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    Gibt es in 10 Jahren eine neue ölgedeckte Weltleitwährung der Golfanrainerstaaten? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 14.08.06 22:08:24 von
    neuester Beitrag 16.08.06 19:02:53 von
    Beiträge: 19
    ID: 1.076.855
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      Avatar
      schrieb am 14.08.06 22:08:24
      Beitrag Nr. 1 ()
      Die Golfmonarchien planen die Einführung einer gemeinsamen
      arabischen Währung

      Alle ölimportländer müßten diese Währung kaufen.

      Die Folge wäre, dass der Dollar seine Vormachtstellung
      ( öl wird in Dollar bezahlt) verlöre

      Die USA wären dann bancarotta angesichts der negativen Handelsbilanz und Überschuldung.

      Für die US- Hegemonie wäre die Umsetzung dieser Pläne
      gefährlicher als ein großer Terrorangriff auf Wallstreet
      ( ist nur meine Meinung)

      Wie denkt ihr darüber?
      Avatar
      schrieb am 14.08.06 22:48:08
      Beitrag Nr. 2 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.446.647 von gregoryus am 14.08.06 22:08:24wäre aus Sicht der Mullahs ja nur logisch

      Hatte mal von einer goldgedeckten Währung gehört, welche die moslemischen Staaten einführen wollten.

      Das Ziel ist das Gleiche: Die AMIs kleinkriegen, nur die lassen sich nicht einfach so die Butter vom Brot nehmen, wenn die Bankrott gehen, wird ein Klerikaler ins Weiße Haus gespült. Feindbilder haben die ja genug aufgebaut die letzten 30 Jahre und er wird, wie es seine evangelikale Pflicht ist, alle Knöpfe seines Atomkoffers gleichzeitig drücken.

      Es läuft auf einen Konflikt der Fundamentalisten beider Seiten hinaus. Wobei die Bibelchristen uns Europäer als genauso verdorben ansehen wie die Korantreuen.

      Der Wahnsinn hat auf beiden Seiten Methode. Wird die Aufklärung in der Geschichte der Menschheit nur ein kurzes Strohfeuer gewesen sein?

      Was hat sich denn der liebe Schöpfer dabei nur so gedacht? :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 15.08.06 00:21:17
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.447.387 von Herostratos am 14.08.06 22:48:08"Hatte mal von einer goldgedeckten Währung gehört, welche die moslemischen Staaten einführen wollten."

      Über eine goldgedeckte Währung der Moslems würden die Amis bloß lachen. Wer die verwendet, macht sein eigenes Land damit kaputt.
      Avatar
      schrieb am 15.08.06 00:52:25
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.446.647 von gregoryus am 14.08.06 22:08:24Also erstens, ein Staat kann in seiner eigenen Währung gar nicht Bankrott gehen, wenn nur er diese selbst herausgibt, egal wie hoch die Schulden sind.
      Und Zweitens Öldeckung? Wieviel Öl ist da, Wieviel kann abgepumpt werden und noch wichtiger, wieviel kann davon exportiert werden? Wenn ich die Grafiken bei den Peakoilern richtig in erinnerung habe, sind die Ölstaaten diejenigen, welche die höchste Steigerung im Ölverbrauch haben. Das ist wirklich ne tolle Deckung. Und wehe, es tauchen Probleme auf, weil zum Beispiel irgendwer die Staße von Hormus sperrt oder einen Anschlag auf eine wichtige Ölinfrastruktur macht. Für die Volkswirtschaften dieser Länder sollte so eine Währung ne echte Strafe sein, jedenfalls für den nicht ölteil.
      Avatar
      schrieb am 15.08.06 09:11:43
      Beitrag Nr. 5 ()
      dies würde USA in eine absolute Wirtschaftskrise stürzen...
      hab dazu einen interessanten artikel:


      Die iranische Ölbörse:

      Der Todesstoß für den US-Dollar?

      Die geplante iranischen Ölbörse könnte den unausweichlichen Kollaps des Dollars auslösen und hat damit das Potential, der Sargnagel für das amerikanische Imperium zu werden. Der Autor erwartet weiters, daß die FED unter ihrem neuen Vorsitzenden Ben Bernanke die drohende Finanzkrise mit der Notenpresse bekämpfen werde. Nach einer hyperinflationären Phase sieht er Gold als neue, alte Weltwährungsreserve. I. Ökonomie der Imperien

      Während ein Nationalstaat seine eigenen Bürger besteuert, kann ein Imperium andere Nationalstaaten besteuern. Die Geschichte der Imperien, von den Griechen und den Römern, bis zu den Osmanen und den Briten lehrt uns, daß das wirtschaftliche Fundament jedes einzelnen Imperiums die Besteuerung anderer Staaten ist. Der Fähigkeit andere Staaten zu besteuern, lag immer die größere Wirtschaftskraft des Imperiums zugrunde, und als dessen Folge, die größere Militärkraft. Ein Teil der vom unterworfenen Staat eingetriebenen Steuern diente der Erhöhung des Lebensstandards des Imperiums, während der andere Teil in die Stärkung des Militärs floß, um die Steuereintreibung durchzusetzen.

      Historisch gesehen erfolgte die Besteuerung des unterworfenen Staates in verschiedenen Formen. Normalerweise wurde dort Gold und Silber verlangt, wo Gold und Silber als Geld fungierten, aber auch Sklaven, Soldaten, Getreide, Rinder oder andere landwirtschaftliche Güter oder Rohstoffe, bzw. was auch immer für Güter das Imperium verlangte und der unterworfene Staat liefern konnte, wurden als Steuer eingehoben. Historisch gesehen war die Besteuerung durch ein Imperium immer direkt: der unterworfene Staat lieferte die Güter dem Imperium direkt ab.

