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    Israel und der Nahostkonflikt - Eine Einführung - 500 Beiträge pro Seite (Seite 2)

    eröffnet am 07.08.03 18:51:52 von
    neuester Beitrag 22.10.03 18:47:04 von
    Beiträge: 2.285
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      schrieb am 25.08.03 02:46:37
      Beitrag Nr. 501 ()
      Schon komisch die Ermordung von Palästinensern so zu kommentieren. Offensichtlich begrüßt Du staatlich ausgeführten Mord.

      Du hättest schreiben sollen: "Nur ein toter Palästinenser ist ein guter Palästinenser", denn das scheint doch Deine Meinung zu sein.

      Wenn man dann noch über "braun" daherschwafelt so sollte man doch eines feststellen: Leute wie Du stehen denen näher als ich.
      Avatar
      schrieb am 25.08.03 02:55:09
      Beitrag Nr. 502 ()
      was sicher ist: ich verurteile den Mord der Hamas. Man kann den Israelis nicht verwehren, sich dagegen zu wehren, aus Israel vertrieben zu werden.

      Nur weil die dieses Ziel nicht aufgeben wollen, gibt es dort keinen Frieden.

      Solange es Leute wie Dich gibt, stirner, (und es gibt genug davon) wird die Einsicht in die Notwendigkeit eines Staates für Juden niemals verschwinden.

      Deinesgleichen war die Voraussetzung dafür, daß die Idee der Notwendigkeit eines jüdischen Staates entstand. Und Deinesgleichen sorgt dafür, daß diese Notwendigkeit nicht in Vergessenheit gerät.

      So wie Du ja auch erklärst, daß es Israel nicht geben dürfe. Hattest Du nicht mal gesagt, die Juden benötigen den Antisemitismus ?

      SEP
      Avatar
      schrieb am 25.08.03 03:10:37
      Beitrag Nr. 503 ()
      Wieder eine Deiner dummer Vorwürfe. Statt sich von Staatsterror zu distanzieren, kommst Du mit Deinen üblichen Loser-Argumenten.

      Um es klar zu stellen: Ich bin bereit, mit allen Menschen auf der Basis von religiöser Toleranz friedlich zusammenzuleben. Auch mit Juden, um das klar zu sagen.

      Ich glaube es war Avnery, der in einem Artikel klar gemacht hat, daß der Zionismus keines seiner Versprechen einlösen konnte. Schon gar nicht das Ziel der "Sicherheit" für Juden.
      Avatar
      schrieb am 25.08.03 03:21:44
      Beitrag Nr. 504 ()
      25.08.2003 junge welt

      Ausland Knut Mellenthin

      Programmiertes Scheitern

      Israel setzt bewußt auf das Ende des Entspannungsprozesses mit Palästinensern


      Seit dem Anschlag auf einen Bus in Jerusalem am Dienstag vergangener Woche steht die palästinensische Regierung (Palästinensische Autonomiebehörde, PA) unter starkem Druck der USA und Israels, »die terroristischen Organisationen aufzulösen«. Die israelische Regierung droht mit noch nicht näher definierten »massiven militärischen Maßnahmen«, wenn die PA nicht sehr schnell entscheidende Schritte gegen »die Terroristen« unternimmt. Darüber hinaus hat die Regierung von Ariel Scharon erklärt, daß sie ohne hartes Vorgehen der PA die Verhandlungen über eine politische Lösung des Konflikts nicht fortsetzen wird.

      Am Donnerstag ordnete der palästinensische Ministerpräsident Mahmud Abbas, mit Unterstützung von Yassir Arafat und der PLO-Spitze, an, die für den Anschlag vom Dienstag Verantwortlichen aufzuspüren und festzunehmen. Gleichzeitig gab die PA den Abbruch der Kontakte zu Hamas und Islamischem Dschihad bekannt. Funktionären beider Organisationen wurde verboten, sich in Interviews oder Stellungnahmen zu äußern. PA-Sprecher kündigten zudem die Entwaffnung der Militanten an.

      Am selben Tag ermordeten israelische Soldaten in Gaza Abu Schanab, der als gemäßigter Politiker innerhalb der Hamas galt und sehr populär war. Dieser Anschlag kann nur als bewußte Provokation interpretiert werden, da er die angekündigten Maßnahmen der PA durchkreuzte. Nach dieser neuerlichen Tötungsaktion hätte die PA sich als Handlanger Israels diskreditiert, wenn sie gleichfalls militärisch gegen Hamas und Islamischen Dschihad vorgegangen wäre. Mehr als 100000 Menschen folgten am Freitag dem Sarg von Abu Schanab. Ihre Demonstration richtete sich zuerst gegen die israelische Regierung und die als gescheitert angesehenen Roadmap-Verhandlungen, indirekt aber auch gegen die PA, deren Handlungsweise von vielen als Verrat kritisiert wird.

      USA und Israel haben am Wochenende ihre Forderung verschärft, die PA müsse jetzt sofort die militärische Zerschlagung von Hamas, Islamischem Dschihad und der Al-Aksa-Brigaden von Arafats Fatah in Angriff nehmen. In Washington weiß man jedoch ebenso wie in Jerusalem, daß dies einen Bürgerkrieg bedeuten würde – und daß Mahmud Abbas, der im Gegensatz zu Arafat keine Basis in der palästinensischen Gesellschaft hat, nicht die geringste Chance hätte, ihn zu gewinnen. Es ist noch nicht einmal gewiß, wie groß in einem solchen Konflikt überhaupt der Teil der PA-Sicherheitskräfte wäre, der den Befehlen des Premiers folgen würde. Ohne Arafats Zustimmung und Unterstützung ist er nicht handlungsfähig. Abbas hatte sich in der Vergangenheit aus diesem Grund geweigert, eine gewaltsame Konfrontation mit seinen Gegnern einzugehen, und hat statt dessen auf Gesprächskontakte mit ihnen gesetzt.

      Der Erfolg war immerhin, daß sich alle palästinensischen Organisationen zum Verzicht auf bewaffnete Aktionen gegen Israel verpflichteten. Diese Waffenruhe, war zunächst auf drei Monate befristet. Gleichzeitig setzte Israel aber konsequent seine gezielten Tötungsaktionen gegen führende Mitglieder palästinensischer Organisationen fort. Daß diese mit Anschlägen reagieren, war vorhersehbar. Es ist sogar zu vermuten, daß solche Anschläge genau das sind, was die Regierung Scharon mit ihren Tötungsaktionen provozieren wollte.

      Schon vor dem schweren Anschlag vom Dienstag, bei dem 20 Menschen getötet wurden, war in den israelischen Medien das bevorstehende Ende der Roadmap-Gespräche, in Israel auch Akaba-Prozeß genannt, prognostiziert worden. Die Streitkräfte (IDF) und der Geheimdienst Schin Bet hatten sich mit Warnungen vor einer Wiederaufnahme terroristischer Aktionen durch die Palästinenser gegenseitig überboten. Verteidigungsminister Schaul Mofas hatte gar behauptet, Arafat habe »grünes Licht« für Terrorangriffe gegeben. Die Zeitung Ha’aretz zitierte am 16. August eine Quelle aus Regierungskreisen zum Akaba-Prozeß mit dem Satz: »Wir müssen uns darauf einstellen, daß alles auseinanderfällt. Wenn das geschieht, ist es besser, die Trümmer fallen auf das Nachbargrundstück statt auf unseres.« Mit anderen Worten, wie Ha’aretz auch selbst schrieb: Man müsse dafür sorgen, daß die Schuld am voraussehbaren Scheitern der Roadmap-Verhandlungen den Palästinensern angelastet wird.

      Es ist zu vermuten, daß Scharon sich auf den Akaba-Prozeß von Anfang an überhaupt nur mit Hintergedanken eingelassen hat. Seit der Eroberung der Westbank und des Gaza-Streifens 1967 hat Israel so massive Tatsachen in den besetzten Gebieten geschaffen, daß ein Palästinenserstaat technisch heute schon unmöglich ist. Die im Bau befindliche Maueranlage verfestigt und verschärft die Situation noch weiter. Nicht mehr als 40 bis 45 Prozent der besetzten Gebiete, zerstückelt in drei oder noch mehr Einzelteile, ohne Grenzen zu irgendeinem Nachbarstaat außer Israel, will Scharon selbst im allerbesten Fall der PA überlassen. Auf diesem Gebiet sollen außerdem mehr als 100 militante jüdische Siedlungen bestehen bleiben, die die wichtigsten Verkehrswege kontrollieren.

      Das wäre nichts, was einem Staat auch nur entfernt ähnlich sieht. Also stellt es von vornherein kein ernsthaftes Angebot an die Palästinenser dar. Diese agieren im Grunde nur unter der verzweifelten Prämisse, sich von Israel nicht den Schwarzen Peter für das Scheitern jeder politischen Lösung zuschieben zu lassen. Sich dafür in einen mörderischen Bruderkrieg treiben zu lassen, wie es Scharon und Bush verlangen, wäre jedoch das Äußerste an Irrationalität.
      Avatar
      schrieb am 25.08.03 03:29:55
      Beitrag Nr. 505 ()
      Bestimmt war es Averny.

      Oder doch Kafka ?

      Der hatte auch immer so ein paar Sachen drauf, die dann gerne "zitiert" wurden. Gibt noch mehr, die sich als zeugen gegen Juden anbieten: Friedmann. Komisch, wer die immer zitiert. Und dann: in welchem Zusammenhang !

      @stirner, das interessiert doch alles garnicht. Mal ganz unter uns: was, auf Dich bezogen, sind schon Argumente ? Das ist jener Stoff, den Du auswirfst in der Hoffnung, ein Unbedarfter könne darüber stolpern und sich darin verheddern. In der Regel sind es aber doch nur die glitschigen Formulierungen, hinter denen du Deinesgleichen versammelst, um dann unisono anzustimmen: jawoll, genau so ist es.

      Egal, was gesagt wurde.

      Ich gebe zu, mit Dir ist es etwas spannender. Das Spielfeld ist etwas erweitert. Nicht viel. Die Umgrenzungen lassen sich für Dich natürlich nicht verlassen. Aber immerhin. Es ist sozusagen die Nationalzeitung, Innenteil. Da schreiben die "" Intellektuellen. Wie nanntest Du das gerade ? argumentative Propaganda ? hahaha.

      Ach nee, das war im anderen thread.

      Nein, @stirner, es geht nicht um Argumente. Es geht um die Entstellung von Argumenten, es geht um die Kunst, was alles man aus Propaganda machen kann, ohne daß es auffällt, daß es sich nicht um Argumente handelt.

      Israelischer Staats- Mord an Hamas- Leuten ? Was soll ich darauf schon sagen.

      Interessant ist nur, wer sowas behauptet. Der Inhalt des Statements ist indiskutabel.

      Ansonsten Jünger: Wer die Annahme einer Fragestellung vollzieht, unterwirft sich dieser. Gleichviel, ob er die Fragestellung verneint, oder bejaht.

      SEP

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      schrieb am 25.08.03 03:35:30
      Beitrag Nr. 506 ()
      setz einfach nur "junge Welt" rein, das langt völlig. Wie gesagt, es geht nicht um Argumente.

      Wenn es um Argumente ginge, müßtest Du Zeitungen lesen, die mit Aregumenten dienen, die Deinen Horizont erweitern würden.

      Junge Welt bedient jene, die bestätigt werden möchten in ihrer Ansicht. Wenn deren Ansicht nicht bestätigt wird, kündigen sie das Abonement.

      Die Hamas will keinen Frieden. Deswegen haben die in Jerusalem einen Bus hochgehen lassen. Und nun werden die Hamas- Führer von den Israelis ihren Himmelskämpfern nachgeschickt.

      Jungfrauen beglücken.

      Was für die Selbstmord- Attentäter gut war, wird doch wohl auch für deren Kommando- Ebene gut genug sein ?

      SEP
      Avatar
      schrieb am 25.08.03 03:39:07
      Beitrag Nr. 507 ()
      @stirner, wenn Du nicht mehr zu bieten hast, als "junge Welt- Artikel hier reinzukopieren, dann gehe ich jetzt ins Bett.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 25.08.03 03:49:19
      Beitrag Nr. 508 ()
      Sep,

      Du meinst also, die "Junge Welt" wäre der Innenteil der "Nationalzeitung"?

      Dumm, sehr dumm. Zeigt mir auf welcher Ebene Du argumentierst: Primitive Hetze. Von Argumenten keine Spur. Aber die brauchst Du ja nicht. Argumente können Deine Überzeugungen sicher nicht tangieren.
      Avatar
      schrieb am 25.08.03 04:04:37
      Beitrag Nr. 509 ()
      Sagen wir mal so, @stirner:

      Da Du es nicht wagen wirst, den Innenteil der Nationalzeitung hier reinzustellen, muß halt die "Junge Welt" dafür herhalten.

      Das, was Du dann persönlich anfügst, das ist Innenteil.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 25.08.03 11:21:34
      Beitrag Nr. 510 ()
      Schon interessant, wie man sowas mit Selbstmordattentaten vergleichen kann...:confused:


      Israelische Hubschrauber haben am Sonntagabend in der Stadt Gaza mindestens drei Raketen auf eine Gruppe Bewaffneter am Strand abgefeuert. Dabei kamen nach Augenzeugenberichten vier Menschen ums Leben, mindestens vier weitere wurden verletzt. Nach ersten Informationen aus Kreisen der militanten Hamas-Organisation waren unter den Toten zwei Hamas-Anführer, die dem militärischen Flügel der Gruppierung angehörten.
      Zeugen berichteten von mehreren gewaltigen Explosionen, Stichflammen und brennenden Trümmern. Die Palästinenser hatten zuvor die jüdische Siedlung Netzarim beschossen. Etwa zehn Minuten nach diesem Beschuss seien die israelischen Helikopter aufgetaucht, so die Berichte.


      Waren die jüdischen Kinder in dem Linienbus auch bewaffnet? Auf wen hatten sie denn vorher geschossen???:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 25.08.03 14:14:42
      Beitrag Nr. 511 ()
      @stirner:
      ich weiss, bei dir ist es zwecklos. Aber ich habe ein Leckerbissen extra für dich:

      Wie der Terror in Jerusalem und Bagdad gerechtfertigt wird

      Max Brym

      In Berlin erscheint die Tageszeitung Junge Welt. Mit der Begrifflichkeit Widerstand wird der barbarische faschistoide Terror in Jerusalem und Bagdad gerechtfertigt. Ein Werner Pirker aus Wien ist als antizionistischer Hetzer wohlbekannt. Dieser Herr ist außenpolitischer Chefkommentator der Jungen Welt.

      Seinen Kommentar zu den Terroranschlägen in Jerusalem und Bagdad, überschrieb er am 21.8.03 mit dem Wort "Widerstand". Wer ein Wort des Mitleids von Herrn Pirker für die Opfer der Anschläge erwartet, ist falsch gewickelt. Sichtlich befriedigt schreibt Herr Pirker, "dass alle imperialistischen Befriedungsversuche fehlschlagen“. Er meint sinngemäß, in Bagdad hätte es die "Richtigen" getroffen. Nirgendwo wird von diesem Herrn die Frage aufgeworfen: Welche Ziele die Attentäter eigentlich verfolgen. Wichtig scheint nur, der Widerstand gegen die USA und die UN.

      Ob Saddam Anhänger hinter dem Anschlag gegen den UN Sitz in Bagdad stecken, oder Bin Laden, interessiert den Herrn aus Wien nicht. Ihm geht es um einen kruden Antiimperialismus. Nach der alten Logik von Pirker ist alles, was den USA und dem Staat Israel schadet, progressiv. Dass solche Aktionen nicht die Staaten, sondern konkrete Menschen treffen, ist nicht erwähnenswert. Herr Pirker, der die Frechheit besitzt, sich als "Linker" auszugeben, hat in Wirklichkeit alle humanistischen Prämissen des Marxismus aufgegeben. Auch mit der Erkenntnis von Ferdinand Lassalle hat er nichts gemein. Jener schrieb: "Wer das Ziel zeige, der zeige auch den Weg". Der "Widerstand" im Irak wird von Anhängern Saddams und von islamischen Fundamentalisten betrieben. Dieser "Widerstand" hat eine reaktionär faschistoide Grundlage. Dies ist sowohl am Ziel, wie am Weg, erkennbar.

      Auch die Realität unter Saddam mit einer Million Ermordeter legt dafür ein beredtes Zeugnis ab. Aber dafür hat Herr Pirker keinen Kopf, seine Weltsicht ist einfach. Es gibt nur die imperialistischen USA und das angeblich schlechte Israel. Alles andere ist irgendwie progressiv und unterstützenswert. Demzufolge sind die getöteten Menschen in Jerusalem für Pirker, "Zivilisten, die dies bezahlen müssen". Damit meint Pirker, Schuld an dem Massaker in Jerusalem sei einzig und allein die Politik der USA und der Staat Israel. Die Hamas wird freigesprochen und die reaktionäre Eigendynamik dieser Organisation unterschlagen.

      "Kollaborateur Abbas"

      In der Jungen Welt erschien unter der Rubrik Internationales zum Attentat in Jerusalem noch ein Artikel "Grenzen erneut geschlossen". Mit erhobenen Zeigefinger wird Mahmut Abbas kritisiert, "der Forderungen aus Tel Aviv nachkam". Kritisiert wird Abbas, weil er den Terroranschlag verurteilte und Ermittlungen gegen Hamas und Dschihad ankündigte.

      Wesentlich wohlwollender wird die Erklärung eines Hamas Sprechers wiedergegeben, der die Aktion in Jerusalem, als "gerechtfertigte Racheaktion" ausgab. Dann geht es volle Pulle gegen die israelische "Siedlungspolitik". Die Ermordeten und Verletzten in Jerusalem kommen in diesem Artikel nur als Randnotiz vor. Es wird der Eindruck erweckt: "Die Getöteten sind selber Schuld an ihrem Schicksal, die Hamas ist ein Unschuldslamm und der Staat Israel der große Teufel. Zudem ist Abbas ein Kollaborateur und Verräter".

      Egal wie man zur israelischen Siedlungspolitik steht, die Logik der Jungen Welt ist absurd und menschenverachtend. Kein Anwalt eines Vergewaltigers, kommt vor einem bürgerlichen Gericht mit der Argumentation durch: "Das weibliche Opfer ist selbst schuld, da es meinen Mandanten sexuell reizte". Ein solcher Anwalt hätte in einer deutschen linken Debatte keine Chance. Aber die Junge Welt gilt vielen als links, obwohl sie Sympathie für faschistische antisemitische Terroristen an den Tag legt.
      Aber nicht nur Sympathie: Kürzlich druckte die Junge Welt ein Interview mit der Antiimperialistischen Koordination aus Wien ab. Die AIK gedenkt Spenden für den nicht näher benannten irakischen "Widerstand" zu sammeln. In einer "Intifada Broschüre" bezeichnete die AIK die Hamas als wichtigen Teil des palästinensischen Widerstands.
      Avatar
      schrieb am 25.08.03 14:20:56
      Beitrag Nr. 512 ()
      Jaja, die Junge Welt, @stirner, und Argumente.

      Irgendwas paßt da nicht zusammen.


      SEP
      Avatar
      schrieb am 25.08.03 14:21:36
      Beitrag Nr. 513 ()
      @stirner:
      und nun zu den Lügen in #489:

      hast du eigentlich mein #471 nicht gelesen? Dann wüsstest du nämlich, daß weder die Hamas noch die Jihad isl. sich überhaupt an die Hudna gehalten haben, die al-Aksa haben sie überhaupt nicht anerkannt, geschweige denn befolgt. :eek:
      Avatar
      schrieb am 25.08.03 14:26:05
      Beitrag Nr. 514 ()
      Hudna gegen Hudna

      Wenn die Tage Abu Mazens wirklich gezählt sind, wird die nächste Frage sein, wer dafür verantwortlich ist, Sharon oder Arafat...

      Jedioth achronoth


      Es gibt mehrere Hudnas, stellt ein Leitartikel in Israels größter Tageszeitung Jedioth achronoth fest: "Das Hauptabkommen der Hudna zwischen Hamas und PA legt fest, dass der Hamas die PA nicht bekämpft und die PA den Hamas auch nicht. Es ähnelt dem Abkommen in Sizilien zwischen der Mafia und den Carabinieri: die Mafia wird die Polizei nicht bekämpfen und als Entgelt dafür, wird auch die Polizei die Mafia nicht bekämpfen. Lebe und lasse leben.

      Ein weiteres Hudna Abkommen gibt es zwischen Abu Mazen und Yasser Arafat. Es gibt auch eine Hudna zwischen Nasrallah und Assad.

      Eine vierte Hudna spinnt sich zwischen Shimon Peres und Ariel Sharon. Das ist die strahlendste aller Hudnas: Ein gegenseitiges Enthaltungsabkommen, in dessen Rahmen Peres sich vor Kritik an Sharon, wegen dessen in den Ermittlungen schweigenden Söhne, zurückhält – Sharon übt dafür keine Kritik an Präsident Bush, wenn dieser sich in die Angelegenheit des Zauns einmischt.

      Tja, eigentlich ist alles bestens, nur eine Hudna fehlt: eine Versöhnungs- und Schlichtungshudna zwischen den Bürgern Israels und den Bürgern Palästinas. Vermutlich fällt es ihr schwer, Form anzunehmen, wenn alle anderen Hudnas gegen sie sind".

      Nahum Barnea (ebenfalls Jedioth) meint, die Tage Abu Masens als Premier der PA seien gezählt - und zeichnet eine Chronik der Hudna:

      "Eine dünne Umhüllung von Waffenstillstand, den die Organisationen und die IDF nur zur Hälfte anerkennen. Von Seiten des Hamas ist es nur ein Vorspiel für die Massenanschläge, die danach kommen werden. Das Ziel ist, die nächste Phase vorzubereiten. Von Seiten der IDF, existiert der Waffenstillstand nur in Gaza und Betlehem, die der Sicherheitsverantwortung der PA übergeben worden sind. In anderen Gegenden wird gearbeitet wie bisher, doch in fühlbar wählerischer Weise und die Entschlüsse werden etwas weiter oben gefasst.

      Was gleicht dieser Lage? Einem Soldaten, der gezwungen ist, die Sicherung seines Gewehrs von automatisch auf manuell umzuschalten. Einem Jungen, der Papas neues Auto fahren darf, aber nur zum Geburtstag.

      Der wirkliche Krieg, den die Entscheidungsträger führen, ist nicht gegen den Hamas, sondern gegen die PA, nicht gegen Arafat, sondern gegen Dahlan und Abu Mazen. Die zur Zeit vorwiegende Annahme unter zivilen und militärischen Stellen ist, dass Abu Mazens Tage als PM gezählt sind.
      Es ist ein Kampf um das Herz des Schiedsrichters in Washington.

      Abu Mazen, sagen die Israelis, möchte gegen die Organisationen kämpfen, aber er kann es nicht. Dahlan kann gegen die Organisationen kämpfen, aber will es nicht. Und vielleicht kann auch er es nicht: das hängt davon ab, wen man bei uns fragt, die IDF oder den Shabak.

      Wenn die Tage Abu Mazens wirklich gezählt sind, wird die nächste Frage sein, wer dafür verantwortlich ist, Sharon oder Arafat".



      :( :( :(
      Avatar
      schrieb am 25.08.03 14:48:30
      Beitrag Nr. 515 ()
      Moment, der Lastwagen soll höchstwahrscheinlich ferngelenkt gewesen sein, meint Eviva. :D
      Aber die Ziele der Hamas lassen sich selbst mit der trefflichsten Hochglanzbröschüre nicht mehr kaschieren.

      Antiimperialistisch, progressiv, humanistisch (warum nicht besser humanisch?)... ist schon ein ziemlich angestaubtes Gesabber was die Junge Welt da fabriziert, muß ich sagen, selbst wenn WeggefährtInnen von mir in den 70gern Studenten mit Palästinensertüchern rumgedüst sind.
      Avatar
      schrieb am 25.08.03 14:51:37
      Beitrag Nr. 516 ()
      Mit der 500 war allerdings keine Absicht, xylo. ;)
      Avatar
      schrieb am 25.08.03 14:56:05
      Beitrag Nr. 517 ()
      @ nichtdie

      Eins vorneweg, um alle Mißverständnisse zu vermeiden:

      Um die getötetn UN- Mitarbeiter tut es mir sehr, sehr leid!

      Sie sind die bemitleidenswerten Opfer des von den Buschisten angezettelten Überfalls auf den Irak!

      Die, die eigentlich helfen wollen, geraten zwischen die Mühlsteine der Kriegsparteien!

      Nun zu Ihnen nichtdie:

      Haben Sie eigentlich nicht begriffen, dass sich der Irak noch immer im Krieg mit den USA befindet?

      Es gibt weder einen vertraglich festgelegten Waffenstillstand noch einen Friedensvertrag zwischen dem Agressor USA und einer legitimierten Regierung des Irak!

      Deswegen ist völkerrechtlich gesehen jeder Angriff gegen Besatzungssoldaten eine Kriegshandlung und nicht Terror wie Sie und der andere "Möchtegern- Intelligenzler " Brym uns hier weißmachen wollen!!!

      Dass einige Schwachköpfe im Irak noch immer nicht begriffen haben, dass UN- Mitarbeiter nicht Kriegspartei sind, sind jene schlimmen und vermeidbaren Irrtümer, die überflüssigerweise das Blut engagierter Menschen kosten!!

      Windei
      Avatar
      schrieb am 25.08.03 15:14:05
      Beitrag Nr. 518 ()
      Wenn sich Stirner nicht traut.
      Von einem irren Paranoiker lasse ich mir nicht vorschreiben welche Zeitungsartikel zu verwenden sind.


      Panzersperren im Münchner Stadtzentrum?
      Jüdisches Gemeindezentrum soll eine Festung werden
      Bei einer Bürgerversammlung im Münchner Stadtteil Altstadt-Lehel brachten besorgte Bürger Bedenken gegen die zu erwartenden massiven Sicherheitsvorkehrungen beim geplanten neuen Jüdischen Gemeindezentrum am Jakobsplatz vor, „Büsche und Bäume statt einer Festung" forderte ein Bürger, ein andererwies darauf hin, der aufwändige Objektschutz für die amerikanische Botschaft in München mit Panzersperren sowie mit Maschinengewehren bewaffneten Polizisten sei ein abschreckendes Beispiel.
      Der Bezirksausschuss-Vorsitzende Wolfgang Püschel (SPD) sprach hingegen von Freude „über diese neue kulturelle Einrichtung" und von einer Aufwertung des Münchner Zentrums. Versammlungsteilnehmer hielten entgegen, der Jakobsplatz könne am Ende unpassierbar werden, die Panzersperren würden viel Platz beanspruchen.
      Versammlungsleiter Hans Podiuk (CSU) wischte jedoch die Einwände der Bürger mit der Feststellung vom Tisch, der Bau des jüdischen Zentrums sei beschlossene Sache, da könne man ohnehin nichts mehr ändern. Nachdem er die Bürgerversammlung eindringlich warnte, von einem Votum gegen das Zentrum gehe ein falsches Signal aus, das politisch missinterpretiert werden könne, stimmte ihm die Mehrheit der Anwesenden, offenbar eingeschüchtert, zu.
      Wie sich inzwischen herausstellte, wird das jüdische Gemeindezentrum wesentlich mehr kosten, als bisher angenommen. War erst von 25 Millionen und dann von 30 Millionen Euro die Rede, heißt es jetzt, es sei mit Kosten von rund 40 Millionen Euro zu rechnen. Bislang hat der Freistaat Bayern einen Zuschuss zu den Baukosten in Höhe von 7 Millionen Euro zugesagt. Zudem gibt es für die Schulen und den Kindergarten im Gemeindezentrum einen Zuschuss aus öffentlichen Mitteln in Höhe von 3 Millionen Euro.
      Daneben kam es zu einem kuriosen „Deal" zwischen der Stadt München und der jüdischen Kultusgemeinde. Die Stadt hatte 1964 der Kultusgemeinde den Platz in der Nähe des weltberühmten Stachus abgekauft, auf dem bis 1938 die alte Münchner Hauptsynagoge stand. Im Grundbuch ließ die Kultusgemeinde jedoch die Auflage eintragen, dass der Platz „für alle Ewigkeit" als Mahnmal zu erhalten sei und oberirdisch nicht bebaut werden dürfe. Auf dem begrünten Grundstück wurde ein Gedenkstein aufgestellt. Die jüdische Gemeinde erklärte sich nun damit einverstanden, auf die grundbuchrechtliche Auflage des Bauverbots zu verzichten, Die Stadt kann nun das Grundstück an die Karstadt AG verkaufen, die in unmittelbarer Nachbarschaft ein mehrstöckiges Kaufhaus betreibt und es erweitern möchte. Den Erlös von rund 20 Millionen Euro will die Stadt München der jüdischen Kultusgemeinde zur Finanzierung ihres neuen Gemeindezentrums überlassen.
      Mit anderen Worten: Die Kultusgemeinde konnte dieses Grundstück praktisch zweimal verkaufen! Darüber hinaus stellt die Stadt München den sündteuren Grund und Boden am Jakobsplatz im Herzen der bayerischen Landeshauptstadt der jüdischen Kultusgemeinde für das neue Gemeindezentrum kostenlos zur Verfügung.
      Die öffentlichen Zuwendungen allein zu den Baukosten summieren sich somit auf 30 Millionen Euro. Die restlichen rund 10 Millionen Euro, so hofft die Jüdische Kultusgemeinde München, sollen durch Spenden der Bürger und Zuwendungen finanzstarker Sponsoren aufgebracht werden. Am Ende aber, so darf man annehmen, wird der deutsche Steuerzahler noch tiefer in die Tasche greifen müssen und darf auch für die horrenden laufenden Sicherheitsmaßnahmen aufkommen, und das zu einer Zeit, in der kein Geld mehr in den öffentlichen Kassen ist.
      Das Gemeindezentrum soll u. a. eine Synagoge, einen Gemeindesaal, Schulen, Kindertagesstätten, eine Bibliothek, ein koscheres Spezialitäten-Restaurant, ein jüdisches Museum sowie die „notwendigen Freiflächen" umfassen, wie es heißt. Von Städteplanern geäußerte Bedenken gegen diese massive Bebauung, die den Platzcharakter zerstören dürfte, blieben bei der Stadtverwaltung und im Stadtrat unbeachtet.
      Avatar
      schrieb am 25.08.03 15:14:45
      Beitrag Nr. 519 ()
      @windei

      wenn im Irak noch Krieg wäre, und sich daraus folgern ließe, daß immer noch irakische Truppen gegen die USA kämpfen, dann muß wohl auch das Gegenteil gelten: Demnach sollten die USA jene "Krieger", derer sie habhaft werden können, auch nach dem Kriegsrecht behandeln.

      Das wäre die erste Konsequenz.

      Die zweite wäre, daß Kriegsrecht differenziert zwischen regulären Truppen, und Kombattanten. Ist der Unterschied geläufig ? Ist bekannt, wie ein in kriegerische Aktionen Verwickelter bezeichnet wird, und welchen Status dieser hat? Ganz sicher hat er nicht mehr den Status eines Soldaten. Auf was wollen wir uns da einigen ? Partisan ? Terrorist ? Rechtlich jedenfalls ist das kein großer Unterschied.

      Es ist auf die unendliche Langmut der Amerikaner zurückzuführen, daß die den Status im Irak nicht so sehen, wie @windei, und den Krieg also für beendet erklären. Andernfalls würde dies nämlich ermöglichen, aufgegriffene Partisanen, Terroristen, oder wie immer man sie nennen wollte, einfach an die Wand zu stellen. Daß die Amerikaner dies nicht machen, und sich dafür noch anblödeln lassen, spricht eigentlich für diese.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 25.08.03 15:33:36
      Beitrag Nr. 520 ()
      Sharon-Klaköre vergessen, Windei, nur nicht schlappmachen! Du weißt doch: Den Islamismus in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf.

      Glaubst du doch selbst nicht, dass Saddam den USA noch so´ne Art Versailles aufzwängt, oder wie kommst du darauf, dass der noch was zu unterzeichnen hätte?
      Avatar
      schrieb am 25.08.03 15:59:10
      Beitrag Nr. 521 ()
      @spool:
      was ist genau dein Problem mit #503?
      Und was genau "traust" du dich? Schon wieder ein "Tabu" gebrochen?
      :D
      Avatar
      schrieb am 25.08.03 16:01:46
      Beitrag Nr. 522 ()
      @windei:
      nach SEPs Antwort bleibt noch meine Frage an Sie:
      was genau legitimierte denn Saddam Hussein, ein "legitimiertes Staatsoberhaupt des Irak zu sein"?
      Habe ich da etwa freie Wahlen verpasst? :D
      Avatar
      schrieb am 25.08.03 16:03:27
      Beitrag Nr. 523 ()
      #503, @spool, Feigheit, daß Du nicht reinschreibst, woher dieser Artikel stammt, oder einfach nur keine Lust zu einer Quellenangabe ?

      Vielleicht gibts neben Irren noch ein paar andere, die Dir dann was vorschreiben.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 25.08.03 20:10:22
      Beitrag Nr. 524 ()
      mal was Grundsätzliches ...

      hier wird immer etwas über eine Zeitschrift Junge Welt debattiert und reingepostet!

      Anscheinend eine sehr sehr wichtige Quellenangabe zu diesem Thema. Obwohl diese Zeitschrift in der deutschen Medienlandschaft eigentlich mehr oder minder nicht auffällt wird sie hier bei WO ganz schön gecopyt!

      Nur mal so ein kleiner Nebengedanke von einem stillen Mitleser!
      Avatar
      schrieb am 25.08.03 20:21:33
      Beitrag Nr. 525 ()
      Tutnix,

      505:
      er schrieb nichts von SH, sondern von einer legitimierten Regierung (die kommen müsste) !
      501:
      werde ich Dich jemals lesen, ohne daß Du Dich als OPPORTUNIST gebietest ?
      500:
      Du unterstellst mir in Wdh. "höchstwahrscheinlich";
      ich schrieb, zu einer Zeit, da wir über die Presse nur die Informationen hatten, daß ein paar Flüchtlinge, die sich (lt. Propaganda möglicherweise aus Syrien stammend) in PalästinenserTüchern verhüllt,
      ... da schrieb ich "wir könnten uns alles mögliche vorstellen".
      Inzwischen wissen wir über die Presse auch, daß das Bombenmaterial aus russischen Lieferbeständen sein soll, und der LKW vorher einen Grenzposten kontrolliert durchfuhr. Wie auch immer die Beweisführung aussehen wird:

      die Leute hier sind zu klug für Dich.

      Eviva
      Avatar
      schrieb am 25.08.03 20:23:12
      Beitrag Nr. 526 ()
      Avatar
      schrieb am 25.08.03 20:24:14
      Beitrag Nr. 527 ()
      eddy Du hast mir noch nicht geanwortet!
      Avatar
      schrieb am 25.08.03 20:31:41
      Beitrag Nr. 528 ()
      wer kann folgende Frage beantworten:

      Warum hat der Vatikan Israel als einziger westlicher Staat noch nicht anerkannt?:confused:


      ---------------

      Mannerl,welche frage?
      Avatar
      schrieb am 25.08.03 20:48:12
      Beitrag Nr. 529 ()
      Der neuseeländische Zeichner des folgenden Bildes wurde wegen Israel-Feindlichkeit (Antisemitismus?) entlassen:



      genaueres:

      http://www.greenleft.org.au/current/551p26b.htm
      Avatar
      schrieb am 25.08.03 22:09:00
      Beitrag Nr. 530 ()
      Eddy, #513:

      Es gab mal ein Konzil, wann und wo weiss ich jetzt nicht, auf dem beschliesst der Vatikan, den Sonntag zum wöchentlichen Ruhetag zu machen.
      Alle haben dies anerkannt, nur ein Volk nicht: die Juden.
      Diese haben nach wie vor den Sabbat (Samstag)

      Für den Vatikan ist dies eine Missachtung seiner Autorität und bestraft sie mit der Nichtanerkennung Israels.


      Richtig?
      Avatar
      schrieb am 25.08.03 23:13:39
      Beitrag Nr. 531 ()
      Hier kann jeder nachlesen, daß die Roadmap gezielt von Scharon & Co. zerstört wurde. Es waren auch die Israelis, die den Waffenstillstand gebrochen haben. Die anderen Artikel hier kann man getrost als zionistische Propaganda in die Mülltonne werfen, insbesondere diese lächerlichen Absonderungen eines Max Brym.

      ----------------------------------------------------------

      Eine Droge für den Süchtigen
      Die Angriffe und Morde werden häufiger und grausamer. Der Mauerbau tief innerhalb des palästinensischen Gebietes wird beschleunigt werden, wie auch die Bautätigkeiten in den Siedlungen.

      Eine Droge für den Süchtigen

      Uri Avnery


      Es war ein Putsch. Wie jeder klassische Putsch wurde er von einer Gruppe Offiziere ausgeführt: von Sharon, Mofaz, Ya’alon und der Militärspitze.

      Es ist kein Geheimnis, dass die Militärpartei (und das ist die einzig funktionierende Partei in Israel) vom ersten Augenblick an gegen den Waffenstillstand (Hudna) war, genau so, wie sie gegen die Road Map war. Ihr mächtiger Propaganda-Apparat, der alle israelischen Medien einschließt, verbreitete die Botschaft: „Die Hudna ist eine Katastrophe. Jeder Tag der Hudna ist ein schlechter Tag! Die Reduzierung der Gewalt auf beinahe Null ist ein großes Unglück: unter dem Deckmantel der Hudna sammeln sich die terroristischen Organisationen wieder und bewaffnen sich aufs Neue. Jeder terroristische Akt, der heute vermieden wurde, trifft uns morgen um so härter.

      Das Armeekommando war wie ein Süchtiger ohne seine Drogen. Es war ihm verboten, die von ihm gewünschten Aktionen durchzuführen. Es war gerade dabei, die Intifada zu zerbrechen, der Sieg lag schon hinter der nächsten Ecke. Was fehlte, war nur noch ein entscheidender Schlag. – und das wär’s dann gewesen.

      Das Militär war außer sich, als es die neue Hoffnung sah, die sich in der israelischen Bevölkerung breit machte, das Stimmungshoch bei der Börse, das Steigen des Schekelwertes, die Rückkehr der Massen zu den Unterhaltungszentren, die Anzeichen von Optimismus auf beiden Seiten. Das war eine spontane Volksstimme gegen die Politik des Militärs.

      Ariel Sharon wurde bewusst, dass wenn dies so weiterginge, dies seine langfristigen Pläne über den Haufen werfen würde. Darum hatte er schon bei Beginn der Hudna drei unmittelbare Ziele ins Auge gefasst: Als erstes Abu Mazen so bald wie möglich zu stürzen. Abu Mazen war George Bushs Liebling geworden, ein willkommener Gast im Weißen Haus. Sharons einzigartige Stellung in Washington war in Gefahr. Das Paar Bush-Sharon, das in eine einzige Busharon-Einheit mutierte, war in Gefahr, eine Dreieckbeziehung zu werden. Eine größere Gefahr für Sharons Pläne gibt es nicht.

      Zweitens: die Road Map schon in seinem Anfangsstadium auszulöschen. Der Fahrplan verpflichtete Sharon, über 80 Siedlungsaußenposten aufzulösen, den Siedlungsbau einzufrieren, den Mauerbau zu stoppen und die Armee aus allen Westbank-Städten zurückzuziehen. Sharon wäre es nicht einmal im Traume eingefallen, auch nur eine dieser Verpflichtungen einzugehen.

      Drittens: den Waffenstillstand zu beenden und der Armee wieder in allen palästinensischen Gebieten freie Hand zu geben.

      Die Frage war nur, wie konnte das erreicht werden, ohne dass der leiseste Verdacht auf Sharon fiel? In der großen Mehrheit der Israelis, die den Waffenstillstand begrüßt hatten, durfte unmöglich der Verdacht hochkommen, dass die eigenen Führer dafür verantwortlich waren, wenn dieser Funken Hoffnung ausgelöscht wird. Und was noch wichtiger war, es war unbedingt erforderlich, dass eine solch bösartige Idee nicht etwa in den unschuldigen Kopf des guten George W. Bush gerät. Alle Schuld muss auf die Palästinenser fallen, damit sich die Sympathie für Abu Mazen in Verachtung und Hass wandeln würde.

      Um dieses Ziel zu erreichen, wurden die Mittel sehr sorgfältig ausgewählt, und die simplifizierte Weltsicht von Bush mit seinen „Guten und Bösen “ berücksichtigt. Die Bösen sind die Terroristen. Deshalb war es ratsam, Hamasleute und Jihad-Militante zu töten. Das würde Bush nicht weiter aufregen. In den Augen des Präsidenten ist das Töten von Terroristen eine „gute Tat“. Die Folge davon: die Palästinenser würden gezwungen sein, die Hudna zu brechen.

      Und so geschah es auch:
      Am 8.August töteten israelische Soldaten zwei Hamas-Militante in Nablus. Aber die Rache war minimal. Am 12.August tötete ein Hamas-Selbstmordattentäter einen Israeli in Rosh-Ha’ayin, und ein anderer Attentäter tötete eine Person in der Siedlung Ariel. Beide kamen von Nablus. Hamas verkündigte aber, dass die Hudna weiterginge. Am 14.August tötete die israelische Armee Muhammad Sidr, den Chef des militärischen Flügels von Hamas in Hebron. Fünf Tage später, am 19.August, sprengte sich ein Attentäter aus Hebron in einem Bus in Jerusalem in die Luft und tötete dabei 20 Männer, Frauen und Kinder. Zwei Tage später, am 21.August ermordete die Armee Isma’il Abu Shanab, den vierthöchsten Hamasführer.

      Diesmal war es unmöglich, auf das Opfer die Bezeichnung „tickende Bombe“ zu heften, wie es in anderen Fällen üblich war. Der Mann war ein wohlbekannter, politischer Führer. Warum wurde er unter vielen anderen ausgewählt? Ein Militärkorrespondent beim israelischen Fernsehen versprach sich: Abu-Shanab wurde getötet, weil er ein leichtes Ziel war. Er war nach dem Busattentat nicht in den Untergrund gegangen, wie es die Führer des militärischen Flügels taten.

      Zu guter Letzt wurde diesmal das Ziel erreicht. Die palästinensischen Organisationen verkündeten das Ende der Hudna. Sharon & Co freuten sich. Innerhalb weniger Stunden drang die israelische Armee wieder in die Zentren der palästinensischen Städte ein und begann eine Orgie von Verhaftungen und Hauszerstörungen – mehr als 40 an einem einzigen Tag.


      Der Abhängige stürzte sich auf die Droge. Seine Krise war zu Ende; die Offiziere konnten wieder all das tun, woran sie neun Wochen lang verhindert waren.
      Aber die Situation wird nicht an den - sagen wir mal - Status-quo ante Intifada zurückkehren. Die Angriffe und Morde werden häufiger und grausamer. Der Mauerbau tief innerhalb des palästinensischen Gebietes wird beschleunigt werden, wie auch die Bautätigkeiten in den Siedlungen.

      Die militärische Propaganda-Maschinerie bereitet die Öffentlichkeit schon auf die „Vertreibung Arafats“ vor; „Vertreibung“, hier ein Euphemismus, von der „Wortwäsche“ Sektion der Armee produziert, einer ihrer produktivsten Abteilungen. Es ist nicht die Absicht, den Führer aus seiner Ramallahruine zu vertreiben - auch nicht aus Palästina - sondern aus dieser Welt. Wie die Reaktion der Palästinenser und der ganzen arabischen Welt aussehen wird, kann vorausgesagt werden. Man würde an einen historischen Punkt geraten, der keine Rückkehr erlaubt – vielleicht würde er die Chancen für einen Frieden generationenlang unmöglich machen.

      Und die Amerikaner? Niemals hat die Bush-Regierung so bemitleidenswert ausgesehen wie hier und jetzt. Mit dem unglücklichen und stotternden Colin Powell muss man Mitleid haben, und sein Beauftragter John Wolf, ein Wolf ohne Zähne, wird den Weg all seiner Vorgänger gehen.

      Nach der Zerstörung der neuen Ordnung in Afghanistan und dem klassischen Guerillakrieg jetzt, der das verhasste Besatzungsregime im Irak in den Abgrund zu stürzen im Begriffe ist, wird der Kollaps der Road Map jeglicher Anmaßung des Präsidenten ein Ende setzen. Es ist sehr viel einfacher, sich in Uniform als glorreicher Sieger mit militärischen Extravaganzen als Hintergrund photographieren zu lassen, als eine weise Politik zu betreiben.

      Die neue Gewaltwelle wird die wirtschaftliche Depression in Israel natürlich verschlimmern. Die Krise wird sich verstärken. Zusammen mit dem Waffenstillstand und der Road Map werden der Tourismus, ausländische Investitionen und die Erholung auch dahingehen.
      Auch die Wirtschaft ist wie ein Drogenabhängiger: Neun Milliarden Dollar als US-Regierungs-Darlehensbürgschaften warten in Washington auf Sharon. Das sollte genug sein für die politische und militärische Elite. Nur die Armen werden ärmer. Aber wen kümmert das?

      All dies wird getan, ohne die israelische Öffentlichkeit zu befragen. Es gibt keine offene Diskussion, keine Debatte in den lahmen Medien, in der stummen Knesseth und dem Marionettenkabinett.
      So war ein Putsch möglich.

      b[]Zusammengefasst: die Road Map ist gestorben, weil Sharon von Anfang an gegen sie war. Bush sah sie nur als eine Photomöglichkeit mit einem photogenen Hintergrund an. Abu Mazen erhielt von Israel und den USA nichts, was er als eine palästinensische Errungenschaft hätte präsentieren können.

      Was wird nun geschehen? Nach noch mehr Blutvergießen und vielen Tränen werden die beiden Völker noch einmal zu der Überzeugung kommen, dass es besser sei, zu einer Übereinkunft zu kommen und Frieden zu schließen. Dann werden sie gezwungen sein, die Lektion des letzten Kapitels zu lernen: Es muss alles mit dem Ende beginnen. Erst wenn das Bild des endgültigen Abkommens klar zum Vorschein kommt, kann man sich mit den augenblicklichen Problemen befassen. Alles andere wäre ein Fahrplan in die Hölle. [/b]

      (Aus dem Englischen: Ellen Rohlfs, vom Verfasser autorisiert)

      erstellt am 23.08.2003
      Avatar
      schrieb am 25.08.03 23:39:52
      Beitrag Nr. 532 ()
      stirner,

      ein Kommentar zu den heutigen Bombenanschlägen in Bombay deinerseits wäre wünschenswert!
      Avatar
      schrieb am 25.08.03 23:44:35
      Beitrag Nr. 533 ()
      # 509

      Mannerl,

      laut Sep handelt es sich dabei um den Innenteil der sog. Nationalzeitung.
      Avatar
      schrieb am 25.08.03 23:44:51
      Beitrag Nr. 534 ()
      Warum wollt ihr immer hartnäckig vom Thema abweichen?
      Zu dem Anschlag kann ich nicht viel sagen, vermutlich die Tat von religiösen Spinnern, die ich auf jeden Fall verurteile. Aber das dürfte Dir doch bekannt sein, Eddy.
      Avatar
      schrieb am 25.08.03 23:50:31
      Beitrag Nr. 535 ()
      Hier mal ein Link:

      http://www.jungewelt.de

      Die Junge Welt ist die Zeitung der Jugendorganisation der PDS. Sie mit der Nationalzeitung gleichzusetzen kann ja wohl nur dem kranken Hirn eines Sep entspringen.

      Die Junge Welt zeichnet sich u.a. durch kritische Hintergrundberichte über Israel aus. Deswegen kopiere ich gelegentlich welche hier rein. Man kann das Archiv kostenlos durchsuchen und findet dort viel Interessantes.

      Man braucht kein PDS-Anhänger sein, um diese Zeitung zu schätzen. Sie bietet eine erholsame Abwechslung zum Einheitsbrei unserer Medienlandschaft.
      Avatar
      schrieb am 25.08.03 23:51:54
      Beitrag Nr. 536 ()
      #519

      ... also keine Wehrwölfe im Sinne der von dier gepriesenen PLO,Hamas, etc.?:confused:
      Avatar
      schrieb am 25.08.03 23:53:42
      Beitrag Nr. 537 ()
      Es ist schon erstaunlich welche geistigen Volten die hier
      im board allseits bekannten Buschisten vollführen, wenn es darum geht, dass Handeln der US- Amerikaner im Irak zu verteidigen!

      Der hier allseits bekannte Board-?ep versteigt sich zu dem neuentwickelten Begriff : "ein in kriegerische Aktionen -Verwickelter", scheint aber nicht zu bemerken, dass auf jeden Soldaten die Bezeichnung zutrifft, die er als Definition für Terroristen/Partisanen verwenden möchte!

      Verzweifelt versucht er also jene amerikanische Propagandalüge zu rechtfertigen, die der Weltöffentlichkeit
      suggerieren soll, ihre Soldaten würden von Terroristen angegriffen, während die Professionalität der Angriffe auf die US- Soldaten deutlich macht, dass sie von gut ausgebildeten Soldaten ausgeführt werden!

      Da die irakische Armee sich immer noch im offiziellen Kriegszustand mit den US- Truppen befindet, sind diese Angriffe eben keine terroristischen Angriffe!!!

      Wenn ich mich noch richtig erinnere, fordern die Militärtheoretiker Gneisenau und Scharnhorst in ihren Schriften, dass jeder Bürger eines Landes, das von einem Agressor besetzt wird, dieses mit allen Mitteln zu verteidigen habe!!

      Folgerichtig gab es in den Befreiungskriegen gegen Napoleon sog. Freiwilligenverbände, die keine regulären Soldaten waren!!

      Solche Verbände als Terroristen zu bezeichnen, wäre einfach abartig!!

      Auch die Behauptung, man könne sog. Partisanen einfach an die Wand stellen, stimmt mit den aktuellen Denkweisen der Völkerrechtler nicht überein!!

      Und wie das immer so ist, wenn man zu einer Diskussion fachlich nichts beizutragen hat, weicht "nicht_ die" auf eine unwichtige Nebenproblematik aus und will die demokratische Legitimation des Verbrechers Saddam diskutieren!

      Dazu folgende Anmerkung:

      Die Legitimation des Wahlbetrügers Busch ist mindestens so zweifelhaft wie die des Saddam H.

      Windei
      Avatar
      schrieb am 26.08.03 00:03:27
      Beitrag Nr. 538 ()
      # 520

      dem kranken Hirn eines Sep entspringen.

      stirner,

      deine faschistoide ausdrucksweise verrät dich als gesinnungsterroristen.:eek:
      Avatar
      schrieb am 26.08.03 00:40:22
      Beitrag Nr. 539 ()
      Jetzt feuern sie sogar in Krankenhäuser! Denen ist nichts mehr heilig.

      Israeli Army Attacks Palestinian Hospital Killing 1 & Injuring 2
      August 23, 2003

      Khaled Anamroti died yesterday afternoon in the West Bank city of Nablus, when Israeli troops fired into Rafidiya hospital.

      Hassam al-Ghuhari, director of the Rafidya hospital, confirmed that Khaled Anamroti died instantly having suffered multiple gun shot wounds. His two companions remain in critical condition in ICU, one having received shots to the chest and the other the abdomen.

      After the attack, Israeli forces surrounded the hospital for six hours, closing off the entrance with three tanks. Ambulances attempting to enter the hospital were critically delayed whilst Doctors and patients were stopped and subjected to humiliating searches and interrogation. Hassam al-Ghuhari condemned this attack against the Hospital, not only as a further Israeli violation of the road map, but as a violation of all international laws governing the rights of individuals.


      Quelle:

      http://www.palestinemonitor.org/updates/Israeli_Army_Attacks…
      Avatar
      schrieb am 26.08.03 00:55:52
      Beitrag Nr. 540 ()
      stirner,

      und ich dachte schon dir fällt nichts mehr ein - zur not halt eine übernommene lügenstory von "radio eriwan".
      du ärmster.:(
      Avatar
      schrieb am 26.08.03 01:01:11
      Beitrag Nr. 541 ()
      Eddy

      meine Einfälle sind unendlich - aber ich muß Dir doch auch Platz einräumen für Deine inhaltsleeren Postings.
      Avatar
      schrieb am 26.08.03 01:23:51
      Beitrag Nr. 542 ()
      @windei, ich erspar mir das. Das haben wir hier schon so oft durchgekaut.

      Finde heraus, wie der Status eines "Soldaten" definiert ist, und was den abgrenzt von sogenannten "illegalen Kombatanten", dann kannste wiederkommen und Dein erworbenes Wissen hier anwenden.

      Von mir aus soll der Kriegszustand im Irak weiterhin bestehen, wenn Dir dann wohler ist. Weil Saddam Hussein keine Kapitulation unterzeichnet hast. Hast Du eine ungefähre Vorstellung, wie wichtig Deine Meinung hierzu ist?

      Was zählt, sind Fakten. Geh nach Bagdad, und erzähl Deine story dort einem GI. Vielleicht mag der mir Dir reden. Geh hin und stell Dich vor: "Ich komme aus dem W.O- Forum, mein Name ist Windei...."

      Amis haben Humor.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 26.08.03 01:40:03
      Beitrag Nr. 543 ()
      Wisst Ihr was?

      Fuck Off!!

      Beide könnten den Frieden haben, was glaubt Ihr wieviel Menschen wollen in den (beiden) Ländern frieden?

      Was tun Sie dafür? Demonstrieren Sie? Legen Sie sich zu hunderten vor Bulldozern? Nein, Sie nehmen Sprengstoffgürtel und Sprengen des Feindes Kinder in die Luft und befördern sich selbst zu was weiß ich wie vielen Jungfrauen. Bekammen Sie von hetzerischen Scharlatanen, oft in den Moshees zuvor zumindest eingetrichtert.

      Was macht die Arabische Solidarität? Bei Waffen und Renten für Hinterbliebene der SMA s war sie in der Vergangenheit fast grenzenlos.

      Was machen die Israelis, in Deutschland oft Juden genannt. Glaubt ihr eigentlich ein Israeli würde euch mit Christ ansprechen? Sie verteufeln wieder mal Israel ohne sich in deren Lage zu versetzen. Schaaron ist ein Politiker der wie viele Israelissche Politiker dem Militär enstsprungen ist. Er handelte in der Vergangenheit oft, an einer friedlichen Demokratie gemessen, nicht angemessen. Wer jedoch kann Israel weiterhelfen? Vielleicht könnten es die Menschen, die jedoch gehen keineswegs zu hundert tausenden für den Frieden auf die Straße, Sie bestätigen Scharon.

      Glaubt nicht an Frieden, nur eine minderheit möchte Ihn anscheinent.
      Avatar
      schrieb am 26.08.03 07:51:11
      Beitrag Nr. 544 ()
      ich kann mir nicht vorstellen das die isr. Mehrheit den Krieg will!

      Oder?

      FG
      Mannerl
      Avatar
      schrieb am 26.08.03 08:17:25
      Beitrag Nr. 545 ()
      @mannerl:
      nach Stirners und windeis Denkweise schon... :(
      Hiess es schon bei stirner, "Israel wolle keinen Frieden"!... :(
      Avatar
      schrieb am 26.08.03 09:05:33
      Beitrag Nr. 546 ()
      alleine schon der Tourismus...

      oder anders ausgedrückt!

      was ist den passiert (wirtschaftlich) als mal kurz 2 Flugzeuge in einen Wolkenkratzer geflogen sind?

      MFG
      Mannerl
      Avatar
      schrieb am 26.08.03 14:31:17
      Beitrag Nr. 547 ()
      @stirner:
      interessant ist, daß die Meldung aus deinem #524 heute auf Deutschlandfunk komplett anders wiedergegeben wurde:

      Bei der Durchsuchung des Krankenhauses durch die IDF wurden zwei Palästinenser festgenommen, die Schußwunden behandeln wollten. Beide gehören dem militanten Flügel der al-Aksa-Brigaden an, beide sollen an mehreren Schiessereien mit der IDF beteiligt gewesen sein.

      Schußwunden also... die werden sie sich wohl kaum beim Tontaubenschiessen zugezogen haben... :eek:
      Avatar
      schrieb am 26.08.03 14:38:40
      Beitrag Nr. 548 ()
      @nichtdie,
      Ist Israel eigentlich ne Militärdiktatur`?
      Avatar
      schrieb am 26.08.03 15:00:07
      Beitrag Nr. 549 ()
      @nichtdie: Hier auch mal noch eine etwas ausführlichere Berichterstattung über das, was in Stirner Hamas-Aktivisten-Pamphlet natürlich ganz anders klingt:

      Earlier Tuesday, Israeli
      undercover troops snatched two
      wounded Palestinian gunmen from
      their hospital beds in the West
      Bank city of Nablus on Tuesday
      morning, arresting them and
      transferring them to a hospital
      inside Israel.

      The gunmen, who were described
      by the Al-Aqsa Martyrs Brigade
      spokesman as "hard-core" members of the group,
      are Othman Yunis, 27, a leader of the Al Aqsa
      Brigades in the Balata refugee camp near
      Nablus, and Fahid Bani-Odeh, 25.

      Israel has accused Yunis of being responsible
      for several attacks in which at least 10 people
      were killed, most recently the Rosh Ha`ayin
      suicide bombing on August 12 in which one
      Israeli died. The Al Aqsa Brigades confirmed
      that Yunis was involved in planning the Rosh
      Ha`ayin attack, which came in the middle of the
      cease-fire.

      Yunis and Bani-Odeh were wounded Friday in a
      shootout with Israel Defense Forces soldiers,
      in which a third gunman was killed.




      Die bösen Israelis haben sich also mal wieder erlaubt, Verbrecher zu verhaften, und in ein eigenes Hospital zu bringen. Das ist ja schon ein schrecklicher Skandal!
      Avatar
      schrieb am 26.08.03 15:38:29
      Beitrag Nr. 550 ()
      #533, Gegenfrage:

      Hast Du die Schnauze wirklich schon langsam voll?

      SEP
      Avatar
      schrieb am 26.08.03 15:48:19
      Beitrag Nr. 551 ()
      @SEP,

      Ja!
      Und ich sag Dir auch warum. Hier wimmelts von Schuldzuweisungen von beiden Seiten, aber Vorschläge oder wenigstens Gedanken dazu wie`s "da unten" mal endlich funktionieren soll sind Fehlanzeige!
      Es wird nur noch eine Greueltat gegen die andere aufgerechnet.
      Avatar
      schrieb am 26.08.03 16:27:50
      Beitrag Nr. 552 ()
      mein Vorschlag steht:

      Zaun fertigbauen. 3 Genarationen warten.
      Avatar
      schrieb am 26.08.03 16:44:41
      Beitrag Nr. 553 ()
      #536, gut und schön.

      Und das veranlaßt Dich zur Frage, ob Israel eine Militärdiktatur ist ?

      Schaffst Du es, die Verbindung zwischen diesen beiden Beiträgen von Dir herzustellen ?


      SEP
      Avatar
      schrieb am 26.08.03 16:56:13
      Beitrag Nr. 554 ()
      @Derdieschnautze...:
      soweit ich weiß nicht.
      Du kannst mich aber eines besseren belehren... :D

      Ist Deutschland eigentlich eine Militärdiktatur?
      Oder werden hier Verbrecher und Mörder nicht verhaftet, sondern kriegen einen Arafatorden? :kiss:
      Avatar
      schrieb am 26.08.03 17:00:00
      Beitrag Nr. 555 ()
      @Schnauze, PS:

      finde es doch selbst heraus. Hier der passende Link:
      http://www.knesset.gov.il/mk/eng/mkindex_current_eng.asp?vie…

      :D
      Avatar
      schrieb am 26.08.03 17:03:34
      Beitrag Nr. 556 ()
      @SEP,

      Soll ich mich jetzt für die Frage entschuldigen? Da wirst Du lange darauf warten.
      Dem Anschein nach kommt für Dich ja alles Üble aus dem Islam oder von der Moslemseite. Streng nach amerikanisch/israelischen Richtlinien.
      Ach ja, noch eine Frage: was hat der Ami-GI eigenlich im Iraq verloren? Massenvernichtungswaffen? Halliburton bei der Arbeit ( die sich über kurz oder lang als Diebstahl zum Schaden des irakischen Volkes herauskristallisieren wird) beschützen?
      Avatar
      schrieb am 26.08.03 17:06:40
      Beitrag Nr. 557 ()
      @nichtdie,

      natürlich kriegen Mörder in Deutschland den Arafatorden!
      Habt Ihr das in den israelischen Schulen nicht gelernt oder hast Du nicht aufgepasst.
      Natürlich ist mir auch bekannt, daß Israel nach außen hin eine
      demokratische Republik sein soll.
      Avatar
      schrieb am 26.08.03 18:01:00
      Beitrag Nr. 558 ()
      @Schäuzchen:
      ich muß dich enttäuschen - ich ging nicht in Israel zur Schule. Sondern in Deutschland. Aber schön, daß du mir die "wahren" bundesdeutschen Verhältnisse offenbarst :laugh: Und wie ist deiner Meinung nach die höchste Auszeichnung hierzulande? Eine Osama-bin-Laden-Ehrennadel etwa, am besten noch mit Eichnelaub und Schwertern? :laugh:
      Avatar
      schrieb am 26.08.03 18:07:29
      Beitrag Nr. 559 ()
      @dienicht,

      die höchste Auszeichnung ist der "Sharon-Speichelecker und Israel-in-den-Arsch-kriech-Orden" !!
      :D :D
      Avatar
      schrieb am 26.08.03 18:21:02
      Beitrag Nr. 560 ()
      @derdieschnautzelangsamvollhat

      gemach. Du hast eine Frage gestellt. Ich habe Dich gefragt, was Dich zu dieser Frage veranlaßt hat. Das ist schon alles. Du solltest Dich nicht für die Frage entschuldigen, sondern sie genauer erklären.

      Das hast Du jetzt indirekt im Nachhinein unternommen, und meine Neugier, wer so etwas fragen könnte, ist nun gestillt.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 26.08.03 18:26:46
      Beitrag Nr. 561 ()
      @SEP,

      nimms nicht persönlich.
      Aber Parteilichkeit wird das Nahost Problem sicher nicht lösen.
      Avatar
      schrieb am 26.08.03 19:00:13
      Beitrag Nr. 562 ()
      @schnauze:
      also Unparteilichkeit. Und wer?
      Ich denke, du gehst nicht davon aus, daß es dann eine israelisch-indische Grenze entlang des Jordan gibt?
      :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 26.08.03 20:38:49
      Beitrag Nr. 563 ()
      Erneute Mordanschläge von israelischen Einsatzgruppen auf Palästinenser. Das eigentliche Ziel wurde verfehlt, dafür aber Unschuldige - auch Kinder getroffen.
      Offensichtlich will man mit Gewalt die Stimmung anheizen, einen neuen Selbstmordanschlag herauskitzeln. Die Roadmap soll unter allen Umständen jetzt beerdigt werden. Wie hätte man auch etwas anderes erwarten können.


      Israelischer Raketenangriff auf Auto eines
      Hamas-Führers im Gazastreifen schlägt fehl


      26. Aug 20:19 netzeitung


      Ein bei dem Angriff Verletzter wird ins Krankenhaus gebracht
      Foto: AP

      Ein israelischer Kampfhubschrauber hat im Gazastreifen drei Geschosse auf das Auto eines hochrangigen Mitglieds der radikalislamischen Hamas-Miliz abgefeuert. Dabei wurden ein Passant getötet und 26 Menschen verwundet. Der Angegriffene konnte unverletzt entkommen.

      Mit Raketenangriffen im Gazastreifen ist Israel abermals gegen militante Palästinenser vorgegangen. Aus einem Kampfhubschrauber wurden am Dienstag drei Geschosse auf ein Auto abgefeuert. Dabei wurden nach Angaben von Augenzeugen und Ärzten ein Passant getötet und mindestens 26 weitere Menschen verletzt.
      Der Hamas-Aktivist Wael Ekalan, dem der Angriff galt, entkam. Das Auto mit dem ranghohen Hamas-Mitglied und zwei weiteren Insassen stand zum Zeitpunkt des Angriffs gerade im Stau nahe dem Flüchtlingslager Dschebalija. Augenzeugen zufolge konnten die drei Männer beim Anflug des Helikopters noch rechtzeitig aus dem Fahrzeug springen und entkommen.



      Schnellboot feuert zwei Granaten ab

      Tödlich getroffen wurde laut Aussagen der Zeugen der Besitzer eines Pfeifenladens am Straßenrand. Unter den Verletzten befanden sich nach Angaben von Ärzten auch vier Kinder. Der Zustand eines achtjährigen Jungen wurde als kritisch beschrieben.

      Wenige Minuten vor dem Hubschrauberangriff wurden von einem israelischen Schnellboot vor der Nordküste des Gazastreifens zwei Granaten abgefeuert, die in ein Feld einschlugen. Für Berichte, wonach mindestens sieben Menschen verletzt wurden, gab es keine Bestätigung.



      Zwei Al-Aksa-Mitglieder aus Hospital entführt

      Aus einem Krankenhaus in Nablus haben zudem israelische Soldaten zwei bei einer Schießerei verwundete Mitglieder der Al-Aksa-Brigaden entführt. Die Militärs drangen nach Angaben eines Arztes in die Intensivstation der Rafidijeh-Klinik ein und trugen zwei Mitglieder der Al-Aksa-Brigaden zu einem wartenden Krankenwagen.

      Der 27-jährige Othman Junis und der 25-jährige Fahid Bani-Odeh wurden nach Informationen aus Armeekreisen in ein Krankenhaus nach Israel gebracht. Junis wird die Beteiligung an mehreren Anschlägen vorgeworfen, bei denen mindestens zehn Menschen getötet wurden. Beide Männer gehörten zum harten Kern der Al-Aksa-Brigaden, sagte ein Sprecher der Gruppe.



      Unruhen auf dem Jerusalemer Tempelberg

      Unterdessen ist es auf dem Tempelberg in Jerusalem zu Ausschreitungen zwischen Juden und Muslimen gekommen. Die Polizei nahm drei islamische Beamte sowie mehre Gläubige vorübergehend fest, nachdem Muslime einen von der Polizei eskortierten Zug jüdischer Pilger angegriffen hatten.

      Erst seit vergangener Woche dürfen Juden wieder den Ort betreten, der für beide Religionsgruppen ein Symbol für ihren Anspruch auf Jerusalem darstellt. Mit seinem Besuch auf dem Tempelberg hatte der damalige Oppositionsführer und heutige israelische Ministerpräsident Ariel Scharon vor drei Jahren den Intifada-Aufstand der Palästinenser ausgelöst. (nz)
      Avatar
      schrieb am 26.08.03 20:48:25
      Beitrag Nr. 564 ()
      ein ehemaliger freund jassir arafats erzählte folgende geschichte:

      es gab einen studenten ,dessen eltern ihn während des krieges im jahr 1948 aus palästina zu verwandten nach kairo geschickt hatten.als der krieg zu ende war ... erlaubten die israelis dem jungen nicht,zu seinen eltern zurückzukehren ... er hatte keine eigene meinung,sondern war bereit,jedem zu folgen,der ihm nur ein bischen freundlichkeit entgegenbrachte.jassir hatte ihn rekrutiert ... er betete jassir förmlich an.

      dann,oh ja ,es war ein jahr später,entdeckte jassir,dass die eltern des jungen in israel lebten (und) dort anscheinend zufrieden waren.jassir wollte den jungen überreden,seine eltern öffentlich anzuprangern.der junge hätte fast alles für jassir getan - aber dies konnte er nicht tun.

      jassir liebte den jungen wirklich.er war zartgliedrig,sensibel,wie eine blume.er gehörte zum innerenkreis um jassir - vier oder fünf jungen lebten in seiner wohnung und - na ja-sie wissen ja,was ich meine.und was tat jassir?es gab da einen anderen jungen wir nannten ihn " krummsäbel" ;er kam von einem beduinenstamm.er kannte keine gnade.jassir .. zeigte auf den jungen,er sagte:meinherz blutet für ahmed ..`es war sehr dramatisch.und dann sagte er:"aber mein arabischer bruder ahmed bringt es nicht fertig,ein wahrer fedaj(terrorist zu sein,und und so muß er eine lektion erhalten".

      daraufhin erschien der junge,den wir krummsäbel nannten,mit einem messer .. der krummsäbel kastrierte den jungen.am nächsten tag war er tot. er hatte selbstmord begangen.
      Avatar
      schrieb am 26.08.03 20:51:43
      Beitrag Nr. 565 ()
      @nichtdie,

      ich gehe davon aus, daß Ihr (die Juden oder/und Israelis)
      und die Palis Euch noch nicht genug gegenseitig abgemurkst habt, und das da noch immer großer Bedarf von beiden Seiten besteht.
      Wo die Grenze von Groß-Israel verlaufen wird oder ob das Land überhaupt als Staatsgebilde in Zukunft funktionieren und weiterexistieren wird; daran hab ich persönlich meine Zweifel, da gewisse Selbstzerstörungstendenzen ganz klar zu erkennen sind.
      Welche wirklichen Freunde hat das Land überhaupt? Und wenn ja, warum?
      Avatar
      schrieb am 26.08.03 22:41:22
      Beitrag Nr. 566 ()
      Arafat nominiert Rajoub
      Die Auseinandersetzung zwischen Abu Mazen und Jassir Arafat spitzt sich zu, da Arafat weiterhin versucht, verschiedene Sicherheitskräfte zu befehligen, und beschneidet damit die Machtbefugnisse des von Abu Mazen (Abbas) eingesetzten Sicherheitsministers Muhammad Dachlan. Dachlan hatte Arafat vor einigen Tagen als „lügenden Hund“ bezeichnet. Arafat setzte nun erneut Jibril Rajoub, den er vor einem Jahr entlassen hatte, wieder als seinen Berater für „nationale Sicherheitsfragen“ ein.


      Eitan: Richtet Arafat wie Eichmann?
      Der legendäre Mossad-Berater der 70er- und 80er-Jahren, Rafi Eitan, sagte während eines Radio-Interviews: „Arafat ist ein Kriegsverbrecher! Er soll in Jerusalem vor Gericht gestellt werden. Er brachte fürchterliches Elend über sein eigenes, palästinensisches Volk wie auch über uns. Er ist ein Mörder.“ Eitan, der 1960 für die Festnahme von Adolf Eichmann in Argentinien verantwortlich war, sagte am Ende des Interviews: „Bringt ihn nach Jerusalem wie damals Eichmann“.
      Avatar
      schrieb am 26.08.03 23:37:52
      Beitrag Nr. 567 ()
      Na, Kühe woher hast Du diesen Blödsinn? Da braucht man wahrscheinlich nicht lange raten: Nachrichten aus Israel, zionistisches Propagandablatt für messianische Christen.

      Kleiner Auszug gefällig, hier aus dem Forum:

      Eitan: Richtet Arafat wie Eichmann?
      Der legendäre Mossad-Berater der 70er- und 80er-Jahren, Rafi Eitan, sagte während eines Radio-Interviews: „Arafat ist ein Kriegsverbrecher! Er soll in Jerusalem vor Gericht gestellt werden. Er brachte fürchterliches Elend über sein eigenes, palästinensisches Volk wie auch über uns. Er ist ein Mörder.“ Eitan, der 1960 für die Festnahme von Adolf Eichmann in Argentinien verantwortlich war, sagte am Ende des Interviews: „Bringt ihn nach Jerusalem wie damals Eichmann“.

      Ich weiss nicht, wer mehr Blut am Kragen hat, Arafat oder Herr Eitan?

      Der arme Arafat ist bemitleidenswert, er ist an allem Schuld.
      Herr Eitan soll sich schämen und die unzählige Opfer, die er auf dem Gewissen hat um Verzeihung bitten.
      Aber soviel Corage hat er sicherlich nicht.



      Das nächste Mal solltest Du zumindest so ehrlich sein, die Quelle mit anzugeben - wenn Du schon nicht in der Lage bist, einen eigenen Text zu verfassen.
      Avatar
      schrieb am 26.08.03 23:40:41
      Beitrag Nr. 568 ()
      eigentlich war das immer die besondere Leistung von @kuehe: seine eigenen, abgegrenzten Texte.

      Vielleicht steht der größte Mist in Deinem posting diesmal ganz zu Anfang ?


      SEP
      Avatar
      schrieb am 26.08.03 23:43:37
      Beitrag Nr. 569 ()
      Du wirst es mir sicher noch näher erklären. Oder kannst Du nicht?

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 26.08.03 23:46:19
      Beitrag Nr. 570 ()
      Nachtrag:

      Ich hab ja schon immer vermutet, daß Kühe eine Deiner Zweit-ID`s ist bzw. war.

      :D
      Avatar
      schrieb am 27.08.03 00:23:47
      Beitrag Nr. 571 ()
      muß ich es noch erklären, oder bist Du inzwischen selber drauf gekommen ?

      Und: eigentlich habe ich immer unter @stirner, und nicht unter @kuehe gepostet. Unter @kuehe, das warst du doch.

      Bis Du dann einen mod geschmiert hast, dies auszuwechseln.

      ;)

      Das muß in einem September gewesen sein.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 27.08.03 00:25:20
      Beitrag Nr. 572 ()
      Warum wurde ich dann gesperrt?

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 27.08.03 00:31:59
      Beitrag Nr. 573 ()
      Tatsächlich, @kuehe ist gesperrt worden. Aber erst seit heute.

      Ich durchschaue Dich, Du warst es selber, um dann diese Tat in gewohnter Manier anderen in die Schuhe zu schieben. Gib es zu.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 27.08.03 08:01:40
      Beitrag Nr. 574 ()
      #25 von GOLDONLY11 25.02.03 08:06:57 Beitrag Nr.: 8.718.154 8718154
      Dieses Posting: versenden | melden | drucken | Antwort schreiben
      @SEP

      SEP = Makaflo

      Oder wie kann man sich sonst bei jemandem bedanken #19+#20, der
      nach einem postet ?! Dümmer geht`s nicht !!

      SEP ... Entlarvt als Lügner, eben typisch Kriegshetzer !!
      Avatar
      schrieb am 27.08.03 10:44:11
      Beitrag Nr. 575 ()
      ausser persönliches läuft hier anscheinend nichts...
      Avatar
      schrieb am 27.08.03 13:05:57
      Beitrag Nr. 576 ()
      #552

      stirner,

      du hast wohl unterricht bei der psycho-mafia scientologie genommen,frei nach dem motto:wie mache meine gegner zur drecksau.

      dies scheint eine deiner genialsten eigenschaften zu sein.
      Avatar
      schrieb am 27.08.03 13:22:04
      Beitrag Nr. 577 ()
      @Eddymerckx,

      von der rechten Seite läufts auch nicht anders!
      Beide Seiten sind zu kritisieren, wenn schon!
      Avatar
      schrieb am 27.08.03 13:30:09
      Beitrag Nr. 578 ()
      @schnauze:
      was ist denn die "rechte Seite"? Rechts vom was?
      Ich kann hier nur in israelfreudlich und palästinenserfreundlich unterscheiden, oder Terrorverurteilende und Terrorrelativierende wenn du möchtest ;) , aber rechts und links?
      Es sei denn, du nimmst es geographisch , aber dann wäre Israel links, weil es westlich von Palästina liegt, also links auf der Weltkarte. Es sei denn, du wohnst in Australien...
      :D
      Avatar
      schrieb am 27.08.03 13:32:22
      Beitrag Nr. 579 ()
      @Eddy: egal, was man sagt, in @stirners Augen ist es eh ein "Lo(o)ser Argument".
      Genauso, wie es heute eben keinen Antisemitismus mehr gibt... :D
      Avatar
      schrieb am 27.08.03 13:43:23
      Beitrag Nr. 580 ()
      dienicht,

      Rechts vom Jordan, aber nicht so weit !;)
      Avatar
      schrieb am 27.08.03 13:45:47
      Beitrag Nr. 581 ()
      derdieschnautzelangsamvollhat ,

      zumindest in bezug auf stirner gibst du mir recht.

      das ist schon mal ein guter anfang.

      ich wüsste nur zu gerne wer hier recht bzw. links ist.

      in der feindschaft gegenüber israel sind sich die radikalen von rechts und links einig.

      sie outen sich hier als gesinnungsterroristen.so münzt z.b
      stirner die terminologie der ss-chergen liebend gerne auf die iraelis um."krankes gehirn",ist eine sehr häufig von ihm gebraucht definition für andere user.
      es ist unglaublich,aber der typ hält sich für befähigt dem nahen osten frieden zu bringen.
      wahrscheinlich meint er damit aber nur die friedhofsruhe für israel,wie es aus seinen argumentationen ersichtlich ist.
      Avatar
      schrieb am 27.08.03 14:05:19
      Beitrag Nr. 582 ()
      @Eddy,

      in manchen gebe ich Stirner durchaus recht.
      Auch der Vergleich mit unserer dunklen Vergangenheit ist in einigen Komponenten der Israelischen Politik durchaus zu erwähnen, z.B. die Sippenhaftung oder die Lynchjustiz, auch das willkürliche töten von als Terroristen verdächtigten Personen. Etwas, das in diesen Zusammenhängen mit Rechtsstaat zu tun hat, müßte mir entgangen sein.
      Deswegen auch meine gestrige Anspielung an "nichtdie" betreffs Militärdiktatur.
      Avatar
      schrieb am 27.08.03 16:14:08
      Beitrag Nr. 583 ()
      #561

      Eddy, Lob vom Gegner - das schätze ich. :D

      #564, dienicht,

      das Loser-Argument ist, eine Kritik an Israel mit einem Antisemitsmus-Vorwurf zu beantworten. Vor allem dann, wenn man nichts mehr zu sagen hat. Du weißt sicher was ich meine, ich verstehe auch, daß Euch das psychisch entlastet. Aber schwach ist es troztdem. Es wäre auch fair, mich richtig zu zitieren. Meine Aussage war: Von Ausnahmen abgesehen, gibt es heute keine Antisemiten mehr. Außer Mahler (bei dem es nicht mal sicher ist) habt ihr es bis heute nicht geschafft, mir einen zu nennen. Aber zweifellos gibt es ein paar irre Neonazis, für die diese Aussage zutrifft.
      Avatar
      schrieb am 27.08.03 16:18:05
      Beitrag Nr. 584 ()
      Die Dummen am Board haben Zulauf bekommen, hier hat sich nun @baybay eingereiht. Der gerechterweise auf @goldonlys dämliche Kurzschlüsse reingefallen ist.

      Ein guter Tag heute.

      @baybay, hier bist Du allerdings Opfer von @Goldonly und @stirner geworden, ich glaube eigentlich nicht, @stirner würde ernsthaft erwägen, ich sei z.B. @kuehe. Aber kläre das mal mit den Mods ab, wie die das hier mit Doppel- IDs handhaben. @stirner hat nur einen lustigen Scherz gemacht.

      @nichtdie, ich weiß nicht, ob @stirner "loser" oder "looser" meint, deswegen habe ich mich auch schon mal bei ihm als "Der lose SEP" abgemeldet.

      Wir wissen ja, was er meint.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 27.08.03 16:27:53
      Beitrag Nr. 585 ()
      Schon ein bischen älter, aber nicht uninteressant. Natürlich sind die Jungs von der
      "Army School of Advanced Military Studies" nur Spinner. Oder :look: ?



      MOSSAD Can Target U.S. Forces, Framing Arabs
      U.S. troops would enforce peace under Army study

      by Rowan Scarborough
      The Washington Times
      September 10, 2001

      An elite U.S. Army study center has devised a plan for enforcing a major Israeli-Palestinian peace accord that would require about 20,000 well-armed troops stationed throughout Israel and a newly created Palestinian state.

      There are no plans by the Bush administration to put American soldiers into the Middle East to police an agreement forged by the longtime warring parties. In fact, Defense Secretary Donald H. Rumsfeld is searching for ways to reduce U.S. peacekeeping efforts abroad, rather than increasing such missions.

      But a 68-page paper by the Army School of Advanced Military Studies (SAMS) does provide a look at the daunting task any international peacekeeping force would face if the United Nations authorized it, and Israel and the Palestinians ever reached a peace agreement. Located at Fort Leavenworth, Kan., the School for Advanced Military Studies is both a training ground and a think tank for some of the Army`s brightest officers. Officials say the Army chief of staff, and sometimes the Joint Chiefs of Staff, ask SAMS to develop contingency plans for future military operations. During the 1991 Persian Gulf war, SAMS personnel helped plan the coalition ground attack that avoided a strike up the middle of Iraqi positions and instead executed a "left hook" that routed the enemy in 100 hours.

      The cover page for the recent SAMS project said it was done for the Joint Chiefs of Staff. But Maj. Chris Garver, a Fort Leavenworth spokesman, said the study was not requested by Washington.

      "This was just an academic exercise," said Maj. Garver. "They were trying to take a current situation and get some training out of it."

      The exercise was done by 60 officers dubbed "Jedi Knights," as all second-year SAMS students are nicknamed.

      The SAMS paper attempts to predict events in the first year of a peace-enforcement operation, and sees possible dangers for U.S. troops from both sides.

      It calls Israel`s armed forces a "500-pound gorilla in Israel. Well armed and trained. Operates in both Gaza and the West Bank. Known to disregard international law to accomplish mission. Very unlikely to fire on American forces. Fratricide a concern especially in air space management."

      Of the MOSSAD, the Israeli intelligence service, the SAMS officers say: "Wildcard. Ruthless and cunning. Has capability to target U.S. forces and make it look like a Palestinian/Arab act."

      On the Palestinian side, the paper describes their youth as "loose cannons; under no control, sometimes violent." The study lists five Arab terrorist groups that could target American troops for assassination and hostage-taking.

      The study recommends "neutrality in word and deed" as one way to protect U.S. soldiers from any attack. It also says Syria, Egypt and Jordan must be warned "we will act decisively in response to external attack."

      It is unlikely either of the three would mount an attack. Of Syria`s military, the report says: "Syrian army quantitatively larger than Israeli Defense Forces, but largely seen as qualitatively inferior. More likely, however, Syrians would provide financial and political support to the Palestinians, as well as increase covert support to terrorism acts through Lebanon."

      Of Egypt`s military, the paper says, "Egyptians also maintain a large army but have little to gain by attacking Israel."

      The plan does not specify a full order of battle. An Army source who reviewed the SAMS work said each of a possible three brigades would require about 100 Bradley fighting vehicles, 25 tanks, 12 self-propelled howitzers, Apache attack helicopters, Kiowa Warrior reconnaissance helicopters and Predator spy drones.

      The report predicts that non-lethal weapons would be used to quell unrest.

      U.S. European Command, which is headed by NATO`s supreme allied commander, would oversee the peacekeeping operation. Commanders would maintain areas of operation, or AOs, around Nablus, Jerusalem, Hebron and the Gaza strip.

      The study sets out a list of goals for U.S. troops to accomplish in the first 30 days. They include: "create conditions for development of Palestinian State and security of Israel "; ensure "equal distribution of contract value or equivalent aid" . . . that would help legitimize the peacekeeping force and stimulate economic growth; "promote U.S. investment in Palestine"; "encourage reconciliation between entities based on acceptance of new national identities"; and "build lasting relationship based on new legal borders and not religious-territorial claims."

      Maj. Garver said the officers who completed the exercise will hold major planning jobs once they graduate. "There is an application process" for students, he said. "They screen their records, and there are several tests they go through before they are accepted by the program. The bright planners of the future come out of this program."

      James Phillips, a Middle East analyst at the Heritage Foundation, said it would be a mistake to put peacekeepers in Israel, given the "poor record of previous monitors."

      "In general, the Bush administration policy is to discourage a large American presence," he said. "But it has been rumored that one of the possibilities might be an expanded CIA role."

      "It would be a very different environment than Bosnia," said Mr. Phillips, referring to America`s six-year peacekeeping role in Bosnia-Herzegovina. "The Palestinian Authority is pushing for this as part of its strategy to internationalize the conflict. Bring in the Europeans and Russia and China. But such monitors or peacekeeping forces are not going to be able to bring peace. Only a decision by the Palestinians to stop the violence and restart talks could possibly do that."

      http://www.cooperativeresearch.org/timeline/2001/washingtont…
      Avatar
      schrieb am 27.08.03 16:49:10
      Beitrag Nr. 586 ()
      CT, #570


      Man beachte das Datum! Manche muß man halt mit der Nase auf die wahren Zusammenhänge stoßen.
      Avatar
      schrieb am 27.08.03 17:02:46
      Beitrag Nr. 587 ()
      Eben stirner, merkwürdiger Zufall :look: ...


      Oder das hier. Unter Al Qaeda-Rekrutierung hab ich mir immer was anderes vorgestellt:




      The Shin Beth has the means to do whatever it wants: Shbak


      PA uncovers Israelis posing as Al-Qaeda agents


      Gaza security chief announces arrest of three Palestinians used by Israeli intelligence as al-Qaeda operatives.

      By Sophie Claudet - GAZA CITY

      A senior Palestinian security official claimed Saturday his services had uncovered an Israeli plot to create a mock Al-Qaeda cell in the Gaza Strip, while an Israeli official dismissed the charge as "absurd".

      Gaza head of preventive security Rashid Abu Shbak told journalists at a press conference that Israeli agents, posing as operatives of Osama bin Laden`s terrorist group, recruited Palestinians in the Gaza Strip.

      "Over the past nine months, we`ve been investigating eight cases in which Israeli intelligence posing as Al-Qaeda operatives recruited Palestinians in the Gaza Strip," said Abu Shbak, referring to a series of e-mails and phone call conversations.

      He added that three Palestinians had been detained.

      Abu Shbak`s revelations came two days after Israeli Prime Minister Ariel Sharon charged Al-Qaeda militants were operating in the Gaza Strip and in Lebanon, raising fears of an intensification of Israeli military operations.

      A spokesman for Israel`s foreign ministry branded the Palestinian claim "ridiculous" and "some kind of propaganda campaign," adding that "the Palestinian territories have become a breeding ground for terrorism.

      "There is no need for Israel to make up something like this because (the hardline Islamic movements) Hamas, Islamic Jihad and (Lebanon-based militant group) Hezbollah are all the same as Al-Qaeda," spokesman Gilad Millo said.

      "If... Sharon has made these allegations, he must be basing it on some evidence," he also said.

      Abu Shbak said three Palestinians used by Israeli intelligence had been arrested, while another 11 were released "because they came and informed us of this Israeli plot."

      He poured cold water on the theory that Al-Qaeda was operating in the occupied territories.

      "Al-Qaeda doesn`t recruit so easily and openly," Abu Shbak said.

      The security chief said his services had traced back to Israel cellphone calls and e-mails in which Palestinians were asked to join Al-Qaeda.

      He said the calls to the Gaza Strip purportedly came from Germany and Lebanon. One e-mail was even signed bin Laden.

      "We investigated the origin of those calls, which used roaming, and messages and found out they all came from Israel," he told journalists.

      "The Shin Beth - Israeli internal intelligence - has the means to do whatever it wants."

      He said the Palestinians recruited were then paired unbeknownst to them with Israeli collaborators in Gaza.

      He said they received money and weapons "although most of these weapons did not even work".

      The money was provided by "Palestinian collaborators with Israel" directly to the new recruits or "was transferred from bank accounts in Jerusalem or Israel," Shbak said.

      "We are sure that Israel is behind this and that there are absolutely no groups such as Al-Qaeda operating here," the security chief said, adding however "we can`t say there will never be Al-Qaeda here, but at least not for now."

      But neither did Shbak contest the fact that as many as 11 Palestinians had welcomed the call from Israel to join Al-Qaeda.

      "Those who accepted were mostly members of the military wing of Palestinian organizations," he said.

      International cooperation minister Nabil Shaath, who also attended the press conference, accused Sharon of trying to piggyback on the US-led `war against terrorism` to justify "more attacks on the Palestinian people and violence in the Gaza Strip".

      Sharon`s announcement marked the first time Israel officially claimed that Al-Qaeda, held responsible for the September 11, 2001 attacks in the United States, was operating in the Palestinian territories.

      It was considered a surprise because the Gaza Strip is virtually sealed off by Israeli troops.

      The hardline Israeli leader also charged other members of the terror group were cooperating with Lebanon`s Shiite militia Hezbollah.

      The Lebanese government and Hezbollah had also dismissed the accusations.

      Three Israelis and 10 Kenyans were killed in a suicide attack on a hotel near the Kenyan port of Mombasa last Thursday, shortly after missiles narrowly missed an Israeli charter flight taking off from there with 261 passengers.

      The attacks were purportedly claimed by Al-Qaeda on an Islamic website.


      http://www.middle-east-online.com/english/?id=3544
      Avatar
      schrieb am 27.08.03 17:19:34
      Beitrag Nr. 588 ()
      CheapThrill,

      immer wenn sie bis zur Unkenntlichkeit "verhüllt" sind ?!


      Datum war:
      First Published 2002-12-07, Last Updated 2002-12-07 21:35:02
      Avatar
      schrieb am 27.08.03 20:26:04
      Beitrag Nr. 589 ()
      @stirner: loser oder looser? :D
      Avatar
      schrieb am 27.08.03 20:27:17
      Beitrag Nr. 590 ()
      und cheap jack nicht mehr inkognito :laugh:
      Avatar
      schrieb am 27.08.03 22:35:00
      Beitrag Nr. 591 ()
      Ein Blick ins Wörterbuch und Du weißt Bescheid.

      :yawn:
      Avatar
      schrieb am 27.08.03 22:42:33
      Beitrag Nr. 592 ()
      Die Hamas-Führer gehen in den Untergrund, gleichzeitig steht eine zweite "Generation" von Führern bereit. Israel macht sich also keinen Gefallen, wenn sie die teilweise (relativ) moderaten Führer töten. Was danach kommt wird noch fanatischer sein. Die Erfahrung zeigt ja schließlich, daß die erste Generation das Ganze noch mit einer Prise Salz begreift, die darauf folgenden die Ideologie bierernst nehmen.


      Hamas-Führer gehen in den Untergrund

      Auf Grund der gehäuften Tötungen führender Hamas-Aktivisten durch Israelis ist die militärische und politische Führung der Palästinenser-Organisation abgetaucht. Bereits beim Begräbnis zweier Hamas-Märtyrer zeigte sich keiner der Anführer mehr in der Öffentlichkeit.

      Gaza - Die israelische Armee hatte am vergangenen Donnerstag den politischen Hamas-Führer Ismail Abu Schanab und seine zwei Leibwächter mitten in der Stadt durch mehrere Raketen gezielt getötet. Seitens der Armee hieß es, kein Mitglied der Hamas-Führung könne mehr vor der Liquidierung durch Israel sicher sein.
      Bereits am Wochenende hatte der Hamas-Führer Abd al-Asis Rantisi bekannt gegeben, Hamas habe eine alternative Führung etabliert, die aktiviert werde, falls Israel alle amtierenden Hamas-Spitzen töten sollte. Nachdem zwei weitere Hamas-Aktivisten und zwei Mitglieder der Polizeitruppe "Force 17" am Sonntag ums Leben kamen, verteilte Hamas in Gaza ein Flugblatt, in dem örtlichen Hamas-Führern Anweisungen gegeben wurden, wie sie Angriffen Israels ausweichen könnten.

      Den Anweisungen zufolge dürfen die Führungsmitglieder der Gruppe künftig keine Telefone mehr für Kontaktaufnahmen benutzen. Außerdem dürfen sie ihre eigenen Wagen nicht mehr fahren. Sie wurden zudem aufgefordert, Hauptstraßen zu meiden.

      Israelische Tageszeitungen hatten nach dem palästinensischen Selbstmordanschlag von Jerusalem am 19. August in Jerusalem im Internet Fahndungslisten mit den Fotos der wichtigsten Hamas-Persönlichkeiten veröffentlicht. Die israelischen Geheimdienste erhoffen sich dadurch, die Hamas-Spitzen einschüchtern zu können, die sich zu dem Anschlag mit insgesamt 22 Toten bekannt hatten.
      Avatar
      schrieb am 27.08.03 22:44:11
      Beitrag Nr. 593 ()
      Quelle war der heutige Spiegel online.
      :)
      Avatar
      schrieb am 27.08.03 22:46:11
      Beitrag Nr. 594 ()
      Die Palästinenser scheinen noch eine geringfügige Hoffnung für die Weiterführung des Friedensprozesses zu hegen. Auch Arafat setzt sich für die Einhaltung des Waffenstillstands ein.

      Arafat mahnt zur Waffenruhe

      27. Aug 16:58 netzeitung

      Palästinenserführer Arafat appelliert an die radikalen Gruppen - der Waffenstillstand mit Israel müsse eingehalten werden.

      Palästinenserführer Jassir Arafat hat Hamas und Islamischen Dschihad am Mittwoch aufgerufen, den Waffenstillstand mit Israel zu respektieren. Sie sollten «den politischen und friedlichen Bemühungen der internationalen Gemeinschaft zur Umsetzung der Road Map eine Chance geben», hieß es in einer Erklärung aus Arafats Büro in Ramallah.

      Er sei bereit, gegen die militanten Gruppen vorzugehen, wenn Israel seinerseits die Attacken einstelle. Jedoch werde er keinen Bürgerkrieg riskieren.

      Abbas trifft militante Gruppen

      Die palästinensische Regierung von Ministerpräsident Mahmud Abbas kam zu einer Sondersitzung zusammen, um über die Sicherheitslage zu beraten. Im Laufe des Tages solle ein Treffen von Abbas mit Vertretern der radikalen Palästinensergruppen im Gazastreifen stattfinden, meldet die israelische Zeitung «Haaretz». Die Teilnahme der Führer der Hamas und des Islamischen Dschihad sei noch unklar.

      Abbas steht zunehmend unter dem Druck von Israel und radikalen Palästinensern, die sich gegenseitig die Schuld an der Eskalation in der Region geben. Die Hamas und weitere radikale Gruppen hatten die Ende Juni mit Israel vereinbarte Waffenruhe am 21. August nach dem Attentat auf Hamas-Führer Ismail Abu Schanab für beendet erklärt. (nz)
      Avatar
      schrieb am 27.08.03 22:49:04
      Beitrag Nr. 595 ()
      Inzwischen kommt Sharon immer mehr in Schwierigkeiten wegen illegaler Finanz-Transaktionen für Wahlkampfspenden. Kein gutes Omen für den weiteren Friedensprozess.

      Neue Hinweise auf dubiose Finanzgeschäfte Scharons

      27. Aug 16:31 netzeitung

      Die israelische Justiz hat einem Pressebericht zufolge neue Hinweise auf undurchsichtige Finanz-Transaktionen Scharons. Mit Hilfe hoher Geldüberweisungen aus Österreich konnte der Regierungschef illegale Wahlkampfspenden zurückzahlen.

      Dem israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon und seinem Sohn Gilad wird vorgeworfen, von einem britischen Geschäftsmann Geld angenommen zu haben, um illegale Wahlkampfspenden Scharons zurückzuzahlen. Wie die Zeitung «Ha`aretz» am Mittwoch berichtet, haben Polizei und Staatsanwaltschaft neue Erkenntnisse, die den Verdacht auf unlautere Transaktionen erhärten. Auch zwei andere Geschäftsleute sollen in die Affäre verstrickt sein.
      Nach einem vertraulichen Dokument des israelischen Justizministeriums, das «Ha`aretz» vorliegt, zahlte Gilad Scharon ein Darlehen des in Südafrika lebenden Geschäftsmanns Cyril Kern zurück. Das Geld dafür hatten ihm demnach wenige Tage zuvor andere nicht näher bezeichnete Geschäftsmänner über dieselbe Bank in Wien überwiesen, von der auch Kerns Kredit stammte.

      «Ha`aretz» zufolge ersuchte das Ministerium daraufhin die österreichiche Regierung, den Inhaber des Kontos ermitteln zu dürfen, von dem aus Gilad Scharon im November und Dezember vergangenen Jahres eine hohe Geldsumme überwiesen wurde.

      Kredit in Höhe von 1,5 Millionen Dollar

      Die Finanztransfers hätte es ihm ermöglicht, einen Kredit in Höhe von von 1,5 Millionen Dollar zurückzuzahlen, den er im Mai 2002 auf Geheiß seines Vaters bei einer Bank in Tel Aviv aufgenommen hatte. Mit diesem Geld wollte Scharon demnach illegale Spenden zurückerstatten, die seine Likud-Partei während des Wahlkampfes 1999 entgegen genommen hatte.

      Als Sicherheit wies Gilad Scharon dem Bericht zufolge die von Kern bereitgestellte Summe vor. Der Geschäftsmann, dem langjährige enge Verbindungen zu Ariel Scharon nachgesagt werden, hatte das Geld von New York nach Tel Aviv überwiesen.

      Als dies bekannt wurde, beeilte sich Scharon, Kern die Summe zurückzuerstatten. Nachforschungen ergaben daraufhin, dass die dafür nötigen Mittel von der Bank für Arbeit und Wirtschaft (Bawag) überwiesen wurden, wo auch Kern ursprünglich ein Darlehen aufgenommen hatte.

      Geld von israelischem Geschäftsmann

      Bei Vernehmungen durch die Polizei haben Gilad Scharon und sein Bruder Omri bislang geschwiegen. Die Ermittler hätten jedoch in Erfahrung gebracht, dass es sich bei einem der anonymen Geldgeber um den aus Israel stammenden US-Geschäftsmann Arie Genger handele, schreibt «Ha`aretz».

      Genger soll ebenfalls seit längerem enge Verbindungen zu Ariel Scharon unterhalten und ihm mehrfach als Mittelsmann zum Weißen Haus zur Verfügung gestanden haben. Zudem habe er 1999 mitgeholfen, Wahlkampfspenden für Scharon zu sammeln.

      Den Namen des zweiten unbekannten Geldgebers will «Ha`aretz» nach eigenen Angaben aus Sicherheitsgründen zurückhalten. Den Angaben zufolge sehen Polizei und Justiz wegen der Geschäftsinteressen der Geschäftsleute in Israel glaubhafte Hinweise auf einen Korruptionsskandal um Scharon.

      Nach israelischem Recht macht sich jeder Inhaber eines öffentlichen Amtes, der die Herkunft von Geld auf seinem Konto oder dem eines Familienmitglieds nicht nachweisen kann, der Bestechlichkeit verdächtig.

      Ministerpräsident Scharon hatte im Januar behauptet, das Geld zur Rückzahlung der Wahlkampfspenden sei von einem Freund der Familie gekommen. Die Ermittler scheinen dieser Version jedoch wenig Glauben zu schenken. Zudem verstrickte sich Kern in Widersprüche, als er zu seinen Kontakten zu Scharon und seiner Familie befragt wurde. (nz)
      Avatar
      schrieb am 27.08.03 23:18:39
      Beitrag Nr. 596 ()
      Es tut sich was im Staate Israel. Aber nur zögerlich geht man gegen den Terror der Siedler gegen Palästinenser vor.


      Der jüdische Untergrund rüstet auf

      Die Verhaftung von neun jungen Männern schürt in Israel Angst vor einem erneuten Erstarken eines jüdischen Untergrund-Terrors. Polizei und Geheimdienst tun sich schwer, wirkungsvoll gegen die extremistischen Kreise in den Siedlungen vorzugehen.
      Israelische Sicherheitskräfte sprechen von mindestens 7 palästinensischen Toten und 19 Verwundeten durch Schüsse israelischer Zivilisten im Westjordanland. Bezelem, die israelische Menschenrechtsgruppe, hat im selben Zeitraum gar 32 durch Siedlerhand getötete Palästinenser registriert.

      aus Jerusalem ANNE PONGER

      Neun junge Männer sind in den letzten Wochen verhaftet worden unter dem Verdacht, Bomben- und Schusswaffenattentate auf Palästinenser geplant und ausgeführt zu haben. Mindestens einem wird versuchter Mord vorgeworfen. Alle sind tief in den Siedlungen und ihrer religiös-nationalistischen Ideologie verwurzelt. Die ersten Festnahmen geben Anlass zur Sorge vor der Neuauflage eines Terror-Untergrundes jüdischer Extremisten.

      Während der Achtzigerjahre hatte eine jüdische Terrorgruppe aus den Siedlungen palästinensische Politiker bei Sprengstoffattentaten verwundet und war verhaftet worden, bevor sie die Moscheen auf dem Jerusalemer Tempelberg in die Luft jagen konnte. Vor rund zwei Jahren hatte ein palästinensischer Scharfschütze die zehnmonatige Schalhevet Pas getötet. Vergangenen Monat wurde ihr Vater Jitzhak Pas, ein Siedler aus Hebron, mit viereinhalb Kilo Sprengstoff im Auto verhaftet.

      Die Ermittler deuteten an, gegen Pas und einige andere habe es militärische Haftbefehle gegeben. Diese werden ansonsten fast nur gegen Palästinenser angewendet, die der Terrorplanung verdächtigt werden. Das Thema ist so heikel, dass eine weitgehende Informationssperre verhängt wurde. Offenbar werden durch Verhöre der bisher Verhafteten weitere Festnahmen erhofft.

      Mysteriöse Angriffe auf Palästinenser hatten sich in den letzten drei Jahren gehäuft. Israelische Sicherheitskräfte sprechen von mindestens 7 palästinensischen Toten und 19 Verwundeten durch Schüsse israelischer Zivilisten im Westjordanland. Bezelem, die israelische Menschenrechtsgruppe, hat im selben Zeitraum gar 32 durch Siedlerhand getötete Palästinenser registriert. Es fällt dem Geheimdienst ungleich schwerer, in jüdische Extremistenkreise in den Siedlungen einzudringen, als palästinensische Terrorzellen zu knacken. Praktische und rechtliche Mittel des Schin Beth, der Polizei und des Militärs gegen israelische Bürger in den besetzten Gebieten sind wesentlich schwächer als jene, die gegen Palästinenser zum Einsatz kommen.

      Wut und Rachegelüste herrschen in allen rund 150 Siedlungen im Westjordanland und Gaza-Streifen. In den letzten drei Jahren sind Dutzende von Siedlern bei palästinensischen Anschlägen umgekommen. Vor allem in der Patriarchenstadt Hebron, wo 500 militante Juden inmitten von 120.000 Muslimen leben, ist Siedlergewalt gegen Palästinenser und ihr Eigentum an der Tagesordnung.

      Der grenzenlose Hass begann lange vor dieser Intifadarunde. Extremstes Beispiel war im Februar 1994 Baruch Goldsteins Moscheen-Massaker: der jüdische Siedlerarzt erschoss 29 betende Männer in der Ibrahims-Moschee. Obwohl der Rabin-Attentäter Jigal Amir aus Herzlija im Zentrum Israels stammte, konnten Mitwisser-und Helferspuren in Siedlungen verfolgt werden. Amirs Tat wurde von militanten Siedlerrabbinern theologisch verteidigt und in gewissen Siedlerkreisen mit wohlwollendem Verständnis kommentiert.

      Schon im Herbst 1995 wurden in Israel Stimmen laut, die vor der Neuorganisation eines rechtsradikalen jüdischen Untergrundes warnten. Mehr als zwanzig Jahre ist es her, dass Israel einer organisierten jüdischen Terrorgruppe gegenüberstand. Im Juni 1980 mussten dem Bürgermeister der Westuferstadt Nablus, Bassam Schaka, beide Beine amputiert werden und sein Amtskollege Karim Chalaf in Ramallah verlor einen Fuß: beide fielen Bombenterror zum Opfer, der sich auf palästinensische Märkte ausdehnte. Dahinter stand Aufhetzung durch den radikalen Rabbiner Meir Kahane, der 1987 selbst einem Anschlag zum Opfer fiel.

      1984 wurde die Terrorzelle extremistischer Juden ausgehoben, kurz bevor sie den Nahen Osten durch einen gewaltigen Sprengstoffanschlag auf die Al-Aksa-Moschee in Flammen setzen konnte. Sie wurden zu hohen Freiheitsstrafen verurteilt, wenige Jahre später jedoch alle begnadigt. Obwohl alle neun bisher Verhafteten aus Siedlungen stammen, Söhne bekannter Rabbiner oder jüngere Brüder von Siedlerführern sind, hörte man aus der Siedlergemeinschaft bisher nur halbherzige Verurteilungen der Idee von jüdischer Rache an Palästinensern. Nun sieht man sich in Israel der Gefahr gegenüber, dass jüdische Anarchisten den Friedensprozess sowie Recht und Ordnung bedrohen.

      taz Nr. 7141 vom 27.8.2003, Seite 11, 144 TAZ-Bericht ANNE PONGER
      Avatar
      schrieb am 27.08.03 23:57:54
      Beitrag Nr. 597 ()
      stirner,

      danke für deine infos via radio eriwan.

      der taumelbecher jerusalem(sacharja 12,2) bringt dich langsam aber sicher um den verstand.
      Avatar
      schrieb am 28.08.03 04:58:31
      Beitrag Nr. 598 ()
      Hab ich dir neulich auf den Schlips getreten, @Eviva?

      Na gut, dann fand ich eben besonders lustig, ihr könntet euch vorstellen, da geistert in einer Millionenstadt nachmittags ein LKW ohne Führer durch die Straßen, fährt bei der UNO vor, ohne sonderlich aufzufallen.

      Weniger lustig fand ich den eingestellten Text von @Deep Thougt oder besser gesagt seine Fettung. Darin stand neben allerlei Erwägungen und unsortierten Fakten, die UNO hatte erst vor einer Woche den irakischen Regierungsrat anerkannt und den Ausbau ihrer Vertretung im Irak angekündigt. Das wäre eine weitere De-facto-Anerkennung der angloamerikanischen Besetzung des Zweistromlandes. Also ein Motiv.
      Und dann stand da noch, dass dieser Augenzeuge nicht glaubt, dass sich der Anschlag in erster Linie gegen die Weltorganisation gerichtet habe. "Die wollten zeigen, dass die Amerikaner nicht einmal die UNO schützen können."

      Und was fettet @Deep Thougt für uns? Zengana und auch sein Kollege bezweifeln, dass Islamisten hinter der Tat stecken. Dass der weiterhin gesuchte ehemalige Diktator Saddam die Tat in Auftrag gab, schließen sie ebenfalls aus.
      An dieser Stelle den Amerikanern nicht gleich die Täterschaft anzulasten, ergibt für mich kaum noch Sinn, und insofern sind sich die Umstehenden Bagdader in der bewertung der Geopolitischen Lage denn auch einig: Amerika ist Schuld. Was immer das nachgeschobene "Sie haben es bis heute nicht geschafft, für Sicherheit und Ordnung zu sorgen." dann noch bedeuten mag.
      Zu entschuldigen ist die schwache journalistische Leistung sicher durch den Stress, dem die Dame von der Taz vor Ort ausgeliefert war. Nicht zu entschuldigen, dass dieser Text noch in den tiefschürfenden Gedanken Deep Thougts Anklang fand. Wäre vielleicht sinnvoller gewesen, die Umstehenden für dich nach einem LKW-Fahrer zu fragen anstatt einen so wirren Absatz zu verfassen.

      Klug wie du bist, hast du sicher für mich unterstrichen, dass der LKW sogar einen Kontrollposten passierte. Ich habe der Jungen Welt entnehmen dürfen, dass dieses Wachpersonal schon unter Saddam das Gebäude der UNO bewacht haben soll. Die Besatzer hätten das so entschieden, um möglichst schnell Iraker wieder in Verantwortung zu nehmen. Diese Erwähnung fand ich dann nicht so´n Gesabber wie üblich. Und heute erfahre ich zu allem Übel, dass der UNO selbst daran gelegen war den Irakern nicht allzu martialisch zu erscheinen.
      Richtig langweilig, weil mir diese Begründung mittlerweile schon zum Hals raus hängt, fand ich dann den Schnellschuß von @extremrelaxer. Meiner persönlichen Einschätzung nach haben informierte Kreise in den USA jedoch wieder Informationen zurückgehalten und damit die Ausführung des Anschlages erst ermöglicht. Die Monster die dadurch erschaffen wurden, gilt es nun wieder erneut zu bekämpfen...
      Insofern war es unpassend meine Enttäuschung über die Qualität der gebotenen Erklärungsversuche an dir abzulassen, aber in der Sache kristallisiert sich der Anschlag auf die UNO dann doch mehr als ein Pearl Harbour für Arme heraus. Also immer schön halblang wenn man nachher nicht allzu dumm dastehen will.

      Die Leute hier seien zu klug für mich, schreibst du. Tja, das liegt in der Natur der Dinge, dass euch Max Brym, dem ich in der groben Richtung der Bewertung zustimme, die er euch zuweist, nicht so klug erscheinen mag. Wenn ich mich näher mit der Jungen Welt befasste, hätte ich allerdings als Bild für die Parteien nicht das weibliche Opfer und deren Vergewaltiger, sondern in Anlehnung an obiges Fazit von @extremrelaxer eher einen mangels Bewußtsein jeglicher Verantwortung enthobenen monströsen Hund und dessen Opfer gewählt. Dadurch hätte man im Islam praktischerweise sogar einen haftbaren Hundehalter zur Verfügung.
      Einige arabische Staaten bemühten sich demnach selbst den Tieren einen Maulkorb anzulegen, sie einzuschläfern bevor die Geopolizei von sich aus einschreitet. Einige würden versuchen zu behaupteten, es handele sich dabei um ein entlaufenes, garnicht um ihr eigenes Tier. Oder ein Polizeihund! Scharon hätte sich so für seinen Besuch im Hundezwinger bei einem nicht zurechnungsfähigen Herrchen angemeldet; und nicht, er wäre im aufreizenden Fummel am Felsendom erschienen und hätte obendrein dem Vergewaltiger die Nummer vorher noch bekannt gemacht.



      Ich war hier angetreten im Nachgang des Bundestagswahlkampfes bei WO (in dem ich übrigens für Grün votierte), im Verbund mit Yarkksen, Okto, stirner, meiner neuen Genossin Antigone (wir zwei kamen derzeit frisch von der Verleihung des Stalinordens I. Klasse bei Gamsbichler) in Xylos Thread vom bösen Juden die Phalanx der Zionisten durch fundierte Kritik an Israel im Interesse des palästinensischen Volkes zu brechen. Einer progressiven Tradition folgend.
      Wir führten mit Nasdaq10 sogar einen Alibijuden in den eigenen Reihen. Für die interessierten Semiten/Antisemiten im Bord, streng genommen war er nur/sogar 1/2Jude.
      Wegen des Frontverlaufs hier bin ich aber schleunigst von meinem ursprünglichen Plan abgekommen.
      Ich hab mal nachschlagen wegen deiner Anschuldigung ich sei Opportunist: jmd., der sich aus Nützlichkeitserwägungen schnell u. bedenkenlos der jeweils gegebenen Lage anpasst.
      War doch ´n Scherz mit der 500? Wenn sich das auf die Realität beziehen soll, meine geplante Kritik an Israel sollte immer aus einer Position des kulturell Verbundenen kommen und trifft nicht ganz. Wenn es sich auf meine Parteinahme im Forum bezieht, ziehe ich mir den Stiefel allzu gerne über. Und über die Art meiner Auseinandersetzung, die sich im wesentlichen darauf beschränkt, Diskussionsstände zu karikieren, hervorzuheben, entscheidet letztlich nur WO. Das heißt, wenn "meine Leute" mich bitten würden, würde ich meine weitere Mitwirkung selbstverständlich überdenken.

      Israel besetzt über seine Grenzen Gebiete, in denen es für Leib und Leben der Bewohner verantwortlich ist. Darüber läßt sich streiten.
      Aber wenn ich mir durch diesen Focus betrachte welche möglichen deutschen Nahostoptionen hier gedanklich ausgebreitet werden.
      Hier werden von angeblich aufgeklärten Linken schnell und bedenkenlos Dokumente aus der Gruft hervorgezaubert, die belegen, dass Gott diesen Staat nicht will, dass Juden eigentlich nach Madagaskar oder Argentienien gehören oder noch besser ewig in der Welt umherirren zu haben, Moses sich nur verirrt habe und Palästina sowieso moslemisches Kernland sei, man denke nur an den Hufabdruck des Perdes des Propheten, aber auch dass Juden die Weltherrschaft (USrael!) an sich reißen werden, ihre eigene Vernichtung vorangetrieben haben oder waren´s lieber die Tommys, der Mufti? Dokumente die belegen, dass Juden uns Heiden in Knechtschaft zu halten gedenken und überhaupt, Sklaven, Zins, Zinsezins... mein Gott, am dicken Ende werden sie uns alle außer Eddy und Kuehe mit der Eroberung Babylons zur Hölle schicken.
      Man ist hier derart fasziniert von solchen "Dokumenten", dass die schlichte Möglichkeit, in Israel sei eine vernünftige Mehrheit der Bevölkerung für Frieden innerhalb gesicherter Grenzen denkbar, völlig aus dem Blickfeld gerät. Was sich auch darin offenbart, dass selbst relativ kluge Leute wie stirner, nicht mehr in der Lage sind, die Differenz zwischen Sep und Kuehe auszumachen.

      Da nun demoskopische Untersuchungen ergeben haben, dass man heute eine Vorstellung von ferngelenkten LKWs und ähnlichem haben könnte und damit nicht mal unter die parlamentarische Hürde fallen würde, (nebenbei bemerkt, es ist sicher kein besonderer Zufall, dass einige, die um eine "offizielle" WTC-Version wissen, hier mit dubiosen Quellen fuchteln.)
      zusätzlich den inhaltlichen Schulterschluß von Mahler und Brökers vor Augen, es gab ja auch im Bord schon ähnliche Verbrüderungen, muß ich mir die Frage stellen, wie sollen denn die Erkenntnisse aus solcher Diskussion dereinst in praktische Politik umgesetzt werden?



      Den Herrn #weitweg möchte ich zum Schluß auch nicht vergessen. Dieser sensible Demokrat ist mir bisher nur im Zusammenhang mit Sperrforderungen bezüglich des Volksverhetzers @p2001 untergekommen. Natürlich mahnt dieser - wie sollte es anders sein - bei den Besatzern Pflichten an bevor er denen Rechte einräumt. Für mich ist nach dem der irakische UNO-Vetreter zum Fall Bagdads sich sinngemäß äußerte, ´das wars denn wohl´ und daraufhin verschwand der Rat die allerirakischste Institution an die er sich wegen der Unterschrift wenden könnte. Was soll ich denn anders für ihn tun, wenn er den Rat nicht mag, als ihm Saddam anbieten? Aber vermutlich wird er sich in dieser Frage bald vertrauensvoll an seine UNO wenden dürfen.
      Avatar
      schrieb am 28.08.03 05:47:59
      Beitrag Nr. 599 ()
      #583

      ich denke, ich wäre nun identisch mit @kuehe. hat jedenfalls der kluge @stirner behauptet. Der behauptet ja auch, daß es Antisemitismus in der BRD praktisch nicht mehr gibt. Er kann die noch praktizierenden Antisemiten fast alle namentlich aufzählen. Mahler. Und ein paar Glatzen.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 28.08.03 12:53:38
      Beitrag Nr. 600 ()
      Tutnix, großer Text, vollen Respekt - auch wenn sich mir nicht alle Zusammehänge Deiner frühren Kämpfe erschließen, so manche kam mir doch bekannt vor....
      Avatar
      schrieb am 28.08.03 21:32:07
      Beitrag Nr. 601 ()
      Um die Mißverständnisse hier auszuräumen, gebe ich zu einen Scherz gemacht zu haben, indem ich die behauptete, sep sei mit kuehe identisch. Einen "lustigen" Scherz, wie sep meint. Aber zu wenige haben gelacht.

      Deswegen tu`s ich mal:

      :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 28.08.03 22:01:15
      Beitrag Nr. 602 ()
      nun,
      stirner freut sich über seinen Witz und
      huch,
      Tutnix über seine Imagination, z.T. tatsächlich durch mich ?! I am deeply astonished.

      Es lebe die Inspiration ;)

      Ich denke, die Hälfte habe ich gelesen, Du hast vergessen, "to mention" die Beiträge von CheapTrill.


      Die Verhältnisse sind traurig genug.

      maybe later,

      Eviva
      Avatar
      schrieb am 28.08.03 23:18:44
      Beitrag Nr. 603 ()
      @stirner, wer es für möglich hält, daß es außer Mahler praktisch keine Antisemiten mehr gibt, dem nimmt man auch ab, ich, SEP, sei @kuehe.

      Beides ist natürlich ein Witz. Kein jüdischer. Also ganz bestimmt kein guter.

      Nachdem Du Dich bemüßigt fühlen mußtest, den einen Witz zu erklären, (sowas ist immer schlecht) wäre es prinzipiell angezeigt, auch an Deine gelegentlichen Antisemitismus- Vermutungen hinzuzufügen, daß Du dies als Witz verstanden wissen willst. Sonst lachen einfach zu wenige darüber.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 28.08.03 23:26:25
      Beitrag Nr. 604 ()
      einen noch erfrischenderen Humor hat ja dieser @baybay. Ich hoffe, makaflo kann darüber nochmals lachen.

      Denn den von diesem angeführten @Goldonly- Scherz, den haben wir ja schon vor langer Zeit restlos aufgelacht.

      Man muß sich hier auch über Kleinigkeiten erfreuen können.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 28.08.03 23:49:37
      Beitrag Nr. 605 ()
      Einen Witz erklären zu müssen, ist tatsächlich nicht gut. Deswegen sprach ich ja von Scherz. @Sep meinte gar, es sei ein "lustiger" Scherz. Da bin ich schon froh, daß er nicht "unlustig" war.

      Der Hintergrund des "lustigen" Scherzes war allerdings ein anderer. Ich glaube nämlich durchaus, daß @Sep eine Zweit-ID besitzt und zwar eine, die praktisch nicht zu übersehen ist. Thematik, Sprachstil, Intention und Wortwahl sind einfach zu ähnlich. Auch wenn der seit einigen Tagen nicht mehr hier auftritt. Ich glaube, jeder weiß, welche ID gemeint ist.
      Avatar
      schrieb am 29.08.03 00:00:14
      Beitrag Nr. 606 ()
      Nun gut, stirner. Ein Scherz. Kein Witz. Deine andere Vermutung ist auch ein Scherz.

      Gibts nicht, und gabs nie. Und wird es auch nie geben.

      Während es von Dir ja jede Menge Clön- chen gibt, ohne daß Du Dich mit denen näher zu befrachten hättest.

      Gut, wenns jeder weiß, wen Du meinst, ich weiß es leider nicht. Wenn sich die Sache für Dich geklärt hat, laß es mich wissen, ich möchte mal von einem anderen etwas lesen, was meiner Diktion, Thematik usw entsprechen soll.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 29.08.03 00:02:51
      Beitrag Nr. 607 ()
      Apache-Hubschrauber mit Raketen gegen Eselskarren, das ist ja direkt symbolhaft. Ein neuer Mordanschlag der israelischen Einsatzgruppen räumt einen Verdächtigen weg und verletzt dabei drei Unbeteiligte. Kann Israel bzw. die Welt eigentlich einen Selbstmordattentäter noch kritisieren? Der wichtigste Unterschied liegt doch in der Feigheit des israelischen Vorgehens. Von einem Staat würde man zudem ein rechtsstaatliches Vorgehen annehmen.
      Merkwürdig ist da noch ein anderer Punkt. Wie können die Israelis einen solchen Mann identifizieren? Man muß praktisch annehmen, daß es dort von israelischen Agenten nur so wimmelt. Oder daß schon bei geringsten Verdacht losgeballert wird.

      Israelische Rakete tötet Hamas-Führer

      Israelische Kampfhubschrauber haben heute im Gazastreifen mehrere Raketen auf einen Eselskarren gefeuert und damit ein mutmaßliches Mitglied der Izzedin-el-Kassem-Miliz getötet.

      Gaza - Wie israelische und palästinensische Quellen bestätigten, feuerten "Apache"-Hubschrauber mehrere Raketen auf einen von einem Esel gezogenen Wagen in Chan Junis und töteten damit den 36-jährigen Hamdi Kadach. Drei weitere Zivilisten wurden verletzt. Kadach soll für den Mörserbeschuss israelischer Siedlungen verantwortlich sein.
      Israels Ministerpräsident Ariel Scharon warnte Donnerstagabend, der Beschuss der südisraelischen Küstenstadt Aschkelon mit "Kassam"- Kleinraketen am gleichen Tage bedeute eine neue Phase im Kampf der palästinensischen Terrororganisationen. Israel werde alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um dieser neuen Bedrohung zu wehren. Bei dem Beschuss war niemand zu Schaden gekommen.

      Nach dem Raketenbeschuss waren am Nachmittag israelische Truppen, unterstützt von Bulldozern, in den nördlichen Gazastreifen eingedrungen und hatten nahe Beit Hanun ein Zitrusfeld zerstört, von wo die Kassam-Raketen abgefeuert worden waren. Anschließend zogen sich die Soldaten wieder zurück
      Avatar
      schrieb am 29.08.03 00:55:54
      Beitrag Nr. 608 ()
      stirner,der folgende Text sei dir gewidmet.

      War der jüdische Auszug aus Ägypten der größte Betrug aller Zeiten?


      Kairo/Jerusalem, 29. August - Bekommt der in der Bibel beschriebene Auszug der Israeliten aus Ägypten noch nach mehr als 3.000 Jahren ein juristisches Nachspiel? Im 2. Buch Mose wird erzählt, wie Mose die Hebräer aus der ägyptischen Sklaverei führte. Als Wiedergutmachung für 430 Jahre Unterdrückung hätten ihnen die Ägypter außerdem silbernes und goldenes Geschmeide mitgegeben, heißt es im Kapitel 12. Nach Ansicht ägyptischer Juristen haben sich die Israeliten mit diesem Schatz unrechtmäßig bereichert. Auf Anweisung von Mose und anderen Führern hätten jüdische Frauen ihren Nachbarinnen alle Wertgegenstände gestohlen. Dem Exodus sei somit der größte Kollektivbetrug aller Zeiten vorausgegangen, erklärte jetzt der Dekan der juristischen Fakultät der Zagazig-Universität in Unterägypten, Nabil Helmi, gegenüber der Zeitung „Al-Ahram al-Arabi“. Unter Berufung auf die Bibel sowie andere religiöse und historische Quellen bereiten die Juristen eine Klage vor: Das „Weltjudentum“ solle mindestens eine Milliarde Euro Entschädigung leisten. Sollte es tatsächlich zu einer Anklage, etwa in der Schweiz, kommen, will der israelische Historiker Jair Rothmann die Rolle des Verteidigers übernehmen. Er forderte die ägyptischen Juristen auf, auch die Verheißung Gottes an Abraham, daß das Land Israel den Juden für immer gehören soll, als historisch anzuerkennen. Man könne nicht Schadenersatzforderungen mit heiligen Schriften begründen, die man gewöhnlich als Fälschung ablehne, so Rothmann.
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      schrieb am 29.08.03 01:03:51
      Beitrag Nr. 609 ()
      stirner, der Agent war der Esel.

      Die Hamas hat die Wieder- Aufnahme des uneingeschränkten Terrors gegen Israel erklärt. Israel versucht alles, dem entgegenzutreten.

      Es wird keinen Frieden geben können, solange die Hamas noch Einfluß nehmen kann.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 29.08.03 12:01:23
      Beitrag Nr. 610 ()
      Kann Israel bzw. die Welt eigentlich einen Selbstmordattentäter noch kritisieren? Der wichtigste Unterschied liegt doch in der Feigheit des israelischen Vorgehens.

      Die Welt ist im Gegensatz zu Dir einfach in der Lage, den Unterschied zu erkennen zwischen einem Hamas-Führer und 3-jährigen Kindern, die im Bus zur Klagemauer fahren wollen.
      Avatar
      schrieb am 29.08.03 12:25:08
      Beitrag Nr. 611 ()
      Arafat will und kann verhandeln

      In Jedioth achronoth kommentiert Rami Tal die Ansicht der israelischen Regierung, die noch immer meint, sie könne sich die Vertretung der Palästinenser selbst wählen

      Unmittelbar nach der Gründung der Abu-Masen Regierung forderte Israel, mit der politischen Unterstützung der USA, dass die PA mit der "Auflösung der Terror-Infrastrukturen" beginne. Die israelische Regierung spricht gerne von einer "Prägung des palästinensischen Bewusstseins". Sie hätte lieber damit beginnen sollen, ihr eigenes Bewusstsein zu prägen und endlich zu begreifen, dass man Verhandlungen nicht mit dem führt, der einem gefällt, sondern mit dem, der es will und dazu fähig ist.

      Der einzige israelische MP, der dies verstanden und auch umgesetzt hat, war Itzhak Rabin. Er verabscheute Arafat und die PLO, wusste jedoch, dass Arafat Verhandlungen führen will und kann. Als Arafat Anfang 96 aufgefordert wurde, die "Terror-Infrastrukturen" aufzulösen, beschloss er, dass es sich für ihn lohnt, dieser Forderung nachzukommen und bewies, dass er dazu fähig war. Hunderte wurden verhaftet und für vier Jahre sank der Terror auf ein äußerst niedriges Niveau. Abu-Masen hat nicht die geringste Chance, dies zu bewerkstelligen, und das weiß Israel ganz genau. Die Forderungen, die an ihn gestellt werden, dienen ausschließlich Propagandazwecken.

      Wenn sich Arafat wirklich vor Abu-Masen fürchten würde, hätte er die Gründung seiner Regierung mit Leichtigkeit verhindern können. Aber Arafat wusste genau, dass er keinen Grund zur Sorge hat. Abu-Masen gilt bei den Palästinensern als korrupt und verschwenderisch, ganz im Gegensatz zum bescheidenen Arafat. Er war niemals an Kämpfen beteiligt, hat sein Leben nicht aufs Spiel gesetzt und ist niemals in israelischen Gefängnissen gesessen. Und übrigens, sollte Abu-Masen gestürzt werden, dann wird Arafat für die Ernennung eines ähnlichen Typen sorgen, Abu-Ala zum Beispiel.

      Trotzdem hätte Abu-Masen vielleicht eine gewisse Erfolgschance gehabt, wenn ihn Israel klüger und entschlossener unterstützt hätte. Dafür hätte Israel sehr viele Häftlinge entlassen und für eine echte Verbesserung der palästinensischen Lebensbedingungen sorgen müssen. Aber für Israel war Abu-Masen von Anfang an irrelevant, Israel spielte von Anfang an ausschließlich mit der amerikanischen Regierung.

      Letzten Endes wird Israel damit aufhören müssen, die Amerikaner und sich selbst hinters Licht zu führen. Nach einigen weiteren Liquidierungen und Aktionen von der Art "Schutzwall", die nichts Wesentliches ändern werden, und nachdem Abu-Ala den Platz von Abu-Masen eingenommen hat, werden wir zu Verhandlungen mit dem zurückkehren müssen, der will und kann. Möge Gott geben, dass dies dann noch immer ein säkularer Führer wie Arafat oder auch Dahlan oder Barguti sein wird, und nicht Scheich Jassin oder Dr. Rantissi!
      Avatar
      schrieb am 29.08.03 12:25:49
      Beitrag Nr. 612 ()
      ja, ich weiß - palästinensische Kinder existieren bei Dir nicht. In dem Konflikt sind sicher erheblich mehr palästinensische Kinder umgekommen als israelische. Teilweise von israelischen Soldaten vorsätzlich abgeknallt. Auch in vielen israelischen Mordanschlägen wie dem aktuellen sind Kinder umgekommen, die das Pech hatten sich in der Nähe aufzuhalten.

      Ich persönlich halte ein staatlich organisiertes Mordkommando für verwerflicher als einen Selbstmordattentäter.
      Avatar
      schrieb am 29.08.03 12:27:57
      Beitrag Nr. 613 ()
      Es gibt keine Alternative

      Nach einem Leitartikel der Jedioth achronoth

      Man muss die Wahrheit sagen: wir haben die Nase voll von der PA. Wir haben keine Lust und keine Kraft mehr, sie zu verstehen.
      Aber wir sollten immer noch daran denken, dass es keine Alternative zu dem Dialog mit der PA gibt. Und auch wenn die Schuld an der jetzigen Krise auf die schwachen Schultern der PA fällt, müssen wir darüber nachdenken, was wir anders machen könnten, damit der politische Prozess, sollte er wieder angekurbelt werden, endlich auf die richtigen Schienen gelangt.

      Von Anfang an wussten wir, warum die Regierung unter Abu-Masen schwach ist: nicht nur, weil Abu-Masen eine schwache Persönlichkeit ist, sondern vor allem, weil sich seine Regierung keiner Legitimation auf der palästinensischen Straße erfreut. Das Ergebnis: seit dem Beginn ihrer Amtszeit schwankt die PA zwischen zwei Waagschalen hin und her. Auf der einen liegen die von Arafat, Hamas und Jihad diktierten Schrecken, auf der andren die Vorzüge, die wir und die Amerikaner der palästinensischen Öffentlichkeit liefern. Wenn wir diese beide Waagschalen überprüfen, dann können wir feststellen, dass die der Schrecken stets die schwerere war.

