsumenten als früher kauften nur noch die billigsten Produkte in jeder Kategorie ein. Und mehr konzentrierten ihr Shopping rund um den Zahltag, ein Indiz für weniger flüssige Mittel. Entweder eine vorübergehende Formschwäche – oder ein Zeichen, dass es den gottesfürchtigen, patriotischen Shoppern von Orange City allmählich mulmiger wird, als sie bislang zugeben wollen.
      Avatar
      schrieb am 23.05.04 13:33:54
      Beitrag Nr. 252 ()
      Der heutige Leitartikel der NYTimes.

      May 23, 2004
      Talking Deficits

      few weeks before the fall election, President Bush is likely to claim a victory, of sorts, over the budget deficit. The good news will be based on October data from the Office of Management and Budget in the executive branch, which, according to widespread estimates, will show red ink of $420 billion to $450 billion at the end of the 2004 fiscal year. When the year started, the budget office had conveniently projected a deficit of $521 billion. Hence, a bookkeeping triumph.

      The administration would like to turn the budget deficit into a nonissue in the presidential campaign. But it deserves to be one of the central talking points, even more than it was in 1992, when Ross Perot rightly convinced the nation that deficits were threatening American prosperity.

      The Bush deficit is worse than the administration says. And it appears that coming deficits will be worse than previous ones in terms of the impact on Americans` financial security and on national security, for these reasons:

      ¶ Size. Though the Bush deficit of 2003 was already a record in pure numbers, the administration`s defenders often point out that it amounted to only 3.5 percent of gross domestic product. That doesn`t sound too bad compared with the modern record of 6 percent set by President Ronald Reagan in 1983. But the size of the deficit now is masked by the Social Security Trust Fund surplus. If you believe that the Social Security surplus would be put to better use by being preserved for future retirees, the Bush deficit should really amount to 5 percent of G.D.P.

      And it shows no signs of abating. It took 15 years of hard work and good luck before the Reagan deficits were vanquished. Even Mr. Reagan himself, after initially cutting taxes, raised them repeatedly. Mr. Bush shows no such intention, and that is the reason the current red ink he has unleashed will not stop flowing.

      According to former Treasury Secretary Paul O`Neill, Vice President Dick Cheney swatted back questions about the tax cuts by saying, "Reagan proved deficits don`t matter." Mr. Reagan`s own actions, and the political careers of many politicians since then, prove otherwise.

      ¶ Cause. The current deficits are unique in the degree to which they appear to be driven by tax cuts. That is terribly important because it shows that they are in large part a result of deliberate policy decisions, not unforeseen events. Last year, after two rounds of Bush tax cuts, taxes fell to a percentage of the economy not seen, even in the deepest recessions, since 1955. In 2004, they are estimated to come in at just over 16 percent of G.D.P., a level last seen in 1951. Even if the economy recovers fully, the country would have to revert to a 1957-era government to break even. In 1957, the Interstate System was just getting under way, and Medicare did not exist, much less a war on terrorism.

      ¶ Timing. President Reagan`s deficit binge occurred decades before the baby boomers` retirement. This one is taking place on the eve. To use an analogy, President Bush`s deficits are putting the nation in the position of a couple who take out a long-term mortgage just before retirement.

      That`s a travesty, because reducing the buildup of government debt is the key to strengthening Social Security. Social Security payments currently soak up about 4 percent of G.D.P. They are projected to rise to a bit more than 6 percent by the mid-2030`s. Long before that, however, the Bush tax cuts will crimp incoming revenues by over 2 percent of G.D.P.

      In other words, if the tax cuts are not made permanent, as Mr. Bush intends, the revenue from those taxes would cover the increased cost of Social Security, without reducing benefits. (Even in fantasy, no one has yet come up with a way to pay for Medicare.) Clearly, we could not have picked a worse demographic moment to be borrowing money on the next generation`s credit.

      ¶ Foreign Dependence. Over the last few years, an unprecedented 80 percent of the deficit has been financed by foreign governments, institutions and individuals, mainly in the Far East. Over all, 37 percent of United States public debt is in foreign hands, up from 14 percent at the peak of the Reagan deficits in 1983.

      A greater reliance on foreign creditors creates further economic instability, as nations like Argentina have found out the hard way. Debt is debt, to be sure, leading ultimately to a smaller economy than would otherwise be the case.

      But debt owed to foreigners is more likely to affect the value of the dollar, and foreign capital is more nomadic, leaving the United States vulnerable to the whims of central bankers in Beijing and Tokyo.

      But even if a sudden catastrophe never materializes, a slower one is already in the making. It is important that voters talk seriously about deficits in this political season.

      Copyright 2004 The New York Times Company
      Avatar
      schrieb am 25.05.04 21:49:15
      Beitrag Nr. 253 ()
      ein feiner artikel, der -imho- der realität sehr nahe kommt:

      -----

      Der verheerende Teil der Baisse liegt noch vor uns!

      Die U.S. Regierung hat über ihre Verhältnisse Geld geborgt und noch mehr ausgegeben. Sie hat Versprechen gemacht, die sie nicht einhalten kann, wahrscheinlich auch nie beabsichtigt hat.

      Um ehrlich zu sein, die Unverantwortlichkeit der U.S. Regierung ist vollkommen in der Reihe mit anderen Regierungen überall. Wir leben in einer Zeit wo Regierungen stetig in die Ökonomie eingreifen. Ökonomische Politik (Defizitspending, Tariffe, Währungsmanipulation) werden als die Werkzeuge für volkswirtschaftlichen Krieg angesehen. Nationen benutzen diese Waffe gegenseitig, um relativen Vorteil im Dickicht von Wettbewerb zahlreicher Niedrigkosten-Produzenten zu erreichen.

      Die U.S. Regierung hat drei wichtige Fehler gemacht. Zunächst wurde der „Goodwill“ vom Rest der Welt als gegeben hingenommen. Amerika ist eine Schuldner-Nation. Es hängt vom Rest der Welt ab, dass in USA investiert wird, um den Wert des Greenback hochzuhalten. Nimmt man die Investitionen in Aktien, Bonds und Immobilien weg, dann beginnt die “Grosse Inflation.“

      Zweitens, die Regierung predigt die Vorteile der Globalisierung, nämlich niedrigere Preise und grössere Auswahl.

      Was sie nicht erwähnt, dass wahre Globalisierung einen ständigen Wechsel im amerikanischen Arbeitsmarkt bewirkt. So arbeitet der freie Markt. Produktionen werden in die Niedrigkosten -Zentren verlagert. Das ist kein zyklisches Phänomen, sondern ein strukturelles. Amerika wird eine Dienstleistungs-Nation. Der Lohn für exzessiven Konsum ist der Verlust einer Ökonomie, die „Neuinvestment und Reichtum“ produziert.

      Drittens, der grösste Fehler dieser Politik ist die Annahme, dass monetäre Politik Lohn-Inflation bewirken kann.

      Die FED entdeckt mittlerweile, dass ihre Bemühungen, die Volkswirtschaft durch niedrige Zinsen zu inflationieren, verfehlt wurde. Spielraum nach unten besteht nicht mehr. Was haben Verbraucherlöhne mit monetärer Politik zu tun? Die FED hat es fertig gebracht, Inflation überall in der Wirtschaft zu produzieren, ausgenommen in Verbraucherlöhnen. Jedoch ohne steigende Löhne kann der Verbraucher die steigenden Preise nicht bezahlen. Energiepreise sind hoch und steigen weiter. Langfristzinsen steigen und erhöhen damit die Hypotheken- und Kreditkartenzinsen. Was macht der Verbraucher? Wenn die Löhne nicht mitsteigen, kann er höhere Preise nicht bezahlen.

      Greenspan weiss, dass ohne steigende Löhne keine wirkliche „Reflation“ einsetzen kann. In seiner letzten Rede vor dem Kongress sagte er: „Remember that more than two-thirds of the consolidated underlying domestic costs in the United States are unit labor costs... And unit labor costs, as best we can judge, are still going down."

      Mit anderen Worten, alles geht im Preis nach oben., jedoch Verbraucher können diese Preise nicht bezahlen. Das ist ironischerweise „deflationär“. Verbraucher reduzieren ihre Ausgaben. Je mehr die Preise steigen, desto weniger wird konsumiert. Es ist das Ende des konsum-getriebenen amerikanischen Modells. Es wurde vom Rest der Welt toleriert, da die Amerikaner auf Kredit gekauft haben. Der Kredit-Kollaps kommt!

      Es muss für die FED hart sein zu sehen, dass das Reflations-Modell hinfällig ist. Die FED kann keine Verbraucher-Inflation bewirken, da sie den Arbeitsmarkt nicht beeinflussen kann. Dieser ist eine Funktion der Globalisierung.

      Die FED hat einen Preisschub bewirkt, welcher zu einem deflationären Kollaps der Verbraucher führt. Die normale Reaktion zu Preiserhöhungen würde eine Erhöhung der Zinsen sein. Jedoch steigende Zinsen bringen den Verbraucher in noch prekärere Umstände als er schon ist, gefährdet damit die Haushaltsbilanz-Aktiva: das Haus.

      „Ausgeben“ ist ein psychologischer und fiskalischer Prozess. Leute geben Geld aus, wenn sie der Meinung sind, dass es risikolos besser wird. Wenn sie vorsichtig werden, wird weniger ausgegeben. Sie denken anders.

      Es ist schwer vorstellbar, was in der amerikanischen Ökonomie passieren wird? Ein Dollar-Ausverkauf wird kommen, der Lebensstandard fällt. Werte von Liegenschaften fallen und das alles weil........die amerikanische Regierung auch eine Regierung war, die ihre Rechnungen nicht bezahlen konnte.

      Diese Schilderung kann man auch auf unsere europäischen Verhältnisse übertragen.


      http://www.evotrade.de/Tag_im_Markt/tag_im_markt.html

      ---

      cu
      rightnow
      Avatar
      schrieb am 28.05.04 10:21:28
      Beitrag Nr. 254 ()
      but there is no !! inflation....:laugh::laugh:

      -----

      From Sarge, but there is no inflation:

      I just got back from taking the entire family for our yearly eye exam.

      SHEESH!!

      The optometrist raised his exam fees by a minimum 28.5% since our last visit!! What cost me $189 last year just cost me $249. An exam for contact lens for the oldest daughter was raised more than 40%. All told the exams cost me an average of 31% more than a year ago. I queried the doctor. He said his rent (from Wal*Mart) had been jacked up a substantial amount. He also said that his malpractice insurance had doubled to $13,000 a year. He told me that all the doctors he knew were making 22% less right now than they were a year ago just because of malpractice insurance premium increases.

      THEN . . . I went to get some new lenses for the kids and some contacts and a new set of frames for myself. Last year I bought 5 sets of frames, 5 sets of lenses, a pair of sunglasses and contacts for about $425.

      I just paid over $370 for 1 set of frames, three sets of lenses, 1 pair of sunglasses and contacts. According to what I paid for things a year ago, I had been prepared to walk out of the Vision Center for under $200. Needless to say I was shocked when the girl asked me for $370.

      But there is NO inflation!!

      Wonder if I can get a government subsidy or something? I need Al to send me some of that helicopter money. Maybe two helicopters full!! Sheesh!!
      ----

      cu
      rightnow
      Avatar
      schrieb am 04.06.04 18:38:55
      Beitrag Nr. 255 ()
      :laugh::laugh:

      news aus der us - lügen &trickserwerkstatt... :laugh:


      ---


      US-Regierung sorgt mit neuer
      Statistik für Erholung am Arbeitsmarkt

      04. Jun 11:59


      US-Präsident George W. Bush
      Foto: AP

      Der Wahlkampf in den USA macht auch vor Konjunktur-Daten nicht Halt: Eine neue Statistik hilft bei der Schaffung neuer Arbeitsplätze kräftig mit. Experten sprechen von «Marketing» für die US-Wirtschaft.




      Von Marcus Gatzke
      In den vergangenen Monaten hat US-Präsident George W. Bush beim Blick auf die Arbeitsmarktzahlen wohl mehr als einmal kräftig durchgeatmet. Ein großes Problem im Wahlkampf scheint sich zumindest nicht weiter zu verschärfen. Die jüngsten Zahlen zu den neu geschaffenen Stellen deuten sogar auf eine deutliche Verbesserung der Arbeitsmarktlage in den Vereinigten Staaten hin. Die oft beschworene Gefahr einer so genannten «jobless recovery» – eines Aufschwungs, der keine Arbeitsplätze schafft – scheint sich nicht zu bewahrheiten.

      Ist der amerikanische Arbeitsmarkt aber wirklich auf dem Weg der Besserung? Unter Präsident Bush gingen immerhin mehr als zwei Millionen Arbeitsplätze verloren. Der Präsident hatte darauf wenig Einfluss – zugestanden. Die geplatzte Spekulationsblase an den internationalen Kapitalmärkten stürzte die Wirtschaft in eine Rezession, und die Terroranschläge vom 11. September 2001 sowie die Bilanzskandale bei verschiedenen US-Konzernen taten ein Übriges, um das Vertrauen der Verbraucher und Unternehmen in die amerikanische Volkswirtschaft zu erschüttern.



      Amerikas Jobwunder ist reine Statistik



      Inflation könnte US-Notenbank zu
      deutlicheren Zinserhöhungen zwingen
      21. Mai 2004 16:47
      Fed bereitet Zinserhöhung vor
      04. Mai 2004 20:20, ergänzt 21:12
      Überraschend viele neue Jobs in den USA
      02. Apr 2004 15:40, ergänzt 18:14
      Auftragseingänge für US-Industrie im Februar überraschend schwach gestiegen
      31. Mär 2004 22:02

      So wenig Bush Schuld an der Job-Misere hat – so schuldig könnte er aber am scheinbaren Aufschwung am Arbeitsmarkt sein. «What are they smoking at the labour department?», fragte etwa der Kolumnist der «New York Post», John Crudele.

      Das amerikanische Arbeitsministerium hat jüngst eine neue Statistik-Methode eingeführt. Mit dem so genannten Net-Birth/Death-Modell sollen die neuen Arbeitsplätze erfasst werden, die durch Selbstständigkeit oder in kleinen und mittleren Firmen geschaffen werden. Bisher war die Erfassung von solchen neuen Selbstständigen - in Deutschland auch unter dem Namen Ich-AG bekannt - nicht möglich. Da den Experten des Ministeriums aber kein echtes Datenmaterial zur Verfügung steht, wird die Zahl der entstandenen Jobs einfach statistisch geschätzt. Und siehe da: 270.000 von insgesamt 288.000 Arbeitsplätzen entstanden im April allein aufgrund der neuen statistischen Methode.



      Qualität und nicht Quantität

      «Das Ministerium unterstellt, dass bei den Selbstständigen Arbeitsplätze entstehen, hat aber keine Beweise dafür», wirft Carsten Fritsch, Volkswirt bei der Commerzbank, den Beamten vor. Es sei ungeklärt, wie viele Jobs tatsächlich geschaffen worden sind und wie viel davon lediglich «Phantomjobs» waren, fügt der Experte an.

      Es gelte zudem, «nicht nur auf die Quantität, sondern auch auf die Qualität des Stellenzuwachses zu achten». Die neu geschaffenen Stellen im März seien zu großen Teilen auf Teilzeitjobs zurückzuführen.



      Auch das Wachstum könnte zu hoch sein



      Die Arbeitsmarktdaten für April
      Das neue Modell des Ministeriums


      Den Zahlen lägen keine «erfassten Daten zugrunde», meint auch Folker Hellmeyer, Chefanalyst bei der Bremer Landesbank. Die Schätzungen basierten allein auf Umfragen. Zudem würden in den USA mittlerweile zwölf saisonale Faktoren bei der Erfassung der Arbeitsmarktdaten berücksichtigt, so Hellmeyer. Üblich seien aber allenfalls vier.

      Problematisch ist nach Meinung der Experten grundsätzlich, dass die konjunkturellen Daten aus den USA nur noch quantitativ und nicht mehr qualitativ bewertet würden. Nach einem Artikel des Wirtschaftsmagazins «Economist» könnte das auch Wirtschaftswachstum in den USA deutlich überbewertet sein. Das Magazin bezieht sich dabei auf Berechnungen des Goldman-Sachs-Volkswirtes Jan Hatzuis.



      Alles nur Marketing




      George Bush setzt auf John Maynard Keynes
      Bush läuft der Haushalt aus dem Ruder


      Analyst Hellmeyer geht sogar noch weiter: «Die neuen statistischen Methoden dienen allein dem Marketing, um die hohen Defizite in den USA finanzierbar zu halten.» Die Daten spiegelten nicht die Realität in den USA wider. Ein Vergleich mit der Situation in der Euro-Zone oder auch in Deutschland sei damit, «wie ein Vergleich von Ananas und Eigelb».
      Die amerikanische Wirtschaft wuchs im ersten Quartal nach ersten Schätzungen offiziell um 4,4 Prozent - die deutsche auf Jahresbasis um 1,5 Prozent. Aber Amerika hat derzeit mit einem so genannten Double-Defizit zu kämpfen. Neben einem hohen Haushaltsdefizit leidet die amerikanische Wirtschaft auch mit einem exponentiell steigenden Leistungsbilanzdefizit.

      Nach 2009 könnte das Defizit im Haushalt gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) bis auf mehr als zehn Prozent steigen. Davon gehen sogar die sehr optimistischen Prognosen der Regierung Bush aus. Zum Vergleich: Deutschland hatte im vergangenen Jahr ein Defizit von knapp unter vier Prozent - und verstößt bereits damit gegen den europäischen Stabilitäts- und Wachstumspakt.
      ----

      cu
      rightnow,
      u. die dt. regierung lernt gerade das abc der hedonistischen statistik:laugh::D
      Avatar
      schrieb am 04.06.04 20:49:30
      Beitrag Nr. 256 ()
      Das ist dieses Modell. Ich kann die Zahlen nicht nachvollziehen.
      Das einzige was ich davon gelesen habe, dass eine neue Berechnung stattgefunden hat, waren die Witze darüber, dass Mcdonalds-Läden nun von Bush als Industriebetriebe eingestuft werden. Das hat aber nicht durchgesetzt werden können.
      Was mir bei den Maizahlen aufgefallen ist, dass die Zahl der Teilzeitsjobs sich erhöht hat.
      http://www.bls.gov/news.release/empsit.t05.htm

      Der Artikel in #255 stammt aus der Netzeitung.
      http://www.netzeitung.de/wirtschaft/wirtschaftspolitik/28943…


      CES Net Birth/Death Model

      * In 2004, the CES sample includes about 160,000 businesses and government agencies drawn from a sampling frame of Unemployment Insurance tax accounts which cover approximately 400,000 individual worksites. The active CES sample includes approximately one-third of all nonfarm payroll workers. The sample-based estimates are adjusted each month by a statistical model designed to reduce a primary source of non-sampling error, the inability of the sample to capture on a timely basis, employment growth generated by new business formations.
      * There is an unavoidable lag between an establishment opening for business and its appearing on the sample frame and being available for sampling. Because new firm births generate a portion of employment growth each month, non-sampling methods must be used to estimate this growth.
      * Earlier research indicated that while both the business birth and death portions of total employment are generally significant, the net contribution is relatively small and stable. To account for this net birth/death portion of total employment, BLS is implementing an estimation procedure with two components: the first component uses business deaths to impute employment for business births. This is incorporated into the sample-based link relative estimate procedure by simply not reflecting sample units going out of business, but imputing to them the same trend as the other firms in the sample.
      * The second component is an ARIMA time series model designed to estimate the residual net birth/death employment not accounted for by the imputation. The historical time series used to create and test the ARIMA model was derived from the UI universe micro level database, and reflects the actual residual net of births and deaths over the past five years. The ARIMA model component is updated and reviewed on a quarterly basis.
      * The net birth/death model component figures are unique to each month and exhibit a seasonal pattern that can result in negative adjustments in some months. These models do not attempt to correct for any other potential error sources in the CES estimates such as sampling error or design limitations.
      * The most significant potential drawback to this or any model-based approach is that time series modeling assumes a predictable continuation of historical patterns and relationships and therefore is likely to have some difficulty producing reliable estimates at economic turning points or during periods when there are sudden changes in trend. BLS will continue researching alternative model-based techniques for the net birth/death component; it is likely to remain as the most problematic part of the estimation process.

      The table below shows the net birth/death model adjustment used in the published CES estimates since the establishment of the most recent benchmark level for March 2003.

      http://www.bls.gov/images/seal.gif
      Avatar
      schrieb am 05.06.04 11:31:34
      Beitrag Nr. 257 ()
      http://www.faz.net/s/Rub034D6E2A72C942018B05D0420E6C9831/Doc…



      Die amerikanische Börse ist total überdreht. Die Nasdaq-Papiere sind mit dem achtfachen Buchwert bewertet, der breite Markt mit dem vierfachen Buchwert. Am Ende des Börsendramas 1973/74 wurden die Unternehmen des S&P 500 zum halben Buchwert gehandelt - und keiner wollte die Aktien kaufen. Dabei waren damals die wirtschaftlichen Verhältnisse viel besser als heute. Sie sehen also, was möglich ist, wenn die Aktionäre wieder nüchtern werden.
      Tatiz

      Wie kommt es, dass der Börsenwert eines Unternehmens das 8-fache seines Buchwerts erreicht ? Erstklassige Gewinnaussichten sind es nicht, der Autor sage es. Es ist einfach zu viel Kapital vorhanden, dem keine anderen Anlagemöglichkeiten zur Verfügung stehen.Oder anders ausgedrückt : Diese Kapitalmassen sind die aufkumulierten Lohnverzichte der letzten 20 Jahre. Diese haben bewirkt, dass das Anlage suchende Kapital weit schneller wächst als der Rest der Wirtschaft. In gleichem Maße wächst sein Anspruch auf Profit und der kann nur befriedigt werden, indem die Löhne weiter gesenkt werden.

      Zwei interessante Folgerungen kann man daraus ableiten : Der Lohnverzicht von heute zieht automatisch den weiteren Verzicht in der Zukunft nach sich. Das System, einfach losgelassen, würde sich sehr schnell auf einen Extremzustand bewegen, in dem sagen wir 90 Prozent des Volkseinkommens für Gewinne, nur zehn Prozent auf Löhne entfallen. Selbstverständlich würden dann die Profite überhaupt nicht mehr realisiert, weil sie in den meisten Fällen ohne Massenkonsum nicht erzielt werden können. Ein solches System würde sofort zusammenbrechen.
      Wer wirkt entgegen ? Der Staat. Was die Neoliberalen nicht wissen und niemals begreifen werden : Der korrigierend eingreifende Staat verhindert Tag für Tag das Zusammenbrechen ihres unsinnigen Systems. Deswegen u.a. ist die Staatsquote trotz aller Privatisierung nicht klein zu kriegen.

      Trotzdem hat auch dieses Schlupfloch seine Grenzen. Der „modernere“ Ausweg aus dem Dilemma besteht ganz einfach darin, dass sich Staat, Gemeinden und Verbraucher bis über beide Ohren verschulden. Worauf man dann die Geldzinsen auf Null oder nahe Null senken muß, damit nicht alle von den Zinsen erschlagen werden. Erfunden wurde dieses Modell in Japan, es wird derzeit von USA übernommen.
      Wie weit die weltweite Verschuldung schon fortgeschritten ist, erfährt man auch

      :
      „Die Weltwirtschaft hat eine Verschuldung aufgebaut, die dreimal so hoch ist wie das Bruttosozialprodukt, mit dem diese Schulden eines Tages zurückgezahlt werden müssen. „
      Die Menschheit müsste also drei Jahre umsonst arbeiten, um ihre Schulden abzutragen. Das ist das System, in dem wir leben. Ein „Entschuldungspakt“ würde zum sofortigen Zusammenbruch führen. Fortschreitende Neuverschuldung braucht dieses System so dringend, wie wir die Luft zum Atmen.
      Vermutlich bin ich nicht der Einzige, dem überhaupt nichts einfällt, wie das System noch zu reparieren wäre. Man sollte die Diskussionen über ein neues, alternatives System nicht allzu hypothetisch sehen. Es könnte sehr schnell sehr dringend werden.
      Avatar
      schrieb am 05.06.04 12:34:06
      Beitrag Nr. 258 ()
      zu #257
      Es ist unglaublich, wieviele Schwätzer hier mit Vorliebe zitiert werden:

      Schwätzer? Beispiel:

      "...Am Ende des Börsendramas 1973/74 wurden die Unternehmen des S&P 500 zum halben Buchwert gehandelt - und keiner wollte die Aktien kaufen !

      Ach, ich dachte immer der Kurs spiegelt gerade den Wert wieder, zu dem die Verkäufer auch Käufer fanden.
      Oder wurden seinerzeit wochenlang gar keine Blue Chips gehandelt;)

      Aber es kommt noch schlimmer...

      ...Diese (eine Anlage suchenden) Kapitalmassen sind die aufkumulierten Lohnverzichte der letzten 20 Jahre.
      Diese haben bewirkt, dass das Anlage suchende Kapital weit schneller wächst als der Rest der Wirtschaft.
      In gleichem Maße wächst sein Anspruch auf Profit und der kann nur befriedigt werden,
      indem die Löhne weiter gesenkt werden.


      Wie begrenzt ist doch der Horizont jenes Schreiberlings.
      Allein die Tatsache, dass es Anlage suchendes Kapital gibt,
      führt seinen schlichten Geist ohne Umweg zu der bahnbrechenden Erkenntnis,
      es müsse sich um "aufkumulierten Lohnverzicht" handeln.:laugh:

      Wie krank muss jemand sein, der sich nicht mal die Frage stellt,
      in wessen Händen dieses Kapital wirklich ist, der schlicht die Tatsache ignorieren will,
      dass es sich ganz gewiss und überwiegend nicht um Kapital in Unternehmerhand handeln kann,
      denn die ganz überwiegende Mehrzahl der bekannten Unternehmen ist Schuldner
      und nicht Gläubiger bei ihren Banken...

      Oder hat er sich selbst gar schon die Frage gestellt,
      aber als ideologisch verbrämter, bösartig fehlgeleiteter Geist
      möchte er seine Leser bewusst in die Irre führen.

      Schließlich ist er zu höherem berufen....;)

      Bitte, bitte, verschont uns als Leser doch von soilch einem Bullshit,
      er stiehlt uns nur die Zeit -
      ...und, ganz nebenbei gesagt, wenn solch ein Dummschwätzer empfiehlt Aktien zu verkaufen,
      bestätigt dies ohnehin und wahrhaft nur meine Zuversicht.

      KD
      Avatar
      schrieb am 05.06.04 13:34:53
      Beitrag Nr. 259 ()


      http://www.faz.net/s/Rub034D6E2A72C942018B05D0420E6C9831/Doc…
      [Table align=center]
      Wenn man Artikel in vollem Umfang einstellt, sind sie erst einmal besser verständlich und zweitens geben sie Sinn.
      Über die Aussagen kann man streiten, nur den Sinn an einer Redewendung festzumachen `und keiner wollte die Aktien kaufen` ist lächerlich. Wenn jemand schreibt `sie gingen weg wie warme Semmeln` ist eine Nachfrage nach den Semmeln auch nicht angebracht.

      [/TABLE]

      Konjunktur
      "Eine solche Blase wie jetzt gab es noch nie"

      09. November 2003
      Vermögensberater Langen von der Goltz sieht schwarz angesichts der hohen Schulden von Staaten und Privaten.

      Herr Langen von der Goltz, trotz Börsenrally wollen viele Anleger nichts von Aktien wissen. Zu Recht?

      Die Anleger, die 1999 oder 2000 eingestiegen sind, haben sich so erschrocken, daß sie für viele Jahre nicht an die Börse zurückkehren. Die Skepsis ist berechtigt, denn die Erholung der Weltwirtschaft ist nur ein Strohfeuer.

      Warum?

      Wir verdanken den Aufschwung allein der Schuldenmacherei in Amerika. Die Vereinigten Staaten brauchen inzwischen 2000 Milliarden Dollar neue Gesamtschulden, um das Bruttosozialprodukt um 500 Milliarden Dollar zu erhöhen. Das ist so, wie wenn ein Unternehmen für jeden Dollar Umsatz vier Dollar Schulden aufnehmen muß. Noch beängstigender ist die Situation in Japan. Auch Europa hätte gut daran getan, die Maastricht-Kriterien zeitweise auszusetzen. Sich zu Tode sparen ist keine Politik.

      Wir sitzen in der Schuldenfalle?

      Die Weltwirtschaft hat eine Verschuldung aufgebaut, die dreimal so hoch ist wie das Bruttosozialprodukt, mit dem diese Schulden eines Tages zurückgezahlt werden müssen. Eine normale Firma wäre schon längst bankrott. Aber Staaten gehen nicht bankrott, sondern drucken Geld. Die Schuldenkrise wird das Schicksal der Weltfinanzmärkte bestimmen.

      Einen Ausweg gibt es nicht?

      Nur zwei Wege führen aus der Falle: Inflationieren oder bankrott gehen. Die Notenbanken in Amerika und Japan haben sich dafür entschieden, die Wirtschaft in Geld zu ertränken.

      Ist das nicht verhängnisvoll für den Dollar?

      Wir sehen ein nahes Ende der Dollarherrschaft. Die amerikanische Konjunkturlokomotive verheizt heute 80 Prozent aller Weltersparnisse. In diesem Jahr wird Amerika ein Leistungsbilanzdefizit von 600 Milliarden Dollar ausweisen. Aber schon bald wird es niemand mehr geben, der bereit ist, das Defizit zu finanzieren. Wir rechnen damit, daß bald 1,50 Dollar für einen Euro gezahlt werden müssen, vielleicht sogar zwei Dollar. Damit wird der Welt der Geldhahn zugedreht.

      Das bedeutet auch das Aus für den Aufschwung in Asien?

      Asien hängt wie auch Europa am Tropf der amerikanischen Wirtschaft. In dem Moment, wo Euro, Yen und Yuan massiv aufwerten, wird das Wachstum dort beschädigt. Aber daran führt kein Weg vorbei. Asiatische und europäische Produkte müssen für Amerikaner so teuer werden, daß es sich für amerikanische Firmen wieder lohnt, im eigenen Land zu produzieren. Das wird enorme Verwerfungen für die Weltwirtschaft mit sich bringen.

      Die Rally an den Börsen wird bald enden?

      Es ist nicht auszuschließen, daß die Kurse zunächst weiter steigen. Schließlich versuchen Amerikas Notenbank und Regierung mit allen Mitteln, Konjunktur und Aktienkurse am Laufen zu halten. Eine solche Liquiditätsblase gab es noch nie in der Finanzgeschichte. Das ist aber das letzte Aufgebot.

      Die Blase wird platzen?

      Die amerikanische Börse ist total überdreht. Die Nasdaq-Papiere sind mit dem achtfachen Buchwert bewertet, der breite Markt mit dem vierfachen Buchwert. Am Ende des Börsendramas 1973/74 wurden die Unternehmen des S&P 500 zum halben Buchwert gehandelt - und keiner wollte die Aktien kaufen. Dabei waren damals die wirtschaftlichen Verhältnisse viel besser als heute. Sie sehen also, was möglich ist, wenn die Aktionäre wieder nüchtern werden.

      Sie halten sich von den Aktienmärkten fern?

      Die Börsen sind noch immer viel zu hoch bewertet. Es ist zu gefährlich, in einem solchen Umfeld stark investiert zu sein. Wir greifen uns in der Börsenrally zwar ab und zu den einen oder anderen Titel, investieren kurzfristig zehn oder 20 Prozent des verwalteten Vermögens und verkaufen nach wenigen Monaten wieder. Kurz: Wir erlauben uns kleine Angriffe an der Börse, um dann schnell wieder in Deckung zu gehen. Das bleibt unsere Strategie für die nächsten Jahre.

      Sie fürchten nicht, daß die Konkurrenz mit üppigen Renditen davonzieht?

      Wir müssen nicht bei jeder Rally dabeisein, sondern wollen dauerhaft überleben. Unsere oberste Prämisse ist, kein Geld zu verlieren. Denn das kann der Kunde alleine. Deshalb haben wir schon frühzeitig auf Anleihen gesetzt und unseren Kunden Verluste erspart.

      Ist es nicht gefährlich, in Ihrem Szenario auf Anleihen zu setzen?

      Auf Dauer sind Renten der Verlustbringer par excellence. Denn die wahrscheinliche Lösung der Schuldenfalle ist in fünf bis sieben Jahren Inflation. Nur so läßt sich das Weltschuldenproblem lösen. Die Amerikaner werden ihre Kredite eines Tages mit wertlosem Geld zurückzahlen. Deswegen besitzen wir nur vorübergehend Anleihen.

      Sie fürchten keine Zinswende?

      Noch ist es nicht soweit. Aufgrund der weltweiten Überkapazitäten bleibt die Deflation weiter das Problem Nummer eins. Da können Sie soviel Geld drucken, wie Sie wollen, schauen Sie nur nach Japan. Von amerikanischen Anleihen lassen wir natürlich die Finger - wegen des Dollar-Risikos.

      Und europäische Anleihen?

      Sie sind noch für einige Zeit ein sicheres Investment. Während der Dollar verfällt, wird der Euro an Stärke gewinnen. In Europa werden die Preise fallen, während sie im Amerika schon steigen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch die Europäische Zentralbank die Flucht nach vorne ergreift und die Zinsen senkt.

      Ist da nicht Gold der sicherere Hafen?

      Wir gehen davon aus, daß Gold eine große Zukunft hat. Auch die Goldminenhausse steht erst am Anfang. Die meisten Leute haben keine Vorstellung davon, was geschieht, wenn der Dollar als Weltwährung abgesetzt wird. Was soll denn den Dollar ersetzen? Der Euro und der Yen können es nur bedingt, also wird es Gold sein. Ich kann mir in zehn oder zwanzig Jahren Goldpreise von 1000 Dollar und mehr vorstellen. Aber auch die Weltschuldenfalle kann für weitsichtige und flexible Anleger zu einer Goldgrube werden.


      Text: Interview: Catherine Hoffmann, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 09.11.2003, Nr. 45 / Seite 47


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      Dies ist ein Ausdruck aus www.faz.net
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      schrieb am 04.07.04 12:23:33
      Beitrag Nr. 260 ()
      Ein Nachruf!

      June 6, 2004
      The Maestro Slips Out of Tune
      By PAUL KRUGMAN

      The time has come, in my judgment, to consider a budgetary strategy that is consistent with a pre-emptive smoothing of the glide path to zero federal debt or, more realistically, to the level of federal debt that is an effective irreducible minimum.`` Translation: Go ahead and cut taxes.

      With those words, delivered in Senate testimony on Jan. 25, 2001, Alan Greenspan -- revered during the 1990`s as the nonpartisan architect of America`s prosperity -- inserted himself decisively into politics, on the side of George W. Bush. The chairman of the Federal Reserve didn`t specifically endorse Bush`s plans, but his words were exactly what Bush needed. Before Greenspan`s testimony, many political observers questioned whether the victor in a disputed election could get an enormous, controversial tax cut through Congress. After Greenspan spoke, much of the resistance collapsed.

      Yet in retrospect we know that Greenspan`s ``judgment`` -- that tax cuts were needed to prevent excessive budget surpluses -- was a misjudgment of Rumsfeldian proportions. In fact, the United States is headed for a budget deficit of more than $400 billion this year, more than half of it a result of tax cuts passed since Greenspan gave Bush his support.

      Greenspan is still a figure of enormous prestige and power; he is to economic policy what J. Edgar Hoover once was to law enforcement. After 17 years as Fed chairman, Greenspan has become an icon, and it`s hard to imagine America without him; indeed, last month the president nominated him for a fifth term. Yet his reputation is not what it once was. At the height of the boom, he was the monetary maestro whose advice was sought on many aspects of economic policy. Now his record as a monetary leader has been called into question, and his judgment on fiscal policy has been proved disastrously wrong. Worse, he seems to have abandoned the long tradition that places the Fed above the political fray.

      The Making of a Maestro Greenspan is, without question, a very smart man. He has also been very lucky.

      He had the good fortune to follow an illustrious predecessor. Paul Volcker assumed office at a time of double-digit inflation. During Volcker`s eight years as Fed chairman, he tamed inflation and steered the world through a major financial crisis, then oversaw a powerful economic recovery. On becoming chairman in August 1987, Greenspan inherited both a healthy economy and an office whose prestige had never been higher.

      He enhanced that prestige with his deft handling of the stock market crash of October 1987. Still, in the early 1990`s few would have considered Greenspan a great Fed chairman. When the economy stalled in 1990, Greenspan`s Fed was caught by surprise and was too slow to react by cutting interest rates. What resulted was a nasty if brief recession that, among other things, ensured the first George Bush`s electoral defeat. (Some Wall Street analysts suggest that the second George Bush delayed Greenspan`s latest reappointment to pressure him to keep interest rates low until after the election.)

      But then came the great boom.

      Greenspan jump-started that boom by cutting interest rates once he realized that the economy was weakening, but any Fed chairman would have done the same thing. After the recovery began, he again followed standard operating procedure. William McChesney Martin, who was Fed chairman from 1951 to 1970, famously said that the Fed`s job is to take away the punch bowl just when the party really gets going -- that is, to raise interest rates and slow down a booming economy before the boom turns into an inflationary spiral. Greenspan dutifully raised interest rates through 1994.

      But as the boom continued and the unemployment rate dropped to new lows, he did something unexpected: nothing.

      Around 1994, some businessmen began talking about a ``new economy,`` in which old rules no longer applied. In the 70`s and 80`s, an unemployment rate below 6 percent signaled an overheating economy, on the verge of inflation. The new-economy advocates claimed, however, that this was no longer true -- that thanks to accelerating productivity growth and increased competition, it was possible to run much closer to full employment without a takeoff in inflation.

      Unlike most economists at the time, Greenspan took those claims seriously. And sure enough, the optimists were right. Over the next six years unemployment fell to 4 percent, a level not seen in 30 years, yet inflation remained quiescent. Greenspan didn`t create the economic miracle of the 90`s, but -- to his great credit -- he didn`t stand in its way. And his name therefore became associated with the boom.

      Bubble Trouble ``But how do we know when irrational exuberance has unduly escalated asset values, which then become subject to unexpected and prolonged contractions, as they have in Japan over the past decade?`` Greenspan asked this question in December 1996, expressing his concern that a bubble was developing in the stock market. He had reason to think so: traditional measures of stock valuation, like the price-earnings ratio, were rapidly moving off the charts, and investor psychology was already starting to remind those who knew economic history of the 20`s.

      Greenspan`s ``irrational exuberance`` speech was clearly intended to caution the markets. Soon afterward, he raised interest rates slightly, again with the clear intention of sending a warning signal to investors. But then he backed off. There were no more rate increases, and Greenspan began lauding the economy`s achievements. Bad call: his first instinct was right. It was a bubble, after all.

      Critics say that by letting the bubble develop unchecked, Greenspan set the stage not just for future market losses but also for trouble in the economy as a whole. Greenspan counters that the Fed can`t target stock prices the way it targets inflation, because you can`t know whether a bull market is a bubble until it bursts. The Fed, he says, should not consider asset prices part of its brief. Is he right?

      When the bubble burst, the United States` economy went into recession, just as critics of Greenspan`s inaction feared. Still, if he had been able to lead our economy into a quick, decisive recovery, his position would have been clearly vindicated. But though recovery was quick -- the recession of 2001 officially lasted only eight months -- it wasn`t decisive. On the other hand, if the economy had fallen into a Japan-type deflationary trap, Greenspan would have been proved clearly wrong. That didn`t happen, either. Over the last few months, the recovery has finally started to look like the real thing. We seem to have avoided a Japan syndrome, at least this time.

      On balance, I think the critics are right and Greenspan is wrong. We avoided becoming Japan after the bubble burst, but it was a near miss: with interest rates down to 1 percent, the Fed had almost run out of ammunition before the economy turned around. And even if the economy is finally on the mend, over the last three years millions of American workers lost their savings or suffered the indignity and financial hardship of prolonged unemployment -- pain that could have been avoided if Greenspan had burst the bubble before it grew so big.

      But this argument will probably go on forever. Fifty years from now, economic historians will still be arguing over whether Greenspan`s performance as monetary manager deserves an A or a B-. What they won`t argue about is Greenspan`s culpability for America`s plunge into deficit.

      The Partisan Chairman In the first days of the Bush administration, as we`ve seen, Greenspan gave decisive aid and comfort to the new president, urging Congress to cut taxes in order to prevent excessive budget surpluses. Three years and at least $900 billion in additional debt later, that argument seems ludicrous. And besides giving bad advice, Greenspan was engaging in highly questionable behavior. Since then, rather than make amends, he has compounded the sin.

      As an institution, the Federal Reserve is set up more like the Supreme Court than like an ordinary government agency. Members of the Federal Reserve Board serve for long terms; chairmen typically serve across several administrations from both parties. There`s a reason for this: economists often argue that the Fed, like the Supreme Court, must be insulated from the political process so that it can make necessary but unpopular decisions. The quid pro quo for this insulation, however, is that the Fed must stand above the political fray. Like Supreme Court justices, the members of the Fed board undermine the rationale for their independence if they use their power for partisan purposes.

      So was that 2001 testimony partisan? Yes. Greenspan argued on the basis of budget projections -- which he must have known are notoriously unreliable -- that the federal government would pay off all its debt in a few years. If this happened, the government would be forced to invest future surpluses in the financial markets -- which, he argued, would be a bad thing. To avoid this outcome, he claimed, surpluses had to be reduced with tax cuts.

      It was a peculiar, tortured argument, full of holes. For example, partial privatization of Social Security -- which Greenspan supports -- would impose ``transition costs`` in the trillions of dollars, easily taking care of the supposed problem of excessive budget surpluses. As many warned at the time, Greenspan was also completely wrong about the budget prospect -- projections of huge surpluses quickly gave way to projections of huge deficits.

      Above all, Greenspan`s fear-of-surpluses argument was at complete odds with what he had said in the past. All through the Clinton years, Greenspan preached the virtues of fiscal restraint, and he did not change his views when the budget deficits of the 80`s and early 90`s vanished. Just six months before his 2001 testimony, Greenspan saw no problem with large projected budget surpluses. ``The Congress and the administration,`` he said in July 2000, ``have wisely avoided steps that would materially reduce these budget surpluses. Continued fiscal discipline will contribute to maintaining robust expansion of the American economy in the future.`` But then a Republican entered the White House, brandishing a tax-cut proposal -- and Greenspan suddenly developed an elaborate theory of why it was necessary to reduce those surpluses, after all.

      Any doubts that Greenspan holds George Bush to different standards than he held Bill Clinton were dispelled in the years that followed. He didn`t call for a reconsideration of the 2001 tax cut when the budget surplus evaporated. He didn`t even offer strong objections to a second major round of tax cuts in 2003, when the budget was already deep in deficit.

      Since then, Greenspan has gone back to warning against the evils of budget deficits. But he still hasn`t called for a reconsideration of recent tax cuts; on the contrary, he has endorsed Bush`s plan to make the tax cuts permanent. Instead he calls for spending cuts, emphasizing the need to trim Social Security benefits. I went back to testimony Greenspan gave in February 2001; sure enough, he assured nervous senators that tax cuts would not threaten future Social Security benefits.

      But it`s even worse than that. Before Greenspan became Fed chairman, he headed a commission that recommended changes in Social Security to secure its future. The most important recommendation, adopted by Congress, was for an increase in the payroll tax -- a regressive tax that falls much more heavily on lower- and middle-income families than it does on the well-off. The ostensible purpose was to generate a surplus within the Social Security system, building up a trust fund to pay benefits once the baby boomers retire.

      That was the bait; now Greenspan has pulled the switch. The sequence looks like this: he pushed through an increase in taxes on working Americans, generating a Social Security surplus. Then he used the overall surplus, mainly coming from Social Security, to argue for tax cuts that deliver very little relief to most people but are worth a lot to those making more than $300,000 a year. And now that those tax cuts have contributed to a soaring deficit, he wants to maintain the tax cuts while cutting Social Security benefits. He never said, ``Let`s raise taxes and cut benefits for working families so that we can give big tax cuts to the rich!`` But that`s the end result of his advice.

      Why did he do it? There are two possible interpretations. The more generous one is that he never gave up the ideals of his younger days. Into his 40`s, Greenspan was an acolyte of Ayn Rand, the libertarian novelist and philosopher, and Greenspan has never repudiated his Randian association. Nonetheless, during the Clinton years he came to be viewed as a moderate. Maybe that was a mask, and all those years he was just waiting for an opportunity to use the prestige of his office to undermine the hated institutions of the welfare state.

      The less generous interpretation is that Greenspan simply abused his position to help his friends. Kenneth Thomas, a finance professor at the Wharton School, has calculated that Greenspan visits the White House about once a week, as The Christian Science Monitor reported last month, and that is almost four times as often as he did when Clinton was president.

      Part of the genius of George Bush`s political operatives is their ability to persuade people (Colin Powell, Tony Blair) to betray their principles, to say and do things they will later regret, in support of a presumed shared cause. Paul O`Neill, Bush`s first treasury secretary, falls into the same category: he was a moderate Republican who for a time played good soldier, defending the Bush tax cuts despite private qualms, to help the new president -- a man he thought shared his values -- by giving him an early political victory. And guess what: O`Neill was a close friend of Greenspan`s.

      According to Ron Suskind`s book ``The Price of Loyalty,`` written with O`Neill`s cooperation, Greenspan told O`Neill that a tax cut without triggers -- that is, conditions that would cancel the cut if projected surpluses didn`t materialize -- was ``irresponsible fiscal policy.`` Yet Greenspan never made a forceful public case against a trigger-free tax cut, perhaps because he did not want to make trouble for his friend O`Neill. And by the time he realized just how irresponsible the tax cut really was, he was trapped -- too deeply associated with the administration`s policies to change course without losing face.

      Either way, Greenspan did something remarkable. After becoming a symbol of America`s economic turnaround in the 90`s, and anointing himself the nation`s high priest of fiscal probity, he lent crucial aid and comfort to the most fiscally irresponsible administration in history. In the end, that will be his most important legacy.

      Paul Krugman is a Times columnist and a professor at Princeton. His latest book is ``The Great Unraveling: Losing Our Way in the New Century.``


      Copyright 2004 The New York Times Company
      Avatar
      schrieb am 06.07.04 10:02:39
      Beitrag Nr. 261 ()
      July 6, 2004
      OP-ED COLUMNIST
      Bye-Bye, Bush Boom
      By PAUL KRUGMAN

      When does optimism — the Bush campaign`s favorite word these days — become an inability to face facts? On Friday, President Bush insisted that a seriously disappointing jobs report, which fell far short of the pre-announcement hype, was good news: "We`re witnessing steady growth, steady growth. And that`s important. We don`t need boom-or-bust-type growth."

      But Mr. Bush has already presided over a bust. For the first time since 1932, employment is lower in the summer of a presidential election year than it was on the previous Inauguration Day. Americans badly need a boom to make up the lost ground. And we`re not getting it.

      When March`s numbers came in much better than expected, I cautioned readers not to make too much of one good month. Similarly, we shouldn`t make too much of June`s disappointment. The question is whether, taking a longer perspective, the economy is performing well. And the answer is no.

      If you want a single number that tells the story, it`s the percentage of adults who have jobs. When Mr. Bush took office, that number stood at 64.4. By last August it had fallen to 62.2 percent. In June, the number was 62.3. That is, during Mr. Bush`s first 30 months, the job situation deteriorated drastically. Last summer it stabilized, and since then it may have improved slightly. But jobs are still very scarce, with little relief in sight.

      Bush campaign ads boast that 1.5 million jobs were added in the last 10 months, as if that were a remarkable achievement. It isn`t. During the Clinton years, the economy added 236,000 jobs in an average month. Those 1.5 million jobs were barely enough to keep up with a growing working-age population.

      In the spring, it seemed as if the pace of job growth was accelerating: in March and April, the economy added almost 700,000 jobs. But that now looks like a blip — a one-time thing, not a break in the trend. May growth was slightly below the Clinton-era average, and June`s numbers — only 112,000 new jobs, and a decline in working hours — were pretty poor.

      What about overall growth? After two and a half years of slow growth, real G.D.P. surged in the third quarter of 2003, growing at an annual rate of more than 8 percent. But that surge appears to have been another blip. In the first quarter of 2004, growth was down to 3.9 percent, only slightly above the Clinton-era average. Scattered signs of weakness — rising new claims for unemployment insurance, sales warnings at Target and Wal-Mart, falling numbers for new durable goods orders — have led many analysts to suspect that growth slowed further in the second quarter.

      And economic growth is passing working Americans by. The average weekly earnings of nonsupervisory workers rose only 1.7 percent over the past year, lagging behind inflation. The president of Aetna, one of the biggest health insurers, recently told investors, "It`s fair to say that a lot of the jobs being created may not be the jobs that come with benefits." Where is the growth going? No mystery: after-tax corporate profits as a share of G.D.P. have reached a level not seen since 1929.

      What should we be doing differently? For three years many economists have argued that the most effective job-creating policies would be increased aid to state and local governments, extended unemployment insurance and tax rebates for lower- and middle-income families. The Bush administration paid no attention — it never even gave New York all the aid Mr. Bush promised after 9/11, and it allowed extended unemployment insurance to lapse. Instead, it focused on tax cuts for the affluent, ignoring warnings that these would do little to create jobs.

      After good job growth in March and April, the administration declared its approach vindicated. That was premature, to say the least. Whatever boost the economy got from the tax cuts is now behind us, and given the size of the budget deficit, another big tax cut is out of the question. It`s time to change the policy mix — to rescind some of those upper-income cuts and pursue the policies we should have been following all along.

      One last point: government policies could do a lot about the failure of new jobs to come with health benefits, a huge source of anxiety for many American families. John Kerry is right to make health care a central plank of his platform. I`ll analyze his proposals in a future column.