      Zum ersten Mal in der Geschichte konnte Amerika im 20. Jahrhundert die Welt indirekt durch Inflation besteuern. Es brauchte keinen Anspruch auf direkte Zahlungen erheben wie es alle Vorgänger-Imperien zu tun pflegten, sondern die USA verteilen statt dessen ihr eigenes Papiergeld, den US-Dollar, an andere Länder und erhalten dafür reale Güter. Das alles geschieht mit der Absicht, den US-Dollar durch Inflationierung abzuwerten und damit jeden Dollar später mit weniger Gütern zurückzuzahlen – die Differenz entspricht der US-amerikanischen imperialen Steuer. Und so spielte sich der Prozeß ab.

      Im frühen 20. Jahrhundert begann die amerikanische Wirtschaft die Weltwirtschaft zu dominieren. Der US-Dollar war an Gold gebunden, d.h. weder erhöhte noch reduzierte sich der Wert eines Dollars, sondern er entsprach fortwährend derselben Menge Gold. Die Weltwirtschaftskrise, mit der in den Jahren 1921 bis 1929 vorausgehenden Inflation [d.h. Ausweitung der Geldmenge; Anm. d. Ü.] und den nachfolgenden explodierenden Budgetdefiziten, erhöhte die im Umlauf befindlichen Banknoten signifikant, was die Deckung des Dollars mit Gold unmöglich machte. Folglich entkoppelte Roosevelt [US-Präsident Franklin D. Roosevelt, Anm. d. Ü.] 1932 den Dollar vom Gold. Bis zu diesem Punkt mögen die USA wohl die Weltwirtschaft dominiert haben, aus einer ökonomischen Perspektive waren die USA jedoch kein Imperium. Die Bindung an das Gold erlaubte es den Amerikanern nicht, sich auf Kosten anderer Länder zu bereichern.

      Seine ökonomische Geburtsstunde erlebte das amerikanische Imperium mit dem Bretton-Woods Abkommen im Jahre 1945. Der US-Dollar war nicht mehr voll in Gold konvertierbar, sondern nur mehr für ausländische Regierungen in Gold konvertierbar. Das begründete den Status des Dollars als Weltwährungsreserve. Dies war möglich, weil die Vereinigten Staaten während des 2. Weltkrieges gegenüber ihren Verbündeten darauf bestanden, dass Güterlieferungen mit Gold bezahlt werden mußten, wodurch die USA einen Großteil des weltweit verfügbaren Goldes akkumulieren konnten. Die Ausbildung eines Imperiums wäre niemals möglich gewesen, wenn, wie im Bretton Woods Abkommen festgeschrieben, die Geldmenge des Dollars derart begrenzt geblieben wäre, sodaß eine Rückwechslung des Dollars in Gold möglich geblieben wäre. Allerdings entsprach die „Butter und Kanonen“–Politik der 1960er Jahre bereits einer imperialen Politik: die Geldmenge des Dollars wurde schonungslos erweitert, um den Vietnamkrieg und Lyndon B. Johnsons [US-Präsident von 1963 – 1968; Anm. d. Ü.] „Great Society“ zu finanzieren. Der Großteil der Dollar floß im Austausch für Güter ins Ausland, ohne daß die USA jemals ein ehrliches Interesse gehabt hätten, die US-Dollar zum selben Wert zurückzukaufen. Die ständigen Handelsbilanzdefizite führten zu einem Anstieg der Beteiligungen in US-Dollar von Ausländern und das ist gleichbedeutend mit einer Steuer – die klassische Inflationssteuer, die ein Land seinen eigenen Bürgern auferlegt, hoben dieses Mal die Vereinigten Staaten vom Rest der Welt ein.

      Als die Ausländer 1970-1971 ihre Dollarbestände in Gold wechseln wollten, bezahlte die amerikanische Regierung per 15. August 1971 ihre Schulden nicht mehr. Während die vox populi die Geschichte von der „Trennung der Verbindung von Dollar und Gold“ erzählt, ist die Weigerung der amerikanischen Regierung Dollar in Gold einzulösen, in der Realität eine Form des Bankrotts. Im Wesentlichen erhoben sich damit die USA zum Imperium. Die USA konsumierten eine Unmenge an ausländischen Gütern, ohne jemals die Absicht oder die Fähigkeit zu haben, diese Güter eines Tages zurückzusenden und die Welt hatte nicht die Macht, ihre Ansprüche durchzusetzen – die Welt wurde besteuert und konnte nichts dagegen tun.

      Um das amerikanische Imperium aufrecht zu erhalten und um den Rest der Welt weiter zu besteuern, mußten die Vereinigten Staaten seither die Welt dazu zwingen, den beständig an Wert verlierenden Dollar im Austausch für Güter zu akzeptieren und immer größere Menge des beständig an Wert verlierenden Dollar zu halten. Die USA mußten eine ökonomische Begründung finden, warum die Welt Dollar halten sollte und diese Begründung war das Rohöl.

      1971 wurde es immer offensichtlicher, daß die amerikanische Regierung nicht mehr imstande war, ihre Dollar mit Gold zurückzukaufen, und so traf sie 1972/73 mit Saudia Arabien die unumstößliche Vereinbarung, daß die USA das Königshaus Saud fortan unterstützen würden, wenn dieses als Gegenleistung nur mehr US-Dollar für ihr Rohöl akzeptiert. Die restlichen Mitglieder OPEC taten es Saudi Arabien gleich und akzeptierten ebenfalls nur mehr Dollar. Weil die Welt Öl von den Arabischen Ländern kaufen mußte, bestand ein Grund, Dollar für die Bezahlung des Öls zu halten. Weil die Welt immer größere Mengen an Öl benötigte, konnte die Nachfrage nach Dollar nur steigen. Auch wenn Dollar nicht mehr länger in Gold gewechselt werden konnte, waren sie nun gegen Öl wechselbar.

