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    Stehen die Weltbörsen vor einem Crash ??? (Seite 20937)

    eröffnet am 01.08.07 21:18:51 von
    neuester Beitrag 23.05.24 15:37:59 von
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      Avatar
      schrieb am 14.10.12 18:51:50
      Beitrag Nr. 138.803 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.710.535 von greenanke am 14.10.12 12:01:14Naive Gemüter glauben allerdings nach wie vor, dass man - wie bei einer PC-Festplatte - einen Knopf mit dem Aufdruck "Reset" drücken kann ... und alle Probleme lösen sich in Wohlgefallen auf!

      Du hast auf fatale Weise Recht: Naive Gemüter glauben, dass der Euro noch zu retten ist, das ist aber leider ausgeschlossen, eben weil es keinen "Reset-Knopf gibt.
      Avatar
      schrieb am 14.10.12 18:48:37
      Beitrag Nr. 138.802 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.710.766 von EuerGeldWirdMeinGeld am 14.10.12 14:32:09Du wirst jetzt lachen, aber was mit Schland passiert wenn Griechenland aus dem Euro austritt ist mir völlig scheißegal :rolleyes:

      Wir hatten schon mind. 20mal die Chance zu sagen: Nö ich will nemme!

      Ham wer nicht, also gilt: Mitgegangen, mitgefangen! :p

      GR hat überhaupt keine andere Chance als den Staatsbankrott zu erklären und den Öre zu verlassen

      Die Drachme ist dann mit einem 1:100 Haircut einzuführen
      Banken die Konkurs gehen werden verstaatlicht und abgewickelt
      Die Anzahl der Beamten wird halbiert und eine allgemeine Flattax eingeführt

      Danach wäre GR schuldenfrei und hätte die Chance zum Neubeginn :)
      Und wenn man nix mehr importieren kann muß man es eben selbst bauen :)

      Glaubst du nicht?

      Guckst du nach Island!

      Und jetzt kommts:

      DAS ist der Grund warum unsere Pseudoeliten GR mit aller Gewalt im Öre halten wollen!


      Weil Sie genau wissen das danach Andere diesem Weg folgen würden und ihr tolles Europrojekt sich in Schall und Rauch auflöst :D

      Avatar
      schrieb am 14.10.12 18:32:26
      Beitrag Nr. 138.801 ()
      Zitat von a_bit_fishy: Nimm nur mal das beispiel inflation. Wieviel humbug ist hier und in anderen threads und auf unzähligen internetseiten über die inflation schon verbreitet worden. Die dinge werden dann einfach hundert mal nachgeplappert und schon generiert sich für einzelne eine wahrheit, die völliger unsinn ist.


      Gut, dass Du Deine ganz eigene Sicht hast. ;)
      Also nach Deiner Auffassung gibt es es keine Inflationsgefahren? ;)

      Aber in der Journaille wacht man mittlerweile auf.



      ...und es gibt etwas, wie man sich schützen kann.
      Zumindest ist man nicht ganz und gar hilflos. :(



      ...
      Die Finanzpolitik des Wohlfahrtsstaates macht es erforderlich, daß es für Vermögensbesitzer keine Möglichkeit gibt, sich zu schützen. Dies ist das schäbige Geheimnis, daß hinter der Verteufelung des Goldes durch die Vertreter des Wohlfahrtsstaates steht. Staatsverschuldung ist einfach ein Mechanismus für die „versteckte" Enteignung von Vermögen.
      Alan Greenspan, 1966, Gold und wirtschaftliche Freiheit
      http://www.wallstreet-online.de/rohstoffe/goldpreis




      Die Leute erwachen langsam.
      Dass sie verarXXXt werden, merken mittlerweile viele.
      Aber der Impuls zu Handeln ist nicht da.
      Der Frosch sitzt im Topf und die Wassertemperatur steigt. Wird er sterben?