      Um dies zu ändern, muss bewirkt werden, dass die Schale der Vorzüge immer die vollere ist. Nicht nur einige hundert Häftlinge befreien, sondern tausende. Und das ist nur ein Beispiel.
      Parallel zu der Großzügigkeit darf jedoch in keinster Weise zugelassen werden, dass die Terrorzellen weiter wachsen. Man darf nicht wochenlang über Kassam-Raketen jammern, sondern muss sofort versuchen, sie zu beseitigen, sogar aus der Luft. Dasselbe muss auf Schmuggel zutreffen und auf Terror-Infrastrukturen. Die Impotenz der PA blieb uns nicht verborgen, aber wir haben darauf gewartet, dass die Palästinenser scheitern und sind erst dann tätig geworden. Indem wir zugeschaut und gewartet haben, dass sie etwas unternehmen, haben wir ihnen keinen Dienst erwiesen.

      Auf dem Höhepunkt der jetzigen Krise kann noch immer etwas korrigiert werden. Den Schrecken der Terrororganisationen müssen unsere eigenen Schrecken entgegen gehalten werden, d.h. eine Wurzelbehandlung der Hamas. Die Führer müssen behandelt werden, die Gelder, und zwar ohne Pause und unabhängig von eventuellen Abkommen zwischen den Palästinensern. Hamas ist der Feind, und dieser Feind muss kontinuierlich und geduldig bekämpft werden, um erfolgreich einen Dialog mit der PA führen zu können.

      Es ist wichtig und auch sehr nett, dass Präsident Bush meint, an der jetzigen Krise seien die Palästinenser schuld. Aber was hilft uns das? Wie gesagt, auch wenn wir von ihnen die Nase voll haben, gibt es keine Alternative.
      Avatar
      schrieb am 29.08.03 12:28:53
      Beitrag Nr. 614 ()
      ...ja, danke. Der letzte Satz beweist wirklich einiges....
      Avatar
      schrieb am 29.08.03 12:30:02
      Beitrag Nr. 615 ()
      99 meint natürlich stirner.
      Avatar
      schrieb am 29.08.03 12:34:18
      Beitrag Nr. 616 ()
      @stirner:
      hier ein "Denkzettel" für dich, über welchen du einfach ins Grübeln kommen müßtest. Einer Amira Hass wirst du wohl nicht die prozionistische Gesinnung vorwerfen können.

      :eek: :eek: :eek: :eek: :eek:

      In Nablus hat man keine Angst vor der israelischen Armee

      Von Amira Hass, Ha’aretz, 27.08.2003, Auszüge
      http://www.haaretz.com


      Vor nicht laufenden Kameras und Tonbändern geben die Bewohner von Nablus zu, dass sie die Ausgangssperre, die Soldaten der israelischen Verteidigungsarmee (IDF) am vergangenen Donnerstag über Nablus verhängt haben, begrüßen. Die Ausgangssperre verhinderte –oder vertagte zumindest- einen Kollaps der inneren Ordnung und der Sicherheit in der großen Westbank-Stadt. Nablus war in den letzten Monaten von einer Serie von Morden und deren Vergeltung erschüttert worden. Es gab Schießereien auf der Straße, die von solchen ausgeführt wurden, die das Ziel haben, die Ortsansässigen einzuschüchtern oder sich eigenes Territorium zu schaffen.

      In Nablus hatten die Bürger in den vergangenen Tagen wenig Geduld für die Berichte über "Die Reise nach Jerusalem", die im Gebäudekomplex der palästinensischen Autonomiebehörde (PA) in Ramallah gespielt wurde. Jibril Rajoub oder Mohammed Dahlan, Nasser Yussef oder Mahmoud Abbas (Abu Mazen) – die Leute in Nablus sagen, was sie angeht, kann jeder die Macht ergreifen, solange er nur etwas gegen den Status der Belagerung und des Terrors tut, der die Stadt im Griff hält.

      Und diese Herrschaft des Terrors, betonen Ortsansässige, wurde nicht durch die israelische Armee verursacht: das Problem rührt von bewaffneten Palästinensern her, die sagen, sie gehören der Fatah-Bewegung an.... Für die Bewohner ist es nicht leicht zuzugeben, dass sie glücklich über die Ausgangssperre sind....

      Am vergangenen Donnerstag baten die Bürger die IDF sogar, auch in Salam, einem Dorf östlich von Nablus, eine Ausgangssperre zu verhängen. Eine Fehde zwischen zwei Familien des Dorfes führte zur Ermordung einer Person. Infolgedessen kam es zu einer Serie von gewalttätigen Vergeltungsmaßnahmen (inklusive 16 brennender Häuser). Die gesamte Familie desjenigen, der des Mordes verdächtigt wurde, stahl sich aus dem Dorf hinaus.... Die IDF öffnete daraufhin eine ihrer Straßensperren, damit palästinensische Autos von Nablus nach Salam fahren und Vermittler versuchen konnten, die zwei streitenden Familien zu beruhigen. Außerdem kam die IDF der Bitte der Ortsansässigen nach und überführte den gefangen genommenen Verdächtigen in ein Internierungslager in Nablus. So dramatisch diese Dorfangelegenheit war, sie war nichts im Vergleich zum Tumult, der sich in Nablus ereignet.

      Am 18. August wurde Shua’ib Shakshir ermordet. Er war Arbeiter in einer Möbelfabrik, die "B" –einem Mitglied einer der reichsten Familien in Nablus- gehört. Das Ziel der Ermordung war eigentlich "B", nicht Shakshir. Laut eines Berichtes brachen maskierte Männer in die Fabrik ein, eröffneten das Feuer, bevor das Sicherheitspersonal eingreifen konnte, und töteten Shakshir. Einen Tag zuvor hatten maskierte Männer einen Freund von "B" in die Beine geschossen. Dieser Freund "Y" stammte ebenfalls aus einer reichen Familie in Nablus. Beide prominente Familien haben enge Beziehungen zu einflussreichen Politikern der PA. Ein Flugblatt der Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden kursierte und erklärte, dass der Schussangriff die Reaktion auf die angebliche Vergewaltigung einer jungen Frau in Dschenin gewesen sei. Ortsansässige glauben jedoch, dass die Schießereien die Folge von Machtkämpfen zwischen rivalisierenden Familien waren.

      Am darauf folgenden Tag töteten maskierte Männer den Wachposten eines Geschäftes für Mobiltelefone, das "Y" gehörte. Das Opfer, Ziyad Abu Hamdan, lebte im Flüchtlingslager Balata, in der Nähe von Nablus. (Einige Bürger behaupten, Abu Hamdan habe vor etwas sieben Monaten an einer Schießerei in Nablus teilgenommen und dabei einen Menschen getötet.) Infolge dieses Mordes begannen bewaffnete Gruppen in der Stadt, sich gegenseitig anzugreifen und Autos und Häuser in Brand zu setzen. Der Bruder des Gouverneurs von Nablus wurde für mehrere Stunden entführt und ein Restaurant, das dem Entführten gehört, wurde zerstört. Etwa zehn Menschen wurden durch die Schießereien auf der Straße verwundet. Bewaffnete, maskierte Männer –unter ihnen einige Teenager- errichteten in der Stadt "Kontrollpunkte". Angeblich wegen der Jagd nach Abu Hamdans Mörder verlangten sie von Fußgängern, ihre Ausweise vorzuzeigen.

      Es gibt keinen Mangel an politisch-soziologischen Erklärungen für diese Zustände in Nablus.... Welches auch immer die richtige Erklärung ist, die Bilanz lautet, dass die meisten Bürger von Nablus in Angst leben und von verschiedenen bewaffneten Gruppen gefangen gehalten werden. Offizielle Repräsentanten der PA (sowohl auf örtlicher wie auf nationaler Ebene) sind machtlos, den Bürgern auf irgendeine Art und Weise zu helfen....

      Die Bewohner von Nablus macht die fadenscheinige Ausrede, die PA-Sicherheitsmänner könnten wegen der Belagerung der Stadt durch die IDF nichts tun, krank und müde. Sie glauben, dass es eine Verbindung dieser bewaffneten Gruppen zu Machtkämpfen zwischen Arafats Fatah und der PA gibt und außerdem zu Machtkämpfen zwischen Bewohnern der Flüchtlingslager und der Stadt. Mit anderen Worten: das Thema ist nicht einfach nur Kriminalität: die Verhaltensmuster, die mit der Fatah assoziiert werden, der Organisation, die vorgibt den palästinensischen nationalen Kampf gegen Israels Eroberung zu führen, haben sich in der Stadt, die am Rande des Chaos steht, erheblich verschlechtert.
      Avatar
      schrieb am 29.08.03 12:37:19
      Beitrag Nr. 617 ()
      Lynchmord an IDF-Soldaten in Ramalla:
      Ehemaliger PA-Polizist verurteilt

      Nachrichtenartikel, Ha’aretz und Agenturen, Ha’aretz, 27.08.2003, http://www.haaretz.com

      Ein Militärgericht in der Westbank verurteilte vorgestern ein früheres Mitglied der palästinensischen Polizeitruppe, Raed Sheikh, wegen der vorsätzlichen Tötung von zwei Reservesoldaten der israelischen Verteidigungsarmee während eines Lynchmordes in Ramallah vor beinahe drei Jahren.

      Vadim Norzhich und Yosef Avrahami wurden im Oktober 2000 zu Beginn der Intifada ermordet, nachdem sie mit ihrem Wagen irrtümlich in die Westbank-Stadt Ramallah gefahren waren. Beide Reservisten wurden verhaftet und dann von Palästinensern zu Tode geprügelt, nachdem diese die Polizeistation, in der die beiden festgehalten worden waren, gestürmt hatten.

      Die Morde schockierten ganz Israel und TV-Bilder, die zeigten, wie einer der beiden Soldaten aus dem Fenster der Polizeistation in die darunter stehende Menge des wartenden Mobs geworfen wurde, waren überall zu sehen.

      Durch das Fällen des Urteils zeigten die Richter am Gerichtshof Ofer, dass sie den 29jährigen Gazaner Sheikh verantwortlich dafür halten, den Soldaten befohlen zu haben aus ihrem Wagen zu steigen und sie in die Polizeistation gebracht zu haben, wo der Lynchmord begangen worden war.

      Laut Gerichtsunterlagen war Sheikh Teil einer Gruppe von bewaffneten und unbewaffneten palästinensischen Polizisten, die als erste sahen, wie sich die beiden Israelis in ihrem Wagen der Polizeistation näherten. Nachdem die beiden Soldaten, von denen einer uniformiert war, gesagt hatten, sie hätten sich verfahren, richteten zwei Polizisten ihre Gewehre auf deren Köpfe und brachten sie in die Polizeistation.

      Ein wütender Mob, der mit Messern, Stöcken und Metallstangen bewaffnet war, begann sich zu versammeln, als die beiden in das Büro des Kommandanten der Polizeistation geführt wurden. Angeblich drängte Sheikh den Mob zu warten, bis man die Soldaten in einem Auto von der Polizeistation wegbringen würde. "Dann könnten sie die Soldaten entführen und ermorden."

      Als der Mob schließlich doch in die Polizeistation eindrang, nahm Sheikh eine 40cm-lange Metallstange und schlug Norzhich damit. "Er schlug ihn vier- bis fünfmal auf den Kopf und auch auf andere Körperteile, bis der Soldat röchelte und mit Blut bedeckt war", sagen Gerichtsunterlagen.

      Sheikh und weitere Polizisten, die sich an dem Lynchmord beteiligt hatten, flüchteten aus der Polizeistation. Der Leiter, Khalil Hassan, riet den Polizisten, sich nicht schuldig zu bekennen und stattdessen zu behaupten, die Israelis seien vom Mob ermordet worden, sagten die Ankläger.

      Ein weiterer Täter namens Khamdan, der einen der Soldaten mit Füßen getreten haben soll, wurde wegen Störung der öffentlichen Ordnung und wegen des Werfens von Steinen angeklagt. Sheikh war wegen vorsätzlichen Mordes angeklagt.

      Im März war bereits Sa’id Mahmoud Matzleh, ein Mitglied des Islamischen Dschihad, von einem Militärgericht zu einer lebenslänglichen Gefängnisstrafe wegen seiner Beteiligung an diesem Lynchmord verurteilt worden.

      Übersetzung Daniela Marcus
      Avatar
      schrieb am 29.08.03 12:43:52
      Beitrag Nr. 618 ()


      Übersetzung: "Jeder Jude ist ein Siedler
      - unsere Pflicht ist es, ihn zu töten."




      Hamas - Die Finanzquellen

      Die EU wird in Kürze die Möglichkeit erörtern, den politischen Arm von Hamas als Terrororganisation zu erklären. Heute definiert die EU nur den militärischen Arm von Hamas als Terrororganisation, während der politische als legitim gilt. Der italienische AM versprach jedoch seinem israelischen Amtskollegen Shalom, bei der nächsten Sitzung der europäischen Außenminister, die am 5. September stattfinden wird, die Möglichkeit zur Sprache zu bringen, auch den politischen Arm von Hamas für illegal zu erklären.

      Sollte dieser Beschluss getroffen werden, wird es der Organisation schwer fallen, in Europa Gelder zu beschaffen und sie über europäische Banken weiter zu leiten. Es wurde bekannt, dass Frankreich, Irland, Schweden und Griechenland den Vorschlag im Moment ablehnen.

      Der islamistische Spendensammelvereins Al Aksa in Aachen darf in Deutschland auch in Zukunft Spenden sammeln. Das Vereinsvermögen von rund 300.000 Euro wurde Anfang dieser Woche wieder freigegeben. Allerdings erhielt der Verein die Auflage dem Bundesinnenministerium regelmäßig über die Verwendung seiner Mittel zu berichten.

      Den deutschen Behörden ist es nicht gelungen das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig von der Notwendigkeit eines Verbots der Vereinigung zu überzeugen. Die Annahme, dass von Al Aksa gesammelte Gelder konkret zur Unterstützung palästinensischer Selbstmordattentäter in Israel und den besetzten Gebieten genutzt werden und Gelder über unverdächtig erscheinende Hilfsorganisationen in Wirklichkeit an die palästinensisch-islamistische Terrororganisation Hamas fließen, hatte zum Verbotsantrag des Innenministeriums geführt.

      Hintergrund:

      Die Terrororganisation Hamas

      a. Der Hamas (direkt übersetzt "Eifer")
      – Der Hamas, der auch als "Islamische Widerstandsbewegung" bekannt ist, ist eine sunnitisch-islamische Organisation, die am Anfang der ersten Intifada (Dezember 1987= von Scheich Ahmed Yassin gegründet wurde.

      b. Das Fundament
      – Der Hamas wurde von Zellen der Moslembruderschaft gegründet, die schon in den Territorien aktiv waren. Die Moslembruderschaft wird als soziale Bewegung angesehen und bildet einen funktionierendes Handlungsfeld für die Aktivitäten von Einzelnen oder von Gruppen, die eine extreme religiöse Legitimität aus der Organisation ableiten. Die Moslembruderschaft bietet nicht nur ideologische und logistische Unterstützung; der ägyptische Zweig der Moslembruderschaft übte einen starken Einfluss auf die Gründung der Hamas-Organisation aus.

      c. Ideologie
      – Der Hamas glaubt an die Gründung einer islamischen Theokratie auf dem gesamten Gebiet des Staates Israel, "vom Mittelmeer bis zum Jordan". In anderen Worten: Der Staat Israel besitzt kein Existenzrecht.
      In der Charta des Hamas, die im August 1988 veröffentlicht wurde, betont die Organisation ihr Ziel, die Alternative zur PLO zu sein. In der Tat stellt sie in ihrer feindlichen Einstellung zum Friedensprozess und ihrem Aufruf zur Zerstörung des Staates Israel eine Herausforderung für die PLO dar.

      d. Die Mittel
      – Neben ihren terroristischen Aktivitäten betreibt der Hamas ebenfalls zivile und soziale Projekte. Der Hamas unterhält in Gaza und im Westjordanland eine terroristische Infrastruktur und verübt terroristische Angriffe in den Territorien und in Israel. Zusätzlich betreibt der Hamas im Ausland und darunter auch in anderen Teilen des Nahen Ostens im Rahmen der Tätigkeiten der „Dawa" soziale und zivile Projekte. Hierzu zählt u.a das Einsammeln von Spenden (durch Wohltätigkeitsorganisationen und Stiftungen) und die Rekrutierung von Mitarbeitern. Diese Aktivitäten stellen ebenfalls eine direkte und indirekte Unterstützung der terroristischen Aktivitäten von Hamas in Israel und anderen Staaten dar.

      Einzelheiten:

      1. Die organisatorische Struktur und die Verbindung zu Syrien

      In politischer, informatorischer und operativer Hinsicht dient Syrien heute als wichtige Basis des Hamas. Mitarbeiter der Hamas-Führung sitzen in Syrien und führen ihre Operationen von dort aus. Dies trifft insbesondere für das sogenannte politische Büro des Hamas zu, das von Khaled Mashal geleitet wird. Dessen Mitarbeiter stehen in regelmäßigem, täglichen Kontakt mit der Hamas-Führung in den Territorien unter Scheich Ahmed Yassin, und mit den Terroristen von Izz-Al-Din Al Qassam (den Hamas-Batallionen) in den Territorien.

      2. Aktivitäten im Nahen Osten

      Der Hamas ist in einer Reihe anderer Staaten im Nahen Osten aktiv, einschließlich des Iran, des Libanon und Saudi-Arabiens. Diese Länder stellen Unterstützung und Hilfe bei der Finanzierung und dem Training von terroristischen Kadern zur Verfügung.

      3. Die Struktur der finanziellen Unterstützung

      Der Hamas unterhält ein ausgedehntes Netzwerk finanzieller Quellen, die innerhalb des Rahmens der Dawa-Tätigkeiten operieren und zwar mit einem Gesamtbetrag von zig Millionen Dollar pro Jahr.

      a. Die Golf-Staaten
      – Ein beträchtlicher Teil der oben erwähnten Gelder stammt aus verschiedenen Quellen in den Golf-Staaten (Kooperationsrat der Golf-Staaten). Der größte Teil der Gelder stammt mit einer Gesamtsumme von 12 Millionen Dollar pro Jahr aus saudischen Quellen.

      b. Iran
      – Der iranische Beitrag wird auf 3 Millionen Dollar pro Jahr geschätzt.

      c. Wohltätigkeitsorganisationen in den Territorien
      – Die Gelder werden für den Hamas in den Moscheen (eine bequeme Frontorganisation für das Geldsammeln und die Rekrutierung von Mitgliedern) und durch Wohltätigkeitsorganisationen und Stiftungen gesammelt.

      d. Überseeische Wohltätigkeitsorganisationen

      e. Spendensammeln im Ausland und in den Territorien

      4. Dawa und Terrorismus

      Die humanitären Dawa-Aktivitäten können nicht unabhängig von der direkten oder indirekten Finanzierung des Terrorismus durchgeführt werden: Alle Gelder fließen in einen gemeinsamen Fond. Erst danach werden sie auf den einzelnen Aktivitäten zugeteilt, und zwar je nach Bedarf und in Abstimmung mit den Funktionen der Organisation in den Palästinensergebieten und im Ausland.

      Die Gelder werden durch Banküberweisungen, Wechselstuben, private Banknotenhändler, unoffizielle Netzwerke zum Geldtransfer und „ahnungslose" Mitarbeiter übermittelt. Die großen Schwierigkeiten, diese Geldquellen, ihre Adressaten und die genauen Motive des Geldtransfers genau zu verfolgen, erfordern eine strenge und wachsame Beobachtung des gesamten Netzwerkes, das im Rahmen der Dawa-Aktivitäten tätig ist.

      5. Die palästinensische Öffentlichkeit

      Die große Summe an Fördermitteln, die der Hamas-Organisation und ihren Mitgliedern zur Verfügung stehen, fördert das Ansehen der Organisation in der palästinensischen Öffentlichkeit. In diesem Sinne steht der Hamas in Konkurrenz zur Palästinensischen Autonomiebehörde und könnte diese in ihrer Position sogar bedrohen.

      6. Aktivitäten im Westen

      Die Hamas-Organisation ist auch in europäischen Ländern und den Vereinigten Staaten aktiv. Dort sammelt sie hauptsächlich unter der palästinensischen Bevölkerung Spendengelder durch Wohltätigkeitsvereine und Stiftungen für Dawa-Aktivitäten. Ein Teil der Gelder ist für Terroraktivitäten in Israel bestimmt, ein anderer Teil zur Unterstützung humanitärer Dienstleistungen des Hamas. Zu den oben genannten Vereine und Stiftungen gehören:

      In Großbritannien: The Palestine Relief and Development Fund (Unterpal)
      In den USA: The Holyland Foundation (HLF)
      In Deutschland, Dänemark, Belgien und den Niederlanden: Al Aqsa Foundation
      In Frankreich: Comité de Bienfaisance et Solidarité avec la Palestine

      In Großbritannien wird zur Zeit eine Untersuchung über Interpal durchgeführt. In Deutschland und Dänemark wurden die Tätigkeiten der Al Aqsa Stiftung durch die jeweiligen Regierungen eingestellt. Die Aktivitäten der Al Aqsa Stiftung in den Niederlanden sind aufgrund einer administrativen Anweisung von Januar 2003 vorübergehend eingestellt worden. In Belgien arbeitet die Al Aqsa Stiftung nach wie vor. In den Vereinigten Staaten von Amerika hat die Bundesregierung die Aktivitäten der HLF gestoppt. In Frankreich setzt das Comité de Bienfaisance et Solidarité avec la Palestine seine Arbeit fort.

      7. Aktivitäten in Asien

      Es gibt Aktivitäten der Hamas in Asien, jedoch nur beschränkt. Die Hamasführung in Syrien unterhält Kontakte zu islamischen Organisationen in Asien. Es ist davon auszugehen, dass die gemeinsame religiöse Identität des Hamas und anderer islamischer Organisationen ein gewisses Gefahrenpotential trägt. Diese Gefahr zeigt sich in der Präsenz palästinensischer Studenten und islamischer Organisationen in Ländern wie u.a. Pakistan und Indien und der Tatsache, dass Palästinenser Trainingslager in Afghanistan durchlaufen. Diese palästinensischen Studenten werden vom Hamas als potentielle Rekruten betrachtet.

      8. Aktivitäten in Afrika

      Die Aktivitäten des Hamas in Afrika sind beschränkt. In Süd-Afrika gibt es erkennbare Aktivitäten. Die Holyland Foundation (HLF) ist dort aktiv, die Regierung überwacht aber deren Aktivitäten.

      9. Rekrutierungen im Ausland

      Der Hamas leitet soziale Aktivitäten in Moscheen, die hauptsächlich von palästinensischen Einwanderern besucht werden. Diese Palästinenser sind potentielle Rekruten für die Organisation, vor allem palästinensische Studenten, die später in die Gebiete zurückkehren. Wie der letzte Terroranschlag auf das Restaurant „Mike"s Place" in Tel Aviv gezeigt hat, werden Moscheen genutzt, um muslimische Mitarbeiter (nicht nur Palästinenser) für Terroranschläge in Israel zu rekrutieren.

      10. Die Zusammenarbeit der Organisationen im Ausland

      Der Hamas erhält Unterstützung von anderen Terrororganisationen im Ausland, hauptsächlich durch Al-Qaida und Hizbollah). Von dort erhält der Hamas Informationen über strategische Ziele. Die Verbindung zwischen den Parteien basiert auf persönlichen Kontakten und deren Identifikation mit dem Islam und besonders mit den Prinzipien des Jihad. Die Verbindung zwischen diesen Gruppierungen zeigt sich in der gegenseitigen Unterstützung bei Aktionen, wodurch die strategischen Ziele des Hamas gefördert werden.
      Avatar
      schrieb am 29.08.03 12:51:47
      Beitrag Nr. 619 ()
      Die Charta der "Islamischen Widerstandsbewegung" (HAMAS)

      Die Islamische Widerstandsbewegung, bekannt unter dem Namen HAMAS, ist eine extremistische, fundamentalistisch-islamische Organisation. Die Ideologie des HAMAS verbindet religiöse Grundsätze und panarabische Ideen mit Bestrebungen nach einem palästinensischen Staatswesen.

      Am 18. August 1988 gab die Islamische Widerstandsbewegung ihre Charta heraus. Sie ist ein umfassendes Manifest, das aus 6 separaten Absätzen besteht. Die Charta propagiert als zentrales Ziel des Hamas die totale Zerstörung des Staates Israel durch den Heiligen Islamischen Krieg (Jihad).

      Dem Motto der Charta folgend, forderte der Hamas seine Anhänger im Oktober 1990 mit dem Flugblatt Nr. 65 zum Mord an Juden auf: "Jeder Jude ist ein Siedler und es ist unsere Pflicht, ihn zu töten."

      Die lange Liste der Terror- und Mordanschläge im Westjordanland, im Gazastreifen und im Kernland Israels unterstreicht die mörderische Kompromisslosigkeit, mit der die HAMAS-Terroristen, getreu ihrer dogmatischen Charta, gegen Juden und Israelis vorgehen.

      Nachfolgend Auszüge aus der HAMAS-Charta:

      Grundsatz:

      "Die Islamische Widerstandsbewegung ist eine ausschließlich palästinensische Bewegung, die Allah die Glaubenstreue hält und deren Weg der Islam bestimmt. Sie strebt danach, das Banner Allahs über jedem Zentimeter Palästinas zu entfalten." (Artikel 6)

      Die Zerstörung Israels:

      "Israel existiert und wird weiter existieren, bis der Islam es ausgelöscht hat, so wie er schon andere Länder vorher ausgelöscht hat." (Präambel)

      Die moslemischen Ursprünge des Gebietes:

      "Das Land Palästina ist ein Islamischer Waqf (Heiliger Besitz), der den kommenden Generationen der Moslems bis zum Ende der Zeiten als Vermächtnis gegeben wurde. Es darf weder darauf verzichtet werden, noch darf etwas davon abgetrennt werden." (Artikel 11)

      Ganz Palästina ist ein islamisches Land ... Deshalb ist die Befreiung ganz Palästinas für jeden Moslem die höchste persönliche Pflicht, wo immer er sich befindet." (Artikel 13)

      Der Aufruf zum Jihad:

      "Der Jihad ist die persönliche Pflicht jedes Moslems, seit die Feinde Teile des moslemischen Landes geraubt haben. Angesichts des Raubes durch die Juden ist es unvermeidlich, dass ein Banner des Jihad gehisst wird." (Artikel 15)

      Ablehnung von Friedensinitiativen:

      "Friedensinitiativen und so genannte Friedensideen oder internationale Konferenzen widersprechen dem Grundsatz der Islamischen Widerstandsbewegung. Die Konferenzen sind nichts anderes als ein Mittel, um Ungläubige als Schlichter in den islamischen Ländern zu bestimmen ... Für das Palästina-Problem gibt es keine andere Lösung als den Jihad. Friedensinitiativen sind reine Zeitverschwendung, eine sinnlose Bemühung." (Artikel 13)

      Missbilligung des israelisch-ägyptischen Friedensvertrages:

      "Ägypten wurde durch das verräterische Camp-David-Abkommen aus dem gemeinsamen Kampf (gegen den Zionismus) herausgelöst. Die Zionisten versuchen, die anderen arabischen Staaten in ähnliche Abkommen hineinzuziehen ... Vom gemeinsamen Kampf gegen den Zionismus abzulassen ist Hochverrat; verflucht ist, wer eine solche Tat begeht." (Artikel 32)

      Antisemitische Hetze:

      "Das jüngste Gericht wird nicht kommen, solange Moslems nicht die Juden bekämpfen und sie töten. Dann aber werden sich die Juden hinter Steinen und Bäumen verstecken, und die Steine und Bäume werden rufen: `Oh Moslem, ein Jude versteckt sich hinter mir, komm` und töte ihn.`" (Artikel 7)

      Die Feinde haben lange Zeit Ränke geschmiedet ... und riesigen, bedeutungsvollen, materiellen Reichtum angesammelt. Mit ihrem Reichtum haben sie weltweit die Kontrolle über die Medien übernommen, ... mit ihrem Geld haben sie in verschiedenen Teilen der Welt Revolutionen gesteuert ... Sie standen hinter der Französischen Revolution, der Russischen Revolution und den meisten anderen Revolutionen ... Mit ihrem Geld bildeten sie geheime Organisationen, z. B. die Freimaurer, die Rotary Clubs und die Lions Clubs, welche über die ganze Welt ausgebreitet sind, um Gesellschaftssysteme zu zerstören und zionistische Interessen wahrzunehmen ... Sie standen hinter dem I. Weltkrieg und bildeten den Völkerbund, mit welchem sie die Welt regierten. Sie standen hinter dem II. Weltkrieg, durch den sie riesige finanzielle Gewinne erzielten ... Sie sind die Drahtzieher eines jeden irgendwo in der Welt geführten Krieges." (Artikel 22)

      "Die zionistischen Intrigen werden kein Ende nehmen. Über Palästina hinaus werden sie sich vom Nil bis zum Euphrat ausbreiten. wenn sie sich das Gebiet einverleibt haben, auf das sie ihre Hand gelegt haben, freuen sie sich auf die nächste Expansion. Ihr Programm ist in den "Protokollen der Weisen von Zion" niedergelegt." (Artikel 2)

      "Der Hamas betrachtet sich selbst als Speerspitze und Vorhut des gemeinsamen Kampfes gegen den Welt-Zionismus ... Islamische Gruppen in der ganzen arabischen Welt sollten das gleiche tun, da sie für ihre zukünftige Aufgabe, den Kampf gegen die kriegstreiberischen Juden, bestens gerüstet sind." (Artikel 32)



      :mad: :mad: :mad: :mad:
      Avatar
      schrieb am 29.08.03 13:05:26
      Beitrag Nr. 620 ()
      @stirner:

      was bringt es dir eigentlich, tote Kinder gegeneinander aufzuzählen? Lebendig machen kann man sie nicht, und an den Ursachen des Konflikts sind sie am wenigsten schuld.
      Daß die IDF palestinensische Kinder wissentlich abknallt, wie du schreibst, da bleibst du wohl den Beweis schuldig!
      Die palestinensischen Terrororganisationen töten im Gegenzug jedoch wissentlich und bevozugt israelische Kinder.

      Und dann hast du noch für dieses Verhalten mehr Verständnis als für das gezielte Abknallen von Kindermördern? :eek: :eek: :eek:
      Avatar
      schrieb am 29.08.03 13:10:16
      Beitrag Nr. 621 ()
      Israel setzt die Jagd unvermindert fort

      Nach dem letztwöchigen Anschlag von Jerusalem hat Israel seine Taktik geändert: Die terroristischen Fundamentalisten stehen jetzt vor der Alternative einer bedingungslosen Kapitulation oder der völligen Zerstörung.


      Von Jacques Ungar


      Israels Jagd auf palästinensische Terroristen und ihre Hintermänner ist in vollem Gange. Misserfolge wie jener vom Dienstag, als bei einem vom Meer her ausgeführten Raketenangriff ein unbeteiligter 65-jähriger Passant bei Jebalya im Gazastreifen starb und zwanzig Menschen verwundet wurden, der für die Produktion der Kassemraketen verantwortliche Khaled Massoud aber zusammen mit zwei Komplizen unverletzt im Auto entkommen konnte, ändern nichts an Israels Taktik. Diese gipfelt, wie Sicherheitskreise am Mittwoch bestätigten, in folgender Formel: Organisationen wie Hamas oder Islamischer Jihad können nur zwischen zwei Alternativen wählen: Der bedingungslosen Kapitulation oder der erbarmungslosen Vernichtung.

      So bedauerlich die Beeinträchtigung unbeteiligter Zivilisten durch Militäraktionen auch ist, israelische Armeekreise sprechen im Zusammenhang mit dem Angriff vom Dienstag nicht von einem Misserfolg. Vielmehr unterstreichen sie die moralisch-psychologischen Auswirkungen des alt-neuen israelischen Vorgehens gegen die Fundamentalisten. Spitzenpersönlichkeiten von Hamas und Jihad müssten, so heisst es in Jerusalem, zusehends in den Untergrund und würden aus Angst vor Anschlägen an Demonstrationen und Beerdigungen nicht mehr teilnehmen. Zudem zeugen auch die verfügten Notstandsmassnahmen von einer wachsenden Nervosität: Die Aktivisten werden angehalten, nicht mehr zu zweit in einem Auto zu fahren, wenn immer möglich Taxis anstatt Privatwagen zu benutzen, vom Handy-Telefon nur in dringenden Fällen Gebrauch zu machen, nicht allzu oft in Folge in der gleichen Wohnung zu übernachten und sich nötigenfalls bei Dislozierungen von einem Platz zum anderen als Frauen zu verkleiden. Israelische Experten sprechen hier von einem "kumulierenden Effekt der Verunsicherung", der - so hofft man - auch in zunehmenden Schwierigkeiten bei der Vorbereitung und Ausführung von Attentaten gegen israelische Ziele zum Ausdruck gelangen wird. Ferner wird darauf aufmerksam gemacht, dass Israel einerseits mit Instrumenten wie Abriegelungen und Liquidierungen arbeitet, bisher aber davon abgesehen hat, Truppen ins Herz des Gazastreifens zu entsenden. Sollte aber die Beschiessung israelischer Ziele mit Kassemraketen (erstmals landeten dieser Tage einige Exemplare unweit von Ashkelon) andauern oder sollten Hamas und Jihad weitere Attentate verüben, wird auch dieser Schritt ausdrücklich als Möglichkeit in Betracht gezogen.

      Nichts Konkretes gegen Terroristen

      Die Bewegungsfreiheit der Terroristen ist nach Angaben zuständiger israelischer Kreise bereits jetzt wesentlich eingeschränkt, und die Politik Jerusalems ist klar: Konsequente, entschlossene Jagd auf "tickende Bomben", aber auch auf deren Produzenten und Kommandanten. Dabei betonen hohe Militärstellen, es handle sich hier nicht um eine Taktik um der Taktik willen. Vielmehr sei Israel nach wie vor bereit, die Verfolgung der Terroristen und die Zerstörung ihrer Infrastruktur jenen Palästinensern zu überlassen, die im Grunde genommen für die Erledigung dieser Aufgaben zuständig sein sollten. Kommentatoren waren sich am Mittwoch aber einig in ihrer Beurteilung der Lage: Die Palästinensische Behörde (PA) mit Premier Mahmud Abbas und Sicherheitsminister Mohamed Dahlan an der Spitze unternehmen praktisch nichts, was Israel von der Ernsthaftigkeit ihres Vorgehens überzeugen könnte. Die Zuschüttung von (teilweise seit langem nicht mehr benutzten) Waffenschmuggel-Tunnels an der ägyptischen Grenze wird ebenso als "Aktion für die Medien" abgetan wie die Verhaftung einiger weniger Waffenhändlern oder das punktuelle Einsammeln illegaler Waffen. Alles spricht dafür, dass das vom politisch wieder auferstehenden Arafat zusehends an die Wand gedrückte Duo Abbas-Dahlan nach dem Abebben der Schockwellen, die der blutige Jerusalemer Anschlag von letzter Woche verursacht hat, erneut darum bemüht ist, mit den Fundamentalisten im Dialog, und nicht durch den Einsatz militärischer Gewalt, zu einer Lösung zu kommen. Und auf Arafats Zusage vom Mittwoch, er würde Schritte gegen Hamas und andere extremistische Gruppen einleiten, falls Israel seinerseits die Liquidierungen aufgibt, reagiert man in Jerusalem schon nicht einmal mehr mit einem Achsel-zucken. Zu sehr hat der PLO-Chef in den letzten Monaten seine Unglaubwürdigkeit unter Beweis gestellt, und Israel macht ihn direkt für den Zusammenbruch der "Hudna" verantwortlich. Zu dieser Erkenntnis passen die immer deutlicheren Bemühungen Arafats, Mahmud Abbas die Arbeit als Premier zu "verleiden". Als ihm ergebenen Ersatzmann hat er seit längerem schon Abu Ala in der Hinterhand bereit. A propos "Hudna": Die Zuständigen der staatlichen Rundfunkbehörde haben die Radio- und TV-Journalisten angewiesen, dieses arabische Wort nicht mehr zu gebrauchen, sondern stattdessen das hebräische Wort "Hafuga" zu verwenden, was so viel heisst wie "Verschnaufpause". Zudem wurde den Journalisten ans Herz gelegt, bei der Erwähnung von Organisationen wie Islamischer Jihad, Hizbollah oder Hamas immer auch den Begriff "Terror" zu verwenden.

      Trotz des jüngsten Anschlags von Jerusalem (21 Tote, über 100 Verletzte) können sich auf internationaler Ebene aber offenbar noch nicht alle Entscheidungsträger dazu durchringen, sich die Assoziation zwischen Hamas und Islamischem Jihad einerseits und Terrorismus andererseits zu eigen zu machen. Als unrühmliches Beispiel sticht hier die Europäische Union hervor, die unter französischem Druck und gegen den Wunsch von Ländern wie Deutschland, Grossbritannien und Holland immer noch darauf besteht, zwischen dem militärischen und dem politischen Flügel der Hamas zu unterscheiden. Während der militärische Flügel als "terroristisch und gegen den Frieden gerichtet" eingestuft wird, haben die Europäer bisher davon abgesehen, auch die politische Abteilung der Hamas der gleichen Kategorie zuzugesellen. Das hat nicht zuletzt Auswirkungen auf die Geldsammlungen in Europa, welche "politische" Hamasleute vorerst noch ungehindert durchführen können. Paris hatte sich bis jetzt mit Hinweis auf die Probleme, welche im Zusammenhang mit der "Hudna" erwachsen könnten, wenn auch der politische Flügel der Hamas zur Terrororganisation abgestempelt werden sollte, gegen diesen Schritt gestemmt. Die "Hudna" sei aber Geschichte, meinte gegenüber der "Jerusalem Post" Danny Shek, Leiter der Europaabteilung des israelischen Aussenministeriums. Hamas selber habe, so Shek, ihren Tod deklariert, und die Platzierung des politischen Flügels auf die Liste der Terrororganisationen müsste für die EU eigentlich ein "logischer Schritt" sein. Frankreich, das zu Israels Missvergnügen schon die Hizbollah immer mit Seidenhandschuhen anfasst, scheint sich schwer zu tun, in Bezug auf die Hamas von seiner Extratour abzukommen.

      Rechtsrutsch nach Anschlag

      Während das offizielle Israel zwei Fliegen mit einem Schlag treffen möchte - gleichzeitig (mit stiller amerikanischer und teilweise sogar europäischer Duldung) den Terroristen und ihren Anführern zu Leibe zu rücken und doch nicht alle Türen zu einer politischen Regelung zuzuknallen - hat der Anschlag von Jerusalem im Volk einen klaren Rechtsrutsch ausgelöst. "Ich hatte mich schon wieder an die Ruhe gewöhnt", meinte ein Geschäftsmann im Jerusalemer Stadtzentrum, "doch das grausame Attentat wirft uns um Wochen zurück. Ich rechne jetzt jederzeit wieder mit einem neuen Anschlag." Ähnliche Tendenzen zeigt eine von "Yediot Achronot" wenige Tage nach dem Gewaltakt durchgeführte Umfrage auf: 62 Prozent sprachen sich gegen eine Fortsetzung der Gespräche mit Mahmud Abbas aus, 57 Prozent sind der Ansicht, Israel müsse keine weiteren im "Marschplan" enthaltenen Forderungen erfüllen, 56 Prozent befürchten in den kommenden drei Monaten eine Zunahme des Terrors und 78 Prozent der Befragten vermuten Arafat hinter den Anschlägen. Schliesslich befürwortet fast die Hälfte der Israeli (49 Prozent) militärische Schläge gegen die Spitzen von Hamas und Islamischem Jihad.
      Avatar
      schrieb am 29.08.03 13:15:38
      Beitrag Nr. 622 ()
      Freibrief für einen Sympathisanten


      Um sich strafbar zu machen, muß man nicht unbedingt selber ein Verbrechen begehen. Es reicht schon, daß man Verbrechen billigt und gutheißt. Würde zum Beispiel jemand öffentlich erklären, die RAF-Terroristen wären "mutige junge Leute, die sich voll hingeben für ihre Sache", hätte er beziehungsweise sie sehr bald - zu Recht - ein Verfahren am Hals.

      Das ist nicht der Fall, wenn es sich bei den Terroristen um palästinensische Selbstmordattentäter handelt und bei den Opfern um Israelis, die in einem Bus, einem Café oder einen Supermarkt von einer Bombe in Stücke gerissen werden. Dann gelten andere Regeln.

      Am 21. März sagte der evangelische Pfarrer und Moralprediger Jörg Zink in der Sendung Fliege in der ARD unter anderen folgende Sätze über palästinensische Kamikaze-Bomber: "Ich bewundere sie dafür, daß ihnen ihre Sache und die Sache ihres Volkes und ihrer Religion, oder was immer, so wichtig ist, daß sie dafür ihr Leben hingeben. Das sind keine Selbstmörder, sondern das sind mutige junge Leute, die sich voll hingeben für ihre Sache ... ."

      Zink, der Star aller Kirchentage, ist für seine antijüdische Haltung, die er natürlich theologisch begründen kann, bekannt. Unter seinen vielen Traktaten findet sich auch eines mit dem Titel Neue Zehn Gebote, die er verfaßt hat, weil die alten Zehn Gebote "überholt" sind. "Was für einen Wüstenstamm mit patriarchalischen Strukturen vor viertausend Jahren galt, kann für Christen von heute nicht mehr maßgebend sein." Aber in all seinem Bemühen, das Judentum für obsolet zu erklären, ist er noch nie so weit gegangen, den Mord an Juden als Heldentat zu verklären. Bis zu jenem 21. März, als er bei seinem Freund Jürgen Fliege in dessen Talk-Show auftrat.

      Auf den Vorgang angesprochen, erklärte die zuständige Abteilungsleiterin im Bayerischen Rundfunk, sie sei an dem Tag, als die Sendung gezeigt wurde, verreist gewesen und im übrigen habe sie nicht vor, sich deswegen "im Staub zu wälzen", was niemand von ihr verlangt hatte. Eine Stuttgarter Bürgerin freilich wollte Zinks moralische Beihilfe zu Mord und Terror nicht einfach hinnehmen. Sie schrieb an die Stuttgarter Staatsanwaltschaft und bat um die "Überprüfung eines eventuell vorliegenden Straftatbestands", denn "es handelt sich bei dieser Aussage offenkundig um Leugnung von vielfachem Mord an unschuldigen Menschen ..."

      Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft prüfte den Fall und teilte der Bürgerin mit, "der Anzeige ... gegen Jörg Zink wegen Billigung von Straftaten wird keine Folge gegeben", das heißt, es wird kein Verfahren eingeleitet. Als "Gründe" gab der zuständige Oberstaatsanwalt folgendes zu Protokoll: "Sollte die Äußerung so gefallen sein, so hätte Jörg Zink außer Acht gelassen, daß palästinensische Selbstmordattentäter nicht nur ihre Leben vermeintlich für `die Sache ihres Volkes und ihrer Religion` hingeben, sondern Menschen, zumeist Zivilisten, darunter auch Kinder, ermordeten. Gleichwohl könnte der Äußerung nicht entnommen werden, daß Jörg Zink derartige Taten guthieß und nicht lediglich seiner Bewunderung für die Bereitschaft zur Selbsttötung, ohne die Auswirkung der Taten auf Dritte werten zu wollen, Ausdruck verleihen wollte."

      Da war sie wieder, die deutsche Justiz, wie wir sie lieben und schätzen: objektiv, sachlich und um Verständnis bemüht. Um Verständnis für einen, der ganz naiv seiner "Bewunderung für die Bereitschaft zur Selbsttötung" Ausdruck verleiht, ohne die "Auswirkung der Taten auf Dritte" wahrzunehmen. Vermutlich ist Zink davon überzeugt, daß sich die Selbstmörder irgendwo in einem ruhigen Hinterhof in die Luft sprengen, ohne weiteren Schaden anzurichten. Daß sie "Menschen, zumeist Zivilisten, darunter auch Kinder" mitnehmen, davon hat Zink noch nie etwas gehört. Sagt nicht Zink, sagt die Stuttgarter Staatsanwaltschaft zugunsten von Zink, ohne sich das Band der Sendung angesehen oder Zink befragt zu haben. Unvorstellbar, daß ein deutscher Staatsanwalt genauso verfahren hätte, wenn es um die RAF und einen RAF-Rechtfertiger gegangen wäre. Denn da gab es wirklich "unschuldige Opfer", keine Juden, Israelis oder gar Zionisten.




      von Henryk M. Broder , 27. August 2003
      Avatar
      schrieb am 29.08.03 13:19:36
      Beitrag Nr. 623 ()
      Mord als Programm

      Der islamistische Terror läßt sich mit politischen Kategorien nicht erklären

      Nur wenige Tage nachdem der Imam einer Hebroner Moschee sich in einem Jerusalemer Bus in die Luft gesprengt und dabei einundzwanzig Menschen getötet hatte, war das Prinzip von Ursache und Wirkung bereits auf den Kopf gestellt. Zwar erklärten die islamischen Fundamentalisten von Hamas und Dschihad al Islami sofort nach dem Attentat ihre Verantwortung. Doch erst, als die israelische Regierung reagierte und Hamas-Führer Ismail Abu Shanab in Gasa liquidieren ließ, stellte man fest, daß es nun wieder einmal mit der trügerischen Ruhe vorbei sei. Und die "Hudna", der Waffenstillstand, auf den sich die Palästinensische Autonomiebehörde unter der nominellen Führung von Premier Mahmud Abbas (Abu Masen) mit den drei Guerilla-Organisationen Hamas, Dschihad al Islami und Al-Aqsa-Brigaden verständigt hatten, zu Grabe getragen war.



      Tatsache ist: Der Waffenstillstand wurde mit dem Attentat gebrochen und nicht mit der Vergeltung für den Mord an einundzwanzig Menschen. Nur am Rande sei dabei vermerkt, daß sich nicht etwa jemand in die Luft gesprengt hatte, der seiner Verzweiflung über die andauernde Besatzung gar keinen anderen Ausdruck mehr zu geben wußte. Die Opfer waren nicht im entferntesten Stellvertreter einer Besatzungsmacht, denn als Ultraorthodoxe dienen sie nicht in der Armee. Getötet wurden Männer, Frauen und Kinder, die sich keines anderen Vergehens schuldig gemacht hatten, als ihre Gebete an ihrer heiligsten Stätte, der Westmauer, verrichtet zu haben.

      Hamas ist eine straff strukturierte Organisation. Es ist kein Zufall, daß ein Attentat auf Orthodoxe und dieser Größenordnung stattfand. Offensichtlich erstreckt sich der Haß der Hamas nicht nur auf Israel als den "Stellvertreter Amerikas im Nahen Osten" und auf die westliche, angeblich so korrupte und sinnentleerte Lebensart, sondern auch auf andere als die eige-
      ne Religion, für die sie natürlich nicht müde wird, absolute Toleranz einzufordern. Selbst wenn im Namen eben jener Religion Gewalttaten begangen werden.

      Rabulistische Anstrengungen, das Inakzeptable doch irgendwie mit einem rationalen Erklärungsmuster zu unterlegen, wurden auch nach dem Attentat auf das UN-Hauptquartier in Bagdad unternommen. Nur wenige Stunden vor der Terrorattacke in Jerusalem hatte ein Selbstmordattentäter ein mit zweihundertfünfzig Kilogramm Sprengstoff beladenes Fahrzeug vor dem Canal-Hotel geparkt, in dem just zu diesem Moment der UNO-Sonderbeauftragte Sergio Vieira de Mello tagte. Der Spitzendiplomat sowie weitere dreiundzwanzig Menschen wurden getötet, hundert verletzt. Noch suchten Helfer in den Trümmern nach Überlebenden, als in den hiesigen Medien schon die Schuld der USA diskutiert wurde, die als Besatzungsmacht nicht die notwendige Sicherheit für die UN-Diplomaten garantiert hätte. Dabei hatte die UN selbst darauf bestanden, ihre provosorischen Büros nicht "in einen Hochsicherheitstrakt" zu verwandeln. "Die Blitzkrieger von einst, die mit ihrem unaufhaltsamen Marsch nach Bagdad beweisen wollten, daß sich kein Despot mehr sicher fühlen dürfe, müssen lernen, daß sich ihre kühnen Pläne für die Nachkriegszeit zunächst einmal in Rauch aufgelöst haben", bemerkte hämisch Der Spiegel.

      Die wesentliche Frage, die jeder Durchschnitts-Iraker an jenem Tag stellte, war dabei noch lange nicht beantwortet: Warum wurde gerade jene Institution attakkiert, die den Krieg am Golf mit allen Mitteln zu verhindern versuchte? Deren Schwächung durch amerikanische Alleingänge zu Recht vor allem in der arabischem Welt beklagt wird? Und deren einzige Aufgabe es ist, in einem von Krieg und dreißig Jahren rücksichtsloser Diktatur in Grund und Boden geschundenen Land wieder eine ordentliche Infrastruktur zu errichten?

      Ein einziger Blick auf den Charakter und die Ziele der Attentate im Irak straft jeden Versuch Lügen, die Ursachen im "Blitzkrieg der Amerikaner" und hinter den Attentätern so etwas wie Freiheitskämpfer zu vermuten. Ausgesucht wurden
      in jüngster Zeit nicht etwa Einrichtungen der US-Armee. Sondern die jordanische Botschaft - die Vertretung eines Landes also, das einen florierenden Schwarzmarkthandel mit dem Irak betrieb und der irakischen Bevölkerung damit trotz Sanktionen eine Minimalversorgung garantierte. Daß die Sanktionen in Kraft blieben, lag wiederum nicht etwa an der UN, sondern an Saddam Hussein, der mit den Waffeninspektoren Katz und Maus spielte. Ziel von Attentaten wurden Öl-Pipelines; der Verlust von Einnahmen, die dringend für den Wiederaufbau des Landes benötigt werden, ist immens. Aufgrund der prekären Sicherheitslage entschied sich jetzt auch das Rote Kreuz, einen großen Teil seiner Aktivitäten einzustellen. Hunderttausende Irakis müssen künftig auf die Lebensmittelrationen und medizinische Versorgung durch das Rote Kreuz verzichten.

      Die Professionalität der Attentäter läßt darauf schließen, daß es sich nicht etwa um rachedurstige Saddam-Anhänger handelt. Sondern um den Guerilla-Wanderzirkus ehemaliger Afghanistan-Kämpfer, die sich als Desperados überall nützlich machen, wo sie ihr Aggressionspotential loswerden und als Kampf gegen den "amerikanischen Aggressor" verkaufen können.

      Die zumal in Europa üblichen Anstrengungen, irgendeine Art von Ratio oder Legitimität in den Attentaten erkennen zu wollen, verhält sich direkt proportional zur Blindheit für deren wahren Charakter. US-Präsident George W. Bush ließ sofort nach dem Jerusalemer Attentat die restlichen - und eher unerheblichen US-Konten von Terrororganisationen einfrieren. Europäische Spitzenpolitiker, voran Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac, weigern sich nach wie vor vehement, die Hamas oder Dschihad al Islami zur Terrororganisationen zu erklären und die nicht ganz unerheblichen Konten der Organisation in Europa sperren zu lassen. Schießlich müsse man zwischen dem politischen und dem militärischen Flügel unterscheiden. Macht ja nichts, daß die Gelder direkt von der Abteilung Politik in die Abteilung "Militäraktionen" kanalisiert werden. Macht auch nichts, daß es vor allem der palästinensischen Gesellschaft selbst schadet, wenn sie ihre radikalen Kräfte nicht endlich in die Schranken weist.

      Bombenattentate verwirklichen nicht das einzig akzeptable politische Ziel - nämlich die Errichtung eines palästinenischen Staates an der Seite Israels. Sie verhindern es. Und sie nützen nur den Fundamentalisten, die ihre Gesellschaft im beständigen Ausnahmezustand halten, ihren Einfluß mit Gewalt - wie dem hemmungslosen Killen angeblicher Kollaborateure - ausweiten und Schritt für Schritt einen totalitären Staat im noch nicht einmal geborenen palästinensischen Staatswesen errichten. Die Autonomiebehörde wird so lange keinen "Bürgerkrieg" gegen ihre Extremisten wagen, bis die Extremisten die Oberhand behalten und die palästinensische Bevölkerung vollends unter ihre Knute zwingen.

      In einer Mischung aus Verblendung und Verlogenheit wird im alten Europa jede Politik der harten Hand gegen Terroristen gerne als "typische Cowboymanier der Amis“ und banales Schwarz-Weiß-Denkmuster von US-Präsident George W. Bush tituliert. Daß zumal in den Attentaten fundamentalistischer Extremisten außerhalb Israels und der Gebiete nicht einmal eine politische, geschweige denn erfüllbare Agenda erkennbar ist, wird dabei geflissentlich ignoriert. Osama bin Ladens Al-Kaida fordert ein "Ende der US-Arroganz“. Nur wer darf eigentlich darüber bestimmen, wann die "US-Arroganz“ für beendet erklärt ist? In der Zwischenzeit beschäftigen sich versprengte Al-Kaida Kämpfer damit, den gemeinschaftich mit der EU getragenen und von den Afghanis sehnlichst erwünschten Wiederaufbau ihres Landes zu sabotieren.

      Das in Südostasien tätige Terrornetzwerk Jemiah Islamiah organisierte laut Erkenntnissen indonesischer Ermittlungsbehörden Attentate auf den Philippinen und auf Bali, bei dem hauptsächlich westliche Touristen starben. Weiter plante die Organisation Attacken auf "Einrichtungen wie Bars und Hotels, die von westlichen Besuchern frequentiert werden“. Das Attentat auf das Hotel Marriott in Jakarta geht ebenfalls auf deren Konto. Im tunesischen Djerba starben bei einem Brandanschlag auf die Synagoge ebenfalls Touristen, die meisten von ihnen Deutsche. Was allerhöchstens zu einem kurzen Aufschrei des Entsetzens führte. In Marokko wurden soeben die Drahtzieher des Bombenanschlages auf ein Café in Casablanca im Mai dieses Jahres verurteilt. Dreiunddreißig Menschen starben dabei. Keiner von ihnen hätte auch nur entfernt als Repräsentant der "arroganten Supermacht USA“ bezeichnet werden können.

      Es ist höchste Zeit zu erkennen: Die Terrornetzwerke islamischer Fundamentalisten haben kein anderes Ziel als reine Destruktion. Solange Selbstmordattentate der einzige erfolgreiche Exportartikel der arabisch-islamischen Welt sind, wird diese Region Schlußlicht einer globalen Wirtschaftsentwicklung bleiben - und nur noch mehr Nährboden für die letzte totalitäre Bewegung nach dem Faschismus und Kommunismus bieten. Und Europa, dessen Staatsbürger ohnehin schon ausgesuchte Ziele des weltweit operierenden Terrorismus sind, wird auch durch noch so anschmiegsames Verhalten seiner Politiker kaum verschont bleiben.




      von Sylke Tempel , 27. August 2003
      Avatar
      schrieb am 29.08.03 13:38:19
      Beitrag Nr. 624 ()
      Mal ne Frage: Wer würde etwas gewinnen, wenn es einen Frieden im Nahen Osten geben würde, mal abgesehen von den einfachen Leuten? Die massgeblichen Kräfte in Israel nicht, PLO, Hamas etc. sicher auch nicht und auch die Ausländer gewinnen nicht wirklich etwas. Europäer und Amerikaner würden an Einfluss in der Region verlieren, die Araber ihren Sündenbock. Ich denke, es muss noch schlimmer werden, bevor es besser wird.
      Avatar
      schrieb am 29.08.03 14:08:02
      Beitrag Nr. 625 ()
      ohne den provokanten und blödsinnigen besuch von sharon auf dem tempelberg hätte es keine neue intifada gegeben und wir hätten wahrscheinlich schon frieden.

      sharon braucht dieses feindbild, um gewählt zu werden.
      es ist scheisse, wenn man als wahlprogramm nur vorweisen kann, angebliche hamas - mitglieder incl. unschuldigen kindern vorzuverurteilen und zu ermorden.

      gruss

      hahnebüchen
      Avatar
      schrieb am 29.08.03 15:35:56
      Beitrag Nr. 626 ()
      @hahnebüchen, #610:

      "ohne den provokanten und blödsinnigen besuch von sharon auf dem tempelberg hätte es keine neue intifada gegeben und wir hätten wahrscheinlich schon frieden.

      "
      ´
      Du weisst doch, daß es so nicht stimmt! Dies wurde hier schon so oft durchgekaut, und vom ständigen Widerholen wird eine Lüge nicht zur Wahrheit.

      :eek:

      Oder bist du zu faul zum Lesen?

      Ich kopiere dir den Text nochmal rein:

      Wie begann die Al-Aqsaintifada im September 2000?

      Palestinian Authority Communications Minister says Al Aksa Intifada was planned since July
      PA Communications Minister, ‘Imad Al-Faluji, visited Lebanon and spoke at the ‘Ein Al-Hilweh Palestinian refugee camp. In his speech Al-Faluji stated that the Al-Aqsa Intifada was premeditated, and was the Palestinian response to their failure to achieve their goals at the Camp David negotiations. After Israel announced its intention to use Al-Faluji’s words to support its response to the Mitchell Commission it was reported that Yasser Arafat pressured Al-Faluji to retract his statements. Subsequently, Al-Faluji announced that he had never made such comments.1 However, similar statements by Al-Faluji as well as other Palestinian leaders have been reported previously.
      Al-Faluji at ‘Ein Al-Hilweh

      "The Palestinian people is the strong half of the international equation. It is the secret code and the key to any stability and peace not only in the Middle East, but in the world..."
      "You can be sure that your stay here is temporary. We will not allow any force to raise any issue detrimental to the Right of Return to Palestine. I congratulate President Emil Lahud who has said countless times that there will be no solution for the Palestinians that does not include their return to Palestine. To him we respond: ‘Yes.’ This position has the consensus of the Palestinian people and the Palestinian leadership... We emphasize that the Palestinian leadership will not sign a peace agreement without guaranteeing Palestinian rights, and first and foremost the Right of Return, the liberation of Jerusalem and its return to full Palestinian sovereignty. These are our fundamental Palestinian principles, to which we hold fast and for which we fight."

      "The Al-Aqsa Intifada emphasizes these principles and axioms. Whoever thinks that the Intifada broke out because of the despised Sharon’s visit to the Al-Aqsa Mosque, is wrong, even if this visit was the straw that broke the back of the Palestinian people. This Intifada was planned in advance, ever since President Arafat’s return from the Camp David negotiations, where he turned the table upside down on President Clinton. [Arafat] remained steadfast and challenged [Clinton]. He rejected the American terms and he did it in the heart of the US."

      "My visit here in South Lebanon is a clear message to the Zionist enemy. We say: Just as the national and Islamic Resistance in South Lebanon taught [Israel] a lesson and made it withdraw humiliated and battered, so shall [Israel] learn a lesson from the Palestinian Resistance in Palestine. The Palestinian Resistance will strike in Tel-Aviv, in Ashkelon, in Jerusalem, and in every inch of the land of natural Palestine. Israel will not have a single quiet night. There will be no security in the heart of Israel...."

      "The Palestinian people are patient, but when they take action - no one can stop them. When the Palestinian people are seized with rage, the world [becomes] familiar with it."

      "We say to the Zionist enemy and to the entire world: ‘We will return to the early days of the PLO, to the sixties and seventies; ‘the Fatah Hawks’ will return, as will the ‘’Izz Al-Din Al-Qassam Brigades’ [the military wing of the Hamas] and the ‘Red Eagles’ [the military arm of the ‘Popular Front for the Liberation of Palestine’].’ A new stage will continue until the rights are returned to their owners... we will strike whoever blames us for the failure of the negotiations, because President Yasser Arafat’s patience was greater than Job’s. Arafat has become the Job of the twentieth century, because of what the US and Israel lay on him..."2

      Past Statements by Al-Faluji

      Al-Faluji had made similar statements as early as December 2000. Raed Lafi, correspondent for the PA affiliated daily Al-Ayyam reported then that at a Gaza symposium Al-Faluji said: "The PA had begun to prepare for the outbreak of the current Intifada since the return from the Camp David negotiations, by request of President Yasser Arafat, who predicted the outbreak of the Intifada as a complementary stage to the Palestinian steadfastness in the negotiations, and not as a specific protest against Sharon’s visit to Al-Haram Al-Qudsi [Temple Mount]."

      Al-Faluji continued: "The Intifada was no surprise for the Palestinian leadership. The leadership had invested all of its efforts in political and diplomatic channels in order to fix the flaws in the negotiations and the peace process, but to no avail. It encountered Israeli stubbornness and continuous renunciation of the [Palestinian] rights... The PA instructed the political forces and factions to run all matters of the Intifada..."3

      Al-Faluji’s statement at the time were backed by Fatah Central Committee member, Sakhr Habash, who said in an interview with the PA daily Al-Hayat Al-Jadida: "In light of the information, [after] analyzing the political positions following the Camp David summit, and in accordance with what brother Abu Ammar [Arafat] said, it became clear to the Fatah movement that the next stage necessitates preparation for confrontation, because Prime Minister Barak is not a partner who can respond to our people’s aspirations. Based on these assessments, Fatah was more prepared than the other movements for this confrontation. In order to play the role given to it, the Fatah coordinated its administrative, civilian and sovereign apparatuses, and was not surprised by the outbreak of the current Intifada... The Fatah movement believed that the phenomenon of comprehensive struggle would appear at the final settlement stage..."4

      1. Voice of Israel Radio (Israel), March 6, 2001.
      2. Al-Safir (Lebanon), March 3, 2001.
      3. Al-Ayyam (PA), December 6, 2000.
      4. Al-Hayat Al-Jadida (PA), December 7, 2000.

      The Middle East Media and Research Institute (MEMRI) is an independent, non-profit organization providing translations of the media of the Middle East and original analysis on developments in the region. Copies of articles and documents cited, as well as background information, are available upon request.

      Middle East Media and Research Institute (MEMRI)
      P.O. Box 7837, Washington, DC 20038-7837
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      Fax: (202) 955-9077
      E-mail: MEMRI@erols.com
      Website: www.memri.org




      Mitchell-Report, sag ich nur! :eek: :eek:

      “The Sharon visit did not cause the ‘Al-Aksa Intifada.’”

      — Conclusion of the Mitchell Report, (May 4, 2001)



      The violence started before Sharon`s September 28, 2000, visit to the Temple Mount. The day before, for example, an Israeli soldier was killed at the Netzarim Junction. The next day in the West Bank city of Kalkilya, a Palestinian police officer working with Israeli police on a joint patrol opened fire and killed his Israeli counterpart.

      Official Palestinian Authority media exhorted the Palestinians to violence. On September 29, the Voice of Palestine, the PA`s official radio station sent out calls "to all Palestinians to come and defend the al-Aksa mosque." The PA closed its schools and bused Palestinian students to the Temple Mount to participate in the organized riots.

      Just prior to Rosh Hashanah (September 30), the Jewish New Year, when hundreds of Israelis were worshipping at the Western Wall, thousands of Arabs began throwing bricks and rocks at Israeli police and Jewish worshippers. Rioting then spread to towns and villages throughout Israel, the West Bank and Gaza Strip.

      Internal Security Minister Shlomo Ben-Ami permitted Sharon to go to the Temple Mount – Judaism’s holiest place, which Muslims have renamed Haram al-Sharif and regard as Islam’s third holiest place – only after calling Palestinian security chief Jabril Rajoub and receiving his assurance that if Sharon did not enter the mosques, no problems would arise. The need to protect Sharon arose when Rajoub later said that the Palestinian police would do nothing to prevent violence during the visit.

      Sharon did not attempt to enter any mosques and his 34 minute visit to the Temple Mount was conducted during normal hours when the area is open to tourists. Palestinian youths — eventually numbering around 1,500 — shouted slogans in an attempt to inflame the situation. Some 1,500 Israeli police were present at the scene to forestall violence.

      There were limited disturbances during Sharon`s visit, mostly involving stone throwing. During the remainder of the day, outbreaks of stone throwing continued on the Temple Mount and in the vicinity, leaving 28 Israeli policemen injured, three of whom were hospitalized. There are no accounts of Palestinian injuries on that day. Significant and orchestrated violence was initiated by Palestinians the following day following Friday prayers.

      Avatar
      schrieb am 29.08.03 15:38:34
      Beitrag Nr. 627 ()
      Barghouti and the Outbreak of the October 2000 Intifada:


      In a revealing interview with the London-based Arabic daily Al-Hayat (September 29, 2001), Barghouti admitted his critical role in igniting the October 2000 intifada in both the West Bank and Gaza, as well as among the Israeli Arabs:

      "I knew that the end of September was the last period (of time) before the explosion, but when Sharon reached the al-Aqsa Mosque, this was the most appropriate moment for the outbreak of the intifada....The night prior to Sharon`s visit, I participated in a panel on a local television station and I seized the opportunity to call on the public to go to the al-Aqsa Mosque in the morning, for it was not possible that Sharon would reach al-Haram al-Sharif just so, and walk away peacefully. I finished and went to al-Aqsa in the morning....We tried to create clashes without success because of the differences of opinion that emerged with others in the al-Aqsa compound at the time....After Sharon left, I remained for two hours in the presence of other people, we discussed the manner of response and how it was possible to react in all the cities (bilad) and not just in Jerusalem. We contacted all (the Palestinian) factions."
      Avatar
      schrieb am 29.08.03 15:46:15
      Beitrag Nr. 628 ()
      @hahnebüchen: falls du kein Englisch verstehst -

      Wer hat die Unruhen ausgelöst?

      (9. November 2000) Die Palästinenser behaupten, die Unruhen seien ausgelöst worden durch einen Besuch des Likudführers Ariel Sharon auf dem Tempelberg am 28. September, den sie als Provokation ansahen.
      Jedoch war schon vor diesem Besuch ein markanter Anstieg an Spannungen zu beobachten. Diese Spannungen hatten sich bereits vor diesem Datum über mehrere Tage hinweg in einigen Angriffen auf Israelis bemerkbar gemacht. ...

      ... So wurde z.B. bereits am 27. September an der Netzarim-Kreuzung eine israelische Militärpatrouille von palästinensischen Scharfschützen aus dem Hinterhalt überfallen; ein israelischer Soldat wurde dabei getötet.

      (Quelle: Israel Defense Forces – Israelische Armee => www.idf.il

      Auszüge aus: „Overview of the Violence in the Territories, 29 September – 9 November 2000“, aus dem Englischen übersetzt von Viola Oberrauch)

      Peres zu "stern": Sharons Tempelberg-Besuch war mit PA abgesprochen

      (18.10.2000, H a m b u r g) Dramatische Wende im Streit um die Hintergründe der aktuellen Gewalt im Nahen Osten: Der Besuch von Israels Oppositionsführer Ariel Scharon auf dem Jerusalemer Tempelberg war zuvor mit den Palästinensern besprochen worden, sagte der israelische Minister Shimon Peres der am Donnerstag erscheinenden Hamburger Illustrierten „stern“. Die Nachrichtenagentur afp zitierte am Mittwochabend in einer Vorabmeldung den Friedensnobelpreisträger mit den Worten: Die palästinensische Seite habe signalisiert, der Besuch Sharons sei „kein Problem“, solange er sich von der Al-Aksa-Moschee fern halte.
      Der Auftritt des Likud-Vorsitzenden am 28. September war von arabischer Seite in den vergangenen Tagen stets als Auslöser der sogenannten „Al-Aksa-Initifada“ bezeichnet worden. Der UN-Sicherheitsrat hatte Israel deswegen verurteilt.

      (editor@israelnetz.de)

      CIA: Arafat hat Krieg gewählt

      22.10.2000, W a s h i n g t o n - PLO-Chef Yasser Arafat ist definitiv dazu entschlossen, statt des begonnenen Osloer "Friedensprozesses" den Weg der Gewalt zu gehen. Zu diesem Ergebnis kommt der Direktor des amerikanischen Geheimdienstes CIA, George Tenet, in einem Bericht an US-Präsident Bill Clinton.
      Nach CIA-Einschätzung der Araberkrawalle in den vergangenen drei Wochen sei deutlich geworden, so der Nachrichtendienst "Israelwire", daß Arafat trotz öffentlich bekundeter Friedensabsichten dazu entschlossen sei, bis zum Ende mit Gewalt für einen eigenen Palästinenserstaat zu kämpfen.
      Tenet habe dem amerikanischen Präsidenten mitgeteilt, daß die täglichen Feuerangriffe auf israelische Soldaten und jüdische Siedler innerhalb von Yesha (Judäa, Samaria, Gaza) von hochrangigen Führern der Palästinensischen Autonomiebehörde angeordnet und gebilligt worden seien.
      Diese Einschätzung wird auch vom Geheimdienst der israelischen Armee geteilt. (hn)

      (editor@israelnetz.de)

      Enthüllt: Was Arafat unter "Waffenstillstand" versteht

      09.11.2000, J e r u s a l e m – Ein führender Vertreter der Fatah-Partei Yasser Arafats hat sensationelle Enthüllungen über den mangelnden Friedenswillen des PLO-Chef an den staatlichen israelischen Rundfunk (Kol Israel) weitergegeben.
      Der Hörfunk-Korrespondent des Senders für Yesha, Avi Yisachar, berichtete am Donnerstag über ein Gespräch zwischen Arafat und dem Anführer der bewaffneten palästinensischen Tanzim-Milizen, Marwan Barghouti aus Ramallah.
      Dabei habe Arafat zu Barghouti gesagt: „Jedesmal, wenn Du mich einen Waffenstillstand und ein Ende der Gewalt verkünden hörst, ignoriere sie. Du weißt, daß ich unter starkem Druck aus Europa und Amerika stehe. Ignoriere es und mache weiter. Wir sind wegen der Intifada in einer schwierigen finanziellen Situation. Wir werden keine Finanzhilfe mehr aus den USA bekommen und Israel wird seine monatlichen Zahlungen einstellen.
      Unsere Hoffnung ist, Geld von den arabischen Staaten zu bekommen. Aber die arabischen Staaten geben uns kein Geld, wenn es kein Blut gibt.“
      Der israelische Minister Shimon Peres kritisierte den Bericht. Er halte es für falsch, Material zu veröffentlichen, das gegen Arafat gerichtet sei. (zö)

      editor@israelnetz.de

      PALÄSTINENSISCHER MINISTER: DIE INTIFADA WAR SEIT ARAFATS RÜCKKEHR AUS CAMP DAVID GEPLANT.

      Der Minister für Kommunikation der Palästinensischen Autonomiebehörde, Imad
      Al-Faluji, besuchte vor kurzem den Libanon. Im Flüchtlingslager Ein
      Al-Hilweh hielt er eine Rede, in der er klarstellte, dass die Al-Aqsa
      Intifada lange von den Palästinensern vorbereitet worden war als Antwort auf
      das Scheitern der Verhandlungen in Camp David
      . Israel hat Al-Falujis
      Aussagen der Kommission Mitchell zur Aufklärung der Ursachen des Ausbruchs
      der Intifada vorgelegt. Arafat setzte daraufhin Imad Al-Faluji unter Druck,
      seine Aussagen zurückzuziehen. Kurz danach teilte Imad Al-Faluji mit, dass
      er niemals solche Aussagen gemacht habe. Die nachfolgenden Auszüge seiner
      Rede im Flüchtlingslager Ein Al-Hilweh wurden am 03/03/01 in der
      libanesischen Zeitung Al-Safir veröffentlicht:

      „Das palästinensische Volk ist die stärkere Hälfte der internationalen
      Gleichung. Es ist der Geheimcode und der Schlüssel zu Stabilität und
      Frieden – nicht nur im Nahen Osten sondern auf der ganzen Welt.“

      „Ihr könnt euch sicher sein, dass euer Aufenthalt hier (im Libanon –
      d.Verf.) nur zeitweilig ist. Wir werden keiner Macht erlauben, irgend einen
      Einwand gegen das Recht auf Rückkehr zu erheben. Ich gratuliere Präsident
      Emil Lahud, welcher unzählige Male gesagt hat, dass es keine Lösung für die
      Palästinenser gebe wird, die nicht ihr Recht auf Rückkehr nach Palästina
      beinhaltet. Wir antworten ihm: Ja. Diese Haltung ist der Konsens des
      palästinensischen Volkes und der palästinensischen Führung.... Wir betonen,
      dass die palästinensische Führung keinen Friedensvertrag unterschreiben
      wird, der nicht die palästinensischen Rechte garantiert, und zuerst und an
      erster Stelle das Recht auf Rückkehr (der palästinensischen Flüchtlinge von
      1949 in den Staat Israel – d. Verf.), der Befreiung Jerusalems und ihrer
      Rückkehr zu voller palästinensischer Souveränität. Dies sind unsere
      fundamentalen palästinensischen Prinzipien, an denen wir festhalten und für
      die wir kämpfen.“

      „Die Al-Aqsa Intifada betont diese Prinzipien und Grundsätze.Wer auch immer
      denkt, dass die Intifada wegen des Besuchs des verachteten Sharon in der
      Al-Aqsa-Moschee ausbrach, irrt sich, auch wenn dies der Strohhalm war, der
      den Rücken des palästinensischen Volkes zerbrach. Die Intifada war von
      langer Hand geplant, seitdem Präsident Arafat von den Verhandlungen in Camp
      David heimgekehrt war, wo er Clintons Tisch umgestürzt hatte. Arafat blieb
      standhaft und griff Clinton an. Er lehnte die amerikanischen Bedingungen ab
      und er tat dies im Herzen der USA. “


      „Mein Besuch hier im Südlibanon ist eine klare Nachricht an den
      zionistischen Feind. Wir sagen: Genau wie der nationale und islamische
      Widerstand im Südlibanon Israel eine Lektion erteilte und es erniedrigt und
      geschlagen zum Rückzug zwang, so wird der palästinensische Widerstand Israel
      eine Lektion erteilen. Der palästinensische Widerstand wird in Tel-Aviv, in
      Ashkelon, in Jerusalem, in jedem Zoll des natürlichen Palästinas zuschlagen.
      Israel wird keine einzige ruhige Nacht haben. Es wird keine Sicherheit im
      Herzen Israels geben.“

      „Das palästinensische Volk ist geduldig, aber wenn es handelt – dann kann es
      nichts und niemand aufhalten. Wenn das palästinensische Volk von der Wut
      gepackt wird, dann wird die Welt es kennen lernen.“

      „Wir sagen dem zionistischen Feind und wir sagen der ganzen Welt: Wir werden
      zu den frühen Tagen der PLO zurückkehren, zu den Sechzigern und Siebzigern.
      Die Falken der Fatah werden zurückkehren, die Brigaden Izz Al-Din Al-Qassam
      (Hamas – d. Verf.) werden auch zurückkehren und die roten Falken (PFLP – d.
      Verf.) werden auch zurückkehren. Eine neue Phase wird weitergeführt werden,
      bis die Rechte ihren Eigentümern zurückgegeben werden... Wir werden jeden
      schlagen, der uns für das Scheitern der Verhandlungen verantwortlich macht,
      denn Präsident Arafats Geduld war größer als die Hiobs. Arafat wurde zum
      Hiob des 20ten Jahrhunderts wegen dem, was die USA und Israel ihn auferlegt
      haben...“


      (09/03/01 MEMRI / Urs Pollatschek)
      Avatar
      schrieb am 29.08.03 16:57:08
      Beitrag Nr. 629 ()
      die Echtheit dieser Quelle wird kaum jemand anzweifeln können; diese Mischung von Dummheit und Größenwahn in blumenreicher Sprache, die muss einfach echt sein...


      „Die Al-Aqsa Intifada betont diese Prinzipien und Grundsätze.Wer auch immer
      denkt, dass die Intifada wegen des Besuchs des verachteten Sharon in der
      Al-Aqsa-Moschee ausbrach, irrt sich, auch wenn dies der Strohhalm war, der
      den Rücken des palästinensischen Volkes zerbrach. Die Intifada war von
      langer Hand geplant, seitdem Präsident Arafat von den Verhandlungen in Camp
      David heimgekehrt war, wo er Clintons Tisch umgestürzt hatte. Arafat blieb
      standhaft und griff Clinton an. Er lehnte die amerikanischen Bedingungen ab
      und er tat dies im Herzen der USA. “
      Avatar
      schrieb am 29.08.03 18:45:37
      Beitrag Nr. 630 ()
      @hahnebüchen:
      weil das folgende Thema für dich in deinem anderen Thread anscheinend so wichtig und interessant erschien, hier folgendes:

      Schutz palästinensischer Homosexueller
      von @ - 13.06.2003 20:13

      DIE SCHWULEN- UND LESBENORGANISATION ?AGUDA? IN ISRAEL SETZT SICH FÜR DEN
      SCHUTZ PALÄSTINENSISCHER HOMOSEXUELLER EIN




      Mit einem Hilfsprogramm zur Unterstützung homosexueller Menschen in den Palästinensischen Gebieten versucht die "Aguda" (The Association for the Protection of Privacy) in Israel seit diesem Frühjahr, Hilfestellung für politisch
      verfolgte Palästinenserinnen und Palästinenser zu leisten.

      Das Projekt der israelischen Vereinigung wurde ins Leben gerufen, nachdem die Zahl der Hilferufe homosexueller Männer und Frauen aus den plästinensischen Gebieten im vergangenen Jahr spürbar anwuchs und mehr und mehr Fälle
      gewaltsamer Übergriffe auf Schwule und Lesben in den Autonomiegebieten bekannt wurden.

      Auf Anfragen zu diesem Thema von Seiten politischer Vertreter der Europäischen Union und ausländischer Journalisten (z.B. die Vertreterin des niederländischen Parlaments bei der EU Luz Weiz Vaderlan oder die Politikerin Luna Tuk aus Österreich) teilten offizielle Stellen in der Palästinensischen Autonomiebehörde mit, man habe kein Problem mit diesem Thema, da "es keine Homosexuellen gibt, die in den Autonomiegebieten leben", so Freikh Abu Meday, ehemaliger Justizminister der Palästinensischen Autonomiebehörde.

      Zwar gibt es in den palästinensischen Gebieten eine Reihe von
      Organisationen, die sich für die Menschenrechte einsetzen. Doch wurde nach israelischen
      Berichten erst kürzlich eine palästinensische Organisation für die Rechte der
      Frauen verboten und ihre Aktivitäten als gesetzeswidrig bezeichnet. Die meisten
      der ?Menschenrechtsorganisationen? der Palästinensischen Autonomiegebiete
      stehen nach Angaben der ?Aguda? zudem unter der Aufsicht radikalislamischer
      Bewegungen, wie dem Islamischen Jihad, Hamas, etc.

      Während der vergangenen Jahre hat sich die ?Aguda? in fünf Fällen für
      palästinensische Frauen und in acht Fällen für palästinensische Männer eingesetzt,
      die in den palästinensischen Gebieten aus Gründen ihrer Sexualität
      diskriminiert und verfolgt wurden. Nach Berichten der Opfer, denen die Flucht nach
      Israel gelang, gehören brutale Foltermethoden in islamischen ?re-education camps?
      zu den grausamen ?Erziehungsmethoden? radikal-islamischer Gruppen.

      Wie in vielen anderen muslimischen Ländern wird Homosexualität auch in der
      Palästinensischen Autonomiebehörde als ?Verbrechen gegen den Islam? verfolgt.
      In einigen Fällen wurden palästinensische Männer als Kollaborateure der
      Zusammenarbeit mit dem Staat Israel bezichtigt und einem Familiengericht
      übergeben. Nach Angaben der ?Aguda? in Israel sind in Israel heute etwa 100
      palästinensische Homosexuelle registriert. Aus Angst vor einer Abschiebung akzeptieren
      nur 25 von ihnen die Hilfe durch die Schwulen- und Lesben-Organisation. In
      einem Fall wurde ein Palästinenser vor ein israelisches Gericht gestellt, weil
      er nicht über eine Aufenthaltsgenehmigung in Israel verfügte. Auf Initiative
      des israelischen Innenministers Avraham Poras (Shinui) absolvierte der Mann
      einen Sicherheitstest durch israelische Behörden, der garantierte, dass er
      keine Bedrohung für den israelischen Staat darstellt.

      Zu dem Hilfsprogramm der ?Aguda? gehören unter anderem folgende Maßnahmen:
      Hilfestellung bei der Unterkunftsbeschaffung durch geheimgehaltene Quellen
      in Israel und bei der Ausstellung von Aufenthaltsgenehmigungen durch
      israelische Behörden; Lobbyarbeit bei der internationalen Öffentlichkeit;
      Unterstützung bei der Antragsstellung für ein Asyl und Anerkennung als ?Flüchtlinge? in
      westlichen Ländern; Bereitstellung eines örtlichen Krisentelefons auf
      Arabisch;

      Die ?Association for the Protection of Privacy? (?Aguda?) wurde 1975 in
      Israel gegründet und ist eine Non-Profit-Organisation zur Förderung der Rechte
      der Schwulen, Lesben, Homosexuellen und Transsexuellen in Israel. Zu ihren
      Aufgabenfeldern zählen unter anderem psychologische Betreuung von Menschen in
      Krisensituationen, pädagogische Maßnahmen zur Aufklärung über die
      Immunschwächekrankheit AIDS, Organisation von Freizeitangeboten und kulturellen
      Veranstaltungen. Die ?Aguda? zählt zur Zeit 1000 Mitglieder und unterhält vier Büros in
      Israel, zwei weitere sollen im kommenden Jahr eröffnet werden.
      ( http://www.geocities.com/westhollywood/stonewall/2295/)


      Avatar
      schrieb am 29.08.03 18:50:11
      Beitrag Nr. 631 ()
      @hahnebüchen:

      Das übertrifft natürlich alles -

      Ist Bin Laden schwul?
      Das unglaubliche Doppelleben des zärtlichsten Höhlenbewohners Afghanistans


      An das verräterische Rascheln im Gras kann sich Ramzi Ramallah noch erinnern, als sei es gestern gewesen "Es war in einer ziemlich kalten Frühlingsnacht im letzten Jahr Gegen drei Uhr hörte ich das ungewöhnliche Geräusch", erzählt der 20-jährige Afghane "Ich knipste meine Taschenlampe an und hielt sie in die rechte Ecke des Zelts, in der unser Führer lag Dass auf dem tragbaren Fernseher noch CNN ohne Ton lief, wunderte mich nicht, schließlich brauchte er das, um einschlafen zu können Was sich daneben ab spielte, konnte ich allerdings nicht glauben, ich dachte, es sei alles nur ein schrecklicher Alptraum: Zwei Männer schmiegten sich ganz eng aneinander" Und einer von ihnen war kein Geringerer als der mutmaßliche Zölibatiker Ussama Bin Laden, den Ramzi Ramallah bis dahin als "Führer" verehrt hatte

      Schockiert darüber, dass sich da ein männliches Geschöpf am Kuschelrock des gefürchteten Steinzeitmenschen wärmte, desertierte der brave Terrorist aus dessen Privatarmee Jetzt ist Ramallah einer der zahlreichen Zeugen, die zu Wort kommen in dem Buch "Der scheinheilige Krieger Das Doppelleben Ussama Bin Ladens", das der Axel Fist Verlag während der Buchmesse in Frankfurt vorstellte Wer das wissenschaftliche Werk, das in der kommenden Woche erscheinen soll, verfasst hat, hält der Verlag derzeit noch geheim Der Autor befinde sich "an einem sicheren Ort, den er auch ohne Flugzeug verlassen kann", erläuterte ein Sprecher

      Weil Mohammed Hassa, der Stabschef der Taliban-Armee, Homosexuellen in Aussicht gestellt hat, "lebendig am Fuß einer Mauer begraben" zu werden, "die dann mit Bulldozern oder Panzern zum Einsturz gebracht wird", sind Ussama Bin Ladens Gegner derzeit bemüht, die vorab veröffentlichten Passagen unter radikalen Muslimen verbreiten zu lassen Zumal das Buch den "Blick auf Bin Laden tiefgreifend verändern" werde, wie Verlagschef Axel Fist ankündigte Er lobte seinen Autor dafür, "mit unglaublicher Akribie" Material über das bisher unbekante Sexualleben des Massenmörders zusammengetragen zu haben

      Was geht da ab in den Höhlen Afghanistans, im Schutze der mächtigen Felsen? Trägt der Mann, "der so sanft aussieht und doch so stark ist" FAZ heimlich Rosa? - das sind Fragen, die sich nach der Lektüre aufdrängen Tatsache ist: Ussama Bin Laden hat keine Doris an seiner Seite Nicht einmal eine Scheinehe ist er eingegangen "Meine Braut ist al-Qaida", sagt er, offensichtlich in Anspielung auf einen berüchtigten Oberlippenbartträger, der einmal gesagt hatte, seine Braut sei "Deutschland"

      "Wir wissen ja, dass er keine Beziehungen zu Frauen hat, aber das heißt doch nicht, dass er homosexuell ist", sagt ein renommierter Islamismusforscher, der seinen Namen "mit dieser delikaten Angelegenheit" allerdings nicht in Verbindung gebracht sehen möchte Keine Beziehungen zu Frauen? Geschäftlich verkehrt Bin Laden durchaus mit ihnen, falls man es denn so umschreiben möchte, dass er die Prostitution bosnischer Frauen in Frankreich und Belgien kontrolliert, wie sein französischer Biograf recherchiert hat Hasst der "vermögende Kapitalist" Frankfurter Rundschau die Frauen derart, dass er sie auf den Strich schickt?

      In einem anderen Licht muss nach den neuesten Forschungsergebnissen möglicherweise nun auch die berühmte Terror-WG in Hamburg-Harburg gesehen werden Wie schliefen die Schläfer? Wie viel Schlafzimmer gab es in der Dreizimmerwohnung? Und was mag ein ehemaliger Kommilitone Mohammed Atta gemeint haben, als er über den Todespiloten sagte: "Er war so weich"? Dass für Atta selbst nur Männer zählten, hatte dieser in seinem Testament deutlich gemacht: "Frauen sollen weder bei der Beerdigung zugegen sein noch irgendwann später sich an meinem Grab einfinden"

      Der Axel Fist Verlag hat auf der Buchmesse bereits weitere Studien über die "homoerotischen Facetten im Dasein großer Böser" angekündigt Gerüchte, dass bald entsprechende Abhandlungen über Slobodan Milosevic und Christoph Daum in den Läden liegen, wollte ein Verlagssprecher "weder bestätigen noch dementieren" Unterdessen warnte Volker Beck von den Grünen, vor einer Diskriminierung von Homosexuellen "Bin Ladens Homosexualität hat nichts mit seinen Verbrechen zu tun," sagte Beck, "die Grünen sind für die Einführung der Homoehe weltweit, auch in Afghanistan"

      Quelle: taz 151020001/RENÈ MARTENS


      :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 29.08.03 23:51:11
      Beitrag Nr. 632 ()
      Abbas: EU soll Hamas als Terrororganisation einstufen
      Der palästinensische Ministerpräsident Mahmud Abbas rief gestern die EU auf, Hamas als Terrororganisation einzustufen und ihre finanzielle Unterstützung einzustellen.


      Wird Mahmud Abbas gestürzt werden?
      Aus dem israelischen Verteidigungsministerium wurde die Annahme laut, dass in der kommenden Woche die Regierung des palästinensischen Ministerpräsident Mahmud Abbas gestürzt werden könnte und infolgedessen die Autonomiebehörde eine zeitweilige Regierung wählen müsste.
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 00:02:35
      Beitrag Nr. 633 ()
      finanzielle Unterstützung durch die EU für die Hamas, die einzustellen wäre.

      Ich will doch hoffen, dass es da nix einzustellen gibt, sonst fass ich es bald nicht mehr...:mad:
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 00:22:06
      Beitrag Nr. 634 ()
      TelAviv wurde doch als Welthauptstadt der Sch..... bezeichnet. U.a. http://www.cruiser.ch/archiv/200108/politik3.htm


      Xylo, auf einer Wahlveranstaltung der FDP, der ich beiwohnte, wurde von einem führenden Mitglied bekanntgegeben, daß die EU jeden Monat 10 Mio Euro an Arafats Autonomiebehörde überweist. Man müsste mal in Brüssel anfragen, auf welche Konten.
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 00:56:31
      Beitrag Nr. 635 ()
      @eviva, was hast Du auf einer Wahlveranstaltung der FDP verloren ?

      issn Scherz.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 00:59:16
      Beitrag Nr. 636 ()
      xylo, das durch Schily verfügte Verbot des Vereins, der in der BRD für die Hamas sammelt, wurde durch ein VWG aufgehoben.


      SEP
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 01:02:44
      Beitrag Nr. 637 ()
      sammelten die nicht für die AlAksa Brigaden?? Auch wenn es nur ein gradueller Unterschied ist...
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 01:13:44
      Beitrag Nr. 638 ()
      SEP, Dein Witz ist genial :)

      #621, oh nein !
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 01:30:04
      Beitrag Nr. 639 ()
      xylo, sieh zu, wie Du damit klarkommst:



      Schily verbietet Spendensammelverein Al-Aqsa

      Bundesinnenminister Otto Schily hat einen der islamistischen Hamas-Organisation zugerechneten Spendensammelverein verboten. Damit hat er erstmals die neuen, verschärften Anti-Terror-Richtlinien gegen Ausländervereine angewandt.


      http://www.ftd.de/pw/de/1028330276574.html?nv=rs


      Demnach hat Schily den Spendenverein Al-Aqsa verboten, der zur Hamas gehört. Während Du von der palästinensichen Terror- Truppe Al Aqsa sprichst.


      SEP
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 01:32:00
      Beitrag Nr. 640 ()
      @Eviva, Dank.
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 02:06:58
      Beitrag Nr. 641 ()
      Xylo, lies mal hier die Einleitung zu #603. Die Hamas hat auch einen politischen Arm, der unterhält soziale Einrichtungen, Kindergärten, Koranschulen, sogar Ausstellungen... einfach alles was man so zum Leben braucht. Es gab schon andere Quellen dafür. Sogar der Artikel aus dem hier die angebliche Bedrohung Europas durch israelische Atomwaffen abgeleitet wurde, befaßte sich damit.

      Aber selbst wenn es den offiziellen Behörden zugute käme, was bedeutete das schon, wenn Hamasführer sich in irgendwelchen Nebenräumen der Behörden aufhalten, wie es kurz vor Beginn der vielzitierten Hudna während eines Telefonats Abbas gewesen sein soll. Halt(!), wie es kolportiert wurde, sag ich vorsichtshalber. Kann sein der Witz soll wieder nur ein Scherz gewesen sein.

      Mir geht es mehr um die prinzipielle Feststellung, dass die Hamas den Laden ziemlich im Griff hat, um mir um die Verwendung in Teilen keine großen Illusionen zu machen. Wie es mir auch um die generellen Verdächtigungen gegen den nur zeitweilig verweilenden Sep ging.
      Wenn ich jetzt raten sollte, welche 2.ID von Sep sein soll, ständ ich wohl ziemlich dumm da. P2001 hat der doch bei seinem Selbstbewußtsein nicht nötig. Ich jedenfalls habe keine Probleme beispielsweise Stirner, Seuche, Friseuse und Erika auseinanderzuhalten. Mit ehemals Gesperrten ist das schon viel schwieriger.

      AN IHREN QUELLEN SOLLT IHR SIE ERKENNEN. I. Buch Tutnix, Vers 1
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 13:58:13
      Beitrag Nr. 642 ()
      woher kommen noch die Gelder für den Terror gegen Kinder?
      Schauen wir nach Frankreich und in die Schweiz...
      Friedliches Zusammenleben der Religionen? Pustekuchen, jedenfalls nicht von der islamischen Seite...

      Beispiel Mecca Cola:


      «Erfinder» von Mecca Cola ist der Franco – Tunesier Taoufik Mathlouthi. Nachdem Mathlouthi von der iranischen «ZamZam-Cola» – seit Jahren im Heimatland ein Verkaufsschlager – keine Vertriebslizenz erhalten hat, entschied er sich, die antiamerikanische Welle anderweitig auszunutzen und den Weltkonzern aus Atlanta mittels eines eigenen Getränks das Fürchten zu lehren. Der Name war schnell gefunden: Mecca sollte für den Erfolg am Markt bürgen. Der heilige Ort der Muslime konnte gleichzeitig als Label und Programm dienen. Diejenigen, denen der Markenname doch allzu religiös klingt, beruhigt Mathlouthi damit, dass «Mecca» auch der Name eines nordamerikanischen Indianerstammes sei, der von weissen Einwanderern vernichtet wurde (1).


      Man könnte annehmen, hier wolle ein kleiner Geschäftsmann Profit aus der weltweiten antiamerikanischen Welle ziehen. Doch weit gefehlt, für Mathlouthi ist Mecca-Cola kein (profitabler) Jux, sondern ein «act of protest against the American politics and also against the crimes of Zionism.» Solcherlei Protest bewegt Mathlouthi schon seit Kinderjahren. Nach eigenen Angaben setzt er sich seit seinem 11. Lebensjahr für die palästinensische Sache ein. Damals ging er noch von Tür zu Tür, um für den «Befreiungskampf» seiner palästinensischen Brüder und Schwestern. Heute ist er stolzer Besitzer eines Radiosenders, fungiert als Gründer der Partei «France Plurielle», sowie der Organsation ONACRAM (Organisation Nationale Contre le Racisme et l’Antisémitisme à l’égard des Arabes et des Musulmans). Ausserdem treibt er verbissen die Gründung eines eigenen TV-Senders (TV Liberté) voran .


      Dass sich die ONACRAM auf die Bekämpfung des «Antisemitismus (!) gegen Araber und Muslime» beschränkt, liegt auch im Interesse ihres Gründers. Ansonsten müsste sich besagte Organisation erst einmal mit des Gründers Hausmedien beschäftigen. Radio Méditerranée, Mathlouthis Haussender, erreicht aus Paris hauptsächlich die in Frankreich lebenden Muslime, welche er mit Musik und Information – beziehungsweise mit dem, was Mathluthi unter Information versteht – versorgt. Solche dient meistens der «Sache Palästinas». Gemäss Berichten des französischen Magazins «Le nouvel observateur»2 bezeichnet Mathlouthi in seinem Sender Mordattentate islamistischer Terroristen in Israel als «incident» (Zwischenfall), bei dem der «Selbsmordattentäter und dessen Mut den Respekt der Gesamtheit der Moslems weltweit verdienen.» Israel spricht er nicht einmal terminologisch eine Existenzberechtigung zu, viel lieber spricht er von der «entité sioniste promise à disparaître» (zionistische Einheit die verschwinden wird), die Sozialistische Partei Frankreichs bezeichnet er als «Partie sioniste» und den Fall des ehemaligen Premierministers Jospin als «Niederlage für die jüdische Lobby.»


      So bildet also antizionistische Hetze die Geschäftsgrundlage Mathlouthis, der er auch in seinem noch in den Startlöchern befindlichen Fernsehsender frönen wird. Als er im Oktober 2002 vom pro-arabischen «Saphirnet»3 befragt wurde, ob sein projektierter Fernsehsender «Tele-Liberté» in die Fussstapfen des Quatarischen Fernsehsenders Al-jazeera treten möchte, verneinte er mit dem leicht paranoiden Hinweis, dass hinter Al-jazeera die USA stehe und Al-jazeera «gemeinsame Sache mit Bush und Israel» mache. Ziel seines Fernsehsenders sei es, das politische Bewusstsein der Moslems zu steigern, für die «legitimen Rechte des palästinensischen Volkes zu kämpfen» und Diktaturen zu bekämpfen.


      Bis heute ist Tele-Liberté, vor allem aus finanziellen Gründen, noch nicht auf Sendung. Dies könnte sich jedoch bald ändern. Im nämlichen Interview weist Mathlouthi darauf hin, dass Mecca-Cola unter anderem der Finanzierung seines neuen Senderkindes dienen solle.



      Die Gute Sache


      Doch was ist mit den karitativen Zwecken, denen Mecca-Cola dienlich sein soll? Gemäss Flaschenetikette werden 20% des Erlöses je zur Hälfte in Europa und in den Palästinensergebieten wohltätigen Institutionen gespendet. Dazu sind Informationen nur schwer erhältlich. Dies unter anderem, weil keine unabhängige Organisation über die Verteilung wacht. Mathlouthi selbst verweist bei Nachfrage auf seinen «guten Willen» (bonne foi), der für die gerechte Verteilung seiner Gelder garantiere. Bei besonders kritischen Nachfragen verweist Mathlouthi auf das Jahresende. Dann werde das Geld von einer eigens gegründeten Stiftung verteilt.


      Es gibt jedoch einige Anhaltspunkte, die darauf hinweisen, wohin das Geld wandert. Auf der Homepage von Mecca-Cola4 werden Dankesschreiben einer Organisation namens «Comité de Bienfaisance et de Soutien aux Palestiniens» (CBSP) veröffentlicht, welche eine Spende über 2000 Euro erhalten hat. Das CBSP gilt als NGO mit höchst zweifelhaftem Ruf. Das American Jewish Comitee stellte in einer Veröffentlichung 2001 eine Verbindung zwischen der Hamas und CBSP her.5 Die israelische Regierung hat das Comité im Mai 1997 verboten. In einem Terrorismusbericht wird das CBSP als der Hamas nahestehend bezeichnet.6 Die CBSP selbst verweist gerne auf ihren Einsatz für die Bildung palästinensischer Kinder. Ob sie unter «Bildung» eher das Erlernen des kleinen Einmaleins oder den Jihad versteht, darüber breitet sie jedoch in der westlichen Öffentlichkeit den Mantel des Schweigen aus. Geographie ist deren Sache auf jeden Fall nicht: In einer Karte Israels und der Westbank ist zwar der arabische Vorort Jaffa verzeichnet, die Grossstadt Tel Aviv wurde schlichtweg «vergessen».



      Kindersoldaten als Promotionsinsignien


      Dass dies keine Ausrutscher sind, dass der gebetsmühlenartig immer wieder formulierte Verweis, Mecca-Cola wolle keinesfalls Gewalt unterstützen, nichts als eine Worthülse ist, zeigt sich auch an der Aufmachung ihrer Website7. Da begegnen einem martialische Bilder von Kindern, welche mit Zwillen auf den Betrachter zielen oder von vermummten Jugendlichen, die mit Molotowcocktails abgebildet werden. Darüber thront die Al-Aksa-Moschee.


      Auch in der Selbstdarstellung von Mecca-Cola ist nur wenig Dialogbereitschaft und Interesse an Aufklärung zu finden. Anstoss zur Gründung von Mecca-Cola habe der Umstand geboten, dass «auch das muslimische und arabische» Kapital zum grössten Teil die Form des «wildesten materialistischen Kapitalismus» angenommen habe. Als Antwort darauf verschreibt sich Mecca-Cola dem «charity Business» (wohl eine Art vergeistigter, materieloser Kapitalismus). Das «charity business» befasse sich unter anderem mit dem Umstand, dass «das palästinensische Volk» «die unaushaltbarsten und dringlichsten Leiden (...) erduldet.» Besagtes Volk erleide «inmitten des allgemeinen Desinteressens» die «schändlichsten und niederträchtigsten Handlungen der Apartheid und des zionistischen Faschismus.»
      Das Interesse am Schicksal der Palästinenser ist aber offenbar doch gross genug, dass die Verkaufszahlen boomen. Das Schwadronieren über den «zionistischen Faschismus» und das Portraitieren kleiner Kinder als Kamikazekämpfer scheint den Absatz nur zu fördern.



      Selbstethnifizierung und Lifestyleprodukt


      Man stelle sich vor, jemand produziere ein «Assisi Bier», packe den heiligen Franziskus aufs Etikett und weise darauf hin, man dürfe es nicht in Stripteaselokalen konsumieren, dafür gingen 20% an den Opus Dei. Dieses Getränk würde es höchstens zum Partygag auf dem katholischen Weltjugendtag schaffen, zum Lifestyleutensil jedoch keineswegs. Sobald es aber gegen Amerika und die Juden geht, ist nichts zu peinlich. Mecca Cola hat eine wahre Erfolgsgeschichte hinter sich. Bis anhin seien in den ersten Monaten seit der Lancierung Ende 2002 über 30 Millionen Flaschen verkauft worden, und bis Ende 2003 sollen eine viertel Milliarde Flaschen über den Ladentisch gehen. Schon werden neue Produkte entworfen: beispielsweise ein «Hallal fried Chicken», oder «Mecca-Café.»


      In seinem Mutterland, in Frankreich, schwimmt Mecca-Cola auf einer Welle von Selbstethnifizierung arabischer Einwanderer, welche sich mittels einer immer totaleren Schattenökonomie immer mehr vom Rest der französischen Gesellschaft abgrenzen. Marc Knobel, Forscher des «Conseil Représentativ des Institutions juifs de France» (crif), konstatiert eine enorme Werbeoffensive für Mecca-Cola auf Mathlouthis Medien, aber auch auf einer Unmenge muslimischer Websites. Hauptslogan sei «Moslems trinken Moslemisch.» Bei Mecca-Cola gehe es seiner Ansicht nach nicht, wie bei anderen als kosher oder halal deklarierten Produkte, um die Befriedigung spezifischer kultischer Bedürfnisse, sondern um eine eigentliche Form des «Kampfs der Kulturen», und um eine gefährliche Vermischung von politischen und ökonomischen Interessen.


      Anders in der Schweiz. Hier hat sich Mecca-Cola zu einem Identifizierungsobjekt derjenigen Kreise gemausert, die bis anhin vor allem mittels der regenbogenbunten Peaceflagge Identität geschöpft haben. Während die Forderung nach Frieden wenigstens grundsätzlich ehrenwert ist, haftet Mecca-Cola das reine Ressentiment an. Mecca-Cola verkauft sich über das Gefühl, endlich etwas «gegen Israel» tun zu müssen. Hier materialisiert sich der Wunsch, dem Unbehagen in der modernen Warenwirtschaft mittels Rückgriff auf eine Ware zu begegnen, deren öffentliches Auftreten sich modernster Marketingtechniken bedient, sich jedoch selbst als Gegenprodukt zur westlichen Moderne verkauft. Mecca-Cola-Trinken suggeriert eine Rebellion gegen eine als totalitär empfundene Warengesellschaft, ist jedoch als reines Marketingprodukt selbst ihr extremer Ausdruck. Als Akte angepasster Revolte bieten sich Produkte wie Mecca -Cola gerade denjenigen Individuen als Identifikationsobjekt an, welche bis anhin ihre Identität eher von der richtigen Turnschuhmarke abhängig machten und welche dem Unbehagen über ihre eigene Verdinglichung nur durch Rückgriff auf eine völkische Ideologie zu entrinnen vermeinen.







      1) Dieser immer wieder formulierte Hinweis auf den vernichteten Mecca-Indianer-Stamm wurde von der Presse gerne und kritiklos übernommen. Leider wurde trotz Konsultation der Fachliteratur kein Hinweis auf einen Stamm dieses Names gefunden.

      2) Le Nouvel Observateur, 6. Februar 2003.


      3) www.saphirnet.info


      4) www.mecca-cola.com


      5) www.ajc.org


      6) Lage- und Gefährdungsanalyse Schweiz nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001. Botschaft des Bundesrats vom 26. Juni 2002.


      7) www.mecca-cola.com
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 14:10:24
      Beitrag Nr. 643 ()
      und hier ein neuer "Leckerbissen" für unseren "Boardphilosophen und Antsemitismusexperten" ( :D )@stirner:

      (bezüglich seiner Zitate aus den PDS-nahen Sites)

      Endstation Antisemitismus

      Bankrotte Bewegungslinke setzen auf »Palästina-Blöcke« und »zionistenfreie Zonen«

      von Horst Pankow - de.indymedia.org - 18.03.2002 00:45
      Gelegentlich hatten ja nicht nur antideutsche Linke den Verdacht: Die Begeisterung für den ebenso mörderischen wie selbstmörderischen Kampf palästinensischer Fanatiker, das Engagement für den völkisch homogenen - und garantiert juden- sprich »zionisten«freien - Staat Palästina verweist in Deutschland auf das Trauma der Niederlage des Nationalsozialismus. Denn ein Kriegsziel hatten die deutschen Nazis im 2. Weltkrieg fast erreicht und damit um Haaresbreite verfehlt: die Vernichtung der Juden. Als die jüdischen Überlebenden der deutschen Vernichtungslager endlich die längst fällige Schlussfolgerung zogen als Zionisten den Staat Israel zu gründen und diesen gegen den unmittelbar nach der staatlichen Konstituierung erfolgenden Überfall von fünf arabischen Staaten erfolgreich verteidigten, muß der deutschen Volksseele das Herz ganz fürchterlich geblutet haben. Freilich schien es für Deutsche seinerzeit und in den kommenden Jahren ratsam, aus dem blutenden Herzen doch besser die Mördergrube zu machen, die es im gänzlich nichtmetaphorischen Sinn stets war. Der schwiemelige deutsche Philosemitismus der 50er und 60er Jahre schien immerhin den Vorteil zu haben, hierzulande weiter von »uns« und »den Juden« reden zu können. Und die ab 1967 einsetzenden Schreie der außerparlamentarischen westdeutschen Linken, eine Zerschlagung Israels fordernd, mussten aufgrund der sich im nachhinein als segensreich offenbarenden US-amerikanischen Dominanz zwar nicht unerhört, aber weitgehend unwirksam verhallen. Die Ostdeutschen allerdings hatten schon damals, aufgrund der geostrategischen Interessen ihrer sowjetischen Vormacht, das Privileg etwas weiter sein zu dürfen als ihre westlichen Blutsgeschwister. Deutscher Antisemitismus - und das ist, ausgesprochen oder nicht, der Wunsch nach Auslöschung der als Juden Deklarierten - durfte sich in der DDR schon Jahrzehnte vor dem Machtantritt der vereinigungsdeutschen Schröder-Fischer-Regierung offen als »Antizionismus« artikulieren.

      Im Osten wurden sie nach `45 geschleift. Im Westen stehen sie heute noch. Jene architektonischen Monströsitäten, die der Volksmund »Kriegerdenkmäler« nennt, jene steinernen Ausgeburten chauvinistischer und militaristischer Niedertracht, die den Vorübergehenden ein martialisches »Deutschland muss leben!« entgegenrotzen, die oft, als wäre es der ekelerregenden Zumutung nicht genug, ein »und wenn wir sterben müssen« hinzusetzen. Und nun heißt es: »Palästina muss leben!« Mit diesem Motto versucht ein als »Solidaritätsbündnis für Palästina« firmierendes Konglomerat aus stalinistischen und trotzkistischen Sekten, 3.-Welt-Gruppen, Friedensinitiativen und allerlei anderer Zusammenhänge aus dem linksaktivistischen Klüngel sich mit einer Kundgebung am 16. März auf dem Berliner Breitscheidtplatz sich der deutschen Volksseele anzubiedern. Auf den Zusatz »und wenn wir sterben müssen« hat man zunächst noch verzichtet. Der Verzicht dürfte aber auch leicht gefallen sein, denn dass der geforderte palästinensische Staat unter den gegenwärtigen mentalen Bedingungen seiner prospektiven Bürger und internationalen Sympathisanten nicht nur ein antijüdisches Mordprojekt darstellen wird, sondern auch von den Palästinensern stetige Todesbereitschaft und -verklärung einfordern wird, muß spätestens mit den Exzessen der sogenannten »Al-Aqsa-Intifada« allen klar geworden sein.

      Es sind die Verlierer und Gescheiterten aus der Geschichte des deutschen postachtundsechziger Linksaktivismus, die jetzt, da sich die deutsch dominierte EU offen zur internationalen Fürsprecherin des palästinensischen Antisemitismus aufschwingt, die israelfeindliche Stimmungsmache als Chance begreifen und es in Sachen Massenmobilisierung noch einmal versuchen. Daß Verlierer und Gescheiterte auf den Antisemitismus setzen, ist gewiß nichts Neues und ebenso wird sich niemand über den gewiß ausbleibenden Erfolg der intendierten Massenmobilisierung wundern, denn dass Israelfeinde heute von der Außenpolitik Fischers mehr Effektivität erwarten können als von dem Vorsichhinstümpern der im »Solidaritätsbündnis« versammelten Sekten, liegt auf der Hand. Da wird es auch wenig helfen, wenn man die groteske Produktion von linken Parallelwelten wieder ankurbelt, indem man im Aufruf zur Kundgebung beispielsweise schreibt: »Innerhalb der EU versucht trotz wachsender Kritik insbesondere die Bundesregierung die Linie der bedingungslosen Unterstützung Israels aufrechtzuerhalten.« Das glaubt sowieso niemand, es sei denn jemand ist fest entschlossen, das glauben zu wollen.

      So jemand könnte sich aber auch gleich einem Nazi-Verein anschließen. Dort kann auf diplomatische Rücksichtsnahmen, denen sich Fischers Politik immerhin noch manchmal unterwerfen muß, völlig verzichtet werden, dort kann der Judenhaß pur ausgelebt werden. Dort braucht sich auch niemand so groteske Dinge einzureden wie die Leute vom »Solidaritätsbündnis für Palästina«, die in ihrem Aufruf allen Ernstes behaupten, durch eine antiisraelische Mobilisierung »können wir auch dazu beitragen, die wachsende deutsche Kriegsbeteiligung, Rassismus und den Abbau demokratischer Rechte bei uns zurückzudrängen.« So einen Quatsch haben offen als Nazis agierende Antisemiten nicht mehr nötig. Und zu dieser Erkenntnis scheint auch ein Teil der restautonomen Szene im Ostberliner Stadtbezirk Friedrichshain inzwischen gelangt zu sein. Wer sich etwa durch die Rigaer Straße bewegt, kann dort an nicht wenigen Hauswänden die Kennzeichnung »Zionistenfreie Zone« lesen, in einem archaisierenden Nazistil wird einem die Mitteilung »Juden = Mörder« gemacht. (siehe dazu Jungle World vom 13. 03. 02, S. 23) Auch zu physischen Angriffe gegen Linke, die sich gegen den Szene-Antisemitismus verwahrten, ist es dort schon gekommen. So breiten sich die aus Eberswalde und anderen ostdeutschen Elendskäffern bekannten »national befreiten Zonen« langsam auch in Berlin aus. Die Reichshauptstadt kann also immer noch ein wenig deutscher werden.

      Das »Solidaritätsbündnis« hat angekündigt, sowohl beim Ostermarsch als auch bei der Berliner 1. Mai-Demo jeweils mit einem »Palästina-Block« aufmarschieren zu wollen. Sollte es in Berlin wirklich noch Linke in nennenswerter Zahl geben, denen die menschliche Emanzipation von staatlichem und völkischem Wahn ein zentrales Anliegen ist, die wissen, das im emanzipatorischen Sinne alles zu spät ist, wenn Antisemiten in den eigenen Reihen ungehindert agieren dürfen, so hätten sie dringend adäquate Schlussfolgerungen aus dieser Ankündigung zu ziehen. Schon aus Gründen der Selbstachtung.
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 14:12:49
      Beitrag Nr. 644 ()
      Fortsetzung:

      Was ist Antisemitismus?

      von Martin Blumentritt

      "Die Antisemiten, die keine sein wollen, denken, es genüge, sich von Auschwitz zu distanzieren, die Massenvernichtung der Juden zu verurteilen, um über jeden Verdacht erhaben zu sein. Sie übersehen dabei, oder wollen es nicht wahrhaben, dass Auschwitz in der Geschichte des Antisemitismus ein atypischer Exzess war, der nicht als Massstab genommen werden, dass also einer gegen Auschwitz und dennoch Antisemit sein kann, mehr noch, dass die Verurteilung des NS-Antisemitismus eine notwendige Voraussetzung für die Entfaltung eines "sauberen" Antisemitismus ist, der sich von Auschwitz und den Nazis nicht von vornherein diskreditieren möchte. Juden wie Antisemiten kreisen um Auschwitz, als wär`s ein Alibi, mit dem die einen ihre Angst und die anderen ihre Unschuld beweisen wollen. Die Selbstberuhigung, es sei heute `kaum vorstellbar, dass sich in diesem Land ein Holocaust wiederholen könnte`, offenbart nur die Furcht, es könnte doch möglich sein."

      H. Broder, Der Ewige Antisemit, S.12


      Der Ausdruck Antisemitismus wurde erst im letzten Viertel des 19. Jh. geprägt. Es sollte die Feindschaft gegenüber einer bestimmten "Rasse" andeuten. Heute wird das Wort "semitisch" als Bezeichnung einer Sprachfamilie genommen. Als Bezeichnung von Rassen ist er sinnlos. Antisemitismus hat mit "Semiten" in diesem Sinne unmittelbar nichts zu tun. Trotzdem wurde im 19. Jh. der Begriff rassifiziert.

      Der im Nazisprachgebrauch verwendete Gegenbegriff "arisch" hatte seinen Ursprung in der Sprachforschung der Romantik.

      Im 18. Jh. hatte Sir William Jones es abgelehnt in seinen Vorlesungen gemeinsame Ursprüngen von West und Ost darzulegen. Trotzdem behauptete er Verbindungen zwischen Ägypten, Indien, Griechenland und Italien. Er verglich die Göttervorstellungen miteinander, lehnte aber eine Annahme eines bestimmten Ursprungs ab. Die Sprachforschung hielt er für ungeeignet, um nach Ursprüngen zu forschen. Aber die Gemeinsamkeiten (nicht notwendig lassen Gemeinsamkeiten auf einen Ursprung schliessen, es kann ja auch parallele Entwicklungen geben), die er darlegte ermunterten andere nach Ursprüngen zu suchen.

      Friedrich Schlegels "Über die Sprache und Weisheit der Inder" benutzt die von Jones kritisierten Wortvergleiche zwischen Sanskrit und anderen Sprachen. Bereits Ende des 18. Jh. behaupteten Philologen, der Sanskrit sei die Grundlage aller westlichen Sprachen gewesen und sei durch die arische Völkerwanderung von Asien nach Europa gelangt. Arische oder indogermanische Völkerwanderungen hat die Archäologie allerdings bis heute nicht nachweisen können. Dass nicht mehr das Hebräische, sondern etwas Anderes als Ursprung angenommen wurde, hatte zutiefst ideologische Ursachen. Schlegel behauptete, dass Deutsch, Griechisch, Lateinisch im Sanskrit eine gemeinsame Wurzel hätten, Englisch gehörte ebenfalls dazu, während das "Slawische" ausgeschlossen wurde. Die aus den indischen Ursprüngen hergeleiteten Sprachen galten als organisch (eine bestimmte organische Metaphorik kennzeichnet immer schon reaktionäre Ideologien), im Gegensatz zu mechanisch als Ausdruck der Zerrissenheit. Slawisch, Indianisch und Japanisch sollen sich Schlegel zufolge aus dem Chinesischen herleiten.

      Die Sprachwurzeln sollen die Überlegenheit des hohen Nordens belegen. Christian Lassens (Schüler W. A. Schlegels, der Bruder von Friedrich Schlegel) "Indische Altertumskunde" argumentiert noch eindeutiger rassistisch, indem er Semiten (Juden wie Araber) das "Gleichgewicht" absprach, sie seien Spielball ihres selbstsüchtigen Willens. Dass sie keine epische (soll heissen der Dichter tritt gegenüber der Gemeinschaft zurück) Dichtung hätten, beweise dies. Das edle indogermanische Volk wird den unedlen Semiten entgegengestellt.

      Zu dieser Zeit wurde der Begriff des "Volkes" geprägt. Sprache wurde zum Symbol für den gemeinsamen Weg eines "Volkes" durch die Geschichte. Am Anfang stand ein Sprachvergleich, am Ende wurde aus diesem Vergleich auf eine arische Rasse geschlossen. Adolphe Pictet behauptete dann tatsächlich, in Indien hätte es eine arische Rasse gegeben, die sich in vielen Auswanderungswellen über ganz Europa verbreitet hätten. Gobineau hatte nicht viel Arbeit, um einen arischen Mythos daraus zu stricken und zu verbreiten. Richard Wagner war der bedeutendste der Antisemiten, die an diesem Mythos weiterarbeiteten, er war eines der grossen Vorbilder Hitlers. (Dass Wagner für die moderne Musik von Bedeutung war, ist eines der Paradoxa der Musikgeschichte, denn bedeutende moderne Komponisten waren wie Schönberg Juden und sind ohne die Tendenz des musikalischen Materials bei Wagner undenkbar.)

      Es ist bedenkenswert, wie Wissenschaften zur Konstruktion von Rassen wie die der "Arier" oder der "Semiten" beitrugen. Ein Fundament in der Biologie lässt sich für solche Wahnideen nicht ausmachen. Anderswo sucht indes der Rassismus für die Legitimation seiner Verfolgungspraxis Anhaltspunkte in einem Natursubstrat, vor allem Hauptfarbe oder Körpergestalt als sichtbare Unterschiede. Dass daraus keine unterschiedlichen Wertigkeiten erschlossen werden können, wird allein schon dadurch bewiesen, dass Schwarze, Rote, Gelbe und Weisse oder wie auch immer eingeteilt wird, gemeinsam fruchtbare Nachkommen hervorbringen, es sich also eindeutig um die selbe Art handelt.

      Je mehr sich ehemals isoliert lebende Gruppen gemischt haben, desto weniger machen biologische Klassifikation wie der wissenschaftliche Rassenbegriff überhaupt Sinn. "Obwohl gegen Mischehen noch immer erhebliche Vorurteile bestehen, habe nach Schätzungen fast vier Fünftel aller farbigen Amerikaner in ihrer Ahnenreihe einen oder mehrere Weisse. Wenn das 21. Jahrhundert anbricht, wird es in Nordamerika vielleicht keine `reinrassigen` Schwarzen mehr geben" (I. Asimov, Die exakten Geheimnisse unserer Welt, 271)

      Dem Rassismus liegt in der Tat kein biologischer, sondern ein pseudowissenschaftlicher soziologischer Rassenbegriff zugrunde, der oft noch nicht einmal auf ein natürliches Substrat seiner Ideologie verweisen kann. Manche Forscher lehnen daher nicht bloss für den Antisemitismus die Klassifikation als Rassismus ab, da sie die Inflation des Rassenbegriffs ablehnen und für die biologistische Variante vorbehalten sehen wollen. Die ist allerdings unter den Rassismen selten. Auch die "Nürnberger Rassengesetze" verzichten auf biologische Definitionen und nehmen die Religionszugehörigkeit mehrerer Generationen als Kriterium.

      Der Begriff des Antisemitismus - zunächst von Antisemiten selber gebraucht - ist als kritischer Begriff aufgenommen worden, der entweder ganz abstrakt-allgemein jede Intention auf Verfolgung von Juden umfasst oder nur den modernen Antisemitismus, der seit dem letzten Viertel des 19. Jh. datiert werden kann. Ich werde im Folgenden Antisemitismus als Überbegriff verwenden, der traditionellen Antijudaismus und modernen Antisemitismus umfasst.

      Als Rassismus ist der moderne Antisemitismus nicht zureichend charakterisiert. Bereits die Verfolgung der Juden im Spanien nach der Reconquista begründete sich rassistisch, obwohl sie noch christlich sich begründete. Plötzlich reichte die Taufe nicht aus, um der Verfolgung zu entgehen. Man unterstellte, sofern noch jüdische Riten weiter gepflegt wurden, dass die Konvertierung nur zum Schein erfolgt sei; wenn man nichts entdeckte, so hielt man die Menschen für besonders raffinierte Juden, die sich entsprechend zu tarnen verstehen.

      Den Antijudaismus gibt es seit der Konstitution des Judentums zur Hochreligion. Die antike Geldwirtschaft war eine der konstitutiven Bedingungen der Transformation des altorientalischen Hebräertums zum jüdischen Monotheismus gewesen, die wohl mit der Weihung des neuen Tempels (515 v.u.Z.) als abgeschlossen gelten kann. Dieser Fortschritt der Zivilisation, der bis heute das Judentum seine geistige Kraft und Identität verdankt, hat ihm von Anfang an die Resentiments der Umgebung eingebracht, in deren Religionen immer noch Opfer und Fetischdienst im Mittelpunkt standen.

      In den Augen jener, die durch Entsündigungszeremonie, Askese, Opfer und Fetischdienst ihre symbiotische Identität mit der Natur immer wieder herstellen zu müssen glauben, stellt die Existenz eines Volkes, das auch ohne derartige Praktiken nachweislich überlebt, eine Bedrohung dar. Die Bibel berichtet im Buche Daniel von Nebukadnezar, dass er die Juden zum Fetischdienst zwingen wollte: "Sobald ihr hören werdet den Schall der Posaunen, Drommeten, Harfen, Geigen, Psalter, Lauten und allerlei Saitenspiel, so fallet nieder und betet das Bild an, das ich habe machen lassen! Werdet ihr`s nicht anbeten, so sollt ihr von Stund an in den glühenden Ofen geworfen werden. lasst sehen, wer der Gott sei, der euch aus meiner Hand erretten werde." (Daniel 3,15) Durch ein Wunder blieben jedoch die ins Feuer Geworfenen vom "Holocaust" verschont und Nebukadnezar verbot die Lästerung des Gottes: "Welcher unter allen Völkern, Leuten und Zungen den Gott Sadrachs, Mesachs und Abed-Negos lästert, der soll in Stücke zerhauen und sein Haus schändlich zerstört werden. Denn es ist kein anderer Gott, der also retten kann, als dieser." (3, 29) Dass ausgerechnet Saddam Hussein sich auf Nebukadnezar berief, als er Raketen auf Israel feuern liess, kann als der neueste Witz der Weltgeschichte gelten.

      Diese Textstelle ist ein Dokument für einen Antijudaismus auch vor dem Christentum. Es als Zeugnis für einen Urknall des Antisemitismus zu nehmen, der sich dann permaniert: die Tendenz die historische Spezifizität des Antisemitismus zu nivellieren, ist eine Gefahr, der z.B. Gunnar Heinsohn - in seinen sonst verdienstvollen Arbeiten - zu unterliegen droht. Das Ressentiment gegen die jüdische Botschaft, dass aus dem Opfer kein Heil erwachse, kann in unserem Jahrhundert schwerlich als ausschlaggebendes Motiv des Antisemitismus bezeichnet werden, wo doch die Menschen von den Traditionen des Judentums so gut wie nichts mehr wissen und ein "Antisemitismus ohne Juden" (Broder) eine verbreitete Erscheinung ist.

      Dass die Juden als Agenten der Zirkulationssphäre, später dann als Agenten des "raffenden Kapitals" (Hitler) gelten, lässt sich jedenfalls daraus nicht herleiten. Die Identifikation von Juden mit dem Geld oder Kapital ist eine relativ späte Erscheinung.

      In der Antike redet man jedenfalls von den Juden als Ackerbauern und Handwerkern. Noch im 6. Jahrhundert berichtet der Mönch Kosmas Indicopleustes: "Gott gab ihnen Kenntnisse und erfüllte sie mit dem göttlichen Geist; er unterwies sie, damit sie alle Arten von Handfertigkeiten erfassen und ausführen konnten, nämlich Gold, Silber und Bronze zu verarbeiten, rubinrote Farbe und den Purpur herzustellen, scharlachrote Farbe auf Gewebe aufzutragen, feines Linnen, Steine und Holz zu bearbeiten ... Bis auf den heutigen Tag kann man feststellen, dass diese Gewerbe vor allem von den Juden ausgeübt werden". (cit. nach Poliakov I, 3)

      Im römischen Reich machten die Juden 7-8% der Gesamtbevölkerung aus (ebenda). Von ihrer Umgebung unterschieden sie sich durch ihren Monotheismus, das Proselytenmachen hatte keinen geringen Erfolg, so dass neue Anhänger ägyptischer, griechischer und römischer Herkunft gewonnen wurden. Die Juden hatten den Ruf, zerlumpt und schmutzig zu sein, als Handwerker und Ackerbauern fristeten sie ihr Dasein, wie oben bereits erwähnt. Als Händler werden sie nicht erwähnt: "niemals hat ein heidnischer Autor sie als Händler charakterisiert, und in keiner Weise stösst man sich an jener Gleichsetzung von Judentum und Handel, die einige Jahrhunderte später allmählich zur Selbstverständlichkeit werden sollte" (Jean Juster; Le Juifs dans l`Empire romain, Paris, 1914, cit. Poliakov a.a.O.). Sie konnten sogar in der kaiserlichen Hierarchie zu Rittern, Senatoren, Legaten und Prätoren aufsteigen. Das Purimsfest erinnert an den im Buch Esther erwähnten Judenfeind Haman, der, weil er Mordochai den sozialen Aufstieg neidete, die Juden denunzierte: "Es ist ein Volk, zerstreut und teilt sich unter alle Völker in allen Ländern deines Königreiches, und ihr Gesetz ist anders denn aller Völker, und tun nicht nach des Königs Gesetzes; es ziemt dem König nicht, sie also zu lassen." (Esther III, 8) Mit den weiblichen Waffen Esthers konnten die Juden dem Tode entrinnen.

      Eine Wende in der Geschichte des Antisemitismus gab es erst eine lange Zeit nach der Gründung einer jüdischen Sekte, die sich im ganzen Gebiet des Römischen Reiches etablierte, als der Apostel Paulus die Christen von den Geboten des Gesetzes und der Beschneidung befreite. (1. Kor IX, 19-22) Die römischen Behörden, die zwischen Juden und Christen kaum Unterschiede gemacht hatten (Poliakov I., 17), verfolgten in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung Juden wie Christen. Die Hinrichtung des Jesus von Nazareth, der von der römischen Polizei verhaftet und von einem römischen Prokurator gerichtet und verurteilt wurde, ist wahrscheinlich erst später den Juden zugeschrieben worden. Die erste christliche Gemeinde "deren Glieder die Vorschriften des Judentums streng beachteten und auch dabei bleiben wollten, (hat) kaum Ärger oder systematische Verfolgung erfahren" (Poliakov I, 16), so dass von einem ausschliesslichen Gegensatz, gar einer Äonenwende, nicht die Rede sein konnte. Erst zu Beginn des 2. Jahrhunderts suchen die ersten christlichen Apologeten einen Gegensatz aufzurichten:

      "In der Zeit, in der Kaiser Hadrian die Beschneidung verbot und in der in Palästina der blutige Aufstand der Bar Kochba (im Jahre 135) ausbrach, versuchten die ersten christlichen Apologeten den Nachweis zu führen, dass die Christen keinerlei Verbindung mit Israel und dem Land Judäa hätten und deshalb für das römische Reich untadelige Untertanen waren." (Poliakov I, 18)

      Wenn Pest und Hungersnot ausbrachen, forderten die Massen durchaus, dass die Christen den Löwen vorgeworfen werden. Die Juden wurden verfolgt, weil sie als schuldig galten, d.h. weil sie Christus getötet hätten, sie würden Ritualmorde und Hostienschändungen begehen und Brunnen vergiften usw. Simmel (1993, 78) hat die Anschuldigungen als Projektion aufgewiesen. Es ist bereits irrational, die Juden einer späteren Zeit für eine Tötung in der Vergangenheit zu bestrafen, das könnte sich nur daraus herleiten, wenn sie fortwährend gleichartige Verbrechen begehen:

      "Es ist die Leugnung Christi. Ich bin darauf gekommen, weil im Mittelalter ein Jude, der zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt war, sein Leben retten konnte, wenn er Christus anerkannte. Die Leugnung Christi muss als eine Wiederholung seiner Ermordung angesehen worden sein - gleichbedeutend mit der Leugnung seiner Auferstehung.

      Wenn wir an unsere frühere Interpretation der Beschuldigung als einer Schuldprojektion denken, vermuten wir, dass die christlichen Judenhasser die Juden eines Verbrechens bezichtigen, das sie selbst begangen hatten. Indem sie den Juden beschuldigen, die Hostie durchstochen zu haben, so dass sie blutete, bezeugten die antisemitischen Christen lediglich, dass die Hostie in ihren Augen den wirklichen Leib Christi bedeutete. Dass sie bluten kann, wenn ein Jude sie durchsticht, zeigt, dass die Hostie für den Antisemiten nicht zu einem allegorischen Symbol geworden ist, sondern immer versinnbildlicht, dass Christus lebt. So beschuldigt der Antisemit den Juden, er wiederhole das archaische Verbrechen des Vatermords unmittelbar vor seinen Augen: Er beschuldigt den Juden des Verbrechens, das er selbst unbewusst begeht, indem er die Hostie verzehrt. Dieser Akt der Einverleibung bietet ihm die Möglichkeit zur Abfuhr seiner hasserfüllten Verschlingungstendenz und setzt ihn imstande, sich liebevoll mit Christus zu identifizieren." (Simmel 1993, 79)

      Dieser traditionale Antijudaismus hatte zur Prämisse, dass in den Augen des Antisemiten der Jude die Verfolgung verdient. Mit der Taufe war die Sache gegessen. In der Neuzeit änderte sich das. Es gab einen engen Zusammenhang mit der Eroberung der Neuen Welt.