      Die ökonomische Quintessenz dieser Vereinbarung war, daß der Dollar nun von Öl gedeckt wurde. Solange dies der Fall war, mußte die Welt Unmengen an Dollar akkumulieren, weil sie diese Dollar für den Einkauf von Öl benötigten. Solange der Dollar die einzig akzeptierte Währung im Ölgeschäft war, war die Dominanz des Dollars in der Welt gesichert und das amerikanische Imperium konnte den Rest der Welt besteuern. Falls, aus welchem Grund auch immer, der Dollar seine Öldeckung verlöre, würde das amerikanische Imperium untergehen. Der Überlebensdrang des Imperiums diktiert daher, daß Öl nur für Dollar verkauft werden darf. Er diktiert auch, daß die verschiedenen Länder mit Ölreserven nicht stark genug sein dürfen, politisch oder militärisch, um für die Bezahlung des Öls etwas Anderes als Dollar zu verlangen. Falls jemand ein anderes Zahlungsmittel verlangte, mußte er entweder mit politischem Druck oder militärischen Mittel überzeugt werden, seine Meinung zu ändern.

      Der Mann, der tatsächlich Euro für sein Öl verlangte, war Saddam Hussein im Jahr 2000. Zunächst wurde seine Forderung mit Spott und Hohn begegnet, später mit Gleichgültigkeit, aber als es klarer wurde, daß er es ernst meinte, wurde politischer Druck ausgeübt, damit er seine Meinung ändert. Als andere Länder, wie der Iran, die Bezahlung in anderen Währungen, insbesondere in Euro und Yen, verlangten, war die Gefahr für den Dollar offensichtlich und gegenwärtig und eine Strafaktion stand an. [George W.] Bushs Operation „Schock und Ehrfurcht“ [shock and awe] im Irak drehte sich nicht um Saddams nukleares Potential, nicht um die Verteidigung der Menschenrechte, nicht um die Verbreitung der Demokratie und auch nicht darum, die Ölfelder zu erobern; es ging allein darum, den Dollar zu verteidigen, sprich das amerikanische Imperium. Es sollte ein mahnendes Exempel statuiert werden, daß jeder, der andere Währungen als den US-Dollar akzeptieren wollte, auf die selbe Art bestraft würde.

      Viele kritisierten Bush für seinen Angriff auf den Irak, weil sie glaubten, daß es Bush um die Eroberung der irakischen Ölfelder ging. Allerdings können diese Kritiker nicht erklären, warum Bush es überhaupt nötig hätte, diese Ölfelder zu erobern – er könnte ja einfach kostenfrei Dollar drucken und mit diesen soviel Öl kaufen, wie er benötig. Er muß daher andere Gründe für seine Invasion gehabt haben.

      Die Geschichte lehrt uns, daß ein Imperium aus zwei Gründen in den Krieg ziehen soll: (1) um sich zu verteidigen oder (2) um vom Krieg zu profitieren; falls nicht, wie Paul Kennedy in seinem richtungweisenden Werk „The Rise and Fall of the Great Powers“ ausführt, die militärische Überdehnung die ökonomischen Mittel erschöpft und den Kollaps des Imperiums herbeiführt. Ökonomisch betrachtet muß der Nutzen eines Krieges dessen militärische und soziale Kosten übersteigen, damit ein Imperium einen Krieg vom Zaun bricht. Der Gewinn aus den irakischen Ölfeldern ist kaum die Kosten über viele Jahre hinweg wert. Nein, Bush mußte den Irak angreifen, um sein Imperium zu verteidigen. Genau das ist in der Tat der Fall: zwei Monate nachdem die Vereinigten Staaten in den Irak einmarschierten, wurde das „Oil for Food“ Programm beendet, die auf Euro lautenden irakischen Konto in Dollar-Konten rückgewandelt und das Öl wurde wieder nur für US-Dollar verkauft. Die Welt konnte nun nicht mehr irakisches Öl mit Euro erwerben. Die globale Vormachtstellung des Dollars war wiederhergestellt. Siegreich stieg Bush aus einem Kampflugzeug aus und erklärte die Mission für vollendet – er hatte den US-Dollar erfolgreich verteidigt und damit das amerikanische Imperium.


      II. Die iranische Ölbörse

      Die iranische Regierung hat schlußendlich die ultimative “nukleare” Waffe entwickelt, die über Nacht das Finanzsystem zerstören kann, auf dem das amerikanische Imperium aufgebaut ist. Diese Waffe ist die iranische Ölbörse, die laut Plan im März 2006 starten soll. Die Börse wird auf einem Euro-Öl-Handelssystem basieren, was natürlich die Bezahlung in Euro impliziert. Dies stellt eine viel größere Bedrohung für die Hegemonie des Dollars dar als seinerzeit Saddam, weil es jedermann ermöglicht, Öl für Euro zu kaufen und zu verkaufen und damit den US-Dollar völlig zu umgehen. Es ist wahrscheinlich, daß fast jeder das Euro-Öl-System übernehmen wird:

      - Die Europäer bräuchten keine Dollar mehr zu kaufen und zu halten, um Öl zu kaufen, sondern würden statt dessen mit ihrer eigenen Währung bezahlen. Die Einführung des Euro für Öltransaktionen ließe die europäische Währung den Status einer Reservewährung einnehmen, was den Europäern auf Kosten der Amerikaner zum Vorteil gereichen wird.

      - Die Chinesen und Japaner werden mit besonderem Eifer die neue Börse annehmen, weil es ihnen erlaubt, ihre enormen Dollarreserven drastisch zu reduzieren und mit Euro zu diversifizieren, womit sie sich gegen die Abwertung des Dollars schützen können. Einen Teil ihrer Dollar werden sie auch in Zukunft halten wollen; einen zweiten Teil ihrer Dollarreserven werden sie vielleicht sofort auf den Markt werfen; einen dritten Teil werden sie für spätere Zahlungen verwenden, ohne diese Dollarbestände je wieder aufzufüllen, denn sie werden dafür ihre Eurobestände erhöhen.