      Ich denke ja, er wird sterben.
      Die Papiergläubigkeit wurde hier bei uns in den Hirnen gezüchtet. Da sind die Asiaten schon deutlich mißtrauischer.
      Avatar
      schrieb am 14.10.12 16:28:37
      Beitrag Nr. 138.800 ()
      Zitat von a_bit_fishy:
      Mir ist aber bei diesen VWL-Modellen aufgefallen, dass da beispielsweise von "Gleichgewichtsmodellen" die Rede ist; ich mir aber nicht vorstellen kann, wie das in einer Welt funktionieren soll, in welcher infolge der globalen Informationsreichweite auch globale Trends entstehen können und somit auch globale Blasen, bei deren Platzen dann ein "Außen" fehlen würde, von welchem "Heilung" zu erwarten wäre.

      Klar: Betrachtet man alle Marktteilnehmer als eigenständige Individuen (Reichweite nahe Null), dann gleichen sich deren Einzelentscheidungen weitgehend aus und das System bewegt sich auf ein Gleichgewicht zu.

      Erhöht man man aber die Informationsreichweite jener Marktteilnehmer, entstehen immer weiter reichende "Trends" und somit auch Blasen, deren Platzen immer umfassendere Auswirkungen hat.
      Du schreibst hier von verschiedenen dingen. Es gibt in der VWL sehr wohl auch noch etwas anderes als gleichgewichtsmodelle.
      Allgemeine gleichgewichtsmodelle werden lediglich verwendet um effekte von veränderungen zu prognostizieren. Zum beispiel wie wirkt sich eine änderung des prozentsatzes der mehrwertsteuer gesamt gesehen aus.
      Diese Vorgehensweise ist aber inkonsequent!

      Man nutzt dann doch bestimmte Modelle nur dann, wenn sie einem in den Kram passen, d.h. ihre Nutzung (wie im MwSt-Beispiel) angemessen erscheint!

      Alleine diese Willkürlichkeit zeigt doch schon, dass jene Modelle fehlerhaft sind:

      Das ist doch so wie wenn man einen bestimmten Taschenrechner nur dann nutzt, wenn man mit wenigen Zahlen kleiner 100 rechnen will und einen eigenen Taschenrechner für Zahlen zwischen 1000 und 1000000 nutzt, welcher wiederum bei Zahlen unter 100 versagt.
      Aber wirkt dies nicht zugleich auch wie eine Art Gehirnwäsche?
      Ich denke in den grundlagenfächern, ist "gehirnwäsche" kaum möglich. Da geht es um fakten. Bei allen was darüber hinausgeht (theorien etc.) wird immer darauf hingewiesen, dass es sich um keine uneingeschränkten wahrheiten handelt.
      Wie schaut dies beispielsweise bei den Angebots-/Nachfragekurven aus?
      Ist dies seriöse Wissenschaft, oder ist dies eher Voodoo?

      Oder der Kram mit dem Homo Oeconomicus:
      Ein Blick in die reale Welt zeigt, dass jene Annahme Unsinn ist.

      Oder die "unsichtbare Hand", welche angeblich wieder alles in Ordnung bringt:
      Wie soll jener Ansatz denn funktionieren, wenn du eine unbegrenzte Infrmationsreichweite hast?

      Exponentielle Systeme haben den großen Vorteil, dass sie in jede Nische vorzudringen vermögen, aber zugleich muss ihre Informationsreichweite gering bleiben, damit jene "unsichtbare Hand" entstandene Störungen wieder von einem Außen her ausgleichen kann:

      Senkst du einen heißen Tauchsieder in ein 1000l Fass kaltes Wasser, besteht jene Störung (also das heiße Wasser) nur lokal und verschwindet durch äußeren Einfluss (also jene "unsichtbare" Hand), sowie du dem Tauchsieder den Strom abstellst.