      Copyright 2004 The New York Times Company
      Avatar
      schrieb am 22.07.04 10:09:41
      Beitrag Nr. 262 ()
      July 22, 2004
      OP-ED CONTRIBUTOR
      More Jobs, Worse Work
      By Stephen S. Roach

      The state of the American labor market remains the defining issue of the current economic debate. Through February, the United States was mired in the depths of the worst jobless recovery of the post-World War II era. Now, there are signs the magic may be back. More than a million jobs have been added to total nonfarm payrolls over the past four months, the sharpest increase since early 2000.

      These gains certainly compare favorably with the net loss of 594,000 jobs in the first 27 months of this recovery. But there`s little cause for celebration: the increases barely make a dent in the weakest hiring cycle in modern history. From the trough of the last recession in November 2001 through last month, private sector payrolls have risen a paltry 0.2 percent. This stands in contrast to the nearly 7.5 percent increase recorded, on average, over the comparable 31-month interval of the six preceding recoveries.

      Nor is there much reason to celebrate the type of jobs that have been created over the past four months. In general, they have been at the lower end of the economic spectrum.

      By industry, the leading sources of hiring turn out to be restaurants, temporary hiring agencies and building services. These three categories, which make up only 9.7 percent of total nonfarm payrolls, accounted for 25 percent of the cumulative growth in overall hiring from March to June. Hiring has also accelerated at clothing stores, courier services, hotels, grocery stores, trucking businesses, hospitals, social work agencies, business support companies and providers of personal and laundry services. This group, which makes up 12 percent of the nonfarm work force, accounted for 19 percent of the total growth in business payrolls over the past four months.

      That`s not to say there hasn`t been any improvement at the upper end of the labor market, with the construction industry leading the way. At the same time, there has been increased hiring in several of the higher-end professions: there is more demand for lawyers, architects, engineers, computer scientists and bankers. Manufacturing, however, has continued to lag.

      Putting these pieces together, there can be no mistaking the unusual bifurcation of the recent improvement in the American labor market. Lower-end industries, which employ 22 percent of the work force, accounted for 44 percent of new hiring from March to June. Higher-end industries, which make up 24 percent of overall employment, accounted for 29 percent of total job growth over the past four months.

      In short, jobs are growing at both ends of the spectrum, but the low-paying jobs are growing much more quickly. The contribution of low-end industries to the recent pick-up in hiring has been almost double the share attributable to high-end industries.

      An equally dramatic picture emerges from the survey of American households. According to the Bureau of Labor Statistics, the total count of persons at work part time - both for economic and non-economic reasons - increased by 495,000 from March to June. That amounts to an astonishing 97 percent of the cumulative increase of the total growth in employment measured by the household survey over this period. By this measure, as the hiring dynamic has shifted gears in recent months, the bulk of the benefits have all but escaped America`s full-time work force.

      Finally, the occupational breakdown of the American labor market, as also sampled by the survey of households, provides yet another facet of the character of the recent hiring upturn. It turns out that fully 81 percent of total job growth over the past year was concentrated in low-end occupations in transportation and material moving, sales and repair and maintenance services. At the upper end of the occupational hierarchy, increases in construction and professional jobs were partly offset by sharp declines in the numbers of production workers, who mainly toil in manufacturing plants.

      Consequently, from three different vantage points - employment breakdowns by industry, by occupation and by degree of attachment - the same basic picture emerges: While there has been an increase in job creation over the past four months - an unusually belated and anemic spurt by historical standards - the bulk of the activity has been at the low end of the quality spectrum. The Great American Job Machine is not even close to generating the surge of the high-powered jobs that is typically the driving force behind greater incomes and consumer demand.

      This puts households under enormous pressure. Desperate to maintain lifestyles, they have turned to far riskier sources of support. Reliance on tax cuts has led to record budget deficits, and borrowing against homes has led to record household debt. These trends are dangerous and unsustainable, and they pose a serious risk to economic recovery.

      We hear repeatedly that the employment disconnect is all about productivity - that America needs to hire fewer workers because the ones already working are more efficient. This may well be true, but there is a more compelling explanation: global labor arbitrage. Under unrelenting pressure to cut costs, American companies are now replacing high-wage workers here with like-quality, low-wage workers abroad. With new information technologies allowing products and now knowledge-based services to flow more easily across borders, global labor arbitrage is likely to be an enduring feature of the economy.

      Hiring always moves up and down. But it is evident from the experiences of Europe and Japan that new structural forces can come into play that have a lasting impact on job creation. Such is now the case in America.

      It was only a matter of time before the globalization of work affected the United States labor market. The character and quality of American job creation is changing before our very eyes. Which poses the most important question of all: what are we going to do about it?

      Stephen S. Roach is chief economist for Morgan Stanley.

      Copyright 2004 The New York Times Company
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      schrieb am 24.07.04 21:20:16
      Beitrag Nr. 263 ()
      Der Artikel wird des öfteren erwähnt.

      July 26, 2004 | Vol. 164, No. 3

      A Brand New Start?

      Growth is slow and jobs are still scarce, but believe it or not, Europe`s biggest economy is showing some fragile signs of life. Now consumers have to conquer their fear of the future

      BY CHARLES P. WALLACE

      Two more decrepit buildings came down last month in Weinbergweg, a leafy suburb of the dismal industrial city of Halle in the former East Germany. In the 1970s, Halle was the G.D.R.`s center for chemical production and one of its most heavily industrialized cities. But 14 years after East Germany`s reunification with West Germany, its chemical factories are closed and some 75,000 residents — a quarter of the total — have moved away in search of jobs. So many people have left Halle, in fact, that the city is demolishing scores of vacant apartment blocks.

      By almost any measure, Halle is the worst place in Germany, a symbol of what`s wrong with the nation. Unemployment is around 20%, twice the national rate, and the average income is just €21,600, Germany`s lowest. When the Institute of the German Economy in Cologne surveyed the country in April, Halle finished last on a list of 50 cities on the basis of wealth. "It`s clear we will never return to the industrial city of the past," says Halle mayor Ingrid Häussler. "We have to find a completely different orientation."

      But the two buildings demolished last month are actually signs of hope — and of what`s starting to go right for Halle and Germany. Once used as Soviet barracks, they were knocked down to make room for a sprawling €300 million science and technology park taking shape on the city`s western edge. Sixty companies and 19 educational institutions — active in such fields as biotech, nanotech and environmental science — have so far settled there, and 2,500 new jobs have been created. Probiodrug, a biotech start-up that has won acclaim for its research on diabetes and acquired a clutch of lucrative licensing agreements with big-pharma firms, is one of the early tenants. "Halle has a unique situation," says Probiodrug CEO Hans-Ulrich Demuth. "There`s a strong university in the field of biosciences and a highly educated and motivated workforce here."

      Halle has a long way to go before it lifts itself off the bottom of Germany`s prosperity list, and one science park does not amount to a new industrial revolution. Since reunification, Germany has spent a staggering €1.2 trillion on the east, much of it squandered, but Halle`s high-tech development shows that not all of it was wasted. The presence of world-class companies like Probiodrug proves that even the most downtrodden town can shake off years of stagnation and lethargy and begin a comeback. If Halle can do it, can the rest of Germany be far behind?

      The first signs of a national turnaround are starting to show. The German Institute for Economic Research (D.I.W.) in Berlin this month revised its GDP growth estimate from 1.4% to 1.8% for this year and 2.1% for next year. "The turnaround started in the first quarter of this year," says Gustav A. Horn, a D.I.W. economist. "Exports are running very high — it`s an export-driven recovery." The Germans got a boost as economies in the U.S. and Asia began to grow again, and from the run-up to E.U. enlargement, as exports to new members in Eastern Europe surged. "Germany remains an export machine that keeps running and running," says Holger Schmieding, an economist at Bank of America. "Despite the strong euro, even Germany is having a modest upswing."

      And so the corporate outlook is beginning to brighten. A worldwide survey of 513 business executives by consultants Ernst & Young recently ranked Germany the third most attractive country in which to invest, behind China and the U.S. Deutsche Bank and Dresdner Bank reported healthy profits in the first three months of 2004, after heavy losses for the same period

      [Table align=right]


      Germany
      remains an
      export machine
      that keeps
      running and
      running.
      — HOLGER SCHMIEDING,

      Bank of America economis






      [/TABLE]

      last year, a sign that German banks can succeed by cutting excess retail staff and pruning bad debt. Media companies like Axel Springer, publisher of Bild and Die Welt, are bouncing back from a crippling advertising drought. Companies are winning important labor concessions: Siemens just sealed deals with workers in two of its mobile-phone factories to increase the workweek from 35 to 40 hours — with no increase in pay. And Daimler-Chrysler is threatening to eliminate 6,000 Mercedes Benz factory jobs from a Stuttgart suburb and move production to northern Germany and South Africa if unions don`t agree to €500 million in labor savings. At least 25,000 Mercedes workers walked off the job around Germany last week to protest the proposals. Such battles are bitterly divisive, but they may be necessary if Germany is to become competitive again. Longer hours without more pay would boost growth, while longer hours with more pay, as some unions will require, would encourage spending, which Germany desperately needs. The recovery can`t really blossom until robust exports are matched by a boost in domestic consumption — but Germany`s jobless rate, which dropped fractionally in June but still stood at 10.5%, has people too spooked to spend.

      Germany`s biggest problem is Zukunftsangst (fear of the future). Zukunftsangst has led to declining membership of political parties, an increase in stress-related illness, and consumers who cocoon at home rather than go out for a little retail therapy. It has more and more people "going to Balconia" — passing up a traditional holiday for staying home to water the geraniums, and it`s a drag on the economy. How can Germany break out of its Zukunftsangst? Maybe it needs an F.D.R. — a leader who can persuade people that the only thing they have to fear is fear itself. But it will take more than inspiring rhetoric to make it happen. German industry is gradually being hollowed out by companies moving production further east, to the new E.U. member states and Asia, to avoid strict employment laws and high labor costs. In 1993, for example, Siemens employed 238,000 people in Germany and 153,000 overseas; 10 years later, this was reversed to 167,000 in Germany and 247,000 elsewhere. Some of Chancellor Gerhard Schröder`s economic reforms are kicking in — an astounding 6.3 million people (in a population of 83 million) have signed up to work part-time in "mini-jobs" earning up to €400 a month tax-free — but he hasn`t solved the big problems. And his reforms haven`t helped his party`s popularity; the Social Democrats have the lowest support since World War II. Renegade Social Democrats are so angry at Schröder`s reforms that on July 4 they laid the cornerstone for a rival leftist party.

      If Schröder can`t inspire his people, the German media aren`t helping either. Germany`s deep funk is being analyzed and exacerbated by a rash of magazine covers with headlines like jobs goodbye and the big pension theft; ubiquitous jokes roast the country`s leaders and prospects — How do you make a small fortune under Schröder? Start with a big fortune. The best-seller list is filled with gloomy tomes like Germany: Decline of a Superstar.

      Before he left office last month, President Johannes Rau lashed out at this culture of complaint. "I don`t know of a country where so many people in positions of responsibility take such pleasure in speaking so negatively about their own country," Rau said. "Have we put ourselves down so much that we don`t believe in ourselves anymore?" Matthias Horx, director of the Future Institute in Frankfurt, a private think tank, sees a "doomsday" attitude infecting the media. "A blend of hysteria, pessimism, crisis demagogy and catastrophism is overwhelming us," he says. That sort of dire prophecy can be self-fulfilling. But so can optimism.

      Since reunification in 1990, the people of the former East Germany have certainly had their confidence tested. The German government gave them €1.2 trillion to build railways, highways, schools and communications networks. But the money did relatively little to create permanent jobs — unemployment is over 18%, more than double the jobless rate in western Germany. Two-thirds of the funds are used to pay unemployment and retirement benefits to people who never contributed to the system. "Everything was concentrated on social policy," says Joachim Ragnitz, an economist with the Institute for Economic Research in Halle. "There was not a policy to attract foreign investors." Ragnitz warns it could take 20 to 30 years for living standards in eastern Germany to reach western Germany`s level.

      Klaus von Dohnanyi, a former mayor of Hamburg who headed a commission looking at the future of the east, maintains that current assistance — j90 billion a year — has damaged the west, too. "Ninety billion euros is 4% of GNP," Dohnanyi says. "It`s money not being spent on west German universities, not being spent on west German streets, not being spent on west German investment in research." Dohnanyi`s commission recommended that the government switch to spending on "economic clusters" of expertise to help create jobs. That idea has already proved a success in Dresden, where the state government has created a cluster devoted to computer chips. More than 20,000 people now work in the chip sector, helping to reduce Dresden`s unemployment rate to 13.5%. U.S. chipmaker Advanced Micro Devices (AMD) built one factory in Dresden in 1999 and completed another last month. The key was €545 million of federal and state assistance toward the €2 billion cost of the facility. But AMD says it wasn`t only about money. "The people here are highly motivated and some have experience of microelectronics from the former East German times," says Hans Deppe, general manager of AMD`s Dresden operations. "The Dresden [factory] has proved itself very successful."

      In 1991, just after reunification, there were 4,000 private enterprises in Dresden; now there are 240,000 — 40,000 launched in the last year alone. "We succeeded by building some economic lighthouses," says Mayor Ingolf Rossberg. Dresden is the scene of another dramatic rebirth: the reconstruction of the glorious 18th century Frauenkirche, destroyed by Allied bombers in February 1945. The rebuilding has taken 10 years so far, at a cost of almost €130 million, most of it from private donations. "There is a feeling — not pride, not entirely joy — but a deep satisfaction linked to the knowledge that all of us have created something lasting," says Ludwig Güttler, a classical trumpeter who is leading the effort.

      Another upbeat promoter of Germany is Wolfgang Grupp, ceo of leisure-clothing company Trigema, Germany`s largest T shirt manufacturer. While many clothing firms have moved production to cheaper Asian factories, Grupp keeps all 1,200 of his employees in Germany, in the western town of Burladingen. "There is no reason to go abroad," Grupp maintains, saying his German workforce allows him to produce orders within 48 hours of receiving them. It`s an example of how Germany`s high productivity can compete against lower wages abroad. "I need employees who are flexible, well trained and think while they are working," Grupp says. "I can`t get that if I produce in a country thousands of miles away."

      At home, one of Germany`s biggest dilemmas is how to cope with the economic consequences of an aging population. Over the past 30 years, the birth rate has declined from 2.1 to 1.4 children per woman, while the average life expectancy has grown from 72 to 82 for women and from 66 to 76 for men. "Fewer young people and more old people means you`re going to face a problem in the social security system, because you have fewer people paying in and more people taking money out," says Reiner Klingholz, director of the Berlin Institute for World Population and Global Development. That sets up a battle between the generations for control of the nation`s purse strings. Klingholz says the only way to solve it is to increase immigration. The government and opposition took a step in that direction with a new immigration law that will allow some 200,000 immigrants — both highly skilled economic migrants and asylum seekers — into the country each year, starting in 2005.

      But Germany`s greatest challenge will remain what Horst Köhler, the new President, describes as "the uncertainty" felt throughout society. "We need a new spirit of initiative ... to face the major changes sweeping through the world," Köhler said. That spirit of initiative may be taking hold. One indication is all the do-it-yourself stores and how-to classes springing up across the country as people adapt to hard times. According to marketing company SevenOne Media, Germans spend €36 billion a year on DIY home improvements, double the amount spent in Britain and France. The biggest beneficiary of this trend is OBI, the Home Depot of Europe, whose ceo, Sergio Giroldi, says the company sold €6.3 billion worth of tools, wood and home decorations across Europe last year. He expects 10% growth this year. That`s a good sign, since Germans still have a lot of work to do if they want to turn their country around.

      With reporting by Regine Wosnitza/Berlin
      Avatar
      schrieb am 24.07.04 21:31:51
      Beitrag Nr. 264 ()
      Avatar
      schrieb am 30.07.04 00:17:00
      Beitrag Nr. 265 ()
      JULY 29, 2004
      http://www.businessweek.com/bwdaily/dnflash/jul2004/nf200407…
      COMMENTARY
      By Mark Weisbrot

      The Unbearable Costs of Empire
      Establishment types are trumpeting America`s role as global police force. Too bad the U.S. just can`t afford the job
      Since September 11, 2001, the phrases "American empire" and "America as an imperial power" are being heard a lot more. But in contrast to the 1960s and 1970s, when such terms were brandished by an angry domestic anti-war movement or by developing nations in U.N. debates, the concept they represent has now at least partially entered the mainstream. However much it has incurred hostility throughout most of the world, including European and other countries usually allied with the U.S., the "new imperialism" has gained ground among the Establishment here.

      The post-9/11 rationale is that America has terrorist enemies and rogue states that will do it serious harm -- maybe even with weapons of mass destruction -- if it doesn`t police the world to stop them. "Being an imperial power is more than being the most powerful nation," writes Michael Ingatieff at Harvard`s Kennedy Center. "It means enforcing such order as there is in the world and doing so in the American interest."

      But what most analysts have missed �- whether or not they support the idea of an American empire -- is that the U.S. simply can`t afford the role of global cop.

      THE REAL DEBT. First, the U.S. is entering this new age of empire with a gross federal debt that is the highest in more than 50 years as a percentage of gross domestic product. For fiscal 2005, which begins in October, the U.S. gross federal debt is projected to be $8.1 trillion, or 67.5% of GDP. By the time 100,000 U.S. troops were in Vietnam in 1965, it was 46.9% and falling.

      One technical point that`s vitally important here: It`s the gross federal debt and deficits that matter, not the smaller "debt held by the public" and "unified budget deficit" that are generally cited in the press. For example, the most commonly reported estimate of the annual federal budget deficit is $478 billion for 2004. But this number is misleading, because it doesn`t include borrowing from federal trust funds -- mostly Social Security and Medicare.

      But the money the government is borrowing from Social Security and other trust funds will, with nearly 100% certainty, be paid back -- just like the money it borrows when it sells bonds to Bill Gates or the Chinese government. The annual federal budget deficit is, therefore, $639 billion, according to the numbers from the Congressional Budget Office. This is 5.6% of GDP, a near-record level for the post-World War II era.

      BORROWING FROM ABROAD. America can �- just barely -- afford this deficit right now, but that`s about to change. First, the interest burden on the debt is currently manageable because of extremely low interest rates. But the Fed is expected to raise short-term rates to 2% by yearend. More important, long-term rates will almost certainly rise even more because inflation has accelerated to 4.9% over the last six months -- a big jump from 2003`s 1.9%.

      If Kerry wins and takes back the tax cut for households earning more than $200,000 a year, as promised, that won`t even reduce the deficit by 1% of GDP. And if he keeps his spending promises, then the monies realized by repealing the tax cut would be canceled out. The Bush budget, which the conservative CATO Institute`s Chairman Bill Niskanen recently described as "a fraud" put together by "borrow and spend Republicans," would make the deficit and debt problem even worse.

      Then there`s the problem of the U.S. �- both the government and the private sector �- borrowing from foreign countries. Most government borrowing is now being financed from overseas -- especially the central banks of China, Japan, and other countries. These institutions are deliberately buying dollars in order to keep their currencies from rising against the greenback. But they won`t keep doing this indefinitely. The U.S. is borrowing more than $600 billion a year from the rest of the world, and it can`t go on much longer.

      THE BIG BANG. Sometime within a decade, and most likely in the next couple of years, foreign investors will see that a steep decline of the dollar is unavoidable and will begin to unload them and U.S. Treasury securities. As with any bubble, it will be better if this one bursts sooner rather than later, when it would be even bigger. But adjustment and pain will still occur, including higher interest rates and consequently slower growth.

      Slower growth will also mean larger federal budget deficits. And one event that will certainly slow growth and increase federal government borrowing well beyond current projections is the bursting of the housing bubble. Housing prices have seen an unprecedented run-up since 1995 of more than 35 percentage points above the rate of inflation. That has created more than $3 trillion in paper wealth that �- just like the illusory wealth of the stock-market bubble -- is programmed to disappear. This, too, is almost certain to happen in the next few years.

      The economic impact will be at least equivalent to that of equities popping in 2000-02, which caused the last recession. Another slump is, therefore, likely in the near future, and with it a further ballooning of the federal budget deficit, as tax revenues fall and automatic countercyclical spending rises.

      CHINA RISING. The combination of unsustainable public debt and foreign debt is a deadly and explosive mix by itself. Rising real interest rates and a looming housing bubble bursting make it all the more dangerous. Financial markets will exert the necessary discipline if politicians refuse to do so, but either way the U.S. can`t afford even the $486 billion a year that it`s currently spending annually on the military and homeland security.

      And even these spending levels are a lot less than would be necessary to maintain America`s power in the world. Over the next decade or so, the Chinese economy will actually surpass the U.S. in size. America has 100,000 troops in East Asia. If the U.S. were to try to maintain its current dominance of the region -- something that will probably prove impossible -- it would boost our military spending even further.

      The bottom line is that the American empire just isn`t affordable. Within a decade or so, the U.S. will be forced to be much less preemptive and outward-looking and to engage in scaled-back foreign policy -- even if the foreign-policy Establishment never changes its views or ambitions.

      REALITY CHECK. In the meantime, the segment of American society that would like to see advances in health care, education, poverty alleviation, or any other positive economic or social goals will get bad news. The foreseeable future is a lot different from most of the post-World War II era, during which the U.S. added such programs as Medicare and Medicaid while spending literally trillions of dollars on cold and hot wars.

      This time, little or no federal money will be available for any of these things until U.S. foreign policy changes. The most likely scenario is that most areas of nonmilitary discretionary spending will be squeezed relentlessly before anything gives in the realm of superpower ambitions.

      The post-9/11 age of American empire will close not with a bang but a whimper, suffocated by the laws of arithmetic, the constraints of public financing, and the limits of foreign borrowing. What remains to be determined is how much the U.S. will pay -- in lost and ruined lives, as well as bills for future generations -- and how many enemies it will make throughout the world, before coming to grips with reality.


      Mark Weisbrot is co-director of the Center for Economic & Policy Research, in Washington, D.C.
      Edited by Patricia O`Connell

      Copyright 2000-2004, by The McGraw-Hill Companies Inc. All rights reserved.
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      Avatar
      schrieb am 06.08.04 14:41:59
      Beitrag Nr. 266 ()
      Und der Euro schießt durch die Decke. Wars das Mr.Bush?

      U.S. July Payrolls Rise 32,000; Jobless Rate Falls to 5.5%

      Aug. 6 (Bloomberg) -- U.S. employers added 32,000 workers to payrolls in July, just an eighth of the number forecast and adding to evidence that a slowdown in economic growth may extend into the third quarter.

      Job gains also were revised lower for the preceding two months, to 78,000 for June and 208,000 in May, or 61,000 less than originally stated, the Labor Department said in Washington. The unemployment rate fell to 5.5 percent, the lowest since October 2001, from 5.6 percent as a separate survey of households showed a gain in employment.

      ``We are stuck in a soft patch and it may not be as transitory as some of us thought,`` Sung Won-Sohn, chief economist at Wells Fargo & Co. in Minneapolis, said before the report.

      The weaker-than-expected job gains may not keep the Federal Reserve from raising its target interest rate Tuesday yet may make them more likely to delay future increases, economists said. The weakest jobs report this year also may fuel criticism President George W. Bush faces from Democratic challenger John F. Kerry, who says Bush has not done enough to help the economy. No economist a Bloomberg News survey expected fewer than 170,000 jobs in July.

      ``I don`t think it would change the Fed`s call on Tuesday, but it`s not hard to put together a scenario where they would not do anything,`` said Cary Leahey, a senior economist at Deutsche Bank Securities in New York, before the report.

      The economy slowed last quarter as higher gasoline costs caused consumers to spend less on other goods and services. Central bankers on Tuesday are expected to raise their benchmark interest rate by a quarter percentage point for a second time this year, to 1.5 percent, to prevent inflation from flaring.

      Jobs and Politics

      Economists predicted payrolls would rise by 240,000 last month, the median of 74 forecasts in a Bloomberg News survey, following a previously reported 112,000 increase in June. They projected the unemployment rate would hold at 5.6 percent. Estimates ranged from 170,000 to 350,000.

      Employment in service-producing industries, including retailers, banks and government agencies, rose 14,0000 last month, the fewest since August, after a 76,000 gain in June, according to the Labor Department. Professional and business services and education and health services were the only categories that increased.

      Manufacturers gained 10,000 jobs last month, resuming growth after a revised decline of 1,000 in June.

      The U.S. now has added 1.2 million jobs this year.

      The pace of employment gains and the quality of the jobs added has become a main issue leading to November`s election. Kerry, a four-term Massachusetts senator, blames Bush for a net loss of jobs since he took office and says that have been created generally pay less than those lost. Bush says his tax cuts helped revive the economy and created jobs for 11 consecutive months.

      Statistical Tie

      Bush, 58, and Kerry, 60, are in statistical ties in national opinion polls including those by Marist College, the American Research Group and ABC News/Washington Post. Factory jobs are concentrated in many of the most closely contested states, including Ohio and Pennsylvania.

      A separate Labor Department survey of households, which the government uses to compile the unemployment rate, showed a jump in hiring. Employment grew by 629,000 jobs in that report, outstripping the 577,000 increase in the number of people in the labor force, thereby causing the unemployment rate to fall.

      The manufacturing workweek rose to 40.9 hours from 40.8 in June and overtime rose held at 4.6 hours for a third month. Average weekly hours worked for all employees rose to 33.7 from 33.6 the month before. Economists predicted hours would rise to 33.8 from an originally reported 33.6 in June, according to a Bloomberg News survey.

      Wages and Spending

      Incomes rose last month. Workers` average hourly pay rose 0.3 percent, or 5 cents, after a 0.1 percent increase in June. Economists had expected a 0.3 percent increase in hourly wages, according to the Bloomberg survey. Average weekly earnings rose to $529.09 in July from $525.84 the month before.

      ``Given that wages are not rising too quickly and that the stimulus from having lower interest rates and tax cuts are now in the rear-view mirror, we expect consumers to start saving more of their income,`` said Andrew Tilton, an economist at Goldman Sachs in New York.

      Spending by U.S. consumers fell 0.7 percent in June, the first decline in nine months, as auto sales declined and income growth slowed, the Commerce Department said Tuesday. Incomes rose 0.2 percent after rising 0.6 percent in May.

      Fed Chairman Alan Greenspan said in testimony before Congress on July 20 that the slowdown in consumer spending was due to higher prices and ``should prove short-lived.``

      Chain-store sales rose 3.3 percent last month, trailing June as the second-weakest report this year.

      Other figures suggest a rebound in July spending. Sales of cars and light trucks rose to a 17.3 million annual rate last month compared with 15.4 in June, industry figures this week showed. Sales were the second strongest this year after May`s 17.8 million

      The Conference Board`s measure of consumer confidence rose to 106.1 last month as participants said it became easier to find jobs and believed employment gains would pick up.

      ``We are hiring workers, and have been for some time,`` said Douglas Duncan, chief executive at FedEx Corp.`s FedEX Freight division in an interview Monday. ``Freight demand right now is very good. We serve the industrial sector, but we also are a very heavy supplier to the retail sector, and frankly, we see growth and strength across all of those segments of the economy.`` FedEx is the world`s largest overnight delivery company.

      Federal Reserve policy makers are expected to raise the benchmark interest rate by 25 basis points to 1.5 percent next week, based on the median forecast in Bloomberg survey.

      The economy grew at a 3 percent annual rate in the second quarter, the slowest in more than year, as rising energy prices cut into consumer spending, the government said last week. The pace of growth may pick up this quarter and average 4.5 percent this year, the most since 1999, according to the median survey in a separate Bloomberg News survey.

      ``We have had great productivity increases running at 7 percent, 8 percent the last two years,`` Dieter Zetsche, chief executive of DaimlerChrysler AG`s Chrysler division, said in an interview Wednesday. ``You need considerably more volume to offset that before you can hire people. Flat employment is what we expect to happen based on considerable growth for us and ongoing productivity gains.``

      ``We`re consolidating our operations as we`re trying to improve our productivity,`` J.T. Battenberg, chief executive of Delphi Corp., said in an interview earlier this week. ``We`re not a large hirer right at this time -- in fact we`re reducing our head count.``

      Among blacks, the unemployment rate rose to 10.9 percent from 10.1 percent in June. The jobless rate for Hispanics increased to 6.8 percent from 6.7 percent and for whites fell to 4.8 percent from 5 percent.

      For teenagers, unemployment rose to 17.6 percent last month from 16.8 percent. The jobless rate for both women and men fell to 4.9 percent from 5 percent.

      To contact the reporter on this story:
      Courtney Schlisserman in Washington at cschlisserma@bloomberg.net.

      To contact the editor responsible on this story:
      Kevin Miller at kmiller@bloomberg.net.

      Last Updated: August 6, 2004 08:30 EDT
      Avatar
      schrieb am 08.08.04 22:12:32
      Beitrag Nr. 267 ()
      Bush: auch wir sind bereit uns zu schaden...

      -----
      "...Außerdem kommt Morgan Stanley zu dem Ergebnis, dass fast 97 Prozent der neuen Stellen in den zurückliegenden Monaten zeitlich befristete Arbeitsplätze sind. Die Banker kommen deshalb zu einem enttäuschenden Ergebnis: Die US-Jobmaschine habe mehrheitlich Arbeitsplätze geschaffen, die nicht vollwertig seien. Dies zwinge die Amerikaner, mehr Kredite aufzunehmen, um ihren Lebensstandard zu halten.

      Und: Große Handelsketten lassen ihre Beschäftigten beispielsweise nur noch 28 Stunden pro Woche arbeiten und drücken sich damit um die Pflicht, den Angestellten eine Krankenversicherung zu offerieren. Damit nimmt die Zahl derer zu, die Arzt- und Arzneikosten selbst auftreiben müssen."
      ....
      http://www.fr-aktuell.de/ressorts/wirtsc...aft/?cnt=483162

      ---
      cu
      rightnow
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 11:11:48
      Beitrag Nr. 268 ()
      America is now on the comfortable path to ruin
      By Martin Wolf
      Published: August 18 2004 05:00 | Last updated: August 18 2004 05:00


      http://news.ft.com/cms/s/f6f050ea-f0b7-11d8-a553-00000e2511c…


      It takes two to tango. But there can be only one leader in the dance. In the dance of global macroeconomics, the US is not leader, but led. In aggregate, the countries of the world are offering the US a surplus of output over spending (or exports over imports) of $600bn (£404bn) a year. In its response, only one consideration matters to the US: jobs. These two facts - the rest of the world`s surplus output and the US goal of full employment - explain the global macro-economic picture.

      I argued last week that the governments of Asian emerging market economies have been determined to run strong current account positions at least since the financial crises of 1997 and 1998. Given their countries` extraordinarily high rates of private savings, it is quite easy for them to do so. Japan and Germany, the world`s second and third largest economies, are also generating very large surpluses: this year, according to the latest Consensus Forecasts, they will run an aggregate current account (or savings) surplus of $256bn. Other, smaller players are also joining in.

      Where does this leave the US? With vast deficits is the answer. From 1996 to 2003 US real demand has grown faster than real gross domestic product in every year (see chart). When demand has grown slowly, as in 2001, output has grown even more slowly. Thus, the US authorities had to generate faster growth of demand than of potential output, with the difference spilling over on to the rest of the world via growing current account deficits.

      To understand the implications, consider the US financial balances: the difference between income and spending (or savings and investment) of foreigners, the government and the private sector (see chart).

      Since the emerging market financial crises, the financial surplus of foreigners with the US has exploded. What has changed, however, is the domestic counterpart. During the boom of the 1990s, the US private sector financial balance shifted from a surplus of 6 per cent of GDP in the first quarter of 1992 to an unprecedented deficit of just under 6 per cent. Thus, the spending of the US private sector grew by 12 percentage points of GDP faster than its income. The huge boom this unleashed allowed the public sector to move into temporary surplus. Then, after the stock market crash, the private sector moved towards balance, as the corporate sector retrenched. The counterpart of this shift has been the growing deficits of the public sector.

      These are identities. They do not tell us what is driving the economy. But the answer to that question seems reasonably clear. The current account deficit has risen during boom and recession. It is driven by the macroeconomic behaviour and exchange rates policies of the rest of the world. Meanwhile, the US private and public sectors have supported domestic demand, in turn.

      Was the fiscal slide inevitable? No, but it could have been avoided only if the US had been prepared to accept a slump. Yet no US administration would have tolerated this outcome. If Al Gore had been president, the fiscal position would still have deteriorated hugely, in a different way.

      For the same reason, the desire of both presidential candidates to reduce the fiscal deficit in coming years is meaningless without change in the external position. The point is powerfully made in the latest in a series of papers authored by Wynne Godley and associates for the Levy Economics Institute and the Cambridge Endowment for Research in Finance.*

      The starting point must be with the current account deficit. The paper is rather optimistic on this: world output is assumed to rise at a real rate of 4 per cent a year between early 2004 and the end of 2008; the US economy grows at a rate of 3.2 per cent over the same period; and the exchange rate remains 9 per cent below its peak in early 2002, on the Federal Reserve`s broad index. On these assumptions, the trade deficit reaches a peak of 6 per cent of GDP, before stabilising. But the net liability position of the US continues to deteriorate while domestic interest rates rise. On plausible assumptions, the combined effect is to create a deficit on net investment income of about 2 per cent of GDP by 2008. The current account deficit then reaches 8 per cent of GDP by that year.

      Now consider the domestic counterparts. In the paper, the authors assume that any increase in spending by corporations is offset by some retrenchment by households. This generates a move by the private sector into a modest financial surplus of 1 per cent of GDP, still below the historic average of just under 2 per cent. If that were to happen, the fiscal deficit would, on their assumptions, have to climb towards 9 per cent of GDP four or so years from now.

      This seems outlandish. But note that even if the private sector were to move back towards a financial deficit of 3 per cent of GDP, the fiscal deficit would still need to be 5 per cent of GDP to sustain demand at levels needed for full employment in the context of a leakage of 8 per cent of demand into the current account deficit.

      Let us be blunt about it. The US is now on the comfortable path to ruin. It is being driven along a road of ever rising deficits and debt, both external and fiscal, that risk destroying the country`s credit and the global role of its currency. It is also, not coincidentally, likely to generate an unmanageable increase in US protectionism. Worse, the longer the process continues, the bigger the ultimate shock to the dollar and levels of domestic real spending will have to be. Unless trends change, 10 years from now the US will have fiscal debt and external liabilities that are both over 100 per cent of GDP. It will have lost control over its economic fate.

      What cannot last will not do so, as the late Herb Stein famously remarked. But we can choose how it changes. The US authorities can allow things to take their course or they can develop a policy to reverse these trends. The essence of the needed changes is quite clear: a further substantial devaluation of the dollar, together with a sizeable rise in domestic demand, relative to potential output, in almost all other important economies of the world. Politicians wait until crises hit. Statesmen foresee and then act to prevent them. What is the chance of such an economic statesman emerging after the election? Almost none, I fear.

      * Godley, Alex Izurieta and Gennaro Zezza, Prospects and Policies for the US Economy: Why Net Exports Must Now Be the Motor for US Growth, www.cerf.cam.ac.uk martin.wolf@ft.com
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 23:24:53
      Beitrag Nr. 269 ()
      ein weiterer untrüglicher und unverrückbarer Beweis, das es so nicht weitergeht. Soweit zu den Erklärungen.

      Auf der anderen Seite die Realität.

      Zukunft ist unvorhersehbar. Wäre sie vorhersehbar, so waäre es keine Zukunft.

      Jeder, der Thesen aufstellt, das sich bestimmte Zusammenhänge in einer ganz bestimmten Weise auswirken werden, gibt vor, heute die Zukunft bestimmen zu können.
      Das gilt für alle Prozesse, Abläufe, bei denen "Interessen" von Menschen involviert sind.

      Schade, das gegen diese Erkenntnisse immer wieder gerne verstoßen wird, wohl deshalb, weil es genügend "interessierte" Leser und Abnehmer einer gewissen Deutung gibt, die auf der Linie der eigenen Interessen liegt.

      Also: gemach.
      Avatar
      schrieb am 19.08.04 00:38:20
      Beitrag Nr. 270 ()
      #268
      Das ist kein Glaubensbekenntnis.
      Es ist eine Meinung von vielen.

      Fast alles, was geschrieben wird, spekuliert mit der Zukunft.

      Die ganzen Wirtschaftstheorien sind Spekulationen.

      Oder was ist mit der Charttechnik? Eine gewisse Verlässlichkeit kommt durch die Charttechnik in die Spekulation, aber nur dadurch, dass sich ein bestimmter Prozentsatz der Teilnehmer nach den Techniken richtet.

      Das gilt auch für andere veröffentlichte Meinungen.
      Selten ist Meinung zweckfrei, sie reflektiert eigene oder fremde Meinungen, um viele von deren Richtigkeit zu überzeugen und damit deren Handlungen zu beeinflußen.

      Eine der besten Beispiele dafür war die Manipulation der Meinung vor dem Irak-Krieg. Ein ganzes Land ist in einen Rausch versetzt worden, nach einem Schock, und ist in einen Krieg gezogen ohne die Sinnhaftigkeit zu hinterfragen.
      Avatar
      schrieb am 10.09.04 09:20:41
      Beitrag Nr. 271 ()
      September 10, 2004
      OP-ED COLUMNIST
      The Dishonesty Thing
      By PAUL KRUGMAN

      It`s the dishonesty, stupid. The real issue in the National Guard story isn`t what George W. Bush did three decades ago. It`s the recent pattern of lies: his assertions that he fulfilled his obligations when he obviously didn`t, the White House`s repeated claims that it had released all of the relevant documents when it hadn`t.

      It`s the same pattern of dishonesty, this time involving personal matters that the public can easily understand, that some of us have long seen on policy issues, from global warming to the war in Iraq. On budget matters, which is where I came in, serious analysts now take administration dishonesty for granted.

      It wasn`t always that way. Three years ago, those of us who accused the administration of cooking the budget books were ourselves accused, by moderates as well as by Bush loyalists, of being "shrill." These days the coalition of the shrill has widened to include almost every independent budget expert.

      For example, back in February the Center on Budget and Policy Priorities accused the Bush administration of, in effect, playing three-card monte with budget forecasts. It pointed out that the administration`s deficit forecast was far above those of independent analysts, and suggested that this exaggeration was deliberate.

      "Overstating the 2004 deficit," the center wrote, "could allow the president to announce significant `progress` on the deficit in late October - shortly before Election Day - when the Treasury Department announces the final figures."

      Was this a wild accusation from a liberal think tank? No, it`s conventional wisdom among experts. Two months ago Stanley Collender, a respected nonpartisan analyst, warned: "At some point over the next few weeks, the Office of Management and Budget will release the administration`s midsession budget review and try to convince everyone the federal deficit is falling. Don`t believe them."

      He went on to echo the center`s analysis. The administration`s standard procedure, he said, is to initially issue an unrealistically high deficit forecast, which is "politically motivated or just plain bad." Then, when the actual number comes in below the forecast, officials declare that the deficit is falling, even though it`s higher than the previous year`s deficit.

      Goldman Sachs says the same. Last month one of its analysts wrote that "the Office of Management and Budget has perfected the art of underpromising and overperforming in terms of its near-term budget deficit forecasts. This creates the impression that the deficit is narrowing when, in fact, it will be up sharply."

      In other words, many reputable analysts think that the Bush administration routinely fakes even its short-term budget forecasts for the purposes of political spin. And the fakery in its long-term forecasts is much worse.

      The administration claims to have a plan to cut the deficit in half over the next five years. But even Bruce Bartlett, a longtime tax-cut advocate, points out that "projections showing deficits falling assume that Bush`s tax cuts expire on schedule." But Mr. Bush wants those tax cuts made permanent. That is, the administration has a "plan" to reduce the deficit that depends on Congress`s not passing its own legislation.

      Sounding definitely shrill, Mr. Bartlett says that "anyone who thinks we can overcome our fiscal mess without higher taxes is in denial." Far from backing down on his tax cuts, however, Mr. Bush is proposing to push the budget much deeper into the red with privatization programs that purport to offer something for nothing.

      As Newsweek`s Allan Sloan writes, "The president didn`t exactly burden us with details about paying for all this. It`s great marketing: show your audience the goodies but not the price tag. It`s like going to the supermarket, picking out your stuff and taking it home without stopping at the checkout line to pay. The bill? That will come later."

      Longtime readers will remember that that`s exactly what I said, shrilly, about Mr. Bush`s proposals during the 2000 campaign. Once again, he`s running on the claim that 2 - 1 = 4.

      So what`s the real plan? Some not usually shrill people think that Mr. Bush will simply refuse to face reality until it comes crashing in: Paul Volcker, the former Federal Reserve chairman, says there`s a 75 percent chance of a financial crisis in the next five years.

      Nobody knows what Mr. Bush would really do about taxes and spending in a second term. What we do know is that on this, as on many matters, he won`t tell the truth.

      E-mail: krugman@nytimes.com

      Copyright 2004 The New York Times Company
      Avatar
      schrieb am 12.09.04 11:54:30
      Beitrag Nr. 272 ()
      http://www.instock.de/Kommentare/10146305.html

      " Bananenrepublik USA
      Von Bill Bonner
      Der Ölpreis sollte doch steigen. Auch die Rohstoffpreise. Und Gold ... Silber ... alle befanden sich doch auf dem Weg nach oben. Und US-Staatsanleihen und der Dollar sollten doch fallen.
      Alle meine Freunde glaubten daran. Ich tue es immer noch. Aber das muss nicht notwendigerweise sofort passieren.
      In meinem Buch (das nach einiger Verzögerung nun diesen Monat auf dem deutschen Markt erscheinen soll) prognostiziere ich, dass die US-Wirtschaft in einen langen, sanften Abschwung à la Japan fallen wird. Natürlich misstraue ich allen Prognosen ... besonders denen, die von mir selbst stammen. Aber bis jetzt ... ist meine Prognose voll eingetroffen.

      Die Kurse der US-Staatsanleihen befinden sich seit Mai in einem Aufwärtstrend. Der Dollar hat sich wacker geschlagen. Der Goldpreis hat sich per saldo kaum bewegt. Und die Rohstoffpreise scheinen zu fallen, nicht zu steigen.

      Und der Ölpreis? Der ist seit dem Erreichen der letzten Höchststände wieder gefallen ... und real gesehen ist der Ölpreis aktuell sogar sehr günstig, verglichen mit dem Stand vor einem Vierteljahrhundert.

      Hat die Weltwirtschaft eine neue Richtung eingeschlagen? Können wir von hier bis in die Ewigkeit so weitersegeln.

      Nein. Und nein.

      Die vorherrschenden Winde blasen immer noch dieselbe Richtung ... und sie führen immer noch zu einer sehr rauen See. Aber es ist eine große Welt. Es kann lange dauern, bis wir dort ankommen, wohin uns der Kurs führt.

      Pete Peterson schreibt in seinem Buch " Running on Empty:

      " Die amerikanischen Zwillingsdefizite (Haushalts- und Handelsbilanzdefizit) sind jetzt so groß und unsere (die amerikanischen) Ersparnisse sind so niedrig, dass die reale Gefahr besteht, dass die Investoren der Welt einfach das Vertrauen in den Dollar verlieren. Laut Stephen Roach ( ...) von Morgan Stanley `ist es schwer, mehr als ein instabiles Ungleichgewicht zu erreichen`. Das erste Mal in seinen 72 Jahren kauft Warren Buffett, das Orakel von Nebraska, ausländische Währungen. Und der britische prominente Fondsmanager und Finanzkommentator Marshall Auerback sagt, dass Amerika in eine Schuldenfalle gelaufen ist, die an eine Bananenrepublik erinnert."

      Eine mögliche Deflation wird die amerikanischen Schuldner langsam ausquetschen. Dann, wenn die Schuldenfalle plötzlich zuspringt, wird der Dollar das tun, was Währungen von Bananenrepubliken immer tun: Er wird einbrechen."
      Avatar
      schrieb am 28.09.04 11:30:28
      Beitrag Nr. 273 ()
      It`s not the economy, stupid
      By Joseph Stiglitz

      Financial Times

      Published: September 27 2004

      As an economist, I wish I could say of the upcoming US election: Its the economy, stupid! or just: Jobs, jobs, jobs. But in this particular contest, the stakes are far greater than just the economy. The economic management of the past four years has been disappointing. A tax cut not designed to stimulate the economy but rather to benefit the richest Americans has done what its critics forecast: it has deepened the growing divide between rich and poor and created huge deficits - costs that are balanced only by a modicum of stimulus to the economy. No wonder then that job creation has not only failed to keep up with new entrants to the labour force, but there has been net job loss over an entire administration for the first time since the Great Depression, a loss of close to 1m jobs. The US economy has grown, but that growth has been too weak to provide enough jobs or to benefit the average family. Since Mr Bush took office, annual real household income has declined by some $1,500. A few Americans are doing very well, but most are worse off now than they were four years ago.

      In another era, an opponent of George W. Bush might have focused on the three Cs: corruption, cronyism, and competence. Enron - headed by Kenneth Lay, a Bush energy adviser - set a new paradigm for corporate malfeasance. Mr Bush blamed environmental regulations for Californias energy problems, but eventually the truth won out: Enrons market manipulation, which cost California taxpayers billions of dollars, was at the root of the problem. Today, the mismanagement of postwar Iraq is widely recognised, but it is not a minor miscalculation, as Mr Bush would like us to believe. Rather, it is a series of mistakes that have and will cost thousands of lives and billions of dollars, and further damaged prospects for peace in the Middle East.

      But there are far more fundamental issues at stake in this election, centring on values: fairness, the balance of welfare between current and future generations, openness and transparency, the role of science, a sense of community and the meaning of American leadership. The huge Bush deficits are placing an enormous burden on future generations with little to show for it - other than the growing rich-poor divide and tightening squeeze on the middle class. The deficit has not financed more investments or research, nor has it improved education; the gap between the promise and fulfilment of these basic needs has even increased. Americas problem in financing a social security programme could have been solved if Mr Bush had used part of the surplus he inherited from the Clinton years. Instead, that surplus has been squandered - and as a result, the compact joining one generation with the next is likely to be torn asunder.

      Another aspect of that broken compact is the environment: Bush environmental policies, from increased arsenic in the water to growing air pollution, from unfunded toxic waste programmes to increased threats to natural wildlife, are spoiling the world our children will inherit.

      Every government struggles with issues of transparency and secrecy. How these questions are answered says much about a governments commitment to and understanding of democratic values. The Bush administration has repeatedly tried to keep vital information from Americans - whether it is the composition of an energy taskforce or human rights abuses. At the same time, it has shown little hesitancy in violating individual basic rights to privacy when advancing its own agenda.

      Americas success is fuelled by advances in science and technology, but the scorn Mr Bush has shown for science and Americas scientific community has aroused even that normally apolitical group. For example, he tried to dismiss years of hard scientific evidence on global warming because it was bad news for the oil industry. When the National Academy of Sciences came to the only conclusion it could, that warming is a real threat to Earth, Mr Bush was finally forced to accept the findings - but has done nothing about them.

      Behind much of the deep-seated resentment towards Mr Bush lies a view about the nature of America as a community. Of course individuals in such a diverse country are going to differ in their priorities, even in their judgments about what makes a successful economy. But if we are to live together in harmony, there are certain bonds that cannot be broken - bonds that reach across generations and ensure that those who are better off help those less fortunate.

      There must be trust between a nation and its president, and in America that trust has been violated. Past American presidents, recognising that leadership requires uniting people rather than dividing them, have avoided extremism and sought to maintain balance. A great military leader such as Dwight Eisenhower could warn in his farewell address against the dangers of the military industrial complex.

      Today, America lives in a global community. But the trust between America and its friends around the world has also been eroded; they have been less charitable than US citizens towards the human rights abuses, the misleading information, if not lies, that preceded the invasion of Iraq, towards the mismanagement of the aftermath. Without that trust, there can be no leadership.
      It could have been the economy, stupid. But in this election, the Bush administrations failures in so many other areas have rightfully diverted attention from its economic failures.

      The writer, university professor at Columbia University, was awarded the 2001 Nobel prize in economics and chaired President Bill Clintons council of economic advisers
      Avatar
      schrieb am 07.10.04 20:10:26
      Beitrag Nr. 274 ()
      Avatar
      schrieb am 07.10.04 20:18:55
      Beitrag Nr. 275 ()
      Kanada ist attraktivster Standort

      07.10.2004


      Das englische Wirtschaftsforschungsinstitut "Economist Intelligence Unit" (EIU) hat die attraktivsten Wirtschaftsstandorte weltweit präsentiert. Nach einer aktuellen Studie belegt Kanada im weltweiten Vergleich Platz Eins.

      Hinter Kanada, den Niederlanden und Singapur folgen Großbritannien, die USA, Dänemark, Finnland, Hong Kong und die Schweiz. Deutschland belegt Platz 15. Die Studie bewertet die 60 wichtigsten Länder anhand von 70 Kriterien (z.B. politische Stabilität, wirtschaftliche Umgebung, Investitionsbedingungen etc.) und wird vierteljährlich aktualisiert. Die untersuchten Staaten zeichnen sich für 95 Prozent der Wirtschaftsleistung, Handelstätigkeit und Investitionen weltweit verantwortlich. Der in der Studie betrachtete Zeitraum deckt als gesamtwirtschaftliche Vorhersage den Zeitraum bis zum Jahr 2009 ab. Damit gibt die EIU einen mittelfristigen politischen und strategischen Ausblick, sowie Perspektiven über das wirtschaftliche Umfeld.

      Auf einer Skala von 1-10 erreichte Kanada eine 8,70. Niederlande folgt mit 8,65 Punkten vor Singapur mit 8,63 Punkten. Deutschland erreicht im Ranking 8,24 Punkte. Gezeigt hat die Studie vor allem, dass ein global ausgerichtetes Wirtschaftsumfeld für Unternehmensaktivitäten jeglicher Art von Vorteil ist.

      Die Qualität der Wirtschaftsstandorte USA und Großbritannien hat sich im Vergleich zum Vorjahr dagegen deutlich verschlechtert. Dies begründet sich vor allem durch ein schlechteres politisches Klima für beide Länder. Trotz einer schwierigen wirtschaftlichen Situation hält sich Deutschland weltweit stabil auf Position 15.