      - Die Russen haben ein inhärentes ökonomisches Interesse an der Einführung des Euro – der Großteil ihres Handels ist mit europäischen Ländern, mit ölexportierenden Ländern, mit China und mit Japan. Die Einführung des Euro würde mit sofortiger Wirkung den Handel mit den ersten beiden Blöcke abdecken, und im Laufe der Zeit den Handel mit China und Japan erleichtern. Darüber hinaus verabscheuen die Russen offensichtlich das weitere Halten von an Wert verlierenden Dollar, weil sie seit kurzem wieder auf Gold setzen. Die Russen haben außerdem wieder ihren Nationalismus belebt, und falls die Übernahme des Euros die Amerikaner umbringen kann, werden sie ihn mit Freude übernehmen und selbstgefällig den Amerikanern beim Sterben zu schauen.

      - Die arabischen erdölexportierenden Länder werden den Euro begierig übernehmen, um auf diese Weise den Anteil ihrer steigenden Mengen an an Wert verlierenden Dollar zu senken. Wie die Russen handeln sie vornehmlich mit europäischen Ländern, weswegen sie die europäische Währung sowohl wegen ihrer Stabilität als auch als Schutz gegen Währungsrisiken präferieren, ganz zu schweigen von ihrem Jihad gegen den ungläubigen Feind.


      Nur die Briten befinden sich in der Zwickmühle. Sie haben bereits seit Ewigkeiten eine strategische Partnerschaft mit den USA, aber sie verspüren auch eine natürlich Anziehungskraft zu Europa. Bislang hatten sie viele Gründe, sich an die Seite des Siegers zu stellen. Wenn sie allerdings ihren alten Verbündeten fallen sehen, werden sie dann standhaft hinter ihm stehen oder ihm den Gnadenstoß versetzen? Wir sollten nicht vergessen, daß im Augenblick die beiden führenden Ölbörsen die New Yorker NYMEX und die in London ansässige „International Petroleum Exchange“ (IPE) sind, auch wenn beide de facto im Besitz der Amerikaner sind. Es ist wahrscheinlicher, daß die Briten mit dem sinkenden Schiff untergehen werden, denn andernfalls würden sie ihrem nationalen Interesse an der Londoner IPE zuwiderhandeln und sich ins eigene Knie schießen. Es darf an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, daß das gesamte Gerede über die Gründe für die Beibehaltung des Britischen Pfund die wahre Ursache verkennt; es ist sehr wahrscheinlich, daß die Briten dem Euro nicht beitraten, weil die Amerikaner sie zu diesem Verzicht drängten: ansonsten hätte die IPE den Euro übernehmen müssen, was den Dollar und Englands strategischen Partner tödlich verwundet hätte.

      Unabhängig davon wie die Briten entscheiden, sollte die iranische Ölbörse erfolgreich starten, sind in jedem Fall die Eigeninteressen der bedeutenden Mächte – die der Europäer, Chinesen, Japaner, Russen und Araber – so gelagert, daß diese Länder den Euro auf schnellstem Wege übernehmen werden und damit das Schicksal des Dollars besiegeln. Die Amerikaner können es niemals erlauben, daß das passiert und, falls notwendig, werden sie auf eine Vielzahl an Strategien zurückgreifen, um die Inbetriebnahme der Börse zu stoppen oder zu behindern:

      - Sabotageakte gegen die Börse – das könnte ein Computervirus sein, eine Attacke gegen ein Netzwerk, gegen die Kommunikationseinrichtungen oder gegen den Server, verschiedenartige Angriffe auf die Serversicherheit oder eine Attacke nach dem Muster von 9/11 gegen das Haupt- oder ein Nebengebäude.
      - ein Staatsstreich – die mit Abstand beste langfristige Strategie, die den Amerikanern zur Verfügung steht.
      - Verhandlung von akzeptablen Konditionen – eine andere exzellente Lösung für die Amerikaner. Gewiß ist ein Staatsstreich die bevorzugte Strategie, weil dieser die Nichtinbetriebnahme der Börse garantiert und daher die amerikanischen Interessen nicht mehr gefährdet wären. Falls jedoch ein Sabotageversuch oder ein Staatsstreich scheitern sollte, dann sind Verhandlungen eindeutig die zweitbeste verfügbare Option.
      - eine gemeinsame UN Kriegsresolution – das wird ohne Zweifel schwierig zu erreichen sein, angesichts der nationalen Interessen der anderen Mitgliedsstaaten des Sicherheitsrates. Die hitzige Rhetorik über das iranische Atomwaffenprogramm dient zweifelsohne der Vorbereitung dieser Vorgehensweise.
      - Unilater Angriff mit Atomwaffen – das ist aus denselben Gründen, die mit der nächsten Strategie, dem unilateralen totalen Krieg verbunden sind, eine fürchterliche strategische Wahl. Die Amerikaner werden wahrscheinlich für ihren schmutzigen nuklearen Job auf Israel zurückgreifen.
      - Unilateraler Totaler Krieg – das ist offensichtlich die schlechteste strategische Wahl. Erstens, weil die amerikanischen Streitkräfte von zwei Kriegen bereits erschöpft sind. Zweitens, weil sich die Amerikaner damit weiter von den anderen mächtigen Nationen entfremden. Drittens, weil Länder mit bedeutenden Dollarreserven entscheiden könnten, still und leise Vergeltung zu üben, indem sie ihre eigenen Berge an Dollars auf den Markt werfen, um auf diese Weise die USA von der weiteren Finanzierung ihrer militärischen Ambitionen abzuhalten. Und schließlich hat der Iran strategische Allianzen mit anderen mächtigen Staaten, die bei einem Angriff auf Seiten des Irans in den Krieg eintreten könnten; angeblich hat der Iran solche Allianzen mit China, Indian und Rußland, besser bekannt als die „Shanghai Cooperative Group“, auch bekannt als „Shanghai Coop“ und einen separaten Pakt mit Syrien.