      Schüttest du jetzt aber 100 Tonnen siedendes Eisen auf dein 1000l-Fass, dann war es das mit deiner "heilenden unsichtbaren Hand"...
      Und das ist ja das schöne in der wissenschaft, dass beispielsweise theorien ohne weiteres verworfen werden können, wenn sich herausstellt, dass sie nicht stimmen oder ungeeignet sind. In anderen dogmen (z.b religion) ist das nicht möglich.
      Trotzdem muss man aber sagen, dass man durch jede art von information beeinflusst oder sogar auch geprägt wird. Aber als gehirnwäsche würde ich das nicht bezeichnen.
      Versuche jetzt einmal nicht an einen "rosa Elefanten" zu denken... ;)
      Ganz anders ist das dann aber dann bei ökonomen, die nach dem studium irgendwo im dienste eines unternehmens arbeiten. Sei es als analyst, journalist, banker, zentralbanker, poltitischer berater etc.
      Hier wird dann sehr oft ökonomie dazu verwendet um eine dahinterliegende ideologie oder gesinnung glaubwürdigkeit zu verleihen. Und das oft mit einer frequenz und eindringlichkeit, dass man es als „gehirnwäsche“ bezeichnen könnte.
      Wobei hier aber nicht klar ist, ob dies ein geplanter Effekt ist, oder eher ein Effekt der Selbstorganisation:

      Gleiches gesellt sich gern zu Gleichem, d.h. ein dominanter Chef versammelt um sich herum schnell eine Gruppe von Ja-Sagern.
      Somit sammeln Gewerkschafter gerne Umverteilungsökonomen ein und Unternehmen sammeln Marktradikale ein.

      -> Das schaut jetzt eher weniger nach einer unsichtbaren alles ausgleichenden Hand aus ;)
      Angelerntes Wissen ist doch etwas völlig anderes wie selbst erfahrenes Wissen.
      Bei ersterem folgt man einer plausibel erscheinenden Aussage, hat aber nicht die Erfahrung der Unsicherheit gemacht, welche man verspürt, wenn man selbst nach Zusammenhängen sucht.
      Wenn du diesen gedanken konsequent weiterdenkst, dann dürfen wir unsere kinder nicht mehr in die schule schicken.
      Weist du was ich damit sagen will?
      Ja: Es macht einen Unterschied, ob man als Kind gesagt bekommt, man solle den heißen Ofen nicht anfassen, oder ob man versteht, warum man diesen Ratschlag bekam, da man sich die Pfoten an der heißen Ofentür verbrannt hat. ;)

      -> Das Problem ist doch, dass du Dinge oft nur auswendig lernst und folglich wie ein Papagei unverstandene Dinge nachplapperst.
      Kleistert einem ein VWL-Studium somit nicht auch das Gehirn mit Aussagen zu, welche nicht ausreichend hinterfragt werden?
      Ich bin der meinung, genau das gegenteil ist der fall. Man bekommt das werkzeug und grundlagenwissen, um sich mit diversen aussagen in medien wirklich auseinandersetzen zu können.
      Nimm nur mal das beispiel inflation. Wieviel humbug ist hier und in anderen threads und auf unzähligen internetseiten über die inflation schon verbreitet worden. Die dinge werden dann einfach hundert mal nachgeplappert und schon generiert sich für einzelne eine wahrheit, die völliger unsinn ist.
      Trotzdem lese ich von Journalisten mit VWL-Studium Aussagen, welche deutlich den Eindruck erwecken, als haben diese ihren Artikel nicht auf Basis ihres Studiums erstellt, sondern auf Basis von Copy&Paste (=Nachplappern populärer Aussagen).

      Welchen Nutzen haben also jene Leute aus ihrem VWL-Studium gezogen, wenn sie hernach doch nur andere nachplappern? :rolleyes:

      Ist es nicht wichtiger, dass die Leute in jenem Studium lernen, Zusammenhänge auch wirklich zu verstehen, nicht aber nur zu wissen, was sie irgendwann einmal von irgend jemandem erzählt bekamen?

      Was bringt ein VWL-Studium, in welchem nur "Wissen" angeeignet wird, nicht aber das zwingend notwendige Verständnis?

      Das nötige Verständnis erlangt man doch erst, nachdem man sich -im übertragenen Sinne- die Finger an einer Situation verbrannt hat, d.h. in diesem Falle ein VWL-Problem lösen sollte, daran jedoch gescheitet ist und dann durchdiskutiert, wo man auf gedanklichen Abwegen gelandet sein könnte.

