checkAd

    Cegedim - bringt die Umstrukturierung den erhofften Erfolg? (Seite 24)

    eröffnet am 24.01.17 06:27:24 von
    neuester Beitrag 25.04.24 18:56:32 von
    Beiträge: 392
    ID: 1.245.398
    Aufrufe heute: 1
    Gesamt: 50.120
    Aktive User: 0

    ISIN: FR0000053506 · WKN: 895036 · Symbol: C7E
    13,600
     
    EUR
    +0,37 %
    +0,050 EUR
    Letzter Kurs 09:00:34 Tradegate

    Werte aus der Branche Informationstechnologie

    WertpapierKursPerf. %
    1,0000+99.999,00
    0,5500+175,00
    13,000+85,71
    1,8700+48,68
    9,1500+32,61
    WertpapierKursPerf. %
    9,1000-11,65
    2,0000-26,20
    1,1600-29,27
    5,2000-40,23
    2,5000-79,56

    Beitrag zu dieser Diskussion schreiben

     Durchsuchen
    • 1
    • 24
    • 40

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 24.09.20 19:29:30
      Beitrag Nr. 162 ()
      Die Halbjahreszahlen waren aus meiner Sicht keine große Überraschung, immerhin aber leicht über meinen Erwartungen. Im Betriebsergebnis konnte man den Verlust auf -1,52 Mio. halbieren (VJ -3,82). Während die Personalkosten sogar absolut stiegen, konnte die Rohertragsmarge deutlich verbessert werden.

      Die "non-non-recurring"-Kosten liegen im langjährigen Mittel. Diesmal betrifft es Impairments auf akqurierte Arztpraxissoftware in UK.

      Der ausgewiesene CF von 50,65 Mio. ist natürlich durch die Covi-19-bedingten Stundungen des französischen Staatswesens in Höhe von 15 Mio. überhöht und kann so nicht für "Bare Münze" gesehen werden. Trotzdem gab es auch hier eine Verbesserung, wenn man zudem den positiven Effekt des VJ (Factoring) 15 Mio. berücksichtigt, ist das immerhin eine Verbesserung um 30 Mio. Wenn ich das auf den ersten Blick -quick-and-dirty- richtig sehe.

      Der Ausblick entspricht dem, der schon auf dem CC (siehe Diskussion ab Beitrag 154) abgegeben wurde.
      Aber ich glaube, dass dieser ist zu schlagen ist: Bereits zum HJ hat sich das Ergebnis verbessert, für das zweite HJ dürfte es einen Aufholeffekt geben und Maiia soll ja im 2. HJ deutlich wachsen.

      Schwer zu kalkulieren ist die Ganzjahresgrößenordnung der "non-non-recurring"-Kosten. Hier nehme ich mal recht willkürlich einen unterdurchschnittlichen Betrag von nur 7 Mio. p.a. an, also nur noch knapp 1 Mio. im 2.HJ. Da das "pre-non-non-recurring"-EBIT (nicht das Betriebsergebnis) auf VJ-Höhe ausfallen soll, gehe ich von einem Betriebsergebnis von 31 Mio. aus. Das enspräche ungefähr einer Marge von 6,15%.

      In Summe hätte Cegedim dann ein KGV von 16,6 und ein EV/EBIT von 16.

      Für mich ist die Aktie insbesondere aufgrund des unterdurchschnittlichen Bilanzqualität und des erkennbaren suboptimalen strategischen Managements damit gerade noch fair bewertet. Chancen könnten sich durch Maiia ergeben.
      Cegedim | 23,00 €
      6 Antworten
      Avatar
      schrieb am 29.07.20 18:31:07
      Beitrag Nr. 161 ()
      P.S.
      Schönen Urlaub noch.
      Cegedim | 28,60 €
      Avatar
      schrieb am 29.07.20 18:30:38
      Beitrag Nr. 160 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.584.813 von katjuscha-research am 29.07.20 17:43:00Damit ist das Thema Sonderfaktoren der Vorjahre nun größtenteils durch. Es bleiben wahrscheinlich rund 5 Mio, die auch dieses Jahr noch anfallen werden.
      Was veranlasst Dich zu dieser Annahme?
      Wie geschrieben, es gibt Unternehmen, die viel Phantasie entwickeln, Geschäftsvorfälle die ganz natürlich zum Grundrauschen des Betriebs eines Unternehmens gehören, als "Sondereffekte" bezeichnen. GEA war diesbezüglich jahrelang leuchtendes Beispiel. Diese Unternehmen weisen diese Effekte dann jedes Jahr im Rahmen des externen Rechnungswesen solche Beträge aus. Jahr für Jahr. Für mich ist das problematisch, weil es auf eine nachlässige unkritische Einstellung hinweist und das Tor öffnet für allerlei Ausreden. Außerdem gehören solche Geschäftsvorfälle eben auch zum organischen Alltag eines größeren Unternehmens. Wenn bei meinem Auto was kaputt ist, würde ich das auch nicht als "nicht Wiederkehrend" bezeichnen.