      Der Rassismus, der als Legitimationsideologie der Morde an Indianern und Schwarzen diente, rationalisierte die Verfolgungspraxis der Conquistadeure. Um das Grauen zu rechtfertigen musste man sich die eigene Praxis zurechtrationalisieren, um vor seinem eigenen Gewissen bestehen zu können. Der moderne Rassismus ist ein horizontaler, der die Verschiedenheit der "Rassen" zur Ausschliesslichkeit erklärt. Mit Notwendigkeit schlug aber auch dieser in die Unterscheidung von minderwertigen und höheren Rassen um.

      Dabei wird der Fehlschluss begangen Arten und Rassen zu verwechseln.

      Zu einer Art gehören alle Lebewesen, die miteinander fruchtbare Nachkommen zeugen können. Dies ist Voraussetzung, dass es vererbbare Merkmale überhaupt gibt. Nun kann man je nach Auswahl der Kriterien, die wissenschaftlich in der Diskussion sind, etwa 30 oder mehr Merkmale, die sich vererben bzw. mischen finden, häufig werden Blutgruppenuntersuchungen dazu herangezogen. Allein bei 30 Merkmalen gibt es 2^30 mögliche Kombinationen, also soviele wie es Menschen gibt. Als taxonomischer Begriff taugt der Rassenbegriff spätestens seit der Entwicklung eines Weltmarktes nicht mehr. Homogene Populationen lassen sich nur durch Gewalt, durch Zuchtwahl erzeugen, Endogamie (Inzucht) ist die notwendige Bedingung. Bis zu ihrer Entdeckung gab es isolierte Populationen, deren Endogamie mit dem Einmarsch der imperialistischen Usurpateure beendet wurde. Dann musste die natürlichen Bedingung der Endogamie, die Isolation, durch pure Gewalt und Dekret ersetzt werden. Daraus entstand die nicht-wissenschaftliche, rassistische Rassenkonstruktion. Jeder Mestize widerlegt die Rassendoktrinen, indem er beweist, dass fruchtbare Nachkommen gezeugt werden können. (vgl. Peter Bulthaup, So entspringt kein Neger. Thesen zu einer gegenstandslosen Debatte, Konkret 12/93 S.7)

      Die Konstruktionen der Nazis beruhen auf in der Romantik verbreiteten Vorstellungen von einem indogermanischen Ursprache "Sanskrit", einem Konstrukt, zu dem man dann anfing den Stamm der vermeintlichen Arier zu suchen. Himmler startete dazu Expeditionen. Nicht einmal die vermeintliche indogermanischen Wanderung konnten bislang archäologisch nachgewiesen werden. Man kann also von puren Wahnideen sprechen. Daher taugt der Begriff des Ariers auch nicht als postiver Begriff, sondern musste durch die Konstruktion einer "Gegenrasse" (Hitler), durch Diskriminierung gewonnen werden.

      Die Rassenkonstruktionen (mit biologischen Rassen haben diese nichts zu tun) sind eklektizistisch, d.h. sie klauben sich alles mögliche zusammen. So wird in der Einteilung zwischen weiss, schwarz und gelb, "der Jude" gelb zugeordnet. Auch die religiösen Motive spielen allenfalls zur Ausfüllung der Freund-Feind-Unterscheidung mit Inhalt noch eine Rolle. Hier wird die historische Differenz zwischen Antijudaismus und Antisemitismus deutlich.

      Das Prinzip des traditionellen Antisemitismus, die Juden zu verfolgen, weil sie in deren Augen es verdienen und nicht weil sie verdienen, obwohl Neid und Missgunst schon eine Rolle bei den Denunziationen spielen konnte, zeigt sich daran, dass die Verfolgungswürdigkeit an einem wirklichen bzw. vermeintlichen Verhalten festgemacht wurde. Der Begriff des rassistischen Antisemitismus ist nicht präzise genug, um die historische Differenz zwischen traditionellem und modernem Antisemitismus zu klären. Von der Genesis, Funktion und Inhalt her unterscheidet sich der Ende des 19. Jahrhunderts entstehende moderne Antisemitismus wesentlich vom traditionellen Antisemitismus.

      Der Kampf um die politische Emanzipation der Juden war Bestandteil des Kampfes des Bürgertums gegen die absolutistische Patrimonialherrschaft, das Schicksal des deutschen Liberalismus war eng mit Erfolg und Misserfolg der Emanzipation der Juden verbunden. Vom Ende des napoleonischen Krieges 1816 bis 1848 war die jüdische Bevölkerung bereits von 300.000 auf 400.000 angestiegen und jüdische Namen waren im Handel- und Bankwesen, in Kultur und Politik keine Seltenheit. In der folgenden Periode der Restauration wurden indes die Juden in ihren Bürgerrechten nahezu in allen deutschen Staaten beschnitten. Erst 1869 wurde vom Norddeutschen Bund das Emanzipationsgesetz verabschiedet:

      "Alle noch bestehenden, aus der Verschiedenheit des religiösen Bekenntnisses hergeleiteten Beschränkungen der bürgerlichen und staatsbürgerlichen Rechte werden hierdurch aufgehoben. Insbesondere soll die Befähigung zur Teilnahme an der Gemeinde- und Landesvertretung und zur Bekleidung öffentlicher Ämter vom religiösen Bekenntnis unabhängig sein." (Massing 1986, 2)

      Der Wirtschaftsaufschwung bis etwa 1873 war auch für die deutschen Juden von Vorteil und die Judenemanzipation wandelte sich in eine zunehmende Assimilation. Wie in allen Aufschwungsphasen herrschte die wirtschaftsliberalistische Ideologie unangefochten. Die Weltmarktkrise 1873 kam unerwartet wie ein Blitzeinschlag und entzog dem Wirtschaftsliberalismus sein Ansehen. Die Krise wirkte sich auch auf die Juden aus, mit der liberalen Bewegung waren auch dem Judentum viele Vorteile erwachsen. Nun galt "Liberaler" plötzlich als Schimpfwort und die gesellschaftlichen Gruppen, die in der Krise am meistens Schaden nahmen, wetterten "Gegen Bismark und den `jüdischen Liberalismus`" (Massing 1986, 5) Wilhelm Marr veröffentlichte eine Broschüre `Der Sieg des Judentums über das Germanenthum - Vom nicht-konfessionellen Standpunkt aus betrachtet. Vae Victis`. Er wendet sich strikt gegen den traditionellen Antisemitismus: "Gegen jede `religiöse`« Verfolgung nehme ich somit die Juden unbedingt in Schutz." (Cit. Massing 1986, 5)

      Bei Marr findet sich schon die Ambivalenz, die Mischung zwischen Hass und Bewunderung, die bis heute den "normalen" Antisemitismus kennzeichnet. Die Juden seien keine Minderheit, sondern eine Weltmacht, die das Handels- und Finanzwesen in der Hand hätte:

      "Das Judentum ist das angewandte, bis zum Extrem durchgeführte Manchestertum. Es kennt nur noch den Handel, und auch davon nur den Schacher und Wucher. Er arbeitet nicht selber, sondern lässt Andere für sich arbeiten, es handelt und spekuliert mit den Arbeits- und Geistesprodukten Anderer. Sein Zentrum ist die Börse ... Als ein fremder Stamm steht es dem Deutschen Volk gegenüber und saugt ihm das Mark aus. Die soziale Frage ist wesentlich Gründer- und Judenfrage, alles übrige ist Schwindel." (W. Marr, cit. Massing 1986, S.11)

      Der Ausdruck "raffenden Kapitals", den Hitler verwendete war in den siebziger Jahren schon in aller Antisemitenmunde. Explizit wendet sich Adolf Stoecker gegen Marx, indem er meint, die Kritik, die bei Marx gegen das industrielle Kapital sich richtete, auf den "Mammonsgeist der Börse" zu beschränken. Dass Makler und Spekulanten mit Juden gleichgesetzt werden, die mit Lug und Trug an der Börse agieren, ist im Reichstag gang und gebe. Die den Physiokraten nachempfundene Unterscheidung zwischen jüdischem Finanzkapital und deutschem industriell-landwirtschaftlichem Kapital, gepaart mit ein bisschen Proudonismus, verwandelt sich in einen "Barbarischen Antikapitalismus", der zugunsten der nationalen Wirtschaft gegen das Börsenkapital wetterte; Stereotypen, die wir in der heutigen Wahlpropaganda von Rechtsextremen unschwer wiedererkennen.

      Nun ist der Antisemitismus, den man als romantischen Protest gegen die Herrschaft des Kapitals charakterisieren kann, keinesfalls der zureichende Grund für die Massenvernichtung, die wir mit dem deutschen Namen für eine deutsche Sache: "Auschwitz" benennen. Der Antisemitismus ist in anderen Ländern verbreiteter gewesen und verbal sogar schon früher heftiger vertreten worden. Die Dreyfuss-Affaire in Frankreich markiert einen starken Antisemitismus, der dann Theodor Herzl zur Begründung des Zionismus, der Forderung eines jüdischen Staates, führte.

      "Wir haben überall ehrlich versucht, in der uns umgebenden Volksgemeinschaft unterzugehen und nur den Glauben unserer Väter zu bewahren. Man lässt es nicht zu. Vergebens sind wir treue und an manchen Orten sogar überschwengliche Patrioten. (...) In unseren Vaterländern, in denen wir ja auch schon seit Jahrhunderten wohnen, werden wir als Fremdlinge ausgeschrien (...) Wer der Fremde im Lande ist, das kann die Mehrheit entscheiden; es ist eine Machtfrage (...). Im jetzigen Zustande der Welt und wohl noch in unabsehbarer Zeit geht Macht vor Recht (...). Wenn man uns in Ruhe liesse (...) aber ich glaube, man wird uns nicht in Ruhe lassen" (Th. Herzl, Der Judenstaat 1896, Osnabrueck 1968 S.11)

      Auch die russische Strömung entstand anlässlich zaristischer Pogrome (L. Pinskers, Auto-Emanzipation, ein Mahnruf an seine Stammesgenossen von einem russischen Juden (1882)). Die eher rührenden Ideen proletarisch-agrarischer Art bekamen nachträglich jedoch einen anderen Sinn durch Auschwitz, als Palästina wirklich zum Rettungsanker für verfolgte Juden wurde, schon 1935 liessen sich 60.000 Juden dort nieder (Vgl. Auswanderer in die USA etwa 6000). Das damalige Haavara-Abkommen, das Antizionisten als Kolaboration zwischen Zionisten und Nazis deuteten, war in Wahrheit nur ein Ausweg aus einer hoffnungslosen Lage der Juden. Isaac Deutscher schrieb 1954 dazu:

      "Meinen Antizionismus, der auf meinem Vertrauen in die europäische Arbeiterbewegung basierte oder, allgemeiner, auf meinem Vertrauen in die europäische Gesellschaft und Zivilisation, habe ich längst aufgegeben, denn diese Gesellschaft und diese Zivilisation haben es Lügen gestraft. Wenn ich in den zwanziger und dreissiger Jahren, statt gegen den Zionismus anzugehen, die europäischen Juden aufgefordert hätte, nach Palästina zu gehen, hätte ich womöglich geholfen, einige Menschenleben zu retten, die später in Hitlers Gaskammern ausgelöscht wurden." (Die ungelöste Judenfrage. Zur Dialektik von Antisemitismus und Zionismus, S.73)

      Trotz dieser Warnungen entstand 1967 ein linker Antisemitismus, ein Antisemitismus nach Auschwitz, der sich als antizionistisch tarnte. Dieser verschmilzt mit dem Antisemitismus nach Auschwitz bzw. wegen Auschwitz, der den rechten Bewegungen ihre Ressentiment-Jockel zuführt.

      Dass er in der von Stalin her zu denkenden Linken im antiimperialistischen Weltbild sich reproduzierte, ist angesichts des stalinschen Antisemitismus gar nicht verwunderlich. Die Ideologie des Befreiungsnationalismus der Antiimpis, der auf Israel angewandt wurde, ist im Nachwort zu der empfehlenswerten Schrift von Poliakov "Vom Antizionismus zum Antisemitismus" treffend charakterisiert worden:

      "Das Modell ist griffig: Ein Volk fordert Selbstbestimmung gegen fremde Herrschaft und imperialistische Ausbeutung. Die notwendige und richtige Parteinahme für die aufständische Bevölkerung mutierte zur unkritischen Pauschalidentifikation mit den jeweiligen Befreiungsbewegungen. Was in Wirklichkeit in erster Linie nationale Befreiungsbewegungen waren, das geriet der erfolgs- und perspektivlosen Metropolenlinken zur Stellvertreterbewegung, die die sozialistische Utopie an ihrer Statt verwirklichen könne. Dieser unkritische und identifikatorische Bezug auf die Kämpfe der nationalen Befreiungsbewegungen - legitimiert durch die Pseudotheorie des Marxismus-Leninismus, der von Anfang an wenig mehr war als die nationale Legitimationsideologie der sowjetrussischen Entwicklungsdikatatur und mit Kommunismus nichts zu tun hatte (...), führte zur unkritisch-affirmativen Besetzung der Begriffe Nation, Staat und Volk." (Poliakov S.140)

      "Der Antizionismus ist die Anwendung des antiimperialistischen Schemas auf den Konflikt zwischen Israel und der palästinensischen nationalen Befreiungsbewegung. Darin führt die strukturelle Affinität zur teilweisen inhaltlichen Affinität: das antiimperialistische Weltbild ist den antisemitischen Stereotypen gegenüber nicht nur nicht immun, sondern es tendiert, wird es zum Antizionismus konkretisiert, dazu, diese selbst hervorzubringen." (a.a.O. S.141)

      Dass der gefährlich Unsinn der Forderung nach nationaler Selbstbestimmung in der stalinistischen Linken gang und gebe war, dass die MLer damals schon mit Parolen "Deutschland den Deutschen" auftraten, hatte ihnen damals schon den Ruf der Vaterlandsverteidiger eingebracht. Dass manche nun bei der Rechten gelandet sind, ein extremes Beispiel der Castro-Berater G. Maschke, der sich heute als Faschist bezeichnet und einen extremen Antisemitismus vertritt.

      Der neuere Antisemitismus ist ein Antisemitismuns nicht trotz sondern wegen Auschwitz. Die einzige Möglichkeit unbeschädigt zu bleiben, ist die Arbeit der Erinnerung an Auschwitz, der Versuch das Unbegreifliche auf das Begreifbare daran zu beziehen. Man ist genötigt nicht bloss den neueren kategorischen Imperativ, dass Auschwitz und nichts Ähnliches sich wiederhole, zu befolgen, sondern auch erkenntnistheoretisch gilt, dass ein "Ich denke an Auschwitz, das alle meine Vorstellungen muss begleiten können", immer schon vorausgesetzt werden muss, soll man nicht der Verblödung anheimfallen.

      "Wohl hat der objektive Sinn der Erkenntnisse mit der Objektivierung der Welt vom Triebgrund immer weiter sich gelöst; wohl versagt die Erkenntnis, wo ihre vergegenständlichende Leistung im Bann der Wünsche bleibt. Sind aber die Triebe nicht im Gedanken, der solchem Bann sich entwindet, zugleich aufgehoben, so kommt es zur Erkenntnis überhaupt nicht mehr, und der Gedanke, der den Wunsch, seinen Vater tötet, wird von der Rache der Dummheit ereilt. Gedächtnis wird als unberechenbar, unzuverlässig, irrational tabuiert. Die daraus folgende intellektuelle Kurzatmigkeit, die im Ausfall der historischen Dimension des Bewusstseins sich vollendet, setzt unmittelbar die synthetische Apperzeption, die Kant zufolge von der `Reproduktion in der Einbildung`, dem Erinnern, nicht zu trennen ist" (Adorno, Minima Moralia S.158)

      Die Unterbrechung des Kontinuums der Geschichte, die durch den weltgeschichtlichen Epochenbruch Auschwitz erfolgt ist, schlägt die Menschen, denen es nicht gelingt, Auschwitz zu erinnern, mit Dummheit. Die Dummheit der Menschen, die in der Gedächtnislosigkeit gründet, verhindert Denken überhaupt. So reichten die theoretischen "Erklärungen" von Auschwitz, ob psychologisch, ob ökonomisch, ob soziologisch nicht heran. Sie können zwar die Voraussetzungen und objektiven Bedingungen klären, die faschistoiden Dispositionen der Individuen, die wirtschaftliche Krise, die die Machtergreifung ermöglichte, die Angriffskriege, die Unterdrückung der Gegner und die Arisierung des jüdischen Eigentums. Keinesfalls sind sie in der Lage die Welt der Konzentrationslager, die Welt der Vernichtungslager dem Verständnis zuzuführen, die jeden rationalen Grund des ökonomischen Vorteils, des politischen Machterhalts, der Bereicherung überstieg.

      Dies alles unterscheidet den braunen Radikalfaschismus der nationalsozialistischen Bewegung vom "roten Faschismus" (O. Rühle) Stalins. Dass - wie Rühle angesichts des Hitler-Stalin-Pakts formulierte - weder Stalin noch Hitler, weder "der Bolschewismus noch der Nazismus (...) sich als Gegner und Feinde des Kapitalismus" erwiesen, war eine These, die noch nicht angesichts Auschwitz formuliert wurde, sondern weitaus früher. Sie war realitätstüchtiger als die doktrinäre Faschismustheorie, die den Nationalsozialismus mit der Dimitroff-Formel ("offene terroristische Diktatur der am meisten reaktionären, chauvinistischen und imperialistischen Elemente des Finanzkapitals"), die an den Gegenstand nicht einmal heranreicht, erklären wollte. Der faschistische Staat verselbständigte sich radikal von der bürgerlichen Klasse, sowohl seinem objektiven Realgrund als auch seiner Finanziers, die für ihre ökonomische Errettung den Preis des Opfers ihrer politischen Repräsentanz bezahlen mussten. Die ökonomistische Reduktion von Auschwitz auf eine besonders brutale Art der Verteidigung der Marktwirtschaft, verklärt insbesondere die rassistischen und antisemitischen Motive und gibt dem ganzen Vorgang den Anschein einer Rationalität. Es hätte illegitime, aber im Sinne der Herschaftsrationalität triftige Gründe für den Massenmord gegeben.

      Für die planmässige Vernichtung von Millionen von Menschen gibt es keine Gründe. Daher ist die Praxis der Historisierung, der "neuen Einordnung", der "Aufhebung von Denkverboten", der "Enttabuisierung" nichts als Verharmlosung, nur die kleinen Varianten der Behauptung der Auschwitzlüge. Historiker arbeiten am geschichtslosen Bewusstsein, indem sie versuchen zu relativieren und zu vergessen. Aber gerade diese Versuche verstärken die unbewussten Schuldgefühle, die sie ursprünglich motivierten. Jeder Versuch der Leugnung, der Verdrängung, der Abmilderung konfrontiert genau mit dem, was zu vergessen versucht wird.

      Dies hat die Schuldgefühle der älteren Generation auf die jüngere Nachkriegsgeneration übertragen.

      "Juden wie Nichtjuden klammern sich an einen nostalgischen Begriff von Antisemitismus, der längst überholt ist. (...) Die Juden glauben, nach Auschwitz könnte und dürfte es keinen Antisemitismus mehr geben, die Antisemiten müssten dermassen erschöpft oder wenigstens beschämt sein, dass sie weder Kraft noch Mut zu neuen Aktionen haben sollten. Und deswegen erschrecken Juden ganz furchtbar, wann immer sie mit dem Gegenbeweis konfrontiert werden. Jeder lebende und überlebende Jude ist Zeuge und Vorwurf zugleich. Wenn `es` in dem Antisemiten Hans Gluck in Fassbindes Stück laut denkt: `Und schuld ist der Jud, weil er uns schuldig macht, denn er ist da. Wär er geblieben, wo er herkam, oder hätten sie ihn vergast, ich könnte besser schlafen. Sie haben vergessen, ihn zu vergasen ...`, dann kommt in solchen Sätzen die Wut der Täter auf die Opfer zum Ausdruck, deren Immer-noch-da-Sein eine kaum erträgliche Provokation ist.

      Die Antisemiten wiederum, die keine sein wollen, denken, es genüge, sich von Auschwitz zu distanzieren, die Massenvernichtung der Juden zu verurteilen, um über jeden Verdacht erhaben zu sein. Sie übersehen dabei oder wollen es nicht wahrhaben, dass Auschwitz ein atypischer Exzess war, der nicht als Massstab genommen werden kann, dass also einer gegen Auschwitz und dennoch Antisemit sein kann, mehr noch, dass die Verurteilung des NS-Antisemitismus eine notwendige Voraussetzung für die Entfaltung eines `sauberen` Antisemitismus ist, der sich von Auschwitz und den Nazis nicht von vornherein diskreditieren lassen möchte." (H. Broder, Der ewige Antisemit, Über Sinn und Funktion eines beständigen Gefühls, 11f)

      Der Antisemitismus nach Auschwitz ist einer ohne Juden. Er ist keine Fremdenfeindlichkeit, der etwa durch Aufklärung einfach zu begegnen wäre:

      "Der Antisemitismus hat sich bis jetzt gegen jede Aufklärung als immun erwiesen. Kleine Anlässe genügen, um dieses Gespenst aus dem Wartesaal der Emotionen zu locken und mit Volldampf abfahren zu lassen. Eine solche Situation, die gleichermassen erschreckend wie aufklärerisch war, hat es zuletzt in der Bundesrepublik gegeben, als die Juden ihre Teilnahme an Zeremonien verweigerten, bei denen SS-Leute genauso als Opfer des Nazismus geehrt werden sollten wie jene, die von der SS ermordet worden waren. Die deutsche Öffentlichkeit entdeckte plötzlich wieder `Die Macht der Juden`, denen es nur darauf ankam, die Aussöhnung zwischen Deutschland und den USA zu hintertreiben, und machten die Juden, wegen ihres schlechten Benehmens, für das Wiedererstarken des Antisemitismus verantwortlich." (a.a.O. 26f)

      Die Opfer sind immer an allem schuld, so redet die verfolgende Unschuld. Da der Antisemitismus nichts mit Juden zu tun hat, sie sind nur Objekt der Projektion und der Antisemitismus verschwindet auch dort nicht, wo es keine Juden gibt, ist es gleich was sie sind. Dass sie existieren, ist ihre Schuld. Dass sie sich nicht mehr zum Opfer machen lassen wollen, wird ihnen als Frechheit ausgelegt. Und nicht selten wird der Vorwurf ausgeprochen, wenn über Israels Regierungspolitik schwadroniert wird, sie hätten aus Auschwitz nichts "gelernt". Als ob es sich bei den Konzentrations- und Vernichtungslagern um moralische Besserungsanstalten gehandelt hätte!

      Die rege Beteiligung von Palästinensern auch in deutschen Konzentrationslagern und dass es nur Zufall ist, dass nicht auch die Juden in Palästina von deutschen Truppen ermordet worden sind, wird übersehen.

      "So stösst man sehr schnell auf eine aktive faschistisch-arabische Judenverfolgung, die im Jahre 1935 beginnt. Der Palästinenserführer Amin el-Husseini (1893?-1977), Grossmufti von Jerusalem, erhält italienische Geld- und Waffenlieferungen im Kampf gegen Zionisten und preist noch in Erinnerungen Mussolini als einen echten `antizionistischen Veteranen`.

      Bereits im Jahre 1934 geht ein Glückwunschtelegramm arabischer Palästinenser über die Nürnberger antijüdischen Rassegesetze an Adolf Hitler. Im Mai 1941 erfolgt ein antibritischer Aufstand im Irak, bei dem der deutschen Reichsregierung durch das Töten von 180 Juden in Bagdad nicht nur militärische, sondern auch antijüdische Kooperation signalisiert wird. Am 28. November 1941 ist der Palästinenserführer und Grossmufti von Jerusalem bei Hitler, der auf el-Husseinis Versicherung, dass man mit Engländern, Juden und Kommnuisten dieselben Feinde bekämpfe, erwiderte: `Deutschland führt einen kompromisslosen Krieg gegen die Juden. Diese beinhaltet auch einen aktiven Widerstand gegen eine jüdische Heimstätte in Palästina`.

      In einem Brief des deutschen Aussenministeriums vom 28. April 1942 wird den Wünschen el-Husseinis nach aktiver Unterstützung der Araber gegen England immer noch hinhaltend begegnet: `Lediglich das Versprechen, die jüdische Heimstätte in Palästina zu liquidieren, wird ohne Einschränkung gegeben`. Der Grossmufti von Jerusalem - als Stipendiat des SS-Führers Himmler und des Reichsaussenministers Ribbentrop wohlversorgt in Berlin lebend - revanchiert sich im Jahr 1942 mit der Bereitstellung islamischer Agenteneinheiten für die Infiltrierung islamischer Gebiete der Sowjetunion. Im Jahre 1943 stellt derselbe Palästinenserführer in Sarajewo islamische SS-Verbände zum Kampf gegen die Partisanen Titos auf. Am 13. Mai 1943 interveniert er erfolgreich bei Ribbentrop, der als Propagandageste 5000 jüdische Waisenkinder aus dem Balkan nach Britsch-Palästina ausreisen lassen will. Nach dem erfolgreichen `Austilgen` dieser beschränkten Rettung von Kindern appeliert der Mufti im Jahre 1944 an die ungarische Regierung, ihren Widerstand gegen die Vernichtung der 800.000 dort lebenden Juden aufzugeben. Mit Adolf Eichmann inspiziert der fromme Mann Auschwitz und Majdanek und spricht `besonders fähigen SS-Maennern seine Anerkennung aus`. Die Lagerkommandanten von Theresienstadt (Seidl), Belsen (Kramer), Auschwitz (Höss) und Mauthausen (Ziereis) werden ihm Lehrer und Freunde. Der im Nürnberger Prozess angeklagte Legitimationsrat erinnert sich: `Der Mufti war ein ausgemachter Feind der Juden und machte keinen Hehl daraus, dass er sie am liebsten alle umgebracht sehe`.

      Nach dem Krieg entkommt der Mufti nach Frankreich und wird dort sogleich von der arabischen Liga versorgt. Am 29. Mai 1946 ist er in Kairo. Obwohl von den Engländern lustlos gesucht und eine Zeitlang auf der Kriegsverbrecherliste der Republik Jugoslawien geführt, wird el-Husseini niemals vor Gericht gestellt und kann als unangefochtener Führer der Palästinenser seine Poltik gänzlich ungebrochen fortsetzen. Am 29. November 1947 beschliesst die UNO die Teilung Britisch-Palästinas in einen jüdischen und in einen arabischen Staat. Die Juden nehmen an. Die Araber lehnen ab. Am nächsten Tag, dem 30. November 1947, greifen `Freischärler des Grossmufti bei Lydda (Lod) den Bus Netania-Jerusalem an und ermorden fünf Juden. Der ersten Terrorwelle, die sich mehr oder weniger systemlos gegen einzelne Juden in gemeinsam bewohnten Grossstädten auf Strassen und entlegenen Siedlungen richtet, fallen bis zum 31. Dezember 1947 205 Juden zum Opfer`. Daraufhin nun setzt rechtszionistischer Gegenterror ein: Eine Autobombe explodiert am 5. Januar 1948 in Jaffa (18 Tote) und das Massaker einer von Menachem Begin gefuehrten Gruppe vom 9. April 1948 in Dir Jassin kostet 254 Arabern das Leben.

      Ungeachtet des am 30. November von den Palästinensern begonnenen Krieges innerhalb des britischen Mandatsgebiets, den auf jüdischer Seite die Haganah und Palmach sehr viel erfolgreicher führten als el-Husseinis Truppe `Heiliger Krieg im Heiligen Land` und die bereits in Palästina operierende syrisch-irakische `Arabische Befreiungsarmee`, wird am 15. Mai 1948 die Republik Israel ausgerufen. Am 15. Mai greifen die regulären Armeen Ägyptens, Jordaniens, Syriens, Libanons und Iraks das neu gebildete Israel an. Es verspricht ein Blitzkrieg zu werden. Man hat es lediglich mit 600.000 Juden (etwa die Einwohnerschaft Frankfurts) zu tun, von denen gerade 30.000 bewaffnet sind. Assam Pascha Abdar Rachmann, Generalsekretär der Arabischen Liga, verkündet deshalb am 15. Mai: `Dies wird ein Ausrottungskrieg und ein gewaltiges Massaker, über das man sprechen wird wie über die mongolischen Massaker und die Kreuzzüge`. Die engere palästinensische Führung unter dem Grossmufti el-Husseini, der sich schliesslich schon erfolgreich an der Ermordung von bald 6 Millionen Juden in Europa beteiligt hatte, ist ebenfalls überzeugt, dass weitere 600.000 Juden doch im Spaziergang erledigt werden könnten. Der alte Kamerad wendet sich an seine Palästinenser und an die gesamte islamische Welt: `Ich erkläre den Heiligen Krieg, meine moslemischen Brüder! Schlagt die Juden tot! Bringt sie alle um!` Der Ausrottungsabsicht entspricht die Ausrottungsfähigkeit noch nicht.

      Die da alle umgebracht werden sollen, gehen zur Offensive über, erringen sogar ein Territorium, das sie für verteidigbar halten und aus dem nun auch jene Araber fliehen oder vertrieben werden, von denen viele bis heute in Flüchtlingslagern leben müssen.

      Die da drei Jahre nach Auschwitz bei der Vollendung des Völkermords an den Juden vorerst scheiterten, nennt der deutsche Antizionist `Opfer der Opfer`." (G. Heinsohn, Was ist Antisemitismus, 101ff)

      Der deutsche Antisemitismus konnte sich, weil er diskreditiert ist durch die Nazis, nur an Israel entzünden, als Antizionismus als der adäquaten Form des Antisemitismus nach Auschwitz. Mit dem selben Fanatismus, wie Sammler hinter seltenen Stücken her sind, stürzt sich die deutsche Öffentlichkeit auf schuldige Juden, als ob es auch nur ein wenig die deutsche Schuld mildern könnte. Dass gerade in der jüngeren Generation das Schuldgefühl sich kontinuierlich am Leben erhält, obwohl sie aufgrund ihrer späten Geburt selber an Taten nicht haben beteiligt sein können, zeigt, dass das Nichterinnern das Problem ist. Das Nichterinnernwollen stürzt die Menschen in verdrängte Schuldgefühle und in Verfolgungswahn, der genau die antisemitischen Stereotypen von einer jüdischen Weltverschwörung wiederholt, die nicht einmal die nachweislich Unschuldigen verschont.

      Freilich ist dies, da dem keinerlei Tatsachen entsprechen, eine erklärungsbedürftige Projektion, die auf eine kollektive Pathologie hindeutet, die jeder in sich selbst bearbeiten muss, um aus diesem Teufelskreis hinauszukommen. Wer sich permanent angegriffen fühlt, nur weil er an Auschwitz erinnert wird, ist ein pathologischer Fall. Zur Bedeutung der Abwehr des "Kollektivschuldvorwurfs" siehe G. Anders.

      Erst die angemessene Erinnerung an die deutsche Massenvernichtung an den europäischen Juden kann diese Art von Sozialcharakter überwinden helfen, der sich in einem Niedergang des politischen Denkens manifestiert.

      Da die Massenvernichtung der europäischen Juden jeden Nationalismus, jedes Nationalgefühl diskreditiert, das sich reale oder prospektive politische Führer als Gebrauchswert für ihren Herrschaftserhalt herbeisehnen, wird auch der Antisemitismus nicht so schnell in Deutschland verschwinden, eher aufleben, da die Existenz jedes Juden bei den Menschen Schuldgefühle weckt, die sich der Erinnerung an die Massenvernichtung nicht hinreichend gestellt haben. Die Fremdenfeindlichkeit, die partiell eine ähnliche Funktion hat, ist indes nicht mit dem Antisemitismus gleichzusetzen:

      "Gemeinsam ist dem Antisemitismus wie der Fremdenfeindlichkeit, dass beide das Bedürfnis befriedigen, Sündenböcke und Prügelknaben für alles mögliche zu suchen und zu finden, von der Arbeitslosigkeit bis zum Sittenverfall, vom Anstieg des Drogenkonsums bis zum Rückgang der Geburtenquote. Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit können die selbe Funktion haben, dennoch dürfen sie nicht gleichgesetzt werden." (Broder a.a.O. 28)

      Der Topus vom "ehrenwerten Antisemitismus" (Améry) deutet darauf hin, dass Antisemitismus ein Normalfall ist, wie auch der amerikanische Kalauer andeutet: "Antisemitism is if you cannot stand the Jews more than natural" (Antisemitismus ist, wenn man die Juden in einem grösseren Masse nicht ausstehen kann als es natürlich ist), den Broder anführt. Auschwitz hat nicht bloss das Denken, sondern das Leben der Menschen beschädigt, es affiziert alles, was nach ihm kommt. Nur die Reflexion und die Erinnerung kann vor dieser Beschädigung ein Stück weit bewahren, solange die realen Bedingungen, die zu Auschwitz führten, fortbestehen. Trotz der Tabuierung, die Rechts"extremisten" (wobei man sich fragt wieso extrem, wenn doch das linke extrem fehlt und der faschistische Extremismus eigentlich aus der Mitte kommt) durchbrechen wollen, lebt der Antisemitismus fort:

      "Es muss nicht einer für die Endlösung der Judenfrage eintreten, um sich als Antisemit zu qualifizieren, die Frage, ob`s denn wirklich sechs Millionen waren oder vielleicht nur zwei, tut es auch. Ich sehen keinen grundsätzlichen, allenfalls einen graduellen Unterschied zwischen einem Alt- oder Neonazi, der `Juda verrecke!` brüllt, und einer Alice Schwarzer, die angesichts solcher Ausbrüche zutiefst `betroffen` ist, zugleich aber eine Mitarbeiterin für untragbar erklärt, weil diese, wörtlich `die Geliebte eines militanten Juden` ist. Und ebenso sehe ich nur einen vergleichsweise geringen Unterschied zwischen einem Propagandisten der `Auschwitz-Lüge` und einem seriösen Publizisten wie Rudolf Augstein, der bei vollem Bewusstsein und ohne sich zu schämen erklärt, es gebe `keinen moralischen Unterschied zwischen der schweigenden Mehrheit der Deutschen und der schweigenden Mehrheit der Juden`, denn weder die Deutschen noch die Juden hätten sich damals, im Dritten Reich, für ihren Nächsten geopfert. Augstein muss wissen, dass er damit die Täter mit den Opfern gleichsetzt und darüber hinaus die Täter auf Kosten der Opfer entlastet, indem er beide für gleichermassen schuldig erklärt." (a.a.O. 32f)

      Offensichtlich hat das deutsche Kollektiv ein Problem, das man sich nur mit einer gehörigen Portion von Selbstbewusstsein und Distanz vom Kollektiv, ersparen kann. Ein wirklicher Bruch mit dem Nationalsozialismus hat niemals stattgefunden, trotz der durch die Siegermächte aufgezwungenen Demokratie im Westen Deutschlands und des staatlich gepflegten Antifaschismus, der das Problem des Antisemitismus immer umging.

      Dass die Panik nach dem militärischen Zusammenbruch in Deutschland ausblieb, die der Psychonalyse gemäss sich einstellt, wenn kollektive Identifikationen zerbrechen, deutet darauf hin, dass sie auch nach 1945 fortbestehen, wie auch immer modifiziert, verborgen vor sich selbst und den Anklagen der Weltöffentlichkeit.

      "Die Niederlage hat man innerlich so wenig ratifiziert wie nach 1918. Noch angesichts der offenbaren Katastrophe hat das durch Hitler integrierte Kollektiv zusammengehalten und an schimärische Hoffnungen wie jene Geheimwaffen sich geklammert, die doch in Wahrheit andere besassen. Sozialpsychologisch wäre daran die Erwartung anzuschliessen, dass der beschädigte kollektive Narzissmus darauf lauert, repariert zu werden, und nach allem greift, was zunächst im Bewusstsein die Vergangenheit in Übereinstimmung mit den narzisstischen Wünschen bringt, dann aber womöglich auch noch die Realität so modelt, dass jene Schädigung ungeschehen gemacht wird. Bis zu einem gewissen Grad hat der wirtschaftliche Aufschwung, das Bewusstsein des Wie tüchtig Wir sind, das geleistet." (Adorno, Eingriffe 136)

      Der gigantische Aufschwung, das sog. Wirtschaftswunder, das sich weniger dem deutschen Fleiss verdankte als den günstigen Weltmarktbedingungen eines expandierenden internationalen Weltmarktes, ist vorbei und es lässt sich nicht wiederholen, was nun auch die vereinigungsbesoffenen Wirtschafts"experten" einsehen müssen, wie W. Engels, die nach ihrem erneuten Wirtschaftswunderglauben Kasandragesänge anstimmen.

      Die kollektive Identität, die Stange an der sich viele festhalten wollen, ist brüchig wie noch nie. Der Nationalismus ist daher auch sowohl überholt als auch aktuell, überholt, weil die wirtschaftliche Verflechtung in Europa und in der ganzen Welt nicht mehr rückgängig gemacht werden kann, aktuell, weil die tradierte und libidinös besetzte Idee der Nation, obwohl sie eine Schranke für das Wohl der Menschheit ist, immer noch die politische Interessengemeinschaft bestimmt. Das, obwohl sie immer inadäquter gegenüber den realen Verhältnissen wird. Aber sie wird immer noch politisch instrumentalisiert, um Verhältnisse aufrechtzuerhalten, die objektiv veraltet sind.

      Dass dabei Menschen stören, die an die brutalen, unermesslichen Konsequenzen erinnern, erklärt sich fast von selbst und so wird der Antisemitismus uns auch weiterhin beschäftigen müssen.

      :D
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 14:18:09
      Beitrag Nr. 645 ()
      Deutsche Medien und ihre besondere Sprache bezüglich Israel.
      [Ein Ausschnitt]

      Was wir generell beobachten sind eine Vielzahl an verschiedenen bewußten, oder auch unbewußten Faktoren, die aufeinander einspielen. Zum einen stellen wir fest, daß oftmals das Existenzrecht Israels gewollt oder ungewollt durch bestimmte Aussagen in Frage gestellt wird. Außerdem fehlen vielen Beiträgen, egal ob Bild- oder Printmedien Details, die von den Redaktionen als »überflüssig« eingestuft worden sein mögen, im Endeffekt aber dadurch eine Tendenz in einen Bericht bringen und dazu beitragen die »Wahrhaftigkeit« eines Berichts zu verfälschen. Hierbei spielt oft auch die Reihenfolge der wiedergegebenen Informationen eine Rolle, die Gewichtigkeit mit der gewissen Dinge eine Erwähnung finden, an welcher Stelle manches in einem Bericht erwähnt wird, wer und für wie lange wann zu Wort kommt, u.s.w.. Ein wichtiger Faktor hierbei ist nicht zuletzt auch die Verwendung eines bestimmten Vokabulars!

      Eine all zu alltägliche Agenturmeldung könnte beispielsweise lauten »Palästinensischer Junge von Israelis erschossen«. Beim genaueren Nachforschen, wie wir dies jeden Tag tun, wird man leider oftmals bei solch einer Meldung feststellen, daß dieser »Junge« schon 19 Jahre alt war - was in diesen Breitengraden als erwachsen zählt - daß dieser »Junge« in einen Schußwechsel mit Israelischen Soldaten verwickelt war - also selber bewaffnet war, und dass er kurz zuvor vielleicht eine Handgranate auf einen Armeeposten geworfen hatte - alles Fakten, die dem Gesamtbild einen ganz anderen Eindruck vermitteln, wobei anzumerken ist, daß jeder Toter ein Toter zu viel ist. Auch soll dies nicht heißen, daß die Israelische Armee fehlerfrei operiert, oder daß nicht auch unschuldige Zivilisten in diesem Konflikt zu Tode gekommen sind. Es ist lediglich darauf hinzuweisen, daß es Dinge in der Berichterstattung gibt, die aus welchen Gründen auch immer manchmal unsachgemäß der Öffentlichkeit übermittelt werden.

      So ist es auch zu hinterfragen warum niemand in der breiten Öffentlichkeit über die Quellen der Mehrheit des Bildmaterials aus den (so genannten) besetzten Gebieten informiert ist, warum kaum jemand weiß, daß die Bilder fast ausschließlich von palästinensischen Kameramännern aufgenommen werden, deren Leben oft gefährdet sind, wenn die aufgenommenen Bilder nicht der Ideologie des Machtregimes entsprechen.

      Genauso ist es wichtig zu hinterfragen warum manchmal ein bestimmtes NS-Vokabular in Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt verwendet wird - ein Vokabular in dem eine Gleichstellung der Israelischen Armee mit der SS stattfindet. Handelt es sich hier (un-)bewußt um eine Aufarbeitung der Vergangenheit? Um versteckte Aggressionen? Um eine Schuldumwälzung - eine Relativierung des Holocaust durch Vergleiche mit dem Nahostkonflikt?

      Warum wird ein Vokabular in Zusammenhang mit Israel benutzt, daß es sonst in Bezug auf kein anderes Land, oder keine andere Regierung gibt?

      Warum wird in einer neutralen Nachrichtenübertragung der Begriff »Hardliner« als Standardvorwort vor den Namen Sharon gesetzt (oder während dem Wahlkampf das Wort »Hoffnungsträger« vor den Namen Mitzna)?

      Warum spricht man ständig von »Lagern«, bzw. »Flüchtlingslager« wenn diese doch in Wirklichkeit normale Städte aus Stein und Beton sind?

      Warum spricht man bei Israelischen Verteidigungsmaßnahmen prinzipiell immer von »Vergeltung«?

      Warum schreibt die FAZ von einem Anschlag auf ein »Jüdisches Ghetto von Hebron« [»Jüdisches Ghetto von Hebron« - FAZ v. 18.5.03], wenn es Ghettos doch schon eigentlich seit über 50 Jahren nicht mehr gibt?

      Warum wird über einen Anschlag auf eine »Jüdische Siedlung im Norden Israels« berichtet, wenn es sich hierbei um einen Gemüseladen in einer Stadt im Norden Israels - d.h. innerhalb der Grünen Linie (d.h. Innerhalb des «Kernlands« Israels) handelt?

      Warum sind Opfer nicht gleich Opfer - bzw. warum werden Opfer und Aggressor oft gleichgestellt? Warum werden Palästinenser von Israelis »ermordet«, »erschossen«, »liquidiert«, oder gar »exekutiert«, während Israelis lediglich »zu Tode kommen« - auch dann wenn unschuldige Frauen und Kinder von einem Terroristen brutal in die Luft gesprengt wurden?

      Warum werden Verteidigungsmaßnahmen der Israelischen Armee gleichgestellt mit Terrorangriffen auf Zivilisten (wie z.B. in TAZ vom 18.5.03: »Ariel Sharon argumentiert nach selben Muster wie Hamas«)?

      Warum wird heute noch der Mythos verbreitet, daß Sharons Besuch auf dem Tempelberg die 2. Intifada ausgelöst habe, wenn es doch sogar schriftliche Redemanuskripte von Barghutti und sogar Bildmaterial von Faluji gibt, die das Gegenteil besagen?

      Warum denken noch immer ein Großteil der Bevölkerung bei dem Begriff »Jenin« an ein »Massaker«, wenn doch in Wirklichkeit 51 Tote Palästnenser, von denen 90% bewaffnet waren, und 21 Israelische Soldaten in diesem Kampf ums Leben kamen?

      Warum wird auch weiterhin darüber berichtet, daß Arafat einem Hausarrest oder Reiseverbot von den Israelis unterliegt, wenn es sich hierbei lediglich um seine eigene Sorge handelt, daß die Israelis die in der Mukkata verschanzten Terroristen bei seinem Verlassen verhaften könnten?

      Warum wird immer wieder über den angeblichen Beschuß religiöser Gebäude, oder Krankenwagen durch die Israelische Armee berichtet, nicht aber umgekehrt, wenn Sprengsätze in Ambulanzen gefunden werden, aus Kirchen und Moscheen geschossen wird, u.s.w.?

      Warum, wenn man von einer »ausgewogenen« Berichterstattung spricht, zieht man nicht in Erwägung welche emotionalen Reaktionen beim Zuschauer durch das Zeigen bestimmter Kameraeinstellungen ausgelöst werden? Während z.B., wie von der Bundeszentrale für politische Bildung festgestellt wurde, eine Quantitativ ausgeglichene Wiedergabe von Bildern von Israelis und Palästinensern stattfindet, warum hinterfragt keiner was es beim Zuschauer auslöst immer wieder Israelische Panzer auf der einen Seite gezeigt zu bekommen und steinewerfende Kinder, oder weinende Mütter von so genannten »Märtyrern« auf der anderen Seite?

      Warum fällt z.B, auch keinem auf, daß wir fast nie Israelische Terroropfer zu sehen bekommen, was mit der Israelischen Pietät vor den Toten zu tun hat, während aber Palästinensische Tote in aller Deutlichkeit gezeigt werden? Warum hinterfragt niemand warum in einem Bericht über einen Terroranschlag die gleiche Sendezeit für die Opfer, wie für die so genannten »Märtyrer-Eltern« verwand wird?

      Meine Damen und Herren, wie Sie sehen kann ich Ihnen keine Antworten liefern, nur viele Fragen stellen und die Mitglieder dieses Podiums, der Presse aber auch jeden einzelnen von Ihnen dazu auffordern Antworten auf einige der von mir in den Raum gestellten Fragen zu finden. In jedem Fall hoffe ich Sie zu einer kritischeren Betrachtung der Fakten angeregt zu haben und Ihnen bewußt gemacht zu haben was es heißt sich täglich mit gewissen Fragen auseinander setzen zu müssen. Danke für Ihre Aufmerksamkeit!


      Der Beitrag entstammt einer Podiumsdiskussion vom 26.06.2003 in Berlin, die vom »Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien an der Universität Potsdam«, dem »Wissenschaftsforum der Sozialdemokratie in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern e.V.«, dem »Kulturforum der Sozialdemokratie« und der Gruppe »Honestly-Concerned.org« organisiert wurde.
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 14:23:20
      Beitrag Nr. 646 ()
      @xylophon:
      habe ich extra für dich rausgesucht -

      "Terrorfinanzierung mit Spendenquittung"
      Auch in Deutschland wird für Hamas gesammelt

      Von Rolf Tophoven Die Welt, 30. Juni 2003


      Berlin - Die Mossad-Agenten waren enttäuscht. Sie waren nach Deutschland gekommen, um von hiesigen Sicherheitsbehörden etwas über die Kontostände palästinensischer Terrororganisationen bei deutschen Bankinstituten zu erfahren. Denn Israels legendärer Geheimdienst hatte erkundet, dass Millionenbeträge aus Spenden hier lebender Palästinenser von Deutschland aus via London und Amman in den Gazastreifen transferiert werden. Empfänger - unter anderen die radikal- islamische Hamas, Israels härtester Gegner. Der Verwendungszweck des Geldes, so die Behauptung des Mossad: Finanzierung von Terroroperationen und Selbstmordanschlägen in Israel.

      Daher wollten die Spezialisten aus Tel Aviv von ihren deutschen Kollegen genau wissen, mit welchen Beträgen welcher Terrorakt, welche Kalaschnikow oder wie viele Handgranaten finanziert oder gekauft worden seien. Doch die deutschen Experten winkten ab. Denn die Sammler- und Spendentätigkeit vieler Palästinenser konzentriere sich auf Spenden für Wohlfahrtsorganisationen, und auf deren Konten hätten die Ermittler keinen Zugriff.

      Erst im vergangenen Jahr schien etwas Licht in das Dunkel um Geldspenden zwecks Unterstützung des Terrors der Hamas zu kommen. Bundesinnenminister Otto Schily verbot den Spendensammlerverein Al Aksa in Aachen. Der Vorwurf: finanzielle Unterstützung der Hamas, insbesondere jener Familien, in deren Reihen Selbstmordattentäter steckten. Der Verein legte Beschwerde ein. Ein schwieriges Beweisverfahren steht wohl an.

      Denn von ihren israelischen Kollegen erfuhren die deutschen Terrorbekämpfer auch, dass die Finanzstrukturen der Hamas geschickt kaschiert sind. Alle Finanzströme fliessen nämlich in einen grossen Topf, und daher sei es selbst dem Mossad unmöglich zu differenzieren, ob die Dollar für den Sprenggürtel eines Terroristen oder für den Bau eines Kindergartens in Gaza verwendet würden. Experten gehen davon aus, dass mindestens 40 Prozent aller Spendenbeträge für die Hamas im Ausland gesammelt werden. Ein Ermittler sagt zynisch: "Terrorfinanzierung mit Spendenquittung und Sammelbüchse!"

      Fest stehe aber auch, so die Geheimdienstler aus Israel, dass nur etwa 20 Prozent des gesamten Hamas-Budgets in die Planung und Durchführung terroristischer Aktionen flössen, der Rest ginge in das soziale Netzwerk der Islamisten. Diese Sozialstruktur der Hamas besteht aus einem ganzen Bündel von Wohlfahrtsorganisationen, aus Schulen, Kindergärten, Universitäten, Waisenhäusern, Altenheimen, Koranschulen und Moscheen.

      Angesichts der Vernetzung diverser Sozialkomponenten mit ihrem Kampfauftrag gegen Israel ist auch die völlige Zerschlagung der Hamas-Strukturen, wie von Israels Premier Ariel Scharon gefordert, geradezu unmöglich. Denn auf Grund ihres sozialen Engagements in den armen Regionen des Gazastreifens ist die Hamas in der Masse der Bewohner tief verwurzelt und erhält täglich neuen Zulauf. Ihre Kommandos schwimmen in der palästinensischen Bevölkerung "wie die Fische im Wasser".

      Wohltätigkeitsinstitutionen dienen den Terrorzellen schon mal als Unterschlupf für konspirative Treffen des militärischen Arms, der Kassem-Brigaden. Waffen und Sprengmaterial lagern in karitativen Einrichtungen, und die Mitglieder der lokalen Wohlfahrtskomitees schleusen Geld in die Terrorzellen. Die wichtigsten Finanziers der Hamas sitzen im Ausland. Reiche Saudis und Exilpalästinenser pumpen üppige Spendenbeträge in die Kassen der Islamischen Widerstandsbewegung (Hamas). Nach Berechnungen von Friedrich Schneider, Wirtschaftsprofessor an der Universität in Linz, soll die Hamas über ein Jahresbudget von etwa zehn Millionen Dollar verfügen.

      Im Kontext weltweiter Fahndungen nach den Drahtziehern des 11. September und nach Terroristen aus dem Umfeld Osama Bin Ladens durchsuchte die spanische Polizei in Madrid Wohnungen und Büros des Al-Qaida-Sponsors Mohammed Zouaydi. Dabei stiessen die Ermittler auf brisantes Material. Sie fanden unter anderem ein Faxschreiben vom 24. Oktober 2001, aus dem hervorging, dass Zouaydi nicht nur die Hamburger Terrorzelle um Mohammed Atta unterstützt hatte, sondern auch der Hamas Geld zukommen liess.

      Die Ermittler vom amerikanischen FBI kamen zu ähnlichen Ergebnissen. In einem internen Papier vom November 2001 schrieb die US-Bundespolizei über die Holy Land Foundation for Relief and Development, diese sei die bedeutendste Frontorganisation der Hamas in den USA zwecks Sammlung von Spenden zur Unterstützung des Kampfes gegen Israel. Im Dezember 2001 wurde die Foundation in den Vereinigten Staaten verboten.
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 14:32:15
      Beitrag Nr. 647 ()
      und noch ein "Leckerbissen" für @stirner:

      »Alle lieben tote Juden...«
      »...aber wenn Israel sich wehrt, hat die Welt ein Problem damit«.


      Amerikas berühmter schriftstellernder Rechtsanwalt Alan M. Dershowitz über den neuen Antisemitismus in Europa in Die Welt, 15. Juni 2002

      DIE WELT: Deutschland erlebt gerade eine neue Antisemitismus- Debatte. Auslöser ist Jürgen Möllemann, der stellvertretende Parteivorsitzende der liberalen FDP. Möllemann hat mit großem Tamtam einen radikalen syrischstämmigen Landtagsabgeordneten der Grünen, Jamal Karsli, in seine Fraktion geholt. Karsli hatte gesagt, dass Israel wie Nazi-Deutschland agiert. Der Aufschrei in der Gemeinde und in den meisten Medien ist erheblich. Dennoch: Die FDP steigt in den Umfragen und hat einen erstaunlichen Zulauf in neuen Mitgliedern. Was schließen Sie daraus?

      Alan M. Dershowitz: Die neue Form des Antisemitismus in der Welt wählt Israel aus für eine Kritik ohnegleichen. Israelis kritisieren Israel. Amerikanische Juden kritisieren Israel. Freunde Israels kritisieren Israel. Das ist völlig legitim. Aber es gibt einen Versuch, Israel zu delegitimieren, indem man das Land mit Nazi-Vergleichen überschüttet. Israel ist wie Auschwitz und Scharon ist wie Hitler. Keiner sagt, Scharon ist wie Pinochet. Keiner sagt, Israel verhält sich wie Frankreich im Algerien-Krieg. Es sind immer die Nazi- Vergleiche. Es ist ein Versuch, die europäische und deutsche Schuld am Holocaust zu schmälern.

      Es ist obszön, Israels Handeln in Selbstverteidigung damit zu vergleichen, was die Deutschen jüdischen Kindern angetan haben.


      DIE WELT: In ganz Westeuropa feiern radikale rechte Parteien mit Untertönen von Antisemitismus erstaunliche Wahlerfolge. Ist der Antisemisismus jetzt auf dem Kontinent wieder hoffähig geworden?

      Alan M. Dershowitz: Das ist eine zu starke Vereinfachung. Erstens: Der entscheidende Antisemitismus kommt heutzutage von der Linken, nicht von der Rechten. Dieser linke Antisemitismus ist viel gefährlicher, weil er ihn als Teil eines progressiven Programms zu legitimieren versucht. Das hat nichts mit dem alten Antisemitismus zu tun. Der primitive Antisemitismus eines Le Pen ist nicht legitim geworden.

      Die Linke hält es aber für legitim, antizionistisch zu sein. Sie hält es für legitim, sich Israel für spezielle Kritik vorzunehmen. Es ist legitim zu sagen: "Guck mal, die Juden kritisieren uns von einer Position der moralischen Überlegenheit, dann haben wir das Recht auch sie zu kritisieren."


      DIE WELT: Wie erklären Sie sich den neuen Antisemitismus?

      Alan M. Dershowitz: Ein Teil rührt von einem versteckten Antiamerikanismus her. Die USA sind der wichtigste Verbündete Israels. Außerdem suchen viele einen Vorwand, um etwas Negatives über Juden zu sagen und Israel gibt ihnen diesen Vorwand, speziell Israel unter Scharon. Europäische Intellektuelle wollen mit dem Holocaust ein für allemal abschließen und deswegen übertreiben sie Israels Fehler. Deswegen müssen sie sagen, dass sich Israel wie Nazi- Deutschland verhält, dass Jenin wie Lidice und dass die Inhaftierung von Palästinensern wie Auschwitz ist. Sie wollen sich vom Holocaust befreien.


      DIE WELT: Das ist genau das, was Martin Walser, einer von Deutschlands renommiertesten Schriftstellern, über sein neuestes Buch gesagt hat - dass er sich durch das Schreiben befreit hat. In diesem in Deutschland höchst umstrittenen Buch wird ein Jude, ein Literaturkritiker, ermordet, der große Ähnlichkeit mit Deutschlands berühmtesten Literaturkritiker der Jetztzeit hat. Dieser hatte Walsers letzte Bücher wiederholt verrissen. Der Mordverdacht fällt in dem Buch auf einen älteren deutschen Schriftsteller, der wiederum große Ähnlichkeit mit Walser hat.

      Alan M. Dershowitz: Die deutsche Nachkriegsliteratur hatte eine harte Zeit, mit dem Holocaust zurecht zu kommen, und ich glaube immer noch, dass Deutschland das noch nicht ausreichend geschafft hat. Und da geht es nicht nur um die Jahre 1933 bis 1945, sondern auch um die Zeit danach bis 1967. Noch ist nicht genügend über die vorgetäuschte Entnazifizierung geschrieben worden, als frühere Nazis weiterhin die Gerichte, die Unternehmen und die Universitäten in der Hand hatten und für ihre SS-Mitgliedschaft noch belohnt wurden.

      Deutschland wurde von der Linken davon befreit. Und ironischerweise ist es jetzt dieselbe Linke, die Deutschland von der Postnazi-Amnesie erlöst hat, die jetzt so kritisch mit Israel und den jüdischen Werten umgeht. Man kommt zu der Erkenntnis, dass es nie eine Zeit gegeben hat, in der Deutschland ein normalisiertes Verhältnis zu Juden und Israel hatte. Entweder künstliche Sympathie und dann wieder eine Wende zum Hass. Natürlich gibt es einzelne Menschen, die sich viel Ansehen erworben haben, Willy Brandt zum Beispiel.

      Aber es war und ist eine anormale Beziehung. Was soll man erwarten? Auschwitz ist immer noch ein herausragendes Symbol für Deutschland in den Köpfen der meisten Menschen in der Welt und das sollte so bleiben, solange die Überlebenden noch da sind. Keiner hat das Recht, Deutschland für Auschwitz zu vergeben.

      Der Kalte Krieg war das beste, was Westdeutschland passieren konnte. Es hat das Land zu einem Schaufenster des Westens gegen den Kommunismus gemacht und gab den Deutschen die Möglichkeit, den Holocaust als einen Zwischenfall zu behandeln, als eine Episode. Für die Deutschen war es eine Episode. Aber für die Juden war es die verheerendste Erfahrung in ihrer langen Geschichte mit Folgen bis zum heutigen Tag. Man kann Israel nicht ohne den Holocaust verstehen.


      DIE WELT: Ist das deutsche Schuldgefühl für den Holocaust authentisch? Nehmen wir das Holocaust-Denkmal in Berlin. Lautet da nicht die Botschaft: Wir machen es riesig und mitten im Zentrum der Hauptstadt, um unsere Schuld loszuwerden? Und wird es nicht ein Schaufenster für Neonazis sein, da jede Schändung sofort auf CNN in die Welt ausgestrahlt wird?

      Alan M. Dershowitz: Ich glaube, dass gerade Letzteres hilfreich sein kann. Das zeigt nämlich, dass es ein Prozess ist und nicht nur eine Gedenkstätte. Eine Sache, die immer noch eine solche Reaktion auslöst. Antisemitismus ist die älteste Form der Bigotterie. Ich dachte noch vor kurzem, dass er verschwunden ist. Wie schnell er doch zurückgekehrt ist! Die Versuche, den Holocaust mit Vorwürfen gegen Israel vergessen zu machen, zeigt nur, was für eine Eiterbeule er immer noch ist.


      DIE WELT: Aber sind die Vorwürfe gegen Israel nicht oft berechtigt, nehmen wir die "gezielten Liquidierungen".

      Alan M. Dershowitz: Da bin ich kategorisch: In der Geschichte der Kriegsführung war kein Land jemals stärker darum bemüht, zivile Opfer zu vermeiden als Israel. Israel hat die einzige Luftwaffe, die niemals eine Stadt mit der Absicht bombardiert hat, Zivilisten zu töten. Die USA und Großbritannien bombardierten Dresden, die Deutschen warfen Bomben auf London und Coventry. Die Franzosen attackierten Städte überall auf der Welt. Israel ist das einzige Land mit einer Luftwaffe, die nie zivile Zentren des Terrorismus bombardiert hat. Es ist das einzige Land, das mit Absicht Bodentruppen nach Jenin geschickt hat, um zivile Opfer zu minimieren.

      Nach dem palästinensischen Massaker bei den Olympischen Spielen in München haben die Israelis, nachdem die Deutschen die Verantwortlichen nicht zur Rechenschaft gezogen hatten, die Ermordung derjenigen angeordnet, die hinter dem Anschlag steckten. Ist das falsch? Ist es richtig? Das ist moralisch bedenkenswert.


      DIE WELT: Meinen Sie also, dass gezielte Ermordungen moralisch rechtens sind?

      Alan M. Dershowitz: Ja. Gezielte Ermordungen sind genau das Gegenteil von Terrorismus. Terrorismus ist die zufällige Tötung von unschuldigen Menschen. Gezielte Ermordung ist eine fokussierte Handlung, um zukünftigen Terrorismus zu vermeiden. Es stärkt die bürgerlichen Freiheiten, nicht der Israelis, sondern der Palästinenser. Wenn Sie einen Terroristen haben, der sich unter Zivilisten versteckt, haben Sie drei Optionen. Erstens: Sie lassen ihn in Ruhe und warten auf die nächsten Anschläge. Keine bürgerliche Gesellschaft sollte das tun. Zweitens: Sie gehen rein und bombardieren den Ort. Nebenbei töten Sie viele Zivilisten. Die dritte Möglichkeit ist chirurgisch präzise. Sie ermorden nur die schuldige Person. Das ist der richtige Weg.

      Dennoch: Alles was Israel tut, wird kritisiert, egal was es ist. Seien wir ehrlich: Alle lieben tote Juden. Alle kamen sie zu Rabins Beerdigung. Oh ja, die Tränen!! Alle lieben Juden, wenn sie tot in der Eisdiele liegen. Aber wenn die Juden sich wehren, hat die Welt ein Problem damit. Es ist nicht einmal eine doppelte Moral, die hier angewendet wird, es ist eine einmalige Moral, die nur für Israel gilt.


      DIE WELT: In Ihrem neuen Buch "Why Terrorism Works" geben Sie den Europäern eine Mitschuld am 11. September. Warum?

      Alan M. Dershowitz: Ich bin mir da ganz sicher und dokumentiere in meinem Buch, was die Europäer getan haben. Ich führe jeden Akt des internationalen Terrors auf, nicht nur gegen Israel und westliche Institutionen, und wie die Europäer reagierten. Fast jeder Akt des Terrors wurde von den Europäern nicht nur mit Zugeständnissen beanwortet, sondern haben das Anliegen der Terroristen noch befördert, vor allem in der UNO. Nehmen Sie die Entscheidung, der PLO einen Beobachterstatus zu geben. Italien war am schlimmsten, danach Frankreich und dann Deutschland.

      Fast jeder Akt des Terrors der PLO wurde mit positiven UN- Resolutionen belohnt, die Deutschen vorne dabei. Europäische Regierungschefs haben Arafat nach Terrorattacken freundlich umarmt. Der Papst hat ihn schon sechsmal geherzt. Die Europäer haben den Terrorismus zu einem lohnenden Unternehmen gemacht.


      DIE WELT: Doch was haben die Palästinenser davon? Keinen Staat, keine Bewegungsfreiheit, israelische Panzer in ihren Städten. Funktioniert der Terror wirklich?

      Alan M. Dershowitz: Vergleichen Sie sie mit den Kurden. Die Kurden haben keinen Delegierten bei den Vereinten Nationen. Die Kurden bekommen keine Audienz beim Papst. Es sind die Palästinenser, die den Terrorismus auf die diplomatische Ebene befördert haben. Sie wären nie dahin gekommen, wo sie jetzt sind, ohne die europäische Unterstützung - und in Teilen auch durch die USA. Das hat den 11. September unvermeidbar gemacht, denn es hat gezeigt, dass Terrorismus erfolgreich sein kann. Wen der Terror im Nahen Osten belohnt wird, ist er schon bald in einem Kino in ihrer Nähe. Wir ernten, was wir gesät haben.


      DIE WELT: Würden Sie Bin Laden vor Gericht verteidigen?

      Alan M. Dershowitz: Immer. Ich würde mich freiwillig melden, wenn er in die USA gebracht würde. Ich würde mein Bestes geben und bestimmt verlieren. Auch als amerikanischer Chirurg würde ich Bin Laden behandeln, wenn er mit einer Wunde zu mir käme. Ich würde wahrscheinlich keine Träne vergießen, wenn er dennoch stürbe, aber ich würde mein Bestes tun, ihn zu retten - auch wenn das weitere amerikanische Leben gefährden würde. Ich bin ein Profi. Mein Job ist ein wichtiger Job, ich habe ihn ausgewählt. Wenn ich einen Fall annehme, dann muss ich ihn gewinnen, auch wenn das meinen persönlichen Interessen zuwider läuft und ich sogar selbst Ziel von Terror werden könnte.


      DIE WELT: Sie sind von orthodoxen Juden in den USA oft wegen ihres Liberalismus scharf angegriffen worden. Dabei kommen Sie aus einer der berühmtesten orthodoxen Familie in New York. Es wird Ihnen vorgeworfen, dass Sie vom wahren Glauben abgefallen seien, nur um eine herausragende Karriere zu machen.

      Alan M. Dershowitz: Das ist kompletter Schwachsinn. Die größten Antisemiten sind oft die Juden selber. Ich bin in einer orthodoxen Familie aufgewachsen und bin immer noch ein überzeugter Jude. Ich kann aber nicht nach den Regeln des orthodoxen Judaismus leben, der Frauen nur einen Status zweiter Klasse zubilligt. Es wäre für mich viel leichter für die Karriere gewesen, ein orthodoxer Jude zu sein. Erst dann kommt man weit nach vorne, siehe Senator Joseph Lieberman. Ich muss aber nach meinen Prinzipien leben und kann nicht einer Gemeinschaft zugehören, die so von meiner Moral abweicht.


      DIE WELT: Ihre Frau ist keine Jüdin, wird auf den Websites der Orthodoxen behauptet.

      Alan M. Dershowitz: Natürlich ist sie jüdisch. Ihr Name ist Caroline Cohen, ihr Vater heißt Mordechai Cohen. Ihre Mutter spricht fließend Jiddisch. Aber diese Leute sagen mir: Deine Frau ist viel zu hübsch, um Jüdin zu sein. Was soll man da noch sagen?



      :kiss:
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 14:33:00
      Beitrag Nr. 648 ()
      @nichtdie,

      tolle Artikel, die Du hier reinstellst.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 14:44:33
      Beitrag Nr. 649 ()
      "Die neue Form des Antisemitismus in der Welt wählt Israel aus für eine Kritik ohnegleichen. Israelis kritisieren Israel. Amerikanische Juden kritisieren Israel. Freunde Israels kritisieren Israel. Das ist völlig legitim. Aber es gibt einen Versuch, Israel zu delegitimieren, indem man das Land mit Nazi-Vergleichen überschüttet. Israel ist wie Auschwitz und Scharon ist wie Hitler. Keiner sagt, Scharon ist wie Pinochet. Keiner sagt, Israel verhält sich wie Frankreich im Algerien-Krieg. Es sind immer die Nazi- Vergleiche. Es ist ein Versuch, die europäische und deutsche Schuld am Holocaust zu schmälern.

      Es ist obszön, Israels Handeln in Selbstverteidigung damit zu vergleichen, was die Deutschen jüdischen Kindern angetan haben."



      Naja, ich denke der Nazi-Vergleich kommt auch nur auf, weil er genauso aus jüdischer Ecke bei jeder Gelegenheit angebracht wird. Ein Herr Spiegel war sich ja auch nicht zu schade den Irak-Krieg damit zu begründen, daß die KZs auch nicht mit Demonstrationen befreit wurden. Wenn es passt wird nämlich auch von den Juden gerne querverglichen.
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 14:50:59
      Beitrag Nr. 650 ()
      @Newnoise: du solltest auch weiter lesen, damit du dich auch "befreien" kannst :D
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 14:51:31
      Beitrag Nr. 651 ()
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 14:55:59
      Beitrag Nr. 652 ()
      @nichtdie

      Von was soll ich befreit werden?
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 14:57:28
      Beitrag Nr. 653 ()
      @newnoise:

      wie wäre es damit:

      Außerdem suchen viele einen Vorwand, um etwas Negatives über Juden zu sagen und Israel gibt ihnen diesen Vorwand, speziell Israel unter Scharon. Europäische Intellektuelle wollen mit dem Holocaust ein für allemal abschließen und deswegen übertreiben sie Israels Fehler. Deswegen müssen sie sagen, dass sich Israel wie Nazi- Deutschland verhält, dass Jenin wie Lidice und dass die Inhaftierung von Palästinensern wie Auschwitz ist. Sie wollen sich vom Holocaust befreien.


      :kiss:
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 15:01:27
      Beitrag Nr. 654 ()
      @nichtdie

      Vielleicht sucht Herr Dershowitz einen Vorwand, um keine Kritik an Israel gelten zu lassen?

      Er sollte sich erstmal selbts befreien. Bist du sicher, daß du befreit bist?
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 15:24:06
      Beitrag Nr. 655 ()
      @nichtdie

      Gezielte Tötungen sind also kein terror (siehe #632 das von dir dick makierte). Es trifft nur die Schuldigen und nicht zufällig Anwesende. Das ich nicht lache. Auch die Splitter israelischer Raketen sind ungesteuert und jeder, der in der Flugbahn ist, wird verletzt oder getötet und zwar unabhängig von seiner Verwicklung in den Terrorismus. Übrigens,was macht dich sicher, dass die gezielt getöteten tatsächlich Terroristen sind? Die israelischen Geheimdienste als Quelle für diese Behauptungen, sind nicht wirklich glaubwürdig. Vielleicht möchten diese nur ihre Agenten in die Spitze der Hamas bomben. Man sollte nie vergessen, dass die Hamas mit freundlicher Unterstützung des Mossad aufgebaut wurde, um die PLO zu schwächen.
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 15:28:25
      Beitrag Nr. 656 ()
      638 nichtdie...

      da könntest Du recht haben

      immer wieder der Israel/NSDeutschland vergleich!

      ...

      was mich noch interessieren würde ob woanders(also bleibenwir mal in der EU!) auch solche "tollen" Vergleiche angestellt werden, ode nur hier bei uns!

      MFG
      Mannerl
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 15:38:51
      Beitrag Nr. 657 ()
      @neonjäger:
      bevor du weiterhin solchen Unsinn verbreitest solltest du genauer meine Beiräge #603 und #604 lesen, dann wüsstest du, wen Israel da gezielt zu töten versucht!

      @newnoise:
      Herr Derschowitz ist einer der schärfsten Kritiker der Politik der Likud im Ausland. Er sagt auch immer wieder - Kritik an Israel ist willkommen. Er braucht sich auch nicht zu befreien, da er nicht unter dem besagten Auschwitz-Schuld-Komplex leidet. Ich auch nicht.
      Und du?

      :kiss:

      Ach übrigens, "gezielter Anschauungsunterricht für die Jugend bezüglich des Traumberufs Hamasschahed":


      ...learning by seeing... ( Nur damit sie in Zukunft nicht auf "dumme Gedanken" kommen )


      Avatar
      schrieb am 30.08.03 15:39:20
      Beitrag Nr. 658 ()
      mannerl, die werden auch woanders angestellt.

      Aber bei uns hat dies einen speziellen Beigeschmack, wenn Du weißt, was ich meine.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 15:43:18
      Beitrag Nr. 659 ()
      @mannerl:

      vom letzten Jahr:

      Die Strategie des gemeinen Vergleichs

      von Anat Peri

      Adar Primor berichtete in haArez über eine Umfrage, die der „Spiegel“ durchgeführt hat, und die angeblich beweist, das „antisemitische und anti-israelische Haltungen in Deutschland nicht populär sind“. Eine vorsichtige Überprüfung führt jedoch zu weniger optimistischen Schlußfolgerungen.

      Das wichtigste Ergebnis der Umfrage ist, dass 25% der Befragten die Frage „Sind Sie der Meinung, dass sich das, was Israel mit den Palästinensern macht, nicht grundsätzlich von dem unterscheidet, was die Nazis den Juden im Dritten Reich angetan haben?“ mit Ja beantworten. Ein Viertel der Deutschen glaubt also, dass es keinen grundlegenden Unterschied zwischen den Israelis und den Nazis gibt. Prof. Werner Bergmann vom Zentrum für Antisemitismusforschung in Berlin sagte in einem Interview mit dem „Spiegel“, dies weise eher auf Mitleid als auf Antisemitismus hin und sei das Ergebnis der Lage im Nahen Osten und der Bilder im Fernsehen. Bergmann und der „Spiegel“ wollen, dass wir glauben, die Deutschen könnten das Leid der Palästinenser, das sie auf den Bildschirmen sehen, nicht ertragen. Ist der Vergleich zwischen Israel und den Nazis tatsächlich das Ergebnis der Initifada?

      Der Vergleich zwischen Juden und Nazis als antisemitische Strategie wurde bereits in den 80-er Jahren von Antisemitismusforschern dokumentiert, noch vor der ersten Intifada. Der Vergleich ist ein gebräuchlicher Weg in Deutschland, sich mit dem Holocaust auseinanderzusetzen, indem man die Schuld auf die Opfer der Nazis projiziert. Diese gemeine Strategie begann damit, indem man Holocaustüberlebenden - zum Beispiel Shimon Wiesenthal und Ignatz Bubis- vorwarf, mit den Nazis zusammengearbeitet zu haben. Später schloss sich die nationalistische Rechte dem Trend der neuen Linken an, die ihren Antisemitismus zum Ausdruck brachte, indem sie Israel als den „Bastard des amerikanischen Imperialismus“ bezeichnete. Und antisemitische Kreise von rechts und von linkes behaupteten, Israel verhalte sich zu den Palästinensern so, wie sich die Nazis zu den Juden verhalten haben.

      Die Verbreitung dieses Arguments in Deutschland ist weitaus gefährlicher als andere antisemitische Erscheinungen. Dieses Argument ermöglicht es, den Holocaust zu rechtfertigen und die radikale Rechte zu legitimieren. Der Antisemitismus, der sich auf den Vergleich zwischen Juden und Nazis stützt, wurde populär, und kürzliche Umfragen weisen darauf hin, dass es sich um eine langfristige Tendenz handelt, die den israelisch-palästinensischen Konflikt ausnützt, um die Last der Schuld am Holocaust loszuwerden.

      Als schlagenden Beweis für den Rückgang des Antisemitismus bringt der „Spiegel“ die Antwort auf die Frage: „Wie angenehm wäre es Ihnen, einen Juden als Nachbarn zu haben?“ 20% sagten, sie empfänden es als angenehm, 79% sagten, es sei ihnen egal. Nur 1% sagte, es wäre unangenehm. Jeder Jude, der zwischen Deutschen wohnt, kennt jedoch das erschrockene Gesicht, das der Erklärung, Jude zu sein, folgt, und die begleitende Bemerkung „Das ist mir egal“, die auf das Unbehagen und das Schuldgefühl hinweist, die der deutsche Durchschnittsantisemit beim Treffen mit einem Juden empfindet.

      71% haben auch tatsächlich zugegeben, dass sich viele „nicht trauen, ihre echte Meinung über Juden zu sagen“, eine Antwort, die uns zeigt, wie wir die Ergebnisse der Umfrage deuten sollten. Vielleicht meinen die 79%, die sagten, es sei ihnen egal, einen jüdischen Nachbarn zu haben, eigentlich, dass sie in Wirklichkeit keinen jüdischen Nachbarn wollen, sich jedoch schämen, dies zuzugeben? Diejenigen, die zugaben, es wäre ihnen unangenehm, einen jüdischen Nachbarn zu haben, sind nicht unbedingt Antisemiten des harten Schlags. Es sind altmodische Deutsche, die noch nicht gelernt haben, wie man Antisemit sein kann und dennoch gut aussieht. Wie man sagt, dass man nichts gegen jüdische Nachbarn hat, jedoch furchtbar schockiert darüber ist, was die Juden den Palästinensern antun.

      Wenn es Raum für vorsichtigen Optimismus gibt, dann ist dies bei der Analyse der Haltung der Parteien. Der große Rückgang in den feindseligen Haltungen gegenüber Juden und Israel setzte im letzten Jahrzehnt in der deutschen Linken ein, bei den Befürwortern der Sozialisten, der Grünen und der Kommunisten. Ein gewisser Rückgang lässt sich auch bei den Christdemokraten feststellen. Wer sich an die große Feindseligkeit der deutschen Linken während des Golfkriegs erinnert, der kann die Bedeutung dieser Veränderung nicht ignorieren.

      Ich begründe die deutliche Verbesserung der Haltung der Linken gegenüber Juden und Israel mit der beunruhigenden Stärkung der radikalen und antisemitischen Rechten in Deutschland und Österreich. Wenn der brutale Antisemitismus mit der radikalen Rechten identifiziert wird, neigen die Linke und die gemäßigte Rechte dazu, sich davon zu distanzieren. Der Kampf gegen Antisemitismus muss sich jetzt auf die Verurteilung der Vergleiche zwischen Israel und dem Dritten Reich konzentrieren, die, weil sie bei den meisten Deutschen nicht als antisemitisch gelten, immer verbreiteter werden.
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 15:48:02
      Beitrag Nr. 660 ()
      @nichtdie

      Wo ist der Unsinn? Gehorchen die Splitter israelischer Raketen nicht den Gesetzen der Physik? Oder ist es nicht wahr, dass einige tolle Strategen in Israel die Palestinenser spalten wollte durch die unterstützung einer islamisch geprägten palestinensischen Bewegung?
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 15:55:01
      Beitrag Nr. 661 ()
      @nichtdie

      1. Wie gesagt, auch Juden führen Nazi-Vergleiche an. Von was wollen die sich befreien? Und bringt uns das weiter?

      2. Herr Dershowitz verteidigt doch die Vorgehensweiese des Likud! Kannst du nicht lesen? Seine Versuche vermeintlicher Tiefenpsychologie an europäischen Kritikern versucht gerade davon abzulenken.
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 16:02:09
      Beitrag Nr. 662 ()
      @mannerl:

      auch dies zu deiner Frage sehr lesenswert -

      http://www.idgr.de/texte-1/rechtsextremismus/antisemitismus/…
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 16:12:37
      Beitrag Nr. 663 ()
      @neonjäger: am Anfang war da eine gewisse Duldung vorhanden, bis sich die Hamas im Gegensatz zu Fatah als absolut feindlich herauskristallisierte. Na und?
      Und ja, natürlich gehorchen sie den Gesetzen der Physik...

      Wäre es für dich akzeptabler, wenn sich israelische Jugendliche mitten in palestinensichen Hotels, Bussen und Pizzerias mitsamt Dutzenden palestinensischer Kinder in die Luft sprengen würden? :eek:

      Ich finde, den Wurzeln des Terrors kommt man nur bei, wenn man die ausschaltet, die den Terror am Leben erhalten.
      Deswegen sind gezielte Tötungen von Hintermännern des Terrors das kleinere Übel!

      @newnoise: ich befürchte, du willst nicht verstehen...
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 16:15:33
      Beitrag Nr. 664 ()
      @nichtdie

      Ich finde es gelingt dir lediglich nicht überzeugend zu sein. Zumal du auf meine Einwände mitnichten eingehst.
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 16:17:43
      Beitrag Nr. 665 ()
      Der importierte Hass

      Antisemitismus ist in der arabischen Welt weit verbreitet. Dabei widerspricht er islamischer Tradition.

      Von Bassam Tibi

      Zum Autor
      Basam Tibi ist Leiter der Abteilung für Internationale Beziehungen an der Universität Göttingen. Im Sommersemester 2003 ist er auch Gastprofessor für Islamologie an der Universität St. Gallen. Der Text ist erstmals in «Die Zeit» erschienen.



      Der Auftritt von NPD-Funktionären auf einer Tagung von Islamisten in Berlin vor einigen Wochen war für die Bundesregierung der Auslöser, die Organisation Hisb ut-Tahrir zu verbieten.

      Neonazis suchen verstärkt den Kontakt zu Islamisten. Ihre Hauptgemeinsamkeit ist offensichtlich: der Judenhass. Verfassungsschützer warnen seit Jahren vor einer Symbiose aus europäischem und islamischem Antisemitismus.

      Vielfach wird jedoch noch immer bestritten, dass es in der islamischen Zivilisation überhaupt eine antisemitische Tradition gebe. Als im Frühjahr des vergangenen Jahres der nordrhein-westfälische Landtagsabgeordnete Jamal Karsli, nach seinem Übertritt von den Grünen zur FDP-Fraktion, mit antisemitischen Äusserungen Aufsehen erregte, wurde er von seinem Fraktionschef Jürgen Möllemann in Schutz genommen: Karsli könne schon deshalb kein Antisemit sein, weil er als Araber ja selbst Semit sei. Dieser von proarabischen Israel-Kritikern häufig verwendete Einwand ist jedoch Augenwischerei.

      In seinem Standardwerk «The Jews of Islam» bescheinigt der grosse Islam-Historiker Bernard Lewis der klassischen islamischen Zivilisation zwar tatsächlich, frei von Antisemitismus gewesen zu sein. Das gelte freilich in der Gegenwart nicht mehr. Mit der Übernahme nationalistischer Ideologien aus dem Westen und im Zuge der Palästinafrage habe im 20. Jahrhundert auch der europäische Antisemitismus Eingang in den Nahen Osten gefunden. Zunächst nur ein Import, habe er inzwischen in der arabischen Welt feste Wurzeln geschlagen.

      Antijüdisches Pamphlet

      Lange Zeit hat sich diese arabisch-islamische Spielart des Antisemitismus hinter dem Begriff Antizionismus versteckt. Das ist aber längst nicht mehr durchgängig der Fall. In dem 51 Seiten starken, im arabischen Raum weit verbreiteten Pamphlet des Palästinensers Muhsen al-Antabawi mit dem Titel «Warum wir jeden Frieden mit den Juden ablehnen» ist die Rede vom Juden (jahud) schlechthin, es wird nicht zwischen Juden und Israeli differenziert. Es heisst: «Mit den Juden kann es weder Frieden noch Versöhnung geben.» «Die Rolle des Weltjudentums in der Verbreitung des Sittenverfalls ist wohl bekannt.» «Die Juden kontrollieren mehr als 80 Prozent der US-Medien.» Und: «Die in den Zion-Protokollen festgehaltenen Pläne sind ebenso bekannt: Die Juden planen die Beherrschung der Welt und deshalb zerstören sie die Moral und bemächtigen sich der Wirtschaft der einflussreichen Länder und der Medien.» Mit den «Zion-Protokollen» spielt er offenbar auf die antisemitische Hetzschrift «Die Protokolle der Weisen von Zion» an, die an der Wende zum 20. Jahrhundert entstand und zur wichtigsten Legitimationsschrift des europäischen Antisemitismus wurde.
      Die ersten geistigen Spuren des islamistischen Antisemitismus finden wir bei dem Ägypter Said Qutb (1906–1966), dem geistigen Vater des politischen Islam. Von ihm stammt die Gleichsetzung von al-Salibja al-Alamija (Welt-Kreuzzüglertum) und al-Jahudja al-Alamija (Weltjudentum): Christen und Juden wollten Hand in Hand den Islam und die muslimische Welt zerstören. Wie abwegig diese propagandistische Behauptung ist, zeigt sich, wenn man die historischen Tatsachen betrachtet. Aus der monumentalen Geschichte der Kreuzzüge des britischen Historikers Steven Runciman wissen wir, dass Juden und Muslime als Opfer der Kreuzzüge im selben Boot sassen. Sie haben Jerusalem im Jahre 1099 gemeinsam gegen die Eroberung durch die Kreuzfahrer verteidigt. Dafür nahmen die Angreifer grausame Rache. Runciman schreibt: «Die Juden Jerusalems standen im Verdacht, den Mohammedanern geholfen zu haben.»

      Diese historischen Fakten fanden in dem antisemitischen Standardpamphlet Said Qutbs, das heute unter dem Titel «Marakatuna maa al-Jahud» (Unser Kampf gegen die Juden) überall in der islamischen Welt kursiert, keine Beachtung. Diktion und Geist dieses Machwerks ist durchaus mit Hitlers «Mein Kampf» vergleichbar. So heisst es beispielsweise: «Hinter jeder spaltenden Tat in Bezug auf das letzte islamische Kalifat und hinter dessen Auflösung sowie hinter der Abschaffung der Scharia durch den Helden Atatürk stand stets ein Jude. Alles, was seitdem gegen das islamische Erwachen im Rahmen eines erklärten Krieges gegen den Islam auf dieser Erde geschieht, ist als das Werk der Juden zu sehen.» Qutb zufolge hat die islamische Umma (Gemeinschaft, Anm. d. Red.) unter den Intrigen der Juden stets gelitten. Die Juden waren die ersten, und in ihre Fussstapfen traten die Kreuzzügler.

      Angebliche jüdische Verschwörung

      Als Beweis für die unterstellte jüdische Verschwörung gegen den Islam in der neueren Geschichte führt Qutb unter anderem das Wirken der Juden innerhalb der europäischen Orientalistik an. Auch hier verdreht er wie die meisten Islamisten die geschichtlichen Tatsachen. Es trifft zwar zu, dass man in der früheren deutschen und europäischen Islamwissenschaft, deren Anfänge ins 19. Jahrhundert zurückreichen, antiislamische Voreingenommenheit findet, etwa bei dem deutschen Orientalisten und preussischen Kulturminister C. H. Becker. Aber diese islamophoben Orientalisten waren durchweg Christen. Beinahe bei allen jüdischen Orientalisten Europas hingegen findet man eine zum Teil übertriebene Zuneigung zum Islam. So wurde etwa das islamisch beherrschte mittelalterlichen Cordoba in einer Weise gepriesen, die an eine Glorifizierung der islamischen Geschichte grenzt. Der Jerusalemer Politologe Schlomo Avineri hat diese Haltung einmal so erklärt: «Jüdische Islamwissenschaftler wollten den Islam stets in ein besseres Licht rücken, weil sie angesichts des europäischen Antisemitismus Halt in einer orientalischen Identität suchten.» Der in Tel Aviv lehrende Israeli Martin Kramer nannte eine von ihm herausgegebene Festschrift für Bernard Lewis «The Jewish Discovery of Islam», die jüdische Entdeckung des Islam. Er wies damit auf die Tatsache hin, dass die ausserordentlich hohe Wertschätzung des Islam ausschliesslich auf den Forschungsergebnissen jüdischer Gelehrter basiert.
      Dennoch kursiert in der islamischen Welt die von den Islamisten verbreitete Unterstellung einer jüdischen Verschwörung gegen den Islam. Diese antisemitische Grundhaltung erschwert nicht zuletzt eine friedliche Lösung des Nahostkonflikts. In dem eingangs zitierten Pamphlet von al-Antabawi heisst es: «Ein wirklicher Friede in unserem Verständnis ist nur durch die Rückgabe unseres Landes, das dann unter die Herrschaft des Islam gestellt wird, also die Beendigung der jüdischen Existenz in Palästina, möglich.»

      Diese Haltung finden wir auch in der Charta von Hamas, einer der führenden Kräfte der zweiten palästinensischen Intifada. Hamas stellt sich als der schlagende Arm der Bewegung der Muslimbrüder in Palästina vor, bekennt sich zum Erbe von Said Qutb und zum Jihad als islamischem Weg zur Befreiung Palästinas. Einleitend werden die Worte al-Antabawis zitiert, wonach die Lösung in der Beendigung der jüdischen Existenz in Palästina bestehe. In einem Dokument der Hamas vom 12. November 1988 ist zu lesen: «Palästina ist gesegnetes islamisches Territorium und erstreckt sich vom Mittelmeer bis zum Jordan. Es bildet daher eine unteilbare Einheit.» Mit anderen Worten: entweder Israel oder Palästina. In diesem Geist wird jeder Kompromiss zurückgewiesen, der auf eine Zweistaatenlösung zielt. In Artikel 11 der Charta von Hamas vom 18. August 1988 wird Gesamtpalästina (das historische Territorium) als Waqf Islami, als islamisches göttliches Eigentum, bezeichnet, über das es keine Verhandlungen mit den Juden geben dürfe. Artikel 15 schreibt den Jihad gegen die Juden vor. Im Artikel 27 wird die Islamijat Filastin, der islamische Charakter Palästinas, als Grundlage für jede Konfliktbeendigung festgeschrieben und das Konzept eines islamischen Staates gegen eine säkulare Staatsform gehalten.

      Mittelalterliche Symbiose

      Auf der Basis dieser antisemitischen Einstellung lässt sich kein Frieden zwischen Juden und Arabern verwirklichen. Umso wichtiger ist es, auf die besseren Tage der jüdisch-islamischen Geschichte zu blicken, auf jene jüdisch-islamische Symbiose des Mittelalters, von der Bernard Lewis spricht. In diesem Geist sollte auch heute ein arabisch-jüdischer Friede angestrebt werden.

      Ethnisch-rassische Kategorien waren dem klassischen Islam fremd. So schöpften im frühen Mittelalter Naturwissenschaften, Medizin und Philosophie, islamische, jüdische und christliche Gelehrte, ja sogar Theologen aller drei Religionen, aus denselben Quellen. Unter diesen Bedingungen konnte eine harmonische jüdisch-islamische Kulturtradition entstehen, die von grossen jüdischen und islamischen Philosophen wie Maimonides und Averroes verkörpert wurde.

      Die mittelalterliche Symbiose zwischen Juden und Arabern war so tiefgreifend, dass man von einer jüdisch-arabischen oder sogar jüdisch-islamischen Kultur sprechen kann. Die kulturelle Assimilation der Juden unter dem arabischen Islam ging laut Bernard Lewis weit über eine blosse Arabisierung hinaus und liesse sich besser als Islamisierung bezeichnen. Nicht eine Annahme der Religion des Islam ist darunter zu verstehen, sondern die Assimilierung an islamische Denk- und Verhaltensweisen, mit einem Wort: eine jüdisch-islamische Tradition parallel zur jüdisch-christlichen, von der wir in der neuzeitlichen Welt zu reden pflegen. Bernard Lewis belegt diese Einschätzung mit gründlichen Untersuchungen über die jüdische Kultur jener Geschichtsepoche. Diese Symbiose beschränkte sich nicht bloss auf Wissenschaft und Philosophie, sie ging weit darüber hinaus und berührte sogar das Ritual und den Gottesdienst der Synagoge. Lewis spricht dabei stets vom sunnitisch-arabischen Islam und muss konzedieren, dass es eine wichtige Ausnahme gibt, nämlich den schiitischen Islam mit seiner fanatischen Unterscheidung zwischen Reinheit (tahara) und Unreinheit (naasa). Zwar findet man diese Unterscheidung auch unter Sunniten, aber sie bleibt bei ihnen auf Gegenstände und Tiere beschränkt. Im schiitischen Islam wird dies aber auf die Juden übertragen und bietet somit eine Grundlage für eine schiitische Spielart des Antisemitismus im Islam, die wir seit Chomeini vor allem durch die Äusserungen iranischer Ajatollahs kennen.

      Das islamische Mittelalter kennt allerdings eine zweite Epoche, die nicht mehr arabisch dominiert war. Die Juden lebten unter osmanischer Herrschaft und nahmen wichtige Stellungen in Handel und Gewerbe, ja sogar im Staatsdienst ein. Für diese Zeit können wir nicht mehr von einer kulturellen Symbiose sprechen. Im 15. und 16. Jahrhundert wanderten viele Juden aus Europa, vor allem aus Spanien, in das Osmanische Reich ein. Sie wurden durch Berichte über die grössere Toleranz angelockt, die dort im Unterschied zu Europa herrschte. Die osmanischen Juden spielten eine bedeutende gesellschaftliche Rolle, aber kulturell blieben sie, verglichen mit der arabisch-jüdischen Symbiose des frühen islamischen Mittelalters, stets Fremde.

      Parallelen zum NS-Antisemitismus

      Die Geschichte des islamischen Antisemitismus begann, als das Osmanische Reich im 19. Jahrhundert geschwächt wurde und sich der Hass türkischer Muslime gegen ethnische und religiöse Minderheiten richtete, so auch gegen Juden. Das ideologische Rüstzeug dafür wurde aus dem Westen importiert. Die ersten antisemitischen Pamphlete in arabischer Sprache, schreibt Lewis, erschienen gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Sie wurden aus den französischen Originalen übersetzt. Die meisten Übersetzungen stammten von arabischen Katholiken, Maroniten oder anderen Unierten, also Angehörigen von mit Rom verbundenen christlichen Gemeinschaften. Später folgten arabische Übersetzungen nationalsozialistischer Propagandaschriften. Wie fremd das antisemitische Denken der arabo-islamischen Kultur anfänglich war, zeigt sich an den judenfeindlichen Karikaturen, die zusammen mit den antisemitischen Schmähschriften in arabischen Ländern auftauchten. Nach Bernard Lewis bedurfte es einiger pädagogischer Anstrengungen, bis arabische Zeitungsleser imstande waren, die in solchen Karikaturen verwendeten Symbole des Jüdischen überhaupt zu verstehen.
      Heute gibt es in dieser Hinsicht keine Probleme mehr. Der Inhalt vieler antisemitischer Schriften in islamischen Sprachen weist offensichtliche Parallelen mit der NS-Ideologie auf. Umso mehr stellt sich die Frage: Warum empören sich die Deutschen nicht ebenso heftig über den islamistischen Antisemitismus wie über den neonazistischen? Warum reden deutsche Islam-Experten, die unablässig Verständnis für die islamische Kultur predigen, nicht auch von den Gefahren des Judenhasses, der nicht zuletzt in der deutschen Islam-Diaspora allgegenwärtig ist? Stattdessen wurde nach dem Anschlag der islamistischen Jihadisten vom 11. September von zahlreichen Islam-Experten die pauschale Mahnung wieder aufgewärmt, bloss nicht dem Feindbild Islam zu verfallen. Der Terrorismus, so heisst es stereotyp, habe mit dem authentischen islamischen Verständnis vom Jihad nichts zu tun. Wer sich dieser Deutung nicht anschliesst, erntet leicht den Vorwurf, den Islam diffamieren zu wollen. Andere deutsche Stimmen wie die Matthias Küntzels, der in seinem jüngst erschienenen Buch «Jihad und Judenhass» über den engen Zusammenhang von Islamismus und Antisemitismus aufklärt, sind selten. Zu Recht wurde kürzlich in der «Jüdischen Allgemeinen» beklagt, dass man in Deutschland von der antisemitischen Dimension des 11. September wenig sehen wolle. Erst wenn die deutsche Öffentlichkeit dieser Bedrohung in angemessener Weise entgegentritt, wird man davon sprechen können, dass sie die Lehren der deutschen Vergangenheit wirklich verstanden hat.
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 16:28:03
      Beitrag Nr. 666 ()
      @nichtdie

      Hallo?
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 16:32:07
      Beitrag Nr. 667 ()
      @nichtdie #648

      Ah ja gewisse Duldung, die etwa so aussah, Israel ermordete weltweit PLO-Führer, um die PLO zu schwächen. Kommt dir das irgentwie bekannt vor?
      Ansonsten, israelische Jugendliche müssen sich nicht in die Luft jagen, denn sie sitzen in Panzern, Hubschraubern und Kampfflugzeugen oder stehen an Checkpoints, sie können Palestinenser töten ohne ihr Leben einsetzen zu müssen.
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 16:37:54
      Beitrag Nr. 668 ()
      @newnoise

      ich glaube nicht, daß Du überzeugt werden möchtest.

      Würdest Du Rabin als einen SS- Mann sehen, nur weil in Israel Leute auftauchten, die Rabin treffen, herunterputzen wollten, und ihm deswegen eine SS- Uniform unter seinem Kopf fotomontierten ?

      War das nun berechtigt, oder war das einfach nur geschmacklos ?

      Daran kannst Du nun versuchen, Dich selber einzuordnen .

      Willst Du jemanden persönlich treffen ? Und warum ? Möchtest Dun Dich deswegen geschmackloser Vergleiche bedienen, wie bei Rabin ? Glaubst Du, die Anwendung durch Dich wird weniger geschmacklos, weil auch Israelis , oder andere dies vormachen ? Oder meinst Du, als Deutscher dazu besonders verpflichtet, berechtigt, oder sonstwie legitimiert zu sein ?

      Dies ist eigentlich keine Erörterung, die man ernsthaft anstellen sollte. Aber offenbar mit Dir anstellen muß, weil Du selber nicht darauf kommst. Warum wohl ?

      Damit also zurück zur Frage, ob Du überhaupt überzeugt werden willst, solange Du mit solchen Vergleichen glaubst hantieren zu müssen.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 16:41:24
      Beitrag Nr. 669 ()
      EU und die Unterstützung des Terrors

      aus: konkret 4/03

      Front gegen Israel

      Warum die Fraktionsführungen des EU-Parlaments einen Ausschuß zur Untersuchung der EU-Zahlungen an die Palästinensische Autonomiebehörde verhindern wollen.

      Von Ilka Schröder


      Was ist los, wenn Abgeordnete, die Nation und Staat generell eine dufte Sache finden, gegen übliche Polizeiverfahren den Vorwurf des Staatsterrors erheben und überall den allmächtigen, weil jüdischen Geheimdienst wittern? Worum geht es, wenn bürgerliche Politiker von der sogenannten Kontrollfunktion des parlamentarischen Betriebes, für deren politikwissenschaftliche Verkitschung erkleckliche Summen ausgegeben werden, plötzlich nichts mehr wissen wollen und wenn die ungeklärte Verwendung von öffentlichen Geldern den Bund der Steuerzahler einmal nicht auf den Plan ruft? Dann weiß man: Es geht um Israel.

      Deswegen war es schwierig, 160 Abgeordnete des Europäischen Parlaments (EP) für meinen Antrag zur Einrichtung eines Untersuchungsausschusses zu gewinnen, der die EU-Zahlungen an die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) untersuchen sollte. Die meisten Parlamentarier möchten eine solche Untersuchung vermeiden. Denn wenn festgestellt werden sollte, daß die PA die europäischen Hilfsgelder an antisemitische Terrororganisationen weiterleitet und die EU das augenzwinkernd toleriert, dann geht es nicht allein um veruntreute Euros. Dann könnte die gesamte Nahost-Politik der EU in Frage stehen.

      Insofern war es folgerichtig, daß die Konferenz der Fraktionsvorsitzenden beschloß, den Antrag, obwohl er von genügend Abgeordneten unterstützt wird, gar nicht erst dem Parlament zur Abstimmung vorzulegen. Die Geschäftsordnung war bisher in diesem Punkt durchweg anders interpretiert worden: Wenn die Fraktionschefs Anträge auf Untersuchungssauschüsse nicht befürworteten, legten sie diese dennoch - mit der Empfehlung, sie abzulehnen - im Plenum vor. Die Neuinterpretation der Geschäftsordnung in diesem Fall sollte jedoch nicht überraschen. Der Anlaß ist den Fraktionsführungen eine Revision wert gewesen, handelt es sich doch bei dem Gegenstand des geplanten Untersuchungsausschusses um einen Pfeiler der europäischen Außenpolitik, den man nicht beschädigt sehen will. Das zeigt auch die Größenordnung, die die Finanzhilfen an die Region im europäischen Haushalt einnehmen: Die EU hat in den Jahren 2000 und 2001 zusammen mindestens 330 Millionen Euro über verschiedene Kanäle in die palästinensischen Autonomiegebiete fließen lassen. Schon seit dem Osloer Friedensprozeß rüstet die EU die Palästinensische Autonomiebehörde zu einem halbwegs funktionsfähigen staatlichen Gebilde auf, das in der Lage ist, von Israel weitere Zugeständnisse zu erpressen - oder Israel mit Krieg zu überziehen.

      Nach außen betont die EU stets, daß sie - ganz ausgewogen - beide Seiten mahne, Frieden miteinander zu schließen. Doch nicht nur die Resolutionen des EP sprechen eine andere Sprache: Während die israelische Seite in der Regel als die Partei ausgemacht wird, von der die Gewalt ausgeht, wird jede palästinensische Aktion als bloße Reaktion verstanden und die Palästinenser stets Opfer.

      Zur Frontstellung gegen Israel gehört auch die Forderung des EP, das israelisch-europäische Assoziationsabkommen aufzukündigen. Europäische Vertreter plauderten auf der UN-Weltkonferenz gegen Rassismus in Durban gerne über den rassistischen Charakter des »Zionismus« und diverse europäische Parlamentarier verlangten von Israel Schadensersatz für die von der israelischen Armee durchgeführten Zerstörungen z.B. des durch die EU gesponserten antisemitischen Propagandasenders der PA.

      All das liefert die ideologische Begleitmusik zur handfesten Konkurrenz mit den USA, welche den Ausgangs- und Zielpunkt für die Ausrichtung der EU-Politik im Nahen Osten darstellt. Den Vereinigten Staaten soll ihre Rolle als einzig relevante Großmacht, die in dieser Region präsent ist, streitig gemacht werden. Nur so ist das Bemühen der EU zu verstehen, die USA in möglichst schlechtem Licht erscheinen zu lassen, um sich dagegen selbst als ehrlicher Makler zu profilieren. Es liegt im Interesse der aufstrebenden Macht EU, den Nahost-Konflikt zu »internationalisieren«. Nur so lange der Krieg andauert, gibt es auch Bedarf für eine internationale Lösung. Deswegen darf auch die von der EU unterstützte Seite im israelisch-palästinensischen Konflikt nicht vor dem geplanten Vermittlungsakt der EU aufgeben. Das ist der unmenschliche Zweck der humanitären Hilfe der EU.

      Auch wenn man sich sonst in anderen Fragen über die konkrete Ausgestaltung von Konkurrenz und Bündnis mit den USA uneinig ist: In der Frontstellung gegen Israel haben das alte und das neue Europa keinen Dissens, überbieten sich vielmehr in diplomatischen Unfreundlichkeiten gegenüber Israel. Während das friedensliebende Belgien den israelischen Ministerpräsidenten als Kriegsverbrecher anklagen läßt, ist das freiheitsliebende Spanien damit beschäftigt, Zölle auf israelische Waren zu erheben und damit das EU-Handelsabkommen mit Israel zu verletzen.
      Um allerdings das deutschen Engagement bei der Bedrohung Israels einzuholen - die Ausstattung fast aller arabischen Staaten mit deutschen Waffen -, werden sich die europäischen Partner anstrengen müssen.

      Die Beispiele zeigen, daß die ideologische Begleitmusik nicht nur eine geostrategische Konkurrenzhandlung orchestriert. Die europäische Pflege der palästinensischen Volksseele, welch nun mal am antisemitischen Vernichtungswunsch hängt, ist kein bloß instrumenteller Akt des EU-Imperialismus.

      Gehen die Mitgliedsstaaten gemeinsam vor, kommen erhebliche Summen zur Unterstützung der PA zusammen. Aus dem Haushalt der EU wird das Flüchtlingshilfswerk für Palästinenser der Vereinten Nationen (UNRWA) gefördert, das in Zusammenarbeit mit den arabischen Staaten alles tut, das Flüchtlingsproblem offen zu halten. Durch ihre Lebensumstände sollen die Palästinenser jeden Tag daran erinnert werden, wer ihr »Feind« ist. Damit wird der PA ein Mittel in die Hand gegeben, mit der Forderung nach einem »Rückkehrrecht« jede ernsthafte Friedensverhandlung im Ansatz zu torpedieren. Immerhin 57 Millionen Euro ist das der Europäischen Union allein im Jahr 2003 wert.

      Als die israelische Regierung Ende 2000 die bisher an die PA weitergeleiteten Steuereinnahmen einfror, weil damit die Mordanschläge gegen Bewohner Israels finanziert würden, sprang die EU in die Bresche. Statt den israelischen Hinweisen auf eine verabredungswidrige Verwendung der Gelder nachzugehen, wurden zusätzliche 90 Millionen Euro als direkte Haushaltsbeihilfe überwiesen. Als die PA im Juni 2001 wieder Geldsorgen hatte, gab der entsprechende Ausschuß des EP die Zahlung von 10 Millionen Euro direkter Budgethilfe frei – und zwar monatlich.

      Um den Verbleib der Fördergelder zu kontrollieren, müsste man den gesamten Haushalt der PA überprüfen. Der EU-Kommissar für Außenbeziehungen, Christopher Patten, wird nicht müde zu erklären, daß der Internationale Währungsfonds (IWF) den PA-Haushalt kontinuierlich überwache: »The IMF continuously monitors the implemention of this budget«. Der IWF selbst behauptet das Gegenteil: »The IMF does not monitor foreign assistance to the Palestinian Authority and simply provides the EU with information about broad developments related to its budget«. Daß selbst dieser offensichtliche Widerspruch keine Konsequenzen nach sich zieht, zeigt, wie sicher sich die EU ihrer Sache ist.
      Der Europäischen Kommission begnügt sich im Übrigen mit Hinweisen auf die Unschuldsbeteuerungen der PA, wenn sie gut belegte Vorwürfe entkräften will. Damit nimmt die Angeklagte auf der Zeugenbank Platz.

      Die Israelis wollen diesem Zeugen keinen Glauben schenken. Nach Regierungsinformationen stehen Terroristen direkt auf der Gehaltsliste der PA - was die EU-Kommission bestreitet. Vorsichtshalber fügte Patten in einem Schreiben an den EU-Abgeordneten Armin Laschet (CDU) hinzu, daß kein Staat kontrollieren könne, was seine Beamten in ihrer Freizeit tun. Doch die zahlreichen Indizien sprechen weniger für mörderische Aktivitäten einzelner PA-Beamter, als für den systematischen Einsatz von Geld, Organisation und Arbeitskraft der PA zum Zweck, Selbstmordattentäter heranzuziehen, auszubilden und für ihre Aktionen mit dem Nötigen auszustatten.

      Um Fördergelder aus ihrem offiziellen Haushalt loszueisen und für andere, nicht kontrollierte Zwecke zu verwenden, hat die PA verschiedene Techniken entwickelt - etwa die Zwangsbeiträge an die Fatah. Jeder Mitarbeiter im öffentlichen Dienst der Palästinenser muß Geld an die Regierungspartei abführen. Eineinhalb bis zwei Prozent der EU-finanzierten Gehälter werden hierfür aufgewendet. Die EU-Kommission rechtfertigt und vergleicht diese Zwangsbeiträge mit Pflichtabgaben für skandinavische und englische Gewerkschaften sowie die Arbeitnehmerkammern in Bremen und im Saarland. Allerdings sind diese Organisationen weder Regierungsparteien, noch verfügen sie über Verbindungen zu völkischen Mörderbanden.

      Je erdrückender die Beweislast gegen die Arafat-Behörde und die Europäische Kommission wird, desto heftiger wird auch der Widerstand gegen eine darauf gerichtete Untersuchung im Europäischen Parlament. Meine Fraktion, die Konföderation der Vereinigten Europäischen Linken, hat schon im letzten Herbst die Veröffentlichung von Anzeigen mit dem Spruch »Sponsored by EU? Gegen EU-Hilfen an antisemitische Terroristen« mit dem - für die Finanzierung der Anzeigen durch das Europäische Parlament notwendigen - Fraktionslogo verboten. (Siehe: Konkret 1/03). Seitdem der Antrag für einen Untersuchungsausschuß das nötige Quorum an Unterzeichnern bekommen hat, steht nun die mir im Herbst ausdrücklich genehmigte Informationsarbeit unter dem Fraktionslogo zur Disposition.

      Es geht im Nahen Osten nicht um Betrug und Korruption: Ein Versickern europäischer Steuergelder lediglich in privaten Swimmingpools und Beamten-Portemonnaies hätte schon längst eine größere Zahl von Abgeordneten zu einer Unterschrift bewegt. Die Investition in antisemitischen Mord und die augenzwinkernde Toleranz der EU dafür, daß Hilfsgelder für die Ermordung von Juden und zur Belohnung von Märtyrerfamilien verwendet werden, haben einen eindeutigen politischen Hintergrund.

      Es wäre eine Überschätzung der Möglichkeiten vieler EP-Abgeordneter, zu glauben, sie würden in ihrer Gesamtheit die eigene Parteinahme im Konflikt der EU mit den USA verstehen. Viele wissen es nicht, was sie da eigentlich tun, aber sie gestalten diese Konkurrenz tatkräftig mit. Der Bewußtseinszustand eines durchschnittlichen Abgeordneten des Europäischen Parlaments unterscheidet sich kaum von dem eines durchschnittlichen europäischen Friedensdemonstranten. Die ihm eigene Mischung aus Moralismus, Naivität, Antiamerikanismus und Antizionismus bietet aber eine Chance für diejenigen, die genau wissen, wozu sie den Nahen Osten benötigen.

      Man wird vom Untersuchungsausschuß, wird es ihn irgendwann geben, allerdings auch nicht zuviel erwarten dürfen. Die akzeptierende bis unterstützende Haltung der meisten Europaabgeordneten gegenüber dem antisemitischen Terror der organisierten Palästinenser und anderer völkischer »Befreiungsbewegungen« würde sich auch im Abschlussbericht widerspiegeln. Europe`s hidden war against the US, und damit die Finanzierung antisemitischer Mörderbanden, wäre mit dem Bericht eines Untersuchungsausschusses leider nicht zu Ende. Aber könnte man ihn damit ein wenig stören.

      Die Autorin ist parteilose Abgeordnete im Europäischen Parlament.
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 16:43:34
      Beitrag Nr. 670 ()
      israelische Jugendliche sitzen heute in Panzern, Hubschraubern usw, nachdem man versuchte, das ganze Judentum durch die Esse zu jagen.

      Und es palästinensiche Gruppen gibt, die nun Israel auslöschen wollen.

      Gut, daß man dies in Deutschland !! durch ein paar flapsige Floskeln aus dem Bewußtsein wischen kann.

      Wie soll man solche Leute wie Dich, neonjäger, zu überzeugen suchen ? Völlig unmöglich.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 16:46:28
      Beitrag Nr. 671 ()
      @Sep

      Mir ist bewußt, daß Vergleiche immer hinken. Manchmal so, daß sie geschmacklos sind.

      Ich stelle ja solche Vergleiche nicht an.

      Ich bin lediglich der Meinung, daß man nicht mit zweierlei Maß messen darf, was geschmacklos ist und was nicht.

      Aber das wird natürlich gemacht, wenn es gerade passt.

      Herr Dershowitz wird ja auch nur so tiefenpsycholigisch tätig, weil die Kritik Israel trifft, nicht, weil ihn das Prinzip stört.
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 16:51:30
      Beitrag Nr. 672 ()
      @newnoise:
      ich habe dir bereits gesagt, warum ich die gezielte Tötung der Oberhäupter des Terrors für legitim halte und durchaus als das kleinere Übel ansehe.
      Und warum gerade einige Deutsche nur allzu gern Juden mit Nazis vergleichen konntest du wohl bereits mehrmals nachlesen.
      Nein, ich finde es nicht gut, wie die IDF oft mit den Palestinensern verfährt. Ich fände es sogar besser, hätte Israel rechtzeitig das Lebensniveau der palestinensischen Bevölkerung auf den gleichen Level gehoben wie im eigenen Land. Aber: als eine Rechtfertigung für den Terror kann es doch nicht dienen, oder?
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 17:04:56
      Beitrag Nr. 673 ()
      @Sep #655

      Schön, wenn man aus dem Zusammenhang reisst und gleich noch ein bisschen Holocaust draukippt.
      Achja, von was möchtest du mich überzeugen?
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 17:05:48
      Beitrag Nr. 674 ()
      newnoise

      ich hatte Deinen Hinweis gelesen, Juden würden mit solchen Vergleichen arbeiten.

      Was also soll dann dieser Hinweis ?

      Natürlich ist Geschmacklosigkeit unteilbar.

      Aber würdest Du differenzieren, wenn ein kleiner Junge Dir sagt : fuckoff, oder es sagt dies ein Kumpel zu Dir ?

      Und so gibt es Unterschiede, ob ein geschmackloser Vergleich von einem Irren, einem Opfer, einem Täter kommt. Ob er von jemandem kommt, der die Situation überschaut, oder von jemandem, der tief in ihr vergraben ist.

      Entscheide Dich, wo, und wie Du Dich einordnest. Einordnen willst. Ich kann das nicht entscheiden. Niemand kann Dir dies abnehmen. Es ist allein Deine sache, es gibt dabei von anderen auch keine bringschuld an Dich. Es ist die Frage, die Du an Dich selber stellen mußt.

      Nochmals, ich kann Dich nicht überzeugen. Du mußt Du schon mit Dir selber abmachen, als was Du Dich einordnen möchtest. Und ob Dir überhaupt die Möglichkeit gegeben ist, dies autark, also selbstbestimmt zu entscheiden.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 17:07:03
      Beitrag Nr. 675 ()
      #568, neonjäger, #569 gilt auch für Dich. Ich will Dich von nichts überzeugen.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 17:14:28
      Beitrag Nr. 676 ()
      @Sep

      Was mein Hinweis soll, daß auch Juden mit Vergleichen arbeiten?

      Es soll bedeuten, daß Herr Dershowitz und "nichtdie" nicht so leicht aus der Nummer rauskommen, mit dem Hinweis
      Kritik an Israel wäre nur ein psychologisches Problem und läge an mangelnder Aufbereitung des Holocaust.
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 17:17:12
      Beitrag Nr. 677 ()
      Ok Sep, du willst mich nicht überzeugen, aber was wirfst du mir mit #655 vor?

      Neonjaeger
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 17:17:21
      Beitrag Nr. 678 ()
      Das war ja eine richtige intellektuelle Freak-Show, die nichtdie hier präsentierte. Dershowitz, Broder - da könnte man doch noch Jakobinsky oder wenigstens Sharon zitieren.

      Diese Artikel ergehen sich alle in der unredlichen Absicht, Kritik an Israel (hier meist als Antizionismus gekennzeichnet) als Antisemitismus zu diffimieren. Und scheitern damit jedesmal. Je länger ihre Artikel, desto unsinniger werden sie. Man sollte sie wirklich lesen, sie können uns nur vom Gegenteil überzeugen.

      auch an @Mannerl:
      Da wird dann noch behauptet, dies wäre ein deutsches Problem. Das ist völlig falsch. Antizionismus gibt es in allen Ländern, auch in den USA, Frankreich und England. Sogar mehr als bei uns. Womit eine der zentralsten "psychologisierenden " Thesen widerlegt sein dürfte. Antizionismus als Produkt deutschen Schuldgefühls, daß ist doch nur ein Schmäh.

      Dann erfährt man mit keinem Wort vom jüdischen Antizionismus. Wenn Juden keinen Antisemiten sein können (Teil der zionistischen Ideololgie), Antizionsten aber Antisemiten sind, wie kann dann ein Jude Antizionist sein? Diese Leute haben ja bereits ein Problem mit der Logik. Ihre Aussagen enthalten einen Widerspruch und aus einer widersprüchligen Aussage kann man bekanntlich alles schließen, auch das der Mond aus grünem Käse besteht. Die ganze Argumentation kann man also bereits auf der unterersten, der logischen Ebene, abtun.


      Noch was zu dem Interview von Dershowitz (auf den ich vielleicht nochmals zurückkomme):

      Gezielte Ermordungen sind genau das Gegenteil von Terrorismus

      Diese Aussage ist ja nun ziemlich unsinnig. Dann wäre ja der gestrigen Anschlag auf al Hakim kein Terrorismus (obwohl es Bush so nannte). Die zusätzlichen Toten sind dann nur Kollateralschäden, wie bei den israelischen Morden auch, diesmal halt besonders viele. Ich glaube hier würde der Blick in ein Lexikon ganz gut tun. Der Begriff Terror stammt meines Erinnerung nach aus der frz. Revolution und dort meinte er ausschließlich gezielte Tötungen, meist sogar noch mit einem Pseudoprozess.

      Einen rechtsradikalen Zionisten wie Dershowitz kann man überhaupt nicht ernst nehmen, man sollte ihm auch keinen Platz in einer Zeitung einräumen, wo er seinen menschenverachtenden Schwachsinn verbreiten kann. Das so ein Interview in der Welt steht, zeigt uns auch, wo diese Zeitung politisch steht.

      Diese ganze verkrampfte Diskussion will eines erreichen: Kritik an Israel als Antisemtismus zu diffamieren. Damit erweist sich das ganze Antisemitsmus-Geschwafel wieder mal als das was es wirklich ist: Ein Versuch, von den Verbrechen Israels abzulenken. Die Opfer von Auschwitz sollen nachträglich instrumentalisiert werden, um fragwürdigen politischen und ökonomischen Zielen zu dienen. Ein solches Vorgehen halte ich für zutiefst unmoralisch.
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 17:20:35
      Beitrag Nr. 679 ()
      danke für die Antworten

      bzgl. I /NSDeutschlandvergleich!

      ...

      wobei ich noch hinzufügen möchte dass der Artikel von Anat Petri (#644) interessant ist aber meiner Meinung nach nicht dem Durchschnitt entspricht in Bezug auf die Fragestellungen zu "Wie angenehm wäre es Ihnen, einen Juden als Nachbarn zu haben?“ 20% sagten, sie empfänden es als angenehm, 79% sagten, es sei ihnen egal. Nur 1% es wäre unangenehm"...

      ...

      wäre eigentlich mal interessant ob "die Deutschen"überhaupt einen Juden erkennen würden, oder glauben die meisten Deutschen etwa dass alle mit einer Kippa rumrennen würden! Also folglich den "netten Nachbarn" gar nicht als Juden erkennen würden, weil er es vielleicht gar nicht will!

      ...

      Ist aber jetzt in diesem Thread nicht so wichtig, ich will ja nicht vom threma ablenken...

      MFG
      Mannerl
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 17:35:33
      Beitrag Nr. 680 ()
      @Mannerl

      Der Artikel in 644 ist interessant, aber nichtsdestotrotz in weiten Teilen Blödsinn.
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 17:50:58
      Beitrag Nr. 681 ()
      Erneuter Mordanschlag der Israelisch auf Hamas-Leute, deren Verbrechen offensichtlich alleine in der Mitgliedschaft bestand. Dazu benutzten sie, mutig wie sie sind, gleich drei Hubschrauber und zwei Kampfflugzeuge. Gegen einen PKW.
      Wenn es dann in der nächsten Woche zu einem neuen Anschlag in Israel kommt, wen wird das noch wundern. Einer solcher Anschlag wird ja regelrecht herbeigeschossen.

      Israelis liquidieren Hamas-Aktivisten

      Mit einem massiven Raketenangriff haben israelische Militärs erneut Hamas-Aktivisten gezielt getötet. Diesmal traf es zwei Palästinenser, die mit ihrem Wagen zwischen zwei Flüchtlingslagern unterwegs waren.

      Gaza - Es war die fünfte Hinrichtung innerhalb von zehn Tagen: Mit einem massiven Angriff töteten israelische Sicherheitskräfte mindestens zwei Palästinenser. Aus Helikoptern feuerten sie vier Raketen auf ein Auto, das auf einer Straße zwischen den Flüchtlingslagern Bureidsch und Nusseirat unterwegs gewesen war. An dem Angriff waren drei israelischen Apache-Hubschrauber beteiligt, zwei F-16 Kampfflugzeuge gaben den Helikoptern Feuerschutz.
      Mindestens zwei weitere Personen sollen verletzt worden sein, verlautete es aus Palästinenser-Kreisen. Feuerwehrleute und Rettungssanitäter bargen die Toten und Verletzten. Das Auto war in Flammen aufgegangen, und um das Wrack bildete sich schnell eine wütende Menge, die "Gott ist groß!" rief. Bei den Toten soll es sich um Farid Mlayet, 21, und Abdullah Akel, 24, handeln. Beide werden dem militärischen Flügel der Hamas zugerechnet.

      Nach dem Anschlag auf einen Jerusalemer Bus vom 19. August mit 21 Toten hat Israel allen Hamas-Mitgliedern die Liquidation angedroht. Seitdem wurden bei gezielten Tötungsaktionen sieben Hamas-Leute getötet. Die militante Organisation hat Vergeltung angekündigt.
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 19:09:34
      Beitrag Nr. 682 ()
      was ich Dir vorwefre, @neonjäger, ist die Unredlichkeit, die geflissentlich übersieht, daß halb Arabien sich in Panzer, Hubschrauber, und Militärflugzeuge begab, um den Israelis den Garaus zu machen. Breits 3 mal.

      Und weil dies offenbar nicht hinhaute, kommt jetzt die Leier mit den ach so unbewaffneten Selbstmordattentätern, die nichts als ihr Leben einzusetzen haben.

      Nichts mehr als ihr Leben. Alles andere versuchten sie schon. Aber sie haben es immer noch nicht begriffen, daß ihre Zielsetzung falsch ist.

      Und das unterstützt Du.Du blendest einfach die vorangegangenen 50 Jahre aus, die in Gang gesetzten Vernichtungskriege.

      Ich denke, das ist vorwerfbar jemendem gegenüber, der solche Argumente auftischt. Was meinst Du ?

      SEP
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 21:12:51
      Beitrag Nr. 683 ()
      @Sep

      Ich kann an meiner Aussage in #652 Zitat: "Ansonsten, israelische Jugendliche müssen sich nicht in die Luft jagen, denn sie sitzen in Panzern, Hubschraubern und Kampfflugzeugen oder stehen an Checkpoints, sie können Palestinenser töten ohne ihr Leben einsetzen zu müssen " nichts unredliches Entdecken. Sie bezog sich auf die Frage von nichtdie in #648 Zitat: "Wäre es für dich akzeptabler, wenn sich israelische Jugendliche mitten in palestinensichen Hotels, Bussen und Pizzerias mitsamt Dutzenden palestinensischer Kinder in die Luft sprengen würden? " . Zur Beantwortung einer solchen Frage muss ich nicht irgendwelche historischen Rundumschläge machen.

      Neonjaeger
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 21:34:36
      Beitrag Nr. 684 ()
      neonjäger:

      ich erkenne ja an: Dir ist nicht zu helfen.


      SEP
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 22:10:46
      Beitrag Nr. 685 ()
      In diesem Artikel kann man nachlesen was für ein Mensch dieser Dershowitz ist: Ein rechtsradikaler Zionist, der die Auffassung vertritt, man sollte palästinensische Dörfer niederwalzen und pal. Häfltinge foltern. Solche Hetzer gehören eigentlich ins Gefängnis.
      Statt dessen schreiben sie ein Buch, indem sie alle Israelkritiker als Antisemiten diffamieren. Und diese Thesen werden dann gleich von zionistischen Dummköpfen hier aufgegriffen, wie man ja in vielen Postings neuerdings lesen kann.
      Die Thesen dieses Lewin, ein jüdischer Anwalt, sind noch radikaler. Auch die Thesen des isr. Tourismusministers Elon kann man nur als rechtsradikal bezeichnen. Auf die BRD angewandt wäre das ungefähr so, als würde man einen Mahler in die Regierung mit aufnehmen.


      31.07.2003 netzeitung

      Knut Mellenthin

      Erstes Gebot: Du sollst töten!

      Minen auf der »Friedensstraße«. Ethnische Säuberung mit Gottes Segen


      Nathan Lewin hat ein Rezept, wie man palästinensische Selbstmordattentäter wirkungsvoll abschrecken kann: Man droht, nach der Tat ihre gesamte Familie umzubringen. Natürlich muß man, damit die Drohung glaubhaft bleibt, die Blutrache auch wirklich praktizieren. Um seinem gewöhnungsbedürftigen Vorschlag höhere Weihen zu verleihen, verwies Lewin auf die Bibel, die einst dazu aufforderte, die Amalekiter – eine der vielen kleinen Volks- oder Sprachgruppen im alten Kanaan – vollständig auszurotten.

      Nathan Lewin ist ein Topanwalt in den USA, Ehrenpräsident der Amerikanischen Sektion der International Association of Jewish Lawyers and Jurists und Vorstandsmitglied mehrerer orthodox-jüdischer Verbände der USA, für die er auch anwaltlich tätig ist. Lewin stieß auf erstaunlich viel Verständnis. Führende Orthodoxe äußerten sich anerkennend über seine Absicht, das Problem der Selbstmordanschläge anzupacken. Andere zogen sich auf die liberale Position zurück, Lewin sei bekannt für seine offenen Meinungsäußerungen, das schätze man an ihm.

      Auch der bekannte jüdische Anwalt, Harvard-Professor und Verfassungsrechtler Alan Dershowitz verteidigte Lewins Recht, einen solchen Vorschlag zu machen: Das sei »ein legitimer, wenn auch verfehlter Versuch, ein Gleichgewicht zwischen Terrorvorbeugung und Bewahrung demokratischer Normen zu finden«. Dershowitz wandte allerdings ein, seiner Ansicht nach könnte man einen annähernd ähnlichen Effekt auch erreichen, indem man die Dörfer oder Wohnorte von Selbstmordattentätern niederwalzt, nachdem man den Bewohnern ein paar Minuten zur Flucht eingeräumt hat. Auch nicht gerade rechtsstaatskonform.

      Ist Dershowitz ein »Falke«? Abgesehen vom Nahen Osten eigentlich nicht. Im letzten Wahlkampf unterstützte er den demokratischen Präsidentschaftskandidaten Albert Gore. Aber er rechtfertigt die Anwendung der Folter in israelischen Gefängnissen gegen palästinensische Häftlinge.



      Du sollst vertreiben!

      Die von Lewin zitierten Bibelstellen haben mit Selbstmordattentätern natürlich nicht das geringste zu tun, so daß man sich fragen muß, mit welchen weitergehenden Hintergedanken er sich darauf bezogen hat. Die Amalekiter hatten sich den aus Ägypten kommenden Juden bei deren gewaltsamen Eindringen nach Kanaan als erste in den Weg gestellt. Daraufhin erging an das Volk Israel der göttliche Befehl: »Du sollst das Gedächtnis der Amalekiter austilgen unter dem Himmel!« (5. Mose 25, 19) Später kamen noch konkrete Ausführungsbestimmungen hinzu: »So ziehe nun hin und schlage die Amalekiter... Verschone sie nicht, sondern töte Mann und Weib, Kinder und Säuglinge!« (1. Samuel 15, 3)

      Mit Recht schrieb Rabbiner Arthur Green, Professor für Jüdische Studien an der Brandeis University: »Ich frage mich nur, wie lange Lewin braucht, um auf Grundlage seines Beweistextes vorzuschlagen, daß die palästinensische Nation als ganzes das Schicksal der Amalekiter verdient hat.«

      Zehntausend sogenannte evangelikale, fundamentalistische amerikanische Christen schwenkten Israel-Fähnchen, schrien sich vor Begeisterung heiser und klatschten sich die Hände wund, als der Knesset-Abgeordnete Rabbi Benny Elon am 11. Oktober vorigen Jahres in Washington die Vertreibung der Palästinenser forderte. Anlaß des Geschehens: Eine Solidaritätskundgebung für Israel, die von der Christian Coalition veranstaltet wurde.

      Elon ist Vorsitzender der kleinen rechtsextremen, aber für Ariel Scharon koalitionsfähigen Moledet-Partei. Die hat sich inzwischen mit Gleichgesinnten zur Fraktion Nationale Einheit zusammengeschlossen, die in der Knesset mit sieben Abgeordneten vertreten ist und zwei Minister stellt. Einer davon ist Elon, zuständig für Tourismus.

      Moledet hat im vorigen Jahr einen Sieben-Punkte-Plan zur Annexion der besetzten Gebiete und zum »freiwilligen Transfer« der Palästinenser vorgelegt. Das Wort »freiwillig« sollte man nicht so ernst nehmen. Auf jener Großkundgebung in Washington riß Benny Elon das allerchristlichste Publikum zu Begeisterungsstürmen hin, indem er seine Forderung mit einem Bibelzitat untermauerte: »Wenn ihr den Jordan überquert und ins Land Kanaan kommt, sollt ihr alle Einwohner vertreiben. (...) Wenn ihr die Einwohner des Landes nicht vertreibt, so werden die, die ihr übrig laßt, zu Dornen in euren Augen und zu Stacheln in euren Seiten werden.« (4. Mose 33, 51-55)


      Druck auf Bush

      »Vertreiben« ist, das werden auch Rabbi Elons bibelfeste christliche Zuhörer gewußt haben, ein Euphemismus für den ersten schriftlich festgehaltenen Genozid der Menschheitsgeschichte. Im achten bis zwölften Kapitel des biblischen Buches Josua wird ausführlich beschrieben, wie die Israeliten bei der Eroberung Kanaans auf Befehl Gottes die gesamte einheimische Bevölkerung, Männer, Frauen und Kinder, mit der Schärfe des Schwertes schlugen, »bis sie sie vernichtet hatten: Sie ließen nichts Lebendes übrig«. (Josua 11, 14)

      Die jüdische Zeitung Forward (18.10.2002) zitierte einen führenden Vertreter der Christian Coalition mit dem bemerkenswerten Kommentar: Seiner Organisation seien die Ansichten von Benny Elon vorher bekannt gewesen. Man habe ihn nicht trotz, sondern gerade wegen dieser Ansichten eingeladen. Auf der Internetseite des Komitees Americans for a Safe Israel war ein Bericht der AFSI-Chefin Helen Freedman über die Kundgebung zu lesen, in dem sie sich zustimmend zur Rede Elons äußerte und bekundete, auch das AFSI sei der Meinung, daß die Palästinser »aus dem Land entfernt werden« müßten. Das Komitee tritt schon seit seiner Gründung 1971 für die Annexion der besetzten Gebiete ein.

