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    Peak Oil und die Folgen (Seite 137)

    eröffnet am 05.05.10 21:10:24 von
    neuester Beitrag 09.05.24 20:49:47 von
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      schrieb am 02.09.17 23:21:41
      Beitrag Nr. 13.934 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 55.655.192 von extriakel am 02.09.17 23:05:57Wollte gerade loslegen, aber du bist mir mal wieder zuvorgekommen :) , genau so ist´s.

      Um es mit Otto Waalkes zu sagen, Vier alle sind das Problem, nicht Schuld zuweisen, in den Spiegel schauen, begann der Tag mit einer Dusche? Banane gegessen? Auto gefahren? Stunden am PC gesessen (Stromverbrauch)? Usw.
      Milliarden, die da auch hinwollen, grad erst beginnen.
      Evolutionärer Irrläufer Mensch, genial in puncto technischer Innovation mit kurzfristigem Nutzen, blind für die Langfristfolgen.
      Da helfen weder "Spargel" noch Schuldzuweisungen, es ist, wie´s ist, carpe diem.
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      schrieb am 02.09.17 23:05:57
      Beitrag Nr. 13.933 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 55.655.105 von carrincha am 02.09.17 22:32:51Die deutschen Emissionen werden sogar in den nächsten Jahren noch einmal hochgehen - wenn nämlich etwa 8 GW Grundlaststrom aus den Atomkraftwerken vom Netz gehen innerhalb der nächsten 5 Jahre. So schnell kann garnicht zugespargelt werden mit den schmucken 150-Meter-Türmen, die jetzt, obwohl sie 28000 an der Zahl sind, weit weniger als 10% zum Gesamt-Energiemix beisteuern (also nicht nur Strom!). Nach meinen Informationen lieg der Anteil der Windkraft bei derzeit 6% am Gesamtenergieverbrauch Deutschlands. Wie gesagt: bei 28000 Anlagen!

      Um nicht mißverstanden zu werden: ich bin klar für den Ausstieg aus der Atomenergie, gegen die klimaverändernden Kohlekraftwerke und für Erneuerbare Energien, aber ich blende deshalb nicht die Realitäten aus.
      Eine signifikante Reduzierung der Emissionen ginge ausschließlich über einen signifikanten Minderverbrauch an Energie. In einem Maß, die durch Effizienzsteigerung nicht zu erreichen wäre.
      Also nur durch eine signifikante Senkung des energetisch-materiellen Lebensstandards. Mit allen Konsequenzen für den Arbeitsmarkt, die Steuereinnahmen (und damit für den Erhalt der Infrastruktur usw).
      Ein Politiker oder eine Partei, die das klimapolitisch Notwendige machen wollte, erhielte bei den Wahlen keine 5% der Stimmen. Egal, ob er/sie vor 35 Jahren für kurze Zeit eine niedrige FDJ-Funktion innehatte oder nicht.
      Die Menschen in ihrer übergroßen Mehrheit werden zuverlässig verhindern, dass wirkliche Klimapolitik betrieben werden kann.
      Und wenn sich in einem Land tatsächlich eine Mehrheit für solche einschneidenden Änderungen finden sollte (ich meine jetzt nicht Island mit seinen Sonderfaktoren!), würden sich die anderen zig Staaten mit zu großen Pro-Kopf-Emissionen kranklachen über dieses eine Land und mit ihren Emissionen weitermachen.
      Und dann gibt es ja noch die anderen zig Länder, die bisher stark unterdurchschnittliche Pro-Kopf-Emissionen aufweisen und gerne auch einen wenigstens nahezu westlichen Lebensstandard haben möchten. Und völlig zu recht die historische Klimaschuld des Westens als Argument einbringen.
      Und dann kommt hinzu, dass die Zahl der Menschen derzeit um 90 Millionen in einem Jahr zunimmt, Tendenz steigend (Quelle: Countrymeters). Die wollen ebenfalls Energie konsumieren.

      So sind leider die Realitäten, die mir auch nicht gefallen.
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      schrieb am 02.09.17 22:32:51
      Beitrag Nr. 13.932 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 55.654.091 von Algol am 02.09.17 16:08:58Ich habe kein Problem damit das ein großer Teil der Bewohner und Wähler im Lande egoistische Ziele verfolgen.
      Opportunisten und Ignoranten gab es schon immer.
      Da muss eben gegengesteuert werden !!