      Somit hängt viel vom Lehrpersonal ab.
      Das hat man aber auch in der "Professoren-VWL"...
      Denke nur an den Streit um TARGET2 und der angeblichen Goldhinterlegung des US-Gegenstücks... :rolleyes:
      Das ist genau das, was ich vorhin gemeint habe. Hier liegen einfach versteckte ideologien im hintergrund, die für den laien, nicht sofort erkennbar sind.
      Wobei mir nicht klar ist, was der Mann überhaupt will:

      Da Exportüberschüsse nun einmal Kredite an das Ausland sind, haftet DE letztendlich im Umfang jener Exportüberschüsse.
      Somit ist es egal, ob diese nun als TARGET2-Salden auftauchen oder nicht.

      Vor ein paar Jahren hat HWS noch gefordert, DE solle wettbewerbsfähiger werden und Lohnzurückhaltung üben, damit wir u.A. gegen die Südländer "anstinken" können.
      Also wurde DE wettbewerbsfähiger, zerstörte so seinen Binnenmarkt und erzielte Exportüberschüsse innerhalb des Euroraumes, welche jetzt wieder als eben jene TARGET2-Salden auftauchen, über welche HWS Bücher schreibt und fordert, jene Südstaaten sollten wettbewerbsfähiger werden.

      Also ich bekomme bei jener Argumentation einen Drehwurm und frage mich, warum ein Journalist mit VWL-Studium HWS nicht etwa jenen Unsinn um die Ohren schlägt, sondern ihm sogar noch eine Platform bietet.

      Welche Ideologie verfolgt also HWS, oder hat er am Ende gar nicht erkannt, dass er über die Folgen seiner eigenen Forderungen klagt? :confused:

      Erkennt er nicht, dass seine steten Forderungen nach dem Austritt gewisser Staaten eben jene Kapitalflucht verursachen, deren Folgen er in TARGET2 sieht?
      Fehlt ihm also das zugehörige Marktwissen, oder folgt er einer versteckten Ideologie, deren Ziel jene Effekte sind? :confused:
      Wenn ich beispielsweise die Aussage eines VWL'lers lese, dass die auch im Rohstoffbereich anzutreffende Spekulation nur Liquidität liefern würde, dann beginne ich zu frösteln, weil diese Aussage (auf der mir als Softwarefuzzi vertrauten prozeduralen Ebene) bedingt, dass alle Marktteilnehmer die gleiche Effizienz haben.
      Die aussage des „VWL´lers“ hat natürlich einen kern an wahrheit. Das ist wohl unumstritten. Das aber dieser kern missbraucht wird, um ausufernde spekulationen zu rechtzufertigen, zeugt von eigeninteresse oder dummheit.
      Ja, seine Aussage ist in einem sehr theoretischen Umfeld natürlich korrekt, aber in der Realität haben wir nun einmal unterschiedliche Effizienzen, womit seine theoretisch korrekte Aussage in der realen Welt nun einmal nicht funktioniert, bzw. die beschriebenen schädlichen Folgen hat.
      Ob er dies nun versteht oder nur wie ein Papagei gelerntes Wissen nachplappert, vermag ich nicht zu sagen.

      Vielleicht sollte er seine Aussage einmal in Form eines Computermodells prüfen und sich daran dann die Finger verbrennen ;)

      Ich kann jenen Computeransatz jedenfalls "wärmstens" empfehlen.
      Man lernt so eine Menge völlig unerwarteter Dinge...
      Avatar
      schrieb am 14.10.12 14:32:09
      Beitrag Nr. 138.799 ()
      Zitat von wuscheler: Jaja, das Friedensprojekt Euro und seine Folgen:


      'Out of Greece- Special forces march in uniform, chant in anti-Merkel protest



      Und du glaubst ernsthaft, dass es GR besser gehen würde, sollte man der Argumentation jenes Schreibers folgen?

      Wettbewerb der Armseligkeit
      "Wenn von einem Auseinanderbrechen des Euro die Rede ist, dann wird gerne ein Totschlagargument ausgepackt, um die Diskussion möglichst schnell zu beenden. Ein Ende der Währungsunion verbiete sich alleine schon deshalb, weil danach die deutsche Währung durch die Decke schießen würde. So sagte jüngst Alt-Bundeskanzler Schröder: "Welche Auswirkungen das auf unsere so exportorientierte Wirtschaft haben würde, ist gar nicht auszudenken. Wir könnten einpacken."

