Elektroautos: Deutschland geht in die Offensive - Seite 3
Wer profitiert vom Elektroautoboom?
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Da nun weltweit die Autokonzerne auf Elektroautos umschwenken, erscheint ein Durchbruch dieser Antriebsform in der Masse mehr als wahrscheinlich. Die Hersteller werden nicht Milliarden investieren und dann in einigen Jahren einen Rückzieher machen. Für Anleger bedeutet das aber auch, dass man sich entsprechend positionieren sollte. Wahrscheinlich werden sich auch die neuen Player wie Tesla ihren festen Platz in der Autowelt erobern. Klar ist aber auch: Wenn erfahrene Traditionskonzerne wie VW oder Daimler diesen Weg gehen, dürfte es nicht wie bei dem jungen Rivalen aus Kalifornien zu Produktionsproblemen kommen, die die Existenz des Unternehmens gefährden. Für Anleger ist es schwierig, jetzt schon die Sieger bei den Endkunden zu ermitteln. Hier bietet sich der Vergleich mit Apple an, neben dem ja auch eine ganze Reihe von Smartphone-Konzernen existieren, die wie Samsung beispielsweise größere Stückzahlen an den Mann bringen. Für Investoren lohnt sich daher der Blick in die Lieferkette. Und da kommen die sogenannten Batterierohstoffe ins Spiel, zu den im Allgemeinen Kupfer, Nickel, Lithium, Kobalt und Graphit gezählt werden. Sie werden allesamt von einer stärkeren Nachfrage durch den Automarkt proditieren. Zu den Gewinnern dürften aber auch die Hersteller von High Purity Alumina (HPA) zählen. HPA kommt beim Plastiktrenner von Lithium-Ionen-Batterien zum Einsatz, dort reduziert es die Brandgefahr. Für ein durchschnittliches Elektroauto werden etwa 1,6 Kilogramm Alumina benötigt, für einen Elektro-Bus sind es etwa 6,4 Kilogramm. Doch abseits vom Einsatz in Lithium-Ionen-Batterien reicht jetzt schon die starke Nachfrage aus anderen Anwendungsbereichen (LED, Halbleiter), um die Preise in die Höhe zu treiben. Auf der Branchenmesse Battery Osaka bestätigten Abnehmer, dass derzeit 40.000 US-Dollar pro Tonne HPA bezahlt werden (mehr hier). Die australische Altech Chemicals 0,09 AUD | 0,06 Euro; AU000000ATC9) baut derzeit eine HPA-Verarbeitungsanlage in Malaysia. Die Produktion soll dort im Jahr 2021 starten, zu Kosten von rund 10.000 Dollar je Tonne. Finanziert wird die Fabrik u.a. mit einem 190 Mio. Dollar Kredit der KfW, den Bau übernimmt die Düsseldorfer SMS Group. Die Altech-Aktie wurde in diesem Jahr zusammen mit Lithium- und Kobaltwerten stark abverkauft. 2019 aber könnten die HPA-Aktien wieder durchstarten, wie wir an dieser Stelle erläuterten.