      Wir haben nunmal Gesetze und Verträge und der Staat hat explizit die Aufgabe das Allgemeinwohl zu fördern.
      Die Klimakanzlerin hat erst vor ein paar Monaten klar und deutlich darauf hingewiesen das für Germany die Klimaziele a la Paris nicht verhandelbar und als unumkehrbar einzuhalten sind.
      Die aktuellen Zahlen belegen aber das seit nahezu 10 Jahren keine Veränderungen mehr in der CO2Bilanz verzeichnet werden.
      Eine Liste des Schreckens könnte laut "Experten" die Wende noch bringen.
      http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/deutschland-und-kli…:laugh::laugh::laugh:
      Uii,uii, wir haben Wahlkampf und wie in so vielen Dingen werden harte unangenehme Dinge
      gar nicht erst angesprochen.
      Diese Politik des Lavierens und Aussitzen wie Klima, Rente, Nierdrigzins und Euro-Rettungsprogramme sind exemplarisch für die Regierung einer ehem. FDJ Sekretärin.
      Wo ist die Opposition? Wo steht die Gegenbewegung?
      Null nichts nada. Kleine versprengte Gruppen die leicht zu diffamieren sind werden an den Rand gestellt.
      Das sieht eher nach kollektiver Verantwortungslosigkeit aus.
      Perfekt!
      Noch schlimmer ist der Umstand das meine Generation total versagt, dass sind diejenigen die ihren Eltern und Großeltern immer Vorwürfe machten: wie konntet ihr nur das zulassen.
      Den Spruch bekommen die von mir immer öfter vor den Latz geknallt!
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      Avatar
      schrieb am 02.09.17 16:08:58
      Beitrag Nr. 13.931 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 55.653.827 von carrincha am 02.09.17 14:44:53So sieht es aus,

      und die Politik ist halt abhängig vom Wähler und der ist vor allem egoistisch und ignorant.
      3 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 02.09.17 14:44:53
      Beitrag Nr. 13.930 ()
      Tja, hatte heute ein mehrstündiges Gespräch am Hörer mit meinem Schwager (seit 30 Jahren Bundesbeamter) gehabt.


      All die Eingebungen bezüglich Klima, Ressourcenverbrauch und Überbevölkerung prallen ab wie nix.

      Also weiter alternativlos volle Fahrt voraus!!

      Der Herr Bundesbeamte ist beileibe kein Einzelfall.
      Eher die Regel.

      Grundsätzlich stelle ich fest, dass diese Einstellung zum realen Leben darauf fußt einmal erreichtes in Sache Wohlstand auch zu halten und vor allen Dingen auch zu genießen.
      Wenn was schiefläuft, dann bestimmt nur bei anderen.

      Sechs bis achtmal im Jahr mit dem Flieger nur so zum Spass ins Konsumparadies, kein Problem.
      Nachbars Kinder müssen selbstverständlich mit einem acht Zylinder Touareg zur Schule gefahren werden. Eine Busfahrt ist denen nicht zuzumuten.
      25jährige mit höherer Schulbildung fällt nichts bessseres ein als dreimal! im Jahr auf dem Ballermann zu fliegen.
      Der allwöchentliche obligatorische Besuch des Lieblings Bundesligafussballvereins ist natürlich fest eingeplant.
      Völlig egal wo und wie der gerade kickt.
      Der ortsansässige Sportverein geht derweil vor die Hunde.

      Der Zug ist schon längst abgefahren, seitens der Politik wird nichts zugelassen was den Wohlfühlaspekt stören könnte.

      Offensichtlich wird diese Welt angestrebt.
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      schrieb am 30.08.17 10:25:54
      Beitrag Nr. 13.929 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 55.618.970 von extriakel am 29.08.17 12:43:47Beginnen möchte ich mit der Nachricht, die vor etwa 3 Wochen an der Kenntnisnahme der großen Mehrheit der Menschen vorbeischrammte und doch nach meiner Meinung die relevanteste Meldung des ganzen Jahres 2017 war: 2016 stieg der CO2-Gehalt in der Erdatmosphäre (gemittelt aus den Messungen an unzähligen weltweit verteilten Meßpunkten) um 3,5 ppm.