      Welche strategische Option auch immer gewählt wird, von einem rein ökonomischen Standpunkt aus gesehen, wird die iranische Ölbörse, sollte sie jemals den Betrieb aufnehmen, von den bedeutenden Wirtschaftsmächten rasch angenommen werden und wird so den Untergang des Dollars einläuten. Der kollabierende Dollar wird die amerikanische Inflation dramatisch anheizen und einen starken Druck auf die Erhöhung der Zinsen am langen Ende auslösen. An diesem Punkt wird sich die FED zwischen Scylla und Charybdis wiederfinden – zwischen Deflation und Hyperinflation – sie wird entweder dazu gezwungen sein, die „klassische Medizin“ – Deflation – einzunehmen, indem sie die Zinssätze erhöht und die FED wird so eine größere Wirtschaftskrise, den Kollaps des Immobilienmarktes und eine Implosion des Anleihen- und Aktienmärkte, sowie des Marktes für Derivate, kurz den totalen Zusammenbruch des Finanzsystems, auslösen. Alternativ kann sie den Weg der Weimarer Regierung wählen und inflationieren, indem sie die langfristigen Zinsen festschraubt, die Helikopter aufsteigen läßt und das Finanzsystem in Liquidität ertränkt, inklusive dem bailing out von zahlreichen LTCMs und der damit einhergehenden Hyperinflationierung der Wirtschaft.

      Die österreichische Theorie des Geldes, des Kredits und des Konjunkturzyklus lehrt uns, daß es keine Alternative zu Scylla und Charybdis gibt. Früher oder später muß sich das Geldsystem in die eine oder andere Richtung bewegen und die FED damit zu einer Entscheidung zwingen. Ohne Zweifel wird der Oberbefehlshaber Ben Bernanke, ein renommierter Kenner der „Great Depression“ und ein versierter Black Hawk – Pilot, die Inflation wählen. „Helicopter Ben“, der Rothbards „America’s Great Depression nicht kennt, hat trotzdem die Lehren aus der „Great Depression“ und der vernichtenden Kraft der Deflation gezogen. Der Maestro [Alan Greenspan, Anm. d. Ü.] klärte ihn über das Allheilmittel für jedes einzelne Problem des Finanzsystems auf – die Inflationierung, egal was auch passieren mag. Er hat sogar die Japaner seine geniale und unkonventionelle Methode gelehrt, wie sie die deflationäre Liquiditätsfalle bekämpfen sollen. Wie sein Mentor träumte er vom Kampf gegen einen Kondratieff-Winter. Um eine Deflation zu vermeiden, wird er auf die Notenpresse zurückgreifen; er wird alle Hubschrauber von den 800 amerikanischen Militärbasen im Ausland zurück beordern; und falls notwendig wird er alles, was ihm über den Weg läuft, monetisieren. Seine endgültige Leistung wird die Zerstörung der amerikanischen Währung durch eine Hyperinflation sein und aus ihrer Asche wird die nächste Reservewährung der Welt emporsteigen – das barbarische Relikt Gold.

      Über den Autor

      Krassimir Petrov (Krassimir_Petrov@hotmail.com) erhielt seinen Ph. D. in Volkswirtschaftslehre von der Ohio State University und unterrichtet im Augenblick Makroökonomie, International Finance und Ökonometire an der “American University” in Bulgarien. Er strebt eine Karriere in Dubai oder den Vereinigten Arabischen Emiraten an.

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      Avatar
      schrieb am 15.08.06 10:40:20
      Beitrag Nr. 6 ()
      SPIEGEL ONLINE - 10. März 2006, 09:43
      URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,405160,00.html
      Bush vs. Iran

      Die Legende vom Petro-Euro-Krieg

      Von Matthias Streitz
      Westliche Blogs und Zeitungen islamischer Staaten behaupten, die USA wollten Iran angreifen, weil die Mullahs ihr Öl künftig in Euro statt Dollar handeln möchten. Die These hat sich erstaunlich weit verbreitet - erweist sich aber bei genauerem Hinsehen als Unfug.
      Hamburg - Für eine Institution, die noch nicht mal eröffnet wurde, hat die "Iranian Oil Bourse" schon eine Menge Fans. Gibt man den sperrigen Begriff bei der Blog-Suchmaschine Technorati ein, spuckt sie gut 1040 Fundstellen mit Beiträgen aus. Viele tragen Überschriften wie "Ein Krieg im März für den Dollar?" oder "Ölmann Bush + Petroeuro = Iran-Krieg".


      AP
      Ölarbeiter in Teheran: Schlag gegen die Dollar-Weltmacht?
      Worum geht es? Schon im Jahr 2003 ließ das Regime in Teheran wissen, es plane eine eigene Börse für den Handel mit Erdöl. Das Vorhaben gilt seither als "nationales Projekt". Nach einer offiziellen Verlautbarung aus dem Januar soll der Handelsplatz, bekannt unter dem Namen "Iranian Oil Bourse" oder auch "International Oil Bourse" (IOB), ab dem 20. März den Betrieb aufnehmen. Als Standort wurde die Freihandelsinsel Kish im Persischen Golf auserkoren.

      Das Besondere an den Plänen: Das Ölgeschäft der IOB soll laut früheren iranischen Ankündigungen in Euro abgewickelt werden. Bisher wird Erdöl in maßgeblichen Sorten wie Brent Crude oder West Texas Intermediate weltweit nur in US-Dollar gehandelt - und zwar vor allem an den Rohstoffbörsen Nymex in New York und IPE in London.

      Gefährlicher als die Atombombe?

      Aus diesen Tatsachen haben einige Autoren, Journalisten aus dem islamischen Raum und eben auch Scharen von Bloggern allerlei Konspirationstheorien abgeleitet. Kurz zusammengefasst laufen sie darauf hinaus, dass der iranische Euro-Ölbörsenplan den Anfang vom Ende der Hegemonie des Dollars markieren würde.