      Übrigens verkauft man nix als "einmalig", wenn man von Sonderfaktoren spricht.
      Cegedim bezeichnet diese Aufwendungen als "non-recurring", was übersetzt "nicht wiederkehrend" bedeutet. Nicht wiederkehrend ist für mich "einmalig".

      Man muss natürlich Jahr für Jahr ins Detail gehen, welche einzelnen Faktoren das waren, wenn man ergründen will, was jetzt noch an Risiken für 2020ff besteht. Aber sich hinzustellen und zu meinen, weil es 2016-2019 so hohe Sonderfaktoren gab, müsse man das ach in Zukunft unterstellen, finde ich etwas fragwürdig. Oder siehst du konkret irgendwo neuerliche Sonderkosten?
      Genau das wäre eigentlich die Aufgabe von Cegedim. Aber man scheint es nicht nötig zu haben, entsprechende Erläuterungen zu geben. Ich unterstelle nicht, dass die Aufwendungen in Zukunft anfallen, ich gehe anhand der elfjährigen Vergangenheit (länger habe ich nicht zurückgeschaut) und der Cegedim-internen Accounting-Politik einfach davon aus, dass sich an dieser Regelmäßigkeit nichts ändert. Das ist einfach eine empirisch begründete Mutmaßung meinerseits, zumal der Gegenbeleg fehlt.

      ps: ist nicht persönlich gemeint, zumal ich ja selbst in Sto Vz investiert bin, aber wieso unterstellst du bei Cegedim eigentlich aufgrund der letzten Jahre, dass es auch in Zukunft diese Probleme geben wird und es einen entsprechenden Bewertungsabschlag geben müsse, aber bei Sto Vz, die ja genauso die letzten 5 Jahre enttäuschten (faktisch kein Anstieg bei Überschuss und Ebit seit 2015), ist dir völlig unverständlich wieso der Kurs nicht in die Gänge kommt. Dort unterstellst du doch auch aus gewissen Gründen einen Umsatz- und vor allem Gewinnanstieg, ohne dem Vorstand einen Vertrauensverlust aufzubürden. Bei Cegedim hältst du es hingegen für selbstverständlich, die Vergangenheit auf die Zukunft zu projizieren.

      Da sehe ich nun in der Tat einen erheblichen Unterschied (ich nehme es nicht persönlich):
      Vorweg: Sto enttäuschte mich nicht, ich habe die Ergebnisstagnationsphase dort auch nicht mitgemacht, da sie damals vorhersehbar war. Sto war damals bis einschließlich 2019 deutlich verschärften Marktbedingungen ausgesetzt, die für mich nachvollziehbar waren und nicht an Sto lagen, genausowenig wie Covid-19 jetzt Cegedim vorgeworfen werden kann. Trotz dieser Widrigkeiten konnte Sto das Ergebnis weitestgehend halten und zahlte regelmäßig eine sehr hohe Dividende. Im Gegensatz zu Cegedim berichtet Sto relativ konservativ. Eine regelmäßige(!) G&V-Spalte namens "non-recurring" würde vermutlich die Schamesröte in das Gesicht von Rolf Wöhrle treiben. Sto hat das auch noch nie gemacht. Zudem sehe ich handfeste Argumente bei Sto, dass sich die Lage verbessern wird.

      Natürlich schaut jeder anders in die Zukunft. Hätte ich die Glaskugel, könnte ich mir die ganze Arbeit schenken. Im Konzert aller Informationen schätze ich das Chance-Risiko-Verhältnis bei Sto und Cegedim vermutlich einfach anders ein als Du. Das halte ich für relativ normal.