      Bemerkenswert ist, daß Politiker des pro-israelischen Mainstreams der USA wie der prominente republikanische Senator Sam Brownback (der bei jeder Kriegstreiberei in Nahost an vorderster Stelle dabei ist) und der Führer der Republikaner im Abgeordnetenhaus, Tom DeLay, der freilich selbst ein Evangelikaler ist, nichts dabei fanden, auf dieser Veranstaltung neben Elon als Redner aufzutreten. Sie mochten sich auch nachträglich nicht von seinem Aufruf zur Vertreibung der Palästinenser distanzieren.

      Viele evangelikalen Christen glauben, Gott habe durch seinen Bund mit Abraham das Land Israel ausschließlich den Juden als Eigentum zugedacht. Ihrer Ansicht nach haben die Palästinenser im Land der Juden, zu dem selbstverständlich die besetzten Gebiete gezählt werden, absolut keine Rechte. Dabei ist die heutige Ausdehnung für strenggläubige Evangelikale noch höchst unvollständig, denn laut Bibel soll das den Juden von Gott versprochene Land »vom Wasser Ägyptens bis an das große Wasser Euphrat« reichen (1. Mose 15, 18).

      Ob die lautstarken Vertreter solcher Theorien, die sich auch als christliche Zionisten bezeichnen, wirklich die überwiegende Mehrheit der Evangelikalen vertreten, wie sie behaupten, ist schwer zu sagen. Es gibt auch evangelikale Gruppen, die die Bibel anders interpretieren und sich kritisch über Israels Palästinenser-Politik äußern. Im breiten Spektrum der amerikanischen Evangelikalen sind Gruppen aus allen Glaubensrichtungen des Protestantismus vertreten: Baptisten, Presbyterianer, Lutheraner, Anglikaner, Methodisten. Die christlichen Zionisten geben die Gesamtzahl der in über 100 Gruppen geschiedenen Evangelikalen mit 45 Millionen an und verweisen darauf, daß dies einem Viertel der amerikanischen Wahlberechtigten entspricht. Die Zahl ist nicht überprüfbar, und die Behauptung, alle Evangelikalen stünden geschlossen hinter den extremen pro-israelischen Wortführern, ist mit Sicherheit falsch.

      Die christlichen Zionisten lehnen grundsätzlich jede Verhandlungslösung mit den Palästinensern ab. Der vom Nahost-Quartett, (USA, Rußland, EU und UNO) vorgelegte Plan, die sogenannte Roadmap, bedeutet aus ihrer Sicht eine Katastrophe für Israel, die unbedingt bekämpft und verhindert werden muß.

      Diese Einschätzung wird im Grunde von den Neokonservativen, die das Weiße Haus und das Pentagon dominieren, weitgehend geteilt. Sie waren auch gegen die unter Bill Clinton ausgehandelten Oslo-Abkommen. Es gibt aber heute erhebliche Differenzen in der Frage, wie mit dem Problem umgegangen werden soll. Nur eine Minderheit neokonservativer Schreihälse – wie Michael Ledeen, gleichzeitig Hauptkriegshetzer gegen den Iran – schießt permanentes Sperrfeuer gegen die Roadmap, während die Mehrheit, insbesondere die neokonservativen Regierungsmitglieder, sich zurückhalten und auf das ihrer Ansicht nach unausbleibliche Scheitern der Verhandlungen vertrauen.

      Die israelische Regierung hat der Roadmap nur knapp, mit zwölf gegen sieben Ministerstimmen, bei vier Enthaltungen, zugestimmt. Tatsächlich sind angeblich sogar 14 der 23 Mitglieder von Scharons Kabinett, also die Mehrheit, dagegen, einen Palästinenserstaat zuzulassen. Zu denen, die gegen den Plan des Quartetts votiert haben, gehört selbstverständlich Tourismusminister Benny Elon. Er hat Anfang Mai eine Neufassung seines Sieben-Punkte-Plans vom Vorjahr vorgelegt, die ausdrücklich als Alternative zur Roadmap gedacht ist. Die wichtigsten Punkte: Auflösung der Palestinian Authority, der palästinensischen Regierung; Ausweisung aller »Terroristen«; Auflösung der Flüchtlingslager; Anerkennung Jordaniens als einzige Vertretung der Palästinenser, verbunden mit einem großen Hilfsprogramm, um Jordanien in die Lage zu versetzen, Massen von Flüchtlingen aufzunehmen; offizielle Annexion der besetzten Gebiete, Westjordanland und Gaza; die dort lebenden Araber werden jordanische Staatsbürger; der 1948 begonnene »Bevölkerungsaustausch« wird »vervollständigt«; die internationale Gemeinschaft hilft bei der Integration der Flüchtlinge in den arabischen Ländern.

      Der neue Elon-Plan ist hinsichtlich des Aufenthaltsrechts der Palästinenser in Großisrael widersprüchlich. Der Minister behauptet, daß es sich im wesentlichen um einen »freiwilligen Transfer« handeln solle. Rein theoretisch könnten die Palästinenser also bleiben, aber damit wäre das Risiko verbunden, daß Großisrael in naher Zukunft eine nicht-jüdische Bevölkerungsmehrheit hätte. Ein »Transfer«-Agitator, Politikprofessor Paul Eidelberg von der Chicago University, rechnet vor: Israel hat fünf Millionen jüdische Einwohner. Offiziell sind es 5,4 Millionen, aber 400 000, meist russische Einwanderer, hält Eidelberg für Nichtjuden. 1,2 Millionen Einwohner Israels sind Araber. Weitere drei Millionen Araber leben in den besetzten Gebieten. (www.jewishmag.co.il/68mag/ peaceplan/peaceplan.htm)

      Aufgrund der hohen arabischen Geburtenrate könnten die Juden nach Annexion der besetzten Gebiete schon in zwanzig Jahren eine Minderheit im eigenen Land sein. Und die Konstruktion, daß es sich bei der arabischen Bevölkerungsmehrheit um jordanische Staatsbürger mit Gaststatus, ohne politische Rechte und absolut ohne Einbürgerungschance handelt, wäre so evident undemokratisch und weltweit beispiellos, daß sie nicht lange aufrecht zu erhalten wäre. Dem »Bevölkerungstransfer« muß also auf jeden Fall kräftig nachgeholfen werden. Durch finanzielle Wohltaten für die »Auswanderungswilligen«, durch Vernichtung sämtlicher materiellen Existenzgrundlagen in Großisrael, durch alle Arten legaler und illegaler Schikanen, und letztlich auch durch Gewalt.


      Good cop, bad cop

      Im allgemeinen ist es üblich, daß ein Minister auch bei abweichender Meinung in erster Linie nicht für sein persönliches Programm wirbt, sondern, besonders bei Auftritten im Ausland, loyal seine Regierung repräsentiert. Für Benny Elon gilt das offensichtlich nicht. Er hält, scheinbar ohne jede Rücksicht auf Scharon, am Moledet-Alternativprogramm zur Roadmap fest – und versucht, in den USA mit Hilfe der christlichen Zionisten eine Front aufzubauen, die Bush im Vorfeld der im November 2004 anstehenden Präsidentenwahl unter Druck bringen soll.

      Elons Rechnung ist einfach: Das Bündnis Nationale Einheit hat bei der Knesset-Wahl am 28. Januar gerademal 5,5 Prozent bekommen. Es gibt in Israel, auch wenn es manchmal anders erscheint, letztlich keine solide Mehrheit für eine »Transfer«-Politik. Noch weniger gäbe es dafür eine Mehrheit unter den Juden der USA. Aber es gibt in Amerika ein Publikum, das sich mit Bibelsprüchen bis zur Tollwut berauschen läßt und die Roadmap für »satanisch« hält. Und der Präsident des mächtigsten Landes der Welt hängt ausgerechnet am Tropf dieser Gruppe. Im Gegensatz zum legendären »Jewish Vote«, dessen Bedeutung von Freund und Feind maßlos überschätzt und übertrieben wird, stellen die pro-israelischen Evangelikalen wirklich ein zentrales Wählerpotential dar.

      In einem Gespräch mit der Jerusalem Post (10. Juli 2003) erläuterte Benny Elon seine Strategie: »Ich glaube, die Macht liegt in Amerika. Wenn Jordanien sieht, daß mein Plan im Kongreß und im Senat ernst genommen wird, werden sie sich ernsthaft damit befassen. Und wenn die Israelis sehen, daß die Amerikaner meinen Plan ernst nehmen, werden sie ihn ebenfalls ernst nehmen. Der Schlüssel liegt dort. Hier (in Israel) ist mir die Presse verschlossen. In Amerika sind die Christen bereit, mir zuzuhören.«

      Es ist in der internationalen Politik wahrscheinlich beispiellos, daß ein Minister Auslandsreisen systematisch dazu benutzt, um die gemeinsame Politik seiner Regierung und des Gastlandes zu durchkreuzen. Benny Elon tut es, mit großem Erfolg und offenbar ungerügt. In diesem Jahr war der israelische Minister schon mehrmals in den USA, hat die Repräsentanten und Medienstars vieler evangelikaler Gruppierungen getroffen, hat auf Veranstaltungen und Pressekonferenzen die Roadmap geschmäht und für seinen »Transfer«-Plan geworben. Abgeordnete des Repräsentantenhauses und Senatoren trafen sich freundschaftlich mit Elon: der republikanische Fraktionschef Tom DeLay natürlich und Sam Brownback, aber auch etliche andere, darunter DeLays Vorgänger Dick Armey, der schon länger öffentlich dafür eintritt, die palästinensische Bevölkerung aus den besetzten Gebieten zu »entfernen«.

      Regierungschef Scharon läßt seinem Minister die Freiheit, die offizielle Verhandlungspolitik des Staates Israel zu torpedieren. Warum? Weil seine Mehrheit in der Knesset so knapp ist, daß seine Regierung einen Ausstieg der Nationalen Einheit wahrscheinlich nicht überstehen würde? Oder weil ihm das Vorgehen seines Tourismusministers nicht ganz ungelegen kommt? Die Position, daß die Heimat der Palästinenser in Jordanien sei und es über Jordanien hinaus keinen palästinensischen Staat geben dürfe, hat Scharon noch vor wenigen Jahren selbst massiv vertreten. Möglicherweise spekuliert er darauf, daß sein »Angebot« – ein aus vielen Einzelstücken bestehendes Gebilde auf nur 45 Prozent der besetzten Gebiete, mit aggressiven jüdischen Siedlungen drinnen und einer Mauer drum herum – ohnehin eine Revolte der Palästinenser und ein Scheitern der Verhandlungen provozieren wird. Vielleicht stimmt er insgeheim mit Elon überein, der der Jerusalem Post sagte: »Mein Plan wird erst lebensfähig sein, nachdem die Roadmap explodiert ist.«

      Die neokonservative Publizistin Barbara Lerner vermutet, daß in Wirklichkeit auch Präsident Bush die Sache so sieht. (National Review, 25. Juli 2003) Bush gebe den Palästinensern mit der Roadmap eine »letzte Chance«, so wie er auch Saddam Hussein mit der Rückkehr der UNO-Inspektoren in den Irak eine »letzte Chance« gegeben habe. Noch seien allzu viele Amerikaner der Meinung, daß die meisten Palästinenser »normale Menschen wie wir selbst« sind, die mit ihren Familien in Frieden leben wollen. Diesen Irrglauben gelte es in der Praxis zu widerlegen. Terrorismus sei der Kern der palästinensischen Identität, ein Palästinenserstaat so absurd wie ein Al-Qaida-Staat.

      Irgendwann in den nächsten Monaten, wenn die Gewalt in den besetzten Gebieten wieder zugenommen hat, werde Bush den Palästinensern vermutlich sagen: »Okay, das war’s. Ihre hattet eure Chance und habt sie abgelehnt. Jetzt müßt ihr zurück nach Jordanien gehen.«

      Dieser Zeitpunkt könnte, meint Barbara Lerner, schon im Herbst kommen. Bush müsse sich diesmal mehr beeilen als mit dem Irak-Krieg, weil »50 Millionen Evangelikale, rund ein Viertel der Wählerschaft, die Palästinenser bereits so sehen, wie sie sind, und jetzt ungeduldig werden.«
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 22:17:52
      Beitrag Nr. 686 ()
      Ich sehe gerade, daß ich die falsche Quelle angegeben habe. Quelle war "Junge Welt".
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 22:18:09
      Beitrag Nr. 687 ()
      viel zu lesen heute...:(

      624: dank an Sep.

      626: ist mir schon klar, dass die Hamas sehr viel soziale Arbeit macht und gerade deshalb so ein gutes Standing bei vielen Palästinensern hat. Dennoch ist es unglaublich, dass man einer solchen Organisation - egal welchem Arm - auch nur einen Cent mit staatlicher Billigung (oder direkt von der EU??? - soweit bin ich noch nicht beim Lesen) zukommen lassen kann.
      Als ob die ihre Kassen so klar trennen würden, hier die sozialen Gelder und dort die Finanzierung des Terrors...:mad:

      631: ist wirklich unglaublich...:mad: der eine oder andere dt.Richter - nimmt Bezug auf die Aufhebung der Maßnahme Schilys, aber nicht nur - muss wirklich ziemlich neben der Spur laufen, aber das ist eigentlich keine so neue Erkenntnis...

      632: der gefettete Teil drückt sehr gut aus, warum ich diese gezielten Tötungen richtig finde. Der Rest auch sehr lesenswert, danke.

      654: noch besser:mad:
      Warum die Abgeordnete wohl fraktionslos ist?? Vielleicht zu wenig korrupt??



      Stirner, ja klar. Ich erinnere nur daran, dass Du Selbstmordanschläge gegen Kinder ehrbarer findest als die gezielten Tötungen von Mitgliedern der Terrorbande Hamas....Das sagt doch eigentlich alles.
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 22:21:35
      Beitrag Nr. 688 ()
      xylo,

      Deine billige Rhetorik kannst Du Dir sparen. Aber - sonst kannst Du halt nichts.
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 22:49:56
      Beitrag Nr. 689 ()
      die Wahrheit ist billige Rhetorik?? Ich kann das Posting gern raussuchen, um die 600 rum, Augenblick mal. Es ist wirklich bemerkenswert, dafür danke.
      Mehr gibt es zu Dir dann auch nicht mehr zu sagen.


      #597 von stirner 29.08.03 12:25:49 Beitrag Nr.: 10.589.941 10589941

      ...
      Ich persönlich halte ein staatlich organisiertes Mordkommando für verwerflicher als einen Selbstmordattentäter.

      und
      #592 von stirner 29.08.03 00:02:51 Beitrag Nr.: 10.585.854 10585854

      Apache-Hubschrauber mit Raketen gegen Eselskarren, das ist ja direkt symbolhaft. Ein neuer Mordanschlag der israelischen Einsatzgruppen räumt einen Verdächtigen weg und verletzt dabei drei Unbeteiligte. Kann Israel bzw. die Welt eigentlich einen Selbstmordattentäter noch kritisieren? Der wichtigste Unterschied liegt doch in der Feigheit des israelischen Vorgehens.
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 23:20:44
      Beitrag Nr. 690 ()
      Und wo steht da was von Kindern?

      Für mich ist staatlich organisierter Mord verwerflicher als der privat ausgeführte Terror. Der Staat muß das Recht sichern, er darf es nicht brechen. Ich glaube bei Juristen nennt man das erschwerende Umstände.

      Niemals habe ich allerdings gesagt, daß ich die Selbstmord-Attentate gut finde. Ich lehne den Terror der Hamas ebenso wie den des israelischen Staates ab. Im anderen Thread habe ich schon mehrfach gesagt, daß man mit den Opfern beider Seiten Mitgefühl haben sollte.

      Ein Xylo hat Mitgefühl nur mit den Opfern einer Seite. Ich kann mich gut erinnern, wie du damals den Angriff auf Gaza, bei dem es viele Kinder unter den Opfern gab ausdrücklich gebilligt hast. Xylo ist es scheißegal, wieviele Palästinenser sterben, warum und unter welchen Umständen. Dafür wird er immer eine Rechtfertigung finden. Üblicherweise nennt man sowas Heuchelei.
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 23:26:33
      Beitrag Nr. 691 ()
      ...als ob unter den Opfern der Selbstmordattentäter nicht in aller Regel auch Kinder wären....

      in keinem Fall werden diese Opfer der Selbstmordirren allerdings danach "ausgewählt", ob sie Mörder oder Organisatoren oder Auftraggeber von Morden sind - was ich auch Mörder nenne. Sie werden - streng rassistisch - danach ausgewählt, dass sie der falschen Nation angehören.

      Das ist bei den gezielten Anschlägen gegen die Terrorbrut allerdings anders.
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 23:34:07
      Beitrag Nr. 692 ()
      @stürner schreibt über Heuchelei.

      Könnte es Heuechelei sein, die Palästinenser bis zum Ende aller Tage in dem Glauben zu belassen, sie könnten ihre Ziele jemals erreichen ?

      Ich habe in einem anderen Thread zu beleuchten versucht, aus welchen insgesamt 4 Gründen die Existenz des westens mit der existenz Israels verbunden ist. Was man sich daraus gepflückt hat, war dann billige Polemik, wie Atomdrohung der Israelis gegen uns. Wirklich billig und ein zeichen, das man hier schnell an Grenzen stößt.

      Wie auch immer: ist es unverantwortlich, die Palästinenser an ihren Zielen festhalten zu lassen. Es sei denn, es gehe bei den vielen, erstaunlicherweise hier zu diesem Thema sich einfindenden Freunden der Palästinenser garnicht um diese, es geht ihnen um Zoff für Juden. Fein verpackt als " Ktirik an Israel" ist es doch am Ende nichts anderes als uralter brauner Wein in neuen Schläuchen.

      Sowas. Sowas würde ich dann Heuchelei nennen.

      Ich kenne nur einen funktionierenden Weg, Druck auf die Israelis aufbauen zu können mit dem Ziel, den PÜalästinensern Frieden zu bringen. Es mag sein, daß dieser eine, mir bekannte Weg falsch ist. Was ich aber ganz sicher weiß ist, daß der Weg der Hamas zu nichts führen wird.

      Weder werden die das Ende Israels erreichen, dessen Existenz dem Stirner ja sowieso nicht einleuchtet, nicht wahr ? Noch werden die Palästinenser etwas erreichen, das auch nur annähernd Frieden für sie selber bringen kann.

      Ich glaube, die laufen nicht nur den falschen Vorstellungen nach. Seit über 50 Jahren. Seit 3 verlorenen Kriegen. Die laufen auch den definitiv falschen Freunden nach, den Heuchlern und Meuchlern.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 31.08.03 00:22:29
      Beitrag Nr. 693 ()
      @sep schreibt über Heuchelei.

      Könnte es Heuechelei sein, die Juden bis zum Ende aller Tage in dem Glauben zu belassen, sie könnten ihre Ziele jemals erreichen ?

      Ich habe in keinem anderen Thread zu beleuchten versucht, aus welchen insgesamt 4 Gründen die Existenz des Westens mit der "nichtexistenz" Palästinas verbunden ist. Was man sich daraus gepflückt hat, war dann billige Polemik, wie Terrordrohung der Palis gegen uns. Wirklich billig und ein Zeichen, das man hier schnell an Grenzen stößt.

      Wie auch immer: ist es unverantwortlich, die Juden an ihren Zielen festhalten zu lassen. Es sei denn, es gehe bei den vielen, erstaunlicherweise hier zu diesem Thema sich einfindenden Freunden der Juden garnicht um diese, es geht ihnen um Tod den Palästinensern. Fein verpackt als
      "Recht auf Selbstverteidigung der Juden" ist es doch am Ende nichts anderes als uralter Bibelsabber abgefüllt in neuen Schläuchen.

      Sowas. Sowas würde ich dann Heuchelei nennen.

      Ich kenne nur einen funktionierenden Weg, Druck auf die Palästinenser aufbauen zu können mit dem Ziel, den Juden Frieden zu bringen. Es mag sein, daß dieser eine, mir bekannte Weg falsch ist. Was ich aber ganz sicher weiß ist, daß der Weg der Zionisten zu nichts führen wird.

      Weder werden die das Ende der Palästinenser erreichen, deren Existenz dem Seppel ja sowieso nicht einleuchtet, nicht wahr ? Noch werden die Juden etwas erreichen, das auch nur annähernd Frieden für sie selber bringen kann.

      Ich glaube, die laufen nicht nur den falschen Vorstellungen nach. Seit über 50 Jahren. Seit 3 gewonnenen Phyrrus-Kriegen. Die laufen auch den definitiv falschen Führern nach, den Heuchlern und Meuchlern der Palästinenser.

      Groupier
      Avatar
      schrieb am 31.08.03 01:03:55
      Beitrag Nr. 694 ()
      AN IHREN QUELLEN SOLLT IHR SIE ERKENNEN. I. Buch Tutnix, Vers 1

      @Tutnix, #626, [@all, themenfremd und daher nicht wichtig]
      Also jetzt aber !
      Zur Klarstellung in Wiederholung:

      Bis vor einigen Tagen kannte ich nur Deinen sich auf nichts reduzierenden Namen, wohl weil
      ich ihn flüchtig hier im Board einmal las. Dann plötzlich hast im IRAK SIT-REP Thread einen
      Gedankengang mit "höchtswahrscheinlich" als Tatsache wiedergegeben und obwohl ich mir
      dies verbat, wiederholtest Du diese "Kolportage" in dem hiesigen Thread, wieder unter
      "höchtswahrscheinlich" und mit Nennung meines W-O-Namens. Es bestand durchaus die
      Möglichkeit, daß ich dies nicht lesen würde.
      Ich sage Dir: ein solches Verhalten ist unverschämt ! Du erdreistest Dich der `Kolportage`
      unter Nennung anderer Leute Namen und schreibst gleichzeitig Xylo um Entschuldigung an,
      ihm eine runde Zahl gestohlen zu haben, welcher hier seit Wochen gar nichts schrieb und
      Dir aber dadurch natürlich erhöhte Aufmerksamkeit widmen würde. Du bist ja so
      freundlich ! Und auf Deinen langen Antworttext (ca. #580) bezeugte er Dir promt Respekt,
      gleichzeitig jedoch auch, daß sich ihm die Zusammenhänge nicht erschließen.
      Ich könnte niemals jemandem Respekt zukommen lassen, ohne zu wissen, um was es genau geht!
      Hast Du das wirklich nötig, Dir auf Kosten anderer hier eine Art Glaubwürdigkeit zu
      verbal zu erarbeiten ?
      Denn genau das ist für mich der Dir vorgeworfene Opportunismus, ja ! Wenn Du das
      trotz Deines Blickes in ein Wörterbuch nicht verstehst und mit einem wirr-langen Text
      Dich zu rechtfertigen versuchst mit der Erklärung, Du seist hier "angetreten" für eine
      Art Fraktion - und wieder mit der Nennung von bekannten BoardNamen,
      und absichtlicher W-O-unüblicher, da völlig themenfremder, Involvierung der Genannten ?,
      - dann erkläre ich Dir hiermit öffentlich:
      Ziehe mich in Zukunft nicht mehr in Deine IntrigenSpielchen hinein !
      Beachte mich einfach nicht mehr ! Deine Wesensart gefällt mir nicht !


      Eviva !
      Avatar
      schrieb am 31.08.03 04:26:44
      Beitrag Nr. 695 ()
      groupier,

      Du hast meinen Text leicht verändert. Schäme er sich.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 31.08.03 07:27:59
      Beitrag Nr. 696 ()
      @stirner:
      du hast Alan Dershowitz einen "rechtsradikalen Zionisten" genannt. Und dabei als einzig "wahre Quelle" das antisemitische stalinistische PDS-Blättchen angedeutet.

      Das kann man so nicht stehen lassen.

      Soll sich doch jeder selbst über ihn und seine Thesen frei ein Bild machen:

      Warum
      Terrorismus funktioniert


      Alan Dershowitz hat
      eine einfache Erklärung.
      Zu einfach?







      Das Gespräch mit Detlev Claussen





      Die Attacke, die den Terror in die USA brachte, war schnell, präzise und tödlich. Doch Terror, frei nach Clausewitz die "Fortsetzung des Kriegs mit anderen Mitteln", erschüttert die Welt schon seit Jahrzehnten. Ein grausamer Höhepunkt sind die palästinensischen Selbstmord-Attentate des 21. Jahrhunderts. Sie fordern fast täglich neue Opfer. Der amerikanische Staranwalt Alan Dershowitz, der unter anderem O.J. Simpson verteidigt hat, bringt nun - rechtzeitig zum Jahrestag der Attacken auf New York und Washington - sein Buch "Why Terrorism Works" heraus.

      Die Antwort auf die Titelfrage ist für Dershowitz klar: "Terrorismus funktioniert, weil er erfolgreich ist und Länder wie Deutschland, Frankreich und Italien ihn unterstützen." Diese bestraften Terroristen nicht, sondern "dealten" mit ihnen, ließen sie frei und gäben ihren Forderungen letztlich nach. Selbst der diplomatische Status würde den Terroristen von diesen Ländern gewährt. Die Folge: Terrorismus lohnt sich wieder. Dieser Logik folgend, stellt Dershowitz fest, dass Deutschland, Frankreich und Italien mit ihren jahrelangen Reaktionen auf das Phänomen Terrorismus letztlich auch zum Anschlag am 11. September 2001 in New York beigetragen hätten.




      Der Terrorismus moderner Prägung beginnt für Dershowitz mit der Entführung des israelischen Flugzeugs im Juni 1968. Vier Jahre später kam es während der olympischen Spiele in München zur Katastrophe. Im olympischen Dorf nahmen palästinensische Terroristen israelische Sportler als Geiseln. Nach einer völlig verkorksten Befreiungsaktion waren alle neun Geiseln tot. Gegen den damaligen Bundeskanzler Willy Brandt erhebt Dershowitz im Zusammenhang mit den verhafteten Tätern den brisanten Vorwurf, Brandt und die deutsche Regierung hätten die Entführung einer Lufthansamaschine im Oktober 1972 inszeniert. Daher seien sie auch direkt verantwortlich für die notwendigen Zugeständnisse mit der anschließenden Freilassung der Terroristen.

      "Willy Brandt ist ein pragmatischer Führer", so Dershowitz. "Er sah, dass die drei inhaftierten palästinensischen Terroristen auf jeden Fall freikommen würden - entweder durch eine wirkliche Flugzeugentführung oder durch eine inszenierte. Warum also keine inszenierte Flugzeugentführung, bei der für niemanden wirklich Gefahr besteht", fragt sich der Autor und Jurist. Nach der Entführung seien viele misstrauisch gewesen, weil das Flugzeug relativ leer war. Es waren keine Frauen und Kinder an Bord, sondern nur elf Männer. "Seither wurde der Verdacht einer Inszenierung von vier unabhängigen Quellen bestätigt", so Dershowitz weiter. Der einzig überlebende Terrorist, der heute in Afrika wohnt, habe ebenso explizit bestätigt, dass alles abgekartet gewesen sei, wie Ulrich K. Wegener, Ex-General und Gründer der deutschen Antiterror-Einheit GSG9, der israelische und seit kurzem auch der amerikanische Geheimdienst. Nur wenige Stunden nach der Entführung am 29. Oktober 1972 waren die Attentäter frei. Ihre Freilassung passe zum damals üblichen Verfahren mit Terroristen. Von über 200 gefassten Terroristen saßen Ende 1975 gerade einmal drei hinter Gittern.

      Erst Bundeskanzler Helmut Schmidt schlug wenig später im Kampf gegen die RAF eine härtere Gangart an. Im Fall des entführten Martin Schleyer zeigte er sich ebenso kompromisslos wie bei der Flugzeugentführung in Mogadischu. Für Dershowitz ein klassisches Beispiel für die europäische Doppelmoral. Zu Hause gebe es keine Kompromisse, doch für die Palästinenser habe 1974 sogar wie zur Belohnung den Uno-Beobachterstatus erlangt. Trotz weiteren Terrors habe der Westen PLO-Chef Arafat hofiert und ihn schließlich sogar mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet, meint Dershowitz.

      Dershowitz` Buch liest sich in weiten Teilen wie eine Anklageschrift gegen die Palästinenser. Der Terror des 11. Septembers fungiert dabei eher als Exkurs. Er unterscheidet sich sogar maßgeblich vom Terror der Palästinenser. Für Dershowitz sind die Palästinenser die "normalen" und El Kaida die "verrückten" Kriminelle. Die El Kaida mag an ein Ziel in einer anderen Welt glauben, doch wenn es kein bestimmtes Ziel gebe, so der Harvard Professor, könne man mit Terroristen nicht rational verhandeln. "Daher muss man ihre Strukturen vorbeugend zerstören, um so Terror-Akte unmöglich zu machen. Das ist wie bei einem verrückten Kriminellen. Da hilft keine Abschreckung, nur Einsperren." Nur "normale" Verbrecher könne man abschrecken.

      Scheinbar einfache Lösungen hat Dershowitz auch für die "rationalen" Attacken der Palästinenser. Um die Flut der Selbstmordattentate einzudämmen, die das gesamte gesellschaftliche Leben in Israel zu zerrütten drohen, gibt es für ihn nur eine erfolgversprechende Strategie: "Keine Belohnung für Terroristen, egal unter welchen Umständen. Das Ziel der Terroristen muss immer darunter leiden. Wenn die Palästinenser Terror-Attacken durchführen, muss sich die Gründung ihres Staates verzögern - nicht anders herum." Auch andere Terroristen sollte man so unter Druck setzen, dass sie letztlich auf Anschläge verzichten, um ihre Ziele nicht zu gefährden.

      Gegen den Terror in Israel hat Dershowitz zwei Vorschläge parat. Den Palästinensern solle man ihren Staat geben, ihnen aber für jedes Attentat wieder Land wegnehmen und Israel zusprechen. Und Israel sollte jeweils bekannt geben, welches Dorf einen Tag nach dem nächsten Attentat zerstört werden wird. Die Terroristen würden damit selber den Abzug drücken und von eigener Seite unter Druck gesetzt werden. Israel wäre mit diesem Automatismus mehr gedient als mit seinen oft planlosen Überreaktionen.





      Um den unberechenbaren El-Kaida-Terror auf amerikanischem Boden einzudämmen, ist es für ihn unerlässlich, dass die Gesellschaft auf einige ausgewählte Freiheiten verzichtet. Zum Beispiel sollten Einwohner stärker kontrolliert, Touristen genauer überprüft und Illegale umgehend ausgewiesen werden. Sogar über das Tabu-Thema Folter macht sich Dershowitz Gedanken. Da sie sowieso eingesetzt werde, sei es besser, sie aus den Grauzonen der Geheimdienste zu lösen und klare Regeln zu definieren. Die Frage, ob die Legitimation der Folter nicht der Versuch sei, sie gerade dadurch erst hoffähig zu machen und gleichzeitig ein gutes Gewissen zu wahren, beantwortet Dershowitz nur mit der Gegenfrage: "Was, wenn der Terrorist nicht nachgibt? Bringt man ihn dann um? Und wenn das nicht funktioniert, bringt man stattdessen seine Verwandten um?" Es sei nun einmal unsicheres Gebiet, auf dem man sich bewege.

      In diesen Überreaktionen macht Dershowitz das grundsätzliche Problem von Demokratien aus, weil die Theorie des Terrorismus genau darauf setze: "Auch Arafat hat darauf gesetzt, als er die Camp David Abmachung abgelehnt hat." Arafat habe schließlich gesagt: "Spielt die Terrorismus-Karte wieder aus, denn eines ist sicher, Israel wird überreagieren, und dann sind mit einem Mal wieder die westeuropäischen Intellektuellen auf der Seite der Palästinenser und verdammen die Israelis." Alan Dershowitz lässt keinen Zweifel, wem seine Sympathien gelten.



      Why terrorism works
      von Alan M. Dershowitz
      Yale University Press 2002
      ISBN 0300097662
      € 27,19


      aus:
      http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/kulturzeit/th…


      23.08.2002

      Was ist daran rechtsradikal oder zionistisch?


      :eek: :eek: :eek:
      Avatar
      schrieb am 31.08.03 07:29:46
      Beitrag Nr. 697 ()
      Avatar
      schrieb am 31.08.03 10:55:33
      Beitrag Nr. 698 ()
      Zur Folter:
      ".... Da sie sowieso eingesetzt werde, sei es besser, sie aus den Grauzonen der Geheimdienste zu lösen und klare Regeln zu definieren. Die Frage, ob die Legitimation der Folter nicht der Versuch sei, sie gerade dadurch erst hoffähig zu machen und gleichzeitig ein gutes Gewissen zu wahren, beantwortet Dershowitz nur mit der Gegenfrage: "Was, wenn der Terrorist nicht nachgibt? Bringt man ihn dann um? Und wenn das nicht funktioniert, bringt man stattdessen seine Verwandten um?"

      Diese Haltung finde ich gut vertretbar, wie der Fall Metzler in Deutschland zeigt.
      Dass man Terroristen nicht nachgibt - da dachte ich allerdings, dass dies eine Selbstverständlichkeit war, bis zu den Sahara-Geiseln....
      Avatar
      schrieb am 31.08.03 12:27:46
      Beitrag Nr. 699 ()
      #681

      Was von diesem Dershowitz zu halten ist, wird schon daran deutlich, dass der jüdische Terror gegen die britische Mandatsmacht und gegen die Araber in Palästina gar nicht vorkommt!

      Damit ist er schon gar nicht mehr ernst zu nehmen!

      Windei
      Avatar
      schrieb am 31.08.03 16:31:08
      Beitrag Nr. 700 ()
      nichtdie, #681 (Soll sich doch jeder selbst über ihn und seine Thesen frei ein Bild machen)

      Das habe ich getan, und mein Ergebnis fällt eindeutig aus.

      Es gibt mehrere Stellen im Text, an denen Meinungen geäußert, Behauptungen und Bezüge hergestellt werden, die m.M. nach scharf zurückgewiesen werden müssen.


      Ich mag es übrigens nicht, wenn man Zitate verfälscht, wie dies hier schon zu Beginn der Darstellung geschieht:

      Doch Terror, frei nach Clausewitz die "Fortsetzung des Kriegs mit anderen Mitteln", erschüttert die Welt schon seit Jahrzehnten.

      Was soll das "frei"?

      "Frei" ist das nicht, sondern verfälschend. Nach Clausewitz muß ein Krieg sorgfältig diplomatisch vorbereitet bzw. im Vorfeld schon "gewonnen" werden, bevor man ihn beginnt (wobei nicht die Propagierung einer kriegstreibenden Gesinnung gemeint ist, sondern die "Absicherung" eigenen Kriegshandelns, wenn es unvermeidbar erscheint). Ein Paradebeispiel ist die berühmte Emser Depesche und der folgende deutsch-französische Krieg von 1871.
      Es geht also um die enge und folgerichtige Verzahnung von Politik bzw. Diplomatie und Kriegshandlungen.

      Das Ersetzen von "Krieg" durch "Terror" widerspricht dem ganzen Sinn dieses Traktats.
      Eitelkeit des Autors oder Unwissen? Billig auf jeden Fall.


      Aber nun zum Wesentlichen.


      Nach der Lektüre dieses Abschnitts ist im Grunde schon klar, daß man es mit einer extremen, teilweise extremistischen Sicht des Autors zu tun hat:

      Die Antwort auf die Titelfrage ist für Dershowitz klar: "Terrorismus funktioniert, weil er erfolgreich ist und Länder wie Deutschland, Frankreich und Italien ihn unterstützen." Diese bestraften Terroristen nicht, sondern "dealten" mit ihnen, ließen sie frei und gäben ihren Forderungen letztlich nach. Selbst der diplomatische Status würde den Terroristen von diesen Ländern gewährt. Die Folge: Terrorismus lohnt sich wieder. Dieser Logik folgend, stellt Dershowitz fest, dass Deutschland, Frankreich und Italien mit ihren jahrelangen Reaktionen auf das Phänomen Terrorismus letztlich auch zum Anschlag am 11. September 2001 in New York beigetragen hätten.

      Deutschland, Frankreich und Italien unterstützenTerrorismus nicht. Diese Anschuldigung ist eine bösartige, verleumderische Unterstellung.
      Die genannten Länder haben in der Vergangenheit sicher vieles versäumt, eine zu große Laxheit in der Bekämpfung des Terrorismus praktiziert und ihre Wirtschaft viel zu wenig im Griff gehabt, von der Teile immer wieder mit Verbrechern wie Saddam Geschäfte machte.
      Aber man muß schon bei der richtigen Bedeutung des Wortes unterstützen bleiben, und die meint: helfen, aktiv unter die Arme greifen, durch praktisches Handeln jemanden / jemandes Position fördern. Und nicht: durch Unterlassen, Wegsehen usw. zulassen, daß jemand im Betreiben seiner dunklen Geschäfte erfolgreich ist.
      Auch das gibt es natürlich, aber das ist etwas anderes und wird auch anders benannt, etwa so, wie ich es gerade getan habe.
      Was Dershowitz hier vornimmt, ist entweder eine willkürliche und unterschwellige, weil nicht ausgesprochene Ausweitung des Begriffs "unterstützen", und das wäre schon so ebenso falsch wie perfide, weil es das politische Handeln ganzer Staaten mal eben, en passant, diskreditiert, oder er meint tatsächlich aktive Unterstützung, was noch schlimmer wäre - dann allerdings hätte jegliches Maß verloren.


      Kurz danach kommt die abstruse Behauptung, Brandt und die deutsche Regierung hätten die Entführung einer Lufthansamaschine im Oktober 1972 inszeniert. Daher seien sie auch direkt verantwortlich für die notwendigen Zugeständnisse mit der anschließenden Freilassung der Terroristen.
      Ich sage schon an dieser Stelle "abstrus", denn solange Dershowitz nicht die notwendigen Belege liefert, sondern nur von vier "unabhängigen Quellen" spricht (Der einzig überlebende Terrorist, der heute in Afrika wohnt, habe ebenso explizit bestätigt, dass alles abgekartet gewesen sei, wie Ulrich K. Wegener, Ex-General und Gründer der deutschen Antiterror-Einheit GSG9, der israelische und seit kurzem auch der amerikanische Geheimdienst.) , ist dies nur eine von ungezählten dummen Verschwörungstheorien. Man sollte doch endlich aufhören, immer wieder derartiges in die Welt zu setzen, sei es nun in großem Maßstab (Anschläge des 11.September - angeblich sind an diesen Tagen unüblich wenige Arbeitende und besonders wenig jüdische in den Gebäuden gewesen, so die "Erfinder" ) oder im kleinen, wie hier (Nach der Entführung seien viele misstrauisch gewesen, weil das Flugzeug relativ leer war. Es waren keine Frauen und Kinder an Bord, sondern nur elf Männer.)
      Dershowitz spricht selbst von den Grauzonen der Geheimdienste - wie glaubwürdig sollen denn diese in unzähligen Desinformationskampagnen erprobten Institutionen auf einmal sein? Oder "der einzig überlebende Terrorist"? Wegener wäre für mich die einzig glaubwürdige Quelle, aber nicht einmal von diesem nennt Dershowitz explizit das Gesagte.

      Aber ungeachtet fehlender Beweise ist er ganz schnell mit der Folgerung dabei, daher seien sie auch direkt verantwortlich für die notwendigen Zugeständnisse mit der anschließenden Freilassung der Terroristen.

      Ich habe dies schon öfter in solchen extremen "Argumentationen" erlebt, daß sie an bestimmten Stellen sozusagen "freischwebend" weitergeführt wurden, obwohl das davorstehende Teilstück einer "Beweiskette" fehlte. Scheint nachgerade typisch zu sein bzw. natürlich unvermeidlich, weil man derart unsinnige Kopfgeburten eo ipso nicht schlüssig beweisen kann.


      Auf ein Drittes will ich noch verweisen: Stichwort Folter.

      Hier liefert Dershowitz ein kleines, aber übles rhetorisches Meisterstück ab (bin hier ganz anderer Meinung als Du, Xylo).

      Da sie sowieso eingesetzt werde, sei es besser, sie aus den Grauzonen der Geheimdienste zu lösen und klare Regeln zu definieren.

      Bitte mal überlegen, was da genau steht!

      Sie werde sowieso angewendet, heißt es - schon hier sollten, bei dem Wort "sowieso", sämtliche Alarmglocken schrillen, dazu brauche ich wohl keine humanitären Ideale und AI-Grundsätze zu zitieren. Wie "cool" das erwähnt wird, wie achtlos hingeworfen, ungeachtet des dahinterstehenden furchtbaren Leids jedes einzelnen Opfers!

      Und kurz danach erfährt man, wo: bei den Geheimdiensten. Eine Ungeheuerlichichkeit (wenn auch eine schon lange befürchtete), oder nicht?
      Interessanterweise sagt Dershowitz nicht, welche Geheimdienste er im Blick hat, aber aus der Überlegung, es sei besser, ... klare Regeln zu definieren, darf man wohl schlußfolgern, daß es die eigenen sind, denn nur diesen kann man Regeln geben.

      Was sind denn das für Regeln bzw. was für welche können es sein, fragt man sich als Leser an dieser Stelle, fiebert der Antwort entgegen, denn es ist DIE entscheidende Frage hierbei, und - wird enttäuscht. Die Antwort kommt nicht.

      Zu gefährlich für den Autor, sich festzulegen? (Zuvor schon: elegant, wie er die Klippe, den angesehenen Politiker und Nobelpreisträger Willi Brandt eigentlich im Umfeld seiner Vorwürfe mit schärferen Worten angreifen zu müssen, umschifft: er nennt ihn "pragmatisch". Man darf wohl vermuten, daß andere nicht zu glimpflich benannt worden wären.) Wollte er nur mal einen Stein ins Wasser werfen, um zu sehen, welche Ringe er zieht? Um bei verhaltener oder gar positiver Reaktion sich stärker outen, nachsetzen zu können?

      Jedenfalls: das beliebt Mittel der Gegenfrage(n).

      "Was, wenn der Terrorist nicht nachgibt? Bringt man ihn dann um? Und wenn das nicht funktioniert, bringt man stattdessen seine Verwandten um?" Es sei nun einmal unsicheres Gebiet, auf dem man sich bewege.

      Beliebt deswegen, weil man sich selbst damit aus der Schußlinie und sein Gegenüber in Zugzwang bringt, zumindest aber für den Moment der Anforderung, eine Antwort geben zu müssen, enthoben ist. Erst recht, wenn die Gegenfragen so grundsätzlicher Natur sind wie hier; da hat man sich erst mal eine lange Pause gesichert.

      Aber - auch der Inhalt der Fragen verrät noch etwas.

      Die erste (Was, wenn der Terrorist nicht nachgibt?) ist fast eine rhetorische, denn sie provoziert die Antwort: dann müssen als Konsequenz - falls man an dieser Stelle nicht die Folter anwendet - weitere Unschuldige sterben. Und das kann wohl niemand wollen.

      Schon der Beginn einer Rechtfertigung für Folter.

      Die zweite (Bringt man ihn dann um?) ist in logischer Hinsicht nicht recht klar, zeigt aber durch die unbekümmerte Schnelligkeit, in der hier und erst recht in der letzten Frage (Und wenn das nicht funktioniert, bringt man stattdessen seine Verwandten um?) die Tötung als gedankliche Option ins Spiel gebracht wird, schon einiges darüber, wo der Standort des Alan Dershowitz beheimatet ist.

      Abschließend: Jeder weiß, daß die Debatte um den "Fall" Jakob Metzler auch hier das Stichwort Folter wieder in die Diskussion gebracht hat, indem man fragte, ob das Wohl eines Täters, der mit Sicherheit Auskunft über den Aufenthalt seines Entführungsopfers geben und damit dessen Rettung ermöglichen kann, über dem des Opfers stehen dürfe.
      Kann man dies nicht mit der von Dershowitz genannten Situation vergleichen?

      Die meisten Menschen würden wohl einer Grundsatzdiskussion erstmal gerne ausweichen, denn die ist umfangreich und schwierig (jedem fällt sofort für beide Seiten je ein schwergewichtiges Argument ein: auf der einen Seite würde man eine Büchse der Pandora öffnen - Folter in einem Rechtsstaat? Selbst dort schnell völlig unkontrollierbar -, und auf der anderen Seite würde sich die Möglichkeit eröffnen, Unschuldigen das Leben zu retten), aber zu diesem speziellen Fall sagen: prügelt die Information aus dem Dreckskerl heraus, damit das arme Kind nicht erstickt.

      Das Ausweichen geht allerdings nicht, geführt werden muß die Diskussion trotzdem, weil sie zu wichtig ist, und zweifelsfrei entschieden werden.

      Also noch einmal: Kann man diesen Fall nicht mit der von Dershowitz genannten Situation vergleichen?
      Wahrscheinlich schon, indem man etwa analog aus Terroristenführern die Informationen über künftige Anschläge herauspressen und damit Leben retten könnte.

      Ich neige dem Standpunkt zu, daß eine Erlaubnis zur Folterung die Tür zu einer völlig unkontrollierbaren Entwicklung aufstoßen würde. Selbst wenn man "erlaubte Foltermethoden" festlegen und den Kreis der so zu "Behandelnden" eingrenzen würde, was schon schwierig genug wäre (also nicht: Fingernägel ziehen und Hoden quetschen, sondern "nur" ein paar Ohrfeigen geben, schlimmstenfalls zusammenschlagen - man merkt, wie pervers das wird) - wer kontrolliert die Ausführenden? Was für eine Mentalität, was für eine "Auslese" an Handelnden könnte sich da bilden?
      Mir fehlt es wahrhaft nicht an Mitleid für die Opfer und Abscheu für die Täter, nur sehe ich bei einer Abwägung der Standpunkte die möglichen schlimmen Folgen für den Rechtsstaat als noch gravierender an.

      Das ist mein augenblicklicher Standpunkt, der ist sicher anfechtbar.


      Aber eines ist völlig klar: So wie Dershowitz kann man sich des Themas nicht annehmen. Nicht in der instrumentalisierenden und unlauteren Weise.


      Bis hierhin, Vicco
      Avatar
      schrieb am 31.08.03 17:04:33
      Beitrag Nr. 701 ()
      sicher ist, daß die Terroristen, um die es hier geht, anschließend frei waren. Was Wegener dazu beitragen kann, ist unklar, er war damals noch nicht beteiligt. Ich erinnere, daß der damalige Lufthansa Vorstand Culmann mit einer Privatmaschine hinterherflog, und sich Weisungen von Regierungsseite widersetzte, indem er anders lautende Anweisungen an die Crew ausgab. Und damit ganz sicher seinen Job riskierte, aber letztlich sein Ziel erreichte, die Geiselnahme unblutig zu beenden. Das alles spricht ganz deutlich gegen die Version, es habe sich um eine von der Regierung so geplante Freilassung von verurteilten Geiseln gehandelt. Auf einem anderen Blatt steht, daß bereits während der Haft der verbliebenen Terroristen klarwar, daß damit eine Geiselnahme ins Haus stehen werde.

      Die Israelis zeigten damals übrigens bittere Dankbarkeit für das Vorgehen der Deutschen im Olympia- Dorf. Dankbarkeit dafür, daß man sich den Terroristen entgegenstellte. Bitterkeit, weil dies so dilletanisch geschah, und so blutig endete. Aber es kam Dankbarkeit zum Ausdruck.

      Es folgten weitere Freilassungen aufgrund terroristischer Erpressungen, ich erinnere hier an die Geiselnahme des Berliner Bürgermeisters Albrecht, der sich daran anschließenden Ausfliegung von hier einsitzenden Terroristen. In den Yemen.

      Es gab auf jeden Fall einen Lernprozeß, der durchschritten werden mußte, um zu erkennen, daß terrotistischen Begehren nicht entsprochen werden darf. Dieser Lernprozeß fiel nicht nur bei unserer Regierung an.

      Erst Helmut Schmidt setzte durch, den Staat nicht mehr durch Terror erpressen zu lassen, und opferte dafür ein Menschenleben, das von Schleyer. Die Rechtmäßigkeit seines Vorgehens wurde durch ein während der Entführung angestrengtes Überprüfungs- Verfahren vor dem höchsten deutschen Gericht bestätigt, und alle politischen Parteien waren in diese schwierige Entscheidung eingebunden.

      Erst in die sich hieran anschliueßende Befreiung von Geiseln, der Lufthansa- Landshut, un Mogadischu trat Wegener erstmals in Erscheinung.

      Wichtig ist,was man mit einer Widerlegung, oder einer Bekräftigung eines Standpunktes bezwecken will. Stellt sich dabei lediglich heraus, daß ein Autor womöglich irrt, oder zu sehr Partei ist, oder soll dies dazu dienen, eine gesamte Sichtweise zu diskreditieren. So kann man jederzeit in einem Mosaik- Feld Recht behalten, oder Unrecht verkünden, über die gesamte Angelegenheit ist damit noch nichts gesagt.

      Daß die Lufthansa eine lange Tradition hat, sich in wechselseitigem Interesse durch den Staat instrumentalisieren zu lassen, ist bekannt, und seit ihrer Gründung auch imemr mal wieder nachweisbar. Dies zu verallgemeinern, bleibt zu sehr an der Oberfläche, und dient in diesem Falle auch einer völlig anderen nicht offentretenden Zielsetzung.

      Der Einsatz von Culmann, hier in einem Privat- Jet hinterherzufliegen, ist das deutlichste Indiz dafür, daß da etwas im Hintergrund ablief. Bei keiner Aktion vorher, und bei keiner nachher hat es so etwas wieder gegeben.
      Dieser Einsatz machte nur Sinn, wenn man sich klarmacht, daß damit der mit Abstand allerhöchste Befehlsgeber des Konzerns unmittelbar selber vor Ort erschien.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 31.08.03 17:58:56
      Beitrag Nr. 702 ()
      zu #686

      Das sehe ich auch so.

      Und was den Anschlag in München betrifft, so gilt zum einen mein Mitgefühl den Israelis, und zum zweiten finde ich es bitter und traurig, daß die deutschen Kräfte so dilettantisch gehandelt haben, mit dem bekannten niederschmetternden Ergebnis.

      Man kann doch nur dann das Wagnis eingehen, mit eigenem Handeln und eigenen Leuten die Situation meistern zu wollen, wenn man eine erfolgversprechende Strategie und gute Spezialisten hat, so daß die Entscheidung verantwortet werden kann!

      Hat man beides nicht (die GSG 9 beispielsweise stand damals noch nicht zur Verfügung), dann muß man sich fremder Hilfe versichern. Es mag zwar kein nationales Ruhmesblatt sein, wenn man es selbst nicht angehen kann, aber das Wohl der Geiseln hat ja wohl an erster Stelle zu stehen. Ich denke, daß die Israelis gerne geholfen bzw. erforderliche Aktionen selbst durchgeführt hätten.
      Hier hätte die deutschen Stellen über den eigenen Schatten springen sollen, auch wenn´s schwer gefallen wäre.

      Und anschließend eigene Spezialkräfte aufbauen, um für die Zukunft gewappnet zu sein, was ja in gewissem Umfang auch geschehen ist.

      Vicco
      Avatar
      schrieb am 31.08.03 19:49:59
      Beitrag Nr. 703 ()
      Vicco 685:

      Erst mal danke, sehr interessant zu lesen. Dennoch ein paar Kritikpunkte:

      Die "Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln" hat durchaus seine Berechtigung als Formulierung. Es gibt doch sogar hier an Board, die genau diese Argumentation vertreten, im Sinne eines sog. "asymetrischen" Krieges, Terror als die legitime Waffe der ohnmächtigen ansehen.

      Zur Frage der inszenierten Entführung: wir werden uns wohl gedulen müssen. Meine erste Reaktion war exakt wie Deine ("soll das ein schlechter Witz sein?"). Die Berufung auf den Chef der GSG9 lässt mich aber zweifeln, ob das ganze wirklich so abstrus ist.

      Zur Folter schließlich: letztlich schreibst Du selbst, dass die Frage schwierig ist und geklärt werden muss. Das Argumeent, dass "sowieso gefoltert würde" ist wohl das schwächste. Richtiger wäre: in bestimmten Situationen (Metzler ist ja kein Lehrbuch-Fall, sondern real passiert) ist sie das kleinere Übel. In diesen Fällen ermöglicht die Legalisierung unter klaren rechtlichen Vorausetzungen eine Lösung, die letztlich sogar für den Gefolterten besser ist als die illegale (und dann wohl auch maßlose) Folter. Dazu gibt es aber einen anderen Thread...



      Zuletzt: so wie der Autor würde ich manches auch nicht schreiben. Ich bin aber auch kein Jude und daher kein "gebranntes Kind". Wenn ich allerdings als Jude oder gar Israeli Berichte wie den lesen müsste, den die EU-Parlamentarierin zu Zahlungen der EU geschrieben hat, die Terror finanzieren und das fehlende Aufklärungsinteresse, dann würde ich wohl noch ganz andere Dinge schreiben.
      Avatar
      schrieb am 31.08.03 19:56:33
      Beitrag Nr. 704 ()
      Zur Folter mein Standpunkt etwas ausführlicher (speziell in Nr. 70), wobei es dort im Thread natürlich auch gute Gegenargumente gibt.

      Thread: Wird in Deutschland die Folter wieder eingeführt?
      Avatar
      schrieb am 31.08.03 20:10:46
      Beitrag Nr. 705 ()
      kein Gegensatz zu 687, 688, scheint eine Sternstunde in diesem Thread zu sein. Vielleicht auch nur eine Sternschnuppe.

      Völlig richtig, Olympia 72 war katastrophal, aber das ist nicht als Kritik gemeint. Es markierte einen Wendepunkt. GSG9 usw.

      Xylo, Folter. Aus der Sicht der Menschenrechte nicht akzeptabel, und ohne Einschränkung zu verwerfen.

      Das gilt aber nur in Bezug auf eine Werte- Ordnung, die entsprechende Werte entsprechend weit " oben" ansiedelt. Es gibt Werteordnungen, die anderen Werten in diesem Zusammenhang einen höheren Rang einräumen.

      Folter auf jeden Fall zu unterbinden muß also immer gesehen werden mit einer dazugehörigen Werte- Ordnung.

      Ob unsere Werteordnung nicht mittlerweile so diffus geworden ist, daß nicht mehr die Werteordnung, deren Werte, sondern eine Mischung aus den verschiedensten Ordnungen angetroffen wird, und die Azsflüsse derartiger Ordnungen dann an die Stelle einer Werte- Ordnun rücken, da mßte man nochmals darüber scharf nachdenken.

      Wer sollte dies - möglichst allgemein verbindlich - unternehmen ?

      Wir bewegen uns in Fragmenten von Ordnungen aus Humanismus, christlichem Anspruch, Ideologie- Resten aus Ost und braun, dann westliche Werte, und viel Esoterik.

      Zufällig will dem einen oder anderen einleuchten, daß Folter unterbunden werden muß. Schon für die Begründung dafür mußt Du Dich für Humanismus, und gegen andere Werteordnungen aussprechen.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 31.08.03 20:16:08
      Beitrag Nr. 706 ()
      wie gesagt, die Dikussion könnte man eigentlich eher in dem verlinkten Thread fortsetzen.
      Avatar
      schrieb am 31.08.03 20:20:23
      Beitrag Nr. 707 ()
      ja. Ist aber für hiesige Verhältnisse zu schwierig. Zu viele Tabus, zu viele Mißverständnisse. Und für mich springt dabei nix heraus.
      Avatar
      schrieb am 31.08.03 20:28:45
      Beitrag Nr. 708 ()
      Eine Antwort habe ich dir dort dennoch gegeben.
      Avatar
      schrieb am 31.08.03 22:02:54
      Beitrag Nr. 709 ()
      @sep

      #678 + #680

      Nein!
      Ich schäme mich nicht.
      Wollte dir mit deinem billigen Pamphlet nur zeigen, das umgekehrt nur ein Schuh daraus wird.
      Avatar
      schrieb am 31.08.03 22:26:32
      Beitrag Nr. 710 ()
      wir haben halt unterschiedliche Vorstellungen davon, was billig ist, was ein Pamphlet darstellt.

      Daß umgekehrt kein Schuh daraus wird, zeigt sich ganz einfach daran, daß Du einen Phyrrus- Sieg einbastelt mußtest. Betrachten wir diesen.

      Wäre es tatsächlich umgekehrt, Groupier, und damit so, wie Du es gerne hättest, dann hätten die Palästinenser, die Hamas ihr Ziel erreicht, deren Siege also genutzt.

      Dann würde es dort - das ist deren erklärtes Ziel - keine Juden mehr geben.

      Zu Heuchelei kommt Verachtung, groupier.

      Ich ziehe die Version vor, in der es Palästinenser dort gibt. Und Juden. Im Gegensatz zu Dir.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 31.08.03 22:33:20
      Beitrag Nr. 711 ()
      Ich bleibe bei Phyrrus-Sieg !

      Aus dem Kampf "Israel" gegen die Palästinenser wird ein Krieg globales Judentum gegen die komplette Welt des Islam.

      Wer den auf Dauer verliert steht für mich bereits fest.
      Avatar
      schrieb am 31.08.03 22:38:47
      Beitrag Nr. 712 ()
      ist wohl eher radikaler islam gegen westliches werte- und wirtschaftssystem. :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 31.08.03 22:49:24
      Beitrag Nr. 713 ()
      #697

      Nein der Islam radikalisiert sich generell nur immer mehr!

      Das westliche Werte und Wirtschaftssystem hat absolut nichts mit Israels antipalästinensicher Rassen- u. Apartheidspolitik zu tun.

      Sieht man von Israels plutokratischer Beasatzungspolitik mit kolonnialistischem Anstrich mal ab.
      Avatar
      schrieb am 31.08.03 23:05:54
      Beitrag Nr. 714 ()
      Sep: ja, ich finde die Diskussion heute auch sehr lohnend und ergiebig.

      Und an Xylo: danke für die Einwände, sie erscheinen mir sehr bedenkenswert.

      Mein Standpunkt ist gewiß nicht zementiert, sondern kann (und muß sich) auch mal ändern, wenn ich Neues und Wichtiges erfahre.

      Vicco
      Avatar
      schrieb am 31.08.03 23:16:09
      Beitrag Nr. 715 ()
      rassen- und apartheidspolitik?
      die sehe ich in den meisten arabischen staaten. ein israeli hätte nicht sehr lange freude, wollte er in syrien oder jordanien leben.

      und umgekehrt? araber können und dürfen in israel leben und arbeiten.

      also: wer betreibt hier rassen- und apartheidspolitik?

      plutokratische besatzungspolitik?
      israel ist eine demokratrie. eine demokratie, die verzweifelt darum kämpft, auch eine zu bleiben.
      obwohl ständig staatsbürger, zivilisten, von moslemischen terroristen ermordet werden. obwohl eigentlich krieg herrscht.
      wir sitzen hier auf unseren fetten ärschen und kritisieren aus der ferne, dass in einer solchen notstandssituation manche rechte eingeschränkt werden.
      wahrscheinlich wärst du der erste, der nach einem starken mann ruft, der ordnung schafft, wenn´s rund um dich nur halb so unberechenbar und blutig zugehen würde.

      plutokratien und nepotismus sind übrigens vorzugsweise in arabischen diktaturen (monarchien) zu hause. und zwar mit aller härte, auch gegen die eigene bevölkerung.

      hast du sonst noch ein paar abgedroschene schlagwörter zur hand?
      Avatar
      schrieb am 01.09.03 01:45:21
      Beitrag Nr. 716 ()
      Erklärt mir bitte jemand, als was ein Phyrrus-Sieg zu verstehen ist ?
      Danke.

      NichtDie, erstaunlich, daß es n/doch so genaue und unbeirrbare EuropaAbgeordnete gibt ?!

      Eviva
      Avatar
      schrieb am 01.09.03 01:57:14
      Beitrag Nr. 717 ()
      ein Sieg der sich im Nachhinein durch seine Folgen als Niederlage herausstellt.

      sep
      Avatar
      schrieb am 01.09.03 02:00:16
      Beitrag Nr. 718 ()
      groupier, 698

      wovon soll ich absehen, um was erkennen zu können ?

      Mir ist schon klar, warum Du meine Beiträge umstrickst.

      ;)

      SEP
      Avatar
      schrieb am 01.09.03 02:05:25
      Beitrag Nr. 719 ()
      merci ;-) (kommt mir gerade in einem ganz anderen Zusammenhang ziemlich gelegen)
      Avatar
      schrieb am 01.09.03 02:10:34
      Beitrag Nr. 720 ()
      @xylo: aus beruflichen Dingen für dich sicher interessant:

      "Das heute hier in der westlichen Welt vorherrschende römische Recht geht von der Annahme aus, daß am Anfang Chaos und Unordnung herrschten und diese durch einen fortlaufenden Gesetzgebungsprozess immer mehr eingehegt wurden Deshalb kann man bei uns alte Gesetze durch neue ersetzen
      Dem entgegen die die germanische Rechtsauffassung, deren eigentliche Herkunft jedoch umstritten ist Sie wurde in den dem römischen Reich nachfolgenden christlichen Staaten bis ins Spätmittelalter praktiziert und wurde dann allmählich von der erstgenannten abgelöst
      Diese Rechtsauffasung geht davon aus, daß am Anfang die perfekte göttliche Ordung herrschte, welche dann nach und nach von den Menschen verfälscht wurde Deshalb kann man keine Gesetze neu erlassen sondern lediglich in sog Weistümern altes Recht wieder finden Diese Findung alten Rechts hatte natürlich gelegentlich schon Gesetzgebungscharakter aber so ohne weiteres konnte ein König keine Gesetze erlassen Wenn jemand jedoch eine ältere Urkunde hervorzauberte besaß diese Gültigkeit Dies war häufig sehr unpraktisch
      Das römische Recht scheint mir also in unserer heutigen Zeit doch daß praktikabelere zu sein "

      "Dershowitz stellt provokante Fragen, die wir beantworten müssen Im Prinzip sind die Argumente aber denen ählich, wie sie von Befürworter der Todesstrafe zu hören sind Im Gegensatz zum reinen Rachegedanken argumentiert Dershowitz aber geschickter Er verbindet das Abscheuliche und Verwerfliche, nämlich die Folter mit Themen, die von fast allen mit positiven Emotionen besetzten sind, der Rettung eines Kindes oder die Rettung der ganzen Nation Als verbindendes Element nutzt er das machiavell`sche Prinzip ider Zweck heiligt die Mittel
      Interessant ist von wem Dershowitz kritisiert wird und warum er kritisiert wird Er schildert diese Sichtweisen aus der Perspektive eines amerikanischen Juden im Zusammenhang mit den Attentaten vom 1109 und der gefangenen Al-Qaida Mitgliedern oder Taliban im Camp X Ray auf Kuba
      Ich kritisiere Dershowitz Diskussionsansatz, die Folter rechtsstaatlich einzuführen, aus prinzipiellen Erwägungen, weil sie den ethischen Normen und Gesetzen der westlichen Kultur zutiefst widerspricht Die Anwendung der Folter einerseits und die Proklamation der Menschenrechte andererseits ist ein Paradoxon
      Ich fürchte nur dass unter den Kritikern Dershowitz viele sind, die Deshowitz nur deshalb ablehnen, weil er ein amerikanischer Jude ist, seine Thesen hingegen in einem anderen Kontext begrüssen würden
      Diejenigen, die ausdrückliche Befürworter der Todesstrafe sind oder Mord und Totschlag als legitimes Mittel zur politischen Auseinandersetzung betrachten, sollten sie sich auf jeden Fall fragen, ob sie Dershowitz Thesen bezogen auf einen anderen Kontext wirklich ablehnen würden
      Auch wenn ich These ausdrücklich ablehne, wir sollten über eine rechtsstaatliche Einführung der Folter nachdenken, muß ich Dershowitz in einem Punkt recht geben Auch in westlichen Ländern wird auf Polizeistationen durch Essensverweigerung, Schlägen oder Drohungen illegal Folter angewendet um Geständisse zu erpressen Im Gegensatz zu Dershowitz bin ich jedoch der Ansicht, wir sollten entschieden dagegen vorgehen und es nicht als selbstverständlich hinehmen"

      eine Diskussion dazu aus dem Yahoo-forum...
      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 01.09.03 02:14:42
      Beitrag Nr. 721 ()
      ich weiß, wo @stirner seine "Beiträge" findet.
      Junge Welt? Mitnichten. Eher verarbeitet und ausgesondert :laugh:
      siehe selbst: http://www.muslim-markt.de/Palaestina-Spezial/wehrensich/chr…
      Avatar
      schrieb am 01.09.03 02:17:20
      Beitrag Nr. 722 ()
      @groupier:
      und schön weiter Meccacola trinken - dies erbaut und dient dem heiligen Zweck :laugh:
      Avatar
      schrieb am 01.09.03 02:32:45
      Beitrag Nr. 723 ()
      @Sep: die Interpretation ist nicht ganz richtig, da die Geschichte von den Römern geschrienen wurde.
      Pyrrhus ( König von Epiros ) hat die Römer zwei mal vernichtend geschlagen, auch wenn dabei viel eigene Verlust eingefahren worden sind. Hätten ihn die allierten Griechen unterstützt, wäre Rom Geschichte gewesen... Rom hat sie aber gekauft...
      Avatar
      schrieb am 01.09.03 03:00:47
      Beitrag Nr. 724 ()
      Rom hat sie aber gekauft...
      Nach zwei verlorenen Schlachten müsste der Zukauf von Kriegern/Söldnern legitim gewesen sein ?

      nichtdie; dies mag sein, mir ging es um die heutige Bedeutung des Begriffes.
      Avatar
      schrieb am 01.09.03 08:19:11
      Beitrag Nr. 725 ()
      @eviva, Du siehst, es gibt korrektere Erklärungen.

      Zunächst einmal: es wird tatsächlich Pyrrhus geschrieben, und nicht, wie ich von Groupier übernommen hatte: Phyrrus.

      Das ist eigentlich das Ärgerliche an der Sache. Wie komme ich dazu, von dem etwas zu übernehmen, nur weil er es in meinen Text eingebaut hat. Also selbst das einzige Wort, daß er hinzufügte, war falsch. Und ich falle drauf rein.

      Ich habe Dir meine Definition gegeben, die sicher dem Gebrauch der Umgangssprache entspricht. Man siegt, und steht dennoch am Ende mit leeren Händen da. Das ist ein Pyrrhus- Sieg. Jetzt habe ich aber trotzdem nachgeschaut:

      Pyrrhos

      Pyrrhus
      König der Molosser in Epirus 306-301 v. Chr. und 297-272 v. Chr., * 319 v. Chr., † 272 v. Chr. Argos; fiel als Verbündeter von Tarent in Italien ein und siegte 280 v. Chr. bei Herakleia am Siris und 279 v. Chr. bei Ausculum in Apulien unter sehr schweren eigenen Verlusten über die Römer (Pyrrhossiege); kehrte nach Niederlagen 275 v. Chr. nach Epirus zurück, versuchte (ohne Erfolg) sein Glück in Makedonien und Griechenland und fiel bei einem Straßenkampf in Argos.

      wissen.de



      und zwar nicht, weil das, was @nichtdie (Dank an Dich) hinzufügte falsch wäre, sondern weil es eher verwirrt.
      Wobei diese "amtliche Erklärung" auch nicht viel besser ist. Nach diesen Beschreibungen kann man kaum verstehen, warum alle Welt bei jeder Gelegenheit von "Pyrrhus- Siegen" spricht.

      Es sind, ich bleibe dabei, also Siege, derer man sich bei einer abschließenden Betrachtung nicht erfreuen kann. So wird dieser Begriff benutzt.

      Was nun @groupier betrifft, der von den 3 israelischen Phyrrus- Siegen sprach: vielleicht meinte er auch etwas ganz anderes, das genau so geschrieben wird ? Was mir dann aber nicht bekannt, oder auch nur begreiflich ist. Es soll sein Geheimnis bleiben.

      Ich glaube, @eviva, wir sind uns einig.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 01.09.03 09:21:45
      Beitrag Nr. 726 ()
      und was hat eigentlich Pyrrhus mit den Israelkonflikt zu tun?
      Avatar
      schrieb am 01.09.03 22:15:44
      Beitrag Nr. 727 ()
      An alle!

      Für mich und alle Millitärs sind Pyrrhus- oder Phyrrus-Siege !
      Siege die sich letztendlich gegen den/die Sieger wenden.

      Zum Bsp. wenn man Siegestrunken den Nächsten Feind unterschätzt.
      Avatar
      schrieb am 01.09.03 22:50:21
      Beitrag Nr. 728 ()
      @ relation
      #700
      rassen- und apartheidspolitik?
      ...Die sehe ich gerade Live im TV auf al manar ...
      Abrissbirnen und Apartheidsmauerbau läuft gerade Live !


      die sehe ich in den meisten arabischen staaten. ein israeli hätte nicht sehr lange freude, wollte er in syrien oder jordanien leben.
      ... Die Palästinenser in Palästina auch nicht.

      und umgekehrt? araber können und dürfen in israel leben und arbeiten.
      ...Die gelten für die Israelis de facto als Staatenlose

      also: wer betreibt hier rassen- und apartheidspolitik?
      plutokratische besatzungspolitik?
      ... Was sonst! Die militanten Siedlerbanden sind seit Sharon die Macht hat uneingeschränkten Herren in der Westbank!

      israel ist eine demokratrie. eine demokratie, die verzweifelt darum kämpft, auch eine zu bleiben.
      obwohl ständig staatsbürger, zivilisten, von moslemischen terroristen ermordet werden. obwohl eigentlich krieg herrscht.
      ...Israel war für die Palästinenser noch nie Demokratisch

      wir sitzen hier auf unseren fetten ärschen und kritisieren aus der ferne, dass in einer solchen notstandssituation manche rechte eingeschränkt werden.
      wahrscheinlich wärst du der erste, der nach einem starken mann ruft, der ordnung schafft, wenn´s rund um dich nur halb so unberechenbar und blutig zugehen würde.
      ... Da hast du leider Recht ich Sitze hier auf meinem gar nicht fetten Arsch und kritisiere nur aus der Ferne.
      Den Ruf nach dem starken Manne den wirst du von mir nie Hören.
      Konnte nämlich nicht genug Fressen wie ich kotzen wollte als der starke Mann Ariel S. zum offiziell starken Mann und Israels MP wurde.
      Allerdings hatte ich von sog. starken Männern schon vorher die Schnauze voll.
      Und was Sharon angeht der ist kein starker Mann der ist blos voll Fett und sonst nix.


      plutokratien und nepotismus sind übrigens vorzugsweise in arabischen diktaturen (monarchien) zu hause. und zwar mit aller härte, auch gegen die eigene bevölkerung.
      ...Und jetzt werden auf Al Arabia gerade ein paar Tausend Westbänkler per Tränengas und Stahlkugeln mit Gummigeschmack niedergemacht.
      War selber schon in ein paar der Monarchien dienstlich.
      Habe derartiges dort aber nie gesehen. Sollte ich vielleicht ein Riesenignorant sein.


      hast du sonst noch ein paar abgedroschene schlagwörter zur hand?
      ...Nur wenn sie richtig zudreschen.
      Avatar
      schrieb am 02.09.03 06:53:59
      Beitrag Nr. 729 ()
      @Groupier,

      auch ich war bereits in einigen der beschriebenen Monarchien dienstlich. Und wenn es ein Land gibt auf das meiner Meinung nach der Begriff "Rassismus" anwendbar ist (ich meine RASSISMUS, nicht Intoleranz gegenueber Andersdenkend oder -glaeubigen) dann denke ich sofort an Saudi Arabien und unmittelbar darauf an Kuwait.

      Die Probleme zwischen Israelis und Palaestinensern sind bekannt und meine Meinung dazu ist auf WO in vielen Threads nachzulesen.

      Den Begriff Rassismus hier anzuwenden ist meiner Meinung nach ebenso unrichtig wie die Kritik an israelischen Methoden (denen des Staates, nicht notwendigerweise der Mehrheit der Buerger) als Antisemitismus zu bezeichnen.

      Es gibt sicherlich beides, Rassismus und Antisemitismus, aber beide sind meiner Meinung nach nicht die richtigen Begriffe um ueber die Verhaeltnisse zwischen Israelis und Palaestinensern zu argumentieren.

      Ich glaube das die fortwaehrende Verwendung dieser recht reisserischen Begriffe einer sinnvollen Diskussion nicht zutraeglich sind.

      Und die Saudis und Kuwaitis sind mit Sicherheit die uebleren Charaktere, die Israelis muessen auch nach Verkuendigung von Waffenstillstaenden und Feuerpausen mit jederzeitigen gegen die Zivilbevoelkerung gerichteten Terrorakten leben, die Erstgenannten nicht.

      Ich will nicht diskutieren wer nun Recht hat, aber ich glaube es ist wichtig die Begrifflichkeiten zu wahren. Die Diskussion mit Reizworten ist zwar oft plakativ aber selten konstruktiv, das kann man ja auch im Umgang der Medien mit koksenden Prominenten in Deutschland verfolgen: Kein Schlagwort - kein Klischee - kein Aufmacher.

      Aber in Deutschland sind ja jetzt die Nutten schuld...

      Damit hat man ja dem Friedman fast noch Recht gegeben, einfach dadurch dass man dem naechsten Schlingel mangels Schlagwort wohl davonkommen laesst...

      Aber wenn schon RASSIST, dann fuer mich schon eher die erwaehnten arabischen Staaten...

      So long,

      Norbi
      Avatar
      schrieb am 02.09.03 11:13:51
      Beitrag Nr. 730 ()
      @groupier:
      wo kann man in D. al-Arabia und Al-Manar schauen? Und vor allem, wie verstehst du was die sagen? :D
      Avatar
      schrieb am 02.09.03 22:28:42
      Beitrag Nr. 731 ()
      #715

      Al Arabia
      eutelsat digital
      13° Ost
      12595 MHz
      Vertikal
      27500 kSymbs/s
      FEC 3/4

      al Manar
      eutelsat digital
      13° Ost
      12653 MHz
      Horizontal
      27500 kSymbs/s
      FEC 3/4

      Mir reichen schon die Bilder.
      Avatar
      schrieb am 02.09.03 23:34:36
      Beitrag Nr. 732 ()
      @ Norbi

      Wenn du den durch und durch religiös fundamentalistischen Monarchien/Regime auf der arabischen Halbinsel und deren pol./religiöser Intoleranz mit Rassismus gleichsetzt.

      Ja was ist dann die von Sharon & Konsorten geförderte sog. Siedlungspolitik.
      Die Probleme zwischen Israelis und Palästinensern sind mir auch bekannt aber Sharons-Bulldozzer lösen sie nicht.

      Mit der "Vernichtung" der Palästinenser wird er und seine Schergen eben nur einen Pyrrhus-Sieg erringen.
      Das irgendwann einmal nur noch als ein verlorenes Etappengefecht des Islams gegen Israel als Fußnote der Geschichte gewertet werden wird.
      Die korrupten USA hörigen Regime der arabischen Halbinsel, werden nicht ewig zum Wohle Israels bestehen bleiben.
      Die werden genauso fallen wie der Kommunismus der Faschismus oder z.B. das Battista-Regime auf Kuba vor Castro.
      Die Iraker würden die Amerikaner ja am liebsten schon heute mit einem kalten Handschlag verabschieden.
      Und mit jedem USA hörigen Domino-Stein der im mittleren Osten fällt werden die militant radikal fundametalistischen Netzwerke des Islams stärker und damit Handlungsfähiger werden.
      Hier baut sich ein neuer anti/amerkanischer/europäischer/semitischer Machtblock auf
      dessen Rückgrat dann die islamische Umma ist.

      Nur die Israelis werden dann dieselbe Rolle wie Westberlin im kalten Krieg spielen dürfen.
      Quasi das Zentrum der islamistischen Zielscheibe sein, sozusagen die 12.
      Aber den Ehrenplatz haben sie sich dann redlich verdient und keiner von Ihnen wird sagen können wir sind ohne Schuld.

      Nur alle paranoiden Zwangsverfolgten Israels (a la Friedmann) die werden glücklich sein.
      Hurrah wir leben in unserem eigen geistig Ghetto
      Hurrah wir sind wieder an Leib und Leben bedroht.
      Avatar
      schrieb am 02.09.03 23:37:51
      Beitrag Nr. 733 ()
      so ists recht, Groupier:

      "Pyrrhus !"

      Die erste Lektion sitzt ja schon.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 02.09.03 23:59:54
      Beitrag Nr. 734 ()
      Freitag 29. August 2003, 15:10 Uhr


      Anzeige wegen Kriegsverbrechen in den besetzten Gebieten angekündigt

      Zürich/Bern (AP) In der Schweiz wird eine Anzeige wegen Kriegsverbrechen in den besetzten palästinensischen Gebieten vorbereitet. Darin werden Verletzungen der Genfer Konvention und der Haager Landkriegsverordnung durch israelische Staatsangehörige geltend gemacht. Die Anzeige soll beim Oberauditor der Schweizer Armee, dem Leiter der Militärjustiz, eingereicht werden.

      Angezeigt würden besonders krasse Fälle von Hauszerstörungen sowie Fälle von Folter, die durch Zeugnisse gesichert seien, teilte der Zürcher Anwalt Marcel Bosonnet am Freitag mit. Die Anzeige soll beim Oberauditor der Schweizer Armee eingereicht werden, weil Verletzungen des humanitären Völkerrechts in den Zuständigkeitsbereich der Militärgerichtsbarkeit fallen.

      Die Schweiz sei Depositarstaat der Genfer Konventionen und habe in dieser verantwortungsvollen Position 1967 in ihrem Militärstrafgesetz dementsprechend die Ahndung von Verstößen gegen kriegsrechtliche Bestimmungen niedergelegt, schreibt Bosonnet. Gegen welche Personen sich die Anzeige richte, wolle er erst in der kommenden Woche bekannt geben, sagte Bosonnet auf Anfrage.

      Beim Oberauditorat der Schweizer Armee wurden zum konkreten Fall noch keine Angaben gemacht. Laut Martin Immenhauser, Informationschef des Oberauditorats, wird aber eine derartige Anzeige sehr sorgfältig geprüft, wenn sie vorliegt. Generell sei es aber so, dass es jeweils einen erhärteten Anfangsverdacht brauche, damit ein Verfahren eingeleitet werden könne. Eine Behauptung alleine reiche dazu nicht aus. Zudem gelte seit Jahrzehnten in der Schweiz und in den meisten anderen Ländern die Praxis, dass sich die verdächtigte Person, gegen die sich ein Verfahren richte, zumindest in der Schweiz aufhalten müsse; eine Durchreise durch die Schweiz reiche nicht aus.

      In Belgien waren umstrittene Bestimmungen zur Ahndung von weltweiten Kriegsverbrechen erst vor wenigen Wochen geändert worden. Nachdem zuvor Klagen über mutmaßliche Kriegsverbrechen unabhängig von der Nationalität des Beschuldigten und dem Ort der Verbrechen möglich waren, ist das Gesetz künftig auf Fälle beschränkt, in denen Beklagte oder Opfer belgische Staatsbürger sind oder dort leben. In Belgien war der israelische Ministerpräsident Ariel Sharon wegen seiner Rolle beim Massaker in den palästinensischen Flüchtlingslagern Sabra und Schatilla 1982 im Libanon verklagt worden. Zudem wurden nach dem Irak-Krieg auch Klagen gegen US-Präsident George W. Bush, den britischen Premierminister Tony Blair und den früheren Befehlshaber der US-Truppen in Irak, General Tommy Franks, eingereicht, die allerdings abgewiesen wurden.
      Avatar
      schrieb am 03.09.03 03:01:34
      Beitrag Nr. 735 ()
      @Groupier:

      es geht nicht um Religion oder damit verbundene Intoleranz sondern Rassismus. Und wer schon einmal erlebt hat wie Saudis oder Kuwaitis mit Indern, Pakistanis, Aegyptern, Jordaniern, Yemenis und auch Palaestinensern umgehen der weiss wovon ich rede.

      Ich hatte verstanden das Du die Laender kennst und bereist hast. Ist Dir da denn gar nichts aufgefallen?????

      Nochmals, es ist KEIN Beitrag zur Wertung des Verhaeltnisses zwischen Israelis und Palaestinensern sondern eine Anmerkung zur Verwendung des Begriffs "Rassismus".

      Und die Saudis als "amerikahoerig" zu bezeichnen...

      So long,

      Norbi
      Avatar
      schrieb am 03.09.03 16:46:05
      Beitrag Nr. 736 ()
      Neue Kompetenz zwischen Arafat und Mahmud Abbas
      Um den Streit zwischen Arafat und seinem Ministerpräsidenten Abbas zu beenden, will sich die palästinensische Führung zu einer Machtverteilung durchringen, indem wobei der bei Arafat unbeliebte Sicherheitsminister Dahlan sein Amt verliert und stattdessen ein Mann aus den Reihen von Arafatgetreuen der Nachfolger werden wird. Damit bestimmt Arafat wieder die Sicherheitspolitik, d.h. sein altes PLO-Terrorkader kommt wieder zum Zug.




      Nichtausweisung Arafats – historischer Fehler
      Israels Verteidigungminister Mofaz sieht es als einen historischen Fehler an, dass man Arafat vor zwei Jahren nicht des Landes verwiesen hatte, um dem neuen Ministerpräsidenten Abbas den Weg für ein besseres Verhältnis zu Israel zu ebnen. Mofaz deutete an, dass Arafat vielleicht noch in diesem Jahr ausgewiesen werden könnte.




      Verbot der Märtyrerverherrlichung
      Das Bildungsministerium der palästinensischen Autonomiebehörde verbot die bisher weitverbreitete Märtyrer-Verherrlichung. In den Schulen ist es von nun an nicht mehr erlaubt, „Märtyrerposter“ von Selbstmordterroristen und anderen während der bereits drei Jahre dauernden Intifada getöteten bewaffneten Palästinensern aufzuhängen. Wer dieser Anordnung nicht Folge leistet, wird bestraft. Eine weitere Verordnung wurde erlassen, die besagt, dass es Schulkindern verboten ist, an Demonstrationen und andern Aktivitäten, die mit der Intifada im Zusammenhang stehen, teilzunehmen. Auch politische Aktivitäten innerhalb des Unterrichts sind ab sofort verboten.
      Avatar
      schrieb am 03.09.03 18:53:09
      Beitrag Nr. 737 ()
      @Engel: Die dritte Nachricht scheint die wichtigste zu sein.
      Avatar
      schrieb am 03.09.03 21:34:03
      Beitrag Nr. 738 ()
      Der islamische Gottesstaat bleibt das Ziel

      Die extremistische Hamas bildet ein starkes Gegengewicht zum palästinensischen Regierungsapparat von Abbas und Arafat
      von Norbert Jessen


      Tel Aviv - Harmlos und ordentlich fing alles an: Ein gewisser Achmed Jassin stellte 1980 bei den israelischen Besatzungsbehörden in Gaza einen Antrag. Auf ordentliche Eintragung eines Gemeinnützigen Islamischen Hilfswerks (e.V.). So leicht erlaubte der Militärgouverneur nichts. Und der gelähmte Jassin, damals 45 Jahre alt, saß in Ägypten einmal kurze Zeit hinter Gittern. Wegen Beziehungen zur Moslembruderschaft. Dem israelischen Geheimdienst aber war etwas anderes wichtiger: Jassin war ein Kritiker von PLO-Führer Jassir Arafat. Ein Feind des Feindes. Ariel Scharon, der damalige Verteidigungsminister, suchte eifrig nach einem Gegengewicht zur PLO.


      Die Religiösen um Jassins Hilfswerk entwickelten sich. Mit eigenen Schulen und Krankenhäusern stellt die Hamas (Abkürzung für: Harakat al Muqawama al Islamija, Islamischer Widerstand) heute ein spürbares Gegengewicht zum palästinensischen Regierungsapparat dar. Ihr militärischer Arm gründete sich kurz nach Ausbruch der ersten Intifada-Revolte 1987. Seine Selbstmordattentäter sind heute für Israel eine größere Gefahr als die PLO. Deren säkularer Staat ist den Islamisten unwichtig. Sie streben den islamischen Gottesstaat an. Für Israel ist da kein Platz. Israel muss vernichtet werden: "Jeder Jude in aller Welt ist unser Todfeind", erklärte Ibrahim Goscheh von der Auslandsführung der Hamas.


      In den 90er-Jahren saß Jassin vier Jahre im israelischen Gefängnis. Nach einem misslungenen Attentat in Jordanien kam er auf Druck König Husseins frei. Zum Massenempfang stellte sich auch Arafat ein. 1999 gab es so etwas wie Hamas-Signale zu einer Anerkennung der palästinensischen Regierung. Aber auch damals hieß es: "Unter Fortsetzung des heiligen Kriegs Dschihad zur Befreiung ganz Palästinas."


      Die Auslandsführung sitzt in Damaskus. Aus Jordanien wurde sie ausgewiesen. Tagtäglich kommt es zu Kontakten mit der Inlandsführung. Scheich Jassin lässt sich wenig reinreden. Er kennt die Bedürfnisse der Palästinenser. Doch hat die Auslandsführung gute Kontakte zu Untergrundzellen der "As-a-Din Al-Kassem"-Brigaden. Sie steht oft unabhängig hinter Anschlägen in Israel. Auch hinter der Hebroner Zelle, die unlängst die Bombe im Jerusalemer Bus zündete. Von Damaskus aus pflegen sie die "Dauwa", ihre Beziehungen zu den muslimischen Brüdern in aller Welt. Iran und Syrien ermöglichen militärische Hilfe. Wie Ausbildung und Waffenbeschaffung. Aus den Golfstaaten fließt der Großteil der Geldspenden. Zwölf Millionen Euro sind es allein aus Saudi-Arabien. In vielen westlichen Ländern wurden die bekannten finanziellen Quellen trocken gelegt. In Deutschland war es der Al-Aksa-Fonds.


      Das Geld fließt für Kampfzwecke und Sozialeinrichtungen. Eine saubere Trennung besteht nicht. Die eigentliche Grundlage der Hamas liegt dabei weniger in der militärischen Schlagkraft. Ihr Ansehen beruht auf den sozialen Einrichtungen. Wer in den Palästinensergebieten Hilfe braucht, kann zwischen Autonomieverwaltung und Hamas wählen. Hamas-Hilfe ist schneller und unbürokratischer.


      Israel fordert die Einhaltung des Grundsatzes aus dem Friedensplan: "Entmantelung der Terrorgruppen". Da droht offener Kampf zwischen Regierungspolizei und Hamas-Bewaffneten. Palästinensischer Bürgerkrieg. Ein ungleicher Kampf wäre das: Zigtausende Polizisten gegen nicht einmal tausend Hamas-Kämpfer. Letztere aber stehen geschlossen unter einem Befehl. Wer die Regierungstruppen befehligt, ist bis heute Streitpunkt zwischen Arafat und Premier Machmud Abbas. So drohe vor einem offenen Bürgerkrieg der Zusammenbruch der Regierungsstrukturen, glauben viele Experten. "Israel hat zu viel die Peitsche geschwungen. Zuckerbrot gab es zu wenig", erklärt der Terror-Experte Boas Ganor. "Wir haben zu wenige Möglichkeiten gegeben, das Gegenteil auszuloten: In einem leichteren Alltag könnte das Herz der Palästinenser anders schlagen." Auch in Israel kommt es zum internen Streit um die Hamas. Jüngste Maßnahmen von Abbas gegen Hamas gelten bei vielen in Israels Armeeführung als Augenwischerei. Andere Offiziere sprechen von einer "allerletzten Chance" für Abbas.

      www.welt.de
      Artikel erschienen am 27. Aug 2003
      Avatar
      schrieb am 03.09.03 23:02:06
      Beitrag Nr. 739 ()
      @ Norbi2
      #720

      Ich weis !
      Aber so sind sie halt die wahhabitischen Araber!
      Übrigens die "Saudis" das ist nur die herrschende feudale Monarchen u. Prinzenclique der Rest das sind nur Araber.
      Die "ibn Sauds" stehen über den Dingen ein totaler und absolut herrschender Feudalstaat ist das ganze.
      Ostpreussiche Gutsherrenart nur auf Arabisch eben.
      Und so verhalten sie sich auch.
      Ist wie im Mittelalter bei uns, und von einer französichen Revolution sind sie aber leider noch ein paar Jahrhunderte Entfernt.
      Und wenns mal derb auf herb kommt, dann führt ja der grosse Freund und Helfer gleich einen Befreiungskrieg für die Freiheit und Gerechtigkeit der Herren/Familien al Sabbah oder ibn Saud.
      Kleiner Tip in den Emiraten/Dubai/Oman ist es nur halb so schlimm.

      Einem Kollegen von mir wurde vor einem halben Jahr ausserhalb Riadhs der Laptop geraubt.
      Also Anzeige bei der Polizei!
      Antwort von dieser was willst du du dreckiger Ungläubiger.
      Scher dich zum Teufel.
      Die Bullen waren die Verwandten vom Dieb :D


      Religion ausgedrückt und gelebt in Ihren ultimativsten Formen also als Fundamentalismus ist zweifellos Rassismus an sich.
      Anwendung eines Glaubens als totaler Egoismus ist ausgeführter Rassismus.
      Der Begriff des Rassismus beinhaltet automatisch den Begriff der Intolleranz gegen die rassich unterdrückten.

      Anwendbar ist der Vorwurf des Rassismus im Palästinakonflikt auf weite Teile/Ortganisationen/Bewegungen beider Parteien/Seiten.
      Man wäre blauäugig wie @SEP wenn man/frau es bestreiten würde.

      Die Saudis also die herrschende Familie in Riadh ist zweifellos nur dank der Amerikaner noch an der Macht.
      Das Wort USA hörig bezog sich eindeutig nur auf die "Regierung" oder habe ich mich da Missverständlich ausgedrückt.

      mfg.

      Groupier
      Avatar
      schrieb am 04.09.03 15:24:25
      Beitrag Nr. 740 ()
      Scheint so, als würde sich endlich auch im Libanon zaghafter Widerstand gegen die Hisbollah-Terroristen regen:




      MEMRI Special Dispatch - 28.August 2003
      Libanesische Tageszeitung gegen Hizbullah-Operationen

      In einem Leitartikel der christlich libanesischen Tageszeitung Al-Nahar vom 14.08.2003 attackiert der Herausgeber, Jubran Tweini, die Aktionen der Hizbullah gegen Israel sowie die Unfähigkeit der libanesischen Regierung, ihre Autorität gegenüber der Hizbullah und deren Unterstützern durchzusetzen. Der folgende Text gibt den Artikel (http://www.annaharonline.com/htd/JOBRAN030814-1.HTM) in leicht gekürzter Form wider:

      ´Mit einer machtlosen Regierung wäre der Libanon ein Dschungel´

      "Wer entscheidet über militärische Aktionen im Süden [Libanons]? Wir, als Libanesen, habe das Recht zu wissen, wie diese Entscheidungen zustande kommen, die schließlich den ganzen Libanon und alle Libanesen direkt betreffen."

      "Es ist unser Recht zu erfahren, ob die Hizbullah diese Entscheidungen alleine trifft und auf welcher Basis sie das tut. Entscheidet vielleicht Syrien und gibt die Befehle an die Hizbullah weiter? Ist es der Iran? Oder der libanesische Staat? Und was für eine Strategie steckt dahinter? Es ist unser Recht darüber Bescheid zu wissen und bei derart schwerwiegenden Entscheidungen ist es sogar unser Recht daran mitzuwirken - der Libanon ist doch kein Dschungel ohne Zentralgewalt und ohne zentrale Entscheidungsinstanz."

      "Der Libanon und insbesondere die libanesische Regierung, die als Exekutive für die Durchsetzung der Politik verantwortlich ist, sollten direkt für die Operationen der Hizbullah im Süden [des Landes]Verantwortung übernehmen. Schließlich versteht sich [der Libanon] als Rechtsstaat, mit Institutionen und voller Souveränität im gesamten Land.
      Tatsächlich wissen wir aber, dass es nicht der Staat ist, der über die Durchführung militärischer Operationen im Süden entscheidet, und dass er in dieser Frage keiner klaren Strategie folgt..."

      "Man kann sagen, dass die Regierung wegen ihrer Machtlosigkeit und weil sie ihre nationale Verantwortlichkeit nicht wahrnimmt, in den Augen der Weltöffentlichkeit als hauptverantwortlich für die Friedensbrüche im Süden des Libanons dasteht - zumal einige ihrer Vertreter mit ihren Erklärungen und Stellungnahmen versuchen, die Hizbullah und ihre Operationen zu decken."

      ´Hizbullah: Ein Staat im Staat´

      "Wir sagen nicht, dass wir das Recht aufgeben sollten, gegen unsere Feinde [gemeint ist Israel] vorzugehen, um die Sheba´a-Farmen zu befreien. Das Hauptproblem besteht vielmehr in der Frage, wer über Zeit, Ort und die Art der Operationen entscheidet: Wir kritisieren die Hizbullah, die kein Recht hat, als bewaffnete Bewegung unter dem Dach des Staates aufzutreten. Das gilt insbesondere nach dem Ta´if-Abkommen. Die Hizbhullah hat kein Recht als Staat im Staat zu operieren, [.] und ihre eigene Politik zu verfolgen als gäbe es keine Bevölkerung und keine staatlichen Institutionen. Es kann nicht sein, dass die Entscheidung, Gewalt gegen Israel einzusetzen, in den Händen der Hizbullah liegt und nicht in den Händen der Libanesen. Sie sind es, die eine umfassende nationale Entscheidung und eine klare Strategie formulieren müssen."

      "Wer hat der Hizbullah und ihren Verbündeten in Staat und Regierung erzählt, dass alle Libanesen mit ihrer Politik übereinstimmen, die dem Libanon so schwere Verluste an Leben und Material einbringt? Wer hat ihnen gesagt, dass ihre Strategie die richtige ist? Wer gab ihr das Recht, Entscheidung zu ihren und zu Gunsten anderer - wer weiß? - zu treffen, die auf Kosten aller Libanesen gehen? Ist es etwa nicht bekannt, dass Entscheidungen über Krieg und Frieden auf nationaler Ebene getroffen werden - von einer Regierung, die das ganze Land repräsentiert [.]?"

      "Wir wollen wissen, wer in Staat und Regierung es unterstützt, dass die Hizbullah Operationen von libanesischem Territorium aus durchführt - gerade so wie es ihr gefällt oder wie es ihre regionalen Verbündeten wollen? Wir wollen dazu eine klare Stellungnahme hören und keine ,diplomatischen` Erklärungen, die um die Angelegenheit herum reden, ohne klarzustellen, ob sie tatsächlich die Operationen, die Entscheidungsprozesse [die zu diesen Operationen führen] und ihre Umsetzung unterstützen. Oder beherrscht etwa Angst - Angst vor wem? - die Verantwortlichen und hemmt ihre freie Meinungsäußerung und Entscheidungsfindung.!"

      ´Das größte Geschenk für Israel´

      "Weiß denn die Regierung nicht, dass wir genug soziale und ökonomische Probleme haben und keinen weiteren Genickschlag wie etwa einen israelischen Gegenschlag gebrauchen können, der während der Tourismussaison zum Beispiel die Infrastruktur und die Elektrizität treffen könnte? Oder hoffen die Machthaber womöglich geradezu darauf, dass Israel die Elektrizitätsanlagen trifft, damit sie die schändlichen Stromrationierung rechtfertigen und Israel die Schuld dafür geben können!"

      "Welche Rechtfertigung gibt es dafür, militärische Operationen durchzuführen, entsprechende Gegenmaßnahmen zu ertragen und sich dann beim Sicherheitsrat darüber zu beschweren, wenn die Gruppe, die die Operationen durchführt - die Hizbullah - die Autorität der UN gar nicht anerkennt und besonders ihren Generalsekretär Kofi Annan attackiert? Welchen Sinn hat es, sich an den Sicherheitsrat zu wenden, wenn der Libanon gleichzeitig dessen Empfehlungen zum Einsatz der Armee entlang der Grenzen ablehnt und die Hizbullah die Autorität der internationalen Gemeinschaft und die ,Blaue Linie` [UN-Grenze zwischen Israel und Libanon] nicht anerkennt? Auf welcher Grundlage sollen die israelischen Grenzverletzungen beurteilt und Beschwerden vorgebracht werden, wenn wir selbst die international festgelegte ´Blaue Linie´ nicht anerkennen?"

      "Stellt die Ablehnung dieser Linie durch die Hizbullah nicht eine Meuterei und einen Aufstand gegen die libanesische Regierung dar, die diese Linie [als Grenze] anerkennt? Zeigt das nicht, dass die Hizbullah wie ein Staat im Staate ist? Welche Haltung nähme denn der Staat ein, wenn der Sicherheitsrat auf Grund der Beschwerden des Libanons und Israels nicht nur vorschlagen, sondern entscheiden würde, die Armee im Süden einzusetzen und jede illegale militärische Präsenz zu beenden? Würde der Libanon diese Entscheidung umsetzen oder sich ihr widersetzen, also gegen eine legitime internationale Resolution rebellieren und damit Israel das größte Geschenk und die beste Rechtfertigung dafür liefern, den Libanon und Syrien mit internationaler Rückendeckung anzugreifen? Oder würde sich die Hizbullah der Stationierung von Truppen im Süden widersetzen wie es 1977 der palästinensische Widerstand tat? Wir wissen alle, was im Libanon daraufhin geschah und was es uns gekostet hat."

      ´Soll der Libanon nur ein Spielball von Verhandlungen bleiben?´

      "Dient es dem Wohl des Libanons wenn das Land jetzt in den Augen der ganzen Welt seine Glaubwürdigkeit verliert - und das wegen einer Politik, die vor allem der Hizbullah und denjenigen nützt, die hinter ihr stehen (ganz zu schweigen von den Interessen Israels)? Denkt die Regierung nicht, dass der Libanon dringend internationale Unterstützung braucht, um den Erschütterungen standzuhalten, welche die Systeme in der Region zu Fall zu bringen drohen? Sind wir denn dazu verdammt, in unserem Land immer nur die Interessen anderer durchzusetzen? Wollen wir Israel die Rechtfertigung dafür geben, die Roadmap infrage zu stellen, wie das gerade im Anschluss an die Operationen des palästinensischen Widerstands in den besetzten Gebieten der Fall war?"

      "Ist es Zufall, dass es zur selben Zeit in Israel zu Selbstmordanschlägen kam, als es auch an der südlichen Front wieder unruhig wurde? Wie lange noch werden wir ein Spielball in den mal syrisch-amerikanischen, mal iranisch-amerikanischen oder auch den amerikanisch-israelischen Händeln und Verhandlungen sein?"

      "Ich betone noch einmal, dass der Widerstand gegen einen Feind ein legitimes Recht ist. Aber ich sage auch, dass die Frage der Sheb`a Farmen zuerst mit Syrien geklärt werden muss, damit wir internationale Unterstützung für ihre Befreiung und Rückgabe gewinnen können. Und mit Nachdruck sage ich [.], dass das Recht auf Widerstand nicht allein bei der Hizbullah liegt. Wir sind nicht damit einverstanden, dass die [Wahl der] Waffen zur Befreiung die Sache einer einzigen politischen Partei oder Fraktion sein soll. Denn ob das Land militärisch oder diplomatisch befreit wird, ist eine Sache des ganzen Landes, das heißt der politischen und militärischen Institutionen des Staates."

      "Also weisen wir den Anspruch der Hizbullah zurück, allein über die Operationen bestimmen zu dürfen. Ganz einfach, weil die Hizbullah nicht den ganzen Libanon und alle Libanesen vertritt! Es kann nicht sein, dass die Libanesen nur stumme Zeugen dessen sind, was im Süden [in ihrem Namen] geschieht. Zumal die militärischen Aktionen der Hizbullah letztlich dem israelischen Feind und besonders der wahnsinnigen Politik Scharons dienen, die auf die Zerstörung der Friedenspläne im Mittleren Osten zielt - vielleicht sogar auf die Zerstörung des Mittleren Ostens selbst!"

      ******************************************.
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      Avatar
      schrieb am 05.09.03 12:34:40
      Beitrag Nr. 741 ()
      Eine obskure Truppe, die Verständnis für Holocaust-leugnung aufbringt

      Von Karl Pfeifer

      Unsere Antiimperialisten erleben auch schöne Augenblicke in denen sie mit geschwellter Brust sagen können, wir haben nicht versagt, wir sind nicht allein. Zum Beispiel wenn die Berliner "Junge Welt" ein Interview mit Willi Langthaler, Sprecher der Antiimperialistischen Koordination (AIK) Wien publiziert, dann leuchten die Augen der deutschen Nationalbolschewisten auf. Denn am österreichischen Wesen sollen Deutsche wieder einmal genesen.

      In Österreich betreibt Martin A. Schwarz die website "Eiserne Krone", die nach eigenem Bekenntnis Texte des italienischen Altfaschisten Julius Evola (1896-1974) und des nazistischen Rassentheoretikers Hans F.K. Günther (1891-1968) veröffentlicht. Martin Schwarz publiziert da Texte wie "Der Okzident ist ein Akzident - zum 90. Geburtstag von Roger Garaudy". Dieser ehemalige Cheftheoretiker der französischen KP, hat seinen Weg über den Katholizismus zum Islamismus gefunden und ist ein in der arabischen Welt gefeierter Holocaustleugner und es ist kein Zufall, wenn Garaudy von der "Eisernen Krone" gefeiert wird.

      Eben dieser Martin Schwarz publizierte auch dieses Interview aus der "Jungen Welt" in dem Willi Langthaler ankündigt Geld für die irakische "Guerilla" sammeln zu wollen. "Mit dem Aufruf wollen wir all jene ansprechen, die schon während der Massenproteste der Friedensbewegung gesagt haben, daß es nicht genug ist, gegen den Krieg zu sein, sondern auf der Seite Iraks zu stehen." (sic!) Willi Langthaler hofft von Österreichern pro Kopf und Nase 10 Euro einsammeln zu können, denn er steht in Nibelungentreue zum blutigen Baathregime. Was Neonazi und Antiimps u.a. eint, ist ihre manichäische Weltsicht. Auf der einen Seite, die guten Antiimperialisten, zu denen der serbische Faschist Seselj und der jordanische Holocaustleugner Dr. Ibrahim Alloush gehören, auf der anderen Seite die "Gruppe der Kriegstreiber und Zionisten um Pfeifer, Schmidinger und Schiedl (Schiedel K.P.). So in einem Text der AIK vom 16.8. zu lesen, den Indymedia, das immer mehr zum Schmutzkübel verkommt, auch veröffentlicht.

      Ein wahres Glück, dass es keinen "realen Sozialismus" mehr gibt, denn wer dort so beschuldigt wurde, der hat das oft genug nicht überlebt. Kein Wunder wenn diverse nostalgische Jung- und Alt- Stalinisten sich vor die AIK stellen und "Solidarität mit AntiimperialistInnen" fordern. Allerdings ist Walter Baier, der Vorsitzende der KPÖ da anderer Meinung, befragt vom Falter (32/03) zur AIK erklärte er: "Persönlich will ich mit dieser obskuren Truppe, der jede Sensibilität für Antisemitismus fehlt, nichts zu tun haben."

      Bei einigen Friedensdemonstrationen machten auch Neonazi mit. Ganz friedensbewegt zeigten Neonazi und Antiimps ihre Bereitschaft für den "Befreiungskampf des unterdrückten palästinensischen Volkes" zu marschieren. Da gibt es eine Querfront, die von den Antiimps bis zu den Neonazi und Andreas Mölzer geht, der behauptet: "Die Vertreibung und die permanente Benachteiligung der palästinensischen Urbevölkerung des Heiligen Landes zeitigt bis zum heutigen Tage ihre bösen Früchte". Mölzer und seine Gesinnungsgenossen möchten wie viele Palästinenser das Rad der Geschichte zurückdrehen. Sie sind halt Revisionisten und Revanchisten. Es geht um die Wiedererlangung der in einem Eroberungskrieg verlorenen Gebiete, sie wollen die im Krieg erlittene Niederlage "vergelten". Außerdem sind sie alle einige in ihrem Haß gegen Amerika. Bereits der "Nationaldichter" Nikolaus Lenau hat nach einem mißglückten Unternehmungsversuch in den USA den Mangel an Kultur in Amerika betont.

      Die Tatsache, dass die USA versucht hat ihre Bodentruppen zu schonen, wird in Europa bis in friedensbewegte Kreise als "Feigheit" angekreidet. Viele Linke - in Deutschland und Österreich - tun so, als ob sie von diesem Antiamerikanismus frei wären und pflegen weiterhin den Kult der kulturellen und politischen Überlegenheit. Franziska Augstein hat dieses Gefühl in ihrer Gmundener Rede, die vom "Standard" abgedruckt wurde, zum Ausdruck gebracht. Antiamerikanismus und Antisemitismus der sich als "Antizionismus" maskiert ist in unseren Breitengraden hauptsächlich Ressentiment gegen alles was nicht so ist wie die Nachkriegsvolksgemeinschaft. Es ist Ausdruck des dumpfen völkischen Kollektivs, an dem nur eine Minderheit nicht teilnehmen kann oder will. Natürlich sind diese dumpfe Ressentiments nicht nur bei den Neonazi und der AIK vorhanden, sie kommen aus der Mitte der Gesellschaft. Ein Blick in die "Standard" online Diskussion nach dem Anschlag in Jerusalem, genügt, um sich zu überzeugen, Nach der heuchlerischen Beteuerung: "der anschlag ist durch nichts zu rechtfertigen" wird der Anschlag doch noch gerechtfertigt: " ja aber es waren, sind und bleiben reaktionen, blutige reaktionen auf eine unmenschliche und rassistische politik der jetztigen regierung israels (okkupator usw...)".

      Wer ist schuld am Antisemitismus? Die Juden. Wer ist verantwortlich für die gegen Zivilisten gerichteten Anschläge in Israel? Die israelische Regierung. In diesem antisemitischen Film waren wir schon einmal. Ein Ende ist nicht abzusehen.
      Avatar
      schrieb am 05.09.03 13:13:53
      Beitrag Nr. 742 ()
      .

      "Die amerikanische Regierung ist ausser Kontrolle"


      Der New Yorker Politikwissenschaftler Norman G. Finkelstein - Autor der umstrittenen "Holocaust-Industrie" - hat auf der Frankfurter Buchmesse sein gerade auf Deutsch erschienenes Buch "Der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern" vorgestellt. Besonders in seinem aktuellen Vorwort zeigt sich Finkelstein als pointierter Kritiker des Zionismus, den er für die Dauer-Krise im Nahen Osten verantwortlich macht. FAZ.NET sprach mit Finkelstein, dessen Eltern zu den Überlebenden von Auschwitz gehören, über die Haltung der Deutschen zum Holocaust, das deutsch-amerikanische Verhältnis und den Friedensprozess in Nahost.


      Herr Finkelstein, der deutsche Bundestagswahlkampf war - zumindest für die FDP - sehr vom Thema Antisemitismus geprägt. Was halten Sie von der Art und Weise, in der die Deutschen mit dem Thema umgehen?

      Es gibt Probleme, über die man in Deutschland nicht vernünftig reden kann. Das eine ist der Holocaust der Nazis. Das andere ist der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern. Ich finde das sehr bedauerlich, weil die Deutschen bei der Lösung des Konflikts zwischen Israelis und Palästinensern eine bedeutende Rolle spielen könnten und es auch tun sollten. Leider führt jede ernsthafte Debatte hierüber immer und automatisch zu einer Debatte über Antisemitismus. Für die Deutschen ist es an der Zeit, einzusehen, dass sich die Welt auch außerhalb dieser Themen bewegt und dass es nicht immer nur um sie, den Antisemitismus und ihre eigene Nabelschau geht.

      Wie weit dürfen sich die Deutschen aus dem Fenster hängen?

      Es gibt deutsche Journalisten, die rufen ständig ihre Freunde in Amerika an und fragen, was sie schreiben dürfen. Sie kriechen geradezu im Staub vor den mächtigen jüdischen Organisationen. Dabei wissen sie genau, was in Israel passiert. Viele spielen sich als Helden auf, weil sie immer wieder den Holocaust und den Antisemitismus anprangern. Mir ist es geradezu peinlich, das zu lesen. Die Deutschen sollten wahren moralischen Mut zeigen und sagen: "Was im Zweiten Weltkrieg geschehen ist, war ein unbeschreibliches Verbrechen, wir haben keinerlei Absicht, es jemals zu vergessen, aber wir werden nicht mehr zulassen, dass man uns unter Hinweis darauf zum Schweigen bringt, wenn anderswo Verbrechen gegen die Menschenrechte begangen werden."

      Eine offene Diskussion, über Themen, wie die von Ihnen unterstellten, quasi kriminellen, Machenschaften jüdischer Organisationen, ist eine heikle Sache. Wie wollen Sie verhindern, dass Rechtsextremisten dies für sich nutzen?

      Kommen Sie, das ist doch hier nicht die Weimarer Republik im Jahre 1928. Deutschland ist nach über 50 Jahren Demokratie kein vom Faschismus bedrohtes Land mehr, in dem hinter jeder Ecke Nazis lauern und nur darauf warten, die Macht zu ergreifen. Sie sollten eine offene Diskussion führen. Von mir aus spült die dann auch ein paar rechte Figuren an die Oberfläche. Das ist aber nicht das Ende Deutschlands.

      Entspricht das den Erfahrungen, die Sie selbst in Deutschland gemacht haben?

      Ich war oft genug in Deutschland. Das Risiko, dass hier plötzlich wieder Vernichtungslager aus dem Erdboden wachsen, ist nicht sehr groß. Viele Politiker gebrauchen das als Ausrede für ihren Opportunismus und ihre Feigheit. Was wirklich zu Antisemitismus führt, ist die Tatsache, dass Ihr Deutschen die Diskussion darüber unterdrückt. Wenn man offen darüber spräche, hätten die ganzen Betrüger und Gangster keine Chance mehr, Ihr Geschäft mit dem Holocaust weiter zu betreiben.

      Beim Thema Irak sind die Deutschen mutiger. Wie beurteilen Sie die Weigerung des deutschen Bundeskanzlers, sich im Irak-Konflikt hinter George Bush zu stellen?

      Es gibt ja in Wirklichkeit gar keinen Irak-Konflikt. Die Vereinigten Staaten machen sich vielmehr der größten Aggression seit der Nazi-Zeit schuldig, in totaler Verachtung des internationalen Rechts und aller internationalen Normen. Wir haben in den Vereinigten Staaten ein Gangster-Regime, das außer Kontrolle geraten ist. Jeder außerhalb Amerikas weiß das.

      Und nur die Deutschen wagen es, dies offen auszusprechen?

      Was die Amerikaner jetzt ärgert, ist dass Deutschland in bemerkenswerter Weise seine Lektion aus dem Zweiten Weltkrieg gelernt hat. Die meisten Nationen, die einen Krieg verlieren, denken nur darüber nach, was sie machen müssen, um das nächste Mal zu gewinnen. Nicht so die Deutschen. Sie haben gelernt: Wir haben verloren und wir hatten es auch verdient, denn kriminelle Angriffskriege und gesetzlose Gangster-Regime sind falsch. Und sie haben danach gehandelt. Man kann es der Mehrheit hier, die sich gegen den Krieg gestellt hat, nicht hoch genug anrechnen, dass sie einem kriminellen Angriffskrieg eine Absage erteilt hat. Sie sind ein großes Vorbild für alle anderen: Sie hatten als erste den Mut, eine Regierung auf Grund ihrer Anti-Kriegs-Agenda zu wählen, die dem Washingtoner Regime Paroli bietet.

      Und wer soll dem Bagdader Regime Paroli bieten?

      Das Bagdader Regime startet jedenfalls keinen Angriffskrieg auf die Vereinigten Staaten. Wie man damit umgehen soll? Es gibt eine Menge krimineller Regime auf der Welt. Die meisten werden doch von den USA an der Macht gehalten. Nichts kümmert die US-Regierung weniger, als die Frage, ob ein Regime kriminell ist. Die Frage ist doch nur, ob deren Verbrechen uns, oder jemand anderem dienen. So lange sie unseren Interessen dienen, ist die Regierung damit sehr zufrieden.

      Herr Finkelstein, Sie vertreten in ihrem neuen Buch "Der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern" die These, dass es das Ziel von Premierminister Sharon sei, die Palästinenser aus Israel zu vertreiben. Unter welchen Umständen könnte ein solches Szenario Realität werden?

      Diese These stammt nicht von mir, sondern von dem führenden israelischen Militärhistoriker Martin van Crefeld. Er nennt vor allem zwei Szenarien, die dafür als Voraussetzung dienen könnten. Erstens: Ein Angriff der USA auf den Irak, der die Aufmerksamkeit der Weltgemeinschaft in Beschlag nimmt. Ein anderer Vorwand wäre ein spektakulärer palästinensischer Anschlag.

      Anschläge gibt es doch regelmäßig - auch spektakuläre.

      Das ist nicht ganz richtig. Lassen sie uns einen Blick auf die Statistik, der vergangenen Monate werfen: Im Juli hatten die militanten Palästinensergruppen ein Abkommen ausgearbeitet, in dem ein Ende aller Selbstmordanschläge gegen israelische Zivilisten vereinbart war. 90 Minuten bevor eine entsprechende Erklärung veröffentlicht werden konnte, bombardierte Israel - in vollem Wissen um die bevorstehende Bekanntmachung - ein dicht bevölkertes Wohngebiet in Gaza. Elf palästinensische Kinder wurden dabei getötet. Dabei wurde klar, dass die israelische Regierung nichts mehr fürchtet, als ein Ende der Selbstmordanschläge. Dann wäre sie nämlich gezwungen, zu verhandeln. Israels Hauptziel besteht aber darin, noch mehr Selbstmordanschläge zu provozieren, um eine diplomatische Lösung zu verhindern und Vorwände für weitere Repressionen zu erhalten.

      Was müsste passieren, damit sich Israel tatsächlich aus den besetzten Gebieten zurückzieht?

      Es gibt vor allem drei Möglichkeiten. Erstens: Auf amerikanischen Druck hin, was nicht sehr wahrscheinlich ist. Zweitens: Erfolgreicher militärischer Widerstand der Palästinenser, was ebenfalls nicht sehr realistisch ist. Drittens: Druck der Staatengemeinschaft auf die USA und Israel, um zu einer gerechten Lösung zu kommen. Das bedeutet, dass Menschen in Deutschland, in Europa, in Amerika und überall auf der Welt entsprechenden Druck ausüben, so wie die Deutschen es bei der Bundestagswahl mit Kanzler Schröder getan haben. Schröder hat seine Anti-Kriegs-Agenda ja auch nur deshalb angenommen, weil er wusste, wie die Mehrheit der Menschen, der Wähler darüber denkt und nicht, weil er so ein radikaler Kriegsgegner ist. So kann man die Regierungen dazu zwingen, neue Standpunkte einzunehmen. Ich weiß, es ist nicht leicht und die Widerstände sind groß.

      Was ist mit dem Nahost-Friedensprozess, der 1993 in Oslo begonnen hat?

      Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass es zwei Friedensprozesse gibt: Den wirklichen Friedensprozess und den amerikanisch-israelischen Friedensprozess. Der wirkliche Friedensprozess begann kurz nach dem Juni-Krieg 1967, als die Uno ein Abkommen herbeiführte. Dieses verlangte einen vollständigen Rückzug der Israelis aus der Westbank und dem Gaza-Streifen. Im Gegenzug wurde die volle Anerkennung Israels durch die Araber verlangt, später auch eine Zwei-Staaten-Lösung, mit einerm eigenen Staat für die Palästinenser. Das ist der eigentliche Friedensprozess, den die gesamte internationale Gemeinschaft unterstützt hat. Der zweite "Friedensprozess" ist der, über den Sie in den Zeitungen lesen: Er besagt schlicht, dass nur das Frieden bedeutet, was Israelis und Amerikaner den Palästinensern auferlegen. Die Zurückweisung dieser Forderungen wird mit Terrorismus gleich gesetzt. Ziel dieses Prozesses war die Errichtung eines palästinensischen Homelands nach dem Modell Südafrikas, wo eine Hand voll Menschen - namentlich die PLO - im Austausch gegen Macht und Privilegien als Adjutanten israelischer und amerikanischer Interessen fungieren sollen, um die Palästinenser zu kontrollieren.

      Sie vergleichen Israel mit Südafrika?

      Ja.

      Ist Israel ein rassistischer Staat?

      Dieser Vergleich stammt ja nicht nur von mir. Auch viele prominente Politiker in Israel, die ich im Vorwort zu meinem Buch nenne, ziehen diesen Vergleich und stellen fest, dass die Menschen in den besetzten Gebieten auf Grund ihrer ethnischen Zugehörigkeit diskriminiert werden und dass es eine auffällige Ähnlichkeit zum Apartheid-Regime in Südafrika gibt.

      Sie haben selbst einige Zeit in den von Israel besetzten Gebieten verbracht. Wodurch ist das Leben dort geprägt?

      Ich bezweifle stark, dass es große Unterschiede zu irgendeiner anderen militärischen Besatzung gibt. Mit einer Ausnahme: Ziel der meisten Besatzungsmächte ist nicht, die Zivilbevölkerung zu vertreiben. Im Konflikt zwischen Israel und Palästina besteht das Endziel aber genau darin, das Gebiet zu entvölkern und der jüdischen Bevölkerung mehr Raum zu geben.

      Sie klagen Israel an, Nazi-Methoden in den besetzten Gebieten anzuwenden, ähnlich denen der SS im Warschauer Ghetto. Ist das nicht ein wenig übertrieben?

      Der Vergleich stammt von einem hohen israelischen Offizier, der die Vorgabe gemacht hat, bei der Niederschlagung der Unruhen von Beispielen zu lernen. Dabei nannte er vor allem die Niederschlagung des jüdischen Aufstandes im Warschauer Ghetto durch die SS. Leider ist er es, der das gesagt hat und nicht ich.

      Das Ziel der israelischen Streitkräfte ist aber im Unterschied dazu nicht die Auslöschung der Palästinenser.

      Nicht die Auslöschung, sondern ihre Niederwerfung. Der Unterschied ist natürlich entscheidend. Es gibt aber auch entscheidende Ähnlichkeiten.

      Können sie ausschließlich Israel für den Konflikt verantwortlich machen?Was ist mit dem Antisemitismus in der palästinensischen Gesellschaft und der arabischen Welt?

      Das ist so, als würde man den amerikanischen Ureinwohnern vorwerfen, anti-europäisch zu sein. Wenn Sie fragen, ob die Palästinenser die Israelis hassen, lautet die Antwort vermutlich ja. Ich wäre ehrlich überrascht, ja sogar misstrauisch, wenn sie anders ausfiele.

      Wie hat man Sie als amerikanischen Juden in den besetzten Gebieten aufgenommen?

      Die ersten zwei Jahre, in denen ich dorthin ging - 1988/89 - wurde ich wie ein Adliger behandelt. 1990 besuchte ich die Gebiete wieder und verbrachte einige Zeit in einem Flüchtlingslager in Hebron sowie in einem palästinensischen Dorf nahe Bethlehem. Zu dieser Zeit jedenfalls kümmerte sich keiner darum, ob ich Jude oder Ire war.

      Das Gespräch führte Christian Kreutzer

      Quelle: FAZ.NET

      Aufgeschaltet am 6.1.2003

      http://www.haefely.info/gesellschaft+politik_finkelstein_usa…
      Avatar
      schrieb am 05.09.03 16:01:59
      Beitrag Nr. 743 ()
      #727
      @CheapThrill,

      danke, dass Sie das Finkelstein- Interview nochmals hier eingestellt haben!

      Jede seiner Aussagen trifft zu!!

      Da werden die Sharon-Claqueure in diesem Board schwer aufheulen!

      Dauert aber wohl noch etwas, die Anweisung von "oben" liegt wohl noch nicht vor!!:laugh: :laugh: :laugh:

      Windei
      Avatar
      schrieb am 05.09.03 23:05:24
      Beitrag Nr. 744 ()
      #728

      da schau her, ich dachte immer, hier würden sich nur die spins gegenseitig belecken.

      die "anweisung von oben" scheint aber darauf hinauszulaufen, die "nazis" hier nicht ganz aussterben zu lassen, um die vermutlich hohen "honorare" rechtfertigen zu können, die vermutlich "obige" kontostände ohnehin nicht mindern.
      Avatar
      schrieb am 05.09.03 23:19:52
      Beitrag Nr. 745 ()
      "genau"
      Avatar
      schrieb am 06.09.03 00:33:42
      Beitrag Nr. 746 ()
      Avatar
      schrieb am 06.09.03 21:54:29
      !
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      Avatar
      schrieb am 06.09.03 21:57:06
      Beitrag Nr. 748 ()
      Hamas-Führer entgeht israelischem Raketenangriff leicht verletzt

      Gaza (dpa) - Der Gründer der radikal-islamischen Palästinenser- Organisation, Scheich Ahmed Jassin ist am Samstag nur knapp einem israelischen Raketenangriff entkommen. Nach palästinensischen Angaben verließen Jassin und ein weiterer Hamas-Führer gerade ein Haus in Gaza-Stadt, als ein israelisches Kampfflugzeug eine Rakete auf das Gebäude abfeuerte.

      Jassin sei nur leicht verletzt worden, hieß es von Seiten der palästinensischen Rettungsdienste. Auch drei weitere Menschen hätten Verletzungen erlitten. Der Hausbesitzer Marwan Abu Ras, ebenfalls ein hochrangiges Mitglied der Hamas, habe ein Bein verloren.

      Jassin ist der bislang höchste Hamas-Führer, den Israel zu töten versuchte. Erst am 21. August hatten israelische Hubschrauber vier Raketen auf das Auto des Hamas-Führers Ismail Abu Schanab abgefeuert und ihn dabei getötet. Nach dem Selbstmordanschlag auf einen Linienbus am 19. August in Jerusalem, bei dem ein Hamas-Mitglied 22 Menschen mit in den Tod riss, hat Israel mehrfach gezielte Angriffe auf führende Mitglieder der Organisation unternommen.
      Avatar
      schrieb am 06.09.03 22:00:55
      Beitrag Nr. 749 ()
      na endlich -

      EU will Hamas als Terrorgruppe ächten

      Riva del Garda (Reuters) - Die Europäische Union (EU) will die israel-feindliche Hamas-Bewegung als Terrororganisation einstufen.


      Frankreichs Außenminister Dominique de Villepin gab am Samstag bei einem informellen Treffen mit seinen EU-Kollegen in Riva am Gardasee seinen Widerstand gegen diesen Schritt auf, nachdem sich die Hamas zu weiteren Selbstmordanschlägen in Israel bekannt hatte. "Es ist der Konsens entstanden, die Hamas auf die Liste von Terrororganisationen zu setzen", sagte Villepin. Dies führt zur Sperrung von Konten der Gruppe. Bundesaußenminister Joschka Fischer unterstützte diese von Israel begrüßte grundsätzliche Einigung. Das Rücktrittsgesuch des palästinensischen Ministerpräsidenten Mahmud Abbas löste bei den EU-Ministern indes große Sorge über die Zukunft des Friedensprozesses aus.


      EU-Geheimdienstexperten sollen sich Diplomaten zufolge nun im so genannten "Clearing House"-Verfahren am Montag erneut mit der Hamas beschäftigen. Die vertraulichen Empfehlungen dieser Experten bilden die Grundlage für die abschließende Entscheidung der Außenminister.


      Den militärischen Teil der Hamas hatte die EU bereits im vergangenen Jahr als Terrorgruppe eingestuft. Die palästinensische Hamas bekämpft die Existenz Israels und hat sich zu zahlreichen Selbstmordanschlägen bekannt. Den Ausschlag für die EU-Entscheidung gab ein Selbstmordanschlag am 19. August, durch den mehr als 20 Israelis starben. Die Hamas hatte sich zu dem Anschlag bekannt, der den Friedensprozess an den Rand des Scheiterns gebracht hatte.


      Fischer sagte, auch Deutschland sei für die Aufnahme der Hamas auf die Terrorliste. Der britische Außenminister Jack Straw sagte, nach dem Anschlag vom 19. August habe sich die EU entschlossen, die Gelder der Hamas einzufrieren.


      UNSICHERHEIT ÜBER FRIEDENSPLAN NACH ABBAS` RÜCKTRITTSGESUCH


      Als Gefahr für den von ihnen mitinitiierten Nahost-Friedensprozess sahen die EU-Minister das Rücktrittsgesuch des gemäßigten palästinensischen Ministerpräsidenten Abbas im Machtkampf mit Palästinenser-Präsident Jassir Arafat. Arafat prüfe sein Gesuch, sagte dessen Sicherheitsberater in Ramallah.


      Fischer rief zum Festhalten am Nahost-Friedensplan auf. "Die Alternativen dazu sind schlimm." Nun müsse abgewartet werden, wie sich die Lage in der Palästinenser-Regierung entwickele. Von überragender Bedeutung sei, die Sicherheit in den Palästinenser-Gebieten zu kontrollieren. Fischer hatte sich in der Vergangenheit bemüht, zwischen Arafat und Abbas zu vermitteln. Der EU-Ratspräsident und italienische Außenminister Franco Frattini sagte, die EU sei "tief besorgt über das ernste Risiko gefährlicher Instabilität an der Spitze der Palästinenser-Regierung".


      EU-Chefdiplomat Javier Solana sollte noch am Samstag zu Gesprächen nach Ägypten fliegen. Er zeigte sich überzeugt, dass der internationale Nahost-Friedensplan nicht am Ende sei. "Wir wussten alle sehr gut, dass die Straße holprig sein würde", sagte er. Der Plan sei aber das einzige Dokument, dem alle im Prinzip zugestimmt hätten. Arafat hatte zuvor bereits erklärt, der Friedensplan sei tot.


      Die schwedische Außenministerin Anna Lindh warf den USA und Israel vor, Abbas` Schicksal besiegelt zu haben, als sie Arafat als Ansprechpartner abgelehnt hatten. Fischer sagte, die EU halte an Arafat als Gesprächspartner fest. Diplomaten gaben zu bedenken, so lange Arafat in der Region relevant sei, komme man nicht an ihm vorbei.


      Mehrere Anschläge palästinensischer Extremisten sowie gezielte Angriffe der israelischen Armee auf prominente Anführer radikaler Palästinenser-Gruppen haben den von UNO, EU, USA und Russland ausgearbeiteten Friedensplan ohnehin schon weitgehend in Frage gestellt. Israel erklärte umgehend, es werde eine Palästinenser-Regierung, die von Arafat dominiert werde, nicht akzeptieren und schloss Gespräche mit ihm aus.
      Avatar
      schrieb am 06.09.03 22:06:13
      Beitrag Nr. 750 ()
      Was Rantisi von Juden und Zionisten hält





      Al-Risala, die Wochenzeitung von Hamas, veröffentlichte kürzlich unter dem Titel «Was ist schlimmer – Zionismus oder Nazismus?» einen Artikel aus der Feder von Abdel Aziz el-Rantisi, einer prominenten Figur der Bewegung im Gazastreifen. tachles publiziert Auszüge aus diesem schockierenden Text.