      Der Euro, so die These, würde dank seiner neuen Rolle im Ölhandel bald zur neuen Weltreservewährung aufsteigen. Damit könnten die USA die enorme Verschuldung ihres Staates und ihrer Konsumenten nicht mehr finanzieren. Teherans Ölbörsenpläne könnten für die Vereinigten Staaten "gefährlicher werden als eine iranische Atombombe", heißt es unheilsschwanger in einem deutschen Blog. Sie seien "der wahre Grund, warum Iran das nächste Ziel" der US-Kriegsmaschinerie sei, postuliert der US-Autor William Clark. Der Streit über Teherans Atomprogramm sei bloß vorgeschoben.

      Das alles klingt natürlich bedrohlich. Dennoch wurde über die Petroeuro-Iran-Börsen-Kriegs-These von Mainstream-Medien in Europa und den USA bisher kaum berichtet. Das hat seine Gründe - denn die Theorie ist, höflich gesagt, nicht plausibel. Ihre Glaubenssätze lassen sich leicht auseinandernehmen - der Reihe nach.

      Verschwörungsthese eins: Wenn Iran sein Öl in Euro handelt, schwächt das den Dollar und Amerika.

      Schon diese Grundprämisse überschätzt die ökonomische Bedeutung Irans. Das Land ist zwar nach Saudi-Arabien der zweitwichtigste Ölexporteur im Opec-Kartell. Die gesamten iranischen Ausfuhren summierten sich aber 2005 auf einen Wert von rund 55 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Allein der texanische Erdöl-Koloss ExxonMobil kommt an der Börse auf eine Marktkapitalisierung von 360 Milliarden Dollar.

      "Die Menge der iranischen Ölexporte ist weltwirtschaftlich marginal - wenn sie künftig in Euro faktoriert werden, wird das keine nennenswerte Auswirkung auf die Finanzkraft des Dollars haben", sagt der Volkswirt Enno Harks von der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin.

      Die Bush-Regierung hat gar keinen Anlass, in den Eurohandelsplänen Teherans eine Bedrohung zu sehen.

      Verschwörungsthese zwei: Iran wird keine Probleme haben, andere US-kritische Länder für seine "Börse" zu begeistern - und damit steigt deren globale Bedeutung.

      Hier sind die Petro-Euro-Theoretiker mehr als voreilig. Tatsächlich ist bisher noch völlig offen, ob der Öl-Handelsplatz überhaupt startet - und ob er den Ehrennamen "Börse" je verdienen wird. Selbst das Blatt "Iran Daily" geht inzwischen davon aus, dass der gerade erst angekündigte Termin Ende März wohl doch verfehlt wird und eher mit einem Start im April zu rechnen sei, wenn nicht später.

      Unklar ist auch, wer außer Iran sein Öl an der "internationalen" Börse handeln wollen sollte. Russland wird sich auf das Wagnis kaum einlassen. Saudi-Arabien verkauft sein Öl gar nicht über Börsen. Iran selbst hofft nach Angaben des Börsen-Organisators Mohammad Javad Assemipour auf Kunden aus der kaspischen Region. Nur welche? Aserbaidschan zum Beispiel ist zwar wie Iran schiitisch geprägt - wirtschaftlich hängt es aber von den USA ab.

      Für einen modernen Handelsplatz bräuchte Teheran außerdem Informationstechnologie und Fachleute, die den Umgang mit Finanzmarktinstrumenten wie Swaps und Forward Sales beherrschen. Wer glaubt, dass die Insel Kish (Einwohnerzahl: rund 20.000) in dieser Hinsicht London und New York den Rang ablaufen könnte, muss über eine ausgeprägte Phantasie verfügen.

      "Das eine Börse zu nennen wäre übertrieben", sagt der SWP-Experte Harks über die iranischen Pläne.

      Verschwörungsthese drei: Auch der Irak wurde überfallen, weil er sein Öl in Euro handelte.

      Die Petro-Euro-Theoretiker verweisen gern auf einen "Präzedenzfall". Auch Saddam Hussein habe den Handel mit Öl auf Euro umgestellt - und wurde von den USA entmachtet.

      Das stimmt. Doch zwischen Währungswechsel und Kriegsbeginn lagen drei Jahre. Gewagt, da einen direkten Zusammenhang konstruieren zu wollen. Dass der Irak vom Dollar auf den Euro umsattelte, war im übrigen eine Folge des schlechten Verhältnisses zu den USA und nicht dessen Ursache. Ähnliches gilt im Falle Irans.

      "Das Thema wird überschätzt", folgert Johannes Reissner, Politologe, Iran-Spezialist und wie Harks an der SWP beschäftigt. Er hat bemerkt, dass iranische Politiker wenig über die Börsenpläne zu sagen haben -Teheran glaube wohl selbst nicht an die Bedeutung der IOB.

      Auch in der iranischen Presse sei fast nichts über die angeblich weltbewegende Neuerung zu lesen, bemerkt er. Bei der amtlichen Nachrichtenagentur Irna findet sich online kein Wort dazu. Einer der wenigen ausführlichen Beiträge zum Thema, der jüngst auf Persisch in der Zeitschrift "Shoma" unter der Überschrift "Die Waffe Öl, Irans neue Innovation" erschien, übernimmt seine Argumente ausgerechnet von US-amerikanischen (!) Bush-Kritikern im Internet.

      Ein schönes Beispiel dafür, wie Legenden durchs Web wandern können - auch über Feindesgrenzen hinweg.

      © SPIEGEL ONLINE 2006
      Avatar
      schrieb am 15.08.06 11:54:01
      Beitrag Nr. 7 ()
      Da wird wieder mal wild spekuliert und wie immer völlig umsonst. :D
      Avatar
      schrieb am 15.08.06 16:42:00
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.452.732 von Sealion am 15.08.06 11:54:01Was heißt hier föllig umsonst. Im Bereich des Öls wird es über kurz oder lang erhebliche Probleme geben, erst recht für die USA, die nicht den besten Draht zu den meisten der Ölexportierenden Länder haben. China hingegen macht sich überall immer mehr Freunde, ein "kalter Krieg" findet derzeit schon im Hintergrund statt, in dem China erheblich Skrupelloser zu Werke geht (Waffenlieferungen an die Ritermilizen im Sudan etc.)...