      Diese Meinung ist weitgehend Konsens unter deutschen Politikern und auch unter vielen Volkswirten. Und sie zeigt, in welche gedanklichen Sackgassen wir uns bei der Bekämpfung der Krise manövriert haben. Die Argumentation, eine starke Währung schade einer Wirtschaft ist in etwa so schlüssig, wie der Ratschlag, ein guter Schüler sollte sich im Unterricht gefälligst zurückhalten, denn bei zu guten Zensuren würden ihn seine Mitschüler auf dem Heimweg verprügeln.
      Denn was bedeutet diese?

      - DE müsste einen Großteil seiner angesammelten Exportüberschüsse (rund 1000 Mrd. € oder 40% der Jahreswirtschaftsleistung) abschreiben.
      - Der Export gegenüber den BRIC würde massiv einbrechen
      - Unternehmen würden infolge des Nachfrageeinbruchs und der Abschreibungen (1000 Mrd. €) kollabieren
      - In GR würden sich bei massiv reduzierten Einkommen die Importprodukte im Preis mehr als verdoppeln (ca. 2,5-fach)
      - In GR wären gut 15% Teuerung zu erwarten

      usw.

      Glaubt jener Autor wirklich, dass dies ohne Bürgerkriege abliefe? :rolleyes:
      Dass also sein Ansatz ein "Friedensprojekt" wäre? :rolleyes:

      Nee, da halte ich es für sinnvoller, wenn GR im Euro bleibt, aber eine funktionsfähige Verwaltung "verordnet" bekommt. Denn davon hätte die Mehrheit der dortigen Bürger etwas. Von einem Rauswurf hätten nur wenige etwas, die Bevölkerungsmehrheit wäre der Verlierer.
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      Avatar
      schrieb am 14.10.12 13:23:31
      Beitrag Nr. 138.798 ()
      Zitat von Erdmann111:
      Welche moralische Schuld an seiner Arbeitslosigkeit darf dem Einzelnen zugeschrieben werden , wenn die genannte hohe Produktivität anderer (an sich ja etwas "Gutes") seine Arbeitsleistung verdrängt. Wie viel individuelles Verschulden, gar "Schmarotzertum" darf in unserer Gesellschaft noch unterstellt werden?
      Hallo Josh,

      gute Frage, überschüsiges "Humankapital" nützt den Arbeitgebern. Das ganze gipfelt allerdings in immer weiter ausufernde Zeitarbeitstätigkeit, mit der Folge, das Gewinne weniger die Armut vieler noch zementiert. Wir dürften in Zukunft eine dramatische Zunahme der Altersarmut erleben. Wer wenig verdient, der zahlt auch wenig ein und erhält noch weniger an Rente.
      Du hast hier doch eine Art Marktversagen:
      Der Markt belohnt auch jene mit hohen Einkommen, welche hohe volkswirtschaftliche Kosten verursachen.
      D.h. jene, welche die Leistungsfähigkeit der Volkswirkschaft als Ganzes senken.

      Dort fehlt also ein Regulativ.
      Avatar
      schrieb am 14.10.12 13:17:58
      Beitrag Nr. 138.797 ()
      Zitat von FahneImWind: Zitat:
      Steigerst du also auf einem endlichen Planeten deine Produktivität und erhöhst die Löhne, dann erntest du höhere Arbeitslosigkeit.
      Das ist gut verständlich. Aber gerade dann, jetzt, wird es scheinbar Zeit für eine bessere Umverteilung. Denn: Welche moralische Schuld an seiner Arbeitslosigkeit darf dem Einzelnen zugeschrieben werden , wenn die genannte hohe Produktivität anderer (an sich ja etwas "Gutes") seine Arbeitsleistung verdrängt. Wie viel individuelles Verschulden, gar "Schmarotzertum" darf in unserer Gesellschaft noch unterstellt werden?
      Du hast doch beides:

      Einmal das genannte Schmarotzertum (meinetwegen auch Fehlanreize genannt) und zum anderen die beschriebene Eigendynamik:

      Sind deine Sozialleistungen zu hoch, dann zieht dies den Missbrauch geradezu an, denn wer wollte arbeiten, wenn man mit Kohle vom Staat auch ganz passabel leben kann? :rolleyes:

      Andererseits hast du aber auch die sich aus der Angebotsorientierung ergebende Deflationsspirale, welche Löhne in Richtung des durch die Sozialleistungen gebildeten "harten Limits" drückt, denn hättest du keine Sozialleistungen, dann ziehen deine volkswirtschaftlich ebenfalls wirksamenen Kriminalitätskosten an und du hättest irgendwann x% deiner Bevölkerung im teureren Knast sitzen.