      Aus dem Originalwortlaut: "Die Zionisten, die sich ausgezeichnet verstehen auf verzerrende Propaganda und irreführende Medienberichte, sind seit jeher sehr erfolgreich im Verändern der Fakten. Zu diesem Zweck vertrauten sie auf die Regel, dass man eine Lüge so oft wiederholen muss, bis sie zur Wahrheit wird. Es ist ihnen gelungen, sich der Welt als die einzigen Opfer der Nazis zu präsentieren, wobei sie nicht ruhten, bis sie die grössten aller Lügen zur historischen Wahrheit verdreht hatten. Damit will ich nicht sagen, dass es ihnen gelungen ist, den Westen irre zu führen und an den falschen Holocaust glauben zu lassen. Sehr wohl haben sie aber vermocht, die westliche Welt von der Notwendigkeit zu überzeugen, diese Lügen zu vermarkten. Der Westen glaubt daran, weil seine Interessen sich mit jenen des zionistischen Unternehmens überschneiden.
      Klagen und "Verfolgung"

      Viele Denker und Historiker haben die Lügen der Zionisten offen gelegt, was sie der zionistischen Verfolgung aussetzte. Einige wurden ermordet, andere verhaftet, und wieder andere können sich ihren Lebensunterhalt nicht verdienen. Jüdische Vereinigungen und Organisationen haben z.B. Klagen gegen den berühmten französischen Philosophen Roger Garaudy eingereicht, der 1995 in seinem Buch "The Founding Myths of Israeli Politics" die Existenz der Gaskammern verneinte. Auch der britische Historiker David Irving wurde vor Gericht gestellt, während der österreichische Autor Gerd Honsik zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt wurde, weil er in einigen Artikeln die Existenz der Gaskammern in den Nazi-Lagern leugnete. Im Vordergrund steht dabei das 1988 erschienene Buch "Freispruch für Hitler? 36 ungehörte Zeugen wider die Gaskammer". 1992 floh Honsik nach Spanien.
      Es ist kein Geheimnis mehr, dass die Zionisten hinter vielen Judenmorden der Nazis steckten. Sie waren einverstanden damit, weil sie so die Juden einschüchtern und zur Immigration nach Palästina zwingen konnten. Immer wenn es ihnen nicht gelang, eine Gruppe von Juden zur Einwanderung (nach Palästina) zu veranlassen, verurteilten sie sie ohne Zögern zum Tode. Anschliessend organisierten sie grosse Propagandakampagnen, um sich durch ihr Blut zu bereichern.

      Finanzhilfe

      Die Nazis erhielten gewaltige finanzielle Unterstützung von den zionistischen Banken und Monopolbetrieben, was ihre Machtergreifung förderte. 1929 bekamen die Nazis zehn Millionen Dollar von Mendelssohn & Co., der zionistischen Bank in Amsterdam. 1931 erhielten sie 15 Millionen und nach Hitlers Machtergreifung 1933 weitere 126 Millionen. Zweifelsohne half diese grosse Finanzspritze den Nazis beim Aufbau des Militär- und Wirtschaftsapparates, den sie brauchten, um Europa zu zerstören und Millionen zu vernichten. Nahum Goldman (der ehemalige Präsident des Jüdischen Weltkongresses) schrieb diese Worte in seiner Autobiografie. Der deutsche Forscher Frederick Toben glaubt, es habe keine Feindseligkeit zwischen den Nazis und den Juden gegeben, weder politisch noch ideologisch oder philosophisch. Für eine solche Feindseligkeit gebe es, so Toben, "keinen historisch-wissenschaftlichen Beweis". Im Gegenteil gebe es Beweise für Kollaboration zwischen Juden und Nazis.

      Vergleich: Juden und Nazis

      Während die Welt begriffen hat, dass die Zionisten mit der Hilfe des Westens die schrecklichsten Massaker gegen das hilflose Palästinenservolk verübten, um sie aus ihrem Heimland zu vertreiben; während das palästinensische Volk noch immer unter der Tragödie und der Katastrophe der Besetzung Palästinas durch die Juden 1948 leidet, unter der Vertreibung unseres hilflosen Volkes, das nicht in seine Städte und Orte zurück kehren kann, und während die Zionisten gegen die Palästinenser noch immer auch in den dunkelsten Perioden der Geschichte nicht gekannte Terrormethoden benutzen - präsentieren sie sich selber als Opfer des palästinensischen "Terrorismus".
      "Wenn wir die Zionisten mit den Nazis vergleichen, beleidigen wir die Nazis trotz des abscheulichen von ihnen verübten Terrors, den wir nur verurteilen können. Bei all ihrer Grausamkeit sind die von den Nazis gegen die Menschheit verübten Verbrechen nicht mehr als ein winziger Bruchteil verglichen mit dem von den Zionisten gegen das palästinensische Volk verübten Terror. Während über den Wahrheitsgehalt der zionistischen Vorwürfe den Nazis gegenüber Uneinigkeit herrscht, stellt niemand die abscheulichen Verbrechen der Zionisten in Abrede, die teilweise von den Linsen der Kameras dokumentiert worden sind …
      Es ist unmöglich, in einem einzigen Artikel die Verbrechen des Zionismus vollumfänglich aufzulisten. Wir haben einige dieser Verbrechen erwähnt, welche, wären sie den Nazis angelastet worden, diese zutiefst beleidigt hätten."

      Soweit der Auszug aus dem Artikel Abdel Aziz el-Rantisis, einem prominenten Mitglied der Hamas-Führung. Die offensichtliche Bedeutung seiner Worte machen den nicht zuletzt auch von der EU gepflegten Unterschied zwischen dem politischen und dem militärischen Flügel der Bewegung illusorisch. Mit dieser Erkenntnis tun sich vor allem Frankreichs Politiker schwer.
      Avatar
      schrieb am 07.09.03 02:43:30
      Beitrag Nr. 751 ()
      735 u.a.

      schau Dir den Blick an. Die stories sind alt, und er beschreibt ja auch, wie man diesen Schund in die Hirne der Menschen hämmert:

      durch wiederholen, wiederholen, wiederholen.

      Der ganze antisemitische Krampf, nun auf die Belange der Hamas zurechtgestutzt, und siehe da: was für einen sinnsuchenden Palästinenser noch als glaubwürdig klingen mag - die behauptete enge Zusammenarbeit zwischen Nazis und Juden - sieht in unseren westeuropäischen Augen schon eher etwas befremdlich aus.

      Nun gut, nicht in allen unseren Augen.

      Den einen oder anderen Spinner hier gibt es hier nachweislich, der auf der Suche nach dem möglichst Unwahrscheinlichsten als dem, was dann der geheimen Wahrheit wohl am nächsten kommen wird, sehr gerne glauben, die Nazis und die Juden seien eigentlich dicken Freude gewesen.

      Das sind die, welche in ihrer knappen verbleibenden Wachzeit dann Ufos jagen, oder Artikel über Verschwörungen einsaugen. Das Leben ist kurz. Nicht immer ist dies ein verlust. Die Evolution würfelt, und da fällt halt einiges durch den Rost. Das war hier nicht immer so, aber einige haben noch nicht mitbekommen, daß dieses Experiment eigentlich gescheitert ist. Wir können unser Volk offensichtlich auch ohne Land im Osten ernähren. Der Spruch war hohl. Haben die Juden mit den Nazis aufs falsche Pferd gesetzt ?

      Und hörten wir nicht schon, die Hamas selber sei von Juden, von den orthodoxen Siedlern, nein schlimmer: von den Zionisten !! ins Leben gerufen worden ? Ja, weiß Herr Rantisi das nicht ? Wenn er das nicht weiß, weiß weiß er dann ?

      Er, und die Hamas also, plötzlich Seite an Seite mit den Nazis ? Weil beide von den Juden unterstützt ?

      Und da beginnt es dann plötzlich zu stimmen.

      Interessant an diesem Artikel ist auf jeden Fall, wie sehr er der Darstellung der hiesigen Zeitgenossen gleicht. Denen kann man nun entgegenen, daß sie als Nachfahre, die "Gnade der späten Geburt" mißbrauchende damit über ihre eigene Hakenkreuz- Mentalität flugs zu Freunden und Verbündeten der Juden mutiert sind. Aus der Sicht des Herrn Rantisi.

      Das könnte die Herren Hitler, Himmler etc sicher gefreut haben. Und deren klammheimliche Bewunderer.

      Das ist halt das Verräterische an dieser speziellen Rantisi- Palästina- Version. Er will die Israelis treffen.

      Und dabei erzeugt er bei einigen ansonsten Leichtfüßigen ein:

      "Halt mal. Das kann ja garnicht sein."

      Schlimm sind jene, die sowas mit kalten Herzen stricken. Die gibt es auch hier.

      Herrn Rantisi muß man hingegen ein langes Leben wünschen. Zur wirkungsvollen Abschreckung der kleinen, aber bedeutsamen Minderheit, die sich noch einen Funken Hirn bewahren konnten.

      Herr Rantisi, und die Nazis, sie haben etwas gemeinsam. Beide werden wechselseitig von Antisemiten als Verbündete der Juden vermarktet. Schön, dies mal herausarbeiten zu können.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 07.09.03 12:43:57
      Beitrag Nr. 752 ()
      Palästinenser
      Der vor 100 Tagen eingesetzte Ministerpräsident der palästinensischen Autonomieregierung Mahmoud Abbas legte nach einem Dauerstreit mit Arafat sein Amt nieder. Damit scheint nun endgültig die amerikanische Roadmap gestorben zu sein. Arafat ging als Sieger aus dem Machtkampf hervor, das palästinensische Volk aber als Verlierer, denn Israel wird keine Situation dulden, in der Arafat oder einer seiner Marionetten wieder das offizielle Sagen hat, dulden.




      Gaza
      Von einem israelischen Kampfflugzeug aus wurde der Sitz der Hamas-Terroristen in Gaza beschossen. Dabei wurde der Führer der radikalen Hamas-Moslems Scheich Jassin zusammen mit 15 anderen Hamas-Führern verwundet. Die Europäische Union stufte die Hamas-Bewegung am selben Tag als terroristische Organisation ein, was von Israel und den USA begrüßt wurde. Die Hamas-Führung will dafür, dass Scheich Jassin leicht verletzt wurde, Ministerpräsident Scharon töten. Die Hamas-Terroristen brachten mittels 74 Selbstmordterroranschlägen in den letzten drei Jahren 251 israelische Zivilisten um und verwundeten über 1.500 Personen.




      Nablus
      Bei einem Militäreinsatz zur Ergreifung von führenden Terroristen, wurde in Nablus der 23-jährige israelische Offizier Raanan Komemi getötet.




      Terror
      Der Terroranschlag vom 19. August in Jerusalem forderte sein 22. Opfer. Der 27-jährige Mordechai Laufer erlag seinen schweren Verletzungen.
      Avatar
      schrieb am 07.09.03 15:11:11
      Beitrag Nr. 753 ()
      Frankreichs Außenminister Dominique de Villepin gab am Samstag bei einem informellen Treffen mit seinen EU-Kollegen in Riva am Gardasee seinen Widerstand gegen diesen Schritt auf, nachdem sich die Hamas zu weiteren Selbstmordanschlägen in Israel bekannt hatte. "Es ist der Konsens entstanden, die Hamas auf die Liste von Terrororganisationen zu setzen", sagte Villepin. Dies führt zur Sperrung von Konten der Gruppe...


      Das ist natürlich eine erfreuliche Nachricht. Die Frage stellt sich mir aber immer mehr, wieso die Franzosen (nicht nur hier) sich derart lange gegen einen solchen Schritt gewendet haben? Angst vor Unruhen in ihren Vorstädten? Wählerstimmen wird man dort eh kaum gewinnen können, egal wie.
      Heimliche Sympathie mit Gestalten wie Hussein und den Hamas-Mördern würde ich ausschließen.
      Avatar
      schrieb am 07.09.03 15:12:30
      Beitrag Nr. 754 ()
      besonders clever ist es allerdings nicht, solchen Schritte vorher anzukündigen. Die Konten werden schon vor der Sperrung ziemlich leergeräumt sein...:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 07.09.03 15:15:58
      Beitrag Nr. 755 ()
      Gruß an SEP und danke für den Artikel in 735.

      Wirklich gut, wenn diese Typen sich selbst derart demaskieren....
      Avatar
      schrieb am 07.09.03 17:39:04
      Beitrag Nr. 756 ()
      xylo, #738:

      Die Frage stellt sich mir aber immer mehr, wieso die Franzosen (nicht nur hier) sich derart lange gegen einen solchen Schritt gewendet haben?

      Sehr richtig. Besonders gut beobachtet Dein: (nicht nur hier)

      Natürlich gibt es Gründe, warum die Franzosen sich so verhalten. Das wäre einen neuen Thread wert, aber wir sollten besser seinlassen, das Verhalten der Franzosen zu untersuchen. Von Vietnam. Bis Iraq. Und natürlich auch in den diese begleitende Randkriegsschauplätze. Hier also Palästina.

      Das wird eine spannende Geschichte für die EU, mit den Franzosen zusammen auch noch eine gemeinsame Außenpolitik zu definieren. Dies kann dann eigentlich nur eine französische Außenpolitik sein. Oder so, wie es Kohl positiv ausgedrückt hatte: Auf Generationen wird es nicht möglich sein, in Europa eine Politik gegen die Franzosen zu machen. Was Kohl natürlich wußte, und natürlich die Engländer wissen, (und die Italiener, die Spanier), unser Schröder hat davon leider keinen blassen Schimmer. Der letzte große Deutsche, der die Problematik mal ab und zu mal darlegte, war Augstein.

      Schröder ist also ziemlich blauäugig in die Falle gegangen, hat dabei noch 6 Mrd Euro auf dem französischen Altar geopfert, was hier kaum einer mitbekommen hat. Und wird in dem Glauben belassen, nun außenpolitisches Gewicht zu erhalten.

      Die Franzosen fahren ein ganz einfaches Konzept. Es ist das klassische Konzept einer von Minderwertigkeitskomplexen geplagten kleinen Mittelmacht.

      Die Israelis haben dies auch erst lernen müssen, allerdings schon ein paar Jahre her. Als sie ihre in Frankreich bestellten (und bezahlten) Schnellboote aus dem Hafen von Brest heraus klauen mußten. Man sieht es auch an ihren Kampfflugzeugen. Ursprünglich mal von Dassault als Mirage gekauft, zogen es die Israelis vor, dann eigene Flugzeuge zu entwickeln, die man heute als Rafaele kennt. Auch das haben die gewiß nicht freiwillig gemacht, es wurde ihnen von den Franzosen auf die Haut gebrannt.

      Wenn die Franzosen sich nun aus der Finanzierungsbewilligung von Hamas zurückziehen, dann geht damit sozusagen die letzte Ratte von Board. Das heißt: die Franzosen erwarten sich nichts mehr von einer Unterstützung der Hamas, auch keine Destabilisierung. Die Hamas ist tot, sie taugt nicht einmal mehr als von den Franzosen gestreutes Salz in anderen Wunden.

      Der aktuelle Rücktritt von Abbas gehört direkt hierher, er hat sich längere Zeit angekündigt, durch völlig unsinnige ( ihm aufgenötigte) Forderungen an die Israelis, die einwandfrei ein Kniefall in die Richtung von Arafat und den dahinter stehenden militanten Bereich der Palis galten. Es ist ein Zwischenschritt. Bei dem die Franzosen allerdings ihre Strategie überreizt haben. Es wird kein Stadium in dieser Gegend geben, bei dem die Hamas eine Rolle spielt, und die Franzosen daraus Vorteile ziehen können.

      Dies ist die zukünftige Art der Außenpolitik der EU.

      Die Hamas muß seit langem weg, jedenfalls die Spitze. Und damit muß Arafat weg. Ich gehe davon aus, daß Arafat den Jahreswechsel nicht mehr in dieser Gegend verbringen wird. Ich würde mich nicht wundern, wenn er mit seiner Frau in …. Paris als Exil auftauchen würde.

      Damit verlieren die Franzosen im Nahost ihren letzten indirekten Einfluß. "indirekt" ist das Schlüsselwort.

      Es ist viel ins Rutschen gekommen auf der Welt Auch wenn in solchen Foren die Weitsicht etwas fehlt. Nicht nur ist Saddam Hussein ohne direkten Einfluß. Auch Ghaddafi - der hier früher vehement reinspielte - wurde wieder integriert, unter ganz klaren Benimm- Bedingungen. Zieht man nun Arafat aus dem Verkehr, sind die bisher schon isolierten Scharfmacher der politischen Bühne endgültig abgelöst.

      Es gibt dann nicht mehr viel zu destabilisieren. Natürlich ist den Franzosen mit Fischer/Schröder ein wichtiger Baustein praktisch gratis in den Schoß gefallen, aber ich bin sicher, daß nicht einmal Schröder selber weiß, welche Rolle er wirklich spielt. Das ist also nichts, auf was man bauen kann.

      Die Destabilisierung als Mittel der Politik, als Möglichkeit, Einfluß zu nehmen kam an seine Grenzen. Wollen wir hoffen, daß sie sich nicht noch fortsetzt ins Europa hinein, weil die Deutschen traditionsgemäß immer die letzten sind, die sowas mitbekommen.

      Tatsächlich sehe ich kaum eine Chance, daß nicht auch dieser Kelch nicht an uns vorübergehen wird.


      SEP
      Avatar
      schrieb am 07.09.03 21:43:02
      Beitrag Nr. 757 ()
      :laugh:
      #741

      Als ob die Beseitigung der Hamas irgendwas im Nahen Osten ändern würde.
      Avatar
      schrieb am 07.09.03 22:16:39
      Beitrag Nr. 758 ()
      742..dann brauchst Du ja auch nichts dagegen zu haben, wenn sich eh nix ändert.
      Um das Personal ist es ja nun wirklich nicht schade, wie nicht zuletzt 735 mal wieder zeigt.
      Avatar
      schrieb am 07.09.03 22:19:59
      Beitrag Nr. 759 ()
      742: dann kann es Dir ja egal sein, wenn man mal bei der Hamas anfängt mit dem Großreinemachen.
      Denn um deren Personal ist es nun wirklich nicht schade, siehe auch 735.
      Avatar
      schrieb am 07.09.03 22:27:23
      Beitrag Nr. 760 ()
      1 x hätte auch gereicht. Geb ich zu :(
      Avatar
      schrieb am 07.09.03 22:29:19
      Beitrag Nr. 761 ()
      #744

      Wie schade ist es um die Kachbande und die sonstigen zionistischen Fanatikermassen.

      Wie schade ist es um all die Land- u. Wasserräuber mit Uzi und Thora in der Hand.

      Sind die besser und gerechter als Hamas!

      Wie schade ist es um deren Personal bitte.

      Macht bei denen mal einer Großreine.
      Avatar
      schrieb am 07.09.03 22:34:28
      Beitrag Nr. 762 ()
      Klar ändert sich was. Der user @groupier muß sich ein anderes Thema suchen.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 07.09.03 22:42:53
      Beitrag Nr. 763 ()
      #744

      Ach ja der letzte von dem ich sicher weis das er öffentlich die Ermordung politischer Gegener ankündigte war ein Bärtchenträger aus Braunau am Inn.

      Soviel zum Niveau auf dem sich ein A.S. mittlerweile befindet.
      Avatar
      schrieb am 07.09.03 22:45:57
      Beitrag Nr. 764 ()
      #747

      Da biste schief gewickelt das Thema bleibt mit und ohne Hamas!
      Avatar
      schrieb am 07.09.03 22:47:29
      Beitrag Nr. 765 ()
      @xylophon

      Du disqualifizierst dich selbst. Leute umzubringen, weil es um sie nicht Schade ist Mord und den findest du ja scheinbar gut. Die Hamas ist ein Symtom und nicht die Krankheit und wenn die Krankheit nicht geheilt wird, kann die IDF soviele Anführer töten, wie sie will, es wird die Hamas nicht zerstören.
      Avatar
      schrieb am 07.09.03 22:49:29
      Beitrag Nr. 766 ()
      #750

      Genau so isses!
      Avatar
      schrieb am 07.09.03 22:52:34
      Beitrag Nr. 767 ()
      IAF helicopters strike at Hamas ammo store in southern Gaza

      By Arnon Regular and Amos Harel, Haaretz Correspondents, Haaretz Service and Agencies



      Israel Air Force helicopters launched a missile
      strike late Sunday at an ammunition store
      belonging to the militant Hamas organization, east
      of the Khan Yunis refugee camp in the southern
      Gaza Strip, the Israel Defense Forces said.




      The arsenal appears to have been
      kept in the home of Abdel Salam
      Abu Moussa, a member of the
      Hamas military wing.

      Witnesses said that at least 11
      people were wounded in the
      strike, apparently by
      ammunition set off by the
      missiles.


      On Saturday, the movement`s most senior
      officials, including spiritual leader Sheikh
      Ahmed Yassin, survived an IAF missile strike as
      they were meeting in the Gaza City home of a
      Hamas member. Yassin was lightly wounded.

      Hamas claims Gaza bomb that wounded 3 soldiers
      Hamas claimed responsibility earlier Sunday for
      a bomb that wounded three Israel Defense Forces
      soldiers earlier in the day when their jeep
      drove over a bomb that exploded near the fence
      between Israel and the Gaza Strip, CNN
      reported.

      One of the soldiers sustained moderate wounds
      and the other two were lightly wounded. All of
      them were taken by helicopter to Soroka
      Hospital in Be`er Sheva for treatment. Army
      Radio reported that all three soldiers were
      reservists.

      The blast - on the Kissufim-Gush Katif road in
      the central Strip - heavily damaged the jeep,
      an IDF spokesman said.

      On Sunday evening, Israel Radio reported that
      Border Police sappers detonated a 50kg bomb
      near the security fence close to Kibbutz Nahal
      Oz, which borders the Gaza Strip from inside
      Israel. No injuries were reported, although the
      bomb was about five to 10 times larger than
      many explosives used in terror attacks.

      Security forces stay on high alert
      Israel`s security forces maintained a heightened
      state of alert Sunday, in particular in the
      area between Nahal Iron and the Jordan Valley,
      following a failed Israeli attempt Saturday to
      assassinate Hamas spiritual leader Sheikh Ahmed
      Yassin and other top leaders of the movement in
      the Gaza Strip.

      The alert, which has been raised to the highest
      level, is expected to continue at least for the
      next few days, Israel Radio reported Sunday.
      Police bolstered forces Sunday morning along
      the seam line border with the West Bank, in
      cities, and at major public transportation
      centers.

      Additional Border Police officers were deployed
      to the area between Nahal Iron and the Jordan
      Valley, and roadblocks were set up there.
      Forces were deployed near popular entertainment
      spots and shopping centers Saturday night, and
      large numbers of police were deployed to
      bolster security on buses and other forms of
      public transportation. The police presence at
      schools was also beefed up following warnings
      that terror groups plan to target educational
      institutions.

      Following the strike, in which Yassin was
      lightly wounded when an F-16 fighter jet
      dropped a quarter-ton bomb on a building in
      Gaza City, the defense establishment ordered a
      full closure of the West Bank and Gaza Strip,
      and banned Palestinians from entering Israel.

      A senior police official said that in light of
      the attempt on Yassin`s life, the question was
      not whether there would be a terror attack, but
      when and where.

      Egypt on Sunday condemned the attempted
      assassination. "We condemn Israel`s actions
      against civilians. Destroying homes and killing
      people with aircraft in streets crowded with
      civilians is a crime," Egypt`s Foreign Minister
      Ahmed Maher said.

      "We hope to hear the voice of the entire world,
      Europe and the United States strongly
      condemning these operations as they condemn the
      operations of some Palestinian groups," Maher
      said at a news conference with the European
      Union`s foreign policy chief Javier Solana.

      Palestinian students from the Islamic University
      of Gaza marched Sunday in a Hamas-organized
      rally in Gaza City to celebrate Yassin`s
      survival.

      The Hamas military wing, Iz a Din al-Kassam,
      issued a statement Sunday saying that it would
      leave the decision of selecting targets to
      those dispatched to carry out attacks.

      "Each Zionist who occupies our land is a target
      for us, but we did not select a specific target
      and we leave this to the judgment of our
      fighters and their ability to reach targets,"
      the statement said.

      Witnesses said that Yassin and his aide - later
      identified as senior Hamas leader Ismail
      Haniyah - were rushed away in a car. The
      wheelchair-bound Yassin was treated for
      injuries to his hand at Shifa Hospital in Gaza
      City.

      According to Palestinian sources, 15 others,
      among them children, were wounded in the air
      strike which came on the same day as a decision
      by European Union foreign ministers to move to
      outlaw the political wing of Hamas.

      Several Hamas leaders were holding a meeting at
      the home of senior Hamas official and Islamic
      University lecturer, Dr. Marwan Abu Ras,
      immediately before the strike. Among them were
      high-ranking officials Mohammed Deff and Adnan
      al-Rul, as well as Abdel Aziz Rantisi, the
      target of an unsuccessful IAF missile strike in
      June.

      Abu Ras told Reuters the missile struck his home
      just moments after Yassin and Haniyah left
      after hearing IAF aircraft overhead. They had
      been planning to sit down to lunch. "We heard a
      loud noise and then everything went black and
      then red before my eyes," he said, while being
      treated in hospital for injuries to his chest
      and leg.

      Israeli security sources later confirmed that
      Yassin and other senior officials in the
      organization were the targets of the attack, as
      they were meeting "to plan future terror
      attacks against Israelis." The IDF vowed to
      continue waging "relentless war against
      Hamas."

      Iz a Din al Kassam published a statement
      Saturday saying, "Our response to the attempted
      killing of the head of the Hamas organization
      pyramid will be of the type that Israel has
      never seen before. We call on all organization
      cells in various cities to heighten the state
      of alert and prepare for an especially harsh
      response against the enemy."

      "You will pay the price for this crime," Yassin
      told a crowd of angry supporters after praying
      at a mosque, aiming his comments at Prime
      Minister Ariel Sharon.

      "The Israeli people will pay a dear price for
      this crime... Our people will not raise the
      white flag. The [Israeli] entity will be
      removed."

      Supporters outside the mosque waved Hamas flags,
      chanting: "We will sacrifice our blood for
      Yassin". One militant shouted through a
      loudspeaker as Yassin was treated in hospital
      straight after the attack: "Sharon, your head
      is now wanted."

      Others chanted: "Bomb Tel Aviv."

      Palestinian Authority Foreign Minister Nabil
      Sha`ath slammed the IAF strike on Yassin. In an
      interview to the BBC he said the "continuation
      of assassinations and murders of Palestinian
      leaders was shocking news... which contributes
      to further escalation."

      http://www.haaretzdaily.com/hasen/spages/337274.html
      Avatar
      schrieb am 07.09.03 22:55:11
      Beitrag Nr. 768 ()
      entweder man knallt sie so ab, oder sie sprengen sich am nächsten israeli in die luft.
      manchen ist sicherlich das zweite lieber, aber da die hamas den israelis den krieg erklärt haben, finde ich es legitim und verständlich feindliche "soldaten" auch umlegen zu dürfen.
      Avatar
      schrieb am 08.09.03 00:38:34
      Beitrag Nr. 769 ()
      08.09.2003

      Titel
      Rüdiger Göbel junge welt

      Mordaufträge erteilt

      Scharon: Israels Armee wird alle Hamas-Führer töten. Liquidierung Arafats befürchtet


      Israel will seine staatsterroristischen Aktivitäten verstärken. Nach dem gescheiterten Mordanschlag auf Hamas-Chef Scheich Ahmed Jassin kündigte der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon an, alle Führer der palästinensisch-islamischen Widerstandsorganisation töten zu wollen. In einem Zeitungsinterview sprach der Premier am Sonntag von einer neuen unerbittlichen Jagd: »Wir werden ihnen keine Sekunde Ruhe geben.« Dem Bericht zufolge hatte Scharon selbst den Angriff auf ein Hamas-Spitzentreffen am Samstag angeordnet. Die israelische Armee versuchte kurz nach dem Rücktritt des palästinensischen Premiers Mahmud Abbas, den Tötungsauftrag umzusetzen. Eine von einem Kampfflugzeug abgeworfene Bombe verletzte den querschnittsgelähmten Jassin allerdings nur leicht. 15 weitere Palästinenser in Gaza wurden bei dem Terroranschlag verletzt, einige davon schwer. Seit dem 21. August hat die israelische Armee elf Hamas-Politiker liquidiert. Die israelische Friedensgruppe »Gush Shalom« warnte unterdessen, angesichts der Gewaltpolitik Scharons sei auch das Leben von Palästinenserpräsident Yassir Arafat unmittelbar bedroht.

      Rückendeckung für ihr Mordprogramm erhielt die israelische Führung am Wochenende von der Europäischen Union. Die EU-Außenminister verständigten sich auf dem Gipfel in Riva am Gardasee darauf, die Hamas als terroristische Organisation einzustufen und Konten der Gruppe einzufrieren. Vor allem Bundesaußenminister Joseph Fischer machte sich für eine entsprechende Entschließung stark. Eine geheim tagende Arbeitsgruppe soll nun die konkrete Umsetzung beraten. US-Präsident George W. Bush wollte sich in einer von seinem Stab vorab als »programmatisch« angekündigten Ansprache in der Nacht zu Montag zum Nahost-Konflikt und seinen weiteren Irak-Plänen äußern.

      Nur wenige Stunden nach dem gescheiterten Mordanschlag auf Scheich Jassin räumte die israelische Armee am Samstag ein, daß die Hamas-Spitze liquidiert werden sollte. Die Sicherheitskräfte seien mit einem Luftangriff auf ein Gebäude, in dem sich Hamas-Gründer Scheich Jassin befunden habe, zur »Aktion« übergegangen, hieß es in einer Erklärung des Militärs. In dem Haus habe die Hamas-Führung getagt, um »neue terroristische Attentate« gegen Israel vorzubereiten, behauptete die Armee.

      Jassin, der bei dem Bombenanschlag an der Hand leicht verletzt wurde, erklärte anschließend, Israel sei zu weit gegangen und werde dafür einen hohen Preis zahlen. Tausende von Hamas-Anhängern demonstrierten in Gaza und bekundeten, Israel habe mit dem Angriff auf Scheich Jassin das »Tor zur Hölle« geöffnet. Führer der Organisation erklärten ihrerseits, ihre Aktionen zu intensivieren: Oberstes Hamas-Ziel sei nun der israelische Premier persönlich.

      Den Preis für Scharons Liquidationsbefehl dürfte zunächst aber die israelische Zivilbevölkerung zahlen müssen: Aus Angst vor Vergeltungsschlägen der Hamas befinden sich israelische Polizei und Armee seit Sonntag morgen in höchster Alarmbereitschaft. Gaza-Streifen und Westjordanland wurden erneut total abgeriegelt, die Palästinenser bleiben bis auf weiteres wieder in ihren Gebieten eingesperrt. In der Vergangenheit konnte dies allerdings blutige Attentate in Israel auch nicht verhindern.

      Die Friedensgruppe »Gush Shalom« fürchtet eine noch größere Gewalteskalation seitens Israels. Nach dem Rücktritt des palästinensischen Premiers Abbas sei das Leben von Präsident Arafat in unmittelbarer Gefahr, warnte die Organisation in einer in Tel Aviv verbreiteten Erklärung. Die am Samstag eingereichte Demission sei »ein großer Sieg für Ariel Scharon«. Der israelische Premier habe, so Gush Shalom, von Anfang an versucht, Abbas zu stürzen und Arafat dafür die Schuld zu geben. »So hofft Scharon, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: den exklusiven Einfluß auf Bush zu sichern und den Weg für die Eliminierung von Arafat vorzubereiten.« Abbas hatte seinen Rücktritt am Samstag unter anderem mit der mangelnden Bereitschaft Israels begründet, den sogenannten Friedensplan »Roadmap« umzusetzen, sowie mit anhaltendem innerpalästinensischem Widerstand gegen seine Regierung. Abbas hatte das Amt des Ministerpräsidenten erst vor vier Monaten übernommen. Es war auf Betreiben der USA eingerichtet worden. Die israelische Führung kündigte nach Abbas’ Rücktritt an, eine palästinensische Regierung, der Arafat oder einer seiner Anhänger vorstehe, werde man nicht anerkennen.
      Avatar
      schrieb am 08.09.03 02:41:21
      Beitrag Nr. 770 ()
      wer einen Krieg deklariert, und in diesem Krieg umkommt, der sollte sich eigentlich nicht beschweren.

      Dieser Krieg wurde "der heilige Krieg" genannt, und er wurde wieder aufgenommen am selben Tage, als vor der UN- Mission in Bagdad ein Anschlag verübt wurde.

      Scheinbar haben die Tagträumer hier an diesem Board die Vorstellung, einer derartige Deklaration der Wiederaufnahme von Selbstmordanschlägen durch die Hamas müsse selbstverständlich nur und ausschließlich die erwünschten Nachrichten über zerfetzte Israelis zur Folge haben ? Mit Erstaunen registrieren diese, daß die Israelis ihrerseits diese Hamas nun bei ihrem Wort nimmt, und gegen die wieder Krieg führt.

      So war es nicht gemeint ? Die Toten fallen auf der falschen Seite an ?

      In einem Krieg gibt es Tote. Das ist auch bei einem "heiligen Krieg" nicht anders. Denn in die weltlichen Abläufe mischt sich Gott bekanntlich nicht ein. Es ist auch folgerichtig, wonach das israelische Militär nunmehr konsequent zur Tat schreitet, denn ihr Gegner richtet sich bekanntlich ausschließlich gegen Zivilisten. In Kaufhäusern, Straßencafes und in Bussen.

      Wenn Militär eine sinnvolle Schutzfunktion ausübt, dann doch diejenige, die eigenen Zivilisten zu schützen.

      Wer so etwas Mord zu nennen beliebt, hat wohl ein Wahrnehmungs- Problem mit einer Schlagseite. Ich weiß: man nennt dies heute nicht mehr Antisemitismus, sondern "Kritik an Israel". Und deswegen ist "Mord" dann wohl auch nur eine Metapher, die in derartige Vorgänge eingepaßt wird.

      Die Hamas, eine der aggressivsten Terror- Organisationen dieser Welt, wird enthauptet. Dies ist nichts anderes als eine logische Konsequenz auf deren Ankündigungen, und Taten. Es geschieht mit deren Führern das, wozu sie ihre Jugend angestiftet haben: sie gehen dafür direkt ins Himmelreich ein. Oder etwa nicht ? Das war, was sie ihren eigenen Kindern für ihre Morde versprochen haben.

      Warum gönnt ihr denen das nicht ? Was wäre daran ungerecht ?

      SEP
      Avatar
      schrieb am 08.09.03 07:37:49
      Beitrag Nr. 771 ()
      @Sep:
      vor kurzem hat ein sehr bekannter und renommierter deutscher Islamist ( :laugh: nein, im Sinne von Islamwissenschaftler :laugh: ) durch Studien der frühesten bekannten Versionen des Koran aus dem Jemen nachgewiesen, daß mit den bekannten " 72 Huris " nicht irgendwelche Weibsbilder, sondern lediglich Trauben gemeint waren.
      Also nix mit postumen Massenorgien, sondern lediglich etwas Obst ;) .
      Das haben die Rantissisis dieser Welt bestimmt mitbekommen.
      Und für einen Obstsalat möchten sie eben nicht abtreten. :D
      Avatar
      schrieb am 08.09.03 07:56:55
      Beitrag Nr. 772 ()
      @stirner: bezüglich "Junge Welt" und deiner geliebten Kommentare daraus -

      Die Tageszeitung (taz), so steht es in der heutigen Ausgabe auf der "Flimmern-und-Rauschen"-Steite, sei am Sonntag per E-Brief über eine angebliche Spaltung der Redaktion der linken Tageszeitung junge Welt (jW) unterrichtet worden. Zitat: "Darin hieß es in einer jW-"Sonder-Nummer Israel", daß es `nach langen Diskussionen um antisemitische Tendenzen` am Donnerstag Abend `zum Eklat` gekommen sei, und daß dem Chefkommentator Pirker von einer `Gegen-Redaktion` Antisemitismus und Antizionismus vorgeworfen werde." (taz, 13.05.02, S. 17)

      Ein Gustav Schwertmüller leistete sich den Schabernack eines Extrablatts mit dem Thema "Antisemiten raus! - Die Gegen-Redaktion der Tageszeitung junge Welt formiert sich: ohne Antisemiten", auf Seite 1. Auf der zweiten Seite dann die Schlagzeilen "Pirkerwerners Juden - Wie der Chef-Kommentator vom Klassenkampf redet und Israel meint" und "Das Interview - Das letzte Interview vor dem Eklat: Ein deutscher Antizionist gibt Vollgas". Folglich verkündet kein geringerer als Gustav Schwertmüller in großen Lettern die "Spaltung der Redaktion" und schreibt:

      "Am Donnerstag Abend kam es nach langen Diskussionen um antisemitische Tendenzen in der Tageszeitung junge Welt zum Eklat.
      Bereits in der vorletzten Woche war der Streit innerhalb der Redaktion schon einmal eskaliert. Werner Pirker hatte in seinem Artikel `Einen anderen Zionismus gibt es nicht` dem Staat Israel das Existenzrecht abgesprochen und zur `Überwindung` des `Klassenstaates` Israel aufgerufen (siehe Seite 2).
      Als auf einer Redaktionskonferenz Kritik an diesem Artikel geäußert wurde, reagierte die `antizionistische` Fraktion mit Verleumdungen gegen ihre Kritiker, die sie als Handlanger des `Irren Scharon` bezeichneten, und ihnen eine `rassistische, biologistische Weltsicht` vorwarfen. Sie riefen zur Unterstützungen jeder Form des palästinensischen Widerstandes gegen die `jüdischen Kolonialisten` und ihre `imperialistischen Verbündeten` auf (alle Zitate: Werner Pirker).
      Die Einrichtung einer Rubrik `Israel-Kritiker des Tages`, in der die `Endlichkeit der nationalen Unterdrückung` am Beispiel Israels heraufbeschworen wird, führte dann zum endgültigen Bruch.
      Mehrere Redakteure der Tageszeitung junge Welt gründeten daraufhin eine Gegen-Redaktion.
      Sie wenden sich gegen Antisemitismus und Antizionismus - auch und gerade innerhalb der Linken.
      Diese Gegen-Redaktion wurde umgehend aus den Räumlichkeiten der jungen Welt ausgesperrt, die Redakteure mit Kündigung bedroht."

      Schwertmüller fordert, daß die jW nicht länger Sprachrohr derer bleiben könne, die im Stürmer-Stil gegen Israel als Staat der Juden hetzen! Von einer "zionistenfreien Zone" ist die Rede, die es in der jW nicht geben dürfe. Schließlich schlußfolgert Schwertmüller, daß sich hinter dem Antizionismus der Palästinenser und seiner deutschen Anhänger meist schlecht verborgener Antisemitismus verberge. :D

      Chefredakteur Arnold Schölzel ließ sich nicht lumpen und brachte flugs eine "Richtigstellung" (diese erreichte die Kalaschnikow-Redaktion per Fax am 13.05.02, um 13:49 Uhr) in der er feststellte, daß es keine Spaltung der Redaktion gebe:

      "Die `linken` Antisemiten in der Tageszeitung junge Welt haben keinen Widerstand zu befürchten, sie sind sich mit dem linksradikalen Mainstream einig."

      :laugh:

      Unter "Nationalbolschwisten geschlossen gegen Israel", heißt es: "Unsere Meldung vom Freitag war falsch. Die Redaktion der Tageszeitung junge Welt hat sich natürlich nicht gespalten.
      Die unter dem Deckmantel eines `linken Antizionismus` daherkommende Kritik an Israel, die ebenso stümper- wie stürmerhaft in der Tageszeitung junge Welt daherkommt, ist nichts anderes als schlecht getarnter Antisemitismus.
      Wer nun aber meint, die Ergüsse z.B. des Chef-Kommentators Werner Pirker müßten innerhalb der Redaktion oder zumindest bei Teilen der Leserschaft auf Ablehnung oder gar Empörung stoßen, der irrt.
      Es gibt niemanden innerhalb von Redaktion und Leserschaft der jungen Welt, dem man einen Aufstand gegen die israelfeindlichen Pöbeleien in dieser Zeitung zutrauen kann.
      Vielleicht ist es ja so, daß sich die junge Welt sowieso schon bald mangels Geld in die ewigen Jagdgründe Stalins, Maos und Strassers verabschiedet.
      Bis dahin aber gibt es in Deutschland eine Zeitung, die sich links gibt und doch gegen den Staat der Juden agitiert, wie es sich nicht einmal eine `Junge Freiheit` erlauben würde.
      Die Ähnlichkeit in Namen und Ideen legt einen Zusammenschluß der Zeitungen von Nationalbolschwisten und Nationalkonservativen nahe.

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 08.09.03 08:06:38
      Beitrag Nr. 773 ()
      und noch mehr zum Thema "Junge Welt" :

      http://www.nadir.org/nadir/periodika/jungle_world/_2001/05/0…


      ein Auszug:

      "Doch zurück zum Zitat. Lassen wir einmal den deutlichen Bezug auf die antizionistisch/antiimperialistische »Brückenkopf-Theorie« beiseite und wenden wir uns dem exotischen Sound zu. Wem der etwas weihrauchgeschwängerte falsche Ton des Wortes Shoah unangenehm auffällt, wenn es von Deutschen gebraucht wird, dem müsste bei dem Wort Nakba ein noch schalerer Geschmack zurückbleiben. In beiden zunächst unverständlichen Bezeichnungen schwingt die Ahnung vom unbegreiflichen Ausmaß zweier Katastrophen mit, zugleich wird ihr tatsächlicher Gehalt dem Zugriff kritischer Beschäftigung entzogen. Die schlichte Übersetzung lautet hier: die Vernichtung von sechs Millionen europäischen Juden, dort: die Flucht von ca. 700 000 Palästinensern. Wer »Nakba« unhinterfragt übernimmt, wie in der Jungle World geschehen, spricht die Sprache der Al-Husseinis, Arafats, Saids oder die der Pirkers und anderer völkischer deutscher Kommunisten, denn er gebraucht diesen rhetorischen Marschflugkörper aus der Werkstatt palästinensischer Intellektueller, um zwei unvergleichliche Ereignisse miteinander zu identifizieren. Das ist angenehm für die palästinensische Bewegung und noch angenehmer für deutsche Linke, die die »Aufarbeitung der eigenen Geschichte und Position im Hinblick auf den Nahostkonflikt« nicht versäumt haben. Mit dem Nakba-Trick wollen deutsche Internationalisten eine gigantische Geschichtsfälschung auffliegen lassen, die den Kolonisierten von den Kolonisatoren angetan worden sei. Was sie in Wirklichkeit betreiben, ist die Popularisierung einer Geschichtslüge, die Bedienung einer klassisch antisemitischen Verschwörungstheorie und vor allem die Bewältigung der Vernichtung von sechs Millionen Juden durch die Deutschen.

      Unbestreitbar haben israelische Milizen 1947/48 die Flucht zahlreicher Palästinenser durch gezielte Gewaltakte gefördert. Ebenso unbestreitbar hat eine Vertreibung in toto nicht stattgefunden. Bereits 1947 hat sich die Mehrheit der palästinensischen Notablen abgesetzt, um vom Ausland ihr Volk mit Direktiven - zunächst für den Aufstand und dann für die Flucht - zu versehen. Dass sie damit nicht überall erfolgreich waren, bezeugt der Umstand, dass aus benachbarten Dörfern die eine Bevölkerung floh, im anderen aber blieb und heute noch dort lebt.

      Das würde schon genügen zum Thema Nakba. Aber weiter: Die Geschichte des Palästina-Konflikts beginnt nicht 1947. Seit Anfang der zwanziger Jahre etablierte sich ein unverhohlener antisemitischer arabischer Nationalismus. In Beirut erschienen die Protokolle der Weisen von Zion in arabischer Übersetzung in Massenauflage, in Jerusalem trieb eine rührige NSDAP-Ortsgruppe ihr Unwesen, ein Onkel Arafats und jahrzehntelanger Führer der Palästinenser, Al Husseini, der sich auf seine Freundschaft mit Hitler zeitlebens einiges einbildete, setzte in den zwanziger und dreißiger Jahren alles daran, die Feindschaft der Palästinenser gegen die jüdischen Siedler zu schüren und antisemitisch aufzuladen, eine Stimmung, die immer öfter zu Morden an Siedlern führte. Und dass nicht wenige Stimmen aus der arabischen Welt Rommels Durchbruch in Ägypten herbeigesehnt hatten und dass schließlich in Ägypten, Syrien und Irak nicht wenige besiegte Judenmörder freundliche Aufnahme und neue Tätigkeitsbereiche fanden, gehört zu den Voraussetzungen der israelischen Staatsgründung.

      Doch lieber lauscht man arabischen Ammenmärchen. Im Nahen Osten gebe es keinen Antisemitismus, hier hätten Juden und Muslime über Jahrhunderte freundschaftlich zusammen gelebt, erst durch den europäischen Antisemitismus und die jüdische Siedlungsbewegung sei es zu Problemen gekommen. Dass die arabischen Juden entrechtet und gedemütigt waren und immer in Angst vor Überfällen und Pogromen lebten - lange bevor sich der erste Siedler aus Europa blicken ließ -, davon kein Wort. Gewiss ist der Antisemitismus, wie er in Auschwitz zu seinem eliminatorischen Höhepunkt kam, deutsche Tat und deutsches Exportgut. Der Hass gegen die Juden als »Agenten der Zirkulation« ist im islamischen Kulturraum freilich älter und nicht erst seit der Balfour-Declaration von 1917 vorhanden. Aus altem Ressentiment und der Zustimmung zu einer höchst modernen Vernichtungstat eine Nationalideologie auf den Weg gebracht zu haben, ist eben nicht nur eine deutsche Leistung. Hier hat die arabische Ideologie deutliche Anleihen genommen bis hin zur Erfindung der Nakba, was auf Deutsch so etwas ähnliches wie verfolgende Unschuld heißen könnte.

      Die letzte Bombe, die deutsche linke Realisten auf die Juden werfen, ist die Einforderung eines Rückkehrrechts der »vertriebenen« Palästinenser - eine gigantische sudetendeutsche Veranstaltung, die nicht zufällig seit dem Kosovo-Krieg Konjunktur hat. Vier Millionen Palästinenser - das sechsfache von 1948 - werden nach 53 Jahren zu Vertriebenen erklärt und Israel als historische Schuld angerechnet. Menschen, von denen über eine Million in den Autonomiegebieten in Lagern gehalten werden, die in den Nachbarstaaten als menschliche Verschiebemasse gegen Israel herhalten müssen und in ihrem furchtbaren Status »die prägendsten und grundlegendsten Elemente palästinensischer Geschichte« (Jungle World, 3/01) zu erkennen gezwungen werden; Leute, denen ihre arabischen Brüder und Schwestern das Ansiedlungs- und Staatsbürgerrecht verweigern, sie zusammenschießen, wenn sie frech werden, aber mit Waffen ausstatten, wenn es gegen die Juden gehen soll; diese Leute, die nicht die Waffen gegen ihre fiese Familie erheben, sondern ihren Kindern beibringen, ihre Heimat liege in einem Dorf in Israel, das seit 52 Jahren nicht mehr existiert, sollen heim nach Israel.

      Selten hat es eine verrücktere Forderung gegeben. Irre und verbrecherisch, wenn sie scheinbar naiv von deutschen Linken vorgetragen wird, die sich nicht einmal schämen, die Anerkennung des Rückkehrrechts, die die Zerstörung Israels und die Ermordung und Vertreibung der dort lebenden Juden bedeuten würde, mit der Litanei vom Existenzrecht Israels zu verknüpfen.
      "
      Avatar
      schrieb am 08.09.03 08:27:11
      Beitrag Nr. 774 ()
      ...kurze Frage: der taz-Artikel ist ja aus Mai2002. Von der Jungen Welt hat sich doch schon mal die "Jungle World" abgespalten - m.E. ist das aber länger her. Oder ist das der gleiche Vorgang.

      Ansonsten herzlichen Dank an nichtdie, Deine Artikelsammlung ist wirklich fast immer lesenswert.
      Avatar
      schrieb am 08.09.03 09:34:26
      Beitrag Nr. 775 ()
      Erneut gab es einen Angriff auf ein Hamas-Mitglied. Der wurde zwar nicht getroffen, überhaupt zeigen sich die israelischen Mordanschläge nicht mehr so erfolgreich.
      Verletzt wurde 11 Menschen, darunter drei Kinder. Da kann man wohl kaum mehr die Ansicht vertreten, die isr. Armee unterscheide sich moralisch von der Hamas.
      Wenn also die Hamas eine terroristische Organisation ist, dann ist es die IDF schon lange.

      Luftangriff auf Haus eines Hamas-Mitglieds

      08. Sep 07:41 netzeitung


      Israelische Kampfhubschrauber haben das Haus eines führenden Hamas-Mitglieds im Gazastreifen angegriffen. Dabei wurden mehrere Menschen verletzt.

      Beim Beschuss eine angeblichen Waffenlagers der radikal-islamischen Hamas-Bewegung im Gazastreifen durch israelische Kampfhubschrauber sind mindestens elf Menschen verletzt worden, darunter drei Kinder. Der Angriff ereignete sich Agenturangaben zufolge am Sonntagabend. Wie die israelische Armee mitteilte, wurde ein Haus im Flüchtlingslager Chan Juni im Gazastreifen angegriffen, das der Hamas als Munitionslager diente.

      Augenzeugen in Chan Junis berichteten, sie hätten vor dem Angriff auf das Haus von Abdel Salam Abu Musa mehrere Hubschrauber über der Gegend kreisen sehen. Die Hubschrauber hätten demnach zwei Raketen abgefeuert. Nach Angaben der israelischen Armee handelte es sich um lediglich eine Rakete.

      Abu Musa soll das Haus unmittelbar vor dem Angriff verlassen haben, hieß es. Er gehört dem militanten Flügel der Hamas an. Nach Armeeangaben wurden in dem Gebäude Sprengstoff und andere Waffen für Anschläge aufbewahrt. (nz)
      Avatar
      schrieb am 08.09.03 09:49:23
      Beitrag Nr. 776 ()
      zu 757,758

      Den Streitereien in der linken Presse nachzugehen halte ich für sinnlos.
      Teilweise entstanden sie durch den Versuch, antizionistische Haltungen aufzubrechen. Die Vorgehensweise war die übliche: Diffamierung als Antisemtismus. Das ist gescheitert, denn es funktioniert heute eben nicht mehr. Es sind immer die gleichen Loser, die das versuchen.

      Die Junge Welt ist die einzige Tageszeitung, die regelmäßig kritsch über Israel berichtet. Dafür schätze ich sie. Dort erfährt man mehr über die Situation in Israel als irgendwo sonst. Man kann das Archiv der Zeitung kostenlos durchsuchen!

      http://www.jungewelt.de
      Avatar
      schrieb am 08.09.03 17:46:49
      Beitrag Nr. 777 ()
      #756, @nichtdie. Obstsalat.

      Immer die alte Geschichte: große Versprechungen machen, und hinterher stellt sich raus, es seien nur "Trauben".

      Ich hatte mich schon gefragt, ob denen nicht irgendwann bei deser Quote die Jungfrauen ausgehen müssten. Auf Nachfrage beschied man mich hier der Art, daß diese nach dem Akt wieder jungfräulich würden. Schade , daß ma dieses knowhow nicht weltlich vewertbar machen kann. Erklärt immerhin, warum unsere Alice Schwarzer sich nicht zu dem meiner unmaßgeblichen Meinung nach etwas frauenfeindlichen Versprechen von Jungfrauen als Belohnung geäußert hatte.

      Wahrscheinlich hatte sie Vorab- Informationen über diesen Traubenhandel, den sie dann allerdings nicht an die Delinquenten weiterreichte.

      Ein ganz normaler Betrug also, und womöglich Beihilfe zum betrug mit Todesfolge. Rechtlich ganz interessant. Wobei Sinn des Betruges ist, den Tod als Gegenleistung herbeizuführen für eine Leistung Dritter, die von dem Schuldner von vornherein als nicht einbringbar bekannt war.

      Das wäre doch auch mal was für den Gerichtshof in Den Haag. Heimtückischer Betrug mit Todesfolge. Und Beihilfe azu. Wenn wir hier rumspinnen, um uns etwas anzupassen.

      Aber jetzt kommts raus. Muß man den Israelis hoch anrechnen, daß sie selbst um Obstsalat noch den Spediteur machen.

      Ernst jetzt: Deine Textverweise sind wirklich lesenswert. Ich hatte es eigentlich längst aufgegeben, hier eingestellte Texte zu lesen. Bei Deinen Text- Einstellungen bin ich dazu übergegangen, diese wieder zu lesen.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 08.09.03 17:47:52
      Beitrag Nr. 778 ()
      stirner, gibt es denn in deren Archiv noch etwas, was Du nicht schon hier reingestellt hast ?
      Avatar
      schrieb am 08.09.03 19:53:32
      Beitrag Nr. 779 ()
      #763

      vielleicht gibt es da eines tages ja eine untersuchung über die spezial-spins, über deren wesen z.b..

      ob es sich da um bloßes glaubensbekenntnis handelt.

      oder gar um genetische determinanten.

      ich hoffe, daß wir davon hören werden.
      Avatar
      schrieb am 08.09.03 21:11:56
      Beitrag Nr. 780 ()
      764

      schwarze Gedanken.

      Aber wenn es genetische Determinanten geben sollte, warum dann nur zu Glaubensbekenntnissen und deren Begleiterscheinungen. Warum dann nicht auch weitergehende Erkenntnisse auf anderen interessanten Gebieten, mit weitreichenden Folgen ? Sozusagen unterhalb der Rasse- Ebene. Das wird sowieso das interessantere Erknntnisfeld sein.

      Die Menschen, die ja bisher schon nicht gleich sind, sondern nur gleiche Rechte haben sollten, dann nach neuen Kriterien unterteilt, wonach sie nicht gleich sind, aber auch gleiche Rechte nicht mehr haben sollen ?

      Ein guter Einstieg, um beispielsweise die Arbeitslosigkeit schlagartig aufzuheben. Andere Mißstände natürlich ebenfalls.

      Bis heute waren immer diejenigen, die sich von solchen neuen Erkenntnissen etwas versprochen haben, am Ende unter den Verlierern. Kann dies diesmal anders sein ?

      SEP
      Avatar
      schrieb am 08.09.03 23:02:12
      Beitrag Nr. 781 ()
      @ERIKA

      Sozusagen eine Schädelvermessungs- und Kniescheibenbeschreibungsuntersuchung?

      Ich bin sicher, dass Du hier im Board (oder sogar im Thread) einige User findest, die Dir mit großer Freude geeignete Literatur aus ihrer Heimbibliothek zur Verfügung stellen.
      Avatar
      schrieb am 09.09.03 10:36:58
      Beitrag Nr. 782 ()
      Kleiner Flashback:


      Entweder „Frieden" mit Gewalt oder Zwangsumsiedlung?


      Nach einem US- Bericht haben die PalästinenserInnen nur die Wahl zwischen einer Zwangsumsiedlung mit Tausenden von Toten oder einem „Frieden" ohne Menschenrechte aber mit Gewalt.


      von Shraga Elam,

      Shraga Elam http://www.friedenjetzt.ch/ShragaElam/ ist ein israelischer Recherchierjournalist mit Sitz in Zürich. Jüngst veröffentlichte er ein vielbeachtetes Buch über die Zusammenarbeit der damaligen zionistischer Führung mit den Nationalsozialisten.




      Jeder mit einem Internetzugang kann einen Blick auf die Richtlinien der Israelischen ‘Verteidigungs’streitmacht (IDF, die israelische Armee, die Red.) für ihre gegenwärtige Operation gegen die PalästinenserInnen werfen. Nach dieser Publikation werden weitere Eskalationen mit der Vertreibung von PalästinenserInnen aus „sensiblen Regionen" und der „Verhaftung von Verantwortlichen der palästinensischen Autonomiebehörde und der Einsetzung einer neuen Militärverwaltung" beantwortet werden. Die dabei zu erwartenden Kämpfe von Haus zu Haus lassen nach dieser Quelle den Tod Tausender PalästinenserInnen erwarten, sowohl von palästinensischen Sicherheitskräften wie auch von Zivilisten.

      Die IDF muss im Rahmen dieser Operation den Tod Hunderter israelischer Soldaten und weiterer Tausender Verwundeter auf beiden Seiten einkalkulieren. Die einzige Möglichkeit, diese Gefahr abzuwenden, so diese Publikation, ist die, dass die Palästinensischen Behörde (PA) die Al Aksa -Intifada rücksichtslos und effektiv unterdrücke, und zwar ohne „übertriebene" Rücksicht auf Menschenrechte. Das detaillierte Programm wurde unter dem Namen ‘Dornenfeld’ im Rahmen eines pro-israelischen Berichtes veröffentlicht, der von Anthony H. Cordesman verfasst wurde, ein ‘Experte’ für den Nahen Osten beim einflussreichen Zentrum für Strategie und internationale Studien (CSIS http://csis.org/) in Washington — ein Institut mit starker Anbindung an den CIA http://ciawatch.com/. 1) http://www.friedenjetzt.ch/ShragaElam/Plan-Dornenfeld.html

      Es ist völlig ungewöhnlich für eine Militärmacht, ihre Pläne zu publizieren und es dem Feind zu ermöglichen, in diesem Fall der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), mitten im Kampf eine Kopie davon zu lesen. Diese Tatsache schmälert die Zuverlässigkeit der Information keineswegs, insbesondere weil viele Teile der in diesem Bericht erwähnten Maßnahmen schon genau so durchgeführt wurden. Die Veröffentlichung dieses Plans scheint Teil des US-israelischen Druckes auf die Palästinensische Autonomiebehörde zu sein, damit sie selbst die Intifada brutal niederschlägt.

      „Sie muss der zivilen Gewalt ein Ende bereiten, auch wenn das eine exzessive Gewaltanwendung bedeutet, die über das übliche Maß westlicher Polizeieinsätze hinausgeht." 2) http://www.friedenjetzt.ch/ShragaElam/Plan-Dornenfeld.html Frage", so der Bericht, „ist nicht, ob extreme Sicherheitsmaßnahmen manchmal angewandt werden oder ob sie manchmal notwendig sind. Die Frage ist vielmehr, wie oft solche Aktionen geschehen, wie konzentriert sie auf die angewandt werden, die Terrorismus unterstützen und wie sie unter dem Gesichtspunkt ihrer jeweiligen Kosten- Nutzen-Rechnung gerechtfertigt sind." 3) http://www.friedenjetzt.ch/ShragaElam/Plan-Dornenfeld.html


      Operation "Dornenfeld"

      Schon zu Beginn des Abkommens von Oslo plante die IDF die Möglichkeit, die Territorien zurückzuerobern, die bereits an die Palästinenser übergeben worden waren. Das „Dornenfeld" wurde mittels Simulationen und Übungen 1996 entwickelt und getestet. Während der Verhandlungen in Camp David im Juli 2000 änderte die IDF ihren Übungsplan von einer polizeilichen Sicherheitsoperation zu einer ausgewachsenen Militärmission, in der alle Einheiten den Sondereinsatz von Aufstandsunterdrückung trainierten. Der Code dieser Operation hieß "Zauberlied", die auf ein Konfliktszenario geringer Intensität vorbereitete. Die Vorbereitungen für den schlimmsten Fall (den „worst case" ) liefen unter dem Code "Ferne Welt". Dieses sieht die gewaltsame Einnahme palästinensischen Territoriums durch die israelische Armee und die Einrichtung einer Militärverwaltung vor, wenn die Situation einen solchen Schritt rechtfertigen würde." 4) http://www.friedenjetzt.ch/ShragaElam/Plan-Dornenfeld.html

      Die Jerusalem Post schrieb 1997 über die Operation "Dornenfeld": „Sie ist das Szenario für ein Blutbad. Israelische Panzer rollen in palästinensische Städte ein und sind mit Jugendlichen konfrontiert, die mit Steinen, Molotow- Cocktails und Gewehren bewaffnet sind. Israelische Soldaten und palästinensische Polizei bekriegen sich im Häuserkampf; israelische Kampfhubschrauber greifen haargenau strategische palästinensische Ziele an. Die Opfer sind immens." 5) http://www.friedenjetzt.ch/ShragaElam/Plan-Dornenfeld.html

      Nach den Simulationen und Übungen der IDF wird die Wiederbesetzung palästinensischen Gebietes zwischen einigen und 24 Tagen dauern. Dies hängt von der israelischen Taktik ab. „Wenn du z.B. ein Gebäude hast, aus dem 20 Palästinenser auf dich schießen," sagt Zvi Shtauber, von 1992 bis 95 der Kopf der strategischen Planungsabteilung der IDF, „stellt sich die Frage, sie anzugreifen oder zu warten, bis sie müde und hungrig sind." Die hochgeachtete Janes Intelligence Review (vom 1.3.97.) schrieb, dass aus der Sicht Israels "die militärischen Kosten der Rückeroberung direkt proportional zur israelischen Zurückhaltung sind: Je größer sie ist, desto länger die Opferliste der IDF". 6) http://www.friedenjetzt.ch/ShragaElam/Plan-Dornenfeld.html . Für dieses Szenario gibt es keine Schätzungen über Zahl palästinensischer Opfer.

      Da schon viele Maßnahmen der Operation Dornenfeld durchgeführt wurden, wird im Falle eskalierender Gewalt Israel mit hoher Wahrscheinlichkeit weitere Schritte aus diesem Plan unternehmen (s. Anhang). Die Verschleppung von PalästinenserInnen aus bestimmten Gebieten, wie Beit Jala, sollte daher als konkrete Gefahr erkannt werden. 7) http://www.friedenjetzt.ch/ShragaElam/Plan-Dornenfeld.html . Die Sunday Times vom 26.11.2000 berichtete, dass israelische Panzer- und Infanterie-Einheiten sich auf die Rückeroberung palästinensischer Gebiete vorbereiten. Barak wurde von der Regierung schon am 23. November autorisiert, die notwendigen militärischen Entscheidungen ohne Rücksprache mit dem Kabinett zu treffen.

      Natürlich stellen diese Vorbereitungen und ihre Veröffentlichung ein zentrales Element des Druckes auf Arafat dar. Aber das heißt nicht, dass Barak nur blufft. Er ist zynisch und rücksichtslos genug, diesen mörderischen Plan durchzuführen als einen vielversprechenden Teil seiner Wahlkampagne. Außerdem steht er unter ständigem Druck der IDF, das zu machen. Da es schwer vorstellbar ist, dass der Premierminister Israels diese Schritte ohne Zustimmung der USA wagen würde, gibt es kaum Aussichten, dass eine wirkungsvolle, offizielle internationale Schutztruppe rechtzeitig in dem palästinensischen Gebiet stationiert würde. Deshalb sollte die bestehende reale Gefahr für die PalästinenserInnen nicht unterschätzt werden und die Stationierung einer internationalen Friedenstruppe sofort geschehen. Die Erfahrungen der Gruppe um den mutigen Israeli Nata Golan, der wochenlang im Dorf Harres bei Nablus in der West Bank gelebt hat, um die Dorfbewohner vor den Angriffen von Siedlern zu schützen, zeigen, dass Widerstand von unten nützlich sein kann.

      CSIS-Bericht

      Neben den erschreckenden Szenarien und dem Plan „Dornenfeld" ist die sehr qualifizierte Analyse von Cordesman von Ehrlichkeit und Offenheit gekennzeichnet. Ohne Emotionen gesteht er als gut informierter und mit guten Verbindungen versehener Unterstützer Israels, dass das Abkommen von Oslo von sich aus nicht in der Lage war, den PalästinenserInnen Gerechtigkeit zukommen zu lassen und dass diese Situation auch für die kommenden Jahre weiter bestehen bleibe. „Selbst wenn jetzt eine Friedensvereinbarung getroffen werden könnte, würden noch immer größere Probleme und die ständige Drohung von Gewalt mindestens auf niedrigem Niveau bleiben. Jeder für beide Seiten annehmbare Kompromiss wird Jerusalem und die West Bank tief gespalten lassen. Ein Großteil der West Bank wird unter israelischer Kontrolle bleiben und mindestens der Großraum Jerusalem würde für neue israelische Siedlungen offen bleiben. Auf Jahre hinaus kann kein Friede die ökonomischen und politischen Erwartungen der jüngeren PalästinenserInnen erfüllen." 8) http://www.friedenjetzt.ch/ShragaElam/Plan-Dornenfeld.html .

      Da Israel zu keinerlei Konzessionen bereit ist, oder, wie Cordesman sagt, sie „nicht machen kann", gibt es nur zwei Alternativen: entweder „Gewaltfrieden" oder Krieg.
      Gewalt"frieden" bedeutet, so der US-Experte, ein palästinensisches Selbstunterdrückungssystem, das vom CIA und seinen israelischen Kollegen aus der Ferne kontrolliert wird. Die palästinensischen Behörden müssen die „Extremisten" und „Terroristen" kontrollieren, weil das Gewaltpotenzial als integrierter Teil der ungerechten „Lösung" für lange Zeit weiter bestehen bleiben wird. Cordesman erkennt sehr wohl die mit dem Abkommen von Oslo entstandene Tatsache, dass nämlich — neben anderen Ungerechtigkeiten — der zunehmenden Verarmung der eh schon armen Mehrheit der PalästinenserInnen. „Das reale Pro-Kopf-Einkommen für die West Bank und den Gaza Streifen fiel um 36% zwischen 1992 und 1996. .(…. ). Die CIA schätzt, dass dieser beträchtliche Rückgang ökonomischer Aktivitäten zur Verringerung der Lebenserwartung um fast 2 Jahre und zu einem signifikanten Anwachsen der Kindersterblichkeit zwischen 1997 und 2000 führen wird. 9) http://www.friedenjetzt.ch/ShragaElam/Plan-Dornenfeld.html .

      Anstatt nach Wegen zu suchen, diese verzweifelte ökonomische Lage zu verbessern, schlägt Cordesman Israel vor, fortzufahren im Gebrauch solch effektiver Waffen wie Einschränkung der Bewegungsfreiheit und ökonomischer Kriegsführung, da sie weniger „schlechte Schlagzeilen" verursacht als der Gebrauch von Kriegswaffen.

      Zur gleichen Zeit schreibt er: „Einschränkung der Bewegungsfreiheit und ökonomische Kriegführung verursachen weitere Probleme. Die Einschränkung bedeutet, die Palästinenser zu isolieren und die Wirtschaft der betroffenen Region zu lähmen. Bei der bereits schwachen Ökonomie in der West Bank und im Gazastreifen hat dies eine sofortige und brutale menschliche Wirkung, die alle dort Lebenden einschließt, nicht nur die Gewalttätigen." 10) http://www.friedenjetzt.ch/ShragaElam/Plan-Dornenfeld.html

      Aber die schrecklichen Waffen des ökonomischen Krieges, die im Kern eine langsame Form des Tötens sind, haben sich, so Cordesman, als sehr effektiv im Kampf gegen Hamas und den islamische Jihad erwiesen. Diese Organisationen haben eine beträchtliche Unterstützung im Volke verloren, wegen des übergroßen Verlustes an Jobs und Handel, der mit ihren militärischen Aktivitäten (Cordesman spricht von ‘Terror’) gegen Israel einherging.

      „Frieden und Sicherheit als natürliche Feinde der Menschenrechte". So lautet ein Kapitel in Cordemans Werk. „Israelischer Druck und palästinensische Politik veranlassten die palästinensischen Sicherheitsbehörden, Sicherheit über die Menschenrechte zu stellen, lange bevor die Krise im September 2000 begann, obwohl sie das oft eher machten, um die herrschende Elite zu stützen als um den Friedensprozess zu schützen (...) Kritiker der palästinensischen Sicherheitsbehörden müssen verstehen, dass solche Probleme die Regel bleiben und nicht die Ausnahme. Es wird in Zukunft keinen Frieden oder stabilen Friedensprozess geben, wenn die palästinensischen Sicherheitsbehörden nicht rücksichtslos und effektiv handeln. (...) Tun sie es nicht, werden die Nettokosten an Frieden und Menschenrechten für die meisten Palästinenserinnen verheerend sein. Israelische und amerikanische Führer haben sich auf den Terrorismus konzentriert als ein Maßstab für das Engagement der Palästinensischen Autonomiebehörde am Friedensprozess." 11) http://www.friedenjetzt.ch/ShragaElam/Plan-Dornenfeld.html

      Diese Politik war bis zum September erfolgreich und sollte wieder aufgenommen werden, so der einflussreiche Experte mit seinen weit reichenden anti-demokratischen Empfehlungen: „Israelische Sicherheitskräfte müssen gegen extremistische und terroristische Kräfte operieren, die es gelernt haben, ihre Aktivitäten mit einem ‘seriösen’ politischen Mantel zu verkleiden, um absichtsvoll die Rhetorik von Menschenrechten und Demokratie zu manipulieren, um Menschenrechtsgruppen und die Medien zu manipulieren und um jede Schwäche im Vollzug von Recht und Gesetz auszunutzen." 12) http://www.friedenjetzt.ch/ShragaElam/Plan-Dornenfeld.html

      Falls die Hoffnung existierte, dass die Intifada die palästinensischen Chancen für eine gerechte Lösung verbessern würde, für mehr Achtung ihrer legitimen Rechte, so stellt sie der CSIS-Bericht einzig vor die fürchterliche Wahl: Entweder ‘Friede’ mit Gewalt oder die Fortsetzung und Eskalation der Operation ‘Dornenfeld’.



      Operativer Plan von „Dornenfeld"


      Bereits durchgeführt:


      * Massive IDF-Truppenverstärkung an Konfliktpunkten

      * Einsatz weiterer Kräfte zum Schutz von Siedlungen, Hauptstraßen und Geländepunkten

      * Einsatz von Kampfhubschraubern und Heckenschützen, um Bewegungen vorzubereiten
      und Kämpfe zu unterdrücken

      * Einsatz von Handfeuerwaffen, Artillerie und Panzer zur Ausschaltung von Heckenschützen, Steinewerfern und Demonstrationen

      * Bombardierung durch Einsatz von Artillerie und Hubschraubern von bedeutenden Stellungen der Palästinenser sowie die Bestrafung von angreifenden PalästinenserInnen.

      * Festnahmen und Überfälle in palästinensischen Gebieten von Westbank und dem Gazastreifen.

      * Selektive Zerstörung bedeutender palästinensischer Einrichtungen und Beseitigen von wichtigen Positionen in der Nähe palästinensischer Städte

      * Brechen des organisierten Widerstandes durch Festnahmen oder Tötung von Schlüsselfiguren

      * Mobilisierung und Einsatz gepanzerter und anderer Landstreitkräfte angesichts massiver
      palästinensischer Erhebungen


      Teilweise durchgeführt:

      * Einsatz größerer Panzer und Artillerie zur Isolierung größerer palästinensischer Wohnbereiche und hermetische Abriegelung palästinensischer Gebiete, einschließlich vieler Bereiche der Zone A.

      * Einführung parallel verlaufender ökonomischer Blockaden mit selektiven Unterbrechungen des Finanzverkehrs, der Arbeitserlaubnisse und der Lieferungen von Nahrungsmitteln.

      * Ausnützen der israelischen Kontrolle über Wasser, Strom, Fernmeldeeinrichtungen und Straßen, um Größe und Dauer palästinensischer Aktionen zu begrenzen

      * Regulierung und Kontrolle des Zugangs zu den Medien und Leitung einer umfassenden Informationskampagne zur Beeinflussung der örtlichen und Weltmeinung

      * Einsatz von im Städtekampf trainierter Truppen zum Eindringen in Städte, höchstwahrscheinlich für Städte mit jüdischen Enklaven wie Hebron


      Noch nicht angewandt:

      * wie Hebron

      * Verhaftung von PA—Beamten und Einsetzen einer neuer Militärverwaltung

      * Gewaltsame Evakuierungen von PalästinenserInnen aus „empfindlichen" Gebieten.


      Anmerkungen:

      1 Anthony H. Cordesman, Friede und Krieg: Israel gegen die Palästinenser: Eine zweite Intifada? - Ein Entwurf, Zentrum für Strategische und Internationale Studien (CSIS), letzte Ausgabe vom 9.11.2000 http://www.csis.org/stratassessment/reports/IsraelPalestine.…

      2 CSIS-Bericht Seite 106

      3 CSIS-Bericht S. 115

      4 David Eshel (Offizier i.R. der IDF):IDF PREPARES 08/2000

      5 Peter Hirschberg: Kriegsspiele, Jerusalem Report, 4.9.1997

      6 Jane’s Intelligence Review 1.3.1997 Mittlerer Osten: Die Neigung zum Konflikt — Kriegsszenarien

      7 Beit Jalla ist eine Stadt nahe Bethlehems, und zwar gerade über der strategischen Umgehungsstraße, die die israelische Siedlung Gush Etzion [in der Westbank] mit Jerusalem verbindet. In der aktuellen Intifada haben bewaffnete PalästinenserInnen oft die Straße beschossen, so dass die Straße gesperrt wurde.

      8 CSIS-Bericht S.9

      9 CSIS-Bericht S.54

      10 CSIS-Bericht S.14

      11 CSIS-Bericht S.106

      12 CSIS-Bericht S.107



      Übersetzung aus dem Englischen:
      Walter Wiese

      Aufgeschaltet am 1.12.2002


      http://www.haefely.info/gesellschaft+politik_zwangsumsiedlun…
      Avatar
      schrieb am 09.09.03 17:08:29
      Beitrag Nr. 783 ()
      Die Mordanschläge der Israelis scheinen nun noch radikalere Reaktionen hervorzurufen. Wundert würde mich das nicht.


      aus Spiegel online

      Kamikaze-Attacken gegen Israel geplant

      Alarmstimmung in Israel. Nach Angaben des Armeechefs hatte das Terrornetzwerk al-Qaida Flugzeugattacken gegen Gebäude in seinem Land geplant. Der oberste Soldat Israels drohte damit, auch gegen Terrorgruppen im Ausland Vergeltungsschläge zu führen.

      Tel Aviv - Für die Kamikaze-Flüge sollten entweder Passagiermaschinen oder F-15-Kampfflugzeuge eingesetzt werden, sagte Generalstabschef Mosche Jaalon auf einer Konferenz in Herzliya. Osama Bin Ladens Terrornetzwerk habe versucht, Piloten aus Saudi-Arabien für die Selbstmordanschläge gegen Hochhäuser zu rekrutieren.
      Die brisanten Informationen sollen von mutmaßlichen al-Qaida-Mitgliedern kommen, die die Pläne bei Verhören in westlichen Ländern ausgeplaudert hätten.

      "Wir sind besorgt über die Aussagen der al-Qaida", sagte Jaalon. Er forderte eine Untersuchung durch Saudi-Arabien. Ebenso besorgt zeigte er sich über die Stationierung saudi-arabischer F-15-Kampfflugzeuge auf dem Luftwaffenstützpunkt Tabuk unweit der israelischen Grenze.
      Avatar
      schrieb am 09.09.03 17:53:58
      Beitrag Nr. 784 ()
      Man muß sich hier wohl eine Frage stellen: Warum sollte Israel Atomwaffen besitzen dürfen und der Iran nicht. Für unsere Sicherheit halte ich es unabdingbar, daß alle Länder des Nahen Osten ihre Atomwaffen abrüsten, einschl. Pakistans und Iraks.

      Dienstag 9. September 2003, 13:07 Uhr

      Iranisches Atomprogramm als Albtraum-Szenario für Israel

      Jerusalem (AP) Für Israel ist allein schon der Gedanke ein Albtraum, dass Iran in nicht allzu ferner Zukunft über Atomwaffen verfügen könnte. Deshalb hat die Regierung in Jerusalem ein mögliches militärisches Eingreifen anklingen lassen, setzt im Moment aber noch auf den diplomatischen Druck der Vereinigten Staaten gegen Teheran. Dort wiederum warnen Regierungsvertreter den Westen und insbesondere Israel vor «Abenteuern» wie Bombardierungen.

      Erinnerungen werden wach an das Jahr 1981. Damals galt Anzeige

      Irak als nukleares Schwellenland, was Israel grosse Sorgen bereitete. Eines Nachts flogen israelische Kampfflugzeuge, die dank modernster Technologie von irakischen Radargeräten nicht erfasst wurden, rund 750 Kilometer über die arabische Wüste bis nach Bagdad und zerstörten die dortigen Reaktoren. Damit wurde dem inzwischen gestürzten irakischen Staatschef Saddam Hussein die Möglichkeit zur Entwicklung von Atomwaffen vorerst genommen.

      Der Angriff stiess damals auf internationale Kritik - selbst bei Israels engstem Verbündeten, den USA. Zwei Jahre nach der islamischen Revolution in Iran galt Irak als Partner des Westens. Heute sieht die weltpolitische Lage anders aus. Die Regierung in Teheran ist sich darüber im Klaren, dass ihr Land auf der «Achse des Bösen» nach Afghanistan und Irak als nächstes auf der Abschussliste der Vereinigten Staaten stehen könnte.

      Iran betont immer wieder, dass sein Nuklearprogramm ausschliesslich friedlichen Zwecken diene. Die Gewinnung von Atomstrom sei angesichts der zurückgehenden Erdölvorräte zwingend. Die Tatsache, dass in einer iranischen Anlage Spuren von angereichertem Uran gefunden wurden, wird auf Verschmutzungen der technischen Ausrüstung vor der Anlieferung zurückgeführt. Doch Diplomaten, die die Anlage von Natansa im Süden des Landes besuchten, waren erstaunt darüber, wie weit die Entwicklung von Zentrifugen für die mögliche Anreicherung von Uran bereits fortschritten war.

      Israel jedenfalls schliesst daraus, dass Iran schon in zwei oder drei Jahren Atomwaffen besitzen könnte. Zwar fehlten dem Land zurzeit noch die ausreichenden Mengen an angereichertem Uran und einigen anderen notwendigen Chemikalien. Das technisch Know-how sei aber vorhanden, betont ein Regierungsbeamter in Jerusalem. Und zudem verfügt Iran bereits über geeignete Transportmittel, um atomare Sprengköpfe auf den Weg zu bringen.

      Für die Mittelstreckenrakete Schahab-3 mit einer Reichweite von 1.300 Kilometern wurde die Testphase Anfang Juli abgeschlossen. Damit könnten das knapp 1.000 Kilometer entfernte Israel sowie US-Stützpunkte in Saudi-Arabien und Afghanistan oder im Osten der Türkei angegriffen werden. In diesen möglichen Zielgebieten herrscht entsprechende Nervosität. Israel hat nach Angaben aus Sicherheitskreisen die Bekämpfung des iranischen Atomprogramms in seinen militärischen Strategieplan für die kommenden fünf Jahre aufgenommen. Der Geheimdienst Mossad wurde von Ministerpräsident Ariel Scharon angewiesen, die Entwicklungen in Iran genauestens zu beobachten.

      Die USA versuchen im Moment noch, mit diplomatischem Druck ein Atomwaffenprogramm Teherans abzuwenden. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) wurde aufgefordert, den Fall vor den Weltsicherheitsrat zu bringen. IAEA-Generaldirektor Mohamed ElBaradei hat Iran ermahnt, alle Fakten offen zu legen und Ad-hoc-Inspektionen zuzulassen. Dies hat Teheran nicht ausgeschlossen.

      Der iranische Aussenamtssprecher Hamid Resa Asefi hat die Regierung in Jerusalem unlängst vor «Abenteuern wie 1981» gewarnt. Ein Bombenangriff würde Israel teuer zu stehen kommen. Ephraim Kam vom Zentrum für strategische Studien an der Universität Tel Aviv geht davon aus, dass es vorerst wohl kaum zu einem Grossangriff auf die iranischen Atomanlagen kommen werde, doch seien Schwerpunktbombardierungen nicht auszuschliessen.

      Die Bedrohung Israel ergibt sich für Kam aus dem technischen Know-how zur Entwicklung von Atomwaffen und ihrem möglichen Einsatz über Mittelstreckenraketen: «Dies kombiniert mit der Vorstellung Irans, dass Israel nicht existieren sollte, ist eine echte Gefahr.»
      Avatar
      schrieb am 09.09.03 17:58:26
      Beitrag Nr. 785 ()
      Nach den vielen israelischen Mordanschlägen jetzt die Reaktion der Palästinenser. Die Spirale des Todes dreht sich weiter.

      Mehrere Tote bei Bombenanschlag
      in einem Vorort von Tel Aviv


      09. Sep 17:24, ergänzt 17:41 netzeitung


      Nahe Tel Aviv ist am Dienstag eine Bombe explodiert. Bei der Explosion vor einem israelischen Militärstützpunkt soll es mehrere Tote und viele Verletzte gegeben haben.

      In Israel sind bei einer Explosion mindestens 30 Menschen verletzt und wahrscheinlich auch mehrere getötet worden. Vor dem israelischen Militärstützpunkt Tsrifin nahe Tel Aviv war an einer Bushaltestelle eine Bombe explodiert.
      Der öffentliche israelische Rundfunk berichtete von drei Toten. 15 der Verletzten sollen sich in «ernstem Zustand» befinden, wie CNN berichtete.

      Medien berichteten unter Berufung auf Sicherheitskreise, dass es sich dabei um ein Selbstmordattentat gehandelt habe. Die Bombe explodierte während der Hauptverkehrszeit.

      In der Nähe des Stützpunktes im Tel Aviver Vorort Rischon Letsion befindet sich auch ein Krankenhaus.

      Die Hamas hatte mit schwerer Rache gedroht, nachdem Israel am Samstag versucht hatte, den Hamas-Gründer Ahmed Scheich Jassin zu töten. Ein Sprecher von Ministerpräsident Ariel Scharon sagte, der Anschlag sei ein Beweis dafür, dass die Autonomiebehörde nichts gegen die Gewalt unternehme. (nz)
      Avatar
      schrieb am 09.09.03 18:06:08
      Beitrag Nr. 786 ()
      ach stirner, warum wohl? Kannst du dir das wirklich nicht denken oder tust du nur so scheinheilig?

      Die iranische Führung hat bei jeder sich bietenden Gelegenheit offen erklärt, daß es ihr Ziel sei, Israel zu vernichten. Ob mit Atomwaffen oder nicht... Deswegen darf dem Iran dazu nicht die Möglichkeit gegeben werden.

      Israel hat zu keinem Zeitpunkt behauptet, daß der Iran vernichtet werden sollte oder Ähnliches. Israel hat nie erklärt, daß es sein Ziel ist, irgendein arabisches Land der Region zu vernichten. Deswegen ist Israels A-Bombe auch rein deffensiv zu sehen, und die mögliche iranische dagegen als Primärangriffswaffe.

      Komisch, daß es die EU-Länder und die USA und sogar Russland und China verstehen, nur du angeblich nicht...

      :D
      Avatar
      schrieb am 09.09.03 18:08:10
      Beitrag Nr. 787 ()
      771 war an 769 gerichtet.
      Avatar
      schrieb am 09.09.03 19:08:44
      Beitrag Nr. 788 ()
      @stirmer, O- Ton:


      Man muß sich hier wohl eine Frage stellen: Warum sollte Israel Atomwaffen besitzen dürfen und der Iran nicht. Für unsere Sicherheit halte ich es unabdingbar, daß alle Länder des Nahen Osten ihre Atomwaffen abrüsten, einschl. Pakistans und Iraks.


      Weil Israel in seiner Existenz bedroht ist so, wie Juden in ihrer Existenz bedroht sind seit menschengedenken. Sollte es sein, daß Du das vergessen haben könntest ? Es ist der Antrieb hinter der Gründung des Staates Israel.

      Ganz sicher hast Du das nicht vergessen. Nun ist bekannt, daß Du hier geäußert hast, Israel dürfe es garnicht geben, wenn es nach Dir ginge. Habe ich eine derartige Äußerung von Dir in Bezug auf den Iran vielleicht überlesen ?
      Es äußert sich also jemand, der die Existenzberechtigung von Israel in Frage stellt, diejenige des Iran natürlich nicht. Ist dieser Standpunkt aus der Fragestellung, die Du glaubst stellen zu müssen, zu entnehmen ?

      Nach allem: es ist ja gottlob nur eine Deiner "Fragen", die du stellst. Völlig irrelevant. Gut ist, daß Israel diese Atomwaffen besitzt, zu dem einzigen Zweck,

      sich selbst zu verteidigen.

      Da es niemanden gibt, der den Iran in seier Existenz in Frage stellt, ist es andererseits unverständlich, warum die dann über Atomwaffen verfügen sollten.

      Es sei denn, Du weißt, was die meisten hier nicht wissen dürften: die Mullahs in Teheran haben die Notwendigleit ihrer Atombombe damit begründet, Jerusalem zu befreien.
      Solltest Du das wissen, dann ist es natürlich aus Deiner Sicht notwendig, auch für den Iran die Atombombe zu fordern.

      Darin erkennbar enthalten ist eine Motivation: Selbstverteidigung für Juden verhindern. Oder aber die Bedrohung von Juden befördern.

      Da es antisemiten nach Deiner auffassung ja nicht mehr gibt, werte ich Deine Äußerung als Ausdrucksform, die an die Stelle von Antisemitismus gerückt ist, und sich neuerdings generell "Das Recht auf Kritik an Israel" nennt.

      Solange es Leute wie Dich gibt, Mullah stirner, ist für alle, die denken können, völlig eindeutig, daß Israel die Atombombe benötigt. Die Frage, die Du stellst, wird durch Dich, durch Deine Existenz, durch Dein Wirken eindeutig beantwortet.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 09.09.03 19:10:26
      Beitrag Nr. 789 ()
      sorry, nichtdie, ich hatte Dein #771 übersehen, das ist inhaltlich identisch mit dem, was ich nun geschrieben habe.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 09.09.03 19:21:05
      Beitrag Nr. 790 ()
      @Sep:
      auch doppelt wird nix fruchten. Weil Stirner gar nicht gewillt ist, dies zu verstehen. Das ist nämlich mit seiner politischen Zielsetzung unvereinbar.
      Avatar
      schrieb am 09.09.03 19:32:18
      Beitrag Nr. 791 ()
      Mal ne Frage nebenbei.

      Da ja Religion heutzutage mehr und mehr zurückgeht und nebensächlich wird, was definiert dann eigentlich noch Judentum?

      Es müßten ja immer weniger werden, oder nicht?

      Oder sehen sich Juden als eigens Volk?
      Avatar
      schrieb am 09.09.03 19:37:05
      Beitrag Nr. 792 ()
      Ja, , @nichtdie, wir sollten uns darauf einigen, nicht zu viel Zeit auf stirner zu verwenden. Der hat hier seine Mission, da kann man nix machen.

      Diesmal habe ich gegen das Gebot verstoßen, ihm nicht allzu viel Aufmerksamkeit zu schenken, du hattest bereits alles dazu Erforderliche gesagt.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 09.09.03 22:13:03
      Beitrag Nr. 793 ()
      Grundsätzlich habe ich eine generelle Abrüstung gefordert, nicht nur für Israel. Das möchte ich noch betonen.

      Zu den israelischen Atomwaffen:

      Immerhin ist bekannt, daß man `73 ernsthafte Überlegungen anstellte, ob man nicht Atombomben auf Kairo werfen sollte.
      Außerdem werden in jüngster Zeit Drohungen bekannt, die Atomwaffen auf Europa zu richten, wenn sie die israelische Poltik nicht unterstützen. Einem Verrückten und Mörder wie Scharon ist das jederzeit zuzutrauen.

      Im Endeffekt fühle ich mich durch die israelischen Atomwaffen mehr bedroht als durch die Atomwaffen aller anderen Staaten. Sollte Israel seine Drohung wahr machen, dann würde die erste Rakete mit Sicherheit in Berlin einschlagen.

      Westeuropa sollte sich mit diesem Problem beschäftigen.
      Avatar
      schrieb am 09.09.03 22:34:10
      Beitrag Nr. 794 ()
      Berlusconi will mit Geld das Palästina-Problem lösen. Wer letztendlich zahlen steht noch nicht fest, aber wir können mit Sicherheit davon ausgehen, daß er einen bestimmten Staat bereits im Auge hat. Für Italien und ihn selbst sollen vermutlich fette Aufträge herauskommen.
      Doch was nützt es, dort etwas aufzubauen, wenn man nicht die Gewissheit hat, daß beim nächsten Konflikt nicht wieder alles von den Israelis mutwillig zerstört wird? Die EU hat ja bereits hunderte von Millionen Euro reingesteckt, aber die davon gebauten Radio- und Fernsehstationen, Flughäfen, Regierungsgebäude, Sozialeinrichtungen usw. wurden ja von den Israeli systematisch zertört. Ohne das man hier protestiert hat. Wirklich beschämend.

      Berlusconi fordert Milliardenhilfe für Nahost

      09. Sep 21:27 netzeitung

      Italiens Regierungschef Berlusconi will den Nahost-Konflikt mit einem Geldsegen lösen: Die EU solle bis 2008 rund 4,5 Milliarden Euro in die Region pumpen.


      Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat sich am Dienstag für eine großzügige Wiederaufbauhilfe der Europäischen Union für den Nahen Osten ausgesprochen. Im israelisch-palästinensischen Konflikt zerstörte Gebiete sollten bis 2008 mit insgesamt 4,5 Milliarden Euro unterstützt werden, forderte Berlusconi.
      Dieser Vorschlag sei bereits in verschiedenen EU-Konferenzen diskutiert worden. Bis Ende des Jahres wollten verschiedene Regierungen eine Entscheidung über die Finanzhilfe treffen, erläuterte Berlusconi.



      Existenzgarantie für Palästinenser-Staat

      Allerdings verschwieg Italiens Regierungschef, welche EU-Länder ihre Unterstützung zugesagt hätten. Stattdessen verlangte er von der EU, sie solle eine führende Rolle im Friedensprozess spielen und dem palästinensischen Staates eine Existenzgarantie geben.

      Seit seinem Amtsantritt als Regierungschef vor zwei Jahren setzt sich Berlusconi, der sein Wirtschaftsimperium mit Bauunternehmen begründete, die zahlreiche öffentliche Aufträge erhielten, vehement für eine massive Wirtschaftshilfe für den Nahen Osten ein. (nz)
      Avatar
      schrieb am 09.09.03 22:44:52
      Beitrag Nr. 795 ()
      #779

      ...Die EU hat ja bereits hunderte von Millionen Euro reingesteckt, aber die davon gebauten Radio- und Fernsehstationen, Flughäfen, Regierungsgebäude, Sozialeinrichtungen usw. wurden ja von den Israeli systematisch zertört....

      Du solltest schreiben: " ...wurden ja von Ariel Sharon und seinem Regime systematisch zertört..."

      "...seiner Demokratisch gewählten Regierung..." Will ich nicht schreiben, das wäre eine richtige Beleidigung für eine solche.

      mfg.

      Groupier
      Avatar
      schrieb am 09.09.03 22:52:50
      Beitrag Nr. 796 ()
      Finanzielle Unterstützung für die Palis willst Du auch nicht zahlen, stirner ?

      Die Atom- Bombe auf Kairo, das ist doch Tinneff. Eine Sprengung des Assuan- Staudamms, und ganz Ägypten ist weg. Dieses Land besteht doch ohnehin nur aus einem maximal 500 m breiten Streifen zu beiden Seiten des Nils.

      Ägypten verteidigen zu wollen ist ähnlich aussichtslos, wie ein Land verteidigen zu wollen, das vollgestellt ist mit Kernkraftwerken. Und dazu brauchts keine Atombombe, um das durchzuziehen.

      Was die unterstellte Bedrohung Europas angeht: als ich hier die 4 Gründe offenlegte, aus denen heraus wir Europäer und die USA ein vitales Interesse daran haben, daß es Israel gibt, und anfügte, daß der Untergang Israels auch unseren eigenen Untergang bedeuten könnte, da wurde ich bewitzelt.

      Aber als Bedrohung für Dich ist es als Argument dann doch wieder tauglich ? Mache Dir keine Sorgen. Gehe in Dich, ändere Deine Argumentationsweise gegenüber Israel und sieh ein, daß Israel existieren muß. Dann brauchst Du Dir überhaupt keine Sorgen machen, in irgendeiner Weise bedroht zu sein.

      Eine Bedrohung kannst Du eigentlich nur dann verspüren, wenn Du der Existenz Israels ablehnend gegenüberstehst, und eine Chance siehst, daß sich Deine diesbezüglichen Hoffnungen realisieren lassen.

      Du lebst in einem selbst gewählten Spannungsfeld, es ist kein Wunder, daß Dir da Bedenken kommen mögen. Man kann eben nicht alles haben. Irgendwie erinnerst Du mich an die Führer der Hamas, die den heiligen Krieg wieder aufgenommen haben, und nun verwundert feststellen, daß dies für sie unmittelbare Konsequenzen hat.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 09.09.03 23:09:56
      Beitrag Nr. 797 ()
      Erneutes Attentat in Israel - Hamas macht seine Ankündigungen wahr.

      Mehrere Tote und viele Verletzte bei
      Selbstmordattentat vor Jerusalemer Café


      09. Sep 23:07 netzeitung

      Beim zweiten Selbstmordanschlag in Israel binnen sechs Stunden sind am Dienstagabend vor einem Café in Jerusalem mehrere Menschen getötet worden. Zudem seien rund 40 Passanten verletzt worden, meldete der Militärrundfunk. Wenige Stunden zuvor hatte sich nahe Tel Aviv ein anderer Attentäter in die Luft gesprengt und sieben Menschen in den Tod gerissen.

      Bei einer Explosion in einem Jerusalemer Café sind am späten Dienstagabend mindestens vier Menschen getötet worden. 40 Menschen wurden nach Angaben des israelischen Militärrundfunks verletzt. Am frühen Abend war bereits in einem Vorort von Tel Aviv eine Bombe detoniert.
      Der zweite Anschlag ereignete sich in der so genannten Deutschen Kolonie, einem beliebten Viertel von Jerusalem mit vielen Restaurants und kleinen Geschäften. Nach Polizeiangaben handelt es sich auch bei diesem Attentat um einen Selbstmordanschlag. Der Täter sei von einem Wachmann vor dem Lokal gehindert worden, das Café zu betreten. Daraufhin habe der Mann sofort seinen Sprengsatz gezündet.

      Nur wenige Stunden zuvor hatte sich ein Selbstmordattentäter an einer belebten Bushaltestelle in einem Vorort von Tel Aviv in die Luft gesprengt. Dabei waren der Terrorist und sieben Israelis gestorben. (nz)
      Avatar
      schrieb am 09.09.03 23:12:56
      Beitrag Nr. 798 ()
      #781

      Wieso sollen die sich wundern?
      Bislang haben nur die Rache-Anschläge zugenommen oder ist etwa ein Ende der Rache in Sicht.

      Wenn Sharon und seine "Handlanger" mit der Hamasführung fertig sind dann hat sich die Terrorszene längstens derart verselbständigt das der Racheengel Ariel gleich wieder von vorn mit seiner Mordserie anfangen kann, und sicher auch wird.
      Avatar
      schrieb am 09.09.03 23:15:29
      Beitrag Nr. 799 ()
      zu #781
      Atombomben auf Kairo: Nach meinen Informationen wurden diesbezügliche Überlegungen angestellt.

      Was Israel angeht kann man sagen: Wir - und damit meine ich den Westen - brauchen Israel nicht. Im Gegenteil, die Existenz Israels ist eine Last, ein Nachteil für uns, den wir täglich erfahren. Die Welt wäre ein besserer Ort ohne Israel.

      Eine Bedrohung Westeuropas durch Israel ist natürlich hypothetisch. Aber solchen Verrückten wie Sharon oder Elon wäre das durchaus zuzutrauen, wenn sie beispielsweise mit ihrer Expansionspolitik scheitern. Die Vorstellung, daß die Atomwaffen lediglich der Existenzsicherung Israels dienen halte ich für naiv.
      Avatar
      schrieb am 09.09.03 23:17:18
      Beitrag Nr. 800 ()
      #780

      wieviel von unseren steuergeldern wanderte in die taschen von arafat und seiner korrupten clique,hm croupie?;)
      Avatar
      schrieb am 09.09.03 23:25:36
      Beitrag Nr. 801 ()
      Heute ist wieder einmal, "eine dieser Nächte" von denen ich schonmal schrieb, gerade für Arafat...

      Die Entscheidung fällt jedoch nicht Israel.
      Avatar
      schrieb am 09.09.03 23:26:50
      Beitrag Nr. 802 ()
      stirner, na gut, eine klassische Widerlegung ist das zwar nicht, was Du da vorträgst, aber das habe ich auch nicht erwartet.

      Atombomben auf Kairo: Sieh es mal so: Die Dinger sind ja nun vorhanden. Und die werden nicht nur eingelagert, sondern da werden nach Zugang auch die diversen Planungen in Gang gesetzt, was mit denen im Einsatzfall geschehen soll. Diese Planspiele orientieren sich an den verschiedensten Vorgaben. Ganz sicher ist dabei auch eine Vorgabe, Kairo zu belegen. Wäre es nicht verwunderlich, wenn es sich anders verhalten würde ?

      Bestimmt wird man dies von jeder strategisch oder sonstwie militärisch interessanten Lokalität sagen können, die sich in einem bestimmten Umkreis um Israel in Reichweite befindet.

      Oder glaubst Du, die beginnen ihre Planungen, wenn die Ägypter, oder Iraker, oder Niederfranken vor ihrer Türe stehen? Naja, mit letzteren werden sie wohl akut nicht rechnen, für die brauchts wirklich keine Atom- Bewaffnung.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 10.09.03 06:40:49
      Beitrag Nr. 803 ()
      @stirner:
      #784 hast du ein Problem mit Israel?
      Avatar
      schrieb am 10.09.03 07:52:28
      Beitrag Nr. 804 ()
      Das Problem Naher Osten läßt sich schon längst nicht mehr friedlich lösen.
      Ohne Israel wären die Industrienationen erpreßbar, mit Israel ist ein Krieg (Säuberung?) unvermeidbar. Meine Meinung.
      Das was die Siegermächte da zugelassen/verbrochen haben ist unwideruflich Fakt.
      Ebenso wird (ich erlaube mir mal den Ausdruck) das Weltjudentum sich mit seiner Macht/Geld immer durchsetzen. In diesem Punkt sind sie auch nicht besser als die Fundamentalisten, stammen sie doch aus der selben Gegend ab.
      Z.Zt. halte ich nur eine strikte Trennung von Israelis und Arabern für sinnvoll. Die wirtschaftliche Abschnürung der Palästinenser wird sie eher an den Verhandlungstisch bringen. Im Gegenzug müßten die Israelis strittge Siedlungen aufgeben.
      Ansonsten bleibt nur die "Bereinigung" im max. Flugbereich von tragbaren Raketen.
      Avatar
      schrieb am 10.09.03 09:09:13
      Beitrag Nr. 805 ()
      Schnauze voll von den Kriegstreibern :look: ?


      Anti-Zionist Stirrings in America`s Hinterlands

      by William Hughes
      (Monday, September 08, 2003)

      "Paul Craig Roberts, a Populist pundit, was even more explicit than Ralph Peters on why some Israeli Firsters wanted the U.S. to invade Iraq, and than to also attack Iran, Syria and Saudi Arabia. On Sept. 3, 2003, Roberts assailed the Neocons, like the arch Zionist William Kristol. He wrote, "These folks hide behind super patriotism, but their real motive is to make the Middle East safe for Israel." (Creators Syndicate, Inc.)"

      Question: Have the cumulative effects of the following: Israel`s murderous attack, in 1967, on the USS Liberty, its 2003 killing of Rachel Corrie, its extraction, since 1948, of hundreds of billions of dollars from our treasury, its oppression of the Palestinian people, its creating more enemies for America in the Islamic World, and its manipulating President George W. Bush into the Iraq War, finally begun to stir anti-Zionist resentment in America`s hinterlands` Columnist Ralph Peters thinks so.

      In a "NY Post" article, (09/03/03), Peters blasted Jonathan Pollard, the convicted Israeli spy, as "a traitor." The scummy Pollard was in a federal district court in Washington, DC, on Sept. 2nd, looking for a reduction in his life sentence. Peters didn`t buy any of Pollard?s lame excuses for betraying his native land, America, to an ungrateful Israel.

      Peters said, that Pollard, a genuine Zionist fantastic, "should have been executed for his crimes" against the American Republic. He stated, "No American may ever place the welfare of another state, or a religious group or ethnicity, above his or her obligation to our Constitution and our national security. No exceptions. None. Never."

      Now, this was all so very refreshing, especially since it came from the pages of a Rupert Murdock rag known for its shameless shilling for the Ariel Sharon Gang. However, it was Peters` reference to the fact that the egregious conduct of some of the Pentagon-connected Zionists wasn`t playing well "in the hinterlands," which caught my attention.

      Peters, an ex-Army Intel officer, wrote: "Israel deserves U.S. support on many counts... But blind support leads to blind folly. Honest criticism is a higher form of loyalty than being a dupe. Some American Jews may not understand what a precarious time this is beyond Manhattan`s bridges and tunnels. The appearance that a number of appointees at the upper reaches of the Pentagon allow their loyalty to Israel to excessively influence American foreign policy decisions does not play well in the hinterlands. This is not a matter of anti-Semitism. Americans are overwhelmingly pro-Israel. But they are first and foremost, pro-America."

      Paul Craig Roberts, a Populist pundit, was even more explicit than Peters on why some Israeli Firsters wanted the U.S. to invade Iraq, and than to also attack Iran, Syria and Saudi Arabia. On Sept. 3, 2003, Roberts assailed the Neocons, like the arch Zionist William Kristol. He wrote, "These folks hide behind super patriotism, but their real motive is to make the Middle East safe for Israel." (Creators Syndicate, Inc.).

      Meanwhile, more and more Americans are coming to the same conclusion. Our involvement in the costly Iraq war had nothing to do with our true "national interest." Hundreds of U.S. troops are continuing to die in Iraq. Body bags of our brave military personnel are being returned to the Dover, Delaware Air Force base, as the rage builds in the hinterlands.

      On the media front, a brazen Jewish columnist, one Ben Shapiro, on Aug. 27, 2003, added to the volatile mix. He urged the Tel Aviv regime to engage in outright barbarism. He wants the Israeli Occupation Forces (IOF) to begin the "mass expulsion of the Palestinians and the Israeli-Arabs from Judea, Samaria, Gaza and Israel Proper" (Townhall.com).

      Shapiro claimed, in his hate-filled diatribe, "The ideology of the Palestinian population is indistinguishable from that of the terrorist leadership." Someone should remind Mr. Shapiro that the ethnic cleansing of an indigenous population is a war crime under both the precedents of Nuremberg and the Geneva Convention. Collective guilt, too, like collective punishment, is a repugnant idea in a free society (See "Amnesty International Report," 09/07/03, for specifics on Israeli wrongdoing).

      If Shapiro`s scheme, which is the draconian intention, too, of many deranged Sharonists, was successfully carried out by the IOF, it would also mean that there would not be one single Christians left in the Holy Land! This might come as a shock to the Christian Zionists in this country, and their chief honcho, the Zionist gofer, Rep. Tom DeLay (R-TX).

      Catholic and Protestant main line groups, in America, would be compelled by such a monstrous human catastrophe to speak out. Their leaders, long cowed by Zionist bullies, would either lead or step aside.

      If all of this isn`t alarming enough, Richard Perle, the Mother of all Neocons, and one of the prime instigators of the U.S. led war against Iraq, has returned to Washington, DC, from the safety of his luxurious villa in the south of France. Perle, a Sharon clone, is now demanding "a U.S. preemptive strike against North Korea`s nuclear production facilities," if diplomacy doesn`t work. Hasn`t this miserable, blood thirsty Chicken Hawk learned anything from the human disaster that is the Iraq quagmire?

      Finally, we all know what it looks like when the militant Zionists go on the warpath against a gentile critic. We have yet to see, however, what the reaction of the patriots in the American hinterlands will be when they reach the tipping point with respect to the chicanery of the Israel First Brigade. If Ralph Peters is right, we may soon find out.

      http://world.mediamonitors.net/content/view/full/573/
      Avatar
      schrieb am 10.09.03 09:24:16
      !
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      Avatar
      schrieb am 10.09.03 09:32:47
      Beitrag Nr. 807 ()
      SPIEGEL ONLINE - 10. September 2003, 6:56
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,264978,00.html
      Israel

      17 Menschen sterben bei zwei Anschlägen

      Bei zwei Selbstmordanschlägen innerhalb sechs Stunden in Jerusalem und Tel Aviv sind am Dienstag 17 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt worden. Ministerpräsident Ariel Scharon verkürzte seinen Indienbesuch. Die Hamas bekannte sich in einem Flugblatt zu beiden Attentaten.


      AP

      Bei dem Anschlag in Jerusalem sprengte sich der Täter in dem Café in die Luft, obwohl am Eingang zwei Wachleute postiert waren


      Rischon Lezion - Die radikal-islamische Organisation kündigte weitere Anschläge an. In Gaza sagte der Hamas-Sprecher Abdel Asis Rantisi dem britischen Nachrichtensender Sky News, die Tat von Rischon LeZion sei "eine direkte Antwort auf die israelischen Verbrechen". Am Samstag war der geistliche Hamas-Führer Scheich Ahmed Jassin bei einem misslungenen israelischen Tötungsversuch leicht verletzt worden.

      Aus israelischen Kreisen verlautete, das Kabinett habe bereits einen Vergeltungsplan für das weitere Vorgehen nach Scharons Rückkehr ausgearbeitet.

      In Jerusalem sprengte sich am späten Dienstagabend ein Selbstmordattentäter in einem Café in die Luft und riss mindestens sechs Menschen mit in den Tod. Nach Angaben von Rettungskräften wurden mehr als 30 Menschen verletzt. Laut Polizei gelangte der Täter in das Café, obwohl am Eingang zwei Wachleute postiert waren. Einer der Wachmänner habe versucht, den Täter anzuhalten, daraufhin habe sich der Mann in die Luft gesprengt. Der Anschlag ereignete sich in der so genannten Deutschen Kolonie, einem Viertel mit vielen Restaurants und kleinen Geschäften.

      Bei dem Selbstmordanschlag gut fünf Stunden zuvor an einer belebten Bushaltestelle in der Nähe des Tel Aviver Vororts Rischon Lezion wurden außer dem Attentäter mindestens acht Menschen getötet. Nach Angaben von Rettungskräften wurden rund 30 Menschen zum Teil schwer verletzt. In der Nähe der Bushaltestelle befindet sich eine israelische Kaserne.


      AP

      Sieben Tote beim ersten Anschlag in Tel Aviv


      Der Angriff sei ein weiterer Beweis dafür, dass die palästinensische Autonomiebehörde nichts gegen den Terror unternehme, erklärte ein Sprecher Scharons, der sich derzeit in Indien aufhält. Scharon werde am Donnerstagmorgen nach Israel zurückkehren, sagte sein Sprecher Raanan Gissin. Die Verantwortung für den Anschlag liege sowohl bei den Tätern als auch bei der Autonomiebehörde, die nichts getan habe, um ihn zu verhindern, erklärte ein Regierungssprecher. Er sagte, Israel werde die Politik der gezielten Liquidierung von Mitgliedern der Hamas und des Islamischen Dschihad fortsetzen, solange die palästinensische Autonomiebehörde den Terrorismus nicht wirkungsvoll bekämpfen werde.

      Der mögliche neue palästinensische Ministerpräsident Ahmed Kurei äußerte sein Bedauern über den Tod Unschuldiger "als Folge von Gewalt und Gegengewalt". Er rief die israelische Führung auf, nach Wegen zu einem Ende des Tötens zu suchen. "Wir sprechen unsere Trauer und unseren Schmerz über die unschuldigen Seelen aus, die ein Opfer der Gewalt geworden sind." Er verurteilte "alle Gewaltakte gegen Zivilisten, gleichgültig, ob sie sich gegen Palästinenser oder - wie heute - gegen Israelis richten". Die palästinensische Führung verurteile die Gewalt, "weil sie keiner der Parteien Sicherheit und Freiheit bringen wird".

      Der Sprecher des Weißen Hauses in Washington, Scott McClellan, verurteilte die Anschläge scharf. Sie zeigten, dass Terrorismus ein Hindernis für den Frieden sei und Terroristen Feinde des Friedens seien, sagte der Sprecher von US-Präsident George W. Bush in Florida.

      Stunden zuvor waren bei einem Gefecht zwischen israelischen Soldaten und militanten Palästinensern in der Autonomiestadt Hebron im Westjordanland vier Palästinenser, darunter ein 13-jähriger unbeteiligter Junge, getötet worden.
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      schrieb am 10.09.03 10:40:13
      Beitrag Nr. 808 ()
      Eine Bombe auf das Haus eines Hamas-Mitglieds. Da werden doch unschuldige Opfer in Kauf genommen. Ich finde, der staatliche Terror der Israelis steht moralisch noch unter dem der Palästinenser.
      Was auffällt ist folgendes: Sie erwischen keinen mehr. Der Meldung lautet fast immer: Kurz vorher verliess der Mann das Gebäude.
      Diese neuerliche Eskalation zeigen doch eines: Israel will keinen Frieden, jeder Friedensbemühung wird früher oder später mit Bomben oder Raketen weggemacht.


      aus spiegel online

      Israelischer Kampf-Jet greift Hamas-Führer an

      Ein israelisches F-16 Kampfflugzeug hat das Haus eines führenden Mitgliedes der radikal-islamischen Palästinenser-Gruppe Hamas in Gaza-Stadt angegriffen. Eine Rakete traf das Haus von Mahmud Sahar. Sein Sohn und ein Leibwächter wurden getötet.

      Jerusalem - Während Sahar bei dem Angriff nur verletzt wurde, starb sein Sohn Chaled in den Trümmern des Hauses. Zudem starb ein Leibwächter des Hamas-Führers. Bei dem Raketeneinschlag in dem zweistöckigen Gebäude in Gaza-Stadt wurden mindestens 20 Personen verletzt.
      Hunderte von Hamas-Anhängern strömten nach dem Angriff zu der Ruine des Hauses und gruben in den Trümmern, während um sie herum noch Rauch in den Himmel stieg.

      Nach Augenzeugenberichten hatte ein F-16 Kampfflugzeug der israelischen Luftwaffe eine Bombe auf Sahars Haus geworfen. Israel hat in der Vergangenheit mehrere gezielte Luftangriffe auf hochrangige Hamas-Mitglieder geflogen. Die Gruppe setzt sich für die Zerstörung Israels ein.

      Hamas hatte sich zu zwei palästinensischen Selbstmordanschlägen bekannt, bei denen am Dienstag in Israel mindestens 17 Menschen ums Leben gekommen sind. Wegen der verheerenden Anschläge bricht der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon seinen Besuch in Indien vorzeitig ab.

      Zuvor hieß es, das israelische Kabinett habe bereits einen Vergeltungsplan nach den Anschlägen auf die Israelis ausgearbeitet.
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      schrieb am 10.09.03 10:59:42
      Beitrag Nr. 809 ()
      nun, stirner,

      deine wunschvorstellung hast du ja in #784 eindeutig beschrieben:
      Was Israel angeht kann man sagen: Wir - und damit meine ich den Westen - brauchen Israel nicht. Im Gegenteil, die Existenz Israels ist eine Last, ein Nachteil für uns, den wir täglich erfahren. Die Welt wäre ein besserer Ort ohne Israel.

      dass es dich deshalb nicht freut, dass israel sich und seine bürger wehrlos abschlachten lässt, ist somit klar.
      dein wunsch nach einer welt ohne israel wird aber nicht in erfüllung gehen. pech für dich und deine b... freunde. :p

      was die palästinänsischen friedensbemühungen angeht, diese kannst du in #792 nachlesen.

      statt ahmed kurei als pal. parlamentspräsidenten hätte sich arafat auch eine alte socke über die hand stülpen und sich als bauchredner versuchen können. gleicher effekt, deutlich höherer unterhaltungswert. :D
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      schrieb am 10.09.03 11:10:46
      Beitrag Nr. 810 ()
      Abwarten relation. Bestimmte historische Prozesse dauern eben länger. Die Kreuzfahrer konnten sich 200 Jahre halten ....


      Und weil sich die Israelis nicht abschlachten lassen wollen, schlachten sie eben andere ab. Ein sicherer Weg zum Frieden, oder? Das tun sie nun seit 1967. Einen israelischen Friedensvorschlag hat es seither nicht gegeben. Ganz einfach: Sie wollen keinen Frieden, sie wollen die Westbank behalten.
      Avatar
      schrieb am 10.09.03 14:08:25
      Beitrag Nr. 811 ()
      Jerusalem



      Tel Aviv

      Avatar
      schrieb am 10.09.03 14:12:43
      Beitrag Nr. 812 ()
      ...und die deutschen Freunde der Hamas sind in der Zwischenzeit auch fleissig gewesen:






      Mittwoch, 10. September 2003
      Bombe in München
      Anschlag vereitelt

      Die Münchner Polizei hat einen geplanten Bombenanschlag von Neonazis vereitelt. In einer Wohnung in München hätten die Ermittler 1,7 Kilogramm TNT, 14 Kilogramm weiteres "sprengstoffverdächtiges Material" sowie zwei Handgranaten sichergestellt, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. Sechs Tatverdächtige seien in München, in Brandenburg und in Mecklenburg-Vorpommern verhaftet worden. Ob ein Zusammenhang mit dem Sprengstoff-Fund im Dresdner Hauptbahnhof vom Juni bestehe, sei noch nicht geklärt.

      Wie Polizei-Vizepräsident Jens Viering sagte, gibt es noch keinen Hinweis auf Ort oder Zeitpunkt des geplanten Sprengstoffanschlags. Ob der Sprengstoff dem in Dresden sichergestellten Material gleicht, werde zur Zeit geprüft.

      Unter den Verhafteten sei auch der Münchner Rechtsextremist Martin Wiese, teilte die Polizei mit. In seiner Wohnung habe die Polizei zwei Schusswaffen gefunden. Wiese soll schon bei dem Neonazi-Überfall auf einen griechischen Passanten in München im Januar 2001 dabei gewesen sein. Bei den anderen Verdächtigen handelt es sich um vier Männer im Alter zwischen 23 und 37 Jahren sowie eine 18-jährige Frau.

      Auf ihre Spur kam die Polizei bei Ermittlungen gegen Schläger, die im Juni einen abtrünnigen Neonazi verprügelt hatten. Bei den anschließenden Wohnungsdurchsuchungen seien Waffen und Sprengstoff entdeckt worden. Die Verhafteten seien relativ kooperationsbereit, sagte ein Polizeisprecher.
      Avatar
      schrieb am 10.09.03 14:39:18
      Beitrag Nr. 813 ()
      ANOTHER DAY OF TERROR



      A Palestinian laughs while throwing sweets during celebrations in Gaza city following the latest terror attacks in which at least 15 were killed and scores injured. Click here. (AP)
      Avatar
      schrieb am 10.09.03 21:19:38
      Beitrag Nr. 814 ()
      extra für stirner - deine palästinensischen "Friedensbemühungen":



      Hamas-Führung von den Anschlägen begeistert

      In der Hamas-Führung nannte man die beiden mörderischen Anschläge ein „Geschenk Allahs“ und zeigte sich mit ihnen zufrieden. Der geistige Führer der Hamas, Scheich Ahmed Jassin, sagte, dass jede palästinensische Terrororganisation diese Anschläge ausgeführt haben könnte. Aus Gaza und der so genannten Westbank kamen Berichte, dass die Palästinenser in den Straßen Freudentänze über die gelungenen Anschläge aufführten. Die Terroristen beider Anschläge stammten aus der Gegend um Ramallah und waren Studenten an der Bir-Zeet-Universität.
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      schrieb am 10.09.03 21:24:59
      Beitrag Nr. 815 ()
      „Drahtzieher“ in Hebron getötet

      Israelische Sicherheitskräfte töteten gestern in Hebron Ahmed Bader, den Initiator des Terroranschlags vom 19. August, bei dem 22 Israelis ums Leben kamen. Bei dem relativ langen Schusswechsel wurde ein 12-jähriger Palästinenser tödlich getroffen, ob von einer israelischen oder palästinensischen Kugel ist noch nicht klar.
      Avatar
      schrieb am 10.09.03 21:27:29
      Beitrag Nr. 816 ()
      Arafat soll der Nobelpreis wieder aberkannt werden:

      http://www.petitiononline.com/hc0a1234/petition.html
      Avatar
      schrieb am 10.09.03 21:29:46
      Beitrag Nr. 817 ()
      "Meiden Sie Carmel und Jaffa"
      Ein Hamburger "Palästina-Solidaritätsbündnis" ruft zum Boykott israelischer Waren auf

      Hamburg war schon in den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts eine Hochburg für eine deutsche Linke, die sich "radikal" und "antiimperialistisch" nannte und den Kampf gegen Israel sowie die Parteinahme für die Palästinenser auf ihre Fahnen geschrieben hatte. Seinerzeit prangte in riesigen Lettern die modernisierte Fassung der Naziparole "Kauft nicht beim Juden!" - "Boykottiert Israel! Waren, Kibbuzim und Strände" – an der Außenwand eines besetzten Hauses in der Hafenstraße, gefolgt von dem markigen Slogan: "Palästina – Das Volk wird dich befreien! Revolution bis zum Sieg!"


      Mittlerweile ist die deutsche Linke kleiner, sind die Töne etwas leiser geworden; dennoch ist ein positiver Bezug auf den jüdischen Staat weiterhin eher die Ausnahme als die Regel, und der "Antizionismus" ist en vogue wie eh und je. Ein erschreckender Beleg dafür ist einmal mehr in der Hansestadt zu finden. Dort gründete sich im März des vergangenen Jahres das "Palästina-Solidaritätsbündnis", ein Zusammenschluß unter anderem aus der "Palästinensischen Gemeinde Hamburg", dem "Palästinensischen Studentenverein", der "Kurdistan-Solidarität", dem "Linksruck" und dem "Palästina-Arbeitskreis". Das Bündnis trat unmittelbar nach seinem Entstehen mit der Teilnahme an verschiedenen Demonstrationen in Erscheinung. Als ersten Höhepunkt seines Wirkens sah die Vereinigung die Beteiligung an der Großdemonstration "Palästina muß leben" an, die am 13. April 2002 in Berlin stattfand und zu einer der größten antisemitischen Manifestationen in Deutschland seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde: Es gab "Juden raus!"-Rufe, einige Teilnehmer hatten sich Sprengstoffgürtel-Attrappen umgeschnallt, es wurden israelische Fahnen mit Hakenkreuzen beschmiert und verbrannt - die ganze Veranstaltung war eine einzige militante Drohkulisse gegen Juden im allgemeinen und Israel im besonderen.

      Auch auf dem letztjährigen Hamburger Antikriegstag gab der Zusammenschluß eine Kostprobe seines Denkens. In einer Rede hieß es, Scharon führe einen "totalen Krieg" gegen "das palästinensische Volk und seine Befreiungsbewegung", wie die antisemitischen Terrorbanden der Hamas, Fatah und des islamischen Dschihad auf antiimperialistisch heißen. Daher sei der "palästinensische Volksaufstand berechtigt", schließlich sei das Ziel der israelischen Regierung "klar": "Das palästinensische Volk in die Knie zu zwingen und möglichst viele Palästinenser aus dem Land zu treiben."

      Im Juni dieses Jahres schließlich überlegte sich die Vereinigung einen neuerlichen Aufguß der Parole "Kauf nicht beim Juden!" In Hamburg verteilten ihre Mitglieder ein zweiseitiges Flugblatt mit dem Titel "Boykottiert israelische Waren bis zum Ende der Besatzung und Apartheid". Besonderes Augenmerk richten die Verfasser des Hamburger Boykott-Flugblatts auf die Produktion und den Export israelischer Güter: "Wußten Sie, daß ein Teil der israelischen Waren in den besetzten Gebieten geerntet oder hergestellt wird?", fragt das "Solidaritätsbündnis" und bedient anschließend das antisemitische Stereotyp von der perfiden jüdischen Tarnung: Die Waren würden "meistens mit israelischen Produkten vermischt, unter der Kennzeichnung `Made in Israel` verpackt und durch israelische Unternehmen ... in Europa vertrieben". Daraus folge: "Es gibt gute Gründe, Produkte aus Israel zu boykottieren!" Und damit die prospektiven Boykotteure auch wissen, welche Schafe schwarz sind, folgt eine Aufstellung von zu meidenden Konzernen und Erzeugnissen, bevor erneut das Klischee vom Juden, der im Verborgenen wirkt und seine wahre Herkunft verschleiert, bedient wird: "Da die Herkunft auf den Preisschildern oft falsch angegeben ist, ist es unerläßlich, die Herkunftsangaben auf der Verpackung zu beachten und im Zweifelsfalle im Geschäft nachzufragen." Zur Sicherheit haben die Autoren des Flugblatts den EAN-Code eines Produktes aus Israel abgebildet.

      Das "Palästina-Solidaritätsbündnis" ahnt allerdings offensichtlich, daß man seinem Pamphlet einen antisemitischen Charakter nachweisen könnte. Daher versäumt es auch nicht, seine Auslassungen und Forderungen durch "Kronzeugen" abzusichern: "Verschiedene Palästina-Solidaritätsgruppen in Europa und den USA haben zum Boykott von israelischen Exportprodukten aufgerufen", heißt es, und auch der in linken Kreisen obligatorische Verweis auf die Unterstützung solcher Positionen durch die israelische Gruppe Gush Shalom fehlt nicht.

      Das Flugblatt gewährt einen tiefen Einblick in das Geschichtsverständnis der Hamburger Vereinigung: "Die systematische Vertreibung der Palästinenser von ihrem Land und Boden findet seit dem Ende des neunzehnten Jahrhunderts statt", befinden die Verfasser. Wurzellose Juden also verjagen in dieser Sichtweise seit mehr als hundert Jahren heimattreue Palästinenser. Bereits mit diesem einen Satz werden etwaige Einwände, die jüdische Einwanderung könnte etwas mit Antisemitismus zu tun haben, a priori erledigt. Aber es kommt noch schlimmer: "Seinen Höhepunkt fand dieser Landraub im Jahre 1948 durch die Ausrufung des zionistischen Staates Israel." Die Einwanderung der wenigen Juden, die die Schoa überlebt hatten, nach Palästina mutiert zu einem ultimativen Verbrechen. Und das Bündnis setzt sogar noch eins drauf: "Im selben Jahr (1948) kam auch die damalige Apartheid-Regierung Südafrikas an die Macht. Die politische Grundlage beider Staaten basiert(e) auf Rassismus."

      Das Hamburger Bündnis hofft, mit seinem Aufruf zum Boykott israelischer Waren ähnlichen "Erfolg" zu haben wie die Kampagne gegen südafrikanische Produkte Anfang der neunziger Jahre. Deshalb konstatieren die Verfasser des Aufrufs: "So wie damals die schwarze Bevölkerung Südafrikas den Boykott als Solidaritätsbeitrag gefordert hat, fordern dies jetzt die Palästinenser sowie israelische Friedensaktivisten". Also fordert man: "Boykottiert israelische Waren! Boykottiert alle Unternehmen, die mit Israel Handel treiben, bis zum Ende der Besatzung und Apartheid!"

      Nennenswerten Anstoß hat in Hamburg bislang übrigens niemand an diesem Flugblatt genommen.
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      schrieb am 10.09.03 21:33:17
      Beitrag Nr. 818 ()
      sag mal nichtdie, kannst Du nicht richtig lesen?

      Hier steht nichts von Aberkennung sonder von Entschuldigung. Übrigens: Vor einem Jahr gab es bereits eine Aktion mit dem Ziel, Peres den Nobelpreis abzuerkennen.

      Der Nobelpreis für alle drei (einschl. von Rabin, der allerdings das Vergabekommitee nicht mehr ins Unrecht setzen kann, weil tot) war ein Fehler. Nicht der einzige, auch der Nobelpreis an Kissinger war ein schwerer Fehler, den sollte man dann auch gleich noch aberkennen.
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      schrieb am 10.09.03 21:34:09
      Beitrag Nr. 819 ()
      Terror oder Besatzung - was kam zuerst?
      29/03/2002 11:45

      Die Behauptung, dass die israelische Besatzung des Westjordanlandes und des Gazastreifens für den palästinensischen Terrorismus verantwortlich ist, wird durch historische Fakten eindeutig widerlegt und entbehrt somit jeder Berechtigung.




      In palästinensischen und arabischen Erklärungen wird immer wieder behauptet, dass der palästinensische Terror eine direkte Folge der israelischen Besatzung des Westjordanland und Gaza ist. Dabei wird oft auch (voraus)gesagt, dass die Gewalt enden wird, sobald Israel sich aus den besetzten Gebieten zurückzieht. Dazu sollte bemerkt werden, dass Gruppen wie die Hamas und Hisbollah mehrfach erklärt haben, dass sie auch bei einem Abzug der israelischen Armee aus den besetzten Gebieten weiterkämpfen wollen, da sie das Existenzrecht Israels nicht anerkennen.

      Wichtiger jedoch ist es zu betonen, dass die Behauptung der Paläatinenser, die Besatzung sei für den Terrorismus verantwortlich, historisch wiederlegt werden kann.
      Der arabische und palästinensische Terror, begann schon lange vor der israelischen Besatzung des Westjordanlandes und des Gazastreifen 1967, und noch vor der Gründung Israels im Mai 1948.


      Frühe Anfänge

      Beispielsweise tobte der arabische Terrorismus schon während der Welle antijüdischer Ausschreitungen im britischen Mandatsgebiet 1920/21 und auch während den Pogromen des Jahres 1929, die zur Vernichtung der jüdischen Gemeinde in Hebron führte - einer Gemeinde die seit Jahrhunderten in der Stadt existiert hatte. Aber auch während des "Arabischen Aufstandes" 1936-39.

      Die palästinensische Terrorkampagne steigerte sich im Vorfeld des UN-Teilungsbeschlusses von 1947 und führte zu einer gemeinsamen Invasion der arabischen Staaten 1948-49 - in diesem Krieg entstand die "Grenze von 1967", also das israelische Staatsgebiet zwischen 1949 und 1967. Diese Grenze wird von den meisten arabischen Staaten nicht anerkannt.

      Nach dem israelischen Unabhängigkeitskrieg (1948-49) steigerte sich der arabische Terrorismus erneut. Als 1952 die Infiltrationen durch die Fedayin-Gruppen (Terrorkommandos) ihren Höhepunkt erreichten, wurden mehr als 3000 Zwischenfälle gezählt, in denen es zu blutigen Anschlägen gegen israelische Einrichtungen, Soldaten und Zivilisten kam.


      922 Tote bei Anschlägen 1951-55

      Allein zwischen 1951 und 1955 wurden 503 israelische Zivilisten von arabischen Terroristen ermordet, welche die Grenze von Jordanien aus überschritten. 358 Israelis wurden von Terroristen getötet, die aus Ägypten kamen und 61 wurden Opfer terroristischer Aktivitäten, die ihren Ursprung in Syrien und dem Libanon hatten. Demnach wurden im Zeitraum von vier Jahren 922 Israelis durch arabische Terrorkommandos ermordet, wobei sich unter den Opfern zahlreiche Frauen und Kinder befanden.

      Die Behauptung, dass die israelische Besatzung des Westjordanlandes und des Gazastreifens für den palästinensischen Terrorismus verantwortlich ist, entbehrt somit jeder Berechtigung und wird durch historische Fakten eindeutig wiederlegt.


      Terroranschläge in Israel vor 1967

      Das Folgende ist die Aufzählung einiger dokumentierter arabischer Terroranschläge vor dem "Sechs-Tage-Krieg", welcher zu der Okkupation der heutigen besetzten Gebiete führte. Dazu sollte ebenfalls bemerkt werden, dass dieser Krieg dem jüdischen Staat von seinen arabischen Nachbarstaaten aufgedrängt wurde:



      1.Januar 1952 - Sieben bewaffnete Terroristen töteten eine 19-jährige Teenagerin in ihrem Haus im West-Jerusalemer Stadtteil Beit Yisrael.

      14.April 1953 - Terroristen versuchten das erste Mal Israel von See her anzugreifen. Ein Schnellboot wurde von der israelischen Marine aufgebracht, dass zweite floh in internationale Gewässer.

      7.Juni 1953 - Ein Jugendlicher wurde getötet und drei verletzt, als ein Terrorkommando in einem West-Jerusalemer Stadtteil das Feuer eröffnete.

      9.Juni 1953 - Ein Terrorkommando griff ein Kibbutz bei Lod (Tel Aviv) an, und tötete einen Einwohner. Die Terroristen warfen Handgranaten und schossen wahllos in alle Richtung.
      In der selben Nacht griff ein anderes Terrorkommando ein Wohnhaus in Hadera, nördlich von Tel Aviv, an. Dies geschah nur einen Tag nachdem Israel und Jordanien unter UN-Vermittlung ein Abkommen unterzeichneten, in dem Jordanien sich verpflichtete Terrorangriffe von seinem Territorium aus zu verhindern. (Das Westjordanland und Ost-Jerusalem gehörten damals zum jordanischen Staatsgebiet)

      10.Juni 1953 - Ein Terrorkommando das aus Jordanien nach Israel eindrang, griff den Kibbutz Mishmar Ayalon an.

      11.Juni 1953 - Terroristen griffen ein junges Paar in ihrem Haus im israelischen Dorf Kfar Hess an und töteten beide.

      2. September 1953 - Ein Terrorkommando drang von Jordanien aus in das Zentrum von West-Jerusalem ein, warf Handgranaten und schoss wild um sich. Wie durch ein Wunder wurde niemand getötet.