      Quelle:
      http://www.automobilindustrie.de/news/ai_beitrag_1601840.htm…

      ;););)
      Avatar
      schrieb am 14.10.04 14:15:31
      Beitrag Nr. 276 ()
      Welches andere Land hätte die Übernahme der DDR besser überstanden?
      EXTRACT FROM THE PREFACE
      of the Global Competitiveness Report 2004-2005
      by Professor Klaus Schwab

      This year’s Global Competitiveness Report appears at a crossroads in the evolution of the global economy, when the strength of the economic recovery has left many observers pleasantly surprised.

      Industrial production has been expanding quickly, business confidence and investment growth have been buoyant, and global trade is growing at rates not seen for a decade.

      Yet the markets are worried. How will the authorities manage the transition to a higher interest rate environment? Will the yawning twin deficits in the United States derail the recovery, against a background of global security concerns and the repercussions these might have for oil supplies and prices?

      The World Economic Forum is committed to contributing to a keener appreciation of the problem-solving mechanisms that must be put in place to tackle the numerous challenges that have emerged with the growing complexity of the global economy.

      The Global Competitiveness Report is a contribution to enhancing our understanding of the key factors which determine economic growth, and explain why some countries are so much more successful than others in raising income levels and opportunities for their respective populations, and in joining the upper ranks of international competitiveness.
      Country Rankings 2004-2005

      1. Finland
      2. USA
      3. Sweden
      4. Taiwan
      5. Denmark
      6. Norway
      7. Singapore
      8. Switzerland
      9.Japan
      10.Iceland
      11.United Kingdom
      12.Netherlands
      13.Germany
      14.Australia
      15.Canada
      16. UAE

      http://www.weforum.org/site/homepublic.nsf/Content/Global+Co…
      Gesamtranking:
      http://www.weforum.org/pdf/Gcr/Growth_Competitiveness_Index_…
      Handelsblatt:Gute Noten für die Qualität der öffentlichen Institutionen
      Studie: Keine Besserung am Wirtschaftsstandort Deutschland
      http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/relhbi/sfn/buildhbi/artp…
      FT:
      http://news.ft.com/cms/s/445e3978-1cff-11d9-abbf-00000e2511c…
      Avatar
      schrieb am 16.10.04 10:15:16
      Beitrag Nr. 277 ()
      [URLFR vom 16.10.04]http://www.fr-aktuell.de/ressorts/nachrichten_und_politik/na…[/url]

      Unter Bush steigt das Defizit, der Staat dagegen schrumpft
      Kritiker des US-Präsidenten glauben, er ruiniere absichtlich die öffentlichen Finanzen, um den Druck auf die Sozialsysteme zu erhöhen
      Präsident George W. Bush hat nicht nur die Welt verändert, sondern auch die USA. Etwa die Staatsfinanzen: von Rekordüberschüssen zu Rekorddefiziten im Rekordtempo.


      VON DIETMAR OSTERMANN


      Der US-Haushalt (FR-Infografik)
      Washington · 15. Oktober · Der 4. März 1997 hätte für die Vereinigten Staaten ein historischer Tag werden können. Die oppositionellen Republikaner, damals auf strikte Haushaltsdisziplin bedacht, wollten im Kongress die Verfassung ändern: Dem Staat sollte ein für allemal verboten werden, Schulden zu machen. Die Abstimmung war knapp. Im Senat fehlte eine Stimme. Trotzdem erwirtschaftete der zuvor teils schmerzhaft verschlankte Staat unter Bill Clinton in den folgenden Jahren satte Überschüsse.

      Im Präsidentschaftswahlkampf vor vier Jahren standen die Kandidaten daher vor einer angenehmen Frage: Was tun mit dem Geld ? George W. Bushs Botschaft: Der Fiskus kassiert zu viel - als Präsident werde er den Bürgern ihr Geld zurückgeben.

      Als Bush dann im Frühjahr 2001 die erste große Steuersenkung in Kraft setzte, steckte das Land aber schon in der Rezession, die Überschüsse schmolzen dahin. Doch Bush hielt an den Plänen fest: Jetzt sollte die größte Abgabensenkung seit Ronald Reagan die Konjunktur ankurbeln. Vorübergehende Defizite galten den früheren Hardlinern nun nicht mehr als Problem. Die Wirtschaftsberater des Präsidenten argumentierten, niedrige Steuersätze führten zu schnellerem Wachstum, so zu mehr Staatseinnahmen - und ausgeglichenen Budgets.

      Inzwischen spricht in den USA niemand mehr von schwarzen Zahlen. Mit jedem Jahr wuchs das Haushaltsdefizit. Am Freitag wurden die neuesten Zahlen bekannt gegeben: 413 Milliarden Dollar (Stichtag 30. September). Das ist in absoluten Zahlen Rekord und entspricht rund 3,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Berücksichtigt man die Milliarden, die sich die Regierung aus der Rentenkasse borgt, liegt der Anteil sogar deutlich höher.

      Mehr noch als die aktuelle Neuverschuldung beunruhigen Ökonomen die langfristigen Aussichten: Das Haushaltsbüro des Kongresses prognostiziert für die Dekade ab 2005 Neuschulden von zwei Billionen Dollar. Nicht eingerechnet sind weitere Steuersenkungen, die Bush für eine zweite Amtszeit versprochen hat, sowie Kosten für die Besatzung in Irak.

      Aber die Republikaner stören sich kaum noch an Staatsschulden, im Gegenteil: Gerade hat der Kongress die Unternehmenssteuern um 137 Milliarden Dollar gesenkt, die fünfte bedeutende Abgabenkürzung seit Bushs Amtsantritt. Auch auf der Ausgabenseite wurde geklotzt: Vor allem die Etats für Verteidigung und Heimatschutz stiegen massiv. Das Weiße Haus erklärt die Defizite mit der Wirtschaftslage, dem 11. September sowie dem Krieg gegen den Terror.

      Kritiker wie der Wirtschaftswissenschaftler und Kolumnist Paul Krugman werfen der Bush-Regierung vor, die öffentlichen Finanzen bewusst zu ruinieren. Anders als die Angebotsökonomen der Reagan-Ära, argumentiert Krugman, glaubten die politischen Kräfte hinter Bushs massiven Steuersenkungen selbst nicht mehr, dass sich die Finanzierungslücke durch forciertes Wirtschaftswachstum schließt. Vielmehr sei ein erdrückender Schuldenberg gerade das Ziel - um später den Staat zu schrumpfen.

      Protagonisten dieser Bewegung wie der einflussreiche konservative Aktivist Grover Norquist propagieren das ganz offen: Er wünscht sich einen Staat, den er "ins Badezimmer ziehen und in der Badewanne ertränken" kann. Wenn die Schulden irgendwann beglichen werden müssen, sollen sich die Bürger gegen höhere Steuern und für weniger Staat entscheiden. Jetzt schon wird die drängende Debatte über die Reform der Renten- und Sozialsysteme vor dem Hintergrund gewaltiger Defizite geführt.

      Im Wahlkampf wirft der kommende Streit erste Schatten: Beide Kandidaten wollen das Defizit bis 2009 halbieren. Bush setzt dazu auf eine strengere Ausgabenpolitik, ohne konkret zu werden. Herausforderer John Kerry will die Steuern für Bürger mit einem Jahreseinkommen von mehr als 200 000 Dollar erhöhen und Steuerschlupflöcher für Unternehmen schließen.
      Avatar
      schrieb am 16.10.04 12:54:53
      Beitrag Nr. 278 ()
      Mich wundert es dass die USA auf Platz 2 steht.
      Ob der Grund dafür die Nationalität der Mitgliede der „Country Rankings“ ist? :rolleyes:

      Wäre die USA eine Firma, so hätte sie schon längst keine Kredite mehr bekommen…
      Diese Aussage gilt für Deutschland genau so.
      Avatar
      schrieb am 16.10.04 13:06:04
      Beitrag Nr. 279 ()
      Wasser_für_Alle
      warum nicht die Philippinen!
      Da wird das Militär eingesetzt, um Streiks zu verhindern, ganz zu schweigen von den gnadenlos niedrigen Stundenlöhnen.
      Avatar
      schrieb am 16.10.04 13:15:12
      Beitrag Nr. 280 ()
      #278

      Gott schütze Amerika :eek:

      ...vor Politikern, die auf solch dümmliche Weise ein finanziell angeschlagenes Land
      in den Ruin zu treiben versuchen:
      "Herausforderer John Kerry will die Steuern für Bürger mit einem Jahreseinkommen von mehr als 200 000 Dollar erhöhen
      und Steuerschlupflöcher für Unternehmen schließen."


      Diese Politikunfähigkeit verbindet ihn mit den Versagern von RotGrün hierzulande, -
      was dem Land wirklich nicht zu wünschen ist.

      Wie das unter Journalisten heute üblich ist, wird jedoch auch hier nur die halbe Wahrheit verbreitet:rolleyes:

      Wie wäre es mit jener Ergänzung, dass entgegen früheren Plänen das HH-Defizit der USA
      im gerade am 30.9. abgelaufenen HHJahr um weit mehr als 20% unter den Plänen lag.
      Geplant waren mal rund 570 Mrd. es wurden gut 410 Mrd.

      Solche Erfolge wird weder en Kerry noch ein Eichel jemals zu vermelden haben, soviel ist sicher.:mad:

      Und Presseorgane wie die FR werden diese auch weiterhin kunstvoll zu verschweigen wissen;)

      KD
      Avatar
      schrieb am 16.10.04 13:25:24
      Beitrag Nr. 281 ()
      Humm, soso,

      was sollen die Gläubiger denn dann mit ihrem Geld machen ?

      Der Zusammenhang zwischen der notwendigkeit der Gläubiger- Länder, in die USA zu exportieren

      und andererseits das so erwirtschaftete Geld irgendwie anlegen zu müssen

      ist der Schlüssel zum Verständnis dafür, warum die USA ein so hohes Defizit haben,

      und warum sie es verkraften können.

      Wenn die USA unsere Waren nicht mehr abnehmen würde, dann ist die Welt pleite. Dann wäre allerdings auch nicht mehr notwendig, ein so hohes Außenhandelsdefizit zu fahren, das fremdfinanziert wird. Leuchtet das ein ?

      Ich weiß nicht, ob Bush das Richtige macht, oder aber so herum, ob das Richtige es ist, was mit Bush etwas macht.

      Die Kriegsfinanzierung jedenfalls, zusammen mit den Steuersenkungen sind Maßnahmen, die den USA es ermöglichen, sich aus dem Weltkreislauf des internationalken Warenaustausches zurückzunehmen. Da die Welt nicht in gleichem Maße von den USA Waren abnimmt, wie die Welt ihre Produkte den USA in die läden schmeißt,( Außenhandelsdefizit) bleibt nix anderes übrig, als den US- Warenabsatz anderweitig in Gang zu setzen. Das ist eben die Kriegswirtschaft, die dann auch nicht nur als Abnehmer, sondern gleich als Endverbraucher auftritt, mit fortwährendem Nachschubbedarf.

      Es ist letztlich egal, was man in Umlauf setzt. Irgendeinen Plastik- Scheiß, oder sonstwelche Konsum- Schäppchen, die nix weiter sind als die sinnlose Befriedigung der höchst überflüssigen Gier, einem Trend beizuwohnen.

      Oder die Abkürzung eines derartigen Verhaltens: man setzt das gleich in Waffen um.

      Die Frage, ob dabei die USA irgendwann auf der Strecke bleiben,

      - in dem Sinn gestellt, daß wir dabei nicht auf der Strecke bleiben, weil wir uns in irgendeiner Weise klüger verhaöten würden -

      das muß sich erst noch erweisen.

      Es gibt keinen Hinweis auf die Berechtigung einer solchen Annahme. Das, was wir als Hinweis handeln, sind Wunschvorstellungen. Ausgeburt unserer beladenen Gefühlswelten.
      Avatar
      schrieb am 16.10.04 14:55:07
      Beitrag Nr. 282 ()
      # 278 Humm,
      ich glaube Du täuscht Dich, wenn Du Deutschland mit den USA vergleichst.
      Die haben wesentliche größere Reserven für Steuererhöhungen, da wesentlich niedrigere Sätze.
      Wir sind voll ausgeschöpft, bei über 40 Milliarden Neuverschuldung jährlich.
      Das Ganze muß man natürlich auch im Verhältnis mit den Bruttosozialprodukten sehen.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 16.10.04 15:56:02
      Beitrag Nr. 283 ()
      #281 von SoeinPech

      :confused:

      Wer kann mir erklären, warum eine verschuldung im ausland schlechter sein soll als die sonst übliche verschuldung im inland???( bei den eigenen bürgern etc.)

      Die schulden ( debitistischer druck ) sind m.e. geringer bei einer verschuldung im ausland in der eigenen währung(dollar)
      weil die schuldenlast durch manipulation der eigenen währung reduziert werden kann

      Weil der schuldner ab einer gigantischen nicht mehr rückzahlbaren verschuldung auch nicht mehr im interesse der gläubiger konkurs gehen darf. (unfallbar)

      Weil der mächtige schuldner in der zuletzt genannten position und mit hilfe seines militärischen potenzials zum jahrtausendalten bewährten mittel der entschuldung treten kann, nämlich den gläubigermord.
      Avatar
      schrieb am 16.10.04 16:21:13
      Beitrag Nr. 284 ()
      @ SoeinPech: (super Namen! :) )

      >> Wenn die USA unsere Waren nicht mehr abnehmen würde, dann ist die Welt pleite. <<

      Dann sind wir schon heute pleite. Was wir auch wirklich sind. Oder siehst du irgendeine Möglichkeit dass Deutschland ihre Schulden zurückzahlen wird?

      Merkwürdige Einstellung ist es die eigene Entwicklung von anderen abhängig zu machen. Es wird nicht gut enden, speziell wenn man sich von Bushmänner abhängig macht.

      Ich habe mein Glauben an das System verloren. Traurig aber wahr.
      Avatar
      schrieb am 16.10.04 17:18:14
      Beitrag Nr. 285 ()
      Ein bestimmtes Mindest- Wachstum ist Voraussetzung für einen geordneten Schuldendienst.

      Erst wenn das Wachstum, werden die dazu im Gegenzug stehenden Schuldenaufnahmen zu einem Problem.

      Das ist der Unterschied z.B. zwischen der BRD, und den USA.

      Hier wird das ohnehin zu geringe Wachstum ausgebremst, und daher werden unsere Schuldenprobleme anwachsen. Die, aufgrund des zu geringen Wachstums, sich ohnehin zusätzlich erhöhen, d.h. das verhältnis von Verschuldung/Wachstum verwschlechtert sich bei uns dramatisch.

      Grund: eine Regierung, welche die allereinfachsten Zusammenhänge nicht nur nicht versteht, sondern auch unfähig ist, die vor unser aller Augen ablaufenden Schulungdprogramme zu deuten.

      Beispiel:

      Der Ölpreis steigt seit einiger Zeit. Beobachtung: dies ist schlecht für die Konjunktur. Grund: Kaufkraftentzug.

      Beweis: nach unten korrigierte Wachstumsraten weltweit, aufgrund dieser Konjunktur- dämpfenden Einflüsse. Abzulesen an den Ständen der Weltbörsen.

      Deutschland: Ökosteuer. Steuerungsbegehren über Kaufkraftenzug durch Verteuerung von Öl.

      Sieht jemand den zusammenhang zwischen dem, was wir global beobachten und dem, was hier seit langem Politik ist ?

      ist jemand bereit, daraus eine Verbindung zu ziehen zu unserer binnenkonjunkturellen Landschaft ?

      Gut, die Ökosteuer ist es nicht allein, die uns krepieren läßt. Es ist das verständnis von wirtschaftlichen Zusammenhängen, die dieser Regierung fehlt, und die ich lediglich an dem Beispiel der Ökosteuer aufzeigen möchte.

      Zukunftserwartung: Nächste Stufe der ökosteuer für 1. Januar 2005.

      Welche Erwartung werde ich an unsere konjunkturelle Entwicklung hegen, was die sich weiter öffnen müssende Schere (Zwang!) zwischen Wachstum und Verschuldung angeht ?

      Das ist übrigens kein Plädoyer gegen die SPD. Das wäre zu kurz gefaßt.
      Avatar
      schrieb am 17.10.04 07:27:39
      Beitrag Nr. 286 ()
      Hallo SoeinPech,

      Die Aussage dass die Regierung die wirtschaftlichen Zusammenhänge nicht versteht ist mir viel zu einfach.

      Dumme Politiker kommen nicht so weit dass sie in eine Regierung sitzen.
      Daraus folgt die Frage:
      Warum tut die Regierung Schritte die scheinbar falsch sind?

      Meine Antwort:
      1. Weil sie sonst nicht gewählt wird.
      2. Weil sie unter Druck von Lobbyisten steht.
      3. Weil sie sowieso nicht vorhat die Schulden zu bezahlen.

      Nicht nur die SPD alleine ist an der Misere schuld. Die CDU hat Jahrzehnte lang genau so Gelde verteilt dass sie nicht hatte.

      Was mich am meisten interessiert ist die Frage wohin uns die Lage führen wird, und da kann ich nur erkennen dass das Geldsystem zusammenbrechen wird, und ich kann keine PRAKTISCHE Lösung erkennen. Viel Gelaber – ja. Aber keine Praktische Lösung. Warum? Weil die Politik selber keine Lösung hat.

      Hier ein Beitrag dazu:

      http://www.konstanzer-kreis.de/Publikationen/archiv/bergold/…

      Zu USA:

      Die Zahlen der USA sind auf Hedonistische Berechnung basiert, sowohl Wachstum als auch die Verschuldung. Dazu kommt dass sie sich ihre Zahlen nach Wunsch aussuchen. Ich glaube denen kein Wort.

      Hier ein Beitrag dazu:

      http://nachrichten.boerse.de/anzeige.php3?id=abd5cbb2
      Avatar
      schrieb am 17.10.04 11:36:13
      Beitrag Nr. 287 ()
      Gut, humm.

      Ich will gerne einräumen, daß die Regierung die Zusammenhänge vielleicht doch verstehen könnte. Ich weiß jedoch nicht, ob die Erklärungen, die dann für deren Handlungen fällig würden, nicht noch niederschmetternder wären.

      Du gibst ja vor:

      1.) weil sie sonst nicht gewählt würden
      2.) weil sie unter Druck der Lobbyisten stünden
      3.) Weil sie sowieso nicht vorhat, die Schulden zu bezahlen

      Da bin ich ja vergleichsweise nachsichtig mit meiner Vermutung, die könnten es nicht besser.

      Übrigens: Jemand, der die Fähigkeit hat, an die regierung zu kommen, weist damit keinesfalls automatisch nach, daß dieser noch über weitere Fähigkeiten verfügen muß. Daß also jemand in der Regierung sitzt ist zunächst mal Beleg für lediglich die Tatsache, daß er es versteht, sich dahin den Weg zu ebnen. Nichts aus den Fähigkeiten, die man dafür vorhalten muß, ist notwendig, um wirtschaftliche Abläufe zu beurteilen.

      Wäre es anders, so müßte man sich fragen, wo deren Verwunderung herkommen kann darüber, daß die Erhöhung der Tabak- Steuer und der Mineralöl- Steuer zu einer reduzierung des Steueraufkommens aus diesen Steuern geführt hat.

      Abgesehen von der Nichtumsetzung der weltweit zur Verfügung stehenden Beobachtung, daß Energiesteuern eine Wirtschaft massiv behindern.

      Dein Argument für wirtschaftliche Fachkunde der Politiker, aus der Tatsache herrührend, daß die schließlich in der Lage sind, an die Macht zu kommen: das erschließt sich mir nicht.

      Was Dein Einwand hinsichtlich der SPD angeht, da möchte ich auf den letzten Satz meines Beitrages von 285 verweisen.

      Die Gründe, die Du als Motiv des Handelns vorgibst, die mögen alle mehr oder weniger wahrscheinlich sein, tatsächlich sind es allenfalls Erklärungen dafür, warum Politiker das Falsche machen. Man muß sich also fragen, warum sie zu falschen Maßnahmen greifen, und meine Antwort darauf ist eben, daß sie es nicht besser verstehen.

      Deutschland an die Wand zu fahren, nur um wiedergewählt zu werden, das bringt irgendwann dann die Wähler auf den Plan. Und die Hoffnung, diese verstünden dann besser, was gemacht werden sollte. Womit die Politiker dann sich dem Wählerwillen gemäß engagieren könnten.

      Da ist nun überhaupt kein Element mehr enthalten, aus welchen sachlichen Gründen man einen Politiker wählen sollte. Und den Sachverstand nicht bei den Politikern, sondern bei den Wählern anzusiedeln stellt eines der Grundelemente einer repräsentativen Demokratie in Frage.

      Zu 2. Auch wenn die unter Druck von Lobbyisten stehen würden, enthebt dies nicht von der Verpflichtung, sich an den gesamtwirtschaftlichen Notwendigkeiten zu orientieren. Es ist mir ehrlich gesagt gleichgültig, ob ein Politiker zu dumm ist, oder ob er nicht die Kraft hat, das Richtige durchzusetzen.

      Zu 3. Verwende nicht: Schulden zu bezahlen. Besser wäre: Schuldendienst zu leisten. Und dem Schuldendienst muß jede Regierung nachkommen, weil das Land sonst kein Geld mehr bekommt und pleite ist. Eine Regierung, die sowas plant, die wäre nicht nur dumm. Weil es hierzu keinen Grund gibt.
      Avatar
      schrieb am 17.10.04 11:46:36
      Beitrag Nr. 288 ()
      Was für ein Unfug, immer noch über politische Verantwortlichkeit zu streiten. Habt ihr nichts besseres zu tun?

      >Ein exponentielles Wachstum gibt es nicht.
      >Auch Schulden könen nicht unendlich wachsen.
      >Man kann es sehen wie man will.
      >Es ist meine feste Überzeugung, dass unser heutiges Finanzsystem an der Verschuldung scheitert.
      >Und Verschuldung ist ein Problem der Verantwortlichkeit.
      >Wenn niemand verantwortlich ist, explodieren die Schulden.
      >Die Verschuldung ist einer der großen Systemfehler.



      Du musst dich doch eingehender mit der Geldschöpfung deines Heißgeliebten GZ befassen. Diese ist nämlich ein Verschuldungsvorgang, warum sonst wäre es so evident wichtig, wie hoch der Leitzinssatz wäre?
      Im groben gilt für jedes Fiat Money: Verschuldung = Vermögen.
      Also können auch die Vermögen nicht unendlich wachsen.
      Wie lautete jetzt noch mal der Systemfehler?
      Müssen nicht zwangsweise in diesem System Vermögen und Schulden jedes Jahr wachsen, allein schon aus den Zinsen der Verschuldung heraus?
      Und: wer die Schulden macht, ist herzlich egal. Du sagst, es geschieht aus Verantwortungslosigkeit- ich dachte schon 1967 wurde das Deficit Spending im großen Rahmen eingeführt, um WACHSTUM am leben zu halten ( Wachstum = neue Geldschöpfung = neue notwendige Verschuldung? )
      Das ist IMO nur systemimmanent logisch und zeigt gerade von Verantwortlichkeit, die kapitalistische Krise in die weitere Zukunft zu verschieben...
      Avatar
      schrieb am 17.10.04 11:56:49
      Beitrag Nr. 289 ()
      SittinBull

      schreibst Du bitte noch dazu, auf welchen Beitrag Du Dich beziehst ?
      Avatar
      schrieb am 17.10.04 12:39:11
      Beitrag Nr. 290 ()
      #280 Sorry,

      ich habe etwas übertrieben, tatsächlich wurden nur 521 Mrd. geplant und 412 Mrd Defizit verbucht.

      Dennoch - man achte darauf, dass Einnahme höher als geplant waren und die Ausgaben niedriger.
      Wer von euch Antiamerikanisten mnit rotgrüben Federn hat da ein Recht den ersten Stein zu werfen?;)

      "FAZ " 15. Oktober 2004

      Die amerikanische Regierung hat das vergangene Haushaltsjahr, das am 30. September endete, mit einem Defizit von 412,6 Milliarden Dollar abgeschlossen. Das ist dem Betrag nach ein Rekord und entspricht rund 3,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Gleichwohl hat sich die Haushaltslage besser entwickelt als noch im Sommer erwartet. Der Etatdirektor im Weißen Haus, Joshua Bolten, hatte Ende Juni ein Defizit von 445 Milliarden Dollar prognostiziert. Im ursprünglichen Haushaltsplan vom Februar ergab sich ein erwarteter Fehlbetrag von rund 521 Milliarden Dollar.


      " In der Aufhellung der Budgetsituation spiegeln sich die stärkere Wirtschaft und die verbesserte Finanzlage wider. Das Defizit ist zwar unerwünscht, aber wenn wir am Plan des Präsidenten für Wirtschaftswachstum und Ausgabendisziplin festhalten, werden wir das Defizit in fünf Jahren mehr als halbieren" , sagte Bolten in einer gemeinsamen Stellungnahme mit Finanzminister John Snow.

      Zahlenakrobatik

      Im Verhältnis zum BIP sei das Defizit im vergangenen Jahr niedriger ausgefallen als in neun der vergangenen 25 Jahre. Die Einnahmen seien um 5 Milliarden Dollar höher, die Ausgaben um 27 Milliarden Dollar niedriger ausgefallen als noch zur Jahresmitte erwartet. Im Vergleich zum Vorjahr seien die Einnahmen um 5,5 Prozent gestiegen, der erste Zuwachs seit 2001."


      KD
      Avatar
      schrieb am 17.10.04 13:14:37
      Beitrag Nr. 291 ()
      Sorry qwerdenker,

      jetzt verkaufst du es schon als Erfolg, dass das Wachstum des Defizits geringer ist als prognostiziert.
      Sichere Erfolgsstrategie: Prognostiziere es immer schlimmer, als du es erwartest - und verkaufe es dann als Erfolg, dass es nicht ganz so schlimm gekommen ist...

      Immerhin ist die dritte Ableitung der Staatsschulden der USA jetzt negativ :D :

      Der Staat ist verschuldet
      Die Schulden steigen (erste Ableitung),
      Die Neuverschuldung steigt (zweite Ableitung),
      Die Zuwachsrate der Neuverschuldung sinkt (dritte Ableitung)

      Da du Rot/Grün erwähnst, solltest du wenigstens hinzufügen, dass ca. 70% unserer Schulden zur Regierungszeit von Kohl aufgenommen wurden, teils zu Zeiten florierender Wirtschaft.
      Avatar
      schrieb am 17.10.04 15:15:11
      Beitrag Nr. 292 ()
      rv

      Nicht vom Thema ablenken, auch wenn du das noch so sehr gewohnt bist.;)

      Was ich kritisierte - und dies auch belegte - ist die unfaire und tendenziöse Berichterstattung
      jenes Artikels der FR, den du für wertvoll genug hieltest, ihn hier einzustellen.

      Das ist Schmierenjournalismus, nicht mehr und nicht weniger.

      KD
      Avatar
      schrieb am 17.10.04 15:31:13
      Beitrag Nr. 293 ()
      Hallo Kwerdenker,

      Will die UE nicht besser darstellen als sie ist, habe aber kein Vertrauen zu den Daten aus den USA:

      Zitat:
      " ...Diese Zusammenhänge bestärken die Ansicht einiger Marktteilnehmer, dass der mehr und mehr hedonistisch geprägte CPI die Inflation sehr viel niedriger einschätzt, als sie tatsächlich ist. Bill Gross weist in seinem Monatskommentar eindrucksvoll auf diesen Effekt hin."

      Aus: http://nachrichten.boerse.de/anzeige.php3?id=abd5cbb2
      Avatar
      schrieb am 18.10.04 10:39:53
      Beitrag Nr. 294 ()
      @humm: Ich will hier nicht alles noch mal aufrollen, was eh schon im Thread steht, aber doch eine kurze Bemerkung zur hedonischen Preisindexberechnung: Ob die besser oder schlechter als die herkömmliche ist, darüber werden sich Experten ewig streiten. Die Mehrheit der Experten hält sie aber für besser, und deshalb wurde sie mittlerweile auch in Deutschland eingeführt, was sich aber leider bei den Amerika-Kritikern nicht rumzusprechen scheint.

      Will hier aber nicht weiter ausholen, da das alles schon hier im Thread ausgiebig diskutiert wurde, ebenso wie die Schuldenproblematik in den USA und Deutschland. Könnte nur z.B. meine Beiträge #17 und #48 widerholen. Empfehle Dir deshalb mal, den kompletten Thread hier mal durchzulesen.
      Avatar
      schrieb am 05.11.04 15:14:21
      Beitrag Nr. 295 ()
      Die neuesten Arbeitsmarktdaten aus den USA:

      Industry Payroll Employment (Establishment Survey Data)

      Total nonfarm payroll employment increased by 337,000 in October to 132.0
      million, seasonally adjusted. This followed job gains of 139,000 in Septem-
      ber and 198,000 in August (as revised). Over the month, there was a large
      job gain in construction as well as notable increases in several service-
      providing industries. Since August 2003, payroll employment has risen by
      2.2 million.

      Wenn ich das mit den Zahlen aus Deutschland von gestern vergleiche: :cry:
      Avatar
      schrieb am 05.11.04 15:33:17
      Beitrag Nr. 296 ()
      Nächsten Monat sind sie dann entsetzt über die schwachen Arbeitsmarktzahlen und revidieren die Zahlen auf 222700. :rolleyes:
      Dann, nächsten Monat, wird wieder aufwärts korrigiert alles jubelt
      uswusf.

      Wer die Kurse im Vorfeld gesehen hat, wird nicht wirklich überrascht worden sein.
      Avatar
      schrieb am 10.11.04 23:43:12
      Beitrag Nr. 297 ()
      Europe must grow up
      By Martin Wolf

      Financial Times

      Published: November 10 2004

      These US elections were an earthquake. The American people have done far more than re-elect an administration that is as reckless as it is radical. They have also given the same party secure control over Congress. Republicans will now try to secure a Supreme Court of much the same complexion. Should they succeed, rightwing populism will animate all three branches of American government.

      Contemporary Republicans are not conservatives. On the contrary, theirs is a revolutionary movement aimed at overthrowing much of the post-second-world-war order at home and abroad.

      For two groups, in particular, this seismic shift in US politics poses a huge challenge. The Democrats must reverse their slide from predominance to irrelevance. Europeans face much the same task. Let us leave the former to their pain and turn to the latter instead.

      With the end of the cold war, Europe is important to the US neither as an arena nor as an actor. In Europe many Americans see a collection of states that are neither willing to follow obediently nor able to help effectively. They view the European economy as decrepit and the European future as dismal. In earlier times, Europeans visited two cataclysmic world wars upon the planet. More recently, they failed to deal with the minor challenge of the break-up of the former Yugoslavia. Instead, they wrung their hands like so many Pontius Pilates.
      [Table align=center]

      [/TABLE]
      While powerful Americans view Europeans with contempt, the latter respond with a growing dismay. This is only partly because the contemporary European attachment to secularism and the welfare state is as powerful as that of Republicans to their opposites.

      Far more important is the divergence over foreign policy. As two distinguished American scholars, Robert Tucker and David Hendrickson, note in a brilliant article in Foreign Affairs, this administration has proudly overthrown all four of the pillars that supported US legitimacy in the postwar world: "its commitment to international law; its acceptance of consensual decision-making; its reputation for moderation; and its identification with the preservation of peace".* For most Europeans, the Americans have put the world back on the road to international disorder of the worst kind. If might made right, the European Union itself would founder. The big powers would again dictate to the rest.

      In the late 1960s, Jean-Jacques Servain-Schreiber, a French commentator, wrote his celebrated book The American Challenge. A Republican US is a new American challenge for Europe. The dream of a deep and durable alliance between the two sides of the Atlantic is defunct. A good working relationship is possible. But Europe must first reinvigorate itself economically and politically.

      Europe`s demographic decline makes economic resurgence even more essential. As the report on the "Lisbon strategy", under the chairmanship of Wim Kok, former prime minister of the Netherlands, notes: "the pure impact of ageing populations will be to reduce the potential growth rate of the EU from the present rate of 2-2.25 per cent to around 1.25 per cent by 2040 . . . Already from 2015, potential economic growth will fall to around 1.5 per cent if the present use of the labour potential remains unchanged."**
      [Table align=center]

      [/TABLE]
      Yet, far from making the best use of available resources, the EU economy shows signs of growing difficulties. After a glorious period of catch-up with US incomes per head, the EU has experienced a marked relative decline since 1990. Behind this lies a worrying deterioration in both absolute and relative productivity performance; and the proportion of people of working age actually at work is only 64 per cent in the EU of 15 members, against 71 per cent in the US, with particularly poor performance in Belgium, France, Greece, Italy and Spain (see charts).

      In March 2000, European leaders committed the EU to become, by 2010, "the most dynamic and competitive knowledge-based economy in the world". If nothing else, this demonstrated a sense of humour. Needless to say, the EU will fail to achieve this objective, as the Kok report demonstrates. It cannot even be said that they are any closer to that objective than they were more than four years ago.

      If Europe is to sustain its vaunted social model, provide steady increases in living standards to its population or sustain its position in the world, this performance has to improve. I doubt whether there is a credible co-operative answer to this challenge. The solution should come instead from intense competition among companies and among the regulatory regimes offered by governments, within the context of a free internal market. That spirit of competition must also be extended to institutions of higher education.
      [Table align=center]

      [/TABLE]
      A revitalised economy is the beginning. On it must be built two crucial changes.

      First, Europe must have military forces able, at the very least, to bring security to Europe and its immediate neighbourhood and, ideally, to act effectively abroad. Only then are the Americans likely to take Europe`s voice seriously.

      Second, Europe must avoid both the current British policy of slavish obedience and the equally depressing French policy of instinctive opposition. Europeans need to have foreign policies of their own. Frequently, they will be allies of the US; sometimes they will wish to stand aside; and - only occasionally, one hopes - they will find themselves in carefully calibrated opposition.

      Mr Bush`s re-election brings one salutary benefit for Europe: it is clearly time to grow up. The era of a benign tutelage is over. The era of partnership may yet begin. Europe must both revitalise its economy and maintain its own security. It must not seek to confront the US for the sake of it: that would be childish. But it must also refuse to trot by the American side, regardless: that would be infantile.

      It is time for the old continent to become an adult, with a mature voice in the world`s councils. That voice is desperately needed. Can Europe rise to the challenge of supplying it? I doubt it. Who, given the record, would not? But I also hope.

      * Iraq and US Legitimacy, Foreign Affairs, November/December 2004 ** Facing the Challenge: the Lisbon Strategy for Growth and Employment, http://europa.eu.int
      Avatar
      schrieb am 11.11.04 20:22:35
      Beitrag Nr. 298 ()
      Statistisches Bundesamt

      Pressemitteilung vom 11. November 2004


      Schnellmeldung zur Wirtschaftsleistung im 3. Quartal 2004


      WIESBADEN – Das Bruttoinlandsprodukt, der Wert der in Deutschland erwirtschafteten Leistung, hat sich nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes im dritten Quartal 2004 gegenüber dem Vorquartal – saison- und ka­lender­bereinigt – real leicht um 0,1% erhöht. Es ist damit deutlich schwächer gestiegen als in den ersten beiden Quartalen des Jahres (jeweils + 0,4%).



      Auch im Vorjahresvergleich fiel die (unbereinigte) Zunahme im Berichtsquartal mit 1,3% etwas schwächer aus als im ersten und zweiten Quartal 2004. Allerdings war im dritten Quartal – im Gegensatz zu den ersten beiden Quartalen des Jahres – kein positiver Ka­lendereffekt zu ver­zeichnen, da genauso viele Arbeitstage zur Verfügung standen wie im entsprechenden Quartal des Vorjahres.



      Ausschlaggebend für das schwache Wirtschaftswachstum im dritten Quartal 2004 ge­genüber dem Vorquartal waren – anders als in den vier vorangegangenen Quartalen – rückläufige Exporte. Zusammen mit einer relativ starken Zunahme der Importe führte dies zu einem negativen Wachstumseffekt des Exportüberschusses (Außenbeitrag). Po­sitive Wachstumsimpulse kamen dagegen von der starken Zunahme der inländischen Verwendung, die vor allem auf kräftig gestiegene Ausrüstungsinvesti­tionen und einen starken Vorratsaufbau zurückzuführen ist. Auch im Vorjahresvergleich war ein Rückgang des Exportüberschusses zu verzeichnen, der durch den Anstieg der inländi­schen Ver­wendung mehr als ausgeglichen wurde.



      Die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal 2004 wurde von 38,5 Mill. Erwerbstätigen er­bracht; das waren 101 000 Personen oder 0,3% mehr als ein Jahr zuvor.



      Über die Erstberechnung des dritten Quartals 2004 hinaus wurden auch die bisher veröf­fentlichten Ergebnisse für das erste und zweite Quartal 2004 überarbeitet und – soweit erforderlich – revidiert. Solche laufenden Revisionen erfolgen routinemäßig, um neu ver­fügbare statistische Informationen schnellstmöglich einbeziehen zu können.


      Ausführlichere Ergebnisse gibt das Statistische Bundesamt am 23. November 2004 be­kannt.



      Avatar
      schrieb am 11.11.04 20:55:10
      Beitrag Nr. 299 ()
      Da nun wohl auch die Amis endlich ihre ohnehin "getürkten" Wirtschafswachstumszahlen reduzieren werden, ist der Zeitpunkt nicht mehr allzu fern, daß wir über eine schwarze Null, und dann eine rote Null auf der Seite des sogenannten negativen Wirtschaftswachstum auftauchen könnten.

      Wäre immer noch Wachstum.

      Aber eben negativ.

      Vielleicht wird jedoch die Wirtschaftswissenschaft so weit fortentwickelt, daß man im hundertstel- Bereich zu belastbaren Aussagen über Wachstum kommen kann.

      In diesem Falle könnten wir unser zukünftihges Wachstum entlang der 2. Nach-Kommastelle 0,09 runter laufen lassen. Das langt dann noch bequem durch die nächste Legislaturperiode von Gerd. Während wir die Nase rümpfen darüber, daß andere ihr Zahlenwerk hedonistisch aufbereiten.
      Avatar
      schrieb am 11.11.04 21:09:12
      Beitrag Nr. 300 ()
      @sep: Komischerweise werden seit der Wahl in den USA alle veröffentlichten Kennzahlen der US-Wirtschaft nach oben korrigiert. Wer da wohl "getürkt" hat? :laugh:

      Das Einbrechen der deutschen Wirtschaft war absehbar bei der Entwicklung der Wechselkurse. Da die meisten Firmen die Wechselkurse absichern für schätzungweise ca. ein Jahr, gibt es einen gewissen Verzögerungseffekt beim Einbruch des Exportgeschäfts in die USA und nach Asien, aber das war absehbar für jeden vernünftigen Menschen.

      Nur für unsere rot-grünen Dilettanten, die uns regieren, ist sowas nie absehbar. Die merken das immer erst nach einer Steuerschätzung.

      Hedonisches Zahlenwerk wird übrigens in Deutschland mittlerweile auch längst benützt. Das interessiert nur keinen. Und wenn ich mir ansehe, wie mittlerweile die Arbeitsmarktzahlen bei uns frisiert werden, dann muss man wohl in Zukunft "gedeutscht" schreiben statt "getürkt". :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 11.11.04 21:31:08
      Beitrag Nr. 301 ()
      haha: getürkt.

      Ich meinte das nicht ernsthaft als Kritik, was ich über "hedonisches Zahlenwerk" schrieb. Das ist doch alles dummes Zeug, jede sich bietende, auch noch so unpassende gelegenheit wird müsam an den Haaren herbeigezogen, sofern irgendjemand dabei eine Chance wittert, sich an den Amis abzuwischen.

      Die haben bisher noch nicht eine Idee auf den Tisch gelegt, mit der es hier aufwärts gehen kann. Also wird es abwärts gehen.

      Die Erhöhung der Arbeitszeit wird uns zwar als die rettende Idee aufgetischt, ist aber dummes Zeug. Es dient vor allem dazu, den bei uns in einigen Branchen bestehenden Facharbeitermangel zu beheben. Dafür krempeln die den ganzen Landen um mit der Folge, daß die verfügbare Arbeit auf weniger verteilt werden kann.

      Ist mir aber wurscht. Ich habe prinzipiell nichts dagegen, daß die Leute in diesem Land mehr arbeiten.

      Wenn höhere Arbeitszeit tatsächlich diesen Effekt auf die wirtschaft haben würde, dann müßte es bei uns im Osten längst aufwärts gehen. Denn die arbeiten ja bereits länger laut deren Tarifverträgen. Von einer verbesserten Lage im osten weiß ich jedoch nichts.

      Wir haben uns bisher bei den Wachstumszahlen bisher im positiven Bereich gehalten. Das ist nun zu Ende. Geht der brummende Export auch nur geringfügig zurück, dann sind wir in den roten Zahlen. Denn der Zustand der Binnenkonjunktur ist katastrophal. Mit weiter sich abschwächender Tendenz.

      Als nächstes werden wir wieder hören, daß der USA- Handel nur 20 % unserer Exporte ausmacht. Das gilt allerdings auch für alle unsere mitbewerber. Wenn der Export in die USA nachläßt, dann drücken die mit ihren nicht mehr absetzbaren Preisen sich gegenseitig in ihre hiesigen Märkte.

      Das genau wird geschehen, bzw geschieht schon. Und ich hoffe,d aß die amis nun ernst machen mit der Bekämpfung ihres Außenhandelsdeizits.

      Dollar runter, und schon geht das Defizit ebenfalls runter. Und die schützend amit auch noch ihren Binnenmarkt.

      Tja, wer Amerika nicht mag, der muß sich das dann aber auch leisten können. Schaun wir mal.

      Die Rechnung für den Irak- Krieg kommt.

      Und das ist auch gerecht.
      Avatar
      schrieb am 11.11.04 23:18:37
      Beitrag Nr. 302 ()
      Hier bepinkeln sich gerade zwei Deutsche mit viel Häme über ihr eigenes Land selbst und es macht ihnen regelrecht Spass.

      Perverse Arschlöcher gibt es, es ist kaum zu glauben.
      Avatar
      schrieb am 12.11.04 09:44:42
      Beitrag Nr. 303 ()
      Ein in den USA lebender bekennder Bush-Hasser regt sich darüber auf, dass ich die dilletantische Wirtschaftspolitik der deutschen Bundesregierung kritisiere. :laugh:

      Ich werde hier bestimmt nicht angepinkelt, wenn jemand rot-grün mit Häme überschüttet, weil ich diese Gurkentruppe nicht gewählt habe. @sep hat zwar hier schon geschrieben, dass er das nächste mal Schröder wählen will, aber ich schätze mal, dass der mit dieser "Verschmutzung" leben kann, wenn ich Superschröderman und damit auch dessen Wähler hier ein wenig anpinkle. ;)
      Avatar
      schrieb am 12.11.04 13:50:56
      Beitrag Nr. 304 ()
      noch einer, dessen "Gefühlwelt" offenbar verletzt ist.

      bares@nobles, versuche doch mal, einen Beleg für deinen Beitrag 302 hier einzustellen, statt Deiner Frustration durch Pöbelei Luft zu machen.

      Dieses Land geht den Bach runter wegen solcher Pfeiffen, wie Du eine bist. Nicht in der Lage, ihre Gefühlswelt zu kontrollieren.
      Avatar
      schrieb am 12.11.04 13:52:10
      Beitrag Nr. 305 ()
      fitz, weißt Du eine bessere Möglichkeit, als die, das nächste Mal Schröder zu wählen ? Ich bin für alles offen.
      Avatar
      schrieb am 17.11.04 11:47:20
      Beitrag Nr. 306 ()
      2 Artikel über den schwachen Dollar. Zuerst ein Kommentar aus der heutigen Post. Dann noch einen Artikel von der gestrigen NYTimes zum selben Thema. Wobei der Artikel aus der NYTimes drei unterschiedliche Möglichkeiten der Entwicklung aufzeigt.


      washingtonpost.com
      The Dangerous Dollar

      By Robert J. Samuelson

      Wednesday, November 17, 2004; Page A27

      George Bush hasn`t much discussed what could be his biggest economic problem. It`s not budget deficits or jobs. It`s the possible crash of the dollar on foreign exchange markets. Even if Bush understood it, he would be hard-pressed to explain it to the public. Worse, there are no obvious ways to prevent it. Nor is it certain how big the threat is. Little wonder Bush hasn`t said much. If John Kerry had won, the situation would have been the same. But a dollar crash, if it occurred, could trigger a terrifying global slump.

      The dollar lubricates the world economy, having replaced gold as the major international currency. Huge amounts of trade and cross-border investment are conducted in dollars. In some form, a "dollar problem" has long existed. After World War II there was a "dollar gap``: Europe and Japan didn`t have enough dollars to import the food and machinery needed for recovery. The United States filled the gap with foreign aid and policies encouraging multinational American firms to invest abroad. These policies provided dollars, although the United States still ran big trade surpluses. Actually, foreigners often used the dollars to buy American goods.

      The problem now is similar and different. As in the 1950s, today`s outflow of dollars stimulates the global economy. Unlike the 1950s, it involves huge U.S. trade and current account deficits. (The "current account" includes trade plus other "current" overseas payments, such as travel, freight costs and dividend payments.) In 1990 the U.S. current account deficit was $79 billion, or 1.4 percent of gross domestic product. In 2004, it`s expected to hit an unprecedented $665 billion, or 5.6 percent of GDP, says economist Nariman Behravesh of Global Insight. The ballooning deficit has two basic causes.

      First, the American economy has grown faster than other advanced economies. Since 1990 U.S. economic growth has averaged 3 percent annually, compared with 2 percent for the European Union and 1.7 percent for Japan. America`s higher growth sucks in imports; Europe`s and Japan`s slower growth hurts U.S. exports.

      Second, the global demand for dollars props up its exchange rate, making U.S. exports more expensive and U.S. imports cheaper. Indeed, many countries, particularly in Asia, fix their currencies to keep their exports competitive in the U.S. market. Instead of allowing surplus dollars to be sold on foreign exchange markets -- lowering the dollar`s value -- government central banks in Japan, China and other Asian countries have purchased more than $1 trillion of U.S. Treasury securities. Private investors have also bought lots of U.S. stocks and bonds. All told, foreigners own about 13 percent of U.S. stocks, 24 percent of corporate bonds and 43 percent of U.S. Treasury securities.

      Up to a point, this arrangement benefits everyone. The world gets needed dollars; Americans get more imports, from cars to clothes. But we may now have passed that point. Hazards may outweigh benefits. The world may be receiving more dollars than it wants. A sell-off could spill over into the stock and bond markets and cause a deep global recession. Here`s how.

      Foreign traders and investors sell dollars on foreign exchange markets. The dollar declines in relation to the euro, the yen and other currencies. The dollar`s decline means that the value of foreigners` investments in U.S. stocks and bonds -- measured in their own currencies -- is also dropping. So foreigners stop buying U.S. stocks and start selling what they have. The stock market drops sharply.

      Presto: the makings of a global recession. The stock market slide causes American consumer confidence and spending to weaken. If foreigners also flee the bond market, long-term interest rates on bonds and mortgages might rise. Higher currencies make Europe`s and Japan`s exports less competitive. Their industries stagnate. The United States, Europe and Japan constitute about half the global economy. Their recessions would hurt the Asian, Latin American and African countries that export to them. Markets interconnect; weakness spreads. It`s grim.

      Note, however, that the dollar`s vulnerability is a symptom of something else: the addiction of Europe and Asia to exporting to the United States. If their economies grew faster on their own, the massive U.S. payments deficits wouldn`t have emerged. The dollar would have quietly drifted down. Foreigners would have invested less in the United States, because they`d have more investment opportunities at home. But Europe suffers from suffocating taxes and regulations. Japan has long favored export-led growth. And about 35 percent of China`s exports go to the United States, says economist Nicholas Lardy.

      There`s a stubborn contradiction. The world may be getting more dollars than it wants, but it likes the source of those dollars: large U.S. trade deficits. China has resisted U.S. pressure to raise the value of its currency; Europeans and Japanese deplore the recent increases in their currencies. Because the dollar`s vulnerability reflects other countries` weaknesses, no American president can cure it alone. Contrary to popular wisdom, for example, U.S. budget deficits don`t cause U.S. trade deficits. In the late 1990s, trade deficits widened even though budget deficits declined.

      No one knows what will happen. The massive U.S. payments deficits could continue for years, with foreigners investing surplus dollars in American stocks and bonds. Gradual shifts in currency values might reduce the world`s addiction to exporting to the United States. Or something might cause a dollar crash tomorrow. In that case, massive intervention by government central banks (buying unwanted dollars) might avert a calamity. Or it might not. We`re in uncharted waters. If we hit a shoal, it will be bad for everyone.

      © 2004 The Washington Post Company
      Avatar
      schrieb am 17.11.04 11:50:15
      Beitrag Nr. 307 ()
      Die Bemerkung eines großen deutschen Philosophen zu dem Thema: Schaun wer mal!

      November 16, 2004
      ECONOMIC ANALYSIS
      The Dollar Is Down, but Should Anyone Care?
      By EDMUND L. ANDREWS

      WASHINGTON, Nov. 15 - It sounds eerily like the worst economic nightmare for President Bush`s second term.

      Bogged down in a costly war that shows no sign of ending, the United States faces a gaping budget deficit and ballooning foreign indebtedness. The dollar plunges against other major currencies, while turmoil in the Middle East sends oil prices soaring. The rest of the decade is plagued by rising inflation, increased joblessness and sky-high interest rates.

      But the president under fire was Richard M. Nixon - not George W. Bush. The war was in Vietnam, not Iraq. And the dollar crash was in 1973 rather than 2005.
      [Table align=right]

      [/TABLE]
      Could it happen again? With the dollar down more than 40 percent against the euro since 2002, and hitting new lows since Mr. Bush`s re-election, economists are debating whether America`s foreign indebtedness could lead to a collapse in the dollar and a global financial crisis.