      Ein größer werdender Anteil der neuen Emissionen verbleibt offensichtlich in der Lufthülle und dürfte in der Zukunft zu einem rasanteren Anstieg der Erwärmung führen, jenseits anderer Rückkopplungseffekte (z.B. durch Methanfreisetzung, Albedo usw). 3,5 ppm Zuwach pro Jahr würde bedeuten, dass bis Mitte des Jahrhunderts noch einmal die gleiche Menge an CO2 in der Atmosphäre landen würde, wie in den 200 Jahren seit Beginn der Industrialisierung. Welch dramatische Beschleunigung! Und ich befürchte, es wird eher nicht bei den 3,5 ppm pro Jahr bleiben. Ich vermute dahinter eine Tendenz zu immer weniger Wirksamkeit der Senken.


      Man fragt sich, warum das so gut wie gar nicht in Medien und Politik thematisiert wird. Die Antwort dürfte sein, es gibt Denkverbote, was nicht sein darf, kann auch nicht sein (beobachtbar übrigens auch 2015, anderes Thema, nach der Silvesternacht in Köln).

      Es gibt ja 2 vorherrschende Meinungen, einmal die Wachstumsfetischisten, die mit massiven Scheuklappen beschränkt, auf Wachstum , technischen Fortschritt, alles "im Griff" fokussieren (besser fantasieren).

      Und dann die Gruppe der gutmenschelnden Öko-Bewussten, die meinen, sie hätten die Problematik erkannt und könnten sie flugs mit ein paar Windrädchen, Elektro-Autos etc. bei Erhaltung des Lebenstandards in den Griff bekommen, was erkennbar genauso unrealistisch und spinnert ist.
      Diese Gruppe, die gerade in Deutschland sehr dominiert, hat psychologisch, aber auch strategisch gar kein Interesse daran, die Wahrheit zu verbreiten. Denn einmal will man an eine glückliche Zukunft glauben und meint, erkannt zu haben, wie das gelingt. Da kann man die Wahrheit, die Fatalismus befördern könnte ("nützt alles eh nichts mehr") nicht gebrauchen.

      (Daneben gibt es natürlich noch weitere Gruppen, wie die große Gruppe in der 3. Welt, die von all dem nichts ahnt und darum kämpft, den nächsten Tag zu überstehen oder teil-informierte (wie früher auch wir), die sich einseitig auf Einzelprobleme wie die Öl-/Energieproblematik fixieren, ohne zu erkennen, dass sich das dank Fracking erstmal in die Zukunft verlagert hat).

      Die Gruppe die verstanden hat, was los ist, ist (zum Glück...) sehr klein.
      Denn erkennbar ist das Kind (die Menschheit) längst in den Brunnen gefallen.

      Das gilt für den Klimawandel.
      Ergibt sich z.B. auch aus dem von mir geposteten Link:

      http://www.tagesspiegel.de/wissen/rhythmen-des-klimas-neue-h…

      Diesen natürlichen langsamen Kohlendioxid-Kreislauf hat Homo sapiens nun kurzgeschlossen: Jahr für Jahr steigen aus unserer Verbrennung von Kohle, Erdöl und Erdgas mehr als 30 Milliarden Tonnen Kohlendioxid in die Atmosphäre. Das ist mindestens hundert Mal mehr, als die Vulkane selbst in ihren besten Zeiten schafften

      Wie naiv muss man sein, zu glauben, dass das folgenlos bleibt?

      Oder diese hier oft gepostete Graphik :



      Sieht man nicht am rechten Bildrand, was die Menschheit angerichtet hat?

      Dann, auch das oft gepostet, darf man ja nicht vergessen, dass der Klimawandel nur ein Elementar-Problem unter vielen ist:

      https://www.pik-potsdam.de/aktuelles/pressemitteilungen/vier…


      Jetzt aber auch mal was Neues :

      https://www.theguardian.com/environment/2017/jul/12/want-to-…

      Endlich mal eine Studie, wo das eigentlich zugrundeliegende Hauptproblem benannt wird.