      17 März 1954 - Terroristen griffen in der Negevwüste einen zivilen Linienbus aus dem Hinterhalt an, der sich auf dem Weg von Eilat (Südisrael) nach Tel Aviv befand. Erst erschossen die Terroristen den Busfahrer und verwundeten mehrere Passagiere. Dann drangen sie in den Bus ein und erschossen einen nach dem anderen. 11 Menschen wurden getötet. Überlebende berichteten später wie die Terroristen die Leichen ihrer Opfer bespuckten und schändeten. Das Eindringen der Terroristen konnte später bis zur jordanischen Grenze zurückverfolgt werden.

      2.Januar 1955 - Terroristen töteten zwei junge Tramper in der Wüste.

      24.März 1955 - Ein Terrorkommando eröffnete das Feuer und warf Handgranaten auf einer Hochzeitsfeier im Kibbutz Patish in der Negev-Wüste. Eine Frau wurde getötet, 18 Menschen wurden verletzt.

      7.April 1956 - Eine Frau wurde in der israelischen Küstenstadt Ashkelon getötet, als ein Terrorist eine Handgranate in ihr Haus warf.
      Am selben Tag wurden auch zwei Einwohner des Kibbutz Givat Chaim getötet, als Terroristen im Süden Israel das Feuer auf ihren vorbeifahrenden Wagen eröffneten.
      Weiter gab es mehrere Angriffe von Terrorkommandos auf israelische Ortschaften im Süden, bei denen ein weiterer Israeli getötet, und ein Dutzend verletzt wurden.

      11.April 1956 - Ein Terrorkommando eröffnete in dem Dorf Shafir das Feuer auf eine Synagoge, in der sich zu dem Zeitpunkt eine Gruppe von Kindern aufhielt. Drei Kinder und ein Betreuer wurde getötet, fünf Kinder wurden zum Teil schwer verletzt.

      29.April 1956 - Ägypter töteten einen 21-jährigen Israeli im Grenzgebiet.

      12.September 1956 - Terroristen töteten drei drusische Soldaten (Arabische Volksgruppe mit israelischem Pass und loyal gegenüber Israel) bei Ein Ofarim.

      23.September 1956 - Terroristen eröffneten von einem jordanischen Posten aus das Feuer auf eine Gruppe von Archäologen auf der israelischen Seite. Vier Archäologen wurden getötete und 16 verletzt.

      24.September 1956 - Terroristen töteten ein kleines Mädchen in den Feldern des Kibbutz Aminadav nahe Jerusalem.

      4.Oktober 1956 - Zwei Feldarbeiter wurden in der Obstplantage des Jugenddorfes Neve Hadass getötet.

      8.November 1956 - Während einer Terrorwelle beschossen Terroristen Züge, Busse und Autos in Zentral- und Nordisrael. Dabei wurden 6 Menschen verletzt.

      18. Februar 1957 - Zwei Israelis wurden durch Minen getötet, die zuvor von eingedrungenen Terroristen nahe eines israelischen Dorfes platziert wurden.

      8.März 1957 - Ein Schäfer wurde nahe dem Kibbutz Beit Govrin von Terroristen erschossen.

      16. April 1957 - Zwei Grenzsoldaten wurden von Terroristen erschossen, die von Jordanien aus die Grenze überschritten.

      20. Mai 1957 - Ein Terrorist eröffnete das Feuer auf einen Lastwagen und tötete den Fahrer.

      29.Mai 1957 - Ein israelischer Bauer wurde von Terroristen ermordet.

      23.juni 1957 - Mehrere Menschen wurden durch Landminen verletzt, die von Terroristen nahe einer Ortschaft platziert wurden.

      23.August 1957 - Zwei Mitarbeiter der israelischen Wasserwerke wurden im Süden von Terroristen erschossen.

      21.Dezember 1957 - Ein Feldarbeiter des Kibbutz Gadot wurde in den Feldern erschossen.

      11.Februar 1958 - Ein Bewohner des Dorfes Yanov wurde von Terroristen erschossen.

      5.April 1958 - Terroristen eröffneten das Feuer aus dem Hinterhalt und töteten zwei Menschen nahe Tel Lachish.

      22.April 1958 - Jordanische Soldaten töteten einen israelischen Fischer nahe Aqaba (Südisrael).

      26.Mai 1958 - Vier israelische Soldaten wurden in Jerusalem von Terroristen erschossen, die aus Jordanien eindrangen.

      17.November 1958 - Ein Terrorkommando tötete die Frau eines britischen Diplomaten, die in einem Landhaus Urlaub machte.

      3.Dezember 1958 - Ein Schäfer wurde nahe dem Kibbutz Gonen von Terroristen ermordet. Bei einem darauffolgenden Artillerie-Angriff wurden 31 Menschen verletzt.

      23.Januar 1959 - Ein weiterer israelischer Schäfer wurde nahe des Kibbutz Lehavot Habashan ermordet.

      1.Februar 1959 - Drei Israelis wurden von einer Landmine getötet, die vorher von Terroristen nahe des Dorfes Zavdiel platziert wurde.

      15.April 1959 - Ein Wächter des Kibbutz Ramat Rahel wurde erschossen.

      27.April 1959 - Zwei junge Tramper wurden nahe Massada (Südisrael) aus nächster nähe von Terroristen erschossen.

      6.September 1959 - Ein israelischer Soldat wurde nahe des Dorfes Nitzana von einem Terrorkommando erschossen.

      8.September 1959 - Terroristen eröffneten das Feuer auf eine Armee-Camp in der Negev-Wüste, und töteten einen Soldaten.

      3.Oktober 1959 - Ein israelischer Schäfer wurde von Terroristen nahe Yad Hana erschossen.

      26.April 1960 - Ein Einwohner der israelischen Küstenstadt Ashkelon wurde von einem Terrorkommando ermordet.

      12.April 1962 - Ein Terrorkommando eröffnete im Süden Israels das Feuer auf einen Linienbus der Gesellschaft Egged. Dabei wurde ein Passagier getötet.

      30.September 1960 - Terroristen eröffnen das Feuer auf einen weiteren Egged-Linienbus bei Eilat. Merhere Menschen wurden verwundet.

      1.Januar 1965 - Ein Terrorkommando von Jassir Arafats Fatah-Bewegung (PLO-Gruppe) versuchte das israelische Wasserleitungssystem mit einer Bombe zu zerstören.

      31. Mai 1965 - Jordanische Grenzsoldaten beschossen den West-Jerusalemer Stadtteil Musrara. Dabei wurden zwei Zivilisten getötet und vier verletzt.

      1.Juni 1965 - Ein Terrorkommando griff ein Wohnhaus im Kibbutz Yiftach an.

      5.Juli 1965 - Arafats Fatah-Bewegung legte Bomben auf mehreren Eisenbahnstrecken in Israel.

      29.September 1965 - Ein Terrorist wurde bei dem Versuch getötet, in das Dorf Amatzia einzudringen.

      7.November 1965 - Ein Terrorkommando der Fatah-Bewegung (PLO) drang aus Jordanien nach Israel ein. Dort legten die Terroristen in Givat Yeshayahu eine Bombe in einem Wohnhaus. Bei der Explosion wurde wie durch ein Wunder niemand verletzt.

      26.April 1966 - Zwei Israelis wurden durch eine Bombe verletzt.

      16.Mai 1966 - Zwei israelische Soldaten wurden bei der Explosion einer Landmine im Norden getötet. Das Terrorkommando, welches die Landmine in Israel platzierte kam über die Grenze aus Syrien.

      13.Juli 1966 - Zwei Soldaten und ein Zivilist wurden bei der Explosion einer Landmine bei Almagor getötet.

      19.Juli 1966 - Ein Terrorkommando drang in das israelische Dorf Margaliot ein, und platzierte 9 Sprengkörper, die später alle entschärft werden konnten.

      27.Oktober 1966 - Ein Mensch wurde bei der Explosion einer Bombe auf eine Eisenbahnlinie bei Jerusalem verletzt.


      NahostFocus
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      schrieb am 10.09.03 21:39:39
      Beitrag Nr. 820 ()
      Boykott von Israel, finde ich gut!



      Hier eine Liste israelischer Firmen und Produkte:

      http://www.muslim-markt.de/boykott/israelischefirmen.htm
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      schrieb am 10.09.03 21:46:59
      Beitrag Nr. 821 ()
      Die menschliche Tragödie geht über nationale Dimensionen hinaus

      Die Palästinenser - mit all dem Leid und Verständnis - müssen die moralische Verantwortung für den entscheidenden Ausgang von 1948 übernehmen, als sie nicht nur gegen Israel in den Krieg zogen.




      Von Shlomo Avineri, Politikwissenschaftler der Hebräischen Universität in Jerusalem

      Jedes Jahr begehen zahlreiche Palästinenser, auch diejenigen, die israelische Staatsbürger sind, den 15. Mai als nationalen Trauertag, zum Gedenken an die Katastrophe, die die palästinensischen Araber im Krieg 1948 heimsuchte. Als Menschen und als Juden dürfen wir ihren Schmerz und ihr Leid nicht unbeachtet lassen: Hunderttausende Männer, Frauen und Kinder wurden entwurzelt, einige flohen, andere wurden vertrieben.

      Das ist eine menschliche Tragödie über die nationalen Dimensionen hinaus. Wer auf Frieden und Versöhnung zwischen uns und den Palästinensern hofft, den kann dieses Leid nicht unberührt lassen. Dennoch muss jeder, der dem Leid der Palästinenser Aufmerksamkeit schenken möchte, die Dinge in ihrem angemessenen politischen und moralischen Kontext betrachten.

      Es ist kein Zufall, dass die Palästinenser den Begriff "naqba", Katastrophe, gewählt haben. Es ist ein neutraler Begriff, als ob man über eine Naturkatastrophe sprechen würde. Doch was den Palästinensern 1948 widerfuhr, war das Ergebnis einer politischen Entscheidung, die sie selbst getroffen haben, und politische Entscheidungen haben Konsequenzen.

      Wir sollten offen und ehrlich sein: Die Palästinenser, die den 15. Mai als Trauertag begehen, glauben nicht, dass die Entscheidung, den Teilungsplan für Palästina abzulehnen, falsch oder unethisch war. Was sie bedauern, ist, dass sie den Krieg verloren haben, nicht, dass sie ihn begonnen haben.

      Es ist möglich, sich in das Herz der Palästinenser und auch der Araber überhaupt hineinzuversetzen: aus ihrer Sicht war das gesamte zionistische Bestreben ein Kolonialisierungsakt, der einen Teil das arabischen Vaterlandes wegriss. Das arabische Bewusstsein tut sich schwer, dies zu akzeptieren und daher war die arabische Antwort auf den Versuch der Zionisten, im Lande Fuß zu fassen, von Anfang an ein totaler Krieg, in dem die Ermordung von Zivilisten als legitimes Mittel angesehen wurde.

      Dem Terror, und zwar im einfachsten Sinn des Wortes: den absichtlichen Angriffen auf Zivilisten, - wandten sich die Palästinenser nicht erst nach der Besetzung von 1967 zu. Dies war bereits 1920, 1929 und 1936-39 ihr modus operandi. Als sich die in Israel ansässigen Araber mit Unterstützung der arabischen Nationen entschlossen, die Errichtung eines Jüdischen Staates 1948 zu verhindern, wandten sie sich nicht nur gegen die zionistische Bewegung und die jüdische Gemeinschaft in Palästina, sie wandten sich auch gegen internationale Rechtmäßigkeiten.

      Die Vereinten Nationen sind die einzige Körperschaft, die, wie wenig perfekt auch immer, die internationale Berechtigung für die Errichtung eines jüdischen Staates aussprach. Sie entschieden, dass den Juden ein Staat auf einem Teilgebiet ihres Heimatlandes zustand. Es waren die Vereinten Nationen, die den zionistischen Anspruch akzeptierten, dass es sich bei den Auseinandersetzungen um einen Konflikt zwischen zwei nationalen Bewegungen handle. Die UN sahen daher den einzigen fairen Ausweg in einem Kompromiss, das heißt in einer Aufteilung des Landes. Die zionistische Bewegung nahm - nicht ohne gewisse Bedenken - das Prinzip der Teilung an. Die Araber, die im Land Israel ansässig waren und die Arabischen Staaten lehnten sie ab.

      Als vier arabische Staaten, die zugleich Mitglieder der UNO sind - Ägypten, Syrien, Libanon und der Irak - für die Unterstützung des bewaffneten Kampfes der israelischen Araber gegen die Gründung eines jüdischen Staates gewonnen wurden, zogen sie nicht nur gegen die jüdische Gemeinde Palästinas in den Krieg, sondern auch gegen die Entscheidung der UNO. Es ist unwichtig, dass Israel nicht immer das getan hat, was die Vereinten Nationen verlangt haben; was wichtig ist, ist die Zustimmung des jüdischen Anspruchs der Vereinten Nationen bezüglich des zentralen Streitpunktes - das Recht des jüdischen Volkes auf einen eigenen Staat auf ihrem eigenen Land. Den arabischen Anspruch haben sie abgelehnt. Vom Standpunkt der internationalen Rechtmäßigkeit her wurde der arabische Krieg gegen Israel in Sünde geboren.

      Tatsache ist, dass selbst heute Palästinenser ablehnen, dass wir über Rechte gegen Rechte sprechen; von ihrem Standpunkt aus sprachen wir sowohl 1948 als auch heute über Rechte gegen Ungerechtigkeit. Das ist die Grundlage für das Bestehen auf das Rückkehrrecht. Die Tragödie ist, dass dieser Standpunkt grundsätzlich Kompromissen im Weg steht.

      Der palästinensische Versuch, die naqba mit dem Holocaust zu vergleichen, entspringt tiefer moralischer Beschränktheit: europäischen Juden, die von Nazis ermordet wurden, zogen nicht gegen Deutschland in den Krieg. Die Araber des Landes Israel zogen in den Krieg - und verloren. Das ist der einzige Unterschied.

      Es gibt jedoch einen Vergleichsaspekt mit Deutschland, der politisch und moralisch relevant ist: Als Deutschland 1945 besiegt wurde, deportierte man über zehn Millionen Deutsche - wobei alle Zivilisten waren, Frauen und Kinder, nicht nur Mitglieder der Nazipartei - aus Polen, der Tschechoslowakei, Ungarn und Jugoslawien. Das ist der schreckliche Preis, den Millionen unschuldiger Deutscher für die Naziverbrechen zahlten. Niemand - nicht einmal Deutschland - ersucht heute das Rückkehrrecht für diese Millionen und ihre Kinder in die Länder, aus denen sie vertrieben wurden und wo sie und ihre Vorfahren Hunderte von Jahren gelebt hatten.

      Eine deutsche Regierung, die das Rückkehrrecht für diese Millionen als eine Bedingung für den Frieden mit osteuropäischen Staaten zur Sprache bringt, würde - verständlicherweise - als neonazistisch wahrgenommen werden, - als wollte sie den Ausgang des Zweiten Weltkrieges rückgängig machen wollen. Das ist grausam und hart - aber die ganze Welt, inklusive der gesamten deutschen politischen Landschaft erkennt dies an, ausgenommen ihrer Randerscheinungen, die wir hier vernachlässigen können. Deswegen lauschen wir aufmerksam und einfühlend dem Leid der Palästinenser - so wie sich keine Person, Juden inbegriffen, gegenüber dem Leid der Millionen von Deutschen, die aus Osteuropa vertrieben wurden, verschließen kann. Das letzte Buch von Günter Grass, "Im Krebsgang", ist ein edler Ausdruck dieses Schmerzes, ausgerechnet eines Vertreters der linken Seite des politischen Spektrums.

      Bei allem Verständnis für das Leiden unserer Mitmenschen muss unseren palästinensischen Nachbarn jedoch die Wahrheit gesagt werden: So wie Deutschland 1939 in den Krieg zog - und verlor; so wie im deutschen Fall der Sturz mit viel Leid verbunden war; aber auch so, wie Deutschland die Botschaft des Weltkrieges verinnerlicht hat, auf die gleiche Weise mit all dem Leid und Verständnis - müssen die Palästinenser, wenn sie Frieden wollen, die moralische Verantwortung für den entscheidenden Ausgang 1948 übernehmen, als sie in den Krieg zogen - nicht nur gegen Israel, sondern auch gegen die internationale Legitimität, die das Recht der Juden auf Souveränität akzeptiert hat.
      Avatar
      schrieb am 10.09.03 21:52:14
      Beitrag Nr. 822 ()
      nochmal für stirner - Martin Luther King wird dir wohl ein Begriff sein, und integer war der auf jeden Fall:

      Zionismus und Antizionismus



      Für das jüdische Volk ist der Zionismus ein Streben nach nationaler Selbstbestimmung.

      Obgleich die Sehnsucht nach einer Heimat für alle Juden einem Jahrtausende alten Verlangen entspringt, das schon in klassischen jüdischen Texten beredten Ausdruck fand, hat dieser Wunsch doch auch einen Grund in der aktuellen Realität.

      Theodor Herzl war ein weltlicher Jude, ein Wiener Journalist, und wird als der Vater des modernen Zionismus bezeichnet. Herzl war, angesichts der Tatsache, dass Frankreich damals das erste europäische Land war, das den Juden die vollen Bürgerrechte garantiert hatte, entsetzt über den aggressiven Antisemitismus, der in der berüchtigte Dreyfuss-Affaire in Frankreich zum Ausdruck kam. In Folge dieser Affäire gelangte er zu dem unausweichlichen Schluss, dass die Juden - als Minderheit in den europäischen Gesellschaften - sich niemals absoluter Gleichheit würden erfreuen können, weil das traurige Erbe eines Jahrhunderte alten Antisemitismus dort viel zu tief verwurzelt sei. Er rief zur Gründung eines Judenstaates auf, den er in seinem 1902 erschienen, aufsehenerregenden Werk Altneuland skizzierte.

      Herzls Vision wurde vom britischen Außenminister, Lord Balfour, nachdrücklich unterstützt, als er in einer Rede am 2. November 1917 folgendes sagte: "Die Regierung Seiner Majestät betrachtet die Gründung einer nationalen Heimat für das jüdische Volk in Palästina mit Wohlwollen und wird alle Anstrengungen unternehmen, die Erreichung dieses Ziels zu fördern, wobei es klar sein muss, dass nichts getan werden darf, was die bürgerlichen oder religiösen Rechte der nicht-jüdischen Gemeinschaften in Palästina hintanstellt oder den rechtlichen und politischen Status verändert, den die Juden in anderen Ländern innehaben."

      Als der Völkerbund 1922 Großbritannien mit dem Mandat über Palästina betraute, erkannte er zugleich die "historische Beziehung des jüdischen Volkes zu Palästina" an.

      Hitlers Machtübernahme und die nationalsozialistische "Endlösung", die von Deutschland und seinen Verbündeten betrieben, und durch weitverbreitete Komplizenschaft anderer Nationen, sowie deren Gleichgültigkeit gegenüber dem Schicksal der Juden, erleichtert wurde, offenbarte in tragischem Ausmaß die Unabdingbarkeit der Errichtung eines Jüdischen Staates.

      Nur in einem eigenen Staat, so glaubte die zionistische Bewegung, wären Juden nicht mehr auf "den guten Willen" anderer angewiesen. Alle Juden, die entweder vor der Verfolgung fliehen oder ihre "Sehnsucht nach Zion" stillen wollten, wären in einem solchen Staat höchst willkommen. Und in der Tat war es besonders der letzte Punkt, der die Hoffnung und die Vorstellungskraft vieler belebte, die sich im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert aus idealistischer Überzeugung in einem nicht industrialisierten Palästina niederließen. Sie waren es, die die Grundfesten für den modernen Staat Israel legten.

      Israels Gegner verdrehen bis heute den Begriff Zionismus. Sie stellen ihn als eine Art dämonische Vision dar, um damit Israels Existensberechtigung in Frage zu stellen und den Staat in der Weltgemeinschaft zu isolieren.

      Dies passierte 1975, als die UNO gegen schwere Einwände vieler demokratischer Länder (unter anderem England, Frankreich, West-Deutschland und Kanada) eine Resolution annahm, in der Zionismus mit "Rassismus" gleichgesetzt wurde. Diese Resolution wurde 1991 von der UNO aufgehoben, tauchte aber kürzlich wieder auf, und zwar ausgerechnet auf der Weltkonferenz gegen Rassismus in Durban, Südafrika. Dem arabischen Block gelang es allerdings auch bei diesem jüngsten Versuch nicht, eine Verurteilung des Zionismus in den Konferenzdokumenten festzuhalten. Diesmal hatten viele Nationen begriffen, dass der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern ein politischer und kein rassistischer ist - und immer schon war.

      An dieser Stelle sei an die Rede Martin Luther Kings Jr. über den Anti-Zionismus erinnernt: "Und was ist Anti-Zionismus? Es ist die Verweigerung jener fundamentalen Rechte gegenüber den Juden, die wir mit Recht für die Völker Afrikas einfordern und allen Stämmen und Nationen weltweit gerne zubilligen. Es ist Diskriminierung von Juden, mein Freund, weil sie Juden sind. Kurzum, das ist Antisemitismus . . . Lasst meine Worte in der Tiefe Eurer Seele nachklingen: Wenn Menschen den Zionismus kritisieren, meinen sie damit die Juden - da sollte niemand sich etwas vormachen."

      :kiss:


      www.ajc.org
      Avatar
      schrieb am 10.09.03 21:53:30
      !
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      Avatar
      schrieb am 10.09.03 21:57:27
      Beitrag Nr. 824 ()
      Auch Antisemiten?

      http://jewsnotzionists.org/

      Martin Luther King mag integer sein, recht hatte er mit seiner Aussage bestimmt nicht. Den die Juden befinden sich in Israel nicht in der Opferrolle. Sie sind Täter, vergleichbar mit den Kolonialmächten. Ein Vergleich mit den Völkern Afrikas trifft wohl eher auf die Palästinenser zu.
      Avatar
      schrieb am 10.09.03 21:58:35
      Beitrag Nr. 825 ()
      das Märchen vom "Jenin-Massaker" hättest du dir wohl lieber sparen sollen :laugh:
      Avatar
      schrieb am 10.09.03 22:00:03
      Beitrag Nr. 826 ()
      #810

      Mit diesem dummen Satz habe ich fest gerechnet.

      Aber 55 Tote sind doch ganz ordentlich, oder? Die Frage ist doch, was man als Massaker bezeichnet und was nicht.
      Avatar
      schrieb am 10.09.03 22:01:47
      Beitrag Nr. 827 ()
      @nichtdie #804

      Nette Aufzählung. Aber mal ne Frage: Gab es Probleme zwischen den deutschen Siedlern und Arabern? Es waren zwar nicht all zu viele, aber sie wollten immerhin Gottes Reich auf Erden errichten.
      Avatar
      schrieb am 10.09.03 22:02:56
      Beitrag Nr. 828 ()
      @stirner:
      wenn du nicht zu faul bist nachzuschauen - es lohnt sich!

      http://www.nahostfocus.de/page.php?id=583
      Avatar
      schrieb am 10.09.03 22:03:42
      Beitrag Nr. 829 ()
      Ein weiteres UN-Komítee hat eine Entschliessung verfasst, die Israel auffordert, das rassistische Heiratsgesetz zu widerrufen.


      07. September 2003 04:51

      Ehe-Bestimmungen Israels in der Uno-Kritik
      Ungleichbehandlung von Palästinensern


      Das Komitee über die Beseitigung von Rassendiskriminierung der Vereinten Nationen hat eine Entschliessung verabschiedet, in der es Israel auffordert, einen Gesetzeszusatz zu widerrufen, der palästinensischen Ehepartnern von Israeli das Aufenthaltsrecht in Israel verweigert. Das israelische Parlament hatte die auf ein Jahr befristete, aber erneuerbare Bestimmung am 31. Juli angenommen. Sie besagt, dass Ehepartner von israelischen Bürgerinnen und Bürgern, die aus dem Westjordanland und aus dem Gazastreifen stammen, kein Anrecht auf eine Aufenthaltsgenehmigung in Israel oder den Erwerb der israelischen Staatsbürgerschaft haben. Das Uno-Komitee, das aus 18 unabhängigen Experten besteht, hält in seinem Beschluss fest, dass das Gesetz «ernsthafte Bedenken in Bezug auf die internationale Konvention zur Beseitigung der Rassendiskriminierung aufwirft». Es ruft Israel, das Mitglied der Konvention ist, dazu auf, das Gesetz zu widerrufen und Familienzusammenführungen ohne Diskriminierungen zu ermöglichen. Vor zehn Tagen hatte das Menschenrechtskomitee der Uno, das die Einhaltung der Konvention über bürgerliche und politische Rechte überwacht, die gleiche Aufforderung an Israel gerichtet. Die israelische Regierung rechtfertigt das umstrittene Gesetz mit Sicherheitsgründen; in den letzten Monaten seien aufgrund von Familienzusammenführungen in Israel lebende Palästinenser aus den besetzten Gebieten zunehmend an Attentaten beteiligt gewesen. Gewisse Beobachter glauben aber, das Gesetz sei vor allem die Frucht der israelischen Furcht vor der Zunahme der palästinensischen Bevölkerung in Israel, die durch Ehen zwischen israelischen Palästinensern und Palästinensern aus den besetzten Gebieten gefördert werde könnte. In einem Brief an das Komitee zur Beseitigung von Rassendiskriminierung hat die israelische Vertretung bei der Uno in Genf erklärt, das neue Gesetz halte sich aus israelischer Sicht an bestehendes Völkerrecht und die Initiative des Komitees zeige eine politisierte, parteiische Haltung gegenüber Israel.

      Das auch in Israel umstrittene Gesetz diskriminiert aber die Palästinenser offensichtlich gegenüber allen anderen Ausländern, die durch die Heirat mit einer oder einem Israeli das Recht auf Familienzusammenführung erhalten. Laut der arabisch-israelischen Menschenrechtsorganisation Adalah betrifft es Tausende von Ehepaaren und deren Kinder, die nun auseinander gerissen werden könnten. Menschenrechtsorganisationen haben deshalb vor dem obersten israelischen Gericht Einspruch gegen das Gesetz erhoben.

      http://palaestinanews.de/
      Avatar
      schrieb am 10.09.03 22:04:07
      Beitrag Nr. 830 ()
      Human Rights Watch: Keine Anzeichen für Massaker in Dschenin


      Während die UN-Untersuchungskommission ihre Abreise nach Dschenin vorbereitet, um dort den palästinensischen Massaker-Vorwürfen gegen Israel nachzugehen, kommen die meisten Mitarbeiter internationaler Hilfsorganisationen zu dem Schluss, dass es im "Flüchtlingslager" von Dschenin ganz klar nicht zu einem Massaker kam.


      Internationale Hilfskräfte und Ärzte bargen bisher 52 Leichen aus den Trümmern, von denen mindestens 32 Uniformen und Waffen trugen. Dazu erklärte der Mitarbeiter der internationalen Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch in Dschenin, Peter Bouckaert: "Die Mehrheit der Getöteten wurde durch Heckenschützen getötet. Nach unseren Erkenntnissen ist nur ein Mann von einem Bulldozer in seinem Haus zerquetscht worden."

      Bouckaert, dessen Gruppe eng mit dem medizinischen Team im Krankenhaus von Dschenin zusammenarbeitet, glaubt, dass nur noch wenige Leichen unter den Trümmern begraben sind. Gegenüber der Jerusalem Post erklärte Bouckaert, dass er "fast sicher" sei, dass die Anzahl der Toten nicht über 80 steigen wird. "Es gibt einfach keine Anzeichen für ein Massaker", so Bouckaert weiter.


      Sprengstofffallen behindern Bergungsarbeiten

      Laut dem Mitarbeiter des UN-Hilfswerkes für die palästinensischen Flüchtlinge (UNWRA), Charles Capes, hindern von Palästinensern während den Kämpfen gelegte Sprengstofffallen die weiteren Bergungsarbeiten. Letzte Woche kehrten britische und norwegische Rettungsteams unerledigter Dinge nach Hause zurück, da sie aufgrund der zahlreichen Sprengstofffallen ihre Arbeit nicht fortsetzen konnten. Ein Rettungsteam der französischen Zivilgarde begann jedoch am Freitag damit, Gebäude und Gebiet zu markieren, die als miniert und unsicher eingeschätzt werden. Laut Capes befinden sich noch zahlreiche Sprengstofffallen in den Gebäuden des "Flüchtlingslagers".


      Es ist Zeit die Berichterstattung zu untersuchen

      Auch in diesem Fall bleibt die europäische Berichterstattung ein Rätsel. Während die palästinensischen Massaker-Vorwürfe von fast allen deutschen und europäischen Medien unüberprüft übernommen wurden, werden die Aussagen der Rettungsteams und Beobachter noch nicht allzu laut erwähnt. Zwar wird einheitlich berichtet, dass bisher 52 Tote geborgen wurden, doch wird vermieden, die ursprünglich verbreiteten palästinensischen Zahlen zu kommentieren, wonach 500-600 Palästinenser bei den Kämpfen ums Leben gekommen sein sollen. Es dürfte nun Zeit sein, die Geschehnisse in Dschenin im Bezug auf die europäische Berichterstattung gründlich zu untersuchen. Immerhin gingen nordamerikanische und asiatische Medienagenturen um einiges Vorsichtiger mit den Angaben aus palästinensischen Quellen um.
      Avatar
      schrieb am 10.09.03 22:10:37
      Beitrag Nr. 831 ()
      Ich kenne den Bericht von HRW über Jenin - sehr lesenswert übrigens. Dort steht zwar, daß es kein Massaker war, es steht aber auch dort, daß es massiver Verletzungen von Menschenrechten und Völkerrechten gegeben hat.

      Jenin war vielleicht kein Massaker, aber etwa ziemlich ähnliches. Ein Verbrechen an den Palästinensern mit über 50 Toten.
      Avatar
      schrieb am 10.09.03 22:12:26
      Beitrag Nr. 832 ()
      Im Namen Allahs

      Bis zum 11.9.2001 wurden diese Predigten der Imame kaum oder gar nicht wahrgenommen, trotz ihrer in Koransuren eingebetteten unzweideutigen politischen Botschaften. In Israel werden die Predigten palästinensischer Imame schon seit Jahren gesammelt, übersetzt und per Internet verbreitet. Dazu muss man keine Spione in die Moscheen schicken, denn die Gottesdienste werden Live auch im Radio und Fernsehen übertragen.



      Von Ulrich W. Sahm, erschienen am 7. April 2003 bei T-Online



      In Deutschland heißt es, man sollte die "Kirche im Dorfe" lassen. Anders ist es im Islam. Da wird alles lautstark herausposaunt. Früher stand der Muezzin, der Rufer, auf dem Minarett und rief mit einem lauten kunstvollen "Allah uakbar", (Allah ist groß) zum Gebet. Der Rufer ist längst durch mächtige Lautsprecher ersetzt worden. Mit vielen Dezibelen, manchmal mit Knacken und Rauschen, wird zeitlich versetzt um wenige Sekunden bei allen Moscheen in der Stadt gleichzeitig und fünfmal täglich das Tonband mit dem Gebetsruf eingeschaltet. Freitag Mittags, dem Hauptgebet am wöchentlichen Ruhetag, wird auch noch die Predigt in die Nachbarschaft übertragen. Man hört es, ob man will oder nicht.

      Bis zum 11.9.2001 wurden diese Predigten der Imame kaum oder gar nicht wahrgenommen, trotz ihrer in Koransuren eingebetteten unzweideutigen politischen Botschaften. Im Mai 1999 zum Beispiel rief der Mufti von Jerusalem in der El Aksa Moschee: "Wir leben in einer Zeit von Lügnern und Ketzern. Die muslimische Nation wird von korrupten Führern regiert, Agenten der imperialistischen Ungläubigen... Anstatt Israel mit Raketen zu bombardieren und mit islamischen Flugzeugen wegzuwischen, jubelten sie mit den imperialistischen Kräften über den Wahlsieg des jüdischen Kriegsverbrechers Ehud Barak."

      In Israel werden die Predigten palästinensischer Imame schon seit Jahren gesammelt, übersetzt und per Internet verbreitet. Dazu muss man keine Spione in die Moscheen schicken, denn die Gottesdienste werden Live auch im Radio und Fernsehen übertragen. Juden seien schon im Koran als "Affen und Schweine " bezeichnet, werden da die Gläubigen belehrt. Ganz offen wurde da für Selbstmordattentate geworben. Mit frommen Sprüchen wurde zu Mord und Totschlag aufgerufen. Die Belohnungen für den Mord an Juden wurden einzeln aufgezählt.

      Unabhängige israelische Forschungsinstitute registrierten diese Predigten, analysierten sie und verbreiteten die schlimmsten Auszüge an die Presse. So versuchten sie, auf die palästinensisch-muslimische Hetze aufmerksam zu machen. Aber das Phänomen wurde kaum beachtet.

      Nach dem 11. September 2001 erwachten auch die Amerikaner. Nun begannen sie, diese "öffentlichen" Predigten aus der gesamten arabischen Welt zu sammeln. Die fanatischen Drohungen des Osama bin Laden gegen Amerikaner, Kreuzfahrer und Juden klangen geradezu harmlos, im Vergleich zu den Sprüchen der Vorbeter in den Moscheen von Kairo, Sanaa im Jemen und im saudischen Riadh.

      Die öffentliche Hetze in den Freitagspredigten wäre in Deutschland strafbar. Sie sind eine Mischung aus Hass, Volksverhetzung und Aufruf zu Völkermord, nicht nur an Juden. Fast nie werden "Israelis" genannt, und wenn, dann nur als Zionisten, was aber auch eine der Bezeichnungen für die amerikanischen "Banditen" ist.

      Immerhin führten einige der schlimmsten Predigten zu diplomatischen Demarchen des State Departement gegen die saudische und ägyptische Regierung mit der Aufforderung, die ungezügelte politische Hetze zu unterbinden.

      In der Welt des Islam waren diese Reden populär, während sie in Deutschland entweder nicht wahrgenommen oder aber in der Presse wegzensiert wurden. In Kirchenkreisen redete man von einem "Dialog" mit dem Islam. Da "störten" diese fanatischen Sprüche. Unbeachtet blieb so auch der Ruf des berühmten Scheich Kardawi. Nachdem die Moslems Konstantinopel (Istanbul) mit dem Schwert erobert hätten, sei nun Rom an der Reihe. Ganz offen rief er auf, Europa den Lehren des Propheten Mohammad zu unterwerfen.

      An diesem Wochenende legitimierte die höchste geistliche Instanz der sunnitischen Moslems, Scheich Tantawi von der Al Ashar Universität in Kairo, Selbstmordattentate gegen die amerikanischen Agressoren in Irak. "Die Aktionen von Märtyrern gegen die Invasoren sind gerechtfertigt." So verbreitete es die ägyptische Nachrichtenagentur Mena und so berichtete es auch die BBC. Doch eine große deutsche Zeitschrift titelte: "Islamischer Religionsführer nennt Saddam einen Terroristen" und schrieb weiter: "Der höchste islamische Geistliche in Ägypten hat Saddam Hussein scharf angegriffen. Der irakische Präsident hätte ins Exil gehen sollen." Die Befürwortung der Selbstmordattentate gegen Amerikaner aus dem Munde des Gottesmannes passten offenbar nicht ins Konzept. Also wurden sie ihren Lesern vorenthalten.

      Am Montag, kam erstmals eine Meldung aus Kuwait, die vielleicht eine dritte Phase einläutet. Nachdem die Predigten zunächst nur in Israel als Stimmungsbarometer registriert, vom Westen aber ignoriert wurden, über die Phase, wo sie von den Amerikanern Anlass für diplomatische Rügen wurden, beginnt man jetzt vielleicht auch unter Moslems, die Gefahr der rassistischen Hetze in den Moscheen kritischer zu sehen. Gläubige einer Moschee im Janub al-Sarrah Viertel in Kuwait unterbrachen das Gebet ihres Imam Nabil al Awadi, als er göttliche Flüche auf die Häupter der Amerikaner herbeiwünschte. In einer anderen Moschee in Kuwait riefen Gläubige aus Protest: "O Gott, gebe dem Islam hohe Ehre und gewähre das auch den Amerikanern."
      Avatar
      schrieb am 10.09.03 22:15:45
      Beitrag Nr. 833 ()
      Bericht des Generalsekretärs über die Ereignisse in Dschenin
      und anderen plästinensischen Städten


      NEW YORK, 1. August 2002 - Die Vereinten Nationen haben heute den Bericht des Generalsekretärs über die Ereignisse in Dschenin und in anderen palästinensischen Städten veröffentlicht. Der Bericht wurde im Auftrag der UNO-Generalversammlung (Resolution ES-10/10 vom 7. Mai 2002) verfasst, nachdem der Generalsekretär eine Ermittlungsgruppe, die er als Fact-Finding-Mission vor Ort entsenden wollte, wieder aufgelöst hatte. Der Sicherheitsrat hatte der Entsendung dieser Gruppe am 19. April 2002 (Resolution 1405) zugestimmt.

      Der Bericht wurde daher ohne Besichtigung in Dschenin oder in anderen palästinensischen Städten abgefasst. Er gründet sich, wie von der Generalversammlung gefordert, auf „verfügbare Quellen und Informationen“, darunter auf Eingaben von sechs Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen und Beobachtermissionen, auf öffentlich zugängliche Dokumente und auf Arbeitspapiere von Nichtregierungsorganisationen, die sich mit zahlreichen Perspektiven der Ereignisse befassen. Während die Palästinensische Autonomiebehörde Informationen zur Verfügung stellte, kamen keine Informationen von der israelischen Regierung. Um ein möglichst umfassendes Bild von den Ereignissen zu vermitteln, hat der Bericht auf öffentlich verfügbare Informationen der israelischen Regierung zurückgegriffen.

      Der Bericht erstreckt sich auf den Zeitraum von Anfang März bis zum 7. Mai 2002. Er umreißt die Zusammenhänge und den Hintergrund der Lage in Israel und in den besetzten palästinensischen Gebieten und beschreibt die Zuständigkeiten beider Parteien für Sicherheits-, humanitäre und Menschenrechtsfragen. Der Bericht zeichnet in geraffter Form die seit September 2000 zunehmende Gewalt nach, die bis zum 7. Mai 2002 441 Tote auf israelischer und 1.539 Tote auf palästinensischer Seite forderte.

      Vor diesem Hintergrund fand die Operation „Verteidigungsschild“ statt, das in den letzten 10 Jahren extensivste militärische Vordringen Israels. Als auslösender Faktor dieses militärischen Einsatzes wird der Terroranschlag vom 27. März in Netanya genannt, bei dem 28 Personen getötet und 140 verletzt wurden. Die Operation begann am 29. März mit dem militärischen Einfall in Ramallah, gefolgt vom Eindringen des Militärs in Tulkarm und Qalqilya am 1. April, in Bethlehem am 2. April und in Dschenin und Nablus am 3. April. Ab 3. April waren sechs der größten Städte im Westjordanland und deren umliegende Dörfer und Flüchtlingslager durch das israelische Militär besetzt worden.

      Die Israelischen Verteidigungskräfte (IDF) kündigten am 21. April das offizielle Ende der Operation „Verteidigungsschild“ an, aber die Folgen dieses Einsatzes waren noch länger spürbar. Ein Großteil der Kämpfe fand in dicht bevölkerten Zivilgebieten statt, vor allem da die von den IDF-Einheiten gesuchten bewaffneten palästinensischen Gruppen ihre Kombattanten und Einrichtungen unter der Zivilbevölkerung unterbrachten. In vielen Fällen wurde schweres Gerät eingesetzt. Dadurch wurde besonders die Stadtbevölkerung schwer in Mitleidenschaft gezogen.

      Der Bericht hebt im Einzelnen folgende wesentlichen Elemente der Ereignisse hervor:

      Terroranschläge aus palästinensischen Städten

      Der Bericht geht auf Klagen der israelischen Regierung ein, wonach eine Reihe von Städten als Basis für bewaffnete Gruppen gedient haben, die Terroranschläge gegen Israel durchführten. So erhob Israel etwa die Beschuldigung, dass zwischen Oktober 2000 und April 2002 vom Lager Dschenin aus insgesamt 28 Selbstmordanschläge geplant und durchgeführt worden seien. Nach dem Einfall in das Lager haben die Israelischen Verteidigungskräfte dort gefundene Dokumente, sowie Einzelheiten über Waffenlager und Sprengstofflaboratorien veröffentlicht.

      Verhalten militanter Palästinenser während der militärischen Einfälle

      Der Bericht weist darauf hin, dass bewaffnete palästinensische Gruppen zahlreiche Häuser der Zivilbevölkerung mit Sprengfallen versehen haben sollen, die zwar in erster Linie gegen das israelische Militär gerichtet gewesen seien, aber auch die Zivilbevölkerung in Gefahr gebracht hätten. Er zitiert auch die Palästinensische Autonomiebehörde, die einräumte, dass sich eine Reihe von palästinensischen Kämpfern dem militärischen Angriff Israels widersetzt haben.

      Verhalten der Israelischen Verteidigungskräfte während der militärischen Einfälle

      Der Bericht nimmt auch Bezug auf Angaben der Palästinensischen Autonomiebehörde und einiger Menschenrechtsorganisationen, wonach die IDF im Zuge ihrer Operationen illegal Menschen getötet, Menschen als Schutzschilder misshandelt, unverhältnismäßig hohe Gewalt angewendet, willkürliche Verhaftungen und Folterungen vorgenommen und die ärztliche Versorgung von Verletzten unterbunden haben sollen. Dazu führte der Bericht folgende Beispiele an:

      Todesopfer: Im Zuge der Wiederbesetzung palästinensischer Gebiete wurden in der Zeit zwischen 1. März und 7. Mai, sowie in den Tagen unmittelbar danach 497 Palästinenser getötet und 1.447 verwundet. Nach den meisten Schätzungen wurden 70 bis 80 Palästinenser, darunter rund 50 Zivilpersonen, in Nablus getötet. Die Israelischen Verteidigungskräfte verloren dort vier Soldaten. Im Lager Dschenin gab es zum Zeitpunkt des Abzuges der IDF und der Aufhebung der Ausgangssperre am 18. April zumindest 52 tote Palästinenser - darunter rund die Hälfte Zivilpersonen - und 23 tote israelische Soldaten. Angaben der Palästinensischen Autonomiebehörde Mitte April, wonach mehr als 500 Personen im Lager Dschenin getötet worden sein sollen, ließen sich nachträglich nicht durch Beweise erhärten.
      Willkürliche Verhaftungen und Festnahmen: Bis 6. Mai sollen mutmaßlich 7.000 Palästinenser im Verlauf der Operation „Verteidigungsschild“ verhaftet worden seien. Zahlreiche Häftlinge seien längere Zeit und mit so gut wie keinem Kontakt nach außen festgehalten worden. Sehr häufig sollen die IDF über Lautsprecher alle männlichen Personen im Alter zwischen 15 und 45 Jahren aufgefordert haben, sich zu stellen. Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen wurde eine große Anzahl der verhafteten Männer mit Augenbinden versehen und mit Handschellen gefesselt; sie erhielten keine Erlaubnis zur Benützung einer Toilette und erhielten am ersten Tag ihrer Haft weder Nahrung noch Decken.
      Menschliche Schutzschilder: In zahlreichen Berichten wird darauf verwiesen, dass die IDF palästinensische Zivilpersonen zwangen, sie bei ihren Hausdurchsuchungen und bei der Kontrolle verdächtiger Personen zu begleiten, im Schussfeld zu stehen oder Soldaten auf andere Weise vor Gefahren zu schützen. Zeugen behaupten, dieses Vorgehen im Lager Dschenin und in anderen palästinensischen Städten beobachtet zu haben. Die israelische Regierung hat zwar den Vorwurf zurückgewiesen, dass Angehörige des Militärs diese Praxis systematisch verfolgten, aber am 5. Mai einen eindeutigen Befehl erteilt, der es „Einheiten im Einsatz strikt untersagt, Zivilpersonen als `lebende Schilder` zu verwenden“.
      Unverhältnismäßige und wahllose Zerstörungen: Die Operation „Verteidigungsschild“ hat zur weitreichenden Zerstörung von privatem und öffentlichem palästinensischen Eigentum geführt. Nach Berichten sollen die IDF Bulldozer, Panzer und Granatwerfer sowie einige Male auch Kampfhubschrauber in Wohngebieten eingesetzt haben. Dabei sollen mehr als 2.800 Flüchtlingswohnungen schwer beschädigt und 878 Wohnhäuser gänzlich zerstört worden sein. Mehr als 17.000 Menschen wurden dadurch obdachlos oder mussten Nothilfe zur Wiederherstellung ihrer Unterkünfte in Anspruch nehmen. Besonders schwere Sachschäden wurden in Nablus angerichtet, vor allem in der Altstadt, in der viele Gebäude von hoher kultureller, religiöser oder geschichtlicher Bedeutung stehen.
      Vernichtung von Zivileigentum der Palästinensischen Autonomiebehörde: Hilfswerke der Vereinten Nationen und andere internationale Organisationen haben bei ihren Besuchen in Ramallah und in anderen palästinensischen Städten, sobald diese wieder erlaubt waren, extensive Schäden an Zivileigentum der Palästinensischen Autonomiebehörde dokumentiert. So wurden Bürogeräte wie Computer und Fotokopiermaschinen, die offensichtlich keinen militärischen Zwecken dienten, zerstört. Die IDF leugneten zwar, dass solche Schäden systematisch angerichtet wurden, räumten aber ein, dass es einige Fälle von Vandalismus gegeben habe. Entsprechende Verfahren seien eingeleitet worden.
      Ausgangssperren und Abriegelungen: Ausgangssperren rund um die Uhr wurden in Städten, Flüchtlingslagern und Dörfern verhängt. Davon waren rund eine Million Menschen betroffen. 220.000 Stadtbewohner mussten Ausgangssperren von über einer Woche Dauer erdulden, ohne lebenswichtige Vorräte einkaufen oder ärztliche Versorgung in Anspruch nehmen zu können. Die von den IDF in Nablus am 3. April verhängte Ausgangssperre wurde erst am 22. April zur Gänze wieder aufgehoben.
      Verweigerung humanitärer Hilfe: Während und unmittelbar nach den militärischen Einfällen hat die Zivilbevölkerung, so der Bericht, lange Verzögerungen bei der ärztlichen Versorgung der Verwundeten und Kranken hinnehmen müssen. Vor allem in Dschenin verhandelten die Vereinten Nationen und andere humanitäre Organisationen vom 11. bis 15. April mit den IDF über den Zugang zum Lager. Wiederholt wurden Versuche unternommen, Versorgungskonvois in die Lager zu schicken, aber alle Anstrengungen schlugen fehl. Zahlreiche Berichte der Menschenrechtsgruppen weisen nach, dass verwunderte Zivilpersonen oft Tage auf ärztliche Hilfe warten mussten, während IDF-Soldaten jegliche Behandlung der Verwundeten und Kranken verweigerten. Eine Reihe von Menschen starben, da die ärztliche Versorgung zu spät kam.
      Angriffe auf Krankenwagen: Der Bericht zitiert drei konkrete Vorfälle, bei denen israelische Soldaten Krankenwagen beschossen haben. Am 4. März (vor dem Einfall in Dschenin) wurde der Leiter des Notdienstes der Palästinensischen Gesellschaft vom Roten Halbmond in Dschenin von einer Granate getötet, die von einem israelischen Panzer auf den eindeutig gekennzeichneten Ambulanzwagen abgefeuert wurde. Am 7. März wurde ein Mitarbeiter des UNO-Hilfswerks für Palästinaflüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) durch einen Schuss getötet, während er mit einem Krankenwagen des Hilfswerks in der Nähe von Tulkram im Westjordanland unterwegs war. Und am 8. April wurde neuerlich das Feuer auf einen Krankenwagen der UNRWA eröffnet, als dieser versuchte, einem verwundeten Mann in Dschenin zu Hilfe zu kommen. Die israelische Regierung behauptete, dass die Ambulanzwagen für den Transport von Terroristen und Waffen verwendet worden seien.
      Israelische Todesopfer vom 1. März - 7. Mai

      Nach Angaben des israelischen Außenministeriums haben die IDF während der Operation „Verteidigungsschild“ 30 Soldaten verloren. Israel erlitt von Anfang März bis 7. Mai 16 terroristische Bombenanschläge, zum größten Teil Selbstmordattentate. Dabei wurden über 100 Personen getötet und wesentlich mehr verletzt.

      Die Auswirkungen insgesamt

      Die Zivilbevölkerung in den besetzten palästinensischen Gebieten muss weiterhin schwere Härtefälle erdulden, die sich zum Teil seit den geschilderten Ereignissen noch weiter verschärft haben. So gut wie die gesamte Produktionstätigkeit ist in den wichtigsten Fabriken, Baustellen, Handelsbetrieben und öffentlichen wie privaten Dienstleistungseinrichtungen im Westjordanland zum Stillstand gekommen. Der drastische rückläufige Lebensstandard in diesen Gebieten während der letzten 18 Monate wurde dadurch noch schlechter. Die Vereinten Nationen haben kein Mandat, um die Verhältnisse in Israel zu überwachen und darüber Bericht zu erstatten, wie dies etwas in den besetzen palästinensischen Gebieten der Fall ist. Daher liegen der Weltorganisation keine eingehenderen Informationen über weitreichende Auswirkungen der Ereignisse auf die Gesellschaft und Wirtschaft Israels vor. Aber es muss davon ausgegangen werden, dass auch die israelische Bevölkerung in dieser Zeit als Folge des Terrorismus großes Leid ertragen musste und dass auch die israelische Wirtschaft großen Schaden genommen hat.

      Abschließend betont der Bericht, dass eine vollständige und umfassende Darstellung der Ereignisse in Dschenin und in den anderen palästinensischen Städten ohne die volle Zusammenarbeit beider Parteien und ohne einen Besuch vor Ort nicht möglich war. Der Generalsekretär zeigte sich jedoch überzeugt, dass „der Bericht ein faires Bild von der komplexen Realität gemalt hat“ und dass die geschilderten Ereignisse verdeutlichten, wie dringend die Parteien zum Friedensprozess zurückkehren müssen.



      http://www.uno.de/presse/2002/unic509.htm
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      schrieb am 10.09.03 22:15:50
      Beitrag Nr. 834 ()
      Warum die Juden an allem schuld sind

      Melanie Phillips ist der Meinung, daß die Israelis Opfer von Terror sind, jedoch als kaltherzige, faschistische Schläger dargestellt werden.







      Es ist weit gekommen, wenn die "Sun" derartig durch den Feuersturm anti-israelischen und anti-jüdischen Hasses, der täglich aus den britischen Medien tobt, alarmiert ist, dass sie meint, einen ganzseitigen Leitartikel veröffentlichen zu müssen, welcher ihren Lesern mitteilt: "Der jüdische Glaube ist keine böse Religion."

      Nicht böse? Wieso sollte irgendjemand so etwas abscheuliches überhaupt denken? Sind nicht schlußendlich die Juden in Israel Opfer von Terror? Werden sie nicht in Stücke gerissen von Selbstmordbombern, die absichtlich Ältere, Holocaust Überlebende, an Pessach Sedern und Kinder in Pizzerien als ihre Ziele auswählen? Mußten sie nicht seit Beginn dieser Intifada, im November 2000, Zahlen von Verwundeten hinnehmen, die in Großbrittanien equivalent zu etwa 4.000 Toten und Tausenden von Verletzten wären?

      Doch Israel hat ein schändliches Verbrechen begangen. Dieses Verbrechen ist, sich gegen den Versuch, es zu vernichten, zur Wehr zu setzen. Für diesen Affront ergießt sich ein Sturzbach von Lügen, Verdrehungen, Verleumdungen, Aufgabe jeglicher Objektivität und der Austausch von Wahrheit durch Bösartigkeit und Haß aus britischen und europäischen Medien und Establishment.

      Die authorisierte Version, von der es kaum Abweichungen gibt, sieht folgendermaßen aus. Die Palästinenser, von Israel einer Heimat verwehrt und in ihrer Verzweifung verständlicher weise zum Terror getrieben, sind nun unter mörderischen Beschuß durch Israels Premierminister, Ariel Sharon, welcher die Selbstmordanschläge als eine Entschuldigung benutzt, um die Palästinenser zu vernichten.

      Verständlicherweise wird dies noch mehr Selbstmordanschläge hervorrufen, so daß, falls noch mehr Israelis in Stücke gerissen werden, es ihr eigener Fehler sein wird. All dieses Abschlachten ist sowieso nur ihr Fehler, da sie nicht bereit sind, zu verhandeln. Gäben sie den Palästinensern nur, was diese wollen, endete die Gewalt und die Welt wäre ein wenig sicherer. So wie es derzeit ist, könnte die ganze Region in Flammen aufgehen, Israel eingeschlossen. Und auch das wäre Israels Fehler.

      Das zweierlei Maß, die vedrehte Geschichte und die haßgeladene moralische Blindheit dieser Analyse entzieht sich jeglicher Beschreibung. Man stelle sich vor, eine, sagen wir in Wales stationierte Terrororgaisation würde Selbstmordbomber in englische Städte schicken, Dutzende von Menschen jede Woche ermordend und Tausende mehr verwundend. Würde irgendjemand ernsthaft vorschlagen, daß Tony Blair nicht die Armee einsetzt, um diese Morde zu stoppen, und anstatt dessen über die Forderungen der Terroristen verhandeln solle, während diese weiter britische Bürger ermorden?

      Doch für die britischen und europäischen Medien übt Israel offensichtlich keine Selbstverteidigung, sondern Rache und kollektive Bestrafungen. Denn, hey, weiß nicht jeder seit der Wiege, daß Rachsacht "die" jüdische Sache ist?

      Ergo war das Gefecht in Jenin ein israelisches Massaker. Die Medien wissen, daß es so gewesen ist, denn die Palästinenser haben das so gesagt und es muß wahr sein, weil jeder weiß, daß Israel widerlich ist und Sharon ein Schlächter und, ja genau, ein jüdischer Nazi. Somit erzählen sie der Welt vom unzweifelhaften Leid in Jenin und der Brutalität der Israelis, oft ohne die israelische Version der Geschehnisse auch nur aufzuzeichnen. Diese ist, daß Jenin übersät war mit Männern, bereit und bewaffnet für Selbstmordmissionen. Die Israelis boten den Bewaffneten in Jenin sicheres Geleit an, wenn diese sich ergäben, doch die Terroristen hatten ihre Häuser vermint und waren entschlossen, ein letztes, tödliches Gefecht zu liefern.

      Die Zerstörung in Jenin ist in der Tat furchtbar. Doch Krieg ist nicht angenehm. Sofern sich Terroristen zwischen Zivilisten verstecken, wird es ganz offensichtlich unzählige menschliche Tragödien geben. Dies ist jedoch ein Krieg, kein Massaker. Hätten die Israelis tatsächlich rücksichtslos Palästinenser töten wollen, hätten sie Bombenteppiche abgeworfen. Doch stattdessen wandten sie die für sie gefährlichste Tatik an, Durchsuchungen von Haus zu Haus. Dreiundzwanzig israelische Soldaten starben in Jenin, ein schwerer Zoll für so ein kleines Land.

      Israel, mit all seinen Fehlern, ist eine Demokratie und offene Gesellschaft. Die PA ist eine korrupte Diktatur, welche ihr Volk durch Gehirnwäsche dazu gebracht hat, mittelalterliche Blutmordanschuldigungen gegen Juden zu glauben. Doch westliche Journalisten und Intellektuelle nehmen automatisch an, daß Israelis Lügen erzählen. Wo doch jeder weiß, daß die Israelis nicht Opfer sein können, weil sie immer die Schuldigen sind.

      Auf die gleiche Weise weiß jeder, daß der Vorsitzende Arafat kein Terrorist ist. Er ist ein Staatsmann mit der Unterstützung solch weltwichtiger Persönlichkeiten wie EU Komissar Chris Patten. Das schlimmste, woran Arafat gemäß Patten schuldig ist, ist den Selbstmordattentaten nicht mit ausreichender Bestimmtheit eine Absage erteilt zu haben. Israel, im Gegensatz dazu, "widerspricht" als eine Demokratie "vielem, für was es steht". Oh weh. Wofür stehen denn Vorsitzender Arafat und die PA?

      Viele der in den letzten Wochen verübten Selbstmordattentate waren das Werk von mit der Fatah verbundenen Organisationen; der Fatah, der Terrorabteilung der PA. Israel hat zahlreiche Dokumente sichergestellt, die Arafats Unterschrift tragen und Zahlungen für Bomben an Männern anweisen, welche angaben, sie würden Selbstmordattentate durchführen. Falls jemand Israel nicht glaubt, sollte man sich anhören, was die PA selber gesagt hat. Im Dezember 2000 sagte Sakhr Habash, ein Offizieller der Fatah, der PA-Tageszeitung Al-Hayat Al-Jadida, daß die Intifada von Arafat inszeniert wird. "Die Führung der PA bleibt das Zentrum der Autorität und sie alleine ist die Kraft, welche in der Lage ist, die Operationen der Intifada im gesamten Heimatland zu steuern. Ich kann mit Sicherheit sagen, daß Bruder Abu-Ammar (Arafat) die absolute Autorität für alle Operationen ist und wer auch immer anders denkt, weiß nicht, was passiert..."

      Noch schlimmer ist die Indoktrination von Kindern durch die PA, Märtyrer und Selbstmordbomber zu werden. Sie veröffentlicht krankmachende, mesmerisierende Fernsehaufrufe, welche die Opferung von Kindern verherrlichen, diese drängen, sich freiwillig zu melden und in die Luft zu sprengen und ihren Familien wird Blutgeld für die Terrortode ihrer einer Gehirnwäsche unterzogenen Kinder gezahlt.

      Aufgrund solcher Fakten sollte Arafat vor Gericht gestellt werden; als Quell von Terror. Doch natürlich können wir von unseren Medien nicht erwarten, solche Beweise zu berichten. Denn hat nicht das Nobelpreis-Komittee die angemessene Antwort auf Arafats Terrorismus dadurch vorgeführt, daß sie etwa dazu aufgerufen haben, Arafat, sondern Israels ehemaligem Premierminister, Shimon Peres, den (geteilten) Friedenspreis von 1994 abzuerkennen? Offensichtlich ist für Europäer die richtige Antwort auf Selbtmordbomben, die Opfer anzugreifen.

      Der Grund, den jeder angibt, warum Israel beschuldigt wird, ist die offene Wunde der West Bank und des Gaza Streifen. Es gibt keinen Zweifel, daß Israel sich den Palästinensern in diesen Gebieten gegenüber schlecht verhalten hat. Es war sehr falsch, sie zu besiedeln, die Siedlungen hätten aufgelöst und die Gebiete vor Jahren zurückgegeben werden müssen.

      Doch die Gebiete sind eine gewaltige Ablenkung von eben jenem Punkt, daß die Palästinenser den jüdischen Staat zerstört sehen wollen. Sie wollen keine "Zwei Staaten" Lösung. Diese wurde bereits 1948 angeboten und wird seitdem, mit einigen wenigen mutigen Ausnahmen, von den Arabern abgelehnt. Ihre Forderung nach einem "Recht auf Rückkehr" für alle Palästinenser nach Israel, zusätzlich zu ihrem eigenen Staat, was das jüdische Heimatland zerstören würde, macht dies deutlich. Sakhr Habash sagte: "Wenn wir die Gründung eines Staates und Unabhängigkeit erklären, werden wir das Recht haben, den Rest des besetzten Landes zu befreien..." Faisal Husseini, die führende palästinensische Taube, sagte der ägyptischen Tageszeitung Al-Arabi im Juli 2001, kurz bevor er starb, daß der Friedensprozess ein "trojanisches Pferd" sei und das Ziel auf lange Sicht "die Befreiung Palästinas vom Fluß bis zum Meer" sei.

      Die Gebiete sind nicht das Problem, vor allem deshalb, weil Israel angeboten hat, sie rückzugeben. In Camp David und danach in Taba, im Jahre 2000, bot Israel die Rückgabe von etwa 96 Prozent der West Bank und Gazas an, plus der Hälfte von Jerusalem, eine Geste, welche allgemein als überraschend mutig bezeichnet wurde.

      Doch die Palästinenser behaupten, daß dies immer noch nicht genug für einen lebensfähigen Staat sei. Jeder jedoch, der mit guten Absichten verhandelte, hätte einen alternativen Friedensvorschlag gemacht. Stattdessen antwortete Arafat mit dem Start der Intifada und Entfesselung der Selbstmordbomber. Imad Al-Faluji, der Kommunikationsminister der PA, wurde mehr als einmal mit der Aussage zitiert, die Intifada sei die vorbereitete Antwort auf das Scheitern der Palästinenser, ihre Ziele in Camp David zu erreichen.

      Doch jeder weiß, daß eine Rückgabe der Gebiete Frieden bringen würde. Genauso, wie jeder weiß, daß als sich Israel aus dem Libanon zurückzog, dort Frieden herrschen würde, weil Sharon auch dafür ganz doll verantwortlich war. Also hat Israel sich zurückgezogen und was ist das Ergebnis? Durch den Iran (eine iranische Waffenladung auf dem Weg zum nicht-Terroristen Arafat wurde abgefangen) bewaffnet, verfügt Hizbollah nun über 8.000 Katyusha Raketen, die auf Israels nördliche Städte ausgerichtet sind, und hat Massen von Mörsergeschossen auf israelische Ziele abgefeuert.

      Haben die Medien dies bemerkt? Haben sie berichtet, daß Journalisten um ihr Leben rennen mußten, als sie versuchten, Aufnahmen von Palästinensern zu machen, die als israelische Kollaborateure erschossen und aufgeknüpft wurden? Haben sie berichtet, daß Krankenwagen dazu benutzt werden, Terroristen zu verstecken? Haben sie berichtet, daß die palästinensischen "Opfer", die sich in der Geburtskirche versteckten, die Schlösser der Kirche abgeschossen hatten und diese dadurch entweihten, daß sie sie und die Bewohner als Geiseln nahmen? Haben sie über Israels Liste der Terroristen in der Kirche berichtet? Natürlich nicht, weil doch jeder weiß, daß was für schreckliche Taten die Palästinenser auch immer machen, es immer die Israelis sind, die zu beschuldigen sind.

      Es gibt eine weitverbreitete Meinung, daß der Nahost Konflikt gelöst werden muß, bevor der Kampf gegen den Terror weitergehen kann. Das ist genau verkehrt herum. Es wird keine Aussicht darauf geben, daß die Palästinenser Frieden machen, bis nicht mit ihren Sponsoren für Terror, Iran, Irak und Syrien, abgerechnet wurde.

      Israels Einsätze werden als Grund für arabisches Leid und eine höhere Wahrscheinlichkeit von Terrorangriffen bezeichnet. Als die Amerikaner ihre Angriffe auf al-Qaida starteten, wurde diese Aktion als ein Angriff auf den Islam gesehen, somit weitere Ausbrüche rechtfertigend. So ist es auch mit den Palästinensern. Sie sehen Israels Selbstverteidigung als einen ungerechtfertigten Angriff. Die Antwort von Großbritannien und Europa ist nicht, dies als monströse Verdrehung moralischen Denkens zu bezeichnen, sondern zu zu stimmen, diese Selbstverteidigung sei ein Akt der Brutalität.

      Dies ist zum Teil weil die Hirnverdrehungen der Terroristen die moralische Verwirrung der korrupten liberalen Orthodoxie des Westen bedient. Diese sieht eine Gleichbedeutung zwischen Terror und den Maßnahmen, vor ihm zu schützen. Davon ausgehend, daß es etwas wie Wahrheit nicht gibt, beinhaltet sie anstattdessen Lügen und kann nicht zwischen Opfern und Tätern unterscheiden. Und natürlich können Israelis nicht Opfer sein, da Amerika hinter ihnen steht. Schließlich wissen doch alle, daß die Juden Amerika beherrschen.

      Die Tatsachen sind, wie immer, ein wenig anders. Die Juden sind schlichtweg eine Lobby unter vielen. Die stärksten und unkritischsten amerikanischen Unterstützer Israels sind die evangelischen Christien. Amerika gibt arabischen Staaten, wie zum Beispiel Ägypten, genausoviel Unterstützung wie Israel. Der größte Geldgeber der PA ist Komissar Pattens EU. Hat er sich jemals Gedanken darüber gemacht, daß diese Gewehre und Sprengstoff bezahlt hat, mit denen die PA israelische Familein ermordet? Natürlich nicht, denn Komissar Patten weiß, daß Israel verantwortlich ist.

      Die Sicht, daß Amerika von den Juden beherrscht würde, ist ein klassisches antisemitisches Muster. Und nun kommt der wirklich böse Dreh: So wie jeder weiß, daß Arafat gar kein Terrorist sein kann, genauso weiß jeder, daß die Juden immer anfangen über Antisemitismus zu weinen, um ihre eigenen Missetaten zu vertuschen. A.N. Wilson berichtete uns dies im Evening Standard. Tatsächlich, merkte er an, war sich nicht mehr sicher, ob er überhaupt gegen Terrorismus sei. Denn schließlich war es Israel, das absichtlich Kirchengebäude in Brand stecke und Unschuldige massakriere.

      Das wirkliche Verbrechen Israels ist dies: Sich gewehrt zu haben. Juden durfen das gar nicht. Sie müssen untätig in den Tod gehen. Falls die Juden doch kämpfen, sollen sie verlieren. Was sie niemals dürfen, ist gewinnen.

      Menschen, die denken, daß die Juden omnipotent sind, können sich nicht vorstellen, daß Israel jemals zerstört werden kann. Doch es ist möglich. Fortdauernder Terror durch Selbstmordbomben - jene Waffe, welche die Regeln des menschlichen Verhalten zerfetzt - könnte es so demoralisieren, seine Wirtschaft ruinieren und militärische Kraft kappen, daß es schlußendlich den arabischen Staaten gegenüber verletztlich sein könnte, die es schon immer weg haben wollten. Ein bewaffneter palästinensischer Staat, eingerichtet von Chris Pattens EU, entpuppte sich dann tatsächlich als trojanisches Pferd.

      Doch falls alle, die meinen, daß die Juden Amerika beherrschen, wirklich glauben, die Welt wäre ein wenig besser, wenn nur diese schrecklichen Juden freundlichst verschwänden, sollten diese Herrschaften nochmal nachdenken. Für den radikalen Islam ist der Westen als nächstes auf der Liste.

      Die Frage ist, ob der Westen Seite an Seite mit Israel in seinem Krieg gegen Terror stehen wird, oder ob er sich mit dem Terror dagegen verbinden wird. Momentan sind die Zeichen überall. Das Leitmotiv des Staates Israel, gegründet, nachdem die Welt angesichts des Holocaust in die andere Richtung schaute, ist "Niemals wieder!". Der Westen hat nun seine Antwort gegeben. "Doch, wieder." und wenn sie vernichtet werden, die Juden, werden sie auch, wie immer, dafür verantwortlich sein.


      Melanie Phillips ist eine Daily Mail - Kolumnistin.
      Avatar
      schrieb am 10.09.03 22:22:17
      Beitrag Nr. 835 ()
      10 Regeln für die Nahostberichterstattung - für Anfänger und Fortgeschrittene
      13/12/2001 16:31


      Seit einem Jahr gelten neue journalistische Richtlinien für die Nahostberichterstattung. Hier die wichtigsten 10.





      Von L. Ben-David und O. Kraigher


      Jedes Medium sollte seinen eigenen Stil haben, so fair und unparteiisch, wie möglich. Seit einem Jahr jedoch, scheint es oft so, als ob der palästinensische Informationsminister sein Stilbuch an Dutzende Medienagenturen, TV-Stationen und Zeitungen verteilt und veröffentlicht.
      Seit September 2000 gelten neue Regeln für die journalistische Berichterstattung, bezüglich palästinensischer Gewalt gegen Israel.

      In einigen Fällen basieren die "neuen Richtlinien für die Berichterstattung" auf der tatsächlichen Politik der Nachrichtenorganisationen und -herausgeber.
      Obwohl Elemente von "Banden-Journalismus" erkennbar sind, gibt es jedoch vermutlich keine konspirativen Absichten hinter dem Hervortreten dieses neuen Stilbuchs. In den meisten Fällen haben Reporter und Korrespondenten zwanglos, möglicherweise sogar unterbewusst, diese Korrekturlinien angenommen. Diese neuen Richtlinien sind stets gegen Israel eingestellt.

      Bis jetzt scheint die Voreingenommenheit wenig Auswirkung auf die amerikanische öffentliche Meinung betreffend Israel gehabt zu haben. In Europa kann der stärkere, grellere anti-israelische Ton der Medien eine andere Auswirkung haben.

      Es folgen zehn neue "Regeln" für Nahost-Reporter, die aus Hunderten von Artikeln destilliert wurden, welche die neue Gewalttätigkeit umfassen:


      REGEL 1. SENSATIONALISIERE DIE INTENSITÄT UND DEN UMFANG ISRAELISCHER MILITÄRAKTIONEN

      Nenne die israelischen Aktionen "aggressiv", "verwüstend", "extrem", oder "eskalierend“ [ CNN, 16. April ]. Schildere israelisches Eindringen in palästinensisches Gebiet als "tief", selbst wenn es nur 300 Meter sind. [The New York Times, 14. April ]

      Bezeichne andererseits palästinensische Raketen- oder Minenwerferrferangriffe als "erfolglos" oder "harmlos fallend", obwohl die Absicht der Angriffe böswillig ist.


      REGEL 2. WEISSWASCHEN VON PALÄSTINENSISCHEN GEWALTAKTEN

      Bezeichne weder palästinensische Schussangriffe und Bombardierungen israelischer Zivilisten als "Terrorismus" noch die Täter als "Terroristen", Bezeichne die Täter als "Militante", "Aktivisten" oder besser als “Demonstranten“. [Associated Press, BBC; CNN, The Guardian und andere, 27. März]. Sogar die Selbstmordattentate inmitten israelischer Märkte und Cafes werden teilweise nicht als Terrorismus eingestuft.

      Reporter können Ausnahmen von den Regeln machen, wenn es um die eigene Sache geht, z.B. wenn sie irische Bombenleger als "Terroristen" bezeichnen.


      REGEL 3. BESCHULDIGE DIE SIEDLUNGEN

      Schwäche palästinensische Angriffe ab, indem Du israelische Opfer als "Siedler" etikettierst und die Ziele der Angriffe als "Siedlungen" oder "besetzte Gebiete". Bezeichne die Jerusalemstadtteile "Gilo" und "French Hill“ als "Siedlungen" und "Siedlerenklaven", obwohl sie seit 30 Jahren ein Teil von Jerusalem und für Zehntausende jüdischer Mittelklasse-Familien ein zu Hause sind. [ CNN, Reuters, AP und andere ]. Wenn möglich, bezeichne israelische Städte innerhalb der grünen Linie, wie Sderot, ebenfalls als "Siedlungen". [The Guardian, 17.April ].

      Weiterhin betitle alle jüdischen Opfer in der Westbank oder in Gaza als "Siedler", sei es ein 14-jähriger Junge oder ein 10 Monate altes Baby.

      Schaffe für die israelischen Bewohner in den Bereichen von Jerusalem, der Westbank und von Gaza eine neue, nichtzivilistische Entität, wie die New York Times, die von israelischen "Soldaten, Siedlern und Zivilisten." spricht. [10. März]


      REGEL 4. MISSBILLIGE ISRAELISCHE FÜHRER; SYMPATHISIERE MIT ARAFAT

      Nenne Ariel Sharon immer "Hardliner", "Kriegsverbrecher“ oder "der Bulldozer".
      Bezeichne niemals Yasser Arafat als "der ehemalige Terrorist", streitsüchtig, korrupt oder despotisch. Wann immer möglich, erbitte Sympathie, durch Ansprechen seines fortgeschrittenen Alters oder seines Parkinson-Leidens. [The Independent, 17.April 2001].


      REGEL 5. BESCHULDIGE ISRAEL FÜR ALLE PALÄSTINENSISCHEN UNFÄLLE

      Tadle Israel, ob für "Arbeitsunfälle" in den palästinensischen Bombenfabriken, für palästinensische Demonstranten, die von auf Israelis zielende palästinensischen Heckenschützen getroffen werden, oder für verletzte Araber, die sich während eines Selbstmordattentats oder einer Busbombardierung unter Israelis aufhalten.

      Für arabische Autounfälle kann Israel auch beschuldigt werden. Anfang Oktober 2000, tadelten einige Berichte Israelis für den Tod von Issam Yudeh Mustafa Hamed. Am 2. November stellten die Pathologen fest, dass Issam Yudeh in einem Verkehrsunfall starb. Es ist unbekannt, wie viele der palästinensischen "Märtyrer" an natürlichen Ursachen, an Unfällen oder an innerpalästinensischen Kämpfen starben.

      Zusätzlich verweise häufig auf palästinensische Kinder, die traumatisiert, verwaist oder schwer verletzt sind, selbst durch eigene Bomben und Gewehrkugeln der Palästinenser. Erwähne nicht israelische Kinder, die Opfer palästinensischer Angriffe wurden.


      REGEL 6. GEBRAUCH VON AKTIV UND PASSIV

      Benutze aktive Formulierungen, um zu Schaden gekommene Palästinenser zu beschreiben, d.h. israelische Soldaten "erschossen" Palästinenser oder sie wurden "totgeschossen“.

      Andererseits, benutze passive Formulierungen, um zu vermeiden, Palästinenser für zu Schaden gekommene Israelis zu beschuldigen. Sage, dass eine Schiesserei oder ein Schusswechsel "ausbrach". Die Schlagzeile, dass die 10-Monate alte Shalhevet Pass durch einen palästinensischen Scharfschützen getötet wurde liest sich dann: " Jüdisches Kleinkind stirbt in West-Bank." [Associated Press, 26. März].

      Wenn möglich, stelle zwei Tode nebeneinander, beschuldige die Israelis für den einen Tod und lasse die palästinensische Tat ungesagt. Zum Beispiel: " Während Zusammenstössen in der Nähe des West-Bank Dorfs Dura, wurde ein 11 Jahre alter palästinensischer Junge von israelischen Truppen totgeschossen. Einem Bericht zufolge, hatte der Junge dem Schusswechsel israelischer Soldaten und palästinensischer Heckenschützen zugesehen, als er in der Brust getroffen wurde. Am Montag wurde ein 10 Monate altes israelisches Baby von Geschützfeuer im nahegelegenen Hebron getötet." [BBC, 27. März].


      REGEL 7. GLEICHE EINEN ISRAELISCHEN TOD DURCH DAS ERWÄHNEN IRGENDEINES NICHT VERBUNDENEN PALÄSTINENSISCHEN TODES AUS

      Gleiche eine palästinensische Greueltat wie ein Bus-Selbstmordanschlag, durch das Berichten über den tragischen palästinensischen Tod einer älteren Frau oder einem Kind aus, auch wenn der palästinensische Tod lange zuvor war.

      Über die schockierende Entdeckung von zwei abgeschlachteten israelischen Jugendlichen nahe Tekoa berichtete der CNN-Artikel: "Zwei israelische Teenager, sind tot aufgefunden worden". Ein Foto unter der Schlagzeile zeigte ein palästinensischen Baby, daß einige Tage früher begraben wurde. [9. Mai].

      Am 1. Mai berichtete CNN: " Ein Israeli wurde getötet und ein weiterer verletzt bei Schussangriffen auf Straßen der West-Bank am Dienstag. Die Angriffe folgten Explosionen und Zusammenstössen in Gaza und der West-Bank, die sieben palästinensische Leben forderten." Dies wurde berichtet, obwohl die tödlichen Explosionen in Gaza ein "Arbeitsunfall“ in einer palästinensischen Bomben-Fabrik waren.


      REGEL 8. BENUTZE ARABISCHE BEZEICHNUNGEN FÜR HEILIGE STÄTTEN

      Benutze arabische Bezeichnungen für heilige Stätten, auch wenn der jüdische Begriff üblicher Standard in jedem Lexikon, Universitäts-Lehrbuch, diplomatischem Dokument, oder anderer westlicher Quellen ist.

      Vermeide, Dich auf den Tempelberg als "des Judentums heiligste Stelle“ zu beziehen, oder als "die jüdische Hauptstadt seit 3000 Jahren".
      Verweise auf den Tempelberg sollen als bloße Ansprüche qualifiziert werden. Z.B: " ....bei dem Israel behauptet, die Stelle des ersten und zweiten Tempels gewesen zu sein." [New York Times].

      Beziehe Dich vorzugsweise auf den Tempelberg als "Haram al Sharif, die drittheiligste moslemische Stelle", oder "die heiligste moslemische Stelle in Jerusalem". Andererseits, beziehe Dich weder auf Hebron, wo die jüdischen Matriarchen und Patriarchen begraben sind, als "des Judentums zweitheiligste Stelle", noch auf das Grab von Rachel nahe Bethlehem als "des Judentums drittheiligste Stelle" .

      Wenn notwendig, rackere Dich mit den arabischen Bezeichnungen ab, wie der Verweis auf das Jaffa-Tor, dem westlichen Haupteingang zu Jerusalems Altstadt, als "Bab al-Khalil" [CNN, 8. Januar 2001].


      REGEL 9. NENNE ISRAEL IN NEGATIVEN NACHRICHTEN AN ERSTER STELLE

      Schreibe: “Bei Schiessereien zwischen israelischen Soldaten und Palästinensischen Demonstranten .......“ Oder sage: “Der Israelisch-Palästinensische Konflikt“. Damit implizierst Du deutlich, wer eigentlich Schuld hat und wer wieder mal “angefangen“ hat.


      REGEL 10. VERKEHRE DIE CHRONOLOGIEN

      Berichte ausführlichst über eine israelische Militäraktion, um dann erst am Ende kurz zu erwähnen, dass es eine Reaktion auf ein vorausgegangenes palästinensisches Attentat oder auf Schussangriffe war. Am besten verzichte auf diese Information!



      Schlussfolgerung

      Obwohl keine " Verschwörung ", so ist doch eine Anti-Israelische "Presse-Konvention" entstanden und klare Voreingenommenheiten sind offensichtlich.
      Wie wird dieses Stilbuch in der Zukunft aussehen? Es hängt alles vom Ergebnis unserer Aufmerksamkeit und unserer Anstrengungen ab!
      Avatar
      schrieb am 10.09.03 22:23:20
      Beitrag Nr. 836 ()
      #819

      Das Juden an allem schuld sind, das reden sie sich in ihrem Größenwahn höchstens selbst ein. Sonst behauptet das nämlich niemand. Ich glaube manchmal, alle diese zionistischen Propagandisten gehören in die geschlossen Anstalt, zumindest sind sie einer psychiatrischen Behandlung dringend bedürftig.

      Und wenn die Autorin hier behauptet, daß in Camp David den Palästinensern 96% der besetzten Gebiete angeboten wurde, dann ist das eine ganz miese Lüge. Tatsächlich wurden nur 46% angeboten!

      Die Camp-David-Lüge ist eine der vielen zionistischen Propagandalügen, die sich leicht widerlegen läßt.
      Avatar
      schrieb am 10.09.03 22:47:18
      Beitrag Nr. 837 ()
      #821

      Gut, stirner

      Niemand behauptet - sagst Du - die Juden wären an allem Schuld. Außer die Juden selber.

      Damit grenzt Du die Juden ab. Ganz klarer Fall von Antisemitismus. Sind wir uns einig ?

      Du empfiehlst diese deswegen in die Obhut einer psychiatrische Anstalt. Eine Ausweitung der Abgrenzung, sozusagen mit anschließender Spezialbehandlung.

      Das hat Tradition. Es ist sozusagen die unterste Stufe dessen, was Antisemiten in derartigen Fällen empfehlen.

      Nun zu der Beweisführung: Ich lese:

      „Eine der vielen zionistischen Propaganda- Lügen“. Sprichst du nun als Jude zu uns ?

      SEP
      Avatar
      schrieb am 10.09.03 22:51:50
      Beitrag Nr. 838 ()
      Ach, sep

      Du schaffst auch noch, die Zurückweisung einer antisemitschen Aussage als Antisemitismus zu diffamieren.

      Ich sage: Die Aussage "Die Juden sind an allem schuld" ist falsch. Kapiert?
      Avatar
      schrieb am 10.09.03 23:06:24
      Beitrag Nr. 839 ()
      Cafe in Jerusalem wieder Ziel eines Selbstmordanschlages

      Großes Bild
      Ein Palästinenser sprengte sich gegen 23:18 Uhr im Cafe „Hillel“, das in der Emek-Refaim-Straße – unweit der NAI-Redaktion – liegt, in die Luft. Dabei wurden sieben Israelis getötet und 45 verletzt, davon 5 schwer. Obwohl die beiden Wächter am Eingang den Selbstmordattentäter zurückhalten wollten, gelang es ihm in das Cafe einzudringen. Im Cafe „Hillel“ wurde unter anderem Dr. David Appelbaum, 50, zusammen mit seiner Tochter Nava, 20, getötet. Dr. Appelbaum, der Leiter der Notaufnahme und ein Trauma-Spezialist im Jerusalemer Scha´arei-Zedek-Krankenhaus, der viele Anschlagsopfer behandelt hatte, wollte sich vor der für heute Abend geplanten Hochzeit Navas, mit seiner Tochter nochmals in Ruhe unterhalten, nachdem er erst gestern aus den USA zurückgekehrt war. Jerusalems Bürgermeister Lupolianski erklärte am Ort des Geschehens, dass der Zaun, der die Terroristen von Jerusalem fernhalten soll, umgehend fertiggestellt werden muss.
      Die Renovierungsarbeiten im Cafe Hillel haben bereits begonnen.




      Anschlag an Bushaltestelle

      Großes Bild
      Gestern kurz vor 18 Uhr jagte sich ein palästinensischer Selbstmordterrorist an einer mit Soldaten und Zivilisten überfüllten Bushaltestelle gegenüber der großen Kaserne Tzrifin in die Luft. Er riß sieben israelische Soldaten mit sich in den Tod und verletzte fünfzehn weitere Personen, sechs davon schwer. Augenzeugenberichten zufolge, stieg der Attentäter aus einem Wagen an der Haltetstelle aus und zündete kurz darauf seinen Sprengsatz, den er in seinem Rucksack versteckt hatte. Einem glücklichen Zufall war es zu verdanken, dass der Anschlag in nächster Nähe zum Assaf-Harofe-Krankenhauses geschah, sodass den Verletzten schnellstens geholfen werden konnte.




      Hamas-Führung von den Anschlägen begeistert

      Großes Bild
      In der Hamas-Führung nannte man die beiden mörderischen Anschläge ein „Geschenk Allahs“ und zeigte sich mit ihnen zufrieden. Der geistige Führer der Hamas, Scheich Ahmed Jassin, sagte, dass jede palästinensische Terrororganisation diese Anschläge ausgeführt haben könnte. Aus Gaza und der so genannten Westbank kamen Berichte, dass die Palästinenser in den Straßen Freudentänze über die gelungenen Anschläge aufführten. Die Terroristen beider Anschläge stammten aus der Gegend um Ramallah und waren Studenten an der Bir-Zeet-Universität.




      Avatar
      schrieb am 11.09.03 00:46:39
      Beitrag Nr. 840 ()
      @stirner 823

      was soll denn daran die Zurückweisung einer antisemitischen Aussage gewesen sein ?

      Es ist doch Deine Auffassung, daß es Antisemitismus nicht gibt. Folgt daraus nicht, daß es dann auch keine antisemitischen Äußerungen geben kann ?

      Oder kann man sich antisemitische Äußerungen vorstellen, ohne Antisemitismus ?

      Scheint ja mal interessant zu werden.


      SEP
      Avatar
      schrieb am 11.09.03 08:25:45
      Beitrag Nr. 841 ()
      @stirner:
      vom Dauerwiederholung einer Propagandalüge wird diese nicht unbedingt glaubhafter, auch wenn du und die Araber dies immernoch glauben. :D

      Aber mal zu den Fakten.

      Lassen wir einfach deine begrenzten mathematischen Kenntnisse der Prozentrechnung :kiss: mal weg und lassen die Karten für sich sprechen, damit jeder von uns sich ein eigenes, frei von eurer Propaganda, Bild machen kann.

      Ist dir Taba ein Begriff? Nach Camp David und dem Abbruch der Verhandlungen durch Arafat wurde nämlich weiter verhandelt. Taba hätte direkt zu einem palestinensischen Staat führen können. Doch auch hier ging Arafat nicht darauf ein. Was wurde angeboten?
      Siehe Karten:

      Arafats Forderung/Angebot


      Baraks Angebot/Forderung


      Israel 1967
      Green Line


      Israel nach Barak-Plan


      Arafat Forderung
      Camp David


      Barak Angebot
      Camp David


      Israel 2002?


      Palestine 2002?

      Die Konferenz von Taba brachte im Januar 2001 eine Annäherung der Positionen die weit über das in Camp David II hinausreichte. Grundlage für die endgültige Festlegung der Grenzen sollte nun nicht mehr die noch in Camp David von Barak angebotene ABC-Lösung sein, sondern die UN-Sicherheitsrats-resolution 242 mit der "Grünen Linie" vom 4. Juni 1967 (Waffenstillstandslinie 1949).
      Israel verzichtete in Taba auf das Jordantal (C) und im beanspruchten Gebiet A auf Shilo, den Ostteil von Ariel und einige isoliert gelegene Siedlungen wie Beth-El und Kdumim. Dies bedeutete nun eine Rückgabe von 94% der Westbank. Für die übrigen 6% sollte ein Äquivalent von 3% im Süden von Gaza abgetreten werden, außerdem sollten 3% mit einem Korridor zwischen der Westbank und dem Gaza-Streifen verrechnet werden, der unter palästinensischer Souveränität stehen sollte.

      Jerusalem sollte als Hauptstadt beider Staaten ungeteilt bleiben. Die jüdischen Viertel sollten an Israel, die arabischen an die Palästinenser gehen.
      Für die heiligsten Bereiche sollte eine spätere Lösung gefunden werden, bis dahin wurde eine neutrale Aufsicht vorgeschlagen, die sich auf Tempelberg und Klagemauer beziehen sollte.

      Selbst für das unlösbar erscheinende Flüchtlingsproblem waren Lösungen greifbar. Die PLO gab an, dass ein Rückkehrrecht an Orte innerhalb des Staates Israel (Grenze 1967) für ca. 100 000 anstehe, gestanden Israel aber die "letzte Entscheidung" über die Rückkehr der Flüchtlinge nach Israel zu.

      Arafats Forderung nach einer Übernahme der Verantwortung für das Leiden der 1948 heimatlos gewordenen wollte Israel nicht zustimmen, eine Entschädigung der Flüchtlinge wurde aber in Aussischt gestellt, u.U. unter Verrechnung der Vermögenswerte die aus arabischen Staates geflohene Juden zurückgelassen hatten.

      Insgesamt sollten den Flüchtlingen vier Alternativen angeboten werden: 1. Als erste Wahl galt für beide Seiten die Einreise in die an die Palästinenser abgetretenen Gebiete, dh. den neuen Palästinenserstaat. 2. Verbleib im jeweiligen Aufenthaltsland, 3. Ausreise in ein Drittland, 4. Einbürgerung in den Staat Israel, wobei sich Israel bereit erklärte in fünf Jahren im Rahmen der Familienzusammenführung 40.000 Flüchtlinge aufzunehmen.




      "Die Palästinenser haben schwere Fehler gemacht. Es fällt einem schwer, sich nicht über ihre jahrzehntelange Weigerung zu empören, das Flüchtlingsproblem zu lösen, und stattdessen den Mythos des ‘Rückkehrrechts’ zu pflegen, anstatt die menschliche Not zu lindern. Doch es gibt nicht wenig mutige Palästinenser, die trotz der gegenwärtigen irrationalen Radikalisierung des Konflikts bereit sind, den jüdischen Charakter Israels anzuerkennen, und die dafür plädieren, das Rückkehrrecht nicht zu implementieren, so Prof. Sari Nusseibe, der palästinensische Informationsminister Yasser Abed Rabbo und Dutzende von palästinensischen Intellektuellen und Parlamentariern, die vor einigen Monaten zusammen mit Vertretern des israelischen Friedensblocks eine gemeinsame Erklärung über die Anerkennung des jüdschen Charakters des Staates Israel unterzeichnet haben.
      Wenn es uns gelingt, vom ‘Rückkehrrecht’ zum ‘Flüchtlingsproblem’ überzugehen, von der Auseinandersetzung über einen Mythos zum Dialog über die Lösung konkret existierender Probleme, werden wir ein Finalstatusabkommen mit den Palästinensern zustandebringen."

      Yossi Beilin, Jedioth achronoth
      Avatar
      schrieb am 11.09.03 08:49:08
      Beitrag Nr. 842 ()
      @all,

      und wenn es Antisemitismus gibt, was wäre so verwerflich dran ? Weil der Geschmack von 33 - 45 anhaftet? Oder weil man es gleichsetzt mit Vernichtung der Juden und Israels?
      Weil man unsere Schuldgefühle aufrecht erhalten will ?
      Es gibt auch Antiamerikanismus, es gibt eine Antideutsche Stimmung in Israel ebenso wie in einigen anderen Ländern.
      Israel und deren Regierende scheinen einfach nicht kritikfähig. Andererseits lässt man keine Gelegenheit aus, um mit dem Finger auf uns zu zeigen.
      Avatar
      schrieb am 11.09.03 09:35:23
      Beitrag Nr. 843 ()
      .

      Antisemitismusdebatte: Plädoyer für eine Versachlichung der Diskussion

      Von Shraga Elam

      Shraga Elam ist israelischer Recherchierjournalist und Buchautor mit den Spezialgebieten Israel-Palästina-Konflikt sowie Zweiter Weltkrieg. Er lebt in der Schweiz und beschäftigt sich seit 15 Jahren intensiv mit Problemen der jüdischen Vergangenheitsaufarbeitung. Seine Publikationen zur Rolle der Schweiz während der Nazi-Zeit ernteten auch in Fachkreisen grosse Anerkennung.



      Die in linken Kreisen heftige Diskussion um die angeblichen antijüdischen Inhalte auf der schweizerischen Website der WEF-GegnerInnen, Indymedia, benötigt u.a. eine seriöse und sachliche Auseinandersetzung mit der Definition des Judenhasses und dem problematischen Umgang mit diesem in der europäischen Gesellschaft sehr verwurzelten Phänomen. Die Basler Organisation Aktion „Kinder des Holocaust“ (AKdH) reichte - auf Veranlassung einer linken Aktivistin - gegen zwei Moderatoren der Schweizer Website der Anti-WEF-Gegner Indymedia eine Strafanzeige wegen einer Verletzung des Antirassimus-Gesetzes ein. Im Moment prüft die Polizei, ob in der Tat die Karikatur eines brasilianischen Karikaturisten, welche u.a. auch auf jener Website platziert wurde, das Antirassismusgesetz verletze.

      In der Folge wird „Judeophobie“ anstelle des an sich rassistischen Begriffs „Antisemitismus“ verwendet. Die Begründung dafür wurde in einer Festschrift zum 70. Geburtstag des bekannten jüdischen Funktionärs Sigi Feigel beschrieben. Dort steht: „Heute wird der Judenhass als Antisemitismus bezeichnet. Dieser verniedlichende Begriff wurde 1879 in Berlin von Wilhelm Marr [einem völkischen Vordenker des Nationalsozialismus - SE] geprägt. (...) Da ... der falsche und irreführende völkisch-rassistische Ausdruck `Antisemitismus` sich in der Umgangssprache durchgesetzt hat, soll er im folgenden für dessen moderne Erscheinungsform zur Anwendung gelangen [1].“. - Diese Schlussfolgerung ist merkwürdig, denn die berechtigte Kritik an einem solchen Sprachgebrauch verlangt eigentlich, dass die Bezeichnung für diese Vorurteile ersetzt werden sollte. Abgesehen von der Benennungsschwierigkeit stellt die genaue Definition dieses Begriffs eine sehr komplexe und umstrittene Frage dar. Auf der einen Seite besteht die Bestrebung, den Umfang des Bedeutungsfeldes so breit wie nur möglich zu halten und überall eine virulente Judeophobie festzustellen. Andererseits gibt es die unübersehbaren Bemühungen, die Verbreitung der Judeophobie völlig zu verharmlosen. Beide Tendenzen haben im Moment Hochkonjunktur und bilden zwei Aspekte der gleichen gefährlichen Entwicklung. Denn ohne Zweifel ist in Europa zur Zeit eine besorgniserregende neue antijüdische Welle zu beobachten, derer Hintergrund eine genauere Analyse verdient. Als wichtige Mitursachen sollen auf jeden Fall die Versuche jüdischer Funktionäre, die Verurteilung der israelischen Kriegsverbrechen zu verhindern, sowie die aggressive und nicht immer glaubwürdige jüdische Restitutions- und Reparationskampagne gezählt werden.

      Der Einsatz sehr vieler jüdischer VertreterInnen gegen die Kritik am grassierenden Rassismus in Israel und die damit verbundenen gravierenden Menschenrechtsverletzungen begünstigen die Vorurteile bezüglich der automatischen Identifizierung von jüdischen Menschen mit dem israelischen Staat und beeinträchtigt die Glaubwürdigkeit von solchen Personen und ihren Organisationen. Verschiedene Voten erwecken den Eindruck, dass mit voreiligen Behauptungen wie z.B. im Fall des Rabbiner­-Mordes in Zürich letztes Jahr der Versuch gemacht wird, von den israelischen Vergehen abzulenken. Die Kampagne der US-amerikanischen jüdischen Organisationen in Sachen jüdische Vermögen und Nazigold hinterliess einen sehr bitteren Geschmack bei erschreckend breiten Schweizer Kreisen. Dies wurde übrigens von den betreffenden jüdischen Organisationen sehr zynisch in Kauf genommen. Die Angst der hiesigen Medien, dieses Thema kritisch aufzugreifen, vertieft und verschärft diese Situation noch. Die starke Tabuisierung so genannt jüdischer Themen und deren massive Zensurierung trägt zur Entstehung und Aufrechterhaltung von antijüdischen Feindbildern bei anstatt sie zu bekämpfen. Denn durch den Versuch, eine legitime und normale Kritik abzublocken, entsteht der falsche Eindruck, jegliche Berichterstattung über jüdische Themen sei manipuliert. Das kann zu einem totalen Verlust an Glaubwürdigkeit der Medien führen. Das Bild von „den Juden“ ist nach wie vor entweder übermässig positiv oder unverhältnismässig negativ. „Der Jude“ ist in den Augen vieler kein normaler Mensch - er ist ein Heiliger oder Dämon. Wobei der Übergang von einem Vorurteil in das andere jeweils nahtlos erfolgen kann. Die heutigen Judeophilen/Judeophilinnen könnten durch ihre ebenso rassistischen Vorurteile zu den Judeophoben von morgen mutieren.


      Zwei Aspekte der Judeophobie

      Ohne alle Erscheinungsformen der Judeophobie zu beschreiben, wird hier der Versuch unternommen, auf zwei tabuisierte Themen, die im jetzigen Konflikt zwischen AkdH und Indymedia Switzerland relevant sind, näher einzugehen:

      - Das Verbot, den Judeozid im Zweiten Weltkrieg mit anderen scharfen Verfolgungen und Völkermord zu vergleichen.

      - Der vermeintliche bzw. tatsächliche jüdische Einfluss im verschiedenen Lebensbereichen, wie Politik, Wirtschaft, Medien usw.


      `Du sollst Dir kein Gleichnis machen`

      Die Verfechter des strengen Vergleichsverbots argumentieren mit der Einmaligkeit der jüdischen Erfahrungen während des Zweiten Weltkriegs und dass jede Missachtung dieser Vorschrift mit einer Verharmlosung jener Katastrophe gleichzusetzen sei. Es wird behauptet, dass die "Holocaust-Vergleicher" jeweils von der eigenen Schuld abzulenken versuchen. Mit besonderem Nachdruck wird dieser Vorwurf verwendet, wenn es um eine Analogie zwischen der NS-Judenpolitik und der israelischen Unterdrückung der PalästinenserInnen geht. Dagegen wird gehalten, dass die jüdische Shoa zwar ohne Zweifel ein singuläres Ereignis sei, jedoch auch diese schrecklichen Verfolgungen - wie alle andere von Menschen produzierten Katastrophen - gewisse Ähnlichkeiten mit anderen Kriegsverbrechen aufwiesen. In der Geschichte sind Analogien, Wurzeln, Fortsetzungen und manchmal sogar Wiederholungen zu finden, welche natürlich nicht identisch sind mit dem ursprünglichen Geschehnis. Insofern ist das Vergleichen eine legitime und notwendige historische Methode. Eine konsequente Durchsetzung des Vergleichsverbots bedeutet entsprechend nichts anderes, als die Platzierung des Judeozids ausserhalb des Betrachtungsfelds des wissenschaftlichen Diskurses. Eine solche Tabuisierung bedeutet auch, dass keine Lehren aus dieser Erfahrung gezogen werden können.

      Da, wie man weiss, viele Gewaltopfer dazu tendieren, das erlittene Leid weiterzugeben, kann es nicht von vornherein unzulässig sein, die schreckliche Nazipolitik neben die israelischen Menschenrechtenverletzungen zu stellen. Selbstverständlich ist jedoch eine vorsichtige sachliche Prüfung der Fakten unabdingbar, bevor solche Parallelen gezogen werden. Eine glaubwürdige Verurteilung israelischer Vergehen in diesem Fall darf nicht durch voreilige und unberechtigte Behauptungen gelenkt sein. Die KritikerInnen müssen auch zuerst sehr genau prüfen, inwiefern ihre Missbilligungen durch antijüdische Vorurteile geprägt sind. Auf der anderen Seite klammern die Main-Stream-Medien in den Industrieländern - aus falscher Rücksicht und Angst - viele Berichte aus, die Israel in einem noch schlechteren Licht darstellen würden. Es ist gerade das Verdienst von Quellen wie Indymedia, und vor allem deren israelischen Ablegern, dass solche Informationen doch an ein breiteres interessiertes Publikum gelangen.

      Es gibt zu denken, dass sich gerade orthodoxe VerfechterInnen des Vergleichsverbots selber nicht an dieses halten. Denn viele von Ihnen zogen - und ziehen immer noch - Parallen zwischen Hitler und Saddam Hussein bzw. Slobodan Milosevic. In Israel tendieren Ultranationalisten dazu, alle Feinde ebenfalls mit den Nazis gleichzusetzen. Interessanterweise bezeichnen die SiedlerInnen in den von Israel seit 1967 besetzten Gebieten jeweils israelische Soldaten als Nazis, wenn diese die SiedlerInnen von Pogromen an der palästinensischen Bevölkerung abzuhalten versuchen (s. z.B. die Reaktion eines israelischen Offiziers auf der Ma`ariv-Website vom 23.2.2002). Und noch mehr zu denken gibt die momentane Situation im Nahen Osten, wo eine gewaltsame Vertreibung und Ghettoisierung der palästinensischen Bevölkerung von zentralen israelischen politischen und militärischen Figuren offen konkret vorgeschlagen und geplant wird. Eine nähere Betrachtung der jetzigen innerisraelischen Diskussionen zeigt, dass gerade die verpönte und stark tabuisierten Vergleiche eine wichtige Rolle spielen. Die ScharfmacherInnen und FriedensbefürworterInnen bedienen sich – zynisch bzw. mahnend - des Vergleichs von Israels Kriegsverbrechen mit der Nazi-Judenpolitik. Der Grund dafür liegt nicht nur darin, dass man in Israel dieses Tabu leichter bricht, als im Ausland. Das Militär und die Rechtsradikalen in Israel scheuen sich nicht, Ideen aus dem Nazi-Sumpf zu schöpfen. So berichtete am 25. Januar der renommierte Militärexperte der Tageszeitung «Haaretz», Amir Oren, Generäle gäben offen zu, dass sie sich bei der Vorbereitung für die bevorstehende Wiederbesetzung dicht besiedelter Palästinensergebiete von vergangenen Militäroperationen inspirieren lassen, so etwa vom Einsatz der Nazis gegen das Warschauer Ghetto.

      Drei Tage später rief der angesehene Siedler-Rabbiner Israel Rosen in der «Haaretz» auf, gegen Selbstmordattentate vorzugehen: «Übernehmen wir wieder die Aufgabe, `Licht für die Völker` zu sein, diesmal ein finsteres Licht: Die Familien der Selbstmordattentäter zu treffen, durch Vertreibung, Requirierung und sogar Ausmerzung eines Banditendorfs.» Dieser Vorschlag falle ihm zwar nicht leicht, schreibt Rosen, er findet aber: «Aus Rabbiner-Sicht stelle ich fest, dass der vorgeschlagene Weg der jüdischen Moral entspricht. [...] Die andere Alternative heisst Kapitulation und Selbstauslöschung.» Ein anderer Rabbiner, der auch Minister ist, Benny Alon, geht weiter und verlangt die Vertreibung sämtlicher PalästinenserInnen, was eigentlich ein Völkermord bedeutet. Angesicht solcher Haltungen war sogar der berühmte Shoa-Forscher Professor Yehuda Bauer, der bislang jegliche Vergleiche mit den Nazi-Verbrechen vehement ablehnte, in seinem Kommentar in «Haaretz» (10. Februar) nahe daran, dieses Tabu selber zu brechen. Er schrieb: «Das Entsetzliche an diesen [Vertreibungs- und Genozidplänen] ist, dass sie von Juden stammen, deren Vorfahren während Generationen durch identische Ideologien verfolgt wurden.» Was jedoch nicht heissen solle, versuchte er seine Aussage zu entschärfen, dass damit Nazismus und die Shoa gemeint seien. Bauer schliesst seinen Kommentar mit der Bemerkung, dass er und seine Generation 1948 zwar für die Errichtung eines Staates für das jüdische Volk - nicht aber für einen solchen Staat gekämpft hätten.
      An einer Friedenskundgebung in Tel-Aviv einen Tag zuvor (am 9. Februar) forderte die Ex-Erziehungministerin Schulamit Aloni: «Der Generalstabschef und die Regierung müssen sich bei Jörg Haider entschuldigen. Er will [`lediglich`] die Ausländer, [unsere] Regierung aber will Einheimische vertreiben. Sie verraten uns, indem sie über Vernichtung, Ausradierung und das Töten reden.» Und sie verglich dann den Inhalt der Aufrufe von Rechts mit dem Nazi-Massaker im tschechischen Dorf Lidice nach dem Attentat an der Nummer zwei der SS, Reinhard Heydrich.

      Ein israelischer Nachrichtenoffizier erzählte (s. Neue Luzerner Zeitung vom 8. Februar), wie er im Winter 2001 zusammen mit dem Oberkommando seines Regiments ein neues, von PalästinenserInnen dicht bewohntes Einsatzgebiet nahe Jerusalem studierte und einen Plan zur Kontrolle dieser Gegend entwarf. Erst einige Wochen später wurde ihm mit einem Schlag bewusst, was er und andere israelische Militärangehörige anrichteten: Er hatte mit seinem Tun die Ghettoisierung der palästinensischen Bevölkerung vorbereitet! «Ohne zwangsläufig böse im üblichen Sinn zu sein, ohne eigentlich die Araber zu hassen, erfüllt man seinen Job so professionell wie nur möglich», sagt er. «Man denkt gar nicht über die andere Seite nach. Man will sie weder erniedrigen noch verletzen. So emotionslos wird das geplant, was im sterilen militärischen Sprachgebrauch "Reorganisation ziviler Nachbarschaften" heisst.» Und dann kam diesem jungen Offizier, der die Geschichte der Shoa studiert, dieser schreckliche Vergleich mit dem berühmtesten Schreibtischtäter Adolf Eichmann in den Sinn, der pflichtbewusst, gehorsam und ehrgeizig seine Aufgabe, die Judenvernichtung zu erfüllen versuchte. «Sind wir anders? Waren die Amerikaner in Vietnam anders oder die Ägypter in Jemen und die Franzosen in Algerien?», fragt der angehende Historiker. Seine Emotion ist verständlich, auch wenn der Vergleich mit Eichmann - zum Glück - nicht ganz zutrifft. Noch nicht - ist man versucht zu sagen.

      Betrachten wir auf diesem Hintergrund die Karikatur des Brasilianers Latuff, in der ein jüdisches Kind im Warschauer Ghetto sagt: "Ich bin ein Palästinenser," so scheint dieser Tabubruch doch berechtigt und angebracht. Denn in Minimalfall kann dieser als zulässige und notwendige Warnung vor einer bevorstehenden Katastrophe gelten. Angesichts der langen Liste erwiesener und schon begangener israelischer Kriegsverbrechen drängt sich der Vergleich mit dem Warschauer Ghetto als Vorstufe zu einer noch schrecklicheren Entwicklung ja gerade auf, und anständige Menschen dürfen nicht einfach auch diesmal schweigen!


      Jewish Power

      Es ist offensichtlich schwierig, den direkten und indirekten Einfluss von jüdischen Organisationen und Personen in den Industrieländern sachlich zu messen. Es ist nicht nur eine Frage der fehlenden genauen Messinstrumente, sondern vor allem das Fehlen von mutigen und weitgehend vorurteilsfreien Menschen. Die Judeophoben sowie die Judeophilen teilen die gleiche Befangenheit: Sie sind gleichermassen vom Vorurteil geprägt, dass die jüdischen Menschen die Welt beherrschen und dass diese gleichzeitig die ewigen Opfer sind. Der Mythos der jüdischen Macht ist nicht zuletzt für die Globallösung zwischen den Schweizer Grossbanken und den amerikanischen jüdischen Organisationen verantwortlich. Es war primär nicht die Anerkennung der gerechtfertigten jüdischen Forderung, sondern eine Überschätzung der Macht des World Jewish Congress (WJC) als Verkörperung des imaginären «Weltjudentums», die die Banken zu diesem Abkommen führte. Wegen ihrer antijüdischen Haltung haben die Banken die Ansprüche der Erben der Naziopfer jahrelang missachtet, da sie diese als schwach einstuften.

      Nach Artikeln in der internationalen Presse und politischen Auftritten in den USA kippten die Banken in der Folge ins andere Extrem und begannen - ganz nach alter rassistischer Tradition - die «jüdische Macht» zu überschätzen. Sie bauten diese relativ schwache jüdische Organisation, welche seit Jahren verkrampft nach einem Thema gesucht hatte, eigentlich erst so richtig auf. Ohne grosse Zauberei verstand es der WJC, eine effektive Medien- und Lobbyingpolitik zu entwickeln, währenddem die Schweizer Banken nicht einmal die vielen Recherche-Lücken und Ausklammerungen ihre Gegner auszunutzen wussten.

      In seinem Buch "Jewish Power" versucht der jüdische Journalist J.J. Goldberg [2], einige Mythen zu demontieren. Beispielsweise das Vorurteil, dass die Juden die Medien kontrollieren: Zwar gibt es sehr viele jüdische JournalistInnen in den USA, aber die meisten von ihnen - so Goldberg - vertreten nicht die Ansichten der jüdischen Organisationen. Der Erfolg der bekannten jüdischen Lobby AIPAC ab 1967 entstand beispielsweise nicht nur durch die Wechselwirkung zwischen der strategischen Bedeutung Israels und einer geschickten Lobbyarbeit. Entscheidend sei, behauptet Goldberg, die durch judeophobe Vorurteile übertriebene Einschätzung der jüdischen Macht.

      Wichtig sind in diesem Zusammenhang aber auch, die Aktivitäten von jüdischen Organisationen, wie der Anti-Defamation League (ADL), bekannt auch als "B’nai B’rit", zu erwähnen. Diese Organisation versucht immer wieder Druck - z.B. auf Medienschaffende - auszuüben. Der Erfolg hängt aber sehr stark von der Selbstsicherheit der Betroffenen ab. Die meisten nicht-jüdischen Menschen sind nicht sattelfest in diesem Bereich und vor lauter Angst, als Judeophobe verschrien zu werden, ziehen sie es vor, die Finger von solch scheinbar heiklen Angelegenheiten zu lassen oder geben beim leichtesten Druck schon nach. Einer um seinen Ruf bzw. seine Karriere besorgter Mensch versucht in der Regel gar, das heikle Thema zu meiden, oder als besonders "judenfreundlich" sich zu profilieren. Es braucht aber erstaunlich wenig Selbstsicherheit, um solche Angriffe abzuwehren. So erzählte der Präsident des Schweizer Ablegers der ADL voller Empörung, wie eine ihm gut bekannte Journalistin des Zürcher Tages-Anzeigers seine Reklamationen wegen einer angeblich allzu Israel-feindlichen Berichterstattung cool zurückwies. "Du sollstest Dich eher bei der israelischen Regierung beschweren, die eine derart schlimme Politik betreibt", sagte sie.

      Ein solcher Akt des Mutes ist eher die Ausnahme, und die harte Kritik gegen Israel bzw. jüdische Missstände werden lieber einem «Nestbeschmutzer» überlassen, wie es etwa bei der Entlarvung des Schriftstellers Binjamin Wilkomirski der Fall war, der seine Biografie als Shoa-Überlebender erfunden hatte. Der Autor Daniel Ganzfried, der den Fall in der «Weltwoche» enthüllte, scheint als Sohn eines Auschwitz-Überlebenden in den Augen der Öffentlichkeit für diese Demontage-Arbeit besonders legitimiert. Es wird in journalistischen Kreisen wiederholt betont, dass kein Nichtjude es gewagt hätte, die Wilkomirski-Geschichte zu schreiben. Dennoch warf die «SonntagsZeitung» Ganzfried vor, dass es nur der Neid auf den erfolgreicheren Wilkomirski gewesen sei, der ihn zu dieser Recherche motiviert habe.

      Die ADL scheut sich in den USA nicht, wie es Gerichtsverhandlungen in San Francisco zeigen, pro-palästinensische und anti-Apartheid-AktivistInnen auszuspionieren, darunter auch jüdische DissidentInnen, um die Kritik gegen Israel einzudämmen (s. San Francisco Chronicle 23. Februar 2002). Die ADL wurde dort beschuldigt, dass sie Informationen über AktivistInnen beidseits des politischen Spektrums sammle und diese an die Polizei und die israelische Regierung übergebe. Die ADL, welche den Prozess verlor, dementierte, dass das Material an Israel weitergeleitet wurde. Der Hauptbeschuldigte, der ehemalige ADL-Chef-Auskundschafter für die Buchte-Region, Ron Bollog, gab zu, dass er die gesammelten Informationen seinerzeit an das ehemalige südafrikanische Apartheid-Regime verkauft hatte.

      Auf diesem Hintergrund muss realisiert werden, dass die Latuff-Karikatur "The American Talk Show" sowie der Grenzfall-Text "Palestinian Control of Mass Media" ein echtes Problem ansprechen. Die Latuff-Karikatur soll als ein primär anti-rassistischer Beitrag betrachtet werden, der die Heuchelei in Hollywood anprangert. Denn es darf nicht vergessen werden, dass z.B. währenddem sogar die "New York Times", wie auch andere grosse US-Zeitungen Israel-kritische Berichte manchmal abdrucken, noch kein solcher Beitrag aus Hollywood aufgefallen ist, ganz im Gegenteil.

      Dieses Problem darf und muss diskutiert werden. Eine Verhinderung solcher Debatten ist als absolut gefährlich zu betrachten und erzeugt viel mehr Aggressionen und Verschwörungstheorien, als die sachliche Auseinandersetzung mit den konkreten Vorwürfen. Dies zeigen auf eine krasse Art die schlechten Erfahrungen mit den `Holocaust-Leugnern`. Die Überreaktionen auf diese abstrusen Theorien bescheren ihnen mehr Zulauf, als eine fachliche und ruhige Diskussion dies ermöglichen würde. So kann das "Auschwitz-Leugnen" als eine Art Protest gegen eine vermeintlich wichtige gesellschaftliche und politische Institution angesehen werden: die jüdische Herrschaft. Die nervöse Reaktion gibt den Leugnern dann noch quasi recht, dass sie einen empfindlichen Nerv getroffen haben.


      [1] Ernst Braunschweig, Antisemitismus als klassisches Beispiel eines Vorurteils, in Ernst Braunschweig (Hrsg.), Antisemitismus - Umgang mit einer Herausforderung, Festschrift zum 70. Geburtstag von Sigi Feigel, Jordan Verlag, Zürich, 1991 S. 12
      [2] J. J. Goldberg, Jewish Power - Inside the American Establishment, Addison-Wesley, Reading, Massachusetts, 1996
      Avatar
      schrieb am 11.09.03 12:38:25
      Beitrag Nr. 844 ()
      CT´s kleine Sprücheecke (Teil I) :) :



      "You are either a Zionist or an anti-Zionist, everyone who supports Israel is a Zionist."
      Tom Paulin, brit. Poet und Kritiker


      "Wie bereits gesagt, natürlich wird dieser Krieg [gegen den Irak] für die Juden und für Israel geführt. Anstatt sich vor dieser Anschuldigung zu verstecken bzw. «Antisemitismus» zu schreien, sollten wir dankbar anerkennen, dass das, was der Herr des Universums unseren Feinden zufügt, alleine für uns tut. Saddam Hussein, Yasser Arafat, Bashar Assad, Osama Bin-Laden und die anderen Diktatoren, Terroristen und Mullahs der Region, sind die Hamans und Hitlers unserer Tage und werden enden wie sie.!"
      Ariel Natan Pasko, Israel National News



      "Wir sind am tiefsten Punkt in unserer israelischen Geschichte angekommen."
      Dalia Pelosoff-Rabin, stv. Vize-Verteidigungsmin. unter Sharon; 2001



      "Regarded Israel as the occupying power in the occupied territories, which includes the West Bank, Gaza, East Jerusalem, and the Golan Heights. The U.S. considers Israel`s occupation to be governed by the Hague Regulations of 1907 and the 1949 Geneva Conventions concerning the protection of civilian populations under military occupation."
      US Ambassador to the UN Pickering (27 November 1989)



      "The Palestinians are a miserable people … and they deserve to be. "
      Daniel Pipes, Washington Report on Middle East Affairs, July 2001



      "… it is the duty of the [Israeli] leadership to explain to the public a number of truths. One truth is that there is no Zionism, no settlement, and no Jewish state without evacuating Arabs, and without expropriating lands and their fencing off."
      Yesha`ayahu Ben-Porat



      "By razing villages to the ground and driving out the inhabitants we will ensure that there are no villages left for the Arabs to return to. These tactics nipped resistance in the bud and reduced the Palestinian population to helplessness. "
      Yitzhak Rabin



      "We walked outside, Ben-Gurion accompanying us. Allon repeated his question, «What is to be done with the Palestinian population?» Ben-Gurion waved his hand in a gesture which said «Drive them out!» "
      Yitzhak Rabin, leaked censored version of Rabin memoirs, published in the NYT, 23 Oct.1979; Rabin`s description of the conquest of Lydda, after the completion of Plan Dalet


      "We, reserve combat officers and soldiers of the Israel Defense Forces (…) We shall not continue to fight beyond the 1967 borders in order to dominate, expel, starve and humiliate an entire people. (…) "
      isr. «Courage to Refuse» Org.


      "Because this state has no moral identity. It has forfeited its moral identity, if it ever had any to begin with. [...] [T]his is what they have done by breaking the hands of Arab children on the orders of their illustrious minister of defense."
      Philip Roth, Operation Shylock: A Confession (134-135)


      "Now that they [the Israelis] are breaking hands and giving their prisoners medical injections, now one thinks not of South Africa but of Nazi Germany."
      Philip Roth, Operation Shylock: A Confession (p. 142)


      "Woody Allen doesn`t believe that he is reading the papers correctly – he just can`t believe that Jews break bones. Tell us another one, Woody. The first bone they break in defense – to put it charitably; the second in winning; the third gives them pleasure; and the fourth is already a reflex."
      Philip Roth, Operation Shylock: A Confession (p. 155)


      "In den Augen der Welt sind Israel und die Vereinigten Staaten untrennbar miteinander verknüpft. Amerikas Zukunft ist an Israel gebunden und Israels Zukunft wird durch die Vereinigten Staaten gewährleistet. Der Grund hierfür ist die Macht der amerikanischen Israel-Lobby im allgemeinen und des AIPAC (American Israel Public Affairs Committee), welches eine Zweidrittel-Mehrheit zu jeder gewünschten Vorlage aufbieten kann"
      (Senat, Repr`haus). Vince Ryan, Hrsg. American Free Press



      "Ich bin überrascht von Arafats Intifada. Wir haben einfach nicht realisiert, dass sein Volk vom Osloer Friedensprozess nicht profitiert hat."
      Tom Segev


      "The wish for peace, so often assumed as the Israeli aim, is not in my view a principle of Israeli policy, while the wish to extend Israeli domination and influence is.
      … Israel is preparing for a war, nuclear if need be, for the sake of averting domestic change not to its liking, if it occurs in some or any Middle Eastern states … Israel clearly prepares itself to seek overtly a hegemony over the entire Middle East…, without hesitating to use for the purpose all means available, including nuclear ones. "

      Israel Shahak, Open Secrets: Israeli Nuclear and Foreign Policies, London, 1997,Pluto Press


      "[Sharon`s] success in carrying out the order surpassed all expectations. The full and macabre story of what happened at Qibya was revealed only during the morning after the attack. The village had been reduced to rubble: 45 houses had been blown up, and 69 civilians, two-thirds of them women and children, had been killed."
      Avi Shalaim, Israeli historian, re the massacre at Qibya, 14Oct1953.


      "It sometimes appears that to become the Prime Minister of Israel, it helps to have a massacre to your name."
      Israel Shamir


      "The commanders of the Etzel and Lehi gangs, Menahem Begin and Yitzhak Shamir eventually became Israeli prime ministers. None of them expressed any remorse, and Menahem Begin lived the last days of his life with a panoramic view of Deir Yassin from his house. No Nuremberg judges, no vengeance, no penitence, just a path of roses all the way to a Nobel Peace prize. Menahem Begin was proud of the operation, and in his letter to the killers he congratulated them for fulfilling their national duty. "You are creators of Israel`s history", he wrote. Yitzhak Shamir was also pleased that it helped to achieve his dream: to expel the nochrim (non-Jews) from the Jewish state."
      Israel Shamir


      "Sharon`s Wall (in Palestine), this unmitigated disaster, provides a rare opportunity to observe the true nature of the Jewish State, and to call for its dismantling. Not the Wall, silly! The Jewish State."
      (Sharons Mauer, diese absolute Katastrophe, bietet die seltene Gelegenheit, die wahre Natur des Judenstaates zu erkennen und die Zerstörung zu fordern. Nicht der Mauer, blöde! Die des Judenstaates.)
      Israel Shamir


      "The settlement of the Land of Israel is the essence of Zionism. Without settlement, we will not fulfill Zionism. It`s that simple."
      Yitzhak Shamir, Maariv, 21.2.1997


      "The past leaders of our movement left us a clear message to keep Eretz Israel from the Sea to the River Jordan for future generations, for the mass aliya [immigration], and for the Jewish people, all of whom will be gathered into this country."
      Former Prime Minister Yitzhak Shamir declares at a Tel Aviv memorial service for former Likud leaders; Jerusalem Domestic Radio Service, November 1990)


      "Neither Jewish morality nor Jewish tradition can be used to disallow terror as a means of war… We are very far from any moral hesitations when concerned with the national struggle. First and foremost, terror is for us a part of the political war appropriate for the circumstances of today…"
      Yitzhak Shamir - Israeli Prime Minister, Zionist terrorist in an August 1943 article titled «Terror», written for Hazit, the journal of Lehi, the terrorist organization he belonged to.


      "In scenes reminiscent of Nazi atrocities during the Second World War, hundreds of thousands of Palestinians have been herded into poverty-stricken ghettos so lacking in basic amenities that nearly half of all Palestinian children suffer from malnutrition."
      (Es erinnert an Nazi-Gräuel im 2. Weltkrieg wie hunderttausende von Palästinensern in verarmten Ghettos zusammen gepfercht wurden, ohne die minimalsten Lebensgrundlagen, und wie fast die Hälfte aller Kinder an Unterernährung leidet.)
      Jean Shaoul & Julie Hyland


      About a year before becoming Prime Minister of Israel, Ariel Sharon made an interesting comment. He said that if Zeev Jabotinsky would have been the head of the Jewish Agency instead of David Ben-Gurion, millions of Jews would have been saved from death during the Holocaust. Immediately afterwards, leftist politicians told Sharon he should apologize for having said this. To which Sharon replied, «I was there and I know what happened, if you want we can debate about it in public.» No further comments from the left were heard.
      (Etwa ein Jahr, bevor Ariel Scharon Israels Premier wurde, sagte er etwas Interessantes: «Wenn statt David Ben-Gurion Zeev Jabotinsky Chef der Jewish Agency geworden wäre, hätten während des Holocaust Millionen von Juden vorm Tode bewahrt werden können. Linke Politiker verlangten von Scharon, dass er sich für diese Aussage entschuldige, worauf Scharon antwortete:«Ich war dort und weiss, was geschah; wenn ihr wollt, können wir eine öffentliche Debatte abhalten darüber.» Darauf gab es keine weiteren Kommentare mehr.)


      "The orders were clear. Kibya was to be a lesson. I was to inflict as many casualties as I could. … I was also to blow up every major building in town."
      Ariel Sharon; compare quote of Israeli historian Avi Shalaim


      "I want to tell you something very clear, don`t worry about American pressure on Israel, we, the Jewish people control America, and the Americans know it."
      (Jedes Mal wenn wir etwas tun, erzählst Du mir Amerika wird dies oder das tun … Ich will Dir etwas sehr klar sagen: Mach dir keine Sorgen über amerikanischen Druck auf Israel. Wir, die jüdischen Leute, kontrollieren Amerika, und die Amerikaner wissen es.)
      Ariel Sharon zu Shimon Peres, Oct 3, 2001, as reported on Kol Yisrael radio.


      "Arabs may have the oil, but we have the matches."
      Ariel Scharon; Mark Gaffney, Dimona, The Third Temple:The Story Behind the Vanunu Revelation, Brattleboro, VT, 1989, Amana Books, p. 165


      "I don`t know something called International principles. I vow that I`ll burn every Palestinian child will be born in this area. The Palestinian woman and child is more dangerous than the man, because the Palestinian child existence refers that generations will go on, but the man causes limited danger. I vow that if I was just an Israeli civilian and I met a Palestinian I would burn him and I would make him suffer before killing him. With one hit I`ve killed 750 Palestinians (in Rafah, 1956). I wanted to encourage my soldiers by raping Arabic girls as the Palestinian woman is a slave for Jews, and we do whatever we want to her and nobody tells us what we shall do but we tell others what they shall do."
      Ariel Scharon, in an interview with general Ouze Merham, 1956


      "Maximize losses in life and property."
      (Maximiert die Verluste an Leben und Eigentum.)
      Ariel Scharon zu seinen Soldaten


      "Die israelische Gesellschaft ist am Ende. Der Fatalismus, mit dem die allernächste Zukunft erwartet wird, ist aber nichts als die Sehnsucht danach, dass ein Krieg endgültige Antworten geben könne auf die nun mehr als 100 Jahre existierenden Probleme mit den Arabern. Und so schlittert man allmählich in das angeblich Unvermeidliche hinein. Jeder hat Angst davor, doch alle zucken nur mit den Schultern. Man vertraut der Stärke der eigenen Armee, aber irgendwie ist da doch der Gedanke, die Explosion könne so heftig werden, für Araber und Israelis in gleichem Masse, dass sie reinigende Kraft entfalten werde."
      Richard Chaim Schneider in haGalil online, 14.4.2001


      "The saving of the Jews in Europe did not figure at the head of the list of priorities of the ruling class (in Israel). It was the foundation of the State which was primordial in their eyes."
      Tom Segev, The Seventh Million, Hill and Wang, New York 1994


      "(...) Must we help all those who need it without taking into account the characteristics of each one? Must we not give this action a national Zionist character and attempt to give priority to the saving of those who can be useful to the Land of Israel and to Judaism? I know it may seem cruel to pose the question in this way, but unfortunately we must establish clearly that if we are able to save 10,000 people out of the 50,000 people who can contribute to the construction of the land and to the national rebirth, or else a million Jews who will become a burden for us or at best a dead weight, we must restrict ourselves to the saving of the 10,000 who can be saved - despite the accusations and the appeals of the million left behind."
      Source: Memorandum of the «Salvation Committee» of the Jewish Agency. 1943. Quoted by Tom Segev. Op. cit. p.124


      "… die israelische Demokratie ist am Ende."
      Jigal Serna in Jedioth (vor der Wahl Sharons 2001 zum Premier


      In the second chapter of his book Rabbi Aviner posed and answered a single question: «Does the Halacha permit inflicting the death penalty upon Arabs who throw stones?» His answer was that inflicting such a punishment is not only permitted but is mandatory.
      Israel Shahak and Norton Mezvinsky, Jewish fundamentalism in Israel, p.77


      "Neither Jewish morality nor Jewish tradition can be used to disallow terror as a means of war... We are very far from any moral hesitations when concerned with the national struggle. First and foremost, terror is for us a part of the political war appropriate for the circumstances of today…"
      Yitzhak Shamir, Israeli Prime Minister, Zionistischer Terrorist, in einem Artikel von Aug43, «Terror», geschrieben für Hazit, die Zeitung von Lehi, der Terroristen-Organisation, zu welcher Shamir gehörte


      "Der jüdische Weltkongress (WJC) verfügt über beträchtlichen politischen und wirtschaftlichen Einfluss und besitzt bei allen politischen Entscheidungen in den USA ein Mitspracherecht."
      Israel Singer, Generalsekretär des WJC. (M. Wolffsohn, Die Deutschlandakte, edition ferency, Bruckmann, München 1995, S. 343


      "In August 1971 alone, troops under Mr Sharon’s command destroyed some 2,000 homes in the Gaza Strip, uprooting 16,000 people for the second time in their lives. Hundreds of young Palestinian men were arrested and deported to Jordan and Lebanon. Six hundred relatives of suspected guerrillas were exiled to Sinai. In the second half of 1971, 104 guerrillas were assassinated. The policy at that time was not to arrest suspects, but to assassinate them."
      Raji Sourani, director of the Palestinian Centre for Human Rights in Gaza City Many Middle East


      "Peace activists have been reluctant to discuss, let alone challenge, the Israeli monopoly on nuclear weapons in the region, often leading to incomplete and uninformed analyses and flawed action strategies. Placing the issue of Israeli weapons of mass destruction directly and honestly on the table and action agenda would have several salutary effects. First, it would expose a primary destabilizing dynamic driving the Middle East arms race and compelling the region`s states to each seek their own `deterrent.` Second, it would expose the grotesque double standard which sees the U.S. and Europe on the one hand condemning Iraq, Iran and Syria for developing weapons of mass destruction, while simultaneously protecting and enabling the principal culprit."
      John Steinbach, Israeli - Weapons of Mass Destruction: a Threat to Peace, CRG, March 2001


      `The reservist said they were also told, "If there is any resistance, then we should break all the bones of the father and the older sons, but if there is no resistance and especially if the father begs us for mercy in front of his children, then he should be slapped on the face once or twice, but some minimal beating there must be." `
      Roberta Strauss Feuerlicht, The Fate of the Jews: A People Torn Between Israeli Power and Jewish Ethics, Times Books, New York, 1983 (p. 262)


      `He said they were told by Gush Emunim to concentrate on the ribs or the lower part of the hands because "there it is easier to break bones." They were also told that an Arab isn`t fully humiliated until he cries in front of others.`
      Roberta Strauss Feuerlicht, The Fate of the Jews: A People Torn Between Israeli Power and Jewish Ethics, Times Books, New York, 1983 (pp. 262-263)


      `A third reservist said that what frightened him was that, after a few days, Jewish soldiers became addicted to sadism "more and more," the way people become addicted to drugs, "unable to get free of it." `
      Roberta Strauss Feuerlicht, The Fate of the Jews: A People Torn Between Israeli Power and Jewish Ethics, Times Books, New York, 1983 (p. 263)


      `On October 29, 1956, because of the Sinai War, the curfew on Israeli Arab villages near the Jordanian border was moved forward from 9 P.M. to 5 P.M. This decision was made after the villagers left for work that day, so they were unaware of it.
      That evening, in the village of Kafr Kasem, the first workers to return were four men on bicycles. They were halted by the Israeli border police. When they identified themselves, the Israeli police opened fire. Two died at once; two survived by pretending to be dead.
      Soon after, a wagon came with an Arab and his young daughter, followed by two men and a boy on foot. The children were permitted to pass into the village. One of the men, seeing the bodies of the first Arabs, asked, "Why do you want to shoot us?" He was told to "shut up." Then the three men were shot.
      As others returned to the village, some were arbitrarily permitted to enter unharmed; others were just as arbitrarily murdered. By the end of the evening, forty-three Israeli Arabs were dead, including seven children and ten women. None of this happened in the heat of battle; Israelis simply stood at the entrance to a peaceful village and decided who shall live and who shall die. Some victims were killed while they lay wounded on the ground. One man was shot from behind after he was given permission to enter the village.`

      Roberta Strauss Feuerlicht, The Fate of the Jews, 1983, p.252


      "Wenn diese jungen Menschen den Tod wählen, empfinden wir ein gewisses Mitleid mit ihnen. Diese Jugendlichen müssen so verzweifelt und fehlgeleitet sein."
      Jack Straw (Jude, GB-Aussenminister), Times, 19Jun02, S.13


      "Goy, if you cross this Wall, you will have to blame yourself for your painful death.
      (Goy – Nichtjude –, wenn du diese Mauer überschreitest, bist du selber schuld an deinem qualvollen Tod.)
      Einzige erhaltene Inschrift auf einem Stück von der Mauer des von den Römern zerstörten Tempels zu Jerusalem, 40 nach Christus, gemäss Israel Shamir


      "I am sorry, gentlemen, but I have to answer to hundreds of thousands who are anxious for the success of Zionism. I do not have hundreds of thousands of Arabs among my constituents."
      Harry SalomonTruman, recognized Israel in 1948 against the advice of his state department


      "I am a black South African, and if I were to change the names, a description of what is happening in the Gaza Strip and the West Bank could describe events in South Africa."
      Archbishop Desmond Tutu, during Christmas visit to Jerusalem, December 25, 1989 (Ha`aretz; cited in Palestine Perspectives, January/February 1990)


      "U.S. Policy toward the establishment of Israeli settlements in the occupied territories is unequivocal and has long been a matter of public record. We consider it to be contrary to international law and an impediment to the successful conclusion of the Middle East peace process."
      Secretary of State Cyrus Vance, before House Ctee. on Foreign Affairs, March 12, 1980


      "Wenn wir diese bittere Pille nicht schlucken (für Barak zu stimmen), dann werden wir womöglich noch ein Wunder erleben. In einer Regierung, in der Ze’evi (von seinen Anhängern «Ghandi» genannt) und Lieberman den Ton angeben, wird Scharon wie eine weisse Friedenstaube leuchten."
      David Vogel in M`ariw (vor der Wahl Sharons 2001 zum Premier; siehe Link > Shalev)


      "The nuclear issue is gaining momentum (and the) next war will not be conventional."
      Ezar Weissmann; Aronson, Geoffrey, Hidden Agenda: US-Israeli Relations and the Nuclear Question, Middle East Journal, (Autumn 1992), 619-630


      "Between ourselves it must be clear that there is no room for both peoples together in this country. We shall not achieve our goal if the Arabs are in this small country. There is no other way than to transfer the Arabs from here to neighboring countries – all of them. Not one village, not one tribe should be left."
      Joseph Weitz, head of the Jewish Agencys Colonization Dept, which was responsible for the actual organization of settlements in Palestine, 1940; Davar, 29 Sept.1967 from «My Diary and Letters to the Children», Massada, 1965, III, p. 293


      Weizmann pounded his fist on the table and the teacups jumped. «If they don`t,» he said, «we`ll smash the British Empire like we smashed the Russian Empire.»
      Chaim Weizmann, after being asked by William Yale what he would do if the British did not support the Balfour Declaration for the establishment of a national home for the Jews in Palestine.