      The United States is spending nearly $600 billion more a year than it produces, almost 6 percent of its annual gross domestic product. Much of that spending has been financed by Asian governments, which bought more than $1 trillion in Treasury securities and other dollar assets in the last two years to help keep the dollar strong against Asian currencies.

      Many analysts expect the financing gap to widen and the dollar to decline further. But there are at least three schools of thought on whether a dollar collapse is likely and, if it happens, what it would mean.

      One group, which includes the Federal Reserve chairman, Alan Greenspan, contends that global financial markets are awash in so much money that the United States can borrow much more than seemed possible 20 years ago.

      The dollar may well decline in value, according to this view, but the decline would be gradual and would help reduce American trade imbalances by making exports cheaper and imports more expensive.

      The Bush administration goes one step further, arguing that America`s huge foreign debt simply reflects the eagerness of others to invest here.

      " Productivity has been remarkably high in the last few years," John Taylor, deputy secretary of the Treasury, said at a recent conference. " Foreigners want to invest in the United States. That`s what that gap illustrates."

      A second school of thought holds that foreign governments like China and Japan will continue to finance American borrowing and keep the dollar strong because they are determined to sustain their exports and create jobs.

      But a third school, which includes officials at the International Monetary Fund, worries about a collapse in the dollar that would send shock waves through the global economy.

      That group argues that the dollar needs to depreciate another 20 percent against the other major currencies but warns about a run on the dollar that could reduce its value by 40 percent.

      A collapse of that size would severely affect Europe and Asia, which have relied heavily on exports to the United States for their growth.

      A steep drop in the dollar could lead to higher interest rates for the federal government and American private borrowers, as foreign investors demanded higher returns to compensate for higher risk. And it could expose hidden weaknesses among financial institutions and hedge funds caught unprepared.

      " There is a school of thought that the U.S. can keep borrowing forever," said Kenneth S. Rogoff, professor of economics at Harvard University and a former chief economist at the I.M.F. " But if you add up all the excess saving being thrown out by the surplus countries, from China to Germany, the United States is soaking up three-quarters of it right now."

      For Mr. Rogoff and several other economists, the question is not whether the dollar declines - but how fast and how far the fall turns out to be.

      The United States current account deficit, which encompasses annual trade as well as the balance of financial flows, has gone from zero in 1990 to nearly $600 billion this year. The United States` accumulated debt to foreign investors is $2.6 trillion, or 23 percent of the annual output of the economy.

      But where foreign investors in the 1990`s poured trillions of dollars into American stocks and corporate acquisitions, investment from abroad now comes mostly from foreign central banks and goes heavily to buying Treasury securities that finance the federal deficit.

      Catherine Mann, a senior economist at the Institute for International Economics in Washington, said today`s financing gap could be expected to widen. Part of the problem lies with Europe and Japan, which grow more slowly than the United States and import less than they export.

      Higher costs of imported oil will aggravate the trade deficit even more, Ms. Mann said, and the federal government will be paying foreigners higher interest rates on its rapidly growing debt.

      " You have a dynamic that links government deficits to current accounts deficits more than has been the case before," Ms. Mann said. " We are going to have a lot of government securities out there, and a very high share of those Treasuries are owned by foreign investors."

      But where Mr. Rogoff predicts that the dollar will slide sharply over the next two years, Ms. Mann predicts that Asian countries will continue to subsidize American imbalances to keep their economies growing. A decline in the dollar may be likely, but not a panicky flight by foreign investors.

      The American dollar has been through several ups and downs in recent decades. In 1973, it fell sharply against Japanese and European currencies - the major industrialized countries had already abandoned the system of fixed exchange rates adopted at Bretton Woods after World War II.

      The dollar rebounded strongly in the early and mid-1980`s in response to higher American interest rates, but then plunged 40 percent after leaders from the United States, Japan and Europe reached the so-called Plaza Accord in 1986 to nudge the dollar back down. The plunge after the Plaza Accord caused few disruptions for Americans, and foreign investors did not demand higher interest rates on securities.

      " One theory is that investors were simply irrational," said J. Bradford DeLong, a professor of economics at the University of California, Berkeley. " Others said it was the result of what Charles DeGaulle called the `exorbitant privilege` of being able to repay your debts in your own currency."

      Some economists contend that the United States can postpone its day of reckoning for years. Richard N. Cooper, a professor of economics at Harvard, said the global pool of savings was about 10 times the United States` appetite for foreign capital last year and growing fast enough to easily finance $500 billion a year.

      The wild card is that most of the money is coming not from private investors but from foreign governments, led by Japan and China. Rather than profits, their goal has been to stabilize exchange rates and keep their exports from becoming more expensive.

      Many economists contend that the Asian central banks have created an informal version of the Bretton Woods system of fixed exchange rates that lasted from shortly after World War II until the early 1970`s.

      The system collapsed after the imbalances between Europe and the United States became impossible to reconcile. Rapid growth is putting similar pressure on China, which has kept its currency, the yuan, pegged at a fixed rate to the dollar.

      The growing imbalances, in both China and the United States, is one reason Mr. Rogoff is bracing for a jolt to the dollar and the American economy similar to the one that occurred in the early 1970`s.

      Then, as now, the United States was running large budget and trade deficits. Then, as now, the United States was bogged down in a war costing billions of dollars a year. And in 1974, a few months after the dollar plunged against the German mark and Japanese yen, oil prices soared.

      " It`s striking how many parallels there are between today and the early 1970`s," Mr. Rogoff said. " The loss of the anchor of the dollar and fixed exchange rates contributed to the inflation we saw in the 70`s. It was the worst period in growth we have had since World War II."
      Avatar
      schrieb am 07.12.04 11:39:51
      Beitrag Nr. 308 ()
      December 6, 2004
      Opec sharply reduces dollar exposure
      By Steve Johnson and Javier Blas in London

      Oil exporters have sharply reduced their exposure to the US dollar over the past three years, according to data from the Bank for International Settlements.

      Members of the Organisation of Petroleum Exporting Countries have cut the proportion of deposits held in dollars from 75 per cent in the third quarter of 2001 to 61.5 per cent.

      Middle Eastern central banks have reportedly switched reserves from dollars to euros and sterling to avoid incurring losses as the dollar has fallen and prepare for a shift away from pricing oil exports in dollars alone.

      Private Middle East investors are believed to be worried about the prospect of US-held assets being frozen as part of the war on terror, leading to accelerated dollar-selling after the re-election of President George W. Bush.

      The BIS data, in the organisation`s quarterly review, state that Opec countries` stock of dollar-denominated deposits has fallen by 4 per cent in cash terms since 2002 in spite of Opec revenues` surging to record levels this year.

      Opec officials say the cartel is trying to protect its purchasing power per barrel, as Europe is its largest trading partner. Opec imports from Europe rose 29 per cent between 2001 and 2003 while those from the US fell by 14 per cent, according to Morgan Stanley, the US investment bank.

      Simon Derrick, head of currency research at Bank of New York, said: "It makes sense to diversify their reserves as much of their spending is in the eurozone and Japan."

      Opec officials also point to political motivations after the 2001 terror attacks on the US.

      Middle Eastern foreign exchange reserves are relatively small - those of Saudi Arabia, UAE, Kuwait and Qatar are estimated at $61bn by BNP Paribas - but any switch may be seen as indicating the mood of private investors in the region, who control far greater wealth.

      Hans Redeker, global head of foreign exchange strategy at the French bank, said the Patriot Act, introduced after September 11 to stop US financial institutions being used by terrorists to launder money, was worrying private investors.

      "If you trade with what the US regards as a `dodgy` bank, you are at risk of your assets in the US being frozen," he said. "After the re-election of George Bush, the Middle East started to sell dollars like crazy due to the fears of assets being frozen."

      The BIS report also showed that, in spite of oil prices having risen 85 per cent since the fourth quarter of 2001, overall OPEC bank deposits have barely risen. "Oil reserves have not been channelled into the international banking system in the most recent cycle," the report said.

      One school of thought is that Middle Eastern businesses and individuals increasingly prefer to invest at home, leading to sharp rises in real estate and equity prices in many countries. Another argument is that many Opec governments are having to increase public spending to support rapidly growing populations.

      © Copyright The Financial Times Limited 2004.
      Avatar
      schrieb am 13.12.04 12:52:58
      Beitrag Nr. 309 ()
      reitag, 10. Dezember 2004
      Vier Jahre Bush
      Rekord-Defizit in den USA

      Die Deckungslücke im Bundeshaushalt der USA ist im November sowohl gegenüber dem Vormonat als auch im Vergleich zum Vorjahr weiter gewachsen. Das am 30. September beendete Fiskaljahr hatten die USA mit einem Rekorddefizit abgeschlossen.

      Nach den vom US-Finanzministerium vorgelegten Zahlen übertrafen die Ausgaben der Regierung die Einnahmen um 57,88 Milliarden nach 57,29 Milliarden Dollar im Oktober. Der Fehlbetrag war damit um rund 15 Milliarden Dollar höher als im Vorjahresnovember mit damals 42,97 Milliarden Dollar. In den ersten beiden Monaten des neuen Haushaltsjahres 2004/05 sei somit ein Defizit von 115,7 Milliarden Dollar nach 112,52 Milliarden Dollar im Vorjahr aufgelaufen.

      Das am 30. September beendete Etatjahr hatte die Regierung von US-Präsident George W. Bush mit dem bislang höchsten Defizit in der Geschichte der USA von 412,28 Milliarden Dollar abgeschlossen. Bei Bushs Amtsantritt gingen die Experten noch von einem Überschuss von fünf Billionen Dollar über zehn Jahre aus. Die Rezession 2001, die Steuersenkungen und hohe Ausgaben für den Anti-Terror-Kampf im In- und Ausland haben die US-Regierung in die roten Zahlen geführt.

      Quelle:n-tv.de
      Avatar
      schrieb am 07.01.05 15:32:31
      Beitrag Nr. 310 ()
      Die neuesten Arbeitsmarktzahlen aus den USA:

      USA: Zahl der Beschäftigten im Dezember steigt an
      Finanzen.net


      Das US-Arbeitsministerium veröffentlichte in Washington am Freitag die saisonbereinigte Entwicklung der Arbeitslosenrate im Monat Dezember sowie die Zahl der neu geschaffenen Stellen
      Die Zahl der Beschäftigten ohne die Berücksichtigung im Bereich Landwirtschaft erhöhte sich im Dezember demnach um insgesamt 157.000 Stellen. Marktbeobachter hatten im Vorfeld einen Anstieg um 178.000 Stellen erwartet. Die Zahl der neu geschaffenen Stellen im Vormonat wurde im Vormonat von +112.000 auf 137.000 Stellen nach oben revidiert. Im abgelaufenen Kalenderjahr 2004 wurden damit in diesem Bereich 2,231 Millionen neue Stellen geschaffen, was dem höchsten Anstieg seit dem Jahr 1999 entspricht. Die Arbeitslosenquote lag im Dezember unverändert bei 5,4 Prozent.






      Die neuesten Arbeitsmarktzahlen aus Deutschland:

      Die saisonbereinigte Arbeitslosenzahl ist im
      Dezember um 17.000 gestiegen, nach 9.000
      im November und 13.000 im Oktober, aber
      noch jeweils 27.000 im September und August.

      ...

      Nicht saisonbereinigt ist die Arbeitslosigkeit
      im Dezember mit dem Einsetzen der Winterpause
      um 206.900 auf 4.464.200 gestiegen.

      ...

      Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
      hat sich dagegen weiter deutlich verringert.
      Im Juni 2004 waren 26,52 Mio Arbeitnehmer
      sozialversicherungspflichtig beschäftigt,
      431.000 weniger als vor einem Jahr. Der
      Rückgang hat sich im Vergleich zu 2003 etwas
      abgeschwächt, war aber weiter beachtlich
      (2003: -616.000; 2002: -246.000; 2001:
      -9.000).

      ...

      Denn von Anfang Januar bis Ende Dezember
      2004 erhöhte sich die Arbeitslosigkeit um
      149.200. Außerdem sind aufgrund einer gesetzlichen
      Änderung seit Januar 2004 Teilnehmer
      an Eignungsfeststellungs- und Trainingsmaßnahmen
      nicht mehr in der Arbeitslosenzahl
      enthalten. Berücksichtigt man diese
      Änderungen auch im Vorjahr und stellt so
      Vergleichbarkeit her, hat es im Jahresdurchschnitt
      einen Anstieg von 93.000 und im Jahresverlauf
      von 243.900 gegeben.

      ...

      Darüber hinaus gab
      es ca. 738.000 Leistungsempfänger, die nicht
      als Arbeitslose gezählt wurden, vor allem weil
      sie die vorruhestandsähnliche Regelung des
      § 428 SGB III in Anspruch nahmen, eine Qualifizierungsmaßnahme
      besuchten oder arbeitsunfähig
      waren.

      ...

      Der Anteil der Langzeitarbeitslosen hat deutlich
      zugenommen. Bundesweit waren jahresdurchschnittlich
      1.681.100 oder 38,4 Prozent
      aller Arbeitslosen länger als ein Jahr arbeitslos,
      nach 34,8 Prozent im Jahr zuvor.

      ...

      http://www.pub.arbeitsamt.de/hst/services/statistik/000000/h…

      :cry:
      Avatar
      schrieb am 12.01.05 14:39:01
      Beitrag Nr. 311 ()
      Trade Gap Swells Unexpectedly to Record
      Wed Jan 12, 2005 08:30 AM ET

      WASHINGTON (Reuters) - The U.S. trade deficit widened unexpectedly in November to a record $60.3 billion, propelled by the highest-ever oil import bill and a drop in exports, a government report showed on Wednesday.

      The trade gap topped $60 billion for the first time and defied Wall Street expectations that it would narrow to $54 billion in November. October`s deficit was revised up to a $56.0 billion gap from the originally reported $55.5 billion.

      The deficit has continued to balloon despite a 50 percent drop in the value of the dollar against the euro over the past three years, which has been expected to gradually narrow the gap.

      The trade shortfall for the first 11 months of 2004 was $561.3 billion, well past the record of $496.5 billion set for all of 2003.

      Although average oil import prices retreated slightly in November, they remained high enough to push the value of crude oil imports to record $13.4 billion.

      Meanwhile, imports from China fell only fractionally to $19.6 billion from the record $19.7 billion set in October. The trade imbalance with China accounts for about 25 percent of the overall U.S. trade deficit.

      Rising U.S. consumer demand for household goods and other products helped boost overall imports by 1.3 percent to a record $155.8 billion. Strong demand for advanced technology products widened the deficit in that category to a record $5.8 billion.

      U.S. exports slipped 2.3 percent to $95.6 billion, as shipments of U.S. industrial supplies and materials -- including things such as plastic and chemicals -- fell in the face of weaker foreign demand. U.S. auto and auto part exports also edged lower.

      Even though the drop in the value of the dollar makes U.S. exports more competitive, demand from major U.S. trading partners remains weak and the Federal Reserve has cautioned against expecting any significant improvement in the near term.

      While the U.S. trade deficit with China improved slightly from the record set in October, the bilateral gap with Japan was the highest since October 2000 and deficits with Canada, Russia and South Korea set records in November.



      © Reuters 2005
      Avatar
      schrieb am 12.01.05 16:37:52
      Beitrag Nr. 312 ()
      Nochmal kürzer und in deutsch:

      US-Handelsdefizit erschreckt die Märkte

      Die Schwäche der USA im Handel mit anderen Ländern verblüfft selbst Experten. Im November sprang das Handelsbilanzdefizit auf einen überraschenden Rekordwert. Die Finanzmärkte reagierten heftig.


      Die USA leisten sich mehr Importe, als ihnen gut tut

      Wie das US-Handelsministerium um 14:30 Uhr mitteilte, hat sich das Defizit im November um 7,7 Prozent auf 60,3 Milliarden Dollar ausgeweitet. Von CBS MarketWatch befragte Volkswirte hatten im Schnitt nur mit 53,6 Milliarden Dollar gerechnet. Gleichzeitig wurde das Oktober-Defizit von zunächst 55,5 auf 56 Milliarden Dollar revidiert.

      Dabei sanken die Exporte im November mit 95,6 Milliarden Dollar auf den tiefsten Stand seit fünf Monaten, während sich die Importe sich auf das Rekordniveau von 155,8 Milliarden Dollar erhöhten.

      Dollar unter Druck
      Beobachter zeigten sich besonders überrascht, da sich die Dollar-Schwäche im vergangenen Spätjahr eigentlich mildernd auf das Defizit auswirken sollte: Exporte werden durch eine schwache Währung des Exporteurs begünstigt, während Importe teurer werden.

      Entsprechend deutlich reagierten die Finanzmärkte. Der Dax geriet nach Bekanntgabe der Daten stark unter Druck, während der Dollar ins Rutschen geriet. Mittlerweile haben sich aber wenigstens die Aktienmärkte ein wenig beruhigt. Der Euro hält sich weiterhin über 1,32 Dollar.

      Doppeldefizit und kein Ende
      Mit dem Wert für November wurde das Rekorddefizit des Vorjahres bereits nach den ersten elf Monaten des Jahres 2004 übertroffen. Bis November steht ein Handelsbilanzdefizit von 561,3 Milliarden Dollar zu Buche. 2003 betrug das Defizit 496,5 Milliarden Dollar.

      Die negative Handelsbilanz der USA ist mitverantwortlich für das enorme Leistungsbilanzdefizit, das wiederum neben dem Haushaltsdefizit als wichtiger Grund für die anhaltende Dollar-Schwäche gilt.
      Avatar
      schrieb am 12.01.05 16:38:42
      Beitrag Nr. 313 ()
      Nachtrag zu 312:
      Quelle: boerse.ard
      Avatar
      schrieb am 18.01.05 17:46:20
      Beitrag Nr. 314 ()
      Es wird immer offensichtlicher, wo in Sachen Wirtschaft der Hammer hängt. Der Airbus A380 ist nur ein Beipiel für den wirtschaftlichen Vorsprung der Europäer gegenüber den USA. Wie im vorangegangenen Posting beschrieben, melden die USA ein Rekord Handelsdefizit nach dem anderen. Im Ggs. dazu bricht der deutsche Export wieder mal alle Rekorde.

      Die deutschen Exporte haben 2004 trotz des teuren Euro und hoher Ölpreise die Rekordmarke des Vorjahres übertroffen. Beflügelt vom weltwirtschaftlichen Aufschwung legten die Ausfuhren nach Schätzung des Statistischen Bundesamts um 10,0 Prozent zu.
      http://www.welt.de/data/2005/01/18/390049.html.

      Was der Deutschland-Ätzer und USA-Sektierer flitztass wohl aus diesen Fakten wieder spinnen wird?
      Avatar
      schrieb am 18.01.05 18:11:52
      Beitrag Nr. 315 ()
      #314
      Entscheidend ist bei den deutschen Exporten die deutsche Wertschöpfung, die immer geringer wird, weil immer mehr Vorprodukte deutscher Exporte in Billiglohnländern im Ausland produziert werden. Daher werden in Deutschland keine zusätzlichen Arbeitsplätze geschaffen, obwohl die deutschen Exporte stark gestiegen sind. Daher sollten wir
      uns auf den "Exportweltmeister" nicht so viel einbilden, da er im Grunde uns keine zusätzlichen Arbeitsplätze bringt.
      Avatar
      schrieb am 18.01.05 19:44:24
      Beitrag Nr. 316 ()
      Ein Schlechtredner des deutschen Rekords im Export hat sich bereits eingefunden.

      #315 ...die deutsche Wertschöpfung, die immer geringer wird, weil immer mehr Vorprodukte deutscher Exporte in Billiglohnländern im Ausland produziert werden.

      Interessante und oft wiederholte These, leider ohne Belege.

      Wie erklärst du die Tatsache, dass nach den Angaben des Statitischen Bundesamtes die deutschen Einfuhren lediglich um 7,7 Prozent kletterten, während die Ausfuhren um 10,0% zulegten? Laut deiner These müssten die Zahlen anders ausschauen, wenn die Wertschöpfung hauptsächlich im Ausland stattfände.
      Avatar
      schrieb am 18.01.05 20:31:33
      Beitrag Nr. 317 ()
      #316
      Der deutsche Handelsbilanzüberschuß ist somit nur um mikrige 2,3 % (10 % abzüglich 7,7 %) gestiegen. Da auf der anderen Seite die inländische Nachfrage in Deutschland sich in 2004 schlecht entwickelt hat, ergaben sich daher keine positiven Effekte auf dem deutschen Arbeitsmarkt; im Gegenteil, es wurden versicherungspflichtige Arbeitsplätze weiter abgebaut;
      insofern sollte man die gesamte Volkswirtschaft betrachten und sich nicht auf einzelne Bereiche konzentrieren, weil es gerade dort ganz gut läuft.
      Avatar
      schrieb am 18.01.05 20:47:06
      Beitrag Nr. 318 ()
      nur ein Beipiel für den wirtschaftlichen Vorsprung der Europäer gegenüber den USA.

      Geile Satire! :laugh:

      http://wko.at/statistik/Extranet/Bench/wiwa.pdf

      http://wko.at/statistik/Extranet/Bench/bipew-kp.pdf

      Ich zitiere mal noch aus dem Link in #314:

      Er wies auch daraufhin, daß Kapital aus Deutschland abfließe und Investoren andere Standorte bevorzugten. „Ich bin strikt dagegen, die Außenhandelsbilanz als Erfolgsmesser für eine Volkswirtschaft anzusehen.“ Es gebe zum Beispiel wirtschaftlich schwache afrikanische Länder, die auf Grund ihrer Rohstoffvorkommen einen Überschuß verzeichneten. Die USA wiederum als stärkste Wirtschaftsmacht der Welt wiesen seit langem ein Defizit auf.



      Was der Deutschland-Ätzer und USA-Sektierer flitztass wohl aus diesen Fakten wieder spinnen wird? :kiss:
      Avatar
      schrieb am 18.01.05 21:22:58
      Beitrag Nr. 319 ()
      flitztass, ein brillianter Vergleich, wenn du Deutschland mit afrikanischen Rohstofflieferanten vergleichst. Bin gespannt, was von Dir noch alles an abstrusem Gequatsche kommt.

      #317 vielleicht gehst du besser mal Einkaufen anstatt Schlechtzureden. Das würde sich dann positiv auf die Inlandsnachfrage, leider ein Schwachpunkt in Deutschland, auswirken.

      Aber ihr Schlechtredner schaut ja gerne mit bewundernden Blick auf den Konsumrausch des US-Bürgers, dem Faktor der in den USA die Wirtschaft am Laufen hält. Aber im eigenen Land haltet ihr eure paar Kröten versteckt auf dem Sparbuch, anstelle es auf den Kopf zu hauen und bis über beide Ohren in Schulden zu stecken, wie es der Amerikaner zu pflegen tut.

      Schämt Euch! Rumnölen, aber nichts dagegen tun. Das könnte eurem Vorbild dem Amerikaner nicht passieren.

      B@N (USA)
      Avatar
      schrieb am 18.01.05 21:33:21
      Beitrag Nr. 320 ()
      #319
      Das die inländischen Konsumenten mit dem Geldausgeben zurückhaltend sind , hat auch etwas mit der schlechten Politik in diesem Lande zu tuen. Wenn die kleinen Leute immer mehr belastet werden, Angst haben ihren Arbeitsplatz zu verlieren und die Arbeitslosen wenig Chancen haben, einen Arbeitsplatz zu finden; dann muß man sich wundern, dass die Leute sparsam sind, um für magere Zeiten vorzusorgen.
      Nicht so in den USA; wer in den USA arbeiten will , bekommt auch einen Arbeitsplatz; das ist der gewaltige Unterschied zu den USA. Die Amis können zu Recht positiver in die Zukunft sehen.
      Avatar
      schrieb am 18.01.05 22:05:23
      Beitrag Nr. 321 ()
      #319 viel Vorurteile, wenig Substanz. Die Bilanz in den USA ist nicht so rosig, wie sie gerne beschrieben wird.

      US-Fakten zu den vergangenen vier Bush Jahren:
      Das mittlere Haushalteinkommen des US-Amerikaners ist in den letzten vier Jahren um 1.500 Dollar gefallen.
      Der Einkommenszuwachs des Amerikaners liegt unterhalb der Inflationsrate. Dagegen sind die Haushaltsausgaben überproportional gestiegen (z.B. Benzin hat sich fast verdoppelt).
      45 Millionen Amerikaner haben keine Krankenversicherung, das sind 5,2 Millionen mehr als in 2000.
      Bei denen die sich eine Krankenversicherung leisten können, haben sich die Prämien in den letzten vier Jahren auf 7.500 Dollar im Jahr nahezu verdoppelt.
      In den letzten vier Jahren hat es in den USA das erstemal seit den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts einen netto Jobverlust gegeben.

      Und da willst du in Deutschland jammern und auf deinen Kröten hocken bleiben. Nimm dir ein Beipiel am Amerikaner und hau dein Geld auf den Kopf als ob es kein Morgen gäbe. Dann läuft Deutschland in allen Bereichen und nicht nur im Export wieder wie geschmiert.

      http://www.project-syndicate.org/commentaries/commentary_tex…
      B@N (USA)
      Avatar
      schrieb am 18.01.05 22:16:01
      Beitrag Nr. 322 ()
      Mein Kommentar in #321 bezieht sich natürlich auf #320 und nicht wie angegeben auf #319.
      Avatar
      schrieb am 18.01.05 22:22:07
      Beitrag Nr. 323 ()
      #321
      Nehm halt mal zur Kenntnis, dass es in den USA viel leichter ist, eine Beschäftigung zu erhalten als dies in Deutschland der Fall ist; das gilt insbesondere auch für ältere Menschen, die in Deutschland fast keine Chancen mehr haben. Unternehmer sind in den USA viel mehr bereit , Leute wieder einzustellen, wenn es wirtschaftlich wieder aufwärts geht; so sind im Jahre 2004 in den USA wieder Millionen neue Arbeitsplätze per Saldo geschaffen worden, während bei uns versicherungspflichtige Stellen abgebaut wurden; nur Mini-Jobs, Ich-AGs sind bei uns neu mehr geschaffen werden, die aber nicht die Lösung sind.
      Der Schlüssel zu mehr inländischen Konsum ist der inländische Arbeitsmarkt, der verbessert werden muß, um den Konsum anzukurbeln. Deine ganzen Apelle für mehr Konsum bringen nichts, wenn es weiterhin am Arbeitsmarkt bei uns so schlecht läuft.
      Avatar
      schrieb am 18.01.05 23:11:48
      Beitrag Nr. 324 ()
      #323 wieder viele Vorurteile ohne Belege.

      Fakt ist, dass die Arbeitslosenrate im letzten Jahr in den USA zwar gefallen ist, aber bei 3,6 Millionen Amerikanern die Arbeitslosenversicherung, die in der Regel für ein halbes Jahr bezahlt wird, ausgelaufen ist, ohne dass sie einen Job gefunden hätten. Das ist der höchste Wert seit 30 Jahren.

      Die durchschnittliche Länge der Arbeitslosigkeit hat seit 2001 von 13 auf 20 Wochen zugenommen.

      Trotzdem ist Jammern keine Charaktereigenschaft der Amerikaner. Das hat er den Deutschen überlassen. Und um die Situation nicht noch schlechter zu machen und die eigene Wirtschaft aktiv anzukurbeln, konsumiert der Ami auf Teufel komm raus.

      Der Deutsche hingegen jammert und macht die Regierung für alles Negative verantwortlich, nur damit er nicht selbst etwas tun muss. Jammern ist ja auch einfacher als aktiv zu werden und zu konsumieren und z.B. täglich zweimal ins Restaurant zu gehen und dabei die Kreditkarten immer bis zum Limit auszureizen.

      B@N (USA)
      Avatar
      schrieb am 23.01.05 19:18:11
      Beitrag Nr. 325 ()
      Avatar
      schrieb am 23.01.05 19:36:16
      Beitrag Nr. 326 ()
      #325
      Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache.
      Deutschland ist das größte Land innerhalb der Euro-Zone
      und liegt bei allen wichtigen Wirtschaftsdaten unter dem Euro-Durchschnitt.
      Das zeigt deutlich, dass Deutschland innerhalb der Euro-Zone der Bremser ist, was natürlich auch mit der schlechten Politik in Deutschland zusammen hängt, die seit vielen Jahren in Deutschland betrieben wird.
      Avatar
      schrieb am 15.02.05 14:08:22
      Beitrag Nr. 327 ()
      http://www.latimes.com/business/la-fi-econ15feb15,0,5291036.…

      Economy`s Growing, but Where Are the New Jobs?
      Firms are expanding without hiring. Some analysts wonder if this change is permanent.
      By Nicholas Riccardi
      Times Staff Writer

      February 15, 2005

      Carlton Guthrie sees bright times ahead. After weathering the 2001 recession, his manufacturing company has made enough money to pay off some debt and position itself to expand.

      But he`s not planning to add jobs.

      "I don`t see us hiring anytime soon," said Guthrie, co-chairman of Detroit Chassis, which makes chassis for motor homes. "I see a tremendous amount of room for us becoming more efficient."

      Guthrie`s ability to expand his business without enlarging the payroll — a feat achieved by many executives across the nation — helps explain why job creation continues to be sluggish even while the economy appears to be booming.

      The U.S. economy grew at a brisk 4.4% clip last year, but it was not until last month that the number of jobs recovered to the levels of early 2001. The Labor Department pegs the unemployment rate at 5.2%, the lowest in four years, but the share of people who have stopped hunting for work is the largest it has been since 1988. Today`s job growth is more than twice as slow as it was after the 1990-91 recession, and slower than during any recovery since World War II, analysts say.

      The discrepancy is fueling a growing debate about whether such low employment growth is a harbinger of a world in which businesses can rake in increasing profits without much of it trickling down to workers.

      "Until now, this recovery has been all about businesses," said economist Mark Zandi of Economy.com, an economic research firm in West Chester, Pa. "Businesses are in about as good a financial shape as I`ve seen them."

      Instead of aggressively adding workers, corporations have been buying labor-saving equipment, banking cash, distributing record dividends, buying back stock or undertaking ambitious mergers that often lead to job losses.

      There is a wide range of reasons for these choices. Manufacturers such as Guthrie are pinched by price competition and required to continually cut costs. Other executives are wary about expanding payrolls in a time of ballooning healthcare premiums. Companies are cautious about bloating their staffs, remembering the excesses of the late 1990s. And shipping jobs out of the country still seems cheaper than paying American salaries.

      The high level of corporate profits and cash leads many analysts to forecast that more jobs will be created down the road. History shows, they argue, that excess cash is eventually spent, creating opportunities for workers. The last time the country fretted about a so-called jobless recovery was during the early 1990s — just before an avalanche of employment stemming from the tech boom.

      Another factor that could soon lead to more job growth: slowing gains in productivity. Companies have squeezed just about all they can out of existing workers through labor-saving technology and efficient management practices, analysts say.

      Skeptics point to the fact that wages remain relatively flat, growing slower last year than the rate of inflation — translating into a cut in take-home pay for many workers. That stagnation indicates to skeptics that the traditional business cycle — in which growth leads to a tight labor market that bids up wages — may be a thing of the past.

      "The big question is: Has there been some structural change, in that what we`re seeing in the rearview mirror doesn`t apply to what`s in front of us?" asked Jared Bernstein of the liberal Economic Policy Institute in Washington.

      Drew Brosseau, managing director of investment company S.G. Cowen, thinks he has an answer: Money is increasingly being invested in high-technology sectors that do not require as many people as do old-fashioned factory jobs.

      "A lot of the information industries that are drivers of growth these days are not as person-intensive as manufacturing," Brosseau said.

      Even though it is a manufacturer, Detroit Chassis also has become less person-intensive.

      After the 2001 terrorist attacks, the recreational vehicle market collapsed. With orders plummeting, Detroit Chassis co-Chairman Guthrie laid off about 50 workers and cut salaries by 30% across the board — including management.

      Guthrie has since revamped the way his plant assembles RV frames to squeeze every ounce of efficiency out of his staff, boosting output by about 30%.

      Sales now have improved enough for him to bring pay levels back to where they were before the terrorist attacks. And he`s retired about 30% of his company`s $8-million debt.

      "We`re doing well," he said.

      Now, Guthrie said, workers are finding new efficiencies every day. In return, he`s not cutting jobs but redeploying employees to new ventures, such as creating safety products for RVs and trucks. "We`re running at warp speed right now," he said.

      But those endeavors will not require more employees quite yet, Guthrie said. He said he could hire more people by the end of the year if the ventures do well, but, for now, improvements in technology and organization will allow him to make new products with the same staff.

      Guthrie`s not alone.

      Businesses have increased productivity mightily in the last three years, with gains of 4% or more annually — the highest since World War II, economists say. That, coupled with consumer demand, has allowed companies to turn profits without adding many jobs.

      To see how businesses hold back hiring, analysts say, just look in their bank accounts.

      Corporations are sitting on $4.7 trillion in liquid assets, according to a survey by Treasury Strategies, a Chicago-based company that studies business liquidity. That`s well above the $3.6 trillion of 1999 but down slightly from the $5-trillion high of 2003.

      However, as much as 30% of the money and cash equivalents is invested in instruments that will mature in one year or more — a sign that cash will remain stashed away awhile longer, said Tony Carfan of Treasury Strategies.

      "There is a lot of cash out there," said David Huether, chief economist of the National Assn. of Manufacturers. "Profits have picked up a bit, but I think that firms still are a little conservative in terms of expanding plants and equipment."

      Not all businesses are reluctant to add jobs. W.W. Grainger Inc., a retailer of manufacturing products based in Lake Forest, Ill., is expanding its sales force. It added 800 jobs last year.

      But Jim Ryan, the company`s group president, said that was atypical. "We`re still seeing some conservatism in the economy," he said.

      Such conservatism, analysts say, could push workers to rein in their spending. Because consumer spending has driven the current economic expansion, any pullback could increase the risk of "a deceleration of economic activity," said John Lonski, chief economist at credit rating firm Moody`s Investors Service.

      Lonski, however, said he didn`t see that happening. He contended that businesses` aversion to hiring could lead to an unexpected labor shortage this year. And businesses still have all that cash.

      "It`s difficult to be gloomy about employment prospects," Lonski said, "when we`re in a virtual ocean of liquidity."

      But that liquidity can go to places other than the labor market.

      For years, Microsoft Corp. was growing so quickly and making so much money that its cash piled up. In December, the software giant released a chunk of the money — $32.6 billion in dividend payments to its shareholders, a sum so immense that it drove up the nation`s personal income that month.

      Brosseau of S.G. Cowen, who follows the company, said it wouldn`t make sense for Microsoft to pour that cash into hiring more programmers.

      "It doesn`t matter how much money they spend on Windows; you can only create a new version of Windows so fast," Brosseau said. "The PC industry is now, arguably, 25 years old and has matured to the point where you shouldn`t be expecting that to be a growth industry anymore."

      Brosseau said Microsoft was expanding into new areas and investing more in its workforce than other technology firms. Microsoft is planning to hire 6,000 to 7,000 workers this year — more U.S. workers than it has added in the last two years combined.

      Microsoft and other cash-rich companies also are snapping up other companies, setting off a surge in mergers and acquisitions — and resultant job cuts.

      SBC Communications Inc. last month agreed to purchase AT&T Corp., and 13,000 jobs are expected to be lost. Oracle Corp. paid $11 billion to buy PeopleSoft Inc. in December and has dropped an estimated 5,000 employees.

      One of them was Sharon Marsh. The 44-year-old Dublin, Calif., resident was PeopleSoft`s manager of corporate meeting services. But since last month, she`s been pounding the pavement looking for work.

      "There`s not that many options out there for me," she said.

      Initially, Marsh tried shopping as therapy, and she`s going to movies and lunching with old friends — the sort of consumer activity that helps businesses make money. But she said the realities of unemployment would change all that.

      "Now I`m going to stop this, live frugally," Marsh said, "because you don`t know what`s going to happen."



      Copyright 2005 Los Angeles Times
      Avatar
      schrieb am 22.02.05 12:17:35
      Beitrag Nr. 328 ()
      Der Economist sieht den Wirtschaftsstandort Deutschland weit attraktiver als die USA:
      -------------------------------------------------------

      KOMMENTAR

      [URLMarsmission]http://www.fr-aktuell.de/ressorts/wirtschaft_und_boerse/wirtschaft/?cnt=635262[/URL]

      VON MARKUS SIEVERS

      So tief stecken die Deutschen im Jammertal, dass Hilfe von außen kommen muss. Rettung könnten Marsmenschen bringen, die auf der Erde landen und in Fabriken und Arbeitsplätze investieren wollen. Sie hätten guten Grund, sich für den Standort D zu entscheiden. Den Favoriten irdischer Investoren, die USA, sollten sie meiden. So jedenfalls sieht es eine unabhängige Stimme von außen. Sie kommt nicht aus dem Weltall, aber immerhin von einer Insel. So nachhaltig preist die englische Wirtschaftszeitschrift Economist in ihrer jüngsten Ausgabe die deutsche Wirtschaft an, dass der hiesige Leser ins ungläubige Staunen verfallen könnte.

      Besser wäre er beraten, der Analyse aus London zu folgen und sich von den Selbstzweifeln zu lösen. Was die Beobachter aus sicherer Distanz an der Themse festgestellt haben, haben hier zu Lande vorurteilsfreie Köpfe längst registriert: Im Wettbewerb der Standorte braucht sich Deutschland nicht zu verstecken. Nirgends in der Euro-Zone ist die Produktivität in den vergangenen fünf Jahren so rasch gestiegen wie hier, nirgends haben sich die Löhne so moderat entwickelt. Von den "super-konkurrenzfähigen Deutschen" spricht der Economist.

      Der Haken dabei: In Berlin oder München möchten das die wenigsten hören. In der politischen Debatte dominieren die Kassandrarufer. Augen und Ohren fest verschlossen übertrumpfen sie sich gegenseitig mit immer dreisteren Klagen über Löhne, Arbeitszeiten und Sozialkosten. Dass die üblichen Verdächtigen - Gewerkschafter, Nachfrageökonomen oder sonstige Linke - dagegen protestieren, nützt wenig. Zwar warnen mittlerweile auch andere, etwa die Bundesbank oder die Fünf Weisen, vor Schwarzmalerei. Doch unverdrossen und voller Treue halten die Deutschen an ihrem Glauben an die eigene Unzulänglichkeit fest. Hoffentlich müssen nicht erst Marsmenschen in Mainz oder Marburg landen, bevor sich das ändert.
      Avatar
      schrieb am 10.03.05 11:26:09
      Beitrag Nr. 329 ()
      Was war das rückblickend für ein Tag?
      Ich glaube wir waren wohl alle voll zugedröhnt.
      Five years later, the bubble is still unpopped.
      Wirklich?

      March 10, 2005
      OP-ED CONTRIBUTOR
      Five Years Later and Still Floating
      By JAMES GRANT
      http://www.nytimes.com/2005/03/10/opinion/10grant.html


      TODAY marks the fifth anniversary of the peak of the great millennial stock market. What were you doing when the lights began to dim? Were you a bull or a bear? Rich or otherwise?

      What about today? Are you inoculated against the new alleged sure things? Or perhaps you believe in the permanent hegemony of the dollar in the world`s currency markets? In the inevitability of rising house prices? Or of falling interest rates? Answer true or false: the chairman of the Federal Reserve Board is clairvoyant.

      From the March 2000 top to the October 2002 trough, the United States stock market gave up more than half of its quoted value, some $9.2 trillion. Five years ago today, Cisco Systems was the world`s biggest company by market capitalization. Its line of business, the computer networking business, was universally heralded as the industry of the future. Owners of Cisco still devoutly hope it is. They have lost 75 percent of their investment.

      Americans hate to lose, especially when it comes to money, and they`ve demanded an accounting of the misdeeds of the bubble era. A certain number of former chief executives, like Bernard Ebbers of WorldCom, have had to answer the charges against them in court. And Congress, in 2002, overhauled and stiffened the nation`s securities laws. But the chairman, governors and staff of the Federal Reserve have yet to be called to account.

      Booms and busts are recurrent in history and in nations. In not every episode was there a culpable central bank. But in virtually every case, there was a clever neighbor. The unbearable sight of a neighbor getting rich in the stock market in the late 1990`s made millions of Americans bipolar. Shopping at Wal-Mart, they would pay any price except full retail. Investing in the stock market, however, they would pay nothing but.

      By the late 1990`s, stocks had lost any connection to the value of the businesses in which they represented partial ownership. Picture an artful consumer settling into a discounted hotel room for the night. Now try to imagine this savvy individual formulating a calculated financial decision to make a meal of the $10 cashews and the $6 candy bars on sale in the hotel minibar. That was Wall Street a half decade ago.

      And, to a lesser but still striking degree, it is still Wall Street today - and Main Street, too. The Federal Reserve did not stand idly by after the bubble burst. It radically reduced the interest rate it controls (the so-called federal funds rate), pushing it from 6.5 percent in May 2000 to 1 percent by June 2003. Alan Greenspan, the chairman of the Fed, had worried about a stock market bubble as early as 1995, had warned against "irrational exuberance" in 1996, and batted around the possibility that there might, indeed, be a stock-market bubble in discussions with his Federal Reserve colleagues as late as 1999.

      But he was not the man to stick a pin in the bubble. Indeed, he himself became a vociferous booster of the "New Economy." In a speech he gave only four days before the Nasdaq touched its high, he sounded as if he were working for Merrill Lynch, cheering that "the capital spending boom is still going strong." Should the boom turn to bust, the chairman had testified before Congress less than a year before, the Fed would "mitigate the fallout when it occurs and, hopefully, ease the transition to the next expansion."

      In so many words, Mr. Greenspan promised that the Fed would make money cheaper and more plentiful than it would otherwise be. He would override the market`s judgment with his own. Nobody in earshot quoted the words of the German central banker Hjalmar Schacht, who protested in 1927: "Don`t give me a low rate. Give me a true rate, and then I shall know how to put my house in order." Someone should have. Interest rates are the traffic lights of a market economy. To investors, they signal when to go and when to stop. Under the Fed`s bubble recovery program, every interest-rate light turned green.

      With no lights flashing red or even amber, investors sped through the financial intersections. They paid more for houses, office buildings and junk bonds than they would have if interest rates were not hugging 40-year lows. The proliferation of dollars helped to lift the stock market out of its doldrums - though the doldrums of 2002 were singularly shallow ones. In comparison to earlier bear market lows, bargains were scarce on the ground (by March 2000, stocks were uniquely overvalued; never before had a dollar of corporate earnings been so costly to buy). At the checkout counter, inflation was well-nigh invisible. On Wall Street, however, it was - and still is - on the rise.

      To hear Mr. Greenspan tell it in 1999, post-bubble damage control was as simple as cutting interest rates. He passed lightly over the possible consequences of the rates he cut. The list so far includes a bubble-like housing market (geographically localized but ferocious), an overheated debt market (this one spans the globe) and a steady depreciation in the foreign exchange value of the dollar. Consuming much more than it produces, the United States emits hundreds of billions of greenbacks into the world`s payment stream every year - about $600 billion in 2004. The recipients of these dollars willingly invest them in American assets if the price is right. On the evidence of the dollar`s decline, the price - the available rate of return - is too low.

      Ultra-low interest rates not only serve to inflate the value of bonds, stocks and real estate. They also entice investors in those assets to employ the elixir called "leverage." Leverage means debt. Borrowing at 2.5 percent, a speculator can invest at 3 percent and still make a handsome living - if he or she can be sure when 2.5 percent might be raised to 2.75 percent or 3 percent.

      The Fed is happy to oblige. Forswearing the element of surprise in its policy actions, it has told the market exactly what it proposes to do. Paying close attention, professional investors, including thousands of hedge funds, have borrowed fearlessly. A little fear would help to improve the quality of financial stewardship.

      "A stock well bought is half sold," said the Wall Street ancients. What they meant is that success in investing depends on one`s entry price. As Congress debates an overhaul of Social Security to permit tax-advantaged saving by millions of new investors, a passage from the new Berkshire Hathaway annual report warrants attention. "We don`t enjoy sitting on $43 billion of cash equivalents that are earning paltry returns," writes Warren Buffett, Berkshire`s chairman. "Instead, we yearn to buy more fractional interests similar to those we now own or - better still - more large businesses outright. We will do either, however, only when purchases can be made at prices that offer us the prospect of a reasonable return on our investment."

      Five years later, the bubble is still unpopped.

      James Grant, the editor of Grant`s Interest Rate Observer, is the author of "John Adams: Party of One."

      Copyright 2005 The New York Times Company |
      Avatar
      schrieb am 10.03.05 12:23:43
      Beitrag Nr. 330 ()
      Wenn ich mir die Arbeitsmarktentwicklungen in den angelsächsischen Ländern (wie USA, Großbrittanien usw.)einerseits und andererseits die Arbeitsmarktentwicklung in Deutschland so betrachte, so würde ich in Anspielung auf die Festellungen in Nr. 1 mal behaupten, dass uns vielmehr die Wirtschaftspolitik in Deutschland als Warnung dienen sollte und weniger die Wirtschaftspolitik der USA, Großbrittanien usw, denn diese letztgenannten Ländern haben bereits einen Großteil der Hausaufgaben erledigt, die in Deutschland immer noch nicht in Agriff genommen wurden.
      Avatar
      schrieb am 10.03.05 14:59:47
      Beitrag Nr. 331 ()
      KONJUNKTURPROGNOSE 2005

      Deutschland schon wieder Schlusslicht in Europa

      Während die Politik noch über Konjunkturprogramme nachdenkt, präsentieren Wirtschaftsforscher deprimierende Zahlen: Nach Berechnungen zweier Institute wird Deutschland 2005 beim Wachstum abermals schlechter abschneiden als alle anderen Länder im Euro-Raum. Da hilft auch nicht, dass die Exporte zuletzt noch einmal angezogen haben.


      ...

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,345712,00.html
      Avatar
      schrieb am 10.03.05 15:40:03
      Beitrag Nr. 332 ()
      @Joerver,
      schoen, dass Du den hier reanimimiert hast! Wenn ich den Kram hier so durchgehe, dann faellt mir erst einmal ein neuer Threadtitel ein, z.B.: Deutscher Rechthaberthread oder wie man sich in der ganzen Welt laecherlich macht

      Unter diesem Motto koennte man sicherlich muehelos weitere 25000 Postings generieren ... :D

      Aber dann ist mir doch aufgefallen, dass der bisherige Threadtitel schon den Nagel auf den Kopf traf. Vielleicht noch mit dem Zusatz:

      ... und Eichel hat sie ernst genommen :D
      Avatar
      schrieb am 10.03.05 21:03:10
      Beitrag Nr. 333 ()
      Qcom
      Es ist egal wie du den Thread nennst.
      Nur ist und bleibt die USA für D der wichtigste Bezugspunkt.
      Und solange man in Europa darauf wartet, wie die US-Börse öffnet, werden alle US-Daten immer kritisch beäugt werden.
      Man muß z.B wissen, dass die 262 000 neuen Jobs der letzten Woche reine statistische Neubewertung waren, um zu erklären warum der Dollar danach runterknallt ist, oder dass das Defizit für Februar auf 113,9 $ hochgegangen ist.
      Aber wenn das jemand als Blasphemie auffasst, kann ich ihm auch nicht helfen.
      25000 oder 30000 Postings, was soll`s!
      Avatar
      schrieb am 10.03.05 21:38:18
      Beitrag Nr. 334 ()
      #333
      Blasphemie? Nee, Joerver, ist schon ok, insbesondere die beiden von Dir angefuehrten Beispiele sind es auch. Es ist ja gerade Detailkenntnis, die w:o Threads spannend mach.

      Ich hatte eher die typischen Sozenbetonkoepfe im Auge, die -
      ohne auch nur einem Quentchen Ahnung (ich vermute mal, die meisten wissen noch nicht einmal, wo Amerika liegt ...) - in diesem Thread monatelang gedroehnt haben, dass in D alles besser laeuft und die US-Wirtschaft bzw. Finanzpolitik schon auf die Schnautze fallen wird usw. usf. ... es sind doch unbestreitbar diese Leute, die mittlerweile als Oberrechthaber und Oberdeppen zugleich da stehen! :laugh: .
      Avatar
      schrieb am 10.03.05 22:54:37
      Beitrag Nr. 335 ()
      QCOM
      Das wäre ehrlicher, wenn man diesen Thread als "Deutschen Rechthaberthread" umbenennen würde.
      Gerade wir Deutsche, die Jahr für Jahr unter Eichel eine Rekordverschuldung vorlegen , haben es gerade notwendig den Finger auf die USA in Sachen unsolide Finanzpolitik
      zu zeigen. In Wahrheit kann sich die USA, die einen viel flexibleren Arbeitsmarkt und damit auch eine dynamischere Wirtschaft als wir haben, die hohe Verschuldung viel mehr leisten. Deutschland, das seit Jahren fast kein Wachstum mehr erzielen kann, kann sich die enorme Verschuldung demgegenüber nicht leisten.
      Und andererseits könnten wir dankbar sein, dass die USA durch eine hohe Schuldenaufnahme die Weltwirtschaft angekurbelt hat und Deutschland durch hohe Exporte davon erheblich proftierte; ansonsten würde es in Deutschland wirtschaftlich noch beschissener aussehen. Insofern würde uns Deutschen etwas mehr Dankbarkeit gegenüber der USA besser zu Gesicht stehen.
      Avatar
      schrieb am 11.03.05 11:24:13
      Beitrag Nr. 336 ()
      @StillhalterTrader

      stimmt!
      Avatar
      schrieb am 14.03.05 12:57:22
      Beitrag Nr. 337 ()
      Trotz der großen Dankbarkeit, die ich gegenüber den USA für die für mich gemachten Schulden empfinde, möchte ich mir doch erlauben, die Titelgeschichte von Newsweek dieser Woche einzustellen.