      Schließlich: Sto wird, trotz regelmäßig hoher Dividendenausschüttung, mit einem EV/EBIT von zwischen 5 und 7 bewertet, Cegedim mit rund 20. Bei ungefähr gleichem Wachstum und vergleichbaren Margen. Das ist ein kleiner Bewertungsunterschied.
      Cegedim | 28,60 €
      Avatar
      schrieb am 29.07.20 17:43:00
      Beitrag Nr. 159 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.582.371 von unicum am 29.07.20 15:10:20Da ich noch im Urlaub bin, kann ich dir derzeit nicht mit Details helfen. Hab hier meine Excel-Dateien etc nicht dabei.

      Grundsätzlich finde ich halt, man sollte eben auch die positive Entwicklung in 2019 und auch teilweise im 1.Halbjahr 2020 erwähnen. Ich bin ja schließlich wegen den ganzen Sonderfaktoren der Jahre davor eingestiegen. In 2019 ist man dann 7,7% gewachsen, das Ebitda (auch nach IAS17) überproportional. Man hat dann endgültig das Thema Pulse beendet, was ja nur zu begrüßen ist. Damit ist das Thema Sonderfaktoren der Vorjahre nun größtenteils durch. Es bleiben wahrscheinlich rund 5 Mio, die auch dieses Jahr noch anfallen werden. Im 1.Halbjahr wäre man im normalen operativen Geschäft sogar gewachsen, wenn man Pulse und C-Media ausklammert. Klar kann man C-Media nicht einfach ausklammern, aber es ist ja nun mal kein klassisches Healthcare-Geschäft. Man kann also nicht sagen, Cegedim würde operativ enttäuschen.

      Übrigens verkauft man nix als "einmalig", wenn man von Sonderfaktoren spricht. Man muss natürlich Jahr für Jahr ins Detail gehen, welche einzelnen Faktoren das waren, wenn man ergründen will, was jetzt noch an Risiken für 2020ff besteht. Aber sich hinzustellen und zu meinen, weil es 2016-2019 so hohe Sonderfaktoren gab, müsse man das ach in Zukunft unterstellen, finde ich etwas fragwürdig. Oder siehst du konkret irgendwo neuerliche Sonderkosten?

      Kannst dein Posting ja mal bei Ariva.de posten! Ich denke, Scansoft wird dir dort im Detail auch antworten können, was die Jahre 2017/18 angeht, und wieso er daher davon ausgeht, dass es 2020ff nur noch geringe Sonderkosten geben dürfte.

      Was die Marge angeht, dürfte man diese auch unbereinigt auf 10% Ebit heben. Ich seh da wenig Probleme, wenn ich mir die Kostenstruktur anschaue. Hängt natürlich davon ab, ob meine Umsatzprognose von 570 Mio in 2022 geschafft wird. Wenn ja, müsste man etwa 42-44 Mio Überschuss und FreeCashflow erwirtschaften.




      ps: ist nicht persönlich gemeint, zumal ich ja selbst in Sto Vz investiert bin, aber wieso unterstellst du bei Cegedim eigentlich aufgrund der letzten Jahre, dass es auch in Zukunft diese Probleme geben wird und es einen entsprechenden Bewertungsabschlag geben müsse, aber bei Sto Vz, die ja genauso die letzten 5 Jahre enttäuschten (faktisch kein Anstieg bei Überschuss und Ebit seit 2015), ist dir völlig unverständlich wieso der Kurs nicht in die Gänge kommt. Dort unterstellst du doch auch aus gewissen Gründen einen Umsatz- und vor allem Gewinnanstieg, ohne dem Vorstand einen Vertrauensverlust aufzubürden. Bei Cegedim hältst du es hingegen für selbstverständlich, die Vergangenheit auf die Zukunft zu projizieren.




      @Chaecka,

      es sieht ja immer beeindruckend aus, wenn du dir einzelne Zahlen raussuchst, die sehr negativ auf den ersten Blick wirken (hat bei dir ja Methode), aber man sollte beim Cashflow schon auch die working capital Veränderungen beachten. In 2018 trugen diese mit rund 65 Mio positiv und in 2019 mit rund 65 Mio negativ zum operativen Cashflow bei. Man sollte sich also lieber auf cash earnings beziehen, also OCF minus WC-Effekten. Dann hätte man 2018 etwa bei 60 Mio OCF und 2020 etwa bei 95 Mio OCF gelegen. Man kann es drehen und wenden wie man will, das Jahr 2019 hat in sehr vielen Belangen überzeugt. Und in 2020 ist es anfangs auch so weitergegangen, bis Corona eben bei C-Media den Umsatz komplett verhagelt hat, plus geringere Krankenhauserstattungen, die aber durch andere Bereiche ausgeglichen werden konnte. Der Kernbereich ist also selbst in diesem Krisenhalbjahr leicht gewachsen.
      Cegedim | 28,90 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 29.07.20 15:39:25
      Beitrag Nr. 158 ()
      ;)
      Ja, Calls sind in der Tat i.d.R. ermüdend und zeitfressend. Ich bereue es auch regelmäßig.
      Cegedim | 28,80 €