      "Ich habe sehr grosse Schwierigkeiten mit der Art, in der Israelis sich wegen des Holocaust aufs hohe moralische Ross setzen und dann den Palästinensern grobe Menschenrechtsverletzungen zufügen, weil diese in ihrem eigenen Land leben wollen."
      Andrew Wilkie, Nuffield-Professor für Pathologie am Oxforder Pembroke College, Jun03


      "The Palestinian threat is like a cancer – there are all sorts of solutions to cancerous manifestations. For the time being, I am applying chemotherapy."
      Moshe Ya`alon, Ariel Sharon`s new chief of staff, Robert Fisk 21 Oct 02


      "I received instruction from head of Shin Bet to kill the terrorists. We killed the terrorists with blows, stones and a metal bar. I told him instructions were carried out, and then went for breakfast."
      Ehud Yatom`s own words. Ha`aretz – Internet Edition - Friday, Jan.04, 2002; former Shin Bet official Ehud Yatom was applauded when he attended a meeting yesterday of the Likud Secretariat as the guest of Prime Minister Ariel Sharon


      "Wir dürfen keine Gnade mit ihnen walten lassen; sie (die Araber) sollen Raketen bekommen und noch mehr Raketen; sie sollen ausgerottet werden, diese verdammten, bösen Leute."
      Rabbiner Ovadiaj Yosef, das geistige Oberhaupt der israelischen Schas-Partei, die im Parlament die drittstärkste Partei und einer der wichtigsten Koalitionspartner der Regierung unter MP Scharon ist. Quelle: FAZ, 14.4.2001, Seite 7


      "... will drei Mio Palästinenser aus West Bank und Gaza vertreiben ... Er will die Westbank von Palästinensern säubern."
      Rechavam Ze`evi, Ex-Generalmajor, 74, der zu Ariel Scharons Kabinett gehörte, dort austrat und kurz danach ermordet wurde, in bezug auf die Palästinenser – The Guardian, London, 7. 3. 2001


      "They not only invented the concept, they carried it out. They ordered it, they commanded others to do it And this was not my (concept) of a humanitarian, willing transfer, but a transfer by force, an expulsion – and this was done by the Labor movement."
      Rechavam Ze`evi in an apparent reference to actions taken by the Israeli army in some Arab areas during the 1948 war
      Avatar
      schrieb am 11.09.03 13:39:13
      Beitrag Nr. 845 ()
      http://www.sfdrs.ch/system/frames/news/sda-news/index.php?/c…




      Israel und Indien sagen dem Terrorismus den Kampf an

      10.09.2003 19:41

      NEU DELHI - Mit einer kompromisslosen Kampfansage an den Terrorismus hat Israels Ministerpräsident Ariel Scharon seinen Besuch in Indien vorzeitig beendet.

      In einer in Neu Delhi veröffentlichten gemeinsamen Erklärung Scharons und des indischen Ministerpräsidenten Atal Behari Vajpayee heisst es: "Es kann keinen Kompromiss im Krieg gegen den Terrorismus geben."

      Beide Länder wollen dabei ihre Zusammenarbeit künftig verstärken. Als Opfer von Terrorismus seien Indien und Israel "Partner im Kampf gegen diese Geissel", heisst es in dem Papier.

      Scharon hatte seinen Indien-Besuch nach den verheerenden Anschlägen vom Dienstag in Israel um einen Tag verkürzt und flog am Mittwochabend nach Israel zurück. Beide Länder rufen in der Erklärung zu einem "gerechten und dauerhaften Frieden" im Nahen Osten auf.

      Es war der erste Besuch eines israelischen Regierungschefs in Indien. Vajpayee nahm eine Einladung Scharons nach Israel an.

      Die Erklärung verurteilt Staaten und Individuen, die Terroristen unterstützen. Indien wirft seinem Nachbarn Pakistan regelmässig vor, muslimische Rebellen in Indien zu finanzieren und auszurüsten.

      Nach Angaben der israelischen Regierung stehen Indien und Israel kurz vor dem Abschluss eines Vertrags über die Lieferung eines Radar-Frühwarnsystems an die indischen Streitkräfte.

      Es gebe kein Hindernis, das Geschäft abzuschliessen, nachdem die USA ihre Zustimmung gegeben hätten, sagte Israels Justizminister Josef Lapid nach Angaben der Nachrichtenagentur UNI. Einen genauen Zeitpunkt für den Vertragsabschluss nannte er nicht.

      Indien will drei israelische Phalcon-Radarsysteme im Wert von rund einer Milliarde US-Dollar kaufen. Pakistan warnte erneut vor einer verstärkten militärischen Zusammenarbeit zwischen Indien und Israel. Das würde das Kräftegleichgewicht in der Region stören, sagte ein Regierungssprecher in Islamabad.
      Avatar
      schrieb am 11.09.03 23:02:41
      Beitrag Nr. 846 ()
      Arafat kündigt Widerstand gegen Ausweisung an

      Sie können mich mit ihren Bomben umbringen, aber ich werde nicht gehen
      Palästinensischer Präsident Jassir Arafat hat erbitterten Widerstand gegen eine mögliche Ausweisung durch Israel angekündigt. Er werde sich nicht "hinauswerfen" lassen, sagte Arafat am Donnerstagabend in seinem Hauptquartier in Ramallah. "Sie können mich mit ihren Bomben umbringen, aber ich werde nicht gehen." Das israelische Sicherheitskabinett hatte sich zuvor im Grundsatz für eine Ausweisung Arafats ausgesprochen, den Zeitpunkt aber offengelassen.

      Quelle palaestinanews.de
      Avatar
      schrieb am 12.09.03 07:57:03
      Beitrag Nr. 847 ()
      wenn er nicht geht, werden sie ihn eben hinaustragen :laugh:
      Avatar
      schrieb am 12.09.03 11:56:13
      Beitrag Nr. 848 ()
      @stirner
      @windei
      @oddlot
      @alle mit derselben gesinnung




      WIE RECHTFERTIGT IHR DAS HIER?




      Jüdische Gemeinde in München entsetzt über Anschlagspläne

      München (dpa) - Mit Entsetzen hat die jüdische Gemeinde in München auf den vereitelten Anschlag von Rechtsextremisten auf die geplante neue Synagoge reagiert. Die Folgen eines Sprengstoff-Anschlages während der Grundsteinlegung am 9. November mit Bundespräsident Johannes Rau wären unvorstellbar gewesen, sagte die Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Charlotte Knobloch. Bayerns Innenminister Günther Beckstein hatte zuvor bestätigt, dass die Polizei einen Anschlag vereitelt hat.



      (c) ABENDZEITUNG online - dpa | 12.09.2003 11:16




      EUER HASS UND EURE LÜGEN SIND ES, DIE DIESE NAZI-SCHWEINE ZU SOLCHEN TATEN ANSTACHELN.
      Avatar
      schrieb am 12.09.03 17:26:49
      Beitrag Nr. 849 ()
      Blödmann

      :(
      Avatar
      schrieb am 12.09.03 17:29:32
      Beitrag Nr. 850 ()
      Sogar Schäuble ist gegen die Ausweisung von Arafat! Arafat wird damit zum Helden, der vielleicht bereits seinen unvergesslichen Abgang plant. Der Frieden rückt dann noch weiter weg. Es kann keinen Zweifel geben, daß dies genau im Sinne von Scharon & Co. ist.

      12. September 2003 15:44 palaestina.de

      Bundesregierung besorgt über Ausweisung Arafats


      "Für jeden getöteten Führer wachsen drei neue nach", sagte Schäuble.

      Die Bundesregierung hat den Grundsatzbeschluss des israelischen Sicherheitskabinetts zur Ausweisung von Palästinenserpräsident Jassir Arafat kritisiert. Die Entscheidung Israels sei nicht "geeignet, die ohnehin gefährliche Lage im Nahen Osten zu stabilisieren", sagte der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Walter Lindner. Bundesaußenminister Joschka Fischer (Grüne) habe am Donnerstag bis nach Mitternacht mit EU-Partnern und Akteuren der Region telefoniert und werde damit fortfahren. Auch Unions-Fraktionsvize Wolfgang Schäuble (CDU) steht einer möglichen Ausweisung Arafats skeptisch gegenüber. Die Bundesregierung und die Europäische Union hätten wiederholt sowohl an Israelis als auch an Palästinenser appelliert, alles zu unterlassen, was einer friedlichen politischen Lösung im Nahen Osten entgegenstehe oder ihr gar entgegenwirke, sagte Lindner weiter. Der Grünen-Außenexperte Ludger Volmer erklärte, es sei zu befürchten, dass der Beschluss, Arafat auszuweisen, zu einer "weiteren Eskalation des Konfliktes" beitrage.

      Schäuble sagte, er habe am Donnerstag mit einer Delegation des israelischen Parlaments gesprochen und sie gefragt, ob sie glauben, dass sich die Situation durch eine Ausweisung Arafats verbessern würde. "Sie haben mir die Frage nicht beantworten können", sagte er dem TV-Senders XXP. Schäuble betonte, dass Arafat in den vergangenen Wochen bei der palästinensischen Bevölkerung noch an Zustimmung gewonnen habe. "Ob das kurz- oder langfristig ist, wird man sehen." Der Konflikt sei aber zur Zeit so heillos, dass in den nächsten Wochen nicht mit einem Ende der Gewaltspirale zu rechnen sei: "Für jeden getöteten Führer wachsen drei neue nach", sagte Schäuble.
      Avatar
      schrieb am 12.09.03 17:39:09
      Beitrag Nr. 851 ()
      @all

      Soviel zu dem Thema, was passieren würde, wenn die Palästinenser die Herrschaft über die Altstadt von Jerusalem hätten:






      A Jewish worshipper running for shelter after Palestinian youths began pelting the Western Wall compound with stones. (AP)



      Oder, was meinst Du, stirner? Sind Deine unterdrückten Palästinenser-Freunde nicht ein leuchtendes Beispiel für Menschen, mit denen man aufgrund ihrer religiösen Toleranz ohne Probleme zusammenleben kann?

      Oder sind sie eher vergleichbar mit den Münchener Neonazis, die durch die ständigen Hass-Äußerungen, wie man sie auch hier findet, zu ihren Taten angestachelt werden.
      Avatar
      schrieb am 12.09.03 17:48:10
      Beitrag Nr. 852 ()
      # 833

      das allerschlimmste überhaupt war heute, daß sofort deine liebe freundin charlotte knobloch im allen fernsehkanälen auftrat und ihre tiefe betroffenheit und ihre tiefe abscheu äußerte.

      das ist an heuchelei nicht mehr zu überbieten.

      wo ist frau knobloch, wenn täglich deutsche von ausländern überfallen, vergewaltigt und ermordet werden.

      nur noch widerlich !

      gruss

      hahnebüchen
      Avatar
      schrieb am 12.09.03 18:01:48
      Beitrag Nr. 853 ()
      @hnebchen

      Wo bist Du denn dann?

      Vor dem Fernseher mit `nem Bier in der Hand? Oder beim Repsen-Stammtisch?

      Übrigens: Wenn Frau Knobloch sich zu irgendetwas äußern würde, was nicht zu den spezifisch jüdischen Angelegenheiten gehört, würden Du und Deine Freunde gleich wieder rumpöbeln, wieso sich die Juden überall einmischen und sich überall in den Mittelpunkt stellen.
      Avatar
      schrieb am 12.09.03 18:09:20
      Beitrag Nr. 854 ()
      Es wird noch mehrere solche Anschlagsversuche geben.

      Ganz besonders wo jetzt in Berlin ein Denkmal der Schande mitten in unsere Hauptstadt gebaut wird.

      So etwas stachelt die betreffenden Personen leicht an.
      Avatar
      schrieb am 12.09.03 18:39:59
      Beitrag Nr. 855 ()
      @hahnebchen

      Wenn etwas widerlich ist, dann dass Du Betroffenheit über den geplanten Mord an einer Vielzahl von Menschen als "Heuchelei" und als Widerlichkeit bezeichnet.

      Menschenverachtend und einfach zum kotzen.

      Wenn Du - wie Frau Knobloch - erfahren würdest, dass geplant war, Dich umzubringen, würdest Du wahrscheinlich Dein ganzes restliches Leben rumjammern.
      Avatar
      schrieb am 12.09.03 19:03:25
      Beitrag Nr. 856 ()
      SEP. 12, 2003: WAR AND PEACE
      Here’s a question: Why is there still a Palestinian Authority?

      The Authority was created by the 1993 Israeli-Palestinian peace deal: The deal provided that the Palestinians would abjure violence and in return the Israelis would withdraw in stages from the West Bank and Gaza.

      The Palestinians never honored their end of the deal. Arafat experimented with violence repeatedly through the 1990s; then, in September 2000, he abrogated his commitments altogether and launched the current terror war.

      Why did Arafat choose war three years ago? We may never know the real answer to that question: some combination of miscalculation, ego, inter-Palestinian politics, and his own implacable hatred of Israel.

      Whatever the motive, the war fully and finally voided the 1993 agreement. The Palestinians surrendered the benefits of peace and gambled everything on a war of atrocities. They lost and lost again – and yet at every turn, the world community and even the United States has pressed Israel to restore to them everything they possessed in September 2000 and more besides.

      And so, as the Palestinians keep attacking Israeli civilians and schoolchildren, the world community keeps pretending that this Palestinian war of aggression does not exist. What is occurring in the Mideast, we are urged to believe, is not a war but a “peace process” interrupted by bomb attacks carried out by fringe groups. Arafat and the Palestinian Authority (or so we are again urged to believe) are merely bystanders.

      Nobody believes this interpretation of events; and yet many, including even the US State Department, feel obliged to continue repeating them. And so they disguise from themselves – and constrain Israel too to ignore – the only possible answer to the Palestinian terror campaign: Arafat and the Palestinians have chosen war. They must therefore have war until they are sick of it, war until they decide that even a disappointing (from their point of view) peace with Israel is better than one more day of fighting. Three years of advice to Israel to show restraint, to use less than its full power against its murderous enemy, has not restored the laughably misnamed “peace process.” Restraint has prolonged and exacerbated the war, at terrible cost to both sides.

      Has it occurred to anyone that the reason that the Middle East is so unstable – the reason that the Arabs keeping warring and warring and warring again on Israel – is that we have taught them to think of war as a one-way option? If they win, they keep their winnings – if they lose, the West will restore their losses?

      It’s a cliché that war settles nothing. In fact, generally it is only war that ever settles international disputes. The Palestinians gambled everything on this war. They lost their gamble. Now it is time for them to be cashed out. Israel should invade the West Bank and Gaza, extinguish all Palestinian political authority, round up and detain as many Palestinian leaders as it can catch, put them on trial for war crimes, and reassert its pre-1993 status as the occupying power in all of the West Bank and Gaza. Independence for a Palestinian state should come as a concession from the conquerer. The “peace of the brave” that Arafat spoke of in 1993 is available only to the brave, not to the murderers of schoolchildren and bus passengers. Now is the time for the peace of the just, which begins with the defeat and punishment of the unjust, from Arafat on down.

      National Review
      Avatar
      schrieb am 12.09.03 19:11:52
      Beitrag Nr. 857 ()
      @stirner, jetzt argumentierst Du aber unter Wert.

      Arafat, ich bitte Dich. Und dann noch Schäuble. Wo sind wir denn. Die beiden in einem Beitrag von Dir ? Rauchst Du auch schon Wasserpfeife ?

      Arafat, die Bremse eines jeglichen Friedensprozesses, das wissen wir beide, wir müssen es aber aus unterschiedlicher Interesssenlage auch unterschiedlich darstellen.

      Du willst, das Israel verschwindet, also mußt Du an Arafat festhaten.

      Ich will Frieden, weil es in unserem, der Deutschen Interesse liegt. Wir Deutsche haben ein ganz besonderes Interesse daran, daß es für Israel Frieden gibt.

      Alle Welt weiß, welche abgetakelte Rolle Arafat spielt, und aus allen Verlautbarungen aller wichtigen Politiker wird das zwischen den Zeilen auch deutlich.

      Was haben die Israelis denn gesagt ? Sie haben mitgeteilt, daß sie beschlossen haben, Arafat auszuweisen. Bist Du nicht auch der Meinung, daß der Arafat längst außer Landes wäre, wenn die Israelis dies wirklich zum derzeitigen Zeitpunkt wollten ? Seit wann denn geben die Israelis vorab bekannt, was sie zu machen gedenken, in der sicheren Gewißheit, dann eben jene Reaktionen auf sich zu ziehen, wie eben beobachtet ?

      Schäuble springt da drauf ? Ist im Gespräch als Bundespräsident, und profiliert sich ein wenig ?

      Genau genommen haben die Israelis ja gesagt, daß sie nun Pläne ausarbeiten werden, wie das Militär den Arafat außer Landes bringen soll.

      Ich lache mir nen Ast. Die Israelis geben bekannt, daß sie sich nunmehr an die militärische Planung zu begeben gedenken.

      Ach, übrigens, ist hier schon erwähnt worden, daß die EU mittlerweile Indizien entdeckt zu haben glaubt, bei der Hamas könne es sich um eine Vereinigung handeln, die durch die EU nicht mehr unterstützt werden sollte ? Da scheinen ein paar Beamte des gehobenen Dienstes während ihres Tiefschlafs aus dem Sessel gefallen zu sein.

      Dieses Gedröhne um Arafat läßt aber erkennen, daß die Geschwindigkeit der von den Franzosen gesteuerte Außenpolitik der EU ein paar Erdumdrehungen hinter den Geschehnissen hinterherhinkt. Genau dies ist ja das Prinzip der französischen Außenpolitik. Bremser aller vorgänge, um die eigene Wichtigkeit herauszukehren.

      Ich nehme an, Arafat selber will ins Exil nach Paris. Er wird dazu eine Einladung von Chirac höchstpersönlich erhalten. Davor steht nun eine große Inszenierung, an der alle Beteiligten augenzwinkernd teilnehmen. Der erste Akt ist gerade angelaufen: die Bekanntgabe von Planungen des israelischen Militärs.

      Ich gehe davon aus, daß seine ohnehin in Paris lebende Ehefrau plus Tochter schon wissen, wann er dort eintreffen wird. Ab ins Exil nach Paris, auch um den Franzosen noch deren Araberfreuddlichkeit zu bescheinigen ?

      Da ist unsere Diplomatie doch sehr viel beschaulicher. Und berechenbarer. Findest du nicht ?

      Schäuble for President. Das richtige Signal.

      hahaha.
      Avatar
      schrieb am 12.09.03 20:02:30
      Beitrag Nr. 858 ()
      Arafat ins Exil?

      Wen machen danach die Israelis fùr die Fortsetzung der
      Aktionen der Palàstinenser verantwortlich?

      Eine Besatzungsmacht, besonders eine die das besetzte Land fùr ihren eigenen Bedarf ràumen will, bleibt eben ungeliebt.
      Avatar
      schrieb am 12.09.03 21:04:46
      Beitrag Nr. 859 ()
      Sep,

      unabhängig davon wie man gerade über Israel denken mag: Wir wollen alle Frieden, bald. Da geb ich Dir recht. Auch wenn ich Israel nicht besonders toll finde, so ist mir an einer politischen Lösung gelegen, ich denke Du verstehst mich.
      Und wenn nun Schäuble hier seine Meinung kundtut, so dürfte er sich in Übereinstimmung mit der Mehrheit der westlichen Politiker befinden. Du hast natürlich recht, von Schäuble halte ich persönlich gar nichts.

      Arafat hat schon oft genug klar gemacht, daß er einem gerechten Frieden zustimmen würde, einem der sich an der Resolution 242 orientiert. Doch Sharon und Co wollen eben die Westbank. Jetzt die erste Hälfte, etwas später die zweite Hälfte. Das läßt sich offensichtlich nicht mit Zustimmung der Palästinenser machen und da gebe ich ihnen recht.

      Sharon wird es noch schaffen, Arafat zum Märtyer zu erheben, zum Helden des Islams und aller Unterdrückten. Und er selbst wird als Unmensch in die Geschichte eingeht, einen denn man dann in die bekannte Namensliste einfügte, deren erster mit H beginnt....
      Avatar
      schrieb am 12.09.03 21:08:19
      Beitrag Nr. 860 ()
      Es ist wohl nicht nur Schäuble, der sich gegen ein Asyl von Arafat ausspricht, sondern fast die gesamte Welt. Auch bekannte israelische Politiker sind dagegen, u.a. Peres.
      Was soll sich eigentlich verbessern, wenn Arafat im Asyl ist? Mir scheint, die Dinge würden dann noch schlimmer werden. Sharon und Co. sind irgendwie orientierungslos, sie wissen nicht mehr, wie es weitergehen soll.


      Weltweite Kritik an geplantem Arafat-Exil

      12. Sep 19:26 netzeitung


      Die Ankündigung Israels, den Palästinenserpräsidenten Arafat demnächst auszuweisen, ist weltweit auf Ablehnung gestoßen. Frankreich schlug die Entsendung einer Friedenstruppe vor.

      Die Grundsatzentscheidung des israelischen Sicherheitskabinetts zur Ausweisung von Palästinenserpräsident Jassir Arafat ist weltweit kritisiert worden. Israels Hauptverbündeter USA bezeichnete den Beschluss als «nicht hilfreich». Die Europäische Union wertete ihn am Freitag als «furchtbaren Fehler». UN-Generalsekretär Kofi Annan nannte das Verhalten Israels «unvorsichtig».
      Eine Ausweisung Arafats würde dem Palästinenserpräsidenten lediglich eine «größere internationale Bühne» bereiten, sagte US-Außenamtssprecher Richard Boucher in Washington. Der US-Botschafter in Israel, Dan Kurtzer, überbrachte Verteidigungsminister Schaul Mofas in Tel Aviv die Bedenken seines Landes gegen den Beschluss, wie ein Botschaftssprecher mitteilte.



      Zehntausende demonstrieren

      Unter dem Vorsitz von Ministerpräsident Ariel Scharon hatte sich das israelische Sicherheitskabinett am Vorabend im Grundsatz für eine Ausweisung Arafats ausgesprochen, die Modalitäten und den Zeitpunkt aber offengelassen.

      Zehntausende Palästinenser im Westjordanland und im Gazastreifen gingen nach dem Freitagsgebet auf die Straße, um gegen Israel zu demonstrieren. Auf dem Jerusalemer Tempelberg kam es zu Zusammenstößen zwischen Palästinensern und der israelischen Polizei. Nach Angaben eines Polizeisprechers warfen nach dem Freitagsgebet «mehrere hundert Palästinenser» Steine auf Polizisten und israelische Gläubige. Daraufhin setzte die Polizei Augenzeugenberichten zufolge Tränengasbomben und Schockgranaten ein.



      Villepin: Friedenstruppe entsenden

      Ein Sprecher von EU-Außenkommissar Chris Patten nannte den Beschluss einen «furchtbaren Fehler mit schweren Folgen für die gesamte Region». Die italienische EU-Präsidentschaft forderte Israel auf, von einer Ausweisung abzusehen. Ein Sprecher der Auswärtigen Amts in Berlin sagte, die Entscheidung Israels sei nicht «geeignet, die ohnehin gefährliche Lage im Nahen Osten zu stabilisieren».

      Das russische Außenministerium warnte, eine Verbannung Arafats würde zu einer «unkontrollierten Entwicklung der Ereignisse» führen. Der französische Außenminister Dominique de Villepin schlug die Entsendung einer internationalen Friedenstruppe in den Nahen Osten vor, die zwischen Israel und Palästinensern einen Puffer bilden könnte. Eine Ausweisung Arafats wäre seiner Ansicht nach ein «Vergehen gegen den Frieden», sagte Villepin. Die Arabische Liga warnte vor «katastrophalen Folgen».



      Kindisch und sehr gefährlich

      Der ehemalige israelische Außenminister Schlomo Ben Ami warnte vor einem «apokalyptischen Chaos», das durch eine Verbannung Arafats entstehen könnte. Der frühere Parlamentspräsident Avraham Burg von der oppositionellen Arbeiterpartei sprach von einer «kindischen und sehr gefährlichen Entscheidung», die Arafat zum «Märtyrer» machen könnte.

      Arafat ließ sich in der Nacht zu Freitag vor seinem Amtssitz in Ramallah von tausenden Anhängern feiern. «Sie können mich mit ihren Bomben umbringen, aber ich werde nicht gehen», sagte er. (nz)
      Avatar
      schrieb am 12.09.03 21:39:42
      Beitrag Nr. 861 ()
      Arafat sei inkompetenter Revolutionär

      Nachrichten vom 12.09.02003
      Bereits in der ersten Sitzung des neu zusammengesetzten palästinensischen Kabinetts unter Ministerpräsident Ahmed Qurei kam es zu einem heftigen Streit. Als der neue, von Qurei nominierte Sicherheitsminister, Nasser Youssef, Arafat beschuldigte, er sei der „inkompetenteste Revolutionär der Geschichte“, rastete Arafat aus und verließ wütend und fluchend den Sitzungssaal. Tausende Palästinenser gingen auf die Straßen, um Arafat ihre Untertänigkeit zu erweisen. Arafat erklärte der Menge, dass er sich nicht ausweisen lässt. „Israel kann mich töten, aber ausweisen können sie mich nicht!“.

      Ausweisung Arafats beschlossene Sache
      Israels Sicherheitskabinett beschloss, Arafat des Landes zu verweisen. Nur wisse man noch nicht den Zeitpunkt und wie die Ausweisung vonstatten gehen soll. Ministerpräsident Scharon erhielt von US-Präsident Bush die Anweisung, Arafat jetzt noch nicht auszuweisen, da dadurch – wie Bush meint – der Friedensprozess beeinträchtigt und das Ansehen der USA unter den Arabern noch mehr geschädigt würde. Sollte Arafat ausgewiesen werden, könnte unter den Palästinensern ein Bürgerkrieg ausbrechen.
      Avatar
      schrieb am 12.09.03 21:39:48
      Beitrag Nr. 862 ()
      Das ist doch ganz logisch, dass die ganze Welt die Ausweisung Arafats ablehnt. Es kommt einfach daher, dass niemand diesen alten Sack haben will.

      Ein "Friedensnobelpreisträger", der überall wo er sich aufhielt (Syrien, Libanon, Jordanien etc) nur Terror, Gewalt und Instabilität verursacht hat, so ein Schwein will keiner haben.

      Warum wird er nicht verklagt wegen seiner weltweiten Terrorakte, auch gegen Deutsche? (München 72, Mogadishu)
      Avatar
      schrieb am 12.09.03 22:43:53
      Beitrag Nr. 863 ()
      stirner.

      Höre doch auf damit, Scharon wolle die Westbank. Richtig ist: nur Scharon ist in der Lage, einen Frieden mit den Palästinensern in Israel selber durchzusetzen.

      Er ist der Mann der Rechten, rechts von dem gibt es nichts mehr. Und zu deren Entsetzen hat er doch bereits geäußert, daß er Siedlungen auflösen, sich zurückziehen werde.

      Das ist nicht anders als unter Begin. Der hatte seinen Alterssitz bereits auf dem Sinai bestimmt, als sich das Fenster für Israel öffnete, mit den Ägyptern, Saddat, Frieden zu schließen.

      Der war fest davon überzeugt, der Sinai bleibe bei Israel. Und hat dann dennoch nicht gezögert, die sich bietende Chance zu nutzen, um Frieden machen zu können. Ein Rechter. Ein Patriot. Nur von der Seite kannst Du einen Frieden in Israel durchsetzen, der auch deren rechte Gruppierungen einbindet.

      Es ist auf der palästinensischen Seite niemand da, der das Format zum Frieden hätte. Aber selbst jene, die da hineinwachsen könnten, werden von Arafat selbstsüchtig abrasiert. Abbas forderte, daß ihm die Sicherheitskräfte unterstellt werden müßten, die bisher bei Arafat angesiedelt sind.

      Grund: Zu Recht verlangen die Israelis von den Palästinensern, daß sie sich wenigstens erkennbar die Mühe geben, die radikalen Kräfte (Hamas) unter den Palästinensern unter Kontrolle zu bringen.

      Du kannst nicht Frieden schließen, und gleichzeitig rumbomben. Es macht auch keinen Sinn, die frei herumlaufen zu lassen, weil damit immerfort die Drohung verbunden ist, wieder zur gewalt zu greifen. Und deren Ziel war ja, die vernichtung Israels. Wie soll, bei derartigen frei herumlaufenden Leuten ein Frieden verhandelt werden können ?

      Derjenige, der Frieden schließen will, muß auch glaubhaft machen könne, daß er bei sich für Ruhe sorgen will. Dafür braucht er den Zugriff auf die palästinensischen Sicherheitskräfte. "Glaubhaft machen", das hätte den Israelis schon gelangt. Das der nicht wirdgarantieren können, das es keine anschläge mehr geben würde, das wissen auch die Israelis. Aber wenigstens der Versuch, der gute Wille muß erkennbar werden. Als ein Anfang.

      Das hat Arafat ihm ausgeschlagen. Deswegen ist Abbas zurückgetreten.

      Auch die Israelis wußten also, daß selbst unter Abbas nicht ausgeschlossen werden wird, daß es zu weiteren Anschlägen kommen muß. Aber sie haben dann jemanden auf der anderen Seite, der wenigstens versucht, dies einzudämmen. Und dem sie dann zuarbeiten können. Wie sonst willst Du zu einer Bereitschaft unter beiden Völkern kommen, daß Frieden herrschen soll ?

      Du mußt doch den Israelis zubilligen, daß sie darauf bestehen, ihre eigenen Bürger zu schützen.

      Mit jemandem auf der anderen Seite, der dies nicht im Sinn hat, und dazu keine Anstalten macht, ist ein Frieden nicht möglich.

      Das hat Abbas erkannt, und damit seine Konsequenzen gezogen. Völlig korrekt.

      Nun wird niemand diesem Abbas folgen, der nun die Kontrolle über die Sicherheitskräfte auf sich vereint. Damit ist derjenige, der das verhindert - seit vielen Jahren verhindert - auf der Planke.

      Seitdem ich hier poste, 3 Jahre, lest ihr von mir, daß es mit Arafat nicht gehen werde. Diese Überzeugung hat sich in Israel verbreitet, und sie erweitert ihre Basis.

      Keiner der westlichen Stellungnahmen zugunsten von Arafat macht geltend, dieser sei der richtige Mann für einen Frieden mit Israel.

      Die Ablehnung der Ausweisung wird bei uns durchweg durch völlig andere, sachfremde Argumente getragen.

      je näher man jedoch an Arafat dran ist, desto klarer ist es, daß dieser Mann seinen Zenith deutlich überschritten hat, und daß er zu einer großen Belastung für die Palästinenser selber geworden ist.

      Blöde ist nur, daß dies hier bei uns niemand erkennt. Bei den Palästinensern kann man dies im Moment noch weniger erkennen. Und derjenige, der sowas dort sagen würde, wäre weg vom Fenster.

      Man sollte ihn auf einer vergoldeten Gondoliere abholen, und ihn von nackten Meerjungfrauen übers Mittelmeer rudern lassen, in seinem Geleitzug alles, was ihm und seiner Eitelkeit schmeicheln könnte, ihn aufwertet. Die Hauptsache, man wird diesen affektierten Egomanen, der sich um sein Lebenswerk gebracht sieht, endlich los.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 13.09.03 00:14:51
      Beitrag Nr. 864 ()
      @Sep

      ... nur Scharon ist in der Lage, einen Frieden mit den Palästinensern in Israel selber durchzusetzen ...

      Was meinste wie hoch werden die friedlichen Leichen und Trümmerberge wohl sein bis zum Eintretenm des Friedensfalls. :confused:
      Avatar
      schrieb am 13.09.03 00:21:46
      Beitrag Nr. 865 ()
      @Sep

      ... den Israelis zubilligen, daß sie darauf bestehen, ihre eigenen Bürger zu schützen. ...

      Den Israelis schon aber am Ruder ist ein gewisser Ariél Sharon der "schützt" verfolgt nur die eigenen und die Interressen seiner Klienten.
      Und zwar auf Kosten aller!
      Avatar
      schrieb am 13.09.03 00:30:57
      Beitrag Nr. 866 ()
      #848,

      hervorragende situationsbeschreibung.

      leider bedarf es dazu die bereitschaft zu denken und eine unvoreineingenommene betrachtungsweise.
      und das ist selten. war aber wahrscheinlich immer so.
      Avatar
      schrieb am 13.09.03 19:42:59
      Beitrag Nr. 867 ()
      @all

      Ein toller "Friedens"aktivist, dieser Avnery. Meiner Meinung nach geht es ihm nicht um den Frieden, sondern um Selbstprofilierung um jeden Preis.

      Eben auch dann, wenn dies bedeutet, sich für rechte deutsche Zeitungen herzugeben oder sich mit Arafat, dem anerkanntermaßen größten Friedenshindernis, zu solidarisieren.

      Und das Ganze dann noch mit einer Selbstgerechtigkeit, die alle halbwissenden Möchtegern-Gutmenschen geradezu dahinschmelzen lässt. Leider verstehen diese Leute nicht, dass die Härte der israelischen Regierung dazu dient, den Konflikt ENDGÜLTIG zu beenden und dadurch sowohl palästinensische als auch israelische Leben zu schützen.




      Yasser Arafat and Israeli peace activist Uri Avneri waving to the crowd at the PA chairman`s Ramallah compound Saturday. (AP)
      Avatar
      schrieb am 13.09.03 20:08:08
      !
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      Avatar
      schrieb am 13.09.03 20:42:44
      Beitrag Nr. 869 ()
      zu #847,
      er ist doch ein Engel wie ich, ein "Friedensnobelpreis-Engel"

      Nein im Ernst, ich denke Gott gebraucht ihn um mit Israel zum Ziel zu kommen.

      Denn wenn Arafat, in den Veerhandlungen mit Barak in Camp David, nur einen Funken Hirn gehabt hätte, hätten die Palästinenser heute ihren Staat das halbe Jerusalem und viele Gebiete in Judäa und Samarien.
      Selbst Barak würde dieses Angebot heute so nicht mehr machen.Er sagte Arafat hätte wärend diesen Verhandlungen NICHT eine vernünftigen Satz gesagt.
      Doch Gott hat ihn verstockt, wie er den Pharao in Ägypten vertockt hatte als er das Volk Israel nicht ziehen ließ.
      Avatar
      schrieb am 13.09.03 21:17:59
      Beitrag Nr. 870 ()
      @stirner, windei und Konsorten


      Und, wen mögt ihr lieber: Die Münchener oder die palästinensischen Neonazis?





      Palestinian students chanting anti-Israel slogans during a demonstration in support of Yasser Arafat in Nablus on Saturday. (AP)
      Avatar
      schrieb am 13.09.03 21:48:53
      Beitrag Nr. 871 ()
      @Stirner

      an dem dem Posting Nr. 854 kann man sehen, wie diese Sharon-Claqueure geistig schon auf den Hund gekommen sind!

      Dieser Sharon-Schwachmaat faselt etwas von palästinensischen Neonazis und merkt gar nicht, dass das Wort Nazi Schwachsinn ist, weil der Nationalsozialismus eine rein deutsche "Erfindung" ist und aussschließlich als Begriff für deutsche Faschisten verwendbar ist!

      Die Sharon-Claqueuere sind inzwischen geistig so abgedreht, dass sie jeden, der Spottlieder auf Israel singt, als Nazi bezeichnen!

      Also Sharon-Claqueure geht in den Erholungsurlaub, denn ihr seit mit der publizistischen Unterstützung des Verbrechers Sharon geistig völlig überfordert!!

      Gute Erholung wünsche ich!! :D :D :D
      Avatar
      schrieb am 13.09.03 23:19:32
      Beitrag Nr. 872 ()
      das ist aber schlecht, windei.

      Die Begründung des Verzichts, Scharon als Nazi bezeichnen zu können.

      Wir brauchen mehr von Dir.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 13.09.03 23:49:54
      Beitrag Nr. 873 ()
      #854

      Mit dem Posting hast du dich als Polittrottel geoutet.
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 02:36:47
      Beitrag Nr. 874 ()
      die UNO will über arafat beratschlagen und lehnt eine exilierung ab. vielleicht verabschieden sie noch eine resolution dazu.

      wie SEP schon richtig festgestellt hat, ist an einen frieden mit arafat nicht zu denken. allein mit der ankündigung die sicherheitskräfte nicht gegen hamas einzusetzen, hat er sich als der terrorist geoutet der er schon immer war.

      die entscheidung der israelis zur absetzung ist richtig, kommt aber zu einem schlechten zeitpunkt.
      würden die israelis jetzt handeln kann man zu 100% sagen, daß (wieder mal) ein paar sicherrungen aus den palästinenserköppen flögen.
      gepaart mit der fragilen lage im irak kann das hitzig werden. daher wohl die zurückhaltung der USA.

      schade ich hätte mal gern gesehen wie die UNO sich entschieden hätte ohne probleme im irak.
      was meint ihr hätte man dem terroristen arafat zum wohle des friedens die freundschaft gekündigt, oder wär man lieber den leichteren weg gegangen. das heißt unterstützung arafats, weiter so wie bisher aber dafür bleiben die sicherrungen in palästina vorerst noch drin.

      :)
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 03:16:00
      Beitrag Nr. 875 ()
      Recht interessant, wen die UNO da dauernd zu verteidigen gedenkt.
      Erst war es der Menschenfreund Saddam H., jetzt ist es der Friedensengel Yassir A. Man könnte ja denken, daß in dieser Bude nur die Vertreter der Arabischen Liga zusammenkommen. Natürlich darf man die konstruktiven und zum Frieden führenden Beiträge Frankreichs und Deutschlands nicht vergessen.
      Also Windei und Co., wenn man hierzulande schon nicht Al-Aksa finanziell sponsern darf, so sollten Sie doch fleißig Meccacola trinken, dient ja alles dem "guten Zweck" :D
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 03:19:55
      Beitrag Nr. 876 ()
      @groupier, 857:
      "Polittrottel"? Glaube ich nicht. Recht hat er!

      Avatar
      schrieb am 14.09.03 03:20:42
      Beitrag Nr. 877 ()
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 03:21:32
      Beitrag Nr. 878 ()
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 03:28:20
      Beitrag Nr. 879 ()
      @groupier #857:

      und nun zum Beweis - ich weiß, du willst es nicht sehen, aber lesen kannst du doch, oder?

      http://www.idgr.de/texte-1/rechtsextremismus/neonazi-arab/un…
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 03:32:00
      Beitrag Nr. 880 ()
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 03:33:49
      Beitrag Nr. 881 ()
      Mit Allah und Odin gegen die Juden

      Der Anschlag auf die Synagoge in Düsseldorf und das Zusammenrücken der Antisemiten

      Nach dem Brandanschlag auf die Synagoge in Düsseldorf – passend zum Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung – rief der Kanzler auf zum „Aufstand der Anständigen“. Der Wirtschaftsstandort Deutschland – so sein Anliegen – sollte nicht durch überschäumenden Rassismus gefährdet werden: „Es geht um sehr, sehr viel, was das Ansehen unseres Landes im Ausland angeht.“

      Im Dezember letzten Jahres konnte dann Entwarnung gegeben werden: „Kein Anschlag von Neonazis, sondern die Tat zweier Araber“, verkündete DER SPIEGEL erleichtert die Aufklärung des Brandanschlages auf die Synagoge in Düsseldorf. Deutschland – so der Tenor der Presse – sei nun erwiesenermaßen kein Hort des Rechtsextremismus. Der kurze Antifa-Sommer war damit ebenso schnell beendet wie er entstanden war. Zugleich erfährt der Antisemitismus sowohl in seiner speziell deutschen als auch in seiner internationalen – speziell islamistischen – Ausprägung eine Verharmlosung durch deutsche Massenmedien, die sich u. a. durch Anfeindungen israelischer Politik auszeichnet.

      Die sog. Al Aqsa-Intifada entfaltete einen weltweiten gewalttätigen Antisemitismus, der sich durch Angriffe auf Juden, durch Beschädigungen von Holocaust-Mahnmalen, Synagogen und jüdischen Friedhöfen Luft machte. Dieser gewalttätige Antisemitismus erstreckt sich vom Nahen Osten über die USA bis nach Europa. Brandanschläge auf Synagogen wurden in New York, Paris, London, Brüssel und vielen anderen Städten verübt. Der Brandanschlag in Düsseldorf steht also nur in einer Reihe mit einem internationalen Ausbruch antisemitischer Exzesse.

      Düsseldorf – Opfer einer Verschwörung

      Die Tatsache, daß dieser Brandanschlag von islamischen Antisemiten – einem deutschen Staatsbürger und einem staatenlosen Jordanier – begangen wurde, führte zu einer Verharmlosung des rechtsextremen Antisemitismus in der deutschen Presse: „Geplatzt: Die Lügen gegen Rechts“, titelte die Nationalzeitung nach Verkündung der polizeilichen Ermittlungserfolge. „Die Täter des Synagogen-Anschlags sind gefunden – es sind keine Neonazis“, verkündete erleichtert die christliche Abendlandzeitung Rheinische Post die Ermittlungsergebnisse und erklärte: „Düsseldorf ist also jetzt nicht mehr neben Hoyerswerda und Rostock, sondern in einer ähnlichen Lage wie Sebnitz...“ Der Düsseldorfer Oberbürgermeister bekundete: „Diese Nachricht erfüllt uns in Düsseldorf mit Genugtuung. Sie nimmt ein wenig von dem bösen Bild, das auf unsere Stadt gefallen ist.“

      Ob nun Neonazis oder schlicht antisemitisch motivierte Faschisten, ob Deutsche oder Araber – faktisch handelt es sich bei den Molli-Werfern auf die Synagoge um gewalttätige Antisemiten, bei denen Hitler-Bilder und faschistisches Propagandamaterial sichergestellt wurden. Jeder, der in Deutschland mit Verweis auf politische Geschehnisse in Israel jüdische Gotteshäuser anzündet, ist zudem prinzipiell als Antisemit in faschistischer Kontinuität zu kennzeichnen.

      Beide Brandsatz-Werfer waren fünf Tage nach dem Brandanschlag auch an einem Angriff auf die ehemalige Synagoge in Essen beteiligt. Unter der Parole „Kindermörder Israel“ zogen ca. 200 Demonstranten vor die jüdische Gedenkstätte und versuchten, diese zu stürmen und zu verwüsten. Der vom Gericht mittlerweile zu einer Jugendstrafe von 2 Jahren und 3 Monaten Haft verurteilte Khalid Z., 20 Jahre, schoß dabei zwei Schüsse aus einer Gaspistole ab. Bei ihrem Geständnis erklärten beide Täter den Anschlag als „Racheakt gegen den Staat Israel“ und als Reaktion auf den Tod des palästinensischen Jungen Mohamed Aldura in Israel.

      Khalid Z. ist Deutscher marokkanischer Herkunft und somit kein „Ausländer“, wie es die Presse in völkischem Jargon behauptet. Es ist zwar noch kein Redakteur auf die Idee gekommen, Hitler als österreichischen Ausländer und damit den Nationalsozialismus als das Werk ausländischer Mächte zu beschreiben, aber der antisemitisch motivierte Molli-Werfer Khalid Z. muß als deutscher Staatsbürger deshalb zum „Ausländer“ deklariert werden, damit das Bild des anständigen Bluts-Deutschen wieder geradegerückt werden kann.

      Der andere Täter, der 19-jährige Belal T., lebt seit 15 Jahren in Deutschland. In der Presse gilt er dennoch als „Ausländer“. Belal T., dessen Vater vor der Übersiedlung nach Deutschland als sog. PLO-Soldat diente, ist zu einer Bewährungsstrafe von 1 Jahr und 6 Monaten verurteilt worden. Ein mildes Urteil, das vom Zentralrat der Juden in Deutschland scharf kritisiert wurde. Das Gericht beurteilte den Brandanschlag als eine „Sachbeschädigung“; es sei dem Angeklagten nicht nachzuweisen, daß er – trotz eines vorher geworfenen Steins auf das Glasportal im Eingangsbereich der Synagoge – mit den geworfenen Mollis wirklich die Synagoge habe anzünden wollen.

      Auch wenn vergleichbare Prozesse gegen Linke in diesem Lande in der Regel ziemlich anders ausfallen: Uns sollte hierbei nicht in erster Linie ein „gerechtes“ oder „ungerechtes“ Strafmaß der Justiz interessieren. Wesentlich aufschlußreicher sind die Interpretationen und Deutungen dieses Verfahrens durch Justiz, Politik und Presse. Interessant ist z.B. die Begründung der Staatsanwaltschaft – sie hatte eine Strafe von einem Jahr und zehn Monaten gefordert – für ihren Revisionsantrag: Das Strafmaß sei dadurch begründet, daß „der Bundesrepublik durch den Anschlag schwerer Schaden im Ausland“ entstanden sei. „Sie haben dem Ansehen ihres Gastlandes schwer geschadet“, belehrte die Staatsanwältin einen der Angeklagten – das scheint das wahre Kapitalverbrechen zu sein. Die Deklarierung der antisemitischen Straftäter als ausländische „Araber“ geht einher mit der Behauptung, solche Taten hätten nichts mit Neofaschismus und Antisemitismus zu tun. In vielen Medien wird gar in völkischer Manier behauptet, die Herkunft der Täter beweise, daß es sich bei dem Anschlag nicht um eine rechte und antisemitische Tat handeln könne.

      Ähnliche Entlastungsversuche zeigen sich auch bei anderen neofaschistischen Taten. In Moers beispielsweise beschädigten vier Jugendliche libanesischer Herkunft ein jüdisches Mahnmal und beschmierten eine Gedenktafel mit Hakenkreuzen, SS-Runen und „Allah“-Grafitti. Als Motiv nannten auch sie Protest gegen die „israelischen Übergriffe gegen das arabische Volk“. Die taz (21.12.2000) meldete daraufhin unter der Überschrift „Araber schänden Mahnmal“ folgendes: „Erneut hat sich in NRW ein vermeintlich (!) rechtsextremistisches Delikt als Werk antiisraelischer Täter mit arabischem Hintergrund entpuppt.“ Ähnlich der Argumentationsweise der Nationalzeitung erklärt damit die grün-alternative taz, daß sich deutscher Antisemitismus und antiisraelische Gewaltakte ausschließen. Vor dem Hintergrund von Hakenkreuz-Schmierereien auf jüdische Mahnmale sind solche Behauptungen jedoch schlicht als Verharmlosungen des Antisemitismus zu werten.

      Juden als kollektives Feindbild

      Militanter Islamismus, völkischer Antiimperialismus und Neofaschismus überschneiden sich in ihren Anfeindungen gegen Israel und sind in ihrer antisemitischen Stoßrichtung deckungsgleich. „Die Juden“ als kollektives Feindbild sind das gemeinsame Angriffsziel. In Düsseldorf haben die Neonazis ihren antisemitischen Vernichtungswillen schon länger unter Beweis gestellt: „Die größten Feinde Deutschlands sitzen auf der Zietenstraße“, dem Sitz der jüdischen Gemeinde, lautete eine Hass-Parole der „Kameradschaft Düsseldorf“. Die Düsseldorfer „Kameradschaft“ ist eng vernetzt mit weiteren militanten „Kameradschaften“ in NRW und dem gesamten Bundesgebiet mit organisatorischen Kontakten nach Belgien und den Niederlanden. Über das von NRW-„Kameradschaften“ betriebene sog. „Widerstandsbüro“ wurde beispielsweise am 7.12.2000 nach Aufklärung des Düsseldorfer Brandanschlags über die angebliche „Hysterie jüdischer Kreise“ gespottet und erklärt: „In Anbetracht der Tatsache, dass die BRD die aggressive Politik Israels unterstützt, ist daher auch klar, dass palästinensische Freiheitskämpfer die BRD für ihren Kampf gegen Juden und Israel nutzen.“ Diese Erklärung wird u.a. unterstützt von einem sog. „Freundeskreis ‚Freiheit für Palästina’“.

      Schon die Stilisierung der antisemitischen Täter als „Freiheitskämpfer“ zeigt die Sympathie der Neonazis für den Brandanschlag. Der Neonazi-Traum von einer faschistisch-antisemitischen „Internationale“ findet hier einen Anknüpfungspunkt. Schon seit Monaten sind bei jedem Aufmarsch der neonazistischen „Kameradschaften“ Plakate mit Parolen „gegen Zionismus“ und für „Palästina“ zu sehen. Auf der Homepage des „Nationalen Widerstands Ruhr“ ist unter der Rubrik „Aktuelles über den Nationalen Widerstand“ die Parole „Solidarität im Kampf der Palästinenser gegen Zionismus“ zu finden, mit dem Angebot, Bilder von militanten Auseinandersetzungen in Israel runterladen zu können. Das Eingangsbild der Homepage zeigt Nazis mit einer Palästinenser-Flagge und ist überschrieben mit „Internationale Solidarität“.

      Die Nationalzeitung titelt mit der Parole: „Israels Verbrechen an den Palästinensern“ und fragt suggestiv: „Wo bleibt hier der Aufstand der Anständigen?“ Auf der Homepage der JN Duisburg wird auf eine Demonstration am 14.4. in Jena unter dem Motto: „Für eine Welt freier Völker – Solidarität mit Irak und Palästina!“ verwiesen. Horst Mahler (Ex-RAF, Ex-KPD), heute NPD-Mitglied, erklärte jüngst, daß in Palästina ein „Aufstand der Anständigen gegen die Agenturen der jüdischen Macht“ stattfinden würde.

      Im Verbandsorgan Ümmet-i Mohammed der Islamisten-Organisation „Milli Görüs“ vom 29.4.99 heißt es beispielsweise: „Der jüngste Tag wird erst dann anbrechen, wenn auch der letzte Jude von der Bildfläche verschwunden ist.“ (taz 9.12.2000) Bei der Verwüstung der als Gedenkstätte genutzten ehemaligen Synagoge in Essen am 7.10.2000 anläßlich der sog. „Tage des Zorns“ waren neben palästinensischen auch türkische Flaggen und Embleme der Organisation des Kölner Islamisten Kaplan zu sehen. Unter den Verhafteten befanden sich auch „Personen mit deutschem Namen“, wie die Bullen meldeten.

      Auch der PLO-Vertreter in der BRD, Abdallah Frangi, demonstrierte die fehlenden Berührungsängste zwischen PLO und deutschen Rechtsextremisten und gab der rechten Wochenzeitung Junge Freiheit ein Interview (24.11.2000). Frangi stimmte in die rechten Entlastungsparolen mit dem Vergleich zwischen Israel und den Nazis ein und erklärte: „Wenn Scharon auf den Tempelberg geht, ist das, als ob ein Nazi mit dem Hakenkreuz in die Synagoge geht.“ (taz 9.12.2000)

      In der deutschen Neonazi-Szene braut sich ein Gemisch aus rassistischen, antisemitischen und nationalrevolutionären Weltbildern zusammen, das in dem aktuellen palästinensisch-israelischen Konflikt ein Ventil für seinen Vernichtungswillen erkennt. Die islamistischen Antisemiten werden dabei zum Bündnispartner von Teilen des deutschen Neofaschismus. Im Kennzeichen D erläuterte Horst Mahler diesen Schulterschluß folgendermaßen: „Die jüdischen Organisationen der Ostküste und Israel bilden ein weltweites Geflecht, das die Weltmacht innehat und es geht ganz objektiv um die Zerstörung des deutschen Volkes. (...) Die Juden haben sich Palästina genommen und betreiben dort Völkermord, das bringt eine gemeinsame Front der Deutschen und Palästinenser zustande, das wird die prägende Kraft sein.“ Auf dem 7. Europäischen Kongress der Jugend der JN im Oktober letzten Jahres war auch vom antisemitischen Segen islamistischer Bewegungen die Rede. Der JN-Bundesvorsitzende Roßmüller verkündete dort, „daß wir stolz darauf sein können, Allah und Odin hinter uns stehen zu haben“.

      Im Libanon sollte auf Initiative europäischer Nazis und Holocaust-Leugner am 23. März eine Konferenz zu „Revisionismus und Zionismus“ veranstaltet werden. Aufgrund eines Protestaufrufs von 14 international bekannten arabischen Intellektuellen wurde sie vom libanesischen Regierungschef Rafik Hariri vorerst verboten. Sie soll allerdings zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden dürfen. Mobilisiert hierzu haben u.a. der deutsche Nazi Horst Mahler und der Schweizer Holocaust-Leugner Jürgen Graf. Graf als Hauptorganisator der Konferenz bekam im Iran politisches Asyl, nachdem er in der Schweiz letztes Jahr wegen Leugnung des Holocaust zu 15 Monaten Haft verurteilt worden war. Gerüchteweise sollen an der Konferenz neben Funktionären der panarabischen Baath-Partei und der „Syrischen Nationalistischen Partei“ auch der amerikanische Nazi Ernst Zündel und der russische Antisemit Schirinowski teilnehmen.

      Es wächst zusammen, was zusammengehört

      Beim Gipfeltreffen der Arabischen Liga Ende März in Amman wurde eine Rede Saddam Husseins verlesen, die mit den Worten endete: „Möge Gott die Juden verdammen“. Der syrische Präsident Bashar al-Assad setzte nach und verkündete: „Israel ist eine rassistische Gesellschaft, sie ist sogar noch rassistischer als die Nazis.“ Es ist anzumerken, daß es bisher noch keine bedeutenden organisatorische Bündnisse zwischen Nazis und islamistischen Gruppen in der BRD gibt. Auch ist die wieder neu entdeckte Liebe deutscher Nazis zu islamischen Antisemiten nicht einheitlich in der Neonazi-Szene. Vielmehr dient der völkische Antisemitismus beider Strömungen als ideologisches Bindeglied, das unterschiedlich genutzt wird.

      Bedeutsam ist hierbei die völkisch-antisemitische Besetzung antiimperialistischer Denk- und Politikansätze, denn ein völkischer Antiimperialismus ist leider auch radikalen Linken in Deutschland nicht fremd. RAF, RZ, Anti-Imps und Autonome sowie diverse K-Gruppen bieten dafür in ihrer Geschichte erschreckende Beispiele. Die PLO-Verherrlichungen und Israel-Schmähungen in der radikalen Linken sind in den Neunzigern weitgehend verschwunden. Palästina-Komitees sind zumeist sang- und klanglos eingegangen und militante antisemitische Spinnergruppen wie die AIZ sind glücklicherweise isolierte Randerscheinungen und Eintagsfliegen geblieben, die keinen nennenswerten Widerhall in der Linken fanden. Doch ist diese Entwicklung nicht einem reflektierten Umdenken und einer detaillierten Aufarbeitung der Fallstricke eines linken Antiimperialismus zu verdanken. Eher hat sich Ratlosigkeit und Nicht-Verhalten breitgemacht: Irgendwie ist man und frau ja schon für die unterdrückten Palästinenser. Israel ist ja irgendwie die Militärmacht und dann noch von den USA hochgerüstet. Und mit dem Zionismus ist das ja auch irgendwie ein Problem, weil – gegen Nationalismus ist man/frau ja auch. Obwohl: Gegen Juden an sich ist man/frau natürlich auf keinen Fall. (...) Und so wie früher – voll gegen Israel als das „zionistisch imperialistische Gebilde“ – will man/frau heute ja auch nicht mehr sein. So etwas kann man/frau ja heutzutage auch nicht mehr sagen. Wegen der Geschichte und weil man/frau jetzt ja auch gegen Antisemitismus ist und die Nazis jetzt für die Palästinenser. Da sind Frau&Mann in der Antifa „irgendwie“ ziemlich durcheinander.

      Und dann gibt es mittlerweile auch die Antinationalen oder gar die Antideutschen, die jede und jeden gleich als Nazi outen, nur wenn man/frau mal was gegen Israel sagt. Das weiß z.B. die Zeitschrift der deutschen Antiimps So oder so – Die Libertat!. Dort heißt es: „Süffisant bis rassistisch ist die Haltung einiger linker Presseerzeugnisse zum Konflikt in Palästina. Ob Konkret oder Jungle World – einig ist man sich dort, dass ein ‚randalierender islamistischer Mob‘ nur den Anlass brauchte, den Scharon mit seiner Provokation auf dem Tempelberg lieferte, um sich an den Juden auszutoben. (...) Die Legitimierung der expansionistischen Politik Israels mit dem Holocaust, macht die Palästinenser zum Kanonenfutter um die linke weiße Weste.“ (Nr.7/Herbst 2000) Dagegen halten die deutschen Anti-Imps in bekannter Manier an dem „grundsätzlichen Recht auf Revolte“ fest, und das heißt in ihrem Jargon „auch in Palästina und gegen Israel. Denn nur dann wird Solidarität nicht taktisch und kann berechtigte Kritik konkret werden.“ (ebd.)

      „Chinesen am Rhein“

      Hier stimmt das antiimperialistische Weltbild noch: Der Dualismus zwischen gut und böse wird nach den Maßgaben des völkischen Antiimperialismus gezogen – hier das „unterdrückte Volk“ als kollektiver Bezugspunkt und da der expansionistische Imperialistenstaat – also „für Palästina und gegen Israel“. Damit steht Die Libertat nicht alleine: Eine „Rote Aktion Duisburg“ rief am 23. 12. 2000 zu einer Demo unter dem Motto „Stoppt das Massaker in Palästina“ auf. Damit sollten allerdings nicht die Hamas, der islamische Djihad oder die Hisbollah angegriffen werden, sondern die „israelische Besatzungsmacht“. In dem Aufruf hieß es: „Die Behauptung, beide Seiten seien an der Gewalt schuld, ist schon allein angesichts der Panzer und Kampfhubschrauber, mit denen gegen die aufständige Zivilbevölkerung vorgegangen wird, absurd.“ Auch den Veranstaltern war aufgefallen, daß solche Platitüden auch von Neonazis verzapft werden. Deshalb heißt es in dem Aufruf: „Wichtig! Wir werden nicht zulassen, dass Nazis an dieser Kundgebung teilnehmen und wir werden jede Form des Antisemitismus sofort und mit allen Mitteln unterbinden. Ebenso werden wir keine Störungen oder gar Angriffe von Prozionisten zulassen!“ Bezeichnend ist, daß sich deutsche Antiimps ausgerechnet hierzulande von „Prozionisten“ bedroht fühlen.

      Im linken Hamburger Radiosender „Freies Sender Kombinat“ (FSK) erhielten kürzlich zwei Redakteure Sendeverbot. Den antiimperialistisch gesinnten Redakteuren der Rubrik „Knast und Justiz“ wird vorgeworfen, in einem Beitrag Antisemitismus geduldet und verharmlost zu haben. Hintergrund ist eine 2-Std.-Sendung vom 25.10.2000 mit einem Vertreter der palästinensischen Gemeinde Hamburg, der u.a. unwidersprochen folgendes erklärte: „Wir haben alles erlebt, was die Juden damals erlebt haben. KZ, Vertreibung, Millionen von Flüchtlingen, Massaker, egal in welchen Maßen.“ Des weiteren erklärte der Studiogast, „die Juden“ mißbrauchten die Entschädigungszahlen der BRD für ihre „Unterdrückungspolitik“. Er phantasierte dabei unwidersprochen, Israel hätte pro Kopf Zehntausend Millionen DM Entschädigung enthalten. Ein Redakteur stimmte mit der Bemerkung zu, die „so genannte Wiedergutmachung“ sei nicht den Opfern der Shoa zugute gekommen, sondern von Israel benutzt worden, „den militärischen Apparat, die Unterdrückung dort aufzubauen.“ (taz 11.12.2000) Teile des Radioforums wandten sich daraufhin mit einem Interview in der ostdeutschen Tageszeitung junge Welt gegen die Kündigung der Redakteure mit der Begründung, es werde versucht, mit „dem Totschlagargument Antisemitismus, antiimperialistische und antikapitalistische Kritik aus dem Sender zu drängen.“ (junge Welt 04.01.01)

      Linker Antisemitismus hat in dem Sender FSK eine Geschichte: Vor einem Jahr z.B. erklärten die sog. „Freunde der Zeit“ anläßlich des Todes von Ignatz Bubis in einem Radiobeitrag: „Wieder wird in Ermangelung von Klassenbewußtsein um der Lehre des heutigen linken Daseins aus einem liberalen Kapitalisten, Ausbeuter, Spekulanten ein Antirassist. Warum? Weil er Jude war? Als ob das ein Persilschein sei!“ Keine Schonzeit mehr für Juden – darin sind sich rechte wie linke Vertreter eines völkischen Antiimperialismus einig.

      Probleme mit dem „jüdischen Kapitalisten“ Bubis hatte auch die junge Welt. Ein „Verdränger von gestern“ sei Bubis gewesen, hieß es in einem Nachruf. (jW 16.8.99) Er sei für die „Umkehr antifaschistischer Werte“ verantwortlich. O-Ton junge Welt: „Wer vom Kapitalismus nicht reden will, soll auch vom Faschismus schweigen, meinte Max Horkheimer. Ignatz Bubis aber hat sich nach 1945 für ein Leben in Westdeutschland entschieden, weil es ein kapitalistisches war.“ Zwei Tage später veröffentlichte die Zeitung eine „Akte Bubis“ mit dem Ziel, dessen „kapitalistische Machenschaften“ anzuprangern. „Die Verfasser blumiger Nachrufe“, so das Blatt, „werden sich mit dieser Geschichte vielleicht doch noch auseinandersetzen müssen.“ Ähnliches war zeitgleich in der Nationalzeitung zu lesen.

      Ende letzten Jahres referierte der panarabische Nationalist Karam Khella auf Einladung des Hamburger AStAs zum israelisch-palästinensischen Konflikt. Karam Khella war in den Achtzigern arabischer Vorzeige-Linker der Antiimps. Er verglich regelmäßig die israelische Politik mit der der Nazis und bezeichnete Israel als ein „künstlich-imperialistisches“ und gar „faschistisches Gebilde“, das verschwinden müsse. Bei seinem Vortrag vor ein paar Monaten erklärte er unter Applaus deutscher Linker, die Juden würden im Falle eines Friedens mit den Arabern Israel sofort verlassen, weil es ihnen dann „dort zu heiß“ werden würde.

      Antisemitismus ist aus dem linken antiimperialistischen Weltbild längst nicht verschwunden. Angesichts der aktuellen Auseinandersetzungen um Israel macht er sich wieder Luft. Auffällig und bedrückend sind hierbei die plakativen Übereinstimmungen mit den völkisch-antiimperialistischen Parolen der extremen Rechten; eine schon länger in Deutschland vorhandene Übereinstimmung, auf die Horkheimer und Adorno schon zur Zeit des neu-linken Aufbruchs aufmerksam machten. Adorno erkannte beispielsweise in den antiimperialistisch motivierten Protesten gegen den israelischen Botschafter Züge eines neuen Antisemitismus: „Man braucht gar nicht erst auf die Chinesen am Rhein zu warten. Du müßtest nur einmal in die manisch erstarrten Augen derer sehen, die, womöglich unter Berufung auf uns selbst, ihre Wut gegen uns kehren“, schrieb er 1969 an Marcuse.

      Alex Busch (Bahamas 35/2001)

      Diesem Artikel liegt ein Vortrag auf dem Duisburger Antisemitismus-Kongress am­ 8.4.2001 zugrunde.
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 03:36:00
      Beitrag Nr. 882 ()
      @windei und Co:

      "Es kann auch arabische Nazis geben"

      Der Publizist Rafael Seligmann über antisemitische Anschläge
      auf Synagogen in Deutschland



      taz: Es waren keine Rechtsradikalen, die Molotowcocktails gegen die Synagoge in Düsseldorf geworfen haben. Die mutmaßlichen Täter sind junge Antisemiten arabischer Abstammung. Wurde in den vergangenen Wochen vorverurteilt, ohne die Fakten zu prüfen?

      Rafael Seligmann: Ganz so ist es nicht. Wenn jemand einen Anschlag auf eine Synagoge verübt, ist er in meinen Augen ein Antisemit. Ob er arabisch ist oder deutsch, ist egal. Wenn einer Hitlerbilder aufhebt und Hakenkreuze hineinmalt, ist er ein Nazi. Und es kann auch arabische Nazis geben.

      Ist der Schluss zulässig, dass sich Palästinenser jetzt mit Neonazis verbrüdern?

      Nein, es gibt jüdische Gangster; es gibt palästinensische Gangster; es gibt deutsche Gangster. Wenn einer einen Anschlag auf eine Synagoge verübt, versucht er, Juden Schaden zuzufügen. Mir ist es einerlei, welcher Herkunft er ist - aber die Bedrohung für jüdische Gemeinden in Europa ging bislang vorwiegend von extremistischer, arabischer Seite aus.

      Wundert es Sie, dass der Nahostkonflikt nach Deutschland durchschlägt?

      Wir können nicht viel dagegen tun. Aber wir haben in Deutschland für Gesetz und Ordnung zu sorgen. Anschläge auf Gebäude und Misshandlungen von Personen sind verboten. Deswegen bin ich froh über die Diskussion um die Leitkultur, auch wenn dieser Begriff unglücklich ist. Ich bin vorbehaltlos für eine Integration von Menschen, die bereit sind, hier das Gesetz zu achten. Wenn einer Krieg führen will, hat er in Deutschland nichts zu suchen. Egal, ob er Jude oder Palästinenser ist.

      Fürchten Sie, dass sich nach diesem Anschlag in Deutschland jüdische Friedensaktivisten von moderaten Palästinensern abwenden?

      Die Auseinandersetzung muss im Nahen Osten geführt werden. Auch wenn der Generalvertreter der Palästinenser in Deutschland, Abdalla Frangi, meint: Wenn Scharon auf den Tempelberg geht, ist das, als ob ein Nazi mit einem Hakenkreuz in die Synagoge geht. Mit solchen Sätzen kocht er Emotionen hoch.

      In solchen Äußerungen erkennen Sie aber schon einen Wirkungszusammenhang zwischen neonazistischen Sprüchen und PLO-Propaganda?

      In diesem Zusammenhang ist es schon bemerkenswert, dass hier Frangi der Jungen Freiheit ein Interview gibt.

      Auch Charlotte Knobloch, die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde von München und Oberbayern, ließ von dem rechtsgewirkten Blatt befragen.

      Frau Knobloch wollte mit diesen "jungen Leuten" reden, um sie nicht einfach nach rechts abgleiten zu lassen. Das ist eine ganz andere Motivation, als Herr Frangi sie hat. Er sucht Hilfe, wo er kann, und ist da nicht wählerisch. Das ist kurzsichtig von ihm. Am Ende werden Palästinenser und Israelis Frieden schließen müssen. Man kann sich zwar gegenseitig umbringen, aber irgendwann lässt die Aufmerksamkeit der Welt nach; lässt nach Jahrzehnten auch das Bedürfnis der Palästinenser und Israelis nach, Krieg zu führen. Ich finde, die richtige Strategie von Frangi müsste sein, beruhigend auf diesen Konflikt und die Emotionen in Deutschland einzuwirken. Da bleibt er hinter Arafat doch zurück. Er hat sich jetzt mit israelischen Eltern verwundeter Kinder getroffen. Der Palästinenserpräsident und die israelische Regierung wissen, dass man irgendwie zu einer Übereinkunft kommen muss.

      Und in diesem Sinne halten Sie Anschläge auf Synagogen in Deutschland für eine politische Äußerung von vorgestern?

      Das ist so. Furchtbar ist, was übrig bleibt: dieser Hass in den Herzen und in den Köpfen, in Palästina, in Israel und auch hier.

      ANNETTE ROGALLA

      taz Nr. 6318 vom 9.12.2000, Seite 5, 122 Zeilen, Interview ANNETTE ROGALLA
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 03:37:36
      Beitrag Nr. 883 ()
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 03:44:28
      Beitrag Nr. 884 ()
      und das sind Palästinenser. Sie sind aber natürlich "keine Nazis".

      Avatar
      schrieb am 14.09.03 03:46:12
      Beitrag Nr. 885 ()
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 10:11:34
      Beitrag Nr. 886 ()
      "Die Juden sind an allem schuld!"
      Wer stellt diese Behauptung immer wieder auf: Jüdische Autoren. Ich habe diesen Satz sonst noch nirgens gelesen. Anscheinend neigen da einige Mitglieder des auserwählten Volkes zum Größenwahn. Ich schlage eine psychatrsche Behandlung vor, anders glaube ich, kann diese Krankheit nicht beseitigt werden.
      :p

      Noch ein Kommentar zu dem Interview mit Seligmann.

      Wenn einer einen Anschlag auf ein Synagoge verübt, braucht er natürlich kein Antisemit sein. Seine Motive können völlig anderes gelagert sein. Er will zum Beispiel gegen die Unterstützung der Diaspora bzw. der betreffenden Gemeinde für die verbrecherische Politik Sharons protestieren. Dies ist vermutlich das Motiv eines Arabers, in meinen Augen kein Antisemtismus. Es kommt immer auf die Intention des Handelnden an.

      Was soll dieser Satz:

      Wenn einer Hitlerbilder aufhebt und Hakenkreuze hineinmalt, ist er ein Nazi. Und es kann auch arabische Nazis geben.

      Wo hebt er die Bilder auf? Vom Boden, wie sie üblicherweise herumliegen? Und er malt Hakenkreuze hinein, um sie zu verunstalten?
      Selten so was dämliches gelesen.

      Was soll dieser heuchlerische Satz?

      In diesem Zusammenhang ist es schon bemerkenswert, dass hier Frangi der Jungen Freiheit ein Interview gibt.

      Sogar Avnery und Kishon (ein rechter Zionist) haben der Jungen Freiheit schon Interviews gegeben. Auch von Creveld. Aber bei Frangi ist das "bemerkenswert". Heuchler!

      Frau Knobloch lies sich auch befragen von der JF, Herr Seligmann?

      Aber das ist doch ganz was anderes. Für Frau Knobloch und für uns Juden gelten doch andere Maßstäbe.
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 10:33:15
      Beitrag Nr. 887 ()
      stirner,

      hättest Du auch so großes Verständnis, wenn ein paar Israelis mal bei Dir zu Hause vorbeikommen und Deine Wohnung anzünden, weil Du antiisraelische Hetze betreibst?

      Das wäre natürlich nicht menschenverachtend, denn es kommt ja nach Deiner Aussage immer auf die Intention des Handelnden an.
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 10:36:35
      Beitrag Nr. 888 ()
      Nun, ich würde mit Sicherheit sagen können: Es war kein antisemtischer Anschlag. oder?

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 10:43:25
      Beitrag Nr. 889 ()
      Ja. Sehr lustig.

      Inzwischen sind wir schon so weit, dass Du öffentlich Dein Verständnis für Anschläge auf Synagogen äußerst.
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 10:45:51
      Beitrag Nr. 890 ()
      Für die, die es offenbar nicht wissen.

      Das Hakenkreuz ist in Indien ein Glückszeichen.
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 10:49:00
      Beitrag Nr. 891 ()
      Anscheinend für einige Leute hier im Board und in den Palästinensergebieten nicht nur in Indien.
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 10:52:18
      Beitrag Nr. 892 ()
      Und die deutsche Naziflagge, wie sie hier von Arabern gehisst wird, ist sicherlich kein indisches Glückszeichen.



      Der Hitlergruss, der hier zu Ehren des "Führers" Arafat gezeigt wird, sicherlich auch nicht.

      Avatar
      schrieb am 14.09.03 11:08:18
      Beitrag Nr. 893 ()
      @stirner: jetzt hast du den Bogen aber überspannt.
      Man könnte dir die Blindheit über das Vorhandensein des Antisemitismus durchgehen, sogar deine schlechten mathematischen Kenntnisse der Bruchrechnung bezüglich der Prozentsatzes der Mörder und ihrer Zustimmer bei den Palestinensern, aber dies:

      "Wenn einer einen Anschlag auf ein Synagoge verübt, braucht er natürlich kein Antisemit sein. Seine Motive können völlig anderes gelagert sein. Er will zum Beispiel gegen die Unterstützung der Diaspora bzw. der betreffenden Gemeinde für die verbrecherische Politik Sharons protestieren. Dies ist vermutlich das Motiv eines Arabers, in meinen Augen kein Antisemtismus. Es kommt immer auf die Intention des Handelnden an"

      Das Anzünden der Synagogen ist also kein Antisemitismus...
      Die Juden werden als Juden für die Taten der Israelis haftbar gemacht. Aber das soll dann kein Antisemitismus sein... :eek:
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 11:55:54
      Beitrag Nr. 894 ()
      Die Anschläge sollten sich auch gegen Moscheen richten.
      Hat sich hier schon jemand gegen Antiislamismus beschwert ?

      Zwar taurig das die Anschläge geplant wurden, aber zum Glück ist ja kein Jude oder Israeli zu Schaden gekommen.
      Mich würde interessieren ob p 2001 auch so eifernd wäre, wenn sich die möglichen Anschläge z.B. auf eine katholische Kirche gerichtet hätten.

      Niemand kann in die Köpfe anderer gucken. Eine Gehirnpolizei gibts (zum Glück )noch nicht.
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 13:08:15
      Beitrag Nr. 895 ()
      #866,
      an dem Beitrag von Seligmann, der nun wahrlich zur geistigen Elite des deutschen Judentums zu rechnen ist,
      wird eines deutlich:

      Man muss sich um die geistige Gesundheit des deutschen Judentums ernsthaft Sorgen machen!

      Wenn ein Intellektueller wie er wahllos den Nazismusbegriff für Araber verwendet, ohne zu reflektieren,
      dass Nazi die Verballhornung des Begriffes Nationalsozialistische Partei Deutschlands ist, dann wird deutlich, in welch katastrohalen Denkstrukturen/Denkmustern sich die geistige Elite des deutschen Judentums verirrt/eingemauert hat!

      Nazi ist die Bezeichnung für die "rein" deutsche Abart des Faschismus!!

      Windei
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 13:22:42
      Beitrag Nr. 896 ()
      @windei:
      #863, #864, #865, #867

      klicken wirst du ja wohl noch können, oder? :cry:

      einfach durchlesen, denn Lesen bildet bekanntlich weiter... :cool:
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 13:23:46
      Beitrag Nr. 897 ()
      windei,

      deine versuche der re-nationalisierung des nationalsozialismus in zweifelhaften ehren (nazis - nur original mit deutschem qualitätssiegel), aber als (neo)nationalsozialisten werden gemeinhin menschen bezeichnet, die den ideen, der ideologie und den symbolen des dritten reiches und seines etwas tuckigen kleinen führers mit popelbremse huldigen.

      und zwar weltweit.
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 13:37:54
      Beitrag Nr. 898 ()
      @schnauze:
      und ja, ich fände einen Anschlag auf eine Moschee genauso schlimm.

      http://www.klick-nach-rechts.de/gegen-rechts/2002/11/brandan…

      http://www.islamrat.de/presse/p2001/anschlag.htm

      http://www.irh-info.de/presse/pm20012304.htm

      aber auch das gibt es:

      Türkische Rechtsextremisten verüben Brandanschlag auf Kirche in Kassel
      Kreuze wurden mit schwarzer Farbe übermalt - Wer könnte ein Motiv haben auf Kirchen, Synagogen und Moscheen Brandanschläge zu verüben? Wer will die Religionsgruppen gegeneinander bringen? Der Rechtsradikalismus kennt keine Tabus

      Vermutlich türkische Rechtsextremisten haben einen Brandanschlag auf eine katholische Kirche in Kassel verübt. Ein Brandsatz zerstörte am Morgen die Tür des Gotteshauses, teilte die Polizei mit. Größeren Sachschaden habe der von Passanten alarmierte Pfarrer verhindern können.

      Die Brandstifter hätten mehrfach den Namen der Jugendorganisation der rechtsextremen türkischen "Grauen Wölfe" an die Wände gesprüht. Kreuze wurden mit schwarzer Farbe übermalt.

      Wer könnte ein Motiv haben auf Kirchen, Synagogen und Moscheen Brandanschläge zu verüben? Wer will die die Religionsgruppen gegeneinander ausspielen? Der Rechtsradikalismus kennt keine Tabus!


      Almanya 2002-04-27


      weiter

      Saudi-Arabien: Brandanschläge auf Moscheen. In der östlichen Provinz Dammam untersucht die Polizei die Brandanschläge auf drei schiitische Moscheen. Vergangene Woche haben Unbekannte in den drei Moscheen auf der Insel Tarut im Persischen Golf Feuer gelegt. Wie Nachrichtenagenturen berichten, sehen Beobachter einen Zusammenhang mit einem Treffen zwischen schiitischen Vertretern und dem Kronprinzen. Dabei hatten die Schiiten, die im Land eine Minderheit sind, gleiche Behandlung wie die Sunniten gefordert.



      weiter

      Anschlaege militanter Kurden gehen weiter
      Militante Kurden haben ihre Anschlaege auf tuerkische Einrichtungen fortgesetzt. In Nordrhein-Westfalen wurden erneut Brandanschlaege auf tuerkische Moscheen, Kulturvereine und Geschaefte veruebt.
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 13:59:26
      Beitrag Nr. 899 ()
      Israels Handelsminister: Attentat auf Arafat "legitime" Option

      Jerusalem (dpa) - Der israelische Handelsminister Ehud Olmert hält nach eigenen Angaben einen möglichen Mordanschlag für eine "legitime" Methode, um Palästinenserpräsident Jassir Arafat aus dem Weg zu räumen. "Die Frage ist doch, wie man dies erreicht: Ausweisung ist eine Option. Ein Attentat ist ebenfalls eine der Optionen," sagte Olmert am Sonntag im israelischen Rundfunk.

      Die Wahl des Mittels sei keine moralische Frage, sondern von praktischen Erwägungen bestimmt. "All diese Möglichkeiten sind legitim gegen den Chef von Mördern und den Ober-Terroristen", fügte Olmert hinzu. Die am Donnerstag getroffene "grundsätzliche" Entscheidung der israelischen Regierung für eine Zwangsausweisung Arafats ist auf weltweite Ablehnung gestoßen.

      Der israelische Inlandsgeheimdienst Schin Beth hat nach eigenen Angaben derzeit Hinweise auf die Planung von insgesamt 40 Anschlägen, darunter Bombenattentate. In der Nacht zum Sonntag zerstörten israelische Soldaten in der Nähe der Stadt Dschenin im Westjordanland ein Haus, berichtete der Rundfunk weiter. Das Gebäude gehört der Familie eines militanten Palästinensers gehören, der in die Planung von Selbstmordattentaten verwickelt sein soll.

      http://www.fr-aktuell.de/ressorts/nachrichten_und_politik/na…
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 14:29:07
      Beitrag Nr. 900 ()
      #883:
      erst :
      Der israelische Inlandsgeheimdienst Schin Beth hat nach eigenen Angaben derzeit Hinweise auf die Planung von insgesamt 40 Anschlägen, darunter Bombenattentate. In der Nacht zum Sonntag zerstörten israelische Soldaten in der Nähe der Stadt Dschenin im Westjordanland ein Haus, berichtete der Rundfunk weiter. Das Gebäude gehört der Familie eines militanten Palästinensers gehören, der in die Planung von Selbstmordattentaten verwickelt sein soll.


      dann liest sich "All diese Möglichkeiten sind legitim gegen den Chef von Mördern und den Ober-Terroristen" schon in einem etwas anderem Kontext :eek:
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 14:38:23
      Beitrag Nr. 901 ()
      Vermutlich kommen die Israelis mit Recht und Gesetz, also ordentlichen Gerichtsverfahren, in der aktuellen Situation auf keinen grünen Zweig. Deswegen müssenen sie halt die Leute ermorden, das führt zu Ergebnissen.

      Umgekehrt sehen die Palestinenser im Terror den einzigen Weg, um ihrer Interessen gegen Israel durchsetzen zu können.

      Aus der Sicht unbeteiligter Terroropfer auf beiden Seiten hätte es vermutlich was, wenn sich die Führer direkt abschlachten.
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 14:42:26
      Beitrag Nr. 902 ()
      @Wacka:
      deinen dritten Satz könnte ich unterschreiben.
      Wobei man bedenken muss, daß Scharon besser schiesst :D
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 16:06:40
      Beitrag Nr. 903 ()
      nichtdie,

      was ist ein Brandanschlag auf Synagoge schon im Vergleich zu einem Mordanschlag auf ein gewähltes Staatsoberhaupt? Die Israelis drehen langsam durch und fallen moralisch auf die Stufe von Barbaren herab.

      Was den Brandanschlag angeht, möchte ich nochmals klarstellen: Er richtet sich vermutlich (wir kennen das wahre Motiv fiktiver Taten ja nicht) gegen den Juden als Juden, wie Du behauptest sondern gegen die jüdische Gemeinde als Unterstützer der verbrecherischen Politik Sharons. Das ist kein Antisemitsmus, aber bleibt als Brandstiftung noch immer ein Verbrechen. Das genügt Dir offensichtlich nicht.
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 16:11:56
      Beitrag Nr. 904 ()
      Auch die Jerusalem Post, praktisch Organ der Regierung, ruft zum Mordanschlag auf Arafat auf:

      And we must kill Yasser Arafat, ..

      Die Mörder sitzen also in Tel Aviv, nicht in Ramallah. Normal ist das nicht mehr. Einen Aufruf zum Mord an einem Staatsoberhaupt hat es in einem zivilisierten Land noch nicht gegeben. Die Erfahrung zeigt allerdings, daß ein Mord an einer Führungsperson die Dinge verschlechtert. Aber vermutlich wollen die den Konflikt ja eskalieren; das kann aber schwer ins Auge gehen.


      Quelle:

      http://http://www.fpp.co.uk/BoD/origins/JerusPost110903.html
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 16:14:36
      Beitrag Nr. 905 ()
      @Stirner:


      " Die Juden sind an allem schuld!"
      Wer stellt diese Behauptung immer wieder auf: Jüdische Autoren. Ich habe diesen Satz sonst noch nirgens gelesen. Anscheinend neigen da einige Mitglieder des auserwählten Volkes zum Größenwahn. Ich schlage eine psychatrsche Behandlung vor, anders glaube ich, kann diese Krankheit nicht beseitigt werden.


      Möchtest Du auch in Zukunft halbwegs ernst genommen werden, obwohl Du Dich in eine Position begeben hast, die das eigentlich ausschließt ? Über- beanspruchst Du nicht den guten Willen derer, auf deren Resonanzboden Du überhaupt agieren kannst ? Oder wisst Du tatsächlich hier nur für die Dumpfbacken ein wenig rumkritzeln ?


      Auf "Die Juden sind an allem Schuld" erbringt google
      27000 hits. Empfehlenswert auch: "Die Juden sind unser Unglück"

      Es sind nur die Juden, die sowas behaupten? Na sowas.

      Schaun wir also mal, was sich dahinter verbirgtm schaun wir mal, was "der Jude" dazu zu sagen hat:



      Vorläufig die Amerikaner

      Von Georg Kreisler

      Der österreichische Moderator der Sendung "Kulturzeit" in 3SAT, Herr Grandits, sagte gestern sinngemäß: Da die Amerikaner im Irak das Recht mit Füßen treten, machen es ihnen andere Völker nach. In Thailand erschießt jetzt die Polizei die Drogenhändler, ohne sich die Mühe zu machen, sie zu verhaften, eine klare Rechtsverletzung, und daran ist Amerika schuld – noch nicht die Juden, nein, vorläufig nur die Amerikaner, sagt er.

      In den 20er Jahren schrieb Friedrich Holländer einen Text zur Melodie der Habanera aus der Oper Carmen:

      An allem sind die Juden schuld,
      die Juden sind an allem schuld,
      allem schuld.
      Warum sind denn die Juden schuld?
      Kind, das verstehst du nicht,
      sie sind dran schuld.

      Die Hetze gegen Amerika war in der Sendung, die behauptet, etwas mit Kultur zu tun zu haben, in den letzten Wochen gnadenlos. Die abstrusesten Themen, wie oben, kamen da zur Sprache, nur um Amerika eins auszuwischen. Vielleicht sollte man allerdings Herrn Grandits zugute halten, dass er zumindest so aussieht, als merkte er das nicht. Die Augen starr auf den Teleprompter gerichtet, leiert er seine Ansagen herunter, verspricht sich, zögert vor Worten mit mehr als drei Silben und betont immer wieder das Falsche. Nun gut, sagt man sich, er und diese Sendung sind halt ein weiteres Indiz der Unkultur, die sich in Europa ausbreitet, des Dilettantismus und somit des Kampfes gegen Kunst und Kultur.

      Im Fernsehen ist es die "Quote", die gegen die Kunst kämpft, im Theater die traditionsverachtenden Regisseure mit ihren ahnungslosen, sich wichtig machenden Zeitungskritikern, in der Literatur die profitverhafteten Verlage mit ihren immer ungebildeter werdenden Lektoren, die um ihre Posten bangen und vermeinen, sich den kulturlosen Zeitläufen anpassen zu müssen, in der bildenden Kunst sind es die Leute, die neue Ideen schon für Kunst halten, in der Musik die Experimentierer und so weiter. Aber wenn man genau hinschaut, ist es mehr als das: es ist das Böse, das gegen Kunst und Kultur kämpft und zumindest kurzfristig auch triumphiert. Und jetzt ist dieses Böse eben wieder auf den Antisemitismus gestoßen, im Westen nichts Neues.

      Natürlich hat das auch mit Quote zu tun. Endlich kann man laut sagen, was man bisher nur heimlich dachte.

      Man kann sogar Massendemonstrationen veranstalten, und die Leute wissen schon, wer gemeint ist, nämlich vorläufig die Amerikaner. Laut einer Umfrage in Frankreich, denkt jeder dritte Franzose, dass es besser gewesen wäre, wenn die Iraker gesiegt hätten. Und ein Schweizer Künstler sagte dieser Tage zu mir: "Georg, du bist mein Freund, aber Sharon ist ein Kriegsverbrecher."

      Es gibt also wieder "auch anständige Juden", und einer von denen bin diesmal ich.

      Fast alle meine Freunde hier in der Schweiz und anderswo sind Christen, und sie wünschen mit bestimmt nichts Böses. Ich bin überzeugt, dass sie mich in künstlerischer Hinsicht wie auch charakterlich schätzen, ja sogar lieben. Sie zeigen mir immer wieder, dass sie es gut mit mir meinen, sie sind hilfreich und ehrlich, obwohl sie wissen, dass ich Jude bin. Sie sind nicht die einzigen, ich treffe auch fremde Leute, die nichts von mir wissen, außer, dass ich Jude bin.

      Sie kennen weder meine Lebensgeschichte, noch meine Ansichten, sie wissen nicht, ob ich verheiratet, homosexuell oder Erotomane bin, aber sie wissen, dass ich Jude bin. Sie haben manchmal noch nie einen Juden zu Gesicht bekommen, aber sie wissen, dass ich einer bin. Sie lehnen jeglichen Antisemitismus ab, aber sie wissen, dass ich Jude bin.

      So viele Parallelen zur Hitlerzeit fallen einem alten Menschen wie mir ein, so viel hat man schon damals im "Stürmer" und im "Völkischen Beobachter" gelesen. Der Urfeind ist wieder da, egal ob er da ist oder nicht. Der Stumpfsinn mündet wieder in die Barbarei, der Abstand zwischen Kapitalismus und Kannibalismus wird von Tag zu Tag kürzer.

      Während der Hitlerzeit war ich in Amerika. Ich fühlte mich wohl dort, wenn auch ein wenig fremd. Nach dem Krieg kam ich zurück nach Europa, aber ein Zuhause-Gefühl wollte sich auch da nicht einstellen. In den letzten Wochen hat sich das jedoch geändert. Ich werde wieder verfolgt, denke wieder an Flucht, habe wieder Angst, kurz, ich fühle mich wieder zuhause.

      Georg Kreisler, 1922 in Wien geboren, 1938 in die USA emigriert; Kabarettist, Schriftsteller, Schauspieler und mehr. 1942 erhielt Kreisler die amerikanische Staatsbürgerschaft und lebt seit einigen Jahren in der Schweiz.
      Erschienen in: Campo de Criptana, 2/2003

      hagalil.com 19-06-03



      SEP
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 16:22:45
      Beitrag Nr. 906 ()
      Ganze Welt auf Seite Arafats


      Die ganze Welt stellt sich auf die Seite Arafats. Die UNO, die EU, die USA und die arabische Welt verurteilen Israels Kabinettsbeschluss Arafat auszuweisen. Es ist, als riefe man erneut „Barabbas, Barrabas!“ Nur zwei Jahre nach dem 11. September 2001, nachdem Arafat seine Genugtuung über den Terroranschlag in New York zum Ausdruck brachte und die Palästinenser deswegen vor Freude auf den Strassen tanzten, stimmt die Welt heute für Arafat. Dazu ließ er Tausende palästinensische Kinder als lebende Schutzschilder um seine Residenz in Ramallah aufstellen, was in der Welt nach Sympathie für Arafat aussieht und auch von linken Israelis, wie Uri Avnery (rechts im Bild), unterstützt wird. Arafat hat damit einen Public-Relation-Sieg errungen.

      Israels Regierung wertet den Rummel um Arafat als eine vorübergehende Sache, was zu optimistisch gesehen wird, denn die Welt sieht in Arafat nicht den Terrorchef der Münchner Olympiade und Führer Tausender Terroranschläge in Israel, Libanon und überall in der Welt, sondern den Friedensnobelpreisträger.
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 16:26:16
      Beitrag Nr. 907 ()
      Polizeiliche Anzeigen gegen diese Webseite – wie bereits geschehen – sind zwecklos. Lesekundige Streithähne und -hennen beachten bitte vor dem Krähen und Gackern §86/III (§86a) StGB: »...gilt nicht, wenn das Propagandamittel oder die Handlung der staatsbürgerlichen Aufklärung, der Abwehr verfassungswidriger Bestrebungen, der Kunst oder der Wissenschaft, der Forschung oder der Lehre, der Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens oder der Geschichte oder ähnlichen Zwecken dient.«



      Die Verwendung des Swastika in alter Zeit
      Der Begriff Swastika kommt aus dem Sanskrit, einer altindischen Sprache, und bedeutet »das, was gut ist« sowie »glücklich sein«. Im Deutschen ist es durch die Nationalsozialisten als »Hakenkreuz« bekannt, ein anderer Name ist »Sonnenrad«. Im Englischen nennt man es auch »Running Wheel« (»das umlaufende Rad«). Im Duden heißt es »die« oder »der« Swastika . Hier ist es »das«.

      Der Ursprung des Swastika liegt im Dunkeln. Aus frühen Zeiten ist es aus Indien, Ägypten und Mesopotamien bekannt. Es wurde auf dem Genitalschutz eingeborener brasilianischer Frauen gefunden, wie in Kunstwerken der Azteken und Maya. Selten findet man das Swastika auch in Polynesien. Griechische Priesterinnen brannten sich Swastiken auf ihre Arme. Weibliche Götterfiguren aus dem alten Troja trugen Swastiken auf ihren Vulven. Eine Benutzung des Swastika im Islam ist ebenfalls bekannt, genauso wie in der frühen christlichen und byzantinischen Kunst. Synagogen in Nordafrika, Palästina und den USA tragen Swastiken . Mit dem Swastika tätowierte Afrikanerinnen zeigen so ihre Fruchtbarkeit. Japanische Samurai-Krieger trugen es auf ihrem Panzer. Tibetische Mönche tragen das Swastika als Tätowierungen, man findet es auch auf dem Thron des Dalai Lama.



      Das Vorkommen von Swastiken in prähistorischen Funden
      (Karte nach Thomas Wilson, Kurator des US-Nationalmuseums, 1894)



      Das Swastika-Symbol wird seit Jahrtausenden in nahezu jeder menschlichen Kultur auf diesem Planeten als ein Zeichen des Glücks und des Schutzes, als eine Verkörperung des Lebens und der wechselnden Jahreszeiten verehrt. Bekannte Fundorte von Swastiken liegen in China, Indien, Griechenland, Israel, in allen Teilen Amerikas, in Afrika und auch in Europa. Bis heute findet man es als Zeichen des Buddhismus, Hinduismus und Dschainismus in ganz Asien an Tempeln und im täglichen Gebrauch als Glückssymbol und Zeichen des obersten Schöpfers. Da das Swastika ein einfaches Symbol ist, wurde es von vielen menschlichen Zivilisationen verwendet. Eines der ältesten bekannten Swastiken fand man in einer 10.000 Jahre alten steinzeitlichen Höhle gemalt.



      Die große Buddha-Statue auf der Insel Lantau in Hongkong:
      der Buddha trägt auf der Brust ein Swastika



      In Indien werden seit etwa 3000 v. Chr. Swastiken verwendet, die sich im und gegen den Uhrzeigersinn drehen. Sie haben jeweils eine andere Bedeutung. Für Buddhisten, Hinduisten und Dschainisten ist das Swastika ein heiliges Symbol, vergleichbar mit dem Kreuz für die Christen oder dem Davidstern für die Juden. Im Dschainismus schildert das Swastika ihren siebenten Heiligen, und die vier Arme sollen den Anbetenden an die vier möglichen Orte der Wiedergeburt erinnern; an die Tier- oder Pflanzenwelt, an die Hölle, an die Erde oder an die Geisterwelt. Bei den Hindus heißt das Swastika mit den Armen nach links »Sathio« oder »Sauvastika«, welches die Nacht, Magie, Reinheit und die zerstörerische Göttin Kali symbolisiert. Nordamerikanische Buddhisten und Hindus verwenden statt des im Westen tabuisierten Swastikas an ihren Tempeln das gleichfalls heilige Om-Symbol.




      Das Swastika als dschainistisches und hinduistisches Symbol





      Als in China vor ungefähr 2000 Jahren der Buddhismus eingeführt wurde, übernahmen die Chinesen auch das Swastika und seine Bedeutung als Symbol des Glücks. Sie fügten es sogar in ihre Kultur als chinesisches Schriftzeichen ein. Im Mandarin-Chinesisch liest man das Swastika »wan«. Es wird mit einem anderen chinesischen Schriftzeichen für gleichwertig erachtet, das die gleiche Aussprache hat und »zehntausend«, »eine große Zahl« oder »alles« bedeutet.


      Bei Ausgrabungen in Mawangdui (China) in den 1970er Jahren, fand man in der Nähe von Changsa im Grab Nr. 3 beschriebene Seidenbahnen aus der Han-Dynastie. Auf einer Seide waren 29 Kometen dargestellt, von denen hier die letzten 4 gezeigt sind. Wie man sehen kann, ist der Komet links außen als Swastika dargestellt. Eine antike chinesische Wu-Shu-Münze, im unteren Teil kann man deutlich das linksflügelige Swastika erkennen


      Gemäß den Hinweisen des Forschers Joe Hofler, der sich wiederum auf Dr. Kumbari vom Urumqi-Museum in Xinjiang (China) bezieht, reisten Indo-Arier deutscher Abstammung um 2000 v. Chr. durch Europa und brachten das Swastika-Symbol (die Sonnenscheibe) ihrer damaligen religiösen Kunst mit sich, wie Ausgrabungen Kurganscher Gräber in den Steppen Rußlands und Indo-Arischer Gräber in Xinjiang ergaben.




      Bei den Phöniziern (auch Phöniken genannt), die im Altertum im Küstengebiet des heutigen Syrien lebten, war das Swastika als Sonnensymbol bekannt.


      Swastiken auf dem Craig-Narget-Stein aus Schottland. Swastiken auf der Robe einer phönizischen Priesterin






      In alten Griechenland, dem antiken Kreta und dem antiken Troja (heute auf dem Gebiet der Türkei) wurde das Swastika weitgehend als dekoratives Element benutzt. Neuere Funde aus Troja zeigen jedoch, daß das Swastika auch als religiöses Symbol im Glaubenssystem des mythischen »Vogels der Nacht« eine Rolle spielte. Während seiner Grabungen in Troja fand Heinrich Schliemann zwischen 1871 und 1875 zahlreiche Artefakte mit Swastiken . Er verknüpfte sie mit Swastiken , die er in Deutschland an der Oder gefunden hatte. Seine Schlußfolgerung war, das Swastika müsse ein religiöses Symbol der Germanen sein, das sie mit den Griechen Homers und dem Indien der Veden verband.


      Eine griechische Schüssel im Otago-Museum in Dunedin, Neuseeland, auf das 8. Jahrhundert v. Chr. datiert.

      Terrakotta-Vase mit Swastika, Troja

      Terrakotta-Kugeln, Fundort: Ilios





      Künstler aus Byzanz schufen um 1250–1280 in der romanischen St.-Johannes-Kapelle Pürgg unter anderem ein Swastika-Wandgemälde . Pürgg ist ein winziges Bergdorf in der Steiermark, Bezirk Liezen, Österreich; eine Burg- und Kirchsiedlung unweit der Mündung des Grimmingtals in das Ennstal. Die Kirche ist unter dem Namen »Johanneskapelle in Pürgg/Steiermark« bekannt. Aus der Beschreibung des Gotteshauses: »St.-Johannes-Kapelle mit kunsthistorisch besonders bedeutenden Fresken (um 1160–65, unter anderem Darstellung »Katzen-und-Mäuse-Krieg«); Pfarrkirche, eine gotisch umgebaute, ursprünglich romanische Pfeilerbasilika mit gotischem Freskenzyklus (um 1300), Statuen und Glasgemälden.«



      Eine der Swastika-Fresken in der Johanneskapelle Pürgg (Foto vom 28.07.2003)




      In Amerika wurde das Swastika von den Eingeborenenvölkern Nord-, Zentral- und Südamerikas benutzt. Man kann es in Aztekischer und Maya-Kunst wiederfinden. In Nordamerika war das Swastika ein Symbol, das von den Navajo-, den Tennessee- und den Ohio-Indianern auf Grabhügeln verwendet wurde (Hopewell Mound). Aus Ablehnung des Nationalsozialismus verwenden die nordamerikanischen Indianer das Swastika seit den 1940er Jahren nicht mehr als ihr Symbol.


      Jacqueline Bouvier, die spätere Jackie Kennedy, als junges Mädchen in Indianerkleidung

      Ein Teppich aus Mittelamerika mit beiden Swastika-Formen

      In der Nähe von Oraibi (Arizona, USA) gibt es ein in Stein gemeißeltes Bild. Dieser Stein wird »Stein der Vorhersage« genannt. Die Hopi lesen darin die Geschichte der Welt bis zum Jahre 2012





      In Israel kann man das Swastika als Dekorationselement in alten Synagogen finden.


      Ein Swastika-Mosaik aus einer früheren Synagoge (in Ein-Gedi) Ein Swastika auf dem Mosaikboden einer Synagoge (in Maoz-Haim)





      In Europa wurde das Swastika in den Katakomben Roms (siehe »Crux Dissimulata«), als Stickereien auf christlicher Kleidung (8. und 9. Jahrhundert, anglikanische Kirche) gefunden. Es war in germanischen Stämmen als das »Kreuz des Thor« bekannt. Unter diesem Namen wurde das Symbol von Einwanderern aus Skandinavien bis nach Lincolnshire und Yorkshire in England gebracht.


      11. Jahrhundert, Mosaik in der St.-Sophia-Kirche in Kiew, Ukraine Stein-Altar mit Swastika, Südfrankreich, Museum von Toulouse
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 16:38:20
      Beitrag Nr. 908 ()
      Sep

      natürlich will ich ernst genommen werden und es ist mir ernst damit.
      Zunächst mußt Du zuerst lernen, mit Google richtig umzugehn. Der Satz "Die Juden sind an allem schuld" bringt nur 102 Einträge, nicht 21000 wie Du glaubst.

      Ich habe die ersten 40 geprüft, es handelt sich ausnahmslos um jüdische oder juden-freundliche Texte. In den restlichen 62 dürfte es nicht anders sein. Auch Dein Text ist ein jüdischer Text.

      Einen deutlicheren Beweis für meine These kann man wohl kaum finden.
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 16:39:03
      !
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      Avatar
      schrieb am 14.09.03 17:38:42
      Beitrag Nr. 910 ()
      #893

      Ich finde, in diese Liste sollten zunächst einmal die ganzen User eingetragen werden, die mit Hamas und Arafat symphatisieren, Anschläge auf jüdische Einrichtungen verharmlosen und antisemitische Lügen verbreiten.

      Mit den Usern, die dann noch übrig bleiben, werde ich gerne über Sanktionen gegen Israel diskutieren.
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 18:07:18
      Beitrag Nr. 911 ()
      @all

      Zitat aus #893 von User "derdieschnautzelangsamvollhat":

      "Unter der derzeitigen Regierung muß die Welt wohl auf das Schlimmste gefasst sein, und der " Antissemitismus" erhält durchaus seine Berechtigung!"


      Zitat aus #870 von user "stirner":

      "Wenn einer einen Anschlag auf ein Synagoge verübt, braucht er natürlich kein Antisemit sein."






      Ich dachte mir, das sollte man nochmal hervorheben. Nur damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben.
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 18:14:47
      Beitrag Nr. 912 ()
      p2001,

      Du willst tatsächlich über Sanktionen gegen Israel diskutieren ?
      Nach allen Maßstäben die Du bisher gesetzt hast bist Du dann Dein eigener kleiner Antisemit !:laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 18:18:40
      Beitrag Nr. 913 ()
      #896

      Wenn Du mein Posting #894 gerafft hättest (was nach Deinen vorherigen Postings nicht unbedingt zu erwarten war) hättest Du gemerkt, dass ich mit Leuten wie Dir, die Antisemitismus als legitim bezeichnen, gerade nicht darüber diskutieren will.
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 18:24:49
      Beitrag Nr. 914 ()
      Stirner hat auch nicht unrecht.
      Man kann ein Gebäude oder eine Einrichtung auch ohne politsche Gesinnung und Ideologie zerstören.
      Das von Menschen wie Dir alles in die Nazi und antisemitische Ecke interpretiert wird ist nichts Neues.
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 18:29:50
      Beitrag Nr. 915 ()
      PS.

      Und da ich Deiner Meinung nach ja ein Antisemit schlimmster Sorte bin, habe ich wie Du ja auch; einen nicht unbeträchtlichen Teil meines Vermögens in israelische Firmen gesteckt.
      Oder dient das Deiner Meinung nur dazu um meinen "Antisemitismus" zu tarnen ? Oder sind diverse israelische Firmen auch nur "Opfer", die von deutschen Kapialisten ausgenommen werden `?
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 18:32:46
      Beitrag Nr. 916 ()
      Brilliante Argumentation.
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 18:37:27
      Beitrag Nr. 917 ()
      Nur noch mal zur Klärung:

      Bist Du wirklich so krank, dass Du mir erzählen willst, man könne eine Synagoge "auch ohne politische Gesinnung und Ideologie zerstören"?
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 18:40:44
      Beitrag Nr. 918 ()
      Ein Brandanschlag auf eine Synagoge ist eine Straftat, aber nicht unbedingt Antisemtismus. Für unser Rechtssystem dürfte das Motiv eines Täters in einem solchen Fall sowieso zweitrangig sein.

      Wenn z.B. eine Palästinser eine solche Tat verübt um gegen die Unterdrückung seines Volkes durch die Israelis und natürlich auch auf die Unterstützung durch die Diaspora aufmerksam zu machen, dann sehe ich darin lediglich eine antizionistische Handlung, die gleichwohl verwerflich ist.

      Ich lasse mich gern von einem nichtdie oder sep00 überzeugen, wenn einer von ihnen endlich mal in der Lage wäre uns mitzuteilen, was Antisemtismus überhaupt ist. Aber bis jetzt ist das einfach ein Kampfbegriff, den sie auf alles anwenden, was ihnen nicht paßt. Ziemlich primitiv finde ich.
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 18:44:59
      Beitrag Nr. 919 ()
      @stirner

      Deine ständige Frage, was Antisemitismus sei, kotzt mich langsam an (ja, auch die).

      Du hast in diesem Forum schon zigmal Definitionen von mehreren Usern erhalten. Also hör auf, die Lüge zu verbreiten, keiner könne Antisemitismus definieren.

      Und wenn Du glaubst, es würde Dich und Dein judenfeindliches Gekeife noch jemand ernst nehmen, nachdem Du äußerst, ein Brandanschlag auf eine Synagoge sei nicht unbedingt Antisemitismus, liegst Du heftig daneben.
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 18:49:41
      Beitrag Nr. 920 ()
      p2001,

      Du glaubst wahrscheinlich auch daran daß jeder der einen
      Politiker körperlich insultiert geisteskrank ist.
      Und ja, man kann jede Einrichtung aus reiner Zerstörungswut plattmachen!!
      Natürlich wird das Thema heikel wenn es sich um eine Synagoge auf deutschen Boden handelt. Fakt ist jedoch, es ist nichts passiert und unsere Behörden haben gut gearbeitet.
      Ein Dankeschön von offizieller jüdischer Seite wäre da durchaus eher angebracht, als so zu tun als hätte der Anschlag tatsächlich stattgefunden.
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 18:53:55
      Beitrag Nr. 921 ()
      sep2001

      Natürlich kotzt Dich das an. Aber bisher hat noch keiner eine Definition abgeliefert. Selbst ein Benz (bekanntester Antisemitismusforscher) bekommt regelrechte Wutanfälle, wenn man ihm diese Frage stellt. Weil er sie nämlich nicht beantworten kann.

      Im Grunde genommen ist es ja so: Ihr redet die ganze Zeit über etwas das ihr gar nicht kapiert.

      Zufällig redet ihr natürlich an einem Tag besonders viel darüber, an dem die israelische Regierung wieder zu einem ihrer Verbrechen ausholt. Du solltest hier über den geplanten Mordanschlag auf Arafat diskutieren, das ist das Thema.
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 18:57:24
      Beitrag Nr. 922 ()
      @stirner


      Du hast in diesem Forum schon zigmal Definitionen von mehreren Usern erhalten. Auch von mir. Also hör auf, die Lüge zu verbreiten, keiner könne Antisemitismus definieren.

      Nochmal: Wenn Du glaubst, es würde Dich und Dein judenfeindliches Gekeife noch jemand ernst nehmen, nachdem Du äußerst, ein Brandanschlag auf eine Synagoge sei nicht unbedingt Antisemitismus, liegst Du heftig daneben.



      @ichhabevondirdieschnauzevoll

      Wenn die jüdische Gemeinde sich bedanken müsste, dann wärst Du sicherlich eine der falschesten Adressen dafür. Im Übrigen brauchen sich Menschen nicht dafür zu bedanken, dass sie weiterleben dürfen. In Deiner Gedankenwelt, falls man von einer solchen sprechen kann, sieht das anscheinend - was Mitglieder der jüdischen Gemeinde angeht - anders aus.

      Ich habe Dir eine klar formulierte Frage gestellt:

      Bist Du wirklich so krank, dass Du mir erzählen willst, man könne eine Synagoge " auch ohne politische Gesinnung und Ideologie zerstören" ?

      Ja oder Nein?
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 19:02:21
      Beitrag Nr. 923 ()
      JEIN!
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 19:02:48
      Beitrag Nr. 924 ()
      sep2001

      Dann dürfte es doch ein leichtes sein, die Definition zu wiederholen, wenn das richtig ist.

      Es ist aber eine Lüge. Alles was ihr bisher geliefert habt ist das Kopieren einiger verwirrter Webseiten.

      Ich möchte es mit Deinen eigenen Worten hören. Wenn Du kannst, was ich aber bezweifle.

      Soll man Arafat ermorden? Was sagst Du dazu? Hat es in der Nachkriegsgeschichte schon mal eine Regierung gegeben die Mordanschläge auf Präsidenten anderer Länder forderte? Ernsthaft: Hat es schon mal ein moralisch so verkommenes Regime gegeben, das einen angeblichen demokratischen Staat regiert?
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 19:07:01
      Beitrag Nr. 925 ()
      Ten tips against anti-Semitism

      Activists wishing to criticise the Israeli state must be careful not to descend into anti-Semitic reasoning. Here are 10 tips to avoid anti-Semitism in discussions, articles, leaflets and demonstrations.

      1. Always also criticise moslim fundamentalists and never justify the suicide bombers.

      Hamas, Jihad and Hezbollah are not liberation organisations, but religious fascists. Historically, anti-Semitism is a central element of the Islam, just as it is of Christianity. Moslim fundamentalists call for all Jews to be killed, and are thus extremely anti-Semitic. Anyone who refuses to categorically distance themselves from these fascists and their opportunist methods, whether for anti-imperialist or other reasons, legitimises anti-Semitism. Anyone who ignores the attacks on random Israeli citizens, considers them in some way understandable or justified, is underwriting the anti-Semitic logic behind them, namely that Israeli Jews are always guilty - regardless of whether they agree with their government - just because they are Jewish.

      2. Oppose anti-Zionism

      Anti-Zionists wrongly claim that Jewish nationalism, Zionism, is per definition on the extreme Right. In reality, Zionism has many different currents, some of which are progressive. Anti-Zionism only opposes Jewish nationalism. Palestinian or Arab nationalism is embraced. However, all forms of nationalism have the same reactionary function. They all produce myths to emphasise the unity of "nations" and to hide the oppression of workers, women and people who do not fit into the nationalist scheme. Elites use nationalism to harness the population for their fight against other elites. In this sense, Jewish nationalism is not fundamentally different from Arab or Dutch nationalism. It is important to combat nationalism at home, and not to do the elites a favour by fighting nationalism in other countries. In addition to this, it is anti-Semitic to, from a European perspective, declare Jewish nationalism to be the main problem. The solution lies in the principle of anti-nationalism and in the support for joint Israeli-Palestinian initiatives for resistance from below.

      3. Do not use the term genocide and do not call Israel the biggest abuser of human rights

      Israel is one of the many countries which gravely abuses human rights. Many of the national "liberation movements", such as the PLO also abuse human rights, and will continue to do so once they have their own state. Various states in the Middle East, including Syria, Iran and Iraq, also abuse human rights on a massive scale. The much more limited scope of the Israeli abuses of human rights do not justify the title of the biggest abuser of human rights. One sided criticism of Israel smacks of anti-Semitism. Furthermore, the term genocide is exaggerated with regard to Israeli violence. Jenin can not be compared to Rwanda or Yugoslavia. What is more, Israel does not seek the systematic eradication of the other side; unlike the muslim fundamentalist organisations. If for example Hamas had its way, all Jews would be driven into the sea or gassed. Incidentally, more criticism in the direction of human rights abuses on the part of the Dutch government would not go amiss either.

      4. Never compare Israel to Nazi Germany

      Mercifully, the Shoah is a unique event in human history. In Nazi Germany 6 million Jews were systematically slaughtered. Comparisons between this and other mass murders do no justice to the unimaginable and horrific dimensions of this crime against the Jews. European claims that the Shoah was just like the current Israeli policies of occupation in effect rehabilitate the Nazi`s. This could create a space in the future for the re-emergence of the extreme right. And the suggestion that the Israeli`s are no better than Hitler can also provide a retrospective justification for the Shoah. "Hitler forgot one: Sharon", was one of the slogans chanted at a pro-Palestine demo in Amsterdam in April 2002.

      5. Do not hold "the Jews" accountable for the actions of the Israeli state

      It is nonsense to hold "the Jews", "the Palestinians" or `the Dutch" collectively responsible for anything. There are always huge contradictions inside any "nation". Many Jews in Israel and in other parts of the world deplore the Israeli state violence. Generally, they have little influence over it. Those who claim that people in Israel do not protest enough against the state violence should realise that the Israeli Left, like the Left in other parts of the world, is in a crisis. It is anti-Semitic to demand specifically of the Jews that they adhere to higher political and moral standards. Those who nevertheless hold all Jews responsible for the Israeli state violence, open the way for anti-Semites to attack random Jews and Jewish targets.

      6. Do not use anti-Semitic stereotypes

      Throughout history, Jews have been portrayed as baby killers and rapists, as demons who poison water supplies, as greedy bankers and speculators and as spineless intellectuals. When the Palestinian solidarity movement employs such stereotypes against Israel, the mobilising effect will be enormous, because of the fact that anti-Semitism everywhere has deep roots. But if a movement does this, it no longer has a place in the Left.

      7. Condemn ideas of a pro-Israeli conspiracy

      Oft heard suggestion of a pro-Israeli conspiracy in politics, culture, the economy and the media are classic elements of anti-Semitism. Regardless of whether they concern the Dutch or the global context, such allegations lie in the tradition of the "Protocols of the Elders of Zion", a fraudulent text dating from 1900, claiming that Jews were conspiring to gain world domination. In cartoons the conspiracy was depicted as a giant octopus, holding the world in its deadly tentacles. Today there is much talk of the so called "mighty Jewish lobby" which is alleged to control the media and keep criticism of Israel off the agenda.

      8. Do not call Israel an unnatural state

      Since nationalism gained ground in Europe and humanity was suddenly divided into "nations", "the Jews" have been regarded as the opposite of a "nation". As such, anti-Semitism is a fixed part of nationalism. In nationalist mythology, "the Jews" represent the evil nemesis of all the good characteristics of the "own nation". Whilst the "own people" were supposedly rooted in the soil of an "own land", the Jews would roam the earth forever and never belong anywhere. According to this logic, a Jewish state would be "unnatural" by definition. For this reason, it is anti-Semitic to pretend that the Palestinians per definition have a real link to their land, whilst the Israeli`s per definition do not. The Israeli state is just as "natural" or "unnatural" as any other state.

      9. Do not challenge the right of existence of Israel

      It is logical for the radical Left to challenge the existence of states and it is equally logical to criticise ones own state. However, Europeans who wish to abolish the state Israel first are caught up in anti-Semitic reasoning. After all, Israel is the state where the European Jews who survived the Shoah sought a safe haven. Now that anti-Semitism internationally is on the increase, many Jews consider Israel the only place on earth where they can flee to in the last resort. By challenging the very right of existence of the state Israel, the feelings of insecurity amongst Jews will only increase. Instead, the Left in Europe should counter anti-Semitism in this continent, so that Jews can feel safe here at home.

      10. Never blame Israel for anti Semitism

      Anti-Semitism is obviously the responsibility of the anti-Semites. Anti-Semitic thought is deeply rooted in both Europe and the Arabic world. Attacks on Jewish targets have occurred for centuries, also in the Middle East. Anti-Semitic ideas and attacks can therefore not be caused by the existence of the state Israel or by the conflict between Israel and the Palestinians. Israel is at best the latest excuse for anti-Semites. Holding Israel responsible for anti-Semitic beliefs is a version of the old idea that "the Jews" are to blame for everything. The same goes for blaming the Jewish secret service, the Mossad, for attacks on Jewish targets in the Middle East and in Europe.
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 19:08:20
      Beitrag Nr. 926 ()
      @stirner,

      Antworten auf unbequeme Fragen ist der User p2001 bisher immer schuldig geblieben. Stattdessen werden dann Artikel der "Haàretz" oder "Jerusalem Post" reinkopiert!
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 19:13:56
      Beitrag Nr. 927 ()
      Also, jetzt nochmal für die Minderbegabten:







      1. Antisemitismus ist die Abneigung gegen Juden.


      2. Wer eine Abneigung gegen einen Juden empfindet, weil er ein Jude ist, ist also Antisemit.




      Eigentlich hätte Ziffer 1 schon gereicht, da sie in Ziffer 2 nur wiederholt wird. Aber da sich hier viele mit dem Denken etwas schwertun, hielt ich die Erläuterung in Ziffer 2 für notwendig.

      Dass Du Dich mit dem Denken etwas schwertust, äußert sich auch darin, dass Du Arafat als "Präsidenten eines anderen Landes" bezeichnet. In Wirklichkeit ist er nur der Vorsitzende einer Mörder-"Behörde".





      Nicht mehr und nicht weniger.





      @schnautze

      Ich würde mich an Deiner Stelle, und vor allem bei dem erschreckend niedrigen Niveau Deiner Beiträge, mit solchen Äußerungen sehr zurückhalten.





      @all


      Zitat aus #893 von User " derdieschnautzelangsamvollhat" :

      " Unter der derzeitigen Regierung muß die Welt wohl auf das Schlimmste gefasst sein, und der " Antissemitismus" erhält durchaus seine Berechtigung!"



      Zitat aus #870 von user " stirner" :

      " Wenn einer einen Anschlag auf ein Synagoge verübt, braucht er natürlich kein Antisemit sein."
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 19:22:51
      Beitrag Nr. 928 ()
      @stirner
      @haltendlichdieschnauze

      Na, Hirntotenstille?
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 19:26:50
      !
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      Avatar
      schrieb am 14.09.03 19:28:06
      Beitrag Nr. 930 ()
      p2001,

      wenn Du kopieren von Artikeln und Deine Hasstiraden gegen Andersdenkende für Dich Niveau bedeuten, dann bin ich gerne dumm !
      Wenn ich Sharons Scheißpolitik und diejenigen die Ihn unterstützen kritisiere, und das für Dich Antisemitismus bedeutet, dann bin ich gerne Antisemit !

      Du bezeichnest Arafat als Oberhaupt einer Mörderbande !
      Ich bezeichne die Regierung Sharon als Kriegstreiber und mordlüsterne Größenwahnsinnige, die glauben man lässt Sie ewig gewähren !
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 19:29:10
      Beitrag Nr. 931 ()
      @schnauze

      Ich hab`s geahnt, dass Du gerne dumm bist.
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 19:29:58
      Beitrag Nr. 932 ()
      #13,

      nein, aber er sollte sich nicht mehr von dir zum essen einladen lassen. :p
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 19:34:03
      Beitrag Nr. 933 ()
      p2001,

      mit Deiner "Intelligenz" möchte ich trotz meiner "Dummheit" nicht tauschen !:laugh:

      Du bewegst Dich lediglich in einer beschränkten Gedankenwelt und hast Angst einen Schritt darüber hinaus zu machen. Persönliche Beleidigungen von Leuten wie Dir, prallen ohne Wirkung an mir ab !
      Allah ù akhbar !:D
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 19:34:43
      Beitrag Nr. 934 ()
      @stirner

      Warum plötzlich noch feiger?
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 19:37:23
      Beitrag Nr. 935 ()
      @schnautze

      An Dir ist bereits Deine (wenn auch kurze) Schulausbildung abgeprallt, ohne auch nur den klitzekleinsten Kratzer zu hinterlassen.
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 19:45:46
      Beitrag Nr. 936 ()
      p2001,

      eklär´ ich dir gerne.

      wenn ich z.b. bei kyron gegessen hätte und mir dabei den müll seiner freunde schnautze oder stirner anhören müsste, würde mir in rekordzeit das essen aus dem gesicht fallen.

      egal und unabhängig davon, wer gerade neben mir steht.
      da ist die natur eben stärker als jede erziehung. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 19:46:19
      !
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      Avatar
      schrieb am 14.09.03 19:52:42
      Beitrag Nr. 938 ()
      :laugh:

      Für `nen Punkt und Groß- und Kleinschreibung war wohl keine Hirnkapazität mehr frei bei der Bewältigung dieser monumentalen Denkaufgabe für spool...
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 19:53:32
      Beitrag Nr. 939 ()
      p2001,

      2 Jahre Grundschule und 2 Jahre Baumschule reichen um
      erfolgreich in jüdische Firmen zu investieren! (oder muß ich israelische sagen?:confused: ) :D
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 19:55:43
      Beitrag Nr. 940 ()
      spool,

      wer ist cetero? :confused:

      latein im talkshow-tv gelernt? :D

      versuche wenigstens, deinen braunen müll grammatikalisch richtig abzusondern.
      und vergiss´ fremdsprachen, wenn du sie nicht kannst.
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 20:31:56
      Beitrag Nr. 941 ()
      Im Übrigen finde ich, daß spool für #921 gesperrt werden muß.
      Außerdem sollte dies eine starfrechtliche Relevanz nach sich haben.

      Und glaube mir spool, das wird es haben!
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 20:41:41
      Beitrag Nr. 942 ()
      @nichtdie,

      doch nicht etwa wegen der Zionistenärsche ?

      p2001 stellt die Hälfte der Threadteilnehmer in die Naziecke, aber das ist für Dich wohl okay.

      Jaja, alle sind gleich, manche gleicher !:mad:
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 21:01:40
      Beitrag Nr. 943 ()
      Schnauze, du verstehst doch Latein. Hast du auch die Konsequenzen von 921 bedacht? Oder möchtest du eine zweite Shoa haben? :eek:
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 21:04:28
      Beitrag Nr. 944 ()
      @schnauze:

      im übrigen bin ich für p2001 nicht verantwortlich. Wenn du mit ihm ein Problem hast, bitte ich dich, es auch mit ihm auszumachen. :cry:
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 21:12:57
      Beitrag Nr. 945 ()
      @nichtdie,
      hab kein Problem mit p2001. Aber wenn man die eine Seite kritisiert, darf man (oder soll ) auch die andere zur
      Mäßigung animieren.
      Bitte tu nicht so (und nicht nur Du) als währet Ihr Freunde der derzeitigen Israelpolitik hier im Thread nur von Alt- und Neonazis umzingelt!
      Wenn Du mal durch die Bush und Anti-Amerika-Threads gehst wirst Du feststellen, daß es hier noch harmlos zugeht.
      Wenn ich die deutsche Politik kritisiere, wirft mir auch niemand vor Antideutsch zu sein, oder?
      In der Hitze des Gefechts werden schon mal schwerere Geschütze aufgefahren !
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 21:24:48
      Beitrag Nr. 946 ()
      @schnauze:

      es ist kein Gefecht. 921 von spool hätte die Ermordung von weiteren 5 Millionen Juden zur Folge.
      Es gibt einen Unterschied zwischen einer politischen Diskussion und der Aufhetzung zum Massenmord.

      Im übrigen finde ich auch, daß mancher Minister unter Scharon in ein Irrenhaus gehört. Scharon hat ja bekanntlich sofort ein Veto gegen die Pläne der Ermordung Arafats eigelegt.
      Wobei ich Arafat lieber ins Exil schicken würde. Wegen der Verbrechen am palestinensischen Volk. Zusammen mit Scharon, wegen der Verbrechen am israelischen Volk.
      Seitdem beide das Sagen haben, gibt es nur tote Kinder.
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 21:25:16
      Beitrag Nr. 947 ()
      p00

      Das war natürlich eine super Defintion, da bekommt man ja fast schon Mitleid.

      Trotzdem will ich mal nachfragen: Meinst Du Abneigung gegen alle Juden, oder nur gegen bestimmte, wie z.B. Sharon?
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 21:35:32
      Beitrag Nr. 948 ()
      @stirner:
      für dich persönlich sollte man den Begriff des "Antisharonismus" erfinden. Desweiteren empfehle ich dir, niemals mit Ariel zu waschen. Persil tut es auch. Notfalls auch Meccacola, die wischt ja bekanntlich alle Morde rein. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 21:36:16
      Beitrag Nr. 949 ()
      #927, nichtdie

      Ich finde es gut, daß Du das gesagt hast. Es gibt anscheinend im Lager der Israel-Freunde noch Restbestände von Vernunft.
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 21:38:11
      Beitrag Nr. 950 ()
      Und jetzt noch ein interessaner Artikel aus der Jungen Welt. Es wird nämlich langsam Zeit, daß sich der Westen mit der nuklearen Bedrohung durch Israel befasst.


      15.09.2003 junge welt

      Titel Rüdiger Göbel

      Atomrazzia in Israel?

      Arabische Liga: IAEA soll Nuklearprogramm nicht nur im Irak oder in Iran prüfen

      Die 47. Generalkonferenz der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), die am heutigen Montag in Wien eröffnet wird, verspricht, spannend zu werden. Auf der Agenda der viertägigen Versammlung steht nämlich nicht nur wieder das hypothetische Atomwaffenprogramm Irans, sondern erstmals auch die sehr reale Nuklearwaffenkapazität Israels und die von ihr ausgehende Gefahr für den Nahen und Mittleren Osten. Der Punkt wurde auf Antrag der Arabischen Liga in die Tagesordnung aufgenommen. Das IAEA-Spitzentreffen wird dazu Experten der Arabischen Liga hören, die eine Studie über das israelische Atomwaffenprogramm vorstellen wollen. Daß Israel im Besitz von Atomwaffen ist, gilt als unstrittig. Das Land hatte seinen Nachbarländern mehrfach mit deren Einsatz gedroht.

      Israel sei das einzige Land im Nahen Osten, das sich seines militärischen nuklearen Potentials rühme, heißt es in dem von der Arabischen Liga eingebrachten IAEA-Papier GC(47)/6. Israel sei zudem der einzige Staat in der Region, der sich weigere, den Vertrag über die Nichtweiterverbreitung von Atomwaffen aus dem Jahr 1968 zu unterzeichnen. Auch lehne es Israel ab, seine Atomanlagen unter IAEA-Aufsicht zu stellen. Dies behindere eine Lösung des Nahost-Konflikts und bedrohe die Sicherheit der Nachbarländer. Ziel der arabischen Länder sei, den Nahen Osten zu einer Zone frei von Massenvernichtungswaffen, vor allem atomarer Waffen, zu machen.

      Nach Angaben der Arabischen Liga hat Israel sein Arsenal an nuklearen Sprengköpfen auf 300 erhöht. Darüber hinaus soll das Land mittlerweile die Kapazität haben, Wasserstoffbomben herzustellen. Israel hat daneben mit den Mittelstreckenraketen Jericho-1 (Reichweite 650 Kilometer) und Jericho-2 (Reichweite 1500 Kilometer) sowie der Interkontinentalrakete Shavit (Reichweite nach Schätzung des US-Verteidigungsministeriums 7800 Kilometer) zudem die notwendigen Trägersysteme.