      [Table align=left]

      [/TABLE]
      Bottom Dollar
      The greenback`s fall is stoking fears of a global crisis. Behind the slide: a world economy wildly out of balance


      March 21 issue - There`s been plenty of good news of late about the U.S. economy, so let`s start with that: employment is expanding (2.4 million new payroll jobs in the last year); inflation remains low (less than a 2 percent rate in the past quarter); the stock market is higher (up 11 percent on the Dow from its November low), and business investment is impressive (rising at a 14 percent rate in late 2004). Indeed, the recent news has been so good—a major exception being $50-a-barrel oil—that we`re hearing again of the "Goldilocks" economy, which grows fast enough to increase jobs and slow enough to muffle inflation. But beyond all the upbeat indicators lurks a potentially frightening problem that unsettles even the wisest and most seasoned economic observers. It`s not government budget deficits, a possible housing bubble or even $2-a-gallon gasoline. It`s the dollar.

      http://www.msnbc.msn.com/id/7170226/site/newsweek/
      Avatar
      schrieb am 22.03.05 21:08:33
      Beitrag Nr. 338 ()
      Mal wieder ein Blick von außen auf D.

      Germany`s economy: A view from another planet
      http://www.economist.com/

      Feb 17th 2005
      From The Economist print edition

      [Table align=left]

      [/TABLE]
      A contrarian view of the German economy

      NATIONAL stereotypes can become outdated. Some British food today holds its own against French cuisine. Swiss trains do not always run on time. Similarly, Germany`s image as the sick man of Europe, with high costs and flabby firms unable to compete in the global marketplace, is now starting to curl at the edges. German business is regaining its vigour.

      To make such a claim in the week when new figures showed that Germany`s GDP fell by 0.2% in the fourth quarter of last year, leaving output only 0.6% up on a year ago, may seem a touch unworldly. However, coming from a different planet sometimes makes it easier to peer through the conventional wisdom. A Martian landing on Earth today and faced with a choice between investing in America or Germany might well choose the latter.

      How can Europe`s slowest-growing economy possibly be a good investment? Commentators marvel at the gains in productivity and profits in America in recent years, thanks to firms` aggressive cost-cutting. Yet corporate Germany has made even greater strides to cut costs and improve its competitiveness. A study by Deutsche Bank suggests that Germany`s productivity growth has been just as fast as America`s since 1995 if both are measured on the same basis. Wages in Germany, however, have grown more slowly, so unit labour costs have fallen. Partly thanks to such pruning, Germany`s real trade-weighted exchange rate with the rest of the world (based on relative labour costs) has risen by only 4% since early 2002 despite the surge in the euro against the dollar (see article).

      German business is supposedly too flabby to compete in world markets. Yet over the past five years German exports have grown more than three times faster than America`s, pushing Germany ahead of America as the world`s biggest exporter. Germany is the only G7 country that has increased its share of world exports over the past five years, a period of increasing Chinese competition. America`s share of world markets has dropped from 14% to 11%. To our Martian, it might appear that America, not Germany, is the deadbeat economy. Corporate profits have also been rising faster in Germany than in the United States. German equities have outperformed those on Wall Street over the past couple of years, yet p/e ratios suggest that Deutschland Inc looks like an excellent “buy”.

      The paradox of thrift
      But if German business is in such great shape, why is the country`s economy not growing more strongly. The blame lies with weak consumer spending and business investment, largely as a consequence of the successful efforts of German firms to become fitter. Real wages have been squeezed and workers, fearful of losing their jobs and of looming cuts in welfare benefits, are saving more. Higher profits will eventually encourage new investment and jobs, but the short-term cost is weaker growth. One thing that the government could do to speed up this process is to remove barriers to job creation, especially in services, which are choked by a tangle of red tape.

      Some critics also urge Germany to ease its monetary and fiscal policies to boost spending. If only it could: interest rates are set by the European Central Bank on the basis of monetary conditions in the whole of the euro area, not just in Germany; in any case, real interest rates are historically low. Germany could further flout Europe`s ill-conceived fiscal rules, run a bigger budget deficit and cut taxes. But households, already worried about how the government will pay their future pensions, might save, not spend, any tax cuts.

      Against the 11% of their income put aside by Germans, American households save less than 1%. America`s government is also far more spendthrift: adjusted for the economic cycle, its budget deficit is twice as large as Germany`s. As a result of inadequate saving, America has a current-account deficit of 6% of GDP. By contrast, Germany has a surplus of 3%. It is true that less saving and more borrowing has propped up consumer spending in America, but one wonders how long that can last. Without higher saving, American investment and hence future living standards will eventually be constrained. In some ways, a Martian might argue, America`s economy needs more restructuring than Germany`s.
      Avatar
      schrieb am 30.03.05 10:43:47
      Beitrag Nr. 339 ()
      Aus der FTD vom 30.3.2005 www.ftd.de/muenchau

      Kolumne: Hoppla, wir sind pleite!
      Von Wolfgang Münchau

      Mit den jetzigen Wachstums- und Neuverschuldungsraten steuert Deutschland auf die Insolvenz zu. Die Bonität von Staatsanleihen wird vom kommenden Jahrzehnt an kräftig fallen.



      Es werden üblicherweise an dieser Stelle keine Anlageempfehlungen gegeben. Aber sollte Ihnen die Bundesregierung oder Ihre Hausbank demnächst eine Bundesanleihe mit einer Laufzeit von 50 Jahren anbieten, dann empfehle ich Ihnen, das Weite zu suchen.

      Denn die Wahrscheinlichkeit, dass die Bundesrepublik eine derartige Obligation in 50 Jahren zurückbezahlt, ist nicht sehr hoch. So errechnete die Rating-Agentur Standard & Poor’s, dass die Bonität von Bundesanleihen und ähnlichen Staatspapieren aus Frankreich, Großbritannien und den USA vom nächsten Jahrzehnt an stetig fallen wird und bis Mitte des Jahrhunderts den Status von Junk-Bonds erreichen wird. Diese Simulation besagt, dass 50-jährige Anleihen nicht mehr in voller Höhe zurückbezahlt würden.


      Was bestimmt die langfristige Liquidität eines Staates? Natürlich der Schuldenstand und die jährliche Neuverschuldung, aber auch das Wachstum, Zinsen und Faktoren wie etwa die Altersstruktur der Bevölkerung und das Rentensystem. Die Verantwortung des Staates gegenüber den Rentnern ist eine Obligation, die in den offiziellen Schuldenstatistiken nicht ausgewiesen ist. Es handelt sich dennoch um eine effektive Schuld, denn die Defizite der Rentenversicherung werden aus dem Bundeshaushalt finanziert. In Ländern wie Deutschland und Frankreich, aber auch in dem oft so hoch gepriesenen Großbritannien wird man ohne Rentenreform eine langfristige Finanzstabilität nicht erreichen.



      Kaum Wachstum, hohe Schulden


      Wenn den Briten eine gute Rentenreform gelingen sollte, hätten sie ihr größtes Problem gelöst. Das ist in Deutschland nicht so, obwohl sich hier die Alterstruktur noch ungünstiger entwickeln wird als in Großbritannien. Eine Rentenreform, die das effektive Renteneintrittsalter entsprechend der steigenden Lebenserwartungen erhöht, wäre eine notwendige, aber keine hinreichende Maßnahme zur Lösung des Problems. Deutschland hat ein noch viel gravierenderes Problem, dessen Lösung politisch sehr schwer zu realisieren sein wird: ein zu geringes Wachstum bei einer zu hohen Nettoneuverschuldung.


      Ein Defizit von 3,8 Prozent und eine nominelle Wachstumsrate von nur 2,3 Prozent wie im letzen Jahr entsprechen langfristig einem Schuldenstand von 165 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Verbessern ließe sich die Nachhaltigkeit der Staatsfinanzen nicht nur durch eine Reduzierung der Nettoneuverschuldung, sondern auch durch höheres langfristiges Wachstum. Mit Wachstumsraten, die am oberen Ende des Konjunkturzyklus gerade mal zwei Prozent betragen, wird sich eine nachhaltige Solvenz der Staatsfinanzen nicht aufrechterhalten lassen.



      Maastrichter Vertrag war ökonomischer Unsinn


      Relativ zur Wirtschaftsleistung hatten die USA im letzten Jahr ein etwas höheres Defizit als Deutschland. Wegen ihrer weitaus höheren Wachstumsraten und des höheren Produktivitätswachstums sind die USA aber in einer weitaus besseren Position, ihre Finanzen langfristig zu stabilisieren. Aus diesem Grunde war auch die Drei-Prozent-Defizitgrenze des Maastrichter Vertrags ökonomischer Unsinn. Es gibt Länder, wie etwa Irland, die sich noch weit höhere Defizite leisten können. Deutschland würde wegen des geringen Wachstums selbst bei Einhaltung der Defizitgrenze langfristig Bankrott gehen. Der Stabilitäts- und Wachstumspakt hat uns weder Stabilität noch Wachstum gebracht. Die Verwässerung des Paktes, die der Europäische Rat kürzlich beschlossen hat, wird die Lage allerdings verschlimmern. Denn die Defizite werden mit Sicherheit steigen, am Wachstum aber wird sich nichts ändern. Das heißt, die langfristige Verschuldung wird weiter in die Höhe klettern. Das beste ökonomische Rezept für Deutschland besteht daher - wie nur zu häufig an dieser Stelle erwähnt - aus Reformen, die das potenzielle Wachstum erhöhen, sowie einer langfristig angelegten Rückführung des strukturellen Defizits.


      Die europäischen Regierungen haben zu wenig getan, um das Potenzialwachstum zu erhöhen, weil die damit verbundenen Reformen politisch unpopulär sind. Gleichzeitig haben sie zu wenig getan, um ihre strukturelle Defizite einzugrenzen. Denn zu einem hat sich der Stabilitätspakt als zu weich erwiesen, zum anderen waren die Finanzierungsbedingungen an den Märkten so günstig wie noch nie. Die Rentenmärkte sind heutzutage ähnlich euphorisch wie die Aktienmärkte zu Zeiten der Internetblase. Der Grund für die Blase an den Rentenmärkten war die extreme Expansion der Geldmenge. Die großen Zentralbanken haben alle signalisiert, dass sie zu einer neutralen Geldpolitik zurückkehren wollen. In den USA liegt der neutrale Kurzfristzinssatz bei 4,5 Prozent, in der Euro-Zone etwas darunter. Der Weg zurück zur Neutralität ist lang und für Rentenmärkte, aber vor allem für die europäischen Regierungen, unangenehm.



      Dann ist die Party vorbei


      Die französische Regierung hat die Gunst der Stunde genutzt, eine 50-jährige Anleihe mit Erfolg auf den Markt zu bringen. Der Rentenmarkt scheut momentan vor keinem Wahnsinn zurück. Der britische Finanzminister Gordon Brown hat ebenfalls die Emission eines "50-year bonds" angekündigt. Für die Regierungen ist das ein großartiges Geschäft, denn sie verschulden sich langfristig zu Billigstzinsen. Es ist völlig in Ordnung, das Risiko auf naive Investoren abzuwälzen. Doch sollte man sich darüber im Klaren sein, dass der Zustand nicht ewig anhalten wird. Wie jede Bubble wird auch diese platzen, und dann wird es unangenehm, gerade für Länder mit geringem strukturellem Wachstum und hohen Verschuldungsraten. Ich weiß nicht, wann es dazu kommen wird. Dass es so kommt, bin ich mir sicher. Und dann ist die Party zu Ende.


      Wolfgang Münchau ist Kolumnist der FT und der FTD. Er schreibt jeden Mittwoch an dieser Stelle in der Zeitung.

      http://ftd.de/pw/de/1111217812644.html?nv=skyx
      Avatar
      schrieb am 30.03.05 19:38:40
      Beitrag Nr. 340 ()
      Hier das Neueste zum Threadthema. Tut mir leid, aber nach ein paar Tagen in D und der Lektuere der BEA-Analyse kann ich mich nur noch Ausschuetten vor Lachen ueber den oekonomiscehn Durchblick unserer deutschen Vorgartenzwerge ... :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :p :p :p


      NOTE.--Quarterly estimates are expressed at seasonally adjusted annual rates, unless otherwise specified.
      Quarter-to-quarter dollar changes are differences between these published estimates. Percent changes are
      calculated from unrounded data and are annualized. "Real" estimates are in chained (2000) dollars. Price
      indexes are chain-type measures.
      This news release is available on BEA`s Web site at www.bea.gov/bea/rels.htm.

      GROSS DOMESTIC PRODUCT: FOURTH QUARTER 2004 (FINAL)
      CORPORATE PROFITS: FOURTH QUARTER 2004
      Real gross domestic product -- the output of goods and services produced by labor and property
      located in the United States -- increased at an annual rate of 3.8 percent in the fourth quarter of 2004,
      according to final estimates released by the Bureau of Economic Analysis. In the third quarter, real GDP
      increased 4.0 percent.
      The GDP estimates released today are based on more complete source data than were available for
      the preliminary estimates issued last month. In the preliminary estimates, the increase in real GDP was also
      3.8 percent (see "Revisions" on page 3).
      The major contributors to the increase in real GDP in the fourth quarter were personal consumption
      expenditures (PCE), equipment and software, and private inventory investment. Imports, which are a
      subtraction in the calculation of GDP, increased.
      The small deceleration in real GDP growth in the fourth quarter primarily reflected an acceleration in
      imports of goods and decelerations in PCE for durable goods and in exports of goods that were partly
      offset by an upturn in private inventory investment.
      Final sales of computers contributed 0.56 percentage point to the fourth-quarter change in real GDP
      after contributing 0.18 percentage point to the third-quarter change. Motor vehicle output contributed 0.86
      percentage point to the fourth-quarter change in real GDP after contributing 0.34 percentage point to the
      third-quarter change.
      The price index for gross domestic purchases, which measures prices paid by U.S. residents,
      increased 2.9 percent in the fourth quarter, 0.1 percentage point more than the preliminary estimate; this
      index increased 1.9 percent in the third quarter. Excluding food and energy prices, the price index for
      gross domestic purchases increased 2.0 percent in the fourth quarter, compared with an increase of 1.7
      percent in the third.
      Real personal consumption expenditures increased 4.2 percent in the fourth quarter, compared with
      an increase of 5.1 percent in the third. Real nonresidential fixed investment increased 14.5 percent,
      compared with an increase of 13.0 percent. Nonresidential structures increased 2.1 percent, in contrast to
      a decrease of 1.1 percent. Equipment and software increased 18.4 percent, compared with an increase of
      17.5 percent. Real residential fixed investment increased 3.4 percent, compared with an increase of 1.6
      percent.
      Real exports of goods and services increased 3.2 percent in the fourth quarter, compared with an
      increase of 6.0 percent in the third. Real imports of goods and services increased 11.4 percent, compared
      with an increase of 4.6 percent.
      Real federal government consumption expenditures and gross investment increased 1.2 percent in
      the fourth quarter, compared with an increase of 4.8 percent in the third. National defense decreased 0.6
      percent, in contrast to an increase of 10.1 percent. Nondefense increased 5.3 percent, in contrast to a
      decrease of 5.3 percent. Real state and local government consumption expenditures and gross investment
      increased 0.6 percent, in contrast to a decrease of 1.7 percent.
      The real change in private inventories added 0.46 percentage point to the fourth-quarter change in
      real GDP after subtracting 0.97 percentage point from the third-quarter change. Private businesses
      increased inventories $47.2 billion in the fourth quarter, following increases of $34.5 billion in the third
      quarter and $61.1 billion in the second.
      Real final sales of domestic product -- GDP less change in private inventories -- increased 3.4
      percent in the fourth quarter, compared with an increase of 5.0 percent in the third.
      Gross domestic purchases
      Real gross domestic purchases -- purchases by U.S. residents of goods and services wherever
      produced -- increased 5.0 percent in the fourth quarter, compared with an increase of 3.9 percent in the
      third.
      Gross national product
      Real gross national product -- the goods and services produced by the labor and property supplied
      by U.S. residents -- increased 3.5 percent in the fourth quarter, compared with an increase of 4.0 percent
      in the third. GNP includes, and GDP excludes, net receipts of income from the rest of the world, which
      decreased $9.7 billion in the fourth quarter after increasing $1.6 billion in the third; in the fourth quarter,
      receipts increased $41.4 billion, and payments increased $51.1 billion.

      Current-dollar GDP
      Current-dollar GDP -- the market value of the nation`s output of goods and services -- increased
      6.2 percent, or $179.9 billion, in the fourth quarter to a level of $11,994.8 billion. In the third quarter,
      current-dollar GDP increased 5.5 percent, or $157.4 billion.
      Revisions
      The final estimate of the fourth-quarter increase in real GDP is the same as the preliminary estimate.
      Small upward revisions to exports and to personal consumption expenditures for durable goods were
      offset by a downward revision to private inventory investment.
      Advance Preliminary Final
      (Percent change from preceding quarter)
      Real GDP................................................ 3.1 3.8 3.8
      Current-dollar GDP................................. 5.3 6.0 6.2
      Gross domestic purchases price index..... 2.7 2.8 2.9
      Corporate Profits
      Profits from current production (corporate profits with inventory valuation and capital consumption
      adjustments) increased $150.8 billion in the fourth quarter. In the third quarter, profits decreased $55.9
      billion; the third-quarter decrease reflected a reduction of $79.7 billion from the effects of Hurricanes
      Charley, Frances, Ivan, and Jeanne. Current-production cash flow (net cash flow with inventory valuation
      and capital consumption adjustments) -- the internal funds available to corporations for investment --
      decreased $37.7 billion in the fourth quarter, compared with a decrease of $1.6 billion in the third.
      Taxes on corporate income increased $42.4 billion in the fourth quarter, in contrast to a decrease
      of $17.9 billion in the third. Profits after tax with inventory valuation and capital consumption adjustments
      increased $108.3 billion in the fourth quarter, in contrast to a decrease of
      $38.0 billion in the third. Dividends increased $110.7 billion, compared with an increase of $10.8 billion;
      current-production undistributed profits decreased $2.4 billion, compared with a decrease of $48.8 billion.
      Domestic profits of financial corporations increased $84.1 billion in the fourth quarter, in contrast to
      a decrease of $68.7 billion in the third.
      Domestic profits of nonfinancial corporations increased $66.7 billion in the fourth quarter, compared
      with an increase of $9.4 billion in the third. In the fourth quarter, real gross corporate product increased,
      and profits per unit of real product increased. The increase in unit profits reflected an increase in unit
      prices and decreases in both the unit labor and nonlabor costs corporations incurred.

      The rest-of-the-world component of profits was unchanged in the fourth quarter, in contrast to an
      increase of $3.4 billion in the third. This measure is calculated as (1) receipts by U.S. residents of earnings
      from their foreign affiliates plus dividends received by U.S. residents from unaffiliated foreign corporations
      minus (2) payments by U.S. affiliates of earnings to their foreign parents plus dividends paid by U.S.
      corporations to unaffiliated foreign residents. Receipts and payments increased by the same amount.
      Profits before tax with inventory valuation adjustment is the best available measure of industry profits
      because estimates of the capital consumption adjustment by industry do not exist. This measure reflects
      the inventory-accounting and depreciation-accounting practices used for federal income tax returns.
      According to this measure, domestic profits of both financial and nonfinancial corporations increased. For
      nonfinancial corporations, the largest increase was in manufacturing. Profits also increased in utilities, in
      retail trade, and in “other” nonfinancial. Profits decreased in information, in transportation and
      warehousing, and in wholesale trade.
      Profits before tax increased $125.1 billion in the fourth quarter, in contrast to a decrease of $55.5
      billion in the third. The before-tax measure of profits does not reflect, as does profits from current
      production, the capital consumption and inventory valuation adjustments. These adjustments convert
      depreciation of fixed assets and inventory withdrawals reported on a tax-return, historical-cost basis to the
      current-cost measures used in the national income and product accounts. The capital consumption
      adjustment increased $37.0 billion in the fourth quarter (from $223.0 billion to $260.0 billion), in contrast
      to a decrease of $10.3 billion in the third. The inventory valuation adjustment decreased $11.3 billion
      (from -$37.8 billion to -$49.1 billion), in contrast to an increase of $10.0 billion.
      Corporate profits in 2004
      Profits from current production increased 15.7 percent in 2004, compared with an increase of 16.8
      percent in 2003. Domestic profits increased 17.2 percent, compared with an increase of 17.8 percent.
      The rest-of-the-world component of profits increased 8.5 percent, compared with an increase of 12.1
      percent.
      Profits tax liability increased 14.6 percent in 2004, compared with an increase of 27.8 percent in
      2003. Profits after tax with inventory valuation and capital consumption adjustments increased 16.0
      percent, compared with an increase of 13.8 percent. Dividends increased 12.3 percent, compared with an
      increase of 1.4 percent; current-production undistributed profits increased 19.9 percent, compared with an
      increase of 30.0 percent.
      Profits before tax increased 12.7 percent in 2004, compared with an increase of 15.4 percent in
      2003. In 2004, the difference between the increase in profits from current production and the increase in
      profits before tax was mainly due to the effects of the Job Creation and Worker Assistance Act of 2002
      and the Jobs and Growth Tax Relief Reconciliation Act of 2003, which allowed accelerated depreciation
      and lowered before-tax profits. Profits from current production were not affected by the acts, because this
      measure does not depend on the depreciation-accounting practices used for federal income tax purposes.

      BEA`s national, international, regional, and industry estimates; the Survey of Current Business; and
      BEA news releases are available without charge on BEA`s Web site at www.bea.gov. By visiting the site,
      you can also subscribe to receive free e-mail summaries of BEA releases and announcements.
      Summary BEA estimates are available on recorded messages at the time of public release at the
      following telephone numbers:
      (202) 606-5306 Gross domestic product
      (202) 606-5303 Personal income and outlays
      (202) 606-5362 U.S. international transactions
      * * *
      Next release -- April 28, 2005, at 8:30 A.M. EDT for:
      Gross Domestic Product: First Quarter 2005 (Advance)
      Avatar
      schrieb am 07.05.05 13:06:05
      Beitrag Nr. 341 ()
      Diese Buch ist vielleicht eine Möglichkeit für unsere Board-Weltökonome sich ein wenig mit der Praxis zu beschäftigen.

      Mir scheint, in ihrer ideologischen Verbohrtheit unterscheiden sich die Globalisierungsschwätzer sehr wenig von den sozialistischen Ideologen der 60er und 70er Jahren.
      Meist nur Papageien, die nicht verstehen, was sie nachplappern, weil es einfach in ist.

      Keine Theorie wird die Wirtschaft erklären können, auch wenn man alle Computer der Welt zusammenschließen würde.
      Im Endeffekt ist der Schwachpunkt immer der Mensch.
      Und eins ist gewiß der nächste Crash ist sicher wie das Amen in der Kirche.

      May 7, 2005

      BOOK REVIEW
      Globalization ideologues have no clothes
      The Travels of a T-shirt in the Global Economy: An Economist Examines the Markets, Power, and Politics of World Trade by Pietra Rivoli
      http://www.atimes.com/atimes/Global_Economy/GE07Dj01.html


      Reviewed by Gary LaMoshi

      Like most economists, Georgetown University business professor Pietra Rivoli believes in free trade. But anti-globalization demonstrators on campus and around the world led her to re-examine her view.
      [Table align=right]

      [/TABLE]
      To move past strident rhetoric on both flanks, Rivoli follows the path of a US$5.99 souvenir T-shirt scooped from a bin at a Walgreen`s drugstore in Fort Lauderdale, Florida. Rivoli combines the threads of the T-shirt`s journey through the global supply chain to weave a rich tapestry of globalization past and present that focuses on real people to rip fabrications on all sides of the debate. Beyond that, The Travels of a T-shirt in the Global Economy is a great read.

      The humble T-shirt is a particularly good choice for Rivoli`s narrative. The story is timely, because this year marks the end of US textile import quotas under the 40-year-old Multifiber Agreement. It`s timeless, because cotton goods have been at the center of global trade debates since the 17th century.

      England`s wool industry won protection against cotton-cloth imports in 1701. That policy spurred growth of domestic cotton milling and, through it, the industrial revolution, creating demand beyond the means of cotton farmers in China and India. This pattern repeats throughout trade history: bottlenecks lead to innovations, but only where social and political systems embrace change; trade restraints foster unintended consequences; and textile production is less a "race to the bottom" than the first rung on a climb up the industrialization ladder.

      The parrot design on Rivoli`s T-shirt was printed in Florida, but the shirt carries a "made in China" label - Rivoli later explains why that`s not as common as you think - and she tracks down the manufacturer. She meets Shanghai Knitwear manager Patrick Xu during one of his sales trips to the United States, and he promises to show Rivoli the entire manufacturing process in China, from spinning the thread to sewing the sleeves. But, Rivoli asks, what about the farm where the cotton is grown? Xu replies that the cotton probably was raised far from Shanghai, in "Teksa". "Where`s that?" Rivoli demands. Xu points on Rivoli`s office globe to Texas.

      Since the 19th century, the US south has dominated global cotton cultivation, and since the 1930s, west Texas has been the leading producer. A confluence of innovation, entrepreneurship, and cooperation has transformed the barren landscape around Lubbock into the Silicon Valley of cotton farming. But in Texas, as in China and other stops along the T-shirt`s journey, it`s not Adam Smith`s invisible hand that determine winners in global trade, but the ability of farmers, manufacturers and distributors to foil market mechanisms.

      In 1793, Eli Whitney`s cotton gin solved the problem of removing seeds from sticky cotton fiber that dominate the US crop, but there`s a larger problem with cotton farming: labor. Delicate cotton puffs must be harvested at specific but unpredictable times, and every grower in an area needs pickers at the same time. To break this bottleneck, farmers needed a guaranteed supply of labor. From slavery to sharecropping to Mexican guest workers, public policy provided farm labor on demand - until government-aided technological advances allowed farmers such as Nelson Reinsch of Smyer, Texas, to tend his 1,000 acres (about 400 hectares) virtually alone. Only in recent decades have direct subsidies and import restrictions - key poor-country complaints in current global trade forums - supplanted more subtle forms of government support to cotton farmers.

      Chinese textile manufacturers` current competitive advantage, cheap labor, stems in part from the hukou system, a communist innovation that ties farm families to their villages. Virtually every urban migrant worker is in violation of hukou rules, rendering them compliant and tolerant of sweatshop conditions. But legal restrictions and shop-floor misery didn`t stop Jiang Lan from coming to Shanghai any more than they kept earlier generations from swarming into Manchester, England, and New Hampshire.

      Rivoli points out that for workers, overwhelmingly women from rural areas, the opportunity to be exploited in a factory beats their future on a farm. Compared with picking cotton or an arranged marriage at age 14, a factory job is a great leap forward economically and socially. Beyond sending money home to the family, working in the city, even living in a company dormitory or 19th-century rooming house with restrictions to protect feminine morals, grants independence and opportunities unimagined in Carolina`s foothills or China`s dust bowl.

      Westerners may be appalled at Shanghai No 36 Mill`s 48-hour workweek amid deafening noise, stifling heat and dust for $4 a day, but decades of activism have significantly improved factory conditions. Rivoli reviews reports of maimings and deaths in English mills in 1843, then observes that today`s Shanghai Brightness Factory employees retain all their limbs, have never heard of brown-lung disease, and boast a longer life expectancy than New Yorkers, as well as money in their pockets and optimism about their futures.

      Leaving the Chinese mill, Rivoli`s T-shirt confronts US import restrictions designed to protect dwindling domestic textile manufacturers. Volumes of arcane rules have proved most effective at producing employment for lobbyists, rather than saving textile jobs in the US south. Rivoli also notes that China has lost far more textile jobs than the US over the past decade as it gains new technologies to boost efficiency and, like the US, Japan and South Korea, progresses up the value chain to computers and cars.

      Lucky T-shirts that vault US entry barriers often have another journey ahead. American consumers cast off more than 250,000 tons of clothing a year, much of which finds it way from Salvation Army bins into the global used-clothing market. For Rivoli the economist, this voyage is the most fascinating because, at long last, the T-shirt meets a global free market.

      At Trans-Americas Trading Co on the waterfront of Brooklyn, New York, 80 employees pick through affluent Americans` castoffs. It`s a "snowflake" business: every item is unique. Workers sort clothing into 400 categories, separating pieces suitable only for industrial rags or upholstery stuffing from jeans or Led Zeppelin T-shirts that can fetch hundreds or even thousands of dollars at vintage-clothing stores in Tribeca or Tokyo. (Vintage clothing is like pornography: hard to define, but experts know it when they see it.) Most of Trans-Americas` harvest is exported to the poorest countries on Earth. In Tanzania, a recovering East African socialist basket case, mitumba (Swahili for "used clothing") is the top US import.

      Rivoli rejects the value judgments on both sides of the Atlantic that label the trade in used clothing as "shadowy" and accuse "middlemen" of exacting "huge profits" on items that sell for pennies. To the arguments that donated clothing should simply be given to the world`s poor, Rivoli asks, how? Market forces make it more likely consumers will get mitumba they want at prices they`ll pay. The alternative is an underground business in which bureaucrats and border guards pocket illegal profits.

      As for the argument that used clothing stifles fledgling textile industries, Rivoli notes that while Tanzania banned used (and most other) clothing imports until economic reforms in 1985, factories ran at 40% capacity. Mitumba isn`t holding Tanzania back from economic development, according to Rivoli, it`s one of the few positive signs of it. Geofrey Mionge and fellow mitumba dealers lining Morogoro Road on the outskirts of Dar es Salaam not only practice free-market disciplines, they provide more jobs for sorters, washers, tailors and hawkers than most textile mills.

      Critics charge that wearing the West`s castoffs is humiliating, but Tanzanians know the real humiliation is having nothing to wear. In a straightforward, entertaining fashion, Rivoli demonstrates that ideologues on the both sides of the globalization debate ignore the realities of world trade. These hypocrites, like Tanzanians under the mitumba ban, have no clothes.

      The Travels of a T-shirt in the Global Economy: An Economist Examines the Markets, Power, and Politics of World Trade, by Pietra Rivoli, John Wiley & Sons, 2005, Hoboken, New Jersey. ISBN: 0-471-64849-3. Price: US$29.95, 254 pages.

      (Copyright 2005 Asia Times Online Ltd. All rights reserved. Please contact us for information on sales, syndication and republishing.)
      Avatar
      schrieb am 26.05.05 18:24:32
      Beitrag Nr. 342 ()
      Einer langen Tradition folgend hole ich mal wieder diesen Thread hervor. Der Anlass ist eigentlich immer der gleiche: der enttaeuschende Zustand der US-Oekonomie, den dem bisher in Alteuropa erfolgreich zu meiden wusste.

      Hier also der erschuetternde Bericht ueber die katastrophale Wirtschaftsentwicklung im 1.Quartal aus dem Wall Street Journal, der insbesondere den Deutschen weiterhin zur Mahnung gereichen sollte:


      GDP Grew 3.5% in First Quarter

      Unemployment Claims Rise,
      But Are Below Expectations
      By JEFF BATER
      DOW JONES NEWSWIRES
      May 26, 2005 10:22 a.m.

      WASHINGTON -- The U.S. economy grew faster in the first quarter than first believed, partly because Americans didn`t increase their foreign purchases as much as previously thought.

      Corporate-profit growth slowed sharply in the first three months of 2005 and inflation was slightly weaker than originally thought.

      Gross domestic product rose at a 3.5% annual rate January through March, the Commerce Department said Thursday in its first revision of economic growth for the quarter. GDP is a measure of all goods and services produced in the economy. The median estimate of 22 economists surveyed by Dow Jones Newswires and CNBC survey was for a 3.6% increase.

      The government a month ago said GDP grew 3.1% last winter, far slower than the fourth-quarter`s 3.8% pace. The revision upward to 3.5% was due to a smaller surge in imports.

      "A downward revision to imports, which are a subtraction in the calculation of GDP, was partly offset by a downward revision to inventory investment," the Commerce Department said.


      Corporate profits after taxes rose 1.0% January through March. Earnings grew 12.5% in the fourth quarter. Profits climbed 8.1% as compared with the first quarter of 2004.

      Inflation gauges for the first three months of the year were mixed. The government`s price index for personal consumption rose 2.1%, matching the previous estimate for the quarter but below the fourth quarter`s 2.7% climb.

      The price index for gross domestic purchases, which measures prices paid by U.S. residents, rose at a 2.9% rate, lower than the previously estimated 3.0% increase and the same as the fourth-quarter rate. The chain-weighted GDP price index increased at a 3.2% rate, less than the previously estimated 3.3% increase but above the fourth quarter`s 2.3% climb.

      For its first estimate of a particular quarter`s GDP, Commerce makes assumptions for the various components of economic activity, including trade. In its original calculation of first-quarter GDP, the government`s assumptions for March imports and exports were overly pessimistic. Thursday`s data showed U.S. exports rose by 7.2%, instead of the earlier reported 7.0% increase. Imports advanced by 9.1%, smaller than the originally estimated 14.7% rise. Fourth-quarter exports grew 3.2% and imports were up 11.4%.

      GDP growth is reduced when the rate of increase of imports tops the rate of increase of exports. Thursday`s report showed the trade component lopped 0.67 percentage points off GDP growth. The initial report a month ago had said trade cut GDP by 1.49 percentage points.

      Commerce not only revised trade numbers but adjusted inventories as well. It said businesses expanded inventories by $68.4 billion, lower than the $80.2 billion accumulation first estimated but still above the fourth-quarter`s $47.2 billion increase.

      The $21.2 billion quarter-to-quarter change added 0.78 percentage points to GDP growth in January through March. Commerce originally estimated change for the quarter had added 1.21 percentage points to growth.

      Analysts say the smaller $68.4 billion inventory accumulation figure for the first quarter implies less inventory drawdown in the second quarter, which runs April through June. And less drawdown could mean more production of goods for that quarter -- which, in turn, would give a boost to overall economic growth.

      In other economic news Thursday, the Labor Department said new claims for unemployment insurance rose by 1,000 to a seasonally adjusted 323,000 last week. The four-week average climbed to a one-month high of 330,500 -- but that was well within the range economists associate with moderate job growth.

      Wall Street expected a larger increase in initial claims. The average forecast of economists surveyed by Dow Jones Newswires and CNBC had called for a gain of 4,000 claims.

      Although the volume of initial claims has fluctuated from week to week this year, the number has consistently stayed below 350,000 since the first week of January. Most economists, as a result, expect the job market to improve steadily.

      U.S. employers added 274,000 jobs to their payrolls in April, and many forecasters say job growth is likely to be strong in May as well.

      In its report, the Labor Department said the number of workers drawing unemployment benefits for more than a week fell in the week that ended May 14, the latest period for which data are available. That number -- known as continuing claims -- dropped by 22,000 to 2,574,000. The unemployment rate for workers with unemployment insurance held steady at 2%.

      The GDP report said real final sales of domestic product -- that is, GDP less the change in private inventories -- advanced at a 2.7% annual rate in the first quarter. That was higher than the previously estimated 1.9% increase but below the fourth-quarter`s 3.4% growth.

      The biggest component of GDP is consumer spending, accounting for about two-thirds of economic activity. First-quarter spending climbed 3.6%, slightly up from the previously estimated 3.5% gain but below the fourth quarter`s 4.2% advance. Purchases of durable goods increased 1.7% and nondurables rose 5.4%; previously, durables were seen as flat and nondurables seen up 4.9%.

      Business spending rose 3.5%, down from the earlier estimated 4.7% increase and far below the fourth-quarter`s 14.5% surge. Investment in equipment and software rose 5.6%.

      First-quarter federal government spending went up 0.4%, a bit lower than the earlier estimated 0.6% climb; fourth-quarter spending went up 1.2%. State and local government outlays decreased 0.5%; it was earlier seen rising 0.5%. Fourth-quarter spending went up 0.6%.
      Avatar
      schrieb am 26.05.05 18:34:55
      Beitrag Nr. 343 ()
      #342

      :laugh:

      ja, den Amis geht`s echt schlecht! Beneidenswert schlecht!
      Avatar
      schrieb am 27.05.05 08:56:21
      Beitrag Nr. 344 ()
      May 27, 2005
      Running Out of Bubbles
      By PAUL KRUGMAN
      http://www.nytimes.com/2005/05/27/opinion/27krugman.html


      Remember the stock market bubble? With everything that`s happened since 2000, it feels like ancient history. But a few pessimists, notably Stephen Roach of Morgan Stanley, argue that we have not yet paid the price for our past excesses.

      I`ve never fully accepted that view. But looking at the housing market, I`m starting to reconsider.

      In July 2001, Paul McCulley, an economist at Pimco, the giant bond fund, predicted that the Federal Reserve would simply replace one bubble with another. "There is room," he wrote, "for the Fed to create a bubble in housing prices, if necessary, to sustain American hedonism. And I think the Fed has the will to do so, even though political correctness would demand that Mr. Greenspan deny any such thing."

      As Mr. McCulley predicted, interest rate cuts led to soaring home prices, which led in turn not just to a construction boom but to high consumer spending, because homeowners used mortgage refinancing to go deeper into debt. All of this created jobs to make up for those lost when the stock bubble burst.

      Now the question is what can replace the housing bubble.

      Nobody thought the economy could rely forever on home buying and refinancing. But the hope was that by the time the housing boom petered out, it would no longer be needed.

      But although the housing boom has lasted longer than anyone could have imagined, the economy would still be in big trouble if it came to an end. That is, if the hectic pace of home construction were to cool, and consumers were to stop borrowing against their houses, the economy would slow down sharply. If housing prices actually started falling, we`d be looking at a very nasty scene, in which both construction and consumer spending would plunge, pushing the economy right back into recession.

      That`s why it`s so ominous to see signs that America`s housing market, like the stock market at the end of the last decade, is approaching the final, feverish stages of a speculative bubble.

      Some analysts still insist that housing prices aren`t out of line. But someone will always come up with reasons why seemingly absurd asset prices make sense. Remember "Dow 36,000"? Robert Shiller, who argued against such rationalizations and correctly called the stock bubble in his book "Irrational Exuberance," has added an ominous analysis of the housing market to the new edition, and says the housing bubble "may be the biggest bubble in U.S. history"

      In parts of the country there`s a speculative fever among people who shouldn`t be speculators that seems all too familiar from past bubbles - the shoeshine boys with stock tips in the 1920`s, the beer-and-pizza joints showing CNBC, not ESPN, on their TV sets in the 1990`s.

      Even Alan Greenspan now admits that we have "characteristics of bubbles" in the housing market, but only "in certain areas." And it`s true that the craziest scenes are concentrated in a few regions, like coastal Florida and California.

      But these aren`t tiny regions; they`re big and wealthy, so that the national housing market as a whole looks pretty bubbly. Many home purchases are speculative; the National Association of Realtors estimates that 23 percent of the homes sold last year were bought for investment, not to live in. According to Business Week, 31 percent of new mortgages are interest only, a sign that people are stretching to their financial limits.

      The important point to remember is that the bursting of the stock market bubble hurt lots of people - not just those who bought stocks near their peak. By the summer of 2003, private-sector employment was three million below its 2001 peak. And the job losses would have been much worse if the stock bubble hadn`t been quickly replaced with a housing bubble.

      So what happens if the housing bubble bursts? It will be the same thing all over again, unless the Fed can find something to take its place. And it`s hard to imagine what that might be. After all, the Fed`s ability to manage the economy mainly comes from its ability to create booms and busts in the housing market. If housing enters a post-bubble slump, what`s left?

      Mr. Roach believes that the Fed`s apparent success after 2001 was an illusion, that it simply piled up trouble for the future. I hope he`s wrong. But the Fed does seem to be running out of bubbles.

      E-mail: krugman@nytimes.com

      * Copyright 2005 The New York Times Company
      Avatar
      schrieb am 27.05.05 14:56:29
      Beitrag Nr. 345 ()
      [posting]16.725.684 von Joerver am 27.05.05 08:56:21[/posting]Hilft der Artikel irgendwie weiter? Wenn gar nichts mehr hilft, zitiere ich eben den Krugman herbei ;) , der - solange ich denken kann - immer daneben gelegen hat. Aber selbst er hoert sich inzwischen sehr vorsichtig an: Vielleicht gibt es eine Bubble im Immoblienmarkt. Und wenn es sie gibt, dann wird sie wahrscheinlich auch platzen

      Tolle Erkenntnis! Aber muss ich dafuer auch noch eine Kolumne schreiben? :D
      Avatar
      schrieb am 27.05.05 15:22:43
      Beitrag Nr. 346 ()
      [posting]16.729.753 von QCOM am 27.05.05 14:56:29[/posting]Ich haben in den letzten Tagen ein Zitat von Kissinger gefunden, das aussagt, in der USA ist Realist fast ein Schimpfwort.
      Und Krugman ist Realist und wird dementsprechend beschimpft.

      Auf die Scheiterhaufen mit den Ungläubigen!
      Avatar
      schrieb am 01.06.05 16:01:59
      Beitrag Nr. 347 ()
      [posting]16.729.959 von Joerver am 27.05.05 15:22:43[/posting]Joerver, Du unterbietest Dein uebliches Niveau. Pfui!:rolleyes:

      Mir bieten sich in immer kuerzeren Abstaenden neue, willkommene Anlaesse, diesen Thread wieder nach vorne zu zerren. Allein in der vergangenen Woche:

      In Europa bricht nach dem Votum der Franzosen langsam Panik aus und die ersten "Rette sich wer kann"-Spielchen setzen ein: wie kommen wir wieder aus dem verdammten Euro raus?

      Gleichzeitig geht die deutsche Finanzpolitik zuegig ihrem naechsten Hoehepunkt entgegen: der Mehrwertssteuererhoehung.

      Nach der aktuellen Ausgabe der Business Week aind die amerikanischen Nettodirektinvestitionen in klassisch-Alteuropa innerhalb eines Jahres um 50% zurueckgegangen. Jede 5.US-Firma plant dort darueberhinaus Jobstreichungen bzw. Werksschliessungen.

      Nun koennte man sagen, die Amis habaen eben keine Knete mehr ... Falsch! Sie haben ... es wandert halt alles ein paar Zeitzonen gen Osten! :D
      Avatar
      schrieb am 10.06.05 20:49:30
      Beitrag Nr. 348 ()
      US-Haushaltsdefizit verringert sich im April deutlich

      Das US-Finanzministerium stellte die Veränderung der Haushaltlage für April 2005 vor.

      Den Angaben zufolge reduzierte sich das Haushaltsdefizit im Berichtsmonat auf 35,3 Mrd. Dollar, nachdem im Vorjahresmonat ein Haushaltsdefizit von 62,5 Mrd. Dollar ausgewiesen worden war. Volkswirte hatten im Vorfeld ein Passivsaldo von 36 Mrd. Dollar erwartet.

      Die Gesamteinnahmen erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahresmonat von 115,5 Mrd. Dollar auf 152,7 Mrd. Dollar. Die Gesamtausgaben kletterten im Vorjahresvergleich um 5,6 Prozent auf 188 Mrd. Dollar.

      Im bisherigen Jahresverlauf verringerte sich das US-Haushaltsdefizit den Angaben zufolge von 346,0 Mrd. Dollar im Vorjahreszeitraum auf 272,2 Mrd. Dollar.



      Quelle:Finanzen.net 10/06/2005 20:35
      Avatar
      schrieb am 30.06.05 02:44:04
      Beitrag Nr. 349 ()
      Es ist mal wieder an der Zeit, einen meiner Lieblingsthreads wieder einmal hochzuzerren. Aktueller Anlass: Ein Abschnitt im heutigen Zuercher Trend. Unseren lieben SoBeKos faellt ja zu dem Thema gar nichts mehr ein. Ist ja auch kein Wunder, von Geld verstehen sie bekanntlich nichts! :D :D


      Europas Ökonomen müssen erneut auf die Schulbank. Wie vor gut 25 Jahren, so auch jetzt.
      Das amerikanische Doppeldefizit beschäftigt die Europäer seit zwei Jahren fast täglich. Die merkwürdigsten Konsequenzen bis zum Riesenkollaps des Dollar werden diskutiert. Auch hier blicken wir noch einmal kurz zurück.

      Die Reaganomics starteten mit sinkenden Steuern und einem entsprechenden Defizit im Haushalt, um anschliessend die wirtschaftliche Dynamik auf das Doppelte der Vorjahre hochzutreiben. Volkswirtschaften, die möglichst frei von staatlichen Kontrollen sind, reagieren auf eine solche Politik mit relativ klarer zeitlicher Bemessung. So auch jetzt. Das hochgefahrene Staatsdefizit infolge
      des 11. September 2001 lief in der Spitze bis 460 Mrd. $. Daraus wurden bis jetzt in der aktuellen Budgetrechnung nur noch 325 Mrd. $, mit Zielsetzung 290 Mrd. $ im kommenden Haushaltsjahr. Die Wirkung dieser Defizite findet sich im nachhaltigen Wachstum der Amerikaner in der Grössenordnung von über 3,5 % als Jahresrate. Das aber wurde bis ins Frühjahr dieses Jahres von allen Fachleuten in Europa permanent bezweifelt[...]

      Und hier nun der Satz, den sich jeder Soze 3x hinter die Ohren schreiben sollte:

      Je weniger Staat, umso besser, denn Schulden, die richtig angesetzt sind und auch wirken können, haben stets eine
      stimulierende Wirkung, wenn sie nicht konsumtiv verbraucht werden.
      Avatar
      schrieb am 30.06.05 08:43:02
      Beitrag Nr. 350 ()
      [posting]17.068.824 von QCOM am 30.06.05 02:44:04[/posting]Und hier nun der Satz, den sich jeder Soze 3x hinter die Ohren schreiben sollte:

      Je weniger Staat, umso besser, denn Schulden, die richtig angesetzt sind und auch wirken können, haben stets eine
      stimulierende Wirkung, wenn sie nicht konsumtiv verbraucht werden.


      Seit wann sind denn Militärausgaben, die zur Kriegsführung genutzt werden, nicht konsumptiv? :D:D

      Am lächerlichsten ist ja wohl Behauptung, die insgesamt 2 Billionen (europäische Billionen!) US$ Staatsdefizit seien eine notwendige Folge des WTC-Anschlags.
      Avatar
      schrieb am 30.06.05 11:05:06
      Beitrag Nr. 351 ()
      Mich wundert auch, daß militärische Ausgaben auf einmal nicht konsumptiv sein sollen. Ihr entscheidendes Merkmal ist eher, daß sie flexibler sind als Sozialausgaben, und daß sie gezielt in den Binnenmarkt gehen.

      Ansonste nist nicht von der Hand zu weisen, daß der 11.9.2001 erst den richtigen Kick gab, die Militärausgaben zu erhöhen - ohne wäre das sehr unpopulär gewesen - und die zeitweilig höhere Verschuldung daher natürlich auf den 11.9.2001 zurückzuführen ist, zusammen mit den ökonomischen Schockwellen, die von jener Zeit herrühren.

      Wenn es den USA tatsächlich gelänge, durch stabiles Wachstum die Verschuldungsrate nachhaltig zu senken, stünden die USA-Kritiker allerdings in dem Punkt etwas lädiert da. Den ersten Schritt dazu haben sie offensichtlich gemacht.
      Avatar
      schrieb am 30.06.05 14:10:15
      Beitrag Nr. 352 ()
      Man sollte nicht immerfort Dinge bestreiten, von denen gar nicht die Rede war, aber ich gebe zu, dass der oben vorgteragene eidgenoessische Gedankengang fuer eher links orientierte Kollegen ein bisschen ungewohnt ist, enthaelt er doch als grunlegende These den Gedanken, dass sie Oekonomie eines Landes sich am schnellsten erholt, wenn der Staat sich zuruecknimmt - und somit sind hier vor allem die b]Steuersenkungen[/b] (damals unter Reagan, jetzt unter W) gemeint.

      Auf das klassische deutsche Lieblingsthema - konsumtiv vs. investiv - war ich gefassst. Grundlagenforschung wird in Amerika bekanntlich weitgehend aus Titeln des Pentagon bestritten (was in D militaerisch absolut unverdaechtig unter den Titeln DFG oder MPG rangiert). "Militaerausgaben" sind also keineswegs so holzschnittartig zu sehen wie es der Beitrag von rv nahelegt. Immerhin ist auf diesem Wege das Internet in die Welt gekommen. Konsumtiv oder Investiv? Oder die Firmen, die infolge der Anforderungen der Homeland Security ihr Geld mit den erhoehten Sicherheitsanforderungen an den Flughaefen verdienen. Spin Off: Login bei laptops demnaechst bei jedem Modell mit Fingerabdruck moeglich! Ein schoener Fortschritt, nicht wahr?

      Andererseits stehen mir die Haare zu Berge, wenn in D die SoBeKos die Einrichtung einer neuen Behoerde als Investituonsleistung betrachten. Dabei ist so etwas konsumtiv - und zwar als indisponibler Ausgabenblock mit eingebauter Wachstumsdynamik bis zum St.Nimmerleinstag!
      Avatar
      schrieb am 30.06.05 14:34:28
      Beitrag Nr. 353 ()
      @qcom: Ich muss dann doch mal eine kleine Lanze für die europäischen Ökonomen brechen. Die sind dann doch nicht ganz so doof wie die SoBeKos.
      Gerade heute ist ein sogenannter Hamburger Appell erschienen, der immerhin von mehr als 200 und damit wohl von der Mehrheit der deutschen Wirtschaftsprofessoren unterschrieben ist, und sich heftig wehrt gegen den Unsinn, der von den SoBeKos ständig verbreitet wird.