      MFG Juling
      Avatar
      schrieb am 15.08.06 17:29:00
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.456.741 von Juling am 15.08.06 16:42:00Im Bereich des Öls wird es über kurz oder lang erhebliche Probleme geben, erst recht für die USA, die nicht den besten Draht zu den meisten der Ölexportierenden Länder haben.

      Wo siehst Du denn derzeit Probleme beim Öl für die USA?

      Die derzeitigen sicher vorhandenen Welt-Ölreserven reichen locker für die nächsten 50 Jahre aus. Ganz zu schweigen davon, daß sich das Meiste Öl noch in der Erdkruste befindet und erst noch gefördert wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten. Die Öl-Reserven werden also deutlich länger ausreichen als heute geschätzt bzw. angenommen.
      Ca. 70% davon befindet sich unter der Verwaltung der OPEC, die liebend gerne und mit Kußhand an die Amis verkaufen und weiterhin verkaufen werden. Gerade die Saudis werden sich hüten den Amis nix mehr zu verkaufen. Die schaufeln sich doch nicht ihr eigenes Grab.
      Und die zweit reichste Öl-Lagerstätte befindet sich gleich nebenan beim Nachbarn Kanada. ;)

      Wo ist hier also ein Problem? :confused:
      Avatar
      schrieb am 15.08.06 17:53:19
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.457.469 von CaptainFutures am 15.08.06 17:29:00OPEC
      Die ursprünglichen Mitglieder waren Iran, Irak, Kuwait, Saudi-Arabien und Venezuela. Später schlossen sich weitere sechs Staaten an: Katar (1961), Indonesien (1962), Libyen (1962), die Vereinigte Arabische Emirate (1967), Algerien (1969) und Nigeria (1971).

      Die OPEC–Mitgliedstaaten fördern etwa 40 % der weltweiten Erdölproduktion und verfügen über drei Viertel der weltweiten Erdölreserven.

      http://de.wikipedia.org/wiki/OPEC


      Gucken wir uns die Mitglieder mal an. Iran=nicht frendlich gesonnen. Irak=momentan gezwungenermaßen freundlich gesonnen. Kuwait=freundlich gesonnen. Saudi-Arabien Neutral. Venezuela nicht freundlich gesonnen. Katar=eher nicht freundlich. Indonesien=Neutral bis freundlich. Libyen=nicht freundlich. VAE=eher nicht freundlich. Algerien=neutral. Nigeria=Neutral.

      Die Neutralen sehen meistens den besseren Handelspartner in der aufstrebenden Macht China. Ausnahme Saudi-Arabien. Das kann sich aber schnell ändern. Gerade weil Saudi-Arabien keine Angst vor den USA haben. Warum nicht? Weil die Saudis mehrere 100 Milliarden Dollar in US- Firmen und Immobilien haben. Was passieren würde wenn sie das alles Geld abziehen würden kann sich jeder ausmalen...

      Russland hätte Öl, is aber China besser gewogen.

      Immo sind Irak, Kuwait und Kanada für die USA die Favoriten. 2 Davon sind leicht über Terroristische Aktivitäten zum Stillstand zu bringen. Gut finde ich sieht das nicht aus....
      Kanada besitzt übrigens nur 12,9 % der Ölreserven (ist damit trotzdem an zweiter stelle)

      MFG Juling
      Avatar
      schrieb am 16.08.06 02:50:55
      Beitrag Nr. 11 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.457.469 von CaptainFutures am 15.08.06 17:29:00Die derzeitigen sicher vorhandenen Welt-Ölreserven reichen locker für die nächsten 50 Jahre aus. Ganz zu schweigen davon, daß sich das Meiste Öl noch in der Erdkruste befindet und erst noch gefördert wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten. Die Öl-Reserven werden also deutlich länger ausreichen als heute geschätzt bzw. angenommen

      also das stimmt nicht so ganz: die Weltölproduktion wird dieses Jahr Halbzeit haben, d.h. die Hälfte der bekannten Vorkommen sind ausgebeutet. Das war allerdings DIE Hälfte, die leicht und damit günstig zu fördern war und auch qualitativ hochwertiges Öl.

      Mittlerweile sind die arab. Felder ausgebeutet, man muß mit Wasser die Reste hochdrücken und es ist ja kein Geheimniss, dass die OPEC-Länder ihre Reserven deutlich zu hoch angesetzt haben um an eine höhere Förder-Quote zu kommen.

      Es gibt noch riesen Felder in Namibia und den Falkland Inseln, aber das meiste ist Offshore zu fördern.

      Eine Entspannung ist erst in Sicht, wenn es auf der Nachfrageseite zu Einbrüchen kommt. Z. B. China mal einknickt, aber sehe ich die nächsten Jahre nicht.

      Also von Entspannung keine Rede. Gut, Ölsande in Kanada können noch etwas ausgleichen boomt ja z.Zt. naja werdensehen
      Avatar
      schrieb am 16.08.06 06:32:13
      Beitrag Nr. 12 ()
      hat der kindergarten heut wieder frei????????bei wo lernt man nie aus......geschaefte macht man nur mit befreundeten laendern:laugh::laugh::laugh::laugh:........
      Avatar
      schrieb am 16.08.06 08:10:30
      Beitrag Nr. 13 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.462.674 von arbeitpferd am 16.08.06 06:32:13Wenn die Nachfrage nach einem Rohstoff größer ist als das Angebot wird der Anbieter sehr wohl als erstes die Nachfrage befreundeter Länder abdecken. Da der Bedarf an Öl stetig steigt und China (noch) boomt wird dies über kurz oder lang zu einer Knappheit führen (Wenn die Förderquoten nicht erhöht werden, was ich für unwahrscheinlich halte, da dies den Preis drücken würde, der den OPEC Ländern gutes Geld bringt). Der hohe Ölpreis hat übrigens meiner Meinung nach nicht nur mit Spekulation zu tun sondern auch mit dem Wechselspiel von Angebot und Nachfrage nach einem endlichen Gut...(Der Preis spiegelt die Situation gut wieder).