      Trading Spotlight

      Anzeige
      JanOne
      3,0600EUR +4,79 %
      JanOne: 700% Chance im Sog von Coinbase, Riot und Marathon?! mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 29.07.20 15:32:56
      Beitrag Nr. 157 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.582.626 von unicum am 29.07.20 15:27:08Nein, nicht in dem Call. dafür habe ich keine Zeit. Das sind Daten aus dem Abschluss 2019.
      Cegedim | 29,00 €
      Avatar
      schrieb am 29.07.20 15:27:08
      Beitrag Nr. 156 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.582.578 von Chaecka am 29.07.20 15:23:36In dem Call?
      Dann habe ich das tatsächlich falsch verstanden. Wie geschrieben, ich habe nur mit einem halben Ohr zugehört. Gut möglich.
      Cegedim | 29,10 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 29.07.20 15:23:36
      Beitrag Nr. 155 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.582.371 von unicum am 29.07.20 15:10:20Danke für deine Recherche der "Einmalaufwendungen".
      Ein Ergebnis auf Vorjahresniveau wäre aber keine gute Nachricht. Ich erinnere mich an 2,7 Mio. Gewinn und einen Cash Flow von 29 Mio. (>90 Mio. weniger als in 2018)
      Cegedim | 29,40 €
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 29.07.20 15:10:20
      Beitrag Nr. 154 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.581.054 von katjuscha-research am 29.07.20 13:30:32Corona kann man denen sicherlich nicht vorwerfen.

      Ich meine während des CC im Rahmen von Q&A vernommen zu haben, dass man zuversichtlich sei, ein Ergebnis auf VJ-Höhe zu erreichen. Dafür kann ich aber meine Hand nicht ins Feuer legen, da ich öfters abgelenkt war.

      Pulse rechne ich ebenfalls aus den 2019er Zahlen heraus (obwohl absolut kein Einzelfall, s.u.). Aber das hat nur 16 Mio. gekostet. Woher hast Du die Informationen zu dem Betrag der Anlaufverluste für TK?

      Letztlich ist es richtig. Die Frage, an der sich die Geister scheiden ist die, wie vertrauenswürdig die Unternehmensführung ist und ob man die Einmaleffekte (und die darüberhinaus gehende Ertragsschwäche) als vorübergehend betrachtet. Ich habe mal die Vergangenheitswerte der letzten zehn Geschäftsjahre zusammengefasst:

      2019: 21 Mio. neg. Sondereffekte, (darin 16 Mio. Pulse Systems)
      2018: 18,6 Mio.,
      2017: 18,9 Mio.
      2016: 24,1 Mio.
      2015: 6,7 Mio.
      2014: 11,1 Mio.
      2013: 66,5 (darin nochmal 66,3 Mio. Impairment CRM
      2012:124,9 (darin 115,0 GW aus Akq. CRM)
      2011: 8,0 Mio.
      2010: 114,8 Mio. (darin 104,0 "Neutralization" of Dentite-Brand)
      2009: 11,7 Mio.

      Cegedim hatte von 2009 bis 2014 höhere EBIT-Margen, die je nach Rechnung und Jahr zwischen 8 und 11% lagen. Just in diesem Zeitraum fielen aber auch die gigantischen Wertkorrekturen von insgesamt 285 Mio. Euro (!). Diese Aufwendungen sind, im Gegensatz zur oft gehörten Managementausrede durchaus cashrelevant, denn irgendwann, zeitversetzt, wurde hierfür in der Regel mal auf irgendeine Form Geld ausgegeben.

      Jedes Jahr fallen bei Cegedim grob zwischen 5 und 15 Mio sogenannte „non-recurring“-Ausgaben an.
      In Summe sehe ich also eine lange Tradition von Misserfolgen und Restrukturierungen, die man dem Finanzmarkt gerne als „einmalig“ verkauft und das erinnert mich eben an Unternehmen wie GEA oder Saint Gobain.