      Aufstand der Professoren

      Deutschlands führende Wirtschaftswissenschaftler fordern in einem gemeinsamen Appell mehr Ehrlichkeit von der Politik. Notwendig seien drastische Reformen


      von Stefan von Borstel

      Nicht weniger als 241 Wirtschaftsprofessoren haben mit Blick auf den bevorstehenden Wahlkampf an die Politik appelliert, den Wählern die Wahrheit über die Strukturkrise in Deutschland zu sagen. "Als Hochschullehrer für Volkswirtschaftslehre warnen wir eindringlich davor, Illusionen zu erzeugen und damit die Akzeptanz notwendiger Reformen zu untergraben", heißt es in einem "Hamburger Appell", der von den drei Hamburger Wirtschaftsprofessoren Thomas Straubhaar, Bernd Lucke und Michael Funke initiiert wurde. Die Professoren beklagen darin einen "erschreckenden Mangel an ökonomischem Sachverstand" in der wirtschaftpolitischen Debatte in Deutschland. "Wir appellieren an das Verantwortungsbewußtsein der gewählten Volksvertreter, der Versuchung einfacher Lösungen zu widerstehen und statt dessen ungeschönte Antworten auf die drängenden ökonomischen Fragestellungen zu geben", heißt es weiter. ...

      http://www.welt.de/data/2005/06/30/739122.html

      Hier noch der Link zum Original des Appells und zu der Liste der Unterzeichner.

      http://www.rrz.uni-hamburg.de/IWK/appell.pdf

      http://www.rrz.uni-hamburg.de/IWK/appell.htm
      Avatar
      schrieb am 30.06.05 14:49:00
      Beitrag Nr. 354 ()
      [posting]17.074.292 von QCOM am 30.06.05 14:10:15[/posting]Was hab ich bestritten, das du (bzw. deine eidgenössischen Kronzeugen, deren Text ich gerne mal ganz sehen würde) nicht behauptet hattest?

      Dass ein großer Teil der Forschung an den Unis und Forschungsinstituten vom Pentagon finanziert wird, ist mir wohlbekannt - man brauch sich nur das kleingedruckte unten auf der ersten seite der meisten Papaers anzuschauen. Welcher Teil der jährlich 400 Mrd Staatsdefizit ist denn dorthin geflossen? Verringert worden ist unter Bush nur der Staatsanteil auf der Einnahmenseite - nicht auf der Ausgabenseite. Ob die Planungen für eine Verringerung des Defizits ohne Buchhaltertricks eingehalten werden können, würde ich erst mal abwarten...
      Avatar
      schrieb am 30.06.05 14:54:32
      Beitrag Nr. 355 ()
      [posting]17.074.661 von flitztass am 30.06.05 14:34:28[/posting]Die Wirtschaftsprofessoren empfehlen äußerste Lohnzurückhaltung sowie einen strikten Sparkurs mit weitreichenden Einschnitten in allen Bereichen.

      Die Hälfte der C3 und C4 Stellen dieser Professoren könnte aus Kostengründen eingespart werden. Ebenso könnte man billigere Professoren aus China oder Polen einstellen, was ebenfalls zu Kostenersparnis führen würde. Eine Gehaltskürzung um 20-30% würde die öffentlichen Kassen in ähnlicher Weise entlasten. Aber ich befürchte, das haben die Herren nicht gemeint :rolleyes::mad:
      Avatar
      schrieb am 30.06.05 15:34:03
      Beitrag Nr. 356 ()
      [posting]17.074.880 von rv am 30.06.05 14:49:00[/posting]Immer schoen locker bleiben, Junge (gehoert hier zur Grundausstattung)! Warum immer gleich so verkniffen? Dass die Reagonomics erfolgreich waren, ist jao wohl mittlerweile unbestritten, auch dass Clinton weitgehend die Ernte eingefahren hat. Bush II schickt sich jetzt an(teilweise mit demselben Spitzenpersonal), das Ganze zu wiederholen. Dass das Dir (wie manch einem anderen 68-Europaer auch) quer runtergehen mag, ist geschenkt, aber kurzsichtig! Was waere denn, wenn Konjunkturerholung mitsamt anschliessender Defizitreduktion nicht so schoen funktinieren wuerden? Dann koenntet Ihr Euch in Euren bis ueber beide Ohren in fixen (und obendrein schuldenfinanzierten) konsumtiven Ausgabenbloecken steckenden Staatswirtschaften - die sich auch noch (Etikettenschwindel) Exportweltmeister nennen - einsargen lassen!

      Dass sich unter Bush zunaechst die Einnahmen reduzierten habe ich ja gesagt und ist bekannt. Dass sich jetzt die Einnahmen aufgrund der glaenzend laufenden Konjunktur maechtig erhoehen und sich vor allem aufgrund dieser Erhoehung das Defizit schliesst, hast Du aber offensichtlich nicht so richtig verstanden. Aber deshalb sage ich`s Dir ja auch noch mal ;)

      Der Abschnitt aus dem Schweizer Boersenbrief ist weitgehend komplett herausgeschnitten. Der einzige fehlende Satz enthalt einen Bezug auf einen vorangegangenen Absatz. Der Brief ist nicht billig (aber sein Geld wert!). Ich bin wahrscheinlich schon mit der Zitierung des Absatzes an die Grenze des Erlaubten gegangen. Du kannst den kompletten Brief unter www.zuerchertrend.ch bestellen.
      Avatar
      schrieb am 30.06.05 15:39:49
      Beitrag Nr. 357 ()
      [posting]17.074.661 von flitztass am 30.06.05 14:34:28[/posting]Die Professoren beklagen darin einen " erschreckenden Mangel an ökonomischem Sachverstand" in der wirtschaftpolitischen Debatte in Deutschland.

      Kann man sich einrahmen und uebers w:o-Brett haengen (siehe den neuesten Beitrag eines Herrn, der mir hier noch nie durch besonderen oekonomischen Sachverstand aufgefallen ist).

      Stimmt, FT, die Meldung macht ein bisschen Hoffnung!
      Avatar
      schrieb am 30.06.05 15:58:21
      Beitrag Nr. 358 ()
      Uebrigens als Beleg dafuer, dass in den USA inzwischen sehr stark in Anlagen investiert wird (und nicht bloss konsumiert), fuehre ich gern einen weiteren Kronzeuge aus dem Schweizer Umfeld an, naemlich den CEO von ABB North America, der sich dahingehend in einem Interview in der aktuellen Business Week vom 4.Juli aeussert. Immer schoen die Pointe (und das Threadthema)im Auge behalten: es geht um eine Finanzpolitik, welche die Investitionen im privaten Bereich staerkt und damit am langen Ende auch die staatliche Einnahmenseite verbessert - so daaa man gut genaehrt in den naechstn Zyklus geht. Und das haben die europaeischen Sozen in der Tat nie begriffen: die haben immer nur das deficit spending um jeden Preis im Sinn!
      Avatar
      schrieb am 30.06.05 18:20:46
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 30.06.05 18:23:22
      Beitrag Nr. 360 ()
      [posting]17.075.719 von QCOM am 30.06.05 15:34:03[/posting]Was wirst du denn gleich so aggressiv?

      Erst wirfst du mir vor, ich hätte Dingen widersprochen, die du gar nicht behauptet hast (ohne sie auf Nachfrage zu nennen), dann widersprichst du Dingen, die ich nie gesagt habe. Wo habe ich denn gesagt, dass Reagan NICHT die Steuern gesenkt hätte? Dass sich das Defizit schließt ist bisher reines Wunschdenken - oder hältst du die Prognosen für 2006 schon für Realität?
      Reagan hatte nicht wie Bush jr. mit seinem Spitzenpersonal die Ausgaben drastisch erhöht! Wieso sagst du dazu, dass ,,der Staat sich zurücknimmt", wenn die Rüstungsausgaben (und vielleicht auch in geringerem Maße die Forschungsausgaben) drastisch erhöht werden? Der größte Teil der Rüstungsausgaben ist jedenfalls nach (nicht nur) meiner Auffassung rein konsumptiv (oder siehst du die Besetzung des Irak als Investitition in die Ölversorgung an? :D)
      Avatar
      schrieb am 30.06.05 18:39:02
      Beitrag Nr. 361 ()
      [posting]17.078.047 von rv am 30.06.05 18:23:22[/posting]Ich weiss, dass Du viel beschaeftigt bei w:o bist (keine Ahnung, was Du obendrein sonst noch so treibst). Das enthebt Dich aber nicht der Verpflichtung, die Beitraege auch zu lesen, auf die Du vorgeblich eingehst.

      Ich stelle fest, #348 hast Du ebensowenig gelesen wie meine ganz und gar nicht aggressive #356.

      Insofern geht #359 (mal wieder) restlos an der Sache vorbei und ich brauche mich auch nicht dazu zu aeussern. Kannst gern ein paar neue Anlaeufe nehmen. Sobald ich hier mein Tagewerk erledigt habe, gehe ich gern darauf ein (vorausgesetzt, es nicht schon wieder solche Irrlaeufer)
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 06:37:53
      Beitrag Nr. 362 ()
      Und hier ist er wieder, mein reanimierter Lieblingsthread ...

      Der Dampfer ist auf Kurs, liebe polymods, rvs und sonstige Etatisten, da faellt Euch der Unterkiefer auf die Tastatur!

      Natuerlich liefe alles noch viel besser hier, wenn sich Alteuropa an der US-Finanzpolitik endlich ein Beispiel nehmen wuerde. :D


      Aus dem wsj von heute:

      "It`s a sign that our tax-relief plan, our pro-growth policies, are working," President Bush said yesterday. The White House Office of Management and Budget announced that its annual midyear review showed that the budget shortfall for fiscal 2005, which ends Sept. 30, would be $333 billion -- $94 billion less than projected in February -- because of a surge of income-tax revenue.

      Measured against the overall economy, that $333 billion would represent 2.7% of gross domestic product. Last year`s $412 billion deficit was 3.6% of GDP. The projections put the president way ahead of schedule in keeping his campaign promise to halve the deficit by the time he leaves office in 2009, to under 2.3% of GDP.
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 06:57:13
      Beitrag Nr. 363 ()
      Und fuer die Landsleute, die es immer noch nicht begriffen haben, was gemeint ist (was angesichts des erschuetternden Defizits an oekonomischem Sachverstand in meiner Heimat zu befuerchten ist):

      5 Tax Cuts under Bush!
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 07:02:43
      Beitrag Nr. 364 ()
      Um noch ein bisschen Oel ins Feuerchen zu giessen: was ist eigentlich - mal rein oekonomisch oder bilanztechnisch gesehen - aus der FR seit der Threaderoeffung geworden?


      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 08:26:56
      Beitrag Nr. 365 ()
      Die FR kämpft, wie fast alle Printmedien, mit Leserschwund.

      Das ist nicht nur eine schwierige ökonomische Lage, es ist auch ein Lehrstück dafür, daß der richtige Ansatz, für unser derzeitiges Deutschland eine Zeitung zu machen, einer Revision unterworfen ist.

      Schreibt man etwas, was die Deutschen lesen wollen sollten, also beispielsweise über den vermeintlich untauglichen amerikanischen Ansatz, die Wirtschaft in Gang zu halten, so mag dies dem Fortbestehen der FR dienlich sein. Es entfernt sich aber von der Realität, über die ja auch irgendwann berichtet werden muß.

      Berichtet man in einer Weise, welche dem amerikanischen Politik- Ansatz zumindest eine Chance einräumt, dann erbost man womöglich die Leserschaft in einer Weise, daß diese das Blatt meiden.

      Der Spagat besteht darin, daß die Leserschaft langfristig das Interesse verliert an Darstellungen, die ihre unterschwelligen Bedürfnisse befriedigt, die sich aber immer schwieriger mit ihrer eigenen Wahrnehmung in Übereinstimmung bringen läßt.

      Kurzfristig ist es dann günstig, wenn auch die FR darauf verweisen kann, ihnen mache die Konkurrenz der anderen Medien zu schaffen.

      Die aber erstaunlicherweise ebenfalls leise vor sich hinklagen.

      Nur auf den ersten Blick ist dies verwunderlich, denn die verfolgen ja eine ähnliche Medienstrategie.

      Langfristig erledigt sich die Sache ohnehin von selber. Wenn die Signale an das Unterbewußtsein mit der Realität nicht übereinstimmen, reagiert der psychisch intakte Mensch aus Selbstschutz notwendigerweise mit einer Abwendung.
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 12:05:45
      Beitrag Nr. 366 ()
      " It`s a sign that our tax-relief plan, our pro-growth policies, are working," President Bush said yesterday. The White House Office of Management and Budget announced that its annual midyear review showed that the budget shortfall for fiscal 2005, which ends Sept. 30, would be $333 billion -- $94 billion less than projected in February -- because of a surge of income-tax revenue.

      :D:D:D:D:D

      Geht heute hier in D heute durch die Tagespresse. Da habe ich gleich an diesen Thread gedacht. Was wohl der gemeine SoBeKo dazu sagen wird?

      Vielleicht, daß die GDP-Messung jetzt "hedonistisch" abläuft, oder daß der "industriell-militärische Komplex" die Kosten des Irak-Krieges runtergerechnet hat? Oder daß nicht berücksichtigt ist, daß alle Amis ja unter Brücken und ohne Krankenversicherung mit drei McJobs vor sich hinvegetieren?

      :D:D:D:D:D

      P.S.: Den Menschen in der Sowjetunion hat man auch jahrzehnte lang erzählt, daß der Wohlstand im roten Riesenreich deutlich über dem der USA liegt - in der Regel haben Besucher aus der UdSSR dann einen Schock bekommen, wenn sie zu Besuch beim Klassenfeind waren...
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 14:03:44
      Beitrag Nr. 367 ()
      [posting]17.231.842 von Sep am 14.07.05 08:26:56[/posting]Schon das freundlich-verstaubte Rundschau-Haus am Eschenheimer Turm mit seinen alten, blankgeputzten Druckmaschinen im Foyer war/ist (keine Ahnung, ob es noch so ist) ein Symbol der Realitaetsverweigerung. Als ich das erste Mal da vorbeigekommen bin, fragte ich mich, was das wohl fuer ein Museum sei ... Direkt gegenueber uebrigens das Turmkino, in dem man sich die neuesten amerikanischen Filme im Original ansehen kann. Schon der eine oder andere Kinobesuch haette womoeglich brettloesend auf die Stirnplatte des einen oder anderen FR-Redakteurs wirken koennen ... :D .
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 14:06:45
      Beitrag Nr. 368 ()
      Jetzt lasst mal die Kirche im Dorf bei dem Sinken des Defizits .
      [Table align=right]

      [/TABLE]
      $61 MIL des Defizits waren im letzten Jahr ein Einmaleffekt, der durch eine Steuerbegünstigung bei den Abschreibungen von Unternehmen entstanden ist.
      Durch den Wegfall dieser Begünstigung und durch die höheren Gewinne der Unternehmen, sind die Steuereinnahmen bei den Unternehmen stark gestiegen.
      Auch bei der Einkommensteuer haben anziehende Wirtschaft einen geringern Anteil an den höheren Einnahmen.

      Hier Ausschnitte aus einem Artikel aus der Times von gestern:
      Sharp Increase in Tax Revenue Will Pare U.S. Deficit
      By EDMUND L. ANDREWS
      http://www.nytimes.com/2005/07/13/business/13deficit.html?hp…


      The big surprise has been in tax revenue, which is running nearly 15 percent higher than in 2004. Corporate tax revenue has soared about 40 percent, after languishing for four years, and individual tax revenue is up as well...

      In addition, while a lot of the increase in tax revenue flows from the improving economy and higher incomes, part of the jump stemmed from a special factor: the expiration of a temporary tax break that allowed companies to write off their investment in new equipment much more rapidly than normal.

      That tax break reduced revenue by about $61 billion in 2004, but it merely postponed taxes that companies would have to pay once their equipment was fully depreciated...

      Most of the increase in individual tax receipts appears to have come from higher stock market gains and the business income of relatively wealthy taxpayers. The biggest jump was not from taxes withheld from salaries but from quarterly payments on investment gains and business earnings, which were up 20 percent this year.

      That was similar, though much smaller than a sharp rise in tax revenue during the stock market boom of the late 1990`s, which was followed by plunges in revenue when the market bubble burst.
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 14:39:26
      Beitrag Nr. 369 ()
      QCOM,

      auch wenn du dich selbst nicht für aggressiv hältst, solltest du wenigstens beim Thema des Threads bleiben. Die Probleme der FR (und, wie SEP zu recht feststellt, auch der übrigen seriösen Presse in Deutschland) haben nichts mit dem Thema dieses Threads zu tun.


      Zur Sache:

      Für Freude über die weiterhin inflationäre Ausweitung der Staatsausgaben in den USA besteht kein Anlass - ein Beleg für den Erfolg neoliberaler Wirtschaftspolitik ist es schon gar nicht, dass die Staatsquote weiter ansteigt. Wie #367 zeigt, beruht der Anstieg der Einnahmen zum großen Teil auf Einmaleffekten.
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 14:49:55
      Beitrag Nr. 370 ()
      #1: was bedeutet denn "Bashing" :confused:
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 15:01:20
      Beitrag Nr. 371 ()
      [posting]17.236.503 von rv am 14.07.05 14:39:26[/posting]Tjs, in diesem Leben werden wir beide uns wohl nur noch ueber wenig einig werden koennen, ob es meine angebliche Aggressivitaet oder das Threadthema ist. Der Threaderoeffner hat - offenbar ebenfalls zur schrumpfenden FR-Abonnentenzahl gehoerend wie Du - den Thread mit einem FR-Zitat eroeffnet, das er - aus welchen Gruenden auch immer - fuer richtungsweisend hielt. Dann wird man hier ja wohl auch noch fragen koennen, wie es eigentlich bei dieser Zeitung selbst um Soll und Haben bestellt ist.

      Im uebrigen duerfte selbst Dir aufgefallen sein, dass ich mich in diesem Thread seit langer Zeit sehr genau ans Thema halte, also nicht auf Wachstums- oder Arbeitslosenzahlen, sondern nur noch ausschliesslich auf die Finanzpolitik eingehe. Du hinegegn wechselst in dem selben Beitrag, in dem Du mich von oben herab - typisch deutsch eben - schulmeistern willst, ploetzlich das Spielfeld und redest von neoliberaler Wirtschaftspolitik. Also, rv, immer huebsch bei den Spielregeln bleiben oder Schulmeisterei einstellen!

      Oder koennte es sein, dass Du den Unterschied zwischen Wirtschafts- und Finanzpolitik nicht kennst (was mich bei einem Etatisten ehrlich gesagt nicht wundern wuerde)? Soll ich ihn Dir erklaeren?
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 15:03:46
      Beitrag Nr. 372 ()
      Für Freude über die weiterhin inflationäre Ausweitung der Staatsausgaben in den USA besteht kein Anlass

      :laugh: :laugh:


      http://wko.at/statistik/eu/europa-staatsausgaben.pdf
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 15:15:25
      Beitrag Nr. 373 ()
      [posting]17.236.084 von Joerver am 14.07.05 14:06:45[/posting]Ach Joerver, Du kommst zusehends in die Defensive.

      Kannst Du mir in Ruhe erklaeren, was Du damit sagen willst?

      Auch bei der Einkommensteuer haben anziehende Wirtschaft einen geringern Anteil an den höheren Einnahmen.

      Sogar der NYT-Artikel raumt ein:
      while a lot of the increase in tax revenue flows from the improving economy and higher incomes

      um sich in zwei aufeinanderfolgenden Absaetzen zu widersprechen: Einserseits ist vom big surprise die Rede, andererseits vom vorhersehbaren Einmaleffekt.

      Du und rv, Ihr schreibt an meinem posting vorbei. Dort ist naemlich die Rede von einer positiven Abweichung von 94 Mrd.$ von der Februarprognose

      Auch die Herumkrittelei vom Etatisten(!) rv an den (temporaer)gestiegenen Staatsausgaben ist nur noch als das Lamento eines schlechten Verlierers zu verstehen angesichts einer Nettoneuverschuldung von 2,7%

      In Deutschland wurde sich die Regierung fuer diese Quote 10 Tage lang (natuerlich ohne zu arbeiten, immer noch der groesste Unterschied zu den USA!), fuer diesen Erfolg feiern lassen!
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 15:21:32
      Beitrag Nr. 374 ()
      [posting]17.236.790 von flitztass am 14.07.05 15:03:46[/posting]:laugh:

      Das haut rein. Ich hoffe, da geht heute noch einer zum Doc (ich glaube im Rundschauhaus ist einer) und laesst sich den Balken aus dem Auge nehmen!

      :D
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 15:36:15
      Beitrag Nr. 375 ()
      [posting]17.236.625 von Geistig_Verwirter am 14.07.05 14:49:55[/posting]Sinngemaess: "auf jmd. einhacken, einschlagen"
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 15:38:06
      Beitrag Nr. 376 ()
      `Auch bei der Einkommensteuer haben anziehende Wirtschaft einen geringern Anteil an den höheren Einnahmen.`
      Gebe zu der Satz ist nicht gerade gut formuliert. Spricht aber das an, was in dem Zitat unten gemeint ist.
      Es sind nicht steigende Einnahmen aus steigenden Arbeitseinkommen die die Verringerung des Defizit bewirken.
      Es ist also keine gravierende Erholung der US-Wirtschaft aus den Zahlen zu erkennen.

      Most of the increase in individual tax receipts appears to have come from higher stock market gains and the business income of relatively wealthy taxpayers. The biggest jump was not from taxes withheld from salaries but from quarterly payments on investment gains and business earnings, which were up 20 percent this year.

      Krugman hat sich am Montag auch dazu geäußert:
      http://www.nytimes.com/2005/07/11/opinion/11krugman.html
      oder # 29915 in meinem Sräd.
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 15:50:41
      Beitrag Nr. 377 ()
      @joerver
      wie sher auch die NYT ins Straucheln geraten ist, kann man besonders am folgenden Ausschnitt sehen:

      Most of the increase in individual tax receipts appears to have come from higher stock market gains and the business income of relatively wealthy taxpayers. The biggest jump was not from taxes withheld from salaries but from quarterly payments on investment gains and business earnings, which were up 20 percent this year.

      That was similar, though much smaller than a sharp rise in tax revenue during the stock market boom of the late 1990`s, which was followed by plunges in revenue when the market bubble burst.


      Da ist die Rede von den sprunghaft gestiegenen Boersengewinnen und dem Hinweis auf das dicke Ende hinterher. Nun, zu Clinton-Zeit hatte die NYT kein Problem damit, trugen die Boesrengewinne doch kraeftig zum + im Staatssaeckel bei. OK, dass es im Unterschied zur FR doch eine serioese Zeitung ist, sieht man daran, dass sie sofort einraeumen though much smaller, weil wir zur Zeit eben keine bubble an der Boserse haben, sondern diese die Lage bei den Unternehmen ziemlich gut widerspiegelt. Ausserdem welcher Privatmann mach "Quarterly Payments" auf "investment gains" ???? Das waere definitiv falsch (weil es einfach nicht stimmt) und wird deshalb nur nahegelegt, nicht aber explizit behauptet.
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 15:58:45
      Beitrag Nr. 378 ()
      [posting]17.237.252 von Joerver am 14.07.05 15:38:06[/posting]Krugman, den ich in unregelmaessigen Newsweek-Kolumnen lese, steht ja selbst mit seinem ganzen Prognosensalat mit dem Ruecken zur Wand!

      Jetzt sind wir endlich dort angekommen, wo wir immer landen, wenn Ihr nicht mehr weiter wisst! Alles gar nicht wahr, keine wirtschaftliche Erholung, blabla. Sorry, aber auf den Kram gehe ich nicht mehr ein. Ich lebe schliesslich in diesem Land und sehe taeglich, was hier abgeht und ab und zu (so alle halbe Jahre) auch, was in Deutschland nicht abgeht. Also der Unterschied zwischen einer stagnierenden und einer expandierenden Volkswirtschaft ist mir eigentlich ziemlich klar!
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 16:03:24
      Beitrag Nr. 379 ()
      [posting]17.237.252 von Joerver am 14.07.05 15:38:06[/posting]Aber da ich Dich eigentlich gut leiden kann, gebe ich Dir einen Hint, auf den die NYT nicht gekommen ist: Ich sage nur Immobilien
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 16:08:24
      Beitrag Nr. 380 ()
      [posting]17.237.421 von QCOM am 14.07.05 15:50:41[/posting]Von welchen gestiegenen Börsengewinnen reden die eigentlich? :rolleyes:
      Einen deutlichen Börsenaufschwung gab es in den USA im Jahre 2003, seither herrscht eher eine Seitwärtsbewegung. Dieses Argument ist mir deshalb ziemlich schleierhaft.

      Deutlich gestiegen sind doch wohl eher die Unternehmensgewinne und die Einkommen, was ja typisch ist für einen solchen Zyklus. Erst werden die Steuern gesenkt. Kurzfristig brechen die Staatseinnahmen ein, gleichzeitig steigt das Wirtschaftswachstum. Mit etwas Verspätung steigen deshalb die Gewinne der Unternehmen und die Einkünfte der Arbeitnehmer, und die Steuereinnahmen steigen deshalb wieder, oft auf ein Niveau höher als vor der Steuersenkung.
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 16:13:34
      Beitrag Nr. 381 ()
      [posting]17.237.696 von flitztass am 14.07.05 16:08:24[/posting]Gebe ich Dir vollkommen recht, habe ich selbst darueber nachgedacht, deshalb #378
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 16:18:23
      Beitrag Nr. 382 ()
      Du musst ja die 17,6% erklaeren. Die kommen in diser Hoehe ein bisschen aus Arbeitseinkommen, kaum aus Boersengewinnen, vor allem aber aus Hausverkaeufen.
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 16:18:42
      Beitrag Nr. 383 ()
      Hallo Joerver

      vor einiger Zeit las ich hier von Dir, daß die BRD nun in den Wachstumszahlen die USA übertroffen habe. Wenn ich es richtig erinnere, war es ein Quartalsergebnis um die 1 %, dessen bereits eingerechnete Annualisierung nochmals vorgenommen wurde, um damit auf 4 % Jahreswachstum für 2005 zu kommen. Dies wurde dann dem US- Wachstum gegenübergestellt, welches - nun sauber annualisiert - auf lediglich 3,7 % kam.

      Dies war dann ein Beleg dafür, daß die BRD die USA bereits überflügelt hatte. Die Möglichkeit des Irrtums dieser Darstellung durch mich eingeräumt, verwunderte mich am selben Abend die Darstellung eines recht angesehenen Vermögensverwalters, der in einer n-TV- Sendung denselben Quatsch zum Besten gab. Wenn ich mir so Deinen nick ansehe, die darin verwendten Buchstaben, so kommt darin alles vor, was dessen Klar- Namen hergibt.

      Seitdem schließe ich sowohl den, als auch Dich jeden Abend in meine kurzen Stoßgebete ein dafür, daß ihr beiden nicht identisch seid.

      Es würde mir etwas daran liegen, daß Du tapfer vor allem daran bleibst, Deinen Guten- Morgen-Bush- Begrüßungs- Thread über die vielleicht für Dich unerwartete Wiederwahl Bushs hinaus noch ein paar Jahre wirst weiterführen zu müssen.

      Und wenn Du mal einen Moment Zeit hast, erläutere hier doch die Fortschreibung der unterschiedlichen Wachstumsraten von USA, und BRD, vor allem vor dem unterschiedlichen Horizont der betreffenden Staaten.

      Oder ist das inzwischen in meiner Abwesenheit einvernehmlich abgehandelt worden ? Kurze Mitteilung, dann laß ich meinen Beitrag wieder herausnehmen.
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 16:45:39
      Beitrag Nr. 384 ()
      #382
      Ich erinnere mich an den Thread. Ich wusste damals nicht, angesichts des Abgrunds oekonomischer (oder einfach arithmetischer) Ignoranz, der sich unvermutet und drastisch vor meinen Augen auftat, ob ich lachen oder weinen sollte. Da damals natuerlich ruckzuck jeder Ritter-gegen-Amerika auf den Zug sprang, habe ich mir das Ganze so erklaert, dass halt jedes Anti-Amerika Argument - sei es noch so marginal oder unsinnig - begierig aufgegriffen wird und sofort die Gehirnwindungen verklebt als habe man gerade einen Pott Coke reingeschuettet. :D
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 17:13:55
      Beitrag Nr. 385 ()
      Wow - da laufen aber einige aufgeregt durcheinander!

      Offenbar gibt es hier User, die durch Spam zu verhindern suchen, dass hier kritische Äußerungen gegen unseren Großen Bruder fallen.

      QCOM du bleibst also strikt beim Thema? :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:

      Was hat denn die FR mit dem Thema zu tun (abgesehen davon, dass der Artikel des amerikanischen Ökonomen Jeffrey Sachs zufällig in der FR erschienen war)?

      Was haben deine paranoiden Angriffe auf andere User mit dem Thema des Threads zu tun?

      Warum willst du jede Erklärung für den vorübergehenden(!) Rückgang des Staatsdefizits in den USA ausblenden?

      Warum bekommst du die Schreib-Diarrhoe, wenn berechtigte Zweifel an Euren Deutungen auftauchen?
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 17:53:50
      Beitrag Nr. 386 ()
      [posting]17.238.562 von rv am 14.07.05 17:13:55[/posting]Fakten und Sachargumente hast Du nun satt und reichlich bekommen. Setze Dich damit auseinander oder lass es bleiben. Deine rhetorischen Fragen - lesen sich wie die schulmaessige Anwendung von Agitationstechniken aus irgendwelchen marxistischen Seminaren - kannst Du Dir sparen. Alles heisse Luft! Du bist ein schlechter Verlierer, rv, denn saemtliche finanzpolitischen Fakten sprechen gegen Deinen etatistischen approach! Wo ist eigentlich Dein Kumpel, der polymod geblieben? ich warte naemlich schon ganz ungeduldig auf die naechste Loeschung oder Karte :laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 18:15:19
      !
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      Avatar
      schrieb am 14.07.05 18:19:29
      !
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      Avatar
      schrieb am 14.07.05 18:23:25
      Beitrag Nr. 389 ()
      [posting]17.239.031 von QCOM am 14.07.05 17:53:50[/posting]QCOM, allein dass du hier mit persönlichen Diffamierungen arbeitest (,,Agitationstechniken aus irgendwelchen marxistischen Seminaren") ist ein Indiz für die Schwäche deiner Position. Auf diese Ebene werde ich mich nicht begeben.

      Dein Hinweis auf Immobilienverkäufe ist dein erster Beitrag zu einer inhaltlichen Diskussion. Dafür bedanke ich mich ausdrücklich.

      Aber du magst anscheinend gar nicht hören, dass Bush (wie auch schon Reagan) die temporär gesenkten Steuern inzwischen wieder erhöht - worauf ein großer Teil der Mehreinnahmen zurückzuführen ist:
      In addition, ... part of the jump stemmed from a special factor: the expiration of a temporary tax break that allowed companies to write off their investment in new equipment much more rapidly than normal.
      That tax break reduced revenue by about \$61 billion in 2004, but it merely postponed taxes that companies would have to pay once their equipment was fully depreciated.


      Übrigens zu #371, worüber du dich ja vor Freude gar nicht einkriegen konntest: Die Ausgaben der US-Regierung steigen um inflationäre 7%, wie aus dem Artikel in der NYT hervorgeht (diese Passage wurde in #367 nicht zitiert).
      For one thing, analysts note, federal spending has continued to climb rapidly, about 7 percent this year. Despite cutbacks in many domestic programs, spending has surged for the war in Iraq as well as in certain benefit programs providing health coverage.
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 18:27:39
      Beitrag Nr. 390 ()
      Hallo Sep,
      bist ja immer für einen Scherz gut.
      Aber über dein #382 wollen wir doch lieber den Mantel des Schweigend drüber hängen oder den Mitdiskutanten @Qcom antworten lassen aus Thread Thread: 1.Q 05: Höheres BIP in D als in USA (4,0 zu3,1%)

      #28 von QCOM 17.05.05 14:59:56 Beitrag Nr.: 16.634.698
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      Um dem Schabernack, den Joerver hier mit der haarstraeubenden Unbedarftheit, die hier mancher User in wirtschaftlicehn Fragen an den Tag legt, zu beenden, hier die neuesten Zahlen der OECD:


      http://www.oecd.org/dataoecd/0/17/19230458.xls

      Das User Antifor und Steigerwald das nicht schnallen, war zu erwarten.

      Sonst über die Wachstumsperspektiven USA/D haben wir schon vor einiger Zeit Einigung erzielt.
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 18:36:07
      Beitrag Nr. 391 ()
      [posting]17.239.325 von rv am 14.07.05 18:23:25[/posting]Offensichtlich hast Du die Sache mit dem Einmaleffekt gar nicht so richtig verstanden. In diesem Zusammenhang von Steuererhoehung zu reden ist ein schlechter Witz! :D

      Mangelnde Englischkenntnisse, mangelnder Sachverstand oder einfach zu heisser Kopf, oder ein bisschen von allem. Kommt vor, ist nicht so schlimm! Ich arbeite erst mal ein bisschen (wird hier ganz GROSS geschrieben) und melde mich evtl. heute abend wieder.
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 18:43:34
      !
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      Avatar
      schrieb am 14.07.05 18:45:44
      Beitrag Nr. 393 ()
      irritierend hier. Manche Beiträge ziehen sie Dir hier noch aus dem Monitor raus.

      Mantel des Schweigens, sagst Du ? Kann ich verstehen. Diese Grafik hatte ich damals schon studiert.

      Dann beträgt das Wachstum für die BRD dieses Jahr also doch nicht 4% ? Das war ja die Aussage. Ich sehe, daß darüber eine Einigung erzielt wurde.

      Mal abgesehen von dieser Tatsache ging es mir mehr darum, daß ich nur 2 Fachleute erlebt habe, die mit dieser Prognose hervortraten. Du eben, und einer, mit dem Du die Buchstabensuppe Deines nicks teilst. Aber ich muß das nicht wirklich wissen.
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 18:48:51
      Beitrag Nr. 394 ()
      [posting]17.239.466 von QCOM am 14.07.05 18:36:07[/posting]QCOM,
      wenn Steuererleichterungen befristet gewährt werden (temporary tax break), dann hat das nach Auslaufen der Frist den Effekt von Steuerhöhungen. Aber du musst dich wieder in Beleidigungsversuchen ergehen. Ist das (neben Arbeiten;)) bei Euch auch üblich?
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 18:55:54
      Beitrag Nr. 395 ()
      [posting]17.239.568 von rv am 14.07.05 18:48:51[/posting]Und wieso soll das Auslaufen einer vorübergehenden Steuersenkung eine Erklärung für den vorübergehenden(!) Rückgang des Staatsdefizits sein? :rolleyes:

      Und wieso ist eine 7 %-ige Erhöhung der Staatsausgaben bei einer ebenfalls 7 %-igen Erhöhung des GDP eine weiterhin inflationäre Ausweitung der Staatsausgaben ? :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 20:55:02
      Beitrag Nr. 396 ()
      [posting]17.239.538 von Sep am 14.07.05 18:45:44[/posting]Wenn ich es richtig erinnere, war es ein Quartalsergebnis um die 1 %, dessen bereits eingerechnete Annualisierung nochmals vorgenommen wurde, um damit auf 4 % Jahreswachstum für 2005 zu kommen. Dies wurde dann dem US- Wachstum gegenübergestellt, welches - nun sauber annualisiert - auf lediglich 3,7 % kam.

      Herrlich Sep, dein Hang zur Satire war mir noch garnicht aufgefallen.
      Oder hast du an den alten Spruch gedacht `Quod licet Jovi, non licet bovi`.
      Irgendwie wird es deutlich, dass du gefehlt hast.

      Seitdem schließe ich sowohl den, als auch Dich jeden Abend in meine kurzen Stoßgebete ein dafür, daß ihr beiden nicht identisch seid.
      Ich bin`s nicht.
      Nur das Ziel deines Gebetes ist mir noch nicht klar.

      Mein Thread, reine Onanie!
      Ich kann einfach nicht das Wasser halten.
      Es geht mit wie dir. Du bist ja auch zurück!
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 21:05:35
      Beitrag Nr. 397 ()
      [posting]17.237.535 von QCOM am 14.07.05 15:58:45[/posting]Ich habe so alle Krugman Artikel der letzten Jahre, sofern sie Wirtschaft betreffen, in meinem Thread.
      Wenn man sich den Realitäten stellt, hat er wohl in den letzten Jahren selten daneben gelegen.
      Aber sieh es anders, wenn es dir so gefällt.
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 21:06:14
      Beitrag Nr. 398 ()
      Nicht die Finanzpolitik der USA sollte uns als Warnung dienen, sondern die Finananzpoltik Deutschlands, die uns in den Ruin treibt !

      Eichel warnt: Staat bald finanziell am Ende - Etat 2006 wird gegen Maastricht-Vertrag verstoßen

      Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) warnt, dass der Staat voraussichtlich ab 2007 finanziell handlungsunfähig wird. Das geht aus seiner Kabinettsvorlage zum Haushalt 2006 und zur mittelfristigen Finanzplanung hervor.

      HB BERLIN. "Mit der derzeitigen Finanzausstattung ist eine adäquate öffentliche Infrastruktur, ein gutes Bildungswesen, mithin all das, was die Zukunftsfähigkeit Deutschlands ausmacht, nicht mehr zu gewährleisten", heißt es in den Erläuterungen zum Haushaltsgesetzentwurf, der dem Handelsblatt vorliegt und den am Mittwoch das Kabinett berät. Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) bezeichnete die Finanzlage am Dienstag als "Katastrophe" und forderte: "Der Staat muss wieder lernen, mit dem auszukommen, was er einnimmt."

      Eichel deutet in der Kabinettsvorlage an, dass der Bund es künftig kaum vermeiden kann, Sozialleistungen zu kürzen. Sonst könne er die "desolate" Lage nicht verbessern: "Angesichts veränderter Rahmenbedingungen wird auch zu fragen sein, ob staatliche Leistungen in geeigneten Bereichen vermehrt durch eigenverantwortliches Handeln flankiert werden können", schreibt Eichel. Er verlangt, dass Bund und Länder sich gemeinsam anstrengen, um Subventionen abzubauen und die Ausgaben zu senken. Darin ist er sich einig mit der Union: Sie fordert in ihrem Wahlprogramm ebenfalls einen "föderalen Konsolidierungspakt".

      Anders als in den Vorjahren soll laut Gesetzentwurf das Kabinett den Etat nicht verabschieden und damit dem Bundestag zuleiten, sondern lediglich "zur Kenntnis nehmen". Damit vermeidet die Bundesregierung, vor der Neuwahlentscheidung des Bundespräsidenten handlungsfähig zu erscheinen. Gleichzeitig verhindert sie so die im September übliche Haushaltsdebatte. Sie würde in diesem Jahr in die heiße Wahlkampfphase fallen.

      Als Ursache der Misere nennt Eichels Gesetzentwurf die seit 2002 schwache Binnenkonjunktur und die hohe Arbeitslosigkeit. Beides führt auf der Einnahmeseite zu Beitragsausfällen der Sozialkassen und stagnierendem Steueraufkommen. Zugleich brauchen in der Wirtschaftskrise mehr Menschen Unterstützung von Staat, vor allem Arbeitslosengeld. Außerdem hat die Bundesregierung seit dem Ende des Börsenbooms mit zu optimistischen Wachstumserwartungen und Steuereinnahmen gerechnet, die stets nach unten korrigiert werden mussten. Die Lücke zwischen Einnahmen und Ausgaben wuchs jedes Jahr. Für 2005 wird sie auf 50 Mrd. Euro wachsen, wenn man die inzwischen notwendig gewordenen Mehrausgaben von zwölf Mrd. Euro einrechnet.

      Im Etat 2006 sieht Eichel jetzt zum letzten Mal die Möglichkeit, die Neuverschuldung innerhalb der Grenze des Grundgesetzes zu halten. Die Verfassung schreibt ihm vor, die Kreditaufnahme - Eichel setzt dafür 21,5 Mrd. Euro an - niedriger zu halten als die Investitionsausgaben, für die er 22,4 Mrd. Euro plant. Ein verbleibendes Loch von 23 Mrd. Euro will er mit Privatisierungserlösen und Forderungsverkäufen stopfen. 2007 wird das Bundesvermögen verkauft sein - darunter Telekom- und Post-Aktien sowie Forderungen des Marshallplan-Fonds aus Krediten an Mittelständler. Auch bei einer Neuverschuldung von jährlich etwa 20 Mrd. Euro fehlen dann in jedem Jahr laut Finanzplan bis 2009 im Etat 25 Mrd. Euro. Eichel weist sie als "globale Mehreinnahme" aus. Wenn der Finanzminister diese Summe nicht hereinbekommt, wird Deutschland ab 2007 weiter gegen den Europäischen Stabilitäts- und Wachstumspakt verstoßen - wie in jedem Jahr seit 2002. Der Pakt schreibt vor, dass das Staatsdefizit unter drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts liegen muss.

      Die Union befürchtet, dass es 2006 nicht bei der jetzt kalkulierten Lücke von 45 Mrd. Euro (Neuverschuldung plus Vermögensverkäufe) bleiben wird. "Ich vermute, dass die Sozialausgaben zu niedrig angesetzt sind und die Steuereinnahmen zu optimistisch kalkuliert wurden", sagte der haushaltspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Steffen Kampeter (CDU), dem Handelsblatt. Eichel rechnet mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,5 bis 2 Prozent, einer Belebung der Konjunktur und sinkender Arbeitslosigkeit. Kampeter erwartet, dass die EU-Kommission im Herbst das Defizitverfahren gegen Deutschland wieder aufnehmen wird. "Das könnte bedeuten, dass 2006 eine Strafeinlage auf Deutschland zukommt", sagte er. Die Strafzahlung könnte zehn Mrd. Euro betragen.

      (Quelle: Die Zeit, http://zeus.zeit.de)
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 21:58:08
      Beitrag Nr. 399 ()
      [posting]17.239.626 von flitztass am 14.07.05 18:55:54[/posting]flitztass, hast du mich bei einer Ungenauigkeit erwischt? Gratuliere! :D
      Da die Steuererhöhung (durch Rücknahme der Vergünstigungen) wohl dauerhaft ist, ist diese Einnahmeverbesserung ebenfalls dauerhaft. (Andere Effekte sind wohl vorübergehend). Es ist zu befürchten, dass sich der Rückgang des Staatsdefizits nicht fortsetzt - es sei denn, die Steuern werden weiter erhöht.

      Auf dem richtigen Weg sehe ich die US-Finanzpolitik noch nicht.
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 22:03:32
      Beitrag Nr. 400 ()
      Hier ein Kommentar aus dem WSJ (das ich in derartigen Fragen fuer immer noch wesentlich kompetenter halte als die NYT), der vor allem auf die Frage eingeht, wofuer die staatlichen Mehrausgaben und ob sie vertretbar sind oder nicht. Gegen das, was hier angefuehrt wird, kann auch ein friedensbewegter Etatist keine Einwaende haben.

      Why is it that the dreaded federal budget deficit only commands screaming headlines when it`s rising, not falling? And why is it that the deficit is portrayed as a fire-breathing, hydra-headed monster only when the press can portray the villain as "irresponsible tax cuts," not runaway federal spending?

      We ask these questions in the wake of the great unreported fiscal story of 2005: the shrinking federal deficit. It`s down by at least $100 billion because federal tax receipts have skyrocketed this year by 14.6% (or $204 billion) through June. Private economic forecasters now believe the budget deficit may come in at about 2.5% of GDP, which is in line with the historical average for the past 40 years. Given that we`re fighting an expensive, must-win war on terror, these deficit numbers aren`t too shabby.

      Not even the most unbridled supply-sider predicted that President Bush`s investment tax cuts would unleash such a spurt of tax receipts this year. But thanks to sustained economic growth, more Americans working and improved business profits, individual income tax receipts have shot up by 17.6%. Even more astonishing is the nearly 41% spike in corporate revenues. There`s a fiscal lesson here that bears repeating: The best way to grow tax revenues is to grow the tax base, and that is what has happened this year.

      Alas, what hasn`t happened in Washington this year is federal spending restraint. Despite pious pledges from Mr. Bush and Republicans in Congress to trim spending growth to 4% this year, so far total nonmilitary spending is up 7.3%. Thanks to a 10% boost in Medicare (even before the prescription drug program hits next year), we now devote a larger share of the budget to health care than national defense -- notwithstanding that Congress has a clear Constitutional mandate to spend money on national security, but not so when it comes to funding gall bladder operations or Viagra.

      During last year`s Presidential campaign, Democrats ripped Mr. Bush for underfunding education -- which is incredible given that the Department of Education budget has jumped by a gravity-defying 20% this year and has more than doubled over Mr. Bush`s tenure. One gets the sense that Republicans have thrown up their hands in despair and are pleading: Stop us before we spend again. All of this is to say that Washington doesn`t have a budget deficit problem, it has a spending problem. Thank goodness for Mr. Bush`s tax cuts or things would be much worse.

      Avatar
      schrieb am 14.07.05 22:33:53
      Beitrag Nr. 401 ()
      [posting]17.240.853 von Joerver am 14.07.05 20:55:02[/posting]@Joerver,

      Mein Thread, reine Onanie!
      Ich kann einfach nicht das Wasser halten.
      Es geht mit wie dir. Du bist ja auch zurück!


      Nana, nicht so bescheiden,

      Mr Bush wird auf Deine morgendliche Begrüßung sicher nicht verzichten wollen.

      Was mit meiner Rückkehr, auch nach einer Glättung der vorliegenden Sinngebung, kaum zu vergleichen sein wird.

      Auf mich wartet hier sicherlich niemand.

      :laugh::laugh:

      Und laß mich weiter beten für Dich. Vielleicht hilft es ja doch noch.
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 22:49:05
      Beitrag Nr. 402 ()
      [posting]17.241.361 von rv am 14.07.05 21:58:08[/posting]rv, siehst Du, hattest Du - abeseits aller Polemik - wirklich nicht ganz mitbekommen.

      Womit Du offenkundig grundsaetzlich noch Probleme hast (und mit denen stehst Du in D wahrlich nicht allein) ist der scheinbar paradoxe Ansatz der US-Finanzpolitik:

      Erzielung von Steuermehreinnahmen durch Steuersenkungen

      Dieser Ansatz funktioniert auf Dauer natuerlich nur dann zuverlaessig, wenn die Staatsausgaben so disponibel wie moeglich gehalten und nicht durch fixe Kostnbloecke (wie in D weitgehend geschehen) ausbetoniert werden, sonst klafft die Schere am Ende doch zu weit auseinander. Und genau hier setzt meine Skepsis gegenueber Bush`s Finanzpolitik an: er ist moeglicherweise dabei, sich mit Medicare und education zu starre Riesenbloecke einzufangen.

      Woran es nichts zu ruetteln gibt:
      2,7% Nettoneuverschuldung sind eine Traumquote. 2009 sollen es gar 1,1% sein.
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 23:12:04
      Beitrag Nr. 403 ()
      [posting]17.241.629 von Sep am 14.07.05 22:33:53[/posting]Sep
      deine Rückkehr hat so manche Träne getrocknet und manchem Verzagten wieder Mut gegeben.

      Nur das Ziel deiner Gebete bleibt mir weiter verschloßen.
      Hoffst du, dass ich mich bekehre und zusammen mit Bush auf die Apokalypse und anschließende Himmelfahrt hoffe.
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 23:13:35
      Beitrag Nr. 404 ()
      jau, ist halt die Frage, ob der Staat seine Betriebsmittel über den Verbrauch erhebt, oder aber den privaten Verbrauch runterfährt, indem er die Steuerpflichtigen direkt, und dabei zu hoch besteuert.

      Wir haben keinen Spielraum mehr, egal zu welcher Variante wir neigen würden. Und falls etwas frei bleiben sollte, wird der Politiker zum Investor, dann setzen wir einen Transrapid auf die nicht vorhandene Schiene zwischen München und dem einzigen Flughafen in Deutschland, der nur aus der Luft zu erreichen ist.

      Wobei der Fahrschein teurer werden könnte als ein sich anschließender Flug mit einem no thrills- Flieger. Was etwas über Amortisation aussagt, über die dann entstehenden Folgekosten für den Betreiber.

      Irgendwie kommt man sich selbst in Bayern manchmal vor wie in der DDR.

      :(
      Avatar
      schrieb am 15.07.05 01:40:04
      Beitrag Nr. 405 ()
      [posting]17.241.913 von Sep am 14.07.05 23:13:35[/posting]So richtig gibt ja auch hier die Deutschen niemand auf, auch wenn es diesmal ziemlich uebel aussieht. Sie muessen, so sagt man hiert, eben radikal ansetzen und ncoh mal ganz von vorn darueber nachdenken, was Staatsaufgabe sein soll und was nicht. Letzteres gehoert umgehend in die Tonne oder privatisiert.

      Solange ich diesen rotgruenen Pfuschern zusehe, werden aber durch Privatisierungen weitere, ausufernde Gelueste des Staatsgoetzen finanziert - exakt der entgegengesetzte Weg, der in den Untergang fuehren muss, weil das immer wieder beschworene "Tafelsilber" zur Deckung neuer, unabsehbarer Verbindlichkeiten auch noch veramscht wird. Allein wenn ich mir die Geschichte von der Bundesdruckerei ansehe, krieg uch die Krise ... :rolleyes::(
      Avatar
      schrieb am 15.07.05 02:07:47
      Beitrag Nr. 406 ()
      Vorlaeufiges Fazit: Ich stelle fest, dass sich der Thread nach jeder Reanimation laenger oben haelt. Der Threadtitel beweist jedes Mal, dass er ein aeusserst gelungenes Beispiel fuer die Zugkraft des Brechtschen Verfremdungseffekts ist. Und in Kombination mit dem Namen des weit und breit populaersten MODs als Gallionsfigur - welcher Thread kann das schon bieten - zieht er die Leser an wie die Motten das Licht ... :D;)
      Avatar
      schrieb am 15.07.05 02:14:46
      Beitrag Nr. 407 ()
      sieh das mal so: womöglich hat der Schröder sich zu dem Neuwahlen- Abenteuier entschlossen, weil wir in eine Zeit hinlaufen mit extrem schlechten Nachrichten.

      Damit wollte der im nächsten Jahr nicht in den Wahlkampf ziehen. Dann lieber jetzt, mit all den damit verbundenen Risiken. Wobei er die Sache mit der WASG falsch eingeschätzt hat. Die Linken behalten womöglich die Mehrheit, aber hätten eben die ganz Linken dabei im Boot. Damit hatte Schröder nicht gerechnet.