      Du musst also eine jener Deflationsspirale entgegen wirkende Methode anwenden, welche aber nicht Nachfrageorientierung heißen kann, denn diese führt bekanntlich zur ebenfalls zerstörerischen Lohn-/Preisspirale.
      Und: Wo ist es, das Paradies der Postmoderne, in dem die Maschinen für die Menschen arbeiten? In dem die (auf diese Weise von der Maschinen-Arbeit befreiten) Menschen Kopf und Hände den anderen nützlichen, gar den schönen Dingen im Leben zuwenden? Sollte das alles nur eine sozialistisch-marxistische Spinnerei sein? Ist die Menschheit zu blöde für das Glücklichsein, benötigt sie daher dieses Schubladendenken?
      Na, du hast ja insbesondere im Steuerrecht ;) ein paar mathematische Unsauberheiten, welche das FDP-Motto des "Leistung muss sich lohnen" verhindern.

      Es macht beispielweise wenig Sinn, wenn eine Umlagerente alleine über den Faktor Arbeitseinkommen bezahlt werden soll, zugleich aber Produktivitätssteigerungen die Löhne drücken.

      Folglich muss eine Umlagerente an das Volkseinkommen gekoppelt werden.

      Auch macht eine private (Anspar)-Altersvorsorge wenig Sinn, so lange diese höhere Kosten aufweist, als ein simples Umlagemodell, denn beide Ansätze können heute und in Zukunft immer nur jene "Brötchen" verteilen, welche zum jeweiligen Zeitpunkt "gebacken" werden.

      Betrachtet man also die Einnahmeseite der Umlagerente als die aus dem Volkseinkommen abgeleitete Rendite, so müssen sich private Altersvorsorgen hinsichtlich ihrer Kosten ebenfalls daran messen, wie viel Prozent ihrer Rendite sie auszahlen.

      Untersucht man nach jenem Kriterium die Effizienz der bekannten Angebote der privaten Altersvorsorge (auch der betrieblichen Altersvorsorge), dann landet man bei einer erschreckend geringen Effizienz:

      Nicht der spätere Rentner ist der Nutznießer, sondern jene, welche das Ding verwalten/abschließen.

      Betrachtet man nun Fondssparen, dann trifft einen ebenfalls der Schock:

      Jener "Wunderfonds" leitet nicht einmal 50% seiner Rendite an seine Investoren weiter.
      Die Umlagerente leitet jedoch ca. 98% ihrer Einnahmen weiter... :eek:

      Eine derartige Aufklärung habe ich in unseren "Qualitäts"-Medien noch nicht gesehen, obwohl eine entsprechende Recherche einen klickratenträchtigen Artikel zur Folge haben dürfte...

      Und zum Thema Umverteilung:

      Es reicht, wenn du die Einkommensentwicklung so steuerst, dass jene mit hohem Einkommen ihr "überschüssiges Einkommen" wieder so investieren (müssen), wie sie es für richtig halten.

      Diese Umverteilung auf den Staat zu verlagern bedeutet doch auch nur wieder, dass sich sehr viel Geld an wenigen Stellen (den die Steuereinnahmen verteilenden Politikern) sammelt.

      Folglich muss dein Steuerrecht speziell bei hohen Einkommen/Gewinnen hohen Investitionsdruck erzeugen, damit jene "Leistungsträger" auch zeigen können, ob ihre Leistung zu ihrem Einkommen passt. ;)

      -> Wer sein Einkommen verdient, der investiert es auch sinnvoll.
      -> Wessen Einkommen nicht auf Leistung beruhrt, der verzockt es dann wieder ;)

      Damit dieser Ansatz nicht zur Kapitalflucht führt, muss der Staat durch seine Politik ein Umfeld schaffen, in welchem sich Investitionen auch lohnen.

