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    Peak Oil und die Folgen (Seite 173)

    eröffnet am 05.05.10 21:10:24 von
    neuester Beitrag 09.05.24 20:49:47 von
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      schrieb am 08.01.17 10:28:25
      Beitrag Nr. 13.574 ()
      Die statische Reichweite ist eine Kennzahl.

      "natürlich bedeuten diese statischen Reichweiten keinesfall, dass wir noch 50+ Jahre sorgenlos leben können"

      Da hast du natürlich 100%ig recht. Vielmehr handelt es sich einfach um eine relativierte Kennzahl. Interessant ist vor allem die Entwicklung, der Trend. Die Einheit "Jahre" darf man nur nicht überinterpretieren. Sie ist aber besser als der absolute Bestand an Reserven, da bei Trendanalysen gerade etwas nicht statisches berücksichtigt wird, nämlich die Produktion und damit der Verbrauch. Es geht klar um Trendanalysen. Eine Regressionsanalyse (X=Jahre, Y= statische Reichweite -> Steigung und Bestimmtheitsmaß) wäre hier interessant, fällt mir gerade auf, vielleicht habe ich dazu im Jahr 2017 mal Zeit :)

      "Und dies wird weit vor dem rechnerischen Reichweitenzeitpunkt der Fall sein."

      Da bin ich anderer Meinung. Wie du sagst, die Welt ist nicht statisch. Das betrifft auch die Reserven. Die Reserve Replacement Ratio ist hier das Entscheidende. Bisher sieht sie gut aus, 2015/2016 hatten wir Preiseffekte. Spannend wird es, wie sie weiterhin aussehen wird in einer Welt mit Brent um die 50-60. Dennoch: auch eine niedrige RRR, also z. B. 0,6 würde die reale Reichweite deutlich hinauszögern.

      Die statische Reichweite war btw. lange Zeit etwa bei 40 Jahren. Deine Aussage galt damals sogar stärker als heute: "Die verbrauchten Mengen an Öl und Gas steigen global ständig weiter an, weil ja auch die Zahl der Menschen ansteigt."

      Dennoch halte ich es ja ebenso wie du für möglich (Wahrscheinlichkeitseinschätzung bei 40 %), dass wir in den 2020ern eine Ölkrise erleben werden, weil derzeit zu wenig investiert wird, während der Verbrauch steigt.

      Langfristig brauchen wir Alternativen, falls wir den Lebensstandard halten/weiterhin verbessern wollen. Nur setze ich den Zeitpunkt hier in diesem Forum ja traditionellerweise etwas später an.
      Avatar
      schrieb am 08.01.17 09:56:41
      Beitrag Nr. 13.573 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 54.033.049 von TME90 am 08.01.17 00:56:29Hallo TME,
      natürlich bedeuten diese statischen Reichweiten keinesfall, dass wir noch 50+ Jahre sorgenlos leben können, von den ganzen anderen, hier immer wieder genannten Problemen mal abgesehen.
      Das Dilemma beginnt dann, wenn der Peak Oil, Peak Gas, bzw für Deutschland der Peak Importölverfügbarkeit und Importgasverfügbarkeit eindeutig überschritten sind. Und dies wird weit vor dem rechnerischen Reichweitenzeitpunkt der Fall sein.
      Weiterhin ist nichts statisch. Die verbrauchten Mengen an Öl und Gas steigen global ständig weiter an, weil ja auch die Zahl der Menschen ansteigt. Übrigens auch in Hochverbrauschsländern wie den USA (+ 2,5 Mio p.a.), Kanada (+ 375000 p.a.), Großbritannien (+ 410000 p.a.) oder Frankreich (+ 290000 p.a.) steigt die Zahl der Menschen (= Energieverbraucher) an.
      Nichts ist also statisch.
      Ich rechne spätestens in den 30er Jahren mit einer sich ständig verschärfenden Energiekrise und damit Wirtschaftskrise.
      Wenn man bedenkt, wie vielen Menschen schon heute selbst im Wirtschaftswunderland Deutschland der Strom abgestellt wird, oder wie viele hier selbst zur Winterzeit obdachlos sind, hat diese Energiekrise für Teile der Bevölkerung längst begonnen. Aber "die im Dunklen sieht man nicht", wie Brecht so treffend formuliert.
      Nach 2025 wird sich die Energiearmut dann weit bis in die Mittelschicht ausbreiten. Allen Reichweitenmätzchen zum Trotz.
      Avatar
      schrieb am 08.01.17 01:02:17
      Beitrag Nr. 13.572 ()
      Die Förderung wird natürlich nicht gefördert oder erzeugt, ich bitte um Verständnis, es ist schon etwas spät :)
      Avatar
      schrieb am 08.01.17 00:56:29
      Beitrag Nr. 13.571 ()
      Gas Reserves/Production liegt auch über 50 Jahre.
      Kohle bei 114.
      Öl leicht über 50 Jahre (vorher hatte ich Keepitcools ungenauen Wert genutzt)