      Die ganze Neuwahl macht aus der Sicht von Schröder, so wie er es begründet, keinen Sinn, weil die Mehrheitsverhältnisse im Bundesrat sich ja nicht ändern.

      Unter all diesen begleitumständen werde ich zusehends unsicherer, ob Köhler überhaupt den Bundestag auflöst.

      es gibt nur ein einziges wirklich stichhaltiges argument dafür: der Volkswille. Der aber ist im GG nicht maßgebend. Die Begründung, die Schröder für die Auflösung abgeliert hat, ist gefinkelt, und jeder weiß dies. Das bedeutet, daß wir unsere Verfassung verschrotten, wenn wir diesen Weg gehen, selbst dann, wenn das Bundesverfassungsgericht sich der neuwahl nicht entgegenstellen wird. Wovon man ausgehen muß.

      Köhler geht also ein geringeres Risiko ein, wenn er auflöst, und sich darauf verläßt, daß das verfG die Dehnung der Verfassung auf seine, die Gerichts- Kappe nimmt.

      Garkein Risiko geht Köhler ein, wenn er nicht auflöst.

      Niemand kann ihn dazu zwingen, welche Überlegungen könnten ihn zu dieser Lösung bringen ?

      Zunächst persönliche Gründe:

      Er wäre damit den Geruch los, Merkels Präsident zu sein. Er wäre derjenige, der als der Sachwalter der Verfassung in die Geschichtsbücher eingeht.

      Also solcher wäre ihmeine Wiederwahl sicher. Vorausgesetzt, daß bis zum nächsten Herbst Gras über die Sache gewachsen sein wird, daß er den Bundestag nicht aufgelöst haben wird.

      Mittlerweile kommen Zwqeifel auf über die Mehrheitsverhältnisse, wenn wir dieses Jahr wählen, das heißt der Protest gegen eine Nicht- Auflösung wäre nicht besonders groß. Am geringsten wäre er in der SPD, und bei den Grünen. Die überfahren wurden von Schröder.

      Schain wir mal, worauf das im Herbst hinauslaufen kann: Die roten, mit PDS und WASG sind etwa gleichstark wie CDU und FDP. Nur werden die Roten keine gemeinsame Regierung unter Einschluß der SPD wagen.

      Das heißt: Schröder wäre weg, Merkel regiert, aber nur aufgrund der Tatsache, daß sich das rote Lager nicht zusammenfindet. Eine Minderheitsregierung. Ist das wahrscheinlich ? Eher wahrscheinlich wäre unter diesen Umständen eine große Koalition, unter merkel, und Schröder wäre wieder weg, also irgendein SPD- Mann.

      jetzt lassen wir die Eahl wegfallen und überlegen, was dann geschieht:

      Schröder wäre weg. Der Mann hat sich hingestellt als jemand, der keine eigene Mehrheit mehr hat, bei einer Nicht- Auflösung des Bundestages tanzen hier die Puppen, daß Schröder den Weg freimacht durch einen rücktritt. Ohnehin die sauberste Lösung.

      Was immer sich dann in dem noch LinksWasg- freien Bundestag herausstellen wird, auch dies könnte in einer großen Koalition enden, ohen Schröder, unter merkel.

      Warum sollte köhler dann den Bundestag auflösen ?

      In dieser Konstellation gehen die dann nächstes jahr in den Wahlkampf, Verfassung ist nicht gebeugt worden, Verfassungsrichter können noch in den Spiegel sehen ( sind dankbar) Köhler steht als starker Präsident da, wir erleben einen Wahlkampf, der nicht auf krampfhafte Unterscheidungsmerkmale ausgerichtet ist, die ohnehin nur für den Wahlkampf behauptet werden.

      Es ist auch nach diesem Wahlkampf gleichgültig, wie stark die Linke werden wird, es existiert eine genügend starke politische Kraft in dieser großen Koalition, um die anstehenden Probleme zu lösen, eingeschlossen den Bundesrat. Dies ist die wichtigste komponente, weil wir seit 1996 hören, daß der Bundestag durch die Länderkammer blokiert wäre.

      Dies würde entfallen, wenn Köhler die Akzente richtig setzt. Man soll den Mann nicht unterschätzen. So freundlich der dreinblickt, der hat als Staatssekretär unter Waigel schon so einige Possen gerissen, ichn halte es für möglich, daß der uns den Schröder kalt aus der Hand schlägt, ohne weitere Risiken einzugehen.

      Und, wie gesagt, wir laufen hier nicht der Sonne entgegen. Stabile politische Verhältnisse, möglichst schnell, wären mir lieber, als weiter darüber zu rätseln, warum der Struck die Bundeswehr trainieren, und dabei gegen extra angeforderte Arbeitslose antreten lassen will.

      Sowenig wir hier ein klares Bild vermittelt bekommen, was eigentlich die USA bewegt, so wenig besteht Klarheit, was hier bei uns abläuft.
      Avatar
      schrieb am 15.07.05 02:26:02
      Beitrag Nr. 408 ()
      [posting]17.242.536 von Sep am 15.07.05 02:14:46[/posting]#403
      Gehoert zwar nicht in den Thread (Irrlaeufer?), aber sehe ich aehnlich. Bei der Umfrage vom wassermann neulich, ob Koehler aufloest, habe ich fuer NEIN gestimmt. Allerdings glaube bitte keiner, dass eine Grosse Koalition irgend etwas bringen wuerde! Wer waere eigentlich da der Finanzminister? Merz wird sich nicht mit den Sozen quaelen wollen und vice versa. Oettinger? Ansonsten sehe ich eigentlich nur Pfeifen im Gebuesch!
      Avatar
      schrieb am 15.07.05 02:27:39
      !
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      Avatar
      schrieb am 15.07.05 02:38:54
      Beitrag Nr. 410 ()
      Das Personalproblem ist nicht davon abhängig, welche politische Konstellation sich einstellt. Selbst Merz oder ein Oettinger sind, egal unter welcher Konstellation, eher Quelle heftigen Schreckens.

      Das sind aber Probleme, auf deren Lösung wir nicht warten können. Da müssen wir ganz einfach drauf vertrauen, im richtigen Moment einen vorgesetzt zu bekommen, an den niemand bis dahin dachte.

      Ich könnte mir beispielsweise einen Ekkehard Wenger als Sanierer vorstellen, wobei ich sicher bin, daß der mich einen Kopf kürzer macht, wenn er liest, daß ich ihn hier so leichtfertig nenne.

      Wir sind nicht mehr in einem Stadium, wo wir fähigen Leuten erlauben können, sich zu entziehen. Das impliziert, daß wir uns fähige Leute aus de Peripherie holen müssen, leute, die heute noch nicht im Traum daran denken, demnächst politische Verantwortung tragen zu müssen.

      Was die Parteien leisten müssen ist, diese politisch abzuschirmen. Ich glaube schon, daß es solche Figuren demnächst bei uns in der Politik geben muß.
      Avatar
      schrieb am 15.07.05 02:47:12
      !
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      Avatar
      schrieb am 15.07.05 05:19:47
      !
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      Avatar
      schrieb am 15.07.05 05:23:43
      !
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      Avatar
      schrieb am 15.07.05 05:37:07
      Beitrag Nr. 414 ()
      [posting]17.242.551 von Sep am 15.07.05 02:38:54[/posting]Traeumer! Mir wuerde ja die mutigste Personalentscheidung der Bundesrepublik Dutschland in den letzten 7 Jahren zu denken geben: Die Wahl des Bundespraesidenten Koehler - der war jahrzehntelang Beamter im ... ja wo wohl? Im BMF ... :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:

      Komm SEP, pack Dein Buendel, dieses Land kannst Du getrost vergessen. :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 15.07.05 12:13:13
      !
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      Avatar
      schrieb am 15.07.05 13:29:40
      !
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      Avatar
      schrieb am 15.07.05 13:33:26
      !
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      Avatar
      schrieb am 15.07.05 13:39:38
      Beitrag Nr. 418 ()
      Was machst Du denn Nachts in deutschen Foren ? Nachts gehört das Forum den dann wachen Amerikanern.

      Und mir natürlich.;)
      Avatar
      schrieb am 15.07.05 13:48:25
      Beitrag Nr. 419 ()
      [posting]17.246.937 von Sep am 15.07.05 13:39:38[/posting]Good Morning SEP, I hope you had a good night. Es ist 6:46 OZ und wir haben schon 73 Grad. ;)
      Avatar
      schrieb am 15.07.05 14:07:09
      Beitrag Nr. 420 ()
      Hier mal wieder ein Beitrag zum Thema. Die aktuellen Juni-Zahlen sind im Eifer des Gefechts untergegangen, was aber ohne Zweifel ungerecht ist ... Also Leute, schreibt Euch diese naechste Warnung vor der US Finanzpolitik hinter die Ohren!

      The Associated Press/WASHINGTON
      By MARTIN CRUTSINGER
      AP Economics Writer



      U.S. budget surplus posts gains in June


      JUL. 13 3:29 P.M. ET The government recorded the largest June budget surplus in three years, reflecting a continued surge in government tax collections, the Treasury Department reported Wednesday.

      In its monthly budget statement, Treasury said the excess of government tax collections over spending rose to $22.4 billion last month. That compared with a surplus of $19.1 billion recorded a year ago and was the largest June surplus since $29 billion in 2002.

      The report came on a day when the Bush administration lowered its estimate for the budget deficit for this year to $333 billion, down from the $427 billion estimate it had made in February.

      The administration credited surging revenues from a rebounding economy for the improvement.
      For June, the amount of receipts totaled $234.8 billion, the highest figure, after adjusting for inflation, since June 2000.

      So far this year, government revenues total $1.6 trillion, a 14.6 percent gain from the $1.4 trillion collected during the first nine months of the 2004 budget year.

      Government spending during the budget year that began last Oct. 1 totals $1.85 trillion, a 7.3 percent rise from the $1.73 trillion spent during the same period in the 2004 budget year.

      The difference between tax collections and spending left a deficit of $249.8 billion so far this budget year, 23.7 percent better than last year`s deficit of $327.2 billion at the same point in the budget year.
      Avatar
      schrieb am 15.07.05 14:14:31
      Beitrag Nr. 421 ()
      Guten morgen, QCOM, wo steckst Du denn, wenn es bereits 73 Grad hat. Phoenix ? Bei uns hat es gerade (abgelesene) 95 Grad. Draußen. Hier drin sind es 22 Grad.



      Ref: Köhler,BMF. Your 408

      Mein Hinweis in 403, unteres Viertel, Possen des Köhler: Waigel war Minister des BMF.
      Avatar
      schrieb am 15.07.05 14:16:02
      Beitrag Nr. 422 ()
      Huch. Tutnix, wo bist Du ?
      Avatar
      schrieb am 15.07.05 15:02:03
      Beitrag Nr. 423 ()
      SEP,
      nicht erschrecken, hier wird gerade geputzt (quod erat expectandum). Das fuer mich zustaendige Finanzamt - um beim Thema zu bleiben - ist Memphis, TN. Dass Du es auch nicht mehr in der Mitte Alteuropas ausgehalten hast, haette ich mir ja denken koennen. Wo hat`s Dich hin verschlagen? Miami?
      Avatar
      schrieb am 16.07.05 09:13:38
      Beitrag Nr. 424 ()
      Ich rechne damit, dass Köhler den Weg für Neuwahlen frei macht.

      Ich gehe davon aus, dass die Steuererhöhungs Partei CDU die Wahl verlieren wird, denn die Wähler werden keine Partei wählen, die ab 2006 viele Waren um 2 % verteuern wird.
      Die neue Linke wird über 10 % kommen und die gesamte Linksfront aus Rot/Dunkelrot/Grün wird die Mehrheit bekommen.
      Und dann wird sich Rot/Grün als Minderheitsregierung von
      der PDS/WASG tolerieren lassen ; zwar nicht mit Schröder als Bundeskanzler sondern mit Müntefering usw. als Bundeskanzler.
      Um eine Bundeskanzlerin Merkel zu verhindern, sind alle Mittel recht. Schließlich regiert die SPD in Berlin, Meklenburg Pommern auch zusammen mit den Kommunisten (PDS)
      Avatar
      schrieb am 16.07.05 09:22:06
      Beitrag Nr. 425 ()
      Egal, wie man es nimmt: so ist es natuerlich auch schlecht ... :(
      Avatar
      schrieb am 18.07.05 16:44:05
      Beitrag Nr. 426 ()
      Service fuer RHUM, der sich fuer die Thematik des Threads interessiert ... ;)
      Avatar
      schrieb am 18.07.05 16:58:48
      Beitrag Nr. 427 ()
      # 413 falls die Wahl wirklich so ausfallen würde, wäre das
      aber wirklich eine interessante Kollaboration ...

      nach spätestens 4 Wochen hätte man doch schon Riesenknatsch
      , und nach 3 Monaten dürfte Köhler wieder den Bundestag auflösen..
      ..Und am Bundesrat hätte sich so oder so immer noch
      nichts verändert....
      Das wäre ein Minutenbündnis...
      Avatar
      schrieb am 18.07.05 17:07:10
      Beitrag Nr. 428 ()
      [posting]17.263.888 von wolaufensie am 18.07.05 16:58:48[/posting]Nicht dass das besonders viel mit dem Threadthema zu tun haette, aber ich kann`s auch nicht sein lassen.

      Eigentlich ware doch die Position "Irgendwie Neues Rot" der ideale Anknuepfungspunkt fuer eine neue VT, oder? :D
      Avatar
      schrieb am 18.07.05 17:56:52
      Beitrag Nr. 429 ()
      [posting]17.263.888 von wolaufensie am 18.07.05 16:58:48[/posting]Köstlich, wolaufensie.

      zu "irgendwie neues Rot", da bahnt sich eine neue Farbenlehre an.

      "Irgendwie neues rot" plus
      "Umbra" sowie einen Hauch
      "grün"

      Der Köhler kann aus der Bundestagsauflösung gleich eine Druckvorlage für ein entsprechendes Formular in Auftrag geben.

      Zu Bundesrat, nix geändert:

      Nachdem der politische Wille nun die Bundeswehr in das Zentrum der zu lösenden Probleme stellt in der Art, daß diese bewaffnete Kampfgruppe im Innern tätig werden soll, schlage ich vor, die womöglich ins Auge gefaßte Änderung des Grundgesetzes zur vereinfachten Herbeiführung von Wahlen derart zu ergänzen, den Bundesrat dabei gänzlich abzuschaffen. Sonst machen Wahlen nicht den richtigen Sinn.

      Zusammen mit der Neu- Definition der Rolle der Bundeswehr kommen wir in die Nähe der Möglichkeiten, die zu einem neuerlichen Ermächtigungsgesetz führen könnten. Dies wird bei uns, wie immer, absolut rechtmäßig zugehen Wissen wir ja. Lenin. Bahnhof. Fahrkarte lösen.

      Es fehlt bisher allerdings für diese Variante ein begabter Politiker. Gott sei Dank, wie ich sicherheitshalber hinzufüge.

      Die Mischung aus "irgendiwe neues rot" mit "umbra" und "grün", könnte eine Ahnung beinhalten, man kann es eher malen, bevor man es verbalisieren kann.
      Avatar
      schrieb am 18.07.05 18:34:09
      Beitrag Nr. 430 ()
      [posting]17.263.888 von wolaufensie am 18.07.05 16:58:48[/posting]Dunkelrot-Rot-Grün wär das geilste Wahlergebnis, das man sich als Börsianer nur wünschen kann.

      Vor der Wahl vom sich abzeichnenden Sieg der sozialen Gerechtigkeitskrieger
      ein Vermögen mit Puten machen......


      Nach der Wahl

      Dax nahe Null - was für Kaufkurse.

      Luxusimmobilien zu Ramschpreisen - geil :D:cool:

      Danach der Köhlerputsch, und man hat ein paar tausend Prozent Gewinn in der Tasche. :D


      Falls der Köhler entmachtet wird von der "sozialen Gerechtigkeit", - macht auch nix.

      Dann werden wir steinreich mit Bananenschmuggel.:laugh::kiss:

      Avatar
      schrieb am 18.07.05 18:57:05
      Beitrag Nr. 431 ()
      [posting]17.264.999 von Denali am 18.07.05 18:34:09[/posting]Denali,

      du meinst, die ganzen DDR- Bananenwitze kommen zurück ?


      DDR hat Bananen- Automaten aufgestellt.
      Man wirft eine Banane hinein. Und heraus kommt das Wechselgeld ?
      Avatar
      schrieb am 18.07.05 19:06:24
      Beitrag Nr. 432 ()
      Denali
      Ich würde eine linke Volksfrontregierung oder auch eine rot/grüne Minderheitsregierung mit Duldung der Kommunisten (Neue Linke/PDS)
      gar nicht so schlecht finden.
      Die Vorteile sind, dass es keine Steuererhöhungen, keine sozialistische Bürgerversicherung usw. geben wird, da Schwarz/Gelb über die Mehrheit im Bundesrat alles abschmettern kann. Stillstand ist oft besser als unsinnige Veränderungen (wie z.B. den Unsinn von Hartz 4)
      Avatar
      schrieb am 18.07.05 19:10:24
      Beitrag Nr. 433 ()
      [posting]17.265.294 von StillhalterTrader am 18.07.05 19:06:24[/posting]Su übersiehst aber, daß die Neuwahlen zur Herbeiführung einer regierungsfähigen Mehrheit dienen sollen.

      Oder habe ich da was nicht verstanden ?
      Avatar
      schrieb am 18.07.05 19:47:19
      Beitrag Nr. 434 ()
      Sep
      Was man unter einer "regierungsfähigen Mehrheit" versteht,
      kann je nach politischer Ausrichtung unterschiedlich ausgelegt werden. Nach Deiner Interpretation dürfte man dann Rot/Grün überhaupt nicht wählen, da diese keine Mehrheit im Bundesrat hat und daher keine "regierungsfähige Mehrheit" hat.
      Entscheidend für die Parteien ist doch, wer den Bundeskanzler nach der Wahl stellen kann. Und eine SPD wird doch nicht unter einer Frau Merkel den Junior Partner spielen wollen , wenn die SPD mit Hilfe der neuen Linke/PDS den Bundeskanzler stellen könnte (nicht mit Schröder aber mit Müntefering usw.)In Berlin und Meklenburg Vorpommern regiert ja bereits schon seit langem dieses "linke Erfolgs-Bündnis" !
      Avatar
      schrieb am 19.07.05 13:40:45
      Beitrag Nr. 435 ()
      Hier ein Artikel, mal aus Wallstreet- online. Ich mache mir das nicht zu eigen, was der Autor schreibt, es soll lediglich darlegen, wie fehlerhaft die Einschätzungen der amerikanischen Wirtschaft ausfallen.

      http://www.wallstreet-online.de/ws/news/news/seenews.php?&m=…

      Beeindruckend?
      Leser des Artikels: 167


      Beeindruckend: Die Bush-Administration hat die Prognose für das Haushaltsdefizit im laufenden Fiskaljahr drastisch gesenkt: Statt mit 427 Mrd. Dollar Defizit rechnet sie nun mit einem deutlichen verringerten Minus von 333 Mrd. Dollar. Ich stehe Bush nach wie vor skeptisch gegenüber, aber Leistungen erkenne ich immer an. Und es ist eine Leistung, das Defizit drastisch zu verringern. Da stimme ich Christoph Amberger einmal zu (er behandelt dieses Thema ebenfalls in seinem heutigen Beitrag, siehe unten).

      Ich behalte die beiden Defizite der USA – das Handelsbilanz- und das Haushaltsdefizit – immer genau im Auge. Denn sie beide zusammen sind unverändert zentrale Gründe GEGEN den Dollar. Das bedeutet: Wenn nun eines der beiden Defizite deutlich zurückgeht, ist das auch eine Entlastung für den Dollar.

      Hintergrund Haushaltsdefizit: Hier ist für den Dollar belastend, dass es nicht im Inland finanziert werden kann, da die Amerikaner kaum sparen. Die absolute Höhe des Haushaltsdefizits wäre auch bei 427 Mrd. Dollar durchaus kein Problem, wenn die Amerikaner soviel sparen würden, dass dies durch den Verkauf von US-Staatsanleihen im Inland finanziert werden könnte. Das geht aber nicht, und die USA sind davon abhängig, dass insbesondere Japan und China US-Staatsanleihen kaufen. Die Abhängigkeit von diesen beiden Staaten (und damit auch die Verwundbarkeit des Dollars) wird verringert, wenn der Finanzierungsbedarf sinkt. Und er sinkt, wenn das Defizit von 427 Mrd. Dollar auf 333 Mrd. Dollar fällt.

      Doch halt!

      Die Defizitprognose ist zwar von 427 Mrd. Dollar auf 333 Mrd. Dollar zurückgenommen worden. Doch der Finanzierungsbedarf – und darauf kommt es ja zentral an, wie ich gerade beschrieben habe – sinkt trotzdem nicht. Wieso?

      Das wird nicht so deutlich genannt. Aber mit ein bisschen Recherche habe ich Folgendes gefunden: Die Kosten für den Irak-Krieg sind in der Defizitprognose nicht enthalten.

      Also doch keine deutliche Senkung des Finanzierungsbedarfs – was in der Tat eine deutliche Entlastung für den Dollar gewesen wäre.

      An dieser Stelle zeigt sich aber auch, wie schlecht der Irak-Krieg auch wirtschaftlich für die USA war: Wäre der US-Bundeshaushalt jetzt nicht mit den Kosten für diesen Krieg belastet, dann würde der Finanzierungsbedarf der Bush-Administration in der Tat deutlich sinken, es müssten weniger US-Staatsanleihen verkauft werden, die zukünftigen Zinsausgaben würden geringer ausfallen. Und die Amerikaner könnten sich über die in der Tat deutlich steigenden Steuereinnahmen freuen. In zwei bis drei Jahren wäre ein ausgeglichener Haushalt möglich. Die USA wären nicht mehr davon abhängig, dass Chinesen und Japaner US-Staatsanleihen kaufen.

      Hätte, wäre ... das alles hat der Irak-Krieg verhindert.

      Mein Fazit: Fundamental entscheidend für den Dollar sind nach wie vor die Zwillingsdefizite. Eins davon: Das Haushaltsdefizit. Oder, genauer: Der Finanzierungsbedarf der US-Bundesregierung. Und der geht – anders als die gerade veröffentlichte Prognose zum Defizit – nicht zurück. Also bleibt dieser Belastungsfaktor für den Dollar bestehen!

      Wieder mal ein Beispiel dafür, dass es sich lohnt, das "Kleingedruckte" bzw. die Fußnoten zu lesen und ein wenig zu recherchieren.

      Viele Grüße,

      Michael Vaupel
      Avatar
      schrieb am 19.07.05 13:58:42
      Beitrag Nr. 436 ()
      [posting]17.265.736 von StillhalterTrader am 18.07.05 19:47:19[/posting]stillhalter, das ist ja alles richtig, was Du schreibst. Vor allem:

      Entscheidend für die Parteien ist doch, wer den Bundeskanzler nach der Wahl stellen kann.

      Tatsache ist jedoch, daß Rotgrün bereits jetzt den Bundeskanzler stellt.

      Nun kommen Linksneurot dazu.

      Willst Du mir sagen, der Bundeskanzler habe dies vorausgesehen und sich entschieden, den linken Rand seiner Mehrheit des Vertrauensverlustes zu zeihen, um sich deren Gedankengut nun über Lafontaine und Gysi in die Regierung zu holen ?

      Ich halte Schröder für einen sehenswerten Taktiker, der am Ende in alles, was er angefaßt hat, einen Konten eingefügt haben wird. Ich habe aber bisher keinen Hinweis gefunden dafür, daß er bisher aus nur einer seiner etwas erruptiven Manöver so herausgekommen wäre, wie er sich dies vorab vorgestellt hatte.

      Er wollte die Linke abspalten und aus der SPD aussourcen, um dann deren Bundeskanzler zu werden, weil dies die Mehrheitsverhältnisse im Bundesrat beeinflussen könnte ?

      Sicherlich braucht Deutschland originelle Ideen und unkonventionelle Strategien, um unsere Probleme zu lösen.

      Hoffen wir weiter.
      Avatar
      schrieb am 19.07.05 14:04:39
      Beitrag Nr. 437 ()
      Die USA kann sich im Gegensatz zu Deutschland auch eine höhere Verschuldung, weil die USA eine dynamische Wirtschaft besitzt, die ordentlich wächst und die in den letzten 12 Monate über 1 Mio neue Arbeitsplätze geschaffen hat; in Deutschland werden Monat für Monat versicherungspflichtige Jobs vernichtet (bei uns wachsen zur Zeit nur die 1 Euro Jobs !). Daher ist die gewaltige deutsche Verschuldung als weitaus schlimmer zu beurteilen.
      Aber wir brauchen in Deutschland als Sündenbock die USA, um vom eigenen Versagen wieder ablenken zu können !
      Avatar
      schrieb am 19.07.05 14:14:52
      Beitrag Nr. 438 ()
      [posting]17.272.534 von StillhalterTrader am 19.07.05 14:04:39[/posting]Exakt so ist es.
      Avatar
      schrieb am 19.07.05 14:24:09
      Beitrag Nr. 439 ()
      [posting]17.272.534 von StillhalterTrader am 19.07.05 14:04:39[/posting]Genau das habe ich im Prinzip auch schon bei Eröffnung des Threads in #18 geschrieben, aber es schadet wohl nicht, wenn man das regelmässig widerholt. Manche werden es trotzdem nie begreifen.
      Avatar
      schrieb am 19.07.05 14:54:35
      Beitrag Nr. 440 ()
      [posting]17.272.480 von Sep am 19.07.05 13:58:42[/posting]SEP
      - Die Defizitprognose ist gewaltig nach unten korrigiert worden.

      - In den Jahren, in denen die Admininistration Schulden aufgesaugt hat wie ein Schwamm, hat ihnen Onkel Allan die Finanzierung zu Dumpingpreisen besorgt.

      Beides zusammen duerfte sich auf mittlere Sicht nicht gerade zum Nachteil des $ auswirken.
      Avatar
      schrieb am 19.07.05 15:13:10
      Beitrag Nr. 441 ()
      [posting]17.273.125 von QCOM am 19.07.05 14:54:35[/posting]QCOM,

      für mich ist Handelsbilanz etc das eine, der Dollarkurs das andere. Klar haben die wichtige Berührungspunkte, aber um den Dollar handeln zu wollen, helfen solche Betrachtungen nicht wirklich weiter.

      Der Rhumb56 hat hier gestern in einem Nebensatz ein Kriteriem losgelassen, das ich beim Handel des Dollars bisher glatt übersehen hatte, verzweifelt danach suchte, obwohl es im Nachhinein wirklich auf der hand liegt.

      Im Moment beeinflußt denm Dollar die Zinsdifferenz zw USA und EU. Es kommen ein paar Investitionen hier ins Euroland hinein, aber längst nicht so viel, daß unsere Börse mit der bewertung der US- Börsen Schritt halten würde. Wir sind hier vergleichsweise billig.

      ich fragte mich die ganze Zeit, was den devisenmarkt wieder umdrehen könnte, dem Dollar die Stärke nehmen würde. Und nun habe ich einen Punkt gefunden, den Rhumb56 beisteuerte. Den Dollar könnte das Ende der Greenspan- Zinserhöhung treffen, wenn keine weiteren Erhöhungen mehr zu erwarten sind. AG hat sich da ja für einen Zisnrahmen festgelegt, danach fehlen die Nachrichten, die den Dollar hier festhalten können. Ich nehme an, dann geht die Sache wieder in die andere Richtung.

      Nur ganz schlaue Investoren sind jetzt schon aus den USA hier dabei, und nehmen die bereits eingesetzte, dann aber sich fortsetzende Hausse an der deutschen Börse mit, plus den Währungsgewinnen, die aber erst einmal hergestellt werden müssen.

      Wer weiß, viellecht kommt wieder ein Schwall aus Japan hier ein, und der dann wieder verstärkt, also übertrieben wird durch so Leute wie mich.
      Avatar
      schrieb am 19.07.05 15:16:12
      Beitrag Nr. 442 ()
      #426
      Aber wir brauchen in Deutschland als Sündenbock die USA, um vom eigenen Versagen wieder ablenken zu können !

      dem kann man nur zustimmen

      Deutschland ist nicht flexible

      Rentensystem mit Generationsvertrag das Fass ohne Boden

      Krankenversicherung einzahlen bei geringer Gegenleistung

      Beamtenpensionen die in 2010 fast nicht mehr zu finanzieren
      sind.

      Deutschland ist am Ende

      und dazu noch die Grenzen in der EU öffnen
      um Arbeitsplätze nach Polen oder Tschechien auszulagern

      Deutschland ist am Ende
      mit ca. 70% staatlichen Abgaben im Benzinpreis enthalten.
      Avatar
      schrieb am 19.07.05 15:25:30
      Beitrag Nr. 443 ()
      Richtig! Die Zinsfrage ist fuer mich dabei auch ganz zentral. Die haengt aber auch sehr stark an der Inflation - und hier sind wir bei was ganz Neuem, was die Amis auch nicht kannten: Die Chinesen sorgen mit ihren Blilligloehnen fuer steigende Kaufkraft. Neulich hat hier einer von den Flachdenkern on board von den "Wal*Mart-Wuehltischen" gelabert und damit gezeigt, dass er das Phaenomen ueberhaupt nicht verstanden hat: Du kriegst bei Wal*Mart allerfeinste Qualitaet zu Wuehltischpreisen. Beispiel: Werkzeug. Da haengt kein deutsches Produkt mehr im Regal (selten, eher alibimaessig, amerikanisches), nur chinesisches Zeugs: besser als der deutsche Kram, aber zu einem Zehntel des Preises!

      Also entfaellt ein wesentliches Argument fuer massive Zinserhoehungen, raeume ich gerne ein.
      Avatar
      schrieb am 19.07.05 15:33:33
      Beitrag Nr. 444 ()
      So isses. Die chinesen bauen Super- Qualität, und die beginnen mittlerweile, sich nicht nur Mit Auftrags- Nachbau zu befassen, sondern verbessern ihrerseits die ersten Produkte auf eigene Rechnung.

      Da sie billig sind, gibts keine Inflation.

      Das Internet seinerseits hat auch schon die Preise in einigen Produktsparten gedämpft, auch deswegen ist ein Cap auf der inflation, und die zinsen entsprechend niedrig.

      Der Greenspan führt die Zinsen nur deswegen hoch, weil das wachstum ihm den Raum gibt, wieder ein normales zinsnievau einzunehmen.

      Dieses wachstum haben wir hier in D, in EU nicht, mit ein paar kleinen Ausnahmen. Deswegen bleiben die Zinsen der EZB auch untern, solange die geringe Inflation dies erlaubt.
      Avatar
      schrieb am 19.07.05 17:55:17
      Beitrag Nr. 445 ()
      "Genau das habe ich im Prinzip auch schon bei Eröffnung des Threads in #18 geschrieben, aber es schadet wohl nicht, wenn man das regelmässig widerholt. Manche werden es trotzdem nie begreifen."

      Beim "Polymod" habe ich aber die Hoffnung noch nicht
      ganz aufgegeben :rolleyes:
      Aber bei der Übermacht der Linken und USA Gegnern hier
      im W:O Board habe ich die Hoffnung schon aufgeben; bei denen ist Hopfen und Malz verloren !
      Avatar
      schrieb am 19.07.05 18:23:58
      Beitrag Nr. 446 ()
      [posting]17.275.680 von StillhalterTrader am 19.07.05 17:55:17[/posting]Beim " Polymod" habe ich aber die Hoffnung noch nicht
      ganz aufgegeben


      Ich habe das Gefühl, du kennst den schlecht. :laugh:

      Ich darf hier ja nicht sagen, unter welchem Usernamen der hier privat seine Meinung äussert, aber manchmal lässt er seine Einstellung ja sogar als Mod durchblicken, wie z.B. in Thread: Keine Nazivergleiche!!!:

      #46 von PolyMod [Mod] Userinfo Nachricht an User Beiträge des Users ausblenden 01.05.05 21:39:07 Beitrag Nr.: 16.504.382
      einen Beitrag nach unten Dieses Posting: versenden | melden | drucken | Antwort schreiben

      ...

      Ich fühle mich dafür verantwortlich, dass hier auch andere Meinungen zu Worte kommen können, als der Neokonservative Einheitsbrei der Political Correctness.
      Avatar
      schrieb am 19.07.05 22:29:31
      Beitrag Nr. 447 ()
      qcom, nochmals auf die Zins- Geschichte zurückzukommen, ich hatte erwähnt, daß Rhumb56 einen guten Punkt gebracht hat für eine mögliche erneute Wende von Dollar/Euro, nämlich das Ende der Zinserhöhung in den USA. Ich kann mir vorstellen, daß er damit richtig liegt, daß anschließend sozusagen die guten Nachrichten für einen starken Dollar hinter uns liegen könnten.

      Das ist aber keine Prognose von mir. Muß ich sagen, weil sonst hier wieder diverse Fachleute über mich herfallen werden. Ich habe eine Menge Putzerfische, weil dies hier nicht so sehr ein Finanzforum, sondern eher ein Tümpel zu sein scheint.

      Tatsächlich glaube ich, daß die Amis über die Währung auch ihre Konjunktur beeinflussen werden, und daß sie ihr Kriegs- Defizit uns auf diese Weise reindrücken werden, das halte ich sogar für gerechtfertigt. Wir überlasen denen, unseren Energienachschub sicherzustellen, dafür führen wir sie als Imperialisten vor, hetzen denen die inneramerikanische Opposition auf den Hals mit deren Kriegstoten, aber haben mit der Rechnung nix zu tun. Der Blair(bzw Nachfolger) hat es da ganz gut, der ist im Euro nicht dabei, den Berlusconi trifft es voll. Aber die I. denken ja schon laut darüber nach, die Eurozone wieder zu verlassen. Hier glauben halt alle, so steht es auch in den Finanzzeitungen, nur die Asiaten würden über den Wechselkurs den Irak- Krieg mitbezahlen. Die vor ein paar Monaten erlebte Freude über die Tatsache, daß der Euro offenbar als Reservewährung angekommen sei und international verlangt werde: so gut das klingt, was sich dahinter verbirgt war nichts anderes als ein Weiterreichen der Asien- Dollars an uns.

      Warum soll sich das demnächst nicht wiederholen ?
      Avatar
      schrieb am 19.07.05 22:36:18
      Beitrag Nr. 448 ()
      "Neoliberal" bzw. ""Neoliberal" sind bekanntlich Kampfworte der Linken in Deutschland, die politisch in jeder Beziehung bisher versagt haben. Solche Leute wie der PolyMod usw. halten sich offenbar für "modern denkende Leute", die über "Neoliberale" bzw. "Neokonservative" offenbar nur Verachtung übrig haben.
      Wenn man aber diese Leute frägt, was sie unter den Schlagworten "neoliberal" bzw. "neokonservativ " verstehen,
      dann werden aber die Antworten aber ganz armselig und dünn !
      Die Frau M.Thatcher hat auch eine "neoliberale" Politik in der Denkweise jener Leute praktisiert, von deren Auswirkungen Großbrittanien noch heute positiv profitiert. Man muß nur mal die Massenarbeitslosigkeit in Deutschland mit der geringen Arbeitslosigkeit in Großbrittanien heranziehen !
      Avatar
      schrieb am 20.07.05 00:23:57
      Beitrag Nr. 449 ()
      [posting]17.276.123 von flitztass am 19.07.05 18:23:58[/posting]Du möchtest hier also nur den Neokonservativen Einheitsbrei der Political Correctness dulden.

      Gut dass das mal klar gesagt wurde.
      Avatar
      schrieb am 20.07.05 01:27:18
      Beitrag Nr. 450 ()
      [posting]17.279.784 von PolyMod am 20.07.05 00:23:57[/posting]Voel-lig ue-ber-flus-sig!!! Du bist Moderator und kein chronisch beleidigter OelinsFeuergiesser!
      Avatar
      schrieb am 20.07.05 10:24:59
      Beitrag Nr. 451 ()
      [posting]17.279.864 von QCOM am 20.07.05 01:27:18[/posting]QCOM,

      du sagst es. Trotz aller Versuche bin ich weder chronisch noch akut beleidigt. Und Öl-Vergießen überlasse ich auch lieber anderen.

      Für überflüssig halte ich meine Bemerkung allerdings nicht:
      Ich sehe ich es als eine Aufgabe des Moderators, dafür zu sorgen, dass in diesem Board Meinungsvielfalt möglich ist. Wer ein stromlinienförmiges Board sucht, in dem jede abweichende Meinung gelöscht oder weggemobbt wird, ist hier fehl am Platz.
      Avatar
      schrieb am 20.07.05 10:33:12
      Beitrag Nr. 452 ()
      #440

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 20.07.05 10:48:18
      Beitrag Nr. 453 ()
      daß darf man dem polymod ruhig bescheinigen, daß er sich dafür verantwortlichb zu fühlen scheint, nicht nur neokonservativen Einheitsbrei der politischen Correctness ein Ohr zu verschaffen.

      Und jeder, der sich halbwegs auskennt, weiß die semantische Raffinesse zu schätzen:Wer ein stromlinienförmiges Board sucht, in dem jede abweichende Meinung gelöscht oder weggemobbt wird, ist hier fehl am Platz

      Diese beiden statments, nebeneinanderstehend, erlauben eine Ahnung, daß dem Wortsinne nach hier alles seine Ordnung hat.
      Avatar
      schrieb am 20.07.05 13:08:50
      Beitrag Nr. 454 ()
      [posting]17.279.003 von Sep am 19.07.05 22:29:31[/posting]Sep

      Zinsen

      Mir macht da noch kopfzerbrechen, das es auf eine Zinsdifferenz von 2% EU/USA hinaus läuft.
      Bei 3,75 liegt aktuell der Realzins für Alan, hat er aber nix verdient. Ergo könnten da noch 1-2 Zinsschritte drauf kommen, bevor wir an der Wende stehen.

      Anders die Situation in EU. Der nun schon lange anhaltende 2%Zins (positiv zu sehen) wird wohl noch längere Zeit bleiben, es gibt keine Senkungs- und noch keine Erhöhungsargumente.

      Bedrohlich wird der zweite Punkt von der Schuldenpolitik Eichels und seinem französischen Kollegen beeinflußt.

      Wenn die Politik am Ende zu einer Heraufsetzung der Zinsen führt, sitzt Deutschland in der Zwickmühle, denn unsere Wirtschaft braucht dringend zinsgünstiges Geld.
      Avatar
      schrieb am 20.07.05 13:57:24
      Beitrag Nr. 455 ()
      [posting]17.284.026 von Rhum56 am 20.07.05 13:08:50[/posting]RHUM,
      ich dachte, die Wirtschaft sitzt auf den groessten Investitionsstau der Nachkriegszeit (60 Mrd., die angeblich sofort losgetreten werden, sobald wirklich klar ist, dass eine bessere Regierung kommt, was ich freilich taeglich zweifelhafter finde). Eine weitere halbe Billion im Ausland geparkt. Dazu jede Menge Privatleute (sagen wir ruhig: Idioten), die sich nicht mehr trauen, Aktien zu kaufen und auf ihren Geldsaecken hocken. Ich kann gar nicht glauben, dass die deutsche Wirtschaft ein Cash-Problem hat. Und wemn alles nichts hilft, dann nehmt doch die Kohle aus den States ... ;)
      Avatar
      schrieb am 20.07.05 14:37:23
      Beitrag Nr. 456 ()
      [posting]17.284.026 von Rhum56 am 20.07.05 13:08:50[/posting]443, Rhum56

      2, womöglich 3 Zinsschritte in den USA sind sicher noch drin.

      Zinsdifferenz zu EU ist beachtlich, und wird noch etwas weiterer steigen.

      Für die EZB ist die Inflation, also die geldwertstabilität entscheidend. Man darf ausschließen, daß sich eine weitere Senkung des EU- Zinses auf die Konjunktur auswirken würde, das darf aber ohnehin nicht Maßstab des handelns der EZB sein.

      Sicher ist, daß wir eher mit einem Anstieg der Inflation rechnen müssen, und da ist die EZB mit ihren Zinsen in einer guten Ausgangs-Position.

      Fürt unseren Binnenmarkt wäre eine Zinserhöhung in EU natürlich eine schlechte Sache. Allerdings vor allem psychologisch. Denn unsere Konjunktur kommt aus anderen Gründen nicht in Gang.

      Ich gehe davon aus, daß der Markt seine Entscheidungen fällt, und findet, und daß wir mit diesem dann nachfolgenden Erklärungsmodellen bedient werden. Dabei ist das Ende der US- Zinserhöhung wirklich ein markanter Punkt, der die zukünftigen, dann veränderten Erwartungen beispielsweise in Hinsicht auf Währungen beeinflussendürfte.

      Was hat u.U. so gravierende Auswirkungen z.B. auf den Export, vielleicht erreichen wir wieder 1,40 zum Dollar, daß die sich dann einstellende Konjunktur- Dämpfung umgedeutet wird als Gefahr für eine Inflation, z.B. hinsichtlich des verbilligten Öls, und daß dann die EZB die Zinsen anheben wird.

      Tatsächlich jedoch nur die Zinsdifferenz zu den USA reduzieren will. Wir sind nach wie vor abhängig von dem, was die FED macht.

      Was sich durch die Einführung des Euro für uns geändert hat ist, daß wir womöglich an Beweglichkeit, an Reaktionsfähigkeit verloren haben.
      Avatar
      schrieb am 20.07.05 14:43:52
      Beitrag Nr. 457 ()
      [posting]17.281.923 von PolyMod am 20.07.05 10:24:59[/posting]Ich sehe ich es als eine Aufgabe des Moderators, dafür zu sorgen, dass in diesem Board Meinungsvielfalt möglich ist.

      Nun ja, wie wir alle wissen, ist das ein Understatement. Immerhin sorgst Du nicht nur dafuer, dass sie moeglich ist ...:laugh:

      Im uebrigen waere ich langsam mal darab interessiert zu erfahren - bisher kein Wort dazu - wie denn eine Finanzpolitik aussaehe, welche das US-Beispiel als Warnung auffasst, und gleichzeitig das offenkundige Desaster der etatistischen Finanzpolitik in D zu vermeiden wess und sich obendrein als links (also nicht itgendwie neo-einheitsbreiig) versteht.

      Ihr Auftritt Al Polymod (oder dergleichen)! I stay tuned!
      Avatar
      schrieb am 20.07.05 14:58:54
      Beitrag Nr. 458 ()
      [posting]17.285.136 von QCOM am 20.07.05 14:43:52[/posting]Es kann nicht Aufgabe eines Moderators sein, inhaltlich in die Diskussion einzugreifen - auch wenn du mir Parteinahme für etatistische Positionen unterstellst. Darauf habe ich schon in #3 hingewiesen: Als MOD werde ich mich inhaltlich nicht beteiligen. Und dabei bleibe ich.

      Leider haben in diesem Thread (nicht nur aber vor allem) in den letzten Tagen persönliche Angriffe überhand genommen und die inhaltliche Diskussion überlagert.
      Avatar
      schrieb am 20.07.05 15:06:12
      Beitrag Nr. 459 ()
      [posting]17.285.272 von PolyMod am 20.07.05 14:58:54[/posting]Leider haben in diesem Thread (nicht nur aber vor allem) in den letzten Tagen persönliche Angriffe überhand genommen und die inhaltliche Diskussion überlagert.

      :confused::confused::confused:
      Avatar
      schrieb am 20.07.05 15:12:16
      Beitrag Nr. 460 ()
      Leider haben in diesem Thread (nicht nur aber vor allem) in den letzten Tagen persönliche Angriffe überhand genommen und die inhaltliche Diskussion überlagert.

      Wen oder was meinst Du? Sehe ich naemlich nicht so. Alles in allem ein fuer w:o Verhaeltnisse erstaunlich themenbezogener Thread.

      Auch mein in #446 formuliertes Ansinnen ist rein themenbezogen und harrt nach wie vor der Bearbeitung (ich bestehe nicht darauf, dass sie durch den PolyMod erfolgt).
      Avatar
      schrieb am 20.07.05 15:13:18
      Beitrag Nr. 461 ()
      [posting]17.285.347 von Sep am 20.07.05 15:06:12[/posting]Genau! :confused:
      Avatar
      schrieb am 20.07.05 15:24:04
      Beitrag Nr. 462 ()
      #447

      Ist der Thread-Titel Finanzpolitik: Die USA als Warnung? nicht schon für sich ein inhaltlicher Beitrag? Warum hast du nicht formuliert ...die USA als Vorbild?

      Wenn das Thema "neutral" diskutiert werden soll, warum ist dann schon #1 tendenziös?
      Avatar
      schrieb am 20.07.05 15:34:05
      Beitrag Nr. 463 ()
      [posting]17.285.580 von mouse_potato am 20.07.05 15:24:04[/posting]Nee, potato, das meint er nicht. Er ist ja auch gegen einen NeoCon-Einheitsbrei. Fuer einen echten Linken gibt es keine "Neutralitaet", sondern nur "erkenntnisleitende Interessen" - und die hat er im Eroeffnungsbeitrag (unterlegt vom FR-Artikel) brav offengelegt. Darin, dass er mit seiner Richtung und dem Threadtitel jeden Tag laecherlicher dasteht, besteht seine offenkundige persoenliche Tragik. :laugh: :laugh:

      Manchmal ist Einheitsbrei eben ziemlich vitaminhaltig :D .

      Der Polymod ist offen links, enthaelt sich aber jeder weiteren inhaltlichen Stellungnahme.
      Avatar
      schrieb am 20.07.05 15:42:40
      Beitrag Nr. 464 ()
      mouse_potato: Ich habe die Überschrift des in #1 zur Diskussion gestellten Artikels mit einem Fragezeichen versehen. Was ist daran tendenziös?

      QCOM, SEP: Ich weiß, in diesem Thread gab es lange Zeit sachliche Diskussion. Ich habe von den letzten Tagen gesprochen; schaut euch doch mal Eure aggressiven Postings vor allem am 14.7. an - die sprechen für sich.
      Avatar
      schrieb am 20.07.05 16:00:43
      Beitrag Nr. 465 ()
      [posting]17.285.854 von PolyMod am 20.07.05 15:42:40[/posting]Ohh, jetzt enttaeuschst Du mich aber und faellst mir auch noch in den Ruecken:

      - Ein FR-Artikel (die Zeitung gehoert inzwischen der SPD)
      - mit der Uebersetzung eines Artikels eines in den USA als extrem links geltenden Wirtschaftsprofessors
      - mit dem Thread-Titel

      soll nicht tendenzioes sein? Mach Dich nicht komplett laecherlich! :D
      Avatar
      schrieb am 20.07.05 16:05:55
      Beitrag Nr. 466 ()
      [posting]17.285.854 von PolyMod am 20.07.05 15:42:40[/posting]QCOM, SEP: Ich weiß, in diesem Thread gab es lange Zeit sachliche Diskussion. Ich habe von den letzten Tagen gesprochen; schaut euch doch mal Eure aggressiven Postings vor allem am 14.7. an - die sprechen für sich.


      Wenn Du schon die postings von QCOM und SEP als aggressiv empfunden hast, was ist mit denen des Kollegen rv? Nach Deinen - zweifellos neutralen und objektiven - Masstaeben muessen die doch mindestens ebenso aggressiv gewesen sein! :D
      Avatar
      schrieb am 20.07.05 16:29:00
      Beitrag Nr. 467 ()
      Aber - wir lassen ja viele Blumen bluehen - hier ist der Professor noch einmal himself, in seiner im April 2005 im "Project Syndicate" veroeffentlichten Kolumne kommt er schon reichlich wirklichkeitsfern rueber. Ein genauer Vergleich mit #1 - und den aktuellen Zahlen - macht sicherlich Spass. Ich werde mich damit moeglicherweise (ich muss ja auch noch Golf spielen) heute abend widmen.

      George W. Bush’s economic policies have been based on an extraordinarily reckless gamble that reflects a political coalition of two major forces: the super-rich and evangelical Christians. As those policies fail, global financial markets are reacting negatively, adding uncertainty to the world economy, and there is little relief in sight, because America is entering a period of prolonged political infighting and stalemate.

      The super-rich had one over-riding objective in joining the Bush coalition: tax cuts that overwhelmingly benefited the wealthiest households. Evangelicals were brought in on the basis of so-called “family values,” meaning opposition to abortion and gay marriage, and promises of active government support for religious activities, including direct payments to religious groups for social services that they provide locally and internationally.

      The Bush team believed that they would eventually balance the tax cuts for the rich with reductions in government spending, but they never explained this to the public. Instead, for four years they pretended that budget deficits were of little concern. Only after being re-elected did they begin to explain that large budget deficits, caused mainly by lower tax revenues, would require sharp cuts in social security, health care spending, and other areas.

      But the majority of Americans, having supported the tax cuts in Bush’s first term because it gave them a little extra cash, do not support the attack on basic government services that has followed. This opposition extends to Christian evangelicals voters, who tend to live in working-class and middle-class households that depend on many kinds of government social services. Despite the avowedly “free-market” beliefs of many Christian fundamentalists, as voters they support government-financed pensions, health care, and other public services.

      Bush’s tax cutting was irresponsible from the start, but became much more so after September 11, 2001. The Bush administration raised military spending sharply as it went to war in Afghanistan and Iraq, and as it increased spending on national security at home, without ever explaining to the American people how this would be financed. The military-plus-security budget soared by more than 2% of GNP, while tax revenues fell by much more. At the same time, Bush supported expenditure increases for popular items like education and prescription drug benefits, but paid for these services by borrowing the money rather than ensuring sufficient tax revenues.

      No sooner did this strategy pay off with a narrow re-election victory – one that strengthened Republican control of Congress – than the dark realities of Bush’s fiscal recklessness started to be recognized. The annual US budget deficit reached 5% of GNP, with an enormous part of the gap financed each year by Asian central banks, which now hold about $2 trillion in claims against America.