      Damit drohe in der Region ein atomarer Rüstungswettlauf, heißt es in dem Papier weiter, vor allem, wenn Israels nukleare Anlagen weiterhin außerhalb jeder internationalen Kontrolle blieben. Alle Mitgliedsstaaten der Behörde seien zur Kooperation eingeladen, um eine solche Entwicklung zu verhindern, die daraus resultiere, daß Israel nukleare Kapazitäten besitzt, die nicht deklariert und nicht Gegenstand internationaler Kontrollen sind und die eine permanente Bedrohung für den Frieden und die Sicherheit in der Region darstellten. »Die Generalkonferenz der Internationalen Atomenergiebehörde muß entsprechende Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, daß Israel alle seine nuklearen Anlagen unter die Aufsicht der IAEA stellt und dem Vertrag über die Nichtweiterverbreitung von Atomwaffen zustimmt«, heißt es in dem Antrag der Arabischen Liga.

      Allein die Tatsache, daß das IAEA-Sekretariat den Punkt auf der Generalkonferenz nun prüfen lassen will, wird von Beobachtern als Sensation gewertet. In der Konsequenz müßte eine ganze Reihe von Überprüfungsprozeduren gestartet werden.

      Die arabischen Ländern fordern damit nicht mehr und nicht weniger, als daß die großen Atommächte und die IAEA nicht weiter mit doppeltem Standard arbeiten. Im Gegensatz zu Israel, das ohne Zweifel über Atomwaffen verfügt und dem Irak beim Golfkrieg 1991 auch deren Einsatz angedroht hatte, drängt die IAEA etwa Iran, der bestreitet, ein nukleares Waffenprogramm zu entwickeln, zur totalen Kooperation. Am vergangenen Freitag hatte der Gouverneursrat der UN-Organisation in Wien der Führung in Teheran eine Frist bis Ende Oktober zur vollständigen Offenlegung ihres Atomprogramms gesetzt. Das Ultimatum kam auf Druck der USA zustande und wurde ohne förmliche Abstimmung verabschiedet. Washington will den Punkt im UN-Sicherheitsrat verhandeln.

      Aus Protest gegen die Entscheidung verließ der iranische IAEA-Botschafter Ali Akbar Salehi das Treffen. Anschließend kündigte er an, sein Land werde die Zusammenarbeit mit der Atomenergiebehörde überdenken. »Wir weisen dieses Ultimatum zurück«, erklärte Salehi. Iran halte sich strikt an die Auflagen des Atomwaffensperrvertrages und trete für einen Nahen und Mittleren Osten als atomwaffenfreie Zone ein. Den USA warf Salehi vor, nach der Irak-Invasion in weitere Länder einfallen zu wollen, um die gesamte Region neu zu ordnen. Nach Irak wollten die USA in ein »weiteres Territorium einmarschieren«, erklärte der Diplomat. Gleichzeitig werde Israel die Herstellung von Atombomben verziehen. Irans Nuklearprogramm diene einzig der Stromgewinnung.

      Die USA und andere Staaten– unter ihnen Rußland, Japan und die EU-Mitglieder – verdächtigen Teheran, unter dem Deckmantel der zivilen Nuklearnutzung an dem Bau einer Atomwaffe zu arbeiten. Sie fordern von Iran die uneingeschränkte Zulassung von Kontrollen seiner Nuklearanlagen sowie die Unterzeichnung eines Zusatzprotokolls zum Atomwaffensperrvertrag. Dieser erlaubt es keinem Staat, außer den fünf offiziellen Atommächten USA, Großbritannien, Frankreich, Rußland und China, Atombomben zu besitzen – eigentlich auch Israel nicht.
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 21:46:56
      Beitrag Nr. 951 ()
      @stirner: was findest du gut? Daß ich gegen Scharon bin?
      Habe ich jemals einen anderen Eindruck hinterlassen?
      ich verstehe, wo euer Problem ist. Für euch ist jemand, der proisraelisch ist, gleich Likudanhänger. Oder Siedler.
      Und jeder Jude ist ein potentieller Goldstein. Ich verstehe. :(
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 21:53:40
      Beitrag Nr. 952 ()
      nichtdie,

      beschwer Dich doch nicht gleich, wenn ich mal was positives über Dich sage! Ich weiss, daß Du die Dinge etwas differenzierter siehst. Allerdings lässt Du das oft vermissen, wenn Du hier wahllose Texte reinkopierst.

      Vor allem bei Deinen Antisemtismus-Texten könntest Du etwas mehr auf Qualität achten. Oder noch besser: Auf sie verzichten. Denn sie gehören nicht hier her.
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 21:55:35
      Beitrag Nr. 953 ()
      nukleare Bedrohunhg durch Israel ?

      Wer will Israel auslöschen ? Hab ich was verpaßt ? Das könnte mal wieder ein Auftrag für Super- Blix werden.


      SEP
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 22:07:44
      Beitrag Nr. 954 ()
      @sep: Iran will Israel auslöschen. Sobald sie die Bombe haben, Und die werden sie mit vereinter deutsch-russischer Hilfe bald haben.

      @stirner: ich kopiere keine Texte wahllos ein. Ich finde bloß, daß du blind bleiben willst, aus welchen Gründen auch immer.
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 22:12:34
      Beitrag Nr. 955 ()
      @nichtdie

      ich vertraue auf Israel, daß die im Interesse des Weltfriedens das verhindern werden. Auch wenns in den Iran etwas mehr Flugzeug braucht als in den Iraq, die Sache geht nicht durch.

      Wart mal den Rummel um Yassir ab. Am Ende sehen wir weiter.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 22:13:31
      Beitrag Nr. 956 ()
      Nur sie machten doch mit "der Bombe" das heilige Land unbrauchbar ?
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 22:16:01
      Beitrag Nr. 957 ()
      versuchs mal in anderen Worten.
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 22:16:43
      Beitrag Nr. 958 ()
      Das islamistische Problem Iran wird sich von sich erledigen. Die Perser hassen nicht die Juden - sie hassen Araber. Um Mekka werde ich, ehrlich gesagt, keine Tränen vergießen...
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 22:20:50
      Beitrag Nr. 959 ()
      und weiter zu der fünften Kolonne:

      Uri A.

      Zum »Alternativen Nobelpreis« gab es Nazi-Geld

      Uri Avnery und der Antisemitismus
      Ein heimgekehrter Emigrant.

      Berliner Institut für Faschismus-Forschung und Antifaschistische Aktion e. V., Mai 2002

      Als Star-Redner der Anti-Bush-Demonstration der deutschen Friedensbewegung am 21. Mai 2002 war der als »israelischer Friedensaktivist« bekannte Uri Avnery angekündigt. Er sollte als als »radikaler Kritiker israelischer Militäraktionen gegen die (!) Palästinenser« auftreten (Tagesspiegel, 8. 5. 02), nachdem Veranstalter der Demo schon im April gemeinsam mit Hizbollah- und Hamas-Aktivisten gegen Israel demonstrierten. Das Schlimmste hätte befürchtet werden können, denn im Jahr 2001 erhielten Avnery und seine Friedensorganisation »Gush Shalom« (Friedensblock) den sogenannten »Alternativen Nobelpreis«, den »Right Livelihood Award« der privaten Stiftung des Jakob von Uexküll junior - einen Preis mit brauner Vergangenheit und Gegenwart.

      Jakob von Uexküll junior hat die »Right Livelihood«-Stiftung 1980 mit einem Teil des Vermögens seiner baltischen Adelsfamilie gegründet, wie es damals hiess, mit dem Erlös aus dem Verkauf einer Briefmarkensammlung seines Grossvaters Jakob von Uexküll senior. Die Stiftung ist Verleiherin des »Preises für richtige Lebensführung«, wie die Ehrung auf deutsch heisst, die Uexküll ohne Zustimmung der Nobel-Komitees in der Öffentlichkeit gerne als »Alternativen Nobelpreis« ausgibt.

      Das Familienvermögen hatte u.a. der 1944 gestorbene Jakob von Uexküll senior erwirtschaftet, zum Beispiel mit der Verbreitung nationalsozialistischer Literatur. Der vermeintliche Stammvater der Ökologiebewegung - er wurde posthum zum »Schöpfer des Umweltgedanken« ernannt - gehörte zum Zentrum der nationalsozialistischen Ideologiebildung und war mit Houston Steward Chamberlain eng befreundet, dem Chefideologen der NSDAP, der mit seinem Bestseller-Buch »Die Grundlagen des Neunzehnten Jahrhunderts« (1899 erstmals erschienen, bis 1945 Millionenauflage) dem »modernen« Antisemitismus in Deutschland und Österreich zum Durchbruch verhalf. Kurz nach dem Tod Chamberlains gab Uexküll senior als ideologischer Nachlassverwalter des Nazi-Ideologen 1928 dessen Schriftfragmente »Natur und Leben« heraus, in denen die Grundprinzipien eines »ganzheitlichen«, »organischen«, »holistischen«, »ökologischen« Denkens bereits ausgearbeitet waren: eine moderne Form biologistischer Philosophie und Gesellschaftslehre, wie man sie heute auch bei New Age-Ideologen findet. Sie hat den Antisemitismus zum Ausgangspunkt, und Chamberlain entwickelte sie im engen Gedankenaustausch mit Emma und Christian von Ehrenfels, zwei führenden österreichischen Antisemiten und »Holisten«, wie Uexküll 1928 im Vorwort verriet. Uexküll benannte hier die kommende gesellschaftspolitische Aufgabe des Faschismus: »Auf den von Chamberlain errichteten Fundamenten weiter zu bauen«.

      Chamberlain war zu Beginn des 20. Jahrhunderts der führende »ganzheitliche«, antisemitische und antidemokratische Ideologe in Deutschland. Legendär ist der Chamberlain-Lesekreis Kaiser Wilhelm II, in dem sich Adels- und Kapitalvertreter die antisemitische Weltinterpretation aneigneten. Ohne Chamberlain, der später noch NSDAP-Mitglied wurde und Hitler abgöttisch verehrte, hätte es den deutschen Antisemitismus nicht in der Form gegeben, die in der Shoah praktisch wurde.

      Uexkülls eigene Werke waren ebenfalls rassistisch und sozialdarwinistisch. In seinem 1920 erschienenen Buch »Staatsbiologie« machte er für die ökonomischen und politischen Krisen des Kaiserreichs und der beginnenden Weimarer Republik »Parasiten am Gemeinschaftskörper« verantwortlich, und zwar insbesondere »Fremdrassige«, die »in einem kranken Staate, der nur noch schwach auf ihre Eingriffe reagiert«, gut gedeihen könnten. »Solange der Betrieb des Staates geregelt weiterging« (im alten Kaiserreich), habe der Staat »die Möglichkeit (gehabt), den einzelnen Arbeitsfeindlichen durch einen Arbeitswilligen zu ersetzen, der wohl stets vorhanden war. Sobald aber eine grössere Zahl Arbeiter aus der Arbeitskette zurücktrat und streikte, stand das betroffene Staatsorgan vor dem Untergang«. Deshalb müsse ein staatliches »Streikverbot« her.


      Rassistische Tradition
      Der Sohn von Jakob senior und Vater von Jakob junior, Gösta von Uexküll, trat in den 60er Jahren bei Kongressen auf, die der »Alternative Nobelpreis«-Träger von 1986, Robert Jungk, organisierte. Jungk war zeitweise mit dem SA-Funktionär und Nazi-Ideologen Werner Georg Haverbeck befreundet, der in den 80er Jahren das rassistische »Heidelberger Manifest« unterzeichnet hatte. Jüngst wurden Jungks Versuche der 50er Jahre, die erfolglosen Konstrukteure der Nazi-Atombombe als angebliche Widerstandskämpfer zu präsentieren, kritisch diskutiert, nachdem neue Quellen für eine pro-nazistische Haltung Werner Heisenbergs sprechen, der im übrigen (wie sein Mitarbeiter Carl-Friedrich von Weizsäcker) in seinen politisch-philosophischen Schriften selbst ein »holistischer« (New Age-) Ideologe war.
      Auf Jungks früheren Kongressen wurden die »positive Eugenik« und »wertvolles Erbgut« beschworen, und das war durchaus rassistisch gemeint. Ein ehemaliger Redakteur des »Handwörterbuchs des Grenz- und Auslandsdeutschtums« der Jahre 1934 bis 1939 sprach hier nun auf Jungks Einladung hin über Ziele der deutschen Raumplanung und pries die »Wirtschaftskatastrophen, Hungersnöte, Kriege und grossen Seuchen« als »Ausgleich zwischen Bevölkerung und überbeanspruchtem Lebensraum«. Solche Positionen wurden auch in Haverbecks ökofaschistischem »Weltbund zum Schutz des Lebens« vertreten. Gösta von Uexküll gab sich auf den Kongressen elitär: »Die Urteilskraft der Massen steht in keinem Verhältnis zu ihrer Macht. Nicht einmal zur Auswahl der geeigneten Führer reicht diese Urteilskraft. Die Staatsgewalt geht von einem unreifen und unmündigen Volke aus.« Da braucht es biologisch oder spirituell berufene Führer, ohne des Volkes Auswahl, die um die »Right Livelihood«, die richtige Lebensweise, wissen und diese gegen die Partikularinteressen der Massen durchsetzen. Eine Jury um Jakob junior sucht sie aus und zeichnet sie aus.


      Preisverleiher als Nazisekten-Freund
      Die Kontakte des Jakob von Uexküll junior, in dritter Generation Rechtsaussen-Biologist und einige Jahre für die Grünen Abgeordneter des Europaparlaments, zu der Nazi-Sekte »Deutsche Unitarier Religionsgemeinschaft e.V.« (DUR) zeigen, was der »Preis für richtige Lebensführung« eigentlich meint. Die DUR wurde von früheren leitenden Funktionären der NSDAP, der SA und SS als Fortsetzung des Nazi-»Kirchenkampfes« betrieben, der Juden- und Christentum nicht nur physisch, sondern auch als Ideologien vernichten wollte. Die früher SS-nahe, in den 80er und 90er Jahren »neurechte« Ideologin Sigrid Hunke vom »Thule-Seminar«, die Chamberlains Bücher modernisierte, war 1971 bis 1988 Vize- und Ehrenpräsidentin der DUR. Im Oktober 1993 war ins »Haus der Deutschen Unitarier« in Hamburg sogar der Neonazi Wolfgang Juchem eingeladen, der im August 1993 noch beim »Rudolf-Hess-Gedenkmarsch« gesprochen hatte. Nur wenige Monate vorher, im April 1993, hatte Jakob von Uexküll junior bei den »Deutschen Unitariern« einen Vortrag gehalten, zwei Jahre vorher schon einmal, damals gemeinsam mit dem »nationalrevolutionären« Ideologen Henning Eichberg.
      Der Antisemitismus ist die Grundlage der Ideologie der »Deutschen Unitarier«: Das »Judaochristentum« habe »deutsche« Denktraditionen verdrängt, ein germanisch-pantheistischer »Holismus« müsse wiedererweckt werden, so die Quintessenz der Hunke-DUR-Schriften. Auch Eichbergs Denken ist vom Rückgriff auf die deutsche völkische Bewegung gekennzeichnet. Das also sind die Verbündeten des Stifters des »Alternativen Nobelpreises«. Diese Zusammenhänge sind seit langem bekannt. Auch international sind die biologistischen Schriften des Jakob von Uexküll senior und seine Nazi-Verbindungen bekannt. Man sollte meinen, Uri Avnery, der als Kind mit seinen Eltern aus Deutschland emigrieren musste, sei sensibel für solche Zusammenhänge. Aber er erzählt ja auch im deutschen Fernsehen, die meisten Selbstmordattentäter im Nahen Osten wollten »eigentlich nur den Frieden« und würden in Israel »nicht verstanden«. Avnery nahm also Preis und Geld aus dem Uexküll-Vermögen dankend an.

      Avatar
      schrieb am 14.09.03 22:34:53
      Beitrag Nr. 960 ()
      Biographien, Biografien

      Ariel Sharon/Scharon wurde 1928 als Ariel Scheinermann in Kfar Malal, einer Farm im Negev, als Sohn eines polnischen Vaters und einer russischen Mutter geboren. Mit 14 wurde Ariel Mitglied der Haganah, der militärischen jüdischen Untergrundorganisation der Jahre 1920-48. Im Unabhängigkeitskrieg von 1948 befehligte er eine Infanteriekompanie. 1953 schloss er mit einem Major in Geschichte und Studien des Mittleren Ostens an der Hebräischen Universität in Jerusalem ab. Von 1958 bis 1962 erwarb er das Lizenziat der Jurisprudenz an der Universität Tel Aviv.

      1951 wurde Scharon ein Offizier des Geheimdienstes. 1952/53 führte er das Spezialkommando 101, das Vergeltungsschläge gegen die Fedayeen ausführte. Seine unkonventionellen Methoden führten zu vielen Verlusten. 1954 befehligte er den Vergeltungsangriff auf Qibya, bei dem das Dorf bombardiert wurde, als die Zivilisten noch in ihren Häusern weilten.

      1956 wurde Scharon zum Kommandierenden eines Trupps paramilitärischer Streitkräfte befördert. Er kämpfte in der Sinai-Kampagne, wo er die Eroberung des Mitla-Gipfels befehligte, wobei viele Soldaten zu Tode kamen. Die Offiziere unter seinem Kommando revoltierten gegen ihn. Es folgte eine Untersuchung der Affäre.

      1957 studierte Scharon am Camberley Staff College in Grossbritannien. 1958-62 diente er als Kommandierender einer Infanteriebrigade. 1966 wurde er Chef der Akademie der Israelischen Verteidigungskräfte. 1967 kommandierte er eine Panzerdivision im Sechstagekrieg, wo er sich als taktisch brillanter Militär auszeichnete. 1969 wurde er an die Spitze des Southern Command Staff befördert. In den 1970er Jahren unterwarf er den Gazastreifen mit harten Methoden der Kontrolle des israelischen Militärs. 1972 verliess Scharon die Armee, wurde aber 1973 im Yom Kippur Krieg als Kommandierender einer Panzerdivision erneut gebraucht. Seine Überquerung des Suezkanals mit seine Panzern war kriegsentscheidend. Früh setzte er sich für die Übergabe des Sinai an eine ägyptische Ziviladministration ein. Scharons häufige Befehlsverweigerung verhinderte, dass der eigenwillige Offizier an die Spitze des Militärs aufstieg.

      1973 gehörte Scharon zu den Initiatoren der Gründung des Likud-Blocks, der aus mehreren Rechts- und Mitte-Rechts-Parteien besteht. Im Dezember 1973 wurde er in die Knesset gewählt und trat für Verhandlungen mit der PLO ein. Sein Ziel war nicht die Integration der Palästinenser in Israel, sondern er wollte sie nach Jordanien abdrängen, wo sie das Regime des Königs stürzen sollten.

      1974 wurde Scharon ein Mitglied von Menachem Begins Cherut Partei. Von 1975 bis März 1976 diente er als Sicherheitsberater von Yitzhak Rabin. Nach Differenzen mit diesem gründete Scharon 1977 die Shlomzion Partei, für die er erneut in die Knesset gewählt wurde. Shlomzion schloss sich später mit Herut als Teil des Likud-Blocks zusammen.

      Nach den folgenden Wahlen wurde Scharon Landwirtschaftsminister in Begins erstem Kabinett und präsidierte das Ministerialkomitee zu Siedlerfragen. Er förderte und überwachte die Etablierung neuer Siedlungen auf den West Bank und in Gaza, mit deren Hilfe er eine spätere Abtretung der besetzten Gebiete verhindern wollte.

      Scharon zweifelte am Friedensprozess mit Ägypten, doch befahl er die Räumung der Stadt Yamit und deren Rückkehr zu Ägypten. Heute bezeichnet Sharon dies als den grössten Fehler seiner Karriere. Sharon war gegen das Abkommen von Camp David von September 1978, das für die West Bank und den Gazastreifen den Status autonomer Gebiete vorsah und den Weg zum ägyptisch-israelischen Friedensvertrag von 1979 öffnete.

      Von 1981 bis 1983 diente Scharon als Verteidigungsminister. Am 6. Juni 1982 begann er unter dem euphemistischen Namen "Frieden für Galiläa" die Invasion Libanons. Dabei belog er mehrmals schamlos das gesamte israelische Kabinett. Er erklärte, Ziel der Operation sei es, einen 40km langen Grenzstreifen zur Sicherung der Sicherheit Israels zu erobern. Die Siedler im Norden sollten geschützt werden. In Tat und Wahrheit arbeitete er heimlich daran, einen grossangelegten Krieg gegen Libanon mit dem Ziel der Installierung eines pro-israelischen Regimes und der Vertreibung der PLO zu führen.

      Am 16. September 1982, einen Tag nach der Ermordung des neugewählten libanesischen Präsidenten Bashir Gemayel, gab Scharon der christlichen Falange Zugang zu den Palästinenserlagern von Sabra und Chatila in der Nähe von Beirut. Die Falange sollte nach Terroristen suchen, doch richteten sie ein Massaker an, bei dem (je nach Quelle) zwischen 700 und 2000 Palästinenser ermordet wurden. Eine israelische Kommission zur Untersuchung von Scharons Rolle in dieser Affäre kam zum Schluss, dass Sharon nicht direkt dafür verantwortlich sei, doch die Richter hielten ihm schwere Fehler vor. Scharon musste zurücktreten und wurde für unfähig erklärt, je wieder das Verteidigungsministerium zu übernehmen. Doch er blieb weiterhin als Minister ohne Geschäftsbereich im Kabinett. Selbst heute noch erklärt Scharon, die Invasion des Libanons sei gerechtfertigt gewesen.

      1984 wurde Scharon Minister für Handel und Industrie in der Regierung der nationalen Einheit. 1986 zog er in eine Wohnung im arabischen Teil von Jerusalem, was einer der auslösenden Gründe für die erste Intifada war. 1992 bewarb sich Scharon für den Vorsitz im Likud-Block. Mit 22% landete er hinter Yitzhak Shamir und David Levy auf dem Dritten Platz. In jenem Jahr wechselte Scharon ins Ministerium für Wohnungsbauwesen. Als Kabinettsmitglied versagte er mehrfach. Seine protektionistische Politik erwies sich für die israelische Wirtschaft als verhängnisvoll. Scharon widersetzte sich später dem von Premierminister Shimon Peres eingeleiteten Erholungsprogramm, dass Israel von der Hyperinflation befreite. Als Wohnbauminister setzte er sich für die Konstruktion von Tausenden von vorfabrizierten Häusern für entfernte Dörfer ein, die schlussendlich unbewohnt blieben und den Staat Millionen kosteten.

      1993 trat Scharon im Kampf um den Likudvorsitz nicht gegen Benjamin Netanyahu an. In der 13. Knesset diente Scharon in den Komitees für Auswärtige Angelegenheiten und Verteidigung. Er gehörte zu jenen innerhalb des Likud, der sich gegen Premierminister Rabins Friedensplan wandte - in jenem aufgeheizten Klima wurde Rabin 1995 ermordet. In der Regierung Netanyahu diente Scharon als Minister für die Nationale Infrastruktur von 1996 bis 1998. Nach dem Rücktritt von David Levy wurde Scharon Aussenminister. In jener Position förderte er die Beziehungen zu Russland auf Kosten der strategischen und für Israel lebenswichtigen Allianz mit den USA. 1999 siegte Barak bei den Wahlen über Netanyahu. Daraufhin wurde Scharon zum Vorsitzenden des oppositionellen Likud gewählt.

      Scharon erklärte, jeder Jude habe das Recht, den Tempelberg zu besuchen, was er denn auch am 28. September 2000 tat. Zwei Tage später brach ab dieser Provokation die Al Aqsa Intifada aus. Im Dezember 2000 wurde Scharon zum Kandidaten des Likud für den Posten des Premierministers erkoren. Am 6. Februar 2001 besiegte er Ehud Barak an den Urnen klar mit 62.4% gegenüber 37.6%. Scharon steht innerhalb des Zionismus für jene Strömung, die sich für die Bildung von "Erez-Israel" in den biblischen Grenzen einsetzt. Die Biographie von Scharon erklärt leicht, weshalb der Witwer mit zwei Söhnen den Spitznamen "Bulldozer" trägt.

      Arafat.

      [am 7.4.2002 aufdatiert] Gemäss Christophe Boltanski und Jihan El-Tahri (Les sept vies de Yasser Arafat, 1997; bestellen bei Amazon.fr) wurde Yasser Arafat als Mohammed Abderrahman al-Kudwa 1929 in Kairo (und nicht in Jerusalem als Mohammed Abdal Raouf Arafat al-Qudwa al-Husaini aus der berühmten Husaini-Familie) geboren. Der Sohn eines vermögenden Textilhändlers lebte bis im Alter von 28 Jahren in Kairo. Er nahm für eine ägyptische Gruppe am Krieg gegen Israel 1948-49 teil und diente danach in der ägyptischen Armee. 1951 begann er an der Universität Kairo in Ägypten das Studium der Elektrotechnik, wurde ein Bombenexperte und gründete die General Union of Palestine Students (GUPS), der er von 1952 bis 1956 vorstand.

      1956 nahm Arafat als Reserveoffizier der ägyptischen Armee am Krieg gegen Frankreich, Grossbritannien und Israel teil. Von 1957 bis 1965 lebte er in Kuwait, wo er als Bauingenieur tätig war. Dort gehörte er 1959 zu den Mitgründern der Palästinenserbewegung Al Fatah, zu deren Sprecher und Führer er gewählt wurde. 1968 schloss sich Arafat der 1964 gegründeten Palästinensischen Befreiungsfront PLO an und wurde im Februar 1969 Vorsitzender des Exekutivkomitees der PLO.

      1970/71 musste Arafat einen Rückschlag einstecken, als sein Versuch, König Hussein von Jordanien zu stürzen, fehlschlug. 1973 wurde Arafat Kommandierender der Streitkräfte der Palästinensischen Revolution. Zu den blutigen Aktionen der dazugehörigen Gruppen gehörte 1972 die Ermordung der Mitglieder des israelischen Olympiateams in München durch die neugegründete Organisation "Schwarzer Oktober". Ein weiterer Rückschlag für Arafat folgte 1985, als die israelische Invasion in Libanon ihn der dortigen Machtbasis beraubte, in einer Zeit, als er versuchte, mit König Hussein Frieden zu schliessen, wobei die USA als Vermittler auftraten. Doch der Versuch schlug fehl.

      Arafat soll auch in die terroristische Attacke auf das Luxusschiff "Achille Lauro" verwickelt gewesen sein, was seine Glaubwürdigkeit weiter unterminierte. 1986 endete König Hussein die Zusammenarbeit mit der PLO und schloss alle Büros von Al Fatah in Jordanien. Ende 1987 begann die erste Intifada. 1988 rief Arafat im Namen des palästinensischen Exilparlaments in Algier den "Staat Palästina" aus. Gleichzeitig verzichtete der Nationale Palästinenserrat "offiziell" auf Terror als Mittel zur Durchsetzung seiner Ziele. Ende 1988 verlas Arafat die Unabhängigkeitserklärung und verkündete die Gründung eines unabhängigen palästinensischen Staates.

      Am 20. September 1993 anerkannten sich die PLO und der Staat Israel gegenseitig offiziell. Einige Tage später unterzeichnete Arafat die palästinensisch-israelische Deklaration in Washington. Im Oktober wurde Arafat vom Zentralrat der PLO zum Präsidenten der Palestinian National Authority (PNA) und zum Präsidenten des Palestine Economic Council for Development and Reconstruction (PECDAR) gewählt. Im Oktober 1994 erhielt Arafat zusammen mit dem israelischen Aussenminister Shimon Peres und dem 1995 ermordeten Premierminister Yitzhak Rabin den Friedensnobelpreis. Aus den Wahlen zum Autonomierat in den Palästinensischen Autonomiegebieten vom 20. Januar 1996 ging Arafat als Sieger hervor. Er wurde am 12. Februar 1996 als Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde (PNA) vereidigt. Im Oktober 1998 signierte Arafat zusammen mit dem damaligen israelischen Premierminister das “Wye River”-Memorandum.
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 22:38:34
      Beitrag Nr. 961 ()
      @nichtdie,

      wäre nicht verwunderlich wenn Sharon mit Rabins Tod in irgendeiner Form ....
      Das Menschenleben für Ihn ohne Bedeutung sind hat er ja Jahrzehnte bewiesen.:mad: :mad:
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 22:46:48
      Beitrag Nr. 962 ()
      In diesem Thread wurden wieder einige blinde Hasspostings entfernt, die Postingzahlen wurden dadurch verändert.

      Wir werden auch weiterhin keine Postings dulden, in denen z. B. ein neuer Holocaust herbeigewünscht wird. Jegliche nationalsozialistisch gefärbten Texte werden entfernt, die entsprechenden User verwarnt und im Wiederholungsfall gesperrt.

      Auf der anderen Seite wird nicht in jeder sachlichen Kritik an einem Nahoststaat automatisch eine ultrabraune Naziverschwörung gesehen. Die Gratwanderung ist auch für uns schwer.

      In den Politikthreads geht es fast nie um Meinungsbildung, hier geht es fast immer um Meinungskampf. Die meisten Poster sind in ihrer Meinung sehr gefestigt und suchen den offenen Schlagabtausch mit der Gegenseite.

      Wir suchen nach Möglichkeiten, die auch für uns sehr unbefriedigende Situation in den Politikthreads zu verbessern. Das Politikforum wird zur Zeit kaum richtig "betreut", weil wir Moderatoren es nur so "nebenbei" mitverwalten können. Leider :(

      Viele Grüße
      BoersenMod
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 22:47:14
      Beitrag Nr. 963 ()
      @schnauze: es ist in Israel kein offenes Geheimnis, daß Sharon mit Rabins Tod einverstanden war. Vorher!
      Das führt uns jedoch nicht weiter. Rabin hätte anstelle von Sharon viel heftiger zugeschlagen.
      Yassir wäre jetzt bei seinen Vorfahren.
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 22:54:24
      Beitrag Nr. 964 ()
      #938, falls ich, ..., könnte ich es nur ?!

      Als Abschreckung oder Bedrohung verstand ich bisher das Thema Aufrüstung. Der Einsatz einer "Bombe", abhängig der Größe, wäre mindestens für einige Jahrzehnte so zerstörerisch, daß ein "menschliches" Bewohnen des Landes nicht möglich wäre. Und jetzt denke ich gerade ängstlich daran: die toten Seelen, sie hätten endlich Frieden. Ich weiß es nicht warum, daher könnte ich es auch nicht ansatzweise definieren.

      #934, sage mal BoersenMod, das erinnert mich aber stark daran, daß es vorgestern in den Nachrichten hieß: ein Anschlag auf das Oktoberfest sei nicht geplant gewesen.
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 22:57:32
      Beitrag Nr. 965 ()
      zu #940

      Ich frage mich, welchem Artikel Du hier wieder aufgesessen bist.

      Uexküll war ein angesehener Biologe, der Gründern des sog. alternativen Nobelpreis. Sein Buch "Theoretische Biologie" wurde bei Suhrkamp verlegt.

      Biogaphie:

      http://home.tiscalinet.ch/biografien/biografien/uexkuell.htm
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 22:58:14
      Beitrag Nr. 966 ()
      @schnauze: PS - Erklärung:
      Sharon lebt vom Konflikt. Ohne ihn wäre er nicht an der Macht. Rabin wollte den Konflikt lösen. Man kann den Konflikt nur lösen, wenn man die ausschaltet, die ihn am Leben erhalten. Früher oder später wäre Yassir tot oder in Paris bei seinem Weibe.
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 23:02:21
      Beitrag Nr. 967 ()
      @stirner: kannst du nicht lesen oder ist für dich nur das verwertbar, was dir in den Kram paßt?
      Ich habe früher auch an Märchen geglaubt... :kiss:
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 23:27:01
      Beitrag Nr. 968 ()
      Also ehrlich, ich hatte diesen Mann mehr als Begründer der Ökologie und als einen Philosophen der Biologie in Erinnerung.

      Schau Dir z.B. den folgenden Text an; der alternative Nobelpreis 1999 wird im schwedischen Parlament verliehen. Und das soll eine Naziorganisation sein?

      http://www.eurosolar.org/nobelpreis/nobelpreisrede.html

      oder hier für 2002

      http://www.berlinews.de/archiv-2002/1902.shtml

      Selbst die Preisverleihung an Avnery liest sich hier ganz anders:

      http://www.jungewelt.de/2001/10-13/009.php
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 23:38:04
      Beitrag Nr. 969 ()
      #943

      Warum haste ihn nicht gleich dicht gemacht.

      Soviel ignoranten Schmodder an einem Tag wär eine radikale Lösung Wert.
      Avatar
      schrieb am 15.09.03 08:13:12
      Beitrag Nr. 970 ()
      BörsenMOD: dafür, dass es nur nebenbei geschieht, klappt es aber sehr gut.

      Und inzwischen kommt Ihr auch wieder an das Niveau des BoardMOD heran. Also weiter so.:cool: Wobei ich hoffe, dass dieses Lob kein Ruhekissen ist, sondern Ansporn, in dieser Richtung weiterzumachen. Im Politik-Forum: BörsenMOD für BoardMOD - wäre nicht die schlechteste Lösung.;)
      Avatar
      schrieb am 15.09.03 12:02:03
      Beitrag Nr. 971 ()
      .

      S. Africa condemns Israel

      Durban, Sept. 14. (PTI): South Africa has condemned Israel for its threat to expel Palestinian leader Yasser Arafat from the West Bank and for conducting a policy of assassination of suspected Palestinian militants.

      "We are heading for a serious crisis unless immediate measures are taken to stabilise the situation," South African Deputy Foreign Minister Aziz Pahad said in a statement here.

      "Advocating removing or killing the democratically elected president of a people, as suggested by Israeli Minister of Defence Shaul Mofaz, is utterly unacceptable and must be condemned in the strongest possible terms," he said.

      "Furthermore, the decision to continue and intensify the practice of extra-judicial killings and the assassination of suspected militants is in direct contravention of international law. We join the international community in its condemnation of such practices," Pahad said.

      Calling for restraint by the Palestinians, he said, "the South African Government also calls on the Palestinian people not to use violence as a means to acquire peace. Violence as a tactic or strategy will never deliver the peace so dearly sought by the Israeli and Palestinian people," he added.

      http://www.hinduonnet.com/thehindu/holnus/03141603.htm
      Avatar
      schrieb am 15.09.03 12:43:20
      Beitrag Nr. 972 ()
      .

      Evidence of Zionists bombing Jewish neighborhoods in Arab countries to get them to migrate

      by Naeim Giladi and Edward C. Corrigan Saturday July 05, 2003 at 01:09 PM

      ...
      There is a good deal of evidence to show that Mossad had a hand in forcing Jews in Arabic countries take flight by planting bombs in Jewish neighborhoods in those countries.

      Naeim Giladi who is of Jewish descent and an Iraqi-American (former Israeli) documents this in his book "Ben Gurion`s Scandals: How the Haganah & the Mossad Eliminated Jews."


      Excerpts from Giladi`s book:

      I write this article for the same reason I wrote my book: to tell the American people, and especially American Jews, that Jews from Islamic lands did not emigrate willingly to Israel; that, to force them to leave, Jews killed Jews; and that, to buy time to confiscate ever more Arab lands, Jews on numerous occasions rejected genuine peace initiatives from their Arab neighbors. I write about what the first prime minister of Israel called "cruel Zionism." I write about it because I was part of it.

      David Ben Gurion, Israel`s first prime minister, told a Zionist Conference in 1937 that any proposed Jewish state would have to "transfer Arab populations out of the area, if possible of their own free will, if not by coercion." After 750,000 Palestinians were uprooted and their lands confiscated in 1948-49, Ben Gurion had to look to the Islamic countries for Jews who could fill the resultant cheap labor market. "Emissaries" were smuggled into these countries to "convince" Jews to leave either by trickery or fear.

      In the case of Iraq, both methods were used: uneducated Jews were told of a Messianic Israel in which the blind see, the lame walk, and onions grow as big as melons; educated Jews had bombs thrown at them.

      A few years after the bombings, in the early 1950s, a book was published in Iraq, in Arabic, titled Venom of the Zionist Viper. The author was one of the Iraqi investigators of the 1950-51 bombings and, in his book, he implicates the Israelis, specifically one of the emissaries sent by Israel, Mordechai Ben-Porat. As soon as the book came out, all copies just disappeared, even from libraries. The word was that agents of the Israeli Mossad, working through the U.S. Embassy, bought up all the books and destroyed them. I tried on three different occasions to have one sent to me in Israel, but each time Israeli censors in the post office intercepted it.

      In September 1949, Israel sent the spy Mordechai Ben-Porat, the one mentioned in Venom of the Zionist Viper, to Iraq. One of the first things Ben-Porat did was to approach el-Said and promise him financial incentives to have a law enacted that would lift the citizenship of Iraqi Jews.

      Soon after, Zionist and Iraqi representatives began formulating a rough draft of the bill, according to the model dictated by Israel through its agents in Baghdad. The bill was passed by the Iraqi parliament in March 1950. It empowered the government to issue one-time exit visas to Jews wishing to leave the country. In March, the bombings began.

      Sixteen years later, the Israeli magazine Haolam Hazeh, published by Uri Avnery, then a Knesset member, accused Ben-Porat of the Baghdad bombings. Ben-Porat, who would become a Knesset member himself, denied the charge, but never sued the magazine for libel. And Iraqi Jews in Israel still call him Morad Abu al-Knabel, Mordechai of the Bombs.

      Alexis de Tocqueville once observed that it is easier for the world to accept a simple lie than a complex truth. Certainly it has been easier for the world to accept the Zionist lie that Jews were evicted from Muslim lands because of anti-Semitism, and that Israelis, never the Arabs, were the pursuers of peace. The truth is far more discerning: bigger players on the world stage were pulling the strings.

      These players, I believe, should be held accountable for their crimes, particularly when they willfully terrorized, dispossessed and killed innocent people on the altar of some ideological imperative.

      I believe, too, that the descendants of these leaders have a moral responsibility to compensate the victims and their descendants, and to do so not just with reparations, but by setting the historical record straight.

      That is why I established a panel of inquiry in Israel to seek reparations for Iraqi Jews who had been forced to leave behind their property and possessions in Iraq. That is why I joined the Black Panthers in confronting the Israeli government with the grievances of the Jews in Israel who came from Islamic lands. And that is why I have written my book and this article: to set the historical record straight.

      We Jews from Islamic lands did not leave our ancestral homes because of any natural enmity between Jews and Muslims. And we Arabs-I say Arab because that is the language my wife and I still speak at home-we Arabs on numerous occasions have sought peace with the State of the Jews. And finally, as a U.S. citizen and taxpayer, let me say that we Americans need to stop supporting racial discrimination in Israel and the cruel expropriation of lands in the West Bank, Gaza, South Lebanon and the Golan Heights. -Naeim Giladi (former Israeli now US citizen of Jewish-Iraqi descent)

      http://www.bintjbeil.com/E/occupation/ameu_iraqjews.html

      ---------------------------------------------------------

      Israel bombed Beirut`s only Synagogue during its invasion of Lebanon in 1982

      [Israel claimed] that [only] 40 buildings were destroyed in the Beirut bombings...one of these was Beirut`s only synagogue...(NYT, p. A17, 8-12-82)
      Despite considerable effort, representatives of the World Zionist Organization were unable to convince the Jews of West Beirut to immigrate to Israel. "`Why should we leave,` they asked? Here are our houses and our friends."` (Yediot Ahronot 7-19-82)

      -Noam Chomsky, The Fateful Triangle



      Lebanese Jewish leader grateful to Arafat and rejects Israeli claims that Lebanese Jewish community is threatened (they were probably far more under threat from Israel`s random bombardment of Beirut in which Israel destroyed Beirut`s only Synagogue.)

      The following is from Edward C. Corrigan http://www.mepc.org/public_asp/journal/9012_corrigan.asp

      Two little-known facts are that the PLO helped protect the Beirut Jewish community (and also the American embassy) during the Lebanese Civil War,124 and it was the Israelis who destroyed their synagogue during the siege of Beirtut.125 Nor has it been widely publicized that nine Palestinian Jews were among the victims of the Sabra and Shatila massacre.126

      There are also a small number of Palestinian Jews still living within Palestinian society. Esther Ramahi is one such individual. She prefers to live in the squalor of the Jelazoun refugee camp, a few kilometers from Ramallah, with her Moslem Palestinian family rather than with her Jewish daughter and all the comforts of modern Israel.127

      Like the Palestinian Jews, many Arab Jews (also called Oriental and Sephardic) were initially opposed to political Zionism. European secular Zionism was a totally alien ideological concept that was in direct conflict with their Jewish religious and their Arab cultural background. Kohavi Shemesh, a former leader of the Black Panthers, an Israeli anti-Zionist Oriental Jewish organization, has stated that, contrary to popular belief, "There wasn`t any large-scale anti-Semitism in the Arab countries."128

      The long-simmering Arab-Israeli dispute and Israel`s military actions in the name of the "Jewish people" have all but virtually destroyed what was once a thriving Jewish-Arab community. Today, only remnants remain. It was, of course, in Israel`s interest to strengthen the Jewish foothold in Palestine by ingathering Jews from the Arab world.

      Naim Giladi, an Oriental Jew and one of the founders of the Black Panthers, has been working on the subject of Mossad operations in the Jewish-Arab community to "facilitate" Jewish-Arab immigration to Israel.129 One example of this campaign to "encourage" Zionist immigration were the bombs set off in Baghdad in 1950 to terrorize the Iraqi-Jewish community into fleeing their home of 2,500 years.130 This question is also the subject of Marion Woolfson`s Prophets in Babylon where she argues, from an anti-Zionist Jewish perspective, that the Jewish Arabs were victims of Zionism.131



      124 The leader of the Lebanese Jewish community is reported to have said: "The Lebanese Jews are grateful to Mr. Arafat. We have no need of any outside protection because no one has touched a hair on our heads. We reject Israeli reports that the community is in any danger. We want no outside protectors, Israeli or otherwise. We simply plan to go on living as we always have, as Lebanese." Quoted in Lilienthal, The Zionist Connection II, p. 782. [ The Zionist Connection II http://www.alfredlilienthal.com/zionist_connection.htm ] Also see Paul Martin, "Palestinians send food to Jews besieged in Beirut synagogue," The Times (London), November 4, 1975, p. A5. See also "PLO guarded our embassy U.S. admits," Toronto Star, May 16, 1985, p. A12.

      125 "Beirut`s Only Synagogue Is Casualty of the Israelis," The New York Times, August 12, 1982, p. A17. [notice how it was only on the back pages]

      126 "Nine Jews said to be among massacre victims," The Jerusalem Post, September 30, 1982.

      127 Ron Jourad, "Bitter conflict on West Bank cuts through family ties," The Globe and Mail, November 22, 1988, p. A9.

      128 Israleft Biweekly News Service, November 20, 1972, p. 7, cited in Glass, p. 65.

      129 For an example of his work see Naim Giladi, "The Iraqi Jews and Their Coming to Israel," The Black Panther, September 11, 1972, reprinted in Documents from Israel 1967-1973, Davis and Mezvinsky eds., pp. 126-133.

      130 Feuerlicht, pp. 230-232.

      131 Woolfson, pp. 15-17.

      -Edward C. Corrigan



      Naeim Giladi attempts to set the historical record straight

      by ... Saturday December 07, 2002 at 05:01 PM

      "I write this article for the same reason I wrote my book: to tell the American people, and especially American Jews, that Jews from Islamic lands did not emigrate willingly to Israel; that, to force them to leave, Jews killed Jews; and that, to buy time to confiscate ever more Arab lands, Jews on numerous occasions rejected genuine peace initiatives from their Arab neighbors. I write about what the first prime minister of Israel called "cruel Zionism." I write about it because I was part of it."

      -Naeim Giladi

      www.bintjbeil.com/E/occupation/ameu_iraqjews.html

      http://www.indybay.org/news/2003/07/1625056.php
      Avatar
      schrieb am 15.09.03 13:07:01
      Beitrag Nr. 973 ()
      @cheapthrill

      Eine südlibanesische Hasspropagandaseite ist echt eine seriöse Quelle!

      Respekt. Was kommt nächstes Mal? Ein Artikel von der NSDAP-AO-Seite? Oder von der Hisb`Allah-Homepage?
      Avatar
      schrieb am 15.09.03 13:15:40
      Beitrag Nr. 974 ()
      so so, Naeim Giladi ist also, neben Noam Chomsky, ein südlibanesischer
      Hasspropagandist. Putz Dir mal den Geifer vom Kinn und atme tief und
      regelmässig. Ich mein´s wirklich nur gut :) ...



      Irak/Israel: Bomben in Bagdad. Juedische Agenten forcieren

      Bomben in Bagdad
      Jüdische Agenten forcieren die Auswanderung
      der irakischen Juden

      Auszüge aus dem Buch "The Jews of Iraq" von Naeim Giladi, einem im
      Irak geborenen Juden

      Im Frühjahr 1950 erschütterten fünf Bombenanschläge Bagdad. Bei den
      ersten beiden gab es glücklicherweise keine Opfer, aber dafür bei
      den folgenden. Die Attentate richteten sich gezielt gegen jüdische
      Einrichtungen wie Synagogen, bzw. Plätze, wo sich besonders Juden
      aufhielten, z.B. in einem Café, wo Juden gerade Pessah feierten.

      Nach den Bombenanschlägen kursierten zionistische Flugblätter,
      die die Juden aufriefen, das Land zu verlassen. Als Folge davon
      stellten sehr viele Juden Ausreiseanträge, um nach Israel aus-
      wandern zu können. Es wurde allgemein vermutet, daß die Bomben
      von antisemitischen Irakern gelegt worden waren, um die Juden
      aus dem Land zu vertreiben.

      Doch schon bald gab es Unstimmigkeiten. So bemerkte man auf einem
      Flugblatt, daß es schon fünf Stunden vor dem Bombenattentat ge-
      druckt worden war, was bedeutet, daß die Verfasser des Flugblattes
      von dem Anschlag gewußt haben mußten. Auch ergaben Tests, daß der
      Sprengstoff, der benutzt worden war, mit den Spuren übereinstimmte,
      die man im Koffer des irakischen Juden Yosef Basri fand. Er, sowie
      sein Komplize Schalom Salih wurden der Attentate überführt, und
      Salih legte ein Geständnis ab, daß er zusammen mit Basri und einem
      dritten Komplizen Yosef Habaza, die Anschläge durchgeführt habe.

      Als Folge der Anschläge kam es zu einer regelrechten Massen-
      auswanderung irakischer Juden nach Israel, die als "Ezra- und
      Nehemiaoperation" bekannt sind.

      Es ist anzumerken, daß einige Jahre nach den Anschlägen, ein Buch
      im Irak veröffentlicht wurde, das sich mit diesen Attentaten be-
      fasste, und eine Verwicklung israelischer Emissäre, namentlich
      Mordechai Ben-Porat nachwies. Sobald das Buch zum Verkauf freige-
      geben worden war, war es auch schon wieder weg. Kein Exemplar war
      mehr erhältlich.

      Aus einem Interviem mit Naeim Giladi, einem irakischen Juden, Autor
      des Buches "Jews of Iraq". In seinem Buch beleuchtet Giladi die
      zweifelhaften Methoden von Mossad und Haganah, und die Skandale
      der Regierung Ben Gurion. Giladi konnte sein Buch in Israel nicht
      veröffentlichen, und auch in den USA hat er keinen Verleger dafür
      gefunden. Die Giladis haben ihre israelische Staatsbürgerschaft
      abgelegt und leben mittlerweile in den USA. Giladi selbst bezeichnet
      sich als "einen Iraker, der im Irak geboren ist, dessen Kultur die
      irakisch-arabische ist, dessen Religion die jüdische ist, und dessen
      Staatsangehörigkeit die amerikanische ist."

      siehe dazu:
      Americans for Middle East Understanding: The Jews of Iraq

      In den sechziger Jahren verklagten Juden, die bei den Anschlägen in
      Bagdad Verletzungen davongetragen hatten, die israelische Regierung.
      Die Zeitung Haolam berichtete 1966 ausführlich darüber. Die Regierung
      zog es vor, sich mit den Opfern gütlich zu einigen und ihnen Ent-
      schädigungszahlungen zu leisten.

      aus:

      Akiva Orr "Stampede the Jews to Israel"
      Akiva Orr ist 1931 in Belin geboren und hat in Jerusalem
      Mathematik und Physik studiert. Er führt privat Nach-
      forschungen zur israelischen Geschichte an.

      http://www.kritische-stimme.de/Deu1/irakischeJuden1.htm
      Avatar
      schrieb am 15.09.03 17:32:05
      Beitrag Nr. 975 ()
      MEMRI Special Dispatch – 15.9.2003

      Palästinensischer Kolumnist kritisiert „Alles-oder-Nichts-Politik“



      Anlässlich des 106. Jahrestages des ersten zionistischen Kongresses in Basel veröffentlichte der liberale palästinensische Autor Tawfiq Abu Bakr einen Beitrag, in dem er die palästinensische „Alles-oder-Nichts- Politik“ kritisiert. Diese habe die Palästinenser erst in ihre jetzige Situation gebracht. In dem Artikel, erschienen am 3.September 2003 in der PA-nahen Tageszeitung Al-Ayyam, argumentiert Abu Bakr, dass die palästinensische Politik in scharfen Kontrast zur pragmatischen zionistischen Politik steht, die zur Gründung des Staates Israels führte. Nach Abu Bakr sollten die Palästinenser dem zionistischen Modell folgen und eine Zwei-Staaten-Lösung anstreben, anstatt ihre Zeit mit Wunschbildern und Selbstbetrug zu vergeuden. Im Folgenden geben wir den Artikel leicht gekürzt wieder:



      Die Zionisten wollten niemals das Unmögliche


      „Am 27. August 1897 fand in Basel der erste zionistische Kongress statt. Er markiert die Geburt des politischen Zionismus, der seine Vision 50 Jahre nach seiner Gründung erreichte. Auf diesem Kongress erklärte Theodor Herzl: ‚Wir werden innerhalb der nächsten 50 Jahren einen Staat gründen.‘ Seine Worte waren damals nicht mehr als eine optimistische Prophezeiung, die sich [auch] in einen Alptraum hätte wandeln und keine Früchte tragen können, wäre die Politik der Zionisten nicht die richtige und unsere nicht die falsche gewesen. Die Zionisten nutzten [in der Folge] jede sich ihnen bietende Chance und verwandelten die Geschichte der 50 Jahre vor der Staatsgründung in eine Serie von Gelegenheiten, die sie beim Schopfe packten, um das Maximale aus ihnen herauszuholen. Dabei forderten sie an keiner Stelle das Unmögliche und niemals setzten sie die Ideologie an die Spitze ihrer Prioritätenliste. Vielmehr verfolgten sie in all ihren Bündnissen eine pragmatische Politik. Unter Führung von David Ben Gurion entschied sich die maßgebende Fraktion innerhalb der zionistischen Bewegung dazu, alles daran zu setzen, einen jüdischen Staat auf irgendeinem Teil des ihnen angeblich versprochenen Landes zu errichten […].



      Dabei wurden sie von [den Zionisten], die sich selbst die (extremen) Revisionisten nannten und von Jabotinsky sowie später von Menachem Begin, Yitzhak Schamir und anderen geführt wurden, beschuldigt, sich zu unterwerfen, nicht aufrecht für ihre Sache einzustehen, mit wenig zufrieden zu sein und dabei den Traum der ‚Rückkehr nach Zion’ und die Errichtung eines Staates auf dem gesamten versprochenen Boden aufzugeben. Auf´s Wort genau gleichen diese Anschuldigungen den Vorwürfen, die palästinensische Extremisten bis heute den moderaten Palästinensern machen.



      Hätte diese zionistische Fraktion die Oberhand bekommen (und ich wünschte sie hätte) wäre der Staat Israel wohl niemals gegründet worden – bestand sie doch selbst dann noch auf einer ´Alles-oder-Nichts-Politik´ als es einfach unmöglich war, tatsächlich alle Ziele auf einmal zu verwirklichen. Aber [die Zionisten] opferten das Unmögliche dem Möglichen. Oder wie es Ben Gurion 1937 formulierte: ‚Ich will einen Staat, irgendeinen, selbst wenn er die Größe einer Tischdecke hat.‘“



      Wir haben unsere Chancen leichtfertig vertan


      „Zu jener Zeit ermöglichte unsere Führung ihnen den Erfolg, indem sie auf der Politik des ´Alles-oder-Nichts´ beharrten und jeden Kompromiss zurückwiesen – wie etwa den Vorschlag, einen Staat auf dem größten Teil Palästinas zu errichten (in einer Zeit als den Juden in Palästina nur die Autonomierechte angeboten wurden).



      Aber wir gaben ihnen einen Tritt vor´s Schienbein. Unsere nach den Sternen greifende Führerschaft verwarf das Weißbuch von 1939, das den Juden die Einwanderung nach Palästina für die nächsten fünf Jahre verbieten sollte - obwohl doch die jüdische Einwanderung die Quelle allen Leids und die einzige menschliche Basis der Gründung ihres Staates war. Aber wir wiesen damals alles zurück und verspielten alle unsere Möglichkeiten. Das war die Katastrophe: alle unsere Chancen durch und durch leichtfertig zu vertun, ungerührt und ohne mit der Wimper zu zucken. Hätten die Zionisten zu jeder Zeit eine Führung wie diese gehabt, hätten sie niemals einen Staat gründen können, ja nicht einmal einen halben.



      Ich schreibe dies heute, weil ich optimistisch bin, was die derzeitige palästinensische Führung angeht, die 1974 im Rahmen der 12. [palästinensischen] Nationalversammlung entschied, die ´Alles-oder-Nichts-Politik´ aufzugeben und für das zu kämpfen, was möglich ist statt das Mögliche für das Unmögliche hinzugeben. Die palästinensische Führung hat sich lange an diese Politik gehalten und damit vieles erreicht: Sie hat einen Teil des Landes zurückerhalten und große Fortschritte bei der Errichtung eines nationalen Gemeinwesen gemacht.“



      Die Kultur des Selbstbetrugs



      „Aber als Ende 2000 im Zuge der Clinton-Initiative die Staatsgründung zu einer realistischen Möglichkeit wurde und der Moment der Wahrheit kam, kehrten wir zur ´Alles-oder-Nichts-Politik´ zurück. Wir warfen unsere in den letzten 30 Jahren eingenommenen Positionen über den Haufen und kehrten zum Punkt Null zurück. Das ist die Katastrophe, die zur aktuellen Katastrophe führte, die in jedem Winkel unseres Landes zu spüren ist.



      Ich schreibe diese Worte jetzt, da ich höre wie palästinensische Offizielle, darunter einige PLO-Mitglieder, ihre Auftritte in den Satellitensendern nutzen, um von morgens bis abends hinauszuposaunen, dass Israel ein alternder Staat sei und kaum noch mehr als zehn Jahre überstehen wird, während wir noch in der Blüte unserer Jugend stünden. Es gibt wohl kaum Menschen, bei denen die Kultur des Selbstbetrugs stärker ausgeprägt und tiefer verwurzelt ist, als in unseren arabischen und palästinensischen Gefilden - eine Kultur der Tagträumerei im brennenden Hochsommer. Die Menschen klammern sich an rosarote Träume, gaukeln sich selber vor, dass diese Wirklichkeit sind und scheitern dabei, auch nur einen einzigen ihrer Träume zu verwirklichen.“



      Schizophrenie ist eine weit verbreitete Krankheit



      „Schizophrenie ist die bei uns am weitesten verbreitete Krankheit. Sie befällt vor allem unsere verwirrte Jugend. Ihr Symptom ist es, dass das Individuum zwei Persönlichkeiten entwickelt: eine wirkliche und eine eingebildete. Nationen, Gesellschaften und Individuen flüchten sich in Momenten der Schwäche gleichermaßen in Tagträume. Anstatt sorgfältige und ernsthafte Arbeit aufzubringen, erschaffen sie sich neue Wirklichkeiten, die die Maßstäbe verkehren und immer wieder Illusionen über des bevorstehenden Zusammenbruch des Feindes entstehen lassen. [...] Aber nach mehr als dreißig Jahren dauert die Besatzung unseres Landes immer noch an.



      In den Tagen vor dem Juni-Krieg 1967 sprachen unsere Medien von den ´Feiglingen´ [den Israelis], die bei Ausbruch des Krieges und im Angesicht unserer heldenhaften Löwen vom Schlachtfeld flüchten würden Als mich ein israelischer Offizier während des […] ´Krieg-de-luxe´ wie sie ihn nennen, gefangen nahm, fragte er mich: ‚Sollen wir wirklich Feiglinge sein?‘ In unserem Radio hörte ich dann, wie über die Flucht der ´Feiglinge´ berichtet wurde – während sie unter geringsten Kosten eine Fläche eroberten, die drei mal so groß war wie ihr Staat. Diese Form des Selbstbetrugs hält bis heute an.



      Nun will ich zur Erinnerung an den Geburtstag der zionistischen Politik nicht erklären, dass das Vorhaben des ersten zionistischen Kongresses in Basel vollständig realisiert werden konnte. Zwei Drittel der Juden leben weiterhin außerhalb Israels, obwohl es das Hauptziel des politischen Zionismus war und ist, alle Juden der Welt in Palästina zu versammeln. Aber das ist nicht die ganze Geschichte, denn im Herzen unseres Landes haben es die Zionisten geschafft, einen bis an die Zähne bewaffneten Staat zu gründen und können ihrem Volk doch keine Sicherheit garantieren.



      Und hierin liegt die Quintessenz meiner Worte: Denn wenn dem so ist, dann gibt es keine andere Lösung als einen Interessenausgleich zu erreichen – und zwar ohne sich dabei an ein Gleichgewicht der Kräfte zu klammern, wie es unsere revolutionäre Literatur immer wieder wissen will. Es gibt keinen anderen Weg als in zwei Staaten zusammen zu leben. Dies wäre eine Art Vorstufe, die Jahrzehnte andauern könnte, bevor wir in einem gemeinsamen demokratischen Staat miteinander leben können – so wie es unser Slogan in der PLO der späten 60er und frühen 70er Jahre wollte.



      Wir alle müssen - besser heute als morgen - zu dieser Überzeugung kommen. Wenn nicht wird das Blutvergießen im Land der Propheten in den kommenden Jahrzehnten weitergehen. Nur um am Ende zur selben Lösung zu gelangen: Wenn keine Seite die andere ausschalten kann muss man zusammen leben.



      Warum stoppen wir nicht das Blutvergießen und geben unseren beiden Völkern Hoffnung? Warum verherrlichen wir diejenigen, die den Tod lieben und nicht diejenigen, die das Leben wollen? Das ist die große Frage. Und die größte Herausforderung, der wir uns alle gegenüber sehen.“



      ******************************************.
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      Quelle
      Avatar
      schrieb am 15.09.03 18:09:40
      Beitrag Nr. 976 ()
      ..das ist mit Abstand die vernünftigste Stellungnahme, die ich von einem Palästinenser je gehört oder gelesen habe.
      Hoffentlich wird er nicht bald als "Kollaborateur" gerichtet....
      Avatar
      schrieb am 15.09.03 18:30:15
      !
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      Avatar
      schrieb am 15.09.03 19:25:31
      Beitrag Nr. 978 ()
      @nichtdie

      Du siehst das falsch.

      Es ist eine Inszenierung. Die Israelis lassen ja nun auch schon mit sich reden, haben etwas rausgelegt, das sie sich abhandeln lassen. Der Olmert macht das schon ganz gut.

      es gibt keinen Zeitplan, und es ist schon etwas blauäugig zu glauben, die IDF bekäme einen Auftrag etwas derartiges votzubereiten. Und dies wird dann noch vorab in der Öffentlichkeit verkündet. Klingelt es nicht? Ist das die Vorgehensweise in solch einem Fall, daß man sich international die ganzen Proteste zuzieht ? wissentlich ?

      Wenn die den Arafat raussetzen wollten, dann hätten die das gemacht. Bevor die Palästinenser sich in Aufläufen vor seinem haus solidarisieren.

      Dann hätte die den auf der Rollbahn in Tunis, oder sonstwo abgesetzt, und dies einen Tag später der Weltöffentlichkeit bekanntgegeben.

      Bist Du wirklich anderer Ansicht ? Das wäre ja furchtbar, wenn Du recht hättest. Die garen den Arafat, die grillen den, und es werden Szimmen kommen, die offen fragen, ob es nicht besser wäre, wenn er ginge. Warts ab. Und bis dahin gibt es Mahnwachen, und Solidaritäts- Demos. Und wenige Selbstmordattentate. Wetten ? Jedes weitere attentat erhöht den Druck auf Yassir, spannt seine Nerven weiter an, nun gekapert zu werden.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 15.09.03 19:32:34
      Beitrag Nr. 979 ()
      @all

      Das blüht also einem Palästinenser, wenn er sich mit einer israelischen Jüdin einläßt. Erinnert mich irgendwie an Klemperer.



      Last Update: 15/09/2003 20:05

      Shots fired at Palestinian hosting his Israeli girlfriend

      By Arnon Regular, Amos Harel and Jonathan Lis, Haaretz Correspondents, Haaretz Service and Agencies

      A Palestinian man was wounded by gunshots Monday
      evening in the West Bank village of Kablan, near
      Nablus. The man`s Israeli girlfriend was visiting
      him, and several of the village residents who
      found about it, opened fire at his home.






      Dieser unendliche Hass ist wirklich erschreckend.





      http://www.haaretzdaily.com/hasen/spages/340089.html
      Avatar
      schrieb am 15.09.03 21:08:06
      Beitrag Nr. 980 ()
      Die Schüler des Terrors

      von Bruno Schirra

      Sie tragen Sprengstoff am Gürtel. Sie wollen töten. Palästinensische Jugendliche opfern ihr Leben für den Kampf gegen Israel. Dafür werden sie im Gaza-Streifen als Helden gefeiert und von ihren Eltern verehrt. Besuch in Ausbildungslagern der Selbstmordattentäter

      Diese Geschichte ist eine Geschichte vom Töten, also gibt es keinen Anfang und kein Ende. Aber wenn diese Geschichte an einem bestimmten Punkt beginnen soll, dann vielleicht am Morgen des 5. Oktober 2001, als der 26 Jahre alte Palästinenser Nidal Mohammad Qafisheh vor seinem Haus in Hebron binnen weniger Sekunden Kopf und Arme verliert. Er trägt einen Pyjama, als er stirbt.

      Die Rakete, die ihn zerfetzt, wurde abgefeuert aus einem israelischen Hubschrauber, der sich in enger werdenden Kreisen an sein Haus herangetastet hatte. Vermutlich war es das Dröhnen der Rotorblätter, das Qafisheh aus dem Bett und vors Haus getrieben hat. Der abgerissene Kopf kullert noch einige Meter, bevor er liegen bleibt. Mit Qafisheh sterben an diesem Morgen vier weitere Männer, 22 bis 43 Jahre alt. Die Getöteten trugen Zivil, was die Vermutung nahe legt, die Toten seien Zivilisten gewesen. Die israelische Armee aber erklärt später, zumindest zwei der Toten hätten zuvor auf dem Platz vor der Ma`arat Machpala, der Grabstätte des jüdischen Patriarchen in Hebron, auf jüdische Männer, Frauen und Kinder geschossen. Am Abend vor seinem Tod hatte Qafisheh selber noch dem Reporter amüsiert erzählt, "dass die Juden wie aufgescheuchte Hasen über den Platz gejagt wurden". Jetzt liegt seine Leiche in einer Blutlache. Ein Torso in einem Pyjama.

      Einige Stunden vergehen, dann wälzt sich ein schier endloser Menschenstrom zum Friedhof. Der Imam hat den Tod der fünf zu einer Ästhetik des Sterbens stilisiert, erst leise, beschwörend, dann lauter, am Ende dröhnend: "Nun ist endlich die Zeit gekommen, den Juden die eine, die richtige Antwort zu geben." Der Vorbeter beschwört "die Schar unserer jungen Löwen, die bereit sind, in das Herz des Feindes vorzudringen, nach Tel Aviv, nach Haifa, nach Jerusalem. Kämpft und sterbt im Namen Allahs - gepriesen sei sein Name." Dann zitiert er den Heiligen Koran: "Warum wollt ihr denn nicht um Gottes willen und der Unterdrückten willen kämpfen, jener Männer, Frauen und Kinder willen, die sagen: Herr! Schaff uns deinerseits einen Freund und Helfer. Diejenigen, die gläubig sind, kämpfen um Gottes willen, diejenigen die ungläubig sind, um der Götzen willen." Er schließt mit dem Aufruf: "Kämpft nun gegen die Freunde des Satans. Itbach el Yahud! - Tötet alle Juden!" Der Schlachtruf hallt durch die Moschee, wird durch die Lautsprecher ins Hysterische getrieben, und durch die Mittagshitze ziehen viele tausend Menschen, Kinder, Greise, Halbwüchsige, Familienväter, hinauf zum Friedhof, gelb und grün und schwarz die Flaggen, die Farben von Jassir Arafats Fatah-Jugend, von Hamas und Dschihad el Islami. Sie schießen aus Maschinenpistolen in den Himmel, ein letzter Gruß, für eine Leiche im Pyjama.

      Dann kommen die schwarzen Blöcke, fünf insgesamt, mit jeweils vierzig Männern, jung und durchtrainiert, um die Stirn das grüne Band des Propheten und vor der Brust Kalaschnikows über gekreuzten Patronengurten. Sie tragen die auf Leichenbahren gebetteten Toten. Die erste Reihe leert die Magazine der Kalaschnikows, lädt nach, dann stürmen alle Blöcke los wie auf Befehl, die Oberkörper ruckartig tänzelnd, während die Leichenträger die Bahren emporstoßen. Ein Toter im Pyjama wippt seinem Grab entgegen.

      Hebron stöhnt nicht unter der Diktatur des Tötens - Hebron blüht darunter auf. Hebron war schon immer eine Stadt der Frommen gewesen, folglich kontrolliert die Terrororganisation Hamas den palästinensischen Teil der Stadt. Gott ist in Hebron das am meisten mit Blut besudelte Wort.

      Zwei Tage später auf dem Weg zur Al-Sharyjeh-Schule, einer Einrichtung von Hamas, finanziert aus Saudi-Arabien und dem Iran. An Hauswänden hängen die Bilder junger Männer, vergilbte Bilder und ganz neue.

      Märtyrer, Tote aus Feuergefechten mit der israelischen Armee, Opfer israelischer Siedler, Suizidbomber, Attentäter, Terroristen. Alle, die sich als Schahid, als Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt haben, werden verehrt als Gefallene Gottes. Das palästinensische Fernsehen sendet Werbespots über "unsere toten Helden", und die Zeitungen bejubeln den "Befreiungskampf für Palästina". Die Bilder der Toten, blutrot, beinahe kitschig, sie werden zusammengefügt zu einer Galerie des Todes. Scheich Nizzar Ramadan, Schriftsteller, Journalist und eine Art Hamas-Sprecher in Hebron, deutet auf eines dieser Bilder: ein Junge mit Pickeln im Gesicht und dürrem Oberlippenbart. "Ibrahim Iyan hat es geschafft, aus dem Gaza-Streifen nach Alei Sinai einzudringen. Drei Stunden lang hat er der stärksten Armee der Welt getrotzt."

      In der Al-Sharyjeh-Schule unterrichten bärtige junge Akademiker. Einer begrüßt freundlich den Besucher, spricht über "die Macht der Juden", "die Feinde der Menschheit". Noch immer ist er freundlich. "Sie können das in den Protokollen nachlesen."

      "In welchen Protokollen?"

      "In den Protokollen der Weisen von Zion."

      "Unterrichten Sie Ihre Schüler darin?"

      "Natürlich."

      Auf dem Schulhof spielen Kinder. In ihr Lachen mischt sich hin und wieder der trockene Knall aus Sturmgewehren israelischer Soldaten, die in die Luft schießen - oder auf die sieben, acht Jahre alten Kinder, die am Checkpoint, der Hebrons Juden und Palästinenser trennt, Siedler und Soldaten mit Steinen und Molotowcocktails bewerfen.

      "Safety Passage" steht auf dem Schild am Grenzübergang Erez, wo der Gaza-Streifen beginnt. "Have a nice trip to hell!", grinst der israelische Soldat, "welcome back, if you come back." Der Fahrer aus Gaza-City hat sich geweigert, zu nahe an den Grenzübergang heranzufahren. "Manchmal schießen sie auf uns, einfach so." Er spricht von der Wut, der Angst, dem Hass, vom Verlust der Würde und der Ehre durch die Besatzung des eigenen Landes, von der Aussichtslosigkeit angesichts der jüdischen Siedlungen im Gaza-Streifen, die das verrottete Häusermeer zerschnitten. 6000 jüdische Siedler hielten 1,2 Millionen Palästinenser als Geiseln, erklärt der Fahrer; über Ibrahim Iyan, den Jungen auf dem Foto, spricht er auch. "Der ist nach Alei Sinai gegangen und hat getan, was er getan hat."

      Wer im späten Herbst der zweiten Intifada nach Gaza reist, der unternimmt eine Reise in die islamistische Finsternis, eine Reise zu einer Gesellschaft im Krieg. Im Krieg mit dem Feind. Im Krieg mit sich selbst. Und irgendwann führt diese Reise nach Rafah, in eine heruntergekommene Kleinstadt im Süden des Gaza-Streifens, dort steht eine Schule. Eine Schule mit Lehrern, die die Jungen das Töten lehren und das Getötetwerden. Dass es in Gaza und im Westjordanland Orte gibt, an denen junge Palästinenser von Lehrern in der Disziplin des Selbstmordattentats unterrichtet werden, ist ein offenes Geheimnis, ebenso, dass sich die politischen Schreibtischtäter von Hamas und des Dschihad el Islami dabei professioneller Lehrkräfte bedienen. "Der Weg zur Befreiung von Al Kuds führt über die Gräber unserer Märtyrer", doziert einer, der als seinen Namen Hassan anbietet. Das Nachtgebet ist vorbei, aus der Entfernung hört man, wie die Gläubigen die Moschee verlassen. Die Schulen des Terrors sind den Moscheen angegliedert, ebenso wie Kranken- und Sozialstationen. Vier Männer sitzen vor den Schulbänken, junge Männer, 27 bis 36 Jahre alt, die Lehrer. Islamistische Internationalisten aus Palästina, Ägypten, Saudi-Arabien, alle mit akademischer Ausbildung, sie alle sprechen englisch, sie alle sind Veteranen der Ausbildungslager von Al-Qaida in der Provinz Nagahar in Afghanistan. Es bereitet ihnen offenbar keine Schwierigkeiten, den hermetisch abgeriegelten Gaza-Streifen fast nach Belieben zu betreten und zu verlassen. Jeder von ihnen zeigt mehrere Pässe her, jordanische, türkische, ägyptische. Sie sprechen darüber, wie leicht es sei, Waffen, Sprengstoffe, Chemikalien, eben alles, was sie brauchten, durch den Gaza-Streifen zu schaffen. Dass dies niemals ohne die stillschweigende Duldung oder Unterstützung staatlicher Dienste funktionieren könnte, bestreiten sie nicht. "Wir können uns auf die Solidarität unserer muslimischen Brüder in allen muslimischen Ländern verlassen. Aus der Armee, der Polizei, aus den Geheimdiensten", sagt Hassan. "Was nicht bedeuten muss, dass die Regierungen der Länder das offiziell dulden."

      Der Doktor hat seinen Sohn zum heiligen Killer abgerichtet Sie wirken sehr selbstsicher, diese Lehrer des Terrors, und sie wissen genau, warum sie jetzt reden: "Ihr sollt wissen, dass es uns gibt. Sagen Sie den Juden, der Welt, dass es uns immer geben wird, egal, wie lange sie bombardieren, wen immer sie auch töten werden", erklärt Hassan, der Wortführer. Die anderen mustern den Besucher und schweigen. "Wenn unsere Religion angegriffen wird, haben wir das Recht, uns zu verteidigen, auch wenn wir wissen, dass wir selber sterben." Was ein Angriff ist und was nicht, definiert er selbst. "Was wir tun, ist keine Gehirnwäsche, wir brauchen die Jugend unseres Landes nicht zum Märtyrertum zu überreden. Sie wollen dies aus eigenem Willen und wissen, dass ihr Tod kein Opfer ist, sondern eine religiöse Pflicht. Alles, was wir tun, ist, ihnen zu zeigen, wie sie es machen müssen, damit die Aktion ein Erfolg wird. Wir geben unsere Fähigkeiten weiter. Das ist unsere Pflicht."

      "Haben Sie kein Mitleid mit den Jungen, die Sie in den Tod schicken? Kein Mitleid mit denen, die sie vor ihrem eigenen Tod umbringen?" Hassan lächelt abschätzig. "Wenn die Juden nicht da wären, wo sie sind, würden auch ihre Kinder nicht da sterben, wo sie sterben." Dann ergreift einer seiner Kampfgefährten das Wort: "Sie sollten Mitleid haben mit den palästinensischen Jugendlichen, die hier leben, nicht mit denen, die für Allah sterben. Das ist kein Leben hier in Gaza, in Al Kuds, das ist Sklaverei. Jene, die sterben, geben ein Beispiel für die, die ihnen folgen werden. Ibrahim Iyan war nur einer von vielen. Die palästinensische Jugend ist bereit, sich für Allah und für die Befreiung von Al Kuds zu opfern."

      Ibrahim Iyan. Der Junge, den sie einen Held nennen im Gaza-Streifen. Was hat es mit ihm auf sich? Man findet Antworten, viele Antworten, und eine ist diese: "Welch unendliches Glück" er brachte, "welche Erfüllung". Sanfte schwarze Augen hat der Mann, der dies spricht, während sein Mund von der Schönheit des Tötens und Sterbens erzählt. "Mein Sohn Ibrahim ist tot", sagt Nizzar Iyan, "nie war ich glücklicher als in dem Moment, da sie kamen und mir sagten: ,Die Juden haben deinen Sohn getötet.`" Der Doktor der Theologie und Dozent der Islamischen Universität Gaza, Nizzar Mohammad Abdul Kader Iyan, hat seinen Sohn verloren. Ein Terrorist, ein Mörder. Der Vater sitzt vor dem Computer, inmitten seiner Bibliothek, die theologischen Bücher sind in Leder gebunden, Goldfäden an den Rändern. Die Klimaanlage bewahrt die edlen Werke vor Schaden. Iyan sitzt an seinem Computer, kurz wirft er einen Blick auf die eingegangenen E-Mails, dann beugt er sich vor, spricht darüber, wie er seinen 17 Jahre alten Sohn Ibrahim zum Töten abgerichtet hat, zum heiligen Killer im Namen Gottes.

      Iyan studierte an den Universitäten des Sudan, der Al Ahzar in Kairo, den Hochschulen von Amman und Dschidda. 15 Forschungsberichte hat er in wissenschaftlichen Magazinen veröffentlicht, seinen Magister über Das Wesen des Märtyrers im Dschihad im Kampf für den Islam erlangt, den Doktortitel über Die Zukunft des Islams in der modernen Welt. An den Wänden der Bibliothek hängen Bilder der Kaaba in Mekka neben kunstvollen Kalligrafien, Suren aus dem Koran. "Der Islam ist keine Religion des Betens, des Fastens, des Glaubens. Das ist Wissen! Unsere Religion ist ein System, das alle Bereiche des Lebens umfasst, das alles genau reglementiert. Danach leben wir."

      "Nach diesem Modell hat Ihr Sohn gelebt. Danach ist er gestorben." Iyan lehnt sich zurück, streicht sich mit ruhiger Hand durch den Bart und lächelt. "Ich bin stolz auf meinen Sohn." Iyan sagt diesen Satz mit belehrendem Unterton, er reicht Tee und Süßigkeiten. "Dieses Gefühl ist ein Gefühl des Glücks, wir sind mit dem, was mein Sohn getan hat, unserem Land Palästina und der Al-Aksa-Moschee in Al Kuds ein großes Stück näher gekommen."

      An einem Abend im Oktober dieses Jahres klettert der 17-jährige Ibrahim, Sohn des Doktor Nizzar Iyan, zusammen mit einem Freund über den elektrischen Zaun, der die jüdische Siedlung Alei Sinai im Norden des Gaza-Streifen umgibt. Ibrahim weiß, dass er sterben wird. Für Al Kuds, das die Juden Yerushalayim nennen. Es ist seine heilige Pflicht. So steht es im Heiligen Koran geschrieben. So hat es Ibrahim in den Monaten vor diesem Abend von seinem Vater gelernt, in der Phase der Vorbereitung, und die anderen Lehrer haben es auch gesagt. "Gottes Fluch komme über die Ungläubigen."

      Der Junge rennt mit einer Kalaschnikow und mehreren Handgranaten auf die Häuserreihen der Siedlung zu. Um seinen Kopf hat er ein grünes Band geschlungen, auf das ein Vers aus dem Koran gemalt ist. Durch geöffnete Fenster wirft er Handgranaten. Durch das Dröhnen der Explosionen schreckt ein Liebespaar vor einem Hauseingang aus seiner Umarmung auf. Das Letzte, was sie sehen, ist der wild um sich schießende Ibrahim, keuchend und schreiend. Dann dringen die Kugeln in den Körper der 18 Jahre alten Liron Harpaz und in den Körper ihres 20 Jahre alten Freundes Asaf Yitzhaki.

      Nizzar Iyan erzählt dies alles mit ruhiger Stimme, so als sei er dabei gewesen. Er schildert, dass sein Sohn, nachdem er das junge Paar getötet habe, in ein Siedlerhaus eingedrungen sei, um Geiseln zu nehmen. Iyan zeichnet das Bild eines Jungen mit wachem Geist und reiner Seele, eines Jungen auf dem Weg ins Paradies. Drei Stunden lang liefert sich Ibrahim ein Feuergefecht mit der israelischen Armee, verletzt dabei 15 israelische Soldaten und Siedler schwer, schießt einige zu Krüppeln, bevor er selbst im Kugelhagel israelischer Patrouillen umkommt. "Das war ein Kampf zwischen David und Goliath", sagt der Vater. "Ihr Sohn ist tot. Wo bleibt da der Sieg?"

      Der Doktor beugt sich vor und zitiert den Koran. "Diejenigen aber, die das diesseitige Leben um den Preis des Jenseits verkaufen, sollen um Gottes willen kämpfen. Und wenn einer um Gottes willen kämpft und er getötet wird, werden wir ihm in Jenseits gewaltigen Lohn geben." Im Paradies, sagt der Doktor, dort, im neuen Zuhause seines Sohnes, seien die Weiden immer grün, und immer zwitscherten Nachtigallen. "Sie glauben an das Paradies?"

      Der Doktor hantiert mit einem Handy, schnauft kurz und verächtlich. "Ich glaube nicht. Ich weiß! Wir mussten 1948 auswandern, wir wurden von den Juden vertrieben, wir leben nur vorübergehend hier. Ich erzähle meinen Kindern täglich von der Heiligkeit des Landes, von seiner Reinheit und dass es uns von den Juden geraubt wurde. So wie meine Eltern mir das erzählt haben: was wir auf unserem Land angebaut haben, wie unsere Familien zusammengelebt haben. Wir erzählen ihnen, dass der Islam uns verbietet, unser Land einem Ungläubigen zu überlassen, dass wir dafür kämpfen müssen mit unserem Leben für Allah, damit wir unser Land zurückbekommen. Und so werden meine Kinder dies alles eines Tages ihren Kindern erzählen."

      Er breitet die Trachten seiner Großmutter aus, zeigt deren mit goldenen Ornamenten geschmücktes Kleid aus Askalon, der Stadt, aus der die Familie stammt. Die Ungläubigen haben dort ein Restaurant aus der Moschee gemacht. "Jetzt", klagt Iyan, "verkaufen die Juden dort Alkohol. In der Moschee!" Und dann bringt er einen Fruchtkorb aus geflochtenem Bast. Darin liegen Fruchtsamen. Er lässt die Samen durch die Finger rieseln. "Wissen Sie, was das ist?"

      "Nein."

      "Sie haben ja keine Ahnung, worüber wir hier sprechen!"

      Plötzlich beginnt er zu weinen, stumm zunächst, dann mit einem tiefen Brummen, und während ihm die Tränen in den Bart laufen, schüttelt es den Doktor der Theologie Nizzar Iyan durch, er kann nicht mehr an sich halten, weint vor sich hin, und diese Trauer, die den Doktor da schüttelt, ist nicht die Trauer um den gestorbenen Sohn - Iyan weint um ein Stück Land, das er nie gesehen hat.

      "Ich habe meinen Sohn dazu erzogen, das zu tun, was er getan hat. Ich habe ihn dazu ermutigt. Das war der Versuch, nach Hause zurückzukommen, Palästina zu befreien, und entweder er kommt an, oder er kommt nicht an. Ich sage meinen Kindern immer wieder: Wir werden nach Askalon zurückkehren, und wenn wir gehen, dann werden wir aus diesem Haus nichts mit zurücknehmen."

      "Ist es das wert gewesen?"

      "Ich schwöre beim Leben meiner Kinder, bei der Heiligkeit Palästinas, bei Allah: Ich bin mehr als nur zufrieden mit dem, was Ibrahim getan hat. Ibrahim hat die Grundlagen des Islams verteidigt."

      "Aber Sie sind sein Vater, es muss Ihnen doch wehtun."

      "Ich bin ganz ehrlich, ich sage das aus Überzeugung, ich empfinde keine Trauer, ich empfinde Freude, wirkliche Freude, dass das, was wir geglaubt haben, mein Sohn ein Stück weit realisiert hat. Das Leben hat keinen Geschmack, wenn man seine Träume, seine Ziele nicht realisieren kann."

      So hat er seinen Sohn erzogen. Ibrahim hat zusammen mit seinem Vater immer wieder dessen Magisterarbeit studiert, bis seine Entscheidung gefallen war. An dem Dienstag, als Ibrahim zum Märtyrer werden musste, hat er sich nach Schulschluss von seiner Großmutter verabschiedet, hat dann die 150 Schekel Taschengeld, die sein Vater ihm jede Woche gab, auf seine Brüder verteilt, hat sie umarmt und geküsst und ist dann gegangen. "Meine Freude am Leben ist es nicht, mich gut anzuziehen, gut zu leben", sagt der Doktor, "meine Freude am Leben ist es, in Al Kuds in der Al-Aksa-Moschee zu beten. Mein Sohn hat mit seinem Tod einen guten Beitrag dazu geleistet."

      "Der Preis für Ihren Traum war sein Tod."

      "Als meine Tante Ibrahim auf der Leichenbank gesehen hat, hat sie vor Freude getrillert. "Wir haben unser Blut nicht vergessen, wir haben unsere Rache nicht vergessen, wir werden das Blut von Ibrahim nicht vergessen."

      Hiyam, seine 38 Jahre alte Frau, ist in der Küche beschäftigt, drei ihrer sieben Kinder sind ständig bei ihr. Sie setzt sich neben ihren Mann. Auch sie hat den Freudentriller arabischer Frauen ausgestoßen, als sie hörte, dass ihr Erstgeborener als Märtyrer gestorben war. "Ich schwöre bei Allah, als ich hörte, dass mein Sohn für Allah gestorben ist, war ich glücklich."

      "Sie waren glücklich?"

      "Als er auf der Leichenbank lag, habe ich ihn als Bräutigam gesehen, und ich habe alle Leute, die zu uns als Trauergäste nach Hause kamen, nur als Hochzeitsgäste angesehen, die uns zur Hochzeit unseres Sohnes besuchen und uns beglückwünschen."

      "Hat es wehgetan, als Sie hörten, dass Ihr Sohn tot ist?"

      Ihre Augen blitzen vor Stolz und Verachtung. "Nein, nein, ich schwöre bei Allah, dass es mir überhaupt nicht wehgetan hat. Sein Tod ist mein ganzes Glück, Ibrahim wollte das, ich habe es ihm nicht verbieten wollen."

      "Hätten Sie es ihm verbieten können, und hätte er dann auf Sie gehört?" "Ja, natürlich. Er hätte auf mich gehört."

      "Sie haben es also vorher gewusst?"

      "Ja, natürlich."

      "Sie haben es zugelassen?"

      "Ich hätte mich vor meinem Gott, vor Allah, geschämt, wenn ich es verhindert hätte. Schon vor seiner Geburt habe ich Ibrahim als Opfer für Al Kuds gesehen."

      "Haben Sie Angst, dass einer Ihrer Söhne den gleichen Weg geht wie Ibrahim?"

      "Nein, ich werde es ihnen nie verbieten. Im Gegenteil, ich würde sie verachten, wenn sie das nicht tun. Sie wären nicht mehr meine Söhne." Ihr vier Jahre alter Sohn Abdul Kader ist inzwischen in die Bibliothek gekommen und auf ihren Schoß geklettert. Sie streicht ihm zärtlich übers Haar. Ängstlich fixiert er den Besucher. "Yahud? - Jude?", fragt er leise seine Mutter und klammert sich an sie. Hiyam schnalzt nur kurz mit der Zunge und redet dann beruhigend auf ihn ein.

      "Was ist, wenn Abdul Kader sich eines Tages eine Bombe umschnallt und sie zündet?"

      "Wenn meine anderen Söhne dasselbe machen, dann werden sie mir Ehre geben."

      Mohammad, ihr 14-jähriger Sohn, hat das Gespräch belauscht, ein Junge von kräftiger Gestalt. Manchmal in den letzten Minuten war ihm anzumerken, wie schwer es ihm fiel, Wut und Hass zu unterdrücken. "Die Juden töten kleine Kinder", schreit er jetzt, "wie können Sie verlangen, dass wir friedlich mit ihnen zusammenleben?" Und dann klagt er über den Tod der sechs Monate alten Iman Hoja, die von israelischen Soldaten getötet wurde, und wie er das sagt, ist es eine Totenklage, eine, die für das Sterben des Babys Iman Hoja eine Antwort verlangt. Er sagt: "Die richtige Antwort!"

      "Welches ist die richtige Antwort?"

      Mohammad schweigt. Seine Augen starren an die Wand.

      "Hat dein Bruder Ibrahim die richtige Antwort gegeben?"

      Der Junge schweigt.

      "Wirst du den Juden diese eine richtige Antwort geben?" Mohammad erhebt sich wortlos, baut seine massige Gestalt vor dem Besucher auf. Dann zieht er kommentarlos sein T-Shirt aus und dreht sich ganz langsam um die eigene Achse. Brust und Rücken sind voller Narben und Operationswunden. Einschusslöcher, Austrittwunden. Fünf insgesamt. "Ich kämpfe seit einem Jahr gegen die Juden. In Montar, in Nezzarim, in Rafah. Ich habe nur Steine oder Molotowcocktails. Sie haben Panzer, Hubschrauber, Maschinengewehre." Mohammad fährt mit dem Finger über die Narben. "Das hat es mir gebracht. Sie wollten mich töten, ich habe keinen von ihnen getötet."

      In der Al-Aula-Moschee in Chan Junis drängen sich die Trauernden um die Leiche des 17 Jahre alt gewordenen Mahmud. Sie klagen und schreien und weinen. Immer wieder trommeln sie mit den Fäusten auf die Brust, spreizen die Finger zu Krallen, so als wollten sie sich vor Schmerz über den Tod des Freundes das Herz aus der Brust reißen. Der Tote ist in das grüne Banner des Propheten geschlungen. Hunderte schieben gegeneinander, um an den Leichnam zu gelangen, ihn ein letztes Mal zu küssen. "Arafat selbst hat Mahmud getötet", sagt der Begleiter, der Hamid genannt werden will, bei diesem Gang in die Hamas-Moschee. Hamid hat angekündigt, in den nächsten Nächten erneut Kontakte zu Mitgliedern des militärischen Arms von Hamas herzustellen. "Der Tod von Mahmud wird Hamas noch mehr Zulauf bringen, jeder Märtyrer produziert durch seinen Tod neue Kandidaten."

      An diesem Morgen ist Mahmud nach einem sieben Tage dauernden Todeskampf im Krankenhaus gestorben. Sein Sterben beginnt genau einen Tag, nachdem die USA begannen, Afghanistan zu bombardieren. An diesem Tag brennt Gaza am Abend. Mahmud war mit Tausenden Studenten der Universitäten Gazas auf die Straße gegangen. Neben den Fahnen von Arafats Fatah-Jugend, den von Hamas und dem Dschihad el Islami wurden Tausende Plakatbilder von Osama bin Laden in die Höhe gehalten. Er ist ihr Held, ihre Hoffnung.

      Arafats Polizei drängt die Fernsehleute von der Menschenmenge weg. Es dürfen im Westen keine Bilder von jubelnden Palästinensern mit Osama-Plakaten zu sehen sein. Dann wird Feuerbefehl gegeben. Arafats Polizei schießt die jungen Demonstranten gnadenlos zusammen. Auf den Straßen liegen Tote und Verletzte. Einer von ihnen ist Mahmud. Die wütenden Demonstranten brennen Polizeistationen Arafats nieder, skandieren "Arafat, Lakai der Juden" und "Tod allen Kollaborateuren." Lehrer zeigen den Jungen, wie man Pistolen zusammensetzt Hamid, Student der Islamischen Universität, küsst Mahmud ein letztes Mal. Er kniet nieder und lauscht der Stimme des Imams. Der Prediger verdammt Arafats Politik, das Zögern und Zaudern, er fordert: "Im Kampf gegen die Juden muss jedes Mittel eingesetzt werden." Wer das nicht billige und mittrage, sei ein Verräter an der heiligen palästinensichen Sache. Denen sei Strafe gewiss. "Und da sind die, die gegen Allah und seine Sendboten kämpfen und Fäulnis und Verderbtheit über das Land verbreiten. Dann wird es ihr Ende sein, sie werden getötet oder gekreuzigt, oder ihre Hände und Arme werden abgeschnitten, oder sie werden aus dem Land vertrieben." Die Trauernden murmeln, sie pflichten ihm bei. Der Trauerzug bewegt sich zum Friedhof. "Sogar seine eigene Fatah-Jugend arbeitet mit uns zusammen", brüllt Hamid und versucht, das Knattern der Maschinenpistolen zu übertönen.

      Im Hinterhof eines Hauses in Rafah, dem Flüchtlingslager im Süden des Gaza-Streifens, sitzen sieben junge Männer beisammen. Ein Haus weiter beginnt ein endloses Trümmerfeld, drei Tage zuvor waren es noch knapp 20 Häuser, bevor israelische Panzer am frühen Morgen die Gebäude platt gewalzt haben. "Einfach so", behauptet einer aus der Runde und zeigt auf einen Panzer, wenige Meter entfernt.

      Die sieben Studenten sprechen gelassen über ihren "Befreiungskampf". "Die Juden haben Panzer, Flugzeuge, Atomwaffen. Wir haben nichts. Das Einzige, was wir haben, sind unsere Märtyrer. Wir, die Märtyrer, sind unsere Atombomben." Wenn sie lachen, dann lachen sie wütend auf, reden durcheinander, und jeder für sich ruft die Namen und das Alter palästinensischer Opfer.

      "Ganz Palästina ist wie eine Moschee, klar und rein. Durch die Juden ist es beschmutzt worden."

      "Wann wird dieser Konflikt beendet sein?"

      "Dann, wenn das letzte Stück Land von den Juden befreit ist. Dafür kämpfen wir. Das müssen wir, wir können nicht anders. Der Koran schreibt mir zwingend vor, dass ich als Muslim mein Recht niemals einem Ungläubigen überlassen darf."

      "Wie wollt ihr diesen Kampf gewinnen?"

      Mit der Gelassenheit dessen, den nichts erschüttern kann, antwortet einer: "Wir lieben den Tod so sehr, wie die Juden das Leben lieben." "Aber ihr tötet Unschuldige. Frauen, Kinder."

      Die eben noch offenen Gesichter werden verschlossen. Einer sagt nur: "Die Juden töten unsere Kinder, wir töten ihre." Ein anderer fragt, ob der Besucher an den Koran glaube. Auf die verneinende Antwort erklärt er: "Dann ist das Gespräch hier zu Ende."

      Es ist Abend, das Gebet vorbei, die meisten Gläubigen haben die Al-Aula-Moschee in Rafah verlassen. Wer in der Moschee betet, steht dem Dschihad el Islami nahe. Die meisten, die hierher kommen, sehen sich als Sympathisanten oder Mitglieder von Hamas und Dschihad. Hamid hat das Treffen organisiert, zwei etwa 30 Jahre alte Männer mit dunklen Bärten betreten den Gebetsraum. Sie grüßen freundlich, bitten um Verständnis und fordern auf, alle Taschen zu entleeren, alles herzuzeigen, was man bei sich trägt. Sie beschäftigen sich lange mit den Handys, kontrollieren das Aufnahmegerät. Die Telefone müssen zurückbleiben. "Der Mossad", entschuldigt sich einer beiläufig, "schickt manchmal als Journalisten getarnte Agenten hierher." Dann tasten sie genau den ganzen Körper ab und fordern auf mitzukommen.

      "Was passiert in solchen Fällen mit den getarnten Agenten der Israelis?" Die beiden bleiben stehen. "Wir schicken sie zurück", antwortet der eine, "aber nie ganz."

      Draußen vor der Moschee stehen zwei Polizisten, sie begrüßen einander, umarmen sich, plaudern. Kurz mustern sie den Fremden, bieten Zigaretten an. Es ist dunkel, doch die Männer im Wagen bestehen darauf, dass dem Besucher die Augen verbunden werden. Dann fahren sie eine halbe Stunde lang kreuz und quer durch Palästinas Nacht. Der Weg führt über Geröllhalden zu einem Haus. Die Augenbinde darf jetzt gelöst werden. Ein großer Raum, geschmückt mit grünen Fahnen, Koransuren und den Bildern von Märtyrern. Eine Bildergalerie toter Jungen. An der Wand stehen Kisten. Darin Maschinenpistolen, in Ölpapier sorgsam verpackt. Kalaschnikows, Galil-Sturmgewehre und solche made in Germany: Heckler und Koch MP 5. "Wir beantworten nicht alles", heißt es auf die Frage, wie und woher man die MP 5 bezogen habe. Daneben Handgranaten und Mörsergeschosse. Etwas entfernt, in einer Ecke, kauern vier Jungen, 14 und 15 Jahre alt. Sie haben den Koran studiert, jetzt hören sie zu, wie ein etwa 50-jähriger Mann mit grau meliertem Bart erklärt, was man von ihnen verlangt in den Tagen nach dieser Nacht. Dass ihre Mission sie ins Paradies führen werde. Dass sie Angst haben könnten und dass das natürlich sei, auch dass es Momente des Zweifels geben werde, natürlich, nur natürlich. "Aber", und nun wird er eindringlich, "was ihr tut, das werdet ihr für euer Land, euer Volk und für Allah vollbringen."

      Die Jungen hören zu, nicken eifrig, stellen Fragen, wann es losgehe, wohin, wie. Der Graumelierte wehrt die Neugierde ab, milde lächelnd. Sein Lehrauftrag umfasst die spirituelle Vorbereitung, um nichts anderes darf es hier gehen. Den Jungen ist die Ungeduld anzusehen.

      In der Mitte des Raumes sitzen fünf weitere Jungen. Sie setzen zerlegte Maschinenpistolen wieder zusammen. Beaufsichtigt werden sie von vier Männern, zwei Palästinensern, einem Ägypter, einem Saudi. Sie sind aus Afghanistan zurückgekehrt. Um zu lehren. Die vier geben ihren Zöglingen Anweisungen, zeigen, wie die Teile der Maschinenpistolen zusammenpassen, korrigieren Fehler, erklären, wie Handgranaten zu handhaben seien, wie man militärische Absperrungen umgehen könne und wie man sich bei Kontrollen zu verhalten habe. Sie mahnen, der Feind sei darin geschult, sie zu enttarnen, an ihrer Körpersprache, ihrer Gestik, ihrem Gesichtsausdruck. Die Schüler hören angespannt zu, sichtlich stolz, als Männer ernst genommen zu werden, als Kämpfer. Munter fragen sie nach, aus welcher Distanz sie zu schießen haben, fragen nach Streubreite und Rückstoßwirkung, wollen wissen, wann ihr Tag komme, wann genau. Die Lehrer nehmen sich Zeit, beantworten geduldig alle Fragen.

      Schließlich wenden sie sich dem Besucher zu, distanziert, aber freundlich. Sie scheinen keine Angst zu haben, erkannt zu werden. "Jeder hier in Rafah weiß, was wir tun, wer wir sind", sagt einer der Palästinenser. "Auch Arafats Polizei."

      Dann führt er den Besucher in den nächsten Raum. Darin steht ein Tisch, über dem eine grüne Fahne hängt, geschmückt mit dem Vers einer Sure aus dem Koran. Daneben eine Karte von Filistine, wie die Palästinenser Palästina nenne. Filistine vom Meer bis zum Fluss. "In einem Raum wie diesem werden die Märtyrer an jenem Abend, bevor sie losgehen, auf Video aufgenommen", erklärt der Palästinenser. Er deutet auf den Boden. Dort liegen, ordentlich verteilt auf mehrere Haufen, scharfkantige Metallsplitter, Nägel, Schrauben, Muttern. "Das, in einen Gürtel mit Sprengstoff gefüllt, ist die Sprache, die die Juden verstehen."

      "Ich bin Lehrer", sagt der Palästinenser und lacht kurz auf, "nein, ich bin tatsächlich Lehrer, ich unterrichte auch in einer richtigen Schule." Der Lehrer geht zurück in den Unterrichtsraum, zum Seminar des Terrors. Die vier Schüler haben die Kalaschnikows zusammengebaut. Jetzt wendet sich der Lehrer seiner Gruppe wieder zu, gibt Anweisungen und wechselt nach einer Weile den Ton, kippt ins Salbungsvolle ab. Die Schüler kleben an seinen Lippen. Hamid übersetzt leise, was der Lehrer spricht; und was der zu erzählen weiß, nennt sich "Reinheit des Tötens, Erhabenheit des Sterbens, Klarheit und Schönheit der Momente, die vor dem einen, dem letzten Moment kommen, wenn du die Leine an deinem Bauchgürtel ziehst, hoffst, dass alles gut geht und sechs Kilogramm Sprengstoff, Nägel, scharfkantige Metallsplitter und Schrauben explodieren, dich selbst zerfetzen und so viele Feinde des einen Gottes, Allah, gepriesen sei der Name des Allmächtigen, des Barmherzigen, in den Tod geschickt werden. Und dann, dann endlich gehst du ein ins Paradies."

      aus: DIE Zeit, 13.12.2001
      Avatar
      schrieb am 15.09.03 21:17:49
      Beitrag Nr. 981 ()
      @p2001,

      was sollte in der Ha àretz auch anderes stehen?
      Lies doch mal ne Pali-Zeitung, die sehen das bestimmt anders. (Falls es diesen Vorfall wirklich gegeben haben sollte ;) )
      Avatar
      schrieb am 15.09.03 21:42:39
      Beitrag Nr. 982 ()
      Gush Shalom activist Uri Avnery to act as human shield for Arafat

      Press Release, Gush Shalom, 14 September 2003


      Arafat`s destroyed compound in Ramallah following Israel`s April 2002 "Operation Defensive Shield". The Muqata` as the compound is known, is the Ramallah district headquarters of several Palestinian Authority offices and security forces. (Ronald de Hommel)

      "I am willing to put myself at risk and serve as a human shield, in order to foil Prime Minster Sharon`s intention to murder the leader of the Palestinian People. So are many of my my fellows in the Israeli peace movement" declared the veteran peace activist Uri Avnery of Gush Shalom (the Israeli Peace Bloc) upon his arrival at the Presidential Compound in Ramallah.

      "Sharon does not intend to `deport` Yasser Arafat. That word is a mere euphemism for murdering Arafat in cold blood. The murder of Arafat, by soldiers under the authority of the government of Israel, would be a terrible disaster for our country. It may precipitate an outbreak of hatred and bloodshed dwarfing everything we have seen in the past three years. Such a murder would also put an end to any chance of peace and reconciliation between the two peoples for many years, possibly for generations.

      "To a person like me, who deeply cares about Israel`s future, there is nothing more important to do at this moment than do everything -- and I do mean everything -- in my power to prevent such a calamity. PM Sharon, Defence Minster Mofaz and their generals should know that if they send their soldiers in here, there will be Israeli peace activists here to bar their way" said Avnery, who mentioned that already last year, a group of Gush Shalom activists had spent the night at this compound, during a previous round of threats by Sharon against Arafat.

      Avnery sharply condemned the so-called "experts" who on the Israeli media assert that "Arafat removal will pave the way for the emergence of moderate forces". "Either these gentlemen are bare-faced liars, or they have not the slightest knowledge on the subject they comment about, no realisation of the obvious fact that the murder of Arafat would wipe out for a considerable time any sign of moderation in the Palestinian society."


      Uri Avnery at a 1997 protest against the confiscation of the land of Jebel Abu Ghnaim for the illegal Israeli settlement Har Homa. (Nigel Parry)
      Avnery arrived at the Presidential Compound this afternoon, among a group of some thirty peace activists which also included Knesset Members Issam Mahoul and Ahamad Tibi, senior Meretz activist Latif Dori and the historian Teddy Katz. Together with them arrived a large group of Palestinian public figures, partners of the Israelis in the Joint Israeli-Palestinian Action Group for Peace.

      When the activist arrived, the compound was full of thousands of Palestinian demonstrators, carrying photos of Arafat and flags of the various factions and organizations in Palestinian society, now united in strong opposition to Sharon`s threat against Arafat. The presidential bodyguards made room for the peace delegation among the crowd. In the corridor inside, the Israelis met with Arafat, who welcomed them warmly and invited Avnery and the two MKs to appear with his at the window. Their appearance was greeted by prolonged applause and cheers. Avnery handed to Arafat the Gush Shalom symbol, consisting of the linked flags of Israel and Palestine - which the Palestinian president immediately pinned on to his lapel.

      Arafat invited the peace activists to dinner, which was joined also by the new Palestinian Prime Minister Abu Ala. During the dinner, Arafat spoke of the Oslo agreements, signed ten years ago to the day, and said "I was then, and I remain now, committed to the hope of a secure future, a future when the children of both our peoples could grow up without fear". Abu Ala called for an immediate cease-fire, putting a complete end to both suicide bombings by Palestinians and "liquidations" by the Israeli armed forces.

      Avnery advised the Palestinian PM to include in the presentation of his new cabinet, once it is formed, a direct appeal to the people of Israel. "Very many in Israel already understand the simple truth: assassinations and liquidations directly precipitate suicide bombings; whoever sends a helicopter gunship to assassinate a Palestinian leader is thereby also causing the death of the Israeli civilians in the subsequent suicide bombing. Sharon and many of his ministers and generals do not want a cease-fire, but rather a total war. But among the citizens of Israel, who have had enough and more than enough of living in fear, such a direct appeal for a cease-fire could find an echo".

      Those able and willing to be part of a volunteer group, which might be called up at short notice to come to the Ramallah Presidential Compound to face together with the Palestinians a possible invasion by the army, please contact Gush Shalom and/or leave a message with your name and phone number on the answering machine at the Tel-Aviv Gush Shalom office, 03-5221732. Thank you! Further info: Uri Avnery +972-50-306440
      Avatar
      schrieb am 15.09.03 23:41:56
      Beitrag Nr. 983 ()
      Ein äußert lesenswerter Beitrag von einem Mitglied der Arbeiterpartei und Abgeordneten der Knesset. Auch wenn ich seiner positiven moralischen Beurteilung des Zionismus nicht zustimme, so sind doch seine Schlussfolgerungen in einer bemerkenswerten Übereinstimmung mit meinen Ansichten. Es gibt offensichtlich vernünftige Leute unter den israelischen Juden. Allerdings glaube ich nicht, daß sie sich durchsetzen werden.


      A Failed Israeli Society Collapses While Its Leaders Remain Silent

      By AVRAHAM BURG

      The Zionist revolution has always rested on two pillars: a just path and an ethical leadership. Neither of these is operative any longer. The Israeli nation today rests on a scaffolding of corruption, and on foundations of oppression and injustice. As such, the end of the Zionist enterprise is already on our doorstep. There is a real chance that ours will be the last Zionist generation. There may yet be a Jewish state here, but it will be a different sort, strange and ugly.

      There is time to change course, but not much. What is needed is a new vision of a just society and the political will to implement it. Nor is this merely an internal Israeli affair. Diaspora Jews for whom Israel is a central pillar of their identity must pay heed and speak out. If the pillar collapses, the upper floors will come crashing down.

      The opposition does not exist, and the coalition, with Arik Sharon at its head, claims the right to remain silent. In a nation of chatterboxes, everyone has suddenly fallen dumb, because there`s nothing left to say. We live in a thunderously failed reality. Yes, we have revived the Hebrew language, created a marvelous theater and a strong national currency. Our Jewish minds are as sharp as ever. We are traded on the Nasdaq. But is this why we created a state? The Jewish people did not survive for two millennia in order to pioneer new weaponry, computer security programs or anti-missile missiles. We were supposed to be a light unto the nations. In this we have failed.

      It turns out that the 2,000-year struggle for Jewish survival comes down to a state of settlements, run by an amoral clique of corrupt lawbreakers who are deaf both to their citizens and to their enemies. A state lacking justice cannot survive. More and more Israelis are coming to understand this as they ask their children where they expect to live in 25 years. Children who are honest admit, to their parents` shock, that they do not know. The countdown to the end of Israeli society has begun.

      It is very comfortable to be a Zionist in West Bank settlements such as Beit El and Ofra. The biblical landscape is charming. From the window you can gaze through the geraniums and bougainvilleas and not see the occupation. Traveling on the fast highway ›hat takes you from Ramot on Jerusalem`s northern edge to Gilo on the southern edge, a 12-minute trip that skirts barely a half-mile west of the Palestinian roadblocks, it`s hard to comprehend the humiliating experience of the despised Arab who must creep for hours along the pocked, blockaded roads assigned to him. One road for the occupier, one road for the occupied.

      This cannot work. Even if the Arabs lower their heads and swallow their shame and anger forever, it won`t work. A structure built on human callousness will inevitably collapse in on itself. Note this moment well: Zionism`s superstructure is already collapsing like a cheap Jerusalem wedding hall. Only madmen continue dancing on the top floor while the pillars below are collapsing.

      We have grown accustomed to ignoring the suffering of the women at the roadblocks. No wonder we don`t hear the cries of the abused woman living next door or the single mother struggling to support her children in dignity. We don`t even bother to count the women murdered by their husbands.

      Israel, having ceased to care about the children of the Palestinians, should not be surprised when they come washed in hatred and blow themselves up in the centers of Israeli escapism. They consign themselves to Allah in our places of recreation, because their own lives are torture. They spill their own blood in our restaurants in order to ruin our appetites, because they have children and parents at home who are hungry and humiliated.

      We could kill a thousand ringleaders and engineers a day and nothing will be solved, because the leaders come up from below — from the wells of hatred and anger, from the "infrastructures" of injustice and moral corruption.

      If all this were inevitable, divinely ordained and immutable, I would be silent. But things could be different, and so crying out is a moral imperative.

      Here is what the prime minister should say to the people:

      The time for illusions is over. The time for decisions has arrived. We love the entire land of our forefathers and in some other time we would have wanted to live here alone. But that will not happen. The Arabs, too, have dreams and needs.

      Between the Jordan and the Mediterranean there is no longer a clear Jewish majority. And so, fellow citizens, it is not possible to keep the whole thing without paying a price. We cannot keep a Palestinian majority under an Israeli boot and at the same time think ourselves the only democracy in the Middle East. There cannot be democracy without equal rights for all who live here, Arab as well as Jew. We cannot keep the territories and preserve a Jewish majority in the world`s only Jewish state — not by means that are humane and moral and Jewish.

      Do you want the greater Land of Israel? No problem. Abandon democracy. Let`s institute an efficient system of racial separation here, with prison camps and detention villages. Qalqilya Ghetto and Gulag Jenin.

      Do you want a Jewish majority? No problem. Either put the Arabs on railway cars, buses, camels and donkeys and expel them en masse — or separate ourselves from them absolutely, without tricks and gimmicks. There is no middle path. We must remove all the settlements — all of them — and draw an internationally recognized border between the Jewish national home and the Palestinian national home. The Jewish Law of Return will apply only within our national home, and their right of return will apply only within the borders of the Palestinian state.

      Do you want democracy? No problem. Either abandon the greater Land of Israel, to the last settlement and outpost, or give full citizenship and voting rights to everyone, including Arabs. The result, of course, will be that those who did not want a Palestinian state alongside us will have one in our midst, via the ballot box.

      That`s what the prime minister should say to the people. He should present the choices forthrightly: Jewish racialism or democracy. Settlements or hope for both peoples. False visions of barbed wire, roadblocks and suicide bombers, or a recognized international border between two states and a shared capital in Jerusalem.

      But there is no prime minister in Jerusalem. The disease eating away at the body of Zionism has already attacked the head. David Ben-Gurion sometimes erred, but he remained straight as an arrow. When Menachem Begin was wrong, nobody impugned his motives. No longer. Polls published last weekend showed that a majority of Israelis do not believe in the personal integrity of the prime minister — yet they trust his political leadership. In other words, Israel`s current prime minister personally embodies both halves of the curse: suspect personal morals and open disregard for the law — combined with the brutality of occupation and the trampling of any chance for peace. This is our nation, these its leaders. The inescapable conclusion is that the Zionist revolution is dead.

      Why, then, is the opposition so quiet? Perhaps because it`s summer, or because they are tired, or because some would like to join the government at any price, even the price of participating in the sickness. But while they dither, the forces of good lose hope.

      This is the time for clear alternatives. Anyone who declines to present a clear-cut position — black or white — is in effect collaborating in the decline. It is not a matter of Labor versus Likud or right versus left, but of right versus wrong, acceptable versus unacceptable. The law-abiding versus the lawbreakers. What`s needed is not a political replacement for the Sharon government but a vision of hope, an alternative to the destruction of Zionism and its values by the deaf, dumb and callous.

      Israel`s friends abroad — Jewish and non-Jewish alike, presidents and prime ministers, rabbis and lay people — should choose as well. They must reach out and help Israel to navigate the road map toward our national destiny as a light unto the nations and a society of peace, justice and equality.

      Translated by J.J. Goldberg.

      Avraham Burg was speaker of Israel`s Knesset from 1999 to 2003 and is a former chairman of the Jewish Agency for Israel. He is currently a Labor Party Knesset member. This essay is adapted by the author from an article that appeared in Yediot Aharonot.

      Quelle:


      http://www.forward.com/issues/2003/03.08.29/oped3.html
      Avatar
      schrieb am 16.09.03 00:09:28
      Beitrag Nr. 984 ()
      eine gute Idee von diesem Averny, sich als Schutzschild für Arafat zur Verfügung zu stellen.

      Na bitte, es geht doch.

      Siehst Du, @nichtdie. Die Israelis müssen jetzt noch ein wenig nachlegen. So ähnlich wie Schröder und sein Hakenkreuz- Pazifismus.

      Dann renne alle Menschen in der Überzeugung, endlich, endlich, endlich mal etwas richtig zu machen, endlich mal auf der richtigen Seite zu stehen, (das tut ja immer der eigenen Seele gut) zu diesem Arafat hin, und bilden um den einen Schutz- Gürtel.

      Einen Tag.

      Zehn Tage

      Hundert Tage.

      Und schon ist Frieden.

      Natürlich nur deswegen, weil die alle den Arafat geschützt haben. Aber ist das nicht egal ? Die Hauptsache, der Kerl ist nicht mehr wirksam. Vielleicht wird der nur in dieser Weise exiliert, daß er von einer weiteren Entfaltung abgeschnürt wird ? Allet ne Frage vonne Definition.

      So viel ist jedenfalls richtig: für seine Freunde des Untergrunds ist es ungleich schwerer, jetzt Attentate anzuordnen, weil die unmittelbar auf Arafat durchschlagen. Der sitzt da auf dem Präsentierteller, und täglich werden seine sauberen Fingernägel kontrolliert. Der nächste Anschlag, und alle Friedensbewegten müssen voller Angst um ihn dort hineilen, ihn zu schützen. Ob die sich nicht irgendwann mal deppert vorkommen würden ?

      Das ist also eine gute Maßnahme, um Anschläge zu reduzieren.

      Ums auch definitionsmäßig auf die Reihe zu bekommen (für die Buchhalter), sollten die dann den Aufenthaltsort von Araft zum exteritorialen Gebiet erklären. Und schon ist er tatsächlich im Exil. Und allen drumherum die Rückreise nach Israel verweigern.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 16.09.03 14:34:35
      Beitrag Nr. 985 ()
      Insbesondere Dein letzter Vorschlag ist wirklich bemerkenswert. Respekt.
      Avatar
      schrieb am 16.09.03 15:06:35
      Beitrag Nr. 986 ()
      ich bin geschockt nach dem lesen von #961.

      Mit diesen Menschen ist jeder Kompromiss wie die eigene Todeserklärung. :(
      Avatar
      schrieb am 16.09.03 21:40:58
      Beitrag Nr. 987 ()
      Arafats Sicherheitsberater bot sofortigen Waffenstillstand an
      Jibril Rajub, der Sicherheitsberater Arafats, gab bekannt, dass die palästinensische Führung bereit sei, einen sofortigen, generellen Waffenstillstand auszurufen und jeglichen palästinensischen Terror gegen Israel zu unterbinden. Jedoch müsse sich Israel dazu verpflichten, alle Angriffe gegen Palästinenser einzustellen und die volle Bewegungsfreiheit der Palästinenser zu gewährleisten. Dieser Vorschlag wurde jedoch von der israelischen Regierung sofort abgewiesen, da während vorhergehender Waffenstillstände die Gefechte und Anschläge weitergingen. Ein Waffenstillstand sei kein Ausweichmittel für die Entwaffnung der Terrororganisationen.




      US-Regierung für Ausweisung Arafats
      Die amerikanische Regierung gab zu verstehen, dass sie für eine Ausweisung Arafats offen sei, diese jedoch nicht mit Gewalt geschehen dürfte. Wie sich nun herausstellte, sind auch einige Länder der EU für eine Ausweisung Arafats, die Frage ist nur wie und wann. Die Befürworter einer Ausweisung Arafats sind der Meinung, dass dadurch dem Friedensprozess geholfen werde, da Arafat bisher alle Versuche seiner Nachfolger, sich Israel zu nähern, unterminiert hatte.




      Palästinenser stürmten Fernsehsender in Ramallah
      Bewaffnete Palästinenser der Fatah-Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden stürmten am Samstag die von Saudi-Arabien in Ramallah eingerichtete und bei der Bevölkerung beliebte „Al-Arabija“-Fernsehstation und drohten, die palästinensischen Angestellten zu ermorden. Sie zerschlugen Mobiliar und technische Einrichtungen des Satelliten-Senders. Die Angreifer wollten damit zeigen, dass die freie, neutrale Presse in den palästinensischen Autonomiegebieten unerwünscht sei. Arafat ordnete eine Untersuchung dieses Vorfalls an. Die Führung der Al-Aksa-Märtyrerbrigaden wies jedoch jegliche Beschuldigung zurück.
      Avatar
      schrieb am 16.09.03 21:55:38
      Beitrag Nr. 988 ()
      Der Konflikt ist unlösbar.

      Denn letztlich geht es um folgende Frage:

      Wer ist der wahre und einzige Gott?

      Der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs oder ein arabischer Mondgott namens Allah?

      Ein durchschnittlicher (gottloser) Mitteleuropäer kann angesichts dieser Frage nur mit offenen Kinnladen dastehen und verständnisloses Staunen zur Schau stellen.
      Avatar
      schrieb am 16.09.03 22:12:23
      Beitrag Nr. 989 ()
      Die Droge Religion.

      Es kommt darauf an,
      welche Konfession einen die Eltern verpasst haben,
      entsprechenden religòsen Drogenrausch hat das Kind.

      Nehmen wir an, bei der Geburt wurde ein israelisches
      Kind mit einem arabischen Kind vertauscht.
      Entsprechend wird das Kind konditioniert.

      Es wird mit Steinen gegen die Israelis werfen,
      oder vom Helicopter heraus auf Palàstinenser schiessen.

      Die Konditionierung ist sehr, sehr tief.

      Leider scheint dieser Planet an manchen Orten durch
      einen Wahnsinn gehen mùssen.
      Avatar
      schrieb am 16.09.03 22:17:28
      Beitrag Nr. 990 ()
      Ja, jeder von denen hat immer eine dicke Schwarte zur Wahnsinnskondition unterm Arm.
      Avatar
      schrieb am 16.09.03 22:33:32
      Beitrag Nr. 991 ()
      #970

      mir scheint,du hast den islam im grunde richtig verstanden.



      herr woityla, so wie es aussieht,noch nicht so richtig.
      Avatar
      schrieb am 17.09.03 07:39:30
      !
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      Avatar
      schrieb am 17.09.03 08:23:33
      !
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      Avatar
      schrieb am 17.09.03 09:24:09
      Beitrag Nr. 994 ()
      So! In DIESEN Olivenbäumen werden sich keine TERRORISTEN mehr verstecken!


      Israel kills a 25-year-old Palestinian; uproots 2000 olive trees in occupied East Jerusalem

      Palestine-Israel, Politics, 9/16/2003

      Israeli occupation forces shot dead today a 25-year-old Palestinian citizen in the town of Dura, near the Hebron, the IPC reported.

      In another report, IPC said today that "Israeli occupation forces (IOF) destroyed Tuesday two Palestinian houses in the Gaza Strip refugee camp of Rafah..Israeli troops invaded early morning the southern part of the city and blew up a house owned by Fathi Barhoom. Israeli tanks have intensively opened fire at the civiliansÕ houses preventing any attempt of protest. One more house was partially damaged, security sources told IPC correspondent."

      "Earlier on Monday, Israeli bulldozers uprooted more than 2000 olive trees in the occupied East Jerusalem," Palestine News Agency (WAFA) reported.
      I"sraeli bulldozers uprooted hundreds of fruitful olive trees and razed vast areas of arable land in the neighborhoods of Sawahra and Wadi Alnar, south of the holy Jerusalem city," eyewitness, Mohamed MashÕhor told WAFA.

      IPC reported that "According to the Palestinian National Information Centre (PNIC), at least 53656 houses were destroyed while 940313 trees were uprooted by Israeli occupation forces in the last 36 months ago."

      http://www.arabicnews.com/ansub/Daily/Day/030916/2003091630.…



      Previous Stories:

      Israel`s decision to expel Arafat backfires
      http://www.arabicnews.com/ansub/Daily/Day/030913/2003091311.… (9/13/2003)

      Israeli collective punishment escalate, 18 Palestinians homes demolished, electricity cut from 6 towns
      http://www.arabicnews.com/ansub/Daily/Day/030912/2003091215.… (9/12/2003)

      New raid against Gaza, al-Zahhar survived, his son, guard murdered, 20 wounded
      http://www.arabicnews.com/ansub/Daily/Day/030911/2003091114.… (9/11/2003)

      Amnesty calls to end policy of closures and restriction of movement
      http://www.arabicnews.com/ansub/Daily/Day/030910/2003091020.… (9/10/2003)
      Avatar
      schrieb am 17.09.03 11:47:16
      Beitrag Nr. 995 ()
      Die Regierung der Mörder bereitet sich auf ihre Tat vor. Ein in der Welt wohl einmaliger Vorgang.

      17.09.2003 junge welt

      Ausland Uri Avnery

      Lauern auf eine Gelegenheit

      Die von Israel geplante Ermordung Arafats hätte eine historische Wende zur Folge


      Jetzt ist es offiziell: Die Regierung Israels hat sich entschieden, Yassir Arafat zu ermorden. Man spricht nicht mehr von »Exil«, nicht mehr von »vertreiben oder töten«. Ganz einfach von »beseitigen«.

      Natürlich ist es nicht die Absicht, Arafat in ein anderes Land zu bringen. Keiner glaubt ernsthaft, daß der Palästinenserpräsident seine Hände heben wird und damit einverstanden ist, daß man ihn abführt. Er und seine Männer werden »während eines Feuerwechsels« getötet werden.

      Einige Leute beruhigen sich mit dem Gedanken, dies sei nur eine leere Resolution. Es steht ja darin, daß sie zu einer Zeit und in einer Weise ausgeführt werden würde, die noch entschieden werden muß. Aber das ist Wunschdenken, ein gefährliches Wunschdenken. Die Entscheidung zu diesem Mord ist ein weitreichender politischer Akt. Man beabsichtigt damit, daß sich die israelische und internationale Öffentlichkeit an diesen Gedanken gewöhnt. Was normalerweise wie ein wahnsinniger Akt von extremen Fanatikern klingt, hat nun den Anschein eines legitimen politischen Prozesses, bei dem nur noch der Zeitpunkt und die Art und Weise unbestimmt sind.

      Jeder, der Ariel Scharon näher kennt, weiß, wie es nun weitergehen wird. Er wird auf eine günstige Gelegenheit warten, die jeden Augenblick, in einer Woche, in einem Monat oder in einem Jahr kommen wird. Er hat Geduld. Wenn er sich zu einer Tat entschließt, ist er auch bereit zu warten – er wird aber niemals von seinem Ziel abweichen.

      Wann wird also der geplante Mord stattfinden? Wenn sich ein großer Selbstmordanschlag sich in Israel ereignen wird und zwar ein so großer, daß eine extreme Reaktion auch von den Amerikanern hingenommen würde? Oder wenn irgendwo irgend etwas geschieht, das die Aufmerksamkeit der Welt von unserem Land ablenkt? Oder wenn ein dramatischer Vorfall, vergleichbar der Zerstörung der Zwillingstürme, Bush wütend macht? Und was geschieht danach? Arabische Führer sagen, dies werde »unberechenbare Folgen« haben. In Wahrheit aber können die Folgen sehr wohl im voraus kalkuliert werden.

      Der Mord an Arafat würde eine historische Wende in den Beziehungen zwischen Israel und dem palästinensischen Volk mit sich bringen. Seit dem Krieg von 1973 haben beide Völker die Idee eines Kompromisses zwischen den beiden großen Nationalbewegungen akzeptiert. Mit dem Oslo-Abkommen gaben die Palästinenser 78 Prozent ihres Landes, das vor 1948 Palästina genannt wurde, auf. Sie waren damit einverstanden, ihren Staat auf den restlichen 22 Prozent zu errichten. Allein Arafat hatte den moralischen und politischen Rang, der notwendig war, das Volk zu überzeugen – so wie Ben Gurion in der Lage war, unser Volk zu überzeugen, den Teilungsplan zu akzeptieren.

      Selbst in den schwierigsten Krisen seit jener Zeit sind beide Völker in ihrem Glauben standhaft geblieben, daß es am Ende einen Kompromiß geben wird.

      Der Mord an Arafat würde dem vielleicht auf immer ein Ende setzen. Wir werden zum Stadium des »Alles oder nichts« zurückkehren. Groß-Israel oder Groß-Palästina, die Juden ins Meer werfen oder die Palästinenser in die Wüste treiben. Die Palästinensische Autonomiebehörde wird verschwinden. Israel wird gezwungen sein, die ganzen palästinensischen Gebiete zu übernehmen – mit all dem wirtschaftlichen und menschlichen Druck, der damit verbunden ist. Die »De-luxe-Besatzung«, die Israel in den besetzten Gebieten alles erlaubte, was es wollte, und deren Rechnungen durch die Welt bezahlt werden, wird aufhören.

      Gewalt wird die einzige Sprache beider Völker sein. In Jerusalem und Ramallah, Haifa und Hebron, Tulkarem und Tel-Aviv wird die Angst herrschen. Jede Mutter, die ihre Kinder zur Schule schickt, wird sich vor Sorge verzehren, bis sie wieder zu Hause sind.

      Das Erdbeben wird sich nicht auf das Land zwischen Mittelmeer und Jordan beschränken. Die ganze arabische Welt wird ausbrechen. Arafat, der Märtyrer, der Held, das Symbol, wird eine gesamtarabische, eine gesamtmuslimische mythologische Gestalt werden. Sein Name wird von Indonesien bis Marokko für alle Revolutionäre ein Schlachtruf, eine Losung für alle religiösen und nationalistischen Untergrundorganisationen werden.

      Die Erde wird unter den Füßen aller arabischen Regime erzittern. Verglichen mit Arafat, dem Helden, werden alle Könige, Emire und Präsidenten unmännlich, als Verräter und Marionetten erscheinen. Wenn einer von ihnen fällt, wird der Dominoeffekt eintreten.

      Das Blutvergießen wird weltweit sein. Jeder Israeli ein Ziel, jedes Flugzeug, jede Gruppe von Touristen, jede israelische Institution wird in ständiger Angst existieren.

      Die Amerikaner haben ihre Gründe, gegen den Mord zu stimmen. Sie wissen, daß die Tötung Arafats ihre Position in der arabischen und muslimischen Welt im Kern erschüttern würde. Der Guerillakrieg, der im Irak immer größere Kreise zieht, wird sich in den arabischen und in anderen muslimischen Ländern, ja weltweit, verbreiten. Jeder Araber und Muslim wird glauben, Scharon habe mit Washingtoner Einverständnis und der Ermutigung durch die Amerikaner gehandelt, trotz des schwachen Widerspruches, der damit verbunden war. Die Wut wird gegen sie gerichtet sein. Viele neue bin Ladens werden Rache schwören.

      Und die Menschen in Israel? Die armen, durch eine Gehirnwäsche gegangenen, verzweifelten und apathischen Leute mischen sich nicht ein. Die schweigende, blutende Mehrheit benimmt sich so, als ginge dies sie und ihre Kinder nichts an. Sie folgen Scharon, wie die Kinder dem Rattenfänger von Hameln direkt ins Verderben nachfolgten.

      (Übersetzung: Ellen Rohlfs)
      Avatar
      schrieb am 17.09.03 11:58:04
      Beitrag Nr. 996 ()
      ich fürchte, die junge welt macht´s nicht mehr lange. scheint mir ziemlich krank zu sein. :D

      und der name uri scheint reserviert für zweifelhafte kinese-experten zu sein.
      der eine verbiegt löffel, der andere tatsachen. :D
      Avatar
      schrieb am 17.09.03 12:01:55
      Beitrag Nr. 997 ()
      relation,

      einfach nur Dummgequatsche.
      Versuchs mal mit einem Argument.
      Avatar
      schrieb am 17.09.03 12:11:53
      Beitrag Nr. 998 ()
      Bestehen an der Endlösung der Palästinenserfrage durch Scharon noch Zweifel:confused:

      Der Weg ist klar sichtbar. Die ganzen Scharonfreunde können sich den Text für die Zeit nach der Siegesparty schon ausdenken. Dann ist die Mär von der jüdischen Opferrolle natürlich selbst für solche Trottel wie Naumann von der Zeit gegessen.

      Scharon eskaliert die Situation bis zum Krieg und er wird militärisch siegen, die militärische Stärke ist eindeutig verteilt.

      Stoppen kann den Kriegstreiber nur Bush und der will nicht.

      Man gut:look: keine deutschen Soldaten in Irak zu haben:look:

      Augen auf
      Avatar
      schrieb am 17.09.03 12:21:12
      Beitrag Nr. 999 ()
      stirner,

      du meinst, ich soll mich deiner "argumentationstechnik" anschliessen, zweifelhafte quellen und meinungen hier hineinkopieren, andere meinungen als "dummgequatsche" und andere user als schlicht "dumm" bezeichnen?

      nein, das werde ich nicht tun. ist nicht mein stil. :D
      Avatar
      schrieb am 17.09.03 12:40:09
      Beitrag Nr. 1.000 ()
      Sollte Israel in diesem Sinne ernst machen und Arafat gegen seinen Willen ausweisen oder liquidieren, ist es bis zur Lynchjustiz nur noch ein kleiner Schritt.
      Ich kann nur hoffen, daß sich so viele Staaten wie möglich diplomatisch von Israel distanzieren. Vielleicht bewirkt das einen gesunden Druck auf die Sharonistas.
      Desweitern bete ich für Howard Dean (Dem) oder Wesley Clarke als nächsten US-Präsidenten. Dean hat schon angekündigt im Falle seiner Wahl die jährlichen Zuwendungen für Israel in Höhe von ca. 15 Milliarden Dollar zu streichen. In einem Jahr gehört die jüdische Lobby im Weißen Haus der Vergangenheit an. Dann werden die Karten neu gemischt. Vielleicht mit ein Grund warum man das "Problem Arafat" bis dahin "aufarbeiten" will!
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