      Die entsprechenden Reaktionen (abwehrend, zynisch, dämonisierend) ließen nicht lange auf sich warten (denn den hehren Menschen an sich, also sich selbst auch, darf man natürlich keinesfalls infrage stellen, Denkverbot), z.B. :

      http://www.fr.de/politik/meinung/kolumnen/oeko-bilanz-kinder…

      So oft kann man gar nicht auf Fernreisen verzichten, um hier noch eine ökologische Absolution zu erreichen. Einzige Lösung: Man bringt zum Ausgleich jemanden um die Ecke.

      Eine Lösung wäre es gewesen, von vorneherein Bevölkerungsexplosion und Konsum drastisch zu beschränken. Aber damals erkannte noch niemand das Problem (selbst heute ja nur eine winzige Minderheit).
      Avatar
      schrieb am 29.08.17 18:34:18
      Beitrag Nr. 13.928 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 55.621.991 von extriakel am 29.08.17 18:28:46Oh sorry, habe Saigon gleich 2 mal aufgeführt. Als 4. Beispiel wollte ich New Orleans wählen.
      Avatar
      schrieb am 29.08.17 18:28:46
      Beitrag Nr. 13.927 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 55.618.970 von extriakel am 29.08.17 12:43:47Nun noch einzelne Aspekte des Klimawandels.
      Zusätzlich zum globalen Klimawandel gibt es in immer zehlreicheren Regionen einen regionalen Klimawandel, der in Addition zum globalen Wandel nicht die Emissionen als Hauptursache hat.
      Zu nennen wären z.B. die immer zehlreicheren und ausgedehnteren städtischen Ballungszentren.
      Insbesondere in den südlicheren Weltgegenden zeichnen die sich durch höhere Temperaturen aus als die Umgebung (nicht selten um 3 bis 5 Grad!), weil die Städte das infrarote Sonnenlicht besser speichern als die meist noch natürlichere Umgebung. Das kann das Leben der Menschen in ohnehin heißen Weltgegenden noch unerträglicher machen. In den indischen und pakistanischen Großstädten gehen die Nachttemperaturen in der Haupthitzeperoide April bis Mitte Juni teilweise nicht mehr unter 35 Grad zurück, über 30 Grad Nachttemperatur sind in dieser Jahreszeit die Regel. Das erhöht den Energiebedarf für den notwendig werdenen Einsatz von Klimaanlagen dramatisch, wobei sich natürlich der ärmere Teil der Bevölkerung solche Anlagen garnicht leisten kann.
      Verschärft wird das Problem noch durch verstärkten Einsatz von Beton. In den arabischen Ländern z.B. wurde früher der raumklimatechnisch viel geeigntere Lehm und andere natürliche Baustoffe verwendet. Die Betonisierung z.B. arabischer Großstädte verschärft also das Problem und führt zu markantem Energiemehrverbrauch.
      In anderen Weltregionen führen große städtische Ballungszentren ohne ausreichende Grünzonen zu vermehrten unwetterartigen Starkniederschlägen durch kleinräumige Tiefdruckzonen über den Ballungsräumen (aufsteigende Luft über diesen sich aufheizenden Riesenstädten).
      Da der rasante Bevölkerungszuwachs in der Zukunft per Saldo ausschließlich in Städten stattfinden wird und insbesondere Afrika noch einen enormen "Nachholbedarf" an Urbanisierung hat, werden sich diese Probleme weiter verschärfen und den immer zahlreicheren Bewohnern das Leben schwer machen.
      Dazu kommt das Problem der Absenkung von Küstenstädten durch Wasserentnahme bei gleichzeitigem beschleunigtem Anstieg des Meeresspiegels. Die Megacity Bangkok z.B. wird es zum Ende des Jahrhunderts größtenteils nicht mehr geben. Etliche Millionen Menschen werden alleine durch das Versinken dieser Stadt ihre Heimat verlieren. Und Bangkok ist nur eines von etlichen Beispielen.
      Auch Erosion von Schwemmland, auf dem Großstädte gebaut sind, geschuldet dem ausbleibendem Schlamm in den Flüssen durch den Bau immer zahlreicherer Dämme sowie geschuldet dem ansteigendem Meeresspiegel, wird die Existenz etlicher Großstädte, von Saigon über Alexandria und Chittagong bis Saigon, bedrohen, um nur 4 Beispiele zu nennen.