      Also, nicht immer nur banalisieren...

      MFG Juling
      Avatar
      schrieb am 16.08.06 10:01:23
      Beitrag Nr. 14 ()
      @Juling,

      mir scheint eher Du banalisierst hier.
      Wenn ein Gut knapp wird, wird es nicht an Freunde verkauft, sondern meistbietend.
      Oder an den, den man militärisch am meisten fürchtet.
      In beiden Fällen wird das im Zweifel die USA sein.

      Davon abgesehen rechnet sich ab 35 $ pro Barrel das Verflüssigen von Kohle, China fängt jetzt in großem Stil damit an und die Industrieländer werden nachziehen.
      Kohle ist vor allem in den Industrieländern vorhanden (gerade USA), die Reserven reichen für mindestens 200 Jahre, insofern löst sich das Problem in den nächsten Jahren sowieso.
      Avatar
      schrieb am 16.08.06 10:04:46
      Beitrag Nr. 15 ()
      Nebenbei bemerkt gibt es mittlerweile auch emissionsfreie Kohlekraftwerke.
      Es ist so verblüffend wie offensichtlich: Die Zukunft gehört der Kohle.
      Back to the roots!
      Avatar
      schrieb am 16.08.06 14:07:05
      Beitrag Nr. 16 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.463.902 von Midas2000 am 16.08.06 10:01:23Wenn ein Gut knapp wird, wird es nicht an Freunde verkauft, sondern meistbietend.

      Jupp, wenn man sich aber Feinde auserkoren hat (Venezuela/Chaves die USA) verkauft man sein Öl acuh für weniger an andere Länder, die z.B. befreundet sind, in diesem Fall Kuba. Und das China oftmals gut zu bieten hat (wenn auch oft mit unlauteren Mitteln), hat der Sudan gezeigt der soviel ich weiss nur noch nach China liefert. Die "militärische Stärke" der USA wird auch nur bedingt gefürchtet. Die USA würden sich hüten Länder nur deswegen anzugreifen weil sie ihr Öl lieber an die Chinesen verkaufen.
      Im übrigen sieht man momentan im Irak, das es den USA mehr als schwer fällt ein Land zu kontrollieren. Für einen zweiten Krieg neben dem "schon seit langem beendeten" im Irak fehlen deb USA die Mittel..
      Es kommt halt immer auf die politische Lage (wie stabil etc.) an in wie weit das mit dem "meistbietenden" greift oder nicht. Und dann sitzt immer och China im Nacken..


      Davon abgesehen rechnet sich ab 35 $ pro Barrel das Verflüssigen von Kohle

      Davon wusste ich bisher noch nichts, haben sie eine Quelle?
      Kann ich mir aber gut vorstellen (Wobei mich dann der Aktuelle Preis wundert)...


      MFG Juling
      Avatar
      schrieb am 16.08.06 15:44:55
      Beitrag Nr. 17 ()
      @Juling,

      das mit der Kohleverflüssigung habe ich mittlerweile häufiger gelesen, u.a. glaube ich in Focus Money.
      Der einzige Haken scheint zu sein, daß sich Investoren hinreichend sicher sein müssen, daß der Ölpreis dauerhaft über dieser Marke von 35 $ bleibt.
      Nur dann rechnet es sich, entsprechende Anlage hochzuziehen.
      Dadurch wird sich der Ölpreis m.E. entweder in der Größenordnung einpendeln, oder Öl wird dadurch zunehmend ersetzt.
      Avatar
      schrieb am 16.08.06 18:50:56
      Beitrag Nr. 18 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.463.931 von Midas2000 am 16.08.06 10:04:46Das mit den "emissionsfreien Kohlekraftwerken" ist reiner Betrug.
      Auch in "emissionsfreien" Kohlekraftwerken wird Kohle verbrannt. und dabei entsteht Kohlendioxid. Sogar mehr als die Menge der Kohle, die verbrannt wurde. Aus jeder Tonne Kohlenstoff entstehen bei der Verbrennung 3,67 Tonnen Kohlendioxid. Und die kann man nicht einfach mal so verschwinden lassen. Bei den "emissionsfreien" Kohlekraftwerken wird das Kohlendioxid aus den Rauchgasen abgetrennt, unter hohem Druck verflüssigt und dann in irgendwelchen unterirdischen Kavernen deponiert. Das Problem wird also nicht vermieden, sondern bloß "vergraben".
      Solche Lagerkapazitäten sind aber nur begrenzt vorhanden und nicht für viele Millionen Tonnen. Und diese Lagerräume müßten bis in alle Ewigkeiten dicht bleiben, damit das Kohlendioxid nicht unkontrolliert, mit noch gar nicht absehbaren Folgen wieder entweichen kann, lauter tickende Zeitbomben im Untergrund.
      Alles in allem also großer Schwachsinn, hart an der Grenze zur Kriminalität.
      Avatar
      schrieb am 16.08.06 19:02:53
      Beitrag Nr. 19 ()
      das wäre doch mal ein interessantes szenario.der westen verbraucht zuviel öl.wir haben aber millionen arbeitslose und manpower ohne ende.

      der schnitt muss früher kommen: ölknappheit muss innovation erzwingen.das vorhandene öl muss nur fürs militär oder den öffentlichen verkehr reserviert bleiben.

      also ich wäre gerne bereit alles auf solar umzurüsten,zb durch arbeitspflicht für arbeitslose in solarwerken etc.


      jeder müsste sich einschränken,aber in wenigen jahren wären die lächerlichen religiondiktaturen am golf am ende.

      und selbst dubai kann sich seine touristenziele sonstow hinstecken,die mehrheit der wohlhabenden weltweit ist immer noch nicht-islamisch.

      ein geschicktes boykott bringt mehr ehrlichkeit in die weltpolitik.eine solche währung wäre zu begrüssen.


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