      Die Fragen sind ist also:
      a)Wie hoch fallen die jährlichen „non recurring“-Aufwendungen aus?
      b)Wie wahrscheinlich ist es, dass Cegedim die bis zuletzt anhaltende Tradition an teuren Fehlinvestments brechen kann?
      c)Schafft man es, die adj. EBIT-Marge auf 8-11 Prozent zu bringen.

      Für mich persönlich, ist das bei der Bewertung zu unsicher bzw mögliche Chancen bereits eingepreist, da ich strukturelle Zweifel hege (die nicht stimmen müssen).
      Cegedim | 29,20 €
      5 Antworten
      Avatar
      schrieb am 29.07.20 13:30:32
      Beitrag Nr. 153 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.578.582 von unicum am 29.07.20 10:14:54Ich glaube, niemand nimmt eine Gleichsetzung mit Compugroup vor oder man müsse Cegedim genauso hoch bewerten, aber Compugroup und Pharmagest kommen Cegedim halt im Geschäftsmodell am nächsten. Diese zwei Unternehmen wachsen derzeit auch organisch nicht oder kaum.
      Dass man keine so hohen Margen wie Compugroup erwirtschaften wird, sagen wir ja seit Jahren, aber irgendwo zwischen 10-12% Ebit-Marge kann man sich ab 2021/22 durchaus einpendeln. Ich gehe vorsichtig von 10% Marge in 2022 aus. Dafür bräuchte man allerdings 5-7% Wachstum in 2021/22, also etwa 570-575 Mio Umsatz.

      Was das Ergebnis 2020 angeht, hat der Vorstand meines Wissens noch keine Aussage gemacht. Es sagte nur, dass der Umsatz vermutlich stagniert, was ja auch irgendwo logisch ist, wenn man die Auswirkungen von Corona auf die Bereiche Krankenkassenerstattungen und Media bedenkt. Die Qualität der Umsätze (Margen) dürfte sich aber verbessern, da man in Bereichen TK und Software wächst und hohe Anlaufverluste wegfallen. Zudem steuert man mit Kurzarbeit auf der Kostenseite ja etwas dagegen.

      Was die Bereinigungen betrifft, würde ich auch nicht alles bereinigen. Klar werden bestimmte Abschreibungen auf immaterielles Vermögen häufiger mal anfallen, manches gehört schlicht zum Geschäftsmodell dazu. Aber man kann sich natürlich anschauen, welche Belastungsfaktoren 2020 sicher wegfallen und was mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Verbesserungen der Marge führt.
      Dazu gehören die Sonderabschreibungen auf Pulse, die Verluste von Pulse und die Anlaufverluste auf die TK-Sparte. Die drei relativ visiblen Punkte waren im Jahr 2019 zusammen 22-25 Mio €, die direkt das EbT (7,5 Mio in 2019) belastet haben. Ich gehe erstmal von 20 Mio € höherem Ebt durch diese Effekte in 2020 aus. Wobei man bedenken muss, dass die TK-Sparte auch im 1.Halbjahr kaum zum Umsatz beigetragen hat, da in Q1 kaum der Rede wert und in Q2 viel über Rabatte die Kunden gewonnen wurden. Das dürfte erst ab Q3 so richtig losgehen.

      Grundsätzlich weiß ich nicht, ob man dem Vorstand Corona vorwerfen kann. Man ist letztes Jahr 7,7% gewachsen, und ich wäre dieses Jahr von 5% Wachstum ausgegangen, trotzdem Wegfall der Pulse-Umsätze. Das ist halt über den Haufen geworfen, aber solange man kostenseitig gegensteuern kann (hat man in Q2 ja lauft Adhoc von gestern) und die Bereiche Software leicht und TK stark wachsen, sehe ich keinen Anlass an meiner grundsätzlichen Haltung zu Cegedim zu zweifeln. Der Hauptunterschied ist wohl eher psychologischer Natur. Während ihr die Restrukturierungphase der letzten 5-6 Jahre als Begründung für eine dauerhaft niedrige Bewertung heranzieht, ist genau diese Restrukturierung für mich der Grund eingestiegen zu sein. Kann man natürlich immer drüber streiten, welcher Ansatz sinnvoller ist.
      Cegedim | 29,40 €
      6 Antworten
      • 1
      • 24
      • 40
       DurchsuchenBeitrag schreiben


      Cegedim - bringt die Umstrukturierung den erhofften Erfolg?