      Zum EROEI:
      Kohle hat einen sehr hohen Wert. Damit quersubventioniert Kohle auch Erdöl, da die Inputenergie bei Erdöl zu großen Teilen Elektrizität ist und diese mit Kohle erzeugt wird. Erdgas quersubventioniert ebenfalls. Öl wird primär wegen des Aggregatzustandes und der Energiedichte genutzt, da muss der EROEI überhaupt nicht hoch sein, wenn man die Förderung mit Energie mit hohem EROEI (Kohle) erzeugt/fördert. Im Prinzip liegt damit auch Umwandlungscharakter vor.
      3 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 08.01.17 00:45:39
      Beitrag Nr. 13.570 ()
      "Notes: Total proved reserves of oil – Generally taken to be those quantities that geological and engineering information indicates with reasonable certainty can be recovered in the future from
      known reservoirs under existing economic and operating conditions."

      Decline wird von Geologen natürlich berücksichtigt, sonst wären die Reserven ja auch unbegrenzt.
      Economic Conditions reflektiert den aktuellen Preis. Förderer fördern, wenn es der Preis hergibt.

      "existing operating conditions" ergibt das hauptpotential für künftige Reserven. Also konkret die Recovery.

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      Avatar
      schrieb am 07.01.17 20:50:11
      Beitrag Nr. 13.569 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 54.031.462 von TME90 am 07.01.17 16:47:47
      BP-Review
      Wie erkennt man, ob jemand die Wahrheit sagt ?
      Das ist oft extrem schwierig. Aber zu merken, ob einem ein Märchen erzählt wird, ist viel einfacher.

      Wenn der begrenzende Faktor bei der Erdölförderung der Energieaufwand bei der Förderung (EROI) ist, die Erdölfelder unter depletion leiden, der decline der Förderung kompensiert werden muss, und der Peak demnächst zu erwarten ist, schaut man nach, wie der Review auf diese Punkte eingeht. "STRG-F" ruft die Suchfunktion auf.
      Man sucht die fraglichen Begriffe im Report, und zwar
      "EROI" - 0 Erwähnungen
      "EROEI" - 0
      "PEAK" - 0
      "depletion" -0
      "cost" (of production) - 4 Erwähnungen, aber nie im Zusammenhang mit production
      "decline" - ca 30 Erwähnungen, meist als price decline oder consumption decline, etwa 5 mal als production decline.
      BP geht also so gut wie gar nicht auf die echten Probleme ein, diese werden einfach verschwiegen.

      BP erzählt ein Märchen.


      Dagegen der HSBC-Report, erstellt von der britischen Großbank HSBC für die Weltbank.
      "EROI" - 0 Erwähnungen
      "EROEI" - 0
      "PEAK" - 52+ (ich habe mit dem Zählen aufgehört)
      "depletion" -29
      "cost" (of production) - 13 Erwähnungen, meist als cost of production
      "decline" - 30+ (ich habe mit dem Zählen aufgehört)

      Die HSBC versucht mindestens kein Märchen zu erzählen. Von EROI haben sie keine Ahnung, aber von einer Bank kann man das auch nicht erwarten.