      Eine weitere Quelle für verschärften regionalen Klimawandel wird die großflächige Abholzung von Wäldern in südlichen Ländern darstellen. Wenn man sich die demographische Entwicklung z.B. in Afrika vor Augen hält und weiß, dass Holz und Holzkohle die wichtigsten Energieträger für die breite Masse der ärmeren afrikanischen Bevölkerung ist, dann kann man prognostizieren, dass Afrika am Ende dieses Jahrhunderts ein weitgehnd entwaldeter Kontinent sein wird. Mit dramatischen Folgen für die Bodentemperaturen, die Temperatur der bodennahen Luftschichten, der Wasserspeicherfähigkeit des Landes, der Bodenerosion usw.
      Und das alles kommt ja auf den sich höchst wahrscheinlich deutlich beschleunigenden globalen Klimawandel quasi "oben drauf". Schwerpunktmäßig gerade in den Ländern, die ohnehin vom globalen Wandel überproportional betroffen sind und die den am meisten steigenden Bevölkerungsdruck haben.

      Wie extrem regionaler Klimawandel sein kann, zeigt die weitgehende Austrocknung des Aralsees (obwohl man da in letzter Zeit durch verschiedene Maßnahmen eine marginale Verbesserung erreicht hat). Das regionale Klima dort ist erheblich trockener und extrem kontinentaler (heißer im Sommer und kälter im Winter) geworden als vor 50 Jahren und hat zu einem starken Bevölkerungsrückgang dort geführt. Nur wird die afrikanische Bevölkerung nicht wie die mit Land gesegnete usbekisch-kasachisch-russische Bevölkerung am Aralsee ausweichen können und ihre für menschliches Leben und Kultivierung ungünstiger werdende Großregion einfach verlöassen können.
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      Avatar
      schrieb am 29.08.17 12:43:47
      Beitrag Nr. 13.926 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 55.617.545 von extriakel am 29.08.17 10:29:36Habe gerade einige Minuten Zeit. Deswegen hier mal spezielle Aspekte beim Thema Klimwawandel.
      Beginnen möchte ich mit der Nachricht, die vor etwa 3 Wochen an der Kenntnisnahme der großen Mehrheit der Menschen vorbeischrammte und doch nach meiner Meinung die relevanteste Meldung des ganzen Jahres 2017 war:
      2016 stieg der CO2-Gehalt in der Erdatmosphäre (gemittelt aus den Messungen an unzähligen weltweit verteilten Meßpunkten) um 3,5 ppm.
      Was ist nun so relevant an dieser prinzipiell jährlich wiederkehrenden Meldung? Weil die 3,5 ppm darauf schließen lassen, dass wir uns im Übergang zu einer völlig neuen Situation befinden. Bis vor 2...3 Jahren betrug der Anstieg etwa 2 ppm pro Jahr und hatte sich in den Jahren davor schon ganz allmählich gesteigert. 2015 waren es dann auf einmal 2,9 ppm und 2016 (für mich sehr überraschend) eben 3,5 ppm. Ein massiver Anstieg der Zunahmegeschwindigkeit,der keinesfalls durch die immer noch ansteigenden Emsiionen weltweit zu bergründen wäre. 0,1 ppm zusätzlich wäre plausibel gewesen, aber keine etwa 1,5 ppm Anstiegsbeschleunigung.
      Auch Meßfehler scheiden als Erklärung aus bei der Vielzahl der Messungen.
      Einzig logische Schlussfolgerung: die Senken für unsere Emissionen, insbeosndere die Ozeane, verlieren offensichtlich allmählich ihre Kapazität als Senke. Denn der allergrößteTeil der antropogenen Emissionen verblieb bisher nicht in der Atmosphöre, sondern wurde durch das Meerwasser aufgenommen. Was z.B. zur allmählichen Versauerung führte.
      Das scheint sich nun tendenziell zu ändern. Ein größer werdender Anteil der neuen Emissionen verbleibt offensichtlich in der Lufthülle und dürfte in der Zukunft zu einem rasanteren Anstieg der Erwärmung führen, jenseits anderer Rückkopplungseffekte (z.B. durch Methanfreisetzung, Albedo usw).