      The problem is that Bush’s reckless gamble has now built up considerable political momentum. As soon as he was re-elected, Bush started to propose cuts in popular government programs, but his own party is rejecting those cuts. With the Republican-controlled Congress seeking to make the tax cuts for the rich permanent, the world is beginning to realize that America’s budget deficits are now entrenched, with no end in sight.

      Because America’s economy is so large, and the dollar so central to global finance, chronic US budget deficits mean huge global repercussions. The dollar is weakening, as financial markets understand that the US will need to borrow huge sums from abroad for years to come. More ominously, the willingness of foreign central banks to lend to the US also looks likely to end. After all, why should the central banks of China, Japan, South Korea, and other Asian countries accumulate vast holdings of US Treasury bills if the dollar is likely to lose value in the years ahead?

      In a bizarre, but not unexpected way, America is lashing out at others for its problems. Huge tax cuts and rising military spending have fueled an enormous rise in imports, and therefore a yawning trade deficit now accompanies America’s weak fiscal position. But US politicians are blaming China and other countries for “unfair trade,” even threatening them with sanctions.

      This response to homegrown problems plays well with voters, but it is ridiculous and ignorant, especially since the US has been depending on China to help finance the fiscal deficits. In essence, the US is lashing out at its own banker, even as it asks the banker for yet more loans!

      When Bush asked for spending cuts at the beginning of the year – including a social security reform that includes cuts in future benefits – world financiers expected that Bush would get his way, or most of it. Little did they appreciate that American voters, having never actually supported spending cuts, would resist.

      As that reality sinks in, economic prospects darken. Foreigners will become less enthusiastic about continued lending to the US, weakening the dollar further, forcing up US interest rates, and threatening to undermine America’s stock market and consumer spending.

      But as the storm clouds gather in the coming year, the political coalition that put Bush in power will stifle progress in undoing the fiscal mess. Bush’s gamble was a loser from the start, generating costly results – mainly for the US, but for the rest of the world, too – for years to come.


      Uebrigens ein interessantes Presse-Internet Projekt:
      http://www.project-syndicate.org/
      Avatar
      schrieb am 20.07.05 16:43:43
      Beitrag Nr. 468 ()
      ... gemeint war natuerlich "damit ... beschaeftigen" oder "dem ... widmen". Sorry.

      Der Polymod hat eine Menge Fragen auf dem Brett stehen! Wollen wir doch mal sehen, welche er bis heute abend (hier) beantwortet haben wird ... :)
      Avatar
      schrieb am 20.07.05 16:45:50
      Beitrag Nr. 469 ()
      Lieber Polymod,

      Der 14.7., das war vor 6 Tagen. Seitdem sind hier 80 Postings hinzugekommen, in der überwiegendsten Weise allesamt sachlich.

      Nun möchtest Du den Fall machen, daß dieser Thread daran leidet, was hier, wohl unter deinen Augen, vor 6 Tagen geschrieben stand ?

      Oder möchtest Du diesen thread jetzt mit solchen Beiträgen leidend machen ?

      Wir haben gerade, vielleicht ist dies ja die Inspiration, in einem Nachbarthread erlebt, wie man etwas hochkocht, es dann löscht, und sich anschließend die Hände wäscht. Warum soll dies nicht auch hier, erneut, mal wieder möglich sein ?

      Erkläre Dich bitte, ich mache mit.
      Avatar
      schrieb am 20.07.05 16:59:17
      Beitrag Nr. 470 ()
      [posting]17.286.214 von QCOM am 20.07.05 16:05:55[/posting]Wenn Du schon die postings von QCOM und SEP als aggressiv empfunden hast, was ist mit denen des Kollegen rv? Nach Deinen - zweifellos neutralen und objektiven - Masstaeben muessen die doch mindestens ebenso aggressiv gewesen sein


      Man darf sich hier halt nicht provozieren lassen.

      Nicht von solchen Leuten wie DsR. Und auch nicht anschließend (oder vorher) von einem Moderator. Keine wirklich neue Erkenntnis.

      :kiss:
      Avatar
      schrieb am 20.07.05 17:39:20
      Beitrag Nr. 471 ()
      [posting]17.284.595 von QCOM am 20.07.05 13:57:24[/posting]Schnapszahl#444

      Bedarf an Krediten ist in erster Linie im Mittelstand, weniger bei den großen börsennotierten Konzernen. Zwei komplett unterschiedliche Situationen in einem Land.#

      #445Sep

      Es wird zwangsläufig sehr kompliziert. Wenn EZB für Stabiltät zuständig ist, muß sie auch auf die Zinsdifferenz zu USA achten, weil sonst Kapitalverschiebungen ebenfalls den Währungskurs beeinflussen würden.
      Somit kommen hier zwei Faktoren zusammen, die beide einen Zinsanstieg fördern.

      Was dem Euro im Blickwinkel das Auslands aber mittlerweile zu gute kommen dürfte, ist tatsächlich die bisher gezeigte Stabilität, Balsam für Anleger aus dem Ausland. Das ist allerdings nur schwer zu beziffern.

      #1PolyMod [Mod]

      Der Thread ist interessant, einerseits. Andererseits ist es müßig, über die Finanzpolitik der USA zu diskutieren, weil die sich ein paar Dinge heraus nehmen, die sich ein anderes Land sowieso nicht erlauben könnte. Sie reiten darauf herum, das sie Weltmacht und Weltleitwährung haben, lassen sich die Schulden teilweise von anderen Ländern bezahlen und treiben noch so manches andere Spielchen.

      Deutschland hat zwar viele Schulden und ein hausgemachtes Wirtschaftsproblem, könnte aber niemals in die "Stiefel" der USA steigen, ehr der Chinese irgendwann.
      Avatar
      schrieb am 20.07.05 19:04:24
      Beitrag Nr. 472 ()
      [posting]17.287.588 von Rhum56 am 20.07.05 17:39:20[/posting]RHUM
      Wie gesagt, zu einem zumutbaren Zinssatz lassen sich bestimmt ein paar Dollars auftreiben. Und da Du ja sehr zuversichtlich bist, was die EURO-Entwicklung angeht, waere das auch noch ein Bombengeschaeft. Am Ende bekommst Du den Kredit effektiv zinslos und kannst trotzdem Kreditkosten steuerlich geltend machen ... wann Du es schlau anstellst ;)

      Zu Deiner Sicht der US-Finanzpolitik (Weltmacht, die Zeche zahlen die anderen) aeussert sich Mr.Sachs uebrigens auch, sieht das Ganze allerdings wesentlich skeptischer, mehr im Sinne von "the US has been depending on China to help finance the fiscal deficits.".

      Ich sehe das Ganze mal typisch amerikanisch: dass das Budget Deficit ruecklaeufig ist, duerfte inzwischen hinreichend bekannt sein. Dass die Chinesen und Japaner (die werden komischerweise immer von allen - ausser von SEP - vergessen, obwohl sie wesentlich mehr Kohle in $ investiert haben als die Chinesen!) stapelweise Treasuries zu laecherlichen Zinssaetzen gekauft haben, beweist ihr grosses Vertrauen in die langfristige Soliditaet der US-Finanzen. Und ihre zunehmenden Investitionen in US-Firmen, US-Fabriken und Immobilien beweisen ihr Vertrauen in die Kraft der US economy, ein Vertrauen, dass sich Alteuropa erst einmal von der Picke auf neu erarbeiten muss (wofuer laecherliche 1480 Stunden im Jahr und co-determination a la Volkswagen freilich nicht ausreichen duerften ... :laugh: ).
      Avatar
      schrieb am 20.07.05 20:27:52
      Beitrag Nr. 473 ()
      [posting]17.289.173 von QCOM am 20.07.05 19:04:24[/posting]stapelweise Treasuries zu laecherlichen Zinssaetzen gekauft haben, beweist ihr grosses Vertrauen in die langfristige Soliditaet der US-Finanzen.
      :laugh::laugh::laugh:
      Der war esch joot
      :laugh:

      QCOM, ich hab da kein Problem mit, was die Amis da für Spielchen machen, glaube (hoffe) mich anlagemäßig auch richtig gestellt zu haben.

      Und da könnte ich mir schon vorstellen, das wir noch eine ziemlich hügelige Zukunft sehen werden.
      Denke, das die Asiaten die T.B. nur deshalb kauften, damit ihnen der Absatz in die USA nicht wegbrechen kann.

      Faber schrieb Anfang des Jahres mal, das 53% des weltweiten Anlagekapitals in USA ist, während gerade mal so ca 14% in Asien ist, hab die Zahlen nicht mehr genau im Kopf. da werden Verschiebungen kommen in der kommenden Dekade und Amerika wird es zunehmend schwerer haben. Und sollte noch eine militärische Auseinandersetzung dazu kommen, dann aber Gute Nacht....
      Es sei denn, die Gelddruckmaschine der Amis hat noch einen weiteren Gang.:D
      Avatar
      schrieb am 20.07.05 20:56:35
      Beitrag Nr. 474 ()
      [posting]17.290.495 von Rhum56 am 20.07.05 20:27:52[/posting]Nun, immerhin setzt man sich hierzulande mit dem asiatischen Phaenomen schon einmal auseinander. Klar wird`s hart, aber die awareness ist hoch, beherrscht die Titelseiten: Lohnniveau, Ausbildung, Produktivitaet - alles auf dem Pruefstand. Beispiele: aktuelle FORTUNE, Newsweek, BW in den vergangenen Wochen.

      RHUM, es gibt noch enen 3.Weg, ausser Krieg und Gelddruckmaschine. Den hast vielleicht nicht Du, den hat man aber allgemein im Zentrum Alteuropas vergessen: ARBEIT, Flexibilitaet, unternehmerisches Wagnis.

      Man hoert zwar immer wieder kleinmuetiges protektionistisches Gelaber (auch hier gibt es SoBeKos, heissen allerdings Kennedy und sind schon ueber 75. Eine Nervensaege, sage ich Dir! :rolleyes: ). Aber bisher wurde immer wieder vernuenftigerweise der Deckel drauf gemacht.

      Noch mal: Ihr macht Euch keine Vorstellung, wie hart in diesem Land hier gearbeitet wird.

      Nee, um die Amis ist mir nicht bange ... was faellt aber eigentlich Euch zum Thema Asien ein? Gewerkschafts- und Tarifvertragsexport? Waere ja prima, heatten alle was von ... :laugh::D
      Avatar
      schrieb am 21.07.05 07:41:10
      !
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      Avatar
      schrieb am 21.07.05 09:52:39
      Beitrag Nr. 476 ()
      [posting]17.290.849 von QCOM am 20.07.05 20:56:35[/posting]Das wollte ich mal hören. :D (lesen)

      Also im "Ami-Wunderland" die gleiche Problematik. Den Unterschied mit dem harten arbeiten nehm ich Dir gerne ab.

      Das mit dem unternehmerischen Risiko brauch ich nicht mehr zu lernen, seit vielen Jahren eh schon mein Ding, allerdings müssen es viele meiner Landsleute wieder lernen, vor allem mit dem arbeiten.

      Heute morgen in den Nachrichten: In Frankreich sollen 20000 Arbeitslose zum Militär geschickt werden, um dort Disziplin, schreiben und rechnen zu erlernen. :eek:
      Heftig, mal sehen ob so ein Weg in D auch mal ansteht.:rolleyes:

      Ich jedenfalls hab mit dem Ausbilden abgeschlossen. Ich seh nicht mehr ein, warum ich halb, oder mangelhaft erzogenen Menschen meine Nerven und mein Geld opfere. Es gibt bei der ganz jungen Generation auch wieder gute, so schlecht will ich es nicht zerreden. Insgesamt allerdings ist unser arbeitsmoralischer Zustand schwer verbesserungswürdig.

      Asien

      QCOM, die asiatischen Glocken klingen anders. Aktuell bekommen die Thais und die Koreaner, was das Wachstum angeht, nen Dämpfer. China fährt ungebremst weiter. Und das trotz Bremsmaßnahmen und Spuren bei etlichen Konzernen und in etlichen Branchen. Gesamtheitlich sehe ich aber dort erheblich höhere Wachstumschancen für mindestens 5-10 Jahre.
      Verwunderlich ist, wie China seinen Weg geht. Es würde mich nicht wundern, wenn im Volk Aufstände losbrechen, weil der Weg in die Industrienation zu schnell beschritten wird und damit das soziale Gefälle zwangsläufig riesig geworden ist und weiter steigen wird.

      Traif-Jedöhne nach Asien? Keine Ahnung, ob das funzen würd. Der TÜV-Rheinland jedenfalls hat es ja schon nach Thailand geschafft.:D

      Ja und dann kommt erst noch Indien.

      Große Sorgen um unser Land mach ich mir genauso wenig, wie Du um Amiland. Dat deutsche Klagelied können wir nun alle. Größere Wachstumsraten vorläufig passe, Gestern schwächelte dann endlich auch die FDP:O:O:O:O:O::cry::cry::cry:

      Es bleibt der eigene Weg, denn wir berits seit Jahren beschreiten, denn die deutsche Politik braucht noch ne Lehrstunde. Es reicht bisher immer noch nicht. In dem Punkt hast Du also nun ein gewissen Vorsprung.:D

      Freuen wir uns auf 18% Mwst, ein zentralistisches monströses Kopfpauschal-Staatsversicherungssystem mit Extra Bürokratismus.
      Die Frage: Wann kommt der Arzt?:D
      Avatar
      schrieb am 22.07.05 23:54:43
      Beitrag Nr. 477 ()
      Rhum56
      Schlimmer als unter der rot/grünen Regierung kann es mit Sicherheit nicht werden.
      Börse-Online schreibt in der neuesten Ausgabe "Nach den Verkauf von Telekom Aktien an die KfW hält der Bund nunmehr nur noch eine Restbeteiligung von 15,4 % am T-Konzern. Anleger sollten dem Abschied des Staates keine Träne nachweinen . Wer es nachweislich nicht schafft , den eigenen Haushalt in Ordnung zu bringen, hat auch nichts in einem weltweit tätigen Konzern verloren"

      Wie wahr !

      Aber was soll man auch von Laien, wie dem früheren Lehrer Hans Eichel auch schon viel erwarten !
      Rekordverschuldung, Rekordarbeitslosigkeit ist das Ergebnis siebenjähriger rot/grüner Politik.

      Neo-Konservativ sind nicht die Schwarz/Gelben, wie der Poly-Mod so oberflächlich meint, sondern die Rot/Dunkelroten und sonstigen Linken, die mit alten und bisher erfolglosen sozialen Umverteilungsversprechungen auf Wählerfang gehen. Gerade diese Politik hat uns doch zu dieser totalen Staatsverschuldung geführt.
      Diese Politik muß uns zur Warnung dienen und nicht die weitaus bessere Potitik der angelsächsischen Länder wie der USA , Großbritannien usw.
      In diesem Sinne müßte man die Thread-Überschrift ändern,
      um der Realität und den Fakten besser gerecht zu werden !
      Avatar
      schrieb am 23.07.05 00:22:47
      Beitrag Nr. 478 ()
      [posting]17.315.898 von StillhalterTrader am 22.07.05 23:54:43[/posting]Nee, Einspruch Stillhalter! Der Threadtitel muss bleiben. Nur dieser Titel, der taeglich absurder wirkt, macht die Leute immer wieder neugierig. Da ist dem PolyMod ein echter Geniestreich gelungen! ;)
      Avatar
      schrieb am 23.07.05 09:06:18
      Beitrag Nr. 479 ()
      [posting]17.285.854 von PolyMod am 20.07.05 15:42:40[/posting]poly mod, was hast du erwartet?

      ein mod , welcher einen solchen sräd eröffnet kann mehrheitlich nicht mit sachlich bezogenen beiträgen rechnen.

      btw

      was sagst du eigentlich zu greenspans letzen äusserungen?

      mich hat das unheimliche, schleichende gefühl befallen, dass da einer zur marionette einer neoconomic geneigten administration mutierte.

      kann ein ansonsten begabter volkswissenschaftler und notenbankexperte sich so dermassen verbiegen?

      frisst der hunger nach macht inzwischen (fast) jeden auf?
      Avatar
      schrieb am 23.07.05 09:50:13
      Beitrag Nr. 480 ()
      QCOM
      Das stimmt; der PolyMod hat diesen provokativen Titel gewählt, um möglichst viel Zuspruch für seinen Thread zu erhalten. Gerade in Wahlkampfzeiten schlagen die Gefühlswellen hoch und daher wird dieser Thread Titel immer mehr User in diesen Thread locken. Das wird daher noch der "Top-Thread" bei W.O in den kommenden Monaten.
      da ist dem PolyMod wahrlich ein Geniestreich gelungen; Gratulation !
      ganz schön pfiffig dieser PolyMod:)
      Avatar
      schrieb am 23.07.05 10:05:23
      Beitrag Nr. 481 ()
      [posting]17.315.898 von StillhalterTrader am 22.07.05 23:54:43[/posting]#465

      Wie wahr.

      Zusammenfassend sind die Politiker mit Lehrer-Herkunft die Schande für die Lehrerzunft, um selbige nicht generell verurteilen zu wollen. Es paßt ja nun nicht zusammen, das die heranwachsenden Bürger ausgerechnet von der Zunft etwas lernen soll, die es selber nicht auf die Reihe kriegt.(wie man so sagt)

      Aber auch vor Pastorentöchtern macht die Realitätsferne keinen halt, was soll man dazu sagen.

      @PolyMod

      Manchmal kommt mir der gedanke, das dies alles erst möglich wird, wenn der finanzielle Sättigungsgrad erst mal nach ein paar Jahren seine Zersetzungserscheinungen verbreitet hat. Wie sonst ist erklärbar, das Politiker aller Parteien nicht mehr erkennen können, das jedwede Steuer erwirtschaftet werden muß,um das Nadelöhr des Betriebskontos Richtung Finanzamt zu passieren und das es deshalb absoluter Schwachsinn ist, irgendwo etwas wegzustreichen, um es woanders wieder aufufüllen.(Ekst. Al-Beitr. down/Mwst hoch)
      Avatar
      schrieb am 23.07.05 19:06:10
      Beitrag Nr. 482 ()
      [posting]17.316.737 von DermitdemWolfheult am 23.07.05 09:06:18[/posting]Bis Du hier aufgetaucht bist, ist es meistens sachlich zugegangen, d.h. fast alles wurde mit Zahlen und Fakten untermauert. Eine solche Diskussion setzt natuerlich gewisse Mindeststandards voraus: Man muss z.B. Wirtschafts-, Finanz- und Gelpolitik unterscheiden koennen. Es ist auch nicht schaedlich, wenn man ungefaehr den Aufgabenbereich der FED und ihres Chefs kennt.

      Das allse scheint mir in Deinem Fall nicht gegeben zu sein. Also geh bitte woanders spielen!
      Avatar
      schrieb am 23.07.05 21:03:21
      Beitrag Nr. 483 ()
      "was sagst du eigentlich zu greenspans letzen äusserungen?

      mich hat das unheimliche, schleichende gefühl befallen, dass da einer zur marionette einer neoconomic geneigten administration mutierte.

      kann ein ansonsten begabter volkswissenschaftler und notenbankexperte sich so dermassen verbiegen?

      frisst der hunger nach macht inzwischen (fast) jeden auf?"

      Was ist das für eine Sprache ? Der Greenspan hat mit einer hervoragenden Zins-Politik dazu beigetragen, dass die die Konjunktur in den USA so richtig in Schwung gekommen ist.
      Die EU Notenbank glänzt bisher nur durch Nichtstun.
      Entscheidend sind die Ergebnisse der Politik; wenn "neoconomic" bessere Ergebnisse bringt, ist das doch in Ordnung. Tausendmal mal besser als bisheriges rot/grüne
      Politik in Deutschland, die zu Massenarbeitslosigkeit und Rekordverschuldung geführt hat.
      Avatar
      schrieb am 24.07.05 02:55:32
      Beitrag Nr. 484 ()
      [posting]17.322.727 von StillhalterTrader am 23.07.05 21:03:21[/posting]Down the bottomline hast Du natuerlich recht. Allerdings muss man fairerweise sagen, dass die Aufgaben der EZB auf dem Papier enger definiert sind als die der FED. Die FED ist zustaendig fuer Treasuries, Geld und Konjunktursteuerung. Die aufgeblasene EZB hat davon eigentlich nur die Geldpolitik.

      Nun haben sie an der EZB-Spitze inzwischen einen Franzmann sitzen, der die Sache vermutlich ein bisschen anders sieht (und Papier ist geduldig). Bisher ist allerdings auch von diesem Monsieur 0-Impuls ausgegangen.

      Wonach soll er sich auch richten? Die irische Konjunktur laeuft doch hervorragend! Setzt man den Zinssatz runter, so hiesse das fuer Irland: Inflation. Ginge man mit dem Zinssatz rauf (was die Irren eigentlich braeuchten), haette amn in D vermutlich gleich eine halbe Mio. Arbeitslose mehr.
      Avatar
      schrieb am 24.07.05 11:44:15
      Beitrag Nr. 485 ()
      QCOM
      Genau so ist es; Es wird halt innerhalb der EU keine einheitliche Wirtschafts-,Finanz- Steuerpolitik betrieben
      und andererseits eine unsinnige Subventionspolitik.
      Irland bekommt/bekam gewaltige Subventionen und lockt mit niedrigsten Steuern Unternehmensinvestitionen an (das ähnliche gilt für die neuen Ost EU Länder).
      Ein Glück, dass es noch ein Tony Blair gibt, der diesen Schwachsinn von Subventions-Politik nicht mehr mitmacht.
      (mit solchen schwachen Politikern wie Schröder/Chirac würde es weiter total in der EU bergab gehen)
      Der schwache Euro Kurs gegenüber dem Dollar zeigt dies zuletzt überdeutlich und der Euro wird noch schwächer.
      Die wesentlichen Gründe sind:
      -Das politische Chaos innerhalb der EU
      -die Konjunktur läuft in den USA weitaus besser, obwohl die Zinsen in den USA steigen
      -die EZB wird die Zinsen senken müssen, weil es konjunkturell weiter berab geht; innerhab der EU erscheint die Gefahr einer Deflation weitaus höher zu sein als die Gefahr einer Inflation. Höhere Zinsen in der EU würden die total überschuldeten Staatshaushalte total einbrechen lassen.
      Avatar
      schrieb am 24.07.05 11:59:31
      Beitrag Nr. 486 ()
      [posting]17.323.178 von QCOM am 24.07.05 02:55:32[/posting]QCOM

      Du solltest auch da mal den Blick durch die USA schweifen lassen, auch da sind die Unterschiede zwischen den Staaten groß.
      Wie könnte, sollte es da anders sein in Europa?

      Ich finde sogar, das es in den letzten Jahren in Europa, gesamtheitlich betrachtet, mehr Beständigkeit gab, als in den USA.

      Die haben zwar ein paar "selbsterkohrene" Weltpolizeiaufgaben wahr genommen, die ihren Haushalt kräftig durchschüttelten, aber hier gabs eben Kontinuität in der Zinspolitik. Und das auf tiefem Niveau. Im Gegensatz dazu mußte Alan alle Tricks anwenden, um das Schiff nicht aus dem Ruder laufen zu lassen.

      Das hat natürlich wenig mit der deutschen Politik, geschweige denn wirtschaftlichen Situation zu tun. Dennoch sollte man bei aller Kritik nicht den Blick für doch positive Zusammenhänge versperren.;)
      Avatar
      schrieb am 24.07.05 14:25:37
      Beitrag Nr. 487 ()
      QCOM, der Tricheaut ist besser als das, was Du in ihm siehst. Das Problem mit ihm ist, daß er entgegen den Bestimmungen der EZB in sein Amt gekommen ist, was auf politische Einflußnahme hinweist. Das alleine ist aber kein Grund, in ihm bereits einen Empfänger von Einflußnahmen zu sehen. Frankfurt ist eigenlich happy mit ihm, es gibt meines Wissens niemanden, an den man eine andere Hoffnung knüpfen würde.

      Rhum56, manchmal scheinen 2 Seelen in Deiner Brust zu wohnen. Glaubst Du nicht auch, daß die EZB liebend gerne Anlaß nähme, Maßnahmen zu ergreifen, sich aber keine Gelegenheit ergibt aufgrund einer darniederliegenden Konjunktur in den wirtschaftlich relevanten Staaten ?

      Meinst Du nicht auf, daß dies den Unterschied zu den USA ausmacht, dessen erfreulicher Teil freilich eben auf amerikanischer Seite liegt ?

      Das möchtest Du als Vorteil der Europäer werten, weil es bei uns die höhere "Beständigkeit" mit sich brachte ?

      Dagegen "Alan" alle Tricks anwenden mußte, um das Schiff nicht aus dem Ruder laufen zu lassen ?

      Ich gebe Dir recht, hier in EU sind keinerlei Anzeichen zu erkennen, daß hier ein Schiff aus dem Ruder läuft. Das Schiff hier treibt nicht einmal. Es liegt auch nicht an der Kette. Es liegt auf Grund, und wir müssen eher fürchten, daß irgendwann Wasser käme. Denn unser Schiff hat auch noch Löcher, und jedesmal, wenn man oben etwas Ladung einfüllt, fast in der Art, wie man Opfer darbringt in der Hoffnung, es möge Wasser kommen, stellen wir am Ende fest, daß dann diese Landung ebenfalls verlustig gegangen ist.

      Das ist schon eine ziemlich statische Angelegenheit hier in EU, oder, wie Du sagst, Beständigkeit, gegenüber dem der Seemann Greenspan so manche Hochsee- Manöver hinlegen mußte.

      Für jemanden, der vorwärts kommen möchte, sollte klarsein, welche Art der Fortbewegung dafür allein in Frage kommt. Du hast, wenn ich das richtig verstanden habe, hier mehrfach das Augenmerk in die Richtung der FDP gelenkt.

      Genau das ist es, was mich gegenüber dieser Partei so mißtrauisch macht. Die 2 Seelen.
      Avatar
      schrieb am 24.07.05 15:21:48
      Beitrag Nr. 488 ()
      [posting]17.324.798 von Sep am 24.07.05 14:25:37[/posting]Sep

      Jetzt willst Du mich wohl am wirtschaftlichen Nasenring durchs Land ziehen.

      Glaubst Du nicht auch, daß die EZB liebend gerne Anlaß nähme, Maßnahmen zu ergreifen, sich aber keine Gelegenheit ergibt aufgrund einer darniederliegenden Konjunktur in den wirtschaftlich relevanten Staaten ?


      Du kennst die Frage : Ist das Glas halb voll oder halb leer?

      So ist es mit dem Euroraum auch, man kann sich alles schlecht reden. Ist übrigens auch QCOMs Meinung über uns.

      Aber am langen Ende kommt niemand an den Fakten vorbei. Wirtschaftlich schwimmt die Bundesrepublik in der Oberliga, schlechter will ich sie nicht reden. Die Binnenkonjunktur liegt darnieder, ja das gilt noch, aber es sind überdeutliche Anzeichen zu sehen, das das Blatt sich wendet.

      Der DAX zeichnet z.B. keine Fatamorgana, sondern es preist sich gerade die nähere Zukunft ein. Im Markt gibt es viele neue Ich-AGs (belächele ich auch;))von denen, so ist zu hören ca 50% wieder bankrott gehen. Die anderen 50%, und seien es nur 40% sind aber da und werden wirken.

      Unser Schlüssel-Markt, der Automarkt, hat im 1.Hj um 8,2% gegenüber Vorjahr zugelegt. Immerhin ging es 10 Jahre nur runter! Klar festzuhalten ist auch die Wirkung Schröders Regelungen, allerdings wird er sie vom Oppositionsbänkchen beäugen dürfen, weil der Erfolg erst noch kommen wird. Und den wird Merkel sich dann wohl ans neue Hütchen stecken.

      Was die FDP angeht, hab ich schon abgehakt. Werde sie zwar als geringstes Übel wählen, aber glaub nicht an große politische Veränderungen, man will ja die Koalitionsverhandlungen so führen, das die Union nicht ihr Gesicht verliert, alles klar.:O

      Sep, klar lastet diese Politik der Überregulierung und steuerlichen Abzocke auf der Binnennachfrage. Kein Vertrauen, zuviel Abgaben-->da kann nicht viel geschehen, heißt, wir können von Glück sprechen, wenn so 1-2% BIP + heraus kommt, Amiland für uns uneinholbar.
      Avatar
      schrieb am 24.07.05 15:48:55
      Beitrag Nr. 489 ()
      [posting]17.325.105 von Rhum56 am 24.07.05 15:21:48[/posting]Rhum56

      Falls man ein persönliches Urteil aufteilen kann in einen emotionalen und einen rationalen Teil, dann erreichen wir weitgehend Übereinstimmung dann, wenn wir den emotionalen Anteil ausklammern, und von der Beurteilung fernhalten kann.

      Ich teile Deine Meinung nicht, daß dem derzteitigen Dax- Verlauf zu viel Beachtung zugewiesen werden sollte für den Fall, daß man den zukünftigen Konjunktur- Verlauf daraus ablesen wollte.

      Der DAX ist unterbewertet gegenüber dem DOW. Wir sehen im Moment Smart- Money, daß hier für sich eine win/win- Situation aufbaut. Dazu kommt eine politische Börse. Als nächstes wird das hereinströmende Geld zu einer Veränderung der Währungsrelation zum Dollar Sorge tragen, wenn der euro wieder hochgeht, sind diese investoren die ersten, die dann Ihre Gewinne auf Dax und Euro realisieren. Und das wars dann mit dem Wunschtraum, aus dem Dax- Verlauf eine aufsteigende konjunktur ablesen zu können.

      Die Konjunktur bei uns ist abhängig von Export. Auch wenn wir erfreuliche Exporterlöse aus der Auto- Industrie generieren, die ihrerseits 8,2 % zugelegt hat, so ist die relevante Zahl jedoch diejenige, wie stark unsere Gesamt- Konjunktur zulegt. Und da sind wir bei 1, bis 2 %.

      Das ist die Maßzahl.

      Mit anderen Worten: trotz bärenstarkem Export ist bei uns nix los.

      Sowas nenne ich Export- Abhängigkeit.

      Geht der Export zurück, beispielsweise weil es den Amerikanern konjunkturell mal nur halbwegs so schlecht gehen sollte, wie es ihnen gewünscht wird, dann wirds hier eng.

      Geht der Euro auch nur halbwegs wieder auf das Hoch des vergangenen Winters, dann sind wir Exportweltmeister, aber es nutzt uns nix.

      Ich sehe vor allem nichts von der Opposition, was die Problematik der mangelnden Kaufkraft lösen könnte, auch die signale, beispielsweise verbilligung der Energie, Abschaffung der Öko- Steuer, bleiben aus.

      Stattdessen Bundeswehr- Einsätze im Innern, und Raketen gegen Kleinflugzeuge.

      So leid es mir tut, das hat nichts mit Pessimismus zu tun, wir haben keine politische Kaste, die auch nur einen Schimmer zu haben scheint davon, was dieses Land voranbringen könnte.

      Wir bleiben weiter Spielball der USA- Konjunktur, und ich wünsche mir so langsam, daß die Voraussagen, die man hier seit Jahren gegen die USA ausstößt, sich langsam mal bewahrheiten. Nicht nur, daß die diesbezüglichen Auguren auch mal Recht behalten, sondern vor allem, daß hier durch den wegbrechenden Export endlich wirklich so schlechte Zustände eintreten können, daß die sich hier zu bewegen beginnen, mal langsam in Trab kommen.

      Fazit: den steigenden Dax mitnehmen, aber beachten, was der Dollar, und das Gold machen. Ob die nicht bereits durch eine Bodenbildung gehen. Nichts brennt hier über Nacht an, und das Momentum trägt dann auch noch weiter. Aber als Konjunktur- Bote einer helleren Zukunft sehe ich den Dax nicht.
      Avatar
      schrieb am 24.07.05 16:44:01
      Beitrag Nr. 490 ()
      [posting]17.325.320 von Sep am 24.07.05 15:48:55[/posting]Sep

      Warum ziehst du Dich so hoch am Dax? Ich widmete ihm lediglich 1 Satz, er ist nur EIN Indize.

      Bei der Unionseinschätzung, besser der politischen bin ich voll bei Dir.

      Wir dürfen uns aber nicht verrennen. In einer bestehenden Marktwirtschaft hat die Politik nur begrenzte Einflußmöglichkeiten auf den Werdegang der Märkte. Das ist ja nun historisch auch belegt. Es soll natürlich nicht heißen, das man ala Kohl die Dinge aussitzt, vernünftige Regelungen müssen her.

      Exportabhängigkeit von den USA, da sind wir auf dem besten Weg, sie zu mindern, indem wir den Export in z.B. die neuen EU Länder und nach Asien ausbauen. Komm mir bitte nicht mit Prozentvergleichen, 10 neue Länder mit nur 1% Exportvolumen sind eben auch 10%, Tendenz steigend.

      Natürlich würde das nicht reichen, ein Wegbrechen des amerikanischen Marktes vollständig zu eleminieren. Aber er ist ja auch noch da und wird so schnell nicht wegbrechen.
      Avatar
      schrieb am 24.07.05 19:25:55
      Beitrag Nr. 491 ()
      Ja, Rhum56, DAX, da hast Du recht, es ist nur ein Satz gewesen.

      Ich hielt den allerdings für zentral, war nicht der Meinung, daß Du Deine Beiträge in dieser Weise gewichtest, daß die Abzählung Deiner Sätze deren Bedeutung widerspiegelt. (kleiner Scherz). Du sagst nun, dieser Satz sei nur eines der Indizien, ich neme an, die weiteren Indizien wirst Du hier demnächst einstellen.

      Noch ein Satz von Dir:

      Unser Schlüssel-Markt, der Automarkt, hat im 1.Hj um 8,2% gegenüber Vorjahr zugelegt. Immerhin ging es 10 Jahre nur runter! Klar festzuhalten ist auch die Wirkung Schröders Regelungen, allerdings wird er sie vom Oppositionsbänkchen beäugen dürfen, weil der Erfolg erst noch kommen wird. Und den wird Merkel sich dann wohl ans neue Hütchen stecken.

      Mal abgesehen davon, daß auch in den vergangenen Jahren der PKW- Export unser Land getragen hat, vor allem jener Teil, der von einem kommenden Erfolg spricht, den sich Merkel ans Hütchen stecken wird, erfreut mein Herz.

      Ich bin sehr dafür, alleine schon aus diesem Grunde weiterhin Schröder zu wählen und ihn am Ruder zu lassen, um a.) derartige Ungerechtigkeiten zu verhüten, vor allem aber, um erleben zu dürfen, welche - von Dir nicht näher begründeten - Erfolgserlebnisse sich hier einstellen sollten. Tatsächlich habe ich hier schon vor einiger Zeit erklärt, daß ich wohl SAchröder wählen werde, damit für mich wenigstens ein Wähler zusätzlich aufgebracht werden muß, der seine Illusions-Sonnenbank verlassen hat.

      Da ist nix, was Schröder zugeschrieben werden kann. Ich wollte, er hätte sich nicht so einen genialen Abgang verschafft, der ihm die Trümmer seines Schaffens erspart, und ihm nicht zuzuschreibende Verbesserungen im Nachhinein legendenbildend zuweist. Wie es beispielsweise geschehen könnte, falls der Ölpreis sinkt, und damit Kaufkraft zurückkehrt. Daraus entstehende positive Folgen werden dann die Sozis für sich und ihr segensreiches Schaffen reklamieren.

      Was das shiften des Exportes, weg von den USA, auf andere Exportländer angeht, ich glaube, da solltest Du nochmals drüber nachdenken. Nicht nur wir, die BRD, hängen vom US- Markt ab, von unserem Export- Erfolg dorthin. Auch unsere europäischen Mitbewerber betrachten die USA als ihren Haupt- Exportmarkt. Wenn der , aus welchen gründen auch immer - wegbricht, dann sind auch unsere mitbewerber betroffen. Die Folge wird sein, daß wir dann gegen diese einem verschärften Wettbewerb ausgesetzt sind.

      Der Irrtum ist häufig anzutreffen, und er ist erstaunlich. Ein Rückgang der Importe in die USA beträfe nicht nur uns Deutsche, sondern alle anderen Exporteure, dies hat dann verschärfende Auswirkungen auf die Rest- Exportmärkte, die ihrerseits betroffen sein könnten.

      Aber auch wenn es ein Satz ist, den ich nun eher quantitativ sehe: mindere unsere Exportabhängigkeit in die USA, und steigere den Export in 10 andere Länder, ich werde Dir nicht entgegenhalten, daß 10 Länder a 1 % eben auch 10 % bedeuten. Ich bezweifel allerdings, daß der von Dir hinzugefügte Nachsatz unter diesen Voraussetzungen zutreffen kann. Schaun wir mal.

      Vielleicht ist dies der Grund, warum Daimler der neuen S- Klasse nun Kotflügelverbreiterungen angeformt hat.

      Ein weiter gefaßter Absatzmarkt.
      Avatar
      schrieb am 25.07.05 01:15:08
      Beitrag Nr. 492 ()
      RHUM
      Damit wir uns nicht missverstehen: ich moechte Europa gar nicht schlecht reden. Hier in Amerika lernt man sehr schnell auf den Zusammenhang zu achten: Die Amis moegen zwar Schwierigkeiten haben, wenn man sie fragt, wo Portugal denn ungefaehr liegt, aber dafuer wissen sie eines ganz genau: wenn es den Portugiesen gut geht, geht es den Amis besser als wenn es den Portugiesen schlecht ginge.

      Also: aus blankem Eigennutz wuensche ich mir, dass es auch Alteuropa gut geht.

      Ich frage mich allerdings, wo es herkommen soll. Jetzt hat der SPIEGEL seit 2000 inzwischen bestimmt schon die 5. Serie mit Reformvorschlaegen begonnen.

      Die Leute schreiben sich die Finger wund und was kommt am Ende raus? Eine grosse Koalition, in der verliert, der als erster "Reform" sagt oder eine Rot-Gruene Minderheitsregierung in der das Wort "Reform" radikal umdefiniert wird. :D:D:cry:
      Avatar
      schrieb am 25.07.05 10:04:05
      Beitrag Nr. 493 ()
      [posting]17.328.140 von Sep am 24.07.05 19:25:55[/posting]Da ist nix, was Schröder zugeschrieben werden kann.

      Ich könnte ja nun auch die lange Nörglerliste über die rotgrüne Regierung hier auflisten. Es gibt sie, ich hab auch oft genug über diese Politik geschimpft.

      Und dennoch, die Politik in einem existierenden marktwirtschaftlichen System kann nur begrenzt Einfluss nehmen. Darum ist ein wirtschaftlicher Anstieg auch möglich, egal ob unter RotGrün oder SchwarzGelb. Das besagt nicht, das eine Verbesserung mit guter Politik nicht möglich wäre. Ich hoffe, mich nun deutlich genug ausgedrückt zu haben.

      Sep und auch QCOM, ihr mögt ja so eine Art Amerika-Magnet in Eurer Brust schlagen haben. Ich seh es etwas anders. Ich seh auch eine enorme wirtschaftliche Entwicklung in unseren östlichen Nachbarländern, man nennt es geflissentlich Aufschwung. Und da kann man auch geflissentlich erkennen, das sich die Bedeutung solcher Länder als Handelspartner eben erhöht. Das fällt einem natürlich schwer, wenn man ständig durch das Sternenbanner gucken muß und einem schwindelig wird, vor lauter Sternen. :laugh:

      Ich würd daher sagen : Locker bleiben ;)

      Und Sep, um Schröder jetzt erneut zu wählen, solltest Du wirklich bessere Argumente besitzen. Oder treibt Dich sowas wie Sadissmus?:O
      Avatar
      schrieb am 25.07.05 10:25:15
      Beitrag Nr. 494 ()
      [posting]17.330.221 von QCOM am 25.07.05 01:15:08[/posting]QCOM

      Die Spiegelleute müssen ja auch was zu Papier bringen, damit es sich verkauft.

      Ne mal im Ernst, mit Reformen hab ich vorläufig aufgegeben. Deutschland wählt den steinigeren Weg, den der finanziellen Zwangsverwaltung, bald eben unter einer Union.

      Man versucht, den Bürokratenapparat durch Altersflukturation zu demontieren um unpopuläre Entlassungen zu umschiffen. Dabei ist kein Faden im Handeln zu erkennen, was nichtmals ne deutsche Erfindung ist. Somit wird es dauern. Der Einzelne muß sich seinen Weg suchen, hab ich gemacht und kann ganz gut damit leben.
      Avatar
      schrieb am 25.07.05 11:09:24
      Beitrag Nr. 495 ()
      [posting]17.332.110 von Rhum56 am 25.07.05 10:04:05[/posting]verehrter Rhum56,

      Du kannst ja mal Deine 2 postings, die bereits untereinanderstehen, versuchen miteinander in Verbindung zu bringen:

      1.)

      Sep und auch QCOM, ihr mögt ja so eine Art Amerika-Magnet in Eurer Brust schlagen haben. Ich seh es etwas anders.

      2.)

      ..... mit Reformen hab ich vorläufig aufgegeben. Deutschland wählt den steinigeren Weg, den der finanziellen Zwangsverwaltung, bald eben unter einer Union.

      Man versucht, den Bürokratenapparat durch Altersflukturation zu demontieren um unpopuläre Entlassungen zu umschiffen. Dabei ist kein Faden im Handeln zu erkennen, .....


      Wir unterscheiden uns demnach dadurch, daß Du bei mir eine Art schlagenden Amerika- Magnet in meiner Brust diagnostizierst. Dies muß wohl deshalb so sein, weil ich eben kein anderes Land, kein anderes Beispiel kenne, um auf Antworten verweisen zu können, deren Fragen auch Du offenbar siehst. Welches Land macht es denn besser als die BRD, Rhum56, das sich hier als Beispiel einführen ließe ? Geschenkt, Rhum56, da kommt dann am Ende raus, daß man nichts machen kann. Außer eben die USA.

      Und zu: .. dennoch, die Politik in einem existierenden marktwirtschaftlichen System kann nur begrenzt Einfluss nehmen. .... Das besagt nicht, das eine Verbesserung mit guter Politik nicht möglich wäre.

      Jaja. Zumal es dem Grund nach stimmt. Und dennoch. Mit all den Begrenzungen, die der Politik auferlegt sind, kann man aber nicht nur eine Verbesserung in die Wege leiten, sondern eben auch eine Verschlechterung. Und genau dies ist meine durch das "Sternenbanner" hindurchgeschaute Diagnose: nicht nur machen die zu wenig, was die machen, geht in die falsche Richtung.

      Die labern zwar von Entlastungen, auf der fiskalischen Seite, auf der bürokratischen Seite. Dennoch ist der Gesetzgebungsapparat unentwegt in der Produktion. Und er produziert u.a. eben auch weitere finanzielle Belastungen. Das, lieber Rhum56, hat überhaupt nichts mehr mit einem vermuteten amerikanischen Sichtwinkel zu tun. Und auch nicht, daß man nur so wenig tun kann. Man kann vor allem das Falsche tun.

      Hier muß sich nur ein Selbstmörder mit einem Kleinflugzeug in Berlin umbringen, und schon sind sie alle wieder da und kündigen weitere dämliche Vorschriften an.

      Jetzt ist es Selbstmördern untersagt, die Innenstadt von Berlin zu überfliegen.

      Wer es da nicht schnallt, dem ist nicht zu helfen.

      Die Flugsicherung hat erklärt, daß ein Bankräuber sich auch nicht darum scheren wird, daß er im Parkverbot steht.

      Bitte antworte nun nicht, daß Du dies alles auch so siehst. Es langt, daß wir den Unterschied festhalten, der Deiner Meinung nach aus meiner Sicht durch das Sternenbanner bestehen wird.

      Übrigens: Berlin war weltweit die erste Stadt, die überhaupt von einem Flugzeug überflogen wurde. 1909 war das. Endlich ist auch dies nun geregelt.
      Avatar
      schrieb am 25.07.05 12:36:41
      Beitrag Nr. 496 ()
      [posting]17.333.085 von Sep am 25.07.05 11:09:24[/posting]Sep

      Wenn das nun die Erklärung sein soll, beantworte mir doch bitte gleich noch eben, warum Amerika mit mindestens dem gleichen, teilweise noch größerem Bürokratismus wirtschaftlich noch sooo erfolgreich ist?

      Spätestens jetzt muß es doch dämmern, das da noch andere Zusammenhänge sein könnten
      Avatar
      schrieb am 25.07.05 12:57:15
      Beitrag Nr. 497 ()
      auf welche Bürokratie- Benchmark beziehst du Dich bei dieser Betrachtung.

      Warst Du schon mal in einem Landratsamt, und hast den Wegweiser studiert ? Welche Behörden es in der BRD gibt ?

      Ich gebe Dir zu, Deutschland wird es schon irgendwie schaffen. Die Politik kann soviel nicht machen, wie man hoffen müßte. Das war ja Dein Punkt.

      Für meine Begriffe ist das Empfinden für Freiheit, das Erkennen der Notwendigkeit von Freiheit für jeder Art der Entwicklung unterschiedlic zwischen USA, und vor allem Deutschland.

      Zur Dämmerung:

      Freiheit wird hier als ein Zustand gsehen, den man durch Gesetze regeln muß. In den USA wird Freiheit als ein Versprechen an das Individuum betrachtet, sich entwickeln zu können.

      Daraus ergeben sich sämtliche Unterschiede, sowohl was den Ansatz angeht, als auch das Ergebnis.
      Avatar
      schrieb am 25.07.05 13:53:56
      Beitrag Nr. 498 ()
      [posting]17.334.037 von Rhum56 am 25.07.05 12:36:41[/posting]RHUM,
      hier mein Benchmark: Ich beziehe mich nur auf die Bundeseben, auf jener der Laender bzw. der Kommunen witd der Unternschied noch wesentlcih groesser sein. Demnach kommen die USA auf Bundesbene in etwa mit der gleichen Zahl oeffentlciher Bediensteter aus wie D - allerdings bei einer Bevoelkerung von 295 Mio. vs 81 Mio. :laugh::laugh:

      RHUM, sieh der Realitaet ins Auge: wenn ich einen Passs benoetige, kaufe ich den bei US Postal. Die haben (und brauchen) kein Einwohnermeldeamt. Mein Fuehrerschein bekomme ich bei der Verkehrswacht (die brauchen kein Strassenverkehrsamt). Wenn ich denen erzaehle, es gibt in D ein Ordnungsamt, liegen sie unter dem Tisch und wenn ich ihnen dann noch von der Existenz eines Bundesverwaltungsamtes erzaehlen wuerde, waeren vermutlich die ersten Toten zu beklagen!
      Avatar
      schrieb am 25.07.05 14:17:27
      Beitrag Nr. 499 ()
      [posting]17.334.890 von QCOM am 25.07.05 13:53:56[/posting]ih stelle hier mal einen Wegweiser eines Landratsamtes ein.

      http://www.service-bw.de/servlet/PB/-s/j5ypqi1vjfhbe1m1gtuj1…

      Du kannst Dich obven anhand der Alphabet- Leitse durch die zur Verfügung stehende Liste der Ämter clicken.

      Wie gesagt, es ist nur irgendein Landratsamt, das erste, was in google kam. Es ist womöglich nicht besonders groß, es gibt also größere.

      Auf gar keinen Fall ist damit gesagt, daß hiermit das Behördenproblem erschöpfend behandelt wäre.

      Unterhalb des Landratsamtes gibt es noch die Gemeinden, ich stelle Dir gerne mal einen Wegweiser durch die Ämter in den Gemeinden zur Verfügung. Da hängt heute u.a. die gesamte Hatz- Sozialabrechnung dran.

      Darüber dann die Behörden der Länder. Richtige Ministerien. Super- Behörden.

      Darüber diejenigen des Bundes. Mache davon doppelt.

      Damit wären die Behörden abgehandelt, die auf nationaler Ebene wirken. Darüber liegen dann diejenigen, die sich zunehmend bemerkbar machen auf der EU- Ebene.

      Rhimb, ich weiß nicht, wovon Du redest, wenn Du einen Vergleich forderst.

      Kommen wir nun zu den Behörden, die nicht staatlich sind, dennoch per Gesetz in die Abläufe durch eigene Rechte eingreifen.

      Neben den Überachungsbehörden für den stehenden und fahrenden Verkehr, also TÜV, Dekra etc wären hier Berufsgenossenschaft zu nennen, die Industrie- und Handelskammer IHK, die allesamt zwangsweise sowohl in ihren bereichen Zwangs- Mitgliedschaften erfordern, als auch Gebühren, sowie Arbeitsleistungen erheben.

      Über dies hinaus ist das Leben in Deutschland dann noch durch Innungen und dergleichen gekennzeichnet, die ihrerseits zwangsweise Gebühren erheben, ich erinnerer mal an den Schornsteinfeger, oder die Gebühreneinzugszentrale GEZ. Staatliche Überachung von Öltanks und Feuerstätten, also Hausheizung. Usw usf.

      Ich bin nicht sicher, ob dies bereits ein halbwegs umfassender Überblick über Bürokratie in Deutschland ist.

      Rhumb56, ich weiß nicht, was Du hier mit den USA vergleichen willst. Ich weiß eigentlich überhaupt nicht, welche Vergleiche Du hier anstellen möchtest.
      Avatar
      schrieb am 25.07.05 14:58:39
      Beitrag Nr. 500 ()
      RHUM
      Hier als weiteren Service fuer Dich ein Bild des BVA, von der Behoerde also, mit der man den letzten deutschen Amtskontakt hat, bevor man aufhoert, Deutscher zu sein.



      Vermutlich kennst Du das Haus. Von Deinem Arbeitsplatz dorthin sind es mal gerade 10 Min (Riehl, Amsterdamerstr.). Kannst Du Dir ja mal vor Ort angucken. Allein in dem Laden hocken 2200 oeffentlich Bedienstete.
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