      Name des Berichts:
      Global oil supply
      Will mature field declines drive the next
      supply crunch?
      Avatar
      schrieb am 07.01.17 16:47:47
      Beitrag Nr. 13.568 ()
      http://www.bp.com/content/dam/bp/pdf/energy-economics/statis…

      Seite 6.

      Total World (Mrd. Barrel)
      1126.2 1995
      1374.4 2005
      1697.6 2015

      Macht etwa die 56fache Welt-Jahresproduktion.

      VG
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 07.01.17 16:44:25
      Beitrag Nr. 13.567 ()
      Und dennoch steigen die Reserven an. Man kann nämlich aus den bestehenden immer mehr ziehen. Und viele kleine ergeben ebenfalls Reserven. Es sind heutzutage eben dezentrale Felder und keine Elephantenfelder, die hinzukommen. Das ist ein Preistreiber, darum stiegen die Kosten auch in den 2000ern massig an (Upstreamcosts). Jetzt fallen sie aber wieder.

      Das ist aber ein alter Hut. Darüber haben Algol und ich schon 2013 intensiv diskutiert, qualitativ und quantitativ. Das ist keine neue Erkenntnis. Auch aufschlussreich fande ich damals SLs Vergleich mit den 2 Fässern der Ölversorgung und dem neuen "Plateau der Kosten".
      Avatar
      schrieb am 07.01.17 16:36:55
      Beitrag Nr. 13.566 ()
      Ölfunde
      Bei Ron Patterson wird der HSBC-Report diskutiert. Ein bemerkenswerter Punkt aus dem Report sind die Ölfeldfunde der letzten Jahre. Nicht nur die Wahrscheinlichkeit von Ölfunden ist deutlich gesunken: Nur noch eine von 20 Bohrungen ist erfolgreich, vor 2010 war es eine von fünf. Auch die gefundenen Ölfelder sind kleiner als früher. Die Investitionen in die Ölsuche sind schon vor 2014 deutlich reduziert worden (siehe HSBC). In Verbindung mit der Tatsache, dass nur noch wenige kleine Funde gemacht werden, muss in naher Zukunft ein (wie auch immer gearteter) Ölcrash kommen.

      [/url]

      It seems to indicate that decline in prospective locations was matched by technology advances (in seismic, new generation rigs, computer models, core analysis) for the last 20 or more years, but now we’ve simply run out of locations. What the chart doesn’t show is the cost – a rise from a million or (today’s money) for a vertical onshore well to over $100 million now for deep water offshore (or several billion in the Arctic).

      SouthLaGeo says:

      The latest edition of the AAPG (American Association of Petroleum Geologists) Explorer just came out, and they provide a preliminary list of the largest discoveries of 2016, as seen by IHS. Only 7 of them have estimated recoverable reserves over 200 mmboe. These include: Caulus Energy’s Alaska North Slope discovery (1.8 Gb oil and 1.8 tcf gas), Kosmos Energy’s offshore Senegal discovery (5 tcf gas), 2 offshore Angola discoveries by Cobalt (2 tcf +condensate in one, and 200 mmbo and 290 bcf in the other), an offshore Myanmar discovery by Woodside/etal (1.5 tcf), a discovery by Gazprom in the Sakhalin area (1.2 tcf + condensate) and Chevron’s GOM Gibson discovery in the Guadalupe area (190 mmbo + associated gas).


      Etwa 30000 mmbo ist der weltweite Ölverbrauch pro Jahr. Genau wie schon 2015 ist in 2016 nur ein Bruchteil dieser Menge neu gefunden worden.
      Avatar
      schrieb am 07.01.17 13:02:04
      Beitrag Nr. 13.565 ()
      Die Menschlein glauben, sie hätten ein Recht auf bezahlbaren, billigen Sprit:

      https://www.tagesschau.de/ausland/mexiko-363.html

      Genauso, wie sie/wir glauben, dass explodierende Abermilliarden von uns ein Lebensrecht, gar ein Recht auf stetig wachsenden Wohlstand hätten.

      Leider interessiert die REALITÄT (letztlich) nicht, was wir Menschlein uns wünschen, glauben oder fordern.
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