      3,5 ppm Zuwach pro Jahr würde bedeuten, dass bis Mitte des Jahrhunderts noch einmal die gleiche Menge an CO2 in der Atmosphäre landen würde, wie in den 200 Jahren seit Beginn der Industrialisierung. Welch dramatische Beschleunigung!
      Und ich befürchte, es wird eher nicht bei den 3,5 ppm pro Jahr bleiben. Ich vermute dahinter eine Tendenz zu immer weniger Wirksamkeit der Senken.
      Ich hoffe, ich irre mich. Denn dazu kommt ja noch der seit etwa 2010 sich beschleunigende Anstieg des Methananteils
      Die anderen Aspekte muss ich nun doch verschieben. Aber diese Nachricht war mir eine etwas ausführlichere Behandlung wert.
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      Avatar
      schrieb am 29.08.17 10:29:36
      Beitrag Nr. 13.925 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 55.612.763 von Algol am 28.08.17 16:55:52Hallo Algol,
      streng genommen befinden wir uns - nach dem Sprachgebrauch der Fachleute - in einer "Zwischeneiszeit". Die unterscheiden nämlich zwischen "Glazial" und "Interglazial", auf deutsch Eiszeit und Zwischeneiszeit.
      Heftigsten Klimawandel gab es schon immer - da haben die sogenannten Klima-Skeptiker recht. Und ich füge hinzu: ohne jegliche menschliche Beeinflussung würden sich der größte Teil Europas, nördliches Nordamerika und Nordasien in etwa 15000 Jahren allmählich in eine Eiswüste verwandeln. Wenn dann noch 8...10 oder mehr Milliarden Menschen auf der Welt leben sollten (kann man glaube ich definitv ausschließen), wäre das eine fast genau so große Katastrophe wie der jetzt von uns Menschen angestoßene, zukünftige Klimawandel.
      Nur leben eben JETZT 7,5 Milliarden Menschen auf der Erde und Mitte des Jahrhunderts etwa 10 Milliarden, Tendenz weiter stark steigend, bis zum Kollaps in etlichen Regionen. Es gibt eben keine Ausweichmöglichkeiten mehr für diese Menschenmassen. Anders als zur letzten Eiszeit, als die Zahl der Menschen irgendwo bei 10 Millionen lag (vor 70000 Jahren bei 10...20 tausend, nach heutigen Erkenntnissen). Da konnte man sich durch Migration dem geänderten Klima anpassen. Trotzdem wird es auch schon damals, prozentual gesehen, sehr viele Opfer gegeben haben.
      Das heutige Problem ist, dass ein heftiger Klimawandel ein Vielfaches an Menschen betrifft wie in früheren Zeiten. Und dass durch das "Schwingen des Klimapendels" Richtung Erwärmung in erster Linie die Regionen des Südens, jenseits etwa des 37. bis 40. Breitengrades negativ betroffen sind. Also die Gebiete, die den größten Bevölkerungszuwachs und demnächst in großen Teilen die größten Bevölkerungsdichten zu verzeichnen haben.
      Nie vorher war die Menschheit so auf optimale Klimabedingungen angewiesen wie heute und erst recht wie im weiteren Verlauf dieses Jahrhunderts. Einerseits auf Grund der benötigten Menge an Nahrung und anderer natürlicher Basisressourcen, andererseits wegen der erwähnten fehlenden Ausweichmöglichkeiten. Denn die Nationalstaatlichkeit der heutigen Menschen erschwert zusätzlich das Ausweichen. So werden Russland und Kanada wohl kaum jeweils 50 Millionen Afrikaner aufnehmen, obwohl sie das prinzipiell auf Grund ihrer Pro-Kopf-Verfügbarkeit an Fläche und natürlichen Ressourcen könnten. Und selbst die Aufnahme von 100 Millionen Afrikanern würde nichts an dem Problem ändern, denn das wäre auch nur die Anzahl, die alleine Afrika in 3 Jahren an zusätzlichen Einwohnern hat - Tendenz stark steigend.
      Habe gerade nicht mehr Zeit, werde aber demnächst noch einige spezifische Gesichtpunkte des bevorstehenden Klimawandels erläutern.
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