      Also einen Staat mit funktionierender Infrastruktur, Rechtssystem, Katasteramt ;) und funktionierender Bekämpfung von Steuerhinterziehung und Korruption.

      Für letzteres benötigt man eine gewisse Transparenz der Zahlungsflüsse, was eher gegen größere Bargeldzahlungen spricht.

      Eine "verschwundene 100000DM-Spende" (oder Kohls Millionenspenden) wäre so recht schwierig...
      Avatar
      schrieb am 14.10.12 13:15:40
      Beitrag Nr. 138.796 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.709.711 von EuerGeldWirdMeinGeld am 13.10.12 18:29:06
      Mir ist aber bei diesen VWL-Modellen aufgefallen, dass da beispielsweise von "Gleichgewichtsmodellen" die Rede ist; ich mir aber nicht vorstellen kann, wie das in einer Welt funktionieren soll, in welcher infolge der globalen Informationsreichweite auch globale Trends entstehen können und somit auch globale Blasen, bei deren Platzen dann ein "Außen" fehlen würde, von welchem "Heilung" zu erwarten wäre.

      Klar: Betrachtet man alle Marktteilnehmer als eigenständige Individuen (Reichweite nahe Null), dann gleichen sich deren Einzelentscheidungen weitgehend aus und das System bewegt sich auf ein Gleichgewicht zu.

      Erhöht man man aber die Informationsreichweite jener Marktteilnehmer, entstehen immer weiter reichende "Trends" und somit auch Blasen, deren Platzen immer umfassendere Auswirkungen hat.


      Du schreibst hier von verschiedenen dingen. Es gibt in der VWL sehr wohl auch noch etwas anderes als gleichgewichtsmodelle.
      Allgemeine gleichgewichtsmodelle werden lediglich verwendet um effekte von veränderungen zu prognostizieren. Zum beispiel wie wirkt sich eine änderung des prozentsatzes der mehrwertsteuer gesamt gesehen aus.




      Aber wirkt dies nicht zugleich auch wie eine Art Gehirnwäsche?

      Ich denke in den grundlagenfächern, ist "gehirnwäsche" kaum möglich. Da geht es um fakten. Bei allen was darüber hinausgeht (theorien etc.) wird immer darauf hingewiesen, dass es sich um keine uneingeschränkten wahrheiten handelt.
      Und das ist ja das schöne in der wissenschaft, dass beispielsweise theorien ohne weiteres verworfen werden können, wenn sich herausstellt, dass sie nicht stimmen oder ungeeignet sind. In anderen dogmen (z.b religion) ist das nicht möglich.
      Trotzdem muss man aber sagen, dass man durch jede art von information beeinflusst oder sogar auch geprägt wird. Aber als gehirnwäsche würde ich das nicht bezeichnen.
      Ganz anders ist das dann aber dann bei ökonomen, die nach dem studium irgendwo im dienste eines unternehmens arbeiten. Sei es als analyst, journalist, banker, zentralbanker, poltitischer berater etc.
      Hier wird dann sehr oft ökonomie dazu verwendet um eine dahinterliegende ideologie oder gesinnung glaubwürdigkeit zu verleihen. Und das oft mit einer frequenz und eindringlichkeit, dass man es als „gehirnwäsche“ bezeichnen könnte.






      Angelerntes Wissen ist doch etwas völlig anderes wie selbst erfahrenes Wissen.
      Bei ersterem folgt man einer plausibel erscheinenden Aussage, hat aber nicht die Erfahrung der Unsicherheit gemacht, welche man verspürt, wenn man selbst nach Zusammenhängen sucht.

      Wenn du diesen gedanken konsequent weiterdenkst, dann dürfen wir unsere kinder nicht mehr in die schule schicken.
      Weist du was ich damit sagen will?



      Kleistert einem ein VWL-Studium somit nicht auch das Gehirn mit Aussagen zu, welche nicht ausreichend hinterfragt werden?

      Ich bin der meinung, genau das gegenteil ist der fall. Man bekommt das werkzeug und grundlagenwissen, um sich mit diversen aussagen in medien wirklich auseinandersetzen zu können.
      Nimm nur mal das beispiel inflation. Wieviel humbug ist hier und in anderen threads und auf unzähligen internetseiten über die inflation schon verbreitet worden. Die dinge werden dann einfach hundert mal nachgeplappert und schon generiert sich für einzelne eine wahrheit, die völliger unsinn ist.



      Das hat man aber auch in der "Professoren-VWL"...
      Denke nur an den Streit um TARGET2 und der angeblichen Goldhinterlegung des US-Gegenstücks... :rolleyes:

      Das ist genau das, was ich vorhin gemeint habe. Hier liegen einfach versteckte ideologien im hintergrund, die für den laien, nicht sofort erkennbar sind.



      Wenn ich beispielsweise die Aussage eines VWL'lers lese, dass die auch im Rohstoffbereich anzutreffende Spekulation nur Liquidität liefern würde, dann beginne ich zu frösteln, weil diese Aussage (auf der mir als Softwarefuzzi vertrauten prozeduralen Ebene) bedingt, dass alle Marktteilnehmer die gleiche Effizienz haben.

      Die aussage des „VWL´lers“ hat natürlich einen kern an wahrheit. Das ist wohl unumstritten. Das aber dieser kern missbraucht wird, um ausufernde spekulationen zu rechtzufertigen, zeugt von eigeninteresse oder dummheit.



      Und jetzt werden in der VWL irgend welche mathematischen Modelle gelehrt, deren Parameter gemäß persönlicher Vorlieben gesetzt werden.
      Folglich bekommt man dann willkürliche Ergebnisse, d.h.:
      Jener mathematische Ansatz mag zwar wissenschaftlich ausschauen, ist aber letztendlich nutzlos.

      Ja, da hast du zum teil leider völlig recht. Aber das ist in jeder wissenschaft so, dass sie für ideologien oder sonstige interessen missbraucht wird. Siehe metereologie (klimawandel), atompyhsik,…etc.
      Man kann versuchen objektive erkenntnisse zu erlangen oder man kann mit wissenschaftlichen methoden auch hervorragend manipulieren.
      Aber das ist jetzt kein spezifisches problem der VWL und schon gar kein grund die wissenschaft generell in frage zu stellen.



      Folglich sage ich mir, dass man einen anderen Ansatz nutzen sollte.

      Ich denke, wenn man sich wirklich mit einer thematik auseinandersetzt kommt man früher oder später zu wissenschaftlichen arbeiten, die andere bereits ausgearbeitet haben. Und die wissenschafltiche herangehensweise an probleme ist halt eine sehr effiziente, weil dinge, wenn man will, auch überprüfbar und nachvollziehbar sind.
      Avatar
      schrieb am 14.10.12 13:02:54
      Beitrag Nr. 138.795 ()
      so einfach geht es natürlich nicht

      zu einer Idee für Europa in eine andere Richtung als augenblicklich angepeilt:

      http://www.zerohedge.com/news/2012-10-13/guest-post-problem-…" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.zerohedge.com/news/2012-10-13/guest-post-problem-…


      Europa als eine nichtzentralistische große Schweiz!
      Avatar
      schrieb am 14.10.12 12:14:03
      Beitrag Nr. 138.794 ()
      Zitat von weissnichtbescheid: Europa könnte aber vielleicht mehr Erfolg haben mit einem modifizierten Euro oder gar ohne Euro. Wie weit will man es mit dem Merkelschen Dogma Europäische Einheit nur mit Euro möglich treiben, wieviele Menschen will man dafür in den Hunger treiben, und zwar auf Jahre? Machen die Menschen dabei auf Dauer mit?


      Inzwischen bedauert sicherlich auch der Wohlwollendste die Einführung des Euro zum damaligen Zeitpunkt. Sehr viele haben seinerzeit schon auf die zu erwartenden Probleme hingewiesen.

      Aber jetzt haben wir ihn nun mal und müssen im Interesse aller das Beste daraus machen.

      Naive Gemüter glauben allerdings nach wie vor, dass man - wie bei einer PC-Festplatte - einen Knopf mit dem Aufdruck "Reset" drücken kann ... und alle Probleme lösen sich in Wohlgefallen auf! :)

      Schön wär